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Das Kleine Grüne Jahrgang 2012 Gartenzeit www.garten-zeit.de

Das Kleine Grüne - Gartenzeit

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Page 1: Das Kleine Grüne - Gartenzeit

Das Kleine GrüneJahrgang 2012

Gartenzeit

www.garten-zeit.de

Page 2: Das Kleine Grüne - Gartenzeit

Vorwort 2

Kiesgartengelüste 3 Christiane Büch

Pflanzenlieblinge 9Svenja Schwedtke

Kontrovers 15Gero von Klitzing

Ich mag Brennesseln 18Christiane Büch

Unser Rosenparadies 21Christiane Büch

Eigenwillige Charaktere 23Gero von Klitzing

Der Baum ... mein Freund 27Jörg Naggatz

Stein an Stein 29Christiane Büch

Guter Rat ist teuer 33Thomas-Michael Gehm

Zwiebeltipp 35Svenja Schwedtke

Staudentipp 36Svenja Schwedtke

Zweijährige 37Dr. Sophia Schroedter

Gartenbücher 39Christine Dannmeier

Das Portrait 42Entwurf schöner Gärten 43Christiane Büch

Baum, Natur und Garten 44Jörg Naggatz

Pflanzenhandel Bernd Abel 45

Gartenausstattung 46Thomas-Michel Gehm

Staudengärtnerei Bornhöved 47Svenja Schwedtke & Rainer Kumetat

Straßenbaumeister 48 Richard Voß

Gärten aus Meisterhand 49Gero von Klitzing

Termine 50

Ausflugsziele 52

Impressum 53Für eigene Notizen 54

Inhaltsverzeichnis

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Herzlich willkommen

Das Kleine Grüne ist eine Veröffentlichung der Gruppe Gartenzeit.

Hier kommt für Sie viel Fachkompetenz zusammen, ab Seite 42 stellen sich Ihnen die einzelnen Mitglieder vor. Wir alle arbeiten mit Lust und Engagement im grünen Bereich, weil es uns Freude macht und damit Sie als Kunde gut davon haben.

Wir freuen uns, Ihnen mit diesem Heft, das vorerst einmal im Jahr erscheinen soll, jeweils ein Haupt-Gartenthema und mehrere kleine Themen vorzu-stellen. So kann im Laufe der Jahre ein Nachschlagewerk entstehen – es lohnt sich also zu sammeln.

Dieses Jahr, 2012, steht der Kiesgarten im Zentrum. Dabei unterscheiden wir zwischen einem »Kiesgarten« und einem Garten im „Kiesgarten-Stil“ – der Unterschied liegt in den Bodenverhältnisssen.

Der Einfachheit halber bezeichnen wir auf den folgenden Seiten beide Gartenformen als Kiesgarten, nur denken Sie immer daran: der Boden und die Pflanzenauswahl machen den Unterschied!

Thomas-Michael Gehm

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KiesgartengelüsteSo weit kommt es noch...

... tatsächlich, wir sind nicht mehr soweit davon entfernt ... von der Steppe vor der Haustür, wenn der Klimawandel so weitermacht. Oder sollen wir sagen: wenn wir so weiterma-chen?

Wir alle wollen tagtäglich besser mit Mutter Erde umgehen, soviel ist jedenfalls sicher. Und dazu trägt eine klimagemä-ße Gartengestaltung bei. Wir pflanzen robuste Sorten und achten auf die richtige Standortwahl, sodass unsere Pflanzen weitgehendst gesund bleiben. Auch sind wir darauf bedacht, den langen Dürreperioden im Frühjahr und womöglich sommerlicher Regenzeit mit der richtigen Bepflanzung zu antworten. Besonders auf leichten Böden landen wir schnell bei den Steppenbewohnern, was so schlecht gar nicht ist....vorausgesetzt: Sie mögen Wildblumencharaktere! Auf schwerer Gartenerde greifen wir nach wie vor zu Stauden der nordamerikanischen Prärie, die dieses Wetter kennen.

Allerdings, wer keine Gräser mag und schwarze Erde zwischen den Stauden sehen möchte, der braucht jetzt nicht mehr weiterzulesen, denn es geht einfach etwas wilder zu im Kiesgarten. Zum Beispiel lassen wir die meist kleinblumige-

Abb. 1

3Kiesgarten Peter Janke

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ren hochwachsenden Wildstauden ruhig umfallen. Stauden wie Prachtkerzen und Witwenblumen bilden dadurch neue Triebe mit Blütenknospen - sie blühen somit deutlich reichhaltiger und stehen am liebsten in Gesellschaft von Gräsern, lassen sich von ihnen umschmeicheln, durchwe-ben und umwehen ... bis in den tiefsten Winter hinein, denn im Winter lassen wir fast alles Abgestorbene stehen ...aufre-gend ...oder?

„Soweit kommt es noch ...!“ sagte die genervte Ehefrau und verließ den Raum. Alltag einer Gartenplanerin. Die Ehefrau kam wieder herein, mit frischem Kaffee. Eheleute sind nun mal gegensätzlich ausgerichtet, sonst wären sie nicht zusam-men. Gegensätze ziehen sich an. Es ging hier um den Verzicht von Rasen zugunsten einer Kiesfläche, bepflanzt mit mehr oder weniger versamungs-freudigen Wildstauden, was eine abenteuerliche Geschichte ist ... mit offenem Ausgang, wenn man einfach nur zuschaut. Denn es werden sich natürlich solche Stauden durchsetzen, die auf sandigsteinigem trockenen und mageren Boden absolut zuhause sind. Der erfahrene Gärtner greift jätend ein, mulcht oder steuert bei der Pflanzenauswahl. Auf die richtige Pflanzenauswahl kommt es an, bei allen Gartentypen. Hier geschehen die gröbsten Fehler! Hier finden wir die Ursachen für Enttäuschung und Verdruss.

Also keine Angst, wir können auch einen Kiesgarten anlegen mit gezähmten Staudensorten und Kleingehölzen, die uns nicht so auf der Nase herumtanzen. Dann ist aber auch die Anmutung des Gartens eine andere.

Aber schauen wir doch einmal hinein - zuerst in die Kiesgar-tenwelt von Peter Janke in Hilden.Inspiriert von Beth Chatto, der englischen Königin der Kies-gärten, an deren Seite er eine zeitlang in England arbeitete, schuf er auf eigenem Grund und Boden eine Staudengärtne-rei für Raritäten und Wildpflanzen, betreibt ein Planungsbüro und überzeugt mit seinen Schaugärten - ich habe sie letztes Jahr besucht. Der wohl 1000qm große Kiesgarten grenzt zu zwei Seiten an den alten Baumbestand dieses Geländes. Hat man diese Gehölze als Hintergrund im Blick (Abb.1), fühlt es sich nicht Abb. 2

4 Kiesgarten Peter Janke

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so stimmig an, einfach nicht steppig genug. Wendet sich der Blick dann von der Seite zur langen, mit schlanken Mittel-meer-Zypressen bestandenen Auffahrt und der dahinter gele-genen ungemähten Grasfläche zu (Abb. 2), lacht das Herz: ja, das ist es! Das ist sie, die Ungezwungenheit, die natürliche Anmutung, der Leichtigkeits-Zauber mit den Schmetterlin-gen im Gepäck. Ja ... und genau an dieser Stelle begreifen wir, dass ein wildhaft angelegter Kiesgarten von der Weite lebt und von Gräsern, zur Not auch von einer Rasenfläche in der Nähe, die wenigstens das Gefühl von Weite vermittelt, mehr Him-mel zuläßt.Allerdings - und damit komme ich zurück zu meinem Kunden-Ehepaar vom Anfang: „Der Rasen kommt weg, ist er doch sowieso schon Ende Mai vertrocknet und braun gewesen. Das ganze Frühjahr gab es kaum Niederschlag ... unmöglich!“Mancher Gartenbesitzer hat die Nase voll und erkennt, daß vermehrtes Gießen bei seinem Boden keine Lösung darstellt. Ein neuer Bewuchs muss her - der ganze Garten braucht ein neues Konzept. Und eine eine gute Lösung heißt Kiesgarten: wenn schon Steppe, dann richtig!Sie haben einen schweren Boden, der zuweilen patschnass ist, der nicht so schnell austrocknet und möchten trotzdem einen Kiesgarten, weil er so schön ist ...? Klar, das geht natürlich auch. Da müssen wir den Boden vielleicht hier und dort etwas durchlässiger machen, also Sand hineinbrin-gen. Aber es ist wieder auch eine Frage der Pflanzenwahl. Bei normalem guten Gartenboden, der durch Regenwo-chen schwer wird, gedeihen Stauden nordamerikanischen

Ursprungs bestens. Es sind die Sonnenhüte, Sonnenbräute, Flammenblumen, Astern und Scheinastern, die wir gerne reichlich mit großwüchsigen Gräsern durchweben, um ihre Wildhaftigkeit wieder hervorzukitzeln. Diese Stauden sind großwüchsiger Natur und schenken uns ihre Blütenpracht vom Hochsommer bis zum Wintereinbruch. Für die Früh-lingsfreuden arbeiten wir hier mit reichlich Zwiebelblumen.Aber vorher will nachgedacht werden: was wir in der Regel brauchen ist ein Kiesgarten aus Pflanzflächen und Kieswegen, die wir begehen und benutzen wollen, anstelle des Rasens. Und diese Flächen werden mit entsprechendem Material so stabil aufgebaut, dass wir bei jedem Wetter einen festen Un-tergrund vorfinden. Der Kies darauf ist nur die dekorierende Deckschicht und kann sehr unterschiedlich gestaltet werden, je nach Vorlieben.

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Abb. 3

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Ob wir denselben Kies in die Pflanzbereiche als 7-8cm Mulchschicht aufbringen, muss individuell entschieden werden. Ich halte feine Steinkörnungen 2-8mm für optimal, weil man darin noch mit dem Hacker jäten kann und mit der Harke durchharken.Die Abbildungen 3 und 4 zeigen einen Bereich, der seine

Kieswege und -flächen durch Steinkanten abgrenzt, haupt-sächlich für die Optik, denn es handelt sich hier nicht um starke Verkehrswege, die diese Stabilität bräuchten. Es gilt: je sandig-kiesiger meine Pflanzbereiche sind, desto überflüs-siger ist eine scharfe Trennung zu den begehbaren Flächen, weil der Kies von den Wegen in die Pflanzflächen wandern darf ... und umgekehrt.Dieser kleine Rosen-Kiesgarten auf mittelschwerem Boden

ist etwa 100qm groß und erstreckt sich parallel zum Wohn-haus auf der Westseite, vor den großen Fenstern. Der Blick aus dem Wohnzimmer hinaus läßt die Wegestruktur also nur erahnen. Die Eignerin läßt es sich hier zum Schluss nicht nehmen, die von mir hingestellten Stauden selbst einzupflan-zen. Sie war speziell mit diesem Gartenstück, dieser Garten-Bühne vor den Fenstern sehr unglücklich gewesen, einem Riesen-Staudenbeet ohne Struktur, mit Rosen und zum Schluss auch Quecke dazwischen und mit einer Buchsbaum-gruppe am Terrassensitzplatz.Gemeinsam erarbeiteten wir die Idee eines in seinem Cha-rakter eher wildhaften Rosen-Kies-Gartens, mit Wildblu-mencharakteren und Gräsern, letztere auch für die anderen Bereiche des 800qm Gartens. So bekamen die beiden Töchter eine Sandstrand-Liegemulde mit ovalem Gräserbeet als Sicht-schutz (Abb. 5).

Abb. 5

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Abb.3 bis 5Planung: Christiane BüchAusf.:Thomas-M. Gehm

Abb. 4

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Unweit davon tat sich der Boden auf und ließ eine Quarzit-Steinskulptur aus dem Rasen herauswachsen ...als optisches Verbindungsstück zum Kiesgarten, als Hingucker von drinnen und als Sitz- und Liegebank ... sonnenwarm ... nun bereits geliebt.

Wenn ich meine Pflanzflächen höher legen möchte, kann ich hier und dort Stützmauern in dieser Form bauen, damit das Erdreich aus den Pflanzbereichen an seinem Platz bleibt.Dies zeigt die Kiesgartenanlage auf der gegenüber liegenden Seite, allerdings mit Findlingssteinen gestaltet. Hier schaffen wir ein interessantes Bild durch kleine Höhenzüge mit inte-griertem Wasserlauf, der sich in einen kleinenTeich ergießt, am neuen Sitzplatz aus Porphyrplatten.Höhergelegte Pflanzbereiche sind immer dann nötig, wenn wir in Gartenpartien mit Winterstaunässe zu rechnen haben, was viele Stauden nicht vertragen ... Steppenpflanzen schon gar nicht!

