16
Das Magazin des AUDIOVERSUM ScienceCenter Innsbruck 02. 14 VON ANFANG AN ZUHÖREN IM AUDIOVERSUM ERFAHREN SIE SPIELEND, WARUM DER HÖRSINN SO WICHTIG IST

AUDIOVERSUM Magazin 02.14

Embed Size (px)

DESCRIPTION

 

Citation preview

Page 1: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

D a s M a g a z i n d e s A U D I O V E R S U M S c i e n c e C e n t e r I n n s b r u c k

02.14

VON ANFANG AN ZUHÖRENIM AUDIOVERSUM ERFAHREN SIE SPIELEND, WARUM DER HÖRSINN SO WICHTIG IST

L_Audioversum_2.14_K2.indd 1 16.07.14 15:48

Page 2: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

D a s M a g a z i n d e s A U D I O V E R S U M S c i e n c e C e n t e r I n n s b r u c k02.14

VON ANFANG AN

ZUHÖRENIM AUDIOVERSUM ERFAHREN SIE SPIELEND,

WARUM DER HÖRSINN SO WICHTIG IST

L_Audioversum_2.14_K1.indd 1

16.07.14 13:4516 07.14 13:45

02 02.2014 AUDIOVERSUM

INHALT

INSIDE

02 EDITORIALDas AUDIOVERSUM ist für den Sommer mit neuen

Angeboten und Events bestens gerüstet

03 NEWSKurzer Überblick: Teilnehmerzahlen Projekt „Hört, Hört!“,

Gästebucheinträge und wichtige Termine

04 MEHR GEHÖR FÜR DIE OHRENRückblick der wichtigsten Veranstaltungen und Work-

shops für Kinder und Jugendliche

ACTIVE

06 NÄCHSTER HALT: AUDIOVERSUMDie Initiative „Ferienzug” macht Halt im ScienceCenter.

Ein Ferienspaß für kleine und große Besucher

08 ZUHÖREN WILL GELERNT SEINZwischen Hören und Zuhören besteht ein großer

Unterschied. Workshops im AUDIOVERSUM bringen

Kindern und Erwachsenen das Thema spielerisch näher

10 „DAS OHR SCHLÄFT NIE“Professor Dr. Patrick Zorowka war mit einer Vortrags-

reihe über das Gehör zu Gast im AUDIOVERSUM

SCIENCE

12 ZUR MITNAHME INS WELTALLBis Anfang 2015 können sich Besucher in der „Sounds

Of Space”-Sonderausstellung einen ganz besonderen

Kristall ansehen

14 MUSIKALISCHES DANKESCHÖNZu Besuch im AUDIOVERSUM: 21 rumänische Kinder

zeigen, wie sie dank ihrer Hörimplantate musizieren und

im Takt ihrer Klänge tanzen können

IMPRESSUM Herausgeber: AUDIOVERSUM, Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck, Österreich Verantwortlich: Dr. Christina Beste Umsetzung: JDB MEDIA GmbH,

Hamburg Redaktion: Janina Peters (Ltg.), Kati Borngräber, Marein Budiner, Joanna Humphries, Natasa Ivakovic, Anna-Maria Pospich Layout: Inga Sellentin (Ltg.), Michaela

Kielau Bildredaktion: Julia Poppe Lektorat: Kerstin Taube Fotos: Audioversum (20), Gerhard Berger (1), dpa (1), fotolia (1), iStockphoto (3), ÖWF/Zonella-Kux (3), Plainpicture

(Titel), veer (1) Lithografi e: Fire Dept., Hamburg Druck: D + L Druck

EDITORIAL

Liebe Leserinnen und Leser,

das AUDIOVERSUM wartet in diesem Jahr mit einem

attraktiven Ferienprogramm auf Sie. Gemeinsam mit dem

Innsbrucker Ferienzug bieten wir unseren jungen Besuchern

im Juli und August Neuigkeiten wie die Klangbaustelle oder

unseren Hörspiel-Workshop (mehr dazu auf Seite 6).

Weiteres Highlight dieser Ausgabe ist ein Interview mit

Prof. Dr. Patrick Zorowka. Im Anschluss an seine erfolgreiche

Vortragsreihe in unserem Haus geht er hier ausführlich darauf

ein, warum unser Gehör heute stärker belastet wird als früher.

Eine Fähigkeit, die uns sehr am Herzen liegt, thematisieren

wir sowohl im AUDIOVERSUM als auch in diesem Magazin,

nämlich das „Zuhören“. Denn wer hören kann, der kann noch

lange nicht zuhören. In einer Kooperation mit der „Stiftung

Zuhören“ vom Bayerischen Rundfunk möchten wir vor allem

bei Kindern und Jugendlichen die Lust aufs Hören und die

Freude am Zuhören wecken. Denn nur wer zuhört, kann

Informationen differenzieren, bewerten und seine Handlungen

und Entscheidungen danach ausrichten. Also – Zuhören

macht Spaß!

Genießen Sie den Sommer mit uns.

Bleiben Sie gespannt auf Neues und

kommen Sie vorbei.

Ihre

Dr. Christina Beste

L_Audioversum_2.14_K2.indd 2 16.07.14 15:49

Page 3: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 03

3

INSIDE

NEWS ++ NEWS

Tolle Ausstellung

und interessante

Erklärungen. Danke

an die professionellen

Guides!

