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©Prof. Dr. H. Rüßler/Prof. Dr. S. Sachweh
Modellregion der Förderlinie GeDiReMo (Gesundheits- und Dienstleistungsregionen von morgen)
QuartiersNETZ Ältere Menschen als (Ko-)Produzenten von
Quartiersnetzwerken im Ruhrgebiet
Harald Rüßler/Sabine Sachweh
2. Dortmunder Forschungsforum „Soziale Nachhaltigkeit“
Wissen.schafft.Vernetzung – 25.10.2016, FB Design (Aula), FH Dortmund
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Ältere als (Ko-)Produzenten von
Quartiersnetzwerken im Ruhrgebiet (QuartiersNETZ)
Verbundkoordinatorin: Prof. Dr. Sabine Sachweh (FH Dortmund, FB Informatik)
Projektlaufzeit: 1.11.2014 – 31.10.2018
Fördersumme: 6,81 Mio. €
Konsortium: 7 Partner
Verbundprojekt
» Fachhochschule Dortmund
» Generationennetz Gelsenkirchen e.V.
» Universität Vechta
» Forschungsinstitut Geragogik e.V.
» Caritasverband Gelsenkirchen e.V.
» Quinscape GmbH
» Pallas GmbH
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Aufgabenstellung
» Alle älteren Menschen selbstbestimmt und selbstorganisiert (durch
Technik unterstützt) am Leben des Quartiers und der Quartiersentwicklung
beteiligen und sozial einbeziehen
» Soziale Einflussfaktoren
– Globalisierung, Individualisierung, Entgrenzung und Flexibilisierung von (Erwerbs-)Arbeit etc.
– Veränderte Familienkonstellationen: Singles, kinderlose Paare, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, Familien mit Kindern, Patchworkfamilien etc.
– Demographischer Wandel
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Region Ruhrgebiet
Das Ruhrgebiet – ein „Laboratorium“ des demografischen und sozio-
ökonomischen Wandels:
» früher als andere Regionen wird das Ruhrgebiet älter und bunter;
» das Ruhrgebiet schrumpft und die sozialen Probleme (z.B.
Arbeitslosigkeit, Altersarmut) sind groß
» groß sind aber auch die Chancen, mit
den (älteren) Menschen, ihren Potenzialen
und Ressourcen, die Herausforderungen
zu bewältigen
» Gestaltung des Strukturwandels:
von der Montan- zur innovativen Dienstleistungsregion Foto: Generationennetz
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Smart Home
Beteiligungs- formate
Dienstleistungen/ Bürgerschaftliches Engagement
sich versorgen
Gemeinschaft erleben
wohnen
sich beteiligen
Inter- und Transdiziplinäre Sichten
Informations- und Kommunikations- angebote
Pädagogik Sozial-
wissenschaften
Informatik (Volks-)
Wirtschaft
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Reales Netz
Projektstruktur
Geschäfts- und Partizipationsmodell
Schulungs- und Beratungskonzept
Interaktions- und Kommunikationsmedien
Digitale Quartierplattform
Qu
arti
er 1
Qu
arti
er 2
Qu
arti
er 3
Qu
arti
er 4
Evaluation
Transfer
TP 1
TP 2
TP 3
TP 4
TP 5
TP 6
TP 7
Beteiligung
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Koproduzenten (Ko-)Produktion im QuartiersNETZ-Projekt
... fokussiert die kooperative Herstellung, Gestaltung oder
Entwicklung
» neuer Artefakte (Produkte, technische Systeme, Konzepte etc.)
