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EINBLICK 2015
UNSER WORT HEISSTDanke
2 EINBLICK 2015
JUBILÄUM
DREI JUBILÄEN, EIN ANLASS, UM
Die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken gratuliert Reinhold Würth mit der ersten Urkunde, die ein 65-jähriges Arbeitsleben würdigt.
70Die Adolf Würth GmbH & Co. KG
feiert ihr 70-jähriges Firmenjubiläum1945 gründete ein Mann in
Künzelsau ein Unternehmen. Heute ist es Weltmarktführer.
Reinhold Würth feiert seinen 80sten GeburtstagEin Leben, ein Unternehmen, ein Danke.
ZU SAGEN
8065
Danke
Reinhold Würth feiert sein 65-jähriges Arbeits-jubiläum
3EINBLICK 2015
DANKE
UNSER WICHTIGSTES WORT IM UMGANG MITEINANDER HEISST: Auszug aus den Leitsätzen der Unternehmenskultur der Würth-Gruppe
WARUM EIGENTLICH?
Verehrte Leserinnen und Leser,
diese Publikation über das Geschäftsjahr 2014 der Würth-Gruppe beinhaltet Informationen über einen wichtigen Schritt in der Firmengeschichte: Erstmals konnten wir einen konsolidierten Außenumsatz von mehr als 10 Milliarden Euro abwickeln, nach-dem wir dieses Ziel in den zwei davorliegenden Geschäftsjahren aus verschiedenen Gründen verfehlt hatten.
Nun sind 10 Milliarden Euro Umsatz in der großen Business-Community dieser Welt kaum erwähnenswert, für ein Familien-unternehmen wie Würth bedeuten sie trotzdem viel. Vor allem ich selbst habe allen Grund, meinen herzlichen Dank, besonders an meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch an unsere über drei Millionen Kunden in der Welt, an Geschäftsfreunde, Banken und Behörden zum Ausdruck zu bringen über das Wohl-wollen, das auch ich persönlich und in meiner beruflichen Arbeit (fast ausnahmslos) erleben durfte.
Große Dankbarkeit erfüllt heute mein Leben in Bescheiden-heit und Demut, weiß ich doch, dass ohne die vielen tüchtigen Kolleginnen und Kollegen und die vielen tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieses Werk nie hätte gelingen können – umge-kehrt sei gleichwohl in Bescheidenheit die Frage erlaubt, ob das alles entstanden wäre ohne mich. Also, trotz allem würde ich
lügen, wenn ich nicht ein klein wenig stolz wäre auf das Erreichte. Wichtige Erfolgskomponenten waren für mich immer Dank, An-erkennung, Respekt und Hochachtung für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verbunden mit Bescheidenheit und der perma-nenten Bekämpfung jeder Art von direkter oder indirekter Arro-ganz. Dieses Giftgeschwür Arroganz hat viele Karrieren und Unternehmen ins Abseits getrieben; für mich ist Arroganz die unschönste Charaktereigenschaft überhaupt.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie sich Würth mit seiner lebendigen Firmenkultur, mit seiner Art der kollegialen, freund-schaftlichen Zusammenarbeit im Management und der Freund-lichkeit nach innen und außen positiv und wohltuend vom Durch-schnitt der Business-Community abhebt. Genau diesen Stil möchte ich auch über meine Zeit hinaus gepflegt wissen und wünsche der Würth-Gruppe auch über das 70. Geschäftsjahr hinaus eine glückliche und erfolgreiche Zukunft.
Ihr
Reinhold Würth
Bettina Würth, Beiratsvorsitzende der Würth-Gruppe
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe
Frau Würth, was bedeutet Danke für Sie?» Für mich ist es mehr als ein Feedback dem anderen gegenüber. Es steht für Respekt. Gerade wenn wir im Alltag miteinander ringen um die besten Ergebnisse, die genialsten Ideen und die effizientesten Prozesse, dann ist es ein Moment des Innehaltens.
Wann haben Sie das letzte Mal Danke gesagt?» Kurz bevor sich Mitarbeiter nach einer arbeitsreichen Woche auf den Heimweg gemacht haben. In diesem Moment habe ich gesehen, dass die Aufgaben nicht nur professionell erledigt worden sind, sondern weit mehr als normales Engagement die Woche bestimmt hat. Da habe ich aus tiefstem Herzen Danke gesagt.
Ist Danke die Urform des Selfies?» Nein. Beim Danken spiegle ich ja nicht mich selbst, sondern spiegle dem Gegenüber etwas wider. Den Mitarbeitern zum Beispiel, dass sie das tägliche Chaos im Griff haben. Der Familie, dass ich mich alleine über ihre bloße Existenz schon freuen kann.
Wieso ist Danke das wichtigste Wort in der Unternehmenskultur bei Würth?» Würth verkörpert absoluten Leistungswillen und Würth verkörpert ebenso eine starke Kultur. Auf bei-des muss man sich einlassen. Kultur ist anders als Zahlen und Strategie. Etwas, das Sie mit Haut und Haar in Beschlag nimmt. Für das Eintauchen in diese Kultur bedanken wir uns. Arbeiten ist eben mehr als Einsatz von Arbeitskraft. Wer viel fordert, muss viel geben. Ein Teil des Gebens ist auch das Danke im Umgang.
Danke
4 EINBLICK 2015
VORWORT
In Jubiläumsjahren erinnert man sich zurück und ist so vielen Menschen dankbar, ohne die man das Erfahrene nicht erreicht hätte: ehemaligen und ak-tuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden aus der Vergangenheit und Gegenwart, der Füh-rung, den innovativen Köpfen, den Glückspilzen und manchmal sogar den erfolgreich Gescheiter-ten. Aber auch einem Abstraktum, der Kultur. Würth wäre nämlich nicht Würth ohne seine besondere Unternehmenskultur. Kultur verdient den Namens-zusatz Unternehmens-Kultur nicht nur dann, wenn man ihr vor allem Bodenständigkeit und Kontinuität zuschreibt. Gemeint ist doch eigentlich etwas ande-res, nämlich Authentizität. Keine Selbstbespiege-lung, keine Charaktermasken. Sie lässt auch einmal Irritationen zu, erlaubt kritisches Hinterfragen, aber ohne sich dem Druck auszusetzen, sich mit Gewalt neu erfinden zu müssen. Ist das echt? Wenn Unter-
nehmenskultur sich bei der Beantwortung dieser Frage möglichst nahe kommt, dann hat das Unter-nehmen einen unverwechselbaren Persönlichkeits-kern. Neben Wachstum hält auch er das Manage-ment, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, künftig Mitarbeitende – und damit das Unternehmen leben-dig. 66.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ver-bindet unsere Unternehmenskultur. Das spüren auch unsere Kunden. Dank ihnen haben wir 2014 erst-mals mehr als 10 Milliarden Euro Umsatz erreicht. 2015 gibt es nicht nur in Gaisbach Jubiläen zu feiern. Auch in Übersee schauen drei Gesellschaf-ten auf eine lange Tradition zurück. Würth Thailand und Mexiko feiern ihr 25-jähriges Bestehen, Würth Südafrika wurde bereits vor 45 Jahren gegründet. Wir gratulieren den Gesellschaften zu den Jubiläen und blicken optimistisch auf das Jahr 2015!