Schweizer Besucher im AUDIOVERSUM

Gästebuch

Vielen Dank für die

verständlichen Erklärungen,

die Freundlichkeit der Guides

und herzlichen Glückwunsch

zur gelungenen Ausstellung

sowie modernen Technik.

Italienische Besucherin im AUDIOVERSUM

Gästebuch

Sounds of

silence, space

and chaotic things

– it’s great!

Chilenische Besucherin im AUDIOVERSUM

Gästebuch

Erfolg in ZahlenDIE WORKSHOPS DES BILDUNGSPROJEKTS „HÖRT, HÖRT!” KAMEN BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN GLEICHERMASSEN GUT AN.

Schülerinnen

und Schüler nahmen im Rahmen

des Projekts an den Aktivitäten

im AUDIOVERSUM teil.

Über 300

BINAURALES SPIEL

1VIRTUELLES

OHR

3HAARZELLEN-

MUSIK

2

Die Besucher haben gewähltSeit Januar 2014 haben wir 512 Führungen durchgeführt. Unsere

Besucherbefragung im Anschluss ergab: Die Station „Binaurales

Spiel“ ist absoluter Favorit.

Gleich notieren! Events im AUDIOVERSUM:

Aktuelle Termine zu allen Veranstaltungen gibt es unter: www.audioversum.at

Vorhang auf: Mit Molières Komödie

„Der Menschenfeind” widmen wir

uns dem sozialen Kontext des Hörens.

Die Neuaufl age unseres „Theater

After Work“ startet im September.

Klang der Berge: Nachwuchstalente

aller Altersklassen lernen in unseren

Jodel-Workshops alles über die

traditionelle Gesangsart – und

entdecken ihren eigenen Jodelschlag.

Finde deinen Beat: Mit unseren, auf

entsprechende Vorkenntnisse

abgestimmten, DJ-Workshops

blicken Turntable-Rocker in die Welt

des Mixens und Scratchens.

L_Audioversum_2.14_K2.indd 3 16.07.14 15:49

Page 4: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

04 02.2014 AUDIOVERSUM

INSIDE

MEHR GEHÖRFÜR DIE OHRENAuch in diesem Jahr knüpfte das AUDIOVERSUM nahtlos an seine vielfältigen

Programme, Aktionen und Workshops an. Dabei wurden Jung und Alt für das

Thema Hören sensibilisiert. Speziell Kinder und Jugendliche gewannen so einen

spannenden Einblick in die Welt der auditiven Forschung.

Party im AUDIOVERSUM

Kindergeburtstage im ScienceCenter

versprechen Spiel, Spaß und Lernfreu-

de. Gemeinsam mit den AudioGuides

vertonen die Geburtstagsgäste ein

Hörbuch oder lösen kniffl ige Fragen

einer Space-Rallye durch die Sonder-

ausstellung „Sounds Of Space“.

Für Erfrischungen zwischendurch

ist ebenfalls gesorgt.

Workshops für Forscher von morgen

Im Rahmen des Bildungsprojekts „Hört, Hört!“ hatten Schüler seit

Anfang des vergangenen Schuljahres die Chance, an verschie-

densten Forscher-Workshops des AUDIOVERSUM teilzunehmen.

Bei Experimenten mit Geräuschen und Klängen zum Thema

„Binaurales Hören“ konnten sie sich den Unterschied zwischen

einseitigem und beidseitigem Hören erarbeiten. Dazu setzten sich

die Schüler binaurale Trichterkopfhörer auf (s. Bild rechts) und

erfuhren am eigenen Leib, wie wichtig die Funktion beider Ohren

ist, um sich zu orientieren. Im Workshop „Elektronisches Hören“

lernten die Teilnehmer das Cochlea-Implantat-System kennen

und bauten im Anschluss selbst eines in vereinfachter Form.

Angeleitet wurden die Workshops von Experten von MED-EL und

Wissenschaftlern der Universität Innsbruck. Die Kurse tragen

dazu bei, das Thema Hören und das dazugehörige Forschungs-

und Berufsfeld ins Bewusstsein der Schüler zu rücken.

L_Audioversum_2.14_K2.indd 4 16.07.14 15:49

Page 5: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 05

5

INSIDE

Girlpower

Zum internationalen „Girls Day“ öffnete

MED-EL – führender Hersteller von

Hörimplantaten – seine Türen, um

zehn Siebtklässlerinnen Einblick ins

Berufsfeld Implantatforschung zu

geben. Dabei konnten die Mädchen

den Wissenschaftlern und Technikern

über die Schulter schauen und sich

eingehend mit Implantaten und Pro-

zessoren auseinandersetzen. Teil

des Programms war auch der Work-

shop „Forschen heißt Messen“ im

AUDIOVERSUM. Hier führten die

Tirolerinnen bei Experimenten selbst-

ständig Theorie und Praxis zusammen.

Hören im Fokus

Zu den Innsbrucker Gesundheitstagen im April schickte das AUDIOVERSUM

sein Hörmobil erneut auf Tour, um kostenlose Hörtests anzubieten. Die

stolze Bilanz: 432 Hörchecks in drei Tagen. Das Angebot richtete sich unter

anderem an Teilnehmer über 60, die mehr zum Thema Hören und Hörverlust

wissen wollten. Für einige kamen die Ergebnisse überraschend, denn bei 83

Prozent der Getesteten wurde ein leichter bis mittlerer Hörverlust festge-

stellt. Gleich im Anschluss an den Test konnten sie sich von Hörspezialisten

individuell beraten lassen.