» neuer Dienstleistungs-/Hilfe- und Unterstützungsformen
» einer neuen Lebenspraxis (z.B. neue Formen der Vernetzung
Wohnquartier)
... ist charakterisiert durch die Verzahnung von Wissensformen –
verschiedene Fachdisziplinen, Praxisfelder und Alltagsexpertisen
Beteiligte Akteure:
ältere Menschen, bürgerschaftlich Engagierte, (professionelle)
Dienstleister, Wissenschaftler*innen
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Koproduzenten (große n)
Beteiligungsformate:
» Quartierskonferenzen und die
Koordinierungskreise in den
Quartieren
» Quartiersbezogene
Dienstleisterkonferenzen
» Stadtweite
QuartiersNETZ-Konferenzen
Foto: Uwe Jesiorkowski
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Koproduzenten (kleine n)
Beteiligungsformate:
Thematische
Arbeitsgruppen:
Technikgestaltung,
Technikbegleiter,
Teilhaben und
Beteiligen
Technische
Interaktionslabore
(User Experience
Center)
in den Quartieren
Fotos: QuartiersNETZ
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Erhebung und Analyse der Ausgangslage
Quartiersprofile
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Erhebung und Analyse der Ausgangslage
Bestandsaufnahme (Ist-Analyse): standardisierte, schriftliche, repräsentative Befragung (Zufallsstichprobe von 4000, 1186 Teilnehmer, 30% Rücklauf)
» Lebenslagen/ Lebensqualität
(z.B. soziale Kontakte, Unterstützung, sozioök. Status)
» Partizipation (Einschätzungen, Einstellungen, Erfahrungen)
» Technik und Internet (Nutzung, Einstellungen, Erfahrungen)
Abgleich mit Daten der Statistikstelle der Stadt
» insgesamt große Übereinstimmung
» Menschen mit ausländischer/doppelter Staatsangehörigkeit
unterrepräsentiert
» in Buer-Ost Alleinlebende über 80 Jahre unterrepräsentiert
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Erhebung und Analyse der Ausgangslage
Lebenslagentypen in den vier Referenzquartieren wurden identifiziert
(empirische Typenbildung):
Person A: Ressourcenreiche Lebenslage (24%) Frau B: Niedriger sozio-ökonomischer
Status, wenig Kontakte, Gesundheit als
Ressource (18%) Person C: Viele Ressourcen, aber schlechte
Wohnqualität, tendenziell
weniger Nachbarschaftshilfe (14%)
Frau D: Ausgeprägtes soziales
Netzwerk (12%)
Person E: Gesundheitliche Ein-
schränkungen, gute Wohnqualität (8%)
Herr F: Eher schlechte
Lebenslage, aber scheinbar
unterstützendes familiales
Netzwerk (8%)
Frau G: Gesundheitliche
Probleme, keine finanzielle
Ressourcen, aber gute
Wohnqualität (7%)
Frau H: Eher prekäre Lebenslage (6%) Frau I: Arm, alleinstehend, aber gutes
soziales Netzwerk (3%)
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Möglichst alle mitnehmen
Hoch- altrige 80+
Pflege- bedürftige
Menschen mit
niedrigem Einkommen
Dienst- leister
Menschen mit Migrations- hintergrund
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Möglichst alle mitnehmen
Gelingt – vor dem Hintergrund der Bestandsaufnahme – die
Teilhabe/Mitwirkung der (älteren) Menschen am Prozess der
Quartiersentwicklung?
» Bürger*innen, die von (Einkommens-)Armut (stark) gefährdet sind,
werden mit dem Format „Quartierskonferenzen“ z.Zt. erreicht.
» Alleinlebende werden mittels der „Quartierskonferenzen“ (im Vergleich
zur altersäquivalenten „Grundgesamtheit“) überproportional erreicht.
» Pflegebedürftige Bürger*innen, die eine niedrige Pflegestufe haben,
werden mit dem Format „Quartierskonferenzen“ anfangs erreicht.
» Bürger*innen mit schlechter Gesundheit und Menschen mit
Migrationshintergrund sind in den Quartierskonferenzen nur
unterproportional vertreten.
» Bürger*innen hohen Alters (80 Jahre und älter) sind unterproportional
vertreten. Sie benötigen andere Beteiligungsformate als die Quartiers-
konferenzen, z.B. aufsuchende Formen.
