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Ausgabe 14 / Dezember 2018 Seite 2 Aktuell Klinikseelsorge am Ostalb- Klinikum Aalen und an der St. Anna-Virngrundklinik Ellwangen Klinisches Ethikkomitee – Stauferklinikum Mutlangen Das interessiert 72-Stunden-Aktion Termine Seite 3 Was war » Dekanatsjugendseelsorger Patrik Grazer » Öffentliche Mittagspause » Erste Mitarbeiterklausur des Dekanats Ostalb in Leinroden » Tag der offenen Pfarrhaus-Tür in Röhlingen Wer oder was steckt hinter SE20? Viel Arbeit in lebendigen Gemeinden Seite 4 Was macht eigentlich… Die Organisierte Nachbarschafts- hilfe in der SE Leintal Der ambulante ökumenische Hospizdienst in Ellwangen Was mich begleiten kann Neugeborenen-Segnung Begleitspruch Wenn ich einem Menschen helfe. Von Lothar Zenetti IMPRESSUM Herausgegeben von Dekanat Ostalb Weidenfelder Straße 12 73430 Aalen Telefon 07361 59010 Fax 07361 59019 www.dekanat-ostalb.de Verantwortliche Dekan Robert Kloker Pressereferentin Sibylle Schwenk Redaktion und Autoren Martin Keßler, Sibylle Schwenk Tobias Kriegisch Gestaltung www.zoodesign.de Druck Druckerei Opferkuch Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen Dezember 2018 Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier Einfach nur da sein AKTUELL – KLINIKSEELSORGE IN AALEN, ELLWANGEN UND SCHWÄBISCH GMÜND INHALT Von Mensch zu Mensch im Dekanat Ostalb Manchmal genügt es, einfach nur da zu sein. Man sitzt sich stumm gegenüber, Blickkontakte, ein Streicheln über die Hand. Was sich hinter den Türen der Krankenzim- mer in den drei Kliniken des Ost- albkreises abspielt, das sind oft Schicksale, schwere Operatio- nen, auch der Tod. Am Ostalb-Kli- nikum in Aalen, in der St. An- na-Virngrund-Klinik Ellwangen und am Stauferklinikum Mutlan- gen sind die Klinikseelsorger*in- nen unseres Dekanats im Einsatz. Sie bieten ihre Zeit, sind offen für Gespräche – und sind manchmal eben auch »nur da«. Der Tag beginnt bei Klinikseelsor- gerin Karin Fritscher an diesem Dienstagmorgen so wie jeder Tag: In der Klinikkapelle. Selbst zur Ruhe kommen, sich einstellen auf die Arbeit und auf die Besuche in den Krankenzimmern, sich be- wusstwerden, dass diesen Tag Gott begleitet: »Ich mache mir klar, dass ich in meinem Alltag nicht alleine bin, dass Gott ein Gott ist und mich begleitet«. Dienstags ist Karin Fritscher auf der Intensivstation. Sie kommt und bietet ihre Zeit an. »Die Men- schen entscheiden dann, ob sie mich brauchen können«, erzählt sie. Auf dieser Station trifft sie oft auf Menschen, die Angst ha- ben vor dem, was kommen wird. Auch die Angehörigen, die mitlei- den, die sehr besorgt sind um den kranken Menschen, nimmt Karin Fritscher in den Blick. Manchmal gehe ihr der Schmerz der Angehö- rigen noch mehr »an die Nieren«, als jener des Kranken. »Sie kön- nen meine Hand halten, wenn sie wollen«, spricht Karin Fritscher den Patienten und auch den An- gehörigen zu. Und wenn sie merkt, dass jemand christlich verankert ist, bietet sie auch Gebet und Se- gen an. Die Menschen fühlten sich dadurch getragen, auf eine beson- dere Art beruhigt. Denn: »In dem Moment, in dem ich den Segen ausspreche, da gebe ich den Kran- ken in Gottes Hand und ich bin si- cher, dass Gott ihn wirklich in sei- ner Hand hält und sich kümmert«. Auf den anderen Stationen geht Karin Fritscher von Zimmer zu Zimmer. Sie erkundigt sich zu- nächst beim Pflege- personal, wie die Si- tuation ist, was sie beachten muss. Vor jeder Tür atmet sei einmal tief ein und aus und prüft sich selbst, dass sie in die- sem Moment ganz für den Menschen da ist. Was dann pas- siert, ist ganz unter- schiedlich. »In den meisten Fällen freu- en sich die Patienten, wenn ich komme. Manchmal reden wir über den Glauben, manchmal über Poli- tik, und manchmal ist es auch ein- fach ein Geplauder«, berichtet die Klinikseelsorgerin. Sie ist einfach da. Und das nicht nur für die Pati- enten, sondern ihr liegt auch das Klinikpersonal sehr am Herzen. »Deshalb sind wir alle Klinikseel- sorger, haben unsere festen Statio- nen, damit uns die Mitarbeiter*in- nen auch kennen«. »Ich möchte keinen anderen Beruf haben«, ist Karin Fritscher überzeugt. Die Klinikseelsorge sei in jeder Hinsicht Seelsorge am Menschen. Die Würde jedes und jeder Einzelnen in der besonderen Situation hoch zu halten, das sieht sie als ihre zentrale Aufgabe. Das »Gesicht« der Geriatrie Gut, dass es noch jemanden gibt, der diesen Dienst mit ihr teilt. Es sind dies der evangelische Pfarrer Jan Langfeldt und Bruder Marinus Marx vom Orden der Redemptoris- ten auf dem Schönenberg. An drei Nachmittagen in der Woche ist Bruder Marinus am Ostalb-Klini- kum und tauscht sich vor Beginn seines Dienstes mit Karin Frit- scher im gemeinsamen Büro neben dem Casino der Klinik aus. Bruder Marinus ist im Laufe der Zeit das »Gesicht« der Geriatrie geworden. Neben der geriatrischen Rehabi- litation gibt es dort auch die Akut-Geria- trie. »Dort werde ich auch mit Sterben und Tod konfrontiert««, berichtet Bruder Ma- rinus. In seiner Ar- beit begegne ihm ein- fach alles: Zuspruch und Ablehnung, Of- fenheit und Bereit- schaft. Auch er geht von Zimmer zu Zim- mer. »Der Patient be- stimmt das Thema«, lässt Bruder Marinus wissen, »und oft geht es um die Krankheit«. Bruder Marinus ist gelernter Koch und als solcher auch auf dem Schönenberg tä- tig. »Ich bin Leibsorger und Seel- sorger«, schmunzelt er. Karin Frit- scher empfindet es als eine große Bereicherung einen Ordensbruder als Kollegen zu haben. »So kann man ihm die Gebetsanliegen der Menschen mit ins Kloster geben«. »Als komme ihnen Gott entgegen« 16 Kilometer weiter nördlich hat Schwester Theresia Dauser eben ihren Dienst angetreten. Das Büro der Klinikseelsorge befindet sich direkt neben der Klinikkapelle. Schwester Theresia ist eine An- na-Schwester, gehört zu den Fran- ziskanerinnen von Ellwangen und seit 2013 in der Klinikseelsorge in Ellwangen tätig. Mit ihrer Mit- schwester Sigrid teilt sie sich die Arbeit. Ihr Arbeitsfeld kommt nicht von ungefähr. »Ich bin Kranken- schwester und habe in der dama- ligen Virngrund-Klinik gelernt«, blickt die Klinikseelsorgerin zu- rück. Bevor sie die Klinikseelsorge in Ellwangen begonnen hat, war sie in Stuttgart tätig und hat dort unter anderem das »Haus der Stil- le« aufgebaut. Sie kennt sich damit aus, wie man selbst zur inneren Ruhe kommt und einen Ausgleich zu der wertvollen, aber nicht einfa- chen Arbeit als Klinikseelsorgerin finden kann. Sie ist geübt im me- ditativen Tanzen und bietet selbst Kurse darin im »Haus Lebensspur« an. In Gebet und Anbetung, geist- licher Begleitung, auch in regel- mäßigen Exerzitien, kann sie ei- nen Halt für ihre Arbeit finden. Außerdem findet Schwester The- resia Ausgleich im Gesang. »Ich singe Sopran im Chor ‚bel canto‘ von St. Wolfgang«, erzählt die An- na-Schwester. Die Mischung dort aus alten und neuen Liedern, Ge- sängen in allen Sprachen – das hat es ihr angetan und dort kann sie richtig abschalten. »Die Patienten empfinden es mittlerweile als selbstverständ- lich, dass wir da sind«, weiß Schwester Theresia aus Erfahrung. Wie in Aalen geht man auch in Ell- wangen von Zimmer zu Zimmer, begleitet Kranke und Sterbende, auch Angehörige. »Die Angehöri- gen brauchen oft mehr Begleitung als die Patienten«, erzählt Schwes- ter Theresia. Man müsse empa- thisch sein, aber auch ein »dickes Fell« mitbringen. Gerne nimmt sie auch neue Herausforderungen an. Und trotz ihrer Erfahrung gibt es immer wieder Situationen, die sie persönlich sehr beschäftigen. Ein Abstumpfen, das gebe es ein- fach nicht. »Man sollte sich viel mehr mit dem Tod auseinander- setzen«, ergänzt Schwester The- resia, »denn er gehört zum Leben dazu«. Während ihrer Zeit als Kli- nikseelsorgerin hat sie beobachtet, dass Sterben eben auch schön sein kann, wenn die Patienten strahlen und einen glücklichen Blick ha- ben. »Es ist dann so, als komme ih- nen Gott entgegen«. mehr S. 2» KARIN FRITSCHER UND BRUDER MARINUS MARX SCHWESTER THERESIA (LINKS) UND SCHWESTER SIGRID »Wir sind Klinikseelsor- ger, weil wir nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Mit- arbeitenden und Angehöri- gen da sind« Karin Fritscher