Und sie sind so leicht zu erschaffen, diese erhöhten Bereiche. Denn wenn wir Kieswege und Sitzflächen mit Naturstein-platten bauen, fällt reichlich Mutterboden-Aushub an, der auf diese Art sinnvoll eingebaut werden kann.Die wildhafteste Form des Kies- oder Präriegartens verzich-tet auf bauliche Strukturen, hantiert stattdessen mit verschie-denen Körnungen: von feinem Kies oder Lava über faust-große Steine bis zu großen Findlingssteinen oder Felsbrocken wird hier nach dem Zufallsprinzip gestaltet ... wie natürlich gewachsen soll es aussehen. Eine Wegestruktur ist nicht erkennbar, der Sitzplatz wird durch das Gestühl definiert.Dies ist die schwierigste aller Formen, verlangt sie doch

ein hohes Einfühlungsvermögen in gewachsene Schönheit. Denn es ist nicht damit getan, Kies und Steine wahllos in den Garten zu karren und ein paar Gräser und versamungsfrohe Kräuter dazu zu setzen. Sicher, die Natur wird‘s schon rich-ten ... aber ob es uns das ganze Jahr hindurch gefällt, steht auf einem anderen Blatt.

Es ist vor allem gewöhnungsbedürftig, auf den Rasen zu verzichten ... auf diese klare Struktur. Darum plädiere ich für die Veränderung von Teilbereichen des Gartens, für ein schrittweises Hineinwachsen in diese lebendigste Form aller Gartentypen. Denn nirgends sonst haben wir so viele Schmetterlinge und ihre Freunde ... mehr Vogelgezwitscher und so viel Leichtigkeit. Da lacht das Herz!

Christiane Büch Buchtipps:Meine Vision wird GartenPeter Janke, Jürgen BeckerBecker, Joest, Volk VerlagISBN: 978-3-938100-72-1

Präriegarten, faszinie-rend und stimmungs-vollLaurence MachielsUlmer, StuttgartISBN: 978-3-8001-6992-4

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Abb. gegenüberPlanung: Christiane BüchAusf.: Gero von Klitzing

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Pflanzen-Lieblingefür den Kiesgarten

Knautia macedonica, die Mazedonische Witwenblume, ist eine graziöse Erscheinung mit weinroten Skabiosenblüten, die auf dünnen Stengeln durch den Garten zu tanzen scheinen. Sie blüht unermüdlich von Juni bis Oktober und versamt sich an zusagenden Stellen, ohne zur Plage zu werden.

Salvia nemorosa, der Steppensalbei, besticht durch seine lange Blütezeit. Nach dem ersten Blüh-Höhepunkt im Juni zurückgeschnitten, tritt er im frühen Herbst noch einmal mit seinen schönen lilablauen Blütenkerzen in Erscheinung. Es gibt viele Sorten, die in der Höhe variieren und Farben zwischen weiß, rosa, lila und blau. Die Schmetterlinge lieben den Sommersalbei und die Menschen schätzen seine unkomplizierte Art und sein charmantes Auftreten.

Baptisia australis, die Blaue Färberhülse oder Indigolupine, bringt ein dunkles Blauviolett mit ins Beet. Sie ist eine anspruchslose, langlebige Alternative zur leider immer sehr von Schnecken geliebten Lupine und schätzt einen trockenen und sonnigen Standort.

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Gaura lindheimeri, die Prachtkerze, ist in den letzten Jahren sehr in Mode gekommen. Sie blüht den ganzen Sommer, mit weißen oder rosa Blüten, die wie Schmetterlinge durch‘s Beet schwirren. Diese Pflanze möchte Standorte, die im Winter auf keinen Fall stau-nass sein dürfen, denn das verträgt sie gar nicht. Auf sehr durchlässigen Böden hingegen versamt sie sich willig und hüpft so auf reizende Weise durch die Pflanzung.

Nepeta- Arten und -Sorten, die Katzenminzen, kriechen munter im Kiesbeet und bilden eine gute ‚Unterpflanzung‘ z.B. für Steppenkerzen oder auch für Zierlauch. Andere erheben sich stattlich, meine liebste Sorte ist die rosafarbene, sehr hohe (90cm) Nepeta ‚Dawn to Dusk‘. Alle sind sie Dauerblüher, zauberhaft auch im Blumenstrauß und die Bienen lieben sie.

Agastachen, diese wunderschönen, aromatischen Nesseln, haben leider keinen richtig schönen deutschen Namen, also nennen wir sie einfach Agastachen. Blätter, entfernt wie Brennnesseln, aber so aromatisch, duften nach Anis oder Minze oder Fenchel, irgendwie so dazwischen.... Hier ist in letzter Zeit viel passiert in der Züchtung, neben den robusten lilablühenden Sorten entstehen rosa, apricotfarbene und gelbe Schönheiten in der Gattung Agastache. Diese stellen Ansprüche an den Standort, mögen überhaupt keine Staunässe und gerne volle Sonne, sind ideale Kiesgartenbewohner... und an heißen Tagen wabern Wohlgerüche durch das Beet....

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Ebenfalls unglaublich vielfältig ist die Gattung der Sonnenhüte – Echinacea. Diese Präriestauden haben es uns angetan, ihre Farbpalette reicht über rosa, lila, weiß hin zu orange-gelb – zu den Farben des Sonnenuntergangs. Sonnenhüte reizen durch ihre perfekten großen Blüten, dabei haben sie durchaus etwas wildhaftes und sind zum Beispiel schön zu kombinieren mit Taglilien, Montbretien, Sonnenbräuten und Fetthennen. Allerdings schätzen die Echinacea-Arten und Sorten einen fetteren Boden, sie brauchen mehr Humus und Feuchtigkeit und sind deshalb für die präriehafte Variante des Kiesgartens auf schwerem Boden gut geeignet.

GräserGräser sind oft wichtige Spätsommer- und Herbstaspekte für den Garten und viele mögen gerne trocken und sonnig stehen. Ist unser Kiesgarten nun ein sehr durchlässiger, dann möchte man sich vielleicht an Stipa-Arten versuchen, Federgras, es ist so leicht und zart, untermalt die Stauden durch seine Erscheinung – aber braucht unbedingt sehr gut drainierte Böden! Und Gräser sollten immer erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden – Stipa nur auskämmen. Auch Blaustrahlhafer, Lampenputzer oder Blauschwingel machen sich gut und eine ganz besondere Empfehlung ist das Tautropfengras Sporobolus heterolepis, ein graziles Präriegras mit nach Koriander duftenden Blüten.

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BlumenzwiebelnGanz viele der frühjahrs- und frühsommerblühenden Zwiebelblumen passen mit ihrem Wachstumszyklus hervorragend in unseren Kiesgarten. Sie brauchen nach der Blütezeit eine trockene Ruhephase und fühlen sich deshalb oft gar nicht so sehr wohl in den nährstoffreichen, gut mit Humus und Feuchtigkeit versorgten Beeten mit Prachtstauden und Rosen. Trockene Sommer sind ihnen recht und daher eben auch gern ein sehr durchlässiger Standort. Neben Wildtulpen, vielen Narzissen, Krokussen, Perlhyazinthen und all den beliebten Frühjahrsboten seien da für den frühen Sommer besonders die Steppenkerzen (Eremurus) und die große Gruppe der Allium (Zierlauch) genannt. Was setzen sie doch für effektvolle Akzente!Eine Lauchkugel ist ein Paukenschlag! Ich liebe sie, die dicken lila oder weißen Kugeln auf kräftigen Stielen, kurz über dem Boden oder bis 120 cm hoch. Geschickt kombiniert belebt der Zierlauch den Garten von Mai (Allium ‚‘Purple Sensation‘, das ist der allererste) bis in den Juli hinein. Für den Kiesgarten besonders reizvoll ist Allium christophii, der Sternkugellauch. Sein imposant großer Blütenstand sieht wirklich aus, wie ein Ball aus Sternen, auf sehr niedrigen Stielen scheint er als Kugel im Beet zu liegen.... und die abgeblühten Blütenstände haben durchaus auch ihren Charme und der Wind hier im Norden verteilt sie gerne reizvoll in den Beeten. Zierlauch wird im Herbst als Zwiebel gesteckt, probieren Sie es aus, sich an Zwiebeln zu versuchen ist die reine Freude! Dort, wo es der Boden etwas frischer ist, mag auch die Präriekerze wachsen, Camassia leichtlinii, eine himmelblaue Zwiebelblume, die im Mai ihre aus Sternen bestehenden Blütenkerzen öffnet. Auch eine Zwiebelblume, eine ganz besonders Schöne!

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Einjährige im KiesgartenDie Leichtigkeit der Pflanzen, das Sich-ineinander-verweben-dürfen, macht vielfach den Charme einer solchen Pflanzung aus. Mancher erkennt, dass er oder sie erst lernen soll, zuzulassen, dass Stauden sich versamen, dort wiederkommen, wo sie sich wohl fühlen... Was läge da näher, als auch die Einjährigen Pflanzen in diesem Gartenteil willkommen zu heißen! Kalifornischer Mohn (Eschscholzia) bringt mit seinem Knallorange richtig Leben ins Beet, Jungfer im Grünen, Sommerphlox, Cosmea, auch roter und lila Mohn oder blauer Lein machen sich gut und sind im Zaum zu halten. Schöne Sorten Saat gibt es von Thompson & Morgan oder auch von Sperli.

Svenja Schwedtke

Abb. oben:Cosmea

Abb. unten:Sommerphlox

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KontroversZwanzig Prozent auf alles, ausser Tiernahrung ...

Neulich las ich im Wirtschaftsteil, dass die Umsätze dieser Baumarktkette zurück gingen, es aber gelungen sei, Kredite zu bekommen, um die Läger für das Frühjahrsgeschäft zu füllen.Das Angebot dieser Bau- und Gartenmärkte – es gibt auch noch welche mit besserer Bonität – ist, obwohl überwäl-tigend und in meinen Augen teilweise sogar wundersam, überall gleich. Es zeichnet sich dadurch aus, dass die Waren, die ich als Prak-tiker brauchbar finde - gefühlt – teurer sind als bei meinem Fachhöker. Das aber liegt möglicherweise daran, dass ich befangen bin, weil ich mit dem gerne über wichtige Dinge wie das Wetter oder das Angeln spreche.Die Werbekonzepte dieser Baumärkte, im Fernsehen zu bestaunen, sind allerdings unterschiedlich und teilweise auch unterhaltsam. Jeder kennt so einen Baumarkt – oder ?

Im Herbst bekam ich einen Anruf aus Hamburg. Es ist ein Problem mit dem Garten: Bei starken Regenfällen, von denen es ja immer öfter welche gebe, stehe ein Teil des Gar-

tens unter Wasser, ja werde regelrecht überschwemmt, man bräuchte Beratung.Die Gegend war mir bekannt, ich war dort in der Nähe aufgewachsen. Es gab dort ein Wäldchen und einen Tümpel, in dem wir als Jungen Karauschen gefangen haben. Jetzt war alles bebaut mit großen Häusern auf kleinen Grundstücken. Als wir hier zum Angeln gingen, war es umgekehrt gewesen. Ich bin kein Romantiker – die Zeiten ändern sich.

Erster Eindruck: Landhausstil. Vorgarten vorwiegend Pflas-terfläche, Betonsteinpflaster „Alte Dorfstraße“, ein Doppel-carport, zwei PKW, ein Wohnmobil. Restflächen bepflanzt, Heckenstreifen – teilweise umgenietet (offensichtlich kommt das Wohnmobil schlecht um die Ecke).Dieses Gartenscannen – ich mach` das immer so – das ist mein Beruf.Weg zur Haustür: „Dorfstraße“. Rechts: Pflanzenstreifen aus allen möglichen kleineren Sträuchern und einige Blauzypressen. Dahinter: Sichtschutzzaun Typ „Europalette“, etwas windschief. An der Haustür: Sympathische Menschen, sehr freundlich – „wir zieh`n uns nur schnell etwas `drüber“ – Outdoorkla-motte. Und ein total netter Hund, so eine Art Jagdhund mit großen klugen Augen, gutmütig, verspielt und antiautoritär erzogen. Neben der Haustür ein kleines Beet mit Lavendel usw., abge-deckt mit rotbraun eingefärbten Hackschnitzeln.

Hinter einem kleinen Holzzaun mit Pforte (damit der Hund nicht abhaut) etwas tiefer gelegen der Hintergarten: Eine

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Traufkante aus weißen Kieseln entlang der Hausfassade, eine kleine Rasenfläche, ein Strauchstreifen entlang der Grund-stücksgrenze, unter den Büschen hat der Hund sein Buddel-paradies.

Seitlich ein großes Gartenhaus Typ „Schwarzwald“ mit über-dachtem Vorbau, darauf etwas abgedeckt mit einer Folie, ich tippe auf Gartenmöbel. Die Balkonkästen nicht bepflanzt. Neben dem Gartenhaus eine Kompostbox: Übervoll, da-neben ein Thermokomposter, eine Schubkarre mit Platt-fuß, eine Art Sackkarre – möglicherweise vom erwähnten Baumarkt – aber mir kommt auch Kaffeeröster in den Sinn. Ausserdem ein abgedeckter Rasenmäher, für den sich im Gartenhaus offensichtlich kein Platz findet.