OHNE GRENZENDANK AN EINE UNTERNEHMENSKULTUR
ÜBER DIE GRENZEN EUROPAS HINAUS
Südostasien – Mittelamerika – Südafrika: Gleich drei der rund 400 Gesellschaften der Würth-Gruppe feiern in diesem Jahr ein Jubiläum: Würth feiert in Thailand und in Mexiko sein 25-jähriges Bestehen, in Südafrika fand der Markteintritt sogar schon vor 45 Jahren statt. Das Jubiläumsjahr wird in den Gesellschaf-ten mit zahlreichen Aktionen und lokalen Veranstaltungen für Kunden und Beschäftigte zelebriert.
Das neue Gebäude von Würth Südafrika wurde im Januar 2015 eingeweiht.
Danke
Robert Friedmann, Sprecher der Konzernführung der Würth-Gruppe
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor dem Gebäude von Würth Mexiko
5EINBLICK 2015
UNTERNEHMEN
ZAHLEN, DIE ZÄHLEN
Herausgeber Würth-Gruppe
Adolf Würth GmbH & Co. KGReinhold-Würth-Straße 12–1774653 Künzelsau, Deutschland
Verantwortlich für den InhaltRobert Friedmann
KoordinationSonja Rauh
RedaktionDr. Janina Knab, Stefanie Koch, Sonja Rauh, Marius Schiemer, Sigrid Schneider, Susanne Sommerschuh
Gestaltung und RealisationScanner GmbH, Künzelsau
LektoratGisela Gloger, Konstanz
DruckW. Kohlhammer Druckerei GmbH & Co. KG, Stuttgart
© Würth-Gruppe, Künzelsau
FotonachweiseLights of Vienna (S. 8)Norbert Guthier (S. 4)Kari Hoglund, iStock (S. 12)raven, fotolia.com (S. 12)Philipp Schönborn (S. 10)Scanner GmbH (S. 3, 9)Stephan Würth (S. 10)Archiv Würth (S. 3, 4, 11)
Printed in Germany. Alle Rechte vorbehalten. Nach druck, auch aus-zugsweise, nur mit Ge nehmigung.
1GFU – SC – KO – 25.000 – 05 /15
Der „EinBlick 2015“ ist auch im Inter net abrufbar unter: www.wuerth.com
KontaktUnternehmenskommunikation der Würth-GruppeTelefon +49 7940 15-1186Telefax +49 7940 [email protected]
Impressum
10,13 MILLIARDEN EURO BETRUG DER REKORD UMSATZ DER
WÜRTH-GRUPPE 2014 | 1.867.206.625 ASSY®-SCHRAUBEN
VERKAUFTE DIE ADOLF WÜRTH GMBH & CO. KG 2014 | 230
PROZENT BETRUG DIE UMSATZSTEIGERUNG DER WÜRTH APP GE-
GENÜBER 2013 | 3.099.663 AKTIVE KUNDEN BETREUEN WIR
WELTWEIT | 79.000 QUADRATMETER UMFASST DIE LAGER- UND
VERSANDFLÄCHE AM HAUPTSITZ KÜNZELSAU | 1.564 NIEDER-
LASSUNGEN HAT DIE WÜRTH-GRUPPE (580 IN DEUTSCHLAND
UND 984 WELTWEIT) | 66.044 BESCHÄFTIGTE ARBEITEN WELT-
WEIT BEI WÜRTH | 1/5 DES UMSATZES DER ADOLF WÜRTH GMBH
& CO. KG 2014 WURDE MIT PRODUKTEN ERREICHT, DIE IN DEN
LETZTEN DREI JAHREN INS SORTIMENT AUFGENOMMEN WUR-
DEN | 37.574.657 AUFTRÄGE VERZEICHNETE DIE WÜRTH-
GRUPPE 2014 | 400 AUSSTELLUNGEN FANDEN SEIT 1989 IN
DEN 15 MUSEEN UND KUNSTDEPENDANCEN WELTWEIT STATT |
515 MILLIONEN EURO BETRIEBSERGEBNIS ERZIELTE DIE WÜRTH-
GRUPPE 2014 | Stand: Dezember 2014
6 EINBLICK 2015
JAHRESRÜCKBLICK
DAS WAR 2014Viele Neueinführungen machen deutlich: Würth ist nah am Kunden. Zahlreiche Auszeichnungen bestätigen die Qualität unserer Leistung. Weltweite Baumaßnahmen stehen für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Konzerns.
01 BEST BRAND AWARDQualität gewinnt: Die Fachzeitschriften AUTOHAUS und asp Auto Service Praxis suchen die beliebtesten Marken in der Kfz-Branche. Im Bereich Pflegemittel erhält die Marke Würth den Award „Best Brand 2014“. Die Auszeichnung bestätigt die Strategie im Bereich chemi-scher Produkte und Pflegemittel in Eigenfertigung zu gehen.
02 MEDAILLENSPIEGELOlympische Winterspiele in Sotschi: Die Sportlerinnen und Sportler des Deutschen Skiverbandes (DSV) holen insgesamt 19 Medaillen –vier Mal Gold. Als Premiumsponsor des DSV ist Würth im Winter wäh-rend mehr als 2.500 Weltcup-Stunden im Fernsehen zu sehen. Davon fallen an 60 Live-Tagen circa 39 Stunden allein auf das Würth Logo.
03 WÜRTH SOFORT-SERVICE Würth Kunden haben die Möglichkeit, Produkte bereits am Tag der Bestellung an ihre Wunschadresse liefern zu lassen. Damit sind wir schneller als jeder Wettbewerber. Das Zusammenspiel von Nieder-lassungen und lokalen Lieferdiensten macht diese blitzschnelle Lie-ferung möglich.
10 SPATENSTICHZukunft braucht Raum: Im Herbst feiert die Adolf Würth GmbH & Co. KG den Spatenstich für die neue Verkaufsniederlassung am Standort Künzelsau-Gaisbach. Der Neubau bietet Platz für 580 Arbeitsplätze sowie Räumlichkeiten für Konferenzen und Seminare. Das Gebäude soll im Herbst 2016 eingeweiht werden.