›Von Mensch zu Mensch im Dekanat Ostalb‹ · gen an. Die Menschen fühlten sich dadurch getragen, auf eine beson-dere Art beruhigt. Denn: »In dem Moment, in dem ich den Segen

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Page 1: ›Von Mensch zu Mensch im Dekanat Ostalb‹ · gen an. Die Menschen fühlten sich dadurch getragen, auf eine beson-dere Art beruhigt. Denn: »In dem Moment, in dem ich den Segen

Ausgabe 14 / Dezember 2018

Seite 2

AktuellKlinikseelsorge am Ostalb-Klinikum Aalen und an der St. Anna-Virngrundklinik Ellwangen

Klinisches Ethikkomitee – Stauferklinikum Mutlangen

Das interessiert72-Stunden-Aktion

TermineSeite 3

Was war»Dekanatsjugendseelsorger

Patrik Grazer»Öffentliche Mittagspause»Erste Mitarbeiterklausur des

Dekanats Ostalb in Leinroden»Tag der offenen Pfarrhaus-Tür

in Röhlingen

Wer oder was steckt hinter SE20?Viel Arbeit in lebendigen Gemeinden

Seite 4

Was machteigentlich…Die Organisierte Nachbarschafts-hilfe in der SE Leintal

Der ambulante ökumenische Hospizdienst in Ellwangen

Was mich begleiten kannNeugeborenen-Segnung

BegleitspruchWenn ich einem Menschen helfe.Von Lothar Zenetti

IMPRESSUMHerausgegeben von Dekanat OstalbWeidenfelder Straße 1273430 AalenTelefon 07361 59010 Fax 07361 59019 www.dekanat-ostalb.de

VerantwortlicheDekan Robert KlokerPressereferentin Sibylle Schwenk

Redaktion und AutorenMartin Keßler, Sibylle SchwenkTobias Kriegisch

Gestaltung www.zoodesign.de

Druck Druckerei Opferkuch Hirschbachstraße 31, 73431 Aalen

Dezember 2018Gedruckt auf PEFC-zertifiziertem Papier

Einfach nur da seinAKTUELL – KLINIKSEELSORGE IN AALEN, ELLWANGEN UND SCHWÄBISCH GMÜNDINHALT

› V o n M e n s c h z u M e n s c h i m D e k a n a t O s t a l b ‹

Manchmal genügt es, einfach nur da zu sein. Man sitzt sich stumm gegenüber, Blickkontakte, ein Streicheln über die Hand. Was sich hinter den Türen der Krankenzim-mer in den drei Kliniken des Ost-albkreises abspielt, das sind oft Schicksale, schwere Operatio-nen, auch der Tod. Am Ostalb-Kli-nikum in Aalen, in der St. An-na-Virngrund-Klinik Ellwangen und am Stauferklinikum Mutlan-gen sind die Klinikseelsorger*in-nen unseres Dekanats im Einsatz. Sie bieten ihre Zeit, sind offen für Gespräche – und sind manchmal eben auch »nur da«.

Der Tag beginnt bei Klinikseelsor-gerin Karin Fritscher an diesem Dienstagmorgen so wie jeder Tag: In der Klinikkapelle. Selbst zur Ruhe kommen, sich einstellen auf die Arbeit und auf die Besuche in den Krankenzimmern, sich be-wusstwerden, dass diesen Tag Gott begleitet: »Ich mache mir klar, dass ich in meinem Alltag nicht alleine bin, dass Gott ein Gott ist und mich begleitet«.

Dienstags ist Karin Fritscher auf der Intensivstation. Sie kommt und bietet ihre Zeit an. »Die Men-schen entscheiden dann, ob sie mich brauchen können«, erzählt sie. Auf dieser Station trifft sie oft auf Menschen, die Angst ha-ben vor dem, was kommen wird. Auch die Angehörigen, die mitlei-den, die sehr besorgt sind um den kranken Menschen, nimmt Karin Fritscher in den Blick. Manchmal gehe ihr der Schmerz der Angehö-rigen noch mehr »an die Nieren«, als jener des Kranken. »Sie kön-nen meine Hand halten, wenn sie wollen«, spricht Karin Fritscher den Patienten und auch den An-gehörigen zu. Und wenn sie merkt, dass jemand christlich verankert ist, bietet sie auch Gebet und Se-gen an. Die Menschen fühlten sich dadurch getragen, auf eine beson-dere Art beruhigt. Denn: »In dem

Moment, in dem ich den Segen ausspreche, da gebe ich den Kran-ken in Gottes Hand und ich bin si-cher, dass Gott ihn wirklich in sei-ner Hand hält und sich kümmert«.

