Beitrag der Umweltbaubegleitung zur Netzanbindung von

Beitrag der Umweltbaubegleitung zur Netzanbindung

von Offshore-Windparks im Wattenmeer

Dipl.-Ing. HW. Linders

Freischaffender Landschaftsarchitekt BDLA

Reimersstr. 6

D-26789 Leer

++49(0)491 14801

[email protected]

www.bg-ecoplan.de

Bundesnetzagentur

Informationsveranstaltung „Umweltauswirkungen des Netzausbaus in der Nordsee“

Konsul-Hackfeld-Haus

28195 Bremen

18.06.2013

S. Backer

M. Boekhoff

HW. Linders

S. Sander

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Beitrag der UBB zur Netzanbindung


Bundesnetzagentur - Informationsveranstaltung 18.06.2013 Bremen

Übersicht

1. Einleitung

2. Problemstellung

Zur Umweltbaubegleitung

3. Umweltverträgliche(re) Bautechnik

4. Fazit

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• Leitungsverlegungen im Wattenmeer werden zentrales Thema für

Weltnaturerbe- und Natura 2000-Status.

• Möglichst umweltverträgliche Bauweisen sind dringend notwendig.

• Hohe Anforderungen an Technik und Organisation der Bauausführung

1. Einleitung

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1. Einleitung

• Seit 2007 vier Netzanbindungssysteme im Bereich von Norderney

Rückseitenwatt: - Wassertiefen von < 1 bis ca. 2 m

- kurze Verlegezeiten

- empfindliche Mischwatten

Flachwasser: - Hohe Morphodynamik

- Kurze Verlegezeitfenster (Seegang)

Binnenland: - EU-Vogelschutzgebiet

Insel: - FFH-Lebensräume

- Tourismus

Nationalpark: Höchste nationale

und internationale

Schutzanforderungen

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2. Problemstellung

Postgeschichtl. Hefte Weser-Ems 1959

Historische Kabelverlegung

mit Muskelkraft

= geringes ökologisches Risiko

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2. Problemstellung

© H. Wirdemann: BorWin 1 (2009)

Kabelverlegung als technischer

Prozess

= hohes ökologisches Risiko

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Bis 5 cm Tiefe

Bis 10 cm Tiefe

Bis 15 cm Tiefe

Bis 20 cm Tiefe

2. Problemstellung

Quelle: IPTS-Arbeitskreis „Wattenmeer“ (1990): Tiere im Wattenmeer. Kiel

Auch flachgründige Störungen haben weitreichende

Auswirkungen auf das Nahrungsangebot.

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© Linders 2011

2. Problemstellung

Bohrspülung

© Linders 2011

Wassergefährdende

Stoffe

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Planung Genehmi-

gung Werk-

planung Ausführung

Doku-mentation

Vorsorge-maßnahmen

Neben-bestimmun-

gen Beratung Kontrolle Evaluation

Berichterstattung Technik- und Verfahrensbewertung, Empfehlungen

Auswertung, Bewertung, LV-Anpassung Behörden – Bauherr – Baufirmen – Umweltbaubegleitung







© Linders 2005

Untersuchung und

Dokumentation von

Beeinträchtigungen

Identifizierung, Reduzierung

und Unterbindung von

Beeinträchtigungsfaktoren

© E. Voß 2007

+










3. Umweltverträgliche(re) Bautechnik

z.B.:

• Nullemissionsprinzip

• z.B.: Hydraulikflüssigkeit

• z.B.: Bohrspülung

• Schiffsbewegungen in untiefen Watten

• Kabelverlegetechnik





3.1 Nullemissionsprinzip

Ausführungsunterlagen/Werk- und Montageplanung Prüfung technischer Konzepte

Gerätekataster Technischer Standard,

Wartungszustand

Stoffkataster Umweltrelevanz, Alternativen,

Vorsorge, Entsorgung

Beispielhafte Detaillösungen

Mit Folie

gesicherter

Tankplatz

Decks-

Reinigung (Schadstoff-

quelle Bagger-

matratzen)

Ausreichende

Öl-Binde-

mittel

Foliensiche-

rung kriti-

scher Geräte





3.2 Nullemissionsprinzip bei Hydraulikölen

Grundsatz: Verwendung ausschließlich „schnell

biologisch abbaubarer Hydrauliköle“

Schläuche nicht älter als 6 Jahre und ohne Beschädigung

Besondere Vorsorgemaßnahmen bei Einsatz

am oder unter Wasser

Tägliche Kontrolle von Anschluss- und

Verbindungsstücken

z.B.

