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Creo und Windchill bei der Habasit AG

Effizienz am laufenden BandOft steckt hinter einfach aussehenden Produkten eine Menge Engineering-Know-how. So ist es auch bei den Antriebsriemen und Transportbndern der Habasit AG in Reinach bei Basel. Bei der Entwicklung und Anpassung sowie in der Konstruktion der Fertigungsanlagen und Betriebsmittel wird das CAD-System PTC Creo eingesetzt, die Betreuung der Entwicklungsumgebung hat Inneo bernommen.

Ralf Steck1

Habasit wurde von Franz und Alice Ha-begger im Jahr 1946 in Basel gegrndet. Der Firmenname steht fr Habegger, Basel und die Endung -it, die damals vie-le Kunststoffe trugen, beispielsweise Ba-kelit. Am Anfang standen Antriebsriemen und Transportbnder aus Kunststoff, die gegenber den bis dahin blichen Rie-men aus Leder den Vorteil hatten, dass sie auftragsbezogen oder an der Anlage endverbunden wurden und daher keinen Verschluss brauchten.Bis heute ist das Unternehmen im Besitz der Grnderfamilie; aktuell erzielt die Ha-basit AG einen Jahresumsatz um die 630 Mio. Schweizer Franken und beschftigt etwa 3300 Mitarbeiter. Im Jahr 1989 be-trat Habasit mit einem Schmelzkalander von vier Meter Breite zur Herstellung des Riemenmaterials technologisches Neu-land bis heute ist die erzielte Dickento-leranz ber diese Breite nicht alltglich. Entwicklung, Produktion und Vertrieb der Gewebebnder und Riemen sind im Un-ternehmensbereich Fabrics angeordnet. Im Jahr 1998 kaufte Habasit ein italieni-sches Unternehmen, das Spritzgussteile aus Kunststoff entwickelte und fertigte. Daraus entstand die heutige Product Di-vision Plastics, die sich auf Modulbnder und Kunststoffketten spezialisiert hat.ber 30 Tochterunternehmen weltweit sorgen fr den Vertrieb der Habasit-Pro-dukte, in den USA und Italien bestehen neben dem Hauptsitz in Reinach, wo die Kern-Entwicklungsmannschaft sitzt, wei-

tere Entwicklungsstandorte. Entspre-chend ist die PDM-Installation auch auf diese drei Standorte verteilt; weitere Standorte sollen im Lauf der Zeit ange-bunden werden.Die Transportbnder die entweder aus einem flexiblem Werkstoff oder aus fes-ten Modulen bestehen, die durch Ge-lenkstbe verbunden sind werden in vielen Bereichen der Industrie zum Trans-port der Produkte zwischen den Arbeits-stationen eingesetzt. Besondere Bedeu-tung haben Modulbnder in der Lebens-mittelbranche, da sie eine wider stands- fhige, fast geschlossene Oberflche auf-weisen und leicht zu reinigen sind. So werden Modulbnder beispielsweise in Schlachthfen als sich bewegender Zerle-getisch genutzt. Andere Beispiele sind der Transport von Flaschen in Abfllanla-gen oder Fliessbnder in der Automobil-

industrie, auf denen das Fahrzeug steht und die Werker arbeiten, whrend sich das Band weiterbewegt.

Standard-Module, individuelle ProjektierungSolche Transportbandanlagen sind zwar aus relativ wenigen verschiedenen Bau-teilen aufgebaut blicherweise werden die Module ziegelverbundartig versetzt angeordnet nichtsdestotrotz bentigen die Transportanlagen eine individuelle Projektierung. Der Kunde liefert blicher-weise ein Layout, wie der Transportweg aussehen soll, und die Habasit-Spezialis-ten liefern darauf basierend die Umset-zung, die die speziellen Anforderungen der Modulbnder bercksichtigt von dem Radius, ber den das Band am Ende auf den Rckweg geht, ber Kurven

1 Dipl.- Ing. Ralf Steck ist freier Fachjourna-list fr die Bereiche CAD/CAM, IT und Ma-schinenbau in Friedrichshafen rsteck@die-textwerkstatt.de

Dietmar Elsner (l.) und Benot Eichinger sind zufrieden mit den Lsungsideen von Inneo.

