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IDENTITATEA CULTURALĂ A GERMANILOR DIN ROMÂNIA ÎN PERIOADA INTERBELICĂ
Autor: Vasile CIOBANU Conducător ştiințific: Prof. univ. dr. Paul NIEDERMAIER
Membru corespondent al Academiei Române
Lucrare realizată în cadrul proiectului „Valorificarea identităților culturale în procesele globale”, cofinanțat din Fondul Social European prin Programul Operațional Sectorial Dezvoltarea Resurselor Umane 2007 – 2013, contractul de finanțare nr. POSDRU/89/1.5/S/59758. Titlurile şi drepturile de proprietate intelectuală şi industrială asupra rezul‐tatelor obținute în cadrul stagiului de cercetare postdoctorală aparțin Academiei Române.
Punctele de vedere exprimate în lucrare aparțin autorului şi nu angajează Comisia Europeană şi Academia Română, beneficiara proiectului.
Exemplar gratuit. Comercializarea în țară şi străinătate este interzisă.
Reproducerea, fie şi parțială şi pe orice suport, este posibilă numai cu acordul prealabil al Academiei Române.
ISBN 978‐973‐167‐132‐1 Depozit legal: Trim. II 2013
Vasile CIOBANU
Identitatea culturală a germanilor din România în perioada interbelică
Editura Muzeului Național al Literaturii Române
Colecția AULA MAGNA
5
Cuprins
INTRODUCERE..................................................................................................... 9
A. Semnificația temei şi obiectivele cercetării.......................9 B. Stadiul cercetărilor, sursele şi bibliografia......................11
CAPITOLUL 1: GERMANII DIN ROMÂNIA ÎN PERIOADA INTERBELICĂ ......................................................................... 21 1.1. Originile germanilor din România şi stadiul
evoluției lor în anii 1918‐1919. Grupurile de germani ............................................................................21 1.1.1 Saşii transilvăneni....................................................21 1.1.2 Şvabii bănățeni .........................................................24 1.1.3 Germanii din Bucovina ............................................26 1.1.4 Şvabii sătmăreni .......................................................27 1.1.5 Germanii din Basarabia............................................28 1.1.6 Germanii din Dobrogea ............................................30 1.1.7 Germanii din Vechiul Regat.....................................32
1.2. Stadiile diferite ale identității grupurilor de germani din România în anii 1918‐1919 ......................33
1.3. Formarea minorității germane. Aspectele politice......48 CAPITOLUL 2: STRĂDANII ALE ELITEI GERMANILOR DIN
ROMÂNIA PENTRU PĂSTRAREA ŞI AFIRMAREA IDENTITĂȚII CULTURALE ÎN PERIOADA INTERBELICĂ ......................................................................... 57 2.1. Contacte şi acțiuni pentru strângerea legăturilor
dintre diferitele grupuri de germani în anii 1918‐1920..........................................................................57
2.2. Liga Culturală a Germanilor din România (1922‐1931) şi rolul său în structurarea identității culturale ...........................................................................64
2.3. Activitatea Ligii Culturale a Germanilor din România în Banat ...........................................................75
6
2.4. Liga Culturală a Germanilor din România şi germanii din Basarabia ..................................................84
2.5. Liga Culturală a Germanilor din România şi germanii din Bucovina...................................................98
2.6. Intervențiile parlamentarilor germani din România pentru apărarea culturii minorității lor ....107
CAPITOLUL 3: ÎNVĂȚĂMÂNTUL CA PRINCIPALĂ FORMĂ DE EXPRESIE A IDENTITĂȚII CULTURALE ........................ 117 3.1. Sistemele de învățământ ale germanilor din
România .........................................................................117 3.1.1. Saşii transilvăneni.................................................117 3.1.2. Şvabii bănățeni ......................................................120 3.1.3. Şvabii sătmăreni ....................................................124 3.1.4. Germanii din Bucovina .........................................126 3.1.5. Germanii din Basarabia.........................................128 3.1.6. Germanii din Dobrogea .........................................131