11 MICHELIN-STERN 2003 schuf Carmen Würth mit dem Hotel-Restaurant Anne-Sophie in Künzelsau ein Haus, das Menschen mit Behinderung die Chance zur Integration gibt. Von derzeit 65 Beschäftigten haben rund ein Drittel ein Handicap. Mit seinem Küchen- und Serviceteam erhält Koch Serkan Güzelcoban für das Restaurant handicap vom Michelin-Führer seinen ersten Stern.
12 MODELKALENDER Von Claudia Schiffer über Naomi Campbell bis Heidi Klum – der Würth Modelkalender brachte sie alle. 1984 erschien er zum ersten Mal und wird seitdem Jahr für Jahr exklusiv an Würth Kunden und Mitarbeiter weltweit verschenkt: Der Würth Modelkalender feiert 2014 sein 30-jähriges Jubiläum.
7EINBLICK 2015
04 JUGEND FORSCHT Unter dem Motto „Verwirkliche Deine Idee!“ ist die Adolf Würth GmbH & Co. KG Bundespatenunternehmen für den 49. Bundeswett-bewerb von Jugend forscht. Bei Deutschlands erfolgreichstem Nach-wuchswettbewerb in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik präsentieren 209 Jungforscherinnen und Jungforscher der Jury ihre Forschungsprojekte. 200 Helfer von Würth sind bei der viertägigen Veranstaltung im Einsatz.
05 MODERNE ZEITENGrandioses Gastspiel: Unter dem Titel „Moderne Zeiten“ präsentiert die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall die reichen Bestände der Klassischen Moderne (1900–1945) aus der Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin und der Sammlung Würth. Die Ausstel-lung ist mit über 200.000 Besucherinnen und Besuchern die bisher erfolgreichste.
06 WÜRTH OPEN AIRIm Juni ist bei Würth am Hauptsitz Künzelsau Festivalstimmung an-gesagt. Justus Frantz mit der Philharmonie der Nationen, die deut-sche Pop-Rock-Band Luxuslärm, Frida Gold, bekannt durch ihren Titel „Liebe ist meine Rebellion“ sowie Culcha Candela begeistern ihre Fans.
07 FIT MIT WÜRTH Bei einer hochsommerlichen After-Work-Party feiert das innerbetrieb-liche Gesundheitsprogramm Fit mit Würth sein 20-jähriges Jubiläum auf dem Firmengelände der Konzernzentrale in Künzelsau. Rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter halten sich in über 300 Kursen fit. Auch die Ehepartner und Kinder sind in diesen Kursen herzlich willkommen.
08 WÜRTH KANADA BAUT AUSDas kanadische Tochterunternehmen Würth Kanada bezieht seinen neuen Unternehmenssitz am Standort Guelph, Ontario. Mit dem Neubau aus Verwaltungsgebäude und Vertriebszentrum legt Würth Kanada die Basis für das zukünftige Wachstum des Unternehmens. 1971 in Montreal, Quebec gegründet beschäftigt das Unternehmen derzeit rund 460 Mitarbeiter.
09 ARBEITSJUBILÄUMEine unternehmerische Erfolgsgeschichte: Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth feiert sein 65-jähriges Arbeitsjubiläum am Sitz des Mutter-unternehmens in Künzelsau. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zahlreiche Gäste gratulieren ihm im Rahmen einer After-Work-Party mit Festakt.
EINBLICK 20158
KUNDENPORTRÄT
Das Unternehmen Lights of Vienna ist einer der weltweit führenden Entwickler von hochwertiger Beleuchtung und seit Jahren Würth Kunde. In Zusammenarbeit mit Topdesignern und Architek-ten werden für namhafte Hotelketten, öffentliche Gebäude, Paläste, Privatresidenzen und -jachten maßgeschneiderte Lichtlösungen entwickelt. Seit den 1980er Jahren bestehen Geschäftsbeziehun-gen nach Saudi-Arabien: Die Moscheen von Mekka und Medina zieren bereits Lichtobjekte des niederösterreichischen Unternehmens. Im Jahr 2012 erhielt es seinen bislang größten Auftrag: Insgesamt wurden über 4.700 einzigartige Kris-tall-Kronleuchter in 26
verschiedenen Ausführungen für das neue Pilger-zentrum in Mekka entworfen, in Handarbeit gefer-tigt und vor Ort montiert. Der größte Lüster misst sechs Meter im Durchmesser, ist sieben Meter hoch und wiegt über sieben Tonnen. Als Lieferant für DIN- und Normteile ist auch Würth an diesem Projekt beteiligt. Die gelieferten Schrauben wur-den für diesen Auftrag zuerst mit reinem Gold vergoldet und danach in den Kristall-Lüster ver-arbeitet. Nahezu eine Million Schrauben lieferte Würth für dieses Projekt und je nach Größe und Ausführung wurden
bis zu 200 Stück pro Lüster verarbeitet. Lights of Vienna baut vor allem auf langjährige Geschäfts-beziehungen zu kleinen und mittelständischen Unter nehmen, bei denen es sich häufig um Familien unternehmen handelt. Alex ander Oborny, Geschäftsführer von Lights of Vienna, schätzt be-sonders Werte wie Kontinuität und Stabilität, für die diese Unter nehmen stehen. Werte, die auch in der Würth-Gruppe eine große Rolle spielen. Für Lights of Vienna zählen ebenso die Qualität
und Fachkompetenz, die Würth bie-tet: „Unsere Mitarbeiter schätzen an der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Würth und Martin Heim als Außendienstmitarbeiter bei Würth Österreich das vorhan-
dene Know-how, das große Sortiment und die angebotenen technischen Lösungen.“ Und so sind die klassisch sten aller Würth Produkte nicht bloß kleine Schräubchen im Getriebe, sondern Teil eines Gesamtkunstwerks, das das Pilgerzentrum in Mekka erstrahlen lässt.
DAS MEKKA DER SCHRAUBENUnser Kunde Lights of Vienna entwarf das Beleuchtungskonzept für das neue Pilgerzentrum in Saudi-Arabien und verwendete vergoldete Würth Schrauben.
2014 wurde das neue Pilgerzentrum in Mekka eröffnet.
LOGISTIK
Das Beleuchtungsunternehmen Lights of Vienna vergoldet und verarbeitet Schrauben von Würth in Lichtobjekten für das neue Pil-gerzentrum in Mekka. Herr Graf, Sie sind seit 28 Jahren im Unter-nehmen. Wie sehr faszinieren Sie die unzäh-ligen Einsatzmöglichkeiten unserer Würth Produkte auch heute noch?» Nicht nur als Würth Logistiker, auch als In-genieur oder Hobby-Bastler fasziniert mich die
Vielfalt und Innovationskraft des Montierens und Befestigens. Ohne Schrauben würde die Welt aus-einanderfallen. Schrauben gibt es seit der Antike und dennoch bergen sie immer noch ein hohes Innovationspotenzial.