Auf den anderen Stationen geht Karin Fritscher von Zimmer zu Zimmer. Sie erkundigt sich zu-nächst beim Pflege-personal, wie die Si-tuation ist, was sie beachten muss. Vor jeder Tür atmet sei einmal tief ein und aus und prüft sich selbst, dass sie in die-sem Moment ganz für den Menschen da ist. Was dann pas-siert, ist ganz unter-schiedlich. »In den meisten Fällen freu-en sich die Patienten, wenn ich komme. Manchmal reden wir über den Glauben, manchmal über Poli-tik, und manchmal ist es auch ein-fach ein Geplauder«, berichtet die Klinikseelsorgerin. Sie ist einfach da. Und das nicht nur für die Pati-enten, sondern ihr liegt auch das Klinikpersonal sehr am Herzen. »Deshalb sind wir alle Klinikseel-sorger, haben unsere festen Statio-nen, damit uns die Mitarbeiter*in-nen auch kennen«.

»Ich möchte keinen anderen Beruf haben«, ist Karin Fritscher überzeugt. Die Klinikseelsorge sei in jeder Hinsicht Seelsorge am Menschen. Die Würde jedes und jeder Einzelnen in der besonderen Situation hoch zu halten, das sieht sie als ihre zentrale Aufgabe.

Das »Gesicht« der GeriatrieGut, dass es noch jemanden gibt, der diesen Dienst mit ihr teilt. Es sind dies der evangelische Pfarrer Jan Langfeldt und Bruder Marinus Marx vom Orden der Redemptoris-ten auf dem Schönenberg. An drei Nachmittagen in der Woche ist

Bruder Marinus am Ostalb-Klini-kum und tauscht sich vor Beginn seines Dienstes mit Karin Frit-scher im gemeinsamen Büro neben dem Casino der Klinik aus. Bruder Marinus ist im Laufe der Zeit das »Gesicht« der Geriatrie geworden. Neben der geriatrischen Rehabi-

litation gibt es dort auch die Akut-Geria-trie. »Dort werde ich auch mit Sterben und Tod konfrontiert««, berichtet Bruder Ma-rinus. In seiner Ar-beit begegne ihm ein-fach alles: Zuspruch und Ablehnung, Of-fenheit und Bereit-schaft. Auch er geht von Zimmer zu Zim-mer. »Der Patient be-stimmt das Thema«, lässt Bruder Marinus wissen, »und oft geht es um die Krankheit«.

Bruder Marinus ist gelernter Koch und als solcher auch auf dem Schönenberg tä-tig. »Ich bin Leibsorger und Seel-sorger«, schmunzelt er. Karin Frit-scher empfindet es als eine große Bereicherung einen Ordensbruder als Kollegen zu haben. »So kann man ihm die Gebetsanliegen der Menschen mit ins Kloster geben«.

»Als komme ihnen Gott entgegen«16 Kilometer weiter nördlich hat Schwester Theresia Dauser eben ihren Dienst angetreten. Das Büro der Klinikseelsorge befindet sich direkt neben der Klinikkapelle. Schwester Theresia ist eine An-na-Schwester, gehört zu den Fran-ziskanerinnen von Ellwangen und seit 2013 in der Klinikseelsorge in Ellwangen tätig. Mit ihrer Mit-schwester Sigrid teilt sie sich die Arbeit. Ihr Arbeitsfeld kommt nicht von ungefähr. »Ich bin Kranken-schwester und habe in der dama-ligen Virngrund-Klinik gelernt«, blickt die Klinikseelsorgerin zu-

rück. Bevor sie die Klinikseelsorge in Ellwangen begonnen hat, war sie in Stuttgart tätig und hat dort unter anderem das »Haus der Stil-le« aufgebaut. Sie kennt sich damit aus, wie man selbst zur inneren Ruhe kommt und einen Ausgleich zu der wertvollen, aber nicht einfa-chen Arbeit als Klinikseelsorgerin finden kann. Sie ist geübt im me-ditativen Tanzen und bietet selbst Kurse darin im »Haus Lebensspur« an. In Gebet und Anbetung, geist-licher Begleitung, auch in regel-mäßigen Exerzitien, kann sie ei-nen Halt für ihre Arbeit finden. Außerdem findet Schwester The-resia Ausgleich im Gesang. »Ich singe Sopran im Chor ‚bel canto‘ von St. Wolfgang«, erzählt die An-na-Schwester. Die Mischung dort aus alten und neuen Liedern, Ge-sängen in allen Sprachen – das hat es ihr angetan und dort kann sie richtig abschalten.

»Die Patienten empfinden es mittlerweile als selbstverständ-lich, dass wir da sind«, weiß Schwester Theresia aus Erfahrung. Wie in Aalen geht man auch in Ell-wangen von Zimmer zu Zimmer, begleitet Kranke und Sterbende, auch Angehörige. »Die Angehöri-gen brauchen oft mehr Begleitung als die Patienten«, erzählt Schwes-ter Theresia. Man müsse empa-thisch sein, aber auch ein »dickes Fell« mitbringen. Gerne nimmt sie auch neue Herausforderungen an.

Und trotz ihrer Erfahrung gibt es immer wieder Situationen, die sie persönlich sehr beschäftigen. Ein Abstumpfen, das gebe es ein-fach nicht. »Man sollte sich viel mehr mit dem Tod auseinander-setzen«, ergänzt Schwester The-resia, »denn er gehört zum Leben dazu«. Während ihrer Zeit als Kli-nikseelsorgerin hat sie beobachtet, dass Sterben eben auch schön sein kann, wenn die Patienten strahlen und einen glücklichen Blick ha-ben. »Es ist dann so, als komme ih-nen Gott entgegen«. mehr S. 2»

KARIN FRITSCHER UND BRUDER MARINUS MARX SCHWESTER THERESIA (LINKS) UND SCHWESTER SIGRID

»Wir sind Klinikseelsor-ger, weil wir nicht nur für die Patienten, sondern auch für die Mit-arbeitenden und Angehöri-gen da sind« Karin Fritscher

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›»echo«‹ Ausgabe 14 / Dezember 2018

TERMINE

In Grenzsituationen des LebensAKTUELL – KLINIKSEELSORGE

DAS INTERESSIERT... 72-STUNDEN-AKTION DER JUGENDREFERATE

Uns schickt der Himmel

1. »Neue Rechte«Dr. Marcus Funck vom Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin berichtet am 19.12.18 um 19.00 Uhr im Torhaus Aalen über die »Neuen Rechten« und de-ren Beziehung zur AFD. Er greift die Kontroversen und Widersprü-che im Kontext von Antisemitis-mus, Pro-Israelismus und Erinne-rungspolitik auf.

