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D A S M A G A Z I N V O N B I S N O D E · A U S G A B E 3 · S C H U T Z G E B Ü H R 4 E U R O
WEIBLICH GEFÜHRT
Neue Bisnode Studie über Frauen im Management
der Industrie 4.0
INDIVIDUELL BERATEN
Consulting-Leistungen in Theorie und Praxis
TECHNIK BEGEISTERT
Die besten News und Gadgets der führenden Technologie-Messen
GENIALES NETZWERK
Bisnode prüft die vielversprechende Blockchain-Technologie
INTERVIEWPANAMA PAPERS
Dr. Eckhard Geulen über das größte Leak in Zeiten
des Datenjournalismus und mehr Transparenz
SEITE 28
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
dem Thema Blockchain kann man sich aktuell kaum entziehen. Was
aber wirklich hinter dieser disruptiven, neuen Technologie steckt
und welche Möglichkeiten sich in Zukunft daraus ergeben, ist auf
den ersten Blick nicht so leicht zu durchschauen. Wir haben das
zum Anlass genommen, in dieser Ausgabe der TREND+ die nächste
Business Revolution detaillierter zu betrachten.
Im ersten Beitrag auf Seite 6 erläutern wir das Prinzip Blockchain im
Allgemeinen und prüfen mögliche Potenziale. Welche Auswirkungen
sich für unsere Kunden daraus ergeben können und wie diese Tech-
nologie Wertschöpfungsketten transformiert, erfahren Sie ab Seite
10. Im anschließenden dritten Teil unserer Top Story lesen Sie, ob
durch die Blockchain wirklich alles anders wird.
Gut beraten sind Sie auch, wenn Sie einen Blick in unser Porträt zu
unserem Consulting Team werfen. Wie wir unsere Kunden begleiten
und ihnen individuelle Lösungen aufzeigen, stellen wir Ihnen in
diesem Beitrag an einem aktuellen Beispiel ab Seite 21 vor.
Dies sind nur einige der interessanten Themen der dritten Ausgabe
der TREND+. Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.
Ihr
„Blockchain vollbringt einen Wandel. Wir wollen beim Thema Blockchain
eine Vorreiterrolle einnehmen.“Dr. Eckhard Geulen · Regional Director DACH Bisnode
TOP STORY
MEIN LESETIPP: SEITE 06
EDITORIAL INHALT
06 ZUKUNFT
Blockchain hat das Potenzial, die Welt zu verändern. Die Technologie erzeugt eine Vielzahl von Informatio-nen, aus denen Bisnode neue Erkenntnisse gewinnen kann
10 WANDEL
Blockchain transformiert ganze Wertschöpfungsketten. Kunden von Bisnode profitieren von präzise abgestimmten Datensätzen in höchster Qualität
14 ALLES WIRD ANDERS
Blockchain ist eine attraktive Basis-technologie für alle Branchen, in denen verbriefte Rechte oder wert- volle Daten übertragen werden. Drei Szenarien mit disruptivem Charakter
TOP STORY BISNODE
7
BLOCKCHAIN – TOTAL DISRUPTIV
ZUKUNFT BLOCKCHAIN Die Technologie erzeugt eine Vielzahl von Informationsströmen, aus denen Bisnode neue Erkenntnisse gewinnen kann
DIE NÄCHSTEBUSINESS-REVOLUTIONBLOCKCHAIN ANTE PORTAS Das System hat das Potenzial, die Welt zu verändern. Bisnode prüft die Technologie, die Machenschaften wie Geldwäsche und Falschgeldzahlungen ein Ende machen könnte.
lockchain – so heißt die Tech-
nologie hinter dem virtuellen
Zahlungssystem Bitcoin, die
derzeit die Debatten in der
Wirtschafts- und Technologie-
welt vorantreibt. Eigentlich
handelt es sich dabei lediglich
um eine Datenbank. Es gibt je-
doch eine klare Definition, wer
mit diesen Daten was und wie im Rahmen soge-
nannter Transaktionen machen darf. Der Clou ist:
Die Datenbank verteilt Kopien ihrer Inhalte auf
unzählige Knoten im Blockchain-Netzwerk. Alle
Transaktionsdaten innerhalb dieses Netzes wer-
den auf Blöcken erfasst, die in einem Peer-to-
Peer-Netz – also in einem Verbund gleichberech-
tigter Computer – miteinander verkettet sind.
DIGITALES JOURNALInnerhalb dieses Netzwerks sind alle Transaktio-
nen einsehbar. Im Kern ist die Blockchain also
eine transparente Datenbank. Kombiniert mit
kryptografischen Protokollen soll sie es unmög-
lich machen, Daten zu manipulieren. So avanciert
Blockchain zu einem kryptografisch gesicherten
digitalen Journal, das bei allen Teilnehmern die
gleichen wahren Einträge in Echtzeit anzeigt. Es
ist redundant, dezentralisiert und stets aktuell.
HERVORRAGENDE BASISWas auf den ersten Blick undramatisch aussieht,
hat weitreichende Konsequenzen für die Übertra-
gung von Daten aller Art. „In einer Blockchain
gibt es keine zentrale Instanz mehr, die – etwa
von Hackern – angegriffen werden könnte. Es gibt
auch keinen zentralen Server mehr, der ausfallen
könnte“, sagt Dr. Eckhard Geulen, Geschäftsfüh-
rer der Bisnode Deutschland GmbH, verantwort-
lich für die DACH-Region. Die Datenkopien sind
auf unzählige Knoten im Blockchain-Netzwerk
verteilt. Werden einige Kopien beschädigt oder
fallen aus, ist das für die Datenbank insgesamt
unproblematisch. Darüber hinaus sind Block-
chains nicht nur sicher und transparent, sondern
auch eine extrem effiziente Alternative sowie eine
hervorragende Basis für die Standardisierung und
Automatisierung von Unternehmensprozessen.
Diese Vorzüge könnten in Zukunft zu weitrei-
chenden ökonomischen Konsequenzen führen.
B
21 Persönliche Beratung
Die Consultants von Bisnode helfen Kunden, das Optimum an Verlässlichkeit und Aktualität aus ihrem Datenschatz zu heben
24 Feminin geführt
Vorstellung der neuen Studie „Frauen im Management in Industrie 4.0“
26 Die Welt in Zahlen
Alle wichtigen Daten und Fakten rund um die deutsche Maschinen-bau-Industrie
28 Transparenz
Dr. Eckhard Geulen, Bisnode Geschäftsführer DACH-Region, im Gespräch über die Panama Papers
30 Grenzenlos
Mit Bisnode Insights analysieren und vergleichen Unternehmen ihre Datenbestände – sogar über Ländergrenzen hinweg
IMPRESSUM HERAUSGEBER Bisnode Deutschland GmbH, Darmstadt • GESCHÄFTSLEITUNG Dr. Eckhard Geulen (Geschäftsführer) • CHEFREDAKTION Jörg Bollow (Executive Director Marketing, V.i.S.d.P.), Sylvianne Heinemann • REALISATION JDB MEDIA GmbH, Schanzenstraße 70, 20357 Hamburg, www.jdb.de • PROJEKTLEITUNG Marc-Oliver Prier • KREATIV-DIREKTORIN Claudia Schiersch • REDAKTION Marc-Oliver Prier (Ltg.), Eike Benn, Stefan Biela, Ulrike Feldhusen, Johannes Kaufmann, Julia Puzalowski, Maresa Wolbert • LAYOUT Andreas Bahnsen, Inga Sellentin • BILD-REDAKTION Julia Poppe (Ltg.), Ulrike Dinse • LEKTORAT Silvia Peper-Sengstock • LITHO Fire Dept., Hamburg • DRUCK D+L Printpartner GmbH, Bocholt • FOTOS Bisnode (S. 02, 04, 05, 08, 12, 17, 21, 22, 23, 24), dpa (S. 19), fotolia/kantver (S. 05), fotolia/Luis Louro (S. 16), fotolia/mike166146 (S. 15), fotolia/Rauer (S. 06, ), fotolia/Syda Productions (S. 15), fotolia/ulchik74 (S. 08), Getty Images/Donald Iain Smith (S. 11), iStock.com/derrrek (S. 13), iStock.com/poba (S. 03, 25), iStock.com/ polygraphus (Titel), iStock.com/RakicN (S. 13), iStock.com/scyther5 (S. 17), iStock.com/sinemaslow (S. 02, 09), iStock.com/v_alex (Titel, S. 06), JDB MEDIA/Claudia Schiersch (S. 26, 27), PR (S. 03, 05, 19, 20)
18 Die Trends von morgen
Ein Blick auf die neuesten Produkte und Entwicklungen der Branchentrendsetter
SOLUTIONS INNOVATIONS WORKLIFE
04 News Flash
Expertentag praktisches Risiko-management – Relaunch der Bisnode Internetpräsenz – Direk-ter Draht zu Bisnode – Studien zur Zahlungsgewohnheiten und Wirkung von Risikomanagement
05 Gewinnspiel
Gewinnen Sie mit etwas Glück einen Werksbesuch bei Porsche in Leipzig! Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Fertigung, gehen Sie auf Entdeckungsreise an der Rundstrecke, und erleben Sie schließlich selbst ultimativen Fahrspaß in einem Porsche
3
BISNODE AKTUELLES
Aktuelle Marktthemen außerhalb des üblichen Arbeitsalltags bespre-chen: Diese Gelegenheit nutzen Kunden und Geschäftspartner von Bisnode beim Expertentag.
Ob politische Themen wie die EU zwischen Brexit und Grexit oder technologisch-kulturelle Themen wie Big Data, Social Media oder Busi-ness Intelligence – beim Bisnode Expertentag am 10. Juni 2016 in Hannover diskutierten die rund 30 Teilnehmer lebhaft. Denn schließlich haben all diese Faktoren Relevanz für das prak-
tische Risikomanagement.
Der Expertentag stellt eine Austauschplatt-
form dar, organisiert von Bisnode. In dieser können verantwortliche
BISNODE EXPERTENTAG
AM PULS DER ZEITRenommierte Referenten setzen sich mit aktuellen Inhalten auseinander
Personen ihre Erfahrungen teilen, kritisch hinterfragen und sich gegenseitig durch Ide-en und Vorschläge unterstützen. In Vorträgen stellen renommierte Referenten aktuelle In-halte dar, die in der anschließenden Diskus-sionsrunde gemeinsam mit den Zuhörern kritisch von allen Seiten beleuchtet werden.