Unser Kunde sitzt in Österreich. Dessen Kunde in Mekka. Bei Lieferungen nach Saudi-Arabien muss sicher mehr beachtet werden als in ein innereuropäisches Nach-barland?» Grenzüberschreitende Warenlieferungen un-terliegen immer mehr Restriktionen und Vorgaben. Das gilt auch für die einfache Schraube. Sanktions-listen oder Sicherheitsbestimmungen bei Luftfracht sind nur einige Beispiele für umfangreiche Regle-mentierungen. Dafür haben wir Spezialisten, die diese Transportprobleme lösen.
Welche Länder werden direkt vom Vertriebs-zentrum in Künzelsau aus beliefert?» Wir liefern in über 80 Länder: von Neusee-land bis Südafrika. Überall dorthin, wo es Würth Gesellschaften gibt.
Erinnern Sie sich an eine besonders ver-zwickte Situation?» Ja, vor einiger Zeit die Belieferung eines neuen Airbus-Flugzeugwerks in China. Da gab es so gut wie keine Verfahrensanweisungen oder Re-geln. Unsere Spezialisten vor Ort mussten täglich aufs Neue improvisieren und die Belieferungsvor-schriften eines europäischen Konzerns mit der tra-ditionellen Bürokratie in China harmonisieren.
Im Mai 2013 wurde das neue Vertriebszen-trum in Betrieb genommen. Konnten die er-hofften Prozessoptimierungen und Effizienz-steigerungen erreicht werden?» Auf unser neues Vertriebszentrum sind wir be-sonders stolz. Hierbei konnten wir unsere geballten Erfahrungen einbringen und Freiräume zur Gestal-tung optimal nutzen. Das Ergebnis ist wohl einzigar-tig in seiner Kombination aus Technik, Prozessgestal-tung, Ergonomie und Personalwesen. Wohl selten wurden diese Themen so harmonisch integriert. Die qualitativen und quantitativen Daten liegen über un-seren Erwartungen.
Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Herausforderungen für die Logistik?» Logistik ist mehr denn je ein Erfolgsfaktor für die Unternehmen und ein strategisches Diffe -renzierungsmerkmal. Wir sehen im Ausbau und in der Optimierung unseres Lieferservices eine wichtige Aufgabe. Dabei ist es wichtig, beson-dere individuelle Anforderungen unserer Kunden erfüllen zu können. Nicht nur schnell, fehlerfrei und zuverlässig, sondern auch partnerschaftlich und individuell. Das sind unsere Ziele.
WIE KOMMT DIE SCHRAUBE NACH MEKKA? Mit einer guten Logistik. Über die Herausforderungen, die dabei zu bewältigen sind, sprachen wir mit Jürgen Graf, Geschäftsführer Logistik der Adolf Würth GmbH & Co. KG.
Jürgen Graf, Geschäftsführer Logistik der Adolf Würth GmbH & Co. KG
142.000 Tonnen Ware verließen 2014 das Lager in Künzels au.
EINBLICK 2015 9
Bei der Palettierung helfen auch hochmoderne Roboter.
10 EINBLICK 2015
KUNST UND KULTUR
ENGAGEMENT BEI WÜRTHKunst und Kultur bereichern den Alltag, fördern Toleranz und Assoziationsvermögen, führen zu neuen Denkansätzen. Würth übernimmt Verantwortung in vielen Lebens-bereichen. Ein vielfältiges kulturelles und soziales Engagement ist Teil der Unternehmenskultur. Die 15 Museen und Kunstdependancen in den europäischen Landes-gesellschaften der Würth-Gruppe sind Ausdruck dieses besonderen Engagements. Highlights aus dem Kunstjahr 2015 präsentieren wir Ihnen hier.
EIN KALENDER FÜR AFRIKA
Würth unterstützt gemeinsam mit dem Verein African Lives e.V. ein Pflegeheim und Hospiz in Burundi mit einem Benefiz-Kalender. Burundi ist ein ostafrikanischer Staat und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Der Verein African Lives e.V. möchte durch die Unterstützung verschiedener Projekte zur Verbesserung der Lebensqualität in Afrika, besonders von älteren und kranken Menschen, beitragen. Der Fotograf Stephan Würth hat für diesen Kalender die Menschen im Pflegeheim porträtiert und zudem das Alltagsleben der burundischen Bevölkerung in zahlreichen Aufnahmen festgehalten. Die burundische Wirklichkeit mit Poesie einzufangen, machte sich Stephan Würth zur Aufgabe, ohne dabei den Blick auf die oftmals schweren Le-bensbedingungen der Menschen zu beschönigen. Durch den Vorverkauf an die Gesellschaften der Würth-Gruppe kam ein Erlös von 30.000 Euro zusammen, der dem Pflegeheim in Burundi zugute kommt. Der Kalender für Afrika ersetzt den traditionellen Kunstkalender der Sammlung Würth im Jahr 2015.
Motive des Kalenders der Burundi-Rundreise sowie eine Auswahl der Porträts des Fotografen Stephan Würth sind in einer Fotoausstellung im Museum Würth zu sehen.
Meisterwerke erlesener Handwerkskunst. Geschaffen, um immer neues Staunen und Bewunderung hervorzurufen.
Das Victoria & Albert Museum, London ist zu Gast in der Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Ab Mai 2015 sind hochkomplexe Meisterwerke erle-sener Handwerkskunst des 17. und 18. Jahrhun-derts in der Ausstellung „Silberhirsch und Wunder-prunk“ zu sehen. Sie verbindet Meisterwerke der britischen National Collection of Silver mit hoch-karätigen Kunstkammerobjekten der Sammlung Würth. Höhepunkte sind der Erbschenkenpokal Maximilians II. (Bild rechts), ein hochbedeutendes Meisterwerk deutscher Goldschmiedekunst der Hochrenaissance der Sammlung Würth und er-lesene Preziosen der Rosalinde & Arthur Gilbert Collection des Victoria & Albert Museums.
Das Victoria & Albert Museum in London beherbergt die größte Sammlung von Kunstgewerbe und Design der Welt. Zu sehen sind unter anderem die Skulptur „Drei Grazien“ von Leonhard Kern um 1650 (Bild links).
GOLD, SILBER, ELFENBEIN UND EDEL STEINE!
