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Wie kann ich Prämien sparen?Frage 05
Ist der Himmel über der Schweiz bald voll?Frage 18
Dossier:
Was sollten Sie alles zum Thema Schlaf wissen?Frage 06 –17
4 | 2014
CSSGesund und gut versichert – 33 Fragen und AntwortenMagazin
Gute Nacht?
Liebe Leserin, lieber Leser
Schätzungsweise einen Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend
im Bett. Wobei «schlafend» vielleicht ein bisschen hoch gegriffen ist.
Viele Menschen leiden nämlich unter Schlafstörungen, die nicht selten
zu einer Tortur werden können. Andere hingegen sind bereits nach
wenigen Stunden tiefen Schlafes topfit. In diesem Magazin versuchen wir,
die verschiedensten Aspekte des Schlafes zu ergründen und Antworten
auf die wichtigsten Fragen rund um dieses lebenswichtige Thema zu geben.
So haben wir uns etwa in eine Spezialklinik begeben (siehe Bild), um den
Geheimnissen des Schlafs auf die Schliche zu kommen. Zudem werfen wir
einen Blick in die Tierwelt, wo sich ja verschiedene Kreaturen bereits
wieder im Winterschlaf befinden. Kurz: Auf den folgenden Seiten finden Sie
zahlreiche spannende Fakten rund um das Thema Schlaf.
Vielleicht kann der eine oder andere Artikel dazu beitragen, dass Sie
(wieder) einen tiefen und gesunden Schlaf finden und von schönen Träumen
in eine andere Welt entführt werden.
Roland Hügi
Chefredaktor
01Frage Wie erreiche ich die
CSS Versicherung?Bei Fragen zu den Produkten
Die Beraterinnen und Berater unterstützen Sie gerne persönlich.
Agenturfinder: www.css.ch /agentur
Bei Fragen zu Leistungen und Rechnungen
Die Serviceline hilft Ihnen von Montag bis Freitag, 8 – 18 Uhr, weiter:
0844 277 277 (Lokaltarif Festnetz Schweiz), [email protected]
Für 24h Notfall und medizinische Beratung
Die CSS ist für Sie da in Notfallsituationen und bei medizinischen
Fragen während 24 Stunden an 7 Tagen die Woche:
+41 (0)58 277 77 77
Für Adressänderungen
Adressänderungen können per Mail ([email protected])
oder per Telefon der Serviceline der CSS (0844 277 277) mitgeteilt
werden.
Wer hat’s gemacht?CSS Magazin 4 | 2014Das CSS Magazin ist das Kundenmagazin der CSS Gruppe für die Versicherten von CSS, INTRAS und Arcosana. Es erscheint viermal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch.
Gesamtauflage: 780 000 Exemplare Unternehmen der CSS Gruppe: CSS Kranken-Versicherung AG, CSS Versicherung AG, INTRAS Kranken-Versicherung AG, INTRAS Assurances SA und Arcosana AGHerausgeber, Redaktions adresse: CSS Versicherung, Tribschenstrasse 21, Postfach 2568, 6002 Luzern, Telefon 058 277 11 11, Fax 058 277 12 12, [email protected]: Roland Hügi (Chefredaktion), Eveline Franz (Abschlussredaktion)Ständige Mitarbeit: Manuela SpeckerRedaktion CSS Exklusiv: Diana BruggmannKonzept: Infel AG, ZürichGestaltung, Produktion: Niki Bossert, Silvia TschümperlinRedaktionskommission: Samuel Copt, Roland Gisler, Franziska Guggisberg, Esther Hashimoto, Helena Mettler, Bruno SchmidDruck: swissprinters AG, ZofingenPapier: UPM Star, FSC Mixed SourcesCSS Magazin online: www.css-magazin.ch
Copyright: Nachdruck nur mit Quellenangabe. Nur Texte, die als offizielle Mitteilung gekennzeichnet sind, haben rechtsverbindlichen Charakter.
Was steckt drin?
Dossier Schlaf06 Wie viel Schlaf brauche ich?
07 Was hilft gegen Schnarchen?
08 Was ist ein Jetlag?
09 Ist Schlafwandeln gefährlich?
10 Was bringt der Mittagsschlaf?
11 Macht Schlafmangel dick?
12 Wie steht’s mit dem Schlaf im Tierreich?
13 Gibt es Schlafregeln?
14 Wer hat den Wecker erfunden?
15 Was hilft gegen Schlafapnoe?
16 Was passiert im Schlaflabor?
17 Warum träumen wir?
Ernährung & Bewegung02 Sauerkraut – ein Wundermittel?
23 Braucht es eine warme Mahlzeit pro Tag?
30 Winter – muss ich die Ernährung umstellen?
Gesundheit & Vorsorge03 Was tun gegen Winterbeschwerden?
25 Ist schlank = gesund?
Politik & Wirtschaft04 Was sagt die Bundesrätin?
18 Ist der Himmel über der Schweiz bald voll?
22 Das beste Krankenkassensystem?
27 Wem gehört die CSS?
32 Prämien: Zuschlag oder Gutschrift?
Leistungen & Angebote01 Wie erreiche ich die CSS Versicherung?
05 Wie kann ich Prämien sparen?
19 Alternative Versicherungsmodelle: Was ändert sich?
20 Was, wenn der Schnee nicht nur rieselt?
21 Per E-Rechnung bezahlen?
24 Wie hilft die CSS?
26 Kostendruck – unnötige Operationen?
28 Was sind die Vorteile des Kunden-Login-Portals
«myCSS»?
29 Automatische Steuerbestätigung?
31 Änderungen bei Qualitop?
33 Wissen Sie es?
Profitieren Sie von den
attraktiven Angeboten unseres
Kundenclubs CSS Exklusiv
Frage
18
Titelbild: simon+kim
Frage
06
Frage
12
CSSMagazin 4 | 2014
Sauerkraut ist lecker und enthält viele
wertvolle Inhaltsstoffe.
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es
sen gesundheitlichen Nutzen mehr. Deshalb ist der
Verzehr von rohem Sauerkraut besonders gesund.
Als Alternative empfiehlt sich ein Sauerkraut-Drink;
dazu den Sauerkrautsaft beispielsweise mit Apfel-
oder Birnensaft versüssen, etwas Rüeblisaft beige-
ben, falls gewünscht, würzen und mit getrockneten
Cranberries dekorieren. Aber Achtung: Wie alle
bakteriell fermentierten Lebensmittel (z.B. Käse,
Bier, Wein, Salami) enthält Sauerkraut Histamin, ein
Eiweiss, das bei Histamin-Unverträglichkeit zu Kopf-
schmerzen, Übelkeit oder Durchfall führen kann.
Winterzeit ist Sauerkrautzeit. Entgegen seinem Namen stösst uns dieses Kraut aber keineswegs sauer auf.Text: Franziska Guggisberg
02Frage
Was tun gegen Winterbeschwer-den?
03
Der Winter naht und bald schon sind Husten, Schnupfen
und Erkältungen im Anzug. Hier hilft medicine 2.0,
das von medizinischen Fachpersonen verfasste Gesund-
heitslexikon der CSS. Egal, ob auf der Website der
CSS oder als App für das Smartphone: medicine 2.0
erklärt Krankheitsbilder sowie deren Ursachen und Symp-
tome auf einfache Art. Dazu gibt’s Tipps, was man
selber gegen eine Krankheit unternehmen kann und ab
wann es eine medizinische Fachperson braucht.
medicine 2.0: Damit der lange Winter vielleicht
etwas leichter fällt.
www.css.ch/medicine
Frage
Sauerkraut – ein Wundermittel?
Sauerkraut entsteht durch die Fermentation mit
Milchsäurebakterien, die sich auf dem Weisskohl
(Kabis) befinden. Es ist reich an den Vitaminen A, K, C
und Vitaminen der B-Gruppe. Besonders der hohe
Vitamin-C-Gehalt verhinderte in früheren Jahrhun-
derten, dass Seeleute an Skorbut starben. Als eines
von wenigen pflanzlichen Lebensmitteln enthält es
zudem Vitamin B12. Sauerkraut hat sehr wenig Kalo-
rien, sättigt aber aufgrund des hohen Ballaststoff-
anteils (Nahrungsfasern) sehr gut. Wird beim Kochen
nur wenig Öl verwendet, ist es also eine ideale Bei-
lage – oder Hauptgericht im Kampf gegen den
Winterspeck. Deftig ist aber meistens das, was zu
Sauerkraut serviert wird, zum Beispiel Speck. Rohes
Sauerkraut enthält Milchsäurebakterien, die bei
regelmässigem Konsum unseren Darm vor schädli-
chen Pilzen und Bakterien schützen. Zudem unter-
stützen die Milchsäurebakterien unser Immun-
system, das besonders im Winter beansprucht wird.
Vielfältige ZubereitungAuch bei der Zubereitung zeigt das
Sauerkraut seine Vielfältig-
keit. So kann es zum
Beispiel als Eintopf
mit Poulet, Pepe-
roni oder als Sup-
pe mit Äpfeln
und Lauch ser-
viert werden.
Allerdings soll-
te es mög-
lichst kurz und
schonend ge-
gart werden, da
die Vitamine des B-
Komplexes und vor
allem das Vitamin C
beim Kochen rasch zer-
stört werden. Auch Sauer-
kraut aus Dosen hat keinen gros-
CSSMagazin 4 | 2014
© T
ho
mas
Stu
dh
alte
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Franchise erhöhen: Die ordentliche Franchise in
der Grundversicherung beträgt für Erwachsene
CHF 300, Kinder bezahlen keine Franchise. Wer die
Franchise erhöht, spart damit bis zu CHF 1540 (bei
einer Maximalfranchise von CHF 2500).
Frage
Wie kann ich Prämien sparen?2015 steigen die Prämien stärker als in den Vorjahren. Hier die wichtigsten Tipps, wie sich dennoch sparen lässt. Text: Roland Hügi
05 Alternatives Versicherungsmodell: Die CSS Ver-
sicherung bietet mit dem Hausarztmodell, dem
telemedizinischen Modell «Callmed» und dem
HMO-Modell drei Alternativen zur ordentlichen
Grundversicherung an. Mit diesen Modellen erhalten
die Versicherten erhebliche Prämienrabatte.
Unfalldeckung ausschliessen: Wer berufstätig ist und
beim gleichen Arbeitgeber mindestens acht Stunden
pro Woche arbeitet, ist beim Arbeitgeber gegen
Berufs- und Nichtberufsunfälle versichert. In diesem
Fall kann die Unfalldeckung in der obligatorischen
Grundversicherung ausgeschlossen werden. So sin-
ken die Prämien um 7 Prozent.
Prämie jährlich zahlen: Wer seine Prämie bis Ende
Januar 2015 gleich für das ganze Jahr bezahlt, erhält
1 Prozent Skonto. Bei einer halbjährlichen Bezahlung
(bis 31. Januar respektive 31. Juli 2015) beträgt das
Skonto noch 0,5 Prozent.
www.css.ch/sparen
In ihrer Festrede im Luzerner Verkehrshaus über-
brachte Doris Leuthard die Grüsse des Bundesrates
und gratulierte der CSS zum Jubiläum. Dabei blickte
sie nicht nur auf die bewegte und oftmals harzige
Geschichte der Krankenversicherungen in der
Schweiz zurück. Sie brach auch eine Lanze für das
heutige System. «Dieses hat sich bewährt und garan-
tiert den Menschen eine gute medizinische Versor-
gung.» Zudem wirke der Wettbewerb motivierend für
die Krankenversicherungen und sei kostensparend.