CAPITOLUL 4: IDENTITATEA CULTURALĂ REFLECTATĂ ÎN PRESĂ ..................................................................................... 133 4.1. Presa ca expresie a identității culturale ......................133 4.2. Ziarele săseşti în anii dintre cele două războaie
mondiale ........................................................................137 4.3. Ziarele germane din Banat, Bucovina şi
Basarabia........................................................................140 4.4. Revistele culturale .........................................................145
CAPITOLUL 5: ARTA – FORMĂ DE EXPRESIE A IDENTITĂȚII CULTURALE ......................................................................... 154 5.1. Artişti plastici germani din perioada interbelică ......155 5.2. Muzica şi identitatea culturală.....................................176 5.3. Identitatea culturală exprimată în arta
spectacolului..................................................................186 5.3.1. Teatrul germanilor din România în primul
deceniu interbelic ...................................................186 5.3.2. Teatrul German din România în anii treizeci .......190
7
CAPITOLUL 6: ŞTIINȚELE SOCIO‐UMANE ŞI IDENTITATEA CULTURALĂ......................................................................... 196 6.1. Istoria...............................................................................196 6.2. Etnografia........................................................................201
CONCLUZII .................................................................................................. 205 BIBLIOGRAFIE .................................................................................................. 213 ABREVIERI .................................................................................................. 234 ANEXĂ .................................................................................................. 235 ADDENDA
ZUSAMMENFASSUNG ............................................................ 236 INHALT........................................................................................ 244
236
ADDENDA
Zusammenfassung
Die kulturelle Identität der Deutschen in Rumänien in der Zwischenkriegszeit
Die kulturelle Identität ist das wesentliche Element der nationalen
Identität. Demgemäß haben die nationalen Minderheiten die kulturelle Identität, die Bewahrung, die Bestärkung und Weiterentwicklung ihrer spezifischen Kulturgüter immer in den Vordergrund ihrer Verteidigung und Bekräftigung gesetzt.
Die Deutschen, von 1918 an unter dem rumänischen Staat versammelt, kamen aus drei Staaten: dem Rumänischen Altreich, der Österreich‐Ungarischen Monarchie und dem Russischen Reich und waren sich untereinander wenig bekannt. Die Annäherung und das Kennenlernen der Siebenbürger Sachsen, der Banater und Sathmarer Schwaben, der Bessarabien‐, Bukowina‐, Dobrudscha‐ und der Altreich‐Deutschen war ein Prozess, der sich über die gesamte Zwischenkriegszeit hinzog. Die Faktoren der Vereinigung dieser Gruppen, in einer starken nationalen Gemeinschaft von 750.000 Menschen, waren Kultur und Politik. Dieses Werk hat es sich zum Ziel gesetzt, die Faktoren, durch die die Vereinigung der Deutschen in Rumänien im Kulturgebiet statt fand, zu erforschen.
Bisher hat man die Forschungen bezüglich jeder Gruppe von Deutschen in Rumänien separat durchgeführt und auch separat veröffentlicht. Dies gilt sowohl für Rumänien als auch für das Ausland. In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich die Forschung bezüglich der Vergangenheit der Deutschen in Rumänien übermäßig ausgeweitet. Viele dieser Werke beziehen sich auf die Zeitspanne zwischen 1918 und 1940 und
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auf kulturelle Aspekte. Bemerkenswert und unentbehrlich für unsere Forschungsarbeit sind die besonderen Werke, die bestimmten Bereichen des Lebens der Sachsen, Schwaben oder der anderen Gruppen gewidmet sind, wie dem wirtschaftlichen und politischen Leben, der Religion, der Kultur etc. Wesentlich sind auch Werke, die die Zwischenkriegszeit oder die Entwicklung eines dieser Bereiches in dieser Zeitspanne behandeln. Von großem Nutzen sind die dazu veröffentlichten Dokumente und die einzigartigen Dokumenten aus den rumänischen und deutschen Archiven sowie die kulturellen Zeitungen und andere Zeitschriften aus jener Zeit.
