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Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung Begleitende Unterrichtsveranstaltung für Pharmaziepraktikanten Frankfurt Apothekerin Iska Krüger Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker, Eschborn

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren ... · • Hoher Hämatokrit (bei Flüssigkeitsverlust, Polyglobulien , Polyzythämien ) > möglicherweise zu niedrige Blutzuckerwerte

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Blutuntersuchungen in der Apotheke Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Begleitende Unterrichtsveranstaltung für Pharmaziepraktikanten

Frankfurt

Apothekerin Iska Krüger Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker, Eschborn

Inhalt

Blutuntersuchungen in der Apotheke� Blutmessgeräte und ihre Eigenschaften

(Kalibrierung, Messtechnik, Messverfahren)

� Fehlerquellen bei Blutuntersuchungen

Qualitätskontrolle – Qualitätssicherung� BAK-Leitlinie

� Rili-BÄK

� Interne Qualitätskontrolle

� Externe Qualitätskontrolle

2017 2Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Blutuntersuchungen in der Apotheke

� Gegenstand der Ausbildung des Apothekers

� zählen gemäß § 1a Abs. 11 ApBetrO zu den „apothekenüblichen Tätigkeiten“

� Patientenscreening – Früherkennung und Prävention von Krankheiten

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Identifikation von Patienten mit schlechter Compliance und Entwicklung von Verbesserungsstrategien

� Unterstützung/Motivation im Rahmen eines Patientenmanagements (Therapiekontrolle / Therapiebegleitung)

2017 3

Blutmessgeräte im POCT-Bereich

Point Of Care Testing = Patientennahe Sofortdiagnostik

� Was wird gemessen?

� Wie erfolgen die Messungen?

� Welche Unterschiede zwischen den Geräten sind zu beachten?

� Welche Vor- und Nachteile gibt es?

� Wie kann ich Fehler vermeiden und qualitätsgesichert zuverlässige

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Wie kann ich Fehler vermeiden und qualitätsgesichert zuverlässige Messergebnisse erhalten?

2017 4

60

70

80

90

100

Apotheken (%)

Was wird in Apotheken gemessen?

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

0

10

20

30

40

50

60

Kenngröße

2017 5

Wichtige Kenngrößen

Kenngröße im Blut/ Urin Mögliche Erkrankung/ Risiko

Glucose Diabetes mellitus

HbA1c Diabetes mellitus

Albumin/Urin Nierenerkrankung

Gesamtcholesterol Atherosklerose-Risiko, Fettstoffwechselstörung

HDL/LDL -Cholesterol Atherosklerose-Risiko, Fettstoffwechselstörung

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Triglyceride Atherosklerose-Risiko, Fettstoffwechselstörung

Hämatokrit Anämie

Harnsäure Gicht

Leberenzyme (ALT, AST, GGT) Hepatitis, Herzinfarkt

Creatinin Nierenerkrankung

C-reaktives Protein Infektionen, Entzündungen, Atherosklerose-Risiko

INR Gerinnungsstörungen

2017 6

Empfehlungen der Bundesapothekerkammer (BAK)*

Ziel Apotheke Patient Bemerkungen

1. Screening BMI / TU / WHR

Blutdruck Blutdruck

Blutglucose Blutglucose

Lipidprofil Gesamtcholesterin

allein nicht empfohlen

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

allein nicht empfohlen

Mikroalbuminurie Mikroalbuminurie

ß-HCG ß-HCG

2. Monitoring Blutdruck Blutdruck

Blutglucose Blutglucose

INR (Quick) INR (Quick) ärztl. Abstimmung

HbA1c ärztl. Abstimmung

Peak flow Peak flow

* Erstellt in Abstimmung mit der Bundesärztekammer2017 7

Wie erfolgen die Messungen?

� Messungen im POCT-Bereich erfolgen trockenchemisch aus

Kapillarblut mithilfe von Teststreifen/Testkassetten

� Trockenchemie: Blut- und auch Harnuntersuchungen(quantitative als auch semiquantitative Bestimmungen)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Kennzeichen:• Trockene Reagenzien sind in oder an einem inerten Träger fixiert

• Überführung der Reagenzien in den flüssigen, reaktionsfähigen Status allein durch die Probe

• Flüssigkeitsbewegung auf dem Träger erfolgt nur durch kapillare Oberflächenkräfte

2017 8

Trockenchemie - Teststreifenanalytik

Vorteile Nachteile

Gerät/Reagenzien sofort benutzbar Einfluss der Matrices (Reagenzien-zusammensetzung der Teststreifen), Störfaktoren möglich (Gefahr: falsche Messwerte)

Keine vorherige Kalibrierung durch Anwender notwendig

Geschlossene Systeme, wenig Eingriffsmöglichkeit durch den Benutzer

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Keine Vorbereitung oder Transport des Untersuchungsmaterials nötig (Kapillarblut)

Kurze Messdauer(Sekunden bis wenige Minuten)

Gerät benötigt wenig Fläche

Einfache Lagerung des Zubehörs

2017 9

Wie unterscheiden sich die Blutzucker-messgeräte?

1. Kalibrierung

� Plasmakalibrierung

� Vollblutkalibrierung

2. Enzymatische Methode

� Hexokinase-Methode (HK)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Hexokinase-Methode (HK)

� Glukosedehydrogenase-Methode (GDH)

� Glukoseoxidase-Methode (GOD)

3. Messprinzip

� Elektrochemisch

� Reflexionsphotometrisch

2017 10

Blutzusammensetzung

55 %

5 – 6 Liter Blut Flüssige Bestandteile

• Wasser (90 %) • Plasmaproteine (8 %)

- 60 % Albumin - 40 % Globuline

• Elekrolyte, Hormone,

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 11

45 %

• Elekrolyte, Hormone, Nährstoffe usw. (2 %)

Zelluläre Bestandteile

• Erythrozyten (4 – 5 Mio./µl Blut) (99 %)

• Leukozyten (4 – 10 Mio./µl Blut) (< 1 %)

• Thrombozyten (150 000 – 400 000/ µl Blut) (< 1 %)

1. Kalibrierung

� Messwerte eines Plasmakalibrierten Gerätes liegen ca. 12 % höher als diejenigen eines Vollblutkalibrierten GerätesVollblut-Glucose = Plasma-Glucose * [1,0 – (0,0024 * Hämatokrit %)]

� Ursache: Volumendifferenz zwischen Vollblut und Blutplasma

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Blutzuckermessung = Konzentrationsbestimmung !

