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Dr. Ekkehard Rohrer MPA (Harvard University) MPA-Dozent FH Kehl Square Marguerite 15/35 B-1000 Brüssel 18. Mai 2008 [email protected] [email protected] Ausgewählte Vorgänge auf europäischer und internationaler Ebene Nummer 19/2008 12. Mai bis 18. Mai 2008 Mit Vorschau auf Termine und Entscheidungen A. Das Wichtigste in Kürze I. Internationales 1. EU und Lateinamerika einig bei Armutsbekämpfung und Umweltschutz Bundeskanzlerin Angela Merkel im Gespräch mit der Präsidentin Argentiniens, Christina Kirchner In der Schlusserklärung des Gipfels EU-Lateinamerika und Karibik in Lima (Peru), am 16./17.05. bekräftigten alle Teilnehmer, dass sie den Erfolg der am 19.05. in Bonn stattfindenden UN-Konferenz zur Artenvielfalt wollen. Darüber hinaus haben sie ein Bekenntnis zum erfolgreichen Abschluss der Klimaverhandlungen für das Kyoto-Nachfolgeabkommen abgelegt. Angesichts von Besorgnissen der EU wegen Waldrodungen für Biosprit betonten die lateinamerikanischen Länder, dass genug landwirtschaftliche Flächen für den Anbau von Biosprit-Rohstoffen vorhanden seien. Keine einheitliche Haltung gab es zu den von der EU angestrebten Assoziierungsabkommen mit dem Mercosur und den Andenstaaten. Da einige Staaten weiter gehen möchten als andere, denkt man über eine "opting-out- Möglichkeit" nach. http://www.eu2008.si/en/News_and_Documents/Press_Releases/May/0516MZZ_EU_LAK_deklaracija_Lima.html http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2008/05/2008-05-16-eu-lac-gipfel-abschluss.html • Memo on EU-Latin America relations on the eve of the Lima Summit 2. Litauen ermöglicht Partnerschaftsvertrag der EU mit Russland Dem slowenischen Außenminister Dimitrij Rupel als Ratspräsidenten gelang es bei seiner Reise nach Litauen am 11.05., begleitet von den Außenministern Schwedens, Carl Bildt, und Polens, Radislav Sikorski, zusammen mit der Kommission, Litauen zur Aufgabe seines am 29.04. eingelegten Vetos gegen ein Verhandlungsmandat für ein neues Partnerschaftsabkommen mit Russland zu bewegen. Rupel hatte eindringlich Solidarität mit den anderen 26 Mitgliedstaaten der EU eingefordert. Das neue Mandat soll nunmehr von den EU-Außenministern am 26.05. beschlossen werden.

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Dr. Ekkehard RohrerMPA (Harvard University)

MPA-Dozent FH Kehl

Square Marguerite 15/35B-1000 Brüssel18. Mai [email protected]@skynet.be

Ausgewählte Vorgänge auf europäischer und internationaler EbeneNummer 19/2008

12. Mai bis 18. Mai 2008

Mit Vorschau auf Termine und Entscheidungen

A. Das Wichtigste in Kürze

I. Internationales

1. EU und Lateinamerika einig bei Armutsbekämpfung und Umweltschutz

Bundeskanzlerin AngelaMerkel im Gespräch mit derPräsidentin Argentiniens,Christina Kirchner

In der Schlusserklärung des Gipfels EU-Lateinamerikaund Karibik in Lima (Peru), am 16./17.05. bekräftigtenalle Teilnehmer, dass sie den Erfolg der am 19.05. inBonn stattfindenden UN-Konferenz zur Artenvielfaltwollen. Darüber hinaus haben sie ein Bekenntnis zumerfolgreichen Abschluss der Klimaverhandlungen fürdas Kyoto-Nachfolgeabkommen abgelegt. Angesichtsvon Besorgnissen der EU wegen Waldrodungen fürBiosprit betonten die lateinamerikanischen Länder,dass genug landwirtschaftliche Flächen für den Anbauvon Biosprit-Rohstoffen vorhanden seien.

Keine einheitliche Haltung gab es zu den von der EU angestrebtenAssoziierungsabkommen mit dem Mercosur und den Andenstaaten. Da einigeStaaten weiter gehen möchten als andere, denkt man über eine "opting-out-Möglichkeit" nach.http://www.eu2008.si/en/News_and_Documents/Press_Releases/May/0516MZZ_EU_LAK_deklaracija_Lima.htmlhttp://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2008/05/2008-05-16-eu-lac-gipfel-abschluss.html• Memo on EU-Latin America relations on the eve of the Lima Summit

2. Litauen ermöglicht Partnerschaftsvertrag der EU mit RusslandDem slowenischen Außenminister Dimitrij Rupel als Ratspräsidenten gelang es beiseiner Reise nach Litauen am 11.05., begleitet von den Außenministern Schwedens,Carl Bildt, und Polens, Radislav Sikorski, zusammen mit der Kommission, Litauen zurAufgabe seines am 29.04. eingelegten Vetos gegen ein Verhandlungsmandat für einneues Partnerschaftsabkommen mit Russland zu bewegen. Rupel hatte eindringlichSolidarität mit den anderen 26 Mitgliedstaaten der EU eingefordert. Das neueMandat soll nunmehr von den EU-Außenministern am 26.05. beschlossen werden.

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Offizieller Start der Gespräche soll der EU-Russland-Gipfel am 26./27.06. in Khanti-Mansiisk (Sibirien) sein.http://www.eu2008.si/en/News_and_Documents/Press_Releases/May/0511MZZrusija.htmlhttp://www.euractiv.com/en/enlargement/eu-edges-closer-agreement-russia-pact/article-172367

3. Aufhebung der Visumpflicht für Mazedonien (FYROM) steht anJacques Barrot, für Justiz, Freiheit und Sicherheit zuständiger Vizepräsident derKommission, überreichte am 13.05. Außenminister Antonio Milošoski bei einerZusammenkunft in Brüssel den Fahrplan für die Abschaffung der Visumpflicht.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/724&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

II. Wirtschaft und Finanzen

1. Grundzüge der Wirtschaftspolitik für 2008-2010 verabschiedetNach der Vorlage des Europäischen Rates vom 13./14.03. verabschiedeten die EU-Finanzminister Empfehlungen wie für 2005-2007 zur Wirtschaftspolitik derMitgliedstaaten und der EU sowie zur Umsetzung der Beschäftigungspolitik derMitgliedstaaten. Eine solide makroökonomische Politik und Strukturreformen auf denProdukt-, Arbeits- und Kapitalmärkten seien eine wesentliche Voraussetzung für einausgewogenes Wirtschaftswachstum und die volle Ausschöpfung desWachstumspotenzials. Die Geldpolitik könne einen Beitrag leisten, indem sie diePreisstabilität unterstütze und dessen unbeschadet andere wirtschaftspolitischeMaßnahmen für Wachstum und Beschäftigung untermauere. Die neuenMitgliedstaaten sollten eine auf Konvergenz abzielende Geld- und Wechselkurspolitikverfolgen.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08274.de08.pdf (Grundzüge der Wirtschaftspolitik)

http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08276.de08.pdf (Umsetzung der Beschäftigungspolitik)

2. EZB-Monatsbericht begründet StabilitätskursMit der Vorlage umfangreicher makoökonomischer und monetärer Analysenuntermauert die EZB ihre Entscheidung, den Leitzins im Mai unverändert bei 4% zubelassen. Die Inflationsrate dürfte auch in den kommenden Monaten deutlich überdem Zielwert von 2% liegen und sich im Laufe des Jahres nur allmählichabschwächen. Das Wirtschaftswachstum werde sich, wenn auch abgeschwächt,fortsetzen. Der Bericht enthält weiterhin einen Aufsatz in dem dargelegt wird weshalbsich die Teuerung systematisch negativ auf die Realwirtschaft auswirken dürfte. Einweiterer Aufsatz zeigt, dass der Handlungsrahmen des Eurosystems während derjüngsten Finanzmarktturbulenzen effektive Offenmarktgeschäfte ermöglicht habe, umdie seit August 2007 höhere Volatilität am Euro-Geldmarkt bewältigen zu können.http://www.ecb.eu/pub/mb/editorials/2008/html/mb080515.de.html (Editorial)http://www.bundesbank.de/download/ezb/monatsberichte/2008/200805.mb_ezb.pdf (Monatsbericht)

3. Europäisches Mandat für Träger der nationalen FinanzaufsichtDies beschlossen die EU-Finanzminister bei ihrem Treffen am 14.05., um eineverstärkte Zusammenarbeit auf EU-Ebene zu erreichen. Außerdem sollen dieAufsichtsbehörden auch auf Risiken für die Finanzstabilität in anderen Mitglied-Staaten achten und die Leitlinien der EU-Überwachungsausschüsse (Ebene 3)ausführen. Diese Leitlinien sollen ab Juni mit qualifizierter Mehrheit beschlossen

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werden können. Sie bleiben zwar rechtlich unverbindlich, doch soll jeder Mitglied-Staat, der sich nicht daran hält, sich öffentlich rechtfertigen. Der Banküberwachungs-Ausschuss des Europäischen Systems der Zentralbanken wird um regelmäßigeRisikobewertungen gebeten. Schließlich wird ab Mai bis Juni 2008 eine Krisen-Simulationsübung für die Finanzaufsicht durchgeführt.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100338.pdf

4. Rat strebt rasche Einigung über Haushalt für 2009 anDie EU-Finanzminister nahmen am 14.05. den Haushaltsvorentwurf der Kommissionzur Kenntnis. Dieser sieht Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von 134.4 Mrd.EUR (+3.1% gegenüber 2008) und Zahlungsermächtigungen über 116.7 Mrd. EUR (-3.3% gegenüber 2008) vor. Die Verpflichtungsermächtigungen belaufen sich auf1.04% des BIP und die Zahlungsermächtigungen auf 0.90% des BIP. Auf derRatstagung am 17.07. soll ein Haushaltsentwurf in erster Lesung beschlossenwerden.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (PM Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st06/st06704.de08.pdf (Haushaltsleitlinien für 2009)

5. Finanzminister der Eurogruppe kritisieren „goldenen Handschlag“Bei ihrem Treffen am 13.05. verständigten sie sich darauf, langfristig übermäßigeAbfindungen für Spitzenmanager künftig höher zu besteuern. Der Vorsitzende derGruppe der 15 Euro-Länder, der luxemburgische Premierminister Juncker, sprachvon zunehmend skandalösen Tendenzen. In Frankreich und den Niederlanden sindsteuerliche Maßnahmen bereits in der Diskussion. Die Kommission hat 2007 einenBericht über ihre Empfehlung von 2004 zu mehr Transparenz und stärkererEinbeziehung der Aktionäre vorgelegt.http://www.euractiv.com/de/euro/ubermaige-firmenbonusse-eurogroup-fordert-zuruckhaltung/article-172409http://ec.europa.eu/internal_market/company/docs/directors-remun/sec20071022_en.pdf)

