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boomt – die Profiteure neue Favoriten Deutschlands beste

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Page 1: boomt – die Profiteure neue Favoriten Deutschlands beste

Deutschland 4,50 € · Österreich 5,20 € · Schweiz 8,00 sFr.30|13 18.7.–24.7.2013

26. J

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T i T e l

U ngefähr 800 Punkte hat der DAX zwischen Ende Mai und Ende Juni verloren – ein Verlust von knapp

zehn Prozent in wenigen Wochen. An vie-len Nebenwerten ist die Korrektur hinge-gen spurlos vorübergegangen. Allein in der ersten Juli-Woche markierten 19 Small Caps, die in keinem Auswahlindex gelistet sind, ein neues 52-Wochen-Hoch. In der Woche davor waren es sogar 22 Papiere. Rechnet man die in den Indizes TecDAX und SDAX enthaltenen Aktien dazu, die ebenfalls zu den Nebenwerten gezählt werden, erreichten in beiden Wochen sogar jeweils 27 Titel neue Höchstkurse.

Auch seit Jahresbeginn kann sich die Kursentwicklung der „Kleinen“ sehen las-sen: Gut 300 Titel liegen im Plus. Das ent-spricht einem Anteil von rund 58 Prozent aller von BÖRSE ONLINE regelmäßig analysierten Small Caps inklusive TecDAX und SDAX. 22 Aktien bescherten Anle-gern in den siebeneinhalb Monaten seit Silvester einen Zuwachs zwischen 50 und 100 Prozent. Sogar zwei „Verdoppler“ sind dabei: Die Anteilscheine des im SDAX

gelisteten Öl-Service-Unternehmens C.A.T. oil und der Wertpapierhandelsbank Varengold liegen mit jeweils etwas mehr als 100 Prozent in der Gewinnzone.

Für BÖRSE ONLINE ist die Rally bei den Nebenwerten Grund genug, den Sek-tor genauer unter die Lupe zu nehmen. Anders als es unsere Leser gewohnt sind, haben wir dieses Mal jedoch keine eigenen Analysen erstellt. Stattdessen haben wir uns bei Kennern der Small-Cap-Szene um-gehört: Acht ausgewiesene Nebenwerte-Experten wurden nach ihren aktuellen Favoriten gefragt – Aktien, die sie im Hin-blick auf die zweite Jahreshälfte und dar-über hinaus für kaufenswert halten. Dar-unter sind Analysten wie Adam Jakubow-ski von SMC-Research und Raimund Saier

Auf den Spuren der Profis‣ n e b e n w e r T e  Etliche Small Caps haben im ersten Halbjahr 2013 den Bluechips die Schau gestohlen.

BÖRSE ONLINE hat acht Nebenwerte-Experten nach den weiteren Aussichten und ihren Favoriten gefragt

bis 50 Mio. €

50 bis 100 Mio. €

100 bis 250 Mio. €

250 bis 1000 Mio. €

über 1000 Mio € 115

69

94

76

225

Deutsche Aktien nach Börsenwert n e b e n w e r T e i n Ü b e r z A h l

395 der 579 von BÖRSE ONLINE regelmäßig analysierten Firmen sind zwischen 50 und 250 Millionen Euro schwer – typische Small Caps

BORUSSIA DORTMUNDNach Meinung von Small-Cap-Experten dürfte in die Aktie des einzigen deutschen Fußballvereins nach der Sommerpause wieder Schwung kommen

BASLERDer Konzern ist bei Industriekameras führend. Roger Peeters von Close Brothers Seydler empfiehlt den Nebenwert zum Kauf

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T i T e l

BÖRSe ONliNe 30 | 2013 | 18.7.−24.7.

SÜSS MICROTECJohannes Ries von Apus Capital geht davon aus, dass der Halbleiterausrüster von neuen Techno­logien in der Chipherstellung profitieren wird

BIOTESTDer auf Humanplasma spezialisierte Pharma­konzern steht bei Klaus Schlote von der Solventis Wertpapierhandelsbank auf der Kaufliste

von der VEM Aktienbank, Portfoliomana-ger wie Manfred Piontke von Frankfurt Performance Management (FPM) und Jo-hannes Ries von Apus Capital sowie Ver-antwortliche von auf Nebenwerte speziali-sierten Beteiligungsgesellschaften wie Oliver Wiederhold von der SCI AG – Pro-fis, die teilweise schon seit Jahrzehnten im Geschäft sind und die Small-Cap-Szene wie ihre Westentasche kennen.