L_Audioversum_2.14_K2.indd 5 16.07.14 15:49

Page 6: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

06 02.2014 AUDIOVERSUM

ACTIVE

NÄCHSTER HALT: AUDIOVERSUM

Der „Ferienzug“ der Stadt

Innsbruck macht auch in

diesem Sommer Halt im

ScienceCenter. Bei den

bunten Ferienangeboten

des AUDIOVERSUM stehen

Spaß und Spiel ganz oben

auf der Tagesordnung.

Mobiles Orchester: Das KLANGSPUREN MOBIL

hat allerlei Instrumente zum Ausprobieren im Gepäck

Programmheft: Innsbrucker Ferienzug

Kaum sind die Zeugnisse ausgeteilt,

hallt es schon aus allen Klassenzim-

mern: endlich Sommerferien! Doch

was tun mit all der Freizeit? Langweilig wird

es für junge Tiroler jedenfalls nicht. Denn auch

in diesem Jahr hat die Stadt Innsbruck ein

buntes Freizeitprogramm für Kinder und Ju-

gendliche zusammengestellt. Unter den über

400 Veranstaltungen ist mit Sport- und Kul-

turangeboten, Feriencamps sowie Ausfl ügen

in die Natur für jeden etwas dabei. Als Koo-

perationsparter des Ferienzugs bietet das

AUDIOVERSUM ScienceCenter in diesem

Jahr an mehreren Terminen vier verschiedene

Workshops für 8- bis 15-Jährige an. Unter

dem Motto „Heute dürfen die Eltern mit“ ste-

hen zudem die beliebten Familienführungen

durch die Haupt- und Sonderausstellung auf

dem Programm.

KLANGSPUREN MOBIL

„Ran an die Instrumente, fertig, los“ heißt es,

wenn das Team von KLANGSPUREN MOBIL

mit seinem Kleinbus voller Orchesterinstru-

mente beim AUDIOVERSUM vorfährt. Nach

P h ft

INNSBRUCKERFERIENZUG

Sommer 2014

5. Juli - 7. September

Alle Informationen bekommst du im Stadtmagistrat Innsbruck

MA V - Amt für Kinder- und Jugendbetreuung, Referat Kinder- u. Jugendförderung

Maria Theresien Str. 18/4, Zi. 4224, Tel.: 0043/512/5360/4226, www.junges-innsbruck.at

L_Audioversum_2.14_K2.indd 6 16.07.14 15:50

Page 7: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 07

7

ACTIVE

Jeder Ton zählt: Beim Hörspiel-Workshop vertonen die

Teilnehmer eine Geschichte

Frau Pletzer, hat das AUDIOVERSUM

sein Programm speziell für den Som-

mer-Ferienzug entwickelt?

Wir bieten das ganze Jahr hindurch

verschiedene Workshops für Schul-

klassen an. Insofern haben wir unser

lebhaftes Programm an die Ferienzeiten

angepasst und unser bestehendes

Portfolio um das Erlebnis Klangbau-

stelle ergänzt. Zukünftig möchten wir

unser Angebot – speziell im Bereich

Forschendes Lernen – weiter fokussie-

ren und ausbauen.

Von wem werden die Teilnehmer der

Workshops betreut?

Generell begleiten unsere AudioGuides

alle Workshops und stehen den Schü-

lern mit Rat und Tat zur Seite. Beim

KLANGSPUREN-Workshop unterstüt-

zen uns zusätzlich Musikpädagogen vom

KLANGSPUREN MOBIL. Während des

Schuljahrs touren sie durch ganz Tirol

und besuchen Schulen, Kindertages-

stätten und soziale Einrichtungen. Unser

Ferien-Workshop ist also eine tolle Ge-

legenheit für alle, deren Schule noch

nicht vom Team besucht wurde.

Wo kann man seine Kinder anmelden?

Jeder, der mitmachen möchte, kann sich

unter [email protected]

oder +43 (5) 77 88 5027 anmelden.

INTERVIEW

Michaela PletzerAssistant AUDIOVERSUM

verantworlich für Schulprogramme, Workshops und Vermittlungskonzepte

einer kurzen Einweisung in die Unterschiede

von Blechblas- und Streichinstrument können

sich die Teilnehmer kreativ austoben und ver-

suchen, Töne aus Tubas, Saxophonen oder

Geigen zu bekommen. Nach und nach ent-

steht so ein buntes Sinfonie-Ensemble. Beim

gemeinsamen Spielen hat schon so mancher

seine Leidenschaft fürs Musizieren entdeckt.

SPACE-RALLYE

Wie schwer ist ein Raumfahrtanzug? Wann

wird die erste Marslandung möglich sein? Und

welche Klänge hört man von Sternen, die

mehrere Tausend Lichtjahre entfernt sind? All

das und viel mehr beantwortet die Sonder-

ausstellung „Sounds Of Space“. Bei einer

spannenden Space-Rallye quer durch die

Ausstellung lernen die Schüler das Weltall

besser kennen und dürfen sogar einen Rake-

tenstart akustisch miterleben.