Die Veranstaltungen sind über das Bundes-gebiet verteilt, dabei setzt Bisnode unter-schiedliche Schwerpunkte. In Düsseldorf ging es um Marketingthemen wie die Neu- und Bestandskundenanalyse, den Ausbau der Geschäftskontakte und das Customer Life Cycle Management. Dieses Event war sogar so erfolgreich, dass es in München noch mal wiederholt wurde. Und in Darmstadt beschäf-tigten sich die Teilnehmer mit dem Thema, das zurzeit in aller Munde ist: Compliance.
Der Expertentag richtet sich an Geschäfts-führer, Vorstandsmitglieder, Leiter der Abtei-lungen Finanzen, Strategie, Vertrieb, Business Development und Marketing sowie verant-wortliche Mitarbeiter aus den Bereichen Fi-nanzen, Marketing und Risikomanagement.
• NEWS FLASH •
AUS ERSTER HANDGeteiltes Wissen ist
doppeltes Wissen
ALLES NEU IM NETZMehr Content, mehr Nutzwert: Seine Web-site hat Bisnode einem Relaunch unterzo-gen. Jetzt orientiert sich der Aufbau an den fünf Oberthemen Risk Management, Compliance, Analyti-cal Insights, Marketing Solutions und Master Data Management. Zu diesen finden Nutzer hilfreiche Informa-tionen und Anwen-dungsbeispiele. Auch aktuelle News werden aufgegriffen. Rein-schauen lohnt sich auf www.bisnode.de
NEUE INHALTE Neben Use Cases finden
Nutzer jetzt auch News
Höchste Priorität hat bei Bisnode die Meinung der Kun-den. Ohne Umwege können diese sich nun mit ihren Fragen und Anmerkungen an Sylvian-ne Heinemann, Bisnode Cor-porate & Product Communica-tions Manager, wenden. Sie ist erreichbar unter: [email protected]
„ICH FREUE MICH AUF IHR FEEDBACK“
SYLVIANNE HEINEMANN
Corporate & Product Communications
Manager
5
AKTUELLES BISNODE
Wer zahlt verlässlich und wer nicht? Mit dieser Frage befas-sen sich zwei neue Erhebun-gen: In der Payment-Studie schlüsselt Cribis D&B jedes Jahr das Zahlungsverhalten von Unternehmen nach Län-dern auf. Und mit der Risiko-Studie zeigt Bisnode, dass gu-tes Risikomanagement wirkt.
In welchen europäischen Län-dern Ausfälle aktuell wahr-scheinlich sind, macht die Payment-Studie 2016 transpa-rent. Auf den vordersten Plät-zen rangieren Dänemark mit 87 Prozent und Deutschland mit rund 72 Prozent pünktli-chen Zahlungen. Danach folgt Ungarn mit knapp 60 Prozent auf Platz drei. Schlusslichter
der Liste sind Bulgarien, Ru-mänien, Griechenland und Portugal mit weniger als 25 Prozent.
International hat sogar jedes vierte Unternehmen Proble-me, Forderungen zu beglei-chen. Zu dem Ergebnis kommt die Risiko-Studie. Erstmals betrachteten Analysten mehr als 250 Geschäftspartnerport-folios in ihrer Entwicklung. Die Kernfrage der Erhebung: Kann Risikomanagement Aus-fälle reduzieren? Auf 85 Pro-zent der untersuchten Unter-nehmen traf dies zu.
Die kompletten Studien stehen kostenlos zum Download auf: www.bisnode.de/wissen
GEWINNSPIEL
JETZTMITMACHEN!
Besuch im Porsche-Werk zu gewinnen!
Beantworten Sie folgende Frage: Wie viel Gigabyte umfasst die Bitcoin-Blockchain?
Gewinnen Sie einen Werksbesuch bei Porsche in Leipzig! Werfen Sie einen Blick hinter die Kulissen der Fertigung und erleben Sie selbst ultimativen Fahrspaß in einem Porsche. Bisnode verlost unter allen
Teilnehmern, die die Frage richtig beantworten, einmal 2 Karten m Gesamtwert von 835 Euro. Barauszahlung ist ausgeschlossen. Die Fahrer müssen seit mindestens drei Jahren im Besitz eines Führerscheins sein. Die Teilnahme am Gewinnspiel erfolgt durch
Versenden der Gewinnspielkarte (Teilnahmeschluss ist der 2. September 2016), die dieser Ausgabe von TREND+ anhängt.
Bitte geben Sie Ihre Kontaktdaten an. Die richtige Antwort finden Sie bei der Lektüre dieser Ausgabe. Im letzten Heft gab es eine Kamera
von Leica zu gewinnen. Diese wurde bereits an den Gewinner ausgehändigt, der namentlich nicht genannt werden möchte.
KENNE DEIN RISIKO
VERTRAUEN IST GUT Zwei aktuelle Studien untersuchen, wer auch zahlt, was er verspricht
BLOCKCHAIN – TOTAL DISRUPTIV
ZUKUNFT BLOCKCHAIN Die Technologie erzeugt eine Vielzahl von Informationsströmen, aus denen Bisnode neue Erkenntnisse gewinnen kann
TOP STORY BISNODE
7
DIE NÄCHSTEBUSINESS-REVOLUTIONBLOCKCHAIN ANTE PORTAS Das System hat das Potenzial, die Welt zu verändern. Bisnode prüft die Technologie, die Machenschaften wie Geldwäsche und Falschgeldzahlungen ein Ende machen könnte.
lockchain – so heißt die Tech-
nologie hinter dem virtuellen
Zahlungssystem Bitcoin, die
derzeit die Debatten in der
Wirtschafts- und Technologie-
welt vorantreibt. Eigentlich
handelt es sich dabei lediglich
um eine Datenbank. Es gibt je-
doch eine klare Definition, wer
mit diesen Daten was und wie im Rahmen soge-
nannter Transaktionen machen darf. Der Clou ist:
Die Datenbank verteilt Kopien ihrer Inhalte auf
unzählige Knoten im Blockchain-Netzwerk. Alle
Transaktionsdaten innerhalb dieses Netzes wer-
den auf Blöcken erfasst, die in einem Peer-to-
Peer-Netz – also in einem Verbund gleichberech-
tigter Computer – miteinander verkettet sind.
DIGITALES JOURNALInnerhalb dieses Netzwerks sind alle Transaktio-
nen einsehbar. Im Kern ist die Blockchain also
eine transparente Datenbank. Kombiniert mit
kryptografischen Protokollen soll sie es unmög-
lich machen, Daten zu manipulieren. So avanciert
Blockchain zu einem kryptografisch gesicherten
digitalen Journal, das bei allen Teilnehmern die
gleichen wahren Einträge in Echtzeit anzeigt. Es
ist redundant, dezentralisiert und stets aktuell.
HERVORRAGENDE BASISWas auf den ersten Blick undramatisch aussieht,
hat weitreichende Konsequenzen für die Übertra-
gung von Daten aller Art. „In einer Blockchain
gibt es keine zentrale Instanz mehr, die – etwa
von Hackern – angegriffen werden könnte. Es gibt
auch keinen zentralen Server mehr, der ausfallen
könnte“, sagt Dr. Eckhard Geulen, Geschäftsfüh-
rer der Bisnode Deutschland GmbH, verantwort-
lich für die DACH-Region. Die Datenkopien sind
auf unzählige Knoten im Blockchain-Netzwerk
verteilt. Werden einige Kopien beschädigt oder
fallen aus, ist das für die Datenbank insgesamt
unproblematisch. Darüber hinaus sind Block-
chains nicht nur sicher und transparent, sondern
auch eine extrem effiziente Alternative sowie eine
hervorragende Basis für die Standardisierung und
Automatisierung von Unternehmensprozessen.
Diese Vorzüge könnten in Zukunft zu weitrei-
chenden ökonomischen Konsequenzen führen.
B
RASANTES DATENWACHSTUMDie Datenbank der Bitcoin-Blockchain umfasst rund 25 Gigabyte (GB) und wuchs letztes Jahr um 14 GB. Gut einen Tag lang dauert der Download dieses Datenvolumens. Würde man den Datendurchsatz um den Faktor 2.000 etwa auf VISA-Standards
erhöhen, läge das Wachstum bei jährlich 1,42 Petabyte (PB) oder 3,9 GB täglich. Bei 150.000 Transaktionen in der Sekunde würde die Blockchain jährlich sogar um 214 PB wachsen. Quelle: O-Reilly Papier; „Blockchain – Entwurf einer neuen Wirtschaft“ von Melanie Swan
ze und Identitäten, Dokumentationen sowie für
das digitale Vertragswesen – Stichwort Smart
Contract – äußerst attraktiv“, so Geulen. Wenn
man Szenarien für die Anwendung der Blockchain
beurteilen möchte (siehe Seite 14), treten wieder-
holt drei wesentliche Aspekte in den Vorder-
grund: ökonomische, juristische und technische.
Rein wirtschaftlich betrachtet verspricht die
Blockchain enorme Effizienzgewinne. Das ist
einer der Hauptgründe, warum die Technologie
so populär ist. „Das Prinzip des ,exclude the
middleman‘ birgt disruptives Potenzial für nahe-
zu alle Branchen“, konstatiert Geulen.
RECHTLICH EINFACHER ABWICKELN„Aus juristischer Sicht ist beim Übergang von
Eigentum vor allem die Art des Vertrags relevant,
die dem Eigentumstransfer zugrunde liegt“, sagt
Professor Thomas Hoeren von der Universität
Münster, der dort die rechtlichen Implikationen
der Blockchain erforscht. Wenn Grundbuch, Han-
delsregister oder Ausweispapiere betroffen sind,
muss die Instanz, die diese Dokumente verwaltet,
Die Blockchain-Technologie benötigt kein Vertrau-
en in Dritte, weil sie dies mit ihrem technologi-
schen Prinzip selbst erzeugt. Dadurch könnten
klassische Vermittler – beispielsweise Broker oder
Banken – überflüssig werden. Solche sogenannten
Intermediäre sorgen bei Transaktionen für Ver-
trauen und Autorität. Nicht umsonst wird die
Blockchain als ernsthafte Bedrohung für Finanz-
dienstleister aller Art gehandelt. Dass die Geldhäu-
ser diese Bedrohung durchaus ernst nehmen,
zeigt das Konsortium, das sich 2014 um das Start-
up R3 CEV geschart hat und mittlerweile 43 Fi-
nanzinstitute umfasst, unter anderem Credit Suis-
se, UBS, JPMorgan Chase und Goldman Sachs,
Deutsche Bank und Commerzbank. Im Frühjahr
dieses Jahres hat das Blockchain-Konsortium sei-
ne Partnerschaft mit Microsoft bekannt gegeben.