Die experten sind so dicht an den Un-ternehmen dran wie sonst kaum jemand: Regelmäßige Gespräche mit Vorständen, Besuche von Small-Cap-Investorenkonfe-renzen, Recherchen in der Branche sowie die Durchführung von Kapitalmarkttrans-aktionen wie Aktienplatzierungen und Ka-pitalerhöhungen gehören zu ihrem tägli-chen Geschäft.

Herausgekommen ist eine bunte Mi-schung interessanter Aktien aus dem Ne-benwertesektor, bei der sowohl für kurz-fristig orientierte Zockernaturen als auch für längerfristig agierende Nebenwerte-fans etwas dabei sein dürfte. Gemessen am Börsenwert ist die Bandbreite groß: Wäh-rend das Softwareunternehmen Softship gerade mal knapp acht Millionen Euro auf die Waage bringt, sind der Pharmakon-zern Biotest, der Pumpenhersteller KSB und der Autovermieter Sixt etwa hundert Mal so schwer. Im Durchschnitt liefern die 24 Tipps eine Marktkapitalisierung von rund 221 Millionen Euro ab. Bereinigt um die Schwergewichte Biotest, KSB und Sixt liegt der durchschnittliche Börsenwert bei gut 140 Millionen Euro. Damit befinden sich die Empfehlungen der Profis in einem für Nebenwerte typischen Bereich (siehe Grafik Seite 12).

Unter den Favoriten der Experten fin-den sich zahlreiche Aktien, die auch wir auf der Kaufliste stehen haben. Vier der 24 Profitipps sind aktuell Mitglied in unse-rem Nebenwerte-Depot (siehe Seiten 50 und 51): Der Aktie des Postdienstleisters und Herstellers von Frankiermaschinen Francotyp-Postalia traut Robert Suckel von SPS Investments noch großes Potenzial zu (siehe Seite 17). Die Papiere der IT-Firmen S & T und SHS Viveon empfiehlt VEM-Ak-tienbank-Chefanalyst Raimund Saier zum Kauf (siehe Seite 16). Technotrans, System-entwickler und -anbieter für die Druckin-dustrie, ist in dem von Johannes Ries ge-

managten Fonds Apus Capital ReValue hoch gewichtet (siehe Seite 15). Die Profis achten neben der Qualität auch auf die Be-wertung: Im Schnitt weisen die Aktien-tipps (bereinigt um den „Ausreißer“ Balda) ein KGV von 10,6 auf – ein Niveau, das Spielraum nach oben eröffnet und Risiken nach unten begrenzt.

Dass die Aktienauswahl bei Nebenwer-ten besonders wichtig ist, zeigt ebenfalls ein Blick auf die Performance-Rangliste. Denn immerhin gut 200 Small Caps liegen seit Jahresbeginn im Minus. Jeweils gut 50 Werte haben in der letzten Juni-Woche

und in der ersten Juli-Woche ein neues 52-Wochen-Tief markiert. Sogar einige To-talausfälle waren dabei: Conergy und Prak-tiker mussten Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen.

Um vor solchen Negativüberraschun-gen gefeit zu sein, empfiehlt es sich, nach dem Kauf eines Nebenwerts stets am Ball zu bleiben, also die aktuelle Geschäftsent-wicklung aufmerksam zu verfolgen. Wer die Zeit dazu nicht hat, sollte seine Enga-gements zumindest mit Stoppkursen ab-sichern. Beim Kauf selbst ist das Setzen von Limits ratsam. Denn anders als etwa DAX-Aktien werden manche Nebenwerte nur sporadisch gehandelt, sodass schon kleine Orders den Kurs erheblich beein-flussen können. Unangebracht ist es zudem, das gesamte Kapital auf eine Karte zu setzen – mag die Einzelstory auch noch so verlockend sein. Wer diese Regeln be-herzigt, dürfte mit seinen Investments lo-cker an die Erfolge der Profis anknüpfen können. CHRISTIAN SCHEID

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RF (2

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BÖRSE ONLINE 30 | 2013 | 18.7.−24.7.14

T I T E L

DEWB in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 1,0

1,2

1,4

1,6

1,8

2,0

A N g E S p R u N g E N

Bis Mitte Mai hat sich für die DEWB-Aktie kaum jemand interessiert. Nun geht es steil bergauf.