� Einfluss des Hämatokrits

� Inzwischen:Umstellung / Standardisierung auf Plasmakalibration nahezu vollständig erfolgt

55 %

45 %

2017 12

Vergleich Blutglucose-Messwerte Plasma – Vollblut

Plasma venös(mg/dL)

Plasma Kapillarblut

(mg/dL)

Vollblut venös (mg/dL)

Vollblut Kapillarblut

(mg/dL)

Nüchtern

Normal < 100 < 100 < 90 < 90

Gestörte Nüchtern- 100-125 100-125 90-109 90-109

Plasma-Kapillarblut > Venöses Plasma > Kapillarblut-Vollblut > venöses Vollblut

Gestörte Nüchtern-Glucose

100-125 100-125 90-109 90-109

Diabetes mellitus ≥ 126 ≥ 126 ≥ 110 ≥ 110

2h-postprandial

normal < 140 < 160 < 120 < 140

Gestörte Glucosetoleranz

140-199 160-219 120-179 140-199

Diabetes mellitus ≥ 200 ≥ 220 ≥ 180 ≥ 200

Hämatokrit

Einfluss des Hämatokrits:

� Hämatokrit = Anteil der zellulären Bestandteile am Blutvolumen in %

� Normalwerte: Frauen: 36 – 48 %, Männer: 40 – 53 %

� Problematisch:• Neugeborene (Hämatokrit in ersten Tagen hoch, dann niedrig)

• Hoher Hämatokrit (bei Flüssigkeitsverlust, Polyglobulien, Polyzythämien)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Hoher Hämatokrit (bei Flüssigkeitsverlust, Polyglobulien, Polyzythämien)> möglicherweise zu niedrige Blutzuckerwerte ermittelt

• Niedriger Hämatokrit (bei Anämien, z.B. in der Schwangerschaft)> möglicherweise zu hohe Blutzuckerwerte ermittelt

� Gebrauchsanweisungen der Geräte beachten(zulässiger Hämatokritbereich!)

� Interne Hämatokrit-Korrektur durch Erfassen der Aufsaug-geschwindigkeit bei manchen Messgeräten

2017 14

2. Enzymatische Methode

Referenzmethode: Hexokinase-Methode

Glucose + ATP Glucose-6-Phosphat + ADP

Glucose-6-Phosphat + NADP+

Hexokinase

Glucose-6-Phosphat-

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

6-Phosphoglucoronat + NADPH + H+

Phosphat-Dehydrogenase

Photometrische Bestimmung von NADPH

2017 15

2. Enzymatische Methode

Glucosedehydrogenase-Methode (GDH)

Glucose + NAD+ Gluconolacton + NADH + H+

Glucoseoxidase-Methode (GOD)

GDH

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Glucoseoxidase-Methode (GOD)

Glucose + O2 + FAD Gluconat + H2O2 + FADH2

GOD

2017 16

3. Messprinzip - elektrochemisch

Bestimmung der Stromstärke

bzw.

NADH + H+ + Mediatorox Mediatorred + NAD+

GOD:

GDH:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Mediatorred Mediator+ox + e-

FADH2 + Mediatorox Mediatorred + FAD

2017 17

3. Messprinzip - reflexionsphotometrisch

Bestimmung der Farbintensität

bzw.

NADH + H+ + MTTox MTTHred (=Farbstoff) + NAD+Diaphorase

GOD:

GDH:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

H2O2 + Chromogen Farbstoff + 2 H2OPeroxidase

GOD:

2017 18

Störfaktoren

Glucosedehydrogenase-Methode (GDH):

� in Verbindung mit dem Cofaktor-PQQ (Pyrrolochinolinchinon):keine Unterscheidung zwischen Glucose und anderen Zuckern

(Maltose, Galaktose, Xylose) � zu hohe Messwerte

Kontraindikationen:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Kontraindikationen:

• Peritonealdialyselösungen (z.B. Extraneal®)

• einige Immunglobuline

• Rheumamedikament Orencia® (Abatacept, enthält Maltose)

• Adept® (4%ige Icodextrin-Lösung zur Vorbereitung auf gyn. OP)

• alle Produkte, die Maltose, Galaktose oder Xylose enthalten

2017 19

Störfaktoren

Glucoseoxidase-Methode (GOD):

� Sauerstoffgehalt der Probe• Einfluss v.a. bei geringer Glucose-Konzentration

• Hoher Sauerstoffgehalt: zu niedrige Messwerte

• Niedriger Sauerstoffgehalt: zu hohe Messwerte

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Mit elektrochemischer Detektion: • Einfluss reduzierender Substanzen in großen Mengen, z.B. Vitamin C

in der Erkältungszeit � zu hohe Messwerte

� Mit photometrischer Detektion: • Einfluss reduzierender Substanzen, z.B. Arzneimittel, Vitamin C

� zu niedrige Messwerte durch Verbrauch des Indikators

2017 20

Auswahl des richtigen Blutzuckermessgerätes

Auswahlkriterien

� Alter

� Intelligenzquotient

� Sehvermögen

� Handhabbarkeit/Geschicklichkeit

� Insulinverabreichung (Messhäufigkeit)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Insulinverabreichung (Messhäufigkeit)

� Abnahmeort/Mobilität

� Zeitfaktor (Schnelligkeit)

� Computerinteresse

2017 21

Vdek Arzneiliefervertrag 2017

� Umstellungsquote: • Verpflichtung der Apotheken, pro Halbjahr 55 % aller verordneten

Packungen mit Teststreifen der preisgünstigeren Gruppe B zu beliefern (Anlage 4 des Vertrags)

• Ankreuzen des Aut-idem-Feldes durch den Arzt möglich (Sonder-PZN)

• Gerätetausch und Umstellungsberatung erforderlich

� Abrechnung einer Pauschale von 20 € möglich (und Sonder-PZN)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Abrechnung einer Pauschale von 20 € möglich (und Sonder-PZN)

� Preisgünstigeren Gruppe B II.1:• z. Zt. 76 verschiedene Teststreifen von rund 40 Anbietern (siehe * im