ÄUSSERST ATTRAKTIVBei Bitcoin selbst geht es um den Transfer finan-
zieller Werte. Mit der Blockchain lassen sich aber
Transaktionen digitaler Güter aller Art optimie-
ren. „Dadurch ist die neue Technologie insbeson-
dere für das Internet der Dinge, digitale Marktplät-
„Ob Wert- papierbörse,
Immobilienmarkt oder Diamanten-
handel: Das Blockchain-
Prinzip schafft Verbindlichkeit,
Transparenz und Effizienz.“
DR. ECKHARD GEULENBisnode Geschäftsführer
DACH-Region
VIRTUELLE BITCOIN-MÜNZE Die Blockchain-Technologie im Hintergrund könnte Bargeld bald überflüssig machen
BISNODE TOP STORY
9
WUSSTEN SIE SCHON, DASS …Blockchain technisch gese-hen eine auf viele Knoten verteilte Datenbank ist? Die-se verfährt strikt chronolo-gisch und ordnet ihre Daten nach der Bearbeitungszeit. Deshalb wird sie auch immer wieder mit einem Journal oder Kontenbuch verglichen. Alle Transaktionen jedes digitalen Guts lassen sich via Block-chain eindeutig nachvoll- ziehen. Ein wichtiger Unter-schied zu herkömmlichen Datenbanken besteht darin, dass im Blockchain-Protokoll schon ein Sicherheitsmecha-nismus enthalten ist, die so-genannte Embedded Securi-ty. Sie soll verhindern, dass Einträge geändert oder ge-
löscht werden können.
25 GB
AKTUELL IST DIE
BLOCKCHAIN DES BITCOINS 25 GIGABYTE
GROSS
Hinzu kommt, dass die Buchung von Bitcoins
noch nicht in Echtzeit erfolgt. Vielmehr dauert es
circa zehn Minuten, um einen Transaktionsblock
zu verarbeiten. Mindestens genauso lange dauert
es, bis eine Transaktion bestätigt wird. Das birgt
wiederum die Gefahr, dass Bitcoins mehrfach
ausgegeben werden könnten – eine der diskutier-
ten Schwachstellen bei der sonst hochgelobten
Sicherheit der Blockchain-Technologie. Zudem ist
es zwar nicht mehr möglich, einen zentralen Ser-
ver anzugreifen, aber das Blockchain-Protokoll
kann Ziel eines Hacker-Angriffs werden.
Unter dem Stichwort Fragmentierung wird ferner
das Risiko beschrieben, dass sich viele geschlos-
sene Blockchains bilden, was den Austausch der
Daten zwischen den Blockchains wiederum er-
schwert. Diesbezüglich stellt sich die Frage, wel-
che Daten in einer Blockchain prozessiert wer-
den und wie man Blockchains miteinander
verknüpfen kann. Dr. Geulen: „Wir bei Bisnode
behalten die Blockchain-Thematik im Blick und
werden die Entwicklung konstruktiv begleiten.
Insbesondere geht es darum, innovative Lösungs-
ansätze für unsere eigenen Geschäftsmodelle zu
identifizieren.“
in das technische Verfahren Blockchain einwil-
ligen. Das wäre in diesem Fall der Staat. Es sei
einfacher, einen Vorgang über eine Blockchain
abzuwickeln, wenn beim Eigentumsübergang
eine vertrauenswürdige dritte Partei involviert sei.
Zwar müsse bei notariellen Kaufverträgen eine
gewisse Form eingehalten werden, diese könne
aber auch digital erfüllt werden, so Hoeren. Am
besten eignen sich nach Ansicht des Wissenschaft-
lers formlose Verträge für das Blockchain-Proto-
koll – beispielsweise beim An- oder Verkauf eines
Autos oder bei der Vermietung einer Wohnung.
SICHERHEIT UND SCHWACHSTELLENUnter technischen Gesichtspunkten wiederum
wird vor allem die Blockchain des Bitcoins disku-
tiert. „Dabei geht es um Durchsatz, Latenz, Ska-
lierung, Performance, Sicherheit und Fragmentie-
rung“, sagt Geulen. Ein relativ prominenter
Hemmschuh der Blockchain ist ihr noch man-
gelnder Durchsatz. Derzeit gilt die theoretische
Obergrenze von sieben Transaktionen pro Sekun-
de. Zum Vergleich: Die Kreditkartenverarbeitung
von VISA verarbeitet normalerweise 2.000 Trans-
aktionen pro Sekunde und kann maximal 10.000
Transaktionen pro Sekunde verarbeiten.
PEER-TO-PEER Die Blockchain ist ein Netzwerk gleichberechtigter Teilnehmer
TOP STORY BISNODE
BISNODE TOP STORY
Der erste Schritt auf diesem Weg erfolgte im März zusam-
men mit der Managementberatung LEADVISE (siehe un-
ten). „Wir arbeiten schon seit einiger Zeit mit LEADVISE
zusammen und schätzen insbesondere das Zusammen-
spiel von strategischer Beratung mit Umsetzungsstärke“,
erörtert Bollow. LEADVISE hat nun eine Matrix entwi-
ckelt, um die Blockchain-Potenziale eines Unternehmens
zu analysieren. Das Prinzip: Die Kernprozesse des Ge-
schäftsmodells werden mit den acht Attributen der
Blockchain-Technologie – den sogenannten Blockchain-
Versprechungen – konfrontiert. So werden die Kernpro-
zesse auf ihr Blockchain-Potenzial geprüft.
EIN NEUES PARADIGMA?Für Bisnode stellt sich die Frage, ob Blockchain ein neues
Paradigma für den Austausch von Informationen einläutet
wie einst das Internet. Das revolutionierte den Austausch
herkömmlicher Informationen, jeder kann heute mit mi-
nimalen technischen und finanziellen Mitteln seine Inhal-
te global distribuieren. „Blockchain bringt den grundle-
genden Wandel. Die Technologie hat das Potenzial, den
Austausch werthaltiger Informationen nachhaltig zu revo-
lutionieren“, prognostiziert Bollow. Es geht vom Transfer
geistigen Eigentums und von Wählerstimmen bis hin zur
Identifikation von Diamanten wie beispielsweise beim
Start-up Everledger (siehe Seite 12).
DAS INTERNET FÜRS GELDDie Analogie zum Internet zeigt einen wichtigen Unter-
schied zwischen Web-Technologien und Blockchain: Im
er Blockchain-Trend ist der Anlass für
Bisnode, Chancen und Möglichkeiten
der innovativen Technologie einge-
hend zu evaluieren. „Als einer der füh-
renden Anbieter für digitale Wirt-
schaftsinformationen in Europa
müssen wir im Hinblick auf das The-
ma Blockchain souverän handeln“,
sagt Jörg Bollow, Executive Director Marketing von
Bisnode Deutschland. Das mittelfristige Ziel für die
Blockchain-Initiative von Bisnode steht deshalb bereits
fest: „Wir werden das Thema in Deutschland aufarbeiten,
um dann auch unsere anderen Standorte zu sensibilisie-
ren“, so Bollow.
EIN GRUNDLEGENDER
WANDELBLOCKCHAIN-INITIATIVE BEI BISNODE Die bahnbrechende Technologie transformiert ganze Wertschöpfungsketten. Kunden von Bisnode profitieren von präzise abgestimmten Datensätzen in höchster Qualität und Geschwindigkeit.
D
LEADVISE IN KÜRZELEADVISE IST EINE HUNDERTPROZENTIGE TOCHTER DER REPLY-GRUPPE mit Sitz in Darmstadt. Zu den Klienten zählen DAX-Konzerne und andere Marktführer – viele davon in stark regulierten Branchen wie Telekommunikation, Chemie, Pharma oder im Banken- und Börsenumfeld. Seit über einem Jahr vertieft LEADVISE das Thema Blockchain und berät Unternehmen, die die Technologie strategisch und operativ beherrschen wollen.
11
GELD WIE DATEN BEHANDELN
Blockchain stellt Bezahl- methoden auf den Kopf
Internet werden Informationen an ein unbegrenzt großes
Publikum vermittelt. In Bezug auf Eigentumsrechte sind
so zum Beispiel große TV-Sender, Zeitungen und Verlage,
die Musikindustrie, die Kreativbranche oder auch Lehr-
und Forschungsinstitutionen bedroht. Erst durch die Mög-
lichkeit, im Internet zu bezahlen, ist der Online-Handel
entstanden und hat für weitere extreme Umwälzungen
gesorgt, beispielsweise durch Amazon oder den iTunes-
Store von Apple. Die Blockchain könnte nun wiederum
die Bezahlmethoden des Internets auf den Kopf stellen.
Nicht nur, weil sie das Bezahlen sicher und effizient
macht, sondern weil man mit ihr weitere Aktionen ver-
knüpfen kann – beispielsweise einen Download. „Die
Blockchain ist das Internet fürs Geld. Ab jetzt können wir
Geld wie Daten behandeln, das ist das unfassbar Neue,
was gerade passiert“, wird Andrei Martchouk vom Schwei-
zer Krypto-Start-up Yacuna von Heise zitiert.
BLOCKCHAIN BEI BISNODEWas aber kann Bisnode von den Blockchain-Versprechen
realistisch erwarten? Auf jeden Fall gibt es bei Bisnode
diverse Prozesse, deren Effizienz durch eine Blockchain
gesteigert werden kann. Der konventionelle Datentransfer
beispielsweise umfasst typische Schritte wie die Erfas-
sung, Kontrolle, Buchung, Übertragung und Dokumen-
tation von Daten sowie deren Veränderungen. Manches
AUF DEM WEG ZUR REVOLUTION
BISNODE TOP STORY
funktioniert automatisch, an anderen Stellen sind
Menschen beteiligt.
