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tools 4 music Bitte mit Sahne Tegeler Audio Manufaktur Crème Arena- Rock'n'Roll AVID Venue | S6L Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D 5,00 A 5,80 SFR 9,80 LUX 5,80 Meister im Rack Yamaha TF-Rack Mischpult tools MAGAZIN FÜR BÜHNEN- UND STUDIOEQUIPMENT 4 music PRAXISTIPP: Mobile Strom- generatoren für die Live- Saison Einfach Sound ODIN AUDIOSYSTEM by DAP Reifezeugnis LD Systems MAUI 11 G2 Klanglupe ADAM Audio S2V Nahfeld-Monitor

Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D tools music - ADAM Audio

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Page 1: Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D tools music - ADAM Audio

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4

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Bitte mit SahneTegeler Audio Manufaktur Crème

Arena-Rock'n'RollAVID Venue | S6L

Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D € 5,00 A € 5,80 SFR 9,80 LUX € 5,80

Meister im RackYamaha TF-Rack Mischpult

toolsMAGAZIN FÜR BÜHNEN- UND STUDIOEQU IPMENT

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mu

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PRAXISTIPP:

Mobile Strom-

generatoren

für die Live-

Saison

Einfach Sound ODIN AUDIOSYSTEMby DAP

ReifezeugnisLD Systems MAUI 11 G2

KlanglupeADAM Audio S2V Nahfeld-Monitor

Page 2: Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D tools music - ADAM Audio

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INHALT ■ ■ ■

tools 4 music 3.2017

Aktuelles

3 Editorial

6 News

96 Abo

LANG ERWARTET: YAMAHA TF-RACK DIGITAL-MISCHPULT

46

98BÜHNE FREI: MOBILESTROM-GENERATOREN

Tests

18 Top Voice-Acoustic Modular 15sp Topteil und Paveosub 218 Bässe

26 Kann Gitarre dBTechnologies Opera 12 und 15 Aktivboxen

30 Besser so LD Systems MAUI 11 G2 Linienstrahler

36 Klanglupe ADAM Audio S2V aktiver Nahfeld-Monitor

42 DANTE geht Boxen Monacor International Wall-05DT Aktivbox mit DANTE-Schnittstelle

46 Das rackt Yamaha TF-Rack Digital-Mischpult

54 Vier gewinnt KLANG:technologies KLANG:vier In-ear- Mixing-System

62 Mit Sahne Tegeler Audio Manufaktur Crème Bus Kompressor und Mastering Equalizer

36DIGITAL: ADAM AUDIO S2V NAHFELD-MONITOR

HAT GEWONNEN: LD SYSTEMS MAUI 11 G230

Page 3: Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D tools music - ADAM Audio

Anzeige

Inhalt

Praxis

76 Göttlich? ODIN AUDIOSYSTEM by DAP

82 Die Kehrseite Arbeitsbedingungen im Rock’n’Roll

88 Selber machen … Portrait: der Lautsprechershop

98 Mobilmachung Transportable Strom-Generatoren

Story

104 Da, da, da … MIDI-Steuerbefehle „akustisch“ umsetzen

110 Fury lebt Drei Tage TUI-Arena/Hannover

Serie

68 Zerrt oder nicht? Mikrofontechnik, Teil 5

110 GROSSER SOUND: AVID VENUE| S6L, TUI-ARENA/HANNOVER

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Page 4: Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D tools music - ADAM Audio

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TEST ■ ■ ■

Studiomonitore zählen zu jenen Pro-dukten, die – Zufriedenheit vorausge-setzt – wie ein gutes Paar Schuheoder die Lieblings-Gitarre dem Besit-zer mitunter über Jahre treue Diensteleisten. Einmal darauf „eingehört“,erweist sich das Wechselspiel ausKontinuität und Erfahrung als der ei-gentliche Mehrwert. Ein System-Change kommt lediglich infrage,wenn Qualitäten vermisst werden(beispielsweise Basswiedergabe) oderneue Technologien ungeahnte Poten-ziale eröffnen.Genau hier liegt ein Problem, nichtnur in dieser Branche: die Marktsät-tigung der eigenen Nische und derpermanente Bedarf der Neuerfindungdesselben Produkts, um im dicht be-siedelten Marktsegment und demjährlichen Zyklus der FachmessenAufmerksamkeit und Interesse zu ge-nerieren. Also zurück zur Frage inder Intro zu diesem Artikel: Was ver-mag der Fortschritt bei Studiomo-

nitoren der aktuellen S-Serie vonADAM Audio zu leisten?

