4

Click here to load reader

Aus den Gesellschaften: Chem. Ing. Tech. 11/2005

  • View
    220

  • Download
    6

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Aus den Gesellschaften: Chem. Ing. Tech. 11/2005

© Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KG, Weinheim www.cit-journal.de

Chemie Ingenieur Technik 2005, 77, No. 11 1639

Schimmelpilze in Innenräumen – Analyse, Bewertung und Sanierung mit Augenmaß12. Januar 2006, 14:00 Uhr, DECHEMA-Haus, Frankfurt am MainSchimmelpilze sind in der Umwelt weit verbreitet und sehr nützlich, weil sie z. B. organische Materialien zersetzen. Schimmelpilze in Wohnräumen, etwa an kalten Außenwänden, sehen dagegen nicht nur hässlich aus, sie können auch die Gesundheit gefährden und zu Schä-den am Gebäude führen. Die Einflüsse der Bauphysik erläutert Prof. Dr. Rainer Oswald vom Sachverständigen-Büro in Aachen. Dr. ir. Olaf Adan, TNO Bouw in Delft/NL, geht auf die verschiedenen Baustoffe ein. Die Mikrobiologie erklärt Dr. Robert A. Samson vom Centralbureau voor Schimmelcultures, Utrecht/NL, und den medizinischen Aspekt beleuchtet Dr. Herbert Lichtnecker vom Medizinischen Institut für Umwelt- und Arbeitsmedizin MIU GmbH, Erkrath. Die Diskussion leitet Dr. Thomas Warscheid von LBW-Bioconsult, Oldenburg.

Simulation zur Analyse und Optimierung von Bioprozessen19. Januar 2006, 15:00 Uhr, DECHEMA-Haus, Frankfurt am MainAufgrund der Fortschritte in Genetik und Molekularbiologie werden immer mehr biotechnologische Herstellungsverfahren in der industriellen Praxis zur Herstellung einer Vielzahl hochwertiger Produkte wie Hormone, Vitamine oder Antibiotika eingesetzt. Die Prozessführung ist oft

sehr komplex und muss mit Simulations-methoden unterstützt werden. Modelle, Analysen und Anwendungen der Simu-lation bei industriellen Bioprozessen stellt Prof. Dr.-Ing. Richard Biener, FHT Esslingen, vor. Dr.-Ing. Andreas Karau, Degussa AG, Hanau, und Prof. Dr.-Ing. Matthias Reuss, Universität Stuttgart, beleuchten Einsatz und Grenzen der Simulationstechniken auf dem Weg vom Mikroorganismus zum Prozess. Die Quantifizierung chromatographischer Prozessparameter auf Basis konfokal-mikroskopischer Messdaten wird von Dr.-Ing. Eric von Lieres, Forschungszent-rum Jülich GmbH, erläutert. Dr. Thomas Heine, TU Berlin, zeigt die Anwendung modellgestützter Prozessführung am Beispiel der Antibiotikaproduktion. Die Diskussion leitet Prof. Dr.-Ing. Rudibert King von der TU Berlin.

Extraktion und Chromato-graphie – Alte Hüte oder Verfahren mit Zukunft?24. Januar 2006, 15:00 Uhr, Universität RostockEffiziente und integrierte Trennverfahren sind die Basis jeder Produktentwicklung. Neue Entwicklungen bei Extraktion und Chromatographie werden diskutiert. Prof. Dr. Thomas Hirth vom Fraunhofer Insti-tut für Chemische Technologie, Pfinztal, schildert neue Ansätze zur Integration der Extraktion in Produktionsprozesse. Die Verwendung ionischer Flüssigkeiten für die extraktive Tiefentschwefelung von Kraftstoffen stellt Prof. Dr.-Ing. Andreas

DECHEMA-Kolloquien im Januar

Die „European Technology Platform for Sustainable Chemistry“ (SusChem) wur-de 2004 gegründet, um die europaweite Forschungsförderung in Chemie und industrieller Biotechnologie durch eine Neubelebung im 7. Rahmenprogramm der Europäischen Union zu fokussieren. Aus der Arbeit von SusChem wird dem-nächst eine „Strategic Research Agenda“ (SRA) entstehen, die einen nennenswer-ten Einfluss auf die Forschungsförderung in der Chemie im nächsten Rahmenpro-gramm haben wird.

