Búzios Mein Paradies

(von Peter Echevers H.)

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Erstveröffentlichung 2008

Lektorat Roswitha Bergmann, München

Verlag LULU.com

© Peter Echevers H. Rio de Janeiro

ISBN 978-1-4357-8894-7

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten. Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Autors in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Widmung:

Dieses Buch möchte ich der Frau widmen, die mir Búzios eröffnet hat, einer Frau, die mich gesehen hatte, bevor ich sie entdecken konnte. Dieses Buch widme ich meiner lieben Freundin Dr. Jandyra Thereza Teixeira da Souza, allen hier in Búzios besser bekannt als Tetê.

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Inhaltsverzeichnis:

Widmung

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Ein Teil vom Himalaja?

Ein Traumziel?

Ich habe mein Paradies gefunden

Sehen und Lieben

Begegnung mit der Wirklichkeit

Der Strand von Geribá

Eine Perle am Atlantik

Viele Wege führen nach Búzios

Saison und Nebensaison

Ohne „Inselkoller“

Die Strände 1

Die Strände 2

Die Strände 3

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Im Wandel der Zeit

Was man wissen sollte 1

Was man wissen sollte 2

Der internationalste Flecken in ganz Brasilien 1

Der internationalste Flecken in ganz Brasilien 2

Ein Paradies für Kinder 1

Drachensteigen

Ein Paradies für Kinder 2

Es darf getanzt werden

Eine Oase in der rauen Wirklichkeit

Und die Frühlingsinseln

Eine Insel für Verliebte

Ein Ferienort mit Zukunft

Die Zeit der Fischer 1

Die Zeit der Fischer 2

Deine Sterne

Der Stern von Rio

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Wenn der Sommer kommt

Wenn der Sommer geht

Im Regen

‚Existe um lugar‘

Unterwasserwelt 1

Unterwasserwelt 2

Inselhüpfen

Der Tourismus 1

Der Tourismus 2

Wunderbare Begebenheiten

Eine kleine Liebesgeschichte–aus meiner Sicht

Eine kleine Liebesgeschichte–aus ihrer Sicht

Márcio Valente

Deine Götter in Weiß

Das friedliche Nebeneinander der Kulturen 1

Das friedliche Nebeneinander der Kulturen 2

Hier ticken die Uhren anders

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Anekdoten – Der Amtsschimmel Teil 1

Anekdoten – Der Amtsschimmel Teil 2

Deine Kinder

Die Vergangenheit 1

Búzios und die “Ewige Schuld”

Ein Ort für Auswanderer? Teil 1

Ein Ort für Auswanderer? Teil 2

Was geht und was eher nicht geht

Eine Marketingidee Teil 1

Eine Marketingidee Teil 2

Gastkontakte

Die Eingewöhnungsphase

Der Buzianische Stil

Anekdoten: Der Angelausflug - Teil 1

Anekdoten: Der Angelausflug - Teil 2

Ein Tauchabenteuer Teil 1

Ein Tauchabenteuer Teil 2

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Es muss nicht immer der Weiße Hai sein

Die Schildkröten

Das Kreuz des Südens

Im Golffieber

Glückliche Kinder

Die alten Leute

Großfamilien

Glückliche Kinder Teil 2

Der Weg der Steine

Eine heikle Angelegenheit

Gesunde Ernährung

Die Tupinambás

Über den Autor

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Vorwort von Dr. Peter Held, Uruguay

Stopp! Kritik, und das gleich zu Anfang! Der Titel des Buches ist völlig misslungen. Aber das muss der Autor wohl mit sich selber ausmachen... Warum?

Ja es ist doch brandgefährlich, sich ins Paradies zu begeben – lieber Peter. Hast du noch nicht mitbekommen, dass man da wieder ganz einfach rausfliegen kann? Willst du das? Und deine „Eva“ wird dich sicherlich nicht nur mit all den tollen Früchten aus Búzios, sondern zuweilen auch mit einem Apfel verwöhnen – oder?

Aber wenn man Búzios nur als Tourist besuchen will, kann man sich ja auf die Gefahr einlassen, dass man wieder aus dem Paradies entlassen wird und sich die nasskalten Herbsttage z.B. in Deutschland um die Nasen wehen lässt.