Erstens werden die Regionen und die Zeiträume der ersten Besiedlung der Deutschen auf dem heutigen Gebiet Rumäniens dargestellt: die Siebenbürger Sachsen im 12.‐13. Jh., die Banater Schwaben und Bukowinadeutschen im 18. Jh. sowie die Sathmarer Schwaben, Bessarabien‐ und Dobrudschadeutschen im 19. Jh. Bei ihrem Aufgehen im rumänischen Staat um 1918‐1919, kannten sich diese deutschen Gruppen gegenseitig nur wenig und befanden sich in verschiedenen Etappen der Bildung und dem Bewusstsein ihrer kulturellen und nationalen Identität. Schon ab diesem Zeitpunkt wurde die politische Vereinigung in Form des Verbandes der Deutschen in Rumänien von ihrer regierenden Elite etabliert. Der Verband wurde schließlich zwischen 1919 und 1921 formell gegründet. Für die Tätigkeit im kulturellen Bereich wurde im Jahre 1922 in Hermannstadt des von Professor Richard Csaki geführte Kulturamt der Deutschen in Rumänien gegründet. Das Kulturamt war bis 1931 tätig. Finanzielle Schwierigkeiten führten zu dieser Zeit zur Abschaffung dieser Institution. Nach 1935 gab es zusätzlich der Führung der Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien ein ähnliches Amt, das aber andere Befugnisse besaß. Die von Csaki geführte Institution verfolgte sowohl eine bessere wechselseitige Bekanntheit und Annäherung der Gruppen von Deutschen, als auch ihre kulturelle Verfeinerung und Ausgleichung. Im Allgemeinen verfolgte man Volksbildung durch die Verbreitung des deutschen Buchs, durch Lichtbildervorträge, Anschaffung von Unterrichtsmaterialien, Qualifizierung von Lehrern und Professoren, Ausstellungen, Theater‐ und Konzerttourneen, Ferienhochschulkurse in Hermannstadt, die Veröffentlichung der Zeitschrift „Ostland”, ein Jahrbuch und manch andere Werke über die Deutschen in Rumänien. Das Kulturamt offerierte
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solche Veranstaltungen zwar auch den Sachsen, wollte aber vor allem die Banater und Sathmarer Schwaben und die Bessarabiendeutschen ansprechen. Diese benötigten umfangreiche Hilfe, weil sie bis 1918 einen Angleichungsprozess durchliefen. Nach 1918 brauchten die Bukowinadeutschen und die anderen Gruppen Hilfe, um die Romanisierungstendenzen im Bildungssystem und in anderen kulturellen Bereichen zu bewältigen. Diese Tendenzen wurden auch von den parlamentarischen Vertretern der Deutschen in Rumänien bekämpft.
In den nächsten Kapiteln des Werkes wurden die wichtigsten Ausdrucksbereiche der kulturellen Identität aufgezeigt, um zu verfolgen, inwieweit jeder dieser Bereiche zum Ausdruck der deutschen Identität beigetragen hat. Dabei spielte das Bildungssystem eine führende Rolle in der Kultivierung der deutschen Literatursprache. Die Schulen haben ebenfalls zur nationalen Bildung der Schüler und der Jugend im Allgemeinen beigetragen. Die Bildungssysteme waren verschieden und eine Vereinigung war nicht beabsichtigt und wurde auch nicht in der Zwischenkriegszeit erreicht. Diese geschah erst im Jahre 1942, als die Schulen unter der Ägide der Ehnischen Gruppe der Deutschen gelangten. Bis dahin blieben die sächsischen Schulen, wie es tradiert war, unter der Ägide der Evangelischen Kirche A.B. Die Schulen der Schwaben waren staatliche oder konfessionell‐katholische Schulen. In Bessarabien und der Bukowina wurden die Schulen, die bis 1918 staatlich gewesen waren, dem rumänischen Staat unterstellt, der jedoch beschuldigt wurde, die in den konfessionellen Schulen erreichte nationale Bildung nicht gewährleisten zu können. Es entstand daher Unzufriedenheit, da die konfessionellen Schulen von den Gläubigen jener Religion subventioniert werden mussten. Das Bildungssysem sicherte auch eine Reihe von individuellen Verbindungen zwischen Schülern und Jugendlichen verschiedener Gruppen der Deutschen. Auf diese Weise wurden deutsche Schüler aus Satu Mare, Bessarabien und der Dobrudscha zu Hochschulen aus Schäßburg, Kronstadt, Hermannstadt und Temeswar geschickt, insbesondere um dort zu Lehrern ausgebildet zu werden. Andere wurden auf Berufsschulen in Siebenbürgen und dem Banat geschickt. In die Gegend um Satu Mare, wo die Schwaben fast gänzlich magyarisiert worden waren, wurden Lehrer aus Hermannstadt und Temeswar gesandt, um in dem neu eingerichteten
