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ARBEITSGEMEINSCHAFT FüR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN GEISTESWISSENSCHAFTEN Sitzung am 1 5. F e b ru a r 1 956 in Düsseldorf

(Arbeitsgemeinschaft Für Forschung Des Landes Nordrhein-Westfalen 58) Karl Kerényi (Auth.)-Die Herkunft Der Dionysosreligion Nach Dem Heutigen Stand Der Forschung-Vs Verlag Für

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ARBEITSGEMEINSCHAFT FüR FORSCHUNG

DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN

GEISTESWISSENSCHAFTEN

Sitzung

am 1 5. F e b ru a r 1 956

in Düsseldorf

ARBEITSGEMEINSCHAFT FüR FORSCHUNG

DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN

GEISTESWISSENSCHAFTEN

HEFT 58

Karl Kerenyi Die Herkunft der Dionysosreligion

nach dem heutigen Stand der Forschung

Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

ISBN 978-3-322-98197-4 ISBN 978-3-322-98880-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-98880-5

Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag

Copyright 1956 by Springer FachmedienWiesbaden

Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen 1956.

Die Herkunft der Dionysosreligion nach dem heutigen Stand der Forschung

Professor Dr. phi!. Kar! Kerc,'!yi, Ascona

Indem ich für die Einladung, im Kreis der Arbeitsgemeinschaft für For­schung einen Vortrag zu halten, sehr herzlich danke, möchte ich mein Thema noch genauer angeben, als dies im Titel geschehen konnte. Es ist die Zeit gekommen, von der Situation zu berichten, in der wir heute, nach der Entzifferung der jüngeren Linienschrift der vorgriechischen Palast­kultur, der Frage nach der Herkunft der Dionysosreligion entgegentreten, ja die Zeit, eine Antwort, mit allem Vorbehalt in bezug auf die Einzelheiten des Vorgangs, zu geben. Mein Bericht wird von einer Zusammenschau ausgehen, für die ich natürlich die Verantwortung übernehmen muß: von einer Schau, vor der ich mich während meiner Herbstreise im letzten Sep­tember auf Kreta und in Attika nicht verschließen konnte. Und da ich wenigstens von einem Teil der Einsichten und der Ergebnisse, die ich während jener Reise gewann, und die seitdem durch weitere Entzifferungen von knossischen Tafeln bestätigt wurden, jetzt zum erstenmal vor der Öffentlichkeit rede, habe ich meinen Dank an das BolIingen Foundation auszusprechen, das mir die Forschung und das Nachdenken angesichts der Gegenstände möglich machte.

Seit 1952 ist es uns möglich, eine kretische Reise mit neuen Augen zu machen. Vor etwa fünfzig Jahren öffneten sich unsere Augen für das Kreta jener vorgriechischen Kultur, die ihr Entdecker, Sir Arthur Evans, nach dem mythologischen König Minos "minoisch" nannte, und die ich, nach den das Gesamtbild beherrschenden Monumenten, vorhin als "Palast­kultur" erwähnte. 1952 geschah etwas Entscheidendes, das unsere Augen noch weiter öffnete. Dieses Entscheidende war, daß die dritte und letzte der drei Schriftarten, deren Denkmäler in den altkretischen Palästen auf­tauchten, ihr Geheimnis sich entlocken ließ. Die älteste der drei Schrift­arten h,t eine Bilderschrift, bis heute noch nicht lesbar. Ihr schließen sich zwei Linienschriften an. Durch die geniale Bemühung des englischen Ge­lehrten Michael Ventris, der im strengeren Sinn weder zur philologischen

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noch zur archäologischen Zunft gerechnet werden kann, ist die jüngere Linienschrift lesbar geworden. Ihr Geheimnis - oder doch das auf­regendste ihrer Geheimnisse - kann sehr kurz ausgesprochen werden. In ihr wurde, auf Grund eines nicht für die griechische Sprache geschaffenen Schriftsystems, bereits griechisch geschrieben.

Das war völlig unerwartet. Die Anpassung dieser Schriftart an die griechische Sprache erfolgte wahrscheinlich auf dem Festland, in den Zen­tren einer Tochterkultur mit verwandten und unverwandten Zügen: so läßt sich das Verhältnis des M ykenischen zum Kretischen am kürzesten be­zeichnen. Daß die Träger der Tochterkultur auf dem Festland schon Grie­chen waren, wurde bereits glaubwürdig angenommen. Das Neue ist nun, daß auch im maßgebenden Palast auf Kreta, in Knossos, zwischen 1500 und 1400 v. ehr. bereits die griechische Sprache herrschte. Der Herrschaft der griechischen Sprache sind nur etwa fünfhundert Jahre einer vom Griechi­schen noch völlig unberührten Blüte jener kretischen Palastkultur voraus­gegangen, deren Wurzeln weit nach dem Orient reichen: bis zu den in­dischen Frühkulturen in Harappa und Mohenschodaro. Doch nur die orientalischen Wurzeln jener Kultur sind aufgewiesen worden!, ihre Sprache ist uns noch unbekannt. Nur soviel können wir bereits sagen, daß es die Sprache der ersten europäischen Hochkultur war, und daß diese aus orientalischen und mediterranen, für die prähistorische Welt der Ägäischen Insel charakteristischen Elementen entstand. Sollte uns etwa die kretische Herkunft der Dionysosre1igion wahrscheinlich erscheinen, so bedeutete dies die Herleitung aus dieser, vor 2000 gebildeten und um 1500 schon grie­chisch sprechenden Hochkultur.

Denn es hört nunmehr die prähistorische Stummheit in den herrlichen Räumlichkeiten auf, wo es ohnehin schwer genug war, angesichts der Werke einer hohen Kunst, eine prähistorische Dumpfheit anzunehmen. Im letzten Palast von Knossos, in dem heute am meisten besuchten und be­kannten, dessen kunstreicher Schmuck von der gleichzeitigen Blüte der kretischen Religion so eindrucksvoll spricht, sind griechische Götter­namen erschienen. Diese überraschende, nicht zu bezweifelnde Tatsache läßt uns endlich jene Zweischichtigkeit in ihrem Ursprung begreifen, die für die ganze historische Religion der Griechen charakteristisch bleibt. Eine Zweischichtigkeit mußte in Kreta schon dagewesen sein, wenn in dieser von der späteren griechischen so verschiedenen Welt mit eignern Stil und

1 Von H. Mode: Indische Frühkulturen und ihre Beziehungen zum Westen, Basel 1944; vgl. den Hinweis Schefolds, Gnomon 17, 1941, 525.

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eigener Religion bereits griechisch gesprochen wurde, und wenn die Götter, die man da verehrte, zum Teil wenigstens schon die Namen trugen, die für uns mit den Göttern der historischen griechischen Religion verbunden sind.

"Für uns" - dies muß freilich der Annahme einer Zweischichtigkeit in der kretischen Religion hinzugefügt werden, so wahrscheinlich, ja notwendig auch diese Annahme ist. Erscheinen auf einer Tafel von Knossos Götter­namen, wie Athana Potnia, d. h. Athene mit der griechischen Anrufung "Herrin", E'!Yvalios, der Name des Kriegsgottes auch bei Homer, neben und für Ares, Paiavon, d. h. Paieon, ein Name, der sich ebenso zu Apollon als Heilgott verhält wie Enyalios zu Ares, und Poseidaon, so erhebt sich fast bei jedem - vielleicht nur bei Poseidon nicht - die Frage, ob durch das knossische Dokument nicht vielmehr der genuine altkretische Charakter dieser Gottheiten erwiesen wird? Doch gerade auf die altkretische Religion lassen sich aus den knossischen Dokumenten keine sicheren Folgerungen ziehen, noch weniger aus den Tafeln, die auf dem Festland, in Pylos ge­funden wurden. Da kommen Zeus und Hera vor, Ares und Eri'!Ys, Demeter als DaflJater, mit dem Boden engstens verbunden, vielleicht auch Hermes und sicher Di0'!Ysos: Namen, die, abgesehen vom letztgenannten, einerseits für die homerische Religion charakteristisch sind, andererseits für die Religion der "mykenisch" genannten Tochterkultur, deren Träger, nun­mehr erwiesenermaßen, Griechen waren: Griechen allein oder Griechen mit anderen, jedenfalls eine Schicht darstellend, deren besonderen, sich vom Kretischen unterscheidenden S tit wir an den Denkmälern täglich besser zu erkennen lernen. Und wenn ich von Zweischichtigkeit sprach, so dachte ich nicht an Schichten, die erst durch wissenschaftliche Analyse erkennbar werden (alle historischen Gebilde enthalten unsichtbare Schichten), ich meinte vielmehr eine charakteristische Zweischichtigkeit, die sich dem Be­trachter geradezu aufdrängt, wie die stilistischen Eigenheiten eines Kunst­werks.

Diese Bedingung erfüllt freilich die historische Religion der Griechen viel mehr als die religiöse Welt der kretischen Paläste. In Kreta haben wir eine zweite, in der homerischen Religion sich fortsetzende Schicht seit der Mitte des zweiten Jahrtausends zu jener noch hinzuzudenken, die uns aus den Wandgemälden und den Gegenständen der Kleinkunst unmittelbar an­spricht. Das Wissen um die Zweischichtigkeit der religiösen und der künstle­rischen Welt der Griechen hat Nietzsehe mit der Bezeichnung "apollinisch und dionysisch" in die europäische Bildung eingeführt. Das ist eine geistes­geschichtliche Tatsache, von der ich nicht absehen möchte, selbst wenn

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mein Anliegen im strengsten Sinne die griechische Kultur- und Religions­geschichte ist. Wie ich aber die Wissenschaft vom Griechentum auffasse, ge­hört sie in die europäische Geistesgeschichte. Hinter der Zweiheit des Apolli­nischen und des Dionysischen, wie sie in unsere Bildung von Nietzsehe eingeführt wurden, stehen Schopenhauers beide Weltkomponenten "V or­stellung" und "Wille". Die Hinstellung dessen, was Apollon und Dionysos den Griechen war, als "Traum" und "Rausch", ist eine höchst gewaltsame Vereinfachung. Dennoch hätte Nietzsehe, der in seinem Erstlingswerk über die Geburt der Tragödie als überzeugter Interpret der Griechen auftrat, nie die Aufstellung eben dieser Zweiheit und die damit verbundene Verein­fachung gewagt, wenn sich etwas ungefähr Entsprechendes ihm von der antiken Überlieferung her nicht aufgedrängt hätte. Er ist sich seines Gewalt­aktes wenigstens auf der einen Seite sogar bewußt und spricht dies offen aus.