Stets die Balance findenAber auch ein gutes System könne und müsse immer
wieder hinterfragt und optimiert werden. Sie nahm
Was sagt die Bundesrätin?Vor 100 Jahren erhielt die CSS vom Bundesrat die Konzession als Krankenversicherung. Am Festakt vom 29. August in Luzern brach Bundesrätin Doris Leuthard eine Lanze für das heutige System.Text: Roland Hügi
04Frage
damit unter anderem Bezug auf die aktuellen poli-
tischen Anstrengungen, den Wettbewerb um gesun-
de Versicherte einzudämmen – was ganz im Sinne
der CSS ist. Grundsätzlich gelte es, stets die Balance
zwischen Qualität und Kosten zu finden. Und hier
seien alle gefordert: die Politik genauso, wie die
Krankenversicherungen und das Individuum. Gesun-
der Menschenverstand, nachvollziehbare Entschei-
de und Masshalten seien hier die entscheidenden
Stichworte. Und mit Letzterem meinte Doris Leuthard
wohl nicht zuletzt die Bitte, wie sie in einem CSS-
Handbuch aus den 60er-Jahren nachzulesen ist:
«Geht nicht wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt.»
Aus Anlass des Jubiläums unterstützt die CSS eine wohltätige Insti-
tution. In Luzern durfte die Stiftung «Denk an mich» einen
Check von CHF 50 000 entgegennehmen. Diese setzt sich seit bald
einem halben Jahrhundert für Menschen mit Behinderung ein.
Eine gut gelaunte Bundesrätin Doris Leuthard an der
Jubiläumsveranstaltung der CSS
Dossier Schlaf
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es
Frage
06Wie viel Schlaf brauche ich?Von Napoleon wird kolportiert, er sei mit vier Stunden Schlaf ausgekommen. Bei Einstein andererseits sollen es deren zwölf gewesen sein. Aber wie viel braucht es denn wirklich?Text: Roland Hügi
Das Gute gleich vorweg: Auch wenn wir mal eine
Nacht fast ohne Schlaf haben, wirft uns das nicht aus
dem Lebenskonzept und wir können den Arbeitstag
problemlos überstehen. Zur Regel sollten kurze Nächte
und lange Tage jedoch nicht werden. Wer dies trotz-
dem tut, setzt gemäss dem deutschen Schlafforscher
Jürgen Zulley seine Gesundheit ernsthaft aufs Spiel.
«Zu wenig Schlaf macht alt – körperlich, geistig und
seelisch», so Zulley. Aber wie viel Schlaf braucht denn
der Mensch wirklich, um nicht in diese unerfreuliche
Krankheitsspirale zu geraten?
Statistisch sind es sieben StundenRein statistisch gesehen, schlafen wir rund sieben
Stunden pro Nacht. Das heisst jedoch nicht, dass sich
alle Menschen diese Zahl als Regelgrösse verinner-
lichen sollten. Die Schlafbedürfnisse sind nämlich von
Person zu Person verschieden und schwanken zwi-
schen sechs und zehn Stunden. Aber nicht unbedingt
die Anzahl Stunden, die wir schlafen, ist in erster Linie
zentral, sondern wie wir uns am folgenden Tag fühlen.
So gesehen, muss jeder Mensch seine individuelle
Schlafdauer selber herausfinden. Auch sollte man sein
Schlafbedürfnis nicht übertölpeln und sich ein anderes
Schlafverhalten antrainieren, also versuchen, aus einem
«Einstein einen Napoleon» zu machen. Denn es gibt
nun mal Kurz- und Langschläfer – genauso, wie es
blonde und braunhaarige Menschen gibt.
Das Bedürfnis wandelt sichSo individuell die Schlafbedürfnisse jedes einzelnen
Menschen sind, so stark wandeln sie sich im Verlauf
unseres Lebens. Während neugeborene Babys rund
16 Stunden am Tag schlafen, liegt das Schlafbedürfnis
von Kindern zwischen fünf und zehn Jahren bei neun
bis elf Stunden. Bis ins Alter sinkt die Schlafdauer konti-
nuierlich. Wer also als Siebzigjähriger nach sechs oder
gar fünf Stunden aufwacht, braucht sich in der Regel
keine Sorgen zu machen. Denn die «senile Bettflucht»
entspricht letztlich einer normalen Entwicklung im
Verlauf eines Lebens. Ruhig Blut also – hier müssen wir
alle einmal durch.
Eulen und LerchenEs gibt sie tatsächlich, die typischen Morgen- oder
Abendtypen oder eben Eulen und Lerchen. Während
sich die Eule höchst ungern bereits morgens um
sechs Uhr aus dem Bett schält, ist die Lerche bereits
zur Höchstform aufgelaufen. Gemäss dem deut-
schen Schlafforscher Jürgen Zulley sind aber bloss
15 Prozent der Bevölkerung eindeutig dem einen oder
anderen Typus zuzuordnen. Der ganze Rest gehört
zum breiten Mittelfeld der Normalschläfer. Gemäss
Zulley geben die Gene vor, ob jemand als Eule oder
Lerche durchs Leben geht. Allerdings spielen auch das
Alter sowie die Lebensumstände eine gewichtige
Rolle. Die Merkmale von Eulen und Lerchen:
Lerchen: Viele ältere Menschen gehören in diese
Kategorie. Lerchen sind eher introvertiert und
gehen 1,5 Stunden früher zu Bett als Eulen. Sie sind
eher Kurzschläfer und ihre Schlafdauer ist meis-
tens gleich. Sie kennen wenig Schlafprobleme und
üben Sport gerne am Morgen aus.
Eulen: Viele jüngere Menschen gehören zu diesem
Typus. Eulen sind eher extrovertiert und stehen
2 Stunden später auf als Lerchen. Sie sind eher Lang-
schläfer, wobei die Schlafdauer oft unterschiedlich
ist. Schlafprobleme sind bei ihnen verbreiteter und
für Sport können sie sich vor allem am Nachmittag
und Abend erwärmen.
Schlaftyp Eule: Wer so veranlagt ist, kommt am Morgen
nur mühsam aus den Federn.
CSSMagazin 4 | 2014
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es
Sämtliche Alarmglocken sollten klingeln, wenn das
Schnarchen von Aussetzern begleitet ist – in dieser
Zeit atmen die Betroffenen nicht mehr. Das deutet
auf eine Schlafapnoe hin (siehe Frage 15).
Wer schnarcht, stört nicht nur den Menschen, mit
dem er das Bett teilt. Die eigene Schlafqualität ist
genauso beeinträchtigt. Schnarcher erwachen
manchmal sogar vom Lärm, den sie verursachen –
das Geräusch kann bis zu 80 Dezibel erreichen. Das
entspricht dem Pegel eines Presslufthammers.
Skepsis ist angebrachtWas hilft dagegen? Antischnarchmittel gibt es
zuhauf auf dem Markt. Der Schlafforscher Jürgen
Zulley ist vor allem bei Mund- und Nasensprays,
Gurgellösungen und Tabletten skeptisch:
«Es ist nicht nachgewiesen, dass dadurch
das Schnarchen gemildert würde»,
schreibt er in seinem Werk «Mein Buch
vom guten Schlaf». Wird das Schnarchen
vor allem in Rückenlage ausgelöst, hilft ein speziell
aufblasbarer Rucksack. Er verhindert, dass sich die
Betroffenen in Rückenlage drehen.
Alkohol oder Übergewicht als UrsacheAuch Alkohol oder Übergewicht können die Auslöser
des Schnarchens sein – die logischen Konsequenzen
daraus wären, keinen Alkohol mehr zu trinken und das
Gewicht zu reduzieren. Bei anatomischen Ursachen
könnten eine Begradigung der Nasenwand oder eine
Mandelentfernung die Situation verbessern.
Was hilft gegen Schnarchen?Schnarchen, bis die Wände zittern – das muss nicht sein. Was gegen das nächtliche «Sägen» hilft. Text: Manuela Specker
Bei Antischnarch-
mitteln ist Skepsis
angebracht.
Frage
07
Was ist ein Jetlag?08Bei einem Jetlag gerät der Schlaf-Wach-Rhythmus
aus dem Takt. Dies ist die Folge der schnellen
Reisegeschwindigkeit per Flugzeug, wenn mehrere
Zeitzonen überquert werden. Bei der Ankunft
am Ziel ist die innere Uhr noch immer auf die Zeit
am Abflugort eingestellt; entsprechend bereitet
es Schwierigkeiten, sich dem neuen Rhythmus
anzupassen. Bei manchen geschieht dieser Prozess
bereits nach wenigen Tagen, andere brauchen
Wochen, bis ihre innere Uhr mit der neuen Zeitzone
übereinstimmt.
Frage
Schnarchen ist für das Um- feld unangenehm. Allerdings kann man etwas dagegen unternehmen.
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CSSMagazin 4 | 2014
Der neunjährige Bub schlief tief und
fest, als er plötzlich aufstand, das Fens-
ter öffnete – und prompt aus dem
ersten Stockwerk stürzte. Er hatte
Glück und erlitt nur leichte Prellungen.
In wachem Zustand klingelte er danach
bei seiner Mutter, die ihm verdutzt die
Türe öffnete.
Die Geschichte dieses kleinen
Schlafwandlers hat sich so vor einem
Jahr in München zugetragen. Die
meisten Betroffenen sind jung: Gemäss
der Klinik für Schlafmedizin
in Zurzach kennen rund 15
bis 20 Prozent aller Kinder
und Jugendlichen nächt-
liche Eskapaden, an die sie
sich am nächsten Morgen nicht mehr
erinnern. Bei den Erwachsenen sind es
rund 1,5 bis 2,5 Prozent.
Zum Glück ist es nicht der Normal-
fall, dass sich die Betroffenen in ernst-
hafte Gefahr bringen. Typische Formen
des Schlafwandelns sind plötzliches
Aufrichten im Bett, Schreien oder aus-
gedehntere «Spaziergänge» durch die
Wohnung. Solches Verhalten ist die
Folge einer Aufwachstörung: Schlaf-
wandler befinden sich gleichzeitig in
einem Schlaf- und einem Wachzu-
stand. Jene Gehirnareale, die für
Muskelaktivitäten und Bewegungen zu-
Ist Schlaf- wandeln gefährlich?Sie schlafen und zeigen trotzdem Ver- haltensweisen, die an einen Wachzustand erinnern: die Schlafwandler. Das Phänomen ist vor allem in der Kindheit nichts Aussergewöhnliches. Trotzdem ist Vorsicht angebracht. Text: Manuela Specker
09Frage
Schlafwandler sollte man nicht aufwecken. Sie können in ihrer Desorientierung sich und andere gefährden.
Meistens verschwindet die Aufwachstörung noch vor der Pubertät.
Dossier Schlaf
ständig sind, erwachen, während
die Areale für Bewusstsein und
Erinnerung weiter im Tiefschlaf
schlummern. So sind motori-
sche Bewegungen wie Laufen
oder Funktionen wie Schreien
möglich, obwohl die grossen
Hirnareale inaktiv sind.
Keinesfalls sollte man
versuchen, Schlafwandler auf-
zuwecken – in ihrer Desorien-
tierung sind sie unberechen-
bar und können vor Schreck
sich und andere gefährden.
