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4. Bestimrnu,ng einiger 17lu.yn,etisi:,~ungs~rzhZen; von Stefan. Meyer. I. Vanadiumchlorid. Zu den paramagnetischh Nleaienten der Gruppe mit dem Atomgewicht zwischen 50 und 60 gehort aucli das Vanadium. Da aus Salzlosungen desselben noch keine Bestimmungen der Atomsusceptibilitat vorliegen und andererseits Vanadiumchlorid (VCl,) so stark magnetisch ‘ist, dass sich auch bequern un- magnetische Losungen herstellen laseen durften , wie sie die Herren H. du Bois, 0. Liebknecht und A. P. Wills’) zuletzt zu ihren Messungen verwendet haben, gebe ich hier die von mir nach der ausserordentlich bequemen, rasch durch- fuhrbaren und genauen Methode 2, mittels einer langen cylin- drischen Glasrohre, die auf der einen Seite einer eisenfreien Waage, angebracht in das Magnetfeld reicht, gewonnenen Resul- tate, urn eventuell einen Vergleich mit Messungen nach der Methode des Hrn. du Bois zu ermoglichen. Die Substanz war als rein yon Merck-Darmstadt he- zogen und wurde in finf verschkdenen Concentrationen - und zwar bedeutet im Folgenden Mol die Zahl der Gramm- molecule im Liter - gemessen. Die angegebenen Werte der Magnetisirungszahl x sind Mittel fur Messungen bei Feld- starken zwischen 10000 und 17000 [C.G.S.], indem sicli wie bei friiheren Untersuchungen eine Abhangigkeit von der Feld- intensitiit in diesem Rereiche nicht nachweisen liess. Die Dichte y bezieht sich auf 17,5O C. r Mol (VCI,) x. 106 1,792 6,96 + 8,s 1,327 2,72 + 2,84 1,140 1,13 + 0,80 1,057 0,55 + 0,036 1,024 0,25 - 0,357 1) H. du Bois, 0. Liebknecht u. A. P. Wills, Ann.d.Phys. 1. p. 178 u. 189. 1900. Die dort p. 196 yon den Herren du B o i s und L i e b knecht gelusserte Vermutung, dass unter anderen Vanadium wenige oder gar keine paramagnetische Verbindungen liefere, hat sich nichtbestiitigt. 2) Q. JIger u. St. Meyer, Wied. Ann. 67. p. 707. 1899.

Bestimmung einiger Magnetisirungszahlen

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4. Bestimrnu,ng einiger 17lu.yn,etisi:,~ungs~rzhZen; von S t e f a n . M e y e r .

I. Vanadiumchlorid.

Zu den paramagnetischh Nleaienten der Gruppe m i t dem Atomgewicht zwischen 50 und 60 gehort aucli das Vanadium. Da aus Salzlosungen desselben noch keine Bestimmungen der Atomsusceptibilitat vorliegen und andererseits Vanadiumchlorid (VCl,) so stark magnetisch ‘ist, dass sich auch bequern un- magnetische Losungen herstellen laseen durften , wie sie die Herren H. d u B o i s , 0. L i e b k n e c h t und A. P. Wil ls’) zuletzt zu ihren Messungen verwendet haben, gebe ich hier die von mir nach der ausserordentlich bequemen, rasch durch- fuhrbaren und genauen Methode 2, mittels einer langen cylin- drischen Glasrohre, die auf der einen Seite einer eisenfreien Waage, angebracht in das Magnetfeld reicht, gewonnenen Resul- tate, urn eventuell einen Vergleich mit Messungen nach der Methode des Hrn. d u B o i s zu ermoglichen.

Die Substanz war als rein yon Merck-Darmstadt he- zogen und wurde in finf verschkdenen Concentrationen - und zwar bedeutet im Folgenden Mol die Zahl der Gramm- molecule im Liter - gemessen. Die angegebenen Werte der Magnetisirungszahl x sind Mittel fur Messungen bei Feld- starken zwischen 10000 und 17000 [C.G.S.], indem sicli wie bei friiheren Untersuchungen eine Abhangigkeit von der Feld- intensitiit in diesem Rereiche nicht nachweisen liess. Die Dichte y bezieht sich auf 17,5O C.

r Mol (VCI,) x . 1 0 6

1,792 6,96 ‘ + 8,s 1,327 2,72 + 2,84 1,140 1,13 + 0,80 1,057 0,55 + 0,036 1,024 0,25 - 0,357

1) H. d u B o i s , 0. L i e b k n e c h t u. A. P. Wills, Ann.d.Phys. 1. p. 178 u. 189. 1900. Die dort p. 196 yon den Herren d u B o i s und L i e b k n e c h t gelusserte Vermutung, dass unter anderen Vanadium wenige oder gar keine paramagnetische Verbindungen liefere, hat sich nichtbestiitigt.

2) Q. J I g e r u. St. M e y e r , Wied. Ann. 67. p. 707. 1899.

