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Scott Adams Das Dilbert Prinzip © des Titels »Das Dilbert Prinzip« (ISBN 978-3-86881-569-6) © 2003 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH, München Nähere Informationen unter: http://www.redline-verlag.de

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Scott Adams

Das Dilbert Prinzip

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© des Titels »Das Dilbert Prinzip« (ISBN 978-3-86881-569-6) © 2003 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH, MünchenNähere Informationen unter: http://www.redline-verlag.de

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Scott Adams

Das Dilbert Prinzip

Die endgültige Wahrheit über Chefs, Konferenzen, Manager und andere Martyrien

Aus dem Amerikanischen übersetzt vonMarkus Schurr und Wilfram Ströhle

01_Titelei Seite 3 Montag, 19. April 2010 4:41 16

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://d-nb.de abrufbar.

www.redline-verlag.deBeachten Sie auch unsere weiteren Imprints unterwww.muenchner-verlagsgruppe.de

Weitere Informationen zum Verlag finden sie unter

Für Fragen und Anregungen:[email protected]

Nachdruck 2014

© 2003 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,Nymphenburger Straße 86D-80636 MünchenTel.: 089 651285-0Fax: 089 652096

Die Originalausgabe erschien 1996 unter den Titel The Dilbert Principle.

© der Originalausgabe 1996 by Scott Adams, Inc.Dilbert® is a registered trademark of Scott Adams, Inc. Dogbert® and Dilbert® appear in the comic strip Dilbert®, distributed by Universal Uclick and owned by Scott Adams, Inc.

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespei-chert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Übersetzung: Markus Schurr und Wilfram StröhleUmschlaggestaltung: Lisa Beth CohenSatz: abc.Mediaservice GmbH, BuchloeDruck: Konrad Triltsch GmbH, OchsenfurtPrinted in Germany

ISBN Print 978-3-86881-569-6ISBN E-Book (PDF) 978-3-86414-013-6ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86414-670-1

Impressum_2014.indd 1 13.06.14 11:09

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort: Glänzende Aussichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7

Einleitung: Warum geht es in der Arbeitswelt so absurd zu? . . . . . . . . . . . 9

1 Das Dilbert-Prinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

2 Demütigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

3 Kommunikation im Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

4 Die großen Lügen des Managements . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59

5 Machiavellistische Methoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

6 Strategien für Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

7 Jahresgespräche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109

8 Arbeit vortäuschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119

9 Fluchen: Der Schlüssel zum Erfolg der Frau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

10 Wie Sie sich durchsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

11 Marketing und Kommunikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 139

12 Unternehmensberater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

13 Der Geschäftsplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167

14 Von Ingenieuren, Wissenschaftlern, Programmierern und anderen seltsamen Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175

15 Veränderungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201

16 Finanzplanung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207

17 Der Verkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 219

18 Konferenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

19 Projekte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233

20 ISO 9000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 245

21 Downsizing . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

22 Wie man herausfindet, ob die Firma dem Untergang geweiht ist . . . . 267

23 Reengineering. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277

24 Stärkung des Teamgeistes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283

25 Die Führungskraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

26 FU5: Ein neues Unternehmensmodell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313

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Für Pam

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Vorwort

Glänzende Aussichten

Heutzutage kann offenbar jeder Idiot mit einem Laptop ein Wirtschaftsbuchzusammenschreiben und damit Kohle machen. Darauf hoffe ich natürlich auch.Es wäre wirklich eine herbe Enttäuschung, wenn sich der Trend änderte, bevordieses Meisterwerk in Druck geht.

Wie einige von Ihnen vielleicht wissen, zeichne ich hauptberuflich Cartoons. Esist für einen Cartoonisten eine Herausforderung, ein ganzes Buch zu schreiben.Cartoonisten sind darin geübt, sich kurz und bündig auszudrücken. Alles, wasich in meinem Leben gelernt habe, läßt sich erschöpfend in einem DutzendPunkte zusammenfassen, von denen ich einige schon wieder vergessen habe.