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Gymnasium in Carei zu unterrichten. Die Hauptkritikpunkte gegen die Schulpolitik der Regierungen aus Bukarest waren die Verringerung der im sächsischen Bildungssystem verbreiteten Schulpflicht von acht auf sieben Klassen, der Mangel an staatlichen Beihilfen für konfesionelle und private Schulen, die Einführung der obligatorischen Unterrichtung in der rumänischen Sprache, die Verpflichtung zum Ablegen des Abiturs in rumänischer Sprache und die Bildung von Gremien, zusammengesetzt aus Lehrern aus anderen Schulen. Ich habe aber Dokumente gefunden, die bestätigen, dass das Kulturamt der Deutschen in Rumänien die Universitäten des deutschen Sprachraumes im Namen der nationalen Solidarität aufforderte, von manchem deutschen Absolventen bei der Anmeldung nicht auf dem Nachweis des Abitur‐Diploms zu beharren, da diese in Rumänien eben dieser Diskriminierung ausgesetzt waren und ihnen bisweilen das Abitur verweigert wurde. Das Kulturamt bezog sich auch dann auf dieselbe Solidarität seitens den deutschen Brüdern aus dem Mutterland, wenn sie selbige um kostenlose oder ermäßigte Überlassung von Schulbüchern, Unterrichts‐ und Labormaterialien ersuchten, um diese danach unter den deutschen Schulen in Rumänien zu verteilen.
Ein weiterer Bereich, durch den die kulturelle und nationale Identität erfolgreich bekräftigt und verteidigt wurde, war die Presse. Die Existenz der Zeitungen und Zeitschriften, der Jahrbücher, Almanache und Kalender war immer Gradmesser der Kultur und wirtschaftlichen Stärke einer Gemeinschaft. Bis 1918 verfügten die Sachsen, Schwaben und Bukowinadeutschen über Publikationen erheblichen Alters (70‐80 Jahre). Tageblätter wie das „Siebenbürgisch‐Deutsche Tageblatt“ (Hermannstadt), die „Temeswarer Zeitung“, das „Czernowitzer Tageblatt“ und eine Serie anderer Wochenblätter waren effiziente Mittel, Informationen an die Öffentlichkeit zu bringen. Beachtenswert ist, dass auch die Journalisten die Notwendigkeit bemerkten, die Einheit aller Deutschen in Rumänien nach 1918 zu betonen. Deshalb haben sich einige Zeitungen (die „Deutsche Tagespost”, dann auch das „Siebenbürgisch‐Deutsche Tageblatt“) den Untertitel „Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Großrumänien” verliehen. Am Anfang der Zwischenkriegszeit gab es in Hermannstadt und Bukarest Projekte für die Einrichtung einer zentralen Zeitung für alle Deutschen in Rumänien, man konnte aber zu keiner
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gemeinsam getragenen Übereinkunft kommen. Stattdessen kursierten die erwähnten , großen Tagesblätter in allen von Deutschen in Rumänien bewohnten Gebieten und überbrachten damit Informationen über alle Gemeinschaften der deutschen Minderheit gleichsam aber auch über Informationen aus Deutschland. Sie haben in dieser Weise zur Aufrechterhaltung und Anregung des Stolzes, zur deutschen Nation zu gehören, innerhalb der Minderheit beigetragen. Bezeichnend für die wirtschaftliche Stärke der deutschen Minderheit und die Bedeutung ihrer Presse ist, dass von den mehr als hundert, in der Mitte der Zwischenkriegszeit jährlich auftretenden Zeitschriftentiteln, die meisten (ungefähr ein Viertel) nach 1918 erschienen sind. Zum Beispiel erschienen erstmals Zeitungen der Bessarabiendeutschen und der Sathmarer Schwaben, die bis dahin keine eigenen Titel unterhielten. Die „Banater Deutsche Zeitung” erschien als Organ der Gemeinschaft der Banater Schwaben. Ebenso wichtig für die kulturelle Elite der Deutschen in Rumänien war, dass einige Kulturzeitschriften herausgegeben wurden, die im ganzen deutschsprachigen Raum Europas bekannt und anerkannt gewesen sind. Wir behalten dabei im Sinn: „Ostland” (1919‐1921 und 1926‐1931) und die „Deutschen Politischen Hefte aus Großrumänien”, die in Hermannstadt veröffentlicht wurden, sowie insbesondere „Klingsor“ (1924‐1939), in Kronstadt und Hermannstadt veröffentlicht. Man muss deren Beitrag zur Stärkung und Bekräftigung der kulturellen Identität der Deutschen in Rumänien, besonders in den für Deutschland schwierigen Zeiten (z.B. nach 1918), betonen.