ENTSTEHUNG EINES HÖRSPIELS

Peng. Zisch. Platsch. Beim Hörspiel-Work-

shop erwecken die Teilnehmer die Geschich-

te „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte,

wer ihm auf den Kopf gemacht hat“ mit selbst

eingespielten Lauten zum Leben. Hier sind

Kreativität und Experimentierfreude Pro-

gramm – alles ist erlaubt. Das eigens herge-

stelltes Hörbuch bekommt am Ende jeder

Schüler auf einem USB-Stick mit nach Hause.

BESUCH DER KLANGBAUSTELLE

Bagger oder Bauarbeiter sucht man auf die-

ser Baustelle vergeblich. Denn auf der Klang-

baustelle im AUDIOVERSUM arbeiten die

Teilnehmer an kreativen Klangerlebnissen.

Mit Hilfe von Nusskastagnetten, Halmoboen

oder Drehtrommeln erleben sie wie Töne ent-

stehen. Außerdem kann sich bei diesem Work-

shop jeder sein eigenes einzigartiges Instru-

ment basteln.

Termine im Überblick

KLANGSPUREN MOBIL:

29.07.2014, 9–11 Uhr und 11–13 Uhr

30.07.2014, 14–16 Uhr und 16–18 Uhr

Preis: 8 Euro, max. 30 Teilnehmer

Space-Rallye:

13.08.2014, 14–16 Uhr

Preis: 5 Euro, max. 24 Teilnehmer

Hörspiel-Workshop:

19.08.2014, 9–11 Uhr

Preis: 5 Euro, max. 24 Teilnehmer

Klangbaustelle:

12.08.2014, 9–11 Uhr

Preis: 7 Euro, max. 24 Teilnehmer

Familienführungen „Abenteuer Hören“

und „Sounds Of Space”

26. und 27.08. sowie 02. und 03.09.2014,

jeweils 14–15:30 Uhr

Preis: Familieneintritt, max. 30 Teilnehmer

L_Audioversum_2.14_K2.indd 7 16.07.14 15:50

Page 8: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

08 02.2014 AUDIOVERSUM

ACTIVE

Aufmerksamens Hören ist ein vielschichtiger Prozess, der nicht jedem auf

Anhieb gelingt. Das AUDIOVERSUM bietet Workshops und Zusatzprogramme

an, bei denen die Teilnehmer an ihrer Zuhörkompetenz feilen können.

Der griechische Philosoph Zenon von

Kition wusste es schon vor mehr

als 2000 Jahren: „Die Natur hat uns

nur einen Mund, aber zwei Ohren gegeben,

was darauf hindeutet, dass wir weniger spre-

chen und mehr zuhören sollten.“ Damit hat er

auch heute noch Recht. Denn ähnlich wie das

menschliche Auge sind unsere Ohren Sinnes-

organe, die nicht nur doppelt vorhanden sind,

sondern auch trainiert werden können.

ZUHÖREN WILL GELERNT SEIN

In der Ausstellung selbst, aber auch im

Rahmen interaktiver Workshops, zeigt das

AUDIOVERSUM seinen großen und kleinen

Besuchern, dass Zuhören Spaß macht – und

gar nicht so einfach ist, wie man denkt.

FASZINATION HÖREN

„Hören ist etwas Alltägliches und auch etwas

sehr Dynamisches. Wir sind umgeben von

Höreindrücken – ob angenehm oder unange-

Musikhören: Mit Stöpsel im Ohr konzentriert sich

unser Gehör auf die Klänge

L_Audioversum_2.14_K2.indd 8 16.07.14 15:50

Page 9: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 09

9

ACTIVE

Hörclub in Innsbruck

Das Konzept der Stiftung Zuhören begeistert:

Deshalb lud das AUDIOVERSUM Geli

Schmaus, Vorstandsmitglied und Modera-

torin beim Bayerischen Rundfunk, im Mai

nach Innsbruck ein, um den AudioGuides

des ScienceCenters Tipps und Tricks zum

Thema Zuhören zu verraten. Erste Zuhör-

Impulse und Spiele werden bereits einge-

setzt – etwa der Hörpaziergang, bei dem die

Kinder mit geschlossenen Augen die Umge-

bung akustisch erforschen. Mit Fachli teratur

und einer Hörspielbox inklusive spannender

Materialien für Grundschüler ausgestattet,

richtet sich das Programm an alle, die aktives

Zuhören trainieren möchten. Kontakt für wei-

tere Infos: [email protected]

nehm, beachtet oder unbeachtet, gewollt oder

ungewollt“, erklärt Klaus Waldeck, Audiologe

und Leiter des Workshops „Faszination Hören“

im AUDIOVERSUM, die allgegenwärtige

Geräuschkulisse des Lebens. Wenn so viele

Töne auf einmal auf unsere Ohren einwirken,

schreitet das Gehirn ein und entscheidet, was

es zum Verstehen weitergibt. Vor allem Kinder

nehmen diese Vielzahl an auditiven und

visuellen Eindrücken ganz anders wahr, als

es Erwachsene tun. In seinem regelmäßig

stattfi ndenden Workshop erklärt Waldeck –

ebenfalls studierter Logopäde –, wie Hören

eigentlich funktioniert und warum richtiges

Zuhören die grundlegende Fähigkeit für

Lesen, Spracherwerb und das menschliche

Kommunikationsverhalten ist. Im Soundlabor

des AUDIOVERSUM experimentieren die

Teilnehmer kreativ mit Geräuschen und Klän-

gen und schulen so spielerisch die eigene

Hörwahrnehmung.