Biologisch schnell

abbaubares Öl

Leckölwanne

Schutzblech gegen

Spritzverluste

Schutzhülle für

Hydraulikschlauch





3.3 Nullemissionsprinzip bei Bohrspülungen

Vermeidung

Gegenmaßnahmen

© Backer (2011)

Risikominimierung

© Linders (2011)





3.4 Schiffsoperationen im Flachwasser

Unverzichtbar: Detaillierter Wege- und Logistikplan

mit täglicher Überprüfung von Tideverlauf

und Wasserständen





3.4 Schiffsoperationen im Flachwasser

© H. Wirdemann (2011)

Bodenschonendes Fährsystem

Verbot von Jetantrieben

© HW. Linders (2008)

Mindestwassertiefe






2008: Unterwasserfräse

© HW. Linders: Alpha Ventus (2008)

© HW. Linders: Alpha Ventus (2008)

3.5 Kabelverlegetechnik im Watt







2008: Kettenbagger zur Ankerverlegung

© S. Sander (2008)





Bundesnetzagentur - Informationsveranstaltung 18.06.2013 Bremen © S. Backer (2009)

3.5 Kabelverlegetechnik

2009: Vibrationskabelpflug (für trocken fallende Watten)








2009: Spülschwert (für breite Priele/Fahrwasser)





© HW. Linders (2012) © HW. Linders (2011) © HW. Linders: BorWin 2 (2011)


2011/2012: Vibrationsschwert





Alpha Ventus


Analyse des Flächenbedarfs 2008 - 2012





BorWin 1







BorWin 2







Analyse des Flächenbedarfs der Netzanbindungen 2008 - 2012

DolWin 1



(Wesentliche UBB-Aufgabe ist die flächenscharte Einmessung und Bewertung von

Beeinträchtigungen des Wattbodens.)













nach 2 Monaten

nach 1 Jahr

nach 3 Jahren

nach 4 Jahren










4. Fazit

• Für Wattgebiete sind seit 2007 gute technische

Standards erreicht worden.

• Nun kommt es darauf an, diese Standards bei der

Planung („umweltverträgliche Trassenplanung“) und der

Vergabe von Vorhaben zu erhalten und

weiterzuentwickeln.

• Bei der Vergabe von Bauarbeiten müssen Umwelt-

qualitätsziele der Firmen wesentlichen Einfluss auf den

Zuschlag haben.





4. Fazit

• Die UBB muss aktiv in der Planungs- und Ausführungs-

phase der Bauarbeiten mitwirken. Sie soll nicht als

notwendiges (oder lästiges) Übel, sondern als voraus-

schauender und kritischer Akteur verstanden werden.

• Hierzu muss die UBB sich wiederum als proaktiv

handelnd verstehen und darf nicht bei der Doku-

mentation der Vorgänge und Umweltfolgen

stehenbleiben: Vorrangig müssen konstruktive

Verbesserungsvorschläge entwickelt werden.





4. Fazit

• Für weitere Arbeitsprozesse müssen noch umwelt-

verträglichere Lösungen entwickelt werden: z.B.:

• Kabelverlegung in der Nordsee,

• Trassenräumung von Fremdstoffen/Kampfmitteln,

• Unterhaltung während der Betriebsphase,

• Tiefenlagemessungen, …

• Eine bestmögliche Umweltverträglichkeit der Vorhaben

ist nur zu erzielen, wenn die Akteure (Vorhabenträger,

Baufirmen, Behörden, UBB) vertrauensvoll und

engagiert zusammenarbeiten können.





Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Herzlichen Dank für die vielfältige und kritische Unterstützung an die engagierten

Mitarbeiter bei TenneT Offshore GmbH, Ludwig Freytag, LMR-Drilling und TAGU,

Bohlen & Doyen, NLWKN, Nationalparkverwaltung u.v.a. …

© H

W.

Lin

der

s (2

01

1)

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