Spaß beiseite – ich hatte die Freude, das Buch von meinem Freund Peter Echevers Probe zu lesen und fühlte mich sogleich wieder in sein Paradies zurück versetzt. Wir haben uns im August 2007 in seiner Pousada kennen gelernt und sind seit dem stets im Internetkontakt. Nach unserem Flug von Montevideo Uruguay nach Rio de Janeiro haben wir einen Mietwagen genommen und die ca. 170km nach Búzios ohne Stress auf einer landschaftlich sehr abwechslungsreichen Autobahn abgespult und sind in Peters Pousada absolut familiär begrüßt und aufgenommen worden.

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Alles, was er in seinem Buch über die Bewirtung in seinem kleinen „Paradiesgärtlein“ schreibt, sind keine hohlen Worte, sondern entspricht absolut der Wahrheit. Die Mischung aus seiner emotionalen und persönlichen Wahrnehmung von Búzios und der fabelhaften Beschreibung aller Details, die den geneigten Leser in seinem Paradies erwarten, erheben das Büchlein souverän über ein übliches Reiseführerniveau.

Wir waren mit dem Mietwagen in der Lage, alles „abzugrasen“, was Peter für sie detailgenau beschreibt. Sollten Sie, der Leser, bei Peter Echevers in seiner Pousada ihr Feriendomizil aufschlagen, können sie davon ausgehen, dass er mit ihnen auch das Austern – Spektakel am Sonntagmittag zelebrieren wird, denn er weiß wo und wie.

Ja, und den Rest, ja den sollten sie sich wirklich selber antun, nach dem Studium von: „Búzios - Mein Paradies“ – auch wenn sie nicht gerade Brigitte Bardot heißen.

Auf in Peter Echevers Paradies, das er sicherlich mit Ihnen teilen wird – wie ich ihn kenne...

Im Mai 2008

Peter Held und Maria del Carmen - Montevideo www.contradolor.de

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Búzios – Teil vom Himalaja?

Búzios ist eine kleine Halbinsel nordöstlich von Rio de Janeiro, etwa 175 Kilometer von der Hauptstadt entfernt gelegen. Bis zum Jahr 1962 war es eigentlich ein unbekanntes verträumtes Fischerdorf, der Welt unbekannt und für die Welt unwichtig.

Ganz im Gegensatz zu heute, in den letzten Jahrzehnten hat sich Búzios gemausert. Bei den Reichen und Schönen dieser Welt ist Búzios bekannt geworden als ein Ferientraumziel, wo der Filmstar unbehelligt über die Straßen und vielen Strände wandeln kann. Keiner macht ein Aufsehen, einen berühmten Politiker, Sportler oder Sänger hier anzutreffen. Den Anfang machte im Jahre 1962 die bekannte französische Filmschauspielerin und Sängerin Brigitte Bardot. Wenn man die alten Aufnahmen sieht, erkennt man das heutige Búzios kaum wieder, wenige Fischerhütten, keine Hotels, Einkaufszeilen, Pensionen, Restaurants und Promenaden. Die Hügel sind bewaldet und es findet sich kein einziges Privathaus auf den ‚Morros‘.

Vor vielen Millionen Jahren allerdings geschah schon einmal etwas, dessen man heute noch in Búzios Zeuge

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werden kann. Als die Kontinente auseinander drifteten und sich Südamerika von Afrika zu trennen begann, wurde interessanter Weise auch der Himalaja in Mitleidenschaft gezogen und ein Ausläufer des riesigen Gebirges wanderte mit Südamerika in seine heutige Position. Geologische Wissenschaftler haben bei Untersuchungen der Berge und Gesteinsformationen herausgefunden, dass in Búzios die gleichen geologischen Merkmale zu finden sind, wie im Himalaja und wenn man die Zeit zurück drehen könnte, würde man feststellen, dass genau die heutige Halbinsel Armação dos Búzios einstmals ein Teil des gewaltigen Himalajas war.

Für den geologisch interessierten Reisenden sind an wichtigen Landschaftspunkten Hinweistafeln aufgestellt, wo er sich über die vor Jahrmillionen entstandenen Gesteins- und Gebirgsformationen informieren kann. Hier wird er fachkundig über die verschiedenen Sedimentschichten, Gesteinsarten und das Alter der Formationen unterrichtet.

Ein Ausläufer des Himalajas hat sich also nach Südamerika gerettet, auch wenn man hier keinen Tibeter und schon gar keinen Dalai Lama antreffen wird – es sei denn, er machte hier einmal Urlaub.