Am 25. November 2005 veranstaltet Sus-Chem den „3rd SusChem Stakeholder Workshop“ bei der Royal Chemical Soci-ety in London, wo die SRA fertiggestellt und die Entwicklung detaillierter Umset-zungspläne begonnen werden soll.Teilnehmen kann jeder, der sich für die chemische Forschung auf europäischer Ebene interessiert. Das Anmeldeformular sowie weitere Informationen über den Workshop oder über SusChem können unter www.suschem.org abgerufen wer-den.

3rd SusChem Stakeholder Workshop

Jess von der Universität Bayreuth vor. Dr. Reinhard Ditz, Merck KGaA, beschreibt den Stand der Technik und zukünftige Anwendungsfelder chromatographi-scher Trennverfahren. Die Diskussion leitet Prof. Dr. Udo Kragl, Universität Rostock.

Weitere Informationen: DECHEMA-Kolloquien, Tel.: (0 69) 75 64-375, E-Mail: [email protected],Internet: www.dechema.de/kolloquien

Ihre Mitgliedschaft in der DECHEMA e.V. haben beantragt:

Dr. Sonja Berensmeier,

76344 Eggenstein-Leopoldshafen

Dipl.-Ing. Kai Eckloff,

49479 Ibbenbüren

Dr. Ingo Engelmann,

14532 Kleinmachnow

Dipl.-Ing. Bastian Etzold,

95445 Bayreuth

Dr. Thomas Graßler,

67117 Limburgerhof

Dipl.-Ing. Christoph Gruber,

8010 Graz, Österreich

Daniel Klotz, 69115 Heidelberg

Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Math. Peter Köhler,

47057 Duisburg

Dr. Bernd Langanke,

44141 Dortmund

Dr. techn. Peter Letonja,

8010 Graz, Österreich

Dipl.-Ing. Martin Miltner,

1080 Wien, Österreich

Dr. Thomas Pancur,

51381 Leverkusen

Dipl.-Biol. Kathrin Schmale,

52074 Aachen

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Schubert,

68239 Mannheim

Dipl.-Ing. Maynhard Schwarz,

65779 Kelkheim

Gerrit Senger, 14167 Berlin

Romas Skudas, 55116 Mainz

Dr. Steffen Tischer, 76131 Karlsruhe

Chemische Fabrik Wibarco GmbH,

49479 Ibbenbüren

Universität Duisburg-Essen Campus

Duisburg, 47057 Duisburg

Page 2: Aus den Gesellschaften: Chem. Ing. Tech. 11/2005

© Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KG, Weinheimwww.cit-journal.de

Chemie Ingenieur Technik 2005, 77, No. 111640

14. Frankfurter Sonderkolloquium – Technik und Gesellschaft im Dialog26. Januar 2006, 15:00 Uhr, DECHEMA-Haus, Frankfurt am Main

Schon immer waren die Menschen den Gewalten der Natur ausgesetzt. Dennoch mehren sich in den letzten Jahren die Katastrophenmeldungen. Ist das System Erde vollends aus dem Gleichgewicht ge-raten? Wenn schon Wirbelstürme, Erdbe-ben und Tsunamis nicht vermeidbar sind, sind dann wenigstens die katastrophalen Folgen zu verhindern? Was können wir tun, was sollen wir tun?Angesichts einer immer schneller um-laufenden Medienmaschinerie wird es zunehmend schwieriger, Fakten und Meinungen voneinander zu trennen. Beim 14. Frankfurter Sonderkolloquium der Reihe „Technik und Gesellschaft im Dialog“, zu dem die DECHEMA zusam-men mit dem DVS (Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e.V.), dem VDI-Bezirksverein Frankfurt-Darmstadt (Verein Deutscher Ingenieure e.V.), dem Physikalischen Verein (Ge-sellschaft für Bildung und Wissenschaft) und der Senckenbergischen Naturfor-schenden Gesellschaft einlädt, geben drei Experten Auskunft über die aktuellen For-schungsergebnisse und Entwicklungen. Ist der Klimawandel real? Oder hat sich nur unsere Wahrnehmung gewandelt? Heiße, trockene Sommer gab es auch schon zu früheren Zeiten, und Hurrikane

