ATLAS.ti 7 Quick Tour - Deutschdownloads.atlasti.com/quicktour/QuickTour_a7_de.pdf · ZIELE 5 Ziele Vielleicht haben Sie gerade die Demoversion von ATLAS.ti 7 heruntergeladen, weil

ATLAS.ti 7Quick Tour

Deutsch

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ATLAS.ti 7 Quick Tour - DeutschVersion 205.20150416

CopyrightCopyright © 2003-2015 by ATLAS.ti Scientific Software Development GmbH, Berlin. Alle Rechte vorbehalten.

Autor: Dr. Susanne Friese (Quarc Consulting). Technische Umsetzung: hypertexxt.com.

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ATLAS.ti 7 QUICK TOUR

INHALT 3

Inhalt

Ziele..........................................................................................................................................5

Grundkonzepte.........................................................................................................................6ATLAS.ti – die Wissenswerkbank .....................................................................................................................................6Software zur kreativen Analyse? ......................................................................................................................................6Einige grundlegende Begriffe und Konzepte......................................................................................................................7

Erste Schritte.............................................................................................................................9Das Beispielprojekt............................................................................................................................................................9ATLAS.ti starten..............................................................................................................................................................10Die ATLAS.ti Benutzeroberfläche....................................................................................................................................11Arbeiten mit dem Navigationsbereich ............................................................................................................................14Mehrere Dokumente nebeneinander laden ....................................................................................................................15Dateien betrachten – der Primärdokumentenmanager....................................................................................................17Assoziierte Dokumente...................................................................................................................................................20

Kodieren ................................................................................................................................23Kodieren von Textdokumenten ......................................................................................................................................23Kodieren von Bilddokumenten .......................................................................................................................................26Kodieren von Audio- und Videodokumenten..................................................................................................................28Größe von Audio- und Videozitaten anpassen................................................................................................................30Kodieren von PDF-Dokumenten ....................................................................................................................................31Bestehende Kodes zuweisen...........................................................................................................................................33Abrufen von kodierten Daten.........................................................................................................................................35

Kommentare und Memos.......................................................................................................37Kommentare verfassen ..................................................................................................................................................37Memos verfassen............................................................................................................................................................39

Dokumente, Kodes und Memos gruppieren...........................................................................42Erstellen von Familien ....................................................................................................................................................42Familien als Filter verwenden..........................................................................................................................................43Familien löschen.............................................................................................................................................................44

Umfragedaten importieren.....................................................................................................45Umfragedaten zum Import vorbereiten...........................................................................................................................45Umfragedaten importieren..............................................................................................................................................48

Daten erforschen und abfragen .............................................................................................50Zitatabfrage per Kode.....................................................................................................................................................50Komplexe Abfragen........................................................................................................................................................52


INHALT 4

Vergleich nach Gruppen ................................................................................................................................................53Kode-Kookkurenzen auswerten......................................................................................................................................54Verteilung von Kodes über Dokumente oder Dokumentengruppen................................................................................58

Netzwerksichten und Links.....................................................................................................61Netzwerksichten - Grundsätzliches..................................................................................................................................61Netzwerksichten - Vorschau...........................................................................................................................................62Eigene Netzwerksichten erstellen ...................................................................................................................................63Netzwerksichten exportieren ..........................................................................................................................................67

Reports erstellen.....................................................................................................................68Reports erzeugen ...........................................................................................................................................................69Kodebuch erstellen.........................................................................................................................................................70

Projekte einrichten..................................................................................................................72Erstellen eines neuen Projekts (Einzelnutzer)...................................................................................................................72Teamprojekte einrichten.................................................................................................................................................74


ZIELE 5

Ziele

Vielleicht haben Sie gerade die Demoversion von ATLAS.ti 7 heruntergeladen, weil Sie die Möglichkeiten des Programms kennenlernen wollen. Oder Sie evaluieren verschiedene Softwarepakete für die qualitative Datenanalyse. Oder vielleicht haben Sie ATLAS.ti gerade gekauft und sind nun neugierig auf Ihre ersten Schritte mit dem Programm.

Welcher von diesem Fällen auch auf Sie zutrifft - diese ATLAS.ti 7 Quick Tour wurde für Anwender wie Sie konzipiert!

Die wichtigsten Ziele dieser Quick Tour sind: Ihnen eine erste Orientierung für die Arbeit mit dem Programm zu vermitteln, Sie mit den wichtigsten Funktionen vertraut zu machen, und Ihnen einige typische Anwendungen zu zeigen.

Die Tour beginnt mit einem Überblick über die ATLAS.ti Benutzeroberfläche und zeigt typische Vorgehensweisen für die Arbeit mit den verschiedenen Dateitypen, die ATLAS.ti unterstützt.

Wir stellen Ihnen im weiteren die wesentlichen Prozesse des Kodierens, das Verfassen von Kommentaren und Memos, verschiedene Datenabfragen, das Arbeitens mit Variablen, den Aufbau von Netzwerken und das Erstellen von Reports vor. Weiterhin lernen Sie einige speziellere Optionen wie die Vorbereitung und den Import von Umfragedaten kennen.

Zusätzlich bietet die Quick Tour eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die typischen Projektphasen – von der Projekt-Einrichtung bis zur Kodierung, Verwaltung und Abfrage Ihrer Daten.


GRUNDKONZEPTE 6

Grundkonzepte

ATLAS.ti – die Wissenswerkbank

Das Bild der "Wissenswerkbank" ist im Zusammenhang mit ATLAS.ti mehr als nur eine lebendige Analogie. Analytisches Arbeiten beinhaltet durchweg "greifbare" Elemente: Forschungsmaterial erfordert detailliertes Zerlegen und Neuzusammensetzen, Umarbeiten und komplexes Planen. Dazu liefert ATLAS.ti eine Reihe spezialisierter Werkzeuge. Eine gut sortierte Werkbank bietet Ihnen alle notwendigen Instrumente, um gründlich zu analysieren und zu bewerten, Suchen und Abfrage an Ihren Daten durchzuführen, sie zu visualisieren, und Ihre Ergebnisse mitzuteilen.

Software zur kreativen Analyse?

Ein typisches Projekt hat mit dem Sichten großer Mengen verschiedenster Dokumente, Notizen und Multimediadateien, sowie mit der Prüfung und dem Vergleich solcher Quellen im Hinblick auf ein bestimmtes Untersuchungsziel zu tun.

Während Auswahl und Organisation von Daten durchaus überschaubar scheint, solange man es mit nur einer Handvoll von Quelldokumenten zu tun hat, kann dies schnell ins Überwältigende umschlagen, wenn die Anzahl der Quellen anwächst. Erfahrungsgemäß ist dieser Fall eher die Regel als die Ausnahme.

Hier kommt ein spezielles Softwarepaket wie ATLAS.ti ins Spiel und zeigt seine Stärke: Mit ATLAS.ti können Sie extrahieren, kategorisieren und Datensegmente aus einer großen Vielfalt und Umfang der Quelldokumente miteinander sinnvoll vernetzen. Immer auf Grundlage Ihres Analyseansatzes unterstützt Sie die Software bei der Entdeckung von Mustern und beim Testen von Hypothesen. Mit zahlreichen Ausgabeoptionen und Tools zum


GRUNDKONZEPTE 7

kollaborativem Arbeiten wird Ihre Analyse für den Forscher und für andere leicht zugänglich.

Einige grundlegende Begriffe und Konzepte

Um zu verstehen, wie ATLAS.ti Daten verarbeitet, stellen Sie sich am besten Ihr gesamtes Projekt als einen intelligenten "Container" vor, der für Sie die Übersicht über alle Ihre Daten behält. Dieser Behälter ist die ATLAS.ti-Projektdatei, die sogenannte Hermeneutische Einheit oder kurz HU (=Hermeneutic Unit).

Die HU enthält u.a. die Pfade zu allen Datenquellen und speichert alle Kodes, Kodefamilien, Netzwerkansichten usw., die Sie im Verlauf Ihrer Arbeit entwickeln.

Wenn Sie Dokumente einem Projekt hinzufügen, werden die Dateien kopiert und in einer eigene Bibliothek abgelegt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, externe Dokumente zu verknüpfen; dies ist u. U. empfehlenswert, wenn Sie mit sehr großen Dateien (z.B. Videos) arbeiten.

Ihre Quelldaten können bestehen aus: Textdokumenten (z.B. Interviews, Artikel, Berichte), Bildern (z.B. Fotos, Screenshots, Diagramme), Tonaufnahmen (z.B. Interviews, Radiosendungen, Musik), Videoclips (z.B. selbst aufgenommene Videos oder schon existierendes Material, wie Filme, YouTube Videos, u.ä.), PDF-Dateien (Dokumente, Broschüren, Berichte), und sogar Geodaten (lokative Daten, die in Google Earth eingetragen werden können).

Außer Sie arbeiten mit Umfragedaten oder internen Textdateien, ihr Gesamtprojekt besteht immer aus der Projektdatei (=HU) und den Dokumenten aus der Bibliothek.

Um ein Projekt als Ganzes zu speichern, reicht die HU Datei also nicht aus. Sie müssen eine sogenannte Copy Bundle -Datei speichern. Diese Option finden Sie direkt unter der Speicheroption für die HU (PROJEKT / SPEICHERN. Wählen Sie dann zusätzlich: PROJEKT / COPY BUNDLE SPEICHERN.

Sobald Sie Ihre verschiedenen Dokumente zum Projekt hinzugefügt oder extern verlinkt haben, kann Ihre eigentliche Arbeit beginnen. Am häufigsten besteht die erste Projektphase aus dem Kodieren unterschiedlicher Datenquellen. Sie können aber zunächst auch nur Datensegmente markieren, d.h. Zitate setzen und kommentieren und diese später mit Hilfe von Kodes abstrahieren.

Konkret bezieht sich der Begriff Kodierung auf den Prozess der Zuordnung von Kategorien, Konzepten oder "Kodes", um Informationssegmente, die von Interesse für Ihre Forschungsziele sind, zu identifizieren. Wir haben diese Funktion so modelliert, dass Sie der altehrwürdigen Praxis des Markierens (Unterstreichen oder Hervorheben) und Kommentierung von Textpassagen in einem Buch entsprechen. In seiner zentralen konzeptionellen Grundlagen hebt


GRUNDKONZEPTE 8

ATLAS.ti bewusst auf das klassische "Papier-und-Bleistift-Paradigma" ab. Die Benutzeroberfläche von ATLAS.ti ist dementsprechend ausgelegt, und viele der Interaktionsprozesse des Programms basieren auf dieser bekannten und sehr bewährten Analogie.

Aufgrund dieses intuitiven Konstruktionsprinzips werden Sie schnell den Randbereich als den zentrale und bevorzugten Arbeitsbereich kennen und schätzen lernen (obgleich ATLAS.ti fast für alle Aufgaben immer multiple Möglichkeiten bietet, um zum Ziel zu kommen).

* * *

Ausgestattet mit diesen Grundangaben sind Sie nun bereit, ATLAS.ti näher kennenzulernen.


ERSTE SCHRITTE 9

Erste Schritte

Um ATLAS.ti 7 rasch kennen zu lernen, werden Sie in dieser Quick Tour mit einem Beispielprojekt arbeiten, dass wir bereits für Sie erstellt haben.

Das Beispielprojekt wurde während der Installation des Programms auf Ihren Computer kopiert. Sie finden es unter dem Menü HILFE / QUICK TOUR. Es ist auch online zum Download unter http://manuals.atlasti.com verfügbar.