III. Inneres

Europäisches Migrationsnetzwerk (EMN) eingerichtetDurch die Entscheidung des Rates wird ein von der Kommission 2003 als Pilotprojektangelegtes Netzwerk institutionalisiert. Um für die Entwicklung einer europäischenAsyl- und Migrationspolitik verlässliche Daten und Informationen über Wanderungs-Bewegungen zu erhalten sollen die Tätigkeiten der nationalen Kontaktstellen aufGemeinschaftsebene von der Kommission koordiniert werden, die von einemDienste-Anbieter unterstützt wird. Jede nationale Kontaktstelle sollte aus mindestensdrei Experten bestehen, die über Kompetenzen in den Bereichen Politikgestaltung,Recht, Forschung und Statistik verfügen. Ein Lenkungsausschuss" soll dem EMNpolitische Leitlinien vorgeben sowie unter anderem auch zur Ausarbeitung desjährlichen Tätigkeitsprogramms des EMN beitragen und es genehmigenhttp://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08393.de08.pdf (Entscheidung)

IV. Verkehr

Interoperabilität des Eisenbahnsystems in der Gemeinschaft beschlossenDer Rat verabschiedete die entsprechende Richtlinie wodurch nationaleZulassungsverfahren für rollendes Material harmonisiert und nationale

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Zertifizierungen europaweit gegenseitig anerkannt werden. Hierdurch entfallen diebisher üblichen kostspieligen Zulassungsverfahren für ausländischeSchienenfahrzeuge. Der Rechtsakt ist Teil eines Pakets zu dem noch die Richtliniezur Änderung der Richtlinie 2004/49/EG über Eisenbahnsicherheit in derGemeinschaft und die Verordnung zur Änderung der Verordnung (EG) Nr. 881/2004zur Errichtung einer Europäischen Eisenbahnagentur gehören.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st03/st03701.de07.pdf (Richtlinie Interoperabilität)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st03/st03701-co02.de07.pdfhttp://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st06/st06412.de08.pdf (Annahme der RL Interoperabilität)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st06/st06412-ad01.de08.pdfhttp://register.consilium.europa.eu/pdf/de/06/st17/st17039.de06.pdf (Vorschlag für Richtlinie Eisenbahnsicherheit)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/06/st17/st17040.de06.pdf (Vorschlag VO EuropäischeEisenbahnagentur)

V. Verbraucherschutz

Kein Anspruch auf Telefonnummer vor VertragsabschlussNach den Schlussanträgen von Generalanwalt Dámaso Ruiz-Jarabo Colomer imVerfahren des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (Berlin) gegen diedeutsche internet versicherung AG vor dem Europäischen Gerichtshof, ist einDiensteanbieter nach der Richtlinie zum elektronischen Geschäftsverkehr imBinnenmarkt (2000/31/EG) nicht verpflichtet, vor Vertragsabschluss eineTelefonnummer zur Information der Verbraucher anzugeben. Es sei mit den Zielender Richtlinie besser zu vereinbaren, ausschließlich elektronische Post zu verlangen.Der Bundesverband hatte sich gegen die Praxis der Versicherung gewandt, vorVertragsschluss im Internet nur eine E-Mail-Adresse und eine Postadresseanzugeben. Detailinformationen C-298/07

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Inhaltsverzeichnis

A. Das Wichtigste in Kürze ......................................................................................... 1I. Internationales ..................................................................................................... 1II. Wirtschaft und Finanzen ..................................................................................... 2III. Inneres............................................................................................................... 3IV. Verkehr .............................................................................................................. 3V. Verbraucherschutz.............................................................................................. 4

B. Weitere Informationen............................................................................................ 6I. Institutionelle Angelegenheiten ............................................................................ 6II. Internationales, Außenhandel, Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe........... 6a) Internationales .................................................................................................... 6b) Außenhandel ...................................................................................................... 7c) Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe ........................................................... 8III. Arbeit, Gesundheit, Soziales, Chancengleichheit............................................. 10IV. Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei .............................................................. 11V. Binnenmarkt, Steuern, Wettbewerbsrecht ........................................................ 11a) Binnenmarkt...................................................................................................... 11b) Steuern ............................................................................................................. 12c) Wettbewerbsrecht ............................................................................................. 13VI. Wirtschaft, Energie, Währung und Finanzen ................................................... 14a) Wirtschaft.......................................................................................................... 14b) Energie ............................................................................................................. 15c) Währung und Finanzen..................................................................................... 16VII. Justiz und Inneres........................................................................................... 17a) Justiz................................................................................................................. 17b) Inneres.............................................................................................................. 17VIII. Umwelt........................................................................................................... 18IX. Verkehr ............................................................................................................ 19X. Medien und Informationsgesellschaft ............................................................... 20XI. Bildung, Forschung, Kultur .............................................................................. 20XII. Sonstiges........................................................................................................ 21

Vorschau auf Termine und Entscheidungen............................................................. 22Rat der Europäischen Union und Europäischer Rat.............................................. 22Europäisches Parlament ....................................................................................... 22Europäische Kommission...................................................................................... 23Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss .................................................. 23Ausschuss der Regionen ...................................................................................... 24Europäischer Gerichtshof...................................................................................... 24Gericht erster Instanz............................................................................................ 26

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B. Weitere Informationen

I. Institutionelle Angelegenheiten

Debatte zur Überbrückung der Gräben zwischen den ReligionenDie Rolle der aktiven Staatsbürgerschaft bei der Zusammenführung von Menschenunterschiedlicher Glaubensrichtungen ist am Mittwoch, dem 14. Mai, in der drittenBrüsseler Debatte im Rahmen des Europäischen Jahres des interkulturellen Dialogs2008 erörtert worden. Die Debatte zum Thema „Neue Horizonte: aktiveStaatsbürgerschaft zur Überbrückung der Gräben zwischen den Religionen“ wurdevon der Europäischen Kommission in Zusammenarbeit mit dem European PolicyCentre vorbereitet. Sie ist von EU-Kommissar Ján Figel' eröffnet worden. MarioMauro, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, fasste die Debatte zusammen.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/732&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en• Memo on Brussels debate focused on inter-religious dialogue

II. Internationales, Außenhandel, Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe

a) Internationales

1. Rat unterstützt Investitions-Rahmenwerk für WestbalkanDie EU-Finanzminister begrüßen die Initiative der EU-Kommission, zusammen mitder Europäischen Investitionsbank, der Osteuropabank (European Bank forReconstruction and Development) sowie der Entwicklungsbank des Europarats übereine Steuerungsgruppe die Mittel für vorrangige Infrastrukturvorhaben zukoordinieren. Zu prüfen sei, ob die Mittel auch bei anderen Politiken, insbesondereder KMU-Förderung zusammengefasst werden sollten Schließlich solle bis zumJahresende ein einheitlicher Ansprechpartner („one-stop-shop“) für dieHilfeempfänger angestrebt werden.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100327.pdf

2. Assoziierungsabkommen mit Mazedonien an Erweiterung angepasstRat und Kommission stimmten dem entsprechenden Abschluss des Protokolls zumStabilisierungs- und Assoziierungsabkommen zwischen den EuropäischenGemeinschaften und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der ehemaligenjugoslawischen Republik Mazedonien andererseits anlässlich des Beitritts derRepublik Bulgarien und Rumäniens zur Europäischen Union zu.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st16/st16731.de07.pdf (Protokoll)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st16/st16731-co08.de07.pdfhttp://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st16/st16731-co09.de07.pdf

3. Schweiz leistet Beitrag von 257 Mio. SFR für Bulgarien und RumänienDie EU-Finanzminister begrüßten die Einigung über einen Zusatz zum„Memorandum of Understanding“ vom 27.02.2006 zwischen der EU und der Schweiz

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wodurch der von der Eidgenossenschaft für die damaligen neuen Beitrittsländer derEU eingerichtete Kohäsionsfonds aufgestockt wird.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100318.pdf

4. EU und USA warnen vor Protektionismus bei InvestitionenAuf der Sitzung des Transatlantischen Wirtschaftsrats am 13.05. gaben beide Seitenerstmals eine gemeinsame Erklärung zu Investitionen heraus, in der sie für einoffenes Investitionsklima im In- und Ausland eintraten.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/735&type=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en• Memo on Second TEC meeting to further strengthen EU/US economic integration• Memo on EU-US Open Investment Statement

5. EU fördert Maßnahmen gegen Verbreitung von MassenvernichtungswaffenDer Rat beschloss eine Gemeinsame Aktion zur Unterstützung der Durchführung derResolution 1540 (2004) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen und im Rahmender Umsetzung der Strategie der EU gegen die Verbreitung vonMassenvernichtungswaffen durch die Workshops in ausgewählten Regionen vonAfrika, Zentral- und Südamerika, Südostasien, dem Pazifik und der arabischen Weltunterstützt werden.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)

b) Außenhandel

1. Handelsbilanzdefizit der Eurozone im März bei 2,3 Mrd. €, EU bei 20,5 Mrd. €Nach ersten Schätzungen ergab sich für die Eurozone (EZ15) im März 2008 einDefizit von 2,3 Mrd. Euro im Handel mit der übrigen Welt, gegenüber +7,5 Mrd. imMärz 2007. Im Februar 2008 hatte der Saldo +0,8 Mrd. und im Februar 2007 -1,6Mrd. betragen. Im März 2008 nahmen die Ausfuhren im Vergleich zum Februar 2008(saisonbereinigt) um 2,9% ab, während die Einfuhren stabil blieben. Die EU27 wiesnach ersten Schätzungen im März 2008 ein Handelsbilanzdefizit von 20,5 Mrd. Euroaus, gegenüber -10,5 Mrd. im März 2007. Im Februar 2008 war ein Saldo von -15,6Mrd. und im Februar 2007 von -17,5 Mrd. verbucht worden. Im März 2008 nahmendie Ausfuhren im Vergleich zum Februar 2008 (saisonbereinigt) um 4,9% ab,während die Einfuhren um 0,3% zunahmen.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/08/69&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=fr

2. EU27-Handelsdefizit von 17 Mrd. Euro mit den LAK-Ländern im Jahr 2007Zwischen 2000 und 2007 stiegen die EU27-Warenausfuhren in die 33lateinamerikanischen und karibischen (LAK) Länder langsamer an als die Einfuhren:die Ausfuhren stiegen von 59 Mrd. Euro auf 75 Mrd., die Einfuhren dagegen von 54Mrd. auf 92 Mrd. Dies führte dazu, dass die Handelsbilanz der EU27 mit den LAK-Ländern statt eines Überschusses von 5 Mrd. im Jahr 2000, ein Defizit von 17 Mrd.im Jahr 2007 aufwies. Die LAK-Länder stellten im Jahr 2007 etwa 6% des gesamtenWarenverkehrs mit dem Ausland der EU27.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/08/65&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en• Memo on EU-Latin America/Caribbean trade in facts and figures