Heute ist Búzios mit seinen 22 unterschiedlichen Stränden nicht nur für Brasilien eine Attraktion.

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Bereits am Ortseingang weisen mehr als 40 Flaggen auf die diversen Nationalitäten hin, die sich im Verlauf der Zeit hier in Búzios niedergelassen haben und allesamt unter brasilianischer Flagge und portugiesischer Sprache wohlfühlen. Gut Búzios ist nicht leicht zu erreichen, aber das ist der Himalaja ja nun auch nicht gerade.

Die Natur in seinen Gegensätzen, der Gebirgskette, der Serra do Mar, der Serra dos Orgãos den vielen bewaldeten Hügeln und Bergen, die ins Meer abfallen, nicht ohne vorher Platz für einen der herrlichen, weißen Sandstrände zu schaffen, die jeder für sich dem Europäer – und nicht nur dem – ein Postkartenmotiv wert sind, von Urlaub und Freiheit träumen lassen.

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Búzios ein Traumziel?

Auf meinen vielen Reisen durch diese Welt hatte ich irgendwann sehr schnell begriffen, auf Erden gibt es kein Paradies. Irgendetwas war immer auszusetzten, wäre zu verbessern, konnte so nicht hingenommen werden.

Selbst in meinem Lieblingsland Brasilien, welches ich von Porto Alegre bis weit über Salvador de Bahia hinaus bereist habe, war mir ein paradiesähnlicher Landfleck nicht begegnet. Was - wie sich später herausstellen sollte - nichts heißen sollte.

Brasilien das Land mit seinen nahezu 7.500 Kilometern Westküste mit den herrlichsten Sandstränden am atlantischen Ozean – man kann das Land in einem Leben wohl nicht so bereisen, dass man sagen könnte, man kennen nun alles.

Búzios! Zum ersten Mal fiel mir dieser Begriff vor Jahren in einer brasilianischen Telenovela auf. Novelas sind diese endlosen täglichen TV-Folgen, die seit ich zurück denken

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kann, in Lateinamerika einen großen Erfolg haben. Ich denke mal, in Deutschland würde sich keiner für eine „Lindenstraße“ interessieren, die jeden Tag mit einer neuen Folge über den Bildschirm flimmert, da reicht es einmal in der Woche.

Meine geschäftliche Situation in São Paulo Stadt hatte sich so ergeben, dass meine Stammkunden allesamt in Europa oder Kanada angesiedelt waren. Es gab für mich also keinen Grund mehr, in São Paulo zu bleiben. Als ich vor sechs Jahren nach Brasilien kam, wollte ich wieder am Meer leben, das hatte ich in Gran Canaria bereits gekostet und es hatte mir gefallen. Fünf Jahre hatte es sich nicht ergeben, aber nun! Also auf an den Strand, aber wohin? Da war doch mal was mit Búzios gewesen.

Die nächsten Wochen vergingen mit Recherchen über diesen Landstrich, diesen geheimnisvollen Ort, der mir völlig unbekannt war. Was ich herausfand, es gab jede Menge Strände, einen Yachthafen, einen Golfplatz und einen kleinen Flugplatz, dann noch ein von Jacques Cousteau als ausgezeichnet bezeichnetes Tauchrevier, außerdem konnte man Angeln gehen und segeln oder surfen.

Na das wäre ja zu schön, um wahr zu sein! Wenn das mal nicht übertrieben ist! Ich begann im Internet nach

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Reiseberichten zu suchen, von Menschen, die schon einmal in Búzios gewesen sind. Auch da wurde ich fündig und niemand hatte etwas anderes zu berichten, als das, was ich bereits bei meiner ersten Internetrecherche herausgefunden hatte. Kein einziges negatives Wort über diesen Ort, seine Bewohner, sein Freizeitangebot oder seine Infrastruktur.

Sie können sich meine Neugierde, die Tag für Tag wuchs, nun bestimmt vorstellen. Jetzt wollte ich herausfinden, ob man in Búzios ein Haus oder eine größere Wohnung mieten oder kaufen konnte. Ich fand eine ordentliche Anzahl von Webseiten, allerdings schien es dort kein einziges Haus zu geben, das mir hätte vermietet werden können.

Sollte das eben erkundete Búzios für mich unerreichbar bleiben, eben ein Traumziel?