2. Extremismus in der MitteDer Historiker und Rechtsextre-mismusforscher Helmut Kellers-hohn geht der Frage nach, wie rechte Ideologien gerade die Mit-te der Gesellschaft bewegen. Am Montag, 14.01.19 um 19.00 Uhr im Torhaus Aalen findet die Koope-rationsveranstaltung der keb Ost-alb gemeinsam mit dem Bündnis »gegen-vergessen-ostwürttem-berg« statt.

3. JubiläumEin großes Jubiläum feiert die Kir-chengemeinde Hohenberg/Rosen-berg im Jahr 2019: seit 25 Jahren ist man mit der Gemeinde Vilmer in Argentinien freundschaftlich verbunden. Der Veranstaltungs-reigen, der seinen Höhpunkt im Juli mit Weihbischof Thomas Ma-ria Renz haben wird, beginnt am 17.02.19 um 10.00 Uhr in St. Jako-bus Hohenberg mit einem feierli-chen Eröffnungsgottesdienst des Jubiläumsjahrs

4. So ticken RedaktionenWie macht man eigentlich Zei-tung? Unter welchem Druck ste-hen Redakteure und wie gehen sie mit der Flut an Mails jeden Tag um? Wenn Sie in Ihrer Gemeinde für Veröffentlichungen in der Ta-gespresse zuständig sind, inter-essieren Sie sicher diese beiden Veranstaltungen. Am 14.03.19 gibt es einen Abend mit dem Redakti-onsleiter der Remszeitung, Heinz Strohmaier, um 19.30 Uhr im Kapi-telshaus Schwäbisch Gmünd.

Am 28.03.19 besuchen wir um 19.30 Uhr die Redaktion der Aalener Nachrichten (Marktplatz 15, Aalen) Anmeldungen unter kathdekanat.ostalb(at)drs.de

5. Dekanats-männertagSein Kommen zum traditionellen Dekanatsmännertag hat Weihbi-schof Matthäus Karrer zugesagt. Am 17.03.19 beginnt der Tag um 9.00 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Benedikt in Neu-ler. Nach dem Vortrag des Weihbi-schofs sind Sie zum Weißwurstes-sen eingeladen.

6. Fachtag CaritasAm 30.03.19 findet der Fachtag Ca-ritas statt. Es ist ein thematisch und spirituell gestaltetes Angebot für alle Mitarbeiter*innen im ka-ritativen Dienst. Ort und Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.

Die Türen der Kapelle am Stau-ferklinikum Mutlangen sind weit auf. Die Ausstellung »Wechselnde Pfade, Schatten und Licht – alles ist Gnade, fürchte Dich nicht!« der Franziskanerin Schwester Gab-riele Ehling lädt zum Verweilen ein. Das Büro von Klinikseelsor-ger Benedikt Maier befindet sich links daneben. Neben seiner klas-sischen Tätigkeit als Klinikseel-sorger ist Benedikt Maier auch Mitglied im »Klinischen Ethikko-mitee« des Stauferklinikums. »Wir unterstützen durch ein ethisches Konsil die Entscheidungsfindung von Patienten bzw. deren Angehö-rigen über die Weiterführung oder Änderung des jeweiligen Thera-pieziels«, erklärt der Klinikseel-sorger. »Wir sehen dabei das Wohl und die selbstbestimmte Ent-

scheidungsfindung des Patienten bezüglich seines Therapiewun-sches als zentrales Element an«.

Bereits im Jahr 2005 führte man am Stauferklinikum diesen »Rat« ein. Treibende Kraft dabei war die heutige zweite Vorsitzende des Ko-mitees, Cornelia Becker. Becker ist Leiterin der Palliativstation, Trau-erbegleiterin und Fachschwester für Onkologie und Palliativmedi-zin. »Unser Komitee trifft sich im-mer dann, wenn Menschen sich selbst nicht mehr äußern kön-nen«, berichtet Cornelia Becker. In einem ruhigen Raum im Klini-kum kommt man dann zusammen. Etwa ein- bis zweimal im Monat. Das Komitee setzt sich interdiszi-plinär zusammen. »Jede und jeder bringt seine eigene ethische Kom-

petenz in das Gremium mit ein«, weiß Benedikt Maier. Es gelte, die-se Kompetenzen zum Wohl des Pa-tienten zusammenzubringen.

Heilung oder LinderungDen Menschen dann in seiner ganzheitlichen Dimension zu be-trachten und schließlich zu einer Behandlungsempfehlung zu kom-men, das ist die Aufgabe des Komi-tees. Das Konsil kann von jedem ärztlichen oder pflegerischen Mit-arbeiter angefordert werden. Auch Patienten und deren Angehöri-ge haben diese Mög-lichkeit. »Wir schau-en uns die komplexe Situation an, machen uns ein Bild von dem Patienten«, erläutert Cornelia Becker. Es ist dann ein Abwä-gen von Argumenten, ob therapeutische Maßnahmen ergrif-fen werden, die auf die Heilung einer Er-krankung, oder aber nicht auf die Heilung, sondern auf die Linderung der Symptome, ausgerichtet sind. Das Gremium spricht eine Behandlungsempfeh-lung aus. Diese ist für alle Betei-ligten nicht bindend, kann jedoch eine wichtige Richtschnur für die Entscheidungsfindung sein.

»Die Palliativstation ist keine Sterbestation«. Das ist Cornelia Be-cker wichtig zu sagen. Es gehe dar-

um, die Lebensqualität auf diesem letzten Weg so hoch wie möglich zu halten. Und dafür gibt es mitt-lerweile viele Möglichkeiten wie beispielsweise die Einrichtung des Wünsche-Wagens, wo ein um-gebauter Krankentransportwagen zur Erfüllung letzter, meist lang-gehegter Wünsche von Sterbens-kranken zum Einsatz kommt.

Die Klinikseelsorge möchte da-bei, getragen von einer Haltung der Hoffnung, der Zuwendung und der Wertschätzung, diesen Men-schen begegnen und sie begleiten.

Es gelte, so Benedikt Maier, Interesse zu zeigen für das, was sie zu den Menschen gemacht hat, die sie jetzt sind. »Patentre-zepte oder kirchliche Le(h)erformeln sind da unangebracht.« Vielmehr gelte es, die Brüche und Dun-kelheiten auszuhal-ten und der »Wa-rum-Frage« nicht

auszuweichen. »Rituale wie das Gebet oder der Segen bieten vielen Menschen Halt und Trost«, sagt der Klinikseelsorger. Bei allem sei es aber auch wichtig, jene nicht aus dem Blick zu verlieren, die sich tagtäglich in unterschiedlichen Aufgabenbereichen und Funkti-onen um das Wohl der Patienten sorgten: die Mitarbeitenden der Kliniken.

Der Gemeinschaftsraum im Senio-renheim erstrahlt in neuem Glanz. Anderthalb Tage, genau 72 Stun-den lang, haben Jugendliche zu Pinsel und Farbe gegriffen, um den Raum neu zu gestalten. Im Seniorenheim ist die Freude groß und auch die Jungs und Mäd-chen sind richtig stolz, in so kur-zer Zeit etwas Gutes bewegt zu ha-ben. »Unsere Jugendlichen waren total begeistert von der damaligen Aktion vor fünf Jahren«, berich-tet Sven Köder vom Jugendreferat des Dekanats.