Sie wären sicher einigermaßen verwirrt, wenn Sie sich eine dicke Schwartekauften, die nur zwölf Sätze enthält, besonders wenn einige davon auch noch„Lückenfüller“ sind. Deshalb gedenke ich mich aus Gründen der „Qualitätssi-cherung“ oft zu wiederholen, damit ein paar Seiten mehr herausspringen. Ab-satzpolitisch formuliert heißt das Werterhöhung. Und für Ihr Lesevergnügenwerde ich viele farbige, aber unnötige Metaphern einstreuen. Genaugenom-men sind die Metaphern in diesem Buch überflüssiger als ein Floh im Hemd.

*

*

Ich kann nicht versprechen, daß der Rest genausogut wird.

„ LED IGE MÄNNER VERÜBEN NEUNZ IG PROZENT ALLER GEWALTTATEN . UM WE ITERE GREUELTATEN ZU VERH IN -DERN , SOLLTEN S I E GLE ICH IN GEWAHRSAM GENOMMEN WERDEN . “

„UND FÜR D IESE TOLLE IDEE SOLLTE ICH IN DEN MED IEN GANZ GROSS HERAUSKOMMEN . ENDE . “

ES I ST SCHWER , E IN GANZES BUCH ZU SCHRE IBEN , WENN MAN D IE D INGE SO GUT AUF DEN PUNKT BR INGT W IE ICH .

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Einleitung

Warum geht es in der Arbeitswelt so absurd zu?

Die meisten Themen meines Comic strips „Dilbert“ haben mit Situationen am Ar-beitsplatz zu tun. Ich greife immer wieder bizarre und phantastische Elemente aufwie sadistische sprechende Tiere, koboldähnliche Buchhalter und Angestellte, diesich in Spüllappen verwandeln, nachdem man die Lebenskraft aus ihnen heraus-gewrungen hat. Und doch höre ich am häufigsten diesen Kommentar:

„Das ist ja genau wie in meiner Firma.“

Egal wie absurd ich den Comic strip gestalte, die Erfahrungen, die die Leute amArbeitsplatz machen, holen mich immer wieder ein. Hier ein paar Beispiele ausder sogenannten Wirklichkeit:

• Ein führendes Technologie-Unternehmen kündigt gleichzeitig zwei neueProgramme an: erstens ein Arzneimittel-Testprogramm an einer willkürli-chen Auswahl von Probanden, zweitens ein Programm zur „Steigerung derWürde des einzelnen“.

• Eine Firma kauft Laptops für den Einsatz auf Dienstreisen. Aus Furcht vorDiebstahl präsentieren die Manager eine geistreiche Lösung: Die Laptopssollen dauerhaft auf den Schreibtischen der Angestellten installiert werden.

• Eine Speditionsfirma organisiert sich neu, um Aufgaben und Ziele genauerabzustecken. Das Management entscheidet, die Änderungen bekanntzuge-ben, indem sie jede Abteilung anweist, Festwagen für eine „Qualitäts-Para-de“ zu bauen.

• Ein Manager einer Telekommunikationsfirma will den „Team“-Geist seinerAbteilung stärken. Er hält eine Sitzung ab, um dem versammelten „Team“mitzuteilen, er werde von nun an immer einen Baseball-Schläger mit sichführen und jedes Teammitglied solle während der Arbeit einen Baseball da-beihaben. Einige Teammitglieder hängen sich den Baseball um den Hals,damit sie ihn nicht zu tragen brauchen. Andere stellen sich in Gedanken vor,wie sie dem Manager den Schläger abnehmen und diesen an ihm ausprobie-ren.

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• Eine Firma beschließt, statt Gehaltserhöhungen Prämien zu vergeben, wennfünf von sieben Unternehmenszielen erreicht würden. Am Jahresende wer-den die Arbeitnehmer informiert, sie hätten lediglich vier von sieben Zielenerreicht – daher keine Prämien. Eins der Ziele, das sie verfehlt hätten, sei die„Arbeitsmoral der Angestellten“.

Tausende von Menschen haben mir Geschichten von ihren Arbeitsplätzen er-zählt (meistens durch E-Mail), die sogar noch absurder sind als die obigen Bei-spiele. Als ich diese Geschichten zum ersten Mal hörte, wunderte ich mich nur.Nach sorgfältiger Analyse habe ich jedoch eine komplexe Theorie entwickelt,um die Existenz solcher bizarrer Verhaltensweisen zu erklären: Menschen sindIdioten.