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3. Rat unterstützt „Strategie für die weitere Entwicklung der Zollunion“Die EU-Finanzminister begrüßten die entsprechende Mitteilung der EU-Kommission,wonach es den Zollbehörden obliegt, einen Ausgleich zwischen dem Schutz derGesellschaft und der Erleichterung des Handels zu schaffen. Fortzuentwickeln seiendas Konzept des „einzigen Schalters“ und neue Kontrollmethoden, insbesondere beider Bekämpfung von Produktpiraterie und beim Schutz der finanziellen Interessender Gemeinschaft und der Mitgliedstaaten. Zu verstärken sei auch dieZusammenarbeit mit der Wirtschaft und die internationale Zusammenarbeit.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100335.pdf (PM Rat Ecofin)http://ec.europa.eu/taxation_customs/resources/documents/customs/COM(2008)169_de.pdf (Mitteilung)

4. Antidumpingzölle für Gusserzeugnisse aus China teilweise erlassenMit der Verordnung (EG) Nr. 1212/2005 führte der Rat einen endgültigenAntidumpingzoll auf die Einfuhren von Gusserzeugnissen aus nicht verformbaremGusseisen von der zur Abdeckung von und/oder zum Zugang zu ober- oderunterirdischen Systemen verwendeten Art und Teile davon, auch maschinellbearbeitet, beschichtet oder überzogen oder anders bearbeitet, ausgenommenFeuerhydranten, mit Ursprung in der Volksrepublik China ein. Nach einereingehenden Untersuchung wird dieser Zoll für sieben chinesischer Unternehmen(bisher eines) völlig erlassen und für neun andere gesenkt. Für die übrigen giltweiterhin ein Zoll von 47.8%.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08654.de08.pdf (Verordnung)

c) Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe

1. Zusammenarbeit mit Westafrikanischer Wirtschafts- und WährungsunionDie Europäische Kommission und die Westafrikanische Wirtschafts- undWährungsunion (Senegal, Benin, Togo, Niger, Mali, Burkina Faso, Guinea-Bissauund Elfenbeinküste) sind übereingekommen, ihre Zusammenarbeit in verschiedenenSektoren zu intensivieren – unter anderem durch Maßnahmen, die sich positiv aufdie Lebensmittelpreise und die regionale Integration auswirken sollen. SoulaïmaCissé, Kommissionspräsident der UEMOA, traf am 12./13.05. mit Danuta Hübner,Kommissarin für Regionalpolitik, und Louis Michel, Kommissar für Entwicklung undhumanitäre Hilfe, zusammen, um konkrete Maßnahmen zur Verbesserung derwirtschaftlichen und politischen Zusammenarbeit zwischen der UEMOA und derEuropäischen Kommission zu erörtern.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/731&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/regional_policy/index_de.htm• Speech du Commissaire Michel sur 'La politique européenne de développement'

2. Unterstützung für AKP-Staaten bei Ausfuhrverlusten angepasstDer Rat verabschiedete einen entsprechenden Standpunkt der Gemeinschaft imAKP-EG-Ministerrat zur Änderung der Bedingungen für die Finanzierung derUnterstützung im Falle kurzfristiger Schwankungen der Ausfuhrerlöse.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08063.de08.pdf (Standpunkt)

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3. Friedensabkommen in Zentralafrikanischer Republik begrüßtDer EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe, Louis Michel, begrüßt dieUnterzeichnung des Waffenstillstands- und Friedensabkommens zwischen derRegierung der Zentralafrikanischen Republik und der Volksarmee zurWiederherstellung der Republik und der Demokratie am 9. Mai 2008 in Libreville.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/748&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

4. Restriktive Maßnahmen für Demokratische Republik Kongo angepasstDer Rat setzte die Resolution des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 31.03.[UNSCR 1807 (2008)] in einem Gemeinsamen Standpunkt um. In der Resolutionwerden neue Ausnahmen von den restriktiven Maßnahmen in Bezug auf dasWaffenembargo, das Einfrieren von Vermögenswerten und das Reiseverbotvorgesehen, ferner die Kriterien für die Benennung – durch den Sanktionsausschussnach Resolution 1533 (2004) des VN-Sicherheitsrats – von Personen undEinrichtungen, die einem Einfrieren der Vermögenswerte und einem Reiseverbotunterliegen, aufgeführt und die Maßnahmen bis zum 31. Dezember 2008 verlängert.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08278.de08.pdf (Gemeinsamer Standpunkt)

5. Bericht über Wachstum in EntwicklungsländernEU-Kommissarin Danuta Hübner und Dr. Michael Spence, Nobelpreisträger fürWirtschaft, werden am 23.05. in Brüssel einen neuen Bericht über die notwendigenpolitischen Maßnahmen für ein erfolgreiches Wachstum in Entwicklungsländernvorstellen, der unter der Schirmherschaft der Weltbank entstanden ist. DiePressekonferenz findet um 12:30 Uhr statt und wird auf EbS übertragen. NähereInformationen zu der Kommission für Wachstum und Entwicklung finden Sie hier.

6. EU fordert birmanische Regierung auf, Helfer ins Land zu lassenIn einer Sondersitzung forderten die EU-Entwicklungsminister freien Zugang fürinternationale Experten in humanitärer Hilfe, einschließlich der Erteilung von Visa undReisegenehmigungen. Diese Helfer seien für eine wirksame Verteilung der Hilfen andie Opfer des Wirbelsturms Nargis unerlässlich. Ferner begrüßten sie die Initiativevon Kommissar Michel, für humanitäre Zwecke nach Burma zu reisen.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/gena/100310.pdf (Rat Außenbeziehungen)http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/739&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

7. Verbesserter Zugang für Hilfsorganisationen in BurmaDer EU-Kommissar für Entwicklung und humanitäre Hilfe Louis Michel hat dieAnzeichen für einen verbesserten Zugang der Hilfsorganisationen zu den Opfern desZyklons Nargis begrüßt. Er sieht aber hunderttausende Menschenleben in Gefahr“http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/738&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

8. EU stellt Hilfe für chinesische Erdbebenopfer in AussichtAuf einer Sondersitzung erklärten sich die EU-Entwicklungsminister dazu bereit,sobald die nötigen Voraussetzungen vor Ort geschaffen sind.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/gena/100310.pdf (Rat Außenbeziehungen)

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9. Zivilschutzexperten der EU auf Einsatz in ChinaDer Zivilschutzmechanismus der EU entsandte am 17.05. auf Bitten der chinesischenStellen ein Team aus Deutschland, Österreich, Italien, Schweden und Malta zur Hilfeim Katastrophengebiet von Südwestchina nach dem Erdbeben vom 12. Mai.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/754&type=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=frhttp://ec.europa.eu/environment/civil/index.htm

III. Arbeit, Gesundheit, Soziales, Chancengleichheit

1. EU-Finanzminister regen wirksameren Einsatz von Sozialausgaben anIn einer Entschließung erinnern sie daran, dass die Mitgliedstaaten zwischen135 und33% ihres BIP für Sozialausgaben verwenden. Bewährt habe sich, Reformen aufverschiedenen Sektoren wie etwa Arbeitsmarkt und Renten gemeinsam anzugehen,unter Beachtung der verschiedenen Verwaltungsebenen, die mit der Umsetzungbetraut sind. Transfereinkünfte sollten mit Anreizen zur Arbeitssuche und zumlebenslangen Lernen verknüpft sein. Bei der Förderung von Humankapital kommedem Bildungssektor eine Schlüsselrolle zu. Einsparungen könnten durchLeistungskontrolle erzielt werden. Sinnvoll sei ein systematischergrenzüberschreitender Erfahrungsaustausch. Hierfür sollten bis zum Jahresendeweitere Analysen erfolgen, auf die der Ecofin-Rat 2009 zurückkommen will.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100325.pdf

2. EU lässt Menschen mit Armutserfahrung zu Wort kommenUngefähr 200 Europäerinnen und Europäer, die im Kampf gegen sozialeAusgrenzung an vorderster Front stehen, trafen am 16.05. mit europäischen undnationalen politischen Entscheidungsträgern zu einem direkten Dialog zusammen.Sie sprachen über Themen wie Mindestlöhne und Wohnungen, Sozialdienste undDienstleistungen von allgemeinem Interesse. Diese alljährliche Veranstaltung sollgesellschaftliche Randgruppen in die Suche nach Lösungen und die Entwicklung vonMaßnahmen einbeziehen, um ihre Lebensbedingungen zu verbessern.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/753&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=frhttp://ec.europa.eu/employment_social/spsi/events_en.htm

3. Koordinierung der Systeme sozialer Sicherheit angepasstDer Rat beschloss eine Änderung der Verordnung (EWG) Nr. 1408/71 des Rates zurAnwendung der Systeme der sozialen Sicherheit auf Arbeitnehmer und Selbständigesowie deren Familienangehörige, die innerhalb der Gemeinschaft zu- undabwandern, welche Neuregelungen in Deutschland, Österreich, Dänemark,Frankreich, Ungarn, Irland, den Niederlanden und Polen berücksichtigt.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st03/st03610.de08.pdf (Verordnung)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st08/st08178.de07.pdf (Vorschlag für Verordnung)

4. Fachkongress "World Women Work" mit EU-Kommissar Vladimír ŠpidlaVom 20.-21. Mai findet in Berlin der 6. Fachkongress World Women Work unter demThema „Just do it! - Karrieren in einer globalisierten Arbeitswelt” statt. Diskutiertwerden unter anderem die Erfolge in Unternehmen durch aktive "Diversity-Politik".Weitere Informationen finden Sie hier.

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IV. Ernährung, Landwirtschaft, Fischerei

1. Kontroverse über Zukunft der europäischen AgrarpolitikIn einem Schreiben an die Finanzminister hatte der britische Schatzkanzler, AlistairDarling, die Abschaffung aller Bestimmungen der Gemeinsamen Agrarpolitik, welchedazu beitragen, die europäischen Preise über das Weltmarktniveau zu heben,vorgeschlagen. Derartige Maßnahmen hätten 2006 die europäischen Verbraucher 43Mrd. EUR gekostet. Ferner sollten alle Direktbeihilfen eingestellt und alle Einfuhrzöllefür Grundnahrungsmittel aufgehoben werden. Schließlich hielt er eine Überprüfungder EU-Politik für Biotreibstoffe fund deren Auswirkung auf die Nahrungsmittelpreisefür erforderlich. Die französische Finanzministerin Christine Lagarde verteidigtedemgegenüber im Ecofin-Rat am 14.05. die bestehende Agrarpolitik.