11EINBLICK 2015
WÜRTH ROD
Knud Tiroch und Würth sind seit Jahren ein erfolg- reiches Gespann. Der international renommierte Airbrusher aus Niederösterreich vertraut bei der Entstehung seiner Hot Rods schon lange auf Würth. Seine Leidenschaft für Muscle Cars entstand in Amerika, die heißen Schlitten treffen genau seinen Lifestyle. Er ist nie den einfachen Weg gegangen und tut es auch heute nicht. „Unternehmer treten immer öfter an mich heran, weil sie ihren Produkten Emotionen geben möchten, ein Unternehmen sexy machen wollen.“
Ein Jahr hat Knud Tiroch und sein Team in seinem Hangar im niederösterreichischen Trais- kirchen an der Realisierung eines echten Männer- traums ge arbeitet. Das Fahrzeug besteht aus Aluminium, Stahl und Holz. „Ich bin schon lange ein Würth Mann, weil ich schon seit vielen Jahren mit den Produkten arbeite – ich kenne den Spirit rundherum. Ich kenne die Qualität, die verkauft wird, und das Niveau, das transportiert wird.“
Für Würth Österreich symbolisiert das Kunstwerk auf vier Rädern Unternehmenswerte, die zeitlos sind: Zuverlässigkeit, Qualität und Präzision. In Deutschland wurde der Würth Rod das erste Mal im September 2014 auf dem Würth Messestand bei der Automechanika in Frankfurt präsentiert. Danach war das Schmuckstück auf verschiedenen Messen, in Niederlassungen und bei Veranstaltungen der Würth-Gruppe ausgestellt. Auch in Zukunft wird der Würth Rod weiter auf Reisen gehen.
Wir zeigen Bilder, in denen offenbar wird, mit welcher Detailversessenheit gearbeitet wurde – und welche Leidenschaft in dem Projekt steckt.
Ein Autobauer – ein Schraubenhändler – eine revolutionäre Idee. Der Künstler und Airbrusher Knud Tiroch realisierte gemeinsam mit Würth Österreich ein außergewöhnliches Kundenprojekt: Er baute den Würth Rod. Seitens Würth Österreich initiierte der Wiener Art Director Wolfang Hieß das Kunstwerk.
PURE LEIDENSCHAFT
WER IST KNUD TIROCH?
Knud Tiroch ist Airbrusher, Inhaber des Hot-Rod-Hangars in Traiskirchen in Niederösterreich und Würth Kunde. Er zählt seit Jahren zur euro päischen Topspitze in der Air- brushtechnik und hat zahlreiche nationale und internationale Preise für seine Arbeiten gewonnen, unter anderem den „King of Custom“-Award, der nur alle 5 Jahre von George Barris, dem Fahr zeugdesigner des Batmobile, persönlich übergeben wird. Zu seinen Kunden zählen unzählige Prominente wie ZZtop, Reinhard Fendrich, Arnold Schwarzenegger, Roland Düringer, David Coulthard, Alex Wurz, Allen Mc Nish, Prinz Albert von Monaco u.v.m.
WAS IST EIGENTLICH EIN HOT ROD?
Ein Hot Rod ist ein speziell modifiziertes, meist US-amerikanisches Automodell aus den 1930er bis 1940er Jahren. Der Originalmotor wird zumeist durch ein leistungsstarkes V8-Aggregat ersetzt, die Karosserie aus optischen Gründen umfangreich verändert. Die klassische Basis für Hot Rods waren zu Beginn ihrer Zeit alle verfügbaren Kleinwagen wie das Ford Model T oder das Ford Model A, wobei die beliebtesten Modelle aus den Jahren zwischen 1932 und 1934 stammten.
Erstmals wurde der Würth Rod der Öffentlichkeit am 5. Sep tember im Veranstaltungszentrum St. Pölten, Österreich präsentiert. Die Ein-nahmen aus dem Verkauf von Merchandising-Produkten an diesem Abend wurden der Harley Davidson Charity Tour Stiftung für muskel-kranke Kinder gespendet.
NACHHALTIGKEIT
NACHHALTIG BLEIBENEin stabiles System kehrt nach Störungen von selbst in seinen Ruhezustand zurück. Doch was ist, wenn die Störungen nicht aufhören? Ist Rückkehr dann noch möglich? Darüber denken wir bei Würth nach: Jedes Wachstum braucht Ressourcen. Welche und wie viel bestimmt jeder Einzelne von uns. Die Grenzen der Nachhaltigkeit stecken wir. Die Frage, die sich daraus aufdrängt: Kann Nachhaltigkeit mit dem von uns bestimmten Wachstum Schritt halten? Dieser Diskussion stellen wir uns gerne. Nachhaltigkeit heißt nicht nachbeten. Wer nachhaltig sein will, muss auch nachhaltig bleiben: beim Thema, bei der Sache, beim Eigentlichen. Das spricht Würth an.
Würth gibt 2015 ein Diskussions-papier zum Thema Nachhaltig-keit heraus.
zum Science-Fiction-Roman. Die kommen-
den Generationen müssen ihn schreiben –
ungefragt! Unser Ballast aus Gewinn und
Überfl uss wiegt zu schwer in der Waag-
schale einer Welt, die allen gefällt. Ungleich-
gewicht: zu viel auf der einen, zu wenig auf
der anderen Seite. Ist die Herstellung von
Gleichgewicht überhaupt noch möglich?
Der Wohlstand müsste auf Diät. Die moder-
ne Volkswirtschaft hat Übergewicht. Verzicht
für Ausgeglichenheit? Wäre das die Formel?
Kann Nachhaltigkeit mit Wachstum Schritt
halten? Eine Frage, die uns beschäftigt,
wohl wissend, dass wir den Widerspruch
nicht auflösen werden.
Die größte Ursache für Kinderarbeit ist Armut:
Armut der Eltern. In vielen Entwicklungsländern
sind sie gezwungen, ihre Kinder zum Arbeiten
zu schicken. Für uns unvorstellbar, machen wir
doch Kopfstände, um unseren Kindern eine
erfolgreiche Zukunft zu garantieren. Asanas
üben im Yogakurs oder Chinesisch für Kids?
Darum drehen sich unsere Gedanken.
Sklaverei, Zwangsarbeit, Kinderprostitution,
Kindersoldaten, Drogenschmuggel, gesund-
heitsgefährdende Arbeit wie in Steinbrüchen:
Das alles gehört zu Kinderarbeit. Wir atmen
durch. Damit haben wir ja nichts zu tun. Dop-
pelt aus dem Schneider, denn in Deutsch-
land haben wir auch noch das Jugend-
arbeitsschutzgesetz. Zufrieden zurücklehnen
können und wollen wir uns trotzdem nicht.
ine unbequeme Frage und doch be-
rechtigt. Am 20. November 1989
verabschiedeten die Vereinten Nati-
onen das Übereinkommen über die Rech-
te des Kindes. In Deutschland ist die Kon-
vention im April 1992 in Kraft getreten.