Auch ist es angebracht, ent-
sprechende Sicherheitsvorkeh-
rungen zu treffen, da Schlaf-
wandler ihre Umgebung nicht
richtig wahrnehmen: Fenster soll-
ten nicht allzu leicht zu öffnen sein
und Gegenstände, mit denen Schlaf-
wandler sich oder andere verletzen
können, sollten ausser Reichweite
aufbewahrt werden.
Meistens verschwindet die Auf-
wachstörung noch vor der Pubertät von
alleine. Erwachsene, die schlafwandeln,
sollten auf jeden Fall den Ursachen
auf den Grund gehen. Aus-
löser können unter anderem
Stress, Alkohol oder Schlaf-
mangel sein. © T
hin
ksto
ck
CSSMagazin 4 | 2014
Unser Körper schaltet um die Mittagszeit auf Spar-
flamme – das berühmte Mittagstief ist biologisch im
Körper angelegt und vergleichbar mit dem Körper-
zustand in der zweiten Nachthälfte. Es wäre also das
Natürlichste auf der Welt, seinem Biorhythmus zu
folgen und sich für ein Nickerchen hinzulegen. Bloss
fehlt es dazu oft nicht nur an entsprechenden
Räumlichkeiten, sondern auch – vermeintlich – an
Zeit. Hinzu kommt die nach wie vor mangelnde Ak-
zeptanz: In einem Arbeitsumfeld, wo Wenigschläfer
als besonders belastbar gelten, ist an einen Power-
nap im Büro nicht einmal zu denken.
Was bringt der Mittagsschlaf?Kurz, aber intensiv: Das Nickerchen über Mittag kann Wunder wirken. Text: Manuela Specker
10Frage
Frage
11Macht Schlaf- mangel dick?Zu wenig Schlaf schlägt auf die Hüften. Das liegt an der Hormonproduktion, die durcheinandergerät.Text: Manuela Specker
Acht Stunden lang nichts essen, ohne das berühmte
Loch im Bauch zu kriegen? Tagsüber ein Ding der
Unmöglichkeit. Anders in der Nacht, wenn der Kör-
per auf Erholung programmiert ist. Unter anderem
produziert er in dieser Zeit das Hormon Leptin, wel-
ches dafür sorgt, dass wir uns satt fühlen. Die Pro-
duktion von Ghrelin hingegen – jenes Hormons,
welches das Hungergefühl verursacht – wird wäh-
rend des Schlafs unterdrückt. Schlafmangel bringt
diesen Mechanismus gehörig durcheinander.
So erstaunt es wenig, dass zu wenig Schlaf sich
negativ auf das Körpergewicht auswirken kann. Eine
Studie von US-Forschern der Universität Colorado
hat sogar gezeigt, dass Menschen, die für ihre Ver-
hältnisse zu wenig schlafen, dazu neigen, mehr zu
essen, als sie eigentlich brauchen.
Die 16 Probanden wurden in zwei Gruppen auf-
geteilt: Die eine Hälfte durfte fünf Tage lang neun
Stunden schlafen, die andere Hälfte nur fünf Stun-
den. Jene mit weniger Schlaf nahmen in dieser Zeit
fast ein Kilogramm zu. Beim Frühstück langten sie
zwar weniger kräftig zu – vermutlich weil ihre innere
Uhr sich noch im Schlafmodus befand. Dafür assen
sie spätabends vermehrt kalorienreiche Lebensmit-
tel – zu dieser Zeit ist Nahrung schwerer verdaulich.
Anstatt sich auf den Schlaf vorzubereiten, muss der
Körper Energie für die Verdauung freisetzen. Das er-
schwert das Einschlafen.
Hinzu kommt, dass sich übermüdete Menschen
tendenziell weniger bewegen. Es kommt auch vor,
dass Übergewichtige gerade wegen ihres Körper-
gewichts Schlafstörungen entwickeln. Schlafmangel
setzt also einen Teufelskreis in Gang.
Dauert der Mittagsschlaf zu lange, wird das
Aufstehen zur Tortur.
Dabei sind Mittagsschläfer am Nachmittag nach-
weislich produktiver. Zahlreiche Studien haben den
gesundheitsfördernden und leistungssteigernden
Effekt nachgewiesen. Zu besonders viel Ruhm
brachte es die Untersuchung mit Nasa-Piloten:
Durch einen Mittagsschlaf von maximal 30 Minuten
konnten sie ihre Reaktionsfähigkeit um 16 Prozent
steigern. Zudem sank die Wahrscheinlichkeit einer
verringerten Aufmerksamkeit um 30 Prozent.
Es braucht allerdings eine gewisse Übung und
Regelmässigkeit, um abschalten zu können. Der Mit-
tagsschlaf sollte auf keinen Fall länger als 30 Minuten
dauern, da man sonst in den Tiefschlaf fällt und das
Aufstehen zur Tortur wird. Einen besonderen Tipp
hat der Schlafforscher Jürgen Zulley für Menschen
ohne Weckmöglichkeit auf Lager: Vor dem Nicker-
chen eine Tasse Kaffee trinken. Da das Koffein erst
nach 30 Minuten wirkt, stört es nicht beim Einschla-
fen, macht aber pünktlich wach.
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es
12Frage
Wie steht’s mit dem Schlaf im Tierreich?Text: Roland Hügi, Filzcollage: Peter Halter
ElefantDer Elefant gehört zu den Kurzschlä-
fern im Tierreich. Ihm reichen vier
Stunden, verteilt auf mehrere Schlaf-
phasen. Giraffen kommen gar
mit der Hälfte aus.
Braunbär Der Braunbär hält eine Winterruhe,
eine Art Dämmerzustand, wäh-
rend dem die Körpertemperatur nicht
so stark sinkt, wie bei den Winter-
schläfern.
FroschDer Frosch verfällt im Winter in
eine Kältestarre. Damit er bei Minus-
temperaturen nicht zum Eisblock
wird, hat er als «Frostschutzmittel»
Glukose (Traubenzucker) im Blut.
MurmeltierMurmeltiere halten einen sozialen
Winterschlaf in grösseren Gruppen.
Da der Energieverbrauch auf unter
zehn Prozent absinkt, reichen die rund
1,2 Kilo angefressenen Fettreserven
für den ganzen Winter.
VogelVögel schlafen nur mit einer
Hirnhälfte. So bleiben sie wachsam,
falls etwa eine Katze auf Pirsch ist.
Und Zugvögel können so im Halbschlaf
fliegen.
SchmetterlingeSchmetterlinge haben verschiedene
Überwinterungsstrategien. Wäh-
rend z.B. der Zitronenfalter als Falter
überwintert, ist es beim Schwalben-
schwanz die Puppe, aus der im
Frühling der Falter schlüpft. Andere
Arten überwintern als Raupe
(Grosser Schillerfalter), als Ei (Apollo-
falter) oder versuchen, in den
warmen Süden zu fliegen (Admiral).
IgelIgel gehören wie die Fledermäuse
zu den klassischen Winterschläfern.
Grund dafür ist nicht zuletzt der,
dass im Winter keine Igelnahrung
(Käfer, Würmer etc.) zu finden ist –
dann eben doch lieber schlafen …
KatzenKatzen sind regelrechte
Schlafmützen. Sie ver-
schlafen rund zwei
Drittel des Tages.
EulenMit wenigen Ausnahmen
(z.B. Schnee-Eule) schlafen
die meisten der 200 Eulen-
arten am Tag und jagen nachts
(häufig Mäuse).
Dossier Schlaf
FledermausDie Fledermaus macht einen ununter-
brochenen Winterschlaf. Herz-
und Atemfrequenz sowie Körpertem-
peratur fallen auf ein Minimum ab.
SchneckeSchnecken verfallen – wie der
Frosch – in eine Winterstarre.
Im Sommer, wenn es heiss und
trocken ist, halten sie ausser-
dem einen Sommerschlaf.
SiebenschläferDie putzigen Siebenschläfer machen –
wie es der deutsche Name sagt –
einen Winterschlaf von sieben oder meist
gar mehr Monaten. Qu
elle
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CSSMagazin 4 | 2014
Das richtige KlimaEin kleiner Spaziergang am Abend an der frischen
Luft ist für das Einschlafen förderlich. Körperliche
Anstrengungen hingegen putschen eher auf. Sorgen
Sie auf jeden Fall für frische Luft im Schlafzimmer.
Die Temperatur sollte tiefer sein als in anderen Räu-
men. Generell wird eine Temperatur zwischen
14 und 18 Grad empfohlen, aber das Kälte- und
Wärmeempfinden ist letztlich eine individuelle Ange-
legenheit. Im Winter sollte das Schlafzimmer etwas
befeuchtet werden, denn kalte Luft ist sehr trocken
Schlaf ist eine individuelle Angelegenheit. Es gibt aber einige allgemeingültige Regeln, mit denen sich die Schlafqualität erhöhen lässt.Text: Manuela Specker
Gibt es Schlaf- regeln?
Frage
13und kann die Atemwege reizen. Dafür braucht
es nicht zwingend einen elektrischen Raumbefeuch-
ter – bereits ein feuchtes Handtuch über der Hei-
zung kann Wunder wirken.
Die richtigen GetränkeGerade in kälteren Zeiten ist ein Kräutertee nicht nur
gut für das Gemüt, sondern auch als Vorbereitung
für die Nachtruhe. Ein Glas Milch mit Honig ist sogar
ein regelrechter Schlummertrunk. Al-
kohol mag vordergründig das Ein-
schlafen fördern, doch weil der Körper
den Alkohol danach wieder abbauen
muss, wird die wichtige Phase des
Tiefschlafs gestört. Generell empfiehlt es sich, ab
dem späten Nachmittag auf koffeinhaltige Getränke
zu verzichten.
Das richtige EssenFrühstück und Mittagessen sollten die Hauptmahl-
zeiten bilden. Das Abendessen hat den grössten Ein-
fluss auf den Schlaf, weshalb es im besten Fall rund
vier Stunden vor dem Schlafen zu sich genommen
wird. Schweres Essen hindert am Einschlafen, weil
der Magen zu sehr mit Verdauen beschäftigt ist. Ge-
rade Fleischfasern gehören zu den schwer verdau-
lichen Nahrungsbestandteilen. Grundsätzlich gilt:
Eine gesunde Ernährung fördert auch die Schlaf-
qualität.
Der richtige ZeitpunktEs gibt keine bestimmte Schlafdauer, die es einzu-
halten gilt – ab wann sich jemand erholt fühlt, ist
eine individuelle Angelegenheit und hängt auch vom
Anteil des Tiefschlafs ab. Die Qualität des Schlafs ist
viel wichtiger als die Quantität. Deshalb ist es ratsam,
erst ins Bett zu gehen, wenn man auch tatsächlich
müde ist. Wer sich zum Einschlafen zwingen will, er-
reicht oft das Gegenteil und wälzt sich stundenlang
im Bett.
Ein paar Regeln können mithelfen, einen guten Schlaf zu finden.
Dossier Schlaf
Ein Glas Milch mit
Honig ist ein regelrech-
ter Schlummertrunk.
Wer hat den Wecker erfunden?