Zwei WegeDie S-Serie besteht aus fünf Model-len. Zum Test haben wir uns mit demS2V den kleinsten der Reihe, einenZwei-Wege-Monitor, schicken lassen,um einen Blick auf den „High End“-Desktop-Bereich zu werfen. Das Sys-tem besteht aus einem 7-Zoll-Chassisund dem für ADAM typischen AMT(„Air Motion Transformer“) Hochtö-ner (Abb. 2). Das Chassis ist lautADAM neu entwickelt, für den Hoch-töner wurde ein neuer Wellenleiter –der sogenannte „HPS (High-Fre-quency Propagation System) Wave-guide“ – konstruiert, um die beiMagnetostaten systembedingte starkgebündelte Abstrahlung akustischpassend zu „lenken“. Die deutlichste Neuerung stellt derinterne DSP-Prozessor dar, der dieAbstimmung der Frequenzweiche

übernimmt und dem Anwender de-taillierte EQ-Optionen bietet. Nebenanalogem Eingang offeriert die Boxauch einen AES3-Ein- und Ausgang(Abb. 3). Letzterer dient der Möglich-keit, den zweiten Stereokanal zur an-deren Box durchzuschleifen. Welcherder beiden Kanäle genutzt wird, kanneingestellt werden. Die digitale Option dient zum „Ver-meiden“ einer A/D-Wandlung imLautsprecher zur DSP-Verarbei-tung. Der AES-Eingang kann lautADAM Audio bis zu 192 kHz verar-beiten. Intern arbeitet der DSP-Pro-zessor mit 96 kHz und 40 Bit Wort-breite. Digitale Eingangssignalewerden automatisch einem Resam-pling auf 96 kHz unterzogen. BeimTest funktioniert der Anschlusseines AES3-Signals aus einer LynxAES-16-Digitalkarte problemlos.

Die Lautsprecher verfügen zudemüber einen USB-Anschluss für Soft-

ADAMAudio S2V Studio-Nahfeldmonitore

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ADAM Audio hat aktuell die neueS-Serie in das Portfolio über-nommen und stellt sich damitder Frage: Was vermag ein stän-dig nach Neuerungen gierendermarktgetriebener Fortschritt zubieten? Die liegen vor allem imneu konstruierten Wave-Guidesamt zusätzlichem AES-Eingangfür digitale Quellen sowie indivi-duellen Equalizer-Einstellmög-lichkeiten mit acht Bändern so-wie speicherbaren Presets.

Von Nicolay Ketterer, Fotos: N. Ketterer

Abb. 1: ADAM Audio S2V Front und Rückseite (Foto: ADAM Audio)

Mehrwert

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ware-Updates oder zur Fernsteue-rung der Parameter vom Rechneraus. Die zugehörige Steuer-Soft-ware war beim Test noch nicht lie-ferbar, soll laut ADAM aber in dennächsten Wochen verfügbar sein.Ein USB-Kabel mit dem passendenquadratischen Typ-B-Anschluss fürdie Box (Abb. 4) gehört nicht zumLieferumfang. Künftige Optionen?Ein mit einer Blende abgedeckter„Network“-Slot soll zwei RJ-45-An-schlüsse für spätere Erweiterungenbeherbergen. Zum Thema Lieferumfang: Die Be-dienungsanleitung besteht aus vierA4-Seiten, selbst das herunterladbareHandbuch fällt sehr übersichtlichaus, ohne weitere Informationen zumFrequenzgang der Box, den Presets,zur Bündelung oder zum Eingangs-widerstand. Das wirkt angesichts desexklusiven Preises etwas spärlich.