A dam Jakubowski von SMC-Re-search hat mittelständische Un-ternehmen im Visier, die in ihren

Nischen oft den Weltmarkt dominieren und damit den Ruf von „Made in Ger-many“ prägen. Mit DEWB und gesco führt der Analyst gleich zwei Beteili-gungsfirmen auf seiner Favoritenliste.

Weil die Mittelstandsholding Gesco mit einem Rekordinvestitionsbudget von etwa 30 Millionen Euro die Grund-lage für den nächsten Expansionsschub gelegt hat, hält Jakuboswki die Aktie

„nach dem jüngsten Kursrückgang wie-der für sehr attraktiv“. Bei DEWB über-zeugt den Experten die Nettofinanzposi-tion von mehr als zehn Millionen Euro. Zudem stünden zwei Portfoliomitglie-der, die Biotechfirma Noxxon und Nano-tron, ein Spezialist für drahtlose Sensor-netzwerke, vor dem Durchbruch. Im Fall eines Exits könne das Eigenkapital auf mehr als drei Euro je Titel steigen. Für „spekulativ interessant“ hält Jaku-bowski pNE Wind, da die Aktie trotz der jüngsten Erfolge niedrig bewertet sei.

Beteiligungsfirmen auf der Kaufliste

A D A M J A K u B O W S K I Geschäftsführer Sc-consult (SMC-Research)

KAufEN TOp-pIcKS vON SMc-RESEARch

Aktie WKN Börsenwert in Mio. €

Ergebnis je Aktie in € 2014e

Kgv 2014e

Kurs in €

DEWB 804 100 26,8 0,10 17,6 1,76gesco A1K 020 243,6 6,79 10,8 73,27pNE Wind A0J BPG 123,4 0,55 4,8 2,65

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quellen: Bloomberg, eigene Schätzungen

A uch dieses Jahr gab es während der Sommerpause leichte Ge-winnmitnahmen bei der Aktie

von Borussia Dortmund. „Dies werten wir vor dem Hintergrund der seit Jahren sehr starken sportlichen und wirtschaft-lichen Performance des Klubs als Kauf-chance“, sagt Roger Peeters von Close Brothers Seydler Research (CBSR). „Ver-glichen mit ihren europäischen Pen-dants ist die Aktie günstig bewertet.“

für interessant hält der Nebenwerte-Kenner auch die Anteile von Basler, dem

führenden Hersteller von Industrie-kameras. „Die 2013er-Prognose des Kon-zerns halten wir für konservativ, sodass sie übertroffen werden könnte.“ Bei Balda sieht Peeters den Streit zwischen Management und Aufsichtsrat sowie dem Großaktionär Elector als Belas-tungsfaktor. Nach der von Elector durch-gesetzten außerordentlichen Hauptver-sammlung am 18. Juli könnte es zu einer Gegenbewegung kommen, zumal die Aktie gerade mal auf Höhe des üppigen Netto-Cashbestands bewertet werde.

frankfurter sind Dortmund-fans

Borussia Dortmund in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 2,2

2,4

2,6

2,8

3,0

3,2

3,4

I M S O M M E R L O c h

In die Aktie von Borussia Dortmund sollte zum Saisonbeginn wieder Schwung kommen.