„Hier steht das Wasser, es kommt von allen Seiten! Wir haben die Kellertür zumauern und den Niedergang zuschütten lassen. Der Garten ist durch diese Maßnahme viel größer geworden!“

Es geht einige Stufen hinauf zur Terrasse. Der Belag besteht aus Terrassenplatten „Terrablend“ – bei Sonnenschein die Sonnenbrille nicht vergessen, bei feuchter Witterung den Hund von der Terrasse fernhalten. Und: Möbel aus wetterfes-tem Flechtwerk und ein mit paßgenauer Plane abgedecktes Teil – ein Grill, nein, eher eine Open-Air-Küchenzeile; eine Keramik, bepflanzt, aber einmal vergessen zu begießen. Einen Sichtschutzzaun gibt es auch hier, Typ „Ambiente“, ge-schwungen. Die Pfosten haben eine Abdeckung mit Bommel und seitlich ein kleines Metallkrokodil angepinnt – edel,

oder verwechsele ich jetzt etwas ?In ein kleines Kunststoffbecken sprudelt Wasser aus einer Amphore. Das Terrassenbeet ist ganz nett bepflanzt und mit gefärbten Hackschnitzeln abgedeckt. Vielleicht mag der Hund darin nicht graben ? Am Rand des Beetes gibt einige Lämpchen mit Minisolarpaneele – die, wo der Kunde denkt: Oh, toll – öko ! Vorausgesetzt am Tage scheint die Sonne, glimmen diese des Nachts schüchtern vor sich hin.

„Irgendwie sind wir nicht zufrieden mit unserem Garten!“ Ich schwieg, es bestand die Gefahr aneinander vorbei zu reden. „Und das Wasser ?“ Einen Wall um den Hintergarten – die Idee war irgendwie wenig überzeugend, zumal die Schwarzwaldhütte, die ich mir bis unter die Decke vollgestopft vorstellte mit ehemalig kre-ditfinanzierten Warenbeständen dieser Gartenmärkte, diese Hütte müßte für so einen Deich abgebaut werden und........... oder – einfach ein kleiner Schacht mit einer Pumpe, darauf gibt es 20 Prozent......

Gero von Klitzing

Wer sich wiedererkennt, dem sei versichert: das war keine Absicht, sondern Zufall.

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Ich mag Brennesseln, Giersch und Taglilien

Erstere als Süppchen, mit in Rapsöl angebratener Zwiebel, etwas Honig zum Anbräunen dazu, mit Weißwein abgelöscht, dann gehackte Brennnesseln und Giersch odere andere Wild-pflanzen hinzu, auch Taglilienblätter, garen und mit Sahne veredeln. Geröstete oder gekeimte Sonnenblumenkerne dazu und Taglilien, besonders ihre dicken Blüten-Knospen ... kurz vor dem Aufgehen ... in Streifen geschnitten.Auch über Avocado-Scheiben mit Kürbiskernöl und Gra-natapfelessig, Salz, schwarzem Pfeffer darübergemahlen ... Alfalfa-Sprossen und ein Butterbrot dazu und ein Glas Wein oder Wasser.Und ich mag auch Brennesseln, Giersch und Löwenzahn, fein gehackt und vermengt mit geraspeltem säuerlichen Apfel, angemacht mit Walnussöl und Balsamico-Essig, etwas Senf und Honig, wenig Salz.

Früh im März finde ich dazu auch schon erste Blättchen von Scharbockskraut und die der hübschen Goldnesseln, die ich zwischen Feldsalat mische und ... schwupp, die andere Mischung darüber, vielleicht noch gehackte Walnüsse ... und dazu aufgebackenes, ofenheißes Chiabata, Ziegenkäse, Weißwein ...Und ich liebe Taglilien in den Beeten. Sicher habe ich 15 ver-schiedene Sorten mit Blühzeiten von Mai bis September in verschiedenen, eher gedeckten Farbtönen. Und ich mochte sie schon, bevor ich entdeckte, welch kulinarischer Schatz da wuchert. Denn manche von ihnen wuchern wirklich los und das Aufessen der ganzen Pflanze, alles an ihr ist essbar, stellt doch eine gute Reduzierung dar. Ideal! Ähnlich verhält es sich mit dem Unkraut, den Wildpflanzen im eigenen Garten. Die meisten von ihnen sind essbar, nicht alle so lecker wie Veilchenblüten ... gewöhnungsbedürftig ... oder erstmal fremd und neu, würde ich eher sagen. Aber vom Nährstoffgehalt sind die Wildpflanzen unserem gekauf-ten Gemüse doppelt und dreifach überlegen (siehe Tabelle in der Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen von S. G. Fleischhauer) und dabei ungespritzt. Und wir schmeißen es weg. Sowas Dummes!Darüberhinaus ist es ein tolles Kochen mit dieser Fülle von Essbarem im Garten. Wie leicht ist damit ein feines Kräu-tersüppchen und ein Salat gemacht und wie schnell wird ein Spaghetti-Gericht mit Pilzsoße zur Gaumenfreude, zum Erlebnis: Abenteuerreise ins Wunderland der Geschmäcker, kann ich da nur sagen. Guten Appetit!

Christiane Büch

BuchtippsWild kochenAnette EckmannChristian-VerlagISBN 978-3-86244-080-1

Kleine Enzyklopädie der essbaren WildpflanzenSteffenG. Fleischhauer AT VerlagISBN 978-303800-492-9

Enzyklopädie der essbaren Wildpflanzen.Steffen G. Fleischhauer.AT VerlagISBN 3-85502-889-3

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Sammelkalender März April Mai Juni

Wildpflanzen

Gundelrebe, Taubnessel, Günsel, Giersch, Brennnessel (ev. blanchiert), Brunnenkres-se, Sauerampfer, Vogelmiere, Löwenzahn, Gänseblümchen zu Salat, Spinat zu Soße und Gemüse-Gerichten, bis in den Sommer. Blüten von März-Veilchen kandiert für Süßspeisen.

Gänsefuß, Barbarakraut, Distel-Arten (Stacheln mit der Schere abschneiden) und Weidenröschen-Arten als Salat oder gekocht, als Spargelgemüse bis in den Sommer, auch als Press-Saft. Sauerampferblätter und -knospen eingesalzen oder eingekocht.

Blüten und Blätter von Bachbunge, Barbarakraut, Ehrenpreis roh, für Salat und auf Frischkäse oder in Joghurt. Triebe von Zaun- und Vogelwicke, roh und gekocht.Blätter von Spitz- und Breit-wegerich, gekocht und roh, zu Presssaft. Gänseblümchen -Blüten trocknen, als Tee.

Triebe mit Blütenknospen von Weidenröschen, den ganzen Sommer hindurch, roh und gekocht, getrocknet für Tee. Blüten von Zaunwi-cke zu Salat. Brennnessel-blätter trocknen für Tee und Gemüsesuppen. Knospen von Gänseblümchen als Kapern sauer einlegen.

Bäume

Blätter von Feldahorn zu Sauerkraut. Blätter von Brombeere frisch zu Salat, gekocht zu Spinat. Die jun-gen Triebe von Tannen und Fichten mit Zucker zu Sirup eingekocht. Blutungs-Saft von Eschen-Ahorn frisch oder zu Essig oder Wein vergoren, oder zu Sirup eingekocht.

Blätter von Wildrosen, Apfel, Birke, Ahorn, Linde, Buche feingehackt, frisch oder als Gemüse gekocht, als Tee. Knospige Blütenstände, männl. von Kiefer u. Fichte kandiert. Blüten von Apfel kandiert, frisch zu Salat oder getrocknet für Tee. Dies alles gibt es auch im Mai.

Junge Lindenblüten, gekocht und roh, zu Sirup eingekocht, getrocknet für Tee. Frisch erblühte Wildrosenblüten und Brombeerblüten kandiert und frisch als essbare Dekor. für Salate, Süßes und als Füllung für Crèpes, als Aroma in Essig, getrocknet für Tee. So auch im Juli.

Gartenblumen

Blüten von Ehrenpreis, z.B. ‚Georgia Blue‘ (niedriger Dauerblüher) als Tee und zu Salat und Süßspeisen. Blätter von Taglilien, Chrysanthe-men, Astern frisch zu Salaten und gekocht. Junge Triebe von Hopfen wie Spargel,Broncefenchel u.Gänsekresse als Brotbelag und zu Salat.

Blätter u.Blüten von Taglilien H.lilioasphodelus u.H.minor.Die Knospen feingeschnitten als Brotbelag und zu Salat, sauer eingelegt oder gegart.Offene Blüten als essbare Dekoration für kalte Platten, beide gelb. Junge Blüten von Frühlingsastern, roh und fein gehackt oder gegart.

Taglilie H. ‚Morgenzauber‘(blüht im Herbst nochmal), gelb. Kanarische Goldrute, junge Triebe, roh und gegart. Blätter und junge Triebe von Knöterich, Persicaria-Arten, als Gewürz für Salat. Blüten und Blätter von Schleifen-blumen als Brotbelag, fein gehackt.

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Juli August September Oktober WinterBlüten von Braunellen zum Salat, Blätter gekocht und roh, Blüten von Brennnes-seln roh auf Butterbrot und im Joghurt. Junge Knospen von Spitzwegerich mit etwas Salz und Knoblauch in kaltgepr. Öl einlegen, de-likat. Blüten u. junge Blätter von Wegwarte zu Salat.

Samen von Zaun- und Vogelwicke gekocht. Samen von Brennnesseln frisch be-nutzen und zum Trocknen sammeln. Bis in den Herbst Blätter von Breitwegerich für Tee trocknen und zu Sauerkraut machen, fein geschnitten; auch für Ge-müseaufläufe, Omelett und für Kuchen lecker.

Brennnesselsamen ernten und trocknen. Samen von Breit- und Spitzwegerich und Gemeinem Bären-klau, frisch und getrocknet als Gewürz im Salat, auf Brot zu Quark und Käse. Breitwegerichblätter u. Bärenklaublätter für Hack-fleisch- oder Fischrouladen, auch zu Bratlingen.

Wurzeln von Weidenrös-chen roh, gekocht, getrock-net, vermahlen zu Mehl. Wurzeln von Bärenklau, Wegwarte, Sauerampfer und Disteln gekocht. Lö-wenzahn- und Meerrettich-wurzeln roh, letztere fein gerieben, als Gewürz, roh und gekocht.

Letzte Blüten der Winterlin-de (sie blüht später als die Sommerlinde, hat kleinere Blätter) und erste grüne Samenstände mit Schokola-de überziehen, getr. Samen als Streckmehl. Unreife Kornelkirschen zu falschen Oliven. Erste Hagebutten, roh und für Tee, als Mus ohne Kerne.

Reife Kornelkirschen (vom Baum abschütteln) roh es-sen oder kandieren. Früchte zu Marmelade, Mus, Saft, Gelee verarbeiten oder trocknen, ebenso Äpfel und Pflaumen.Nadeln von Kiefern u. Fich-ten als Gewürz zu Fleisch, ganzjährig. Weißdornfrüch-te roh u. eingekocht, als Tee.

Nach erstem Frost, Schle-hen zu Saft machen. Dazu Früchte mit kochendem Wasser übergießen, nach 24 Std. abfiltern, wieder zum Kochen bringen, Früchte damit übergießen. Nach 24 Std. die Prozedur wiederholen.Danach abseien und den Saft aufkochen und in Fla-schen füllen.

Taglilie H. fulva, rostrot, wird abgelöst von Tagl. H.f. ‚Kwanso Plena‘, (siehe Abb.). Sie ist mit 1m Wuchshöhe eine der größten, mit Wurzel- Aus-läuferbildung. Blätter der Sonnenblume als Gemüse, ihr Stängelmark im Sommer als Kaugummi, Blüten von Storchschnabel zu Salat.

Blätter und Blüten von Dahlien und Kapuziner-kresse zu Salat. Blüten von Kanadischer Goldrute als Tee, geschälte Stängel als Gemüse. Samen der Son-nenblume, enthülst, roh u. zum Keimen gut geeignet. Blüten von Flammenblume, Phlox, für Salat.

Äußeren Blütenkranz der Sonnenblume zu Salaten und für Teemischungen, Blüten von Chrysanthemen und Astern, ausgezupft zu Salat und als Brotbelag. Samen von Bronce-Fenchel trocknen, als Gewürz, für Tee und zum Kauen wie Salmiak-Pastillen, hebt die Stimmung im Winter.

Jetzt freuen wir uns über Löwenzahnwurzeln im Ra-sen, hacken sie fein für Sa-lat, dazu feine Scheibchen von Topinambur, gehackte Walnüsse, Dressing mit Arganöl, Honig und Gra-natapfelessig über Feldsalat, den man wie Vergissmein-nicht dauerhaft im Garten ansiedeln kann.