Vortrag) gelistet (Stand 01/2017),

• z.T. auch unbekannte, wenig verbreitete Geräte

� Patienten müssen Handhabung des neuen Gerätes kennen

� Beratung durch Apotheke sehr wichtig

2017 22

Elektrochemische Blutmessgeräte

Accu-Chek Aviva*, Aviva Nano* BG Star*Bionano*

Contour XT*, Contour next*, Contour next USB* alphacheck plus*, professional*

finetest Auto-coding Premium*

beurer-Messgeräte* DiaCheck*

FreeStyle, FreeStyle mini, Lite, Freedom und Freedom Lite

GlucoCheck Comfort*, XL*, Excellent*Testamed GlucoCheck Advance*, Plus*

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

GlucoMen GM*, areo*, LX und VisioGluco-test* und Gluco-test Plus*

Gluceofine*IME-DC iDia*

Medpro Maxi*Omnitest 3*

OneTouch Ultra, Ultra 2, Ultra Easy und One Touch Vita*, Select plus*, Verio

SD Gluconavii* Pura*

Stada GlucoCheck*, GlucoResult* und GlucoResult To Go*

TrueYou*Wellion Calla* und Luna duo*

und viele andere Glucofast duo (+ Harnsäure)

* Im vdek Vertrag Anlage 4 Teststreifen (01/17)

2017 23

Reflexionsphotometrische Blutmessgeräte

Accu-Chek Compact Plus und Mobile

FineTouch

HemoCue Glucose 201+

Accutrend GC* und Accutrend Plus* (+ Cholesterin, bzw. Triglyceride und Lactat)

Cholestech LDX (+ Cholesterin, HDL, Triglyceride)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Reflotron Plus oder Sprint

(+ Cholesterin, HDL, Triglyceride, Harnsäure, ALT, AST, GGT, und viele mehr)

Samsung LabGeo PT10

(+ Cholesterin, HDL, Triglyceride, Harnsäure, ALT, AST, GGT, und viele mehr)

* Im vdek Vertrag Anlage 4 Teststreifen (01/17)

2017 24

Anmeldehäufigkeit Glukose-Messgeräte ZL-Ringversuche 2016

Accu-Chek-Messgeräte

Samsung Labgeo

Sonstige (z.B. beurer, Gluco-test

und STADA Messgeräte)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Accutrend-Messgeräte

Reflotron

Contour, Contour next und XT-Messgeräte

Cholestech LDX

OneTouch-Messgeräte

FreeStyle-Messgeräte

Samsung Labgeo PT10

2017 25

Anmeldehäufigkeit Lipid-Messgeräte

ZL-Ringversuche 2016

Accutrend-Messgeräte

Sonstige (CR3000, Mission

Cholesterol, SD

LipidoCare und Wellion Luna duo)

Cholestech LDX

Accutrend

Reflotron

Samsung LabGeo

PT10

Sonstige (CR 3000,

Mission Cholesterol

und SD LipidoCare)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Cholesterin

HDL

Triglyceride

Cholestech LDX

Reflotron

Samsung LabGeo

PT10

Cholestech LDX

Reflotron

Samsung LabGeo

PT10

Sonstige (Mission

Cholesterol, SD Lipido

Care)

Accutrend Plus

2017 26

Accu-Chek Messgeräte

Accu-Chek Aviva* und Aviva Nano*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

Accu-Chek Aviva Connect*

Roche Diagnostics GmbH

Accu-Chek Compact Plus

� Glucose

� photometrisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

Accu-Chek Mobile

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Accu-Chek Aviva Connect*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

Accu-Chek Mobile

� nicht für Messungen in der Apotheke! (Kontaminationen)

� Glucose

� photometrisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

2017 27

Accutrend Messgeräte

Accutrend GC* und Plus*

� Glucose (GOD) und Cholesterin bzw.

Glucose (GOD), Cholesterin, Triglyceride und Lactat

� photometrisch

� Vollblut-kalibriert

Roche Diagnostics GmbH

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Reflotron MessgeräteReflotron Plus und Sprint

� 17 versch. Parameter bestimmbar,z.B. Glucose (GOD), Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride, ALT, AST, GGT, Hämoglobin, Creatinin

� Plasmakalibriert

2017 28

Beurer GL-Messgeräte

Beurer GL 34, GL40, GL 44 und GL 50

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

beurer medical

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 29

BG-Geräte

BG StarTM*

� Glucose

� Elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

Sanofi Aventis

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

My StarTM extra

� Glucose

� Elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

� HbA1c-Schätzwert

2017 30

Contour Messgeräte

Contour next* & next USB

� Glucose

� Elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

Ascensia Diabetes Care

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Contour XT*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

2017 31

Cholestech LDX Messgerät

Cholestech LDX

� Glucose (GOD), Cholesterin, HDL-Cholesterin, Triglyceride

� Plasmakalibriert

Micro-Medical Instrumente GmbH

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 32

FreeStyle Messgeräte

FreeStyle Freedom Lite

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

Abbott GmbH & Co. KG

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

FreeStyle Lite

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

2017 33

Precision Messgeräte

FreeStyle Precision neo

� Glucose

� Ketone

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

Abbott GmbH & Co. KG

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� GDH

2017 34

GlucoCheck Messgeräte

GlucoCheck Excellent und XL

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD (Comfort und Excellent), GDH (XL)

aktivmed

GlucoCheck Plus

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

GlucoCheck Advance

Testamed

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH

2017 35

GlucoMen Messgeräte

GlucoMen Gm*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

GlucoMen LX Plus

A. Menarini Diagnostics

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

GlucoMen® areo*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD2017 36

IME-DC

IME-DC iDia*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH-FAD

Int. Medical Equipment Diabetes Care

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

IME-DC*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

2017 37

OneTouch Messgeräte

OneTouch Ultra/ Ultra 2

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

OneTouch Vita*

LifeScan Ortho-Clinical Diagnostics GmbH

OneTouch Verio®

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� FAD-GDH

OneTouch Select® Plus*

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

OneTouch Vita*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

OneTouch Select® Plus*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

2017 38

Stada Messgeräte

StadaGluco Result und To Go (plus)*

� Glucose

� elektrochemisch

� Plasma-kalibriert

� GDH (PQQ)

Stada Arzneimittel AG

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 39

FineTouch und Medisafe Fit

FineTouch

� Glucose

� photometrisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

Medisafe Fit®

Terumo Deutschland GmbH

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Medisafe Fit®

� Glucose

� photometrisch

� Plasma-kalibriert

� GOD

2017 40

SD LipidoCare Messgerät

SD LipidoCare®

elektrochemisch� Elektrochemisch� Cholesterin� Triglyceride� HDL � (LDL berechnet)

SD Biosensor

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 41

Samsung LabGeo PT10

Micro-Medical Instrumente GmbH

� Leber-Panel: AST, ALT, ALP, GGT, Totales Bilirubin, Direktes Bilirubin, Albumin, Gesamteiweiß, Glucose

