Das Magazin zum Vorbeugenden · PDF filetungsanlagen gemäß TRVB S112 16 Baulicher Brandschutz: Neue Dimension Europas höchster Wand-Prüfofen in Linz verschafft den Herstel

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  • BRANDverhtung

    Bv 04.12 Das Magazin zum Vorbeugenden Brandschutz.

    Dezember 2012

    GZ 09Z038052 M | Verlagsort 4020 Linz | P.b.b.

    ZertifizierungDas IBS in Linz wurde zur bisherigen Prf- und Inspektions-stelle nun auch als Zertifizierungs-stelle akkreditiert

    NachrstpflichtDie neuen Krntner Bauvor-schriften schreiben Rauchwarn-melder auch in Bestands-objekten vor

    Perfekter berblickJe grer die zu berwachende Flche, umso grer auch die damitverbundene Herausforderung Einsatzleitsysteme sind eine wertvolleHilfe und verschaffen den notwendigen berblick

  • editorialinhalt

    04Schwerpunktthema:

    Big BrotherLokalaugenschein am Flughafen Graz: Wie das Einsatzleitsystem der Flughafenfeuerwehr rund 2.700 Brandmelder koordiniert und Sicherheit schafft

    08CE-Kennzeichnung:

    IBS nun ZertifizierungsstelleDas Institut fr Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung wurde zur bisherigen Prf- und Inspektionsstelle nun auch als Zertifizierungsstelle akkreditiert

    10Wissenschaft:

    DruckbelftungsanlagenWirkungsweise, Schutzziele und Besonderheiten von Druckbelf-tungsanlagen gem TRVB S112

    16Baulicher Brandschutz:

    Neue DimensionEuropas hchster Wand-Prfofen in Linz verschafft den Herstel-lern von bergroen Brandschutzbauteilen echte Wettbewerbs-vorteile

    18Gesetze und Normen:

    Sicherheit mit NachrstpflichtDie neuen Krntner Bauvorschriften verweisen auf die OIB-Richtlinie, Ausgabe 2011 und schreiben selbst fr Bestandsobjekte Rauchwarnmelder vor

    20Naturkatastrophen:

    Strmische ZeitenAuch in unseren gemigten Breiten haben Strme fatale Aus-wirkungen auftretende Windlasten werden vielfach unterschtzt

    22Lehren aus Brnden:

    Zu viel Hitze...Richtiges Saunieren schafft Wohlbefinden sowohl im zivilen als auch im gewerblichen Bereich kommt es aber immer wieder zu Saunabrnden

    26

    Terminkalender

    Herausgeber:

    BVS-Brandverhtungsstelle fr O reg. Gen.m.b.H.

    A-4017 Linz, Petzoldstrae 45, T. +43.(0)732.7617-250,

    F. +43.(0)732.7617-29, E. [email protected],

    I. www.bvs-ooe.at

    Landesstelle fr Brandverhtung in Steiermark

    A-8010 Graz, Roseggerkai 3/III, T. +43.(0)316.827471,

    F. +43.(0)316.827471-21,

    E. [email protected], I. www.bv-stmk.at

    Medieninhaber:

    BVS Holding Gesellschaft m.b.H.

    A-4017 Linz, Petzoldstrae 45, T. +43.(0)732.7617-250,

    F. +43.(0)732.7617-29, E. [email protected],

    Redaktion:

    Mag. Gernot Bogner Unternehmenskommunikation e. U.,

    A-4020 Linz, Klammstrae 1/III, T. +43.(0)732.778877,

    F. +43.(0)732.778882, E. [email protected],

    Vorsitzender des Redaktionsrates:

    Mag. Gernot Bogner

    Gestaltung: fred wolf. design.

