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Chronische Wunden
Für den MenschenUnser Leistungsspektrum
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Krankenhaus St. VinzenzBismarckstraße 1038102 Braunschweig
www.vinzenz-verbund.de/vinzenz-braunschweig
Behandlung eines Druckgeschwüres
Von einem Druckgeschwür (Dekubitus) spricht man, wenn durch
lang anhaltenden Druck oder durch Reibungs- und Scherkräfte die
Haut und die darunter liegenden Gewebe geschädigt werden.
Ein Dekubitus kann sich an jeder Stelle des Körpers entwickeln.
Häufig betroffen sind aber die Steißregion, die Hüften und die
Fersen. Besonders gefährdet sind ältere, kranke und bettlägerige
Menschen. Das Druckgeschwür beginnt mit einer Hautrötung, im
Verlauf bildet sich dann eine offene Wunde mit Zerstörung des
darunter liegenden Gewebes, einschließlich der Muskeln und
Knochen. Da über einem Dekubitus die Schutzbarriere der Haut
fehlt, ist der Bereich stark infektionsgefährdet.
Die Behandlung solcher Geschwüre ist leider schwierig und lang-
wierig. Wichtig ist die konsequente Druckentlastung der Region.
Nekrosen, das heißt abgestorbene Gewebe, müssen mithilfe von
Skalpell, Schere, scharfem Löffel oder Laser abgetragen werden
(chirurgisches Debridement). An schwierigen Stellen, das heißt
dort wo wichtige Strukturen dem Einsatz der schneidenden Werk-
zeuge Grenzen setzen, hat sich auch die Biochirurgie bewährt,
bei der wir in Speziallaboren gezüchtete Maden einsetzen, um die
Wunden von abgestorbenem und infiziertem Gewebe zu befreien.
Häufig ist nach beiden Anwendungen noch eine plastische Opera-
tion notwendig, bei der zum Wundverschluss Haut oder Muskula-
tur aus der gesunden Umgebung verwendet wird. Um die Wunde
dafür optimal vorzubereiten, setzen wir gerne die Vakuumthera-
pie ein, die aus einem Wundverschluss (Okklusion) in Kombinati-
on mit einer Drainage für Wundsekret und Blut besteht, wobei ein
Sog durch Unterdruck aufrechterhalten wird. Dieser Unterdruck,
der mittels einer Pumpe erzeugt wird, ist kontrolliert und exakt
örtlich begrenzt, so dass dadurch der Heilungsprozess vereinfacht
und beschleunigt wird: Das Wundsekret wird abgesaugt und die
Durchblutung gefördert.
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Hochstraße
Husarenstraße
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Museumspark
Theaterpark
Museumsstraße
JasperalleeÖffentliche Verkehrsmittel: Buslinie 418Bushaltestelle Kasernenstraße
Dr. med.Anja ThorbanOberärztin,Fachärztin für allgemeine Chirurgie
Dr. med. Reinhold MäuelerChefarzt, Facharzt für Viszeralchirurgie
Ihr direkter Kontakt:Telefon 0531 3803-201
Telefax 0531 3803-203
chirurgie.braunschweig@
vinzenz-verbund.de
Dr. med.Bettina KöllingOberärztin,Fachärztin Chirurgie
Chirurgische SprechstundenNach vorheriger Terminvereinbarung mit dem Sekretariat der Chirurgischen Abteilung unter Telefon 0531 3803-209 stehen Ihnen unsere Mediziner zur Verfügung:
Dienstags von 15:00 bis 17:00 Uhr Donnerstags von 15:00 bis 17:00 Uhr Inkontinenzsprechstunde: Dienstag von 16:00 bis 17:00 Uhr
Unser LeistungsspektrumPatienteninformation
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
wir möchten Sie mit diesem Flyer über chronische Wunden und de-
ren Behandlungsmöglichkeiten informieren. Ist eine Wunde nach
einer bestimmten Zeit – drei bis maximal acht Wochen – noch nicht
geheilt, sprechen wir Mediziner von einer chronischen Wunde. Solche
chronischen Wunden belasten die Betroffenen oft über Monate, ja
sogar Jahre. Fast immer sind sie Folge einer allgemeinen Erkran-
kung, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, Gefäßverkalkung – als
Folge von Rauchen oder zu hohem Blutdruck –, sowie Krampfadern.