Vom 23. bis 26. Mai 2019 soll es nun eine Wiederholung der 72 Stun-den-Aktion geben. Unter dem Mot-to »Uns schickt der Himmel« sind Jugendgruppen aller Art gesucht, die in dieser kurzen Zeit die Welt ein bisschen besser machen wol-len. »Das Projekt ist eine Sozial-aktion des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend mit seinen Jugendverbänden und –organi-sationen«, erklärt Verena Zauner, Leiterin des Jugendreferats in Aa-len.

Momentan sind die Jugendre-ferate in Aalen und Schwäbisch

Gmünd dabei, Gruppen zu finden, die mitmachen wollen. »Es ist egal ob die Jugendlichen aus einem Verband kommen, MinistrantIn-nen, Schulklasse, Fußballverein oder Jugendtreff sind, alle sind herzlich eingeladen«, führt Sven Köder aus. Für das große Dekanat Ostalb ist deshalb ein Koordinie-rungskreis gegründet worden, der sich darum kümmert, dass die Ju-gendgruppen dann auch ein pas-sendes Projekt finden. »Nicht jede Gruppe kann alles machen«, weiß Köder aus Erfahrung. Es kommt maßgeblich auf das Alter und die

Fähigkeiten der Jungs und Mäd-chen an. Diese richtig und passend einzusetzen, das ist die Aufgabe des Koordinierungskreises.

Stolz sein auf das, was geschafft wurdeDrei Varianten, ein Sozialprojekt umzusetzen, sieht die 72 Stun-den-Aktion vor: Bei »Get it!« be-kommt die Gruppe einen Um-schlag mit einer Mission. Es wird was Politisches, Interreligiöses, Ökologisches oder Internationa-les sein. »Do it!« sieht vor, ein eige-nes Projekt umzusetzen, für oder mit anderen.

Bei »Connect it!« soll die Lust auf neue Bekanntschaften geweckt werden. »Hier treffen die Jugend-lichen auf ein zweites Team, um gemeinsam die Herausforderung zu stemmen«, sagt Jugendrefe-rat-Mitarbeiter Tobias Kornaker.

Der Reiz bei der 72-Stunden-So-zialaktion, das ist zum einen die begrenzte Zeit, die zur Umsetzung zur Verfügung steht. »Da kommt ein gewisser Challenge-Charak-ter auf«, ist Sven Köder überzeugt. Die Jugendlichen wachsen als Gruppe zusammen und: »Sie wer-den nachher richtig stolz auf das sein, was sie geschafft haben«.

Nähere Infos und Anmeldung auf: http://rost.72stunden.de

KLINIKSEELSORGER BENEDIKT MAIER MIT CORNELIA BECKER, ZWEITE VORSITZENDE DES ETHIKKOMITEES

DER KOORDINIERUNGSKREIS IM DEKANAT FÜR DIE 72-STUNDEN-AKTION

»Es gilt, Brü-che und Dun-kelheiten aus-zuhalten und der ›Warum-Frage‹ nicht auszuweichen« Benedikt Maier

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Ökumene

›»echo«‹ Ausgabe 14 / Dezember 2018

Als Gemeinschaft unterwegs Die Gemeinde ist ein offenes Haus

Braucht unsere Gesellschaft kirchliche Feiertage noch und was ist der Mehrwert dieser Aus-zeit mit christlichem Hinter-grund? Um diese Frage drehte sich die Öffentliche Mittagspau-se im Haus der Katholischen Kir-che. Die Dekane Ralf Drescher und Robert Kloker kamen dafür ins Ge-spräch mit Dekanatsreferent Tobi-as Kriegisch. »Die gemeinsamen freien Tage sorgen dafür, dass es eine heilsame Unterbrechung des Alltags gibt und die Gesellschaft nicht überhitzt«, beschrieb De-kan Kloker. Auch Dekan Drescher ist der Meinung, dass die Gesell-schaft diese Auszeiten und auch die dahinter steckende Botschaft brauche. »Es ist wichtig, dass wir uns als Christen auch gegen den Zeitgeist positionieren«.

WAS WAR

WER ODER WAS STECKT HINTER SE 20?

Mit diesen Worten leitete Pater Sony am Ende des sonntäglichen Gottesdienstes zur Öffnung des frisch renovierten Pfarrsitzes in Röhlingen über. Nahezu 20 Minis-tranten und Ministrantinnen un-terstrichen durch ihre aktive Teil-nahme diese Aussage. Pater Sony wies darauf hin, dass ein kleines Senfkorn nur dann wachsen kön-ne, wenn es die christliche Ge-meinschaft schaffen würde, dies gedeihen zu lassen. Es sei die Ge-meinde als Ganzes, die ihre Mit-glieder zu tragen habe. Er dankte den Mitgliedern aller drei Pfarrge-meinden für die herzliche und of-fene Aufnahme seiner Person. Es sei diese Hoffnung auf Zuwen-dung, die es den Menschen, die Nähe suchten, erleichtere, über

die Schwelle des Pfarrsitzes zu treten. Das Sofa, das die Gemein-demitglieder ihm zum Einzug ge-schenkt haben, erinnere ihn stets daran und habe aus diesem Grund einen besonderen Platz im Pfarr-haus bekommen.

Roland Herzog, Zweiter Vorsit-zender der Pfarrgemeinde Röhlin-gen, griff diesen Gedanken auf und wies darauf hin, dass ein Pfarrsitz Heimat für alle und jede*r herz-lich willkommen sei. Ortvorsteher Peter Müller freute sich darüber, dass es Pater Sony in der Kürze der Zeit geschafft habe, sich in seiner ganz persönlichen, freundlichen Art den Zugang zu den kirchlichen und weltlichen Gemeindemitglie-dern zu sichern. Ursula Roschitsch

»Wir sehen uns als Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter im Dekanat als Weggemeinschaft«. So begrüß-te Dekan Robert Kloker die Frau-en und Männer im Ferientagheim Leinroden. Zum ersten Mal gab es dort eine Mitarbeiterklausur - ein Ergebnis aus dem Kirchenent-wicklungsprozess Kirche am Ort – Kirche an vielen Orten gestalten«

Kirche sei immer auf dem Weg, führte Dekanatsreferent Tobias Kriegisch in das Motto des Tages ein. »Es ist gut, auch die Perspek-tive öfter mal zu wechseln«, sagte Kriegisch. Deshalb habe man sich hier getroffen, in Leinroden, um beim Besuch des Optikmuseums tatsächlich zu erleben, was Pers-pektivwechsel bedeuten können. Die Wahrnehmung schärfen, ge-

nauer hinsehen, die Menschen in ihrem Leben und Alltag bewuss-ter sehen – das hat die Klausur der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durchzogen.

Zu Beginn traf man sich zum geistlichen Impuls in der evange-lischen Kirche. Betriebsseelsor-ger Dr. Rolf Siedler gab einen ge-schichtlichen Abriss vom Bau der Kirche und vor allem seines Bau-herrn, Hans-Sigmund von Wo-ellwarth. »Er war ein großer Hu-manist und probierte Neues aus«, sagte Siedler. Wie damals sei die Gesellschaft auch heute vor einem Umbruch und habe mit großen He-rausforderungen zu tun. Siedler spielte damit auf die Digitalisie-rung an, die »die Menschen aus ih-rem Innersten vertreibt«.

