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1) 1) 1) 1)HÖRFARTER, Ch. , Stöckl, W. , Heger, H. , Bayer, I.
Einleitung: Was bedeutet „INSPIRE”? Ergebnisse aus den harmonisierten Daten:
Conclusio:
Durch „INSPIRE” werden wir nicht nur in die Pflicht genommen, sondern, wie die erste praktische
Umsetzung an „Ober-Grafendorf” zeigte, erlangen wir auch einen Mehrwert durch:
- standardisierte Metadaten, welche einen vereinfachten und interdisziplinären Datenaustausch
- eine Qualitätskontrolle der vorhandenen Geodaten durch die notwendige Strukturierung und
- das Entstehen neuer Ergebnisse und Produkte aus unseren Geoinformationen für die Fachwelt und
- neue wissenschaftliche Interpretationsansätze.
- die Verwendung als Grundlage für eine (eigene) lokale Geodateninfrastruktur (GDI).
ermöglichen.
Harmonisierung.
die
breite Öffentlichkeit.
Erweitertes Datenmodell zum Thema „Tektonik”:
Arbeitsschritte zur Harmonisierung:
Die EU-Richtlinie 2007/2/EG zur Schaffung einer europaweiten gemeinsamen Geodaten-Infrastruktur
„INSPIRE” (Infrastructure for Spatial Information in Europe), wird in Österreich durch das Geodaten-
Infrastrukturgesetz (GeoDIG; BGBl. I 14-2010) umgesetzt. Zu der Richtlinie gibt es Durchführungs-
bestimmungen, welche die rechtlich bindenden Anforderungen beschreiben, also WAS zu tun ist. Das WIE wird
durch technische Umsetzungsanleitungen und die Datenspezifikationen beschrieben. Die Datenspezifikationen
standardisieren die Datenmodelle zu den verschiedenen konkreten INSPIRE-Themen aus den Anhängen I bis
III der Richtlinie, wie z.b. das Thema Geologie. Die INSPIRE-Richtlinie bezweckt somit eine Verbesserung der
Qualität, des Austausches, der Zugänglichkeit sowie der Nutzung von Geodaten - und das europaweit!
Die aus der Karte ablesbaren Basis-Informationen ( )
werden nach vorgegebenen INSPIRE-Codelisten und
nach den Inhalten des GBA-Thesaurus strukturiert ( ),
in Tabellen eingegeben und in einer SQL-Datenbank
verwaltet ( ).
1
Das Blatt 55 Ober-Grafendorf im neuen Blickwinkel - Harmonisierung der Geodaten nach INSPIRE
Geologische Bundesanstalt
Legende (International Chronostratigraphic Chart 2013)
Die Datenspezifikation für die Geologie umfasst folgende Themenbereiche: Geologie, Hydrogeologie,
Geomorphologie und Geophysik. Das Core Model beinhaltet die geologischen Hauptmerkmale Geologische
Einheiten, vereinfachte Lithologie, geologische Strukturen und geomorphologische Eigenschaften.
Erstmals wurde am Beispiel des Blattes „Ober-Grafendorf” das „Core Model Geologie” auf Basis der INSPIRE-
Datenspezifikation umgesetzt.
Anwendungsschema: Core Model Geologie nach Annex II der „D2.8.II.4 Data Specification on Geology”
Chronostratigraphische Darstellung der Entstehungszeiträume
Aufgrund der erfolgten detaillierten
Strukturierung von vorhandenen Geo-
datensätzen ist eine Abfrage nach
verschiedenen Themen durchführbar und
darstellbar. So lässt sich, als Beispiel, zu
den ausgewiesenen geologischen
Einheiten auf Blatt Ober-Grafendorf der
Entstehungszeitraum visualisieren. In
der Abbildung links sind die
chronostratigraphischen Reichweiten als
Mittelwerte des Enstehungs-zeitraumes
dargestellt. Die Farbgestaltung der
Legende ist von INSPIRE vorgegeben und
richtet sich nach den Farbcodes der
„Internationalen Chronostratigraphischen
Tabelle”.