Das Beispielprojekt

Bei der Suche nach geeignetem Beispielmaterial für diese Quick Tour stießen wir auf einen Artikel über das Thema "Kinder und Glück" von Nattavudh Powdthavee in der Zeitschrift The Psychologist . Nattavudh berichtet über eine Reihe wissenschaftlicher Studien, die immer wieder einen negativen Zusammenhang zwischen Kindern und dem Glücksbefinden der Eltern, deren Zufriedenheit mit dem Leben, ihrer Ehe und ihrem seelische Wohlbefinden feststellen. Dies sind auf der einen Seite provokative Ergebnisse, wenn Sie selbst Kinder haben; andererseits sind sie Wasser auf die Mühlen für Menschen, die sich bewusst gegen Elternschaft entscheiden.

Egal auf welcher Seite der Frage Sie selbst stehen, versprechen der Artikel und die verschiedenen Reaktionen darauf (in Form von Blog-Diskussionen) immerhin interessantes Material für eine kleine Beispielstudie abzugeben. Es gibt Gelegenheit, die verschiedenen Blogposts zu kodieren und bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, die wichtigsten analytischen Funktionen ATLAS.ti für eine solche Aufgabe zu erproben.

Neben dem Zeitschriftenartikel selbst sind Kommentare von Bloggern und zwei Blog-Diskussionen enthalten. Das Beispielprojekt enthält daneben auch ein kurzes Video, anhand dessen Sie erproben können, wie sich mit ATLAS.ti 7 Videodaten verarbeiten lassen. Das Video ist mit einem Transkript verbunden, um das Synchronisieren von Dokumenten zu demonstrieren. Des Weiteren enthält das Beispielprojekt auch 2 Bilder zum Ausprobieren.

Als weiteres Übungs-/Testmaterial steht ein fiktive Umfragedatensatz über das Menü HILFE / QUICK TOUR Menü zur Verfügung. Die fiktive Online-Erhebung


http://manuals.atlasti.com/

ERSTE SCHRITTE 10

enthält Antworten von 24 Befragten auf zwei offene Fragen: "Gründe für und gegen Kinder." Die soziodemographischen Merkmalen der Befragten wie Geschlecht und Beruf sowie zwei Antworten auf Ja/Nein-Fragen werden über sogenannte Primärdokumentenfamilien nach dem Import abgebildet. Sie werden die Erhebungsdaten selbst als Teil der Quick Tour importieren.

.

ATLAS.ti starten

Starten Sie ATLAS.ti, indem Sie in Windows auf START / PROGRAMME und die Auswahl SCIENTIFIC SOFTWARE / ATLAS.TI 7 klicken. Oder doppelklicken Sie auf die ATLAS.ti-Verknüpfung auf Ihrem Desktop (wenn diese Option während der Installation ausgewählt wurde).

Wenn Sie ATLAS.ti zum ersten Mal öffnen, wird das "Welcome"-Projekt geladen. Um das Begrüßungsdokument zu laden, klicken Sie auf den Dropdown-Pfeil im PD Listenfeld und wählen Sie dort P1: welcome.png.


Abb. 1: ATLAS.ti 7 Programmstart

Abb. 2: Primärdokument laden

ERSTE SCHRITTE 11

Das Begrüßungsdokument zeigt die wichtigsten Funktionen des Programms auf einen Blick, um Ihnen den Einstieg erleichtern:

(Sie können das Welcome-Projekt auch manuell laden: Gehen Sie zu HILFE / WEITERE RESSOURCEN / WILLKOMMENS-HU).

Die ATLAS.ti Benutzeroberfläche

Nun ist es an der Zeit, sich mit der ATLAS.ti Benutzeroberfläche näher vertraut zu machen. Der beste Weg dazu ist das Beispielprojekt, das wir bereits für Sie vorbereitet haben. Um das Beispielprojekt zu laden, wählen Sie im Menü HILFE den Punkt QUICK TOUR / "CHILDREN & HAPPINESS STAGE I“ LADEN.

Der Hauptbereich des Desktops - der HU-Editor - zeigt das ATLAS.ti Logo, ein Hintergrundbild (falls gewählt) und einige Lizenzinformationen.


Abb. 3: Startdokument

ERSTE SCHRITTE 12

Am oberen Rand des Bildschirms sehen Sie die Titelleiste. Der Name des aktuell geladenen Projekts wird dort angezeigt.

Unmittelbar unterhalb der Titelleiste befinden sich die Haupt- und die horizontale Symbolleiste, die eine Reihe von Shortcuts enthält. Unter den Symbolen befinden sich vier Dropdown-Listen für die vier wichtigsten Objekttypen in ATLAS.ti (von links nach rechts):

• Primärdokumente oder PDs• Zitate (ausgewählte oder kodierte Datensegmente)• Kodes und • Memos.

Auf der rechten Seite sehen Sie ein Pluszeichen, das drei weitere Regionen für die Anzeige von Dokumenten öffnet. So können Sie bis zu vier Dokumente gleichzeitig nebeneinander laden (und simultan bearbeiten!).

Sie können die Objekte in den Dropdown-Listen anzeigen, indem Sie auf den kleinen Pfeil rechts neben der Liste klicken. Alle Primärdokumente sind fortlaufend nummeriert, d.h.: P1, P2, P3, etc., sowie der Name des Dokuments.


Abb. 4: Der Hauptarbeitsbereich (HU-Editor)

ERSTE SCHRITTE 13

Ein Klick auf ein Element in der Liste lädt den Inhalt des Dokuments in den HU-Editor.

Klicken Sie auf den Abwärtspfeil und wählen Sie "P1: Powdthave's article ....", um es in den HU-Editor zu laden.

Auf der rechten Seite des Dokuments ist der Randbereich sichtbar. Im Moment ist der Randbereich leer, aber er wird sich allmählich füllen, wenn Ihre Arbeit fortschreitet. Die Größe der beiden Hauptbereiche (Dokumentenbereich und Randbereich) kann je nach Bedarf mit Hilfe des Splitters verändert werden.


Abb. 5: Dropdownliste für Primärdokumente

Abb. 6: HU-Editor mit geladenem PD in Region 1

ERSTE SCHRITTE 14

Arbeiten mit dem Navigationsbereich

Öffnen Sie den Seitenbereich auf der linken Seite des Editors:

Da bislang noch nichts kodiert ist, sehen Sie nur Einträge für Primärdokumente und Memos. Bereiche können nach Bedarf geschlossen und geöffnet werden.

Doppelklicken Sie auf den Eintrag eines Dokuments, um es in die erste Dokumentenregion zu laden. Das aktuell geladene Dokument wird ersetzt.

Verwenden Sie das Suchfeld, um nach einem bestimmten Dokumenten zu suchen. Dies ist besonders nützlich, wenn Sie mit vielen Dokumenten arbeiten oder später eine lange Liste von Kodes oder anderen Objekten haben.

Wenn Sie mit der rechten Maustaste auf ein Dokument klicken und '“Vorschau anzeigen“ wählen, dann sehen Sie ein Vorschaubild für jedes Dokument. Dies bietet einen guten Überblick, wenn Sie mit verschiedenen Medien arbeiten und ist besonders hilfreich bei der Analyse zahlreicher Bilddaten (siehe folgende Abbildung).


Abb. 7: Navigationsbereich öffnen

Abb. 8: Arbeiten mit dem Navigationsbereich

ERSTE SCHRITTE 15

Mehrere Dokumente nebeneinander laden

Um ein zweites Dokument zu laden, ziehen Sie ein Dokument aus dem Navigationsbereich auf den Bereichs-Button auf der rechten Seite des HU-Editors. Oder klicken Sie erst den Region-Button, um eine neue Region zu öffnen, und ziehen Sie dann ein Dokument in die leere Region.


Abb. 9: Dokumente im Navigationsbereich betrachten

ERSTE SCHRITTE 16

Die PD-Leiste ist gelb und zeigt damit die aktuell aktive Dokumentregion an. Alle inaktiven PD-Leisten sind grau. Sie können ein inaktives Dokument zum aktiven machen, in dem Sie entweder auf die graue PD-Leiste klicken, oder einfach in das Dokumentenfenster des inaktiven Dokuments klicken.

Wenn Sie nur die Dokumente vergleichen wollen ohne den Randbereich zu sehen, können Sie diesen abschalten, indem Sie im Hauptmenü die Option ANSICHT / RANDBEREICH. klicken. Dies schaltet den Randbereich für das derzeit aktive Dokument an oder aus.

Wenn Sie die Position der Dokumente ändern möchten, klicken Sie auf eine PD-Leiste und ziehen es per Drag & Drop in die gewünschte Dokumentenregion.


Abb. 10: HU-Editor mit zwei Dokumentregionen

ERSTE SCHRITTE 17

Dateien betrachten – der Primärdokumentenmanager

Zusätzlich zu den Optionen, die im Navigationsbereich zur Verfügung stehen, können Sie auch eine Liste aller Dokumente in einem separaten Fenster öffnen. Dies ist der PD-Manager . Der Manager bietet eine ganze Reihe von zusätzlichen Funktionen.

Um den PD-Manager zu öffnen, wählen Sie im Hauptmenü die Option DOKUMENTE / PD-MANAGER ÖFFNEN oder klicken Sie auf den PDs-Button auf der linken Seite in der Dropdown-Liste.


Abb. 11: Dokumente zwischen Regionen verschieben

ERSTE SCHRITTE 18

Auf der linken Seite sehen Sie ein optionales Seitenpaneel, das die vorhandenen Dokumentenfamilien zeigt. Familien sind in ATLAS.ti ein Mittel zur Gruppierung von Objekte. In der Abbildung oben sehen Sie drei Familien: Eine enthält alle Dokumente zum Thema "Glück", eine enthält die Gruppen der beiden Blog-Diskussionen, und eine die Forschungsartikel und die Kommentare dazu.

Auf der rechten Seite des Fensters sehen Sie die Liste der Dokumente, die dem Projekt hinzugefügt wurden. Dokumente, die eine Tilde (~) am Ende des Namens tragen, sind kommentiert. Für P1 zum Beispiel wurden die bibliographischen Angaben zum Artikel in das Kommentar-Feld gesetzt.

Wenn Sie auf ein Dokument doppelklicken, wird es in den aktiven Bereich geladen. Sie können auch ein Dokument per Drag & Drop von hier auf das Pluszeichen am rechten Fensterrand ziehen um eine weitere Region zu öffnen.

Wenn Sie auf eine Familie klicken, zeigt die Liste nur die Dokumente dieser Familie. Beachten Sie, dass die Familie in Fettdruck angezeigt wird:


Abb. 12: PD-Manager

ERSTE SCHRITTE 19

Klicken Sie auf ZEIGE ALLE PRIMÄRDOKUMENTE, um wieder die vollständige Listen der Dokumente anzuzeigen.

Wir wollen die Ansichtsoptionen ein bisschen weiter erkunden.

Über ANSICHT / SEITENBEREICH EIN/AUSBLENDEN können Sie das Seitenpaneel aktivieren oder deaktivieren. Oder Sie klicken auf den entsprechenden Button in der Werkzeugleiste (siehe links).

Wie bereits für den Navigationsbereich gesehen, können Sie Ihre Dokumente auch im PD-Manager als Vorschaubilder anzeigen (ANSICHT/ KACHELN). Die Standardoption ist die Anzeige mit dem Standardsymbol. Sie können aber auch die Größe ändern, indem Sie ANSICHT/ VORSCHAUGRÖSSE wählen.