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im Verlauf, die mit bestimmten Bauarten mglich sind, bis hin zur Integration von Reinigungsanlagen in den Bandlauf.Im Bereich Plastics wurde im Jahr 2004 nach einem 3D-System gesucht. Die wichtigsten Kriterien beschreibt Dietmar Elsner, Forschungs- und Entwicklungslei-ter der Plastics-Division: Zum einen suchten wir ein parametrisches System, mit dem sich die verschiedenen, inner-halb einer Baureihe einander sehr hnli-chen Module effi zient entwickeln lassen. Zum anderen brauchten wir ein System, das gut mit Freiformfl chen umgehen kann, da die Module und auch die zuge-hrigen Zahnrder sehr viele variable Ra-dien haben aus Grnden der Festigkeit, aber unter anderem auch, um keine schlecht zu reinigenden Hohlrume und Taschen entstehen zu lassen.Aus der Evaluation ging schliesslich Creo, damals noch unter dem Namen Pro/En-gineer, als Sieger hervor. Inzwischen sind im Plastics-Bereich zahlreiche Creo-Ar-

beitspltze im Einsatz. Der zweite grosse Einsatzbereich fr Creo ist die interne Entwicklungsabteilung, die Produktions-anlagen fr die Herstellung der Gewebe-bnder entwickelt. Benot Eichinger ist fr

die Creo-Arbeitspltze dieser Abteilung zustndig und beschreibt die Aufgaben-stellung: Wir betreiben echten Maschi-nenbau, das bedeutet grosse Baugrup-pen, Gussbauteile und komplexe dreidi-

Aufgrund ihrer besonderen Formgebung lassen sich Modulbnder auch in engen Kurven fhren.

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mensionale Zusammenhnge. Unsere Anlagen sind immer speziell auf den Ein-satzzweck optimiert, also sozusagen alles Prototypen die mssen nicht nur von Beginn an laufen, sondern sind dann

auch zwanzig bis vierzig Jahre im Einsatz. Immer wieder werden Anlagen umge-baut, auch das muss das CAD-System un-tersttzen.

Die Crux liegt im DetailCreo hat hier echte Vorteile gebracht, so Eichinger weiter. Frher mussten wir Details wie Schrauben und Muttern oft weglassen, um die Modelle nicht zu gross und damit zu langsam werden zu lassen. Das neue Modul fr grosse Baugruppen ermglicht es uns heute, alle Details dar-zustellen. Das ist fr uns sehr wichtig, denn wir haben beispielsweise fr Um-bauten nur enge, genau festgelegte Zeit-fenster, in denen wir die betreffende Pro-duktionsanlage stilllegen knnen. Da muss der Umbau reibungslos funktionie-ren. Und meist hngt es genau an diesen kleinen Details, wenn es in der Maschine zu Kollisionen kommt ein vollstndiges Modell bringt uns deshalb sehr viel mehr Sicherheit, dass die Anlage nach dem

Umbau so funktioniert wie wir uns das vorstellen.Eichinger nennt vor allem die mit Creo neu gekommene Funktionalitt als Vorteil, dass man grosse Baugruppen zunchst als sehr schlanke Geometrie laden kann und erst dann, wenn man innerhalb der Baugruppe an dem Bereich angelangt ist, den man bearbeiten will, die hierbei be-ntigten CAD-Modelle geladen werden. Das ist ein grosser Fortschritt!

Modulbnder bilden eine geschlossene Oberflche, auf der gearbeitet werden kann, und lassen sich gleichzeitig gut reini-gen.

Die Formgebung der Kettenglieder werden in ihrer Form an die Belastungen des Be-triebs angepasst und dies auch per FEM- und realem Test geprft.

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Die Anlagen mssen sehr kompakt ge-baut werden, dabei nutzen die Entwickler bei Habasit FEM-Berechnungen, um die Dimensionierung von Bauteilen zu opti-mieren und die Temperaturentwicklung in den Anlagen zu analysieren. Elsner wirft ein: Auch bei der Entwicklung der Module setzen wir Creo Simulate FEM