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BürgerBahn e.V.
VHS DürenDienstag, 16.03.2010
Holger Filipowicz
Bördebahn; gestern, heute, morgen
BürgerBahn e.V.
Fahrplan:
Grundsätzliches zum Thema Eisenbahn
Die Anfänge der Bördebahn Die Strecke Jahrhundertwende Weltkriege Bundesbahnzeiten Das Ende
BördeExpress Ideen und Planungen rund um die Strecke
BürgerBahn e.V.
Wie funktioniert Eisenbahn?
Fahren im Zeitabstand, bekannt vom Strassenverkehr, z. T. bei Strassenbahnen.
Ein Fahrzeug folgt einem Weiteren nach einer gewissen Zeit.Ampeln und Hinweisschilder beeinflussen das Fahrzeug in der Regel nicht.
Fahren im Raumabstand,Fahrweise von Schienenverkehrsmitteln, Eisenbahnen.
Ein Fahrzeug kann einem Weiteren nur folgen, wenn ein fest definierter Raum (Strecke) zwischen beiden Fahrzeugen frei ist.Einwirkung auf das Fahrzeug bei Missachtung der Fahrbefehle.
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Schematische Darstellung des Streckenblocks
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Überwachung der Strecke:
- Stellwerke- Posten- Auf Sicht
Übermittlung der Befehle:
- Mechanische Signale- Elektrische Signale- Signalkabel/Transponder- Schriftlich
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Bahnübergänge an der Strecke
Köln-Bonner Verkehrsmagazin 1/2010
Bahnübergänge können gesichert werden:
Nicht technisch: Pfeiffen Flagge
Technisch gesichert: Ampel Schranke(n)
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Geschichte der Bördebahn
Um 1830 gab es erste Bemühungen, das Bergbaurevier im Schleidener Tal mit einer Eisenbahn zu erschließen.
Ausschlagebend zum Bau dieser Eisenbahn war nicht der Transport von Personen/Arbeitskräften von A nach B sondern vielmehr der Transport von Gütern.Der Transport von Eisenerzeugnissen aus dem Schleidener Tal in die Wirtschaftszentren der Zeit und die billige Zuführung von Kohlen für die Eisenindustrie aus dem Wurmrevier (Stolberg/Eschweiler)das abgelegene Schleidener Tal.
Diskutiert wurde, z.B. eine Streckenführung von Düren über Zülpich oder Kommern direkt nach Schleiden.
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Unstrittig war die Anbindung der neu zu bauenden Eisenbahnstrecke an die erste internationale Eisenbahnstrecke von Köln nach Brüssel und Oostende.Eröffnet im Jahr 1841Am 05. März 1856 erhielt die Rheinische Eisenbahngesellschaft schließlich die Konzession zum Bau und Betrieb einer Eisenbahnstrecke von Düren nach Schleiden.
Bewusst wurde der Bau der Bahnlinie von der Eisenbahngesellschaft zu Gunsten der profitableren Linie Düren – Euskirchen verzögert.
Am 06.10.1864 zog die Lok ROER den ersten Personenzug von Düren nach Euskirchen.
Es war die erste Eisenbahnlinie in die Eifel!
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Die Strecke Köln – Euskirchen – Trier existierte noch nicht.
1871 erfolgte die Weiterführung der Strecke nach Kall.
1875 wurde die Strecke nach Kalscheuren (Köln),
1880 die Strecke nach Bonn fertiggestellt.
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Die einzelnen Anliegerkommunen hatten Land zum Bau der Bahn(en) kostenfrei zur Verfügung gestellt.Man erhoffte sich einen wirtschaftlichen Aufschwung der ländlichen Region.
Zum 01. Januar 1880 wurde die ehem. Private Eisenbahngesellschaft verstaatlicht und ging in der Königliche Eisenbahndirection Köln – Rechtsrheinisch auf.
Das Land Preussen hatte sich der profitablen Bahnen angenommen.
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Das Netz der Rheinischen Eisenbahngesellschaft vor der Verstaatlichung
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Daten zur Strecke:
Düren
Abzweig Köln
Distelrath
Binsfeld
Bubenheim
Jakobwüllesheim
Vettweiß
Zülpich
Nemmenich
Buir-Bliesheimer
Dürscheven
Elsig
Abzweig Eifel
Ingridhütte
Euskirchen
0,00
0,00?
1,80
4,8
7,6
9,06
12,96
19,47
21,26
23,80
23,87
27,27
27,50
28,05
29,81
Bahnhöfe,Haltepunkteund Anschlüsse
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Die Jahrhundertwende:
Verkehre auf der Strecke entwickelten sich gut.Unter anderem wurden landwirtschaftliche Güter transportiert.Nach Inbetriebnahme der weiteren Strecken in der Eifel verlor die Strecke jedoch an bedeutung für den überörtlichen Verkehr zu Gunsten der Rheinschiene.Die heimische Industrie profitierte weiterhin von der Bahnverbindung.