TRAINING FÜRS OHR

Besonders kleine Kinder nutzen ihre Ohren,

um Neues zu entdecken und ihre Umwelt

kennenzulernen. Seit 2012 versucht die Stif-

tung Zuhören vom Bayerischen Rundfunk mit

ihrem umfangreichen Angebot, Jungen und

Mädchen spielerisch beizubringen, Aufmerk-

samkeit, Gedächtnis und Konzentration zu

verbessern. Einmal in der Woche treffen sich

die Kinder in einem zuhörfreundlichen Raum

und sind ganz Ohr. Zentrales Element ist un-

ter anderem das Anhören von Hörspielen. Die

Eindrücke und Bilder, die dabei entstehen,

refl ektieren sie anschließend durch Ge-

spräche, Rollenspiele oder eigene kleine aku-

stische Produktionen. Damit trainieren die

„Zuhörer von morgen“ unbewusst eine sehr

wichtige Schlüsselqualifi kation: das gekonnte

Hören und Zuhören. Eine Eigenschaft, die für

sie im späteren Leben und auch im berufl ichen

Alltag unverzichtbar ist. „Wir kommen als Hö-

rende auf die Welt, aber nicht als Zuhörende.

Wir müssen im Laufe des Lebens erst lernen,

dass wir dem, was wir hören, einen Sinn geben

können und dass ein achtsamer Umgang mit

den Mitmenschen nur demjenigen möglich

ist, der ihm ein Ohr leihen kann“, sagt Volker

Bernius, Mitarbeiter und Fachbeirat der Stif-

tung Zuhören.

Auch im Erwachsenenalter bleiben Zuhör-

Kurse interessant – die amerikanische Eliteu-

niversität Harvard bietet ähnliche Seminare

für Manager an. Denn für alle Altersgruppen

gilt: „Wer die Welt nicht nur sehend, sondern

auch hörend erfährt, der erlebt einfach mehr“,

erklärt Bernius. Getreu diesem Motto können

Erwachsene auch im AUDIOVERSUM noch

einiges über das Zuhören lernen.

Interview: Indem sie sich gegenseitig Fragen stellen, lernen die kleinen Kursteilnehmer genau hinzuhören

Wie bitte? Frage- und Antwortspiele schulen Gedächtnis und Gehör

„Wer die Welt nicht nur sehend, sondern auch hörend erfährt, erlebt einfach mehr!“

Volker Bernius, Stiftung Zuhören

L_Audioversum_2.14_K2.indd 9 16.07.14 15:50

Page 10: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

10 02.2014 AUDIOVERSUM

ACTIVE

Faszination Ohr: Mit fünf spannenden Vorträgen brachte Prof. Dr. Patrick Zorowka Besuchern

des AUDIOVERSUM die Funktionsweise des menschlichen Gehörs näher. Im Interview

spricht er über das Ohr als Schutzorgan, gefährlichen Freizeitlärm und Hörchecks zur Vorsorge.

Herr Prof. Dr. Zorowka, was fasziniert Sie

am Ohr?

Prof. Dr. Zorowka: Ursprünglich war das Ohr

vor allem ein Schutzorgan, das vor heranna-

henden Gefahren warnte. Heute ist es ein

hochkomplexes Sinnesorgan, mit dem wir

nicht nur Geräusche und Laute wahrnehmen,

sondern auch abstrakte Inhalte erfassen kön-

nen. Hören wir beispielsweise das Wort ‚Zi-

trone’, wandert der Schall vom äußeren Ohr

über das Mittel- und Innenohr bis in die hö-

heren Zentren des Gehirns. Dort wird die In-

formation verarbeitet und mit den Erfahrungen

anderer Sinnesorgane verknüpft, sodass wir

die Zitrone im Geiste sehen, riechen und

schmecken können.

Ist der Gehörsinn heute stärker bean-

sprucht als früher?

Prof. Dr. Zorowka: Auf jeden Fall. Wir leben in

einer Zeit der ‚akustischen Verschmutzung’;

ständig umgeben von Verkehrs- und Baulärm

oder Hintergrundmusik. Es gibt kaum noch

einen Ort der Stille.

Was hat das für Folgen?

Prof. Dr. Zorowka: Immer mehr Menschen fällt

es schwer, inmitten dieser Störgeräusche den

Nutzschall – etwa das gesprochene Wort in

einer Unterhaltung – zu verstehen. Hinzu

kommt, dass das Ohr nie schläft. Wer in einer

lauten Umgebung wohnt, wird von nächt-

„DAS OHR SCHLÄFT NIE“

Freizeitlärm: Rockkonzerte machen Spaß, schaden

aber ohne ausreichenden Schutz dem Gehör

L_Audioversum_2.14_K2.indd 10 16.07.14 15:50

Page 11: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 11

11

ACTIVE

Prof. Dr. Patrick Zorowka:Direktor der Universitätsklinik für

Hör-, Stimm- und Sprachstörungen der Universität Innsbruck

lichem Lärm oft unbemerkt aus der Tiefschlaf-

phase gerissen. Das kann Stress auslösen

und zu chronischen Erkrankungen führen.