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Unser Rosen-Paradies ist gleich um die Ecke

Das gibt‘s nur einmal ... in Seekamp, bei Dorf Berlin und es ist eine Fundgrube! Nicht nur für fast 900 verschiedene Rosensorten, die Bernd Abel fast alle selbst eintopft, sondern auch für 250 verschiedene Clematissorten, diverse neueste Hortensiensorten und andere Gehölzraritäten sowie interes-sante Stauden und Begleitpflanzen für die Rosen. Hier finden Sie die passenden Rosen für den Kiesgarten:“Nur Rosa rugosa, die Dünenrose und ihre Abkömmlinge kann ich reinen Gewissens für trockenen Sandboden empfehlen“, meint der Experte. Und mit Wildrosen wie der Stacheldraht-rose, Rosa omeiensis pteracantha, und die Hechtrose, Rosa glauca, könne man es auch wagen.Die Stacheldrahtrose blüht mit kleinen weißen Blüten zwischen ihrem feingliedrigen Laub, schon im Mai und steht im Hochsommer mit knallrotglänzenden Hagebutten, wie gelackt und im rotem Stachelkleid da. Nur an den neuen jungen Trieben sind sie leuchtenrot und durchscheinend im Gegenlicht. Auf den richtigen Standort ist also unbedingt zu achten für diese besondere Rose und man soll dabei wissen, dass sie 6-8 m breit werden kann und 3-4 m hoch, was aller-dings einige Jahre dauert. Die Hechtrose hat rötlich-bläuliches Laub und eher unauffäl-lige kleine rosarötliche Blüten, die sich alsbald zu rostroten

Hagebutten heranbilden und schon im Spätsommer aus dem 2-3m hohen und breiten Strauch einen auffälligen Hingucker machen. Wegen der schönen Gestalt dieser Rose und ihrer ungewöhnlichen Laubfarbe ist sie unverzichtbar für einen Kiesgarten. Egal ob auf leichtem oder schwerem Boden ist sie die Solotänzerin im Reigen grasiger Wildpflanzen-Cha-raktere. Und natürlich gibt es hier eine Auswahl anderer un-gefüllter Rosencharaktere, die für das Kiesgarten-Ambiente

auf gutem Gartenboden taugen, Ungefüllte, Öfterblühende, wie die Sorte „The Alexandra Rose“,eine Englische.Aber das ist nicht jedermanns Sache und die von Bernd Abel schon gar nicht, er setzt auf Schönheit und Vielfalt, schaut auf gute Eigenschaften der Rosen für sein Angebot in Töpfen, die der Käufer gleich mitnehmen kann; Sorten der besten Rosenzüchter, auch aus England, Frankreich und Skandinavi-en ... zum Verlieben.Bernd Abels Lieblinge für diese Saison sehen Sie hier aufgelis-tet, 8 Stück von 900 ...0,9%.

Christiane Büch

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StacheldrahtroseRosa omeiensis pteracantha

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William and Catherine

Fighting Temeraire

Novalis

Hansestadt Rostock

Out of RosenheimAlexandrine

White StarFlorentina ◅ ◅

◅◅

Alexandrine®, Edelrose, Mailland 2010Fighting Temeraire®, Engl. Rose, Austin 2011Florentina®, Kletterrose, Kordes 2011Hansestadt Rostock®, Beetrose, Tantau 2010Novalis, Beetrose, Kordes 2010Out Of Rosenheim®, Beetrose, Kordes 2010White Star®, Kletterrose, Harkness 2009William And Catherine®, Engl. Rose, Austin 2011

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Eigenwillige CharaktereGehölze für eine Anlage im Kiesgartenstil

Die Gehölze sollten so gewählt werden, dass der spezielle Charakter dieser Gartenform nicht gestört wird... besten-falls gefördert. Sie bilden einerseits Räume, Übergänge und Hintergründe ohne Dominanz auszustrahlen, andererseits prägen sie das gewünschte Bild. Diese Gehölze sind nicht

allein auf Sandböden ausgerichtet. Es handelt sich hier also nicht um extrem dürreresistente Steppen-pflanzen, dies hätte die Auswahl zu sehr eingeschränkt.

Die Gold-Gleditschie gedeiht auf leichten Böden. Gleditsia tria-canthos „Sunburst“ erinnert an Akazien, ist aber etwas schwach-wüchsiger und filigraner in der Erscheinung. Sie hat gelbgrünes, fein gefiedertes Laub und durch die lockere Krone fällt viel Licht.

Die Strauchvogelbeere wächst ausgesprochen langsam und ist auch für kleinere Gärten geeignet. Sorbus vilmorinii hat kleinere

Blätter als unsere einheimische Vogelbeere und ihre Früchte sind hellrosa. Der Baum mag keine ausgesprochen trockenen Böden, wächst in die Breite und bildet eine schirmförmige Krone.

Die Bereczki-Birnenquitte wird bei entsprechendem Schnitt schnell ein kleiner knorriger Baum. Ihr ledriges Laub, die großen weißen Blüten und die schönen Früchte verleihen ihr etwas Exotisches. Zu den Rosengewächsen gehörend mag sie auch einen solchen Boden.

Dunkelrot belaubter Perückenstrauch, Cotinus coggygria ’Royal Purple’, wie er hier im Bild mit der Gießkannen-sammlung zu sehen ist, macht sich gut als Hintergrund und

Gold-Gleditschie,Gleditsia tri. „Sunburst“ Im Hintergrund eine rosa Frühlingstamariske

Perückenstrauch, Cotinus coggygria `Royal Purple`

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ist in einer Randbepflanzung mit anderen Sträuchern inter-essant. Er wächst kräftig, kann aber gut beschnitten werden. Attraktiv sind die kleinen Blüten beziehungsweise Frucht-stände. Sie sitzen am Ende der Triebe und bestehen aus „Haa-ren“, die eine „Perücke“ bilden, welche auf dem Strauch sitzt. Es gibt von dieser Gehölzart, die auf allen Böden gedeiht, auch eine gelbe und eine grünlaubige Form. Auf sehr trocke-nem Standort sind Ölweide und Tamariske gute Nachbarn. Auf normalen Gartenböden mit mehr Feuchtigkeit können wir ihm Pfaffenhut und Gewürzstrauch zur Seite stellen.

Der Korkspindelstrauch ist mit Pfaffenhütchen verwandt. So hat Euonymus alatus gerne etwas feuchteren Boden. Er wird 3-4m hoch und ist von kompakter rundlicher Gestalt. Die dichten sperrigen Äste sind mit Korkleisten versehen. Ein-zeln oder als Gruppe gepflanzt ergibt die rote Herbstfärbung dieses „burning bush“ ein schönes Farbspiel mit der herbstlich gelben Färbung von Gräsern.

Ein Solist ist die im zeitigen Frühjahr weiss blühende Stern-magnolie und Magnolia stellata gedeiht sogar auf armen Böden, wenn wir für eine humose Mulchschicht sorgen. Also nicht direkt Kiesel unter den Baum schütten, sondern Humus mit flachem Unterbewuchs.

Der Schmetterlingsflieder Buddleia davidii ’Nanhoe Blue’ passt mit seinen grau-blauen Blättern und den langen Blüten-rispen gut in die Strauchhecke, steht aber auch gerne solo. Seine Blüten locken Schmetterlinge, Hummeln und Schweb-fliegen an. Er blüht reichlich und lange vom Hochsommer bis zum ersten Frost. Es gibt den Schmetterlingsflieder in vielen Sorten und allerlei Farben, aber nur diese Sorte und ’Nanhoe

Purple’haben einen bogigen Wuchs und dieses Laub. Das der anderen Sorten ist größer und grüner.Eine Rose darf auch eingepflanzt werden. Es gibt so viele Arten und Sorten, dass ich mich einer speziellen Empfehlung enthalte, aber soviel will ich sagen: Sie sollte ein wenig wild sein, stachelig und duftend - eine Prairierose eben!

Der Silberstrauch Perovskia abrotanoides ist ein authenti-scher Vertreter der Steppen des Mittleren Ostens. Er wächst in die Breite mit graufilzigen Trieben. Die lila-blauen Blüten-stände sind 40 Zentimeter lang und rispenartig. Die Triebe werden im Winter meist erfrieren, sie sind dennoch ein Schmuck. Den Wurzelstock gegen Frost ein wenig abdecken.Die aufgeführten Gehölze (und dies gilt auch für die Stauden

Sternmagnolie Magnolia stellata

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und Gräser im Kiesgarten) benötigen einen lichten Stand-ort, der zumindest zeitweise der vollen Sonnenstrahlung ausgesetzt ist.Der Boden sollte eher sandig, humos und durchlässig sein. Bei dieser Beschaffenheit überstehen die Gehölze ohne Pro-bleme längere Trockenperioden. Flachwurzler, wie Stern-magnolie und Korkspindel, müssen im Extremfall begossen werden.Finden wir reinen Sandboden vor, können wir diesen leicht durch Zugabe von Komposterde verbessern.Feuchte Böden mit hohem Lehmanteil oder auch Staunässe wirken sich ungünstig aus. Mastiges Wachstum und herab-gesetzte Frosthärte sind die Folgen . Diese „fetten“ Böden werden abgemagert, indem gewaschene Sande und Kies eingearbeitet werden. Auch etwas Kalk kann hilfreich sein (ausmergeln). Aber vorsicht, die meisten Gehölze mögen es, wenn der Boden im leicht sauren Bereich bleibt.

Eine Hecke aus immergrünen Gehölzen, als Sichtschutz gepflanzt, ist auch ein schöner ruhiger Hintergrund für Stauden, Disteln und Gräser. Dunkelgrün bietet den besten Kontrast. Eibe, Ilex, Kirschlorbeer sind die Kandidaten.

Säulenförmige Gehölze sind ein gestalterisches Element, sie lassen die „Landschaft“ spannender und räumlicher wirken.Ich mag lieber die natürlichen Formen wie Juniperus communis `Suecica`, ein Wacholder. Es gibt auch extremere Formen, wie zum Beispiel die Sorte `Skyrocket`. Niedrige und kriechende Immergrüne übernehmen eine Nebenrolle: Microbiota decussata kann den Boden bedecken wie ein Tep-pich, andere schmiegen sich über Steine und Kiesflächen wie

Juniperus horizontalis, der Kriechwachholder.

Und was pflanzen wir noch ein ? Vielleicht eine Bartblume. Sie hat grau-grünes Laub, blüht blau im Spätsommer und ist ein kniehoher dichter Busch. Und natürlich Lavendel, Salbei und Rosmarin.......

Gero von Klitzing

Lavandula angustifolia `Hidcote Blue`

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Kräuter, wohin das Auge blickt – wildwüchsig oder auch gezielt angesät, wuchernd oder einzeln. Beim Flanieren durch den rund 6000 Quadratmeter großen Botanischen Garten des KräuterPark Stolpe gibt es immer etwas Neues zu entdecken: Dort spitzt ein grünes Blatt aus dem Erdreich, da duftet es verlockend und in einer an-deren Ecke tanzen Schmet-terlinge um Brennnesseln.

Die lange, gemeinsame Geschichte von Menschen und Kräutern wird im Kräutermuseum nachvoll-ziehbar. Geheimnisvolle Mittelchen, z.B. für die Liebe, oder welche Salbe die bessere Flugsalbe ist, werden verraten.

Der urige Kräuterladen lädt mit Tees, Gewürzen, Büchern u.v.m. zum Stö-bern ein.

Gleich neben dem Laden ist das gemütliche Café re-natur mit all den vom Meister hergestellten Kuchen undTorten sowie verschiedenen Kaffee-spezialitäten.

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Page 28: Das Kleine Grüne - Gartenzeit

Der Baum...mein FreundAus der Baumpflegepraxis

Vor ein paar Tagen wurde ich zu einem großen al-ten Baum gerufen. Eine ca.100 jährige Buche stand malerisch auf einem Knick, an dem man vor ca. 25 Jahren ein Neubaugebiet ansiedelte. Der Garten-besitzer kam auf mich zu und bat mich, die alte Buche vor seinem Haus mal näher anzuschauen. Aus einer alten großen Schnittstelle, die dem Baum vor 10 Jahren zugefügt wurde, lugte ein großer Pilzfruchtkörper.

Was war geschehen? ..... Eigentlich, sagte mein Kunde, war man glücklich damals, dieses schöne Naturgrundstück mit dem alten Baum kaufen zu können.Vor etwa 10 Jahren wurde der Entschluss gefasst, einen Wintergarten anzubauen. Plötzlich störten Äste beim Bau.Dem Baum wurde dann im unteren Bereich radikal der erste Astkranz entnommen, ein Nachbar machte das, der hatte eine Motorsäge, sagte mein Kunde.

So entstanden große Wunden, die man noch gewissenhaft mit „Baumpflaster“ versorgte. Nach

menschlichem Verständnis, ...man hatte ja gehört ...so macht man das.Dass Bäume aber anders funktionieren als Menschen, war niemandem wirklich klar. Harz oder Baumsaft galt ja als das „Blut“ der Bäume.Dabei ist es nicht schwierig in Kürze zu erklären, was in einem Baum geschieht, wenn man ihn verletzt.Der Baum hat eben eigene Mechanismen seine Wunden zu verschließen. Diesen Mechanismus nennt man Abschottung oder Kompardimierung. Verletzen wir den Baum bei einer Astentnahme oder bei einem Anfahrtsschaden, verschließen sich durch Druckveränderungen die Holzzellen rund um die Wunde und bilden somit eine Sperre für eindringende Bak-terien und vor allen Dingen gegen den Befall von holzzerset-zenden Pilzen – die gefährlichsten Gegner eines verletzten Baumes.

Pilze sind wichtige Lebewesen im Naturkreislauf und lieben die nährstoffreichen Holzzellen. Haben sie erst einmal einen Eingang gefunden, versuchen sie sich auszubreiten und dies geschieht von Zelle zu Zelle. Dabei kommt es immer darauf an, wie gut der Baum sich wehren kann. Vitalität und natürlich die Größe und Art der Verletzung spielen dabei die maßgebliche Rolle.