Mit einer Blockchain wären diese Daten an allen
beteiligten Datenknoten quasi per Knopfdruck
sofort aktualisierbar. „Ob eine Buchung authen-
tisch und richtig ist, können die Teilnehmer des
Peer-to-Peer-Netzwerks dann bei sich selbst und
bei anderen prüfen“, erklärt Bollow. Vieles, was
heute noch manuell erfolgt – etwa Kontrollen,
Buchungen und Dokumentationen – wird in ei-
nem Blockchain-Netzwerk automatisiert, muss
also nur einmalig erledigt werden. Ein einmal
erfasster Datensatz stünde umgehend allen betei-
ligten Instanzen zur Verfügung, ebenso wie jede
Änderung oder Anreicherung, die der ersten Ein-
gabe folgt. Jörg Bollow: „Die unmittelbare Vertei-
lung aller Daten an das gesamte Netzwerk führt
folglich zu einer vollkommenen Transparenz.“
OPTION: PRIVATE BLOCKCHAINWas in der Theorie ganz einfach klingt, muss in
der Praxis allerdings noch ein paar Hürden über-
winden (siehe rechte Seite). Angefangen beim
Wandel der Wertschöpfungskette von Bisnode
über die Klärung juristischer Grundlagen sowie
die Definition verlässlicher Standards für Daten-
quellen bis hin zur Beantwortung offener Fragen
des Datenschutzes. Eine praktikable Annäherung
könnte für Bisnode die Einführung einer privaten
Blockchain sein. So ein geschlossenes Netzwerk
mit einer begrenzten Anzahl von Teilnehmern
hätte viele Vorteile: Die Identität der Teilnehmer
wäre bekannt. Das ermöglicht, gemeinsame, von
allen akzeptierte Regeln für die Nutzung der
Blockchain vertraglich zu vereinbaren. Darüber
hinaus bedeutet ein definiertes Netzwerk eine
kontrollierbare Anzahl an Transaktionen. Proble-
me mit technischen Kapazitäten dürften so gar
nicht erst entstehen. Selbst Datenschutz- und
Compliance-Richtlinien ließen sich nach Bedarf
entwickeln.
REIBUNGSLOSER DATENFLOWIn diesem Szenario bestünde für Bisnode das Ziel
insbesondere darin, eine technische Infrastruktur
zu schaffen, die einen möglichst reibungslosen
Datenflow organisiert. Erforderlich sind dafür mit
allen Teilnehmern entwickelte Abläufe und Re-
geln. Grund: Der Erfolg einer geschlossenen
Blockchain hängt – neben der funktionierenden
Technik – stark von den zugrunde liegenden Ko-
operationsverträgen ab. Dabei könnte Bisnode
seine Datenzulieferer mit bemerkenswerten Er-
leichterungen locken: So wäre es möglich, die
Dateneingabe zu vereinfachen, indem vorausge-
füllte Masken zur Verfügung stehen. „In einer
Bisnode-Blockchain wäre es ein Leichtes, einen
Datensatz routiniert zu prüfen und die Daten ge-
gebenenfalls mit zusätzlichen Informationen an-
zureichern“, sagt Bollow.
DIE VORREITERROLLE EINNEHMENIm optimalen Fall nimmt Bisnode beim Thema
Blockchain eine Vorreiterrolle ein, weil das Unter-
nehmen einen Standard entwickelt, der Daten-
quellen und Kunden in einer geschlossenen
Blockchain zusammenführt. Um das zu erreichen,
gilt es, das technische Know-how für die Imple-
mentierung einer solchen Blockchain aufzubauen.
DIAMANTEN IM DATENCHECK DAS BRITISCHE START-UP EVER-LEDGER bringt Transparenz in den Han-del mit Diamanten. Mithilfe der Blockchain-Technologie weist das Unternehmen die Identität von Diamanten nach.
DIE EVERLEDGER-DIAMANTEN-BLOCKCHAIN reicht von der Minengesellschaft über Händler und Versicherungen bis hin zum Kunden und hat bereits die Zertifikate und Auf-bewahrungsorte von mehr als 770.000 Edelsteinen erfasst. Die Blockchain stellt sicher, dass ein Diamant nur verkauft werden kann, wenn das Netzwerk sich darüber einig ist, dass der Diamant echt und die Transaktion rechtmäßig ist.
„Blockchain bringt den grund- legenden Wandel. Die Technologie
hat das Potenzial, den Austausch werthaltiger
Informationen nachhaltig zu
revolutionieren.“
JÖRG BOLLOW Executive Director
Marketing Bisnode Deutschland
Zugleich müssen die Datentransfervorgänge juris-
tisch abgesichert und entsprechende Kooperati-
onsverträge entwickelt werden.
HOCHQUALITATIVE DATEN„Mit diesem Programm können wir unsere beste-
hende Kernkompetenz als Aufbereiter und Vertei-
ler von wertvollen Daten deutlich ausbauen und
uns einen Namen als zukunftsfähiger Provider für
den Datentransfer via Blockchain machen“, erklärt
Bollow die Strategie. Das dürfte in der Folge das
aktuelle Geschäftsmodell verändern. Bedeutete
das Leistungsversprechen bisher, hochqualitative
Daten zu filtern, käme nun die Kompetenz hinzu,
eine effiziente und sichere Infrastruktur für die
Analyse und den Austausch von Daten zur Verfü-
gung zu stellen. Denn die Übertragung des Block-
chain-Prinzips auf das Geschäftsmodell von
Bisnode würde auch bedeuten, dass Datenhisto-
rien verfügbar sind. Der Datenbestand wäre da-
durch wesentlich umfassender vernetzt. Ein
höchst attraktives Territorium für Big-Data-
Mining und Risikoanalysen jedweder Art.
BIG-DATA-BUSINESSDie technische Infrastruktur der Blockchain er-
möglicht somit ein Big-Data-Business, das Bisnode
Kunden präzise abgestimmte Datensätze in hoher
Qualität und Geschwindigkeit zur Verfügung
stellt. „Wir müssen noch einige Punkte klären,
ehe wir uns an die Umsetzung einer Blockchain
wagen“, so Bollow, „aber wir entwickeln zuneh-
mend konkrete Visionen und Pläne.“
13
HERAUSFORDERUNGEN FÜR DIE PRAXIS
Vier Hürden, die für eine erfolgrei-che Blockchain-Implementierung bei Bisnode zu überwinden sind.
SICHTBARE SPUREN Die Blockchain wirkt wie ein
digitaler Fingerabdruck
TOP STORY BISNODE
01 DIE BLOCKCHAIN-TECHNOLOGIE vereinfacht, be- schleunigt und vergünstigt die Beschaffung von Daten. Das verän- dert die Wertschöpfungskette von Bisnode. Möchte man das Block- chain-Prinzip auf die gesamte Wertschöpfungskette des Unterneh-mens anwenden, müssen Behörden und Kunden eingebunden werden. Damit sich die neue Transfermethode fest etablieren kann, muss schlussendlich auch die Politik reagieren. Denn die Marktteil-nehmer nehmen die innovative Form der Wertübermittlung nur an, wenn für entsprechende Rahmenbedingungen gesorgt ist.
02 DIE ÜBERTRAGUNG von Eigentum via Blockchain ist gesetzlich noch nicht geregelt. Ähnlich wie beim Medienrecht wäre gerade bei der Übertragung von Eigentumsrechten wichtig, dass die juristischen Grundlagen geklärt sind. Die Recht s prechung müsste auf Fälle ausgeweitet werden, bei denen Verträge automa-tisch abgeschlossen werden.
03 EBENSO ERFORDERLICH ist es, einen Standard für verlässliche Datenquellen zu definieren. Eine Blockchain garantiert nicht, dass die eingetragenen Daten rechtmäßig respektive auch korrekt sind. Da die Eingabe falscher Daten nicht verhindert werden kann, darf auch die Praxis des Auditings nicht obsolet werden. Wird mit doch fehlerhaften Daten gearbeitet, ist eine Korrektur mit etablierten Technologien extrem aufwendig. Im Gegensatz dazu kopiert die Blockchain einen Fehler zwar – sie ermöglicht es zugleich aber auch, dass dieser überall und zuverlässig korrigiert werden kann.
04 FÜR INSTANZEN, die für Sicherheit sorgen (sogenannte Regulatoren), ist die Blockchain eine sehr attraktive Technologie. Grund: Sie können über das Blockchain-Protokoll alle Transaktio-nen lückenlos nachvollziehen. Die Blockchain liefert eine Kette von Beweisen zu sämtlichen Transaktionen. Das klingt nach paradiesi-schen Zuständen für Aufsichtsbehörden. Von Steuerhinterziehung über Geldwäsche bis hin zu schwarzen Kassen – viele Straftatbe-stände ließen sich auf sehr einfache Art und Weise aufdecken. Allerdings kann eine solche Transparenz auch von Nachteil sein. Wollen Unternehmen, dass die Konkurrenz jederzeit Einblick in ihre Daten hat? Die Transparenz einer offenen Blockchain wirft zahlreiche Fragen nach dem Datenschutz auf.
BISNODE SOLUTIONS
Im Automobilsektor können in Zu-
kunft Käufe und Verkäufe von neu-
en und gebrauchten Fahrzeugen
deutlich optimiert werden. Der
Nachweis und der Übergang des
Eigentums sowie die Registrierung
werden nahtlos miteinander ver-
knüpft, indem alle beteiligten In-
stanzen ihre Daten in eine Block-
chain eintragen. Auf diese Weise
gehen alle Schritte für den Kauf
oder das Leasing eines Autos naht-
los ineinander über und sind zugleich komplett in eine
sichere digitale Umgebung eingebettet. Die technischen
Daten eines Fahrzeugs bis hin zu seiner Seriennummer
sind im Werk hinterlegt und werden an den Händler
übermittelt. Das Eigentum wird via Fahrzeugbrief und
Fahrzeugschein übertragen, die wiederum von Ämtern
und Behörden ausgestellt werden.
ALLES INKLUSIVE Wenn alle genannten Instanzen an einer Blockchain be-
teiligt sind, kann der aktuelle Eigentümer ein Fahrzeug
direkt an einen Käufer oder Zwischenhändler übertra-
gen. „Die Blockchain avanciert zur gesicherten Datenba-
sis, mithilfe derer das Eigentum geprüft, übertragen und
an- beziehungsweise umgemeldet wird“, sagt Frank
Wenz, Executive Director Data, Bisnode Deutschland.
Weitergedacht können auch die Kfz-Versicherung und
wahlweise ein Kreditinstitut in die Blockchain eingebun-
den werden. Nach der Wahl des Fahrzeugtyps und der
Kaufentscheidung wäre dann lediglich eine Maske aus-
zufüllen. „Die Daten werden auf der Blockchain regis-
triert und sind damit für die Produktionsstätte, den Au-
tohändler, die Kfz-Zulassungsstelle, die gewählte
Versicherung und das gewählte Kreditinstitut sichtbar“,
so Wenz. Der Käufer kann sofort mit seinem angemelde-
ten und versicherten Auto losfahren und darauf warten,
dass ihm per Post sein Fahrzeugschein, sein Fahrzeug-
brief und die Versicherungsunterlagen zugestellt werden.
Wenn das Auto das Ende seines Lebenszyklus erreicht
hat, könnte man alle Parteien, die an seinen Käufen und
Verkäufen beteiligt waren, sogleich über seine Verschrot-
tung informieren – Abmeldung inklusive.