Einschließlich meiner Wenigkeit. Jeder ist ein Idiot, nicht nur Menschen mitschlechten Zensuren im Abiturzeugnis. Der einzige Unterschied ist, daß wir inverschiedenen Dingen und zu verschiedenen Zeiten Idioten sind. Egal wie klugeiner ist, er verbringt einen Großteil des Tages damit, ein Idiot zu sein. Das istdie zentrale Prämisse dieses hochgelehrten Werkes.

Die obligatorische Selbsterniedrigung

Ich reihe mich stolz in die Kategorie der Idioten ein. Für die meisten Menschender Neuzeit ist Dummheit keineswegs ein allumfassender, vierundzwanzigstün-diger Zustand. Sie ist ein Zustand, in den jeder viele Male am Tag hineinschlit-tert. Das Leben ist einfach zu kompliziert, als daß man immer die richtigeAntwort parat haben könnte.

Kürzlich brachte ich meinen Piepser zur Reparatur, weil er, nachdem ich dieBatterien ausgewechselt hatte, nicht mehr funktionierte. Der Reparateur nahmihn mir aus der Hand, klappte den Batteriedeckel auf, drehte die Batterie her-

WILLKOMMEN IN DOGBERTS WELT DER AHNUNGSLOSEN .

HEUTE ABEND BE-SUCHEN W IR MEN-SCHEN , D IE N ICHTS VON W IRTSCHAFT VERSTEHEN , ABER TROTZDEM DARÜBER REDEN .

DER ZENTRALBANKRAT HAT , W IE ICH HÖRE , D IE GELDMENGE ERHÖHT , ABER ME IN KONTOSTAND I ST IMMER NOCH DERSELBE .

DAS I ST UNFA IR .

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um und gab ihn mir zurück, und das alles mit einer einzigen, wohlgeübtenHandbewegung. Das nahm mir viel Freude an meiner berechtigten Empörungüber die Qualität des Produktes. Der Reparateur dagegen schien ziemlich amü-siert. Wie übrigens auch die anderen Kunden in der Reparaturannahme.

An diesem Tag und in dieser Situation war ich ein vollkommener Idiot. Trotz-dem schaffte ich es irgendwie, ein motorisiertes Fahrzeug zum Reparatur-geschäft und wieder zurück zu lenken. Es gehört zu den Wundern dermenschlichen Natur, daß man viele Male am Tag in die Dummheit hineinschlit-tern kann, ohne die Veränderung zu bemerken oder dadurch unschuldige Zu-schauer umzubringen.

Meine Qualifikationen

Jetzt, da ich zugegeben habe, daß ich nicht imstande bin, die Batterie meinesPiepsers auszutauschen, fragen Sie sich vielleicht, wie ich überhaupt daraufkomme, ich könnte qualifiziert sein, Autor eines solch bedeutenden Buches wiediesem zu sein. Sie werden von meiner Bildung und meinen umfassenden Er-fahrungen wahrscheinlich beeindruckt sein.

1. Ich habe eine Firma davon überzeugt, daß sie dieses Buch veröffentlichenmuß. Das scheint vielleicht nicht viel zu sein, aber es ist mehr als das, was Sieheute geleistet haben. Und es war nicht einfach. Ich mußte mit Leuten zuMittag essen, die ich nicht einmal kannte.

I CH MACHE E INEN E IGENEN VERLAG AUF , DANN KANN ICH DEN GANZEN TAG AUTOREN ABLEHNEN .

ICH WERDE IHR LEBENS-WERK M IT E INER HANDBEWEGUNG UND E INER W ITZ IGEN BEMER-KUNG VERN ICHTEN .

FAZ IT : ICH B IN KE IN GROSSER MENSCHEN-FREUND. HABE ICH

BEMERKT .

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2. Ich habe siebzehn Jahre in einer kleinen Zelle in einem Großraumbüro ge-arbeitet. Die meisten Wirtschaftsbücher werden von Beratern und Professo-ren geschrieben, die nicht viel Zeit in einer solchen Zelle zugebracht haben.Das ist, als berichte man aus erster Hand über eine Kannibalenmahlzeit, ob-wohl man nur gedörrtes Rindfleisch kennt. Ich für meinen Teil habe an demeinen oder anderen Knöchelchen genagt.