"Hier" - so schildert er die apollinische Seite - "gewahren wir nun zuerst die herrlichen olympischen Göttergestalten, die auf den Giebeln dieses Ge­bäudes" (des Gebäudes der von Nietzsehe so genannten apollinischen Kultur) "stehen, und deren Taten, in weithin leuchtenden Reliefs dar­gestellt, seine Friese zieren. Wenn unter ihnen auch Apollon steht, als eine einzelne Gottheit neben anderen und ohne den Anspruch einer ersten Stel­lung, so dürfen wir uns dadurch nicht beirren lassen. Derselbe Trieb, der sich in Apollo versinnbildlichte, hat überhaupt jene ganze olympische Welt geboren, und in diesem Sinne darf uns Apollo als Vater derselben gelten." Wäre Nietzsche nicht von der Annahme zweier einander polar entgegen­gesetzten Grundtriebe, des Apollinischen und des Dionysischen, sondern vom augenfälligen Bild der griechischen Kultur und der griechischen Götter­welt ausgegangen, so hätte er an der Stelle Apollons die Olympier nennen müssen. Wenn wir indessen vom homerischen Glanz der Olympier absehen wollen und eine gemeinsame Bezeichnung für all diese Göttergestalten suchen, so haben wir sie die Nicht-Diotrysischen zu nennen.

Denn auf der anderen Seite steht in der griechischen Religionsgeschichte tatsächlich Dio,?ysos, dem ganzen Olymp gegenüber. Die übliche Gegen­überstellung von olympischen und chthonischen Gottheiten ergibt keines wegs eine ebenso auffallende und eigene Charakteristik der griechischen Religion und der ganzen griechischen Kultur wie der Umstand, daß in der historischen Zeit des Griechentums neben den Göttern des Olymps noch ein großer Gott waltet, der weder in der Unterwelt herrscht, wie Hades und Persephone, noch auf die gleiche Weise, wie Demeter, mit der Erde, dem Boden selbst verbunden ist. Eine alte Charakterisierung dieser Seite

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entnehme ich earl Otfried Müller, dem Göttinger Gelehrten, dessen Blick klar und ungetrübt auf dem Gesamtbild ruhte: "Es ist" - so lesen wir in seinem Handbuch der Archäologie der Kunst (3. Ausg. 1848) - "die das menschliche Gemüt überwältigende und aus der Ruhe eines klaren Selbst­bewußtseins herausreißende Natur (deren vollkommenstes Symbol der Wein ist), welche allen dionysischen Bildungen zum Grunde liegt. Der Kreis der dionysischen Gestalten, welche gleichsam einen abgesonderten Olymp bilden, stellt dies Naturleben mit seinen Wirkungen auf den mensch­lichen Geist, auf verschiedenen Stufen gefaßt, bald in edleren, bald in un­edleren Formen vor; in Dionysos selbst entfaltet sich die reinste Blüte, ver­bunden mit einem afflatus, der das Gemüt beseligt, ohne das ruhige Wallen der Empfindungen zu vernichten."

Schildert - so fragen wir erstaunt - earl Otfried Müller vor mehr als hundert Jahren die Wirkung der Wandgemälde kretischer Paläste, die er nicht erträumen konnte? Der Gesamteindruck einer Verwandtschaft zwi­schen der kretischen und der dionysischen Welt, an die man zunächst nur wie an eine vage Möglichkeit denkt, kann noch viel konkreter gefaßt wer­den, wenn wir die Ähnlichkeit auf bestimmte Elemente beschränken. Dio­nysos erschien den Griechen als Weingott, Stier gott, Gott der Frauen, ein Gott auch von Göttinnen ekstatischer Natur, deren größte die Göttermutter Rhea selbst war2• Der Name Dionysos ist jetzt, wie ich schon vorausge­schickt habe, auf einer pylischen Tafel in kretischer Schrift zu lesen. Die Gegenwart der großen Mutter Rhea hat man auf kretischen Denkmälern längst erkannt. Die vier auffallendsten Elemente des Kultes im Palast von Knossos sind aber eben diese: der Stier, der Wein - die beiden sogar mit­einander vereinigt, in kostbaren Trink- oder Trankopfer-Gefäßen, welche die Form von Stierköpfen haben -, ferner die Frauen als Priesterinnen und die Schlange in der Hand priesterlicher und göttlicher Frauengestalten. Ein dionysisches Element ist auch der Umgang mit Schlangen, von manchen griechischen Vasenbildern und aus der Überlieferung bekannt. Daß die dionysische Schicht der griechischen Religion in Kreta vorgebildet ist und im Palast von Knossos nunmehr in unsere Augen springt, ist einer der großen Eindrücke, den der Reisende nach der Entzifferung der kretischen Linien­schrift griechischer Sprache heute nach Hause bringen kann: der Eindruck

Z Ich meine zunächst nur die allgemeine Verwandtschaft dieser Art Göttinnen; mehr über die Verbindung von Rhea und Dionysos in meinem Vortrag "Dramatische Gottes­gegenwart in der griech. Religion", Eranos Jahrbuch 19,1951,27 und 34, Anm. 63.

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einer vornehmen dionysischen Religion, den man auch schon früher hätte haben können, wenn man daran nicht gehindert worden wäre.

Ehe ich jenes Ergebnis der weiteren Entzifferung vorlege, das mir die Herkunft der Dionysosreligion aus Kreta zu bestätigen scheint, sei auch das Hindernis genannt, wodurch man von dieser naheliegenden Erkenntnis bis jetzt abgelenkt wurde. Die Ablenkung kam von Nietzsehe, von seiner ver­einfachenden Gleichsetzung des Dionysischen mit dem Rausch, und dann von der seit Rohde herrschenden These, Dionysos sei in Griechenland ein junger Gott. Ohne Grundlage in der griechischen Überlieferung war die Gleichsetzung des Dionysischen mit dem Rausch nicht, nur die Verein­fachung und die Reduktion auf einen Seelenzustand - eben den Zustand des Rausches - war gewaltsam. Für einen historischen Unterbau dieser ur­sprünglich nicht rein psychologisch, vielmehr im Sinne eines Weltrausches gedachten, dann aber immer psychologischer gefaßten Annahme, sorgte Nietzsches Freund, Erwin Rohde, in seiner "Psyche" und in einer klassi­schen Rede über die Religion der Griechen (K1. Sehr. II 332). Seine Schilde­rung des Schwärmens thrakischer Stämme um den Gott, "der den Griechen später Dionysos hieß" (das sind Rohdes Worte), die Schilderung des dionysischen Kultes in seinen wildesten, ausgelassensten Formen, denen wir auf kretischen Darstellungen nicht begegnen, blieb unvergeßlich. Sie war bestimmt, Nietzsehe zu rechtfertigen und zugleich zu berichtigen. Die Berichtigung sollte darin bestehen, daß diese Art des Eintretens "in die Schauer göttlichen Allebens" (das sind wieder Rohdes Worte) als "ein fremder Blutstropfen im griechischen Blute" hingestellt wurde, als eine Strömung, die vom Norden her "nach Griechenland herunterbrauste".

Eine weitere Berichtigung dieser Theorie ist die durch Wilamowitz, der auf seinen Streifzügen auf dem Gebiet der griechischen Religion - in seinem Buch "Der Glaube der Hellenen" (1931/32, 2. Ausg. 1955)-zumErgebnis gelangte, der Dionysoskult sei zwar thrakischen Ursprungs, doch er sei auf dem Umwege über die mit den Thrakern verwandten Phryger und durch Lydien aus Kleinasien über das Meer nach Griechenland eingezogen (II 60): ein hypothetischer Weg, dessen Stationen sich allerdings mit dionysischen Kultgebräuchen und dionysischen Namen belegen lassen. Die Mutter des Dionysos im thebanischen Mythos, Semeie, scheint den phry­gischen Namen der Unterweltsgöttin zu tragen, und nach der Entzifferung der lydischen Inschriften stellte es sich heraus, daß theophore Namen dort aus Bakchos, der auch in Griechenland üblichen Bezeichnung des Dionysos, gebildet wurden. Daß dieses Wort auch aus Griechenland kommen oder

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der vorgriechischen Bevölkerung auch außerhalb Kleinasiens gehören konnte, muß man Walter F. Otto zugeben (Dionysos 58). Auch sonst ging Wilamowitz in seinen apodiktischen Mutmaßungen zu weit. Er glaubte zu wissen, Dionysos sei erst in Lydien zum Weingott geworden, die Zeit seiner Einwanderung nach Griechenland setzte er "frühestens in das achte Jahrhundert" (I 60), und über die Möglichkeit einer kretischen Herkunft, die er allerdings erwog, äußerte er mit diesen Worten: "An einen aus Kreta importierten Dionysos sollte doch niemand denken. Im späteren Kreta ist auch von Ariadne keine Spur" (II 405). Wie es sich mit dem Kreta um die Mitte des zweitens Jahrtausends verhält, werden wir bald hören.

Der schwedische Gelehrte M. P. Nilsson versuchte noch 1955, in der neuen Ausgabe seiner "Geschichte der griechischen Religion", im Hand­buch der klassischen Altertumswissenschaft, die Hypothesen von Rohde und Wilamowitz zu vereinigen. Er hat sich in bezug auf die Zeit der Ein­wanderung des Dionysos nicht so festgelegt wie Wilamowitz, und er rechnet auch mit vorgriechischen (von Kreta nicht leicht zu trennenden) Ein­flüssen auf den "lydisch-phrygischen Dionysos" einerseits, mit "alten, zu­rückgedrängten Neigungen der unterjochten Bevölkerung zu einem eksta­tischen Kult in Griechenland", die dem neuen Gott den Weg gebahnt hätten, andererseits (S. 581). Denn Dionysos ist bei ihm immer noch der letzte der "jüngeren Götter". Seine versteifte, immerhin offen bekannte Ab­neigung (S. 564, 1) gegen Ottos Dionysos-Buch hinderte ihn unglück­licherweise daran, die kritischen Einwände dieses Meisters der philologi­schen Wissenschaft gegen Rohde und Wilamowitz auch nur zu erwägen. So fällt nun auch seine Konstruktion der zweifachen Einwanderung - aus Thrakien und aus Kleinasien - hin.