Die Kunst als Ausdrucksform der Identität der Deutschen in Rumänien bietet in der letzten Zeit einen Gegenstand intensiver Forschungen, auch wenn solche Ansätze nicht aus dieser Perspektive unternommen werden, sondern eher aus einem künstlerischen Blickwinkel des inneren Wertes der erzeugten Werke. Man versuchte zu bestimmen, inwieweit Künstler, Maler, Bildhauer, Grafiker, Musiker und Schauspieler sich mit ihrer Kunst über das provinzielle siebenbürgische, banater etc. Niveau hinausgehoben haben und in einem größeren Raume, der deutschen Welt und sogar in ganz Europa anerkannt werden konnten. Es gab in der Zeit einige Künstler, die auf europäischem Niveau bekannt worden waren, ohne ihre siebenbürgische Herkunft zu leugnen. Dies z.
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Bsp. war der Fall bei Hans Mattis Teutsch, einem avantgardistischen Maler sowie bei Heinrich Neugeboren, einem Maler und Musiker derselben Bewegung, welcher zudem in Frankreich lebte. Die Mehrheit dieser Künstler hatten prägenden Einfluss für die Deutschen und ihre Kultur in Rumänien, weil sie oftmals erfolgreich versucht haben, die nationalen Inhalte durch neue Ausdrucksformen zu transportieren. Dies war zu jener Zeit mehr als die künstlerische Ideen der Avantgarde und anderer Bewegungen geschätzt.
Ein besonders entwickelter Bereich bei allen Deutschen Gruppen in Rumänien, insbesondere bei den Sachsen, war die Musik. In jeder Gemeinde, auch in kleinen, gab es ein Kirchenchor, einen Schulchor, eine Fanfarengruppe und eine Musikervereinigung. Große Städte wie Hermannstadt, Kronstadt, Temeswar und Czernowitz hatten viele Musikvereine, Chöre und Laienorchester, die ein hohes Niveau an interpretativer Virtuosität erreichten. Es wurden sogar Opern und Operetten veranstaltet. Von den Deutschen in Rumänien haben sich einige Interpreten (Pianisten, Sänger) besonders hervorgetan, aber auch Dirigenten und Komponisten (wie Walter Regeny und Paul Richter), die ihre Werke mit einem, für die Deutschen in Rumänien spezifischen Charakter, versehen haben.
Das Theater war die Ausdrucksform der eigenen Identität der Deutschen in Rumänien und ihrer kulturellen Vereinigung. Auch in diesem Bereich kann man in allen Gemeinden eine starke Bewegung der Laienspieler, aber auch die Existenz mancher, profesioneller Ensembles bemerken. Nach der Abschaffung des deutschen Theaters in Czernowitz hatte man versucht, dieses in Hermannstadt wieder aufzubauen, aber wie im Falle der deutschen Universität scheiterte dieser Versuch. Jedoch war im Jahre 1933 die Gründung des profesionellen Deutschen Landestheater in Rumänien, mit Sitz in Hermannstadt, von Erfolg gekrönt. Die inszenierten Theaterstücke hatten Publikumserfolg nicht nur in Hermannstadt, sondern auch in anderen Städten Rumäniens, in denen eine gewisse Anzahl von Deutschen lebte und wo Mikrospielzeiten stattfanden. Die inszenierten Theaterstücke waren in der Regel aus dem klassisch‐deutschen Repertoire. Es gab aber auch einige Stücke einheimischer, deutscher Authoren, die
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historische Themen behandelten (Adolf Meschendörfer, Bernhard Capesius sowie Michael Albert). In elf Jahren wurden mehr als 150 Aufführungen inszeniert. Die Existenz dieses Theaters hatte eine besondere Bedeutung für die kulturelle Identität der Deutschen in Rumänien.