3. Ich bin gelernter Hypnotiseur. Vor Jahren habe ich Unterricht genommen,um zu lernen, wie man Menschen hypnotisiert. Dabei habe ich auch gelernt,daß Menschen geistlose, irrationale und leicht zu manipulierende Dumm-köpfe sind. (Ich glaube, ich habe für diese Erkenntnis 500 Dollar bezahlt.)Und das gilt nicht bloß für die sogenannten guten Untertanen – es gilt für al-le. Es liegt an der Art, wie unsere Gehirne verdrahtet sind. Man faßt zuersteinen Entschluß und findet dann vernünftige Gründe dafür. Trotzdem sindwir aufgrund der seltsamen Kartographie unserer Wahrnehmung felsenfestdavon überzeugt, daß unsere Entscheidungen auf Vernunft beruhen. Diesist nicht der Fall.

DOGBERT , DER VERLEGER

ICH WÜRDE IHR BUCH GERNE VERÖ F FENT-L ICHEN . ES S IND NUR E IN IGE KLE INE ÄNDERUNGEN NÖT IG .

D I E HAUPTF IGUR MUSS E IN L I LA D INOSAUR IER WERDEN – STRE ICHEN S I E DEN DETEKT I V . SCHRE IBEN S I E NOCH E IN PAAR L I EDER DAZU UND VERGESSEN S I E DEN MORD .

ABER DAS GANZE I ST DOCH E IN KR IM I .

ACH , W IE OR IG INELL .

ICH B IN DER KÖN IG D IESER ZELLE , DER ABSOLUTE HERRSCHER D IESES KLE INEN RE ICHES .

UND DAS S IND ME INE TREUEN UNTER-TANEN : MR . COMPUTER , MR . SCHNELLHE FTER UND D IE AKTEN- FAM IL I E .

WER HAT DEN KA F FEE VER-SCHÜTTET?

DER BARBAR W IRD VOM BURGGRABEN AUFGEHALTEN .

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Bedeutende Wissenschaftler haben in Untersuchungen

*

bewiesen, daß der fürrationales Denken zuständige Bereich des Gehirns erst aktiv wird, nachdemman etwas getan hat. Diese Tatsache bestätigt sich in der Hypnose, wenn manbei einer Versuchsperson irgendeine vollkommen irrationale posthypnotischeBeeinflussung verursacht und die Person später fragt, warum sie getan hat, wassie tat. Sie wird darauf bestehen, daß es zu dieser Zeit einen Sinn ergab, und sichdabei einer Logik bedienten, die noch unnatürlicher erscheint als Pavarotti inder Rolle des Leadsängers von den Toten Hosen.

Ein Hypnotiseur kommt schnell dahin, daß er der Verbindung zwischen demVerstand einer Person und ihren Handlungen überhaupt nicht mehr traut. DerHypnoseunterricht, den ich hatte, hat jedenfalls meine Weltsicht fundamentalverändert.

4. Statistiken glaubt sowieso niemand. Das spart mir als Autor enorm viel Zeitund mögliche Schuldgefühle, die ich hätte, wenn ich Statistiken erfindenmüßte. Jeder „normale“ Mensch tendiert dazu, den Untersuchungen zuglauben, die seine augenblickliche Meinung bestätigen, und alles andere zuignorieren. Deshalb ist jede Quellenangabe, die ich machen könnte, um mei-ne Recherchen zu legitimieren, Verschwendung. Wenn wir uns darauf eini-gen können, daß es sinnlos ist, Sie mit solchen Verweisen in Ihrer Meinungerschüttern zu wollen, erspart uns das eine Menge Ärger.

Das heißt aber nicht, daß ich Statistiken ignorieren werde – ganz im Gegenteil.Ich werde in diesem Buch durchweg auf wissenschaftliche Untersuchungen ver-

*

Sie waren bedeutende Wissenschaftler, aber nicht derart bedeutend, daß ich mich an ihre Namen erinnern würde, und auch nicht so bedeutend, daß es Sie interessieren würde. Ich bin mir aber sicher, daß es stimmt, weil ich es in einer Zeitschrift gelesen habe.

I CH ER INNERE M ICH AN E INEN DUNKLEN RAUM M IT E INER S ITZRE IHE . S I E FÜTTERTEN UNS M IT E INER POPCORN-ÄHNL ICHEN SUBSTANZ . ME INE FÜSSE KLEBTEN AM BODEN .

ICH FAND ES SCHRECKL ICH , DASS ICH SECHS DOLLAR BEZAHLEN MUSSTE , UM DAS RAUMSCH I F F ZU BETRETEN .