vor der amerikanischen Südküste sind auch nicht neu. Aber was wissen wir wirk-lich? Nur exakte, mit wissenschaftlichen Methoden zusammengetragene Klimada-ten der Vergangenheit können Aufschluss geben über Art und Umfang der allmähli-chen Klimaverschiebungen. Aufwändige Modellrechnungen geben Hinweise auf den Zusammenhang zwischen Wetterex-tremen und Klimawandel. Professor Dr. Stefan Rahmstorf, Klima-tologe am Potsdam-Institut für Klimafol-genforschung und Leiter der Abteilung Klimasysteme, arbeitet an solchen Projek-ten. Dabei untersucht er unter anderem die Frage, ob sich der Golfstrom ver-schiebt und wie sich das auf unser Klima in Westeuropa auswirken könnte. Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsu-namis entstehen durch Vorgänge in der Erdkruste, die wir nicht beeinflussen kön-nen. Gibt es Möglichkeiten der Vorhersa-ge? Was kann zur Gefahrenabwehr getan werden? Wie lassen sich Katastrophen vermeiden? Prof. Dr. Jochen Zschau ist Geophysiker an der Universität Potsdam und Leiter der Sektion Naturkatastrophen am Geo-Forschungszentrum Potsdam. Bei seinen Forschungsprojekten sucht er Antworten auf die Fragen, wie Vulka-ne funktionieren, was die Auslöser für Erdbeben sind, welche geophysikalischen Prozesse sich dabei abspielen und wel-che Ursachen im Einzelnen zu welchen Schäden geführt haben. Dieses Grund-lagenwissen hilft, künftige Schäden zu begrenzen, und es ist die Basis für ein

Das Fernsehen als Informations-Medium Nr. 1 leistet eine Menge, um Wissenschaft und Technik auch im Alltag erlebbar und für die Gesellschaft transparent zu ma-chen. Die DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. vergibt deshalb anlässlich der 28. ACHEMA am 15. Mai 2006 in Frankfurt am Main zum vierten Mal den ACHE-MA-Fernsehpreis. Dieser mit 10 000 € dotierte Preis wird an den Autor/die Autoren eines Fernsehfilmbeitrages aus

dem deutschsprachigen Raum verlie-hen, der/die Themen aus den Bereichen chemische Technik, Bio-technologie und Umweltschutz einer breiten Öffentlich-keit in hervorragender Weise objektiv und allgemeinverständlich vermittelt hat/haben. Über die Vergabe des ACHEMA-Fernseh-preises entscheidet der DECHEMA-Vor-stand auf Vorschlag einer Jury, der Ver-treter aus der Industrie, der Hochschule und den Medien angehören. Filmbeiträge

ACHEMA-Fernsehpreis ausgeschrieben

Naturgewalten, Katastrophen und Klima – Was können wir tun?

wirksames Frühwarnsystem, damit aus einer Gefahr keine Katastrophe wird.Wird die Menschheit immer anfälliger für Naturkatastrophen? Führen in un-serer hochtechnisierten Umwelt selbst kleine Naturereignisse schnell zu Kata-strophen, die ganze Volkswirtschaften ruinieren können? Sind bald bestimmte Schäden nicht mehr versicherbar? Die Versicherungswirtschaft muss steigende Risiken abschätzen und kalkulieren. Sie hat deshalb Interesse, die Risikotrends richtig zu erkennen und ihnen aktiv ent-gegenzusteuern, beispielsweise durch ein verstärktes Engagement im Klimaschutz und bei der Katastrophenvorsorge. Der Meteorologe Dr. Gerhard Berz ist in etli-chen nationalen und internationalen Ge-sellschaften und Arbeitsgruppen tätig, die sich mit den Auswirkungen von Naturka-tastrophen und Klimawandel befassen, und er war langjähriger Leiter des Kompe-tenzzentrums GeoRisikoForschung der Münchener Rückversicherungs-Gesell-schaft. Eine deutsche Zeitschrift nannte ihn einmal „Master of Disaster“.Die Moderation des Themas um die kom-plexen Vorgänge und ihre Auswirkungen übernimmt Prof. Dr. Bruno Deiss, Wis-senschaftlicher Direktor des Physikali-schen Vereins, Frankfurt/Main.Weitere Informationen und Anmeldung: DECHEMA-Kolloquien, Tel.: (0 69) 75 64-375, Fax: (0 69) 75 64-272 , E-Mail: [email protected], Internet: www.dechema.de/kolloquien

können bis zum 16. Januar 2006 bei der DECHEMA, Öffentlichkeitsarbeit, einge-reicht werden.Der erste Preisträger zur ACHEMA 1997 war der Wissenschaftsjournalist Martin Schneider vom Süddeutschen Rundfunk mit seinem Beitrag „Zufall in der For-schung“. 2000 ging der Preis an Heinz von Matthey und Udo Tschimmel für ihren Beitrag „Pflanzen für die Zukunft“ aus der TV-Serie „Saat der Hoffnung“. Den Fernsehpreis 2003 erhielt Jörg Moll für seinen Film „Moderne Alchemie – Werkstoffe der Zukunft“ aus der 3sat-Fernsehreihe „hitec: die dokumentation“.