� Lipid-Panel: Glucose, Gesamtcholesterin, HDL, LDL (errechnet), Triglyceride

� HbA1c-Panel: HbA1c

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Biochemie-Panel: AST, ALT, GGT, Glucose, Gesamtcholesterin, HDL, LDL (errechnet), Triglyceride, Creatinin

� Wellness-Panel: AST, ALT, ALP, GGT, Glucose, Gesamtcholesterin, Alpha-Amylase, Creatinin, Harnstoff

2017 42

HemoCue Messgeräte

HemoCue Glucose 201+

� Glucose

� photometrisch

� Vollblut-kalibriert

� GDH

HemoCue GmbH

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 43

Exkurs: Diabetes

Typ-1-Diabetes:� Autoimmunerkrankung

• Zerstörung der insulinproduzierenden β-Zellen im Pankreas• Insulinmangel wird mit Insulin behandelt

� Diagnose durch Diabetes-assozierte Auto-Antikörper

Typ-2-Diabetes:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 44

Typ-2-Diabetes: � Über 95 % der Diabeteserkrankungen� Gestörte Insulinsekretion und/oder Insulinresistenz

Folgeerkrankungen: � Mikroangiopathie: Retino-, Nephro-, Neuropathie� Makroangiopathie: KHK

Diagnose: Typ-2-Diabetes

Symptome eines Diabetes mellitus

Erhöhtes Diabetesrisiko

Auffällige Plasmaglucose

Bestimmung des HbA1c

Bestimmung Nüchternplasmaglucose (NPG) oder

oraler Glucosetoleranztest (oGTT)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 45

> 48 mmol/l

> 6,5 %

Diabetes!

39 – 48 mmol/l

5,7 – 6,5 %

Bestimmung NPG und

oGTT

< 39 mmol/

< 5,7 %

Kein Diabetes

NPG > 128 mg/dl

oGTT > 200 mg/dl

Diabetes!

NPG 100 – 125 mg/dl

oGTT 140 – 199 mg/dl

Beratung: Lebensstil, Risikofaktoren,

erneute Bestimmung nach 1Jahr

NPG < 100 mg/dl

oGTT < 140 mg/dl

Kein Diabetes

Quelle: Nationale Versorgungs-Leitlinie (NVL) „Therapie des Typ-2-Diabetes“ Kurzfassung, 1. Aufl., Vers. 3, Sept. 2013http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/NVL_Typ-2_Therapie-lang_Apr_2014.pdf

Diabetes

Diagnosekriterien:

� Messung von Glucose (im venösen Plasma) und HbA1c nur mit standardisierten und qualitätsgesicherten Labormethoden – nicht mit POCT-Messgeräten

Diabetes mellitus

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 46

HbA1c ≥ 6,5 % (≥ 48 mmol/mol)

Gelegenheits-Plasmaglucosewert ≥ 200 mg/dl (≥ 11,1 mmol/l)

Nüchtern-Plasmaglucose ≥ 126 mg/dl (≥ 7,0 mmol/l)

oGTT-2-h-Wert im venösen Plasma ≥ 200 mg/dl (≥ 11,1 mmol/l)

Oraler Glukose-Toleranz-Test (oGTT)

Durchführung (beim Arzt):

� Patient nimmt 2 Tage lang kohlenhydratreiche Nahrung zu sich

� Vor der Messung: 12-stündige Nahrungskarenz

� Morgens nüchtern trinkt Patient in 3-5 min 75 g (Kinder 1,75 g/kg KG)

wasserfreie in 300 ml Wasser gelöste Glukose

� Plasmaglukosemessung nach 2 Stunden

� In der Wartezeit: Keine körperliche Aktivität und nicht rauchen!

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 47

Venöse Plasmaglucose

Nüchtern oGTT(2h nach oraler Glucose)

NormaleGlucosetoleranz

< 100 mg/dl< 5,6 mmol/l

< 140 mg/dl< 7,8 mmol/l

Abnorme Nüchternglucose100 – 125 mg/dl5,6 – 6,9 mmol/l

-

GestörteGlucosetoleranz (IGT)

< 126 mg/dl< 7 mmol/l

140- 199 mg/dl7,8 – 11,0 mmol/l

Diabetes mellitus126 mg/dl

> 7,0 mmol/l> 200 mg/dl

> 11,0 mmol/l

Verlaufskontrolle: Typ-2-Diabetes

Körperliche und technische Untersuchungen:

� Gewicht/BMI, Blutdruck

� Untersuchung Augen, Füße, periphere Arterien

� Untersuchung des peripheren Nervensystems

� Bei Insulinpflicht: Untersuchung der Injektionsstellen

Laborwerte:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 48

Laborwerte:

� HbA1c

� Plasmaglukosewerte

� Lipidprofil

� Kreatinin

� Ketonkörper im Urin

� (nur bei hohen Plasmaglukosewerten)

� Ggf. Albuminurie

Gestationsdiabetes

� Glucosetoleranzstörung, die erstmals während einer Schwangerschaftdiagnostiziert wird

� Diagnose durch oGTT (75 g) in der 24 bis 28. Schwangerschaftswoche

� Grenzwerte: Zeitpunkt Grenzwerte (mg/dl)

Nüchtern 92

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 49

� Bei Risikofaktoren (z.B. familiäre Diabetesbelastung, Übergewicht, hohesAlter) bereits Screening vor der 24. SSW

� Manifester Diabetes:

• Nüchtern-Blutglucose ≥ 126 mg/dl, 2h-/Gelegenheits-Blutglucose ≥ 200 mg/dl

Nüchtern 92

Nach 1 Stunde 180

Nach 2 Stunden 153

Glykosiliertes Hämoglobin - HbA1c

Anteil des irreversibel glykosilierten Hämoglobins in Prozent

Hämoglobin

97 % HbA

90 % HbA0

5 – 7 % HbA1

HbA1a(+Fruc-1,6-diphosphat/

Glucose-6-phosphat)

HbA1b(+ Reaktionspartner)

75 – 80 % HbA1c

2,5 % HbA2

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 50

� Aussage über die langfristige Blutzuckereinstellung beim Diabetiker

� Mittlerer Blutzuckerwert der letzten 2 - 3 Monate• Möglichst beim Diabetiker < 6,5 % (je niedriger, desto geringer kardiovaskuläre

und mikroangiopathische Folgeerkrankungen)