Wählen Sie die z.B. die Größe SEHR GROSS (128 X 128).

Neben jeder Kachel finden Sie weitere Informationen über das Dokument, wie dessen Dateityp, etwaige Familien, denen es zugeordnet ist, und die Anzahl der kodierten Segmente (=Zitate).

Spielen Sie mit den verschiedenen Anzeigeoptionen.


Abb. 14: Vorschaubilder für Dokumente im Primärdokumenten-Manager

Abb. 13: Nutzen Sie das Seitenpaneel zum Filtern von Primärdokumenten

ERSTE SCHRITTE 20

Assoziierte Dokumente

Die Option, Dokumente miteinander zu "assoziieren" wurde zuerst in ATLAS.ti 6 eingeführt und steht für Text mit Audio-und Videodateien zur Verfügung. Sie dient dazu, ein Textdokument ( z. B. ein Interviewtranscript) mit einer Audio- oder Videodatei über Zeitmarken zu verknüpfen. Dies ermöglicht die ursprüngliche Audio- oder Videodatei abspielen, während die entsprechende Textstelle im Transkript direkt angesprungen wird. Oder wählen Sie eine beliebige Sektion des Transkripts (z.B. ein kodiertes Segment ), klicken auf Strg+P und das zugehörigen Ton- oder Videosegment wird abgespielt. Sie können auch anhand der Zeitmarken durch ein Dokument navigieren.

Noch interessanter ist die parallele Darstellung der beiden zueinander gehörigen Dokumente nebeneinander. Wenn Sie ein Dokument laden, das mit einer anderen Datei assoziiert ist, wird ein roter Kreis in der PD-Leiste angezeigt.

Der PD-Manager sollte noch auf Ihrem Bildschirm geöffnet sein. Wählen und laden Sie jetzt das Videodokument "P6: Happiness proverbs of famous people" durch Anklicken.

Schließen Sie den PD-Manager (das spart Platz!).

Deaktivieren Sie den Randbereich, so dass das zugeordnete Dokument direkt daneben geladen werden kann.Hauptmenü: ANSICHT/ RANDBEREICH.

Klicken Sie auf den roten Punkt. Das zugehörige Dokument wird in die Dokumentenregion daneben geladen:


Abb. 15: Anklicken des roten Punktes lädt das assoziierte Dokument

ERSTE SCHRITTE 21

Markieren Sie eine der zugeordneten Absätze, z. B. "Happiness is way to travel...." und verwenden Sie die Tastenkombination Strg+P, um das zugehörige Videosegment abzuspielen. Oder wählen Sie DOCUMENTE / A-DOK / AUSGEWÄHLTEN TEXT ABSPIELEN


Abb. 16: Assoziiertes Dokument mit Assoziationspunkten

Abb. 17: Abspielen assoziierter Audio- oder Videosegmente

ERSTE SCHRITTE 22

Um einen Überblick über die bereits gesetzten Assoziationen zu erhalten, öffnen Sie den Assoziationseditor: DOCUMENTE / A-DOK / ASSOZIATIONSEDITOR ÖFFNEN.

Ändern Sie die Anzeigeoption, so dass der gesamte zugehörige Abschnitt markiert wird: Wählen Sie dazu TEXT / ABSATZ HERVORHEBEN.

Führen Sie einen Linksklick auf den verschiedenen Assoziationspunkte aus. Sie werden bemerken, dass die Wiedergabe zur zugehörigen Stelle im Video springt und die zugehörige Textstelle markiert ist.

Für umfassendere Angaben zum Assoziieren von Dokumenten und zum Transkribieren in ATLAS.ti, wenden Sie sich bitte an das Programmhandbuch.


Abb. 18: Assoziationseditor

KODIEREN 23

Kodieren

Wir werden nun unser erstes Dokument kodieren, in diesem Fall eine Textdatei. Im Anschluss werden wir auch das Kodieren von Video- und Bilddateien erproben, und Sie werden sehen, wie schnell und einfach sich dies gestaltet. Während die Prinzipien der Kodierung im Wesentlichen für jede Art von Dateityp die gleichen sind, gibt es dennoch für jeden Typ zusätzlich bestimmte Techniken und Besonderheiten, die Sie kennen sollten.

Kodieren von Textdokumenten

Schließen Sie eines der beiden aktuell geladenen Dokumente; laden Sie dann P3 in den Editor, indem Sie das Dokument aus der Dropdown-Liste der PDs auswählen.

Aktivieren Sie den Randbereich wieder, dieses Mal durch Klicken auf die entsprechende Schaltfläche in der vertikalen Symbolleiste (s. links).

Markieren Sie mit der Maus den ersten Satz beginnend mit "I was happy before I had kids ....."

Führen Sie auf dem ausgewählten Text einen Rechtsklick aus. Wählen KODIEREN / NEUE(N) KODE(S) ERSTELLEN aus dem Kontextmenü.


Abb. 19: Kontextmenü: Kodieren

KODIEREN 24

Geben Sie "no effect on happiness" ein und klicken Sie auf die Schaltfläche OK. Das kodierte Segment wird im Randbereich angezeigt. Eine Klammer markiert die Größe des kodierten Segments (= Zitat) und der Kodename wird daneben angezeigt.

Als nächstes markieren Sie den verbleibenden Teil des Absatzes ab "However,..." bis "... irresponsibility".

Hier finden wir mindestens zwei Themen, die es zu kodieren gilt. Führen Sie wieder einen Rechtsklick auf den markierten Teil des Textes aus und wählen Sie KODIEREN / NEUE(N) KODE(S) ERSTELLEN. Geben Sie nun die folgenden Kodes ein:• parenting is hard work• effects of parenting• narcissistic culture

Sie können entweder mit den Pfeiltasten ins nächste Feld nach unten navigieren, oder Sie klicken einfach mit der Maus in das nächste Feld. Wenn Sie mit der Kodedingabe fertig sind, klicken Sie auf die Schaltfläche OK.

Das Dokument und der Randbereich sehen nun wie folgt aus:

Werfen Sie einen Blick auf die Dropdown-Listen für Zitate und Kodes. Beide Listen enthalten nun neue Einträge.


Abb. 21: Kodiertes Datensegment

Abb. 20: Eingabe mehrerer Kodes

KODIEREN 25

Die Dropdown-Liste für Zitate zeigt, dass zwei Zitate gesetzt wurden. Jedes Zitat besitzt eine ID, die aus Nummer des Primärdokuments (in diesem Fall "3") und einer Zahl besteht, die angibt, dass diese das erste und zweite Zitat sind, die in diesem Dokument erzeugt wurden. Bei Textzitaten folgen nun die ersten 30 Zeichen des Zitats. Die beiden Zahlen in Klammern hinter dem Zitatnamen geben den Anfangs- und Endpunkt an.

Wenn Sie den Zitatmanager mit einem Klick auf den Button "Zitate" öffnen, finden Sie weitere Informationen wie beispielsweise die verwendeten Kodes, den Namen des Dokuments, die Position des Zitats innerhalb des Dokuments, und dem Nutzer, von dem es erstellt wurde.

Die Dropdown-Liste für Kodes zeigt die Liste der Kodes, die bisher erstellt wurden. Die erste Zahl in Klammer gibt die Häufigkeit an (also wie oft ein Kode bisher vergeben wurde), die zweite Zahl (hier bisher alle Null), zeigt die Anzahl der Verbindungen zwischen den Kodes (="Dichte").

Wie für Zitate gibt es auch einen Manager für Kodes, der detailliertere Informationen liefert. Klicken Sie dazu auf den "Kodes"-Button:


Abb. 22: Drop-down liste für Zitate

Abb. 24: Dropdown-Liste für Kodes

Abb. 23: Zitatmanager - Detailanzeige

KODIEREN 26

Kodieren von Bilddokumenten

Laden Sie ein Bilddokument (z.B. P8 oder P9), markieren Sie einen rechteckigen Bereich innerhalb des Rechtecks unter Halten der linken Maustaste. Klicken Sie nun die rechte Maustaste und wählen Sie wie für Textdokumente die Option: KODIEREN / NEUE(N) KODE(S) ERSTELLEN aus dem Kontextmenü. Vergeben Sie einen Kode-Namen.

Um einen Kommentar zu schreiben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Rechteck und wählen Sie die Option Kommentar editieren. Ein Editor öffnet sich.


Abb. 26: Kodiertes Bildsegment

Abb. 25: Kodemanager in der Detailansicht

KODIEREN 27

Schreiben Sie etwas über Ihre persönliche Assoziation zu dem Bild oder eine Beschreibung. Drücken Sie z.B. Strg + S um den Kommentar zu speichern. Schließen Sie den Editor.

Zitatnummer und eingeblendeter Kommentar sind optionale Anzeigeoptionen. Sie lassen sich über das Kontextmenü an- und abschalten.

Das Aussehen der Zitatbalken im Randbereich ändert sich, wenn ein Zitat kommentiert ist. Dies gilt übrigens für alle Arten von Medien.

Um ein Bildzitat zu ändern, doppelklicken Sie innerhalb des Rechtecks, so dass Sie die grünen Linien und Punkte an den vier Ecken sehen. Die Punkte können Sie mit der Maus anfassen, um die Zitatgöße zu verändern.

Ziehen Sie das Zitat auf die gewünschte Größe und klicken Sie dann auf den "Zitat ändern"-Button in der vertikalen Werkzeugleiste (siehe links).


Abb. 28: Größenanpassung eines Bildzitats

Abb. 27: Kommentar zu einem Bildzitat verfassen

KODIEREN 28

Kodieren von Audio- und Videodokumenten

Laden Sie das Video "P6:. Happiness Proverbs of famous people".

Wenn Sie den Mauszeiger innerhalb des Videobereichs bewegen, wird die Mediensteuerung angezeigt, also die Buttons zum Starten, Stoppen und Pausieren des Videos sowie zum Vorwärts- und Rückwärtspringen.

Auf der rechten Seite werden Vorschaubilder angezeigt. Um die Bilder zu erstellen, wird 1 Frame pro Sekunde gewählt. Die Größe beträgt bis zu 50 x 50 Pixel. Wenn Sie ein neues Video zu einem Projekt hinzufügen, sehen Sie die Vorschaubilder nicht sofort, da die Bilder erst erstellt werden müssen.

Neben den Vorschaubildern finden Sie die Audiowellenform.

Wenn Sie auf die Videovorschau rechts klicken, können Sie eine Reihe von Anzeigeoptionen im Kontextmenü einstellen.


Abb. 29: Unterschiedliche Aspekte eines geladenen Videodokuments

KODIEREN 29

Zwei orange Schieberegler erscheinen, wenn Sie den Mauszeiger über die vollständige Vorschau bewegen. Mit deren Hilfe können Sie den Abschnitt des Videos einstellen, den Sie im Randbereich zu sehen wünschen (s. Abb. 30: Auswahl eines Bereichs zur Anzeige im Randbereich):

Zum Kodieren eines Videosegments bewegen Sie den Mauszeiger auf der Audio-Wellenform, bzw. den Vorschaubildern und markieren einen Abschnitt durch Klicken auf die linke Maustaste am gewünschten Anfangspunkt. Dann ziehen Sie den Cursor bis zum gewünschten Endpunkt.

Zum Anzeigen einer Vorschau Ihrer Auswahl klicken Sie den Button "Markiertes Datensegment abspielen".