2. Einfuhrzölle auf Getreide bleiben ausgesetztDie EU-Kommission kündigte am 13.05. eine Verlängerung um ein Jahr der bis30.06. geltenden Zollaussetzung für fast alle Getreidearten an. Hintergrund dieserMaßnahme waren zwei aufeinander folgende Jahre mit Missernten, so dass dieGemeinschaft ihren Bedarf nicht mehr ohne Importe decken konnte, während diesbisher nur bei Mais der Fall war. Außerdem soll die Auflage von 10% Brachflächenendgültig entfallen, wodurch auf 4 bis 5 Mio. ha etwa 30 Mio. t Getreide erzeugtwerden könnten. Zwischen Februar 2007 und Februar 2008 seien die Preise fürGetreide um 80%, für Mais um 28% für Raps um 63% und für Milch um 30%gestiegen. Die Kommission hält aber weiterhin einen Anteil von 10% Biosprit bis2020 für realistisch, wenn der Ertrag bei Mais um 1 bis 2% jährlich zunehme.

V. Binnenmarkt, Steuern, Wettbewerbsrecht

a) Binnenmarkt

1. Rat unterstützt Integration des EU-HypothekarkreditmarktesUnter Bezugnahme auf die Weißbücher zur Finanzdienstleistungspolitik für die Jahre2005-2010 und zur Integration der EU-Hypothekarkreditmärkte teilen die EU-Finanzminister die Ziele der Kommission wonach wettbewerbsbestimmte undeffiziente EU-Hypothekarkreditmärkte durch Maßnahmen erreicht werden können ,die die grenzübergreifende Vergabe und Refinanzierung von Hypothekarkreditenerleichtern, das Produktangebot erweitern, das Verbrauchervertrauen erhöhen unddie Kundenmobilität fördern. Sie begrüßen das Vorhaben der Kommission, 2008Kosten und Nutzen verschiedener Politikoptionen zu prüfen, einschließlich Zugangzu Registern über die Kreditwürdigkeit und eine Empfehlung zur Transparenz derGrundbuchregister und zum Zwangsversteigerungsverfahren vorzulegen.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100329.pdfhttp://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/site/de/com/2005/com2005_0629de01.pdf (WeißbuchFinanzdienstleistungen)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st05/st05128.de08.pdf (Weißbuch Integration der EU-Hypothekarkreditmärkte)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st05/st05128-ad05.de08.pdf (Arbeitsdokument zum WeißbuchHypothekarkreditmärkte)

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2. Vermittlung und Erwerb von Finanzwissen soll gefördert werdenDie EU-Finanzminister begrüßen die entsprechende Mitteilung der Kommission undappellieren an die Mitgliedstaaten, das Finanzwissen der Bürger, etwa zu privaterVorsorge für Alter, Gesundheit oder zur Immobilienfinanzierung zu verbessern. Übereine Aufnahme von Finanzwissen in Lehrpläne von Schulen solle nachgedachtwerden. Unterstützung verdiene auch die Initiative der Kommission für ein Netzwerkvon Praktikern für die Vermittlung von Finanzwissen zusammen mit einer Datenbankzur Erleichterung des Wissenstransfers.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100328.pdf (PM Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st05/st05250.de08.pdf (Mitteilung der Kommission)

3. Bewerbungen für neue Expertengruppe „Finanzwissen“ erbetenDie Kommission wird in Kürze eine Expertengruppe „Finanzwissen“ (Expert Group onFinancial Education, EGFE) einsetzen, deren Aufgabe darin besteht, den Austauschvon Ideen, Erfahrungen und bewährten Verfahren auf diesem Gebiet zu fördern.Interessenten werden gebeten, ihre Bewerbung bis zum 13.06. einzureichen. DieGruppe wird sich aus maximal 25 Mitgliedern zusammensetzen. Die Einsetzung derEGFE ist eine der vier Initiativen, die die Kommission in ihrer im Dezember 2007vorgelegten Mitteilung Vermittlung und Erwerb von Finanzwissen (IP/07/1954)angekündigt hatte. Die Mitglieder der Gruppe werden für drei Jahre ernannt. DieGruppe wird zweimal jährlich in Brüssel zusammenkommen, den Vorsitz führt einVertreter der Generaldirektion Binnenmarkt der Europäischen Kommission.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/745&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/internal_market/finservices-retail/capability/index_de.htm

4. Kommission veröffentlicht Empfehlung zur AbschlussprüfungDie Europäische Kommission hat eine Empfehlung zur „Externen Qualitätssicherungbei Abschlussprüfern und Prüfungsgesellschaften, die Unternehmen von öffentlichemInteresse prüfen“ herausgegeben (siehe MEMO/08/300). Letztere gibt denMitgliedstaaten Leitlinien für den Aufbau eines unabhängigen und wirksamenInspektionssystems auf der Grundlage der Richtlinie über die Abschlussprüfung andie Hand. Diese Empfehlung verleiht den Aufsichtsbehörden mehr Befugnisse, bautdie Unabhängigkeit von Inspektionsteams aus und stärkt die Transparenz in Bezugauf die Inspektionsergebnisse einzelner Abschlussprüfungsgesellschaften.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/734&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/internal_market/auditing/communications/index_de.htm• Memo on Commission Recommendation on external quality assurance for statutory auditors and audit firmsauditing public interest entities: Frequently Asked Questions (see IP/08/734)

b) Steuern

1. Kommission soll Bericht über Besteuerung von Zinserträgen vorlegenDie EU-Finanzminister forderten sie auf, bis spätestens 30.09. einen Bericht über dieAnwendung der Zinsbesteuerungsrichtlinie (2003/48/EG) sowie konkreteHandlungsempfehlungen vorzulegen. Nach dieser Richtlinie sind Belgien,Luxemburg und Österreich für eine Übergangszeit in Bezug auf Guthaben vonBürgern aus anderen EU-Staaten von der Pflicht zu einem Informationsaustausch mitdiesen Staaten befreit. Sie erheben stattdessen eine Abgeltungssteuer von 15% für

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die ersten drei Jahre, 20% für die nächsten drei Jahre und danach 35%. Sieüberweisen 75% des Ertrags an die Herkunftsländer der Steuerpflichtigen. DasselbeSystem gilt nach besonderen Abkommen für Andorra, Liechtenstein, Monaco, SanMarino, die Schweiz und 10 von den Niederlanden und UK abhängige Territorien.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (PM Rat Ecofin)

2. EU-Finanzminister für Abkommen gegen SteuerhinterziehungNach einer vorsichtig formulierten Entschließung soll in künftige Abkommen mitDrittstaaten der auf EU-Ebene geltende Grundsatz der „good governance“aufgenommen werden.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100333.pdf

3. Kein Abzug von Verlusten einer ausländischen BetriebsstätteDies entschied der Europäische Gerichtshof, anders als von Generalanwältin EleanorSharpston in ihren Schlussanträgen vorgeschlagen, auf die Frage des deutschenBundesfinanzhofs zu den Verlusten einer luxemburgischen Betriebsstätte von Lidl,die Lidl nicht wie gewünscht bei der Gewinnermittlung abziehen durfte, da positivewie negative Einkünfte aufgrund des deutsch-luxemburgischenDoppelbesteuerungsabkommens in Deutschland als steuerfrei gelten. Nach Art. 43EG sei dies zulässig, wenn die Einkünfte dieser Betriebsstätte in Luxemburgbesteuert werden, wo diese Verluste bei der Besteuerung der Einkünfte dieserBetriebsstätte für künftige Steuerzeiträume berücksichtigt werden können.Detailinformationen C-414/06

c) Wettbewerbsrecht

1. Übernahme von Jet-Tankstellen durch StatoilHydro überprüftDie Europäische Kommission hat nach der EU-Fusionskontrollverordnung eineeingehende Untersuchung der geplanten Übernahme der skandinavischen Jet-Tankstellen, die derzeit dem US-amerikanischen Unternehmen ConcoPhillipsgehören, durch die norwegische Ölgesellschaft StatoilHydro eingeleitet. Einer erstenMarktuntersuchung der Kommission zufolge gibt der geplante ZusammenschlussAnlass zu ernsthaften Bedenken hinsichtlich seiner Vereinbarkeit mit demGemeinsamen Markt, da er den Wettbewerb auf den Einzelhandelsmärkten fürKraftstoff in Schweden und Norwegen beschränken könnte.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/740&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/comm/competition/mergers/cases/index/m98.html#m_4919

2. Übernahme von Digitalkartenhersteller Tele Atlas durch TomTomDie Europäische Kommission hat die geplante Übernahme des niederländischenUnternehmens Tele Atlas durch die ebenfalls niederländische Gesellschaft TomTomnach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Tele Atlas stellt digitaleNavigationskarten her, während TomTom tragbare Navigationsgeräte produziert(PND – auch als Satellitennavigationsgeräte bekannt). Vorausgegangen ist eine imNovember 2007 eingeleitete eingehende Untersuchung (vgl. IP/07/1800.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/742&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/comm/competition/mergers/cases/index/m97.html#m_4854

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VI. Wirtschaft, Energie, Währung und Finanzen

a) Wirtschaft

1. Kohäsionsprogramme für 2007-2013 in der EU festgelegtDie beiden Kommissare Danuta Hübner (Regionalpolitik) und Vladimír Špidla(Beschäftigung, Soziales und Chancengleichheit) präsentierten als Fazit der Analyseder 450 Programme, dass die Mitgliedstaaten und Regionen ihre Prioritäten völligneu ausgerichtet hätten und erhebliche Mittel zur Förderung vonWettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und Wachstum im Sinne der Lissabon-Strategie investierten. Von den von der EU im Rahmen ihrer Kohäsionspolitik zurVerfügung gestellten 347.4 Mrd. EUR flössen 25% (86 Mrd. EUR) in Forschung undInnovation, 15.3 Mrd. EUR in IKT, 27 Mrd. EUR in Unternehmensförderung(insbesondere KMUs), 55 Mrd. EUR in Bildungs- und Beschäftigungsprojekte sowie105 Mrd. EUR in den Umweltbereich.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/744&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/regional_policy/atlas2007/fiche_index_de.htm (EFRE und Kohäsionsfonds)http://ec.europa.eu/employment_social/esf/index_de.htm ((ESF-Programme)• Memo on European Social Fund 2007-2013: investing in people