Page 3: Aus den Gesellschaften: Chem. Ing. Tech. 11/2005

© Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KG, Weinheim www.cit-journal.de

Chemie Ingenieur Technik 2005, 77, No. 11 1641

Mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit hat die DECHEMA e.V. über die Arbeitsge-meinschaft industrieller Forschungs-vereinigungen e.V. (AiF) folgende Forschungsvorhaben gefördert.

Entwicklung und Qualitätssicherung sta-biler Diamant-beschichteter Elektroden für neuartige elektrochemische Prozesse(AiF-Nr. 85 ZN/1 + 2).Das Interesse an Bor-dotierten, leitfähi-gen Diamantschichten als Elektroden-material für technische Elektrolysen unter extremen Bedingungen hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Diese Elektroden zeichnen sich durch eine be-sondere chemische Stabilität und hohe Überspannungen für die Sauerstoff- und Wasserstoffentwicklung in wässrigen Elektrolyten aus. Dadurch sind sie für elektrochemische Synthesen bei hohen Redoxpotentialen (z. B. die Peroxodisul-fatsynthese) besonders geeignet. Das CVD-Verfahren zur Herstellung der Diamant-beschichteten Elektroden wurde am Fraunhofer Institut für Schicht und Oberflächentechnik (IST), Braunschweig, entwickelt. Bei anwendungsnahen Tests in aggressiven Medien traten jedoch Schadensfälle auf, die sich in einem kor-rosiven Angriff des Elektrodenmaterials bis hin zum Abplatzen der Diamantbe-schichtung vom Niob-Substrat äußerten. Dieses Forschungsvorhaben diente der Aufklärung der Schadensursachen

und der Erarbeitung einer Methode zur Qualitätssicherung und Weiterentwick-lung der Elektroden in enger Koopera-tion mit dem IST. Unter praxisnahen Bedingungen wurden verschiedene Untersuchungsmethoden angewandt (zy-klische Voltammetrie, elektrochemische Impedanzspektroskopie, Kelvin-Sonde, Kontaktwinkelmessungen, Rasterelektro-nenmikroskopie, EDX, SIMS und XRD). Es konnten zwei Schadensmechanismen identifiziert werden: Abplatzen größerer Bereiche der Beschichtung und korrosi-ver Angriff der Diamantoberfläche. Zur Qualitätssicherung wurde eine Methode auf Basis der elektrochemischen Impe-danzspektroskopie entwickelt, mit deren Hilfe Defekte und Vorschädigungen der frisch hergestellten Diamantschichten frühzeitig erkannt werden können. Au-ßerdem wurde eine Methode gefunden, mit der auch Alterungsprozesse und die Schadensentwicklungen in situ verfolgt werden können. Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens lieferten wertvolle Informationen für die Weiterentwicklung und Optimierung des Beschichtungspro-zesses. Bearbeitet wurde das Forschungsthema von 1/03 bis 3/05 am Karl-Winnacker-Institut der DECHEMA e.V. (Theodor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt am Main, Tel. (0 69) 75 64-0) unter der Leitung von Prof. Dr. K. Jüttner, (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. G. Kreysa, Prof. Dr. K. Jüttner) und am Fraunho-fer-Institut für Schicht- und Oberfä-

Weiße Biotechnologie – Chancen für DeutschlandDas von der DECHEMA erarbei-tete Positionspapier zur Weißen Biotechnologie gibt es nun auch in Englisch. Die Studie ist im Internet unter www.achema.de/industrial-bio-technology-exhibition als pdf-Datei verfügbar.Ausgehend vom Status Quo im internationalen Vergleich werden anhand zahlreicher Fakten strate-

gische Überlegungen zum Einsatz der Weißen Biotechnologie in der chemischen Industrie und ihre bran-chenübergreifenden Potenziale für die Textil-, Zellstoff-, Papier- und Lebensmittelindustrie vorgestellt. Neben einer umfassenden Bestands-aufnahme werden zentrale Ansatzpunkte für eine Weiterentwicklung der Weißen Biotechnologie in Deutschland und den

Erhalt der internationalen Wett-bewerbsfähigkeit aufgeführt. Eben falls behandelt werden die Rahmen-bedingungen hinsichtlich rechtlicher und regulatorischer Aspekte sowie die Ausbildungssituation. Umfangreiches Datenmaterial und Quellenangaben ergänzen die Studie.