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Ich habe mein Paradies gefunden

Nachdem ich drei vier Absagen von Immobilienmaklern erhalten hatte, es gäbe keine Häuser in Búzios, erinnerte ich mich an einen Reisebericht einer Tauchergruppe, die bei einem deutsche Ehepaar in Búzios in deren Pension – oder wie man hier sagt ‚Pousada‘ – untergekommen sind. Da war ein Link zu dieser Pension und ich meinte, mich auch an eine E-Mail-Adresse erinnern zu können.

Also rudern wir zurück und suchen dort noch einmal. Gesucht und gefunden. Ausgerechnet der brasilianische Sänger Roberto Carlos, dem ich in São Paulo begegnet war, hatte einmal gesungen. ‚Além do horizonte existe um lugar‘. Die Pension hieß „Existe um lugar“. In dem Lied singt Roberto Carlos von einem Platz jenseits des Horizonts, wo die beiden glücklich sein werden. Na, da ich ja von der anderen Seite des Horizonts vor fast sechs Jahren hier angekommen war, war dies vielleicht mein Platz.

Mit den beiden Pensionsinhabern, Michael und Regine, entwickelte sich ein reger Email-Briefwechsel. Ich hatte

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tausend Fragen bezüglich Búzios, den Lebensumständen und der Wohnsituation.

Sie beantworteten meine Mails mit einer Engelsgeduld. Ich schickte auch eine Anfrage an die Stadtverwaltung und erwartete da eigentlich zumindest eine Antwort vom - was weiß ich – dritten Sekretär des Bürgermeisters, der mir eine Information über Búzios zuschicken würde, aber da bekam ich gar keine Antwort. Ganz im Gegensatz zu meiner Einreise nach Brasilien, da überbrachte ich dem jetzigen Präsidenten Lula herzliche Grüße aus Europa mit, erklärte, dass ich nun in Brasilien ansässig sei und bekam auch prompt von ihm ein paar freundliche Zeilen. Das hatte der Bürgermeister von Búzios scheinbar nicht nötig.

Also blieb mir neben meiner schier unerschöpflichen Informationsquelle, genannt Michael und Regine nichts weiter übrig, als selbst herzufahren, mir den Ort anzuschauen und mich auf Suche nach einem schnuckeligen Zuhause zu machen. Soweit waren meine Planungen gediehen, als die Bombe platzte! Michael und Regine schrieben mir! Sie sagten, dass sie bereits seit über einem dreiviertel Jahr gar nicht mehr in Búzios leben würden, zwar noch ihr Haus dort hätten, aber wieder in Deutschland seien. Sie boten mir an, mir einmal bei einem Besuch in Búzios ihr Anwesen anzuschauen, sollte es mir

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gefallen, würden sie es mir gerne vermieten oder später gar verkaufen.

Die Situation hatte sich schlagartig geändert, ich hatte ein Haus in Búzios in Aussicht!

Jetzt gab es kein Halten mehr, ich wollte so schnell wie möglich nach Búzios. Von São Paulo aus gab es eine direkte Busverbindung: Freitagnacht Abfahrt, Samstagmorgen Ankunft in Búzios und zwar bereits um sechs Uhr morgens. Eine Rückfahrmöglichkeit war Sonntagnacht, so dass man Montag in aller Herrgottsfrühe wieder in São Paulo wäre.

Diese Möglichkeit nahm ich war und im Mai 2007 stand ich eines Samstag morgens in aller Frühe mitten in Búzios.

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Búzios – Sehen und Lieben

In der Morgendämmerung fuhr der Überlandbus über die große Brücke von Rio de Janeiro nach Niterói, ein Meisterstück der Bauingenieure, vierzehn Kilometer lang und man sah Meer, soweit das Auge reichte. Nach fünf Jahren in São José dos Campos und São Paulo Stadt sah ich endlich wieder das Meer, den Atlantik um genau zu sein.

Ein herrlicher Sonnenaufgang begleitete meine erste Reise nach Búzios auf der kleinen Halbinsel 175 Kilometer von Rio de Janeiro gelegen. Der Bus verließ die Schnellstraße und schlängelte sich nun durch eine ganze Anzahl kleinerer, ärmlicher Ortschaften.