Hat der Baum eine gute Abschottung, kommt der Pilz nicht tief in den Baum. Gelingt es dem Pilz doch, kann er, je nach Art, im Stamminneren eine Fäule verursachen, die ab einer gewissen Größe die Stand- oder Bruchsicherheit des Baumes gefährdet.Auch dies hatte sich mittlerweile bis zu diesem Baumbesitzer

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Page 29: Das Kleine Grüne - Gartenzeit

herumgesprochen. Denn sehr oft las er in der Zeitung, dass wieder alte Bäume in der Umgebung wegen Pilzbefall gefällt werden mussten, da sie als nicht mehr sicher galten.Nun wurde es ihm doch unheimlich neben diesem großen alten Baum, der vor seinem Haus stand.

Konnte der Baum gefährlich werden? Ich sollte ihm als Baumfachmann diese Frage beantworten.

Schade, dachte ich bei mir, dass er mich nicht vor 10 Jahren angesprochen hatte, die Äste zu entfernen, denn dann wäre es soweit nicht gekommen. Nun hatte ich die Aufgabe heraus-zufinden, ob von seinem Baum eine Gefahr ausging.Zuerst fand ich heraus, um welchen Pilz es sich handelte, denn nicht alle Pilzarten machen dem Baum derart Proble-me, dass eine Gefahr für den Baum daraus resultiert. Der

Pilz war eine sogenannte Buckeltramete, sie sorgt für eine Weissfäule. Bei der Weissfäule wird der Zellstoff abgebaut und erhöht somit die Bruchgefahr des Holzkörpers.Ich entschloss mich zu einer relativ schonenden Untersu-chungsmethode, der Bohrwiderstandsmessung.Dabei wird dort, wo die Fäule vermutet wird, eine ca.3mm dicke und 40 cm lange Nadel in den Holzkörper getrieben. In dem feinmechanischen Messgerät lässt sich dann auf einer Wachspapierkurve der Härtegrad im Holzkörper ablesen. Weichere Holzstellen werden auf diese Art sichtbar gemacht.Schnell war festzustellen: der Baum hatte Schaden genom-men. War er deswegen auch gefährlich?

Die Messung hatte ergeben, dass sich schon eine Fäule im Innern des Stammes ausgebreitet hatte, dem Baum aber noch nicht das Leben kosten musste. Durch eine geeignete Schnitt-maßnahme war der alte Veteran noch zu erhalten. Diese Diagnose machte dem Kunden Freude. Denn trennen, so sagte mir der nette Herr, wollte man sich von dem gelieb-ten Baum in diesem Leben am liebsten nicht.

Jörg Naggatz

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Stein an Stein

groß und klein...

...können sie gerne sein, für den echten Kiesgarten - und je mehr, desto besser!Und wir bevorzugen Natursteine für die Umsetzung von

Gestaltungsideen im Kiesgarten - Ambiente, auch in Form von Platten oder Quadern für Mauern, Sitzplätze und Wege. Manchmal allerdings auch „Künstliches“. Zum Beispiel in Stadtgärten oder im Zusammenhang mit ausgefallener moderner Architektur. Da greift man gern zu Beton, zu eingefärbten Kieseln, zu Glas- oder Ziegelschotter ... als Ergänzung oder als Kontrast.Terracottaroter Ziegelschotter zum Beispiel kann eine farblich gute Weiterführung zu Sitzplätzen und Auffahrten aus rotem Klinker sein, wenn ich Wege optisch locker gestal-ten möchte: Schmaler und breiter werdend, wasserdurchlässig und teilweise bewachsen, lebendig sollen sie sich durch den Garten schlängeln, mir den leichten Zugang zu den wichtigsten Stationen in meinem Garten und das Lustwandeln ermöglichen.

Wir wollen unsere Kreise durch die Pflanzenwelt ziehen, durch das neu geschaffene Blüten- und Insektenparadies – spazieren und beobachten, ohne zu zertreten. Auch für die Pflege eines Gartens ist es praktisch, wenn man mit der Schubkarre rundgehen kann und aufladen, was bewegt werden soll.

Lassen Sie uns den Bau dieser Wege einmal unter die Lupe nehmen. Was sollen sie aushalten, was sollen sie erfüllen? Wieviel Last sollen diese Wege bei schlechtesten Witterungs-verhältnissen tragen können ohne matschig zu werden, ohne seitlich auszuwandern. Dazu müssen wir unseren Boden

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Abb. Seite 29 & 30Planung: C. BüchAusf.: T.-M. Gehm

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genauer betrachten. Wie unterscheide ich, wie erkenne ich was? Leichter Sandboden wird mir zu keiner Zeit des Jahres in dicken Klumpen an den Stiefeln kleben. In der Hand kann ich ihn nicht zu einem festen „ Schneeball“ formen. Das klappt nur mit lehmhaltigen Böden. Ein Sandboden läßt das Wasser schnell abziehen und ist in Regenzeiten oder nach Frostperioden schnell wieder begehbar.Lehmböden speichern das Wasser und sind nach Frostperio-den oft gar nicht zu benutzen, der Boden ist weich wie Butter und später bei Trockenheit hart wie Beton. Packe ich nun einfach eine 5-10cm Kieselschicht als Weg auf den vorhandenen Boden, wird es auf dem Sandboden einiger-maßen funktionieren. Der Sandboden in seiner kristallinen Struktur wird die Kieselschicht tragen. Je lehmiger und humoser, je feiner der Boden in seinen Anteilen wird, desto leichter trete ich die Kiesel in den Boden hinein, knete sie in die „Butter“ und drücke sie seitlich weg.Deshalb ist es bei solchen Böden unerlässlich, eine feste Tragschicht aus geeignetem Material einzubauen. Wir zeigen hier noch einmal unseren Kies-Rosengarten vom Beitrag am Anfang des Heftes und sehen darauf die markierten Strukturen für das Wegesystem in überfrorener schwarzer Erde sowie Haufen von Granit-Pflastersteinen. Ja, es hat ersten Nachtfrost gegeben, der die Arbeiten aber nicht ausbremsen wird. Hier wird jetzt die Erde auf die Beete geschaufelt und 10cm Betonrecycling-Material fest einge-baut, mit dem Rüttler verdichtet. Bei Lehm käme eventuell sogar noch Kiesdrainage darunter. Immer dann unerlässlich, wenn der Weg ganzjährig und dauerhaft als Verkehrsweg funktionieren soll. Auch muss immer über seitliche Begren-

zungen nachgedacht werden, über Natursteinkanten aus Feldsteinen, aus Granitpflastersteinen, aus Klinkern, Holz oder Metall. All diese Materialien, eventuell mit Beton stabilisiert, können den Wegebelag zu seinem Umfeld abgrenzen und andererseits auch verhindern, dass unerwünschter Bewuchs in den Weg eindringt. Hier nehmen wir Granit-Klein-pflaster und stabilisieren es mit Beton. Kommen wir noch einmal zurück zur anfänglichen 5-10cm Kieselschicht auf Sandboden. Auch sie kann viele Gesichter haben, denn es gibt verschiedene Korngrößen: 2/8, 8/16, 16/32mm und größere, bis hin zu Felsbrocken und Find-lingssteinen, die wir allerdings nur dekorativ für weitere Bereiche unseres Kiesgartens einbringen, sehr bewußt. Und sehr gut will auch überlegt sein, ob es nicht doch gut wäre, einen Sitzplatz mit festem Untergrund zu haben, oder Tritt-platten im Kies, für den sicheren Gang.Dafür eignen sich Natursteinplatten wie Porphyr, Sandstein, Quarzit und Schiefer. Wir lieben den italienischen Porphyr im Zusammenhang mit unseren heimischen Feldsteinen, weil sein Farbspiel darin wiederzufinden ist und er eine gute Rutschfestigkeit im Winterhalbjahr hat. Im gezeigten Garten mit Wasserspiel erfüllt er mehrere Aufgaben: Er ist Terrassenbelag, gestaltet in einer Schichtung die Wände dieses kleinen Teiches, der Teil eines Wasser-spiels ist. Wir haben Porphyr in Treppenstufen zum Haus

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Page 32: Das Kleine Grüne - Gartenzeit

verwendet und er ist Umrandung für die kreisrunde Kies-fläche, von einem kleinen Bachlauf durchzogen wird, als Fortsetzung unseres Wasserspiels....Hätten Sie gedacht, dass der Bachlauf nur simuliert ist? Hier

fließt kein Wasser ... wir tun nur so... Was will ich sehen und wie komfortabel will ich gehen, wo will ich fest stehen und möglicherweise Gestühl benutzen?Auf so einem Weg, wie am Anfang beschrieben, ohne Un-terbau und mit einer Schicht von 5-10cm vom 2/8 Kiesel

...ich nenne ihn Raschelkies ... geht es sich ähnlich wie an der Ostsee im weichen Sand ... man schwimmt, was barfuss schön ist, mit voller Schubkarre aber anstrengend. Ist der Kiesel größer, wird der Belag stabiler und lauter beim Ge-hen, barfuß unangenehm.Die Lösung liegt in einem Mehraufwand, indem man auch auf dem Sandboden für einen festen Unterbau von 10cm Stärke sorgt, um darauf eine 2cm Deckschicht 2/8 Kiesel oder andere feine Materialien wie Brechsand, Glensanda, Lava oder Ziegelschotter zu ziehen. Für Fusswege reichen 10cm fester Unterbau, bei Lehmboden empfiehlt sich eine zusätzliche Kiesdrainage unter den Unterbau. Auf wasserdurchlässigem Gartenboden kann ich mit Sand, Kies und Kiesel mulchen, um die Feuchtigkeit zu halten. Die Schicht kann 5-8cm dick sein. Vorsichtig soll man mit den Stauden dabei sein, sie gegebenenfalls höher setzen, also nicht ersticken. Man kann ganze Bereiche mit Natursteinplatten belegen, um so dem Kiesgarten ein deutliches Gepräge zu geben. Auf diesen Flächen wird nichts wachsen können, wäh-rend Kiesflächen die reinsten Kinderstuben für Versamungen sind. Deshalb sei davor gewarnt, zu groben Kies oder viel grobes Gestein auf die Beete zu schütten, man kann schlecht mit dem Hacker darin arbeiten. Jegliche Jungflanzen-Besei-tigung reduziert sich auf das Herauszupfen ... ein mühsames Geschäft.Deshalb benutze ich nur Korngrößen bis zu 8mm in Beeten. Auch dies will gut überlegt sein, denn damit hat man den Boden dauerhaft verändert.

Christiane Büch

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Planung: C. BüchAusf.: Richard Voß

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Guter Rat ist teuer– gutes Gartengerät auch

...und es gibt sie noch, die handgeschmiedeten und körpe-gerechten, die stiefelschonenden und die Handschmeichler.

Viel zu häufig sehe ich Menschen mit grauslich schlechtem Werkzeug gärtnern.Woran ich gutes Werkzeug erkenne?

Es gibt keine allgemein gültige Regel, woran man gutes Werkzeug erkennt. Das sollte man sich als Kernaussage immer wieder ins Gedächtnis rufen.Die erste Frage ist doch, wofür will ich das Werkzeug ein-setzen? Wie stark wird es dabei belastet? Wenn es ihr erster Spaten sein soll, seien Sie versichert, der wird nicht nur für leichte Umgrabearbeiten eingesetzt. Als Alleinspaten muss er viel mehr leisten können, wie Steine ausgraben, Pflanzen roden aber auch helfen, Blumenzwie-beln einzusetzen – machen Sie nicht? ... warten Sie´s ab.

Sie wollen gerade keinen Spaten? ... dann vielleicht eine Harke? ... einen Schlauch? ... eine Schubkarre? In vielen Gärten steht irgendwo, versteckt im hinteren Bereich, eine zusammengebrochene Schubkarre: das bil-ligst gelagerte Rad eiert schräg vor sich hin, und mit etwas Last schwabbelt das gesamte Gestell gefährlich, so dass das Gefährt eigentlich nicht mehr zu führen ist. Dieses Ding,

ich will es nicht Schubkarre nennen, taugte von vornherein allenfalls als Laub- und Grastransporter – mehr nicht. Sind Sie sich sicher, nie Grassoden, Steine oder schwere Pflanzen darin transportieren zu wollen, dann kaufen Sie so ein Teil und erwarten nicht viel. Haben Sie Zweifel, dann kaufen Sie nicht die leichteste und billigste.

Haben Sie schon einmal über den Schlauch geschimpft? Die billigen gewebelosen, oder mit Verlegenheitsfäden ausgestat-teten PVC-Dinger verdrehen und verknicken sich lieber als dass sie das machen, wozu Sie sie angeschafft haben.

Neulich mußte ich auf die Schnelle eine Grabegabel kaufen, hatte meine vergessen – mußte kein Superteil sein. Nach fünf Minuten standen die Zinken in alle Himmelsrichtungen, das Ding war Schrott, von Beginn an.

Ich kann im Laden nicht erkennen, was der Hersteller als Werkstoff nahm, was er mit dem Metall gemacht hat. Ich weiß nur, dass Bearbeitungsschritte Geld kosten, und dass es verschiedene Stähle, für unterschiedliche Anwendungen, zu

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sehr unterschiedlichen Preisen gibt.