Es erweist sich heute, daß Ottos Äußerungen zur Herkunftsfrage in seinem "Dionysos" 1933 besonnener waren, als die von Rohde, Wilamowitz oder Nilsson. Er begnügte sich, nach der Prüfung der griechischen Überlieferung, mit der Feststellung: "Dionysos muß zum mindesten schon gegen Ende des zweiten Jahrtausends im griechischen Kulturkreise heimisch gewesen sein." Das beweist der Name des Gottes auf den pylischen Tafeln hinreichend. In der Frage der geographischen Herkunft äußerte er sich noch zurückhaltender: "Ob er in einer früheren Zeit, über die wir keine zuverlässige Nachrichten besitzen, von außen her zu den Griechen gekommen ist, das gehört zu den Fragen, die sich wohl niemals mit Sicherheit beantworten lassen werden." Die Annahme des Einbruchs der Dionysosreligion aus Thrakien, die auch

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Wilamowitz schon mit seiner Umwegshypothese zum alten Eisen warf, widerlegte Otto lückenlos mit guten Gründen. Zu diesen gehörte die Beobachtung, daß Thrakien im dionysischen Mythos eine außerordentlich geringe Rolle spielt. Er fand es hingegen sehr bedeutsam, daß die Unter­weltsschilderung der Odyssee Dionysos mit Ariadne, der Minostochter verbindet. Diese Überlieferung zeugt zugleich von der Verbindung des Gottes mit Kreta, dem Land des Minos.

Ich darf wohl wiederholen, wie ich selber die Situation 1950 in meinen veröffentlichten römischen Vorlesungen sah (Maia 4. 1951, 13; Univer­sitas 9, 1954, 645). Ottos Ansicht war dahin zusammenzufassen, daß Diony­sos im Süden der griechischen Welt, in Kreta und auf den ägäischen Inseln, nicht anders als auf dem Festland, schon sehr früh verehrt worden sein muß. Gegen diese Einsicht fand ich nichts einzuwenden, selbst wenn der Raum des frühen Dionysoskultes noch weiter nach Südosten hin auszudehnen wäre, was mir schon damals als sicher erschien. Mir sprach auch für die spätere Ankunft aus einer etwas nördlicheren Richtung, nicht aber gerade aus Thrakien, manches, vor allem immer noch der Name Semele. Die Schwierigkeit löst sich vielleicht - so dachte ich -, wenn man bedenkt, daß auch die große Muttergöttin, früher Rhea, später mit dem phrygischen Namen K ybele genannt, mehr als einmal in Griechenland angekommen ist: früher wohl vom Süden und Südosten her, später aus Phrygien. So konnte auch Dionysos ein neuer und ein alter Gott zugleich in Griechenland sein.

Genauer müssen wir heute von einer frühen Ankunft der Dionysosreli­gion aus Kreta und von ihrer Kohärenz mit den gleichen oder mit ver­wandten Kulten in Kleinasien und auf nördlicheren Balkangebieten reden, die eine zweifache Herkunft möglich machte. Sie führte zuletzt zu einer Duplizität des Dionysos - des in Athen Verehrten und des Thebaners - die dieM ythographen und Chronisten festhielten. (Cic. de nato deor. 2,62; Arrian Anab. 2,16; Geogr. gr. min. II p. 406; Eus. ed. Schöne II p. 28 U. 30; Hieron. ed. Fortheringharn p. 63 U. 65). Die in Griechenland hervortreten­den orgiastischen Züge, das Hervorkehren dessen, was in Kreta von der Kunst nicht festgehalten, möglicherweise sogar absichtlich verdeckt wurde, das Mänadische und das Phallische, sind Erscheinungen der griechischen Religionsgeschichte, die zum Teil aus dieser fortdauernden Kohärenz zu erklären sind. Ihre Untersuchung aus diesem neuen Gesichtspunkt wird noch einige Zeit erfordern. Ein Ansatz zur Erweiterung des Gesichts­kreises in der Richtung der Frauenkulte, steht in J eanmaires Buch "Dionysos" 1951, im Kapitel "Le menadisme", in dem ein "renouveau dionysiaque",

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eine neue dionysische Blütezeit geschildert und nach ihren Ursprüngen hin untersucht wird, die immerhin durch tausend Jahre von der knossischen Blütezeit getrennt ist. Dieser Abstand darf keineswegs vergessen werden. Um so bedeutsamer bleiben die Übereinstimmungen. Doch selbst die These von der kretischen Herkunft der Dionysosreligion, die ich zur Diskussion stelle, bedarf der weiteren Ausarbeitung. Sie beruht nicht nur auf der Zu­sammenschau, die ich vorgelegt habe, auch nicht bloß auf dem V orkom­men des Namens Dionysos auf den pylischen Tafeln: dadurch wird nur der Weg zu dieser Auffassung eröffnet, die als Arbeitshypothese auch dann zu vertreten wäre, wenn keine weitere Bestätigung in kurzer Zeit hinzukäme.

Eine solche sehe ich aber bereits in der Lesung Prof. Palmers, des Oxfor­der Indogermanisten, in einer wahrhaft palmaris leetio, auf einer knossischen Tafel. Da erscheint nunmehr auch die "Herrin des Labyrinthes": La~yrin­thoio potnia. Ihr kommtebenso, wie den "gesamten Göttern", pasi theois, Honig­opfer zu (KN Gg 702.2; Bulletin of the Institute of Classical Studies of the University of London 2, 1955, 403). Wir erfahren auch, daß jene frühen Griechen auf Kreta das Wort laf?yrinthos als daf?yrinthos aussprachen. Daraus folgt nicht unbedingt, daß jetzt auch das Wort labrys, "Doppelaxt", in der Form dabrys zu erwarten ist. Die allgemeine Annahme; "Labyrinthos" be­deutete ursprünglich das "Haus der Doppelaxt" und somit den Palast von Knossos selbst, ist eine unbewiesene Annahme, die in der Überlieferung keine Grundlage hat.

Die Gleichsetzung des Labyrinthes mit dem ganzen Palast fällt jetzt völlig hin. Die "Herrin des Labyrinthes", für die ebenso, wie für die gesamten Götter, Honigopfer vorgeschrieben wurde, ist sicher nicht identisch mit der Königin, der sterblichen Herrin des Palastes. Selbst wenn diese wie eine Göt­tin verehrt worden wäre, hätte ihr als Speise das Honigopfer- auf der Tafel: "ein Topf Honig" - nicht genügt. Mehr als zweitausend Jahre hindurch behielt der Satz seine Geltung, den wir bei einem späten griechischen Schriftsteller Porphyrios ("Von der Nymphengrotte" 16) lesen: "Denn Honig ist der Götter Speise". Längst wußte man das und besonders schön zeigte es uns der alte Bonner Meister, Hermann Usener, der in seinem Auf­satz "Milch und Honig" von dionysischen Belegen ausging. "Von Milch fließt der Boden, von Wein und vom Nektar der Bienen" wenn die Mänaden in Euripides' Bakchen (142) die Gegenwart des Gottes fühlen, und nach Ovid schenkte uns Dionysos den Honig (Fasti 3, 736 ff).

3 Im verdanke die Kenntnis dieses Forsmungsberimtes Prof. Palmer, dem im meinen Dank aum hier ausspremen mömte.

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Daß die "Herrin des Labyrinthes" griechisch Ariadne hieß, konnte Prof. Palmer keinen Augenblick zweifelhaft sein. Um so weniger als er auf den Tafeln dreimal Daidaleionde las, 4 d. h. "in eine Baulichkeit" - so würde ich es vorsichtig übersetzen -, "die nach dem Meister Daidalos genannt ist." Da­bei ist es vielleicht doch noch nicht auszumachen, ob daidalos nur einen "kunstreichen Meister" bedeutet oder schon Eigenname ist, bzw. ob daidaleion einfach "Werkstätte" - möglicherweise eine heilige Werkstätte­meint, oder ein bestimmtes Werk des Meisters Daidalos. Dieses Werk könnte eben die heilige Stätte der "Herrin des Labyrinthes" sein, die als kunstreiches Werk oder, wie es die griechische Sage weiß, als \Verk des Meisters Daidalos, den Namen Daidaleion trüge. Und sie könnte so das Abbild des eigentlichen Bereiches der "Herrin des Labyrinthes", die Unter­welt von einem bestimmten Gesichtspunkt aus darstellen.

Doch wollen wir von der Unterweltsbedeutung des Labyrinthes, die sich aus manchen, in meinen "Labyrinth-Studien" (2. Ausg. Zürich 1950) an­geführten Kontexten ergibt, einstweilen absehen. Von dem Werk des Daidalos heißt es bei Homer in der Schilderung des Achillesschildes (llias 18.590):

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"Einen Choros führte darin Hephaistos kunstreich aus, einen ähnlichen, wie einst im weiten Knossos Daidalos mit Sorgfalt ausgeführt hat für Ariadne mit den schönen Haargeflechten" - das ist der Sinn der Verse. Die antiken Erklärer verstanden choros, wie es in diesem Kontext einzig möglich ist, als Tanzplatz. Tanzplatz und Reigen sind hier indessen voneinander nicht zu trennen. Das sehr alte und verbreitete mythologische, kultische, auch später noch zum Spiel dienende Gebilde: Tanzplatz und ein bestimmter, schwer auszuführender Reigentanz um ein göttliches Mädchen, diese drei Elemente einer ursprünglichen Einheit und als ursprüngliche Einheit traten in meinen "Labyrinth-Studien" hervor. Der minimale Kontext aus Knossos: "Für die Herrin des Labyrinthes ein Topf Honig" scheint mir dies zu bestätigen und die homerische Tradition, in der Ariadne doch nur eine Königstochter wenngleich eine kretische ist, zu ergänzen. Die Tochter des Minos konnte auch als Tänzerin und Reigenführerin einen Tanzplatz zu eigenem Besitz, von einem großen Meister erbaut, erhalten haben. Daß

, Spezialbericht in The New York 'times a.us London 5. 12. 1955.