In einem Ihrer Vorträge ging es um Frei-

zeitlärm. Was ist damit gemeint?

Prof. Dr. Zorowka: Menschen, die häufi g lau-

ter, elektronisch verstärk ter Musik ausgesetzt

sind, riskieren eine Hörschädigung. Vor allem

Feuerwerke, aber auch laute Geräte und Ma-

schinen des Hobbybastlers, sind ebenfalls

eine potenzielle Gefahr. Das wird – insbeson-

dere von jungen Leuten – oft unterschätzt.

Experten fürchten deshalb, dass in einigen

Jahrzehnten der Anteil der Menschen mit

Hörschädigung deutlich steigen könnte.

Wie kann man sein Gehör vor Freizeitlärm

schützen?

Prof. Dr. Zorowka: Am besten, indem man

einen Hörschutz oder Ohrstöpsel benutzt.

Letztere werden auf Konzerten, in Disko-

theken oder Flugzeugen häufi g sogar um-

sonst angeboten. Darüber hinaus warnen die

Hersteller vieler Musik-Kopfhörer davor, die

Leistung der Geräte vollständig auszuschöp-

fen. Diesen Hinweis gilt es zu beachten.

In Österreich leiden mehr als 100.000

Menschen unter einem Tinnitus. Ist daran

auch die laute Musik schuld?

Prof. Dr. Zorowka: Lärmeinwirkung ist ein

möglicher Auslöser, weitere sind unter ande-

rem Erkrankungen des Ohrs, gutartige Tumo-

re, psychische Probleme oder Stress. Für eine

erfolgreiche Therapie ist es deshalb überaus

wichtig, die Ursache möglichst zu ermitteln

und gezielt zu behandeln.

Wozu raten Sie Menschen, die bei sich

eine Hörminderung vermuten?

Prof. Dr. Zorowka: Zunächst sollten sie einen

Hörtest beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder

Akustiker machen. Bestätigt sich der Ver-

dacht, gibt es zahlreiche wirksame Behand-

lungsmöglichkeiten – von Medikamenten über

Hörsysteme bis hin zu Implantaten. Wird eine

Hörminderung hingegen nicht rechtzeitig the-

rapiert, kommt es zu einer Hör-Entwöhnung,

die zum dauerhaften Verlust kognitiver Fähig-

keiten führen kann. Allen, die häufi g Lärm

ausgesetzt oder familiär vorbelastet sind,

empfehle ich deshalb, ihr Gehör ab dem

45. Lebensjahr regelmäßig überprüfen zu

lassen – ganz so, wie man zur Vorsorgeunter-

suchung beim Zahnarzt geht.

Zum Abschluss eine persönliche Frage:

Wie gut hören Sie?

Prof. Dr. Zorowka: Ich habe mein Gehör kürz-

lich testen lassen und glücklicherweise sehr

gute Ergebnisse erzielt. Das liegt sicher auch

daran, dass ich meine Ohren bewusst vor

Lärm schütze. Außerdem war ich noch nie ein

großer Freund von Diskotheken oder Rock-

Konzerten.

Funktionsweise des Gehörs: Beim Hören wandert der Schall vom äußeren Ohr über das Mittel- und Innenohr bis in die höheren Zentren des Gehirns

Äußerer Gehörgang Gehörknöchelchen Schnecke

Trommelfell Bogengänge

Äußeres Ohr Mittelohr Innenohr

L_Audioversum_2.14_K2.indd 11 16.07.14 15:50

Page 12: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

12 02.2014 AUDIOVERSUM

SCIENCE

„Tiuterra Crystals“ bestehen aus Gesteinsproben von Mars und Erde. Als einziges ScienceCenter

stellt das AUDIOVERSUM noch bis Anfang 2015 einen der exklusiven Kristalle aus.

Eine Gesteinsprobe vom Mars allein ist

schon etwas Außergewöhnliches. Das

AUDIOVERSUM beheimatet im Rah-

men der „Sounds Of Space“-Sonderausstel-

lung allerdings seit April einen Kristall, der aus

einem Marsmeteoriten und 33 Gesteinsproben

aus der ganzen Welt besteht. Der „Tiuterra

Crystal“ ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit

zwischen dem Österreichischen Weltraum Fo-

rum (ÖWF) und Swarovski. Der in Erfoud, Ma-

rokko, gefundene Marsmeteorit wurde mit

Gesteinsproben und Kristall verschmolzen. Von

China bis Mexiko, von Kanada bis Neuseeland

– sogar Gesteinsproben aus der Antarktis sind

nun Teil dieser insgesamt 100 außergewöhn-

lichen Schmucksteine. Ein Exemplar nimmt

noch bis Anfang 2015 einen Ehereplatz in

unserer Sonderausstellung „Sounds Of Space“

ein. Damit ist das AUDIOVERSUM das welt-

weit einzige ScienceCenter, das dieses wert-

volle Exponat präsentiert. „Für unsere Be-

sucher ist es ein weiteres, ganz besonderes

Exponat“, sagt Dr. Christina Beste, Leiterin des

AUDIOVERSUM.