WIRDALLESANDERS
DIE BLOCKCHAIN protokolliert automatisch Zeitstempel, Rechte und Besitznachweise, wenn etwa Geld, Wertpapiere, Urkunden, Identitäten oder geistiges Eigentum ausgetauscht werden. Das macht sie zu einer attraktiven Basis - technologie für alle Branchen, in denen verbriefte Rechte oder wert- volle Daten übertragen werden. Drei Szenarien mit disruptivem Charakter.
SZENARIO
1
15
1. AUTOMOTIVE
„Die Blockchain avanciert zur gesicherten Datenbasis, mit deren
Hilfe das Eigentum geprüft, übertragen und umgemeldet wird.“
FRANK WENZExecutive Director Data, Bisnode Deutschland
AUTO DIREKT ANMELDEN Der lästige Papierkram nach dem Pkw-Kauf könnte entfallen
Nummer ziehen nicht nötig: Die Blockchain könnte Amtsbesuche überflüssig machen
2. GESUNDHEITSWESEN
Im Gesundheitswesen kann Block-
chain künftig dazu beitragen, Daten
aus der Behandlung von Patienten
sowie aus der medizinischen For-
schung zusammenzuführen und
nach bestimmten Kriterien so aufzu-
bereiten, dass sowohl die medizini-
sche Praxis als auch die Forschung
in idealer Weise davon profitieren.
„Die Blockchain fungiert dann als
verteilte Datenbank, die einen
Strang von medizinischen Daten bil-
det, den sowohl praktizierende Ärzte als auch Forscher
nutzen können“, erklärt Wenz.
FORSCHUNG AUF DATENBASISDieser Datenstrang könnte die Daten der Computerpro-
tokolle – die sogenannten Smart Contracts – gleich mit-
liefern, sodass etwa ein Wissenschaftler umgehend prü-
fen kann, ob er einen Datensatz für sein aktuelles
Forschungsprojekt verwenden darf, weil der Patient
seine Zustimmung gegeben hat. Dafür wird jeder Patient
beim Verlassen des Krankenhauses oder nach einer am-
SZENARIO
2bulanten Behandlung gefragt, ob und welche seiner
Behandlungsdaten er der Forschung zur Verfügung stel-
len möchte. Auf die geschlossene Blockchain haben dann
nur akkreditierte Forscher und Ärzte Zugriff. „Smart Con-
tracts bestimmen also die Bedingungen, unter denen
Informationen weitergegeben werden dürfen“, sagt
Wenz. „Zum Beispiel die Verteilung an alle akkreditierten
Universitätsforscher unter der Prämisse, dass persönliche
Daten gelöscht oder verschlüsselt werden.“
„Smart Contracts bestimmen die Bedingungen, unter denen Informationen
weitergegeben werden dürfen.“
FRANK WENZExecutive Director Data, Bisnode Deutschland
FORSCHUNG VORANTREIBEN Mediziner könnten Daten intensiver nutzen und Patienten effizienter helfen
17
SOLUTIONS BISNODE
3. VERSICHERUNGSWESEN
Auch die Versicherungswirtschaft
kann durch Blockchain verändert
werden. Die Elemente sind bereits
bekannt: Prozesse werden effi-
zienter, weil einzelne Abschnitte
kombiniert und automatisiert wer-
den. Die juristische Absicherung
erfolgt durch intelligente Verträ-
ge, welche in die Blockchain einge-
bettet sind. Letztlich kann dieses
Prinzip sogar dafür sorgen, dass
bestimmte Versicherungsproduk-
te von den Endkunden selbst verwaltet werden.
DAS NETZWERK PRÜFT ANTRÄGE„Auf Blockchain basierte Versicherungsmodelle können
sogar genutzt werden, um Versicherer gänzlich zu um-
gehen“, sagt Datenexperte Wenz. Im ersten Schritt rich-
tet eine Gemeinschaft einen Versicherungspool ein, in
den alle registrierten Mitglieder monatlich eine be-
stimmte Summe Geld beispielsweise via Bitcoin einzah-
len. Im Schadensfall beantragt der Geschädigte über die
Blockchain die Leistung der Versicherung und fügt ent-
sprechende Nachweise hinzu. „Das Netzwerk prüft den
Antrag und genehmigt ihn, wenn die Bedingungen er-
füllt sind, die im Smart Contract definiert wurden“,
führt Wenz aus. Die Genehmigung löst eine automati-
SZENARIO
3sche Auszahlung an den Geschädigten aus. In diesem
Beispiel macht ein Zusammenschluss von Privatperso-
nen genau das für seine Teilnehmer, was etablierte Ver-
sicherungen für Fremde tun. Ein anschauliches Beispiel
für die Verbannung der Vermittler.
SCHADEN MELDEN Versicherte könnten mit der neuen Technologie ihren Antrag stellen und prüfen lassen
„Auf Blockchain basierte Versicherungsmodelle können genutzt werden, um Versiche-
rer gänzlich zu umgehen.“
FRANK WENZExecutive Director Data, Bisnode Deutschland
BISNODE INNOVATIONS
Wenn Elon Musk spricht, hängen Hightech-Fans aus aller
Welt an seinen Lippen. Immer wieder gelingt es dem Chef
des Elektroautoherstellers Tesla Motors, der Konkurrenz
um mehrere Fahrzeuglängen voraus zu sein. So bringt
Tesla nach dem rein elektrischen Luxuscoupé Model S
und dem SUV Model X mit dem Model 3 als erstes Unter-
nehmen ein reichweitenstarkes Elektro-Volumenfahrzeug
mit Autopilotfunktion auf den Markt. Obwohl die Pro-
duktion erst Ende 2017 anläuft, könnte der Hype schon
jetzt nicht größer sein: Nur eine Woche nach der Präsen-
tation des Model 3 verzeichnete Tesla bereits rund 325.000
Vorbestellungen. Inzwischen sind es mehr als 400.000.
ANSCHUB VOM STAATDie Zeit für Fahrzeuge mit Elektroantrieb ist damit end-
gültig angebrochen. Davon zeugen neben der großen
Nachfrage auch Förderprogramme der Bundesregierung.
4.000 Euro Prämie winken Käufern eines komplett elek-
trisch angetriebenen Fahrzeugs. Für den Kauf eines Plug-
in-Hybriden gibt es immerhin noch eine Umweltprämie
von 3.000 Euro. Beide Prämien werden so lange ausge-
zahlt, bis die bereitgestellte Gesamtsumme verbraucht
ist. „Wenn Sie die Kaufprämie wollen, kaufen Sie jetzt“,
sagt dazu Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble. Und
siehe da: Nach Jahren des Widerstands und Pochens auf
die Effizienz und Robustheit klassischer Benziner und
Dieselmotoren ziehen nun nahezu alle anderen Her-
steller nach. So wollen zum Beispiel Chevrolet mit
dem Volt und Volkswagen mit dem e-Golf ebenfalls
die breite Masse bedienen, aber auch Ford und sein
Focus Electric oder Toyota mit dem Mirai schicken
E-Boliden ins Rennen.
Dabei orientieren sich viele von ihnen an den techno-
logischen Feinheiten von Teslas Model 3. Es verwöhnt
Fahrer und Beifahrer mit einem mächtigen zentralen
Bildschirm statt mit einem verbauten Mini-Display. Die
Angst, während der Fahrt mit leerer Batterie stehenzu-
bleiben, wird durch immer größere Reichweiten weit-
gehend beseitigt. Mit einer vollen Akkuladung soll das
Model 3 knapp 350 Kilometer zurücklegen können.
Supercharging, das den Akku innerhalb weniger Minu-
ten auflädt, wird laut Musk beim Model 3 serienmäßig
unterstützt. Auch die Autopilotfunktion, die selbststän-
dig beschleunigt, bremst und die Spur wechselt, soll
ab Werk integriert sein. Apropos Werk: Selbst Teslas
Megafactory in Nevada könnte Nachahmer finden. Laut
Medienberichten plant Volkswagen den Bau einer eben-
falls gigantischen Batteriefabrik in Salzgitter für bis zu
zehn Milliarden Euro.
VON MORGEN
Elektroautos: Surren statt
blubbern
DIETRENDS
INNOVATIVE TECHNOLOGIE Im Grunde sind alle heutigen Autos, Smartphones und Bildschirme technologische Wunderwerke. Dennoch stechen einige von ihnen aus der Angebotsfülle heraus. Ein Blick auf die neuesten Produkte der Branchentreiber.
1TREND
HIGHTECHIN HOCHGLANZ
Aber es muss nicht immer der große Wurf sein. Oft genügt es, sich im Vergleich zum letzten Mal schlicht verbessert zu haben. Samsung hat die Devise bei der Entwicklung der neuen Smart-phone-Flaggschiffe Galaxy S7 und S7 edge beherzigt. Die Gerä-te machen vieles besser als ihre Vorgänger, ohne mit grundlegend neuen Funktionen aufzutrumpfen.
IN TRIPPELSCHRITTEN VORANWas nicht weiter schlimm ist, denn in Summe können sich die Veränderungen durchaus sehen lassen. Der Prozessor (CPU) und Grafikchip (GPU) des Galaxy S7 bringt laut Hersteller bis zu 30 beziehungsweise 64 Prozent mehr Leistung als das Vorgänger-
2TREND
TESLA MODEL 3 Mit ihm will der
amerikanische Herstellerden Massenmarkt erobern
modell. Und während das Galaxy S6 edge, dessen Bildschirm in die abgerundeten Kanten übergeht, noch eine Diagonale von 5,1 Zoll aufweist, glänzt das S7 edge gar mit 5,5 Zoll. Der Effekt ist ein großes Bild trotz der recht schmalen Abmessungen von 150,9 Millimeter Höhe, 72,6 Millimeter Breite und 7,7 Millimeter Tiefe.
Neu ist zudem, dass Spritzwasser und Regentropfen dem Galaxy S7 und S7 edge nichts anhaben können. Das macht die Smart-phones zu idealen Alltagsbegleitern, mit denen sich zum Beispiel selbst bei Hamburger Regenwetter schöne Fotos schießen lassen. Apropos Fotos: Eine überraschende Neuerung gab es bei den Kameras. Ihr Bildsensor verfügt über eine Auflösung von zwölf Megapixel – vier weniger, als das Galaxy S6 noch hatte. Was nach Rückschritt klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Vor-teil. Denn die Kamera auf der Rückseite des Galaxy S7 und S7 edge verfügt über Pixel, die um 56 Prozent größer sind als die der im S6 verbauten Kamera. Das ermöglicht scharfe und detaillierte Fotos auch bei schlechten Lichtverhältnissen.