    A-4020 Linz, Klammstrae 1/III, T. +43.(0)699.17776622,

    E. [email protected], I. www.wolf-design.at

    Erscheinungsort: Linz

    Auflagenhhe: 20.000 Stck

    Verlags-/Anzeigenvertretung:

    POCKMEDIA Peter Pock

    A-4502 St. Marien, Weichstetten Sd 111,

    T. +43.(0)699.11077390, E. [email protected]

    Offenlegung nach 25 Mediengesetz

    BRANDverhtung. Das Magazin zum Vorbeugenden

    Brandschutz. erscheint 4 Mal jhrlich in einer Auflage

    von 20.000 Stck. Als Mitteilungsblatt der ster-

    reichischen Brandverhtungsstellen ist es Ziel der

    Zeitschrift, fachliche Informationen auf dem Gebiet des

    Vorbeugenden Brandschutzes zu transportieren.

    2

    3

    Impressum

    Der Begriff Feuer bezeichnet die Flam-

    menbildung bei der Verbrennung unter

    Abgabe von Wrme und Licht. Seine Er-

    zeugung zhlt zu den Kulturtechniken. Die

    Nutzung und zunehmende Beherrschung

    des Feuers war ein wichtiger Faktor der

    Menschwerdung und ist seit mehreren

    Tausend Jahren ein Bestandteil aller Zivi-

    lisationen. Dass diese Zeilen die brigens

    sinngem dem Online-Lexikon Wikipe-

    dia entstammen ihre Richtigkeit haben

    und die Fhigkeit, Feuer gezielt zu entfa-

    chen bzw. es fr eine sinnvolle Nutzung zu

    beherrschen, eine grundlegende Voraus-

    setzung fr das Entstehen von (Hoch-)

    Kulturen war, wird kaum jemand bestrei-

    ten. Ebenso wenig die Tatsache, dass es

    nie gnzlich gelang, das Feuer wirklich zu

    beherrschen. Das beweisen historische

    Feuersbrnste aus der Antike, aus dem

    Mittelalter und aus der Neuzeit.

    Selbst im Computer-Zeitalter passiert

    es immer wieder, dass das archaisch an-

    mutende Element Feuer auer Kontrolle

    gert. Das wiederum zeigen die diversen

    Brandschaden-Statistiken. Aussagen

    wie Der moderne Mensch hat den Um-

    gang mit dem Feuer verlernt sind somit

    schwer zu widerlegen. Andererseits hat

    es der moderne Mensch geschafft, durch

    bauliche, technische und organisatori-

    sche Manahmen die Auswirkungen von

    Brnden zumindest zu begrenzen und

    aus versicherungsmathematischer Sicht

    zu einer kalkulierbaren Gre zu machen.

    Gleichzeitig leisten heute Computer im-

    mer hufiger einen kaum mehr verzicht-

    baren Beitrag zum Vorbeugenden Brand-

    schutz so zum Beispiel in Form von

    Einsatzleitsystemen, die unterschiedliche

    Gefahrenmeldeanlagen in einer mage-

    schneiderten Datenbank vereinen. Das

    Schwerpunktthema dieser Ausgabe der

    B|v-BRANDverhtung stellt einen Ver-

    such dar, die Vorteile von solchen Syste-

    men darzustellen.

    Auch die Prfung von bergroen Brand-

    schutzbauteilen stellt eine technische

    Herausforderung dar. Die Inbetriebnahme

    des hchsten Vertikal-Prfofens Europas

    durch das IBS-Institut fr Brandschutz-

    technik und Sicherheitsforschung in Linz

    untermauert dies, verschafft aber den

    Herstellern von solchen Bauteilen echte

    Wettbewerbsvorteile, sofern sie die neue

    Prfmglichkeit ntzen. Auch davon han-

    delt die Ausgabe 04.2012 der B|v-BRAND-

    verhtung. Weitere Artikel beleuchten die

    Umsetzung der OIB-Richtlinien in Krn-

    ten, die fatalen Auswirkungen der bei

    Strmen auftretenden Windlasten und

    vieles mehr. Ich freue mich, wenn diese

    Themen Ihr Interesse finden.

    Ihr

    Dipl.-Ing. Herbert Hasenbichler

    Geschftsfhrer der Landesstelle fr

    Brandverhtung in Steiermark

    High-tech im Brandschutz

  • 4 5

    schwerpunktthema

    Navi fr den Brandfall

    bei der Flughafenfeuerwehr Graz unter-

    mauert dies und zeigt die Vorteile, die mit

    einem Einsatzleitsystem verbunden sind.