SOUNDS OF SPACE

Feierlich enthüllt wurde der „Tiuterra Crystal“

im AUDIOVERSUM am 12. April zur Yuri s

Night. Am 12. April 1961 fl og der russische

Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch in

den Weltraum. Das AUDIOVERSUM lud ihm

zu Ehren am Jahrestag zu einer Führung mit

ÖWF-Experten durch „Sounds Of Space“. Das

ÖWF stellt den außergewöhnlichen Stein dem

AUDIOVERSUM zur Verfügung. „Da die Aus-

stellung bereits mit hochmoderner Elektronik

des ÖWF ausgestattet ist, passt der Kristall

perfekt zu „Sounds Of Space“, sagt Eckhard

Schulz, Kurator der Sonderausstellung.

In gewohnter ScienceCenter-Manier gibt es

dort seit einem Jahr viel zum Mitmachen und

Ausprobieren – rund ums Thema „Hören im

ZUR MITNAHME INS WELTALL

Übergabe: Dr. Christina Beste, Leiterin des AUDIOVERSUM, erhält

den „Tiuterra Crystal“ von Dr. Gernot Grömer (Vorstand des ÖWF)

Mix aus Mars und Erde: Der „Tiuterra Crystal“ besteht

aus Marsmeteorit und 33 weltweiten Gesteinsproben

L_Audioversum_2.14_K2.indd 12 16.07.14 15:50

Page 13: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 13

13

SCIENCE

Samantha Cristoforetti

Die Italienerin wurde

1977 in Mailand geboren.

Sie studierte Ingenieur-

swissenschaften, Luft-

und Raumfahrttechnik in

Moskau, München und

Toulouse. Die 37-Jährige

ist Offi zierin der italienischen Luftwaffe und

Mitglied der Europäischen Weltraumorga-

nisation (ESA). Beim Auswahlverfahren der

ESA setzte sich Cristoforetti gegen 8.500

Bewerber durch und wurde 2009 als einzige

Frau unter sechs neuen Astronauten des

ESA, der Öffentlichkeit vorgestellt. Im No-

vember startet sie zu einem Langzeit-

aufenthalt auf der Internationalen Raum-

station (ISS).

Weltall“. Die Besucher erleben, wie es sich

anfühlt und vor allem anhört, in einer kleinen

Raumkapsel beim Start zu sitzen, während

unter einem Hunderte Tonnen Treibstoff kon-

trolliert verbrennen. Würde der Schall beim

Start des Raumschiffes nicht abgelenkt oder

gedämpft, würden die Schallschwingungen

der Triebwerke schon ausreichen, um die Ra-

kete noch am Boden zu zerstören. Ganz zu

schweigen von gesundheitlichen Folgen für die

Astronauten und Zuschauer. Ein weiteres

Highlight ist das exakt nachgebaute Modell

des experimentellen Raumanzug-Simulators

„Aouda.X“. Der Anzug gehörte zu einer Mars-

Feldsimulation, die in der marokkanischen

Wüste durchgeführt wurde. Das Gebiet rund

um die Oasenstadt Erfoud gleicht mit seiner

staubtrockenen Landschaft aus Sand und Stein

sehr der Oberfl äche des Mars'. Dort wurde der

Anzug getestet und von dort stammen auch

die Gesteinsproben des Marsmeteoriten,

die Bestandteil des „Tiuterra Crystal“ sind.

AB IN DIE HOSENTASCHE

Einen der Steine bringt die Astronautin

Samantha Christoforetti (siehe Infobox

rechts) bei ihrem nächsten Flug ins All mit in

zurück in den Weltraum. Die 37-Jährige hat

geschafft, wovon viele träumen. Sie startet im

November zu einem Langzeitaufenthalt auf

der Internationalen Raumfahrtstation (ISS).

Als einzige Frau hat sie das anspruchsvolle

Auswahlverfahren der Europäischen Welt-

raumorganisation ESA überstanden.

HARTE KRITERIEN FÜRS ALL

Von 8.500 Bewerbern wurden im ersten

Schritt – basierend auf den Lebensläufen –

1.000 für die nächste Runde ausgewählt.

Flugerfahrung, mehrere Sprachen und Sport-

arten, die einem auch als Astronaut etwas

bringen, waren dabei von Vorteil. Danach erst

starteten die langwierigen Tests unter ande-

rem zum visuellen und zum Hörgedächtnis,

zur Konzentrationsfähigkeit, zur Team- und

Kommunikationsfähigkeit. Am Ende wurden

die besten Kandidaten zu einem Intensivin-

terview eingeladen, von denen es Samantha

Christoforetti unter die letzten sechs ISS-

Astronauten geschafft hat.

Der Rote Planet: Vom Mars geht eine ungeheure Anziehung für die moderne Raumfahrt aus. Das Österreichische Weltraumforum testet bereits Raum-anzüge in der marokkanischen Wüste für geplante Marsmissionen

„Ein weiteres, ganz besonderes Exponat für unsere Besucher.“Dr. Christina Beste, Leiterin des AUDIOVERSUM

L_Audioversum_2.14_K2.indd 13 16.07.14 15:50

Page 14: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

14 02.2014 AUDIOVERSUM

SCIENCE

Kennen Sie den Mozart-Effekt? Schon

werdenden Müttern wird empfohlen,

das ungeborene Kind mit klassischer

Musik zu beschallen. Seit rund 20 Jahren hält

sich das Gerücht hartnäckig, Musik von Mo-

zart & Co. mache schlau. Eine Studie von

Harvard-Psychologen widerspricht dem nun.