Abb. 30: Auswahl eines Bereichs zur Anzeige im Randbereich

Abb. 31: Auswahl eines Videozitats

KODIEREN 30

Klicken Sie innerhalb der Auswahl mit der rechten Maustaste um das Segment zu kodieren (KODIEREN / NEUE(N) KODE(S) ERSTELLEN), zum Beispiel mit dem Kode "How to achieve happiness".

Ein neues Zitat wird nun im Zitatmanager mit der ID 6:1 aufgeführt. Der Standardname für Audio- und Videozitate ist der Dokumentname. Jedes Zitat kann jedoch umbenannt werden. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Zitatleiste im Randbereich oder auf ein Zitat im Zitatmanager und wählen Sie die Option UMBENENNEN.

Um den Schieberegler an den Anfang eines bestehenden Zitats zu verschieben, halten Sie die Strg-Taste und klicken Sie auf die Zitatbalken .

Größe von Audio- und Videozitaten anpassen

Zum Einstellen oder Ändern der Länge eines Zitats ziehen Sie die Start- oder Endposition an die gewünschte Stelle und klicken Sie auf die Schaltfläche "Zitat modifizieren" in der vertikalen Symbolleiste auf der linken Bildschirmseite.


Abb. 33: Arbeiten mit Videozitaten

Abb. 32: Aktuelle Videoselektion abspielen

KODIEREN 31

Sie können auch den Schieberegler verwenden, um die Größe eines Zitates einzustellen: Positionieren Sie den Schieberegler an der gewünschten Position. Halten Sie die Umschalt-Taste gedrückt und doppelklicken Sie auf den Bereich oberhalb des Schiebereglers zum Ändern der Startposition. Doppelklicken Sie auf den Bereich unterhalb der Schiebereglers zum Ändern der Endposition.

Zum Ändern der Länge des Zitats klicken Sie auf ZITAT MODIFIZIEREN.

Kodieren von PDF-Dokumenten

Laden Sie das Dokument P1, indem Sie es aus der Dropdown-Liste für PDs auswählen.

PDF-Dokumente können entweder im Einzelseiten- oder im fortlaufenden Modus angezeigt werden. Sie können zwischen den beiden Modi durch Klicken auf die Größeneinstellung in der Statusleiste am unteren rechten Rand des Fensters wechseln (siehe Abb. 34).


Abb. 34: Längenanpassung eines Videozitats

Abb. 35: Größe eines Videozitats mit Hilfe des Schiebereglers verändern

KODIEREN 32

Hier finden Sie auch weitere Optionen, um das PDF-Dokument zu vergrößern, verkleinern oder es an die Größe des Fensters zu binden.

Klicken Sie auf den rechten oder linken Pfeil in der Statusleiste um jeweils eine Seite vor oder zurück zu springen.

Klicken Sie auf den SEITEN-Button, um zu einer bestimmten Seite des Dokuments zu navigieren.

Das Kodieren von PDF-Dokumenten funktioniert im Wesentlichen gleich wie die Kodierung von *.rtf, *.doc(x) oder *.txt-Dateien. Lediglich die Auswahl von Textpassagen in PDF-Dokumenten benötigt ein klein wenig mehr Übung und vielleicht etwas Geschick. Platzieren Sie den Cursor zu weit nach links vor dem Text führt dies dazu, dass anstelle des eigentlichen Textsegmentes eine rechteckige Grafik ausgewählt wird (d.h. dass der Text gar nicht "als Text" verwendet wird). Diese spezielle Technik ist vielmehr nützlich, wenn Sie Bilder oder den Teil eines Bildes in einem PDF-Dokument kodieren möchten.

Um ein Textsegment korrekt (also als Text) auszuwählen, platzieren Sie den Cursor direkt am linken Rand des ersten Buchstabens und ziehen ihn dann ans Ende der gewünschten Passage.

Probieren Sie das Kodieren von Textpassagen ruhig ein paarmal in der PDF-Datei aus; Sie werden das Prinzip sofort verstehen und beherrschen.

Experimentieren Sie dann auch mit der Auswahl einer Grafik in der PDF-Datei: Wählen und kodieren Sie das Bild des eingefügten Zitats auf Seite 2 „What these results are suggestion is....“

Übrigens, die grünen Punkte helfen Ihnen bei der Größenanpassung eines Text-oder Bild-PDF-Segments.


Abb. 36: Anzeigeoptionen für PDF-Dokumente

KODIEREN 33

Bestehende Kodes zuweisen

Bis jetzt haben Sie schon eine Reihe von Kodes eingegeben und möchten sicher beginnen, einige dieser Kodes auch anderen Textstellen zuzuordnen. Der einfachste Weg führt über den Kodemanager.

Öffnen Sie den Kodemanager, indem Sie KODES / KODEMANAGER ÖFFNEN aus dem Hauptmenü wählen. Oder klicken Sie auf die Schaltfläche KODES neben der entsprechenden Dropdown-Liste.

Im Kodemanager finden Sie eine Liste der Kodes, die Sie bereits erstellt haben, zusammen mit diversen Zusatzinformationen.

Auf der linken Seite sehen Sie ein Fenster für die Kodefamilien. Da bislang noch keine solchen Familie vorhanden ist, können wir diesen Bereich schließen: ANSICHT/ SEITENBEREICH EIN/AUSBLENDEN

Zum Zweck der Kodierung ist es am besten, die einspaltige Ansicht zu verwenden: Wählen Sie die Option: ANSICHT/ EINSPALTIG.

Positionieren Sie das Dokument und den Kodemanager so, dass der Text über ein Drittel des Bildschirms einnimmt. Lassen Sie etwas Platz auf der rechten Seite, um auch die Kodes im Randbereich zu sehen. Positionieren Sie den Kodemanager am besten möglichst weit rechts am Bildschirmrand.


Abb. 37: Text- und Grafikauswahl in PDF-Dokumenten

KODIEREN 34

In dieser Ansicht sehen Sie, dass dem Kodenamen jeweils zwei Zahlen folgen, so wie wir es bereits in der Dropdown-Liste gesehen haben. Zur Erinnerung: Die erste Zahl gibt an, wie oft ein Kode verwendet wurde, die zweite Zahl bezieht sich auf die Anzahl der Verbindungen zwischen ihm und anderen Kodes. Die Verknüpfung von Kodes wird noch genauer im Abschnitt über Netzwerkansichten beschrieben.

Um einen vorhandenen Kode zuzuweisen, markieren Sie einen Text, wählen den entsprechenden Kode im Kodemanager, und ziehen ihn per Drag & Drop in das Dokumentenfenster.

Beim Kodieren von Text besteht keine Notwendigkeit, genau den Kode auf den hervorgehobenen Bereich zu ziehen. Sie brauchen ihn einfach nur beliebig irgendwo auf den Bereich links vom Fensterteiler zu ziehen. Alles was dort im


Abb. 39: Kodieren per Drag & Drop I

Abb. 38: Bildschirm zum Kodieren per Drag & Drop anordnen

KODIEREN 35

Moment markiert ist, wird dann mit dem oder den ausgewählten Kodes kodiert:

Den Kode einfach ohne besondere Aufmerksamkeit in die Nähe des markierten Bereichs zu ziehen ist deutlich schonender für Ihr Handgelenk und weit weniger ermüdend für die Augen, besonders, wenn Sie über längere Zeit kodieren.

Abrufen von kodierten Daten

Um alle mit dem gleichen Kode kodierten Zitate abzurufen, doppelklicken Sie im Kodemanager auf einen Kode, der bereits mehr als einmal vergeben wurde. Eine Liste der entsprechenden Zitate wird angezeigt und Sie können durch die Zitate scrollen und sie in ihren jeweiligen Dokumenten anzeigen. Klicken Sie auf ein beliebiges Zitat, um es in seinem ursprünglichen Kontext aufzurufen.


Abb. 40: Kodieren per Drag & Drop II

KODIEREN 36

Wenn ein Kode nur einmal vergeben wurde, wird die kodierte Stelle sofort im Kontext hervorgehoben dargestellt, Audio- oder Videosegmente werden automatisch abgespielt.


Abb. 41: Kodierte Datensegmente aufrufen

KOMMENTARE UND MEMOS 37

Kommentare und Memos

Alle Objekte in ATLAS.ti können kommentiert werden. Wie Sie wahrscheinlich schon vermuten, ist ein Kommentar eine kurze Textnotiz. Es besteht jedoch ein Unterschied zwischen Kommentar und Memo: • Kommentare sind immer an andere Objekte gebunden, sie stehen nie allein.• Memos, sind dagegen unabhängige Objekte, die mit anderen Objekten

verknüpft werden oder als freie, eigenständige Textmemos verwendet werden können. Memos können auch als eigenständige Primärdokumente angemeldet werden.

Angesichts dieses Sachverhalts können Sie sehen, dass Kommentare und Memos deutlich unterschiedlichen Zwecken dienen.

Kommentare können für alle Objekttypen verfasst werden. Die häufigsten Arten und Beispiele für typische Verwendungsweisen sind:• Kommentare zu Primärdokumenten: z.B. Metainformationen über das

Dokument, etwa eine Quellenangabe, das Interviewprotokoll, etc.• Kommentare für Zitate: z.B. Anmerkungen zu bestimmten Zitaten,

Gedanken, die während der Analyse auftreten, Beschreibungen von Video- oder Bildzitaten, etc.

• Kommentare für Kodes: z.B. Kodedefinitionen, Kodierregeln, Ankerbeispiele• Kommentare für die HU-Datei: Projektbeschreibung• Kommentare zu Netzwerkansichten: Beschreibungen einzelner

Netzwerkansichten• Kommentare für "Familien": Beschreibungen von Objektgruppen.

Memos werden weiter unten eingehender besprochen.

Kommentare verfassen

Schließen Sie den Kodemanager.

Öffnen Sie den PD-Manager. Dort sehen Sie, dass fast jedes Dokument unseres Beispielprojekts bereits kommentiert ist. Kommentare werden durch die Tilde nach jedem Objekttitel (~) angezeigt. Die Kommentare werden im unteren Fensterbereich des Manager angezeigt.

Sehen Sie sich einige der Kommentare an und schließen Sie dann den PD-Manager.



Öffnen Sie jetzt den Kodemanager, wählen Sie einen Kode und schreiben Sie eine Definition für diesen Kode. Der Kommentar wird automatisch gespeichert, sobald Sie auf einen anderen Kode in der Liste klicken. Schließen Sie den Kodemanager.

Als nächstes schreiben wir einen Kommentar zu einem Zitat: Wählen Sie das Video-PD P6 und klicken Sie im Randbereich auf den Kode "how to achieve happiness". Dadurch wird das entsprechende Datensegment im Primärdokument hervorgehoben. Führen Sie auf dem blau markierten Bereich einen Rechtsklick aus und wählen Sie die Option KOMMENTAR EDITIEREN aus dem Kontextmenü.

Dies öffnet einen Texteditor, in dem Sie einen Kommentar für das Zitat eingeben können. Beim Arbeiten mit Videodaten könnte dies z.B. die Angabe des Orts, an dem der gesprochene Text aufgenommen wurde, oder eine Beschreibung des Videosegment sein. Schreiben Sie eine kurzen Text über das Datensegment, oder wie im Fall des Beispielprojekts, transkribieren Sie den Text der im Videobild markierten Stelle.