2. Regionen in äußerster Randlage im Mittelpunkt des InteressesDie sieben Regionen in äußerster Randlage der Europäischen Union (KanarischeInseln, Azoren, Madeira, Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Réunion)standen im Mittelpunkt der in Brüssel abgehaltenen Konferenz zur Zukunft derentsprechenden europäischen Strategie. Initiatorin der Konferenz war die fürRegionalpolitik zuständige EU-Kommissarin Danuta Hübner, Teilnehmer waren diePräsidenten der sieben Regionen, Vertreter der französischen, portugiesischen undspanischen Regierung sowie der anderen europäischen Institutionen, derHochschulwelt und verschiedener Gesellschafts- und Berufsgruppen. DieDiskussionen sind im Kontext der Mitteilung der Kommission vom September 2007(IP/07/1305 -KOM/2007/507) und der öffentlichen Konsultation zu sehen.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/743&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/dgs/regional_policy/index_en.htm

3. Konferenz zur KMU-Charta am 03./04.06. in Bled/Brdo, SlowenienZu den Themen der von der Kommission und der slowenischen Präsidentschaftorganisierten Konferenz gehören Bürokratieabbau, Förderung derInternationalisierung von KMUs und Erziehung zum Unternehmertum. Zu denpräsentierten guten Beispielen gehört “Inter-Ned”, der einheitliche Schalter (one-stop-shop) für grenzübergreifende Geschäftstätigkeiten zwischen Deutschland und denNiederlanden. http://ec.europa.eu/enterprise/enterprise_policy/charter/conf2008/

4. Inflationsrate der Eurozone im April auf 3,3% gesunken, EU auf 3.6%Die jährliche Inflationsrate der Eurozone lag im April 2008 bei 3,3%, gegenüber 3,6%im März. Ein Jahr zuvor hatte sie 1,9% betragen. Die monatliche Inflationsrate betrugim April 2008 0,3%. Die jährliche Inflationsrate der EU lag im April 2008 bei 3,6%,gegenüber 3,8% im März. Ein Jahr zuvor hatte sie 2,2% betragen. Die monatlicheInflationsrate betrug im April 2008 0,4%.

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http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/08/67&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

5. BIP in der Eurozone und in der EU27 im 1. Quartal 2008 um 0,7% gestiegenIm Vergleich zum Vorquartal ist im ersten Quartal 2008 das BIP in der Eurozone(EZ15) und in der EU27 nach Schnellschätzungen von Eurostat um 0,7% gestiegen.Im vierten Quartal 2007 betrug die Wachstumsrate noch +0,4% in der Eurozone und+0,5% in der EU27. Im Vergleich zum entsprechenden Quartal des Vorjahres ist dassaisonbereinigte BIP im ersten Quartal 2008 in der Eurozone um 2,2% und in derEU27 um 2,4% gestiegen, nach +2,2% bzw. +2,5% im Vorquartal. Im Verlauf desersten Quartals 2008 stieg das BIP der Vereinigten Staaten um 0,1% gegenüberdem Vorquartal an, nach +0,1% im vierten Quartal 2007. Verglichen mit dementsprechenden Vorjahresquartal wuchs das BIP in den Vereinigten Staaten um2,5%, nach ebenfalls +2,5% im Vorquartal.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/08/68&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

6. Industrieproduktion in Eurozone und EU27 im März zurückgegangenDie saisonbereinigte Industrieproduktion ist im März 2008 in der Eurozone (EZ15)gegenüber Februar 2008 um 0,2% und in der EU27 um 0,1% zurückgegangen. ImFebruar nahm die Produktion um 0,3% bzw. 0,4% zu. Gegenüber März 2007 stiegdie Industrieproduktion im März 2008 in der Eurozone um 2,0% und in der EU27 um1,8% anhttp://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=STAT/08/66&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

7. Volle Beteiligung der EWR-Staaten am Statistischen Programm der EUNach dem Beschluss des Rates vom 14.05. gelten sämtliche Hauptbereiche undArbeitsthemen des Statistischen Programms der Gemeinschaft 2008 bis 2012 alsrelevant für die EWR-Zusammenarbeit im Bereich Statistik und stehen den EFTA-Staaten uneingeschränkt zur Teilnahme offen. Eine Konferenz von Vertretern dernationalen statistischen Einrichtungen der Vertragsparteien, des Statistischen Amtesder Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) und des EFTA Statistical Office (ESO)leitet die statistische Zusammenarbeit, entwickelt Programme und Verfahren für diestatistische Zusammenarbeit, die eng mit denen der Gemeinschaft abgestimmt sind,und überwacht ihre Durchführung. EWR-Staaten sind Island, Liechtenstein undNorwegen.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08243.de08.pdf (Beschluss)

b) Energie

1. Spanien muss Bedingungen für Übernahme von Endesa aufhebenDie Kommission hat Spanien mit einer letzten Mahnung vor Klageerhebung dazuaufgefordert, innerhalb von einem Monat der Kommissionsentscheidung gemäßArtikel 21 der EG-Fusionskontrollverordnung vom Dezember 2007 Folge zu leistenund die Bedingungen aufzuheben, die die spanische EnergieregulierungsbehördeCNE für die Übernahme der spanischen Energiegesellschaft ENDESA durch dieitalienische ENEL und die spanische ACCIONA aufgestellt hatte und die vomMinister für Industrie und Tourismus zwischenzeitlich geändert wurden.

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http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/746&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/community_law/infringements/infringements_en.htm

2. Mehr Energieeffizienz durch Einsatz von IKTAls Teil ihrer Bemühungen zur Bekämpfung des Klimawandels kündigte dieEuropäische Kommission am 13.05. an, dass sie überall in der Wirtschaft denEinsatz der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) zur Verbesserungder Energieeffizienz fördern wird. Erste Schwerpunkte sind Gebäude, Beleuchtungund das Stromnetz. Die Branche soll demnach nicht nur ihre eigenen CO2-Emissionen senken, sondern vor allem Lösungen für die gesamte Volkswirtschaftentwickeln. Modernste Computerserver verbrauchten beispielsweise nur genausoviel Strom wie eine normale Glühbirne. Würden sie überall eingesetzt, wärenEnergieeinsparungen von bis zu 70 % möglich.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/733&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://www.hitech-projects.com/euprojects/olla/index.htmlhttp://ec.europa.eu/information_society/activities/sustainable_growth/energy_efficiency/index_en.htm

3. Barroso und Energiekommissar Piebalgs auf Nuklearenergie-ForumAuf dem Europäischen Nuklearenergie-Forum am 22./23.05. in Prag wird diezukünftige Rolle der Nuklearenergie diskutiert. Die Risiken und Vorteile derNuklearenergie sollen besonders hinsichtlich der Notwendigkeit, dieEnergieversorgung durch Kohlekraftwerke zu senken, neu erörtert werden. EU-Kommissionspräsident Barroso und Energie-Kommissar Piebalgs werden an derEröffnungsveranstaltung des zweiten europäischen Nuklearenergie-Forumsteilnehmen, was von EbS live übertragen wird. Weitere Informationen finden Sie hier.

4. Gespräche über Energie und Klima mit IndienAm 27.05. findet in Potsdam ein Treffen des EU-Beratergremiums für Energie undKlimaveränderung sowie EU-Kommissionspräsident Barroso mit Experten aus Indienstatt.

c) Währung und Finanzen

1. Zentralbanken angesichts Globalisierung so notwendig wie immerDies bekräftigte EZB-Präsident Trichet am 12.05. in einer Rede in Mailand. DieGeldpolitik könne zwar auf globalisierten Gütermärkten wenig ausrichten gegenplötzliche Preissteigerungen bei Importen. Sie könne aber gegen Zweitrundeneffektevorgehen und mittelfristig verhindern, dass sich Inflationserwartungen verfestigten.Auch im Rahmen der globalen Finanzmärkte könnten die Zentralbanken weiterhin diekurzfristige Zinsentwicklung steuern und behielten so einen sehr starken Einfluss aufdie internen Finanzierungskosten.http://www.ecb.eu/press/key/date/2008/html/sp080512.en.html

2. Turbulenzen an Finanzmärkten noch nicht überstandenDiese Überzeugung äußerte EZB-Präsident Trichet am 15.05. in Wien. Ursache derKrise seien drei sich gegenseitig verstärkende Faktoren gewesen: (i) Ein Überschussvon Ersparnissen gegenüber Investitionen, was zu einer Nachfrage nachhochkomplexen Finanzprodukten geführt habe, (ii) Die nicht mehr zu überschauende

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Verflechtung innerhalb und zwischen den Finanzsystemen und (iii) Das Entsteheneines “Schattenbanksystems“ bei dem Risiken unterbewertet und nicht mit Kapitalunterlegt worden seien. Auslöser war dann die Subprime-Krise in den USA, die zueiner Neubewertung von Risiken bei allen Finanzinstrumenten geführt habe, welchewiederum durch mangelnde Transparenz der Risikostruktur behindert worden sei.Das Ergebnis sei mangelnde Liquidität und erneute Unsicherheit gewesenhttp://www.ecb.eu/press/key/date/2008/html/sp080515.en.html

3. Euro ist nach dem US Dollar die wichtigste internationale WährungDies erläuterte EZB-Vizepräsident Lucas Papademos am 15.05. auf dem BrüsselerWirtschaftsforum. Bei den globalen Währungsreserven, soweit bekannt, habe ereinen Anteil von 25%, während die vom Euro ersetzten Währungen nur 18% erreichthätten. Langfristig hänge das Potenzial des Euro von der Wirtschaftsleistung der EUverglichen mit den USA und vom Vertrauen in die Stabilität des Euro ab. Auch dieamerikanische Notenbank verfolge das Ziel der Preisstabilität. International sei derEuro besonders in geographisch benachbarten Regionen stark. Wachsendefinanzielle Integration im Euroraum habe wiederum zu größerer Attraktivität des Eurogeführt. Schließlich sei die Eurozone der größte Handelsblock der Welt, mit einemAnteil von 13% am Welthandel im Jahre 2006.http://www.ecb.eu/press/key/date/2008/html/sp080515_1.en.html

VII. Justiz und Inneres

a) Justiz

Rat billigt vereinfachte Verfahrensordnung für Gericht erster InstanzDie Änderung von Artikel 24 § 7 bezweckt die Aufnahme des EP in den Kreis derOrgane, denen bestimmte Schriftsätze übermittelt werden. Die Änderung von Artikel51 § 1 Absatz 1 vereinfacht im Fall der Verweisung einer Rechtssache an einenSpruchkörper mit einer höheren Richterzahl den Gang des Verfahrens. . DieAnfügung eines weiteren Tatbestands der Aussetzung eines anhängigen Verfahrensin Artikel 77 ist durch das Erfordernis einer geordneten Rechtspflege begründet. Mitder Änderung von Artikel 100 soll die Zustellung von Urteilen und Beschlüssenmittels Fernkopierer oder sonstiger technischer Kommunikationsmittel ermöglichtwerden. Mit Artikel 135a soll bei Rechtssachen betreffend das geistige Eigentum einemündliche Verhandlung grundsätzlich entfallen.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st08/st08344.de08.pdf (Änderung Verfahrensordnung GeI)

b) Inneres

1. Auch Steuerdaten aus öffentlichen Dokumenten genießen DatenschutzDiese Auffassung vertrat Generalanwältin Juliane Kokott in ihren Schlussanträgen inder Rechtssache C-73/07 bezüglich eines finnischen Unternehmens, das solcheDaten jährlich in einer Liste zusammen gefasst hat. Die Verarbeitungpersonenbezogener Daten diene journalistischen Zwecken im Sinne von Art. 9 derRichtlinie 95/46, wenn sie auf die Vermittlung von Informationen und Ideen überFragen öffentlichen Interesses abzielt. Art. 17 der Richtlinie 95/46 enthalte keine

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Regelung darüber, ob Daten, die zu journalistischen Zwecken erhoben worden sind,veröffentlicht und weitergegeben werden dürfen, um zu kommerziellen Zweckenverarbeitet zu werden. Personendateien, die nur in Medien veröffentlichtes Materialals solches enthalten, fielen in den Anwendungsbereich der Richtlinie 95/46.