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Eine Statistik aus 1905 zeigt, dass z. B. 37.800 Ticket in Zülpich verkauft wurden. Weitere Bahnhöfe mit starken Umsätzen waren Vettweiß und Dürscheven.
Ab 1908 führten auch die Gleise der Dürener Kreisbahn in den Zülpicher Bahnhof und kurbelten den Güterumschlag an.
Eine „Besonderheit“ im Kreise der Anliegerkommunen bildete die noch selbstständige Gemeinde Elsig.
Hier hatte man gegen den Bahnbau und den Posten 19 im Ort protestiert.
Bis heute besitzt dieser (jetzt) Euskirchener Stadtteil keinen Haltepunkt oder Bahnhof.
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Erster Weltkrieg
Für die Zeit der Mobilmachung 1914 kam der Zivilverkehr zunächst zum Erliegen.
Während des Krieges spielte die Bördebahn keine besondere Rolle.Der zivile Personen und Güterverkehr wurde wieder aufgenommen.
In der Kriegszeit unterblieben Instandhaltungsarbeiten.
Das Rheinland wurde letztlich von Französischen Truppen besetzt.
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Ab 1918
Der Bahnverkehr wurde unter französische Verwaltung gestellt.Zuständig war die
Interallierte Commission der Feldbahn der Rheinlande
Diese schränkte den Bahnverkehr erheblich ein.
Die Besetzung des Ruhrgebietes 1923 führten letztlich zum Zweigleisigen Ausbau gesamten der Strecke.Bei Merzenich wurde eine Kurve zur Bördebahn angelegt.
Ebenfalls wurde eine Verbindungskurve bei Euskirchen mit den Abzweigen „ Verdun“ und „Ypern“ angelegt.
1930 wurden beide Verbindungen zurückgebaut.
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Zweiter Weltkrieg
Es gibt Zeitzeugen, die den Regierungszug der Damaligen Machthaber bei einer „Übernachtung“ im Bf. Bubenheim gesehen haben wollen.Der Bahnhof lag/liegt ausserhalb und besitzt heute noch eine entsprechende Bunkeranlage.
Zum Ende des Krieges erfolgten zahlreiche Munition- und Truppentransporte über die Strecke.Um weitere Lokwechsel zu sparen wurde (wieder) eine Verbindungskurve von Elsig auf die Eifelstrecke geplant, aber nie fertiggestellt.
Nach Beschädigunge der Strecke wurden die Munitionstransporte auf die fast parallel verlaufende Strecke der Dürener Kreisbahn verlegt.
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Bundesbahnzeiten
Zunächst wurde die Strecke wieder in Stand gesetzt.Der Personen und Güterverkehr wurde 15.08.1945 wieder von der Reichsbahn aufgenommen.Es gab durchgehende Eilzüge Aachen – Bonn, mit einer für heutige Verhältnisse durchaus akzeptablen Fahrzeit.Der Eilzug mit Halt in Aachen…Düren – Vettweiß – Zülpich und Euskirchen brauchte nur eine gute Stunde.
Schon 1955 wurde das zweite Gleis zwischen Bubenheim und Dürscheven entfernt.
Ein Streckengleis im Bahnhof Zülpich wurde in ein Anschlußgleis der Brikettfabrik umgewandelt.
1959 wurde das Streckengleis in Euskirchen, Kommerner Strasse, verlegt.
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Zu dieser Zeit verkehrten 18 Personenzüge täglichIn den Sechzuger Jahren wurde das Signalsystem erneuert und die Geschwindigkeit auf 100 Km/h angehoben.
1964 dachte man laut darüber nach, die Strecke zu elektrifizieren und den Knoten Köln so zu umfahren.Leider wurde der Gedanke nicht umgesetzt.
1979 wurde die Strecke Düren – Euskirchen – Bonn betrieblich getrennt, Düren - Euskirchen in eine Nebenbahn herabgestuft.Die Strecke wurde nun mehr im Zugleitbetrieb betrieben.Der Fahrplan ausgedünnt…..
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Das Ende
Am 27. Mai 1983 wurde der Zugbetrieb der Deutschen Bundesbahn eingestellt.Der Verkehr wurde vom Busverkehr 100%ig übernommen.
Die Strecke wurde jedoch aus Strategischen Gründen (NATO) nicht rückgebaut und von der Bundesbahn im betriebsfähigen Zustand vorgehalten.Zugfahrten waren theoretisch möglich, wurden aber nicht durchgeführt.Lediglich die Zülpicher Industriebahn wurde aus Richtung Euskirchen beliefert.
BürgerBahn e.V.
Am 17.10.1998 verkehrte zum letzen mal ein Schienenbus von Euskirchen nach Düren über die Strecke.Zum 18. 10. 1998 wurde die Strecke Düren – Zülpich betrieblich stillgelegt.
Entsprechende Schwellenkreuze lagen schon bei der letzen Fahrt neben den Gleisen bereit!Die voraussichtlich letzte Fahrt der Gesamtstrecke fand im Kreise einiger Eisenbahnkenner, ohne Repräsentanten der Politik statt.
BürgerBahn e.V.