Auch falsche Belastung kann insbesondere bei alten Menschen zu
chronischen Wunden führen – besser bekannt als das „Wundlie-
gen“. Die wichtigsten chronischen Wunden sind:
das Ulcus cruris – das „offene Bein“
der Decubitus – das Druckgeschwür
das Malum perforans – ein Geschwür unter der Fußsohle
beim Diabetischen Fuß
Für die Heilung von chronischen Wunden sind die Behandlung der
zugrunde liegenden Erkrankung und die optimale Therapie der lo-
kalen Wunde mit allen Methoden der modernen Wundbehandlung
unabdingbar. Chronische Wunden gehören deshalb in die Hände von
Wundexperten, die sich mit Zeit und Erfahrung dem Problem anneh-
men. Genau das tun wir. In enger Zusammenarbeit mit den anderen
Fachabteilungen unseres Krankenhauses bieten wir Ihnen eine ganz-
heitliche und individuelle Betreuung – für Ihre Gesundheit.
Behandlung eines offenen Beins
Ein offenes Bein (Ulcus cruris) beschreibt eine schlecht heilende
Wunde am Unterschenkel, die überwiegend durch eine arterielle
Minderdurchblutung oder durch eine venöse Abflussstörung ent-
standen ist. Deshalb muss vor jeder lokalen Therapie geklärt wer-
den, wie es um die Durchblutung des Beins steht. Per Ultraschall-
untersuchung, der sogenannten Doppler- und Duplexsonografie,
wird geprüft, ob eine arterielle Durchblutungsstörung oder ein
Krampfaderleiden/eine Venenthrombose vorliegt. Wird eine dieser
Erkrankungen diagnostiziert, sollte sie zuerst therapiert werden.
Entweder werden Einengungen der Arterien, die aufgrund von
Verkalkung entstanden sind, aufgedehnt, oder es muss eine Umge-
hung des engen Areals, die sogenannte Bypass-Operation, erfolgen.
Krampfadern werden entfernt und nicht funktionierende Verbin-
dungen zwischen dem tiefen und oberflächlichen Venensystem
unterbunden.
Zur lokalen Behandlung stehen viele therapeutische Möglichkei-
ten bereit, die wir für jeden Patienten individuell auswählen: Bei
einem venös bedingten Geschwür ist z.B. die Kompression, eine
elastische Wickelung, extrem wichtig, bei einer arteriellen Ursa-
che muss man damit vorsichtig sein. Darüber hinaus stehen uns
moderne Wundverbände, die Vakuumtherapie, chiurgisches oder
biologisches Wunddebridement, die Ulcusauschneidung und die
Hautverpflanzung zur Verfügung.
Behandlung eines diabetischen Fußes
Der diabetische Fuß ist eine häufige Folgeerkrankung eines lang-
fristig bestehenden Diabetes mellitus, wobei eine schlechte Blut-
zuckereinstellung die Entstehung fördert. Hierdurch kommt es zu
einer Schädigung der Nerven mit schwerer Sensibilitätsstörung
– der Fuß merkt nichts, auch keinen Schmerz. Dies führt wiede-
rum zu schlecht heilenden Wunden der Fußsohle. Typisch ist ein
Geschwür (Ulcus) im Vorfußbereich, das sich an der Stelle des
stärksten Drucks unter der rissigen Hornhaut entwickelt. Bei der
besonders schweren Form des diabetischen Fußes (diabetische
Neuro-Osteoarthropathie oder Charcot-Fuß) können Knochen
und Gelenke am Fuß schweren Schaden nehmen.
Die Therapie des diabetischen Fußsyndroms ist grundsätzlich
sehr aufwendig. Sollte eine arterielle Verschlusskrankheit die
Durchblutung des Beines einschränken, muss diese durch eine
Bypass-Operation oder Aufdehnung beseitigt werden. Zudem
ist eine konsequente Druckentlastung des kranken Bereichs
notwendig – dies wird durch sogenannte Orthesen, das heißt
Apparate, die das Laufen ohne Belastung des Fußes erlauben,
gewährleistet. Einen bestehenden Infekt behandeln wir lokal
mit sogenannten Antiseptika und bei Bedarf auch mit Antibio-
tika. Nicht selten können darüber hinaus auch Operationen,
wie beispielsweise die Resektion eines Knochens in Fehlstellung
oder Zehenamputationen, notwendig sein.