IMMER MEHR, IMMER SMARTERAußerdem spendiert Samsung jedem Pixel des Bildsensors zwei Fotodioden. Die sogenannte Dual-Pixel-Technologie ermöglicht, Motive fast so schnell wie das menschliche Auge zu fokussieren – eine Premiere für Smartphone-Kameras. Nachahmer dürften nicht lange auf sich warten lassen, zumal Nutzer nach immer neuen Innovationen verlangen. Auch geht die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) von einem anhaltenden Boom der Bran-che aus: „Für den Smartphone-Bereich ist durch die zunehmen-de Vernetzung insbesondere in den Schwellenländern immer noch weiteres Wachstum zu erwarten“, sagt Arndt Polifke, Global Di-rector für Telekommunikation bei GfK.
Smartphones: Evolution statt
Revolution
19
ADIEU, SCHNÖDE WELT
SAMSUNG GEAR VR
Günstig gelöst: Beim Gear VR dient ein in das Headset gesteck-tes Smartphone als Bildschirm.PREIS: 100 EURO
• AUFSETZEN, ABTAUCHEN •Virtual-Reality-Headsets versetzen ihre Träger mitten ins Geschehen von Filmen und Videospielen. Der Kampf der Hersteller um Marktanteile hat gerade erst begonnen.
HTC VIVE
Neben starker Hardware glänzt HTCs Vive durch seine besonders innovativen Controller.PREIS: 900 EURO
SONY PLAYSTATION VR
Sonys VR-Brille wird an eine Playstation 4 angeschlossen und ist ab Oktober 2016 erhältlich.PREIS: 400 EURO
OCULUS RIFT
Das Rift bietet in Verbindung mit einem leistungsstarken Compu-ter besonders hohe Bildqualität.PREIS: 600 EURO
BISNODE INNOVATIONS
3TREND
Virtual Reality: Mittendrin
statt nur dabei
Sich bei 3-D-Spielfilmen vor dem heimischen High-End-
Fernseher oder im Kino berieseln zu lassen, ist ein alter
Hut. Heute tauchen Mutige via Virtual-Reality-Headset in
faszinierende Welten ein. Dabei befinden sich zwei klei-
ne Bildschirme direkt vor den Augen und Kopfhörer auf
den Ohren. Betrachter erhalten so den Eindruck, mitten
im Geschehen zu sein. Das erlebbare Spektrum umfasst
vom Dokumentarfilm bis zum Horrorshooter alles, was
die Film- und Videospielbranchen zu bieten haben.
Nachdem Virtual Reality (VR) lange Zeit nur Entwicklern
zugänglich war, bringen 2016 gleich mehrere Hersteller
VR-Geräte für Endverbraucher heraus: etwa Sony die
Playstation VR, HTC das Vive, LG das 360 VR und Samsung
das Gear VR. Doch das wohl bekannteste, das Oculus
Rift, stammt aus dem Hause Facebook. Zuckerberg und
Co. erkannten das Potenzial des VR-Innovators Oculus
bereits 2004 und kauften das Unternehmen für zwei Mil-
liarden US-Dollar.
Rift verfügt über mehrere interne und einen externen
Infrarot-Sensor. Gemeinsam erfassen sie die Bewegungen
des Benutzers, die wiederum beeinflussen, was er hört
und sieht. Dreht der Rift-Träger seinen Kopf beispielswei-
se in einem Spiel nach rechts, verschiebt sich sein Blickfeld
wie in der Realität ebenfalls nach rechts. Auch eine Ge-
räuschquelle, die eben noch am rechten Ohr zu hören war,
wandert dann weiter in die Mitte. Zahlreiche Videos auf
YouTube belegen, wie immersiv die Technologie wirkt: So
schreien VR-Reisende bei virtuellen Achterbahnfahrten
nervös auf oder zucken zusammen, wenn ein Monster
hinter einer Ecke hervorspringt. Obwohl derzeit die meis-
ten Augenpaare noch auf Oculus gerichtet sein dürften,
ist der VR-Headsetmarkt ausgesprochen dynamisch (siehe
links). Die nächsten Monate könnten darüber entscheiden,
wer hier den Rang des Platzhirsches einnimmt.
21
WICHTIGE BASIS: STAMMDATEN So auch im Fall des Kunden Keller Holding, des weltweit
größten unabhängigen Spezialtiefbau-Unternehmens. Der
Milliarden-Konzern kämpfte mit seiner dezentralen
Stammdaten-Lösung und suchte im Januar 2015 Hilfe bei
Bisnode. Jeder Mitarbeiter bei Keller, der Stammdaten ein-
gab, beispielsweise von Kunden oder Lieferanten, tat dies
auf seine Weise. Der Senior Business Consultant Sascha
Henning war der ideale Experte für Keller. Er hat einen
internationalen Background und ist Ingenieur. „Da wur-
den die unterschiedlichsten Abkürzungen und Kennzeich-
nungen vorgenommen. Hinzu kamen nationale Besonder-
heiten, da Adressen keinen einheitlichen weltweiten
Standard unterliegen. So gibt es in einigen Ländern zum
Beispiel keine Postleitzahlen“, erklärt Henning.
usdauer. Eine der wichtigsten Eigen-
schaften, über die ein Consultant ver-
fügen muss. Eine Gemeinsamkeit, die
alle 22 Bisnode Berater eint, und das
nicht nur, wenn es um knifflige Pro-
jekte geht. Ein Teil des Teams zeigt
dies den Kollegen aus anderen Abtei -
lungen in der Rennradsportgruppe von
Bisnode. Eine weitere Konstante sind die individuellen
Lebensläufe. Denn nicht nur die üblichen studierten Volks-
oder Betriebswirte finden sich im Team wieder. Informa-
tiker oder Ingenieure ergänzen so ein Wissensportfolio,
von dem nicht nur die Kunden, sondern auch die Kollegen
profitieren. Doch sitzen nur sechs von ihnen am Standort
Darmstadt. Die restlichen Berater verteilen sich über die
Bundesrepublik. Doch wie hält man dann so den Teamge-
danken hoch? „Team-Calls beispielsweise per Skype oder
auch unsere monatlichen Meetings in Darmstadt fördern
den Austausch untereinander“, so Sven Sartorius, Director
Business Consultants bei Bisnode.
In der Praxis kümmern sich die Berater persönlich um ihre
Kunden, dabei sind sie meistens Einzelkämpfer, die auf den
Rückhalt in der Truppe bauen können. Doch wie gehen
Consultants an Kundenprojekte heran? Grundsätzlich ana-
lysieren die erfahrenen Berater zuerst die Ist-Situation,
erfassen die Kundenziele und stellen diese beiden ent-
scheidenden Faktoren gegenüber. So erfahren Unterneh-
mer sehr genau, was die zur Verfügung stehenden Daten
leisten können und wo sie an ihre Grenzen gelangen.
INDIVIDUELL BERATENSTAMMDATEN ERZÄHLEN EINE GESCHICHTE. Sie verraten viel über die vergangenen und momentanen Prozesse in Unternehmen. Damit es zu einem guten Ende kommt, sind oft die Consultants von Bisnode gefragt. Sie helfen Kunden, das Optimum an Verlässlichkeit und Aktualität aus ihrem Datenschatz zu heben.
A
SOLUTIONS BISNODE
TEAMMEETING Der persönliche Austausch wird bei den Bisnode Consultants großgeschrieben
FRAUENPOWER Die erfahrene Senior Business Consultant Andrea Kohrt in einer Besprechung Gespräch mit Kollegen
BISNODE SOLUTIONS
TEAM CONSULTING Eine starke Mannschaft: die Berater von Bisnode Deutschland helfen Unternehmen und zeigen Lösungen auf
LÖSUNGSERARBEITUNG Gedankenaustausch sowie Wissenstransfer ist elementarer Bestandteil bei den Consultants
EXPERTE Integration Risk Services-Spezialist Thomas Mavroudis LÖSUNGSWEGE Rainer Bradl (Mitte) im Meeting mit anderen Beratern von Bisnode
SOLUTIONS BISNODE
DREI TEAMS > EINE EINHEIT 1. DAS PRE-SALES CONSULTING TEAM ist für die Projektvorberei-
tung verantwortlich. Die Erstellung eines Grobkonzepts, die Aufnahme der Prozesse und Anforderungen sowie die Eignung des Produktes auf Kundenanforderung gehören zu ihren Aufgaben. Zudem assistieren die Consultants bei der Angebots- und Vertragserstellung.
2. DAS BUSINESS CONSULTING TEAM koordiniert die Projekte und plant deren Durchführung. Dabei erbringen die Consultants unter ande-rem folgende Leistungen: Erarbeitung von Fachkonzepten, Durchfüh-rung und Planung von Workshops oder Schulungen, Projektdokumen-tation und -abnahme.
3. DAS POST-SALES CONSULTING TEAM ist für die Projekterhal-tung und Kontrolle verantwortlich. Die Consultants betreuen außerdem die Bestandskunden von Bisnode. Eine weitere Aufgabe ist die Unter-stützung der anderen Teams bei Detailfragen.
KONTAKT SVEN [email protected]
WEITERE INFOSWWW.BISNODE.DE/CATEGORY/MASTER-DATA-MANAGEMENT
Auch die üblichen Problemfälle wie dop-
pelte Datensätze, inaktive Firmen oder ähnli-
che Einträge in der Stammdaten-Datenbank
waren vorhanden. „Statt eines aussagekräfti-
gen Reportings, kommt ein sehr fragwürdiges
Ergebnis raus. Gerade wenn der Stammdaten-
bestand wie bei Keller historisch gewachsen
ist und dazu auch noch eine komplexe Unter-
nehmensorganisation besteht, ist dies eine
große Herausforderung“, so Sascha Henning.
Deshalb unterzog Bisnode die Keller-Stamm-
daten einer eingehenden Statusanalyse, um
den Ist-Zustand zu ermitteln. Damit wurde die
Basis für ein gezieltes, weiteres Vorgehen ge-
schaffen. Die Auswertung der Analyse wurde
dann in einem eintägigen Workshop bei Keller
präsentiert. „Zum ersten Mal sah der Kunde
alle seine Stammdaten analysiert. Somit konn-
ten bisherige Verdachtsfälle, was die Datenqua-
lität anging, entweder bestätigt oder entkräftet
werden. Ein unermesslicher Schatz für den
Kunden“, erinnert sich Henning. Das Ergebnis:
Es bestand Handlungsbedarf.