• Referenzwert Nichtdiabetiker: 4-6 %

� Blutzuckerschwankungen nicht erkennbar

75 – 80 % HbA1c(+ D-Glucose an β-Kette)

< 1 % HbF

HbA1c-Bestimmung

NGSP

(National Glycohemoglobin Standardization Program) � Standardisierung in den 90er-Jahren entsprechend der Referenzmethode nach DCCT

und UKPDS (NGSP-Methode: HPLC (Kationenaustauscher-Verfahren))

IFCC

(International Federation of Clinical Chemistry) � Fortschritte in der Analytik, Verunreinigung im HbA1c-Peak erkannt,

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 51

� Fortschritte in der Analytik, Verunreinigung im HbA1c-Peak erkannt, deren Konzentration nicht abhängig vom Blutzucker ist, deshalb neue Standardisierung mit reinerem HbA1c-Standard

� niedrigere HbA1c-Werte (- 2,15 %)

� Gefahr der Verunsicherung, deshalb: neue Einheit für HbA1c (mmol HbA1c/mol Hb) seit 01.04.2008

Anteil des irreversibel glykosilierten Hämoglobins in Prozent

HbA1c (IFCC) mmol/mol = HbA1c (NGSP) % - 2,15 X 10,929

Alte und neue HbA1c-Werte im Überblick

Ziel für die Zukunft:� Kalibrierung der Messgeräte gemäß IFCC; Messwertangabe in mmol/mol

� Ggf. Umrechnung von IFCC in NGSP unter Angabe in Prozent

Erreichtes / Erreichbares (?) Ziel:� Kalibrierung der Messgeräte gemäß NGSP

� Umrechnung von NGSP in IFCC MW-Angabe in mmol/mol (NGSP in Prozent)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 52

NGSP [%] IFCC [mmol/mol]

6 42 Oberer Referenzwert

7 53 Therapieziel

8 64 Handlungsbedarf

Anmeldehäufigkeit HbA1c-Messgeräte ZL-Ringversuche 2016

DCA 2000+ und DCA Vantage

Sonstige (EuroLyser

smart

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

NycoCard Reader II

Quo-Test A1c

Samsung LabGeo

PT10

smart 700/340)

Alere Afinion

2017 53

Blutmessgeräte für HbA1c- und/oder weitere Bestimmungen

� DCA 2000+ und DCA Vantage

• Siemens Healthcare Diagnostics

• Methode: Hemmung einer Latex-Immunagglutination

• Außerdem Bestimmung von Mikroalbumin, Creatinin und D-Dimer

� NycoCard Reader II

• Alere GmbH

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Alere GmbH

• Methode: Boronat-Affinitätstest

• außerdem Bestimmung von hsCRP, D-Dimer, Mikroalbumin

� Quo-Test A1c

• MicroMedical Instrumente GmbH

• Methode: Boronat-Affinitätsfluoreszenz-Quenching

� EuroLyser smart 700/340

• Eurolyser Diagnostica GmbH

• Methode: Turbidimetrische Bestimmung, viele weitere Parameter

� CR 3000

2017 54

Fehlerquellen bei Blutuntersuchungen

Patient (vor allem Glucose)� Messung abhängig vom Zeitpunkt der Untersuchung (Momentaufnahme), z.B.

nüchtern oder postprandial

� Allgemeinverfassung (z.B. Sport, Erkrankungen)

� Medikamenteneinnahme (Glucokortikoide↑, Ascorbinsäure)

Blut

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Abhängigkeit der Messung von der Art des verwendeten Blutes: Blutplasma, Vollblut, venöses Blut, Kapillarblut

� Hämatokrit

Teststreifen

� Lagerung: fest verschlossen und Temperatur beachten

� Haltbarkeit der Teststreifen (nach Anbruch teilweise verkürzt!!!)

� Codierung überprüfen (manuelle Eingabe, Code-Chip oder Code-Streifen)

� Teststreifen beschädigt

2017 55

Fehlerquellen bei Blutuntersuchungen

Fehler bei der Abnahme

� Quetschen des Fingers (Plasmawasser)

� Desinfektionsmittel nicht vollständig verdunstet

� Hände nicht gewaschen (Triglyceride, Schweiß, ersten Blutstropfen verwerfen)

� Unterschiede Liegen und Stehen

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Unterschiede Liegen und Stehen

� Entnahmeort (Oberschenkel, Fingerkuppe)

� Blutmenge nicht ausreichend

� Fehlerhaftes Auftragen des Blutes auf den Teststreifen

� Transport (Arztpraxis, Labor (Kühlung, Citrat- oder EDTA-Zusatz))

2017 56

Fehlerquellen bei Blutuntersuchungen

Messgerät

� Abhängigkeit des Messwertes von der Kalibration/Messmethode des Messgerätes (Glucose): plasma- oder vollblutkalibriert; elektrochemisch oder photometrisch

� Batterien leer, mechanischer Defekt (Glucose)

� Prüfung mit herstellereigener Kontrolllösung auf Plausibilität der Messwerte, Qualitätskontrolle durchführen

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Messwerte, Qualitätskontrolle durchführen

� Umgebungstemperatur (RT) und Messtemperatur(Enzymbestimmungen 37°C !)

� Reinigung des Messgerätes (Optik bei photometrischen Geräten)

� Messgröße (mmol oder mg/dl, womöglich am Gerät falsch eingestellt)

� Vom Patienten Messung vorführen lassen!

Oft schleichen sich kleine Fehler ein. Geräte nicht wechseln!

2017 57

Leitlinie der Bundesapothekerkammer

Leitlinie zur Qualitätssicherung Physiologisch-Chemischer

Untersuchungen – Durchführung von Blutuntersuchungen

� Regulatorische Anforderungen:

Um die Zuverlässigkeit der Messergebnisse zu gewährleisten, sind Qualitätssicherungsmaßnahmen durchzuführen.