DSP-OptionenDie Einstellungen lassen sich auf derGehäuserückseite über einen kom-binierten Drehregler und Drucktas-ter steuern, angezeigt durch einBildschirm-Menü (Abb. 5). Darüberist es möglich, neben der Eingangs-empfindlichkeit auch den Equalizereinzustellen, der fünf Preset-Plätzebietet, wobei die ersten zwei nichteditierbar sind: Hier besteht Zugriffauf eine „neutrale“ Abstimmungebenso wie auf ein von ADAM als„Uniform Natural Response“ (UNR)bezeichnetes Preset. Die verbliebe-nen drei Plätze dienen eigenen EQ-Einstellungen, sind ausgestattet mitparametrischem Low- und High-Shelve sowie sechs parametrischenFrequenzbändern samt wählbarerFlankensteilheit. Lautstärke- undEqualizer-Einstellungen sind in 0,1-dB-Schritten regelbar.

Über das Menü kann neben der Ein-gangsquelle auch eine Signalverzöge-rung bis zu 5 ms angewählt werden.Ein interner System-Limiter, zumSchutz von Mensch und Maschine(nicht abschaltbar), macht seinenEinsatz durch Umschalten der Front-LED von Grün auf Rot bemerkbar.

Lautstärke-Regelung

Die Eingangsanpassung erlaubt Sig-nale im Bereich von -60 bis +12 dB.Dass die Lautsprecher über eine um-

fangreiche Lautstärke-Regelung ver-fügen, ist gerade im High-End-Be-reich selten: Das spart mitunter einenseparaten Monitor-Controller zur Ab-senkung des Signals vor der Monitor-Endstufe. Für digitale AES-Signale istdie Lautstärke-Regelung der Boxauch notwendig – schließlich kannhier kein analoger Monitor-Control-ler zwischengeschaltet werden. An-dernfalls bliebe lediglich die Variante,das Signal per Software im Rechnerabzuschwächen.Die Regler-Funktionalität an derRückseite der Lautsprecher erweistsich allerdings für mein Empfindenals haptisch gewöhnungsbedürftig:Sehr kurzes Antippen wechselt in dieUntermenüs mit entsprechenden Pa-rameter-Einstellungen und speichertParameter-Veränderungen, ein länge-rer Druckimpuls führt zurück insnächsthöhere Menü. „Sehr kurz“ ent-spricht praktisch einem schnellen,kräftigen Touchieren.

BedienungBeim Drehen ändert sich der Laut-stärkewert in gleichbleibender Ge-schwindigkeit. Entsprechend derKraft des Drehimpulses „rollt“ derWert kürzer oder länger aus. Um von0 dB den Minimalwert -60 dB zu er-reichen, bedarf es rund 30 Sekunden.Hier wäre eine „dynamische“ Umset-zung interessant, um etwa bei einem

kräftigen Drehimpuls den Bereichschneller zu durchlaufen. Die Menü-Anzeige schaltet sich nach wenigenSekunden wieder ab – bereits wäh-rend des „Auslaufens“ mancher„Lautstärkedrehung“, um bei dernächsten Regler-Betätigung wiederaktiviert zu werden. Kurzes Antippen speichert den neueingestellten Wert ohne optische Be-stätigung. Bleibt man einen Hauchzu lange auf dem Knopf, verwirft derDSP die Änderung, man landet wie-der bei der ursprünglichen Einstel-lung und wechselt die Ebene. Hierwürde meines Erachtens eine groß-

GemessenZum neuen ADAM Audio S2V wurden von tools umfang-

reiche Messungen durchgeführt – sie stehen als PDF zum

Download im Mehrwertbereich auf www.tools4music.de.

Bestätigt wurde die neutrale Wiedergabe-Grundabstim-

mung des Nahfeldmonitors. Abweichungen ergaben sich

im Abgleich mit den Hersteller-Angaben im zu übertragen-

den Bassbereich und dem maximal möglichen SPL (der

von ADAM Audio angegebene Maximalpegel wurde nach

einem Verfahren definiert, das aus Sicht des tools-Mess-

technikers als wenig praxisgerecht beurteilt wird).