2. Zivilschutzübung EU-ALBIS 2008 von Deutschland und TschechienZwischen dem 15. und 18.05. führten beide Staaten mit Unterstützung der EU-Zivilschutzeinheit die Simulation einer grenzüberschreitendenÜberschwemmungskatastrophe durch. Einsatzkräfte übten den Schutz vorWassereinbrüchen, Brückenbau, Rettungswesen und Bekämpfung vonÖlverschmutzung. Hintergrund sind Überschwemmungen im Elbegebiet in denJahren 2002 und 2006. Die Kommission trägt mit €149 957 Dreiviertel der Kosten.http://ec.europa.eu/environment/civil/prote/exercises.htm EU-Albis 2008 - http://www.albis2008.eu/index_en.html

VIII. Umwelt

1. Ordnungsrahmens für Meeresumwelt verabschiedetDer Rat akzeptierte alle Änderungsvorschläge des Europäischen Parlaments für EineRichtlinie zur Schaffung eines Ordnungsrahmens für Maßnahmen der Gemeinschaftim Bereich der Meeresumwelt (Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie). Hierdurch werdendie Mitgliedstaaten verpflichtet, über nationale Strategien und regionale Kooperationbis spätestens 2020 einen guten Zustand der Meeresumwelt herbeizuführen oder zuerhalten. Diese Strategien werden regelmäßig angepasst.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/07/st03/st03695.de07.pdf (Richtlinie)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st07/st07634-ad01.de08.pdf (Vorschlag für zweite Lesung)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st07/st07634.de08.pdf

2. Regelungsverfahren mit Kontrolle für Rechtsakte im UmweltbereichDer Rat verabschiedete eine entsprechende Anpassung bestehender Rechtsakte andas neue Komitologieverfahren wodurch die Kommission die Befugnis erhält,Richtlinien an den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt anzupassen. Da essich hierbei um Maßnahmen von allgemeiner Tragweite zur Änderung nichtwesentlicher Bestimmungen handelt, sind diese Maßnahmen nach demRegelungsverfahren mit Kontrolle des Artikels 5a des Beschlusses 1999/468/EG zuerlassen. Dieses Verfahren eröffnet dem Europäischen Parlament einEinspruchrecht. Betroffen sind die Richtlinien 2000/53/EG über Altfahrzeuge,98/8/EG über das Inverkehrbringen von Biozid-Produkten und über Batterien undAkkumulatoren sowie Altbatterien und Altakkumulatorenhttp://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)

3. Erstes “International Carbon Action Partnership forum” in BrüsselDie im vergangenen Oktober gegründete Partnerschaft bringt am 19./20.05. unterSchirmherrschaft der EU-Kommission über 150 Experten für die Verringerung derCO2-Emissionen aus 20 Ländern, darunter den USA, zusammen.http://www.icap-carbonaction.com/docs/ICAP_conference_program_mrvce.pdf

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IX. Verkehr

1. Zweite Phase der Luftverkehrsliberalisierung der EU mit den USA gestartetBeide Seiten sprachen nach dem ersten Treffen am 15./16.05. in Brdo (Slowenien)von einem erfolgreichen Verlauf und vereinbarten für September eine Fortsetzungder Verhandlungen in Washington. Mit einem raschen Abschluss wird nichtgerechnet, da der amerikanische Kongress weiterhin auf Beschränkungen fürInvestitionen in amerikanische Fluglinien durch Fluggesellschaften der EU besteht.Bisher können nur bis zu 49% Anteile an amerikanischen Gesellschaften erworbenwerden und darüber hinaus ist das Stimmrecht auf maximal 25% beschränkt. Ambestehenden 'Open Skies'-Abkommen wird von EU-Seite auch kritisiert, dasseuropäische Gesellschaften keine inneramerikanischen Flugverbindungen anbietenkönnen, während amerikanische Airlines innerhalb von Europa tätig sein können.http://www.eu2008.si/en/News_and_Documents/Press_Releases/May/0516MZP_Sporazum_EU_ZDA.htmlhttp://www.eu2008.si/en/News_and_Documents/Press_Releases/May/0516MzP_Joint_Declaration.htmlhttp://www.euractiv.com/de/verkehr/open-skies-eu-usa-eroffnen-zweite-gesprachsrunde/article-172425

2. Regelungsverfahren mit Kontrolle für Richtlinie zu GefahrguttransportenDer Rat passte die Richtlinie 95/50/EG über einheitliche Verfahren für die Kontrollevon Gefahrguttransporten auf der Straße in Bezug auf die der Kommissionübertragenen Durchführungsbefugnisse an die neuen Regeln zur Komitologie an.Danach erhält die Kommission, vorbehaltlich eines Einspruchs des EP, das Recht,die Anhänge der Richtlinie 95/50/EG an den wissenschaftlichen und technischenFortschritt anzupassen. Da es sich hierbei um Maßnahmen von allgemeinerTragweite zur Änderung nicht wesentlicher Bestimmungen der Richtlinie 95/50/EGhandelt, sind diese Maßnahmen nach dem Regelungsverfahren mit Kontrolle desArtikels 5a des Beschlusses 1999/468/EG zu erlassen.http://www.consilium.europa.eu/ueDocs/cms_Data/docs/pressData/en/ecofin/100339.pdf (Rat Ecofin)http://register.consilium.europa.eu/pdf/de/08/st03/st03617.de08.pdf

3. Kartellverfahren wegen Bulk-Flüssigfracht auf See eingestelltDas im April 2007 von der EU-Kommission eingeleitete Verfahren (siehe MEMO/07/131)wegen Wettbewerbsverstößen zwischen 1998 and 2002 ist eingestellte worden, danach der damals geltenden Verordnung Nr. 4056/86 die Tramp-Schifffahrt von denEU-Wettbewerbsregeln ausgenommen war und da nicht ausgeschlossen werdenkonnte, dass es sich um Trampschiffe gehandelt hatte. Diese Verordnung ist 2006aufgehoben worden (siehe IP/06/1249). Seitdem gibt es keine Ausnahmen fürTrampschiffe mehr. Vielmehr gelten die allgemeinen Regeln der Verordnung 1/2003.• Memo on Antitrust: Commission closes investigation into transport of bulk liquids by sea

4. Kommissar Verheugen zur Initiative "Fahrer-Assistenz-Systeme" in BerlinFahrer-Assistenz-Systeme für Lkw und Reisebusse haben einen Standard erreicht,der es möglich macht, die Zahl schwerer Verkehrsunfälle auch durch technischeLösungen zu reduzieren. Die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen (BGF),der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und dieKRAVAG Versicherung starten daher die Kampagne für mehr Sicherheit imStraßenverkehr unter Schirmherrschaft von EU-Unternehmens- undIndustriekommissar Verheugen. Die vollständige Einladung zur Pressekonferenz am23.05. mit EU-Kommissionsvizepräsident Günter Verheugen finden Sie hier

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X. Medien und Informationsgesellschaft

Vierzehn von der EU geförderte Filme in Cannes ausgewähltFür diese Filme sind im Rahmen des MEDIA-Programms Fördermittel in Höhe voninsgesamt über 900 000 EUR bereitgestellt worden. Das 61. InternationaleFilmfestival von Cannes ist am 14.05. eröffnet worden. Europäische Filme stehen vorallem am 19. Mai im Blickpunkt, wenn in Cannes der Europatag begangen wird,anlässlich dessen der Präsident der Europäischen Kommission, José ManuelBarroso, die für Medien zuständige Kommissarin Viviane Reding sowie Gilles Jacob,der Präsident der Filmfestspiele, die für die audiovisuellen Medien zuständigen EU-Minister zu einer Diskussion über die internationale Zusammenarbeit im Bereich desKinofilms einladen und den portugiesischen Filmemacher Manoel de Oliveirabesonders würdigen werden.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/741&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/avpolicy/media/.http://www.festival-cannes.fr.

XI. Bildung, Forschung, Kultur

1. Wachsendes Interesse am Erasmus-Programm für HochschulbereichErasmus, das 1987 ins Leben gerufene Vorzeigeprogramm der Europäischen Unionzur Förderung der europaweiten Mobilität und Zusammenarbeit imHochschulbereich, legt weiterhin zu. Das EU-Programm für lebenslanges Lernen(2007-2013) stellt jährlich rund 450 Millionen EUR für Erasmus bereit. Im Studienjahr2006/2007 nahmen im Vergleich zum Vorjahr 3 % mehr Studierende und 10 % mehrHochschullehrkräfte an einem Austausch teil. Damit waren allein in diesem Jahrinsgesamt fast 160 000 Studierende und 26 000 Lehrkräfte zu verzeichnen. Amstärksten stieg die Anzahl von Teilnehmern in den mittel- und osteuropäischenStaaten und in der Türkei.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/736&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/education/programmes/llp/erasmus/index_de.html

2. Mitteilung zum gemeinsamen Arbeitsmarkt für ForscherDie Europäische Kommission gibt am 27.05. in Brüssel die Mitteilung über bessereKarrierechancen und mehr Mobilität unter dem Motto "Eine EuropäischePartnerschaft für Forscher" heraus. Das Ziel dieser Partnerschaft zwischen denMitgliedstaaten und der EU-Kommission besteht darin, zu garantieren, dass dienotwendigen Humanressourcen in der Forschung verfügbar sind, um den Beitrag vonWissenschaft und Technologie zu einer dynamischen, wissensbasierteneuropäischen Gesellschaft zu stützen und zu vergrößern. Im Rahmen einerPressekonferenz spricht Forschungs-Kommissar Janez Poto nik um 12:30 Uhr überdie Realisierung eines gemeinsamen Arbeitsmarkts für Forscher. WeitereInformationen über den Europäischen Forschungsraum finden Sie hier und hier.