Wenn Sie also vor dem Regal stehen, denken Sie daran, was das Werkzeug leisten soll. Dann gehen Sie die Auswahl durch, die Billigen bis zu den Teuren und vergleichen Sie, nehmen Sie die Teile zur Hand: wie ist der Schwer-punkt, fühlt sich das Ganze weich oder stabil an, sind die Metallkanten entgratet, ist der Stiel astfrei und gerade, bei langen Stielen ist meist Esche das Holz der Wahl. Wie ist der Stiel am Blatt befestigt, mit einer langen oder kurzen Tülle, ist das Blatt, sind die Zinken usw. aus Blech gestanzt oder sind sie ge-schmiedet? Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl! Nehmen Sie das Werkzeug gern zur Hand? Ist es schön? – auch das ist wichtig. Wenn Sie so vergleichen, finden Sie auch die richtige Qualität.

Ich will es noch einmal heraustellen: als Erst-ausstattung ist das Billige nicht zu gebrauchen, es wird Sie frustieren und darunter leidet ihre Gartenlust und letztlich auch der Garten. Leicht gesagt, denken Sie? Sie müssen sich ja nicht gleich die Vollausstattung zulegen.Im Jahresrhythmus tauchen in den Regalen der Bau- und Gartenmärkte immer wieder die revolutionären Gartenhelfer auf ... alles wird leichter, geht schneller und ist sowieso besser. Wenn Sie Kaufzuckungen in der Hand haben,

halten Sie inne. Werkzeuge und Menschen haben eine lange gemeinsame Entwicklung, bahnbrechende Neuerungen und Erleichte-rungen sind dermaßen selten, dass man bei solchen Versprechungen ruhig skeptisch sein darf.

Was mir gerade noch auffällt: bei meinem Fachhändler im Baumschulgebiet sind solche Sachen selten zu finden, obwohl gerade die, die den ganzen Tag damit arbeiten sich auch gern das Leben erleichtern würden. Zum Schluß ein Hinweis in eigener Sache:Auch mir passiert es, wenn auch selten, dass „ich mir“ Schrott angedreht habe (siehe Grabe-gabel). Am liebsten würde ich mich dann in den Laden stellen, und für alle Kunden sicht- und hörbar laut wehklagen, aber ich tu´ es nicht, ich schäme mich betrogen worden zu sein – wie verdreht bin ich eigentlich?

Thomas-Michael Gehm

Durchgehendes Untergestell und kugelgelagerte Stahlfelge15 Jahre altausser Plattfuß nichts gewesen.

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35Diese Tipps sind von Svenja Schwedtke & Rainer Kumetat

Der ZwiebeltippPflanzzeit und Düngung

Es gibt für Blumenzwiebeln 3 verschiedene Pflanzzei-ten:Die ‚Üblichen‘, also Tulpen, Narzissen, Zierlauch, Krokus und Winterlinge werden im Herbst, ab Ende September gesteckt. Sie blühen dann im folgenden Frühjahr oder Frühsommer.Eine weitere Gruppe von Zwiebeln und Knollen wird im Frühjahr gepflanzt, sie kommen meist von der Süd-halbkugel, sind bei uns oft nicht winterhart, erfreuen aber durch wunderschöne, oft sehr besondere Blüten. Hierzu gehören neben Dahlien und Gladiolen auch viele Schätzchen wie Kaphyazinthen, Gloriosen, Tuberosen und Sprekelien. Diese Gartenschönheiten lohnen den Aufwand der Überwinterung, weil mit ihnen echte Besonderheiten in unsere Gärten einziehen.Dann gibt es noch die herbstblühenden Zwiebeln, das ist die große Gruppe der Herbstzeitlosen (die z.T. so wunderschön duften!) und herbstblühenden Krokus-se. Deren Zwiebeln steckt man im August, um dann im gleichen Jahr noch blühende Pflanzen im Garten bewundern zu können. Alle Zwiebeln benötigen auch in Ihrem Garten eine regelmäßige Nährstoffversorgung, sie sollten im Austrieb gedüngt werden, am besten mit einem organischen Volldünger wie z.B. „Animalin“ von Oscorna.

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Der StaudentippDie Heidenelke

Die Blume des Jahres, vorgestellt von der Stiftung Naturschutz Ham-burg, ist 2012 die Heidenelke. Diese zarte und doch leuchtend pinkfar-bene Nelke mag trockene, sonnige Standorte, passt also auch in den beschriebenen Kiesgarten. Mit der Auswahl der Heidenelke als Blume des Jahres sollen auch die bedroh-ten Lebensräume der Heidenelke ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Dies sind Heidegebiete, trockene Wiesen und Wegränder auf mageren, kalkarmen Böden.

Im Garten ist Dianthus deltoides gut geeignet für naturnahe, sonnige Plätze mit nährstoffarmen, sandi-gen und schwach sauren Böden. Sie macht sich auch gut in Mauerritzen oder Töpfen. Sie ist eine süße kleine Nelke, die mit ihren leuchtenden Blüten viel Freude schenkt.

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ZweijährigePflanzen mit Charakter und Charme

Fingerhut (Digitalis) und Stockrose (Alcea), Goldlack (Cheiranthus) und Nachtviole (Hesperis matronalis), jeder kennt den Zauber dieser beliebten Gartenpflanzen. In der Staudengärtnerei rümpfen die Kunden bei Nennung der Vokabeln ‚kurzlebig’ oder ‚zweijährig’ die Nase. „Die blüht nur einmal?“ – „Dann wollen wir sie vielleicht doch nicht!“Etwas einfacher ist es da schon, Saatgut zu verkaufen. Aber auch da schneiden die Zweijährigen manchmal schlecht ab, denn sie werden ja dieses Jahr nicht blühen – und ob sie im nächsten Jahr noch gewünscht sein werden? Wer weiß das schon!Und dabei sind die Zweijährigen die sagenhaftesten Dauer-blüher! Und das hat ja auch seinen Grund: Im ersten Jahr keimt das Saatgut und in den ersten Winter gehen diese Pflanzen als meist mehr oder weniger prächtige Rosetten oft zusätzlich ausgestattet mit einem tief reichenden und mit Speicherstoffen voll gestopften Wurzelsystem. Jeder kennt die Karotte (Daucus carota), die in eben diesem Rosettensta-dium am besten schmeckt. Wenn diese Gewächse mit einer grünen Rosette überwin-tern, können sie früh in die neue Gartensaison starten, was für den Garten bedeutet, dass dort in der kühlen Jahreszeit nicht nur nackte Erde zu sehen ist. Und dann stecken sie alle verfügbaren Ressourcen in eine

verschwenderische Blüte! Karden (Dipsacus fullonum) und Stockrosen (Alcea ficifolia, Althaea rosea) erreichen Über-mannshöhe, Fingerhüte je nach Sorte auch! Und wer der Riesenkönigskerze (Verbascum olympicum) einen geeigneten Standort zur Verfügung stellt (nach Selbstaussaat entstehen immer die prächtigsten Exemplare!), der kann den normalen Zollstock noch einmal um ein Meterstück verlängern. Der Muskatellersalbei (Salvia sclarea), der Goldlack (Cheiranthus cheiri), Nachtkerzen (Oenothera biennis) und die Nachtviole (Hesperis matronalis) werden zwar nicht ganz so hoch, ver-strömen aber auf unterschiedlichem Wege betörenden Duft. Und einen weiteren Vorteil haben diese Zweijährigen, denn sie alle produzieren reichlich Saat mit überwiegend sehr guter Keimfähigkeit unmittelbar nach seiner Reife. Bereits im Blütejahr laufen wieder Sämlinge für das Folgejahr auf. So erhalten sich diese Vagabunden im Beet selbst – es sei denn die Eigenausbreitung wird durch allzu pingeliges Ausputzen nach der Blüte vor der Saatreife unterbunden. Und noch etwas zeichnet diese Siegertypen aus. Wie die meisten einjährigen sind auch die zweijährigen Pflanzen ange-passt an solche Standorte, die in der Natur durch Störungen der normalen Vegetation entstehen. Fingerhüte besiedeln

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Schlagfluren – Kahlstellen in Wäldern nach dem Umstürzen oder Fällen des Baumbestandes. Die Wilde Möhre (Daucus carota) hat den größten Standortvorteil auf offenen Kies- oder Sandflächen. Solche Pflanzen sind oft sehr zählebig und geraten bei geringem Mangel an Wasser oder Nährstoffen nicht so leicht aus dem Gleichgewicht. Das Wurzelsystem von Karde und Muskatellersalbei hält die oberirdischen Teile auch bei stärkerem Sturmgebraus aufrecht und in Pflasterfugen, zwischen Gehwegplatten und in schmalsten Bodenstreifen zwischen Hauswand und Terrasse

siedeln zumindest einige dieser Pflanzen gern.Gar nicht so selten blühen die typischen Zweijährigen im Garten auch noch ein weiteres Jahr, wenn die Bedingungen geeignet oder Verletzungen im Wurzelhalsbereich dazu ge-führt haben, dass dort Tochterrosetten entstanden sind.Oft erreichen die Pflanzen in ihrem dritten Jahr aber nicht mehr die Wuchshöhe der ersten Blüte.Manche der Zweijährigen darf man sogar als Pflanzen mit zwei hervorragenden Eigenschaften charakterisieren: Der Silberling blüht nicht nur sehr schön im Frühjahr, sondern schmückt sich im Herbst und Winter auch noch mit seinen durchscheinend silbrigen Fruchtresten, die nach dem Ausstreuen der Saat als Zier im Garten stehen bleiben. Mit wissenschaftlichem Namen heißt der Silberling Lunaria annua, übersetzt etwa der einjährige Silberling. Und so Un-recht hatte Linné bei der Vergabe dieses Namens nicht, denn die Saat keimt im Herbst und nach weniger als 12 Monaten hat der Silberling seinen Lebenszyklus abgeschlossen. An halbschattigen Standorten kann der Silberling zusammen mit der Knoblauchsrauke (Alliaria petiolaris), einer heimischen Zweijährigen, schöne Bestände bilden – wenn man sie lässt.Hungrige Vorfahren und erfahrene Gemüsegärtner wuss-ten und wissen die Vorzüge der Zweijährigen schon lange zu schätzen. So stillen Sellerie (Apium graveolens), Möhre (Daucus carota), Rote Beete und Rübe (Beta vulgaris), Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum), Pastinak (Pasti-naca sativa) und alle unsere Kohlarten und –sorten (Brassica oleracea) schon lange unseren Hunger. Die meisten dieser Gewächse werden allerdings geerntet, bevor sie blühen. Einzig der zweijährige Raps darf sogar im feldmäßigen Anbau zur viel beachteten Blüte kommen!

Dr. Sophia Schroedter

Tipp: Zweijährige Blumen werden am besten im Juli/August ausgesät, sie bilden dann noch Blätter, überwintern draußen und kommen im nächsten Jahr zur Blüte.

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Garten und Bücher – Gartenbücher

Ein Garten gehört zu dem Ursprünglichsten, was die Menschheit ausmacht. Er ist die Quelle der Sehnsucht nach dem Paradies, die bis heute in jedem empfindsamen Menschen vorhanden ist.

Als ich vor fünf Jahren meiner Buchhandlung ein neues Gesicht zukommen ließ, dachte ich darüber nach, was ich den Menschen, die uns besuchen, abseits des reinen Konsumierens mitteilen möchte. So steht über jeder Abteilung ein Lebensmotto, dem sich die jährliche Neuerscheinungsflut der Bücher zuordnen lässt: „Unser Leben entdecken“, „Das Leben erklären“, „Mein Leben genießen“ und „Vom Leben erzählen“.

Über kaum ein anderes Thema wird im weitesten Sinne so viel geschrieben wie über den Garten; und so pflücke ich aus der Fülle der diesjährigen Neuerscheinungen einige heraus und ordne sie dem jeweiligen Lebens-Motto zu:

„Unser Leben entdecken“Es gehört zu den Merkwürdigkeiten des Lebens, dass wir vor allem das wahrnehmen, was wir bereits kennen. Wenn wir einen anderen Garten besucht oder ein interessantes Gartenbuch durchgeblättert haben, dann nehmen wir unseren eigenen Garten mit neuen Augen wahr. Wir entdecken etwas, das zwar auch zuvor schon da gewesen,

aber unserer Aufmerksamkeit entgangen ist. Daher helfen uns Gartenbücher immer wieder, unseren Garten mit neuen Augen zu sehen. Und vor allem Kindern sollten wir die Augen öffnen.Hier sticht ein Buch einer neuen Reihe aus dem Kosmos-

Verlag heraus: Katja Maren Thiel und Annette Timmermann (Fotos): „Gartenkinder“. Für Groß und Klein finden wir eine Vielzahl von Ideen, Kindern den Umgang mit der Natur, das Wachsen und Vergehen nahezubringen und sie ihren kleinen Garten im Garten anlegen zu lassen.