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Bestimmu7ig eiiiiyer Magnetis iru~szahlen. 665

Die beigegebene Figur giebt eine graphische Darstellung des Verlaufes, die gestrichelte Gerade deutet den Gang nach Abzug des Wertes fur Wasser, der bei 17,5O zu -00,067.10-6 angenommen wurde l), an.

Der Wert fur die moleculare Susceptibiliat fur VCI, er- gicbt sich hieraus als k = + 1,25.10-6.

Wie S C h m bei den von Hm. G. J a g e r und mir gemein- schaftlich untersuchten Losungen ”), zeigt sich auch hier vollige Unabhbgigkeit yon der Dissociatiun. Es ist dies insbesondere wichtig fiir die Jlethode der unmaguetischen Losungen) die dieses Resultat yon vornherein unbedingt voraussetzt.

Was den absoluten Wert von k anbelangt, mochte ich, ohne indes vorlaufig auf dime Gesetzmassigkeit besonderes Gewicht zu legen, darauf aufmerksam . machen, dass die ge- fundene Zahl wieder in einfacher Beziehung zu den von Hrn. G. J a g e r und mir erhaltenen Werten fur die Eisengruppes) steht und die seinerzeit gegebene Reihenfolge in der Weise erganzt, dass sich

V : N i : C r : Fe‘ : C o : F e : Mn = + : 2 : 2 5 : 3 : 4 : 5: 6

verhalten.

1) Vgl. G. Jtiger u. St. Meyer, Wied. Ann. 67. p. 712. 1899. 2) G. Jager u. Bt. Meyer, Sitzungsber. d. k. Akad. d.Wiesensch.

3) 1. c. (Ha) 107. p. 13. 1598. zu Wien (IIa) 106. p. 594 u. p. 623. 1897, (Ha) 107. p. 5. 1898.

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666 St. Meycr.

Als Annaherungsregel mag diese Beziehung immerhin von Nutzen sein, auch wenn spatere Untersuchungen sie nicht un- bedingt bestatigen sollten.

11. Nachtragebestimmungen an seltenen Erden.

Anschliessend an die Messungen an trockenen anorganischen Verbindungenl) babe ich nunmehr noch zwei von Hrn. P. T. Cleve stammende Praparate, die mir von Hrn. F. E x n e r zu diesem Zwecke iiberlassen wurden, untersucht. Es ergab sich unter Benutzuug der in der angezogenen Abhandlung gebrauchten Bezeichnungen bei 1 7 O C .

Substanz P g a rn p x . 1 0 6 k . 1 0 6

Gd,O, 360,3 0,881 1244 3,5 +6,22 + 205 +59,2

sa,(so,), + 8H,O 732 0,7915 1415 1,9 +1,39 +43,1 +22,3

Das ergiebt fur gGd,O, den Wert von 29,6.10-6, wahrend fur das altere Marignac'sche Praparat sich 23,2.10-6 er- geben hatte. Das Samariumsulfat, das von gleicher Provenienz war , wie die fruher untersuchten Samariumverbindungen, er- giebt die Atomsusceptibilitat 11,2.10-6 gegen 10,l . aus Sa,O, und 12,l. 10- 6 aus Sa(NO,), , also befriedigende Ueber- einstimmung. Die mangelnde Uebereinstimmung im Gadolinium- oxyd wird durch die Untersuchung der Funkenspectra dieser Substanzen durch die Herren F. E x n e r und E. H a s c h e k einigermaassen aufgekhrt. ,) Diese fanden , dass Gd und Sa zusammen noch einen dritten Korper mit einer grossen Linien- zahl enthalten. Nach der unyangst aufgestellten Beziehung zwischen Linienzahl und Susceptibilitat s, ist dieses neue Ele- ment als stark magnetisch anzuselien und es ist zu vermuten, dass die beiden Praparate von Mar ignac und Hrn. Cleve nicht gleichviel dieses Korpers enthalten.

Leider haben es die Herren H. du Bois und 0. L i e b - kn e c h t bei ihren Messungen an seltenen Erden unterlassen,

1) St. Meyer, Wied. Ann. 69. p. 236. 1899. 2) F. Exner u. E. Haechek, Sitzungsber. d. k. Akad. d. Wissensch.

3) St. Meyer, Wed. Ann. 69. p. 263. 1899, zu Wien, XVIII. Mitteilung. 1900.

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Bestimmung einiger Magnetisiriingazahlen. 667

auf die chemischen Verunreinigungen und Vermengungen dieser Elemente einzugehen. Da diese Forscher aber teilweise gleich- fa.lls von Hrn. P. T. Cleve stammende SubstanZen:) unter- such?, haben, durften die in den Funkenspectren durch die Herren F. E x n e r und E. Haschek klargelegten Verhaltnisse auch fur ihre Resultate einigermaassen in RIicksicht gezogen werden kijnnen.

Wien , Physikal. Inst. d. Univ., Februar 1900.

1) Von den von mir friiher untersuchten seltenen Erden stammten die PrHparate von Sa, Er von P. T. Cleve , Yb und Sc von N i l s o n , Gd von Marignac.

(Eingegangen 2. MHra 1900.)