14
Der amerikanische Uhrmacher Levi Hutchins gilt
als Erfinder des Weckers – sein Gerät aus dem
Jahr 1787 konnte allerdings nur um 4 Uhr morgens,
wenn er gewöhnlich aufstand, vollautomatisch
klingeln. War die Aufweckzeit einmal eingestellt,
konnte sie nicht mehr verändert werden. Ein mecha-
nischer Wecker mit einstellbarer Weckzeit wurde
erstmals 1847 patentiert, und zwar vom Franzosen
Antoine Redier.
Frage
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kim
CSSMagazin 4 | 2014
«Ich war immer müde und wusste nicht, warum»,
erinnert sich Hildi Becker. Die dreifache Mutter
kämpfte in den letzten zehn Jahren ständig mit
Müdigkeits- und Erschöpfungserscheinungen. Die
Nachbarn verstanden nicht, warum sie kaum
draussen mit den Kindern spielte. Ihr Mann ging im-
mer vor Hildi Becker ins Bett, damit er dem starken
Schnarchen seiner Frau etwas ausweichen konnte.
Nach mehreren Arztbesuchen kam dann endlich
die erlösende Diagnose für ihre Tagesschläfrigkeit:
Hildi Becker litt an Schlafapnoe.
Gefährliche Atemaussetzer In der Schweiz sind rund 150 000
Menschen davon betroffen. Lautes,
unregelmässiges Schnarchen und
nächtliches Schwitzen können
schon erste Anzeichen für eine
Schlafapnoe sein. Eindeutige Hin-
weise sind Atemaussetzer wäh-
rend des Schlafens – das passiert,
weil sich durch eine erschlaffte
Rachenmuskulatur die Atemwege
verengen.
Betroffene fühlen sich aufgrund des gestörten Tief-
schlafs tagsüber oft müde und leiden unter Konzen-
trationsmangel. Die möglichen Folgen sind fatal. So
erhöht sich unter anderem das Risiko für einen Unfall
durch Einschlafen am Steuer. Laut der Lungenliga
verschärfen Übergewicht, übermässiger Alkohol-
konsum, Rauchen, regelmässiger Gebrauch von
Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie vergrösserte
Mandeln die Gefahr, eine Schlafapnoe zu entwickeln.
Auch die genetische Veranlagung ist nicht zu unter-
schätzen.
Endlich GewissheitFür eine erste Voruntersuchung bietet die Lungen-
liga einen Schlafapnoe-Risikotest an. Je nach Re-
sultat ist eine ärztliche Untersuchung empfehlens-
wert. Endlich den Grund für die
Tagesschläfrigkeit zu kennen, ist für
betroffene Patienten oft eine Erlö-
sung: «Ich war erleichtert. Ich hatte
endlich eine Diagnose für meine
Müdigkeit. Es war eine Wohltat, allen
zu erzählen, was ich habe», sagt Hildi
Becker heute.
Seitdem trägt sie eine Atemmaske,
auch CPAP-Gerät genannt, welches
durch einen sanften Luftstrom die
Atemwege frei macht und so das
Durchschlafen ermöglicht. Das CPAP-
Gerät wird einmal pro Jahr von der Lungenliga ge-
prüft. Zudem trifft Hildi Becker monatlich andere
Schlafapnoe-Patienten und ist Teil einer Erfahrungs-
austauschgruppe, eine Dienstleistung, die von der
Lungenliga angeboten wird. Hildi Becker ist über-
zeugt: «Ohne Hilfe hätte ich das nie geschafft.»
Da sie ihre Schlafprobleme in den Griff bekom-
men hat, kann sie wieder viel mit ihren Kindern und
ihren beiden Enkelinnen unternehmen. «Jetzt kann
ich meine Familie endlich wieder richtig genies-
sen.»
Was hilft gegen Schlafapnoe?Mehr als 150 000 Personen in der Schweiz leiden an Schlafapnoe, einer Schlafstörung mit Atemaussetzern. Eine Betroffene spricht über ihr Leiden und die erlösende Diagnose. Text: Simone Burgener
15Frage
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Die Müdigkeit gehört der Vergangenheit an ...
Jahrelang hatte Hildi Becker Müdigkeits- und Erschöpfungserscheinungen. Doch dann kam die erlösende Diagnose.
… dank der Atemmaske, welche die Atemwege frei macht.
Der Schlafapnoe-
Risikotest wird auf
der Internetseite
der Lungenliga unter
www.lungenliga.ch/
schlafapnoe angeboten.
Dort kann auch die
kostenlose Informati-
onsbroschüre zum
Thema Schlafapnoe
bestellt werden.
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CSSMagazin 4 | 2014
Was passiert im Schlaflabor?Menschen mit schweren Schlafbeschwerden erhalten in einem Schlaflabor Hilfe. Doch was passiert dort genau? Eine Nacht in der Klinik für Schlafmedizin in Zurzach.Text: Roland Hügi
16Frage
aufgezeichnet sind, kann der Fach-
arzt eine exakte Auswertung vor-
nehmen, eine verlässliche Diagno-
se stellen und falls nötig weitere
Schritte einleiten.
Ärztliche AnalyseEiner von ihnen ist Dr. med. Jens
Acker, Facharzt FMH für Psychia-
trie und Psychotherapie. Stunden
vor meiner «Verkabelung» in der
KSM – der Schweizer Pionierklinik
in Sachen Schlaf – hat der leitende
Arzt Psychiatrie der KSM anhand
diverser Fragebogen meine Schlaf-
situation analysiert und im ge-
meinsamen Gespräch erläutert.
Hinweise auf eine allfällige Schlaf-
störung – und von denen gibt es
rund hundert – findet er keine.
«Ihre Schlafmenge von rund fünf
Stunden liegt jedoch in einem
Grenzbereich», mahnt er.
Mittlerweile hat Ingrid Findling
rund zwanzig Kabel in die soge-
nannte Headbox auf dem Nachttischchen einge-
stöpselt. Im Überwachungsraum testet sie sämtliche
Anschlüsse. Und dann «gute Nacht». Stille. Aus den
Nebenzimmern ist kein Geräusch zu vernehmen.
Klar, wer in die KSM kommt, will nur eines: schlafen.
Oder eben herausfinden, weshalb dies nicht möglich
ist. Langsam döse ich weg, im Wissen darum, dass all
meine Bewegungen und Geräusche in den kom-
menden Stunden vom Computer registriert und von
einer Kamera aufgezeichnet werden.
Es ist, als verpasste man mir einen Massanzug. Ver-
messen werden aber nicht Arme, Beine und Brust-
korb. Vielmehr hantiert Ingrid Findling, Fachfrau für
neurophysiologische Diagnostik und Leiterin Pflege
in der Klinik für Schlafmedizin Zurzach (KSM), mit
dem Messband an meinem Kopf herum, macht hier
eine rote Markierung, setzt dort einen Strich. Seit
bald zwanzig Jahren arbeitet sie in der KSM und hilft
mit, dass Menschen im dortigen Schlaflabor ihren
Schlafstörungen auf den Grund gehen können.
Peeling auf der Kopfhaut«Mit einer Peelingpaste raue ich nun Ihre Kopf-
haut auf», erklärt Ingrid Findling. Und schon bald
hat sie mit einem Spezialmittel insgesamt sechs
Elektroden auf den aufgerauten Stellen aufge-
klebt. «Wird hart wie Gips.» Muss es auch, sollen
doch die Elektroden während des Schlafs im Zur-
zacher Schlaflabor nicht abfallen.
Sie werden es erlauben, jede
Sekunde meines Schlafes zu ana-
lysieren und am kommenden Mor-
gen auszuwerten.
Ergänzt werden die Elektroden
durch weitere «Anschlüsse» an
Stirn, Brust, Beinen, Hals und Kinn.
All diese Verkabelungen ermög-
lichen es, nicht bloss die Hirn-
ströme zu messen, sondern auch
die Atmung, die Muskelspannung,
die Augenbewegungen, den Herz-
schlag und allfällige Schnarch-
aktivitäten – schlicht alles, was im
weitesten Sinne mit Schlaf zu tun
hat. Denn nur wenn alle Parameter © T
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Dossier Schlaf
Die Schlafklinik2013 suchten 3550 Personen
die Spezialisten der Klinik
für Schlafmedizin (KSM; Stand-
orte: Bad Zurzach und Luzern)
auf. In der KSM-Sprech-
stunde lassen sich viele Schlaf-
probleme ambulant be-
handeln. Im Schlaflabor wird
detailliert erfasst, was im
Körper geschieht, wenn er im
Schlafmodus ist. Für Schnarch-
ler wird in Luzern eine
Schnarchsprechstunde ange-
boten. Patienten schliesslich
mit schweren und komplexen
Schlafstörungen werden
auf der stationären Abteilung
in Bad Zurzach behandelt.
Diagnostiziert und therapiert
werden alle Arten von
Schlafstörungen. Weitere
Infos unter:
www.ksm.ch
Ingrid Findling verkabelt Autor Roland Hügi …
… bevor dieser nach und nach in den Schlaf sinkt.
CSSMagazin 4 | 2014
Faszinierend, was sich in der Nacht im Kopfkino so
alles abspielt – oft völlig bizarr und vermeintlich rea-
litätsfremd. Das schreiende Monster, der steile Ab-
grund, der leidenschaftliche Kuss: Träume gelten als
Abbild der Seele, aus Ausdruck von Ängsten, unver-
arbeiteten Ereignissen, Freuden, Sehnsüchten oder
schlicht als «Abfallprodukte» des Erlebten.
Eine LernhilfeDie Wissenschaft ist sich über den Sinn des Träu-
mens nicht einig. Vermutet wird unter anderem, dass
Träume eine wichtige Rolle spielen, um tagsüber Ge-
lerntes zu verfestigen oder die Eindrücke zu ver-
arbeiten. Der finnische Psychologe Antti Revonsuo
erachtet Träume sogar als eine Art Sicherheits-
training für Notfallsituationen. Wenn wir uns in unse-
ren Träumen immer wieder mit beängstigenden
Situationen beschäftigen, seien wir besser in der
Realität darauf vorbereitet.
Vorsicht vor TraumdeutungHüten sollte man sich vor festgelegten Deutungs-
mustern von Träumen – der Schlüssel zur Bedeu-
tung der Träume liegt in der eigenen Interpretation
und hat in zahlreichen Fällen viel mit der gegenwär-
tigen Lebenssituation zu tun. «Die stereotype Ausle-
gung von Traummotiven ist abzulehnen», schrieb
schon der Begründer der analytischen Psychologie,
C.G. Jung (1875 bis 1961). «Es braucht mehr als
geistlose Schemata, wie sie sich in vulgären Traum-
büchern finden.»
Warum träumen wir?Träume sind eine Art Schlüssel zum Unterbe-wusstsein. Sie scheinen auch eine Rolle bei der Wissensverarbeitung zu spielen. Text: Manuela Specker
17Frage
Kurz nach fünf Uhr liege ich – nicht zum ersten
Mal – wach. Was tun? Zuhause würde der Wecker
läuten. Doch hier? Ich drehe mich nochmals um und
schlafe bis 6.30 Uhr weiter, bevor endgültig die Zeit
zum Aufstehen gekommen ist. Doch zuerst heisst es,
sämtliche Kabel- und Klebeverbindungen zu lösen,
bevor bereits die erste «Hausaufgabe» ruft: das mor-
gendliche Schlafprotokoll. Wie erholsam war der
Schlaf? Mittelmässig. «Wie oft waren Sie wach?»