Die UN-Kinderrechtskonvention ist die am
meisten ratifi zierte Menschenrechtskonven-
tion der Vereinten Nationen.
In unseren Einkaufsbedingungen verpfl ich-
ten wir unsere Lieferanten, die Kernarbeits-
normen der Internationalen Arbeitsorgani-
sation ILO zu beachten, die zu ihren vier
Grundprinzipien die Abschaffung der
Kinderarbeit zählt. Jetzt könnten wir uns
doch zufrieden zurücklehnen. Wir haben
schließlich getan, was getan werden kann.
Die größte Ursache für Kinderarbeit ist Armut:
Armut der Eltern. In vielen Entwicklungsländern
ine unbequeme Frage und doch be-
rechtigt. Am 20. November 1989
verabschiedeten die Vereinten Nati-
onen das Übereinkommen über die Rech-
te des Kindes. In Deutschland ist die Kon-
Ist Ihre Katze
noch analog?
Machen Museen die
Welt besser?
Kinderarbeit
Immer und zu jeder Zeit erreichbar sein?
Online statt Feierabend? Ohne mich.
Dieser Diskussion stellt sich
Würth gelassen.
Jeder hat gute Argumente. Ein Unternehmen
ist kein Gesellschaftskritiker. Klassisches Ver-
triebskonzept oder E-Commerce? Das muss
sich nicht stören. Es muss funktionieren. Und
es funktioniert, denn der Kunde sucht es sich
aus: App oder Anruf, Online shop oder per-
sönliches Gespräch, analog oder digital.
Wir verändern uns gerne, wenn es unseren
Kunden Sicherheit gibt. Und wir fi nden das
völlig normal. Katzen dürfen analog bleiben,
Mäuse gibt‘s auch digital.
m Mikrokosmos von Pippi Langstrumpf
funktioniert das. Aber wie sieht es aus
in einer Welt, die Wachstum in die Mitte
ihres Universums stellt. Formelversagen? Wer
läuft im großen Rad von Konsum und Profi t?
Über sieben Milliarden Menschen leben auf
der Erde. Stößt die globale Wirtschaftswelt
an ihre Grenzen, wird Pippis Motto zur welt-
weiten Losung?
Zufriedenheit macht ganz kurz glücklich,
dann weckt sie die Gier. Eine unendliche
Geschichte, die bisher geschrieben werden
konnte. Und die nachfolgenden Generatio-
nen? Der Stoff hat sich geändert: Umwelt-
verschmutzung oder Ressourcenknappheit
verschärfen die Handlung. Erfolgssaga wird
Ich war im Museum: Gewinn oder Verlust?
Ein Posten in meiner Nettoglücksbilanz. Wie
es uns geht, können wir beschreiben, nicht
in Zahlen übersetzen. Wollen wir auch nicht.
Ich kam, sah und ging: ein Ort ohne Zwang.
Kunst – eine Nische, die wir ganz für uns
haben oder purer Hedonismus? Vielleicht,
vielleicht auch nicht. Unwichtig. Wird ja
nirgends erfasst.
Künzelsau. Der
Nabel der Welt?
Ist es nicht seltsam, dass
es immer noch
geben soll?
Work-Life-Balance – Arbeits- und Privat-
leben im Einklang: ein Traum. Die Ideal-
vorstellung. Flexible Arbeitszeiten, Kinder-
betreuung, Teilzeit, Heimarbeit, Karriere,
gutes Gehalt, sechs Wochen Urlaub,
Sabbatical, interessante Freizeitange bote,
gute Infrastruktur. Wieso nicht? Wieso
nicht alles?
Die Antwort vieler Unternehmen: Pimp
your image! Dauerlächelnde Business-
Models auf die Broschüre, beeindruckende
Aussagen ins Internet, Hochglanz auf den
Geschäftsbericht, ganzseitige Anzeigen
in die Wirtschaftspresse. Boah, sind die
alle toll! Echt?
Lassen Sie doch Ihr Bauchgefühl entschei-
den, wo er ist, Ihr Nabel der Welt.
o ist er? Der Nabel der Welt. Im Apollon-Tempel, dem Sitz des Orakels
von Delphi, wurde der Omphalos-Stein (griech.: „oμφαλός“, „Nabel“) als
Weltenmittelpunkt verehrt: Von Zeus im äußersten Westen und äußersten
Osten ausgeschickte Adler trafen sich hier. Der Piccadilly Circus in
London steht auch
zur Auswahl: Kolonisation und British Empire erhoben ihn zum „Mittelpunkt der Welt“.
Unser „Circus“ ist bescheiden, Adler haben wir auch keine ausgeschickt. Aus die-
sem Grund pilgert also niemand nach Künzelsau. Was tun? Pimp your enterprise!
Karriere, Fitness, Gesundheit, Great Place to Work®, Engagement in Kunst, Musik,
Literatur, Schule, Sport. „So soll es sein, so kann es bleiben“, singt Ich + Ich.
ir können uns schmollend in die Ecke
stellen und mit den Füßen stamp-
fen – es bringt nichts: Veränderung
passiert. Auf Platz zwei der Maslowschen Be-
dürfnispyramide des Menschen steht Sicherheit.
Paradox, aber kein Gegensatz: Nur Verände-
rung bringt Sicherheit. Die Investition in neue
Geschäftsmodelle ist keine Entscheidung, die wir
selbst treffen können. Die Veränderung fordert sie
als Notwendigkeit für das weitere Wachstum und
den Erfolg unserer Unternehmung.
Das größte Potenzial an Veränderung hält die
digitale Welt bereit. Digitaler Eingeborener
trifft auf digitalen Immigranten – so nennt man
freundlicherweise die Generation, die im Kindes-
alter noch die Telefonschnur hinter sich herzog:
Gegen sätze! Dem Digital Native ist es unerklärlich,
wie man ohne Laptop, Smartphone oder Tablet
überhaupt durch den Tag kommen kann. Sozi-
ale Netzwerke bestimmen sein Dasein. Virtuelle
Gespräche ohne Ton liebt er. Selbst gefastet wird
digital. „Soziale Verarmung!“ hält der Immigrant
dagegen. Katzenfutter im Internet bestellen – seid
ihr noch ganz normal? Was ist schon normal?
ch gehe ins Museum. Ich tanke Kraft
und es fordert mich heraus. Ich
gehe allein, treffe mich mit meiner
Freundin. Ich mache eine Führung. Bin
inspiriert, manchmal verstört. Ich mag es
nicht, wenn andere sagen, was ich sehen
muss. Ich schaue jedes Bild an, lasse
mich davon anziehen. Ich bin konzen-
triert, ich schweife ab. Ich verlasse das
Museum. Bin glücklich, bin verärgert. Ich
habe etwas mitgenommen.