Die Belletristik war ein weiterer Bereich der kulturellen Identität, der es vermochte, durch seine Exzellenz, die Eigenart und das Alltagsleben der Deutschen, mit ihren spezifischen Minderheitsproblemen, zum Ausdruck zu bringen. Aus den Reihen der deutschen Minderheit haben sich bedeutende, auch im deutschen Raum bekannte Schrifsteller hervorgetan, die damit zu Vertretern der kulturellen Identität der deutschen Minderheit wurden. Diese selbst strebten jedoch danach, Vertreter der ganzen deutschen Literatur zu werden. Die Autoren, die sich mit Werken von Schriftstellern wie Heinrich Zillich, Adolf Meschendörfer und Erwin Wittstock beschäftigt haben, sind der Meinung, dass sie dieses Niveau erreicht haben., aber das gerade weil sie in ihren Schriften die Realität des Lebens der Sachsen, Schwaben und, Bukowinadeutschen behandelten.
Ein abschließendes Kapitel ist den Sozial‐ und Geisteswissenschaften gewidmet und inwieweit diese die kulturelle Identität der Deutschen in Rumänien reflektiert haben. Insbesonders die Historiker und Ethnologen haben sich in ihren Werken mit der Vergangenheit der Deutschen in Rumänien befasst, die sie erforscht und in Schulen gelehrt haben. Die hervorragenden deutschen Historiker der Zwischenkriegszeit kamen ebenfalls aus den Reihen der Sachsen. So auch Friedrich Teutsch, Mitglied der Akademie, der das Werk seines Vaters über die Geschichte des sächsischen Volks fortführte. Georg Müller schrieb über die mittel‐alterlichen Zeiten, Gustav Gündisch führte die Dokumentensammlung des Urkundenbuches fort. Victor Roth, ebenfalls Mitglied der Akademie, schrieb über die Geschichte der deutschen Kunst in Rumänien und erlangte deshalb in Deutschland Bekanntheit. Adolf Schullerus tat sich durch seine Ethnographie‐ und Folklorestudien sowie durch seine Arbeit am Siebenbürgisch‐sächsischen Wörterbuch hervor. All diese Werke hatten den Zweck, den Mitgliedern der deutschen Gemeinschaft ihre Identität, ihr Recht zur Existenz in diesem Kulturraum zu sichern und ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Beiträge zur gemeinsamen Schatz der in den Raum in den sie lebten erstellte Werte hervorzuheben.
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Die kulturelle Identität der Deutschen in Rumänien konnte sich seit der Zwischenkriegszeit im rumänischen Staat behaupten, ohne dass staatliche Maßnahmen von Behördenseite, die eigentlich die Hervorhebung des rumänischen Elementes zum Ziel hatten, dies hätten verhindern können, auch wenn die Mitglieder der deutschen Elite gewisse Unzufriedenheiten geäußert haben. Die hochwertigen kulturellen Leistungen der deutschen Minderheit sind unbestritten, gleich ob es sich dabei um Publikationen, die Bildung, Musik, das Unternehmens‐ und Verbändesystem oder die Kunst handelt.
In der Zwischenkriegszeit konnten sich die Deutschen in Rumänien ihre, durch eine Vielzahl von Veranstaltungen getragene, kulturelle und nationale Identität bewahren und diese bekräftigen. Sie trugen zur Multikulturalität Siebenbürgens, des Banats, der Bukowina, Bessarabiens und der Dobrudscha, als auch zur geistigen Bereicherung der Gesellschaft in der Zwischenkriegszeit Rumäniens bei.