Acht Mal. So exakt wie möglich versuche ich, mich
an die vergangenen knapp acht Stunden zu erinnern
und meine Angaben zu Papier zu bringen.
Die Stunde der WahrheitEinige Zeit später kommt im Überwachungsraum der
Klinik die Stunde der Wahrheit. Gemeinsam mit Jens
Acker sitze ich vor einem Bildschirm mit unzähligen
Kurven, Diagrammen und Grafiken. Sie zeigen im
Sekundenrhythmus sämtliche meiner Nachtaktivitä-
ten – und auf einem kleinen Bildschirm sehe ich mein
schlafendes Konterfei. «Ihre Schlafeffizienz hat knapp
90 Prozent betragen, das heisst, von der Zeit im Bett
haben Sie mit Ausnahme von 55 Minuten immer ge-
schlafen», erklärt Jens Acker und
widerlegt dadurch mein subjektives
Empfinden, dass ich oft für längere Zeit
wach gelegen bin und sehr oberfläch-
lich geschlafen habe. Auch dem wider-
spricht nämlich die Analyse: Egal, ob
Tiefschlaf oder Traumschlaf – mein
Schlafverhalten zeigt keinerlei Auffäl-
ligkeiten. Und auch die gelegentlichen
Beinzappler oder Schnarchler liegen im
Normalbereich. Im Gegensatz zu vie-
len anderen Schläfern (vom Kind bis
zum Greis), welche die KSM aufsuchen. Erst die ge-
naue Auswertung zeigt ihnen, woran sie leiden und
wo die Lösung liegen könnte. In vielen Fällen können
so die Schlaffachleute mithelfen, die Lebensqualität
eines Menschen wieder massiv zu verbessern.
Dr. med. Jens Acker erläutert die Schlafresultate.
CSSMagazin 4 | 2014
Ist der Himmel über der Schweiz bald voll?Er hat «Kerosin im Blut» und ein Maultier ist sein bestes Beruhigungsmittel: Daniel Weder, CEO der Schweizer Flugsicherung skyguide.Interview: Roland Hügi, Foto: Marco Sieber
Daniel Weder, was denken Sie, wenn Sie an
einem schönen Abend unzählige Kondensstreifen
am Himmel sehen?
DANIEL WEDER: Ich finde diesen Mix aus Farben,
Weite und den Gedanken an Reisen in ferne Länder
etwas Wunderbares. Natürlich denke ich dabei auch
an «meine» Leute bei skyguide, die all den Flugzeu-
gen über uns Richtung, Höhe und Fluggeschwindig-
keit vorgeben und für deren Sicherheit sorgen.
Kommt da auch Berufsstolz auf?
Stolz ist vielleicht etwas hoch gegriffen. Ich finde die
Aviatik generell sehr spannend. Die Leute, die in der
Aviatik arbeiten, haben vielfach eine enge Beziehung
zum Beruf. Diese habe ich als ehemaliger «Swissair-
ler» speziell beim «Grounding» und anschliessend
bei der Gründung und dem Aufbau der Swiss erlebt.
Jetzt erlebe ich sie bei skyguide. Unsere Firma trägt
ihren Anteil bei zum täglichen Flugbetrieb, und das
macht mir Freude.
War Ihre berufliche Laufbahn schon in der Kind-
heit vorgespurt – etwa in Form von Modellfliegern,
die Sie als kleiner Knirps gebastelt haben?
Nicht wirklich – als Jugendlicher wusste ich nicht so
recht, in welche Richtung es mich verschlagen soll.
Ich wählte den Weg der Luftverkehrsschule und lan-
dete letztlich bei der Swissair. Von diesem Moment
an aber hatte ich «Kerosin im Blut», wie wir Aviatiker
sagen. Ich fühle mich auch nach Jahrzehnten noch
immer sehr wohl in diesem Umfeld und finde es fas-
zinierend, zu sehen, was hinter den Kulissen alles zu-
sammenspielen muss, damit der Fluggast letztlich
ein tolles Erlebnis hat.
Im ersten Halbjahr 2014 kontrollierte skyguide
mehr als eine halbe Million zivile Flüge.
Was braucht es alles dazu?
Als Aussenstehender kommen einem vor allem die
zivilen und militärischen Controller vor ihren Bild-
schirmen in den Sinn, wenn man den Namen sky-
guide hört. Damit sie ihre Arbeit machen können,
braucht es aber ein ganzes Netzwerk von Spezialis-
ten in vielen Sparten der Flugsicherung. So sind über
300 Ingenieure, Techniker und Computerfachleute
für den Ausbau und Unterhalt der komplexen techni-
schen Anlagen zuständig. Verschiedene Experten
beschäftigen sich mit der Planung und Entwicklung.
Dazu kommen administratives Personal und zahl-
reiche Instruktoren, die sich um die Aus- und Weiter-
bildung der operativen Mitarbeitenden am skyguide
training center kümmern.
Welche Fähigkeiten müssen skyguide-
Mitarbeitende mitbringen?
Bei uns arbeiten viele hochtalentierte Menschen
in verschiedenen sehr anspruchsvollen Berufen, wo-
bei die Anforderungen je nach Job unterschiedlich
sind. Dazu bedarf es der Matura
oder einer beruflichen Grundaus-
bildung mit eidg. Fähigkeitsausweis,
wobei die Alterslimite bei 30 Jahren
ist. Zentral sind psychische Belast-
barkeit, Teamfähigkeit und Verant-
wortungsbewusstsein. Am wich-
tigsten ist jedoch die Fähigkeit,
logisch und dreidimensional den-
ken zu können und mehrere Dinge
auf einmal machen zu können. Nur
wer all dies auf sich vereint, kann im
Job überhaupt bestehen.
skyguide gilt als High Reliability
Organisation (HRO), also als
«Hochzuverlässigkeitsorganisa-
tion» – welche Kriterien
müssen dazu erfüllt sein?
HRO heisst, dass bei uns sehr hohe
Anforderungen bezüglich Sicher-
heit und Zuverlässigkeit gelten. Unregelmässigkei-
ten, Fehler oder auch nur schon Bedenken werden
analysiert und offen diskutiert. Zudem versuchen wir,
Entwicklungen in der Aviatik und im Unternehmen
zu antizipieren und in unsere Überlegungen einflies-
sen zu lassen. Wir befinden uns also – auf einem be-
reits sehr hohen Niveau – in einem ständigen Lern-
prozess, der nie enden wird. Damit dies überhaupt
möglich ist, sind unsere Hierarchien eher flach und
durchlässig. Wir sind alle per du. Dies erlaubt es,
dass Informationen umgehend von den Leuten an
der Front zum Management durchdringen und um-
18Frage
gekehrt.
Daniel Weder57, ist seit 2007 CEO von
skyguide, der zivilen und
militärischen Flugsicherung
der Schweiz. skyguide
beschäftigt an insgesamt
14 Standorten (Zentren
in Genf und Wangen/Düben-
dorf) in der Schweiz rund
1400 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter, darunter
540 Flugverkehrsleiterinnen
und -leiter. skyguide ist
eine privatrechtlich geführte
Aktiengesellschaft und
arbeitet im gesetzlichen Auf-
trag des Bundes, der
gleichzeitig auch Eigner ist.
CSSMagazin 4 | 2014
«Ich finde es faszinierend, zu sehen, was hinter den Kulissen alles zusammenspielen muss, damit der Fluggast letztlich ein tolles Erlebnis hat.» Daniel Weder, CEO skyguide.
Ihr Unternehmen beschäftigt rund 1400 Personen.
Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler –
bei skyguide kann schon das kleinste Blackout
katastrophale Auswirkungen haben. Was tun
Sie, um Fehler zu vermeiden?
Das meiste wurde eben gesagt. Die Kultur muss vom
Sicherheitsdenken durchdrungen sein – auf allen Stu-
fen. So beginnt bei uns z.B. jede Geschäftsleitungs-
sitzung mit dem Traktandum «Safety». Ein weiterer
zentraler Faktor ist die Auswahl unserer Mitarbeiten-
den. Nur ein kleiner Teil der Bewerberinnen und Be-
werber ist für einen Job bei skyguide geeignet. Dann
spielen Schulung und Training eine wichtige Rolle.
Zudem umfasst das ganze System der Luftüberwa-
chung zahlreiche Sicherheitsstufen, sogenannte
«Safety Barriers». Sie dienen dazu, Schaden zu ver-
hindern bei einem Versäumnis, einem Fehler oder
einem Systemausfall.
Was tut skyguide, damit die Mitarbeitenden
gesund und fit bleiben?
Seit geraumer Zeit ist die Gesundheit bei skyguide
ein Dauerthema. Es findet ein regelmässiger Aus-
tausch zwischen der Geschäftsleitung und den Be-
triebsärzten statt. Unsere Leute sind stark belastet.
Dies führte zum Aufbau einer Organisation, welche
sich speziell der Gesundheit im Unternehmen
widmet. Wir bieten für bestimmte Berufskategorien
Regenerationsurlaube. Kaderpersonen geben wir
zudem die Möglichkeit, zuhause zu arbeiten oder
eine Auszeit zu nehmen. Schliesslich bieten wir im
Rahmen des Programms «Fit at work» etwa präven-
tive Untersuchungen oder sportliche Aktivitäten über
Mittag an und haben die Menüplanung im Personal-
restaurant umgestellt.
Und was unternimmt Daniel Weder selber, um
seinen anspruchsvollen Job packen zu können?
In meinem Beruf arbeite ich zwar sehr viel und muss
für Extremfälle rund um die Uhr erreichbar sein. Das
heisst aber nicht, dass
ich mich nicht abgren-
zen kann. Meine Agen-
da enthält Zeitfenster,
die es erlauben, Körper
und Geist herunterzu-
fahren. Meine Frau spielt
eine wichtige Rolle, wo-
bei wir zuhause eher
wenig über das Geschäft
sprechen. Zudem achte
ich darauf, genügend zu
schlafen und mich gesund zu ernähren, was in die-
sem Job nicht immer ganz einfach ist. Erholung fin-
de ich beim Biken und Laufen in der Natur. Und
schliesslich habe ich auch noch ein ganz und gar
tierisches Beruhigungsmittel: Ich bin Besitzer eines
Maultiers, das meine Pflege und Aufmerksamkeit er-
fordert. Ein hervorragendes Kontrastprogramm zu
meinem kopflastigen Beruf.
Nochmals zu den zahlenmässig zunehmenden
Kondensstreifen am Himmel: Die Schweizer
Strassen können den Verkehr kaum mehr schlu-
cken. Wann werden wir beim Luftraum über der
Schweiz auch so weit sein?
Der Luftraum über der Schweiz ist bereits heute ge-
sättigt. Vor allem in Spitzenzeiten sind die Luftstras-
sen, Ab- und Anflugrouten voll und es müssen Ver-
spätungen eingeplant werden. Zwar haben wir die
Möglichkeit, die Kapazitäten vor allem mit techni-
schen Massnahmen noch zu verbessern. Es muss
aber – wie bereits angetönt – auch im europäischen
Kontext etwas unternommen werden. Wir zählen in
Europa über 30 Flugsicherungen mit fast ebenso vie-
len Prozessen und Technologien. Von einem ein-
heitlich strukturierten Luftraum sind wir also noch
weit entfernt.
Die Firma skyguide hat bei der CSS eine kollektive Heilungskostenver-
sicherung sowie eine Krankentaggeldversicherung abgeschlossen.