3. Figel' lanciert Prozess für das kulturelle Erbe auf dem westlichen BalkanKommissar Figel hat am 13.05. in der slowenischen Hauptstadt den „Ljubljana-Prozess – Finanzielle Hilfe für die Wiederherstellung des kulturellen Erbes in Südost-

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Europa“ lanciert. Die gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und desEuroparates wird die Finanzierung einer großen Anzahl von Projekten im Bereich desKulturerbes im westlichen Balkanraum gewährleisten und die Umsetzungnachhaltiger Finanzierungsstrategien unterstützen. Für die 26 „konsolidiertenProjekte“ in der Region wurden insgesamt rund 50 Mio. EUR veranschlagt.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/737&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://www.coe.int/t/dg4/cultureheritage/Regional/SEE/IRPPSAAH/IRPPSAAH_ProgrammeOutlines_en.asp#TopOfPage

XII. Sonstiges

1. Der 20. Mai wird zum „Europäischen Tag der Meere“ ausgerufenDie Europäische Union hat beschlossen, die Leistungen und das Potenzial dereuropäischen Ozeane und Meere zu würdigen, und deshalb den 20. Mai zumEuropäischen Tag der Meere ausgerufen. Die Eröffnungszeremonie findet inStraßburg statt, wo Kommissionspräsident José Manuel Barroso, RatspräsidentJanez Janša und der Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering,eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen werden.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/750&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://ec.europa.eu/maritimeaffairs/maritime-day-2008_de.html• Speech by Commissioner Borg 'Building a common vision of the oceans and seas', Lisbon

2. EU und UEFA richten Auskunftsdienst für Fans auf EURO 2008 einZiel ist, Fußballfans, die zur EURO 2008 reisen, über ihre Verbraucherrechteaufzuklären und bei Schwierigkeiten Hilfe anzubieten. Gegenstand der Kampagnesind z. B. gefälschte Eintrittskarten, Übertragung von Karten im Krankheitsfall,Flugreisen, Roaming-Gebühren, Krankenversicherung in der EU und Probleme beimEinkaufen im Ausland. Eine von EU und UEFA erstellte Online-Broschüre mitRatschlägen für Fans, die zum Turnier reisen, ist ab 15.05. auf der Website derUEFA (www.euro2008.com) und einer Website der Europäischen Kommission(www.supportersrights.eu) abrufbar. Den Fans steht ab dem 1. Juni 2008 für die gesamteDauer des Turniers ein kostenloser telefonischer Auskunftsdienst in allen EU-Sprachen unter der Rufnummer 00800 6 7 8 9 10 11 zur Verfügung.http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/08/749&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=enhttp://www.euro2008.comhttp://ec.europa.eu/consumers/index_de.htmhttp://ec.europa.eu/europedirect/index_de.htm• Memo on Questions and Answers: EU-UEFA campaign to inform EURO 2008 fans about their rights

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Vorschau auf Termine und Entscheidungen

Rat der Europäischen Union und Europäischer Rat

19./20.05. Rat LandwirtschaftVorschlag für eine Verordnung über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln;WTO-Verhandlungen: Sachstandsbericht; Lage auf dem Agrarmarkt – Entwicklung derAgrar- und Nahrungsmittelpreise. Mehr auf der Webseite der slowenischenRatspräsidentschaft.

21./22.05. Rat Bildung, Jugend und KulturEuropäisches Konzept für die Medienkompetenz im digitalen Umfeld;Gemeinschaftsprogramm zum Schutz von Kindern bei der Nutzung des Internet undanderer Kommunikationstechnologien; kreative Online-Inhalte im Binnenmarkt;Arbeitsplan im Kulturbereich 2008-2010; Mehrsprachigkeit; Förderung der Kreativität inder allgemeinen und beruflichen Bildunghttp://www.eu2008.si/en/Meetings_Calendar/Dates/May/0521_EYC.html

25.-27.05. Informelles Treffen Landwirtschaft und Fischerei (Brdo, Slowenien)Erste Diskussion der Minister über die neuen Gesetzesvorschläge im Rahmen derÜberprüfung der GAP. Weitere Informationen finden Sie hier.

26./27.05. Rat Allgemeine Angelegenheiten und AußenbeziehungenTreffen der EU-Außenminister sowie der EU-Minister für Verteidigung und EntwicklungMehr Informationen zu dem Treffen finden Sie hier.

29./30.05. Rat WettbewerbsfähigkeitMehr Informationen zu dem Treffen finden Sie hier.

http://www.consilium.europa.eu/cms3_applications/applications/newsRoom/loadBook.asp?BID=104&LANG=4&cmsid=364

Europäisches Parlament

Ausschusssitzungen in Straßburg19.05. Umweltausschuss, Wirtschaftsausschuss, Industrieausschuss, Binnenmarktausschuss,

Fischereiausschuss, Rechtsausschuss, Petitionsausschuss, Verfassungsausschusshttp://www.europarl.europa.eu/activities/committees/calendar/nextResults.do?language=DE&page=5&pageSize=10&tabId=&actionType=&body=&genericBody=&place=&term=&date=

Plenum in Straßburg19.-22.05. Haushaltsvoranschlag 2009 des Parlaments, WTO-Streitfälle bezüglich Airbus/Boeing

(BE: Helmut Markov, VEL/DE, PdS), Handel mit Roh- und Grundstoffen,Satellitenmobilfunkdienste (MSS), Gemeinsames Unternehmen „Brennstoffzellen undWasserstoff“, Gemeinschaftlicher Tabakfonds, Programm PEACE, Strategie für dieRegionen in äußerster Randlage, Verbraucherpolitische Strategie der EU (2007-2013),Leitlinien für beschäftigungspolitische Maßnahmen, integrierte Meerespolitik (BE: WillyPiecyk, SPE/DE), Entsprechungen der beruflichen Befähigungsnachweise, Informationenim Veterinär- und Tierzuchtbereich, Rückgabe von Kulturgütern (kodifizierte Fassung),Fleisch- und Viehbestandsstatistiken (BE: Friedrich-Wilhelm Graefe zu Baringdorf,Grüne/DE), Betriebsstrukturerhebungen, Zulassung zum Beruf desKraftverkehrsunternehmers, Zugang zum Personenkraftverkehrsmarkt , Zugang zumGüterkraftverkehrsmarkt, Fortschritte in Bezug auf Chancengleichheit , Frauen undWissenschaft, Verbot von metallischem Quecksilber, Abwrackung von Schiffen,Wissenschaftliche Fakten des Klimawandels: Feststellungen undBeschlussempfehlungen (Zwischenbericht Karl-Heinz Florenz EVP/DE), Vorbereitung des

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EU-Russland-Gipfels, Fortschrittsbericht 2007 -Türkei, Abkommen über ein Verbot vonUran-Waffen, Halbzeitbewertung der Industriepolitik, Tiergesundheitsstrategie für dieEuropäische Union (2007-2013), Europäische Stiftung für Berufsbildung, Wirksamkeitder Entwicklungshilfe, Preisanstieg bei Lebensmitteln, Verhandlungen zwischen derEuropäischen Union und den Vereinigten Staaten im Bereich der Visumfreiheit

http://www.europarl.europa.eu/activities/plenary.do?language=DE

Europäische Kommission

20.05. Wöchentliche Kommissionssitzung (Straßburg)Auf der Agenda der Kommissionssitzung stehen unter anderem die Gesetzesvorschlägeim Rahmen des "Gesundheitschecks" der Gemeinsamen Agrarpolitik, der Bericht derKommission zu den Entwicklungen auf dem Flachs- und dem Hanfsektor und derAnzeiger für Staatliche Beihilfen – Frühjahr 2009. Ein weiterer Punkt auf der Agenda istdie Verbesserung der Sicherheit von Fahrzeugen (ESP, Reifendruckkontrolle undReifenabrollwiderstand). Außerdem soll das Programm zur Entwicklung dereuropäischen Autoindustrie angenommen werden. Schließlich werden Vorschläge zumThema Barcelonaprozess und Mittelmeerunion angenommen. Mehr hier.

28.05. Wöchentliche KommissionssitzungAuf der Agenda der Sitzung stehen unter anderem Präventivmaßnahmen gegen dieÜberfischung von Thunfisch. Weitere Informationen finden Sie hier.

http://www.europa.eu.int/comm/atwork/collegemeetings/docs/ojcomm_en.pdf

Europäischer Wirtschafts- und Sozialausschuss

28./29.05. PlenumFEIER ANLÄSSLICH DES 50-JÄHRIGEN BESTEHENS DES EWSA, (Ansprachen von:EP-Präsident Hans-Gert PÖTTERING, Kommissionspräsident José Manuel BARROSO,AdR-Präsident Luc VAN DEN BRANDE und fünf ehemaligen EWSA-Präsidenten;Debate mit jungen Europäern), Große Debatte: "Die Zukunft und der interkulturelleDialog" (Ansprachen u.a.− von: Pat COX, ehemaliger Präsident des EuropäischenParlaments, Jacques DELORS, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission,Nana MOUSKOURI, ehemaliges Mitglied des Europäischen Parlaments und UNICEF-Botschafterin), Verabschiedung von Stellungnahmen: ÖkologischeHerstellungsverfahren (Initiativstellungnahme), Ältere Menschen / Neue IKT,Versicherung und Rückversicherung, Stigmatisierung des unternehmerischen Scheiternsüberwinden, Internationale Beschaffungsmärkte (Sondierungsstellungnahme aufErsuchen des künftigen französischen Ratsvorsitzes), Grünbuch: Mobilität in der Stadt,Aktionsplan Güterverkehrslogistik, Zugang zu elektronischen Kommunikationsnetzen,Computerreservierungssysteme, Schutz der Kinder bei der Internetnutzung,Wasserknappheit und Dürre, Unterbindung der illegalen Fischerei, Schutz empfindlicherTiefseeökosysteme, Neuartige Lebensmittel, Informationen im Veterinär- undTierzuchtbereich, Gemeinschaftsstrategie für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz2007-2012, Entsendung von Arbeitnehmern, Modalitäten für die optimale Förderung derMobilität junger Menschen in Europa (Sondierungsstellungnahme auf Ersuchen deskünftigen französischen Ratsvorsitzes), Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armutund sozialer Ausgrenzung (2010), Programm "Jugend in Aktion" (2007-2013),Aktionsprogramm im Bereich des lebenslangen Lernens, Europäisches Jahr derKreativität und Innovation (2009), Vorteile und Nutzen des Euro (Initiativstellungnahme),MwSt/Versicherungs- und Finanzdienstleistungen, Beziehungen EU/Serbien: die Rolleder Zivilgesellschaft (Sondierungsstellungnahme)http://www.toad.eesc.europa.eu/EESCConvocation.aspx?body=PLEN&lang=de&date=28/05/2008

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Ausschuss der Regionen

03.06. Fachkommission für AußenbeziehungenSeminar zum Thema "Nationale Minderheiten in den Westbalkanländern - eine Chancefür die transnationale Zusammenarbeit der regionalen und lokalenGebietskörperschaften", in Slovenska Bistrica, Slowenienhttp://www.toad.cor.europa.eu/CORConvocation.aspx?body=relex-iv&date=03062008.