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Hinweise dazu geben:

• Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (Rili-BÄK)

� Ziel: Qualitätssicherung quantitativer laboratoriumsmedizinischerUntersuchungen in der Heilkunde

• Medizinproduktebetreiber-Verordnung (MPBetreibV)

2017 58

BAK-Leitlinie zur Qualitätssicherung

http://www.abda.de/leitlinien0.html

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung2017 59

BAK-Leitlinie – zugehörige Dokumente

• Leitlinie der Bundesapothekerkammer• Kommentar zur Leitlinie• Standardarbeitsanweisung (SOP) zur

Durchführung von Blutuntersuchungen

Leitlinie

• Informationen zum Arbeitsschutz• Standard für die Durchführung• Formulare nach BioStoffV

Empfehlungen zum Arbeitsschutz

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Formulare nach BioStoffVArbeitsschutz

• Qualitätskontrollkarte für die interne Qualitätssicherung

• Kennzeichnung des Entsorgungsbehälters• Checkliste zur Durchführung

Arbeitshilfen

• Informationsbogen für den Patienten• Checkliste für die Qualitätssicherung der

Patientenberatung zur BZ-SelbstkontrolleZusätzliches Material

2017 60

BAK-Leitlinie

� Gilt für alle Apotheken, die diese Dienstleistung anbieten

� Tätigkeit auf Ermittlung und Bekanntgabe der Messwerte beschränkt

� Zuständig für die Durchführung der Blutuntersuchungen und deren Qualitätssicherung: Apothekenleiter

� Qualitätssicherungssystem ist einzurichten• § 4a MPBetrVO und § 2a ApBetrO

• Hinweise: RiliBÄK (Richtlinie der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen)

� Blut = biologischer Arbeitsstoff

� besondere Vorschriften!

Blut = biologischer Arbeitsstoff

TRBA

BioStoffV

Unfall-verhütungs-vorschriften

der BG

2017 61

Kommentar –I. Einrichtung des Messplatzes

� Keine starken Magnetfelder im Umkreis von 2 Metern

� Keine direkte Sonneneinstrahlung und UV-Strahlung

� Lagerung der Teststreifen: trocken, Kühlschrank oder Raumtemperatur, je nach Herstellerangaben!

� Luftfeuchtigkeit < 85%, Raumtemperatur 18 – 30 °C

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Fußböden und Oberflächen: leicht zu reinigen

� Waschgelegenheit

� Diskretion

2017 62

Kommentar –II. Schulung der Mitarbeiter

� Voraussetzung für die Durchführung von Blutuntersuchungen:• abgeschlossene Ausbildung in Berufen des Gesundheitswesens

• oder Unterweisung und Beaufsichtigung durch eine fachlich geeignete Person

� Jugendarbeitsschutzgesetz, Mutterschutzgesetz und

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Jugendarbeitsschutzgesetz, Mutterschutzgesetz und Mutterschutzrichtlinienverordnung beachten

� Empfehlung: • Keine Durchführung der Tätigkeit von Schwangeren und Stillenden

• Zahl der exponierten Beschäftigten begrenzen

2017 63

Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)

Biostoff-verordnung

Unfallverhütungsvorschriften der Berufsgenossenschaft für

Kommentar –III. Arbeitsschutzmaßnahmen

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

verordnung(BioStoffV)

Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge (ArbMedVV)

Technische Regeln für biologische Arbeitsstoffe

(TRBA)

der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und

Wohlfahrtspflege

2017 64

Kommentar –III-1. Einstufung der Tätigkeit

� Humanes Probenmaterial = potenziell infektiös, nicht gezielte Tätigkeit gemäß BioStoffV

� Größtes Risiko: HBV, HCV, HIV

� Einordnung in Risikogruppe 3**

• Biol. Arbeitsstoffe, die eine schwere Krankheit beim Menschen hervorrufen/ ernste Gefahr für Beschäftigten darstellen können

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

ernste Gefahr für Beschäftigten darstellen können

• Gefahr einer Verbreitung in der Bevölkerung kann bestehen, aber wirksame Vorbeugung oder Behandlung möglich

• Infektionsrisiko begrenzt (über Luftweg nicht möglich)

� Zuordnung zu Schutzstufe 2• Tätigkeiten mit regelmäßigem Kontakt mit Körperflüssigkeiten,

- ausscheidungen oder – gewebe; Infektionsgefährdung durch Erreger der Risikogruppe 2 bzw. 3 **

2017 65

Kommentar –III-2. Gefährdungsbeurteilung

� Vor Aufnahme der Tätigkeit erstellen und dokumentieren!

� Ermittlung und Beurteilung der Gefährdung und Festlegung der Schutzmaßnahmen • Insbesondere Maßnahmen zur Prävention von Nadelstichverletzungen

• Angebot der Immunisierung für die Mitarbeiter

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Berücksichtigung der/des• Biostoff (Identität, Risikogruppe der Erreger, Übertragungswege)

• Tätigkeit (Art, Dauer und Häufigkeit der Exposition)

• Besondere Erkenntnisse

� Aktualisierung bei Bedarf (Veränderungen, Vorfälle)

� Überprüfung alle 2 Jahre

� Hilfe: Standard der BAK

2017 66

Kommentar –III-3. Betriebsanweisung

� Auf Grundlage der Gefährdungsbeurteilung

� Vor Aufnahme der Tätigkeit

� Zur Information der Mitarbeiter

� In der Arbeitsstätte bekanntmachen, auslegen oder aushängen

� Inhalte:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Inhalte:• Art der Tätigkeit und Biostoff (Risikogruppe, Übertragungsweg,

Gesundheitsgefahren)

• Hygienevorgaben

• Schutzmaßnahmen, arbeitsmedizinische Vorsorge, Immunisierung

• Verhalten im Notfall, bei Unfällen und Betriebsstörungen

• Erste-Hilfe-Maßnahmen, postexpositionelle Prophylaxe, Verhinderung der Verschleppung von Biostoffen, Dekontamination

• Entsorgungsmaßnahmen für Abfälle

2017 67

Kommentar –III-4. Schutzmaßnahmen

� Nadelstichverletzungen als häufige Unfälle im Gesundheitswesen

� Vorsicht auch bei Arzneimitteln zur Selbstinjektion, die vom Patienten zurückgebracht werden etc.

� Infomaterial und MemoCard zu Sofortmaßnahmen bei Stichverletzungen (www.stop-nadelstich.de)

� Sichere Arbeitsgeräte bei der Punktion: keine oder geringere Gefahr von

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Sichere Arbeitsgeräte bei der Punktion: keine oder geringere Gefahr von Stich- oder Schnittverletzungen

� Broschüre der BG (www.bgw-online.de); • Veröffentlichung: Liste sicherer Produkte zum Schutz vor Stich- und

Nadelverletzungen

• z.B. Accu-Chek Safe-T-Pro Uno und Plus

2017 68

Kommentar –III-4. Schutzmaßnahmen

� Schriftlicher Reinigungs- und Hygieneplan

(Räumlichkeiten, Geräte, Personal)

� Entsorgung von potenziell infektiösen Abfällen in einem verschließbaren, geruchsdichten, feuchtigkeitsbeständigen und deutlich gekennzeichnetem Behälter

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Für Lanzetten und Nadeln auch durchstichsicher und bruchfest

2017 69

Kommentar – III-4. Schutzmaßnahmen

� Keine Lebens- und Genussmittel am Arbeitsplatz

� Angebot einer Arbeitsmedizinischen Vorsorgeuntersuchung durch einen Facharzt für Arbeitsmedizin/Betriebsmedizin als Erst- und Nachuntersuchung • Begehung des Arbeitsplatzes, Befragung, Untersuchung, Beurteilung

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Immunisierung – Kostenlose Hepatitis B Impfung (einschließlich Wiederholungsimpfungen)ggf. Titerbestimmung nach Erstimpfung sinnvoll!