»Wo gelebt wird, gibt es immer etwas zu tun«. Mit diesem Satz könnte man kurz und knackig die Seelsorgeeinheit Rosenstein be-schreiben. Es gibt viel zu tun, weil die Gemeinden leben. Und: Dort packt man auch an. Ein guter Zu-sammenhalt herrscht in den fünf Kirchengemeinden, die jede für sich etwas Besonderes zu bieten hat. Ganz groß geschrieben wird nicht nur die Zusammenarbeit: zwischen den vielen Ehrenamtli-chen, den Kirchengemeinderäten, dem Pastoralteam und den För-derkreisen – darauf lässt sich auf- und weiterbauen.

»Bauen« – das ist ein Thema, das sich durch die Seelsorge-einheit schlängelt, wie kein an-deres. Gefühlt haben sich die Kirchengemeinderäte nahezu ausschließlich um Gebäudefragen, Renovierungen oder Sanierungen zu kümmern. In Mögglingen muss das Kirchendach renoviert und die Glockenaufhängung erneu-ert werden. »Momentan kann bei uns mit der großen Glocke nicht geläutet werden«, berichtet die Zweite Vorsitzende des Kirchen-gemeinderats, Gudrun Schierle. Außerdem schreit die Orgel in der Petrus-und Paulus-Kirche nach ei-ner Neuen. Dafür, so führt Gudrun Schierle aus, wurde eigens ein Or-gelförderkreis gegründet. Und was die Gemeinde in Mögglingen mo-

mentan noch umtreibt, das ist die Weiterentwicklung der Kinder-betreuung angesichts steigender Kinderzahlen. »Wir sind momen-tan mit der bürgerlichen Gemein-de im Gespräch, wie eine Lösung aussehen kann«, ergänzt Pfarrer Bernhard Weiß.

Nicht weniger umtriebig ist die Situation im Nachbarort Heubach. Dort steht David Kühnert dem Kir-chengemeinderat vor. Wenn er vom Prunkstück seiner Gemeinde, St. Bernhard, spricht, dann denkt er an die große Pfadfinderschaft, der der »größte Pfadi-Stamm in der gesamten Diözese« ist. »Die St. Georgs-Pfadfinder, das sind auch oft später junge Familien, die der Gemeinde treu sind und mitarbei-ten«, weiß Pfarrer Weiß. Und weil auch hier gelebt wird, gibt es eben viel Arbeit: Das Gemeindehaus in der Karlstraße, an dem viele alt eingesessene Heubacher ein-fach richtig hängen, ist renovie-rungsbedürftig. Der Gemeindesaal im oberen Stock weist in Sachen Brandschutz erhebliche Mängel auf. David Kühnert ist jedoch zu-versichtlich, dass man eine gute Lösung finden wird. Eine Gemein-deversammlung – eigens zu die-sem Thema – soll den Wunsch der Gemeindemitglieder in den Blick nehmen.

Wie auch in Mögglingen ist man stolz auf die kulturell-musikali-

sche Linie, die das Gemeindeleben bereichern. »Eine Stärke in unse-ren Gemeinden«.

Kulturell gesehen ist es die kleinste Gemeinde, Mariä Him-melfahrt in Lautern, die über ein wahres Kleinod verfügt. »Wir ha-ben hier eine Kirche mit großer Akzeptanz, weit über die Gemein-degrenzen hinaus«, hat Pfarrer Weiß bereits festgestellt. Die Ma-rienkirche ist zur »Hochzeitskir-che« avanciert. Sie ist klein, hat eine gute Akustik und ist einfach schön. Doch auch hier muss ge-baut werden. Eine umfangreiche Dachstuhlsanierung stehe an, er-zählt Brigitte Kuhn, die stellvertre-tende Zweite Vorsitzende. Dies sei deshalb gar nicht so einfach, weil die von Barock-Baumeister Mi-chael Keller gebaute Kirche eine wunderschöne Spiegeldecke be-herbergt, die »weich abgesprießt« werden muss, um nichts zu zerstö-ren. Der Zusammenhalt in der klei-nen Gemeinde funktioniert, weil man gemeinsam lebt. Und: Am Os-termontag war Lautern in diesem Jahr das Ziel einer Sternwallfahrt aus allen vier anderen Gemeinden der Seelsorgeeinheit.

Eine davon ist die, die am nächs-ten am Himmel liegt: St. Bartho-lomäus in Bartholomä. Auf 700 Metern über dem Meeresspie-gel gibt es zwar genügend Nach-

wuchs, aber »wir haben keine Gruppenleiter*innen für unsere Kinder- und Jugendarbeit«, stellt der Zweite Vorsitzende Armin Du-schek fest. Es schwingt Bedauern in seiner Stimme, auch ein wenig Resignation. Denn die Gemeinde konnte sich einst mit der größten KjG-Gruppe im Dekanat rühmen. Dennoch ist die Kultur der Zusam-menarbeit in Bartholomä gewach-sen. Die Ökumene ist selbstver-ständlich und wird gelebt. Sogar am »ur-katholischen« Fest Fron-leichnam.

An diesem Feiertag findet in der Gemeinde St. Josef Böbingen im-mer das Ministrantenfest statt. Mit rund einhundert Ministranten kann sich die Gemeinde mehr als sehen lassen. »Unsere Minis un-ternehmen über ihren Dienst hi-naus sehr viel gemeinsam«, weiß der KGR-Vorstand Thomas Wör-ner. Die legendären »Schwarz-horn-Zeltlager« haben ihren Ur-sprung in Böbingen. »Nächstes Jahr gibt es das 99. und 100. La-ger«, freut sich Pfarrer Weiß. Er selbst ist seit 1981 dabei und seit 1997 auch Lagerpfarrer.

Wo gelebt wird, gibt es immer etwas zu tun. Das bekommen die beiden Gemeinden an der Rems momentan auch durch die Rems-talgartenschau zu spüren. Die Kir-chen entlang der Rems planen von der Pilgerwanderung, über die Nacht der offenen Kirchen bis hin zu Bildungsveranstaltungen al-les Mögliche. Jetzt gilt es zu über-legen, einzuschätzen, was für Bö-

bingen und die Besucher attraktiv sein könnte. Mit der Böbinger Jah-reskrippe, die im Haus Nazareth unterhalb der Kirche jedes Jahr aufgebaut wird, hat man schon ein Kleinod parat.