Speichern des Kommentars erfolgt durch Klicken auf die Schaltfläche SPEICHERN, oder wählen Sie KOMMENTAR / SPEICHERN aus dem Menü und schließen Sie das Fenster. Der Zitatbalken im Randbereich zeigt nun ein kleines Dreieck in der oberen Ecke als Hinweis auf einen vorhandenen Kommentar. Wenn Sie den Zitatmanager öffnen, oder eine Blick auf das Listenfeld werfen, ist dem Zitatnamen eine Tilde vorangestellt.


Abb. 43: Hinweis auf Zitatkommentare im Randbereich und in der Dropdown-Liste

Abb. 42: Erstellen von Zitatkommentaren


Sie können eine Ausgabe aller kommentierten Zitate oder Objektkommentare in anderen Ausgabeformen erstellen.

Schließlich schauen Sie sich noch den HU-Kommentar für dieses Beispielprojekt, an, indem Sie auf die Schaltfläche mit der Sprechblase in der Symbolleiste klicken.

Memos verfassen

Öffnen Sie den Memomanager und wählen Sie die Option MEMOS / FREIE(S) MEMO(S) ERSTELLEN. Sie werden aufgefordert einen Titel für das Memo einzugeben. Nun öffnet sich der Memoeditor. Wählen Sie einen geeigneten Memotyp im zweiten Eingabefeld nebem dem Titel, oder fügen Sie einen neuen Art nach Bedarf hinzu, z.B. "Analyse".

Zu Beginn des Memos können Sie das aktuelle Datum und die Uhrzeit durch Drücken von Strg + D eingeben. Jetzt schreiben Sie ein paar Sätze darüber, was Sie über ATLAS.ti bisher erfahren haben:

Speichern Sie Ihre Eingabe durch Drücken von Strg + S oder durch Klick auf die Schaltfläche SPEICHERN. Schließen Sie den Memoeditor.

Erstellen Sie nun ein zweites Memo. Dieses Mal öffnen Sie zuerst den Memomanager. Wählen Sie MEMOS / CREATE FREE MEMOS aus dem Memomanager-Menü. Geben Sie einen Titel ein, etwa: "Attitudes about parenting" und speichern Sie die Notiz.


Abb. 44: Beschreiben Sie ihr Projekt im HU Kommentar


Wenn diese Beispielprojekt vollständig kodiert wäre, könnten Sie z.B. alle Datensegmente aufrufen, in denen Menschen über ihre Erfahrungen mit Elternschaft berichten und ihre Analyse dazu in einem Memo festhalten. Nehmen wir an, dass dies bereits geschehen ist, Sie haben dieses Memo geschrieben und möchten es jetzt mit einem Zitat, das Ihre Analyse unterstützt, verknüpfen. Speichern Sie also Ihr neu erstelltes Memo und schließen Sie es. Es erscheint dann in der Liste der Memos im Memomanager.

Um dieses Memo einem kodierten Textsegment zuzuweisen, öffnen Sie P3 und klicken Sie auf den Kode des Segments, dass wir mit "parenting is hard work" kodiert haben. Das zugehörige Zitat wird nun hervorgehoben. Ziehen Sie das Memo über den Fenstersplitter auf die linke Fensterseite auf eine beliebige Stelle im Dokumentenbereich, genau wie wir es mit beim Kodieren im Kodemanager gemacht haben.


Abb. 46: Anzeige von verknüpften Memos im Randbereich

Abb. 45: Memoeditor

DOKUMENTE, KODES UND MEMOS GRUPPIEREN 41

Dokumente, Kodes und Memos gruppieren

Je nach Art Ihrer Daten können Sie einen Vergleich verschiedener Gruppen anhand von Kategorien wie Geschlecht, Beruf, Alter, Einkommen, Position sowie Datentypen und Quellen anstellen.

ATLAS.ti bietet eine Funktion, mit der Sie Ihre Dokumente nach den von Ihnen festgelegten Kriterien gruppieren können: die Dokumentenfamilie. In anderen Programmen firmiert dies unter Namen wie "Variablen" oder "Datenattribute". Jedoch erweist sich der der Begriff "Familie" als eine durchaus sehr geeignete Analogie in Bezug auf seine Funktionalität in ATLAS.ti. Wie im Leben, so auch in ATLAS.ti: Komplexe, multiple Zugehörigkeiten sind Realität. So können Sie ein einzelnes Dokument unter mehreren Familien gruppieren, zum Beispiel: "Geschlecht :: weiblich" / "Beruf :: Lehrer" / "Altersgruppe :: 31-40", und so weiter.

Ebenso können Sie auch Kodes und Memos gruppieren, indem Sie Kode- und Memofamilien erstellen. Für Zitate steht eine Familienzuweisung nicht zur Verfügung, da die Kodes diese Aufgabe schon erfüllen.

Zum Erstellen von Familien können Sie entweder den Familienmanager oder die Seitenpaneele innerhalb er einzelnen Manager verwenden. Nachfolgend zeigen wir Ihnen beide Arten.

Erstellen von Familien

Familien können entweder im Familienmanager, oder etwas direkter in den Seitenpaneels der jeweiligen Managern erstellt werden. In dieser Quick Tour zeigen wir nur letzteres.

Um z.B. eine neue Kodefamilie zu erstellen, öffnen Sie den Kodemanager und aktivieren Sie das Seitenpaneel: VIEW / SIDE PANEL.

Wählen Sie die Kodes, die in der Familie enthalten sein sollen mit Hilfe der in Windows üblichen Auswahltechniken (entweder durch Drücken der Strg- oder Umschalt-Taste).

Ziehen Sie die ausgewählten Kodes auf das Seitenpaneeleben und lassen Sie die Maustaste los. Sie werden dann aufgefordert einen Namen für die neue Familie einzugeben.



Familien dienen dazu ihr Material zu filtern um beispielsweise die Ausgabe auf nur bestimmte Kodes oder Dokumentengruppen zu reduzieren. Solche Filter sind auch sehr nützlich beim Testen von Hypothesen, wenn sie in Kombination mit dem Query Tool verwendet werden. Diese Funktionen werden bei der näheren Vorstellung der Analysetools weiter unten erklärt.

Familien als Filter verwenden

Wenn Sie eine Familie im Seitenpaneel eines Manager auswählen, wird sie als lokaler Filter gesetzt. D.h. der Filter betrifft nur die Liste im Manager. Wenn eine Familie als lokaler Filter gesetzt ist, wird sie fett angezeigt.

Um das gesamte Datenmaterial zu filtern, klicken Sie rechts auf die Familie und wählen Sie die Option GLOBALEN FILTER SETZEN. Wenn als globaler Filter gesetzt, wird die Familie in dunkelrot angezeigt und das Symbol ändert sich un zeigt einen Trichter (siehe Abbildung unten). Alle von dem Filter betroffene Listen werden mit einem leicht gelben Hintergrund angezeigt.


Abb. 47: Neue Familie mit Hilfe des Seitenpaneels erstellen


Globale Filter lassen sich auch über die Hauptmenüs aktivieren. Wählen Sie dazu jeweils das Objekt und den Untermenüpunkt Filter: Alle / Familien. Z.B: DOKUMENTE / FILTER: ALLE / FAMILIEN oder KODES / FILTER: ALLE / FAMILIEN. Unter dem Filtermenü finden Sie noch eine Vielzahl anderer Filteroptionen.

Um den Filter wieder zurückzusetzen, klicken Sie wieder rechts auf die Familie und wählen Sie GLOBALEN FILTER ENTFERNEN. Wenn Sie nicht sicher sind, ob noch irgendwo ein Filter aktiviert ist, wählen Sie im Hauptmenü die Option TOOLS / RESET ALL FILTERS..

Familien löschen

Sie können Familien entweder im Familymanager oder im Seitenpaneel löschen.

Um eine oder mehrer Familien im Seitenpaneel zu löschen, wählen Sie diese aus, klicken rechts und wählen Sie die Option FAMILIE(N) LÖSCHEN.


Abb. 48: Hier ist eine PD-Familie als globaler Filter gesetzt

UMFRAGEDATEN IMPORTIEREN 44

Umfragedaten importieren

Heutzutage werden viele Befragungen online durchgeführt. Ein positiver Nebeneffekt dabei ist, dass a) alle Daten sofort digital verfügbar sind und b) die Befragten oft längere Antworten auf offene Fragen verfassen.

Online-Umfragen können mit einer Reihe von Werkzeugen erstellt werden. Was die meisten dieser Werkzeugen gemeinsam haben, ist, dass Sie Ihre Daten am Ende als Excel™-Datei exportieren können. Nur diese müssen Sie für den Import in ATLAS.ti vorbereiten.

Ein typischer Workflow für die Arbeit mit Umfragedaten sieht wie folgt aus:

Um den Import von Umfragedaten auszuprobieren, finden Sie unter HILFE / QUICK TOUR / QUICK TOUR UMFRAGE eine Beispieldatei.

Umfragedaten zum Import vorbereiten

Basierend auf speziellen Präfixen, die Sie Ihre Variablennamen voranstellen, interpretiert ATLAS.ti die Spalten und Zellen der Excel™-Tabelle auf unterschiedliche Weise und wandelt sie direkt in Primärdokumente, Familien, Zitate, Kodes, und Kommentare um. Klingt kompliziert? Machen Sie einfach die folgenden Schritte mit, und Sie werden sehen, es ist eigentlich ganz einfach!


Abb. 49: Workflow für die Arbeit mit Umfragedaten


Der Datenimport ist einzelfallbasiert. Das bedeutet, jede aus dem Online-Umfragetool importierte Zeile der Excel™-Tabelle wird in ein eigenes Primärdokument umgewandelt.

Zusätzlich zu den Antworten auf offene Fragen können auch sozio-demografische Informationen wie Alter, Beruf oder Altersgruppe, Antworten auf Single-Choice-Fragen (ja / nein) und Antworten auf Multiple-Choice-Fragen importiert und sinnvoll zugeordnet werden. Innerhalb von ATLAS.ti werden diese in Form von PD-Familien – je eine Familie pro Wert - abgebildet.

• ! der Wert in den Zellen wird als Primärdokumentname verwendet• ^ Wert wird als Autor des jeweiligen Dokuments verwendet• : Ein Doppelpunkt zeigt ATLAS.ti an, dass der Wert in der jeweiligen Zelle als

eigene Familie erstellt werden soll. Da alle Familien dichotom sind (0/1), wird eine Familie für jeden Wert geschaffen. Zum Beispiel in der Spalte :Geschlecht finden sich die Werte männlich und weiblich . Daraus werden zwei Familien mit den Namen Geschlecht::männlich und Geschlecht::weiblich gemacht. Die Informationen in der Spalte mit der Überschrift: Hat Kinder wird zu den folgenden Familien: Hat Kinder::nein und Hat Kinder::ja. Die Variable education wird in der gleichen Weise behandelt.

• . für Ja/Nein-Fragen, die nur mit 0 und 1 kodiert sind. Nur die Fälle, wo die Frage mit 1 (ja) beantwortet wurde, werden der Familie zugeordnet. Beim Import der Beispieltabelle erhalten wir eine Familie, zu der alle Befragten gehören, die die Frage "Glauben Sie, dass Kinder glücklich machen?" mit „Ja“ beantwortet haben, und eine weitere, die alle Befragten enthält, die die Frage "Denken Sie, dass Kinder Erfüllung und Sinn verleihen? "mit „Ja“ beantwortet haben. Hierbei kann es auch Überschneidungen geben.