Beim Anblick der unverputzten Häuser, die slumähnlich dicht an dicht und teilweise übereinander gebaut waren, sank mir das Herz in die Hose. „Hoffentlich ist das noch nicht Búzios“, dachte ich bei mir. Auch wenn das Anwesen von Michael und Regine noch so schön sein sollte, so wollte ich dennoch nicht leben. Aber mit meiner Glückssträhne war es noch nicht zu Ende, die Busfahrt ging noch eine ganze Weile weiter. Man sah wieder tropische Landschaft und nach und nach wurden die

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Straßen breiter und die Häuser ansehnlicher, aufwendiger in der Architektur. Es zeigten sich gepflegte Vorgärten, Ladenzeilen und immer wieder Buchten, die mir einen kurzen Blick aufs Meer gewährten.

Schließlich kamen wir an einer großen Anzahl von Strandhäusern der gehobenen Ausstattung vorbei und ich dachte, jetzt könnte der Omnibus anhalten. Meer, dicht bei den Häusern, jetzt kann es aber nicht mehr lange dauern und so war es dann auch.

Wir kamen an der einzigen Bushaltestelle in Búzios an. Eine Art kleiner Busbahnhof, allerdings nur für eine Buslinie. Alles Aussteigen, Gepäck entgegen nehmen und dann war ich auf mich alleine gestellt. Es gab ein Taxi und so fuhr ich zu dem Anwesen, wo man auf mich mit einem Frühstück wartete.

Der Taxifahrer hatte einige Mühe, mit meinen Straßenangaben und der Hausnummer etwas anzufangen, hier waren die Taxifahrer mehr an den vielen Pensionen und Hotels orientiert, man wohnte in der Straße der Pension so und so, oder gegenüber dem Hotel so und so oder eben in der Pension so und so. Aber die Straße Ladeira da Colina, Hausnummer 2, da war der Fahrer völlig überfordert. Selbst eine Nachfrage bei der eben öffnenden Apotheke, die einen Auslieferungsservice hatte,

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ergab nichts Neues. Straßenkarte? Was für eine Straßenkarte!

An der Ortstankstelle wurden wir dann endlich fündig, der Tankwart schien jede Straße zu kennen. Ich beobachtete, dass es hier keine Straßennamen gab. Also ich will sagen, die Straßen hatten schon Namen, aber die waren vielleicht in irgendeiner Karte beim Katasteramt eingetragen, in den Straßen, den Kreuzungen oder Gabelungen und Abzweigungen waren keine Straßennamensschilder angebracht.

Mitten im Ortsteil Geribá gab es einen kleinen Kreisverkehr, dort fuhr man den Hügel hinauf, an einer größeren Pension vorbei, vierte Straße rechts rein, erste links und man war ganz oben angelangt und dort prangte dann auch das Schild „Existe um lugar“.

Ich war angekommen.

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Begegnung mit der Wirklichkeit

Keine Ahnung, wie es Ihnen geht, aber ich kann mich in ein Haus auf Anhieb verlieben. Wenn alles stimmt, male ich mir sofort aus, wie ich in diesem Haus leben könnte, was ich wo hinstellen würde, oder was ich vielleicht verändern würde.

Das Haus im Ortsteil Geribá in der Stadt Búzios auf der kleinen Halbinsel 175 Kilometer von Rio de Janeiro übertraf alle meine Erwartungen.

Wer einmal Búzios besucht, wird eine Unzahl wunderschöner Häuser und Anwesen vorfinden, teilweise in der ersten Reihe am Strand stehend, teilweise auf die Hügel gebaut mit einer wunderbaren Fernsicht. Mag auch sein, dass es viele Häuser hier gibt, die weitaus ansehnlicher waren, als das Haus, welches sich mir nun auftat.

Das Tor ging auf und in Erscheinung trat ein langes Haupthaus, welches mir einen sicheren, ja trutzigen

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Eindruck machte. Ein Sockel aus Felsstein tat das seine dazu.

Die frühe Morgensonne tauchte das Gebäude in den dunkelgrünen Schatten der hohen Bäume und Sträucher, die fast über die ganze Einfahrt rankten. Ein anheimelnderes Willkommen hätte ich mir nicht vorstellen können. Bei meinem Eintreten in die Einfahrt schloss sich das Tor wieder hinter mir und ich hatte das Gefühl nach Hause gekommen zu sein. Weder hatte ich den Garten gesehen, noch den Swimmingpool, der wunderbare Blick auf das Meer und die Lagune warteten noch auf mich. Der versetzte Eingang ließ mich direkt in den Hauptraum eintreten, eine kühle gedämpfte Atmosphäre nahm mich auf, Holzdecken, hohe Wände und dann auf der Seeseite eine Panorama-Fensterfront, die mir die Sprache verschlug.