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Ziel: Möglichst alle Stakeholder an Board haben
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Lebenslagentyp Persona
Persona:
Frau B Persona: Frau G
Aufbereitung von Problemen, Interessen, Bedürfnissen und Erwartungen
Damit die digitale Quartiersplattform (DP) bedarfs- und adressat*innengerecht
gestaltet werden kann, muss sie an der Lebenswelt der potenziellen
Nutzer*innen ansetzen
Problem: In der AG Digitale Quartiersplattform (DP) sind bestimmte Gruppen
nicht oder kaum vertreten (z. B. Menschen mit Mobilitätseinschränkungen,
alleinlebende Hochaltrige).
Vorgehensweise: Um allen Bedarfen und allen
Bewohner*innen gerecht werden zu können, werden
zusätzlich zur AG leitfadengestützte Interviews mit
Repräsentant*innen für verschiedene Lebenslagen
durchgeführt.
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Persona reale Person
Frau G. Frau B.
» schwer erreichbare Personen
erreichen
» gezielte Ansprache
Neue Beteiligungsformate in den Quartieren Niedrigschwellige, zugehende Beteiligungsformen
(z.B. Hausbesuche, Quartierstreffen an unterschiedlichen Orten
im öffentlichen Raum sowie in Räumen örtlicher Einrichtungen)
=> QuartiersNETZ unterwegs)
Foto
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©Prof. Dr. H. Rüßler/Prof. Dr. S. Sachweh 17
Innovation: inter-/transdisziplinäre Methodik (1)
Koproduktion mit großen Gruppen
Ko-Produktion
mit Arbeits-gruppen
» Verzahnung sozialwissenschaftlicher
Methoden mit Methoden der
Informatik zur Anforderungsanalyse
[Ist-Erhebung
=> Lebenslagetypen
=> Repräsentanten (Persona)]
» Gemeinsame Gestaltung des
Erhebungsinstruments
(Interviewleifaden) und Durchführung
(Tandemgespräche)
» Methodenverschränkung bezgl. der
Koproduktion in den thematischen
Arbeitsgruppen
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Innovation: inter-/transdisziplinäre Methodik (2)
...
©Prof. Dr. H. Rüßler/Prof. Dr. S. Sachweh 19
Innovation: Technik – Plattform-Baukasten
» Baukasten für soziale (Quartiers-)
plattformen
» barrierearm
» responsive
» open source
» sicher
» bottom up-Ansatz
» modular aufgebaut
» erweiterbar durch App-Konzept
» unterstützt digitale Dienstleistungen (Tele..., Remote..., etc.) ggf.
bis in die häusliche Umgebung hinein
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Vorstellung
seit 2006 an der Fachhochschule
Lehr- und Forschungsgebiet: Angewandte Softwaretechnik
Leiterin des dualen Studiengangs Software- und Systemtechnik
Mitglied des Forschungsschwer- punktes PIMES (Process Improvement for Mechatronic and Embedded Systems)
Forschungsinteressen
• Werkzeugentwicklung
• Internet der Dinge
• Interaktion
im wissenschaftlicher Beirat der
QuinScape GmbH und Smart Mechatronics GmbH
Prof. Dr. Sabine Sachweh
Fachbereich
Informatik Emil-Figge-Strasse 42/
Otto-Hahn-Strasse 23
44227 Dortmund
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Vorstellung
seit 2002 an der Fachhochschule
Lehr- und Forschungsgebiet:
Sozial- Politikwissenschaften
Leiter der Arbeitsgruppe „Alternde
Stadtgesellschaften gestalten“
Forschungsinteressen
• Stadt- und Quartiersentwicklung
• Sozialer Wandel
• Soziale Nachhaltigkeit
• Sozialwissenschaftliche Alternsforschung
Prof. Dr. Harald Rüßler
Fachbereich
Angewandte
Sozialwissenschaften Emil-Figge-Strasse 44/38a
44227 Dortmund