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sie ursprünglich als Gö·ttin die Eigentümerin eines kultischen Tanzplatzes war, folgt aus dem knossischen Text. Der Ursprung der homerischen Schilderung ist nun klar. Ebenso klar ist es freilich, daß sich die Göttlichkeit der "Herrin des Labyrinthes" nicht in der Würde der Herrin eines Tanzplatzes erschöpfte. Bezeichnet das Labyrinth ihren Herrschaftsbereich, so muß dieser weiter ge­reicht haben, als die irdische Stätte der Tänze. Diese aber konnten ein Bild ihres Reiches doch auf eine Weise darstellen.

Wie verhält es sich mit der Unterweltsbedeutung des Labyrinthes? Tanz­platz und die Figur des Tanzes - das war das Ergebnis meiner "Labyrinth­Studien" - erinnerten an die Unterwelt, aus der man den Rückweg nicht findet, es sei denn auf eine geheimnisvolle Weise, die die Figur des Tanzes andeutet: diese ist eine zurückkehrende Spirallinie. Darin scheint mir das große Geschenk der Unterweltskönigin an die Menschheit verborgen zu sein. In diesem Sinne sprach ich in meiner "Mythologie der Griechen" (2.Ausg. 1956, 263) von Ariadne als der "kretischen Herrin des Labyrinthes": als von einer Göttin mit der die Heldensage die Gestalt des Theseus ver­knüpfte. So entstand die bekannte Erzählung von der Hilfe der Ariadne an den Heros und von ihrer Entführung, die an dem Eingriff des Dionysos scheiterte. Auch in einer anderen Erzählung galt ja Theseus als gescheiterter Räuber der Unterweltskönigin, die in jener anderen Version Persephone hieß. Daß die "Herrin des Labyrinthes" für die Kreter eine Göttin war, wissen wir jetzt. Habe ich mich in der Auffassung des Labyrinthes als einer alten Form der Unterwelt nicht geirrt, so war die "Herrin des Labyrinthes" die Unterweltskönigin der Kreter.

Dazu paßt auch ihr griechischer Name. Ariadne ist eine andere Form für ari-hagne, die "überaus Reine". ;,Rein" war für die Griechen vornehmlich Persephone, die Unterweltskönigin. Nicht als ob andere Göttinnen, vor allem Artemis und die Göttinnen von reinen Quellen dieses Beiwort nicht auch erhielten. Bezeichnend ist hier die Steigerung, die die Unnahbarkeit eben derjenigen zum Ausdruck bringt, an der alle Raubversuche - außer dem ersten Raub, dem Raub durch den göttlichen Gatten - scheiterten. Wir haben außerdem eine Angabe bei dem Lexikographen Hesych, wonach Ariadne von den Kretern Aridela, d. h. die "überaus Klare", genannt wurde. Das beweist wiederum, daß wir mit einer Göttin zu tun haben. Als Göttin besaß sie zwei Aspekte und den zwei Aspekten entsprechend zwei An­rufungen: als die "überaus Reine" herrschte sie in der Unterwelt, als die "überaus Klare" erschien sie am Himmel. Zu einer irdischen Königstochter geworden hatte dann Ariadne ein doppeltes Schicksal: ein dunkles, indem

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sie sterben mußte, ein helles, als sie - und ihre Krone - zum Himmel ge­langten. Das alles geschah in ihrer Verbindung mit Dionysos.

Wie eng verbunden die Odyssee Dionysos mit Ariadne zeigt, wurde vor­hin nur angedeutet. Unter den Heroinen, denenOdysseus im Hades begegnet, erwähnt er auch die schöne Ariadne (11. 320) :

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Den Sinn ergibt die sorgfältige Interpretation, die Otto in seinem "Dionysos" (S. 55) vorgelegt hat. Die schöne Tochter des bösen Minos wurde von Theseus aus Kreta geraubt, und er wollte sie nach Athen ent­führen, aber zuvor tötete Artemis sie auf Anzeige des Dionysos, und zwar schon auf der kleinen Insel Dia, die sich vor der Bucht von Amnisos, dem Hafen von Knossos erhebt. Der Gott muß ein Recht auf Ariadne gehabt haben, so interpretiert das Anzeigen Otto, ebenso wie Apollon auf seine Geliebte Koronis, die gleichfalls von Artemis erschossen wurde, auf die Ver­anlassung des Gottes, den sie mit einem sterblichen Liebhaber betrogen hatte. Koronis stirbt, noch ehe sie den Asklepios, den Sohn des Apollon geboren hatte. Von Ariadne aber erzählte die Legende ihres Kyprischen Kultes, daß sie im Kindbett gestorben sei. Bis hierher zieht Otto die Parallele. Sie ließe sich noch weiterführen: hatte doch auch Koronis, dem Namen nach die dunkle "Krähenjungfrau", noch einen anderen Aspekt, welchen ihr anderer Name Aigle, die "Lichte", meint. Mit um so größerer Zuversicht dürfen wir auch in ihr eine Göttin sehen (vgl. meinen "Göttlichen Arzt" 1948, 39 und 101), als dieser frühere Rang. der Heroine Ariadne nunmehr schriftlich bezeugt ist. Otto glaubte bei dem sterblichen Charakter der Tochter des Minos beharren zu müssen, den sie bei Homer und in manchen Berichten von ihrem Kult, namentlich in den Nachrichten von Ariadne­Gräbern, tatsächlich zeigt. Von der griechischen Überlieferung aus gesehen ist sie so, wie sie Otto nennt (Dionysos 171): "Ariadne ist eine sterbliche Aphrodite" . Doch von Kreta aus werden auch Wilamowitz (Glaube 12 405) und Nilsson (Feste 382) insofern bestätigt, als sie sie für eine frühere große Göttin hielten. Ihre alte Verbindung mit Kreta wurde von Nilsson anerkannt (Gesch. d. griech. Rel. 12 315).

Ich zweifle nicht daran, daß uns der Faden der Ariadne in das Herz der kretischen Religion führt. Wir erlangen allmählich die Stützpunkte, die uns erlauben, festgefügte mythologische Kontexte - nicht bloße Kernstücke von

Die Herkunft der Dionysosreligion nach dem heutigen Stand der Forschung 17

Mythologemen, wie das "göttliche Kind" war - für Altkreta erweisen zu können. Zu einem solchen Kontext gehört das Anrecht des Dio'!ysos auf Ariadne, ihre alte, vor der Theseussage schondagewesene innige Verbindung, von der die Literatur nach Homer nichts mehr weiß. Daß sie weiterlebt, zeigen uns Vasenbilder, vor allem ein unlängst gefundener tarentinischer Kelchkrater, auf dem Theseus mit gezücktem Schwert, gleichsam sich ver­teidigend, sich zu seinem Schiff zurückzieht, während Dionysos die schlafen­de Ariadne an der Brust berührt und sie wieder in seinen Besitz nimmt5•

Die Verbindung ist älter als alles, was wir aus der griechischen Zeit über Ariadne hören, da sie die Voraussetzung bildet zu den Überlieferungen sowohl von ihrem Tode als auch von ihrer Himmelfahrt. Die Tradition des Dionysos-und-Ariadne-Mythos zeigt uns auch am wahrscheinlichsten den Weg, auf dem sich die Dionysosreligion von Kreta aus verbreitet hatte.

Eine wichtige Rolle spielte in dieser Tradition die Insel Naxos. Einen Kult der Ariadne besaßen in den uns bekannten Zeiten, soweit wir es wissen, vor allem Naxos, Kypros und Delos. Wenn Otto noch hinzufügte (Dionysos 168) "und gewiß auch Kreta", so bewährt sich sein ruhiger Blick auf das historisch Gegebene. Otto berief sich auch darauf, daß das Grab der Ariadne in Argos im Heiligtum des "kretischen" Dionysos lag (Dionysos 172), ein Beweis der kretischen Herkunft nicht nur der Ariadne, sondern des Gottes selbst. Als die am meisten dionysische Insel galt indessen im Altertum Naxos. Man gab ihm auch den Beinamen Dio'!Ysias, die "Dionysische" und anerkannte gern die Erzählung der Naxier, bei ihnen vereinigte sich Dionysos endgültig mit Ariadne, er führte sie von dort aus gegen Himmel. Wilamowitz glaubte auf diesem festen Boden der Über­lieferung so weit gehen zu dürfen, daß er behauptete, die Verbindung von Dionysos und Ariadne könne nur auf Naxos erfolgt sein, da es dort auch Söhne des Paares gab. Man wird ihm darin zustimmen, daß Naxos für den Dionysosdienst eine wichtige Etappe bilden mußte. (Glaube 12 403). Die weitere Behauptung, die Verbindung der beiden Gottheiten sei erst da er­folgt, hat keine Grundlage in der Tradition. Die Genealogie - in diesem Fall eine Liste von Söhnen - geht nie dem großen Mythos, dem Kern einer ganzen Mythologie voran, sondern umgekehrt: sie geht davon aus. Der Kern und die Voraussetzung der wechselreichen Dionysos-und-Ariadne-

5 Unveröffentlicht im Museum von Tarent, gefunden 4. 8. 1952. Den Hinweis ver­danke ich Herrn Dr. K. Schauen burg in Bonn. Ein anderes Denkmal, ein Vasenbild des Syleus-Malers, auf dem Dionysos und Athene Ariadne und Theseus gleichsam gewaltsam trennen, steht schon in meiner "Mythologie der Griechen", Tafel 65.

18 Kar! Kerenyi

Mythologie war das göttliche Paar Dionysos und Ariadne. Die Liste der Söhne ergänzt diesen urbildhaften und sinnvollen Grund der Überlieferung - der mythologischen und der kultischen Tradition, - doch sie ergänzt ihn nicht einmal notwendigerweise.