Liebhaber? Fachmann? Ignorant? Kein
Eintrittskriterium für unsere Museen. Die
Gedanken sind frei. Was mir durch den
Kopf geht oder nicht, sieht niemand. Mei-
ne Erfahrungen, Erlebnisse, meine Kennt-
nisse, meine Weltanschauung, meine Ein-
stellung: Alles ist Teil meiner Betrachtung.
Ich sehe, was ich zulasse. Ich sehe, worauf
ich mich einlasse.
Strenge
E� iehung
hat noch
keinem
geschadet?S
WW
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Nachhaltigkeit bei Würth. Fragen Sie nach: +49 7940 15-1186 oder www.wuerth.com
Würth spricht an
Weiß?
Gibt es nur oder
Würth Kunden und Würth Außendienstmitar-
beitern täglich. Dafür müssen wir raus. Hin zu
unseren Kunden. Ja, dafür fahren wir Auto.
Dazu stehen wir. Das ist unser Vertriebsmodell.
Wir fahren bewusst: nicht wegen jeder Klei-
nigkeit. Ein starker Innendienst unterstützt die
Kollegen draußen. Auch Würth verkauft über
E-Commerce. Ein dichtes Niederlassungsnetz
und ausgefeilte Lagerhaltungs- und Bestell-
systeme optimieren Prozesse. Alle zwei bis
drei Jahre erhält der Außendienstmitarbeiter
ein neues Fahrzeug. CO2-Minimierung und
technische Fortschritte zur Schonung der Um-
welt fi nden so automatisch Berücksichtigung.
Routen werden genau geplant.
Wir wollen uns nicht herausreden. Wir
sagen, was Sache ist. Weil uns der Blickkon-
takt und die Partnerschaft mit unseren Kunden
wichtig ist.
Ich mach‘
mir die
Welt, wie
sie mir
gefällt?
artnerschaft. Wen nennen wir unseren Part-
ner? Wen lassen wir in den engen Kreis?
Menschen, denen wir vertrauen, die wir
als zuverlässig einstufen, die uns ein gutes Gefühl
geben. Ehrlichkeit, Berechenbarkeit, Dauer schrei-
ben wir einer Partnerschaft zu. Partnerschaften sind
uns wichtig. Sie spiegeln uns das eigene Ich. Mich
schätzt jemand. Ich bin jemand wichtig. Mein Part-
ner legt Wert auf meine Sichtweisen, Gedanken,
meine Meinung, meine Einstellung. Partner gibt es
viele: Ehepartner, Bündnispartner, Trainingspartner,
Koalitionspartner, Vertriebspartner. Duden online
liefert unter dem Stichwort „Partner“ 162 Treffer.
Ein wichtiges Wort. Ein Wort für unsere Kunden.
Wir sind Partner. Wir sind da. Wir sind sichtbar.
Wir pfl egen den persönlichen Kontakt.
Papier ist geduldig. Reden kann ich viel. Ein Blick
sagt mehr als tausend Worte. Das Auge ist der
Spiegel der Seele. „Sieh mich an, wenn du mit mir
redest.“ Wollen wir es genau wissen, schauen wir
unserem Gesprächspartner in die Augen. Non-
verbale Kommunikation. Durch nichts zu ersetzen.
Deshalb ist uns der persönliche Kontakt mit unse-
ren Kunden so wichtig. Wir gehen hin, wir schau-
en einander in die Augen. Diesem Prinzip sind wir
treu. So hat es angefangen, so ist es immer noch.
Über 300.000 Blickkontakte weltweit zwischen
Wie soll ich
dir in die Augen schauen,
ohne vorbeizukommen?
I
P
Haben Schrauben
ein Gewissen?
I
Würth spricht anWürth spricht an
Das ist doch eine Traumwelt. Sicher, das sind
keine Eigenschaften, die in Bewerbungsmap-
pen Eindruck schinden. Geht es darum in
unserer Schulzeit? Geht es nicht darum, sich
selbst zu fi nden? Stärken, Schwächen, Cha-
raktereigenschaften, Talente, um so den eige-
nen Weg richtig zu wählen?
Die Freie Schule Anne-Sophie ist kein Elfen-
beinturm und auch nicht das Paradies auf
Erden. Die Kinder legen dieselben Prüfungen
ab wie an staatlichen Schulen. Auch in dieser
Schule geht es um Leistung. Der Unterschied?
Wir fördern die Selbstbestimmung der Kinder
und geben ihnen Instrumente an die Hand,
mit denen sie sich zurechtfi nden können. Es
ist die Umgebung, die wir gestalten. Die Art
und Weise, wie wir miteinander umgehen.
Die Kultur des Respekts vor jedem Einzelnen.
Denn wie sagten schon unsere Eltern? „Der
Ton macht die Musik.“
pätestens seit wir „Tiger Mom“ ken-
nen, sind wir verwirrt. Präsentiert
Amy Chua in ihrem Buch „Die Mut-
ter des Erfolgs: Wie ich meinen Kindern
das Siegen beibrachte“ Drill tatsächlich
als Katalysator für den Erfolg? Ein Aufschrei
geht durch die Reihen. „Tiger Mom“ wird
„Monster Mom“. Wer entscheidet zwi-
schen gut und böse? Wer zwischen richtig
oder falsch? „Ich frage mich schon, wie
aus uns und unseren Kindern etwas werden
konnte“, sagen Eltern, die in Nachkriegs-
deutschland aufwuchsen, in den 60ern,
70ern erzogen haben und über heutige
Methoden diskutieren. Sich selbst in Frage
stellen? Neuen Erkenntnissen aus Wissen-
schaft, Forschung oder einfach nur aus
Erfahrung eine Chance geben? Nicht ein-
fach, aber Würth.
In der Trägerschaft der Stiftung Würth liegt die
Freie Schule Anne-Sophie. 2006 gegründet,
initiiert von Bettina Würth, mit eigenem Konzept:
Der Lernwunsch des Kindes steht im Mittelpunkt.
Das Leben ist eine Pralinenschachtel voller Über-
raschungen? Nein. Eltern sortieren vor. Kommt
ein Kind auf die Welt, haben wir unsere Planung
schon abgeschlossen. Kita-Platz, Kindergarten,
Grundschule, Art und Ort der weiterführenden
Schule: Alles ausgesucht. Wir haben schon alles
fertig im Kopf. Alles geplant. Und was, wenn das
Kind nicht zu diesem Plan passt?