� Schutzkleidung (Kittel und Handschuhe)

����Alle 2 Jahre Schutzmaßnahmen auf Wirksamkeit überprüfen!

2017 70

Kommentar –III-5. Unterweisung der Mitarbeiter

� Sicherheitsbewusstsein schaffen!

� Themen: • Betriebsanweisung

• Hygieneplan

• Gefahren, Schutzmaßnahmen

� Wann:

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Wann:• Vor Aufnahme der Tätigkeit

• mindestens einmal jährlich

• oder bei Bedarf (Veränderungen, Vorfälle…)

� Zusätzlich: allgemeine arbeitsmedizinische Beratung

� Dokumentation, Unterschrift der Mitarbeiter

2017 71

Kommentar – IV. Sicherstellung der Qualität der Untersuchungen

Interne Qualitäts-kontrolle

Interne Qualitäts-kontrolle

Externe Qualitäts-kontrolle

Externe Qualitäts-kontrolle

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Gerätekontrolle

Systemkontrolle

Teilnahme an Ringversuchen

2017 72

Kommentar –IV. Interne Qualitätskontrolle

Gerätekontrolle:

� Einmal benutzungstäglich

� Automatische Selbstkontrolle des Gerätesund/oder

Prüfung mit einer elektronischen/physikalischen Kontrolle (Geräte-Check-Streifen oder Optikcheckkassette)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

(Geräte-Check-Streifen oder Optikcheckkassette)- nur bei manchen Geräten nötig

2017 73

Kommentar –IV. Interne Qualitätskontrolle

Systemkontrolle:

� Häufigkeit abhängig von der Anzahl der durchgeführten Blutuntersuchungen in der Apotheke

Anzahl der

Bestimmungen pro

Kontrollproben-

einzelmessung

Entsprechende

Festlegung treffen,

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Bestimmungen pro

Kalenderwoche

einzelmessung Festlegung treffen,

z.B.

1 – 6 Bestimmungen des Analyten im Kapillarblut

Mind. 1 x wöchentlich bei Benutzung

Montags 9 Uhr

7 – 15 Bestimmungen des Analyten im Kapillarblut

Mind. 1 x benutzungstäglich Täglich 9 Uhr

> 15 Bestimmungen des Analyten im Kapillarblut

Mind 2 x benutzungstäglich (mind. 4 h Abstand zwischen den Messungen)

Täglich 9 und 14 Uhr

2017 74

Kommentar –IV. Interne Qualitätskontrolle

Systemkontrolle:� Zusätzlich: nach Reparatur/Wartung, bei

Reagenzchargenwechsel,Zweifel an erhaltenen Messwerten

� Messung einer i.d.R. gebrauchsfertigen Kontrolle des Herstellers

� Wechsel zwischen verschiedenen Konzentrationsbereichen

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Wechsel zwischen verschiedenen Konzentrationsbereichen

� Für jedes Gerät und jeden Analyten

� Beurteilung nach Rili-BÄK

� Dokumentation in der Qualitätskontrollkarte (Anlage zur BAK-Leitlinie)

� Freigabe- oder Sperrvermerk auf dem Gerät anbringen

2017 75

Kommentar –IV. Interne Qualitätskontrolle

Messabweichung der Kontrollprobeneinzelmessung vom Zielwert

1.) Ermittlung des Zielwertes

2

2S1S]dl/mg[Zielwert

+=

S1 = unterer Wert

S2 = oberer Wert

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

2.) Messung der Kontrollprobe und Ermittlung des Messwertes

3.) Prozentuale Abweichung vom Zielwert berechnen

4.) Vergleich der Abw. (%) mit Tabelle B1a „Analyte in Plasma/Serum/Vollblut“ bzw. B1b „Analyte in Urin“

Zielwert

)ZielwertIstwert(100.[%]Abw

−⋅=

2017 76

Tab. B1a

(Serum / Plasma/ Vollblut)

Tab. B1b Urin

Zulässige Abweichung der Einzelwerte bzw. des rel. quadratischen Mittelwertes (Interne Qualitätskontrolle)

Gültigkeitsbereich Zulässige Abweichung beim Ringversuch(Externe Qualitätskontrolle)

Glucose 11,0 % 40 – 400 mg/dl 15,0 %

Cholesterin 7,0 % 50 – 350 mg/dl 13,0 %

Triglyceride 9,0 % 60 – 400 mg/dl 16,0 %

Kommentar –IV. Interne Qualitätskontrolle

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Triglyceride 9,0 % 60 – 400 mg/dl 16,0 %

AST 11,5 % 20 – 400 U/l 21,0 %

ALT 11,5 % 20 – 300 U/l 21,0 %

GGT 11,5 % 20 – 300 U/l 21,0 %

Harnsäure 7,0 % 2 – 13 mg/dl 13,0 %

CRP 13,5 % 1 – 120 mg/dl 20,0 %

HbA1c 10,0 % 30 – 140 mmol/mol 18,0 %

Albumin 15,0 % 1 – 500 mg/dl 26,0 %

Hämoglobin 4,0 % 2 – 20 g/dl 6,0 %

Rili-BÄK 20142017 77

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Teilnahme an einem Ringversuch:� Einmal jährlich

� Ergänzt die interne Qualitätskontrolle als Nachweis der objektiven Überwachung der Messergebnisse

� Bei Erfüllung der Anforderungen Vergabe eines Zertifikates durch den Ringversuchsanbieter

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Zertifikates durch den Ringversuchsanbieter

2017 78

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Pflichten des Ringversuchsanbieters

(Zentrallabor):

� Ankündigung• Termine Probenversand, Probeneingang, • Messwertabgabe, Abonnement