Abb. 50: Umfragedaten zum Import vorbereiten


Alle Einträge ohne Präfix werden als Kodes, und der Text in den Zellen als Inhalt für einzelfallbasierte Primärdokumente interpretiert. In dem oben abgebildeten Beispiel werden die Spaltenüberschriften "SQ1: Reasons for having children" und "SQ2: Reasons for not having children" als Kodenamen verwendet.

In Fällen, wo der Fragetext länger ist und eine Kurzform nicht ausreicht, lässt sich der vollständige Fragetext als Kodekommentar hinzufügen. Zum Beispiel, die Spaltenüberschrift "Frage 1::Bitte notieren Sie Gründe, warum Sie Kinder haben wollen", lässt sich anhand dieser Formatierung in "Frage 1" als Kodenamen und der nachfolgende Text als Kommentar wandeln.

Sie können Tabellen im .xls- oder .xslx-Format importieren. Sollte dabei ein Problem auftreten, speichern Sie die Tabelle im .csv-Format und versuchen Sie es erneut.

Umfragedaten importieren

Wenn noch nicht geschehen, laden Sie die Umfragebeispieldaten über den Menüpunkt: Hilfe/ QUICK TOUR / QUICK TOUR UMFRAGE (BEISPIEL). Speichern Sie die Datei an geeigneter Stelle auf Ihrem Computer.

Erstellen Sie ein neues Projekt: PROJEKT / NEUES PROJEKT (HU) ERSTELLEN.

Um die Daten in das Projekt einzulesen, wählen Sie aus dem Hauptmenü Projekt / DOKUMENT(E) HINZUFÜGEN / UMFRAGEDATEN IMPORTIEREN.

Wählen Sie die gerade gespeicherte Exceldatei und klicken Sie auf die Schaltfläche ÖFFNEN.

Der Importvorgang beginnt. ATLAS.ti informiert Sie, wenn der Import abgeschlossen ist. Selbst umfangreiche Erhebungen (3000 oder mehr Fälle) werden schnell verarbeitet.

Zusätzlich zu den Informationen, die der Benutzer in der Exceltabelle gesetzt hat, werden spezielle Familien für alle importierten Umfragedokumente und Kodes erstellt. Diese machen das Filtern des Umfragematerials leicht.


Abb. 52: Längere Fragen zu Kode-Namen plus Kommentar wandeln

Abb. 51: Formatierung von offenen Fragen


Öffnen Sie den PD-Manager und werfen Sie einen Blick darauf, was dem bisherigen Projekt hinzugefügt wurde:

Schauen Sie bitte mal kurz auf die Spalte: Speicherort. Umfragedaten werden in die HU Datei importiert, d.h. Wenn Sie keine weiteren Dokumente hinzufügen, dann besteht ihr Projekt nur aus 1 Datei, nämlich der HU. Es ist in diesem Fall nicht notwendig eine Copy Bundle Datei zu erstellen. Stellen Sie aber sicher, dass sie ein Backup der HU Datei haben.

Um einen Blick auf die kodierten Daten zu werfen, laden Sie beispielsweise P8.

Zusätzlich öffnen Sie noch den Kodemanager und klicken Sie zum Beispiel auf den Kode "SQ1: Reasons for having children". Eine Liste aller kodierten Segmente öffnet sich und durch Anklicken der Zitate in der Liste können Sie nun alle Antworten auf Frage 1 lesen.


Abb. 53: PD-Manager nach dem Import der Umfragedaten


Wenn Sie alle Antworten auf Frage 1 ausgeben möchten, wählen Sie den Kode und dann den Menüpunkt AUSGABE / ZITATE DER/DES AUSGEWÄHLTE(N) KODE(S). Senden Sie die Ausgabe an: EDITOR. Überprüfen Sie den Ausgabeinhalt und schließen Sie den Editor.

Weitere Analysemöglichkeiten werden im nächsten Abschnitt besprochen.


Abb. 54: Abfragen der vorkodierten Umfragedaten

DATEN ERFORSCHEN UND ABFRAGEN 49

Daten erforschen und abfragen

Um der Quick-Tour ab hier weiter zu folgen, öffnen Sie jetzt das kodierte Beispielprojekt mit dem Titel "Happiness & Children Stage II" über das HILFEMenü.

In ATLAS.ti haben zahlreiche unterschiedliche Möglichkeiten zur Datenabfrage. Vier davon werden im Folgenden beschrieben: • Zitate per Kode• Komplexe Abfragen mit dem Query Tool• Kode-Kookkurenzen (gemeinsame Vorkommnisse von Kodes)• Kodes-Dokumenten-Tabelle (Verteilung der Kodes über Dokumente oder

Dokumentengruppen)

Im Memomanager finden Sie ein Memo mit dem Titel „research questions“, welches eine Reihe von Fragen enthält, die an den Beispieldatensatz gestellt werden könnten.

Zitatabfrage per Kode

Der klassische Ansatz besteht in der Verwendung der Kategorien, die im Laufe der Analyse erstellt worden sind. Der Forscher kann unterschiedlichen Fragen im Hinblick auf einen bestimmten Kode formulieren. Sie sind mit dieser Abfrageoption bereits vertraut. Klicken Sie auf einen Kode im Kodemanager um eine Liste der zugehörigen Zitate aufzurufen.

Zur Ausgabe von kodierten Zitaten wählen Sie einen oder mehrere Kodes im Kodemanager, zum Beispiel "def happiness: fulfillment".

Im Menü des Kodemanagers wählen Sie AUSGABE / ZITATE DES/DER AUSGEWÄHLTE(N) KODE(S) . In den meisten Fällen stehen vier Ausgabeoptionen zur Verfügung:



Wählen Sie EDITOR, um die Ausgabe in einem RichText-Editor anzuzeigen. Nach Überprüfung des Ergebnisses können Sie es von dort aus speichern oder ausdrucken.

Die obige Abfrage sortiert die Ausgabe nach Zitat-IDs. Wenn Sie eine nach Kode sortierte Abfrage wollen, • Erstellen Sie eine Kodefamilie der Kodes, die sie ausgeben wollen.• Setzen Sie diese Kodefamilie als globalen Filter (s.o.)• Wählen Sie dann die Option AUSGABE / ALLE KODES MIT ZITATEN.


Abb. 55: Ausgabeoptionen

Abb. 56: Ausgabe in einen Editor


Komplexe Abfragen

Für komplexere Abfragen, die auf der Verknüpfungen von mehreren Kodes basiert, verwenden Sie das Query Tool:

Wählen Sie das Hauptmenü die Option ANALYSE / QUERY TOOL.

Wir können zum Beispiel einen Blick auf den Kode "def happiness: fulfillment" werfen und überprüfen, ob Unterschiede in den Antworten davon abhängen, ob jemand Kinder hat oder nicht.. kodiert wurden Blogeinträge, in denen die Schreiber aussagen, dass Kinder Glück und Erfüllung bringen.

Doppelklicken Sie auf den Kode "def happiness: fulfillment", dann auf den Kode "# fam: has children". Dann wählen Sie den Operator KOOKKURENT (letzter in der Reihe der Operatoren).

Die Ergebnisse dieser Abfrage werden nun im Ergebnisbereich unten links angezeigt, insgesamt 7 Beiträge.

Um die Ergebnisse im Kontext anzuzeigen, klicken Sie einfach auf das gewünschte Zitat.

Um die Ergebnisse auszugeben, klicken Sie auf das Druckersymbol. Experimentieren Sie mit den verschiedenen Ausgabeoptionen.

Und nun zum Vergleich die Abfrage für Beiträge, die von Kinderlosen geschrieben wurden:

Klicken Sie auf die Schaltfläche L (löschen) oben im Query Tool. Klicken Sie auf den Kode "def happiness: fulfillment", dann auf den Kode "#fam: no


Abb. 57: Das Query Tool


children". Dann wählen Sie den Operator KOOKKURENT . Der Ergebnisbereich zeigt genau ein Zitat.

Vergleich nach Gruppen

Über den Schalter 'Suchbereich' können Sie Kodeabfragen mit Variablen verknüpfen. Lassen Sie uns zum Beispiel Blogantworten mit Umfrageergebnissen vergleichen:

Doppelklicken Sie auf den Kode "reasons for hc: altruism"(Altruismus als Grund für Kinder). Das Ergebnis besteht aus 16 Zitaten.

Klicken Sie auf die Schaltfläche SUCHBEREICH unten rechts. Dies öffnet ein weiteres Fenster :

Positionieren Sie das Fenster 'Suchbereich' neben das Query Tool. Doppelklicken Sie die PD Familie: * blogs


Abb. 58: Umfang des Abfragebereichs eingrenzen zum Vergleich / Kontrastieren von Dokumentgruppen


Die gefilterten Ergebnisse - 13 Zitate - werden im Ergebnisfenster des Query Tools angezeigt.

Klicken Sie jetzt auf die PD-Familie: Imported survey data. Dieses Mal zeigt der Ergebnisbereich nur drei Zitate.

Versuchen wir nun einen anderen Vergleich, dieses Mal vergleichen Sie die Antworten von Männer und Frauen aus der Umfrage:

Doppelklicken Sie auf "reasons for nhc : self-centered" (Selbstzentriertheit als Grund dafür, keine Kinder zu haben). Wählen Sie als Suchbereich Gender::female und lesen Sie die resultierenden sieben Zitate. Dann wählen Sie den Bereich Gender::male und lesen Sie die daraus resultierende sechs Zitate.

Denken Sie daran, dass Sie durch Doppelklick die Zitate im Kontext betrachten können. Oder erstellen Sie eine Ausgabe durch Klicken auf das Druckersymbol.

Was stellen Sie fest? Gleichen sich die Antworten von Männern und Frauen, oder unterscheiden sie sich?

Kode-Kookkurenzen auswerten

Schließen Sie das Query Tool.

Die Kode-Kookkurzen-Matrix ermöglicht eine andere Art von Fragen. Mit diesem Tool können Sie sich alle Kodes zeigen lassen, die in allen Primärdokumenten gemeinsam auftreten.

Anstatt jedoch eine Kreuztabelle für allee Kodes anzuzeigen, ist es häufig sinnvoller, einen Filter für bestimmte Kodes und Dokumente zu setzen, um sich so auf einzelne spezifischere Konzepte zu konzentrieren. Die Ausgabe kann in einer Baumstruktur oder als Datenmatrix erfolgen.


Abb. 59: Abfragen auf bestimmte Suchbereiche einschränken


Werfen wir einen Blick auf die Kode-Kode-Matrix für dieses Beispielprojekt. Eine spezielle Kodefamilie wurde für diese Übung angelegt, die uns einen Überblick über die Antworten von Personen mit und ohne Kinder liefert. Die Familie beinhaltet die beiden Attribut-Kodes (#fam: has children und #fam: no children) plus alle Sub-Kodes der beiden Kategorien "reasons for having children" und "reasons for not having children".

Zunächst müssen wir diese Familie als globalen Filter setzen: Wählen Sie im Hauptmenü KODES / FILTER: ALLE / FAMILIEN für "Quick Tour: Coocurrence Example". Nach dem Setzen eines Filters werden alle betroffenen Felder in einer hellgelben Farbe dargestellt.

Im Hauptmenü wählen Sie ANALYSE / KODE-KOOKKURENZ-MATRIX.