    360 Hektar und 2.700 Brandmelder

    Mit insgesamt 72 Mann sichert die Feu-

    erwehr des Flughafen Graz im Schicht-

    betrieb ein Areal von insgesamt 360 Hek-

    tar, auf dem sich nicht nur die fr den

    Flugverkehr unerlsslichen Start- und

    Landebahnen, Hangars, Tankstelle und

    Werksttten sondern auch die verschie-

    denen Terminals, Bros und Technikrume

    befinden. Auch wenn die Dimensionen am

    Grazer Thalerhof naturgem deutlich

    hinter jenen des Vienna International Air-

    port in Wien-Schwechat liegen, so sind

    sie dennoch beachtlich: Maximal 5.000

    und durchschnittlich knapp 3.000 Pas-

    sagiere umfasst der Flugbetrieb pro Tag,

    bis Oktober 2008 wurde der Flughafen

    zustzlich fr den militrischen Betrieb

    genutzt.

    Wie auf jedem Flughafen steht die Feu-

    erwehr nicht nur fr Flugnotflle sondern

    auch fr die Brandsicherheit aller am

    Gelnde befindlichen Gebude und Infra-

    struktureinrichtungen zur Verfgung, die

    wiederum durch rund 2.700 Brandmelder

    berwacht werden. Je nach Gebudeart

    und -nutzung sind am Gelnde Rauch-

    melder, Wrmemelder, Infrarot- und Li-

    nearmelder sowie Rauchansaugsysteme

    verbaut, erzhlt HBI Franz Krbler, Kom-

    mandant der Flughafenfeuerwehr Graz:

    Wenn einer dieser Melder anspricht, wird

    unmittelbar ein vier Mann starker Erkun-

    dungstrupp losgeschickt. Die Eingreifzei-

    ten betragen maximal zwei Minuten, was

    auch mehrmals pro Jahr verifiziert wird.

    Durch die zentrale Situierung der Flug-

    hafenfeuerwehr am Gelnde betrgt die

    Entfernung zum Einsatzort zwar selten

    mehr als 300 Meter, die tatschliche

    Herausforderung liegt aber im organi-

    satorischen Bereich. Zur Sicherung des

    Flugbetriebes mssen immer mindestens

    sieben Feuerwehrmnner im Vorfeldbe-

    reich zur Verfgung stehen. Wird diese

    Zahl unterschritten etwa weil gerade

    mehrere Erkundungstrupps am Gelnde

    unterwegs sind muss aus rechtlichen

    EINSATZLEITSYSTEME Alle relevanten Informationen auf Knopfdruck und in Echtzeit verfgbar was auf den ersten Blick

    Anmutungen von Big Brother und George Orwells Roman 1984 entstehen lsst, ist beim Betrieb von Einsatzleitsystemen fr

    Gefahrenmeldeanlagen lngst zur unverzichtbaren Realitt geworden. Je grer und vielfltiger die zu berwachenden Flchen

    sind, umso grer sind auch die Vorteile, die professionelle Leiststellen-Softwares bieten.

    Gefahrenmelde-Einsatzleitsysteme die-

    nen zur einfachen, bersichtlichen und

    zentralen Anzeige sowie der Bedienung

    von Gefahrenmeldeanlagen. Wobei zuerst

    zu klren ist, was unter Gefahrenmelde-

    anlagen oder Gefahrenmeldesystemen

    berhaupt zu verstehen ist. blicherwei-

    se umfasst dieser Begriff Brandmelde-

    anlagen und Lschsysteme ebenso wie

    Einbruchmeldesysteme, Videoberwa-

    chungsanlagen, Zutrittskontrollsysteme

    oder beliebige Kombinationen daraus.

    Genau diese Verknpfungsmglichkeit

    ist einer der wesentlichen Vorteile: Bei-

    spielsweise knnen nicht nur verschiede-

    ne Brandmeldesystem