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Dank skyguide herrscht Ordnung im Schweizer Luftverkehr.
Der Bildschirm gibt Auskunft über Flug und Route.
Alternative Ver- sicherungsmodelle: Was ändert sich?
19
Die CSS bietet in der Grundversicherung mit der Ge-
sundheitspraxisversicherung, der Hausarztver-
sicherung Profit und dem telemedizinischen Modell
Callmed drei alternative Versicherungsmodelle
(AVM) an. In diesen erhalten die Versicherten einen
attraktiven Rabatt und gehen dafür im Gegen-
zug gewisse Verpflichtungen ein. Per 1. Januar 2015
kommt es in den erwähnten Versicherungs-
modellen zu verschiedenen Reglementsanpassun-
gen. Diese sind vom Bundesamt für Gesund-
heit genehmigt worden. Unter anderem betreffen die
Änderungen den Bezug von Generika und Prä-
ventionsleistungen sowie die Umteilung in ein ande-
res Versicherungsprodukt, wenn die Bestimmun-
gen nicht eingehalten werden. Die Details zu den
Änderungen finden sich auf der Website der CSS.
www.css.ch/anpassungen
Frage
CSSMagazin 4 | 2014
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Per E-Rechnung bezahlen?
21
CSS-Versicherte mit E-Banking können neu zeitspa-
rend und bequem per E-Rechnung bezahlen.
E-Rechnungen werden elektronisch ins E-Banking
zugestellt statt per Post in den Briefkasten.
Mit wenigen Mausklicks kann die E-Rechnung geprüft,
als PDF auf dem Computer gespeichert und der
fixfertig ausgefüllte Einzahlungsschein zur Zahlung
freigegeben werden. Das mühsame Abtippen von
Referenznummern und Rechnungsbeträgen entfällt
also. Mit der E-Rechnung behalten Sie stets die volle
Kontrolle. Die Rechnungen werden geschützt über-
mittelt, und bei einer Beanstandung können Sie
eine E-Rechnung per Mausklick ablehnen. Um E-Rech-
nungen zu empfangen, melden Sie sich ganz
einfach in Ihrem E-Banking unter «E-Rechnung» bei
der CSS.
www.e-rechnung.ch
Frage
Was gibt es Schöneres für Kinder, als im Schnee her-
umzutollen und sich eine Schneeballschlacht zu
liefern. In der Hitze des Gefechts kann
es da schon mal vorkommen, dass
eine Fensterscheibe irrtümlich zu
Bruch geht oder Nachbars Auto eine
Beule davonträgt. In solchen Fällen
kommt die Privathaftpflichtversiche-
rung der CSS zum Tragen. Diese schützt nebst der
versicherten Person auch deren Familie und alle wei-
teren Personen, die im Haushalt leben. Übernom-
men werden Schadenersatzforderungen von Dritt-
personen, wenn fremdes Eigentum beschädigt oder
Personen verletzt werden.
Teil einer «Trilogie»Die Privathaftpflichtversicherung ist Teil des Haus-
halt-Versicherungsangebotes der CSS. Dieses wird
ergänzt durch eine Hausrat- sowie eine Gebäude-
versicherung. Diese drei Versicherungsprodukte
lassen sich individuell kombinieren – für einen
umfassenden Versicherungsschutz. Die Privathaft-
pflicht- und Hausratversicherung wurde im Frühjahr
2014 von den Kundinnen und Kunden in einer Um-
frage des Vergleichsdienstes Comparis mit der Note
5 bewertet und belegte damit einen Spitzenplatz.
Unter anderem wurden die Kriterien Kompetenz,
Prämienhöhe und Schadenabwicklung bewertet.
www.css.ch/haushalt
www.css.ch/haushalt-offerte
Frage
Was, wenn der Schnee nicht nur rieselt?Leise rieselt der Schnee – schon bald wieder. Doch wie verhält es sich, wenn der Sprössling mit einem Schneeball ungewollt die Fenster-scheibe des Nachbarn zerschlägt? Hier springt die Privathaftpflichtversicherung der CSS ein.Text: Roland Hügi
20
Der Winter birgt viele Gefahren. Gut, bietet die CSS einen umfas-senden Versicherungsschutz an.
Scheibe wegen
Schneeball zerbors-
ten? Hier hilft die
Versicherung der CSS.
Kundenzufriedenheit03/2014
Haftpflicht und Hausrat
gut: 5.0
CSSMagazin 4 | 2014
Wer mittags nicht warm essen kann, steht abends oft
vor der Frage, ob nicht zumindest jetzt etwas
Warmes auf dem Teller landen sollte. Doch für die
Gesundheit ist eine warme Mahlzeit am Tag nicht
zwingend. Natürlich gibt es Lebensmittel wie Kartof-
feln, die wir ausschliesslich in gekochtem Zustand zu
uns nehmen können. Der Kochprozess tötet zudem
Keime ab – aber damit gehen oft auch Nährstoffe
wie Vitamine verloren.
Genuss steht im VordergrundEntscheidender als die Frage, ob warm oder kalt,
ist das Bestreben, sich ausgewogen zu ernähren.
Warme Mahlzeiten sind vor allem gut für die Seele:
Wärme intensiviert den Geschmack der Speisen und
kann zu einem Gefühl besserer Sättigung führen. Die
Temperatur der Speisen ist also vor allem eine Frage
des Genusses.
Frage
Braucht es eine warme Mahlzeit pro Tag?Ein warmes Essen ist gut für die Seele – für die Gesundheit spielt die Temperatur der Nahrung keine Rolle. Text: Manuela Specker
23
Der Kochprozess tötet Keime ab – aber auch Nährstoffe wie Vitamine.
Das beste Kranken-kassensystem?
Nach der Diskussion über die
Einheitskasse fragt es sich,
welches Modell denn wirklich
das beste wäre. Natürlich
Kassenvielfalt – aber mit ech-
tem Wettbewerb. Solange die
Prämien für Kranke und Ge-
sunde gleich sein müssen,
jagen die Kassen Gesunde.
Dagegen kämpft die Regie-
rung mit dem Risikoaus-
gleich: Er glich bisher die un-
terschiedlichen Belastungen
der Kassen durch Alte, Frauen und Aufenthalte in
Spitälern sowie Pflegeheimen aus. Demnächst soll-
ten auch die Belastungen durch besonders häufige
ambulante Behandlung ausgeglichen werden.
Doch ein immer feinerer Risikoausgleich ver-
kommt zu einem Kostenausgleich zwischen den
Kassen. Das aber zerstört ihre Anreize, ihre Kunden
gesund zu pflegen und zu erhalten. Was also tun?
Vom Sport lernen! Im Fussball und Eishockey
würden die Klubs den sportlichen Erfolg vor allem
durch die Jagd auf gute Spieler suchen, statt in die
Ausbildung ihrer eigenen jungen Talente zu investie-
ren, wenn es nicht eine kluge Regel gäbe: die Trans-
ferpreise. Klubs, die gute Spieler von anderen Klubs
abwerben, müssen diese dafür entschädigen. Das
gibt ihnen starke Anreize, junge Talente zu suchen,
gut auszubilden, gesund zu halten und auf dem
Markt zu verkaufen. Diese Regel ist eine wichtige
Ursache hinter den grossen Erfolgen unserer Fuss-
ball- und Eishockeynationalmannschaft.
Analog dazu sollten Krankenkassen nicht dann
mehr Geld erhalten, wenn sie besonders kranke
Kunden haben, sondern dann, wenn sie von anderen
Kassen Kranke übernehmen und ihnen Gesunde ge-
ben. Das böte den Kassen wirklich starke Anreize,
das medizinisch Beste für die Gesundheit ihrer Kun-
den zu tun. Deshalb könnte dann der Wettbewerb
von seinen heutigen Fesseln befreit werden und
wäre richtig fruchtbar.
In dieser Kolumne äussert sich fortan Reiner
Eichenberger. Er ist Professor für Theorie
der Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität
Fribourg/Freiburg.
22
Reiner Eichenberger,
Universität Fribourg
Kolumnen-Frage
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hin
ksto
ck
CSSMagazin 4 | 2014
zu koordinieren, allenfalls weitere ambulante Mass-
nahmen zu eruieren und bei der Organisation von Ent-
lastungsmöglichkeiten zu helfen.
Reibungsloser AblaufDie Care Managerin sorgt also für einen reibungslosen
Ablauf und steht den Betroffenen mit Rat und Tat zur
Seite. «Den Leuten ist oft schon sehr geholfen, wenn
wir sie mit den richtigen Anlaufstellen in Kontakt brin-
gen», sagt Claudia Schuler. Sie telefoniert nicht nur
regelmässig mit Ruth und Peter Schoch, sie geht auch
persönlich vorbei. «Für eine optimale Betreuung ist
Vertrauen wichtig. Dafür ist der persönliche Kontakt
eine Grundvoraussetzung», sagt sie.
Ruth und Peter Schoch waren schon für man-
chen Hinweis von ihr dankbar. Zum Beispiel, dass sie
mit ihrer Versicherungsdeckung für
einen bestimmten Betrag pro Jahr
einen Fahrdienst in Anspruch nehmen
können. Zudem half Claudia Schuler
beim Bezug der richtigen Hilfsmittel
und bei der langfristigen Organisation
der ambulanten Therapien. «Es kommen so viele
Dinge auf einen zu, da ist es schwierig, den Überblick
zu behalten», sagt Ruth Schoch.
Keine Frage des AltersDie persönliche Patientenbegleitung der CSS ist für
alle Versicherten da, die Unterstützung brauchen. Das
ist nicht etwa eine Frage des Alters, sondern des Vor-
falls, der die Betroffenen zwingt, mit einer neuen
Lebenssituation zurechtzukommen – zum Beispiel
nach einem Schlaganfall, einer chronischen Krankheit
wie Parkinson und Multipler Sklerose oder einer
Lähmung wie im Fall von Peter Schoch.
Weitere Informationen und Anmeldungen unter:
www.css.ch/betreuungsprogramme
Peter Schoch (75) ist fast am ganzen Körper gelähmt;
trotzdem kann er in den eigenen vier Wänden leben.
Das ist vor allem dank seiner Frau Ruth möglich, die
rund um die Uhr für ihn da ist. Auch die CSS trägt ihren
Anteil dazu bei: Beide konnten gleich nach dem Austritt
aus der Rehaklinik auf die Unterstützung durch die per-
sönliche Patientenbegleitung (Care Management) der
CSS zählen.
Fragen über Fragen tauchen auf, wenn man sich
plötzlich in einer solchen gesundheitlichen Situation
wiederfindet. Das Leben zuhause ist nicht zu verglei-
chen mit der Betreuungssituation in einem Spital
oder in einer Rehaklinik, wo die Tage durchstruk-
turiert sind und das Personal jederzeit zu Hilfe eilen
kann.
Optimale Betreuung gewährleistetDie CSS stellte Peter und Ruth Schoch in dieser Situa-
tion mit Claudia Schuler eine persönliche Ansprech-
partnerin zur Seite. Sie hat ursprünglich Pflegefachfrau
gelernt – die Care Manager bei der CSS sind allesamt
ausgebildete Gesundheits- und Sozialversicherungs-
fachleute. Ihre Aufgabe ist es unter anderem, die ver-
schiedenen medizinisch notwendigen Behandlungen
Wie hilft die CSS?Mit der persönlichen Patientenbegleitung stellt die CSS ihren Versicherten in gesundheitlich schwierigen Situationen einen Ansprechpartner zur Seite. Das garantiert eine optimale Betreu-ung – wie im Fall von Peter Schoch. Text: Manuela Specker
24Frage
Die Patientenbegleitung
der CSS ist für alle Ver-
sicherten da, die Unter-
stützung brauchen.