Klassik steigere demnach nicht den IQ, die

edlen Klänge würden eher befl ügeln und die

Kreativität fördern. Auch gut! Darüber hinaus

gibt es viele gute Gründe, Kindern Musik bei-

zubringen, schließlich trägt sie dazu bei die

MUSIKALISCHES DANKESCHÖNSie kamen mit einer beidseitigen hochgradigen Hörbehinderung auf die Welt – heute spielen

sie Instrumente und tanzen zu schönen Klängen. Rumänische Kinder mit Cochlea-Implantaten

zeigten bei einem Konzert im AUDIOVERSUM, wie bunt und reich ihre Welt ist.

Gut zu wissen!

Die neue MED-EL World im AUDIOVERSUM

bietet Interessierten die Möglichkeit, zu

erfahren, wie ein Cochlea-Implantat funktio-

niert. Videos, Bilder und Zeitdokumente brin-

gen die technische Innovation näher. Und

wer wissen möchte, welches Geschick bei

einer Implantation erforderlich ist, kann es an

einer 3D-Mini-Cochlea selbst ausprobieren:

Um dünne Drähte in kleine Löcher ein-

zufädeln, braucht es viel Feingefühl.

Piano, piano: Eduard zeigt am

Klavier sein Können

Tolle Stimme: Ingrid beweist beim Gesang gutes Gehör

Elegant im Takt: Eduard und Adelina verzaubern die Zuschauer

L_Audioversum_2.14_K2.indd 14 16.07.14 15:51

Page 15: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

AUDIOVERSUM 02.2014 15

15

SCIENCE

Fähigkeit, sich zu konzentrieren, diszipliniert

zu sein – ganz abgesehen vom gesteigerten

Selbstbewusstsein und dem stärksten aller

Argumente: Spaß. Den hatten am 4. Februar

dieses Jahres 21 rumänische Kinder, die im

Rahmen des Konzerts „Hört, hört! – Die Far-

ben des Klangs“ im AUDIOVERSUM ihren

Auftritt hatten. Klavier, Blockfl öte, Gesang

und Tanz: Stolz zeigten die Sechs- bis Zehn-

jährigen des Vereins „Ascultă Viaţa“ – zu

Deutsch „Höre das Leben“ –, der in Rumänien

die Interessen von mehr als 150 hörgeschä-

digten und mit Cochlea-Implantaten ver-

sorgten Kindern und Erwachsenen vertritt, ihr

musikalisches Können. Dabei sah es bei ihrer

Geburt nicht so aus, als könnten sie je musi-

zieren. Heute führen die einst gehörlosen

Kinder dank Cochlea-Implantaten von MED-

EL ein normales Leben und erfreuen sich an

den bunten Klängen dieser Welt.

FRÜH ERKENNEN LOHNT SICH

Jährlich werden weltweit rund 665.000 Kin-

der mit einem signifi kanten Hörverlust gebo-

ren. Wie bei den rumänischen Musiktalenten

könnte ihnen der Weg in ein normales Leben

geebnet werden, wenn das Problem rechtzei-

tig erkannt wird. Ein Hörscreening bei Neu-

geborenen liefert erste zuverlässige Ergeb-

nisse. Daneben kommt es darauf an, Babys

und Kleinkinder bei ihrer Entwicklung zu be-

obachten. Wie reagiert das Kind bei Ge-

räuschen? Welche sprachlichen Fortschritte

macht es? Bei Auffälligkeiten sollte ein Fach-

arzt konsultiert werden. Liegt eine Hörminde-

rung vor, kann bei moderner medizinischer

Versorgung eine passende Lösung gefunden

werden. Wichtig dabei: Je früher diese Kinder

mit Hörgeräten oder Implantaten versorgt

werden, desto größer ist die Chance auf eine

altersübliche Sprachentwicklung und somit

auf ein normales Leben. Dies zeigt eine Stu-

die aus Belgien und Holland.

GLEICHE CHANCE FÜR ALLE

Ein britisches Forscher-Team belegt zudem,

dass hörgeschädigte Kinder mit Cochlea-

Implantaten genauso gute schulische Ergeb-

nisse erreichen wie Normalhörende. Mit min-

destens genauso großer Freude musizieren

sie – das haben die jungen Gäste aus Rumä-

nien bei ihrem Auftritt im ScienceCenter ein-

drücklich bewiesen.

Starke Gruppe: Toni Bogdan (2.v.l.), Vorsitzender des Vereins Ascultă

Viaţa, mit den Musiktalenten

Sie sagen Danke: Die rumänischen Kinder mit Cochlea-Implantaten nach ihrem Auftritt im AUDIOVERSUM

L_Audioversum_2.14_K2.indd 15 16.07.14 15:51

Page 16: AUDIOVERSUM Magazin 02.14

HÖRENHAAREKÖNNEN

Finden Sie jetzt die Antwort:Im AUDIOVERSUM, der spannenden Ausstellung rund ums Hören – zum Mitmachen und Staunen.

www.audioversum.at

Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 InnsbruckÖffnungszeiten: Di – Fr 9 –18 Uhr, Sa/So 10 –18 Uhr, Mo Ruhetag

AV-ALL-14-1015_Anz_215x267.indd 1 14.07.14 12:35L_Audioversum_2.14_K2.indd 16 16.07.14 15:51