Nicht der Kern, nicht der Grundmythos, entsteht aus zusammen­gewürfelten Verknüpfungen, genealogische Listen· kommen auf solche Weise zustande. Die zwei am meisten genannten Söhne, Staphylos, die "Traube" in männlicher Form, und Oinopion, dessen Name oinos, den Wein enthält, scheinen zwei Versionen eines einzigen, des Dionysos wür­digen Nachkommens zu sein, gewissermaßen der Wiederholung des Vaters. Es ist also bedeutsam, daß Staphylos als Besiedler der kleinen Sporaden­insel Peparethos in der Tradition Kreter ist. Wenn Wilamowitz darin die kretischen und die naxischen "Anspruche" in eins zusammengeflossen sieht, so ist das wiederum schreckliche Simplifizierung nach der politischen Seite hin, ohne historischen Beleg. Sie sollte der Entwertung der ohnehin spärlichen Überlieferung dienen, die die Ausstrahlung des Dionysischen, des Kultes und des Weinbaus, von Kreta aus klar bezeugt. Über Naxos und Peparethos führte der Weg sogar nach Thrakien. War Naxos einmal wirk­lich von Thrakern besiedelt, wie Diodor 5. 50 behauptet, so ist es viel mehr möglich, daß diese ihren nördlichen Stammesgenossen den südlichen Gott mit seinen Geschenken weitergaben als das Umgekehrte.

Doch nicht alle Wege waren so gerade und ließen so eindeutige Spuren hinter sich, wie der von Kreta nach Naxos und Peparethos. Nur einen an­deren möchte ich noch bezeichnen, einen möglichen unter zahllosen. An der Südostküste von Attika, nah der Spitze des Landes verbirgt sich ein kleiner aber guter Hafen hinter einem vorgelagerten pyramidalen Inselchen. An der Spitze der Pyramide, nach dem offenen Meer gewandt, sitzt eine kolossale, kaiserzeitliche Gewandstatue, deren Identifikation noch nicht gelang. Das Volk nennt die tiefe Bucht, vielleicht nach jener Statue, man weiß nicht seit wann schon, in rührender Geschichtslosigkeit, Porto Rafti, der Hafen des Schneiders. In der Antike lag hier das Gebiet von Prasiai, einem attischen Demos, der besondere Beziehungen zu Delos hatte. Von hieraus führt der kürzeste Weg dorthin und, in der Verlängerung derselben Linie, nach Naxos. Das Hinterland des Hafens von Prasiai, des heutigen Porto Rafti, ist bis in die attische Mesogaia hinein Weinlandschaft.

Den Namen des Verbreiters der Weinkultur in diesen Gegenden hat die Überlieferung erhalten. Wir kennen die Geschichte hauptsächlich durch den Schüler des Kallimachos. Eratosthenes, der sie in seinem Gedicht "Erigone"

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in elegischem Maß widergab. Doch die Erzählung ist als zu einem sehr alten Mythentyp gehörig zu bestimmen, zu den Mythen von Kulturbringern, die oft, wie in diesem Fall, Umgangsmythologeme sind und von der Urzeit berichten, in der die Götter mit den Menschen noch Umgang pflegten und sie mit ihren Gaben beschenkten. Es wurde erzählt, daß Dionysos diese Ge­gend besucht hatte und bei einem Mann einkehrte, der mit dem gleichen Namen, wie der Sohn des Daidalos, Ikarios oder Ikaros hieß. Und da der Gott von diesem gerechten und frommen Mann mit großer Gastlichkeit aufgenommen wurde, beschenkte er seinen Gastgeber mit Wein und einem Rebenschößling. Er belehrte ihn, wie er damit zu verfahren hat und be­auftragte ihn, sein Geschenk zu verbreiten. Ikarios gab vom Wein den Hirten, die damals - also noch vor der Ankunft der Göttin Demeter nach Attika, die das Getreide und die Agrikultur in das Land brachte - die Ge­gend bewohnt haben. Sie tranken zuviel, wurden vom Wein überwältigt, glaubten sich vergiftet und erschlugen den Geber.

Dieser tragische Zug des Weinkulturmythos ist echt dionysisch. Ikarios vertritt darin Dionysos. Der Weinverbreiter ist der Doppelgänger des Wein­gottes und stirbt, wie dieser in einer mit dem Weinbau zusammenhängenden heiligen Handlung, im Opfer des Zickleins (Dramatische Gottesgegenwart in der griechischen Religion, Eranos Jahrbuch 19, 1951, 13 ff.) Die Tochter des Ikarios, Erigone, suchte umherirrend den Vater - so lautet die Fort­setzung der Erzählung. Die Hündin Maira führte sie zum Leichnam. Das ganze Geschehen war tragisch, gleichsam ein Vorspiel der attischen Tragödie, wie es in unseren Quellen, Auszügen aus dem Gedicht des Era­tosthenes wiedererzählt wird (e. Robert: Eratosth. Catast. Rel. 39 ff. und 77 ff.; E. Maass: Anal. Eratosth. 60 ff.) Erigone erhängte sich. All dies mußte durch das Volk der Athener gesühnt werden, zuletzt durch die Ein­führung der Schaukel am Fest der Aiora, einem Fest des Schaukelns und Schwebens in der Luft. Ikarios, Erigone und Maira kamen schließlich als Gestirne an den Himmel: Ikarios als der Bootes, Erigone als die "Jungfrau", der Hund als der Sirius, der canis maior, oder nach anderen der canis minor, in deren Glutzeit die Traube reift.

Der Name Ikaros oder Ikarios ist kein griechischer Name, sondern einer, der von der vorgriechischen Kohärenz zeugt, die bis nach Kleinasien reicht, in welcher Richtung die Insel Ikaros oder Ikaria liegt, und bis nach Kreta, auf die die Namensgleichheit mit dem Sohne des Daidalos, Ikaros hinweist. Die Insel Ikaros wird unter den Geburtsorten des Dionysos aufgezählt (Hom. Hymn. 1,1) und es wurde auch erzählt, daß der Gott von dort aus

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nach Naxos fahren wollte, als er auf dem Schiff in die Hände der Seeräuber geriet (Ap. BibI. 3.5.3): die Verbindung des Namens mit dem Weingott erfolgte nicht erst in Attika. In Attika trug ein Demos am Nordostabhang des Pentelikon den Namen Ikaria. Ikarios galt als sein Gründerheros. In­schriften erwähnen da (IG 1 2 186/87) nach dem Namen des Dionysos den Namen Karios, von dem ich nicht weiß, ob er wirklich, wie man annimmt, den kleinasiatischen Zeus Karios meint, oder eben eine ältere Form von lkarios ist, einer vorgriechischen Schwankung des Anfangsvokals ent­sprechend 6. Der Ort selbst erhielt bis zum heutigen Tag den Namen des Weingottes, indem er "Sto Di6nyso" bezeichnet wird und bescherte uns das herrliche Geschenk eines archaischen Maskenbildes, der Darstellung des Gottes als Maskengott (vgI. W. Wrede, Ath. Mitt. 53, 1928, 66 ff.). Der Ort Sto Di6nyso liegt in der Luftlinie der Bucht von Marathon näher, ist aber von Porto Rafti aus auch zu erreichen, auf längerem Wege, doch un­beschwerlicher.

Daß Dionysos vom Meer in einem Schiff nach Attika kam, wird durch den Kult bezeugt. Es ist ein konkreter und daher auch sehr archaischer Zug, wenn der Einzug des Dionysos zu einem seiner großen Feste in Athen auf einem Schiffskarrengeschieht. Die Einzelheiten kennen wir von Vasenbildern. Der Gott sitzt auf seinem Schiff. Dem Schiff wurden Räder gegeben. Ein berühmtes Vasenbild zeigt Dionysos in seinem Schiff auf dem Meere. Auf seine Meerfahrt bezieht sich die Geschichte von dem jungen Gott und den Tyrrhenischen Seeräubern, die uns in einem homerischen Hymnus erzählt wird (in meiner "Mythologie der Griechen" S. 258). So hätte er auch in dem Hafen Athens, den Piräus, ohne Räder eintreffen und dort von den Athenern in Empfang genommen werden können. Er kam aber nach Athen nicht von dessen Hafen, sondern von den umherliegenden Weindörfern her, so von Eleutherai im Nordwesten, an der böotischen Grenze. Von dort wurde ein geschnitztes Standbild von ihm nach Athen gebracht, und dieser Akt wurde auch kultisch wiederholt, doch soweit wir wissen, nicht ver­mittels eines Schlffskarrens. Außerdem, daß Dionysos in Ikaria als Masken­gott verehrt wurde, hatte er da auch ein altes Sitzbild (Am. Journ. Arch. 5, 1889,464 ff.). Die Vermutung wurde schon einmal ausgesprochen, daß der Schiffskarren eigentlich zu Ikaria gehört (Pfuhl: De Ath. Pomp. Sacr. 73 und 109). Es bleibt kaum eine andere Wahl übrig, wenn Eleutherai ausfällt.

6 Vgl. die Schreibung des Inselnamens als "'Ey.ctpc,;. ··Exy.ctpo;. ··Iy.ctpo~ (P.-W. IX 978; wahrscheinlich erst im Hexameter mit langem t).

Die Herkunft der Dionysosreligion nach dem heutigen Stand der Forschung 21

Genau können wir den Weg des wundersamen Fahrzeugs durch das attische Weinland nicht verfolgen. Geeignet war es sicher, den Gott durch die Dörfer der Weinbauern in der Mesogaia zu tragen und sicher bezeugt es, daß der Weingott zu seinen attischen Pflegern - Pflegen im Sinne des Kultes und der Kultivation verstanden - über das Meer kam. Diese Folgerung wurde bis jetzt zu Gunsten der kleinasiatischen Herkunft der Dionysos­religion gezogen. Dagegen wandte Otto mit Recht ein, die Schiffsprozes­sion des Gottes sei bezeugterweise auch in Smyrna, an der kleinasiatischen Küste veranstaltet worden, was völlig sinnlos gewesen wäre, wenn der Festbrauch die Erinnerung an das Eintreffen des Dionysoskultes aus Phrygien oder Lydien festhalten wollte. Er fand vielmehr, sowohl die An­kunft des Gottes, der Charakter eines "ankommenden Gottes", als auch die Verwandtschaft mit dem feuchten Element gehöre zur Art des Dionysos über­haupt. Er berief sich auf die sehr alte Überlieferungen, nach denen Dionysos in das Meer sprang (Ilias 6. 136) oder in den See von Lerna versank. Wenn er also am Festtage auf einem Schiff seinen Einzug hielt, so bedeutet das nach Otto nichts anderes als seine Epiphanie aus dem Meere (Dionysos S.62). Ich äußerte dagegen gleich nach dem Erscheinen des Dionysos­buches meine Bedenken (Gedanken über Dionysos, Studi e Materiali di Storia delle Religioni 9, 1935,38). Meine Erfahrung lehrte mich seit dem noch mehr über diese Vorgänge konkret zu denken. Schiffe kommen nicht aus der Meerestiefe, auchDionysos kam nicht von dorther, wenn er auf einem Schiffe sitzend seinen Einzug hielt. Er kam freilich auch nicht aus Klein­asien, wo die gleiche Ankunft gefeiert wurde, sondern, manche Inseln berührend, aus Kreta.