Dann müssen Sie noch auswählen, welche Kodes in den Zeilen und welche in den Spalten der Tabelle angezeigt werden sollen:


Abb. 60: Kodefamilie als globaler Filter


Wählen Sie #fam: don't have children / have children und die Blog-Einträge-Kodes als Spalten, alle anderen Kodes als Zeilen.

Wenn Sie auf eine Zelle klicken, wird die Liste der kodierten Zitate in den Feldern unten rechts und links angezeigt. Links sehen Sie die Zitate des Spaltenkodes und links die Zitate des Zeilenkodes.

Klicken Sie auf einen Eintrag, um das Zitat im Kontext angezeigt zu bekommen.


Abb. 61: Erstellen eine Kode-Kookkurenz-Matrix


Zusätzlich zur Frequenz der gemeinsam auftretenden Kodes wird standardmäßig auch ein C-Koeffizientenwert daneben angezeigt. Dieser ist in der Abb. 62 ausgeblendet, weil er bei dem kleine Beispieldatensatz keinen Sinn macht.

Der C-Wert ist ein Maß für die "Stärke" des Zusammenhangs zwischen zwei Kodes. Die Werte liegen bei sich normal überschneidenden Kodierungen zwischen 0 und 1. Bei größeren Fallzahlen, z. B. bei der Analyse von Umfragedaten, kann dieser Wert zur Interpretation mit hinzugezogen werden.

Für kleine Datenmenge, wie in unserem Beispielprojekt ist es wenig sinnvoll den Koeffizienten zu verwenden. Mit einem Klick auf die „C“ Schaltfläche können Sie die Anzeige ein- bzw. ausschalten. Eine detaillierte Erklärung der Berechnung des c-Koeffizienten finden Sie im Programmhandbuch.

Das quantitative Ergebnis eine Kookkurenzabfrage kann in einer Exceltabelle ausgegeben werden:

In der Symbolleiste der Kode-Kookkurenz-Matrix klicken Sie auf die Schaltfläche "Export table to Excel". Im nächsten Menü wählen Sie die Ausgabeoption SPEICHERN & AUSFÜHREN (dies bedeutet, dass die zum Öffnen der Daten jeweils notwendige Anwendung gestartet wird). Geben Sie einen neuen Dateinamen ein oder verwenden Sie den vorgegebenen Namen, speichern Sie die Datei, und warten, bis sie geladen ist. In der Regel muss die Datei noch konvertiert werden. Bestätigen Sie die Anfrage.


Abb. 62: Ergebnis einer Kode-Kookkurenzabfrage


Verteilung von Kodes über Dokumente oder Dokumentengruppen

Eine weitere in ATLAS.ti vorgesehene quantitative Ausgabemöglichkeit ist die Kode-PD-Matrix. Sie listet die Häufigkeit von Kodes oder Kodefamilien nach Dokumenten oder Dokumentfamilien.

Bevor Sie eine solche Analyse starten, sollten Sie zuerst die noch gesetzten globalen Filter entfernen: Wählen Sie dazu WERKZEUGE / ALLE FILTER ZURÜCKSETZEN.

Als nächstes wählen Sie ANALYSE / KODE-PD MATRIX. Dieses Mal wollen wir Aussagen, die entweder einen positiven oder negativen Einfluss der Elternschaft zum Ausdruck bringen, über die verschiedenen Gruppen hinweg vergleichen.

Zu diesem Zweck wurden zwei Kodefamilien erstellt, die die Kodes im Hinblick auf positiven und negativen Folgeerscheinungen von Elternschaft gruppieren (Effects of parenting: negative / Effects of parenting: positive). Wählen Sie diese beiden Kodefamilien aus der Liste.

Die Dokumente und Dokumentgruppen, die wir vergleichen wollen, sind (siehe Abb. 65):• P3: Belkin Parenting Blogdiskussion• P5, die New York Magazin-Blogdiskussion• Umfrageantworten von Befragten mit Kindern• Umfrageantworten von Befragten ohne Kinder• Umfrageantworten von Befragten, die die Frage nach Glück entweder mit:

"Kinder bringen Glück" oder "Kinder bringen Erfüllung" beantwortet haben

Stellen Sie die Optionen auf der rechten Seite des Fensters so ein wie in in der folgenden Abbildung dargestellt.



Klicken Sie auf die Schaltfläche REPORT ERSTELLEN.

Bevor die Tabelle in Excel geöffnet wird werden Sie aufgefordert, die exportierten Ergebnisse umzuwandeln. Bestätigen Sie die entsprechende Meldung.

Über alle Gruppen hinweg finden wir mehr negative als positive Aussagen. Schon während der Codierung der Daten war dies offensichtlich. Aber gleichzeitig interessant war eine andere Beobachtung, nämlich dass den Erklärungen von Widrigkeiten der Elternschaft fast immer sofort ein "aber" folgte. Dies führte zu den folgenden vier Kodes: hard work but: a worthwhile trade-off / hard work but: fulfillment / hard work but: joy / hard work but: rewarding. Diese vier Kodes wurden zu einer Kode-Familie - die "BUT-Gruppe" - zusammengefasst.

Mit Blick auf die obigen Ergebnissen ergibt sich daraus als unmittelbar nächster Gedanke, diese Menschen, die negativen Auswirkungen und diejenigen, die


Abb. 64: Formatierte Excelausgabe der Kode-PD-Matrix

Abb. 63: Erstellung einer Kode-PD-Matrix


positive Auswirkungen ausgedrückt hatten, anhand der "BUT"-Kodes zu vergleichen. Das Query Tool ermöglicht es, Dokumenten-Familien auf der Grundlage der Ergebnisse einer Kodeabfrage zu erstellen. Diese sind in diesem Beispielprojekt bereits für Sie erstellt worden.

Die nächste Tabelle, die Sie erstellen könnten um der Frage näher auf den Grund zu gehen ist eine Tabelle der Kodes aus der BUT-Gruppe, also der Befragten, die positive oder negative Auswirkungen der Elternschaft berichtet haben (siehe Abb. 68). Überlappungen können existieren, aber diese können in späteren Stufen der Analyse weiter behandelt werden.

Die Ergebnistabelle zeigt keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Jetzt liegt es an Ihnen, die Ergebnisse zu interpretieren. Sie befinden sich bereits mitten in der Analyse. Basierend auf den Informationen, die in den Excel-Tabellen zur Verfügung stehen, können Sie jetzt zu den eigentlichen Daten in ATLAS.ti zurückgehen, die Antworten hinter den Zahlen lesen, Ihre Interpretation beginnen, und analytische Memos dazu verfassen.


Abb. 65: Vergleich verschiedener Befragtengruppen

Abb. 66: Kodes und PD Familien für die weitere Abfrage

NETZWERKSICHTEN UND LINKS 60

Netzwerksichten und Links

Visualisierung ist ein Schlüsselelement bei der Entdeckung von Verbindungen zwischen einzelnen Konzepten, bei der Interpretation Ihrer Ergebnisse, und zur effektiven Mitteilung Ihre Forschungsergebnisse. Mit Hilfe der Netzwerksichten in ATLAS.ti können Sie alle drei dieser wichtigen Ziele erreichen.

Netzwerksichten - Grundsätzliches

Die nächste Übung erfordert, dass wir mit den Daten in einem etwas fortgeschritteneren Stadium der Analyse arbeiten, also mit einer Projektdatei, die bereits einige Kodes enthält. Daher arbeiten wir erneut mit dem Beispielprojekt "Stage II". Wenn nicht bereits geöffnet, klicken Sie HILFE im Hauptmenü und wählen Sie das Projekt Children and Happiness – Stage II aus dem Untermenü QUICK TOUR.

Klicken Sie auf die Option des Hauptmenüs NETZWERKE / NETZWERKMANAGER ÖFFNEN. Wählen Sie die erste Netzwerkansicht in der Liste mit Namen"Children & Happiness".

Netzwerkansichten enthalten eine Vielzahl von Funktionen und Optionen. Hier nur eine kleine Auswahl zum Einstieg:• Vergrößern oder verkleinern der Netzwerkansicht je nach Größe Ihres

Bildschirms, Einstellen auf die Größe des Fensters: LAYOUT / AN FENSTERGRÖSSE ANPASSEN.

• Verschieben eines Objekts, indem Sie es an verschiedenen Orte innerhalb der Netzwerkansicht ziehen.

• Rechtsklick auf einen Kode oder einen Link zeigt eine Reihe von Optionen im Kontextmenü.

• Machen Sie sich mit den verschiedenen Optionen aus dem Menü ANSICHT vertraut.

Nachdem Sie mit einigen dieser Funktionen experimentiert haben, schließen Sie die Netzwerkansicht. Wählen Sie NEIN, wenn Sie gefragt werden, ob Sie die Änderungen speichern möchten.

Sie können auch auf gespeicherte Netzwerkansichten über den Netzwerk-Button in der Symbolleiste im Hauptfenster zugreifen. Wählen Sie zum Beispiel die Netzwerksicht Hyperlink web: looking for sources of happiness.



Sollte diese Netzwerksicht nicht auf ihren Bildschirm passen, deaktivieren Sie die Option „PD als Bild“: ANSICHT / PD ALS BILD . Die Bilddokumente werden dann nur als Namen dargestellt und brauchen weniger Platz.

Netzwerksichten - Vorschau

Das Netzwerkmanager bietet verschiedene Anzeigearten. Eine davon ist eine Kachelansicht. Stellen Sie die Vorschaugröße auf "Jumbo“ oder „Godzilla"; dadurch verwandelt sich das Standardsymbol der Datei in ein Vorschaubild. Und so geht’s:

Öffnen Sie den Netzwerkmanager (NETZWERKE / NETZWERKMANAGER ÖFFNEN). Wählen Sie ANSICHT / KACHELN und dann ANSICHT / VORSCHAUGRÖSSE: JUMBO (oder probieren Sie auch andere Größen).


Abb. 67: Bestehende Netzwerkansicht von Hauptsymbolleiste aufrufen


Eigene Netzwerksichten erstellen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, um eine neue Netzwerksicht zu erstellen.

Eine Möglichkeit ist die Auswahl im Kodemanager. Hier können Sie direkt sehen, mit welchen Objekten ein Kode verbunden ist. Wählen Sie einen Kode aus und klicken Sie auf die Schaltfläche Netzwerkansicht in der Symbolleiste des Kodemanagers (s. links). Der Netzwerkeditor wird geöffnet.

Oder wählen Sie NETZWERKE / NEUE NETZWERKSICHT ERSTELLEN aus dem Hauptmenü. Geben Sie einen Namen für Ihr neues Netzwerk ein. Der Netzwerkeditor öffnet sich. Wählen Sie im Menü KNOTEN / KNOTEN IMPORTIEREN.... Neben Kodes können auch eine ganze Reihe anderer Objekten importiert werden (siehe Abbildung unten).


Abb. 68: Vorschaubilder von Netzwerksichten im Manager


Wählen Sie ein paar Kodes zum Importieren, und evtl. auch noch einige weitere Objekte. Sie können Objekte auch per Drag & Drop aus den verschiedenen Managern sowie aus dem Randbereich in eine Netzwerksicht einfügen.

Wenn Sie Elemente wählen, die Sie bereits anderswo in Ihrer HU verbunden haben, werden die entsprechenden Verknüpfungen sofort angezeigt. Die Anzahl der Verbindungen wird durch die zweite Zahl in Klammern angegeben.

In unserem Beispiel sind unten die Hauptkategorien C_CHILDREN, HAPPINESS, REASONS FOR HC und HARD WORK BUT .... ausgewählt worden, da sie bisher noch nicht miteinander verbunden sind.