Abb. 2: Der „S-ART“-AMT-Hochtöner vermit-telt eine leichte Höhenanhebung ab 10 kHz –durch den neu entwickelten „HPS-Waveguide“soll der Schall gleichmäßiger abstrahlen

Abb. 3: Neben einem analogen XLR-Eingang bietetdie S2V einen digitalen AES3-Anschluss, dessen zwei-ter Stereo-Kanal durchgeschleift werden kann

Abb. 4: Kommt noch: Die zugehörige USB-Software, uman der Schnittstelle etwa Equalizer-Einstellungen zu steu-ern, soll laut ADAM in wenigen Wochen verfügbar sein

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TEST ■ ■ ■

zügigere Zeitspanne Abhilfe schaffen. Zudem werden Parameter nicht inEchtzeit beim Einstellen verändert,sondern erst nach dem Speichern –was gerade für eine spätere USB-Steuerung beim direkten Hören vorden Monitoren interessant wäre.„Linkbar“ sind die beiden Boxennicht, die Einstellungen müssen se-parat vorgenommen werden.

Mein Tipp: Für die Lautstärkerege-lung empfiehlt sich aktuell der Ein-satz eines Monitor-Controllers zum„schnellen Eingreifen“. Ich favori-siere in dem Zusammenhang einendirekten haptisch greifbaren Laut-stärkeregler abseits durchzukli-ckender Bildschirm-Menüs. Gernean der Frontseite, wie etwa bei denADAM A7X realisiert.

KlangAbseits der Bedienung, die zum ge-hörigen Maß von individuell ge-prägten Gewohnheiten dominiertund entsprechend positiv oder ne-gativ bewertet wird, zählt vor allemdas akustische Ergebnis. Der ersteEindruck: Die Abstimmung wirktgelungen und liefert für die kom-pakte Boxengröße ein „fülliges“Klangbild, das „Spaß“ macht –BassDrum und Bass „springen“mit gelungener Signaltrennungaus den Membranen. Die Boxspricht etwas spritziger an als diemir zur Verfügung stehende „Refe-renz“, ein Pärchen ADAM AudioS3A Monitore im eigenen Besitz,die etwa acht Jahre alt sind.

Ein „Bruchpunkt“ beim Übergangzwischen Chassis und AMT-Hochtö-ner lässt sich mit „bloßem Ohr“nicht ausmachen. Entsprechend derTechnologie des Hochtöners entfal-ten sich auch die Höhen-Impulseschnell, der Abstrahlradius wirktdurch die neuen Waveguides etwasbreiter. Die klanglichen Eigenschaf-ten der S3A im Tiefmitten- undBassbereich können die S2V alskompaktes Zwei-Wege-System nichterreichen – sie liefern in ihrer „neu-tralen“ Einstellung eine leichte Ab-senkung unterhalb von 500 Hz mitdeutlichem Roll-off ab 100 Hz.

Besonders den Mitten- und Höhenbe-reich ziehen die S2V-Modelle im Di-rektvergleich wahrgenommen „brei-ter“ auf – Synthesizer, Gitarren, Hi-Hats und Becken fallen plötzlichdeutlicher im Panorama verteilt auf,subtile Details werden hörbar. Das

kommt der Hörsituation im Nahfeldzugute, wo mitunter keine breitenStereo-Aufstellungen möglich sind.