18./19.06. PlenumTO noch nicht bekannt. Demnächst unter:http://www.toad.cor.europa.eu/CORAgenda.aspx?body=PLEN

Europäischer Gerichtshof

In der Woche vom 26. - 30. Mai 2008 finden keine Verhandlungen statt.

20.05. Urteil in der Rechtssache C-91/05 (Kommission/Rat)[ECOWAS-Moratorium über Leicht- und Kleinwaffen - Rechtsgrundlage ]Die Rechtssache wirft die Frage der richtigen Rechtsgrundlage für Maßnahmen amSchnittpunkt von GASP und Entwicklungshilfe auf. Die Kommission beantragt dieNichtigerklärung des Ratsbeschlusses 2004/833/GASP über einen Beitrag derEuropäischen Union an die ECOWAS (Wirtschaftsgemeinschaft WestafrikanischerStaaten) im Rahmen des Moratoriums über leichte Waffen und Kleinwaffen.Generalanwalt Mengozzi hat in seinen Schlussanträgen vorgeschlagen, die Klage derKommission abzuweisen. Detailinformationen C-91/05

21.05. Schlussanträge in der Rechtssache C-127/07 (Arcelor Atlantique und Lorraine u.a)[Gültigkeit der Richtlinie über den Handel mit Emissionszertifikaten]Mehrere Stahlunternehmen klagen in Frankreich gegen die nationalen Vorschriften zurUmsetzung der Richtlinie 2003/87/EG über den Handel mit Treibhausgas-Emissionszertifikaten. Sie stellen dabei auch die Gültigkeit der Richtlinie in Frage. DerConseil d’État möchte nun vom Gerichtshof wissen, ob die Richtlinie mit demGleichheitsgrundsatz vereinbar ist, soweit sie Anlagen des Stahlsektors demEmissionshandelssystem unterwirft, die Aluminium- und die Kunststoffindustrie dagegennicht. Generalanwalt ist Herr Poiares Maduro. Detailinformationen C-127/07

Mündliche Verhandlung in der Rechtssache C-445/06 (Danske Slagterier)[Staatshaftungsklage - Import von Fleisch nicht kastrierter Eber]Der Bundesgerichtshof muss über eine vom Branchenverband dänischer Schlachthöfeund Schweinezüchter gegen die Bundesrepublik Deutschland erhobeneSchadensersatzforderung von mindestens 280 Mio. DM entscheiden. Danske Slagterierstützt sich auf das Urteil des EuGH in der Rechtssache C-102/96, dem zufolgeDeutschland gemeinschaftsrechtswidrig gehandelt habe, indem es Eberfleisch alsgenussuntauglich einstufte, das einen bestimmten Grenzwert des Hormons Androstenonüberschritt. Um über die von der Bundesrepublik gegen die Bejahung der Staatshaftungdurch das OLG Köln eingelegte Revision entscheiden zu können, möchte der BGH nunvom Gerichtshof wissen, ob die Fleischproduzenten einen Haftungsanspruch auf dieMissachtung der Fleischhandelsrichtlinie 64/433/EWG und der Veterinärkontrollrichtlinie89/662/EWG, oder wenigstens auf eine Verletzung der Warenverkehrsfreiheit stützenkönnen. Detailinformationen C-445/06

22.05. Schlussanträge in der Rechtssache C-210/06 (Cartesio)[Sitzverlegung einer Gesellschaft - NiederlassungsfreiheitDas Szegedi Ítél tábla (Ungarn) hat dem Gerichtshof Fragen zur Niederlassungsfreiheitin Bezug auf die Sitzverlegung von Gesellschaften vorgelegt. Für den Fall, dass seineVorlage zulässig ist, möchte es insbesondere wissen, ob die Niederlassungsfreiheit desGemeinschaftsrechts es verbietet, die Sitzverlegung einer ungarischenHandelsgesellschaft in einen anderen Mitgliedstaat der Europäischen Union zu

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unterbinden. Detailinformationen C-210/06

Schlussanträge in der Rechtssache C-427/06 (Bartsch)[Verbot der Altersdiskriminierung - Betriebsrenten]Das Bundesarbeitsgericht möchte vom Gerichtshof wissen, unter welchenVoraussetzungen ein primärrechtliches Verbot der Altersdiskriminierung Anwendungfindet. Insbesondere fragt sich das Bundesarbeitsgericht, ob die Gerichte derMitgliedstaaten ein solches Verbot auch dann zu gewährleisten haben, wenn einemögliche Diskriminierung keinen gemeinschaftsrechtlichen Bezug aufweist und ob dasVerbot auch zwischen privaten Arbeitgebern und ihren Arbeitnehmern anwendbar ist.Diese Fragen stellen sich im Rechtsstreit um eine betrieblicheHinterbliebenenversorgung, die dem Ehegatten eines verstorbenen Arbeitnehmers nichtgewährt wird, wenn er mehr als 15 Jahre jünger ist als der Verstorbene. Generalanwältinist Frau Sharpston. Detailinformationen C-427/06

Schlussanträge in der Rechtssache C-240/07 (Sony Music Entertainment)[Rechte eines Tonträgerherstellers - Schutzdauer - Alben von Bob Dylan]Die Firma Falcon verkauft CDs mit Titeln von Bob Dylan. Einzelne Titel sind auf Dylan-Alben erschienen, die vor 1966 in den USA veröffentlicht wurden. Die Firma Sony machtgeltend, dass sie Tonträgerrechte an diesen Alben besitze, die nun von Falcon verletztwürden. Gegen die von Sony erhobene Klage auf Unterlassung und Schadenersatz hatFalcon sich in zwei Instanzen erfolgreich mit der Auffassung verteidigt, an den vor dem 1.Januar 1966 aufgenommenen Bob-Dylan-Alben bestünden in Deutschland keine Rechteeines Tonträgerherstellers. Der Bundesgerichtshof möchte nun vom EuGH wissen, obsich ein Schutz der Herstellerrechte aus der Richtlinie 2006/116 über die Schutzdauerdes Urheberrechts und bestimmter verwandter Schutzrechte ergibt. Generalanwalt istHerr Ruiz-Jarabo. Detailinformationen C-240/07

Urteil in der Rechtssache C-499/06 (Nerkowska)[Unionsbürgerfreizügigkeit - Kriegsopferrenten - Wohnsitzkriterium]Darf ein Mitgliedstaat die Zahlung einer im Inland gewährten Kriegsopferrente verweigern,wenn die Rentenberechtigte im EU-Ausland lebt? Dies fragt das polnischeRegionalgericht Koszalin den EuGH aufgrund der Klage einer in Deutschland lebendenPolin. Nach der von Generalanwalt Poiares Maduro in seinen Schlussanträgenvertretenen Auffassung lässt sich dies nicht rechtfertigen. Detailinformationen C-499/06

Urteil in der Rechtssache C-266/06 P (Degussa)[Rechtsmittel - Nichtigkeitsklage gegen Kartellstrafe - Methionin-Kartell][Degussa (Düsseldorf) beantragt die Aufhebung des vom Gericht erster Instanz in derRechtssache T-279/02 gefällten Urteils, das eine ihr von der Kommission auferlegteKartellstrafe lediglich herabgesetzt hat. In ihrer Entscheidung 2003/674/EG stellte dieKommission fest, dass die Unternehmen Aventis/AAN, Degussa und Nippon Soda von1986 bis 1999 an einer fortdauernden Vereinbarung und/oder einer aufeinanderabgestimmten Verhaltensweise beteiligt gewesen sind, die das gesamte Gebiet des EWRumfasste. Auf die Klage der Degussa hin hat das Gericht erster Instanz am 5. April 2006ihre Geldbuße auf 91.125.000 Euro herabgesetzt. Detailinformationen C-266/06 P

Urteil in der Rechtssache C-439/06 (citiworks)[ Ausnahme von Netzzugangspflichten zugunsten von "Betriebsnetzen"]Das von der Flughafen Leipzig/Halle GmbH unterhaltene Energieversorgungsnetz liefertdem Flughafen und 93 auf seinem Gelände angesiedelten Unternehmen Strom.Nachdem das zuständige Ministerium das Flughafennetz als „Objektnetz“ eingestuft hat,das nicht den Zugangsbestimmungen des deutschen Energiewirtschaftsgesetzesunterliegt, wandte sich citiworks an das Oberlandesgericht Dresden. Dieses hatfestgestellt, dass das Flughafennetz zwar nach deutschem Recht als “Betriebsnetz” vonden Zugangsbestimmungen befreit werden kann, gleichzeitig aber dem EuGH die Frageder Vereinbarkeit der anwendbaren Vorschrift mit der Elektrizitätsbinnenmarktrichtlinie 2003/54/EG vorgelegt. In seinen Schlussanträgen hat Generalanwalt Mazák dieAuffassung vertreten, dass der Ausschluss der Anwendung der Bestimmungen überDrittzugangsverpflichtungen auf „Betriebsnetze“ im Sinne des deutschenEnergiewirtschaftsgesetzes nicht zu rechtfertigen ist. Detailinformationen C-439/06

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Gericht erster Instanz

20.05. Mündliche Verhandlung in der Rechtssache T-212/03 (MyTravel / Kommission)[Klage auf Schadensersatz - Untersagung des Zusammenschlusses Airtours/First Choice]Das Unternehmen MyTravel (GB) verlangt von der Kommission Schadensersatz dafür,dass sie im Jahre 1999 den Zusammenschluss seines Vorgängers Airtours mit FirstChoice untersagt hat. Diese Entscheidung der Kommission war vom Gericht erster Instanzfür nichtig erklärt worden. Als Schaden infolge der rechtswidrigen Untersagung machtMyTravel die von First Choice erwirtschafteten Gewinne, potentielle Einsparungen durchSynergieeffekte und die Kosten des Übernahmeangebots an First Choice geltend. Die am29. April 2008 begonnene mündliche Verhandlung wird heute fortgesetzt.Detailinformationen T-212/03

http://curia.eu.int/de/actu/calendriers/index.htm