Abb. 69: Unterschiedliches Knotenarten in eine Netwerksicht importieren


Wählen Sie einen der Kode aus. Ein roter Punkt erscheint in der linken oberen Ecke des Knotens. Klicken Sie auf den roten Punkt mit der linken Maustaste und ziehen Sie den Mauszeiger auf den Kode, den Sie verknüpfen möchten.

Lassen Sie die linke Maustaste auf dem Knoten nun los. Eine Liste der möglichen Beziehungsarten öffnet sich. Sie enthält sowohl die Standard-Beziehungsarten sowie die Beziehungen, die für das aktuell geöffnete Projekte angelegt wurden.


Abb. 70: Netzwerkansicht mit unverbundenen Kode-Knoten

Abb. 71: Knoten verlinken


Wählen Sie eine dieser Beziehungen. Nun werden die beiden Kodes miteinander verknüpft.

Wiederholen Sie diesen Vorgang, um die anderen Knoten in der Netzwerkansicht miteinander zu verbinden (siehe Abb. 73: Netzwerksicht bestehend aus verlinkten Kodes).

Besondere Beziehungen mit - vom Benutzer definierbaren - Eigenschaften können für Kode-Kode-Links und für Zitat-Zitat-Links verwendet werden. Letzteres sind die sogenannte "Hyperlinks".

Alle anderen Objektbeziehungen sind einfache Verbindungen ohne Attribute und werden als einfache Linie dargestellt.

Das Programmhandbuch enthält weitere Details zum Thema Links.

Klicken Sie auf ein benannte Verbindung mit der rechten Maustaste, um ein paar zusätzliche Optionen angezeigt zu bekommen. Zum Beispiel können Sie einen Kommentar hinzufügen oder die Richtung der Verbindung umkehren (dies gilt natürlich nur für nicht-symmetrische Beziehungen; bei symmetrischen Beziehungen, wie "is associated with", macht die Umkehrung des Links keinen Unterschied) . Es ist auch möglich, eine andere Beziehungsart auszuwählen oder die Verbindung zu löschen.


Abb. 72: Auswahl einer Beziehungsart zum Verlinken zweier Knoten


Sie können eine beliebige Anzahl von neuen Beziehungen erstellen und die Eigenschaften bereits bestehender Verbindungen ändern. Verbindungen lassen sich in verschiedenen Farben und Breiten darstellen. Öffnen Sie den Relationseditor zum Erstellen, Definieren und Ändern von Beziehungsarten (NETZWERKE / RELATIONEN EDITIEREN / KODELINK-RELATIONEN oder HYPERLINK-RELATIONEN).

Knoten können mit oder ohne Bitmaps (siehe Menü ANSICHT) angezeigt werden. Darüber hinaus können entweder die Namen der Knoten oder die Kästchen in benutzerdefinierten Kodefarben dargestellt werden. Wählen Sie eine Kodeknoten aus und klicken dann auf den Farbkreis in der Symbolleiste.

Kodefarben können auch im der Kodemanager gesetzt werden. Dort finden sie ebenfalls den Farbkreis in der Werkzeugleiste.

Netzwerksichten exportieren

Netzwerksichten können als Grafikdateien exportiert und in andere Anwendungen importiert werden. Oder Sie können sie direkt in MS Word oder PowerPoint-Dateien kopieren.

Um eine Netzwerkansicht als Grafikdatei zu speichern, wählen Sie NETZWERK / ALS BILDDATEI SPEICHERN.

Um eine Netzwerkansicht in andere Dokumente einzufügen, wählen Sie NETZWER / IN DIE ZWISCHENABLAGE KOPIEREN (dann alle Knoten, oder nur die ausgewählten). In Word oder einer anderen Anwendung wählen Sie die Option INHALTE EINFÜGEN.


Abb. 73: Netzwerksicht bestehend aus verlinkten Kodes

REPORTS ERSTELLEN 67

Reports erstellen

ATLAS.ti bietet eine Reihe von Reports auf Basis extrem flexibler XML / XSLT-Stylesheets.

Wenn Sie über Kentnisse in XSLT verfügen, können Sie auch selbst beliebige Ausgaben auf Basis der rohen XML-Datei Ihres ATLAS.ti-Projekts erstellen. Um eine Raw XML-Datei zu erzeugen, klicken Sie auf die XML-Schaltfläche in der Symbolleiste und wählen Sie dann die Option EXPORT HU IM XML FORMAT.

Für alle anderen Nutzer haben wir eine Auswahl von nützlichen Reports bereits vorbereitet. Klicken Sie auf die Schaltfläche XML, oder wählen Sie PROJEKT / EXPORT / XML EXPLORER.

Der Explorer teilt die standardmäßig verfügbaren Stylesheets in drei Gruppen ein: Reports, Viewers und Programmierung/Demos:

• Reports bieten eine Reihe von vordefinierten Reports, sortiert nach Kodes, Familien, Memos, Network Views, Primärdokumenten und Zitaten .

• Viewer sind Stylesheets, die verschiedene Darstellungsformen für die HU bieten.

• Programmierung / Demos bieten Stylesheets, die als Vorlagen für eigene Programmierung dienen und Ihnen helfen sollen, zusätzliche Stylesheets für Ihre Bedürfnisse auf eigene Faust zu schreiben.


Abb. 74: XML-Explorer


Folgende vordefinierte Reports sind derzeit verfügbar:

Wenn Sie auf einen Report klicken, wird eine kurze Beschreibung im Kommentarfeld am unteren Rand des XML-Explorers angezeigt.

Reports erzeugen

Wählen Sie einen der Reports und führen Sie eine Doppelklick aus. Ein Fenster öffnet sich und bietet die folgenden drei Exportoptionen:


Abb. 75: Mitgelieferte Reports


Die letzte Option ("Zitatinhalte ebenfalls ausgeben") exportiert den gesamten Inhalt der HU. Dies ist jedoch nicht immer erforderlich.

Für den Export eines Kodebuchs zum Beispiel müssen Sie nur die Kodenamen und Kommentare exportieren. Daher wählen Sie hierfür die erste Export-Option: "Primärdokumente nicht mit einbeziehen"; sie ist für den Zweck ausreichend.

Sollten Sie unsicher sein, wie viel Informationen Sie benötigen, sind Sie mit der Auswahl der dritten Export-Option ("Zitatinhalte ebenfalls ausgeben") auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Es kann dann allerdings aufgrund des höheren Datenaufkommens etwas länger dauern, den Report zu generieren.

Kodebuch erstellen

Doppelklicken Sie auf den Report CODES: CODE BOOK.

Wählen Sie das erste Exportoption: PRIMÄRDOKUMENTE NICHT MIT EINBEZIEHEN.Dann warten Sie, bis sich Ihr Webbrowser öffnet (siehe folgende Abbildung).


Abb. 76: XML Ausgabeoptionen


Die Ausgabe erfolgt als Tabelle, d.h. Sie können den Inhalt der HTML-Datei kopieren und in Word oder Excel einfügen.

Probieren Sie einige der anderen Optionen, z. B. „Families: List of Code Families and their Members“ oder den Bericht „Quotations: by Code“.


Abb. 77: Code Book

PROJEKTE EINRICHTEN 71

Projekte einrichten

Wenn Sie auf die Dateiladetaste (siehe links) oder das Hauptmenü DOKUMENTE / NEU klicken, finden Sie eine Reihe von Optionen, um Dokumente einem ATLAS.ti-Projekt hinzuzufügen:• Hinzufügen von Dokumenten (die Dokumente werden in eine Bibliothek

kopiert)• Hinzufügen von Dokumenten aus der Bibliothek.• Importieren von Dokumenten, die mit der Transkriptionsoftware F4, F5

(Mac) oder Transana transkribiert wurden. Transkripte werden in einem eingebetteten Dokument umgewandelt und die zugehörigen Mediendatei in die Bibliothek aufgenommen oder als externe Dokumente verwaltet (siehe Programmhandbuch für weitere Details).

• Importieren von Umfragedaten auf Basis einer Exceltabelle. Daten werden als eingebettete Dokumente importiert.

• Erstellen eines neuen eingebetteten Textdokuments.• Erstellen eines neuen Google Earth-PDs.• Erstellen eines Google Earth-Snapshots als Bild-PD.• Zuweisen von externen (verlinkten) Dokumenten.

Für weitere Informationen lesen Sie die Kapitel zur Dokument- und Projektverwaltung im Handbuch.

Erstellen eines neuen Projekts (Einzelnutzer)

Öffnen Sie ATLAS.ti und erstellen Sie ein neues Projekt: PROJEKT / NEUES PROJEKT (HU) ERSTELLEN).

Um Dokumente hinzuzufügen wählen Sie DOKUMENTE / NEU / DOKUMENTE HINZUFÜGEN



Nachdem Sie Dokumente Ihrem Projekt hinzugefügt haben, speichern Sie Ihre Projektdatei, die HU, an einem beliebigen Speicherort auf Ihrem Computer oder einem Server: PROJEKT / SPEICHERN.

Um ihre gesamtes Projekt, d.h. Projektdatei plus Dokumente zu speichern, z.B. als Backup oder zum Projekttransfer auf einen anderen Rechner, wählen Sie die Option PROJEKT / COPY BUNDLE SPEICHERN.

Bevor Dokumente zu Ihrem Projekt hinzugefügt werden, findet eine Qualitätsprüfung statt. Wenn Sie bis große Dateien (> als 170 MB) hinzufügen, werden Sie gefragt, ob Sie diese mit Ihrem Projekt extern verknüpfen möchten, anstatt sie in die Bibliothek hinzuzufügen; das spart ggfs. Speicherplatz. - Wenn Ihre Audiodateien mit einer variablen Bitrate gespeichert sind, bietet ATLAS.ti an, sie in Dateien mit einer konstanten Bitrate umzuwandeln. Dies erhöht die Genauigkeit der Zitate.

Wenn Sie mit umfangreichen Videodateien arbeiten, stellen Sie sicher, dass Sie genügend Speicherplatz auf der Festplatte haben, oder arbeiten Sie stattdessen mit verknüpften Dokumenten.


Abb. 78: Workflow für die Projekterstellung


Teamprojekte einrichten

Diverse Szenarien zur Einrichtung von Projekten für die Arbeit im Team sind im Programmhandbuch detailliert beschrieben.

Und das war's auch schon!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben hier das Ende der ATLAS.ti Quick Tour erreicht.

Nach dem Durcharbeiten dieser ersten Übungen sollten Sie jetzt ein angemessenes Grundverständnis der zentralen Konzepte und Funktionen von ATLAS.ti 7 besitzen. Sie sollten in der Lage sein, die Mächtigkeit und die Fähigkeiten des Programms einzuschätzen und sollten einen guten Eindruck davon erhalten haben, wie produktiv und vielseitig es sich für Ihre tägliche Arbeit nutzen lässt.

Wir danken Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unser Produkt kennenzulernen und hoffen, dass diese Demonstration der Kernfunktionen Sie davon überzeugt hat, dass ATLAS.ti 7 die richtige Software für Ihre Bedürfnisse ist.


http://manuals.atlasti.com/

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ATLAS.ti 7 Quick Tour - Deutschdownloads.atlasti.com/quicktour/QuickTour_a7_de.pdf · ZIELE 5 Ziele Vielleicht haben Sie gerade die Demoversion von ATLAS.ti 7 heruntergeladen, weil