AiF-Forschungsprojekte

chentechnik (Bienroder Weg 54E, 38108 Braunschweig, Tel. (05 31) 21 55-0) unter der Leitung von Dr. L. Schäfer (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. G. Bräuer).

Oxidationsschutz für neuartige Hochtem-peratur-Leichtbauwerkstoffe durch Ionen-implantation (AiF-Nr. 104 ZBG/1 + 2).Die Oxidationsunbeständigkeit neuer Hochtemperatur-Leichtbauwerkstoffe auf Titan-Aluminium-Basis verhindert deren Nutzung bei Temperaturen ober-halb 750 °C und in wasserdampfhaltiger Atmosphäre. Die Ausnutzung des Halo-geneffekts, d. h. die Mikrolegierung dieser Werkstoffe mit Halogenen, sollte die Oxi-dationsbeständigkeit verbessern, während die mechanischen Eigenschaften sich nur unwesentlich verändern sollten.Im Rahmen dieses Forschungsprojekts konnte nachgewiesen werden, dass die Implantation von Chlor- oder Fluorio-nen unter isothermen Bedingungen die Oxidationsbeständigkeit der technischen Titanaluminidlegierungen verbessert. Unter thermozyklischen Bedingungen oder in wasserdampfhaltiger Atmosphä-re beeinflusst nur die Implantation von Fluorionen die Werkstoffeigenschaften positiv. Die mechanischen Eigenschaften der technischen Werkstoffe mit Mikrole-gierungen unterscheiden sich nur unwe-sentlich von denen ohne Implantation, weil die Bildung von dicken Oxidschich-ten verhindert wird, die die Hochtempe-raturfestigkeit beeinträchtigen würden. Damit ermöglicht die Mikrolegierung mit

Page 4: Aus den Gesellschaften: Chem. Ing. Tech. 11/2005

© Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KG, Weinheimwww.cit-journal.de

Chemie Ingenieur Technik 2005, 77, No. 111642

Fluor die Verwendung der neuen Hoch-temperatur-Leichtbauwerkstoffe bis zu Temperaturen von 900 °C sowohl unter thermozyklischen Bedingungen als auch in wasserdampfhaltiger Atmosphäre.Die Halogenierung der technischen Titan-Aluminium-Werkstoffe mit Chlor oder Fluor erfolgte mittels des PI3-Ver-fahrens (Plasma-Immersion-Ionen-Im-plantation), das kostengünstiger als die herkömmliche Beamline-Technik und nicht auf ebene Probenflächen begrenzt ist. Die Anlage zur Halogenierung wurde im Rahmen dieses Projekts ebenfalls ver-bessert, so dass Proben bis zu einer Grö-ße von 20 cm2 bearbeitet werden können. Außerdem wurde der störende Einfluss des Wandmaterials der Vakuumkam-mer verringert und die Einhaltung der vorgegebenen Halogenkonzentrationen verbessert.An der Herstellung und Entwicklung von Titan-Aluminium-Werkstoffen sind vor allem mittelständische Firmen beteiligt. Die Leichtbauwerkstoffe sind besonders für Hochtemperaturanwendungen im Automobilbereich und in der Luft- und Raumfahrt interessant. Die aus diesem Projekt resultierenden höheren Einsatz-temperaturen steigern signifikant die Wettbewerbsfähigkeit der neuartigen Werkstoffe gegenüber konventionellen und bieten den am Projekt beteiligten Firmen einen deutlichen Entwicklungs-sprung.Bearbeitet wurde das Forschungsthema von 4/2003 bis 3/2005 am Karl-Winna-cker-Institut der DECHEMA e.V. (Theo-dor-Heuss-Allee 25, 60486 Frankfurt am Main, Tel. (069) 75 64-0) unter Leitung von Prof. Dr. M. Schütze (Leiter der For-schungsstelle Prof. Dr. G. Kreysa, Prof.