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Inhalt
EINFÜHRUNG ...................................................................................................... 9 A. Die Bedeutung des Thema und die
Forschungsziele ................................................................9 B. Forschungsstand, Quellen und Bibliographie................11
KAPITEL 1: DIE DEUTSCHEN IN RUMÄNIEN IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT ...................................................... 21 1.1. Die Herkunft der Deutschen in Rumänien und
ihr Werdegang zwischen 1918‐1919. Die deutschen Gruppen........................................................21 1.1.1 Die Siebenbürger Sachsen ........................................21 1.1.2 Die Banater Schwaben..............................................24 1.1.3 Die Bukowinadeutschen ...........................................26 1.1.4 Die SathmarerSchwaben ..........................................27 1.1.5 Die Bessarabiendeutschen ........................................28 1.1.6 Die Dobrudschadeutschen........................................30 1.1.7 Die Altreich‐Deutschen............................................32
1.2. Die verschiedenen Stadien der Identität der deutschen Gruppen in Rumänien zwischen 1918‐1919..........................................................................33
1.3. Die Bildung der deutschen Minderheit: Politische Gesichtspunkte .............................................48
KAPITEL 2: DIE BESTREBUNGEN DER ELITE DER DEUTSCHEN IN RUMÄNIEN FÜR DIE BEWAHRUNG UND BEKRÄFTIGUNG DER KULTURELLEN IDENTITÄT IN DER ZWISCHENKRIEGSZEIT........................................ 57 2.1. Kontakte und Maßnahmen für die Verstärkung
der Verbindungen zwischen den verschiedenen deutschen Gruppen zwischen 1918‐1920 ....................57
245
2.2. Das Kulturamt der Deutschen in Rumänien (1922‐1931) und seine Rolle im Aufbau der kulturellen Identität .......................................................64
2.3. Die Tätigkeit des Kulturamtes im Banat ......................75 2.4. Das Kulturamt der Deutschen in Rumänien und
die Bukowinadeutschen ................................................84 2.5. Der Eingreifen der deutschen Abgeordneten in
Rumänien für die Verteidigung der Kultur ihrer Minderheiten...................................................................98
KAPITEL 3: BILDUNG ALS WICHTIGSTE AUSDRUCKSFORM DER KULTURELLEN IDENTITÄT ............................................. 107 3.1. Das Schulsystem der Deutschen in Rumänien..........117
3.1.1. Die Siebenbürger Sachsen .....................................117 3.1.2. Die Banater Schwaben...........................................120 3.1.3. Die SathmarerSchwaben .......................................124 3.1.4. Die Bukowinadeutschen ........................................126 3.1.5. Die Bessarabiendeutschen .....................................128 3.1.6. Die Dobrudschadeutschen.....................................131
KAPITEL 4: DIE KULTURELLE IDENTITÄT IM SPIEGEL DER PRESSE.................................................................................... 133 4.1. Die Presse als Ausdrucksform der kulturellen
Identität..........................................................................133 4.2. Die sächsischen Veröffentlichungen in der
Zwischenkriegszeit.......................................................137 4.3. Die deutschen Zeitungen aus Banat, Bukowina
und Bessarabien............................................................140 4.4. Die kulturellen Zeitschriften ........................................145
KAPITEL 5: DIE KUNST – AUSDRUCKSFORM DER KULTURELLEN IDENTITÄT ............................................. 154 5.1. Deutsche Künstler in der Zwischenkriegszeit...........154 5.2. Musik und kulturelle Identität ....................................155 5.3. Die kulturelle Identität in der darstellenden
Kunst ..............................................................................176
246
5.3.1. Das Theater der Deutschen in Rumänien im ersten Jahrzehnt der Zwischenkriegszeit ...............186
5.3.2. Das Deutsche Theater in Rumänien in den 1930er Jahren.........................................................190
KAPITEL 6: DIE SOZIAL‐ UND GEISTESWISSENSCHAFTEN UND DIE KULTURELLE IDENTITÄT......................................... 196 6.1. Geschichte.......................................................................196 6.2. Volkskunde.....................................................................201
SCHLUSSFOLGERUNGEN ............................................................................. 205
BIBLIOGRAPHIE............................................................................................... 213
ABKÜRZUNGEN .............................................................................................. 234
ANHANG .................................................................................................. 235
Editura Muzeului Național al Literaturii Române
CNCS PN ‐ II ‐ ACRED ‐ ED ‐ 2012 – 0374 Coperta colecției: AULA MAGNA
Machetare, tehnoredactare şi prezentare grafică: Luminița LOGIN, Nicolae LOGIN Logistică editorială şi diseminare: Ovidiu SÎRBU, Radu AMAN
Traducerea sumarului şi sintezei, corectură şi bun de tipar
asigurate de autor
ISBN 978‐973‐167‐132‐1 Apărut trim. II 2013