Damit die Verwaltung der Stammdaten zukünf-
tig reibungslos funktioniert, mussten entspre-
chende Grundlagen geschaffen werden. Keller
war bereit, die Lunte von beiden Seiten anzu-
zünden: einerseits die Reporting-Qualität an-
zuheben und andererseits das Personal so zu
schulen, dass zukünftig die Stammdaten-Da-
tenbank einheitlich und optimal gepflegt wird.
Keller hat das Projekt sehr professionell unter-
stützt und flog seine Mitarbeiter zu den Work-
shops aus vielen weltweiten Standorten ein.
ZUFRIEDENER KUNDE Doch zuerst wurden die Stammdaten mit den
aktuellen Bisnode Datenbanken abge glichen
und wenn nötig ergänzt. Die Anwendungen
von Bisnode sorgen für ein professionelles
Stammdatenmanagement: So werden Dublet-
ten nicht gelöscht, sondern kenntlich gemacht.
Dies geschieht auf Basis der D-U-N-S Nummer.
Inaktive Firmen werden mit einem Out-of-
Business-Indikator versehen. Dieser wird ge-
nutzt, um zu prüfen, ob sich das Unternehmen
komplett aus dem aktiven Geschäftsleben ver-
abschiedet, oder ob es sich durch eventuelle
M&A-Aktivitäten verändert hat und in einem
anderen – übernehmenden – Unternehmen,
aufgegangen ist. Inzwischen laufen die Up-
dates zum Abgleich halbjährlich. „Insgesamt
war und ist die Zusammenarbeit mit den IT-
Experten von Keller sehr gut verlaufen. Wir
haben zusammen an einem Strang gezogen
und unser gemeinsames Ziel immer klar im
Auge gehabt“, so Henning. So gut, dass der
Kunde daraufhin Bisnode auf eine Lösung im
Bereich Compliance Screening angesprochen
hat. Aber das ist eine andere Geschichte.
„Eine einheitliche Datenbasis ist die Grundlage
für eine funktionierende
Stammdaten-verwaltung.“
SASCHA HENNINGSenior Business Consultant
23
BISNODE SOLUTIONS
Frauen in Deutschland. Es wird einen Kulturwan-
del in den Unternehmen einleiten.“
MIT GUTEM BEISPIEL VORAN Dass der Kulturwandel in den technischen Beru-
fen besonders stark ausfallen muss, um der Quote
gerecht zu werden, belegt die Studie. Die Grund-
lage für die Erhebung bildet die Hoppenstedt
Firmendatenbank (mehr dazu rechts). Durch eine
spezifische Auswertung dieser haben die Studien-
leiter eine Datenbank für Frauen im Management
erstellt. Darin enthalten: die 228.000 nach Umsatz
und Mitarbeiterzahl größten Unternehmen
Deutschlands, 736.200 Personen, darunter
155.000 Frauen im Top- und Mittelmanagement.
Diese Informationen macht Bisnode der Öffent-
lichkeit zugänglich. Mit der eigenen Personalpo-
litik ist das Unternehmen zudem bereits einen
Schritt weiter. Wenn eine Stelle neu besetzt wird,
entscheidet sich das rein nach der Qualifikation.
Den Vertrieb etwa, normalerweise eine Männer-
domäne, leitet seit 2013 Susanne Bender. Sie sam-
melte zunächst als Account Managerin Erfahrun-
gen an der Kundenbasis und qualifizierte sich von
dort aus für Führungsaufgaben im Vertrieb. Es
folgten einige Stationen in leitender Position, be-
vor sie zu Bisnode Deutschland wechselte. „Ich
habe die Erfahrung gemacht, dass deutsche Un-
ternehmen hier leider Nachholbedarf haben“, sagt
sie. „Internationale Unternehmen hingegen tun
sich weniger schwer.“
echnik ist Männersache. Die-
se Ansicht ist weit verbreitet.
Und tatsächlich sind es we-
sentlich weniger Frauen als
Männer, die in Maschinenbau,
Elektrotechnik oder Informa-
tionstechnologie und Tele-
kommunikation (ITK) tätig
sind. Besonders gering ist die Frauenquote im
Top- und Mittelmanangement. Nur 17,3 bis 19,1
Prozent der Vorstände und Manager sind in diesen
Branchen weiblich. Zum Vergleich: Im Bundes-
durchschnitt aller Branchen sind es immerhin
24,8 Prozent. Das hat die Studie „Frauen im Ma-
nagement in Industrie 4.0“ ergeben, die Bisnode
Deutschland gemeinsam mit der Universität Os-
nabrück erstellt hat.
UNGENUTZTE POTENZIALE Die Studie zeigt, dass es in Sachen Genderpolitik
erheblichen Nachholbedarf gibt – und das gerade
in den Branchen, die als besonders innovativ gel-
ten. Rund die Hälfte aller Hochschulabsolventen
sind heutzutage weiblich. Diese Potenziale sollen
in Zukunft optimal ausgeschöpft werden. Deshalb
hat die Bundesregierung zum Anfang des Jahres
eine festgeschriebene Mindest-Frauenquote von
30 Prozent für neu zu besetzende Aufsichtsrats-
posten eingeführt. Zunächst gilt diese in den
100 größten Unternehmen. Familienministerin
Manuela Schwesig (SPD): „Das Gesetz ist ein his-
torischer Schritt für die Gleichberechtigung der
FEMININ GEFÜHRTMANAGEMENTPOSTEN übernehmen Frauen seltener als Männer. In einer Studie fand Bisnode heraus, dass ihr Weg nach oben in technischen Berufen besonders schwer ist. Abhilfe schafft die Frauenquote – oder vorausschauende Personalpolitik.
T„„Ich habe die
Erfahrung gemacht, dass
deutsche Unter-nehmen hier
leider Nachhol-bedarf haben. Internationale Unternehmen
hingegen tun sich weniger schwer.“
SUSANNE BENDER Executive Director
Sales Germany
25
FRAUEN IN DER CHEFETAGE
Quelle: Bisnode Deutschland GmbH
BISNODE STUDIE
FRAUEN IM TOP- UND MITTELMANAGEMENT NACH BRANCHEN UND GESAMT IN DEUTSCHLAND IM JAHR 2016
25
20
15
10
5
0
18,3
17,3
19,1
18,9
24,8
Bun
desd
urch
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Indu
strie
4.0
%
DATEN AUF KNOPFDRUCK
MEHR ALS FÜNF MILLIONEN Firmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, mehr als sieben Millionen Ma-nager der ersten und zweiten Führungsebene sowie Ent-scheidungsbeeinflusser der dritten Ebene, vier Millionen Bilanzen und mehr als 800.000 Beteiligungsangaben – all diese Informationen bündelt die Hoppenstedt Firmendaten-bank von Bisnode.
Und trotz ihrer Größe zeigt die Datenbank immer nur genau die Daten an, die gerade relevant sind. Denn der Nutzer kann sie nach 250 verschiedenen Suchkriterien filtern wie etwa Umkreis, Branche, Betriebsgröße oder Funktion der gesuch-ten Ansprechpartner. Zusätzlich lassen sich die Ergebnisse veranschaulichen anhand von Trendgrafiken und Landkarten. So hilft die Hoppenstedt Firmendatenbank Unternehmen bei der Branchen-, Markt- und Standortanalyse.
HOPPENSTEDT FIRMENDATENBANK INFOFLYER ZUM DOWNLOAD PER QR-CODE WEITERE INFOS: WWW.BISNODE.DE/PRODUCT/FIRMENDATENBANKODER [email protected]
2005 06 07 08 09 2010 11 13 14
MASCHINENBAU Mit den Branchen-Insights zur deutschen Maschinenbau-Industrie liefert Bisnode relevante Basis- und Hintergrundinformationen zur Beurteilung des wirtschaftlichen Umfelds der Branche. Dazu gehören unter anderem Analysen zu Strukturen und Verflechtungen der Unternehmen, zu deren Zahlungsverhalten und Bonität und vieles mehr. TREND+ fasst wesentliche Zahlen, Daten und Fakten zu einem der wichtigsten Wirtschaftssektoren Deutschlands zusammen.
NEUGRÜNDUNGEN DER BRANCHE SEIT 2005 (AKTIVE UNTERNEHMEN)
VERTEILUNG DER MARKTTEILNEHMER NACH RECHTSFORM
1.207BRANCHEN-UNTERNEHMEN GEHÖREN EINER AUSLÄNDISCHEN KONZERNMUTTER.
5.908MASCHINENBAU-UNTERNEHMEN SIND ÜBER EINEN KONZERN MITEINANDER VERBUNDEN, 19.613 FIRMEN SIND DIES NICHT.
DIE WELT IN ZAHLEN
FIRMEN-FINANZEN Die durschnittliche Eigenkapital-quote der deutschen Maschinenbau-Branche liegt bei 24,5 Prozent.
24,5 %
ÄLTER ALS ZEHN JAHRE Anteil der Maschinenbau-Unter-nehmen (insgesamt 18.172), die älter sind als zehn Jahre.
71,2 %
NEUGRÜNDUNGENAnzahl der Neugründungen in der Maschinenbau-Branche in den Jahren 2005 bis 2015.
7.574
BESTE ZAHLERFirmen, die älter als 50 Jahre sind, haben mit 87,5 Prozent das beste Zahlungsverhalten.
87,5 %
1.000
800
600
400
200
0
12
BISNODE SOLUTIONS
12.028MASCHINENBAU-FIRMEN BESCHÄFTIGEN INSGESAMT 47,1 PROZENT DER MITARBEITER.
GmbH
Einzelunternehmen
GmbH & Co. KG
Einzelfirma
Gesellschaft bürgerlichen Rechts
Andere
601912
324
%
BONITÄT
ODER 21.804 BRANCHEN-UNTERNEHMEN WERDEN IM INDEX MIT EINER BONITÄT VON 2 UND BESSER EINGESTUFT.
85,43 %
QUELLEN: Bisnode Branchen-Insights, Maschinenbau-Industrie, Mai 2016
€URO
27
24,6 % Andere Länder
7,0 % Hessen
8,3 % Niedersachsen
16,6 % Bayern
24,6 % Baden-Württemberg
23,9 % Nordrhein-Westfalen
GELD/EURO UMSATZ IM VERGLEICH
ANZAHL DER UNTERNEHMENSGRÜNDUNGEN SEIT 18741.000
800
600
400
200
0
78 82 87 92 96
1900
1874
1920
1960
1980
2000
194004 44 48 52 64 68 72 84 88 92 96 04 08 1276562408 2812 3216 36
SOLUTIONS BISNODE
BUNDESLÄNDER MIT HOHER MASCHINENBAU-DICHTE
ANZAHL DER MASCHINEN- BAUUNTERNEHMEN
MIT EINEM UMSATZ BIS ZU EINER MILLION EURO
ANTEIL WEIBLICHER FÜHRUNGSKRÄFTE
IM TOP-MANAGEMENT DER BRANCHE. DER BUNDESDURCHSCHNITT LIEGT BEI 11,7 PROZENT.