Dr. M. Schütze) und am Forschungszent-rum Rossendorf, Institut für Ionenstrahl-physik und Materialforschung (Postfach 51 01 19, 01314 Dresden, Tel. (03 51) 2 60-33 26) unter Leitung von Dr. E. Rich-ter (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. B. Johannsen).

Entwicklung von Methoden zur Analyse der Auswirkungen des Transports von Bauteilen mit unausgehärteten Kleb-schichten auf die Klebstoffabbindung (AiF-Nr. 13560 N).Der Einsatz von warmhärtenden Kleb-stoffverbindungen im strukturellen Be-reich des Fahrzeugbaus nimmt kontinu-ierlich zu. Der Trend zur CKD-Fertigung von Automobilen und Diskontinuitäten in der Fertigung führen vermehrt dazu, dass ungehärtete Klebeverbindungen über längere Zeit der Umgebungs-atmosphäre ausgesetzt sind und erst nachfolgend gehärtet werden. Besonders kritisch hierbei sind das Eindringen von Luftfeuchtigkeit in die Klebstoffschichten sowie die Auswirkungen auf die späteren Klebverbindungseigenschaften.Im Rahmen dieses Forschungsvorha-bens wurden sechs verschiedene Kleb-stoffsysteme untersucht, die im Automo-bilbau typischerweise verwendet werden. Außerdem wurden verschiedene Analy-semethoden getestet, um die Auswirkun-gen der Umgebungsatmosphäre auf den ungehärteten Klebstoff zu untersuchen und herauszufinden, welche Methoden sich eignen, um die Auswirkungen der Feuchtigkeitsdiffusion in Klebstoff-schichten abschätzen zu können.Gravimetrische Untersuchungen er-laubten es, das Sorptionsverhalten der Klebstoffe vergleichend zu bestimmen. Analysen mittels dynamischer Differenz-kalorimetrie (DDK) machten es möglich, Veränderungen der Härtungsreaktion und der Reaktivität der Klebstoffsysteme zu beurteilen. Mit Hilfe der dynamisch mechanischen Analyse (DMA) konnte gezeigt werden, dass die Diffusion von Luftfeuchtigkeit in die Klebstoffe die thermodynamischen Eigenschaften nach der regulären Aushärtung beeinflusst. DMA-Analysen können dazu beitragen,

den späteren Einsatzbereich von Klebstof-fen auch nach längerem Kontakt mit der Atmosphäre abzuschätzen. Die Raman-Mikroskopie ermöglichte es, die Feuch-tigkeitsdiffusion in die Klebstoffschicht hinein und dabei auftretende Strukturen zu beobachten. Die Bruchbilder nach quasistatischer und schlagartiger Scher-zugbelastung von teilweise gealterten Probekörpern nach der Härtung wiesen deutlich Auswirkungen der Feuchtigkeits-diffusion auf. Alle durchgeführten Analysen zeigten klebstoffspezifische Auswirkungen der Feuchtigkeitsdiffusion in die nicht gehärteten Klebstoffsysteme. Diese Aus-wirkungen wurden durch Normierung auf die Ausgangszustände zwischen den Klebstoffsystemen vergleichbar gemacht. Zum einen konnte damit die Plausibilität der Analysemethoden bewiesen werden, zum anderen zeigte sich, dass einige der untersuchten Systeme besonders anfällig für die Feuchtigkeitsdiffusion waren. Vorgehärtete Systeme zeigten dagegen eine vergleichsweise hohe Beständigkeit. Aus den Forschungsergebnissen wurden anwendungsbezogene Handlungsanwei-sungen zur Durchführung der Untersu-chungsmethoden und zur Vermeidung negativer Effekte durch den CKD-Versand erstellt.Bearbeitet wurde das Forschungsthema von 2/2003 bis 5/2005 an der Universität Paderborn, Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (Pohlweg 47–49, 33098 Paderborn, Tel. (0 52 51) 60 30-30) unter Leitung von Prof. Dr. O. Hahn (Leiter der Forschungsstelle Prof. Dr. O. Hahn).

Weitere Informationen erhalten Inter-essenten direkt bei der Forschungsstelle oder unter Angabe der AiF-Nr. bei der Abteilung Forschungsförderung und Ta-gungen der DECHEMA e.V.

DECHEMA-Tagungen im Dezember 2005

5.–6.: 2. Statusseminar ChemBioNet, Frankfurt am Main

12.–14.: 7. Dresdner Sensor-Symposium (7. DSS), Dresdenhttp://events.dechema.de/7_dss.html