DESHALB HAST DU D IE ER INNERUNG DARAN VERDRÄNGT .

DASS ICH VON AUSSER IRD I -SCHEN ENTFÜHRT WURDE , F I EL M IR ERST E IN , ALS S I E M ICH H YPNOT I S I ERTEN . ABER JETZT ER INNERE ICH M ICH , DASS S I E W IE E .T . AUSSAHEN .

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weisen, die aber natürlich alle erfunden sind. Meine Untersuchungen sind aller-dings besser lesbar als solche wissenschaftlichen Arbeiten, und die Wirkung istletztlich dieselbe.

Bei genauerem Nachdenken sind die meisten der Untersuchungen, denen manin den Medien begegnet, entweder völlig irreführend oder voreingenommen.Vorliegendes Buch unterscheidet sich davon nicht, außer daß ich Ihre Intelli-genz nicht unterschätze. Wie könnte ich auch?

Die Rolle der Intelligenz im Arbeitsleben

Ich habe keine Ahnung, warum die Wirtschaft funktioniert, ich bin mir jedochsicher, daß es nicht an der Genialität der Manager liegt. Meine Vermutung ist,daß die ganzen absurden Aktivitäten der Manager sich in der Summe irgendwieausgleichen und dann prima Dinge dabei herauskommen, die man unbedingtkaufen muß, wie etwa Mehrzweckgemüseschneider oder Spaghetti-Eis. Addie-ren Sie dazu noch das Gesetz von Angebot und Nachfrage, und Sie haben soziemlich die gesamte Wirtschaftstheorie beschrieben.

ME INE MARKTFOR-SCHUNG ZE IGT , DASS 50% IHRER KUNDEN ÜBER DEM M ITTLEREN ALTER L I EGEN .

D IE SCHRECKL ICHE ENTDECKUNG WAR JEDOCH , DASS 50% DARUNTER L I EGEN .

W IEV I EL PRO-ZENT S IND EXAKT M ITT-LEREN ALTERS?

ICH SCHLAGE VOR , DAS IN PHASE 2 ZU UNTERSUCHEN .

S I E SCHE INEN E IN HELLER BURSCHE ZU SE IN . WOLLEN S I E S ICH N ICHT MENSA AN- SCHL I ESSEN?

I ST DAS D IE GRUPPE M IT DEM IQ VON GEN IES?

VÖLL IG R ICHT IG . ICH B IN DER PRÄ-S IDENT DER ORTS-GRUPPE .

WARUM ARBE ITEN W IR NOCH H I ER , WENN W IR SO KLUG S IND?

INTELL IGENZ HAT SEHR V I EL WEN I -GER PRAK-T I SCHE VER-WENDUNG ,ALS S I E DENKEN .

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Neunzig Prozent aller Unternehmensgründungen scheitern. Offenbar hat manin zehn Prozent der Fälle Glück, und das reicht, um die moderne Wirtschaft inGang zu halten. Ich wette, daß uns genau das von den Tieren unterscheidet.Tiere haben nur in neun Prozent der Fälle Glück. Das scheint leider zu stim-men: Ich spiele mit meinen Katzen Strip-Poker, und sie gewinnen dabei selten.Es ist schon soweit gekommen, daß sie beim Geräusch meines elektrischen Ra-sierers wie der Blitz um die Ecke zischen.

Die Welt ist so kompliziert geworden, daß wir uns alle mit Täuschungsmanö-vern durch den Arbeitstag mogeln, in der Hoffnung, nicht als die Idioten de-maskiert werden, die wir in Wirklichkeit sind. Die Welt ist für mich ein einzigesIrrenhaus, bevölkert von Menschen, die unablässig damit beschäftigt sind, dieblödsinnigen Dinge, die sie tun, zu rationalisieren.

Unsere Dummheit tritt nicht nur im Arbeitsleben zutage, aber hier bemerkenwir sie vielleicht am häufigsten. Im Privatleben tolerieren wir absonderlichesVerhalten. Es scheint sogar normal zu sein. (Wenn Sie mir nicht glauben, sehenSie sich ’mal Ihre Familie an.) Dagegen glauben wir, daß bei der Arbeit jedervon Logik und vernünftigem Denken geleitet werden sollte. Hier sticht jedeAbsurdität heraus wie eine tote Nonne im Schnee.