Nach Porto Rafti fuhr ich, nach der kretischen Reise, ohne besondere Absicht, nur um den Herbst, die Zeit der Weinlese zu genießen, mit Wagen aus Athen, wie man es heute tut. Ich glaubte den kleinen Hafen, wie er gewöhnlich ist, ganz leer zu finden, in jenem Zauber der Verlassenheit, der den Wanderer an den Ostküsten Attikas wie zu Byrons Zeiten empfängt. Doch dieses Mal wurde ich enttäuscht. Der Hafen war voll, Barke neben Barke. Er verriet seine Bestimmung, die sich seit dem Altertum an diesen Gegenden kaum geändert hatte: die Seewege und die Bedürfnisse des einfachen, auf das Einfachste reduzierten Lebens, blieben gleich. Porto Rafti hatte die Bestimmung, der Weinhafen von Attika, mindestens der Mesogaia, zu sein. In der Literatur fand ich dies nirgends erwähnt. Aber die Barken trugen in großen Fässern den süßen Ertrag der attischen Weinlese. Ich fragte die Männer, wohin sie mit dem Most fahren. Sie nannten mir

22 Karl Kerenyi

Häfen von Nordgriechenland, Kawala und andere an der thrakischen Küste. Dort wird aus diesem Most Wein. Kam Dionysos einst von Naxos hierher, so wird seine Gabe immer noch von hier aus nach Thrakien weiterbefördert. Vielleicht ist eben dies ein alter Weg des Weines und damit auch der Dionysosreligion? Die Wirklichkeit war sicher noch viel reicher, reicher und vielfältiger, als wir sie uns heute zu denken vermögen7•

7 In der anschließenden Diskussion hat Prof. Dr. Georg Schreiber die kultur- und reli­gionsgeschichtliche Bedeutung des Weingott-Charakters des Dionysos besonders hervor­gehoben. Ich glaubeauc.~, daß nach den kritischen Bemerkungen W. F. Ottos in seinem "Dionysos" 53 f. gegen die Leugner dieses Charakters, nichts Vernünftiges mehr im ent­gegengesetzten Sinne aufgebracht werden konnte. Gegen Nilsson, Human. Vetenskapssam­fundets i Lund Arsb. 1951-52, 13, 4 vgl. meine Bemerkung Symbolae Osloenses 30, 1953, 86, 1. Seine Argumente beruhen auf petitiQ principii. Plut. Thes. 23. 4 bezeugt, daß die Oschophöria geradezu für Dionysos und Ariadne gefeiert wurden, vgl. Deubner: Attische Feste 143. Die Staphylodromoi an den Karneia können nach der heutigen Sicht in vor­dorischer Zeit (Datum der pylischen Tafeln) dionysisch gewesen sein; vgl. den Kult des Dionysos Ps~lax in Amyklai, Paus. 3. 19. 6 und den Bacchicus ritus bei den Hyakmthia, Macrob. Sat. 1. 18. 2. Nur der Beginn der neuen Aussichten, nicht ihre endgültigen Ergeb­nisse konnten hier angemeldet werden.

VERÖFFENTLICHUNGEN DER ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG

DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN

NATURWISSENSCHAFTEN

HEFT 1 P,of. D,.-InJ. F,ied,ich Senuald, Aachm Neue EntwIcklungen auf dem Gebiet der An­triebsmasdlinen P,o/. D,.-Ing. F,ied,ich A. F. Schmidt, Aachm Tea.nisdler Stand und Zukunftsaussidlten der Ver­brennungsmaschinen, insbesondere der Gasturbinen D,Ang. Rudolf F,iedrich, Milheim (Ruhr) Möglichkeiten und Voraussetzungen der industriel­len Verwertung der Gasturbine

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HEFT 3 Prof. D,. EmU Lehnartz, Münster Der Chemismus der Muskelmaschine Prof. Dr. Gunther Lehmann, Dortmund Physiologische Forschung als Voraussetzung der Bestgestaltung der menschlichen Arbeit Prof. Dr. Heinrich Kraut, Dortmund Ernährung und Leistungsfähigkeit

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HEFT 4 Prof. Dr. Franz We .. er, DüsseldorJ Aufgaben der Eisenforschung Prof. D,.-Ing. He,mann Schmde, Aachen Entwicklungslinien des deutschen Eisenhüttenwesens P,of. D,.-Ing. M .. " Haas, Aachen Wirtschaftliche Bedeutung der Leichtmetalle und ihre Entwicklungsmöglichkeiten

1952, 60 Seiten, 20 Abb., kartoniert, DM 3,jO

HEFT 5 P,of. D,. Walter Kikuth, DiisseldorJ Virusforschung Pro/. D,. Roll Danneel, Bonn Fortschritte der Krebsforschung P,o/. D,. Dr. We,ne, Schulemann, Bann Wirtschaftliche und organisatorische Gesichts­punkte für die Verbesserung unserer Hochschul­forschung

19$1, jO Seiten, 2 Abb .. ".rtonie't, DM 2,75

HEFT 6 P,of. D,. Wallt, Weizel, Bann Die gegenwärtige Situation der Grundlagenfor­schung in der Physik P,of. D,. Siegl,ied St,ug8e" Münster Das Duplikantenproblem In der Biologie Di,ekto, D,. Fritz Gumme,t, Essen Oberlegungen zu den Faktoren Raum und Zeit im biologischen Geschehen und Möglichkeiten einer Nutzanwendung

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HEFT 27 Prof. Dr. Heinrich Behnke, Münster Der Strukturwandel der Mathematik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts

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HEFT 28 Prof. Dr. Oskar Niemczyk, Aachen Die Problematik gebirgsmechanischer Vorgänge im Steinkohlenbergbau

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HEFT 29 Prol. Dr. Btrnbard Rtnsm, Münsttr Da. Problem der Residuen bei Lernleistungen Prol. Dr. Htrmann Finit, Köln Ober Leberschäden bei der Bestimmung des bio­logischen Wertes verschiedener Eiweiße von Mikro­organismen

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HEFT 30 Prol. DrAng. Friedrieh Setwald, Aamen Forschungen auf dem Gebiete der Aerodynamik Prol. Dr.-Ing. Karl L';st, Aamtn Einige Forsmungsarbeiten aus der Gasturbinen­technik

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HEFT 31 Prol. Dr.-Ing. Dr. h. C. Fritz Mietzseh, Wuppertal Chemie und wirtschaftliche Bedeutung der Sulfon­amide Prol. Dr. Dr. h. C. Gerhard Domagk, Wuppertal Die experimentellen Grundlagen der bakteriellen Infektionen

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HEFT 32 Prol. Dr. Hans Braun, Bonn Die Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und -schädigungen über die Welt Prol. Dr. Wilhelm Rudorl, Voldagsen Der Beitrag von Genetik und Züchtung zur Be­kämpfung von Viruskrankheiten der Nutzpflanzen

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HEFT 33 Prol. Dr.-Ing. Volker Asmoff, Aaehtn Probleme der elektroakustischen Einkanalübertra­gung Prol. Dr.-Ing. Herbert Döring, Aaehen Erzeugung und Verstärkung von Mikrowellen

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HEFT 34 Gebeimrat Prof. Dr. Dr. Rudoll Smtnclt, Aamen Bedingungen und Gang der Kohlenhydratsynthe,e im Licht Prol. Dr. EmU Lehnartz, Münster Die Endstufen des Stoffabbaues im Organismus

1954, 80 Seiten, 11 Abb., kartoniert, DM 4,20 HEFT 35 Prol. Dr.-Ing. Hermann Sehtnclt, Aamen Gegenwartsprobleme der Eisenindustrie in Deutsch­land Prol. Dr.-Ing. Eugen Piwowarsky t, Aaehen Gelöste und ungelöste Probleme im Gießereiwesen

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HEFT 36 Prof. Dr. Wollgang Riezler, Bonn Teilchenbeschleuniger Prol. Dr. Gerhard Sehubert, HambMg Anwendung neuer Strahlenquellen in der Kreb,­therapie

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HEFT 37 Prof. Dr. Franz Lotz~, Münster Probleme der Gebirgsbildung Bergwerltsdirtktor Bergassessor a.D. G. Rausehenbam, Essen Die Erhaltung der Förderungskapazität des Ruhr­bergbaues auf lange Sicht

in Vorb,rtitun:

HEfT 38 Dr. E. Colin Chrrry, London Kybernetik Prol. Dr. Erieb Pietsm, Claustbal-ZeUtrfeld Dokumentation und memanismes Gedächtni5 zur Frage der ökonomie der geistigen Arbeit

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HEFT 39 D,. Htinz Haau, Hamburg Infrarot und seine temnischen Anwendungen Prol. Dr. Abrabam Esau t, Aamen Ultraschall und seine technischen Anwendungen

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HEFT 40 Bergassessor Fritz Lange, Bochum-Hordel Die wirtschaftliche und soziale Bedeutung der Silikose im Bergbau Prol. Dr. Walter Kikuth, Düsseldorl Die Entstehung der Silikose und ihre Verhütung,­maßnahmen

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HEFT 40a Prof. Dr. Eberbard Grass, Bonn Berufskrebs und Krebsforschung Prol. Dr. Hugo Wilhelm Knipping, Köln Die Situation der Krebsforschung vom Standpunkt der Klinik