»Wir wachsen in der Seelsorge-einheit Stück für Stück zusam-men«, ist Pfarrer Weiß überzeugt. Teamwork wird großgeschrieben, das Gewebe, die Teamstrukturen werden stärker. Es gibt immer viel zu tun, weil die Gemeinden leben. Und das ist das Gute.

gelförderkreis gegründet. Und was die Gemeinde in Mögglingen mo-

stolz auf die kulturell-musikali- les Mögliche. Jetzt gilt es zu über-legen, einzuschätzen, was für Bö-

V.L. ARMIN DUSCHEK, BRIGITTE KUHN, GUDRUN SCHIERLE, DAVID KÜHNERT, THOMAS WÖRNER, PFR. BERNHARD WEISS

SEELSORGEEINHEIT 20 ROSENSTEIN

KIRCHENGEMEINDEN• St. Bartholomäus,

Bartholomä 1088 Katholiken

• St. Josef, Böbingen 2261 Katholiken

• St. Bernhard, Heubach3171 Katholiken

• Mariä Himmelfahrt, Lautern 787 Katholiken

• St. Petrus und Paulus, Mögglingen 2242 Katholiken

Leitender Pfarrer der SeelsorgeeinheitBernhard WeißAdlerstraße 1073540 HeubachTel. 07173-6043

V.L. DEKAN RALF DRESCHER, TOBIAS KRIE-GISCH, DEKAN ROBERT KLOKER PFARRER SONY MIT MINISTRANT*INNEN BEIM TAG DER OFFENEN PFARRHAUSTÜR

Viel Arbeit in lebendigen Gemeinden

ROSENSTEIN

KIRCHENGEMEINDEN

Page 4: ›Von Mensch zu Mensch im Dekanat Ostalb‹ · gen an. Die Menschen fühlten sich dadurch getragen, auf eine beson-dere Art beruhigt. Denn: »In dem Moment, in dem ich den Segen

WORUM KÜMMERT SICH EIGENTLICH...DER AMBULANTE ÖKUMENISCHE HOSPIZDIENST ELLWANGEN

›»echo«‹ Ausgabe 14 / Dezember 2018

WAS MICH BEGLEITEN KANN ...

Ein inniger MomentWAS MACHT EIGENTLICH ... DIE NACHBARSCHAFTSHILFE IN DER SE LEINTAL?

Ein Dienst mit Herz

Nachbarschaftshilfe in seinem ganz ursprünglichen Sinn – so verstehen sich die Helferinnen in der Seelsorgeeinheit Leintal. Ein-springen, wenn die dreifache Mut-ter am Knie operiert ist und nicht gehen kann, den Haushalt aufräu-men, weil der Senior momentan bettlägerig ist, oder mit der de-menzkranken Frau eine Stunde spazieren gehen, um deren Ehe-mann zu entlasten. »Wir machen unsere Einsätze überall, ganz egal welcher Konfession die Menschen angehören«, sagt Irmgard Waid-mann, Frau der ersten Stunde und Vorsitzende der Organisierten Nachbarschaftshilfe in der Seel-sorgeeinheit Leintal.

»Wir sind eine kleine Nachbar-schaftshilfe«, beschreibt Irmgard Waidmann, »aber es funktioniert und wir werden gut in Anspruch genommen«. Im Jahr 2017 haben zwölf Helferinnen 500 Einsatz-stunden in den Gemeinden Lein-zell, Heuchlingen, Göggingen, Schechingen und Horn geleistet.

Zwei davon sind Hildegard Waid-mann und Luitgard Schmid.

»Die Nachbarschaftshilfe ist ein-fach eine gute Sache«, sind sich die beiden einig. Mit den Leuten spazieren gehen, die Wäsche in Ordnung halten oder auch mal Le-bensmittel einkaufen – das sind so Dinge, die die Helferinnen bei ihren Besuchen vor Ort antref-fen. »Was immer mehr zunimmt«, so beschreibt Hildegard Waid-mann, »das sind die Kunden mit Demenz«. In dieses Thema hinein-zufinden, das ist ihr anfangs gar nicht so leicht gefallen. Doch jetzt betreut sie schon längere Zeit eine Kundin und kommt damit auch gut zurecht. Entsprechende Fort-bildungen, die über die Nachbar-schaftshilfe angeboten wurden, haben ihr geholfen.

Vor ziemlich genau zehn Jah-ren ging die Organisierte Nach-barschaftshilfe im Leintal an den Start. Sie ist aus dem Kreis der Be-suchsdienste der katholischen Kirchengemeinde hervorgegan-gen. »Die Organisation hat schon

ihre Vorteile«, beschreibt Einsatz-leiterin Sabine Draheim, wenn auch der »Bürokram« immer mehr zugenommen habe. Sie ist es, die die Helferinnen zuteilt und schaut, dass die »Passung« stimmt. »Ich mache den Erstbesuch bei den Kunden und verschaffe mir einen Überblick, wie und mit wem man am besten helfen kann«. Die An-sprüche der Angehörigen hätten sich schon stark verändert. Au-ßerdem wäre sie froh drum, wenn sich auch noch jüngere Leute fin-den könnten, die diesen wertvol-len sozialen Dienst übernehmen könnten. »Auch Männer wären uns herzlich willkommen«, führt Draheim aus.

Im Dienst der Nachbarschafts-hilfe gibt es kürzere Einsätze, die vielleicht maximal vier Wochen andauern, oder auch längere, die sich über Jahre ziehen. »Dann ge-hört man fast zur Familie«, be-schreibt Hildegard Waidmann. Und dann ist es eben kein Dienst mehr, sondern eine Herzensange-legenheit.

Ein paar Tage erst zählt das Leben der kleinen Babies. Aufregend war die Geburt, die Zeit davor und da-nach. »Dann ist es ganz gut, ein-fach mal zur Ruhe zu kommen«, sagt Utta Hahn von der Landpasto-ral Schönenberg. Abwechselnd mit Michaela Bremer und den An-na-Schwestern Judith und Editha bietet sie die Neugeborenen-Seg-nung an. Im Frühstücksraum der St. Anna-Virngrundklinik findet diese kleine Auszeit statt.

Ida und Malù sind ganz ruhig. Sie liegen zufrieden in den Ar-men ihrer Eltern und schauen neugierig, was um sie herum pas-siert. Utta Hahn greift zur Gitarre. Man singt gemeinsam. Die Atmo-sphäre ist schön und getragen von dem Glück, das die Augen der El-tern ausstrahlen. Dass das Leben ein Geschenk Gottes ist, dass die Eltern ihrem Kind jetzt in diesem Moment Gutes zusprechen kön-nen und es in den Händen Gottes geborgen wissen können – das ist das zentrale Moment der Kinder-segnung. »Jeder Moment, das Le-ben, jeder Tag ist ein Geschenk«, spricht Utta Hahn den Eltern zu. Was Gott an uns selbst Gutes getan

hat, das könnte man jetzt weiter-geben. »Das Wasser ist ein starkes Symbol, es strahlt Lebendigkeit aus und steht gleichzeitig für die Nähe Gottes«, beschreibt Utta Hahn. Sie lädt ein, zunächst sich selbst zu segnen, sich zu berüh-ren und sich mit oder ohne Wor-te unter den Schutz Gottes zu stel-len. Dieser Segen könne nun auch weitergegeben werden. Mit etwas Weihwasser zeichnen die Eltern das Kreuzzeichen auf die Stirn ih-res Kindes. Es ist ein ganz inniger Moment. Ein gemeinsames Se-gensgebet beschließt die kleine Feierstunde.