„Das Leben erklären“Vielen von uns geht es leider so, dass sich unser alltägliches Leben und gerade unser Berufsleben weit von der Natur und ihren Regeln und Zusammenhängen entfernt hat. Wir brauchen immer wieder Menschen, die uns im Gespräch oder in Büchern Zusammenhänge erklären und praktische Tipps geben. Zwar lässt sich die Sehnsucht nach einem Leben mit und in der Natur im eigenen Garten schnell und einfach verwirklichen. Aber als

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Großstadtmensch brauchte ich vor Jahren ein wenig Hilfe und kaufte mir von Marie-Luise Kreuter „Der Biogarten“ aus dem BLV Buchverlag. Dieses Buch, inzwischen ein Klassiker, das in diesem Frühjahr in einer überarbeiteten Neuauflage vorliegt, ist mir jederzeit erster Ratgeber für alle Fragen den Naturgarten betreffend. Informativ und angenehm undogmatisch wird hier der Garten in seiner ganzen Vielfalt behandelt.Bei spezielleren Fragen, wie zum Beispiel die Gestaltung einer Kräuterspirale, den Bau eines Insektenhotels oder einer Trockenmauer sowie eines Hochbeetes gibt es sehr gute und handliche Bücher aus dem Pala-Verlag.

„Mein Leben genießen“Uns Deutschen, vor allem auch uns protestantisch geprägten

Norddeutschen, fällt es nicht immer leicht, unser Leben zu genießen, und so liegt die Betonung bei dem Wort „Gartenarbeit“ allzu oft auf dem Wort „Arbeit“. Versuchen wir also der Tätigkeit im und um den Garten etwas mehr Genuss abzugewinnen.Die Freuden des Gartenjahres mit anderen Menschen zu

teilen ist dabei ein besonderer Genuss. Für mich sind die schönsten Geschenke die, welche dem Schenkenden „vom Herzen kommen“. Hervorheben möchte ich daher Barbara Krasemanns „Geschenke aus meinem Garten“,

erschienen im Kosmos-Verlag. Neben der unvermeidlichen Marmeladenkocherei, die natürlich ein Hochgenuss ist und bleibt, finden sich hier geschmackvolle, teilweise auch ganz außergewöhnliche Ideen für Geschenke zu jeder Jahreszeit.

„Vom Leben erzählen“Wird unser Alltag auch von „gemailten“ oder „gesimsten“ Kurznachrichten geprägt, so wissen wir doch alle um den besonderen Reiz einer gut erzählten Geschichte und jeder Gartenliebhaber weiß Geschichten aus seinem kleinen oder großen Paradies zu erzählen. Aber nicht jeder kann das so gut, dass er sich zum Schriftsteller berufen fühlt. Mir fallen die Namen einiger herausragender Erzähltalente ein: Karel Capek, Eva Demski und Beverley Nichols.Letztgenannter wurde, ein wenig auch durch mein Drängen, wiederentdeckt und hat uns mit seinem wunderbaren englischen Humor in dem kleinen Büchlein „Grünes Glück“, erschienen im Schöffling Verlag, die Geschichte einer Gartenanlage beschert.

Wer jetzt noch nicht weiß, was er mit seinem Schatz, einem eigenen Garten, anfangen soll, dem sei gerade auch an gartenunfreundlichen Tagen der Besuch einer gut sortierten und mit Herzen geführten Buchhandlung zum Beispiel der Buchhandlung Lübbert in Neumünster empfohlen. Hier findet sich, neben den hervorgehobenen Büchern, zu allen Fragen, den Garten betreffend, Lektüre, und wer einfach nur in seinem Garten im Liegestuhl entspannen möchte, dem sei zum Abschluss ein (Garten-)Krimi, z. B. Rosemary Harris „Das grüne Versteck“ (Thiele Verlag), empfohlen.

Christine DannmeierBuchhandlung Lübbert in Neumünster40

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Die Gruppe Gartenzeit möchte sich Ihnen mit diesem Heft vorstellen.Gartenzeit ist ein Zusammenschluß von eigenständigen Fir-men, die für den Gartenbereich tätig sind.

Zur Zeit sind wir sieben Mitglieder.Das Hauptkriterium ist für uns die sehr gute Qualität der Arbeit, der Werkstücke und der angebotenen Waren. Wichtig ist ebenso die Fähigkeit miteinander reden zu können und unseren Kunden in der Mitte aller Aktivitäten zu sehen. Wenden Sie sich an Gartenzeit, Sie können sicher sein, einen kompetenten Partner anzusprechen.

Portraits Gartenzeit

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Das PortraitEntwurf schöner GärtenChristiane Büch

Als sei er maßgeschneidert - so soll er sich anfühlen, ihr neuer Garten und auch ein bischen, als sei er schon immer so gewesen, also gar nicht neu ... im Sinne von gewöhnungsbedürf-tig. Sie sollen sich mit ihm so richtig wohl-fühlen und auftanken, auch wenn sie in ihm arbeiten. Es soll Ihnen Spass machen, die neue Schönheit zu erhalten. Das macht Ihren Garten plötzlich viel pflegeleichter, denn sie genießen dabei ... Ihnen fällt die Pflege leicht.„Schönheit ist die Seele der Wirklichkeit,“ schreibt der irische Schriftsteller John Donhue in seinem Buch „Schönheit - das Buch vom Reichtum des Lebens“.Demnach ist Schönheit nichts zum An-fassen, sondern nur etwas zum Fühlen. „Schönheit entsteht im Auge des Betrachters“, heißt es auch und andererseits wissen wir: „Wat den een sien Uhl, is den annern sien Nachtigall.“ „Stimmt ... gegensätzliche Emp-findungen für ein und dieselbe Sache sind besonders unter Eheleuten stark verbreitet. Meine Arbeit als Gartenplanerin beschränkt sich also nicht nur auf die Außenanlagen Ihres Gartens – weit gefehlt. Und dann wird komponiert, denn auf die Stimmigkeit kommt es

an: zwischen Mensch und Pflanze, Pflanze und Pflanze und Pflanze und Boden. Das Gesamte soll sich möglichst nahtlos ins Umfeld fügen, das Umfeld einbeziehen, die Architektur des Hauses optimieren und die Bedürfnisse seiner Bewohner rundherum befriedigen.Schönheit ergibt sich allein aus der Stimmigkeit, die im gemeinsamen Planungsprozess erschaffen wird und verlangt danach eine einfühlsame und qualifizierte Umsetzung in die Realität. Sie ahnen es schon?

Stimmt! Jetzt brauchen wir die absolu-te Stimmigkeit zwischen Planung und Ausführung. Wenn Sie die Arbeiten nicht selbst in die Hand nehmen wollen, brau-chen wir einen Betrieb, brauchen wir Menschen, die gerne unter meiner Regie Schönheit ans Licht der Welt und in Ihren Garten zaubern mögen. Unter dieser Prämisse gründete ich am 1. April 1994 meine Firma und mit Gartenzeit das Dach, unter dem sich beste Ergebnisse entfalten sollten. Mit 3 Firmen haben wir damals begonnen, heute sind wir sieben Betriebe und ich kann sagen: es war kein Aprilscherz.Und wenn Sie keine Gartenplanung

brauchen und trotzdem mit mir zu tun haben wollen, können Sie es in Seminaren, bei Vorträgen, in meinen geschriebenen Wortbeiträgen und Büchern tun - herzlich willkommen.

Entwurf schöner Gärten. Christiane BüchSegeberger Strasse 32, 23827 GarbekTel.: 045 599 997 86, chbuech@ garten-zeit.dewww.garten-zeit.de

Gartenzeit

Inspirationen für den RosengartenChristiane BüchThomas GehmVerlag E. UlmerISBN 978-3-8001-6673-2

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Als Inhaber des Baum und Naturdienstes möchte ich mich kurz vorstellen!Schon als Kind war Natur meine Leiden-schaft ..... Geboren 1966, aufgewachsen in unmittelbarer Nähe der großen Gartenbau-betriebe in Gönnebek und an den Wäldern der Segeberger Heide, kam ich früh mit dem grünen Bereich in Kontakt. Über Lehr- und Erfahrungsstationen im Gartenbau und der Forstwirtschaft entwickelte ich mich zum Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsa-nierung. 2004 gründete ich den Baum und Natur-dienst. Meine Tätigkeitsschwerpunkte im Rahmen der Arboristik sind im öffentlichen und pri-

vaten Bereich die Begutachtung, Pflege, Pflanzung und Fäl-lung, außerdem die Anlage von Baumkatastern im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht. Sowie zusätzlich im Privaten: Obstbaumschnitt, Strauch und Heckenpflege.

Unser Fachteam übernimmt desweiteren die Neu- und Um-gestaltung von Gärten sowie deren Pflege.Der Arbeitsbereich ist in Schleswig-Holstein und Hamburg.

GartenzeitDas PortraitJörg Naggatz

Baum, Natur und Garten

Jörg Naggatz. Baum, Natur und GartenSchoolredder 3, 24610 Gönnebek Tel.: 043 232 512, joerg.naggatz@ gmx.dewww.baumundnaturdienst.de

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Das PortraitPflanzenhandel Bernd Abel

Nach wissenschaftlicher Ausbildung machte ich eine Baumschullehre, um mich auf dem bäuerlichen Familienbetrieb mit einem Pflanzenhandel selbstständig zu machen. Das war 1992 – meine Eltern wurden zu meinen Mitarbeitern.So wurde der Bauernhof zu meinem Revier und ging 2010 in mein Eigentum über.Noch heute steht mir meine Mutter zur Seite, hilft wo sie kann auf dem 2500m2 großen Verkaufsgelände für Container-pflanzen.

Gartenzeit

Ich lasse mich gern von der Schönheit der Rosen verführen und topfe mittlerweile an die 900 Sorten von verschiedenen europäischen Züchtern. Über 250 Clematissorten und andere Kletterpflanzen sowie Hortensien und Funkien in großer Vielfalt gehören ebenso zu meinem Sortiment, wie seltene Ge-hölze, alte Obstsorten und gute Neu-züchtungen. Da ich hier auf dem Lande auch so eine Art Versorgungsfunktion habe, gibt es bei mir Saisonales: Gemüse-jungpflanzen, Gruppenpflanzen für Kübel und Balkon sowie allerlei Stauden und Gräser als Begleitstauden für die Rosen.

Pflanzenhandel Bernd AbelRosen und Pflanzenraritäten

Eutiner Stasse 21, 23823 SeekampTel.: 045 552 46, Fax: 045 557 140 86

Für Liebhaber längst kein Geheimtipp mehr.

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GartenzeitDas PortraitGartenausstattung

Gartenausstattung Thomas-Michael Gehm

Segeberger Strasse 32, 23827 GarbekTel.: 045 599 997 85, [email protected]

Freiräume mit Natursteinen, Holz, Wasser, Licht, Möbeln

Entwurf und Bau

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Gartenzeit

Staudengärtnerei Bornhöved OHGSvenja Schwedtke und Rainer Kumetat

Plöner Strasse 10, 24619 BornhövedTel.: 043 236 580, email: [email protected], www.zierlauch.dewww. herbstfruehling.de, www.narzissentraum.de

Seit 15 Jahren gärtnern wir auf dem Gelände in Bornhöved und haben nach und nach verschiedene Gartenteile angelegt, die zum Spazieren einladen und Lust auf den eigenen Garten machen.

Im „Dunklen und Geheimnisvollen Garten“ blüht es dunkellila, -rot und -blau. Blutberberitze und Teufelsspiere geben mit ihrem auffällig gefärbten Laub den Blüten einen spannenden Hintergrund.Ein Schnittblumengarten zeigt die Bandbreite der Stauden und Blumen, die für die Vase geeignet sind. Der „Heiße Garten“ strahlt in Gelb-, Orange- und Rottönen. Ein weiterer, kleiner Garten, der „Grüne Gar-ten“, setzt die unterschiedlichen Farbnuancen von Blaugrün über Gelb-grün bis Graugrün in Szene und spielt mit Blattstrukturen und Texturen

– und mit der beruhigenden Wirkung der Farbe Grün... .Im „Großen Garten“ sind die Gehölze und Stauden nach ihren Lebensbereichen verwendet, auch hier gibt es viele Ideen für den eigenen Garten.

In unserer Gärtnerei finden Sie immer wieder etwas zu entdecken, es lohnt sich, gemütlich zu schlendern und die verschiedenen Jahreszeiten zu erleben. Im Frühling lockt es natürlich jeden nach draußen, die vielen Zwiebelpflanzungen leuchten um die Wette und erfreuen die

vom Winter nicht grade verwöhnte Gärtnerseele. Im Sommer sind die Schaugärten üppig, die Kräuter stehen in voller Blüte und am Teich balzen die Frösche. Die liebste Jahreszeit ist uns der Herbst, wenn die Gräser blühen und es Blumenzwiebeln gibt.Der große Blumenzwiebelmarkt (am 22. + 23. September 2012) ist einer der Höhepunkte des Gartenjahres.Wir freuen uns auf Ihren Besuch, im Staudencafé können Sie sich entspannen und in den Gärten Anregungen finden. Mögen Sie vorab im Internet schauen - www.staudengaerten.deDort finden Sie auch Termine für Tage der offenen

Tür, Kurse, Vorträge und Seminare.