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HEFT 41 Direktor Dr.-Ing. Gustav-Victor Laehmann, London An einer neuen Entwiddungsschwelle im Flugzeugbau Direktor Dr.-Ing. A. Gerber. Zürieb-Oerlikon Stand der Entwiddung der Raketen- und Lenk­technik

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HEFT 42 Prol. Dr. Tbeodor Kraus, Köln Lokalisationsphänomene und Raumordnung vorn Standpunkt der geographischen Wissen,chaft Direktor D,. Fritz GummtTt, Essen Vom Ernährungsversuchsfeld der Kohlenstoffbio­logischen Forschungsstation Essen

in Vorbereitung

HEFT 42a Prol. Dr. Dr. h. C. Gerhard Domagk, Wuppertal Fonscbritte auf dem Gebiet der experimentellen Kreb,forschung

1954, 46 Seiten, kartoniert, DM 2,-

HEFT 43 Prof. Giovanni Lamparitllo, Rom Ober Leben und Werk von Heinrich Hertz Prol. Dr. Walter Weizei, Bann Ober das Problem der Kausalität in der Physik

1955, 76 Seiten kartoniert, DM 3,30

HEFT 43a Prol. Dr. los, Ma Albartda, Madrid Die Entwaidung der Forschung in Spanien

i~ Vorbereitung

HEFT 44 Prol. Dr. Burcltbardt Helferieb, Bonn Ober Glykoside Prol. Dr. Fritz Miebetl, Münster Kohlenhydrat-Eiweiß-Verbindungen und ihre bio· chemi,che Bedeutung

1956,70 Seiten, 67 Abb., kartoniert

HEFT 45 Prol. Dr. lohn <Ion Ne"mann. PrinC<ton. USA Entwiddun~ und Ausnutzung neuerer mathemati­Icher MaschInen Prof. Dr. E. Stiefel. Zürich Rechenautomaten im Dienste der Technik mit Bei­spielen aus dem Züricher Institut für angewandte Mathematik

1951. 74 Seiten. 6 Abb .• kartoniert. DM 3.50

HEFT 46 Prof. Dr. WUhtlm Wtltzitn. Krefeld AUlblick auf die Entwicklung synthetischer Fasern Prof. Dr. Walthtr Hoflma,m. Münster Wachstumsformen der Industriewirtschaft

in Vorbereitung

18 NEUE FORSCHUNGSSTELLEN im Land Nordrhein-Westfalen

1954. 176 S.iten. 70 Abb .• kortoni.rt, DM 10,-

HEFT 47 Staatssekretär Prof. Leo Brandt. Düsseldorl Die praktische Förderung der Forschung in Nord­rhein-Westfalen Pro/. Dr. Ludwig Raiser. Bad Godtsberg Die Förderung der angewandten Forschung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft

in Vorbertitung

HEFT 48 Dr. Hermann Tramp, Rom Bestandsaufnahme der Wälder der Welt als inter­nationale und wissenschaftliche Aufgabe Prol. Dr. Franz Heske. Schloß Reinb.k Die Wohlfahrtswirkungen des Waldes als inter­nationales Problem

in Vo,bertitung

HEFT 49 Präsidtnt Dr. G. Böhnecke, Hamburg Zeitfragen der Ozeanographie Reg.-DirektoT Dr. H. Gabl.r. Hamb"rg Nautische Technik und Schiffssicherheit

1955. 120 Seiten. 49 Abb .• kartonie,t, DM 7,50

HEFT 50 Pro/. D,.-Ing. Fried,ich A. F. Schmidt. Aachen Probleme der Selbstzündung und Verbrennung bei der Entwiddung der Hochleistungskraftmaschinen Prof. Dr.-Ing. A. W. Quick. Aachen Ein Verfahren zur Untersuchung des Aunauschvor­ganges in verwirbelten Strömungen hinter Körpern mit abgelöster Strömung

1956. 88 Seiten. 38 Abb., kartoniert. DM 6,20

HEFT 51 Prof. Dr. Siegl,ied Strugge,. Münster Struktur, Entwicklungsgeschichte und Physiologie der Chloroplasten Dir.ktor Dr. 1. Pätzold. Erlangen Therapeutische Anwendung mechanisd,er und elek­trismer Energie

in Vo,bereitung HEFT 52 Mr. F. A. W. Patmore, London Der Air Registration Board und seine Aufgaben im Dienst der britischen Flugzeugindustrie Prof. A. D. Young, Cranfield Gestaltung der Lehrtätigkeit in der Luftfahrt­technik in Großbritannien

1956, 92 Seiten, 16 Abb., kartoniert,

JAHRESFEIER 1955 Prof. Dr. lostt. Pieper. Münster Ober den Phi osophie-Begriff Platons Prof. Dr. Walter Weizel. Bonn Die Mathematik und die physikalische Realität

19H, 62 Seiten, k"rtoniert, DM 2.90

HEFT 52a Dr. D. C. Martin, London Geschichte und Organisation der Royal Society Dr. Rau", SüJ"frik" Probleme der wissenschaftlichen Forschung in der Südafrikanischen Union

in Vorbtrdtunz

HEFT 53 Prof. Dr.-Ing. Georg Schnadel, H"mb .. rg Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Faltig­keitsprobleme im Schiffsbau Prof. Dipl.-Ing. Wilhelm Sturt3tl, D"isburg Forschungsaufgaben zur Untersuchung der Wider­standsprobleme im Schiffsbau

HEFT 53a Prol. Giovanni Lampariel/o, Rom Von Galilei zu Einstein

in Vorbereitung

1956, 92 Seiten, kartonie,t, DM 4.20

HEFT 54 Prof. Dr'lulius Barteis, Götting." Sonne un Erde - das Thema des internationalen geophysikalischen Jahres Direktor Dr. Walt.r Dieminger, Lind"utHarz Ionosphäre und drahtloser Weitverkehr

in Vorbereitung

HEFT 54a Sir lohn Cockeroft, London Die friedliche Anwendung der Kernenergie

in Vorbereitung

HEFT 55 Prof. Dr.-Ing. Fritz Schultz-Grunow, Aachon Das Kriechen und Fließen hochzäher und plastischer Stoffe Prof. Dr.-Ing. Hans Ebn.r, Aach." Wege und Ziele der Festigkeitsforschung besonders im Hinblick auf den Leichtbau

in Vorbereitung

HEFT 56 Prol. Dr. Ernst De"a, Düssoldorl Der Entwicklungsstand der Herzchirurgie Pro/. Dr. Gunther Lehmann, Dar/mund Muskelarbeit und Muskelermüdung in Theorie und Praxis

in Vorbereittmg

HEFT 57 Prof. Dr. Theodor von Karman, Pasadena Freiheit und Organisation in der Luftfahrtfor­,chung Staatssekretär Prof. Leo Brandt. Düsseldorf Bericht über deli Wiederbeginn deutscher Luft­fahrtforschung

in Vorbere'tung

HEFT 58 Prof. Dr. Fritz Schröter. Ulm Neue Forschungs- und Entwicklungsrichtungen im Fernsehen Prof. Dr. Albert Narath, BerUn Der gegenwärtige Stand der Filmtechnik

1956, 92 Seiten, 16 Abb., kartoniert

HEFT 59 Pro}. Dr. Richard Courant, New YOTk Die Bedeutung der modernen mathematischen Rechenmaschinen für mathematische Probleme der Hydrodynamik und Reaktortechnik Pro}. Dr. Ernst Ptschi, Bann Die Rolle der komplexen Zahlen in der Mathe­matik und die Bedeutung der komplexen Analysis

in V orb~Teitung

HEFT 60 Pro}. Dr. WolJgang Flaig, BTaunschweig Grundlagenforschung auf dem Gebiet des Humus und der Bodenfruchtbarkeit Prof. Dr. Dr. Eduard Mückenhausen, Bann Typologische Bodenentwicklung und Bodenfrucht~ barkeit

in Vorbereitunf{

HEFT 61 Dr. Klaus Oswatitsch, Aachen Gelöste und ungelöste Probleme der Gasdynamik Pro}. Dr. W. Georgii, München Aerophysikalische Flugforschung

in Vorbereitung

HEFT 62 Pro}. Dr. A. Butenandt, Tübingen Ober die Analyse der Erbfaktorenwirkung und ihre Bedeutung für biochemische Fragestellungen Prof. DT. J. Straub, Köln Quantitatiye Genwirkung bei Polyploiden

in Vorbereitung

GEISTESWISSENSCHAFTEN

HEFT 1 Prof. Dr. W.,n" Richter, Bann Die Bedeutung der Geisteswissensdlaften für die Bildung unserer Zeit Prof. Dr. Joachim Ritt." Münster Die aristotelische Lehre vom Ursprung und Sinn der Theorie

1953, 64 Seiten, kartoniert, DM 2,90

HEFT 2 Prof. Dr. Josef Kroll, Köln Elysium Prof. Dr. GÜnth., Jachmann, Köln Die vierte Ekloge Vergiis

1953, 72 Seiten, kartoniert, DM 2,90

HEFT 3 Prol. Dr. Hans Erich Stier, Münst~r Die klassisme Demokratie

1954, 100 Seiten, kartoniert, DM 4,50

HEFT 4 Prof. Dr. Wemer Caskel, Köln Lihyan und Lihyanisdt. Sprad1e und Kultur eines früharabischen Königreiches

1954, 168 Seiten, 6 Abb., kartoniert, DM 8,25

HEFT S Pro]. Dr. Thomas Ohm, Münst" Stammes religionen im südlichen Tanganyika­Territorium

1953, 80 Seiten, 25 Abb., kartoniert, DM 8,-

HEFT 6 Prälat Prof. Dr. Dr. h. e. Georg Schreiber, Münster Deutsche Wissens(haftspolitik von Bismardt bis zum Atomwissensmaftler Otto Hahn

1954, 102 Seiten, 7 Abb., kartoniert, DM 5,-

HEFT 7 Prof. Dr. Walter Holtzmann, Bann Das mittelalterliche Imperium und die werdenden Nationen

1953, 28 Seiten, kartoniert, DM 1,30

HEFT 8 Pro}. Dr. Werner Caskel, Köln Die Bedeutung der Beduinen in der Geschichte der Araber