E-Gitarren und Stimmen treten plas-tischer und „größer“ wahrnehmbarhervor als auf den S3A. Der Nachteil:Auch manche drahtigen, hellklingen-den Gitarren (etwa Lou Reed, „DirtyBlvd.“, Compilation-CD „NYC Man“)wirken fülliger oder gefälliger, be-dingt durch die unterschiedlichenSpitzen und Absenkungen in denMitten (eine Senke bei 700 Hz undknapp über 1 kHz sowie eine leichteAnhebung unterhalb von 1,5 und 3kHz) und den bauartbedingt definier-ten „Tiefmitten/Bass-Rahmen“. DieWiedergabeeigenschaften im Bassbe-reich lassen selbst Produktionenohne kräftige Tiefbassanteile, abermit kräftigen Tiefmitten fulminanterwirken, während die S3A im direktenVergleich fehlende Tiefbassanteile

Pro & Contra

+ filigran auflösende Klang-

wiedergabe für die

„Größenordnung“

+ kompakter Nahfeldmonitor

mit neutraler Grundab-

stimmung

+ vielfältige EQ-Einstell-

möglichkeiten

+ Analog- und Digitaleingang

(XLR symmetrisch/AES3)

+ Lautstärkeregelung beim

Aktiv-Monitor

+ Regler/Drucktaster-Bedienung

gewöhnungsbedürftig

+ Lautstärkeregelung auf der

Rückseite, nur indirekt per

Bildschirm-Menü

Abb. 5: Die rückseitige Lautstärkesteuerung verlangt etwas Eingewöhnung – dieAnpassung der Parameter kann nicht für beide Boxen synchron erfolgen

FaktenHersteller ADAM Audio

Modell S2V

Produktion Design/Europa; Fertigung/Asien

Typ 2-Wege-Aktiv-Monitor mit DSP und zwei PWM (Pulse With Modulation)Endstufen

Leistung 300 Watt (Woofer), 50 Watt (Tweeter)

Eingänge XLR (symmetrisch), XLR Digital-Eingang (AES3), XLR Digital-Ausgang(AES3), USB-Anschluss (für Software-Updates, Steuerung)

Regler/Schalter Rückseite

kombinierter Drehregler/Drucktaster für Einpegelung und DSP-Regelung

Lautstärkebereich -60 bis +12 dB

Lautsprecher Tieftöner: 7-Zoll-Woofer, Hochtöner: 1 Zoll S-ART AMT-Tweeter m. HPS-Waveguide

Eingebauter Limiter vorhanden

DSP-Einstellungen Volume, Delay, Input (analog/AES3 L/AES 3 R), 5 x EQ-Presets: 2 x Factory-Programme (Pure, UNR), 3 x User-Plätze (je Low-Shelve, 6 x Frequenzbän-der, High-Shelve)

Low-Shelve -12 bis +12 dB zwischen 20 und 20.000 Hz

Frequenzbänder 6 x, jeweils Absenkung bei -12 bis +12 dB zwischen 20 Hz und 20 kHz,wählbarer Gütefaktor zwischen 0,1 und 10

High-Shelve -12 bis +12 dB zwischen 20 und 20.000 Hz

Trennfrequenz (Tiefmit-teltöner zum Hochtöner)

3 kHz

Anzeige Frontseite: Betriebs-LED (grün, bei Limiter-Einsatz rot), Rückseite: kompakter LED-Bildschirm

Maße (B x H x T) (mm) 346 x 222 x 338 mm

Gewicht 11 kg

Zubehör Handbuch, Netzkabel

Listenpreis 2.099 Euro/Stück

Verkaufspreis 1.750 Euro/Stück

Info www.adam-audio.com

Page 7: Ausgabe 3.2017 Juni/Juli D tools music - ADAM Audio

IBAN DE15 3705 0198 0000 0011 15, BIC COLSDE33Welthungerhilfe, Stichwort: „Es reicht für alle“, Tel. 0228-2288-176

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TEST ■ ■ ■

aufzeigen (als Beispiel: Kashmir, „Ka-lifornia“, CD „No Balance Palace“,Rammstein, „Ich Will“, CD „Mutter“).In dem Hochmitten-/Höhenbereichmacht sich eine dezente Betonung(zwischen 5 und 7 kHz sowie 10 und18 kHz) – wiederum im Vergleich zuden S3A – bemerkbar: Akustikgitar-ren „perlen“ prägnant aus den AMT-Hochtönern, HiHats und Becken„schillern“ deutlich. Die Höhenan-hebung gibt leicht „stumpfe“ Tran-sienten-Anteile von stark mitLimiting behandelten Produktionengeschmeidiger wieder. Um Hör-Er-müdungen in diesem Bereich vorzu-beugen, hilft etwa die Positionierungder Hochtöner nicht direkt auf Ohr-höhe, sondern leicht darüber, als„natürlicher EQ“. Auch der interneEqualizer greift hier sinnvoll gemäßden individuellen Ansprüchen ein.