Können nicht zuletzt dank der CSS wieder lachen: Peter und Ruth Schoch.
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Moderne Schönheits- ideale sind ein guter Nähr-boden für Essstörungen.
Die Schweiz bewegt sich gemäss Statistik in Sachen
Essstörungen im Durchschnitt der anderen ent-
wickelten Länder. Die Dunkelziffer ist jedoch sehr
hoch. Wer hat nicht jemanden im Bekanntenkreis,
der Essstörungen hat oder hatte oder
dessen Kinder darunter leiden? Land-
läufig am bekanntesten dürften
Magersucht (Anorexie) und Ess-
Brech-Sucht (Bulimie) sein.
Weniger bekannt ist die
Esssucht ohne nachfolgen-
de Handlungen wie Er-
brechen, das sogenannte
«Binge-Eating». Zwischen
diesen einzelnen Krank-
heiten gibt es zahl-
reiche Mischformen.
Auch Übergewicht
kann eine Essstörung
zugrunde liegen. Immer
mehr Schweizerinnen und
Schweizer leiden zudem an
«Orthorexie», das heisst, sie
befassen sich übermässig
mit gesundheitsfördernder Er-
nährung (siehe nachfolgendes
Interview).
Aktive, leicht Übergewichtige leben länger Schlank gilt als gesund und Menschen, die abneh-
men, schätzt man als willensstark und diszipliniert.
Leute mit Magersucht und Ess-Brech-Sucht sind ge-
sellschaftlich daher in der Regel von ihrer äusseren
Erscheinung her besser anerkannt als Übergewichti-
ge. Dies, obwohl man herausgefunden hat, dass
Menschen mit leichtem Übergewicht (BMI zwischen
26 und 29, siehe «BMI») eine geringere Sterblichkeit
haben als schlanke Menschen. «Gemäss neustem
Stand des Wissens ist das, was früher mollig genannt
wurde, häufig nicht nur nicht ungesund, sondern ge-
sundheitsfördernd», sagt die Präsidentin des Exper-
ten-Netzwerks Essstörungen Schweiz, Dr. Erika To-
man. Voraussetzung dafür ist allerdings regelmässige
Bewegung. Es ist also Zeit für ein Umdenken, auch
bei den Fachleuten.
Essstörungen betreffen nicht nur TeenagerDass auch Frauen über 40 und Männer unter Ess-
störungen leiden können, ist ebenfalls noch wenig
bekannt. Beide Gruppen scheuen sich eher, fach-
liche Hilfe zu beanspruchen. Tatsächlich tritt eine
Essstörung nach 40 nicht aus heiterem Himmel auf.
Auslöser sind oft Veränderungen rund um die Meno-
pause und der damit verbundene hormonelle Wech-
sel. Eine scheinbar überwundene Essstörung in der
Jugend kann so im mittleren Alter plötzlich wieder
zum Thema werden.
Welche Erfahrungen macht man auf der Bera-
tungsstelle der Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen
(AES) in Zürich mit all diesen heutigen Erscheinungs-
formen? Wir haben uns dazu mit der Fachberaterin
der AES, der Psychologin Annette Bischof-
Campbell, unterhalten.
Frage
25Ist schlank = gesund?Essstörungen haben viele Gesichter. Das moderne Schönheitsideal, aber auch der Mangel an körperlichen Aktivitäten und gesellschaftliche Entwicklungen unterstützen sie.Text: Stefanie Meier, Foto: simon+kim
CSSMagazin 4 | 2014
Frau Bischof-Campbell, warum
kommen in der Schweiz heute so
viele Essstörungen vor?
ANNETTE BISCHOF-CAMPBELL: In der
Pubertät erleben Jugendliche die
eigene Entwicklung zum Mann oder
zur Frau oft ambivalent. Früher hatte
man mehr Freiräume und Bewegung
und entwickelte so ein sichereres Kör-
pergefühl. Heute haben Jugendliche
weniger Gelegenheit, in ihren Körper
«hineinzuwachsen» und sich darin
wohlzufühlen. Zudem hat sich das
Schönheitsideal gewandelt: Marilyn
Monroe, die Kleidergrösse 42 hatte,
würde heute als Pummelchen gelten.
Gerade Zürich ist eine sehr «schlanke
Stadt». Das setzt viele unter einen
Druck, den man beispielsweise in den
USA viel weniger hat.
Was können Eltern diesbezüglich zur
Prävention von Essstörungen tun?
Wichtig ist es, den Mädchen und Jun-
gen die Möglichkeit zu geben, sich
auch körperlich zu erfahren, und zwar
lustvoll. Da helfen beispielsweise kör-
perliche Aktivitäten, die Spass machen.
Egal, ob das nun Zumba, Bauchtanz,
Schwimmen oder etwas anderes ist.
Bewegungsaktivitäten in der Gruppe
sind gut, um sich im Umgang mit an-
deren zu erleben; da fällt mir die Pfadi
ein, ein Kampfsport wie Karate oder
ein Mannschaftssport wie Fussball.
Wie gross sind die Erfolgsaussichten,
wenn nicht die Betroffenen selber,
sondern ihre Angehörigen bei Ihnen
Rat suchen?
Die Angehörigen sind sehr wichtig. Es
gibt für jede Essstörung auch Faktoren,
die sie aufrechterhalten: Menschen
mit Essstörungen erhalten oft viel Auf-
merksamkeit von den Angehörigen,
und sie können durch ihr Verhalten ihr
Umfeld zu einem gewissen Grad steu-
ern. Solche Muster gilt es zu erkennen
und zu durchbrechen. Deshalb ist es
oft sehr hilfreich, wenn die Angehö-
rigen einbezogen werden.
Stellen Sie gewisse Trends in Sachen
Essgewohnheiten der Schweizerinnen
und Schweizer fest?
Immer mehr Menschen befassen sich
gemäss eigenen Angaben übermässig
mit gesundheitsfördernder Ernährung,
wählen «gesunde» Nahrungsmittel,
vermeiden «ungesunde» und folgen
strikten Ernährungsregeln. Dieses im
Fachjargon als Orthorexie bezeichnete
Essverhalten tritt oft im Zusammen-
hang mit Essstörungen auf und kann
zu Magersucht führen oder mit Buli-
mie oder «Binge-Eating» einhergehen
(siehe Box). Der Körper entwickelt
durch die einseitige Ernährung nicht
selten Mangelerscheinungen. Ortho-
rexie wird vor allem mit dem hohen
Gesundheitsbewusstsein der Schwei-
zer Bevölkerung erklärt.
Was raten Sie Betroffenen und
ihren Angehörigen?
Suchen Sie auf jeden Fall Rat! Es gibt
in der ganzen Schweiz entsprechen-
de Beratungsstellen und eine
Vielzahl von Informationen
im Internet. Auf den folgen-
den drei Internetseiten finden Sie zahl-
reiche weiterführende Links.
www.boulimie-anorexie.ch
(Association Boulimie Anorexie)
www.aes.ch
(Arbeitsgemeinschaft Ess-Störungen/AES)
www.netzwerk-essstoerungen.ch
(Experten-Netzwerk Essstörungen Schweiz)
Annette Bischof-Campbell
CSSMagazin 4 | 2014
4% der Schweizer Bevölkerung leidet an einer Essstörung:
1 Ess-Brechsucht/Bulimie 1,7%
2 Binge Eating-Störung 1,6%
3 Anorexie/Magersucht 0,7%
Quelle: Studie von Universität und Universitäts-spital Zürich im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit, Prävalenz von Essstörungen in der Schweiz, Zürich 2012.
1
2
3
Body-Mass-Index (BMI)Der BMI steht für das Verhältnis zwischen Körper-
grösse und Gewicht gemäss folgender Berech-
nungsformel (Beispiel: 60 kg schwer, 1,65 m gross).
60 (Körpergewicht in kg)
2,7225 (Grösse in m)2 = 22
Als normalgewichtig gilt ein BMI zwischen 18,5
und 25. Ein BMI unter 17,5 steht für Untergewicht,
ein BMI über 30 für schweres Übergewicht.
BMI-Rechner:
www.css.ch/bmi
Die Gesundheitskosten in der Schweiz und damit die
Prämien steigen unaufhörlich. Verantwortlich dafür
sind einerseits die demografische Ent-
wicklung sowie immer neuere und bes-
sere medizinische Behandlungsmetho-
den. Andererseits werden auch vermehrt
unnötige Operationen durchgeführt.
Doch wie kann sich eine versicherte Person, die vor
einer geplanten Operation steht, Klarheit verschaf-
fen, ob eine Operation wirklich zwingend notwendig
ist? Eine ärztliche Zweitmeinung kann in solchen
Fällen Unterstützung bieten.
Frage
Kostendruck – unnötige Operationen? Ein Knie, das schmerzt, das Hüftgelenk, das sich bemerkbar macht. Klar: Hier muss operiert werden. Wirklich? Eine ärztliche Zweitmeinung kann Alternativen aufzeigen.Text: Roland Hügi
26Dienstleistung ist kostenlosDie CSS bietet diese Dienstleistung ihren Versicher-
ten kostenlos an – mit der Idee, dass eine Operation
nur dann durchgeführt wird, sie diese auch zwin-
gend nötig ist. Eine ärztliche Zweitmeinung ist eine
medizinische Beurteilung durch einen neutralen,
bisher nicht beteiligten Arzt vor einem geplanten
operativen Eingriff. Die Dienstleistung unterstützt
CSS-Versicherte bei der Entscheidungsfindung für
oder gegen eine Operation. Den Entscheid fällt auf
jeden Fall die versicherte Person. Eine Zweitmeinung
empfiehlt sich vor allem im Bereich der Orthopädie
(Wirbelsäule, Knie, Hüfte usw.), aber auch bei ande-
ren geplanten Operationen kann eine Zweitmeinung
sinnvoll sein.
Das Thema «vermeidbare Operationen» ist seit
einiger Zeit auch in Fachkreisen aktuell. So wies
Margrit Kessler, Präsidentin der Schweizerischen
Stiftung für Patientenschutz, bereits vor mehr als
einem Jahr in einem Medienartikel darauf hin, dass
seit der Einführung der Fallpauschale in den Spitälern
«die Zahl der unnötigen Behandlungen und Opera-
tionen zugenommen hat» (u.a. aufgrund des Kos-
tendrucks, der zu einer Mengenausweitung führt).
Immer mehr raten auch Ärzte dazu, eine Zweitmei-
nung einzuholen.
www.css.ch/zweitmeinung
Wem gehört die CSS?
27
Die CSS Gruppe ist durch ihre Organisationsform
nicht gezwungen, ihren Gewinn zu maximieren.
Deshalb kann sie Überschüsse wieder zugunsten der
Versicherten einsetzen. Sie hat nur einen Aktionär:
den CSS Verein, der durch den 40-köpfigen CSS-Mit-
gliederrat vertreten wird. Der Mitgliederrat wird aus
Vereinsmitgliedern aller Kantone gewählt.