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Das PortraitStaudengärtnerei Bornhöved

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Richard Voß Straßenbaumeister

Neukoppel 12, 23795 SchackendorfTel.: 045 513 048 00 email: [email protected]

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GartenzeitDas PortraitStraßenbaumeister Richard Voß

Die 64iger sind ein guter Jahrgang. Steine sind schon immer meine Leiden-schaft. Ich habe sie schon immer gesam-melt, ob groß, ob klein, bunt oder einfar-big, Granit oder Edelstein, es ist einfach ein schönes Material, das Mutter Erde uns zur Verfügung stellt und mit dem ich dankbar arbeite.Die künstlerische Gestaltung kennt keine Grenzen (manchmal aber das Gewicht).Als Straßenbaumeister habe ich gelernt exakt zu arbeiten, habe das alte Handwerk des Steinbe-schlagens erlernt und baue alles das, was um ein Haus herum ist.Ausbildung in Kalkstein-bearbeitung, Geomantie. Feng-Shui-Ausbildung für den Garten. Ich bin seit 1980 im Baugewerbe tätig, und seit 2001 selbststän-dig.

Die Natur ist mir wichtig und ich möchte meinen Beitrag dazu leisten, dass es etwas schöner wird hier auf der Erde. Möge der Stein der Weisen uns allen begeg-nen. Ich suche ihn auch noch, aber Tag für Tag lerne ich dazu.

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Das PortraitGero von Klitzing & Boris Behrendt GbR

Langjährige Erfahrung, gut ausgebildete Mitarbeiter und allerlei Maschinen ermöglichen es uns, alle im Gartenbe-reich anfallenden Arbeiten fachgerecht auszuführen:

Erdarbeiten + WegebauPflasterarbeiten + Steine setzenTeich + WasserspieleArbeiten mit HolzPflanzungen + RasenbauPflegearbeiten + Gehölzschnitt

Darüberhinaus freuen wir uns über den Erfahrungsaustausch und die Zusammen-arbeit mit den anderen Gartenzeitlern.Wenn es darum geht den Horizont zu erweitern, spezielles Geschick gefragt ist oder die Kapazitäten einmal nicht ausreichen.Boris Behrendt lernte ich kennen als er, als kleiner Steppke, mit seinen Eltern ist das Nachbarhaus zog. Seit einigen Jahren ist er mein Partner, er ist Landschaftsgärtner.Jesko von Klitzing ist gelernter Landschaftsgärtner und einen Monat älter als Jerome Broschinsk ... der wurde mir in Win-deln von seinem stolzen Papa vorgestellt.Jesko und Jerome sind also schon länger Kollegen.Gero von Klitzing ist Gärnermeister und offenbar so eine Art

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„Kindergärtner“.

Eine lange geschäftliche und freundschaftliche Beziehung besteht zu Christiane Büch und Thomas-Michael Gehm und zu einigen unserer Lieferanten.

Wissen um die Bedürfnisse der Pflanzen gibt uns Vertrauen in ihr Wachstum. Erfahrung im Umgang mit den Materialien gibt uns Vertrauen in die langjährige Funktion. Offener Um-gang mit unseren Kunden sehen wir als Voraussetzung – Ihren

Gartenwünschen gerecht zu werden.

Das Gesamte ist eingewachsen, es erfüllt seinen Zweck. Das Material ist lebhaft – aber es fügt sich ein. Das Gleichgewicht hat sich verbessert – ein Stück Natur ist eingekehrt. Die Jahreszeit spiegelt sich im Garten – den Menschen zieht es hinaus: beobachten, entdecken, Gartenarbeit. Pläne schmieden, etwas abpflücken, Nistkästen anbringen, spielen, faulenzen ...Gartenzeit.

Gartenzeit

Schöne Gärten aus MeisterhandGero von Klitzing & Boris Behrendt GbR

Alle 34a, 22941 JersbekTel. u. Fax: 0453222545, email: [email protected]

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Sa.12.Mai + So.13.Mai 10 - 18 UhrKräutersommer in der Staudengärtnerei Bornhöved Großes Kräutersortiment, Sommerblumen und viele neue Ideen für den Garten.www.staudengaerten.de

So. 3. Juni 11 UhrEin Garten für InsektenEine 1 ½ stündige Schlendertour durchdie Gärtnerei mit der Biologin Dr. Sophia Schroedter.Dauer ca. 1 Stunde. Kosten 5 Euro.

Sa. 16.Juni + So. 17.Juni Offener GartenIm ganzen Norden sind an diesem Wochen-ende viele meist private Gärten geöffnet.Für dieses Wochenende wird sich unsere Gärnterei besonders hübsch machen. Wir haben natürlich geöffnet.www.offenergarten.de

Sa. 23. Juni 11 - 13 Uhr Rosenseminar in der Staudengärtnerei BornhövedEs geht mit Gärtnerin Anja Flemig um Pflege, Sorten, Nachbarn und Gestaltung.Kosten: 25€, bitte mit Anmeldung.

TermineStaudengärtnerei Bornhöved

Sa. 22. Sept. + So. 23 Sept. 10 - 18 UhrZwiebelmarkt in der Staudengärtnerei Bornhöved Ein großes Sortiment an frühjahrsblühen-den Blumenzwiebeln.www.staudengaerten.de

So, 7.Oktober, 11 Uhr Herbstseminar in der Staudengärtnerei BornhövedHier geht es um Gartenarbeiten im Herbst und um Überwinterung.Tipps von und mit Anja Flemig.Kosten standen bei Drucklegung noch nicht fest, Bitte um Anmeldung.

Sa. 27.Okt. + So.28. Okt. 10 - 18 Uhr Herbstputz/ Lichterfest in der Staudengärtnerei Bornhöved Abschied in die Winterruhe mit vielen Angeboten und gemütlicher Stimmung.

www.staudengaerten.de

Das allerliebste Werkzeug der Stauden-gärtner ist die Jätekralle. Hier unten ist sie zu sehen. Genial, um die Erde zwischen den Stauden auszu-lockern und um damit die filigranen aber doch unerwünschten Kräuter zu entfernen.

Natürlich muß man sich hinho-cken und genau hingucken – aber: einmal gründlich mit der Jätekralle durchgekrautet und man hat eine ganze Weile Ruhe.

Der JätetippDie Jätekralle

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Termine Christiane BüchSeminare für das erste Halbjahr 2012.Seminarleitung. Christiane Büch. Aktuelles und Ergänzungen sowie Seminare für das zweite Halbjahr www.garten-zeit. de nachschauen.Anmeldung: Tel.: 0455 999 9786 email: [email protected].

Mi. 28.3.2012 von 9-14 UhrSalate von draußenNach kurzem theoretischen Teil geht es in gemeinsames Sammeln von Wildkräutern über. Anschlie-ßend wird gemeinsam zubereitet und gegessen. Kosten: Euro 30.- incl. Essen. Max. 6 Personen.Veranstaltungsort: 24257 Köhn, Hauptstr.2 bei Bela von Humboldt.

Mi. 4.4.2012 von 18-20 UhrSpitzwegerich & CoKennenlernen von essbaren Wild-pflanzen der Saison. Beim Spazier-gang werden jeweils 5-7 verschiede-ne Pflanzen gelernt. Kosten: Euro 10.- ,max.12 Perso-nen.Veranstaltungsort: 23827 Garbek, Segebergerstr.32. Christiane Büch.

So. 15.4.2012 von 10-16 Uhr.Aus dem Vollen schöpfenWildpflanzen für den Salat und zum Kochen. Etwas Theorie, dann gemeinsames Sammeln und anschlie-ßendes Zubereiten und Speisen. Kosten: Euro 35.- incl. Essen. Max. 6 Personen.Veranstaltungsort: 24257 Köhn, Hauptstr.2 bei Bela von Humboldt.

Mi. 2.5. 2012 von 18-20 Uhr.Spitzwegerich & CoKennenlernen von essbaren Wild-pflanzen der Saison. Beim Spazier-gang werden jeweils 5-7 verschiede-ne Pflanzen gelernt. Kosten: Euro 10.- , max.12 Perso-nen.Veranstaltungsort: 23827 Garbek, Segebergerstr.32 bei Christiane Büch.

Fr. 4.5.-So. 6.5. jew. von 11:30 -12:30 UhrFarbgestaltung im StaudenbeetLichtbildervortrag im Rahmen von “Gartenzauber“ auf Hof Bissenbrook bei Boostedt.Veranstaltung ausgeschildert.

Do. 17.5. 2012 ( Christi Himmel-fahrt ) von 10-16 UhrAus dem Vollen schöpfenWildpflanzen für den Salat und zum Kochen. Theorie, gemeinsames Sam-meln und Zubereiten und Speisen. Kosten: Euro 35.- incl. Essen. Max.6 Personen.Veranstaltungsort: 23827 Garbek, Segebergerstr.32 bei Christiane Büch.

So. 3.6. 2012 von 7-17 Uhr.Finde deine PflanzeWir gehen hinaus in den Garten und nähern uns der Pflanzenwelt achtsam und finden intuitiv unsere Pflanze dieses Tages, um herauszufin-den, was sie uns zu sagen hat. Dies geschieht auf vielerlei Wegen. Kosten: Euro 99.- incl. leichter Verpflegung, max. 6 Personen.Veranstaltungsort: 23827 Garbek, Segebergerstr. 32 bei Christiane Büch.

Sa. 16.6. 2012 von 8-12 UhrBlumenschmuck nach Jahres-zeit.Floristische Grundfertigkeiten, der sensible Umgang mit Schnittblumen und Wildpflanzen werden gelernt.Wir beginnen mit dem Blumen-

schneiden im Morgentau auf einem Blumenpflückfeld.Kosten: Euro 30.- plus Material. Max. 6 Personen. Veranstaltungsort: 23827 Garbek, Segebergerstr.32 bei Christiane Büch

Wochenend-SeminarFr. 29.6. 2012 von 19-21 Uhr, Sa. 30.6. 9-17 Uhr, So. 1.7. von 10-16 Uhr.Ich plane meinen Kiesgarten selbstIm Vorstellen der Gartenwünsche und Träume lernen wir uns Freitag-abend kennen. Am Samstag wird geplant und gezeichnet und Sonntag gibt es einen Praxisteil, in dem Pflas-terarbeiten mit Natursteinen gezeigt und probiert werden. Kosten: Euro 220.- incl. leichter Verpflegung, max. 4 Personen.Veranstaltungsort: 23827 Garbek, Segebergerstr.32 bei Christiane Büch und Thomas Gehm.

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AusflugszieleBotanischer Sondergarten WandsbekWalddörferstrasse 27322047 HamburgVeranstaltungen in Hülle und Fülle. Termine auf der Homepage.www.botanischer-sondergarten.hamburg.de

Dahliengarten HamburgStadionstrasse 1022525 HamburgTel: 040 897 126 9www.dahliengarten-hamburg.de

Botanischer Garten der Uni HamburgOhnhorststr.22609 Hamburg Klein-FlottbekVeranstaltungen in Hülle und Fülle. Termine auf der Homepage.www.bghamburg.de

Lost BeautiesSchmiedetwiete23898 Labenzwww.lostbeauties.de

Domäne FredeburgKulturLandWirtschaft e.V.Domänenweg 123909 FredeburgVeranstaltungen in Hülle und Fülle. Termine auf der Homepage.www.domaene-fredeburg.de

Schleswig-Holst. Freilichtmuseum Hamburger Landstr. 9724113 MolfseeTel: 043 156 966 15www.freilichtmuseum-sh.de

Botanischer Garten KielAm Botanischen Garten 1-924118 KielTel: 043 188 042 73www.botanischer-garten-kiel.de

Staudengärtnerei BornhövedPlöner Straße 1024619 BornhövedTel.: 043 236 580www.staudengaerten.de

Erlebniswald TrappenkampTannenhof24635 DaldorfTel: 043 283 0660www.forst-sh.de

Norddeutsche Gartenschauim Arboretum Ellerhoop-ThiensenThiensen 425373 EllerhoopTel: 041 202 18 www.arboretum-ellerhoop-thiensen.de

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Deutsches BaumschulmuseumHalstenbeker Strasse 2925421 PinnebergTel: 041 015 530 85www.baumschulmuseum.de

Rosarium UetersenWassermühlenstraße25436 Uetersenwww.rosarium-uetersen.de

Schachbrettblumenblüte25491Hetlingen/Haseldorfer MarschMitte/Ende April. Genauer Termin:Elbmarschenhaus Tel. 041 299 554 90www.elbmarschenhaus.de

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Herausgegeben von GartenzeitRedaktion:Thomas-Michael Gehm (verantwortlich)Dr. Kerstin Tina Hamann

Segeberger Strasse 32, 23827 GarbekTel.: 045 599 997 85 Fax: 045 599 997 [email protected]

Anzeigen:Dr. Kerstin Tina [email protected]

Grafik und Gestaltung:Thomas-Michael Gehm

Auflage:10.000Kostenlose Abgabe

Erscheinungsweise:Zum Frühjahr, einmal im Jahr

Druck:Druckservice Nord SedelkySölkamp 15, 23823 SeekampTel. 045 557 159 33www.sedelky.de

ImpressumDas Kleine Grüne

Copyright:Alle Beiträge und Abbildungen sowie die Aufmachung dieses Heftes sind urheberrechtlich geschützt. Gewerblicher Abdruck, auch auszugsweise, nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen.

Fremdrechte:Seite 22„Fighting Temeraire®“. Austin„William And Catherine®“. Austin „Alexandrine®“. BKN Strobel GmbH & Co.KG„White Star®“. Harkness„Florentina®“. Kordes„Navalis®“. Kordes„Out Of Rosenheim®“. Kordes„Hansestadt Rostock®“. Tantau

Seite 36Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt

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Notizen✐

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www.garten-zeit.de