R O g E R p E E T E R S Vorstand Close Brothers Seydler Research AG

KAufEN TOp-pIcKS vON cLOSE BROThERS SEyDLER

Aktie WKN Börsenwert in Mio. €

Ergebnis je Aktie in € 2014e

Kgv 2014e

Kurs in €

Balda 521 510 234,3 0,05 79,6 3,98Basler 510 200 67,6 1,48 13,1 19,32Borussia Dortmund 549 309 193,2 0,43 7,3 3,15

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quelle: Bloomberg

S M c - R E S E A R c h

c L O S E B R O T h E R S S E y D L E R R E S E A R c h

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gman

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BÖRSE ONLINE 30 | 2013 | 18.7.−24.7. 15

T I T E L

Sixt in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 13

14

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19

A u S B R u c h g E L u N g E N

Das Chart-Bild der Sixt-Aktie hat sich verbessert. Jüngst markierte der Titel ein Jahreshoch.

M anfred Piontke, Gründer und Fondsmanager der FPM AG, zählt die Aktie von Schaltbau zu

seinen Favoriten. „Der gut geführte mit-telständische Konzern hat sich über alle Krisen hinweg stabil entwickelt.“ Der Zulieferer von elektronischen Teilen für die Industrie habe auch in Sachen Über-nahmen viel Geschick bewiesen. Und: „Hier könnte auch bald wieder etwas kommen“, mutmaßt Piontke.

Ebenfalls aus dem SDAX stammt grammer. Der Hersteller von Sitzen und

Mittelkonsolen für Pkw und Lkw habe die Kostenstruktur stetig verbessert, so-dass die operative Marge von 4,5 Prozent noch Luft nach oben lasse. Mit einem KGV von 8,5 sei die Aktie niedrig bewer-tet. Sixt hält Piontke für das aussichts-reichste Investment aus der Branche Autovermietung und -leasing. „Mit einer Marge auf Basis des Ergebnisses vor Steuern von zehn Prozent rangiert Sixt weit über den Konkurrenten Europ-car oder Avis und verfügt zudem über eine deutlich bessere Bilanzqualität.“

Drei SDAX-Perlen auf einen Schlag

m A N f R E D P I O N T k E Vorstand FPM AG

kAufEN TOP-PIckS DER fPm Ag

Aktie WkN Börsenwert in mio. €

Ergebnis je Aktie in € 2014e

kgV 2014e

kurs in €

grammer 589 540 294,9 3,17 8,1 25,54Schaltbau 717 030 217,7 3,55 10,0 35,39Sixt 723 132 830,9 1,88 9,7 18,27

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quelle: Bloomberg

A uf Werte, die nach einer Neuaus-richtung die Früchte des Umbaus ernten, setzt Johannes Ries von

Apus Capital. Seinen Favoriten traut der Fondsmanager auf Sicht der kommen-den zwei Jahre „mindestens eine Kurs-verdopplung“ zu. Bei dem auf den Auto-mobilbereich spezialisierten Halbleiter-konzern Elmos sieht Ries „erheblichen Spielraum nach oben“, unter anderem, weil der Titel rund 15 Prozent unter dem Buchwert notiert. Der Halbleiterausrüs-ter Süss microtec sollte in „erheblichem

Ausmaß“ von neuen Technologien in der Chipherstellung profitieren.

Wachstumspotenzial aus der Über-tragung der Kernkompetenz im Flüssig-keitsbereich auf andere Branchen wie Werkzeugmaschinenbau oder Batterie-hersteller sieht Ries bei Technotrans. „Durch zahlreiche neue Projekte und Zukäufe sollte Technotrans den Umsatz von 90 auf 150 Millionen Euro bei gleich-zeitig spürbar besserer Ertragskraft stei-gern können. Damit erscheinen Ergeb-nisse von 1,50 Euro je Aktie möglich.“

kursverdopplung ist mindestens drin

Technotrans in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 5

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8

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10

11

N E u E R A N L A u f

j O h A N N E S R I E S Geschäftsführer Apus Capital

kAufEN TOP-PIckS VON APuS cAPITAL

Aktie WkN Börsenwert in mio. €

Ergebnis je Aktie in € 2014e

kgV 2014e

kurs in €

Elmos Semiconductor 567 710 166,3 0,77 11,0 8,47Süss microtec A1K 023 147,5 0,63 12,3 7,72Technotrans A0X YGA 62,6 1,03 8,8 9,06

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quelle: Bloomberg

f P m

A P u S c A P I T A L

Die Aktie von Technotrans setzt zu einem neuen Sprung auf den Widerstand bei zehn Euro an.