In der rechten Abbildung wird die
überwiegend auftretende Lithologie
der geologischen Einheiten
veranschaulicht. Es ist nur jeweils
eine Lithologie darstellbar. Die
Zuordnung basiert auf den
vorhandenen Informationen und
erfolgt über eine Verknüpfung zu den
Begriffen (Konzepte) des Thesaurus
der GBA. Dieser stellt eine
Erweiterung zu den vorgegebenen
Begriffen der INSPIRE-Codelisten dar.
Darstellung der Lithologien nach INSPIRE
Ton
Silt
Sand
Feinsand
Kies
Schutt
Blöcke
Tonmergel
Mergel
Kalkmergel
Kieselschlamm
Lehm
Rauhwacke
Anthropogenes Material
Alkalifeldspat-Syenit
Quarz-Diorit
Ultramafisches Gestein
Legendenach INSPIRE-Style "Geologic Units - Lithology"
Lithologien
Migmatisches Gestein
Marmor
Karbonat-Silikatgestein
Amphibolit
Granulit
Serpentinit
Quarzit
Gneis
Orthogneis
Paragneis
Tonschiefer
Klastisches Sediment
Karbonatisches Sediment
Organisches Sediment
Siltstein
Sandstein
Brekzie
Mergelstein
Kalkmergelstein
Kalksandstein
Kalkstein
Dolomit
Travertin
Visualisierung des Layers „Tektonische Einheiten” in Google Earth
1)Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, 1030 Wien
Neoproterozoikum
Holozän
Unterkreide
Unterjura
Tithonium
Rhaetium
Quartär
Paläozän
Ordovizium
Paläozoikum
Karbon
Paläogen
Obertrias
Oberkreide
Oberjura
Norium
Präkambrium
Mitteltrias
Mitteljura
Kreide
Miozän
Jura
Eozän
Trias
Oligozän
INSPIRE Codelisten
Basisinformation
Legende zu den tektonischen Einheiten
- Drosendorf-Deckensystem ("Bunte Serie")
- Gföhl-Deckensystem
- Ostrong-Deckensystem ("Monotone Serie")
- Oberpliozäne - Quartäre Sedimente
- Bajuvarisches Deckensystem
- Frankenfels-Decke
- Lunz-Decke
- Ybbsitz-Klippenzone
- Rhenodanubisches Deckensystem / Flyschzone
- Greifenstein-Decke (Flyschhauptdecke, Nördlicher Vorarlberger Flysch)
- Laab-Decke
- Tulbingerkogel-Decke (=Nordrahmenzone)
- Allochthone Molasse
- Autochthone Molasse und oligozän-neogene Sedimente auf der Böhmischen Masse (informell 20120127)
- Helvetikum, Ultrahelvetikum, "Klippenzonen"
- Gresten-Klippenzone
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GE-Datenmodell
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Literatur: INSPIRE Thematic Working Group Geology (2013): D2.8.II.4 INSPIRE Data Specification on Geology – Draft Technical Guidelines
Die Harmonisierung von tektonischen Einheiten zählt
(noch) nicht zu den vorgegebenen INSPIRE-Themen.
Allerdings ist es kein Mehraufwand, sondern ein
Mehrwert, durch die Strukturierung der Daten auch
weitere Themen zu berücksichtigen und für eigene
Zwecke zu nutzen. Ein Beispiel dazu bietet die
Darstellung der tektonischen Untergliederung am Blatt
Ober-Grafendorf, visualisiert in Google Earth. Die
Informationen zu den einzelnen Polygonen sind auch dort
abrufbar und mittels http-Links besteht eine direkte
Verknüpfung zu den Konzepten des Thesaurus der
Geologischen Bundesanstalt.