EinstellmöglichkeitenWas bringen die integrierten DSP-

Optionen? Die UNR-EQ-Einstellungholt im oberen Bass- und Tiefmit-tenbereich und in den Höhen etwasauf. Die Einstellung lässt oberhalbvon 60 Hz deutlicher die „Muskelnspielen“, wenngleich dem Tiefbass-bereich rein physikalisch Grenzengesetzt sind – wie jeder anderen Boxdieser Größenordnung. Das klangli-che Ergebnis mit einem wahrnehm-baren Lautstärkesprung klingtähnlich einem Loudness-Boost einerHi-Fi-Anlage. Ästhetisch bleibt diegeschilderte „aufgezogene“ Mitten-präsenz erhalten. Durch die „Bass-Erdung“ in diesemPreset wirken die Höhen leicht „ent-schärft“. Umgekehrt werden dieBoxen mit der jetzt verstärkten Bass-Wiedergabe anfälliger für tieffre-quente Aufladungen der Unterlage,etwa auf glasharten Flächen, bei-spielsweise einer Arbeitsplatte in derRecording-Umgebung (entsprechen-des Zubehör für Nahfeldmonitorezur Entkopplung von Stellflächenwird in großer Zahl angeboten).

Stichwort Höhenbetonung: Hierhilft der EQ-Einsatz auf einem derUser-Presets: Ein High-Shelve um -2 dB bei 20 kHz „entschärft“. Aller-dings empfiehlt sich dann wieder-um ein Griff in die Hochmitten, dienun etwas nasal „freistehen“. So er-gibt sich Stück für Stück der Wegzum gewünschten Klangbild, wiebeim EQing einer Audio-Spur. Dabeiunterstützt natürlich die geboteneumfangreiche Möglichkeit derklanglichen Anpassung ganz unge-mein.Mit den vollparametrischen EQ-Bän-dern lassen sich Ergebnisse annä-hern, der beschriebene Grund-charakter Box bleibt allerdings erhal-ten, ist nicht „wegzubiegen“. Daszeigt einmal mehr, dass jeder Studio-monitor zwangsläufig einen system-bedingten Eigencharakter aufweist –sonst gäbe es eine Handvoll Nahfeld-monitore unterschiedlicher Größen,ausgestattet mit einem leistungsfähi-gen DSP, der jegliche Klanganpas-sung realisiert.

Wechseln?Wie gewohnt vermag diese Frage le-diglich der Selbsttest mit dem be-vorzugten Audio-Material und ingewohnter räumlicher Umgebung

beantworten. Für ein Zwei-Wege-System liefert die ADAM Audio S2Vbesonders im Mitten- und Höhen-bereich „filigrane“ Auflösung samtbreitem Stereo-Panorama und istfür einen direkten Hörvergleichempfehlenswert. Grundsätzlich gilt:Erst durch die Anpassung an indi-viduelle Variablen wie Hörgewohn-heiten, bevorzugtes Audio-Materialund akustische Vorgaben durch dieräumliche Situation im Hörbereichentwickelt sich ein Nahfeldmonitorzum leistungsfähigen Werkzeug inder Beurteilung von Audio-Material.Inter- essant für einen Hörvergleichder S2V, die derzeit zum Verkaufs-preis von 1.750 Euro angeboten wird,im derzeit noch überschaubaren Feldder Mitbewerber in dieser Klasse istbeispielsweise die Genelec 8350 APM(1.890 Euro/Stück) respektive die8250 APM (1.700 Euro) vom gleichenHersteller.