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BÖRSE ONLINE 30 | 2013 | 18.7.−24.7.16

T I T E L

Biotest in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 35

40

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50

55

60

W I E a u S d E m B I L d E R B u c h

Die Biotest-Vorzüge gehören zu den Dauerläufern. Der Aufwärtstrend ist völlig intakt.

D en Immobilienkonzern agrob, der einen etablierten Medien- und Gewerbepark vor den Toren Mün-

chens sein Eigen nennt, sieht Klaus Schlote von Solventis als Übernahme-kandidaten. Hintergrund ist der ge-plante Verkauf des 53-prozentigen An-teils des Großaktionärs Unicredit (Hy-poVereinsbank): „Ein Verkauf hätte ein Übernahmeangebot an die freien Aktio-näre zur Folge“, sagt Schlote. Als „poten-zielles Ziel für einen der großen Soft-warehersteller“ sieht der Experte PSI.

Zudem gefällt Schlote, dass der Lizenz-anteil bei dem Konzern weiter zunehme und somit „die Wandlung hin zu einem Softwarehersteller“ voranschreite.

Ein weiterer Favorit von Solventis ist die Biotest-Aktie, weil die aktuelle Be-wertung lediglich das Kerngeschäft des auf Humanplasma spezialisierten Phar-makonzerns beinhaltet. „Unberücksich-tigt bleibt das hohe, aus Entwicklungs-projekten resultierende Potenzial“, so Schlote. Die Zielmarke von 63 Euro liegt fast 20 Prozent über dem aktuellen Kurs.

Übernahmeziele ausfindig gemacht

k L a u S S c h L O T E Geschäftsführer Solventis

kauFEN TOP-PIckS vON SOLvENTIS

aktie WkN Börsenwert in mio. €

Ergebnis je aktie in € 2014e

kGv 2014e kurs in €

agrob 501 900 41,4 0,49 22,9 11,21Biotest vz. 522 723 732,7 3,78 14,0 53,10PSI A0Z 1JH 230,8 0,94 15,6 14,70

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quelle: Bloomberg

M it ShS viveon und Softship führt Raimund Saier von der VEM Ak-tienbank zwei „Micro Caps“ auf

seiner Kaufliste: SHS Viveon, Spezialist für Customer-Management-Lösungen, hat nach einem enttäuschenden ersten Quartal Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet. „Der Kurs stabilisiert sich auf dem aktuellen Niveau und stellt eine attraktive, wenn auch spekulative Ein-stiegsmöglichkeit dar“, so Saier. Softship ist auf die Entwicklung und Vermark-

tung von Software für Schifffahrtsunter-nehmen spezialisiert – „eine interes-sante Nische“, meint Saier. „Die Bewer-tung der Aktie ist auch aufgrund einer Dividendenrendite von rund 3,5 Prozent weiterhin attraktiv.“

dauerfavorit der VEM Aktienbank – und auch von BÖRSE ONLINE – ist S & T (siehe auch Seite 50): „Die ehema-lige Quanmax hat durch die Verschmel-zung mit der S & T AG das nächste Wachstumslevel erreicht“, so Saier.

Interessante Winzlinge im visier

SHS Viveon in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 6

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10

12

14

16

N E u E G E L E G E N h E I T

Nach der Berg-und-Tal-Fahrt eröffnet sich bei den Papieren von ShS viveon eine Einstiegschance.

R a I m u N d S a I E R Chefanalyst VEM Aktienbank

v E m a k T I E N B a N k

S O L v E N T I S W E R T P a P I E R h a N d E L S B a N k

kauFEN TOP-PIckS dER vEm ak TIENBaNk

aktie WkN Börsenwert in mio. €

Ergebnis je aktie in € 2014e

kGv 2014e kurs in €

S & T A0X 9EJ 88,8 0,36 6,3 2,26ShS viveon A0X FWK 17,6 0,80 10,4 8,35Softship 575 830 7,9 0,42 10,0 4,20

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quellen: Bloomberg, eigene Schätzungen

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BÖRSE ONLINE 30 | 2013 | 18.7.−24.7. 17

T I T E L

IFA Hotel & Touristik in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 6,0

6,5

7,0

7,5

8,0

8,5

G u T B E h a u p T E T

Nach dem Schub im Februar pendelt der Kurs von IFa hotel & Touristik um acht Euro.