1954, 44 Seiten, kartoniert, DM 2,-

HEFT 9 Prälat Prof. Dr. Dr. h. e. Georg Schreiber, MünsttT lrland im deutschen und abendländischen Sakral­raum

1956, 128 Seiten, 20 Abb., kartoniert, DM 9,-

HEFT 10 Prof. Dr. Peter Rassow, Köln Forschungen zur Reidtsidee im 16. und 17. Jahr­hundert

1955, 32 Seiten, kartoniert, DM 1,50

HEFT 11 Prof. Dr. Hans Erich Stier, Münsur Roms Aufstieg zur Weltherrsdtaft

HEFT 12

in Vorbereitun:

Pro}. D. Karl Heinridl Rengsto,.f, Münster Mann und Frau im Urchristentum Prof, Dr. Hermann Conrad, Bonn Grundprobleme einer Reform des Familienrechts

1954, 106 Seiten, kartoniert, DM 4,50

HEFT 13 Prof. Dr. Max Braubaeh, Bonn Der Weg zum 20. Juli 1944

1953, 48 Seiten, kartoniert, DM 2.20

HEFT H Prof. Dr. Paul Hübinger, Münster Das deutsch - französische Verhältnis und seine mittelalterlichen Grundlagen

in Vorbereitr,ng

HEFT 15 Prof. Dr. Franz Steinbach, Bann Der gesdlidttlidte Weg des wirtsdtaftenden Men­schen in die soziale Freiheit und politische Ver-antwoftung

1954, 76 Seiten, kartoniert, DM 2,90

HEFT 16 Prof. Dr. Josel Koch, Köln Die Ars coniecturalis des Nikolaus von eue.

1956, 56 Seiten, 2 Abb., kartoniert, DM 2,90

HEFT 17 Prof. Dr. ]amts Conant, US-Hochkommissar für Deutschland Staatsbürger und Wissensmaftler Prof. D. Karl Heinrich Rengstorf, Münster Antike und Christentum

19';, 48 Seiten, 2 Abb., kartoniert, DM 2,90

HEFT 18 Prof. Dr. Richard AlewY1l, Köln Klopstocks Publikum

HEFT 19 Prof. Dr. Fritz Schalk, Köln

in Vorb~rtitung

Das Lächerlime in der französismen Literatur des Ancien Regime

1954, 42 Seiten, kartoniert, DM 2,-

HEFT 20 Prof. Dr. Ludwig Raiser, Bad Godtsberg Remtsfragen der Mitbestimmung

1954, 48 Seiten, kartoniert, DM 2,-

HEFT 21 Prof. D. Martin Noth, Bann Das Geschidnsverständnis der alttestamentlichen Apokalyptik

1953, 36 Seiten, kartoniert, DM 1,60

HEFT 22 Prof. Dr. Walter F. Schirmer, Bonn Glück und Ende des Könige in Shakespeares Historien

1954, 32 Seiten, kartoniert, DM 1,50

HEFT 23 Prof. Dr. Günther fachmann, Köln Der homerisme Smiffskatalog und die !lias

in Vorbtrtitung

HEFT 24 Prof. Dr. Theodor Klauser, Bann Die römismen Petrustraditionen im Lichte der neuen Ausgrabungen unter der Peterskirche

in VorbereitlJn.~

HEFT 25 Prof. Dr. Hans Peurs, Köln Die Gewaltentrennung in moderner Sicht

1955, 48 Seiten, kartoniert, DM 2,20

HEFT 26 Prof. Dr. Fritz Schalk, Köln Calderon und die Mythologie

HEFT 27 Prof. Dr. ]osef Kroll, Köln Vom Leben geflügelter Worte

HEFT 28 Prof. Dr. Thomas Ohm, Münster Die Religionen in Asien

in Vorbereitung

in Vorbereitlmg

1954, 50 Seiten, 4 Abb., kartoniert, DM 5,-

HEFT 29 Prof. Dr. ]obann Leo Weisgerber, Bann Die Ordnung der Sprache im persönlichen und öffentlimen Leben

1955, 64 Seiten, kartoniert, DM 2,90

HEFT 30 Prof. Dr. Wemer Caskel, Köln Entdeckungen in Arabien

1954, 44 Seiten, kartonkrt, DM 2,-

HEFT 31 Prof. Dr. Max Braubach, Bann Entstehung und Entwicklung der landesgesmimt­limen Bestrebungen und historismen Vereine im Rheinland

1955, 32 Seiten, kartoniert, DM 1,60

HEFT 32 Prof. Dr. Fritz Schalk, Köln Somnium und verwandte Wörter in den romaDl­sehen Spramen

1955, 48 Seiten, 3 Abb., kartoniert, DM 2,50

HEFT 33 Prof. Dr. Friedrich Dessauer, Frankfurt a. M. Erbe und Zukunft des Abendlandes

HEFT 34 Prof. Dr. Thomas Ohm, Münster Ruhe und Frömmigkeit

in Vorbereitung

1955, 128 Seiten, 30 Abb., kartoniert, DM 8,­

HEFT 35 Prof. Dr. Hermann Conrad, Bann Die mittelalterlime Besiedlung des deutsmen Ostent und das Deutsme Remt

1955, 40 Seiten, kartoniert, DM 2,-

HEFT 36 Prof. Dr. Hans Sckommodau, Köln Die religiösen Dichtungen Marg-aretes von Navarra

1955, 172 Seiten, kartoniert, DM 7,20

HEFT 37 Prof. Dr. Herbert von Einem, Bonn Der Mainzer Kopf mit der Binde

1955, 88 Seiten, 40 Abb., kaTtoniert, DM 6,-

HEFT 38 Prof. Dr. ]oseph Höjjner, Münster Statik und Dynamik in der scholastismen Wirt­smaftsethik

1955, 48 Seiten, kartoniert, DM 2,20

HEFT 39 Prof. Dr. Fritz Schalk, Köln Diderots Essai über Claudius und Nero

1956, 40 Seiten, kartoniert

HEFT 40 Prof. Dr. Gerhard Kegel, Köln Probleme des internationalen Enteignungs- und Währungsremts

in Vorbereitung

HEFT 41 Prof. Dr. ]ohann Leo Weisgerber, Bann Die Grenzen der Smrift - Der Kern der Remt­schreibreform

1955, 72 Seiten, kartoniert, DM 3,25

HEFT 42 Prof. Dr. Richard Alewyn, Köln Von der Empfindsamkeit zur Romantik

in Vorbereitunz.

HEFT 43 Prof. Dr. Theodor Schieder, Köln Die Probleme des Rap,lJo-Vertrages

1956, 108 Seiten, kartoniert, DM 4,80

HEFT 44 Prof. Dr. Andreas Rumpf, Köln Stilphasen der spätantiken Kunst

HEFT 45 Dr. Vlrich Lude, Münster

in Vorbereitung

Kerygma und Tradition in der Hermeneutik Adolt Sdllatters

1955, 136 Seiten, kartoniert, DM 6,15

HEFT 46 Prof. Dr. Walther Holtzmann, Rom Das Deutsche Historische Institut in Rom Prof. Dr. Graf Wolfj Mettemich, Rom Die Bibliotheca Hertziana und der Palazzo Zuccari

1955, 68 Seiten, 7 Abb., kartoniert, DM 3,50

JAHRESFEIER 1955 Prof. Dr. Josef Pieper, Münster Ober den Philosophie-Begriff Platons Prof. Dr. Walter Weizel, Bann Die Mathematik und die physikalisdle Realität

1955, 62 Seiten, kartoniert, DM 2.90

HEFT 47 Prof. Dr . Harry Westermann, M ünsttr Person und Persönlichkeit im Zivilrecht

in Vorb~reitung HEFT 48 Prof. Dr. Johann Leo Weisgerber, Bann Die Namen der Ubier

in Vorbereitung

HEFT 49 Prof. Dr. Friedrich Kart Schumann, Münsttr Mythos und Tedlnik

in Vorbereitung

HEFT 50 Prof. Dr. Wolfgang Schöne, Hamburg Ratfaels Sixtinische Madonna und die Sixtuskirche in Piacenza

in Vorbereitung

HEFT 51 Prälat Prof. Dr. Dr. h. c. Georg Schreiber, Münster Der Bergbau in Gesdlidlte, Etho. und Sakralkultur

HEFT 52 Prof. Dr. Hans J. Wolfj, Münster Die Rechtsgestalt der Universität

in Vorbereitunt

in Vorboeitunr

HEFT 53 Prof. Dr. Heinrich Vogt, Bonn Sdladenersatzprobleme im Verhältnis von Haftung.­grund und Sdladen

in Vorbertitung

HEFT 54 Prof. Dr. Max Braubach, Bann Der Einmarsch der deutschen Truppen in die ent­militarisierte Zone am Rhein im März 1936. Ein Beitrag zur Vorgeschichte des zweiten Weltkrieges

1956, 48 Seiten, kartoniert

HEFT 55 Prof. Dr. Herbert VOll Einern, Bonn Die Menschwerdung Christi dC5 Isenheimer Altars

HEFT 56 Prof. Dr. E.]. Cohn, London Der englisdle Geridltstag

HEFT 57 Dr. Albert Woopen, Aachen

in Vorbcr~itun~

in Vorbereitung

Die Zivilehe und der Grundsatz der Unauflöslidl­keit der Ehe in der Entwidtlung des italienischen Zivilredlts

1956, 88 Seiten, kartoniert, D.\f 4,-

HEFT 58 Prof. Dr. Karl Kerenyi, Ascona Die Herkunft der Dionysos-Religion nach dem heutigen Stand der Forschung-

HEFT 59 Prof. Dr. Herben Jankuhn, Kiel Haithabu und der abendländische Handel nach Nordeuropa im frühen .Mittelalter

HEFT 60 Dr. Stephan Skalweit, BOlln Edmund Burke und Frankreidl

in VorbereitunK

1956, 84 Setten, kartoniert HEFT 61 Prof. Dr. Vlrich Sch,uner, Bann Die Neutralität im heutigen Völkerrecht

in Vorbereitung

HEFT 62 Prof. Dr. Anton Moorigat, Berlin Bericht über das Erg:ebnis der Ausgrabungen In

Syrien in Vorbereitung