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Messwertabgabe, Abonnement

� Angebot von Ringversuchen in ausreichender Zahl• Alle POCT-/nasschem. Messgeräte auf dem Markt• Blut (Urin-) parameter: Glucose, Cholesterin, HDL, Triglyceride,

Leberenzyme (AST, ALT, GGT), Harnsäure, (hs)CRP, Mikroalbumin, Creatinin, HbA1c, Hämoglobin

2017 79

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Pflichten des Ringversuchsanbieters

(Zentrallabor):

� Eignungstests für die Kontrollproben• ZL-interne Messungen mit allen

Blutmessgeräten• Kontrollproben ähnlich zu untersuchendem

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Kontrollproben ähnlich zu untersuchendemProbenmaterial (Vollblut / Plasma / Urin) undnicht identisch mit Kalibriermaterial

� Probenversand• 2 Kontrollproben unterschiedlicher

Konzentration• Gebrauchsanweisung

2017 80

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Pflichten des Zentrallabors: Zielwertermittlung

� Referenzmethodenwerte für spezielle Messgeräte• mithilfe eines Referenzmessverfahrens in speziellen Referenzlaboratorien

• Vorliegen vor Beginn des Ringversuchs

� Ermittlung von Sollwerten• Arithmetischer Mittelwert oder Median � Median im ZL

• Vorliegen nach Erhalt aller Messwerte des Ringversuchs

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Vorliegen nach Erhalt aller Messwerte des Ringversuchs

Auswertung / Bewertung

� Rili-BÄK Tabelle B1a bis c, Spalte 5

� Fehlersuche, wenn Ungereimtheiten auftreten:• Niedrige Bestehensquote

• Erhebliche Abweichung der Ergebnisse vom ZW bei einem Messgerät

• Hersteller informieren und Ursache beheben

• Notfalls Zielwert-Änderung, Erweiterung der Bestehensgrenzen usw.

2017 81

Tab. B1a

(Serum / Plasma/ Vollblut)

Tab. B1b Urin

Zulässige Abweichung der Einzelwerte bzw. des rel. quadratischen Mittelwertes (Interne Qualitätskontrolle)

Gültigkeitsbereich Zulässige Abweichung beim Ringversuch(Externe Qualitätskontrolle)

Glucose 11,0 % 40 – 400 mg/dl 15,0 %

Cholesterin 7,0 % 50 – 350 mg/dl 13,0 %

Triglyceride 9,0 % 60 – 400 mg/dl 16,0 %

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

Triglyceride 9,0 % 60 – 400 mg/dl 16,0 %

AST 11,5 % 20 – 400 U/l 21,0 %

ALT 11,5 % 20 – 300 U/l 21,0 %

GGT 11,5 % 20 – 300 U/l 21,0 %

Harnsäure 7,0 % 2 – 13 mg/dl 13,0 %

CRP 13,5 % 1 – 120 mg/dl 20,0 %

HbA1c 10,0 % 30 – 140 mmol/mol 18,0 %

Albumin 15,0 % 1 – 500 mg/dl 26,0 %

Hämoglobin 4,0 % 2 – 20 g/dl 6,0 %

Rili-BÄK 20142017 82

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Pflichten des Ringversuchsteilnehmers:

� Messungen unter Routinebedingungen mit den angemeldeten Geräten (keine Änderung des Gerätetyps vornehmen!)

� Exakt an Gebrauchsanweisungen halten• Lagerungsbedingungen und Handhabungsvorgaben beachten

• Kontrollproben korrekt rekonstituieren, wenn erforderlich

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Kontrollproben korrekt rekonstituieren, wenn erforderlich

� Übermittlung der Messergebnisse + Zusatzinformationen

� Bei zu großer Abweichung � kein Zertifikat• Interne Fehlerbetrachtung, Ursache klären und (möglichst) beseitigen

• notfalls Messgerätehersteller informieren

� Dokumentation 5 Jahre aufbewahren

2017 83

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Ergebnismitteilung:

� Ergebnisblatt• Für jedes Messgerät und jede Messgröße getrennt

• Messwerte + zulässige Abweichung + tatsächliche Abweichung

• Beurteilung (entspricht / entspricht nicht)

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Zertifikat• Für jedes Messgerät /jede Messgröße getrennt

• Gültigkeit 1 Jahr

� Teilnahmebescheinigung (8 Fortbildungspunkte)

� Anonymität

� „Freiwilligkeit“

2017 84

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

Ergebnisse der ZL-Ringversuche:

� Die Messergebnisse zeigen, dass die Apotheken dem gültigen Anforderungsprofil an die Qualität von Blutuntersuchungen gerecht werden

� Blutuntersuchungen in Apotheken liefern valide Ergebnisse

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Blutuntersuchungen in Apotheken liefern valide Ergebnisse

� Erfolgreich teilnehmende Apotheken können ihr Zertifikat als Nachweis bei Kostenträgern, Ärzten oder im Rahmen des Qualitätsmanagement verwenden

2017 85

Kommentar –IV. Externe Qualitätskontrolle

BlutBlut--Ringversuche Ringversuche TeilnehmerzahlenTeilnehmerzahlen 1999 1999 -- 2016 2016 (bundesweit)(bundesweit)

2500

3000

Teilnehmerzahl

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

0

500

1000

1500

2000

Jahr

2017 86

Kommentar –V. Durchführung der Blutuntersuchung

Arbeitsschritte und Hinweise zur Beratung sollten standardisiert sein, deshalb: Standardarbeitsanweisung erstellen

� Verantwortliche benennen

� Verfahrensabläufe beschreiben• Vorbereitung der Messung

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

• Vorbereitung der Messung

• Probenahme und Analyse

• Entsorgung der Materialien

• Desinfektion des Arbeitsbereiches

� Muster-Standardarbeitsanweisung, Checkliste zur Durchführung und Schaubild in BAK-Leitlinie oder als Anhänge zur BAK-Leitlinie

2017 87

Kommentar –VI. Beratung des Kunden/Patienten

� Berücksichtigung von Einflussfaktoren wie • Zeitpunkt der Einnahme der letzten Mahlzeit

• Arzneimittel

• Krankheiten

� Diagnose und Therapie durch den Arzt, aber Hilfestellung bei

Blutuntersuchungen in der Apotheke und deren Qualitätssicherung

� Diagnose und Therapie durch den Arzt, aber Hilfestellung bei der Einschätzung der Messergebnisse und Dringlichkeit eines Arztbesuches festlegen

� Schriftliche Angabe der Messwerte • (Informationsbogen DDG/ABDA)

2017 88