Ich will Sie hier nicht mit meinen subjektiven Empfindungen weiter langweilen, denn ich will ja hauptsächlich über Búzios schreiben. Aber wenn ich in Ihnen das Fernweh wecken möchte, ist es vielleicht nicht das schlechteste Mittel, Ihnen meine ersten Empfindungen zu vermitteln, als ich hautnah mit diesem Ort in Berührung kam.

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Ich mache es kurz, das Anwesen mit seiner Haupthalle, der integrierten amerikanischen Küche, seiner Sonnenterrasse waren die Reise wert gewesen. Untergebracht wurde ich in einem gesonderten Gästehaus in einer kleinen Suite. Auspacken und dann war ein Frühstück für mich bereit. Danach hielt mich nichts mehr und ich machte mich zu Fuß auf, Búzios zu erkunden.

Mein erster Weg führte mich an den Strand, erst später erfuhr ich, dass Búzios 23 Strände hatte, aber der meine lang vielleicht fünf Gehminuten von meiner Bleibe entfernt und mir daher am nächsten erreichbar. Der große weiße Sandstrand von Geribá. Das Meer hatte an diesem Morgen diese smaragdgrüne Farbe, die Wellenkronen weiße Gischt. Wenn mein Blick entlang der Strandlinie nach links wanderte, lagen am Ende des Strandes, vielleicht in einer Entfernung von eineinhalb Kilometern Fischboote auf den Strand gezogen. Schaute ich weiter ganz nach rechts, auf das andere Ende des Strandes, ragten große Felsen, wie runde Riesenkiesel aus dem Boden.

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Meine bescheidene Hütte.

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Der Strand von Geribá

Was immer Sie über Búzios gehört haben, egal wie phantastisch es auch geklungen haben mag, ich schätze, man hat Ihnen die Wahrheit gesagt. Aber die Schilderungen bleiben doch alle hinter der Wirklichkeit zurück. Wo auf der Welt findet man schon ein kleines Nest von 25.000 Einwohnern, wo sich bereits mehr als vierzig Nationalitäten friedlich miteinander tummeln.

Aus welchem Urlaubsgrund auch immer man an die See fährt, ich meine, hier ist alles vorhanden, was ein Urlauber gern erleben möchte.

Weite Spaziergänge, Tauchgänge in einem unvergleichlich schönen Tauchrevier, ein FKK-Strand, Surfen, Segeln, Schwimmen, Schnorcheln sind nur die Vergnügen unmittelbar am Strand.

Hervorragende Küche auf eine große Zahl von guten Restaurants, aber auch einfache Strandkioske, die mit Köstlichkeiten wie fangfrischen Austern aufwarten. Immer

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und überall ist die Caipirinha anwesend, oder die eisgekühlte Kokosnuss.

Mein erster Strand, den ich in Búzios kennen lernte, war der Strand von Geribá. Er liegt auf der einen Seite der Landenge direkt gegenüber dem Strand Manguinhos.

Feiner weißer Sandstrand mit einer Ausdehnung von über 2 Kilometern Länge. Der Strand mit seiner ausgedehnten Bucht ist rechts und links von Felsen eingefasst. Vom Zentrum aus ist der Strand mit dem Auto in etwa fünf Minuten zu erreichen. Das Wasser ist wunderbar blau, klar und sauber. Hier wird an Wassersport vor allem, Surfen, Windsurfen und ein Sport mit einem winzigen Surfbrett “Morey bogie” benannt betrieben. Heute wird der Strand abgeschlossen mit einer Reihe von Villen, die eigentlich nur in der Ferienzeit zu Leben erweckt werden und aus ihren Dornröschenschlaf aufwachen. Die reichen Besitzer leisten sich zwar ein Hausmeisterpaar, welches das ganze Jahr über nach dem Rechten sieht, sie selbst aber verbringen meistens nur Weihnachten und Silvester hier.

Geribá hat sich zum Treffpunkt der jungen Leute entwickelt. Die, die gestern noch während der Ferien am Strand von Ipanema gelegen haben, treffen sich vielleicht schon am nächsten Samstag für ein Wochenende am