*

Ich bin überzeugt, daß es am Arbeitsplatz nicht absurder zugeht als im täglichenLeben, nur fällt absurdes Verhalten hier mehr auf.

Ich finde es wahnsinnig komisch, daß wir uns immer ernst nehmen. Unsere ei-gene Blödheit erkennen wir nur schwer, die Blödheit anderer dafür um so bes-ser. Diese Spannung bestimmt die Wirtschaft:

Wir erwarten, daß andere rational handeln, auch wenn wir uns selbst irrational verhalten.

Es ist zwecklos, von Leuten, mit denen man zusammenarbeitet, oder überhauptvon irgend jemandem rationales Verhalten zu erwarten. Wer sich mit der Tat-sache abfindet, von Idioten umgeben zu sein, wird feststellen, daß Widerstandsowieso nichts bringt. Man wird dann ganz locker und kann sich auf Kosten an-derer köstlich amüsieren. Insofern kann dieses Buch sehr gesund sein.

*

Falls eine tote Nonne Ihnen Angst macht, stellen Sie sich einfach vor, daß sie bloß schwer verwundet ist und wieder gesund wird.

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© des Titels »Das Dilbert Prinzip« (ISBN 978-3-86881-569-6) © 2003 by Redline Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH, MünchenNähere Informationen unter: http://www.redline-verlag.de

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Die Evolution der Idioten

Wissenschaftler glauben, die Menschen seien das grandiose Ergebnis einer Mil-liarden Jahre langen Evolution. Ich kann hier nicht die gesamte Evolutions-theorie erläutern, aber man kann sie auf folgende Weise zusammenfassen.

Die Evolutionstheorie (Zusammenfassung)

Zunächst gab es ein paar Amöben. Einige mutierte Amöben paßten sich besserder Umgebung an und wurden zu Affen. Dann kam das Total Quality Manage-ment.

Ich lasse einige Details aus, aber die Theorie hat selbst auch einige Lücken,nach denen man am besten nicht fragt.

Jedenfalls brauchten wir viele Jahre, um diese hohe Evolutionsstufe zu errei-chen. Das gemächliche Entwicklungstempo war in Ordnung, weil es nicht vielzu tun gab, außer herumzusitzen und zu hoffen, nicht von Wildschweinen auf-gefressen zu werden. Dann fiel jemand auf einen spitzen Stock, und der Speerwar erfunden. Damit fing der ganze Ärger an.

Ich war nicht dabei, aber ich wette darauf, daß ein paar Menschen meinten, derSpeer würde niemals die Fingernägel als bevorzugtes Kampfinstrument erset-zen. Diese Menschen beschimpften die Speerbenutzer wahrscheinlich mit„Kosenamen“ wie „Moschusochse“ oder „Höhlenhyäne“. (Da es die Handels-marine damals noch nicht gab, war man im Fluchen noch nicht besonders gut.)

„Vielfalt“ war damals allerdings nicht angesagt, deshalb hat sich die „Sag-nein-zum-Speer“-Fraktion dann wahrscheinlich doch noch zur Speerspitze bekehrt.

Das Gute an einem Speer war, daß fast jeder kapierte, wie er funktionierte. Erhatte im wesentlichen ein Merkmal: das spitze Ende. Diesem Grad an Komple-xität waren unsere Gehirne gewachsen, und nicht nur die Gehirne der Intellek-tuellen – auch der einfache Mann konnte mit einem Speer umgehen. Das Lebenwar gut, abgesehen von gelegentlichen Seuchen, einer allgemeinen Lebenser-wartung von sieben Jahren…und dem sehnlichen Wunsch, das Leben mögeschon nach dem vierten enden. Darüber, daß Speere zu kompliziert seien, be-klagte sich eigentlich niemand.

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Da kam plötzlich (evolutionär gesprochen) ein Mutant daher und erfand dieDruckerpresse. Von da an ging es schnell bergab. Heute, nur einen Momentspäter, wechseln wir schon die Batterien unserer Laptops, während wir in glän-zenden Objekten aus Metall, in denen alkoholfreie Getränke und Erdnüsse ser-viert werden, am Himmel herumflitzen.