Keine Angst haben, zu versagen. Die eigene Leis-
tung zeigen, ohne Druck und Stress. Fün
f Minuten
länger für eine Aufgabe benötigen, ohne dass
gleich ein Urteil gefällt wird: besser oder schlech-
ter? Zeit haben. Zufrieden mit sich selbst und sei-
ner Leistung. Glücklich sein? Schwa�
Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, das
Mutterunternehmen der Würth-Gruppe, ist seit
1996 nach dem Umweltmanagementsystem
DIN EN ISO 14001 zertifi ziert. Hohe Ansprü-
che haben wir an unsere Lieferanten: Prozess-
und Produktqualität stehen nicht zur Diskus-
sion, sie sind Voraussetzung. Das überprüfen
ausgebildete Auditoren vor Ort. Sie richten ihr
Auge auch auf Umwelt- und soziale Aspekte.
Kompromisse gibt es nicht. 95 Unternehmen
weltweit haben sie 2013 für den Konzern unter
die Lupe genommen. Stellen sie Verstöße fest,
werden diese Lieferanten konsequent gesperrt.
Werten wir unser Einkaufsvolumen nach Her-
kunftsland aus, liegt Deutschland bei knapp 60
Prozent, Resteuropa bei rund 20 und Asien bei
17 Prozent.
Hinter jedem Produkt stehen Menschen, die
es gemacht haben, liegen Wege, über die es
zu uns kam, verbirgt sich ein Rohstoff, aus dem
es gemacht ist. Das ist se
ine Qualität und die
hat ihren Preis. Da ist sie, die Entscheidung.
s spricht mit bei unseren Entscheidungen.
Es kennt die Hintergründe, sieht die Folgen.
Wir fragen es immer. Manchmal schalten
wir es aus. Das Gewissen. Lateinisch conscientia:
Bewusstsein.
Billigstrom, Billigfl ug, Billigbrötchen: billig, billi-
ger, am billigsten. Wir lieben dieses Wort. Das
Schnäppchen macht uns wieder zum Jäger. Spa-
ren erheben wir zur Mentalität. Diskutieren wir
über geringe Lohnkosten, Arbeits- und Produktions-
bedingungen, diskutieren wir dann gleichzeitig
über unser Konsumverhalten? Passen nachhaltige
Beschaffung und Konkurrenzfähigkeit auf dem
Weltmarkt zusammen? Sich an dieser Schere
nicht zu schneiden, ist die Herausforderung.
Die Einhaltung von Gesetzen, die Verpfl ichtung
gegenüber den Grundsätzen der sozialen Markt-
wirtschaft, der Gesundheit der Menschen und
der Umwelt sind schon immer in der Firmenphilo-
sophie von Würth verankert.
E
Ist Ihre Katze
analog?
ir können uns schmollend in die Ecke
stellen und mit den Füßen stamp-
fen – es bringt nichts: Veränderung
passiert. Auf Platz zwei der Maslowschen Be-
dürfnispyramide des Menschen steht Sicherheit.
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by Würth-G
ruppe, Künzelsau
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14.10.14 16:36
Neugierig?
Haben Schrauben ein Gewissen?E Weltmarkt zusammen? Sich an dieser Schere nicht
zu schneiden, ist die Herausforderung.
Die Einhaltung von Gesetzen, die Verpflichtung gegenüber den Grundsätzen der sozialen Markt-wirtschaft, der Gesundheit der Menschen und der Umwelt sind schon immer in der Firmenphilosophie von Würth verankert. Die Adolf Würth GmbH & Co. KG, das Mutter unternehmen der Würth-Gruppe, ist seit 1996 nach dem Umweltmanagementsystem DIN EN ISO 14001 zertifiziert. Hohe Ansprüche haben wir an unsere Lieferanten: Prozess- und Pro-duktqualität stehen nicht zur Diskus sion, sie sind Vor-aussetzung. Das überprüfen ausgebildete Auditoren
s spricht mit bei unseren Entscheidun-gen. Es kennt die Hintergründe, sieht die Folgen. Wir fragen es immer. Manchmal
schalten wir es aus. Das Gewissen. Lateinisch con-scientia: Bewusstsein.
Billigstrom, Billigflug, Billigbrötchen: billig, billi -ger, am billigsten. Wir lieben dieses Wort. Das Schnäppchen macht uns wieder zum Jäger. Spa-ren erheben wir zur Mentalität. Diskutieren wir über geringe Lohnkosten, Arbeits- und Produktions-bedingungen, diskutieren wir dann gleichzeitig über unser Konsumverhalten? Passen nachhaltige Beschaffung und Konkurrenzfähigkeit auf dem
vor Ort. Sie richten ihr Auge auch auf Umwelt- und soziale Aspekte. Kompromisse gibt es nicht. 110 Unternehmen weltweit haben sie 2014 für den Kon-zern unter die Lupe genommen. Stellen sie Verstöße fest, werden diese Lieferanten konsequent gesperrt. Werten wir unser Einkaufsvolumen nach Herkunfts-land aus, liegt Deutschland bei knapp 60 Prozent, Resteuropa bei rund 20 und Asien bei 17 Prozent.
Hinter jedem Produkt stehen Menschen, die es ge-macht haben, liegen Wege, über die es zu uns kam, verbirgt sich ein Rohstoff, aus dem es gemacht ist. Das ist seine Qualität und die hat ihren Preis. Da ist sie, die Entscheidung.
schreiben – ungefragt! Unser Ballast aus Gewinn und Überfluss wiegt zu schwer in der Waagschale einer Welt, die allen gefällt. Ungleichgewicht: zu viel auf der einen, zu wenig auf der anderen Seite. Ist die Her-stellung von Gleichgewicht überhaupt noch möglich? Der Wohlstand müsste auf Diät. Die moderne Volks-wirtschaft hat Übergewicht. Verzicht für Ausgeglichen-heit? Wäre das die Formel?
Kann Nachhaltigkeit mit Wachstum Schritt halten? Eine Frage, die uns beschäftigt, wohl wissend, dass wir den Widerspruch nicht auflösen werden.
m Mikrokosmos von Pippi Langstrumpf funktio-niert das. Aber wie sieht es aus in einer Welt, die Wachstum in die Mitte ihres Universums stellt. Formelversagen? Wer läuft im großen Rad von
Konsum und Profit? Über sieben Milliarden Menschen leben auf der Erde. Stößt die globale Wirtschaftswelt an ihre Grenzen, wird Pippis Motto zur weltweiten Losung?
Zufriedenheit macht ganz kurz glücklich, dann weckt sie die Gier. Eine unendliche Geschichte, die bisher geschrieben werden konnte. Und die nachfolgenden Generationen? Der Stoff hat sich geändert: Umwelt-verschmutzung oder Ressourcenknappheit verschärfen die Handlung. Erfolgssaga wird zum Science-Fiction-Roman. Die kommenden Generationen müssen ihn
Ich mach‘ mir dieWelt, wie sie mir gefällt?
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