D ie SCI AG konzentriert sich unter anderem auf „Sondersituatio-nen“  – zum Beispiel Übernah-

men oder Squeeze-outs. Bei IFa hotel und Touristik sieht SCI-Vorstand Oliver Wiederhold Fantasie durch eine mögli-che Beilegung der Streitigkeiten zwi-schen den beiden Großaktionären. Im Fall eines Squeeze-outs „müsste die Ab-findung dann wohl deutlich über dem aktuellen Börsenkurs liegen“.

Zu den „hidden Champions“ an der Börse zählt Wiederhold Innotec. Der

Baunebenwert überzeuge seit Jahren mit steigenden Ergebnissen und attrak-tiven Dividenden. „Wir erwarten beim Kurs weiter eine gute Entwicklung, zumal Innotec jetzt zunehmend ins Blickfeld von institutionellen Investoren gerät.“ Als „grundsolides Investment, das in jedes Nebenwerteportfolio ge-hört“, bezeichnet Wiederhold die Aktie des Pumpenherstellers KSB. Der Titel sei zuletzt etwas zurückgeblieben und habe noch viel Spielraum bis zu den Höchstkursen aus dem Jahr 2011.

Fokus auf Sondersituationen

O L I v E R w I E d E R h O L d Vorstand SCI AG

KauFEN TOp-pICKS dER SCI aG

aktie wKN Börsenwert in Mio. €

Ergebnis je aktie in € 2014e

KGv 2014e Kurs in €

IFa hotel & Touristik 613 120 52,1 1,25 6,3 7,90Innotec 540 510 73,7 1,00 7,7 7,70KSB vz. 629 203 784,4 49,96 8,8 438,00

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quellen: Bloomberg, eigene Schätzungen

M icro-, Small- und Mid-Cap-Un-ternehmen mit großem Poten-zial“ stehen bei SPS Invest-

ments im Mittelpunkt. Zum Beispiel Centrotec: „Als führender Anbieter energiesparender Technologien im Ge-bäudebereich sollte das Unternehmen einer der Profiteure der Energiewende sein“, sagt SPS-Geschäftsführer Robert Suckel. Angesichts des niedrigen KGVs sei eine deutliche Geschäftsbelebung nicht eingepreist. Bei Francotyp-postalia

wurde „eine sehr gute Ausgangsbasis für einen erfolgreichen Wandel vom Frankiermaschinenhersteller zum Full-Service-Lösungsanbieter für die Postbe-arbeitung und eine dynamische Ergeb-nisentwicklung gelegt“, so Suckel.

Bereinigt um die hohe Cashposition werde Tipp24 nur mit dem Fünffachen des für 2014 erwarteten Ebit bewertet. Suckel: „Der Online-Lotterie-Markt bie-tet der Gesellschaft international vielfäl-tigste Wachstumsperspektiven.“

Nebenwerte mit großen Chancen

Francotyp-Postalia in €

J A S O N D J F M A M J J

2013 2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

I M K O R R E K T u R M O d u S

Die Konsolidierung der Papiere von Francotyp-postalia sollte spätestens bei drei Euro enden.

R O B E R T S u C K E L Geschäftsführer SPS Investments

S p S I N v E S T M E N T S

S C I a G

KauFEN TOp-pICKS vON SpS INvESTMENTS

aktie wKN Börsenwert in Mio. €

Ergebnis je aktie in € 2014e

KGv 2014e Kurs in €

Centrotec 540 750 238,9 1,54 9,0 13,80Francotyp-postalia FPH 900 51,2 0,49 6,5 3,17Tipp24 784 714 372,4 3,64 12,2 44,41

Stand: 15.07.13; e = erwartet Quelle: Bloomberg