Für die meisten unserer gegenwärtigen Probleme mache ich Sex und Papierverantwortlich, und zwar deshalb: Nur einer in einer Million ist intelligent ge-nug, um eine Druckerpresse zu erfinden. Als die Gesellschaft nur aus einigenhundert affenähnlichen, in Höhlen lebenden Menschen bestand, waren dieChancen ziemlich gering, daß einer von ihnen ein Genie sein würde. Aber dieMenschen hatten weiterhin Sex, und mit jedem Deppen, der zur Bevölkerunghinzukam, stiegen auch die Chancen eines überdurchschnittlich begabten Klug-scheißers. Sobald aber mehrere Millionen Menschen auf der Erde herumren-nen, die alle wohl oder übel

*

Sex haben, stehen die Chancen leidlich gut, daßsich eines Tages eine schwangere Affenmutti auf ein Feld hockt und die Aus-nahme herauspreßt, die die Druckerpresse erfindet.

Als wir erst die Druckerpresse hatten, waren wir schon so ziemlich dem Unterganggeweiht. Weil jetzt jedesmal, wenn ein neuer Klugscheißer eine gute Idee hatte, sel-bige aufgeschrieben und allen mitgeteilt wurde. Auf jeder guten Idee konnte manaufbauen. Die Zivilisation explodierte, die Technik war geboren, die Komplexitätdes Lebens steigerte sich geometrisch. Alles wurde größer und besser.

Außer unseren Gehirnen.

Die Technik, die uns umgibt, die Management-Theorien, die ökonomischenModelle, die unser Verhalten voraussagen und leiten, die Wissenschaft, die unshilft, achtzig zu werden – all das haben wir einem verschwindend kleinen Pro-

*

Falls Sie noch nicht versucht haben, wohl oder übel Sex zu haben, sollten Sie das unbedingt nachholen.

I CH SCHRE IBE E IN BUCH ÜBER ME INE VERMU-TUNGEN ZU KÜNFT IGEN TRENDS .

WENN ES VERÖ F FENT-L ICHT W IRD , WERDEN ME INE VERMUTUNGEN GÜLT IGER SE IN ALS D IE ANDERER LEUTE . ICH WERDE V I EL GELD VERLANGEN , UM DEN LESERN ME INE „ V I S I ON “ M ITZUTE ILEN .

WARUM SOLLTEN D IE LEUTE V I EL GELD FÜR VERMUTUNGEN ZAHLEN?

DER ERSTE TREND I ST , DASS D IE LEUTE N ICHTS DAZULER-NEN .

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zentsatz überdurchschnittlich intelligenter Menschen zu verdanken. Die ande-ren treten Wasser, so schnell sie können. Für sie ist die Welt zu komplex. DieEvolution blieb auf Ausnahmen beschränkt. Dank der Druckerpresse konntenüberdurchschnittlich intelligente Menschen ihr Genie entfalten und vermitteln,ohne es genetisch weiterzugeben. In der Evolution gab es einen Kurzschluß.Wir bekamen noch vor der Intelligenz Wissen und Technologie.

Wir sind ein Planet von fast sechs Milliarden Dummköpfen und leben in einerZivilisation, die von einigen tausend überraschend intelligenten Ausnahmengestaltet wurde.

Ein wahres Beispiel

Der Rest dieses Buchs baut auf meiner Theorie auf, daß wir alle Idioten sind.Sicher gibt es auch andere plausible Erklärungen dafür, warum die Arbeitsweltso absurd erscheint, aber mir fällt keine einzige ein. Falls doch, schreibe ichnoch ein Buch für Sie. Ich verspreche Ihnen, daß ich nicht aufhören werde, nacheiner Antwort zu suchen – bis Ihnen das Geld ausgeht.

Kodak brachte eine Einwegkamera namens Weekender („Wochenendausflügler“) her-aus. Kunden fragten bei der Firma telefonisch an, ob man die Kamera auch unter der Wo-che benutzen könne.

WILLKOMMEN IN DOGBERTS SCHULE FÜR TECHN IK -TROTTEL .

S I E ALLE KOMMEN M IT E IN FACHSTEN TECH-N I SCHEN D INGEN N ICHT ZURECHT , OBWOHL S I E ANDERERSE ITS GANZ NORMAL INTELL IGENT S IND .

NATÜRL ICH VERALLGE-ME INERE ICH IM LETZTEN

PUNKT .

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