FinaleDer große Wurf, das Nonplusultra?Das hört der Leser in diesem Magazinselten. Aber: Die ADAM S2V bietenaufgrund des Einstiegs in die digitaleSignal-Ebene und den beschriebenenEqualizer-Settings samt User-Presetsgezielte vielfältige Anwendungsmög-lichkeiten – der Bedienkomfort lässtin Details Potenzial zur Optimierung.Zusammengefasst stellt die Box mitihrem Grundklang, den Eingriffs-möglichkeiten und den digitalenAES3-Anschlüssen eine interessanteErweiterung des ADAM-Audio-Port-folios dar. Spannend und letztendlich,trotz aller Testberichte, unumgäng-lich ist und bleibt der direkte Ver-gleich mit ähnlich positioniertenMitbewerbern, falls eine Kaufent-scheidung ansteht. Schließlich wer-den Nahfeld-Monitore nicht wieGitarrensaiten gewechselt und derAnschaffungspreis von rund 1.750Euro pro Stück wie bei der S2V nichtaus der „Portokasse“ bezahlt. Passtein Monitor zu den individuellen Vor-gaben, wird er zum treuen, weil pro-fessionell einsetzbaren Begleiter, derüber Jahre professionelle Qualität ge-währleistet. n

Die Ergebnisse zu den umfang-

reichen Messungen stehen auf

www.tools4music.de im „Mehr-

wert“-Bereich zum Download.

André Zeugner, Head of Marketing / PR, ADAM Audio GmbH:

„Zunächst möchten wir uns für die ausführliche Auseinandersetzung des

tools-4-music-Teams mit unserem neuen S2V bedanken. Es wurden einige

Dinge angesprochen, die zum Zeitpunkt des Versandes des Test-Lautspre-

chers noch nicht vorhanden waren, es aber in Kürze sein werden. Dazu ge-

hört unter anderem eine umfangreichere Dokumentation der Messdaten

(Frequenzgang, EASE etc.).

Bezüglich des maximalen Schalldruckpegels würden wir gern noch folgende

Anmerkungen machen: Es gibt bekanntlich mehrere Ansätze zur Bestim-

mung bzw. zur Definition des maximalen SPL, den ein Monitor erreichen

kann. Einer dieser Ansätze basiert auf einer diskreten Frequenzanalyse, bei-

spielsweise mit Sinuswellen als Testsignalen, so wie für tools 4 music ge-

messen wurde. Das ist ein respektabler Ansatz, der aber zwangsläufig zu

geringeren Werten führt, da das Chassis bei bestimmten Frequenzen Aus-

lenkungen unterzogen wird, die in der Studio-Praxis eher unüblich sind; bei

anderen Frequenzen fließen bei dieser Methode wiederum zu hohe Ströme,

die im normalen Betrieb so nicht auftreten können. Diese hier für tools 4

music verwendete Methode zur Messung des maximalen Schalldruckpegels

ist gewissermaßen eine akademische und spiegelt nicht notwendigerweise

die Art und Weise wider, in der die Monitore im alltäglichen Einsatz verwen-

det werden. Musikproduktionen bestehen aus komplexen Audiosignalen, in

denen die Energie über einen großen Frequenzbereich verteilt wird, mit

einem viel höheren Crest-Faktor als eine Sinuswelle (typischerweise 10 dB

im Gegensatz zu 3 dB). Der Test besagt ja auch an einer Stelle, dass durch-

aus Peak-Werte von 120 dB erreicht werden. Dies entspricht unserer Me-

thodik zur Definition des max. SPL, welche auch die in der Branche übliche

ist. Es gibt also insofern keine widersprüchlichen Zahlen, sondern unter-

schiedliche Methoden bzw. Definitionsweisen. Wie dem auch sei, wir freuen

uns, dass der S2V einen guten Eindruck hinterlassen hat, und glauben, dass

er den Vergleich mit ähnlich positionierten Monitoren anderer Hersteller kei-

neswegs zu scheuen braucht.“

NACHGEFRAGT