Die Neugeborenen-Segnung gibt es schon seit vielen Jahren in Ell-wangen. Bereits in der Anna-Kli-nik gab es dieses Angebot und es ist mit dem Zusammenschluss der Kliniken weitergeführt wor-den. »Von den Geburten, die hier stattfinden, kommen gut die Hälf-te zur Kindersegnung«, sagt Utta Hahn. Ein schöner Dienst sei dies, lässt sie wissen, einer, der manch-mal auch sehr berührend sei. Des-halb ist es auch für die Ausfüh-renden jedes Mal ein bewegendes Erlebnis.

Zu Hause sterben – das ist der Wunsch von vielen Menschen, die schwer krank sind, die wo-chenlang in einem Krankenhaus-zimmer verbracht und in fremder Umgebung waren. Nicht selten bedeutet dieser letzte Wunsch für die Angehörigen ein Problem: »Es ist eine große Belastung, 24 Stun-den täglich, sieben Tage die Wo-che für einen Sterbenden da zu sein«, sagt Barbara Sittler, Koor-dinatorin des ambulanten, öku-menischen Hospizdienstes in Ell-wangen. In solchen Situationen kommt sie mit ihren rund 30 eh-renamtlichen Kräften zum Ein-satz. »Wir sind da, um die Ange-hörigen zu entlasten und bei den Sterbenden zu sein«.

Jeder Fall ist anders. Jeder Einsatz will neu bedacht, sorgfältig über-legt und organisiert sein. Doch: »Jederzeit kann man uns anru-fen«, bestätigt Barbara Sittler, »wir kommen und wir sind da«. Als Ein-satzleiterin macht sich die Sozi-alpädagogin ein Bild von der Situation vor Ort. Sie schaut, was der Sterbende, was die Angehörigen brauchen. Sehr wichtig für den gu-

ten Dienst ist das Auswählen ei-ner passenden Kraft aus dem Kreis der Ehrenamtlichen. »Das ist eine sehr sensible Aufgabe«, weiß Bar-bara Sittler. Doch mit der Zeit habe sie ein Gespür dafür entwickelt. Sie ist seit elf Jahren die Leiterin des ambulanten, ökumenischen Hospizdienstes. Das Büro befin-det sich im Haus der Diakonie in der Freigasse. Ihr Anstellungsträ-ger ist die Katholische Gesamtkir-chengemeinde Ellwangen.Gemeinsam mit einem aus vier Personen bestehenden, ehren-amtlichen Leitungsteam ist sie mit der

Koordination und Einsatzleitung des ambulanten Sterbebegleit-dienstes befasst. »Allein«, so sagt sie, »könnten die vielfältigen Auf-gaben nicht bewältigt werden«.Es ist ein Dienst, der nicht selten richtig unter die Haut geht. Umso dankbarer ist Barba-ra Sittler, dass man mithelfen kann, um einen Sterbenden zu Hause den letzten Atemzug machen lassen zu können. »Auch der Sterbende gestaltet seinen Abschied«, führt Sittler aus. Manche wollen reden, manche wollen ihre Ruhe haben. Aber alle, so ist sie überzeugt, wür-den spüren, dass jemand bei ihnen ist, auch wenn sie nicht mehr re-agieren können.Ein großer Teil ihrer Arbeit liegt auch in der Betreuung der Ange-hörigen. Sehr berührende und be-wegende Begegnungen haben die Leute vom Hospizdienst da schon

erlebt. Gespräche, die in die Tiefe gehen, Gespräche über

Gott und die Welt, gemein-sam mit dem Sterbenden

oder im Zwiegespräch. »Sterbebegleitung« ,

kommt sie mit ihren rund 30 eh-renamtlichen Kräften zum Ein-satz. »Wir sind da, um die Ange-hörigen zu entlasten und bei den

Jeder Fall ist anders. Jeder Einsatz will neu bedacht, sorgfältig über-legt und organisiert sein. Doch: »Jederzeit kann man uns anru-fen«, bestätigt Barbara Sittler, »wir kommen und wir sind da«. Als Ein-satzleiterin macht sich die Sozi-alpädagogin ein Bild von der Situation vor Ort. Sie schaut, was der Sterbende, was die Angehörigen brauchen. Sehr wichtig für den gu-

amtlichen Leitungsteam ist sie mit der

gestaltet seinen Abschied«, führt Sittler aus. Manche wollen reden, manche wollen ihre Ruhe haben. Aber alle, so ist sie überzeugt, wür-den spüren, dass jemand bei ihnen ist, auch wenn sie nicht mehr re-agieren können.Ein großer Teil ihrer Arbeit liegt auch in der Betreuung der Ange-hörigen. Sehr berührende und be-wegende Begegnungen haben die Leute vom Hospizdienst da schon

erlebt. Gespräche, die in die Tiefe gehen, Gespräche über

Gott und die Welt, gemein-sam mit dem Sterbenden

oder im Zwiegespräch. »Sterbebegleitung« ,

BEGLEITSPRUCH

sagt Barbara Sittler, »das kann auch ganz fröhlich sein«. Man dürfe den Menschen nicht auf diese letzte Lebensphase, das Sterben, reduzieren, son-dern denke gemeinsam an die schönen Momente des Lebens.

Ein sterbender Mensch weiß, dass er sterben wird. Oft-mals sind es die An-gehörigen, die nicht loslassen können. Den Sterbenden fällt es unter Um-

ständen leichter zu gehen, wenn sie alleine sind. »Das passiert relativ oft, dass die Menschen gerade dann ster-ben, wenn der Angehörige mal fünf Minuten draußen ist«.Wie man diesen nahegehen-den Dienst verarbeitet? »Wir haben einmal im Monat ei-nen Gruppenabend im Spera-tushaus, wo die Verstorbenen verabschiedet werden und ein gegenseitiger Austausch stattfinden kann«, erzählt Sittler. Es gibt Fortbildungen und gesellige Veranstaltun-gen, wo auch viel gemeinsam gelacht wird.

V.L. IRMGARD WAIDMANN, LUITGARD SCHMID, HILDEGARD WAIDMANN, SABINE DRAHEIM

LISA UND LARS HAIGIS MIT IDA, RECHTS UTTA HAHN VON DER LANDPASTORAL

BARBARA SITTLER, KOORDINATORIN

»Am Kranken-bett sind wir alle allein« Barbara Sittler

Die nächste Ausgabe des echo erscheint am 27.02.2019.

Wir freuen uns darüber hinaus auf Ihre Ideen und Beiträge bis zum 04.02.2019

WAS KOMMT

Auch der Sterbende gestaltet seinen Abschied Herr, lass mich trachten,

nicht, dass ich getröstet werde,

sondern dass ich tröste;

nicht, dass ich verstanden werde,

sondern dass ich verstehe;

nicht, dass ich geliebt werde,

sondern dass ich liebe.

Denn wer sich hingibt,

der empfängt;

wer sich selbst vergisst, der findet;

wer verzeiht, dem wird verziehen;

und wer stirbt,

der erwacht zum ewigen Leben.

aus Frankreich (1913) – zweiter Teil des Gebetes:

„Herr mach mich zum Werkzeug Deines Friedens“