Setzen Sie ein Zeichen und werden Sie deshalb
Mitglied im CSS Verein! Die Mitgliedschaft ist
kostenlos. Voraussetzung ist einzig eine Kranken-
zusatzversicherung bei der CSS Gruppe.
Weitere Informationen:
www.css.ch/verein
Frage
Vor einer Operation
kann eine Zweitmei-
nung Sinn machen.
Bei einer Zweitmei-nung sichtet ein
neutraler Arzt die Unterlagen.
© T
hin
ksto
ck
Frage
28
Noch nie war es so einfach, sich um seine Versiche-
rungsangelegenheiten zu kümmern: Mit «myCSS»
haben Sie rund um die Uhr Zugriff auf Ihre aktuelle
Police, erstellte Offerten, Abrechnungen und vieles
mehr. Das benutzerfreundliche Kunden-Login-Portal
hilft, den Überblick über alle Daten und Kosten zu be-
halten. So sehen Sie jederzeit Ihre Leistungsdeckung
auf einen Blick.
Rechnungen online einreichenAuch Rechnungen können Sie in Zukunft online einrei-
chen, und Sie haben einen direkten Draht zu unseren
Fachspezialisten, indem Sie via «myCSS» eine elektro-
nische Anfrage an uns richten. Die CSS legt dabei be-
sonders grossen Wert auf den Schutz Ihrer Privat-
sphäre. Darum erfüllt «myCSS» die höchsten Standards
im Bereich «Sicherheit und Datenschutz».
Melden Sie sich noch heute für das neue Kun-
den-Login-Portal an: my.css.ch/registrieren. Wer
sich bis Ende Dezember 2014 registriert, hat die
Chance, einen Reisegutschein von Helvetic Tours
zu gewinnen. Es winken ein Gutschein in der Höhe
von 4000 Franken sowie je neunmal ein Gutschein
im Wert von 700 Franken. Die Verlosung findet im
Januar 2015 statt.
www.css.ch/wettbewerb
Die CSS-Versicherten können ab sofort das Kunden-Login-Portal «myCSS» nutzen. Damit haben sie per Mausklick immer und überall Zugriff auf ihre Versicherungsdokumente. Text: Manuela Specker
Was sind die Vorteile des Kunden-Login-Portals «myCSS»?
Dank «myCSS» können Versicherte ihre Daten überall online abfragen.
Automatische Steuerbestätigung?In allen Kantonen sind die selbst getragenen Krank-
heitskosten steuerlich abziehbar, soweit sie einen
vom kantonalen Recht bestimmten Selbstbehalt über-
steigen. In der Regel beträgt dieser fünf Prozent
des Nettoeinkommens. Um den Abzug geltend zu
machen, braucht es eine Bestätigung der Krankenver-
sicherung. Personen, die bei der CSS versichert
sind und die bereits im vergangenen Jahr eine Steuer-
bestätigung bestellt haben, müssen nichts unter-
nehmen: Sie werden von der CSS automatisch bis
zirka Ende Februar 2015 mit dem aktuellen Auszug
bedient. Wer erstmals eine Steuerbestätigung bestel-
len möchte, findet dazu auf der Website der CSS
ein Bestellformular oder kann die Bestätigung direkt
bei der Serviceline oder der Agentur bestellen.
www.css.ch/steuerbestaetigung
29Frage
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hin
ksto
ck
© G
etty
imag
es
Grundsätzlich benötigt der menschliche Körper im
Winter keine zusätzlichen Nährstoffe. Jedoch essen
wir automatisch weniger Früchte und Gemüse.
Gründe dafür können das Angebot,
die Kälte, Gewohnheiten etc. sein.
Dabei ist es besonders in den Winter-
monaten wichtig, ausreichend mit Vi-
taminen und Mineralstoffen versorgt
zu sein, weil unser Immunsystem
durch Viren und Bakterien auf die Probe gestellt
wird. Dazu gibt es ein tolles Angebot an wertvollem
Wintergemüse.
Team fürs ImmunsystemVitamin C, Vitamin D und Zink – so lautet das Dream-
team fürs Immunsystem. Vitamin C pusht das Im-
munsystem und ist deshalb besonders im Winter
wichtig. Es wirkt als Antioxidans und schützt unsere
Zellen vor schädlichen Radikalen. Lieferan-
ten sind vor allem Sauerkraut, diverse
Sorten Kohl, Broccoli und Zitrusfrüch-
te. Auch Vitamin D ist im Winter von
grosser Bedeutung, da unser Körper
aufgrund der verminderten Sonnen-
einstrahlung viel weniger selbst pro-
duziert als im Sommer. Vitamin D
brauchen wir zudem für starke
Knochen und Muskeln. Es ist
vor allem in Eiern, Fisch,
Butter und Pilzen
enthalten. Bei älteren Personen kann eine Supple-
mentierung (also eine zusätzliche Vitaminaufnahme)
Sinn machen. Das Spurenelement Zink schliesslich
ist unerlässlich für ein funktionsfähiges Immunsys-
tem. Es findet sich in Kürbiskernen, Vollkornbrot und
Fleisch.
Tiefkühlgemüse als AlternativeTiefkühlgemüse stellt eine gute Alternative zu fri-
schem Gemüse dar. Es ist meistens besser halt- und
dosierbar. Zudem schont das Schockgefrieren die
meisten Vitamine und Mineralien, ausser Vitamin C.
Da kann es zu Verlusten von rund 30 Prozent kom-
men. Allerdings reduziert sich der Vitamin-C-Gehalt
auch bei der Lagerung von frischem Gemüse.
Genügend Flüssigkeit!In der Kälte ist die Luft trockener. Unser Körper be-
nötigt deshalb mehr Flüssigkeit, um die Luft für die
Lungen zu erwärmen und anzufeuchten. Die
Schleimhäute sind zudem besser gegen Erreger ge-
wappnet, wenn sie ausreichend mit Flüssigkeit ver-
sorgt sind. Auch wenn sich im Winter der Durst we-
niger bemerkbar macht, ist es wichtig, ausreichend
zu trinken (1,5 bis 2 Liter pro Tag), am besten Tee.
Dieser wärmt zudem wunderbar – und zwar Körper
und Geist.
Winter – muss ich die Ernährung umstellen?Im Winter gilt es, den Körper zu wärmen und mit Vitaminen und Mineralstoffen unser Immunsystem zu unterstützen. Am besten mit einheimischem Wintergemüse wie Rosen- kohl oder Kabis.Text: Franziska Guggisberg
30Frage
Gerade im Winter
braucht der Körper
ausreichend Vitamine
und Mineralstoffe.
Änderungen bei Qualitop?
31
Im Rahmen des Gesundheitskontos zahlt die CSS
ihren Versicherten, die über gewisse Zusatzversiche-
rungen verfügen, freiwillige Beiträge an Jahres-
abonnemente von Fitnesscentern. Voraussetzung ist,
dass diese Qualitop-zertifiziert sind. Im Juli 2014
wurde der Verein Qualitop liquidiert und das Label
steht zum Verkauf. Für die CSS-Kunden wird sich
nichts ändern: Die CSS wird ihren Versicherten auch
im nächsten Jahr Beiträge an Jahresabonne-
mente für Fitnesscenter, die im laufenden Jahr Quali-
topzertifiziert sind, ausrichten. Die von der CSS
anerkannten Fitnesscenter werden eine schriftliche
Bestätigung erhalten, damit sie ihre Kunden
korrekt informieren können. Nicht anerkannt für Bei-
träge aus dem Gesundheitskonto ist das im Jahr
2014 vom Fitnesscenterverband neu lancierte Label
Fitness-Classification (Sterne-System).
www.css.ch/gesundheitskonto
Frage
© G
etty
imag
es
Vitamin C nötig? Zitrusfrüchte helfen.
CSSMagazin 4 | 2014
Statutory surcharge Credit Neither surcharge nor credit
Frage
32
Die Prämienkorrektur hängt von Ihrem gesetzlichen
Wohnsitz ab. Hier eine Übersicht:
Kantone mit Prämiengutschrift:AI, FR, GE, GR, TG, TI, VD, ZH, ZGWenn Sie am 1.1.2015 Ihren gesetzlichen Wohnsitz in
einem dieser Kantone haben, erhalten Sie im Juni
2015 eine einmalige Prämiengutschrift. Das Bundes-
amt für Gesundheit gibt die Höhe dieser Gutschrift
im Frühling 2015 bekannt.
Kantone mit Prämienzuschlag:AR, BE, BL, GL, JU, LU, NW, OW, SG, SH, SO, UR, VSWenn Sie Ihren gesetzlichen Wohnsitz am 1.1.2015 in
einem dieser Kantone haben, wird ein monatlicher
Prämienzuschlag erhoben. Dieser entspricht höchs-
tens dem Betrag, auf den Sie aufgrund der Rückver-
teilung der Umweltabgaben Anspruch
haben. Dieser wird jeweils mit der Prä-
mie in der obligatorischen Grundver-
sicherung verrechnet und separat auf der Police aus-
gewiesen. 2015 beträgt die Gutschrift aus der
Umweltabgabe insgesamt 62.40 Franken bezie-
hungsweise 5.20 Franken pro Monat. Der Prämien-
zuschlag ist von Kanton zu Kanton unterschiedlich,
aber bei allen Krankenversicherern gleich hoch.
Nicht betroffene Kantone:AG, BS, NE, SZWenn Sie Ihren gesetzlichen Wohnsitz am 1.1.2015
in einem dieser Kantone haben, sind Sie von der
Prämienkorrektur nicht betroffen. Sie erhalten den
ordentlichen Betrag der Rückverteilung der Umwelt-
abgaben. Sie können diesen Ihrer Police entnehmen.
Politischer EntscheidIm Frühling 2014 hiess das Parlament den Gesetzes-
artikel 106 KVG gut. Insgesamt 800 Mio. Franken
sollen zwischen 2015 und 2017 umverteilt werden,
finanziert durch Bund, Krankenversicherungen und
Versicherte. Betroffen sind alle in der Schweiz wohn-
haften Personen, die der Versicherungspflicht unter-
stellt sind, sowie alle Krankenversicherungen. Die
Höhe der Prämienkorrektur hängt vom Verhältnis
zwischen den Kostenbeiträgen der Kantone an die
Grundversicherung und ihren tatsächlichen Leis-
tungskosten ab. Weitere Informationen finden Sie
unter www.css.ch/praemienkorrektur
Aufgrund eines Parlamentsbeschlusses zum Arti- kel 106 KVG kommt es 2015 zu einer Prämien-korrektur zwischen den Kantonen. Sie betrifft die Jahre 1996 bis 2013. Was bedeutet das für die Versicherten?Text: Stefanie Meier
Prämien: Zuschlag oder Gutschrift?
Die Höhe des Prämien-
zuschlags in Ihrem
Kanton entnehmen Sie
Ihrer Police 2015.
Gesetzlicher Zuschlag
Gutschrift
weder Zuschlag noch Gutschrift
© G
etty
imag
es
CSSMagazin 4 | 2014
Thomas Mann’s «Zauberberg» fand hier seinen Ursprung.
So nehmen Sie an der Verlosung teil
Schreiben Sie das Lösungswort auf
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wird ausgelost. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
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rische Erlebnisse ist gesorgt – ob in der
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due oder Raclette, im «Kachelofa-Stübli»
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CSSMagazin 4 | 2014
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