Die BördeBahn verfiel zunächst im Abschnitt Düren – Zülpich in einen Dornröschenschlaf……
Hinter den Kulissen wurde von Bahninteressierten und Politik gearbeitet.
Es gründete sich – zunächst als loser Zusammenschluß der Arbeitskreis Bördebahn.
Zum Zülpicher Gewerbetag wurden Fahrten auf dem Reststück Euskirchen – Zülpich angeboten.Der Erfolg war überwältigend.
Zwischenzeitlich versuchte die nun mehr Deutsche Bahn Fakten zu schaffen und entfernte 100 Meter Gleis in Zülpich.
BürgerBahn e.V.
06. Juli 1997
Nach langer Zeit des Wartens rollte erstmalig ein Sonderzug von Düren nach Euskirchen und zurück!
In den Folgejahren wurden Sonderzüge zur Annerkirmes und weiteren Events angeboten.
Am 03.10.2004 feierte man unter grosser anteilnahme
140 Jahre Bördebahn
Es reifte die Idee zum BördeExpress.Er nahm in den folgejahren seinen Betrieb in den Sommermonaten auf.
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2010
Ab dem 02. Mai 2010 wird der BördeExpress im 14-Tägegen Wechsel zwischen Düren und Euskirchen verkehren.Der Fahrplan wird derzeit erarbeitet.
Schauen Sie mal nach:
www.boerdeexpress.de
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…damit der BördeExpress rollen kann...
Personale/
Organisation
Fahrzeug/
Infrastruktur
Finanzierung
AK Bördebahn IG Rurtalbahn e.V.
BürgerBahn e.V.
Rurtalbahn GmbH
Dürener Kreisbahn GmbH
DB AG
Nahverkehr Rheinland
Kreis Düren
Kreis Euskirchen
Land NRWMinisterium Bauen & Verkehr
Mitglieder
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Wie stellt sich die Technik heute dar?
Die Strecke wird im Zugleitbetrieb befahren.Es gibt eine Zugmeldestelle und ein Einfahrtsignal in den Bahnhof Euskirchen.
Die ehemalige Grenze zwischen Rurtalbahn und Deutsche Bahn markiert eine Gleissperre (Hexe) vor dem Bahnhof Zülpich.
Alle Weichen und Bahnübergänge an der Strecke werden per Hand bedient bzw. per Schlüssel ausgelöst.
Lediglich die Weiche zur Einfahrt in den Bahnhof DürenWird aus Duisburg ferngestellt.
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Schematische Darstellung Düren Bf - Distelrath
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Zustimmung DKB
Fahrt DB
Zustimmung DKB
Zustimmung DB
Zustimmung DB
ZIB
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Morgen
In den kommenden Jahren könnten folgende Szenarien eintreten:
Ausweitung der Verkehre auf alle Sonntage in den Sommermonaten.
Uneingeschränkte Akzeptanz der Strecke durch den Aufgabenträger.
Übernahme der gesamten Infrastruktur durch ein kommunales Unternehmen.
(…)
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Schrittweise Aufnahme der Verkehre und anpassung der regionalen Buslinien.
Aufnahme Bestellter Verkehre zur LaGa 2014 in Zülpich (Mo.-Fr. und Sa./So.)
Verknüpfung der Strecke mit bestehenden Zuglinien (Flügelungen/Verlängerungen)
Nutzung der Gesamtstrecke für den Güterverkehr
Ausbau der Infrastruktur im Rahmen eines Forschungsprojektes.
BürgerBahn e.V.
BürgerBahn e.V.
Kurzvorstellung:
BürgerBahn Düren – Zülpich – Euskirchen e. V.
Übersicht:Gründung: 14.06.2008
Vorstand: Holger Filipowicz, VorsitzenderGregor Zierath, Stellv. VorsitzenderWolfgang Hoven, Kassierer
Vereinssitz: 53909 ZülpichStephanusstrasse 104Vereinsregister Euskirchen, Nummer 1382
Vereinszweck: Organisation und Durchführung des Verkehres auf der Bördebahn (Düren – Zülpich – Euskirchen) nach den Regeln eines Bürgerbusses.
Dachverband: pro Bürgerbus NRW e.V.
IG Rurtalbahn e.V.
BürgerBahn e.V.
„Bürgerschaftliches Engagement in Form von Bürgerbusprojekten sollen das Verkehrsangebot im ländlichen Raum noch stärker ergänzen.“
Landesverkehrsminister Wittke anlässlich des Festaktes „100 Jahre DKB“
Vielen Dank für Ihre Aufmeksamkeit!
Gerne nehmen wir Ihre Unterstützung zur Weiterführung des Projektes an.
BürgerBahn e.V.
BürgerBahn e.V.
Skizzen, Zeichnungen, Fotos: Petermann, Rauchberger, Benick, Filipowicz
Aus: 140 Jahre Bördebahn, EVS-online.com, wikipedia, VHS-dueren.de, eigene
Auf www.buergerbahn.eu überarbeitete Fassung
19.03.2010