ANTEIL DER MASCHINEN- BAUER IN DEUTSCHLAND,
DIE IHREN VERPFLICHTUNGEN PÜNKTLICH NACHKOMMEN
Der Bundesdurchschnitt liegt bei 85,36 Prozent.
Das sind 51,5 Prozent aller Firmen der Branche.
84,88 %
13,9%
REGIONALE VERTEILUNG DER HIESIGENMASCHINENBAU-UNTERNEHMEN
86,1 %
WEST
OST
0,4 %Anteil der
Unternehmen mit einem Jahres-
umsatz bis 999.999 Euro,aber lediglich
2 Prozent Anteil
am Branchen-
umsatz
Anteil der Unternehmen
mit einem Jahres-
umsatz über 250 Mio. Euro und
einem Anteil von
37,1 Prozent am Branchen-
umsatz
51,5 %
7,8 %
Rund 2,6 Terabyte Daten, 11,5 Mil-
lionen Dokumente, 214.000 Brief-
kastenfirmen – die Panama Papers
führen in eine Parallelgesellschaft
der anderen Art. Einen Tag nach
der Veröffentlichung des größten
Datenleaks fordert Bundesjustizminister
Heiko Maas ein Transparenzregister.
Herr Dr. Geulen, die Panama Pa-pers sind in aller Munde. Wie sehr beschäftigt das größte Leck im Zeit-alter des Datenjournalismus auch Bisnode?Dr. Eckhard Geulen: Natürlich sehr, wir
verfolgen aktuelle Themen wie jeder andere
auch. Und im konkreten Fall sind wir natür-
lich auch in professioneller Hinsicht hellhörig
geworden. Im Rahmen unserer Compliance-
Lösungen beschäftigen wir uns schon seit
Längerem intensiv mit Firmenbeteiligungen
und -verflechtungen und der Ermittlung wirt-
schaftlich Berechtigter.
Bundesjustizminister Heiko Maas fordert nun ein „Transparenzregis-ter“, bringt das Licht in den Dschun-gel der Steueroasen? Dr. Geulen: Wie Herr Maas sagt, soll die
Heimlichtuerei ein Ende haben, und er plä-
diert für ein weltweites Verbot von Firmen
und Stiftungen, deren wirtschaftlich Berech-
tigte anonym bleiben. Das angesprochene
Transparenzregister wäre aber natürlich ein
nationales Instrument und böte daher nicht
die Mittel, um Briefkastenfirmen in der Kari-
bik oder in anderen Steueroasen beizukom-
men. Wir bei Bisnode verfügen über eine
außerordentlich umfangreiche globale Daten-
bank, mit deren Hilfe wir wirtschaftlich
Berechtigte und komplexe Eigentümerstruk-
turen erfassen können.
Worauf zielt der Vorschlag der Bundesregierung dann Ihrer Meinung nach ab?Dr. Geulen: Es ist sicherlich ein wichtiges
Signal in Richtung der internationalen Finanz-
märkte, auch wenn ich befürchte, dass der
Ansatz so lange wirkungslos bleiben wird, wie
er nicht von anderen Staaten aufgegriffen wird.
Ist Ihrer Ansicht nach ein Verbot von Firmen machbar, deren wirt-schaftlich Berechtigter anonym ist?Dr. Geulen: Wir können hier in Deutsch-
land und Europa sicherlich nicht verhindern,
dass in anderen Ländern Firmen gegründet
„Ein nationales Register ist sicherlich
ein Anfang. Aber in einer globalisierten Welt braucht es weltweite
Daten.“
DR. ECKHARD GEULENBisnode Geschäftsführer
DACH-Region
BISNODE SOLUTIONS
RUF NACH MEHR TRANSPARENZ
PANAMA PAPERS Dr. Eckhard Geulen, Bisnode Geschäftsführer DACH-Region, im Gespräch über das größte Leck im Zeitalter des Datenjournalismus, erforderliche Compliance-Richtlinien und Präventionsmöglichkeiten mit Lösungen von Bisnode.
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HELLHÖRIG GEWORDEN Dr. Eckhard Geulen fordert
mehr Transparenz, um illegale Machenschaften zu verhindern
werden. Und selbstverständlich ist auch nicht
jede Gründung einer Briefkastenfirma in
beispielsweise karibischen Ländern mit der
Verschleierung von Geldern oder illegalen
Machenschaften verknüpft. Aber Transparenz
ist die Voraussetzung, um Wirtschaftskrimi-
nalität, Geldwäsche und Terrorismusfinan-
zierung zu verhindern.
Innerhalb Europas wäre aber so ein Register denkbar?Dr. Geulen: Nicht nur denkbar, die im ver-
gangenen Jahr im Europäischen Parlament
verabschiedete vierte EU-Geldwäschericht-
linie fordert von den Mitgliedsstaaten ein Re-
gister, das die wirtschaftlich Berechtigten von
Firmen erfasst. Insofern ist die jetzige Reak-
tion nicht nur im Hinblick auf die aktuellen
Ereignisse zu sehen.
Wer hätte Einblick in diese Daten?Dr. Geulen: Genau das ist wohl noch nicht
klar und wird daher auch bereits kritisiert.
Die bisherigen Informationen deuten darauf
hin, dass ein solches Register nicht für alle
Bürger einsehbar sein soll.
Ist diese Kritik denn berechtigt?Dr. Geulen: Sagen wir es mal so: Für unse-
re Kunden ermitteln wir wirtschaftlich
Berechtigte weltweit und durchleuchten auch
die komplexesten Firmenverflechtungen. Dies
ist bei der Einhaltung von Compliance-Richt-
linien ja auch essenziell. Unsere globale
Datenbank steht damit auch der Öffentlich-
keit zur Verfügung.
Wie umfangreich ist diese Daten-bank im Detail?Dr. Geulen: Wir verfügen über Unterneh-
mensinformationen zu mehr als 250 Millionen
Unternehmen aus 220 Ländern. Natürlich auch
aus Panama und anderen Steueroasen wie den
Britischen Jungferninseln, Vanuatu und Liech-
tenstein. Wir haben uns aufgrund der aktuel-
len Lage mal angeschaut, welche deutschen
Unternehmen zum Beispiel die weltweit
höchste Muttergesellschaft in einem Land ha-
ben, das von der EU-Kommission als Steuerpa-
radies eingestuft wurde. Und das sind nicht so
wenige. Sehr beliebt sind hier auch die Cay-
man Islands oder die Bermudas. Aus welchen
Gründen diese Unternehmen die Muttergesell-
schaft dort ansiedeln, können allerdings auch
wir im Einzelnen nicht sagen.
HINTERGRUNDAM 3. APRIL 2016 präsentierten 109 Zeitungen, Fernsehstationen und Online-Medien in 76 Ländern zeitgleich die Recherche-Ergebnisse eines Verbunds von Investigativ-Journalisten, die zwölf Monate lang die Daten eines anonymen Whistleblowers ausgewertet hatten. Das Ergebnis: Die Anwalts-kanzlei Mossack Fonseca half mehr als 14.000 Klienten bei der Gründung von 214.488 Firmen an 21 Offshore-Finanzplätzen. Damit stehen die Themen Steueroasen und Steuervermeidung einmal mehr im Mittelpunkt, und deutsche
Politiker fordern Konsequenzen aus den jüngsten Enthüllungen.
ERFOLG OHNE GRENZEN
BISNODE SOLUTIONS
RUNDUMBLICK Mit Bisnode Insights analysieren und vergleichen Unternehmen ihre Datenbestände – sogar über Ländergrenzen hinweg. Das hilft ihnen, Chancen und Risiken zu erkennen sowie kompetente Entscheidungen zu treffen.
illkommen in der Zettabyte-Ära!
Die Datenmenge, die wir weltweit
erstellen und vervielfältigen, wird
im Jahr 2020 bei rund 40 Zetta-
byte liegen – so schätzen Analys-
ten des US-amerikanischen Markt-
forschungsunternehmens IDC.
Hinter dieser Riesenzahl stehen
stattliche 21 Nullen. Oder wie es der Software-
Hersteller Cisco bildlich ausdrückt: Wenn der
klassische Büro-Kaffeebecher auf dem Schreib-
tisch ein Gigabyte darstellt, entspricht ein Zetta-
byte dem Volumen der Chinesischen Mauer.
Daten gelten als Rohstoff unserer Zeit. Sie helfen
Unternehmen, ihre Kunden besser zu verstehen,
passende Produkte zu entwickeln und kostenef-
fizienter zu arbeiten. Laut einer internationalen
Studie des Technologiekonzerns Xerox aus dem
Jahr 2015 gaben 56 Prozent der Firmen an, dass
sie durch Big Data bereits Geschäftserfolge ver-
zeichnen konnten. Gleichzeitig bereitet die Da-
tenflut vielen auch Kopfzerbrechen. Eine beson-
dere Herausforderung: die Qualität der
Informationen. Fast die Hälfte der deutschen
Betriebe hat hier Probleme, im europäischen
Schnitt sind es dagegen nur 34 Prozent.
VIERFACH WIRKSAMDamit eine effektive Datennutzung gelingt, soll-
ten Unternehmen deshalb auf kompetente Unter-
Wstützung setzen. Bisnode Deutschland bietet als
einer der führenden Anbieter für digitale Wirt-
schaftsinformationen ein Produkt an, das spezi-
ell für die Analyse von Geschäftspartnerdaten
entwickelt wurde. Bisnode Insights liefert Fir-
men einen aussagekräftigen Status quo des Da-
tenmaterials, strukturiert und durchleuchtet es
und gibt individuelle Handlungsempfehlungen
für Marketing, Vertrieb und Finanzen. Ein Tool
mit vierfachem Mehrwert: Die Analyse erstreckt
sich auf die Bereiche Datenqualität, Geografie,
Kundenprofil und Risiko.
KENNE DEINE KUNDENUm erfolgreich arbeiten zu können, ist die Qua-
lität der Daten entscheidend. Ein Beispiel: Dub-
letten, also mehrfach angelegte Kundenadres-
sen, sind in deutschen Unternehmen immer
noch an der Tagesordnung und verursachen
hohe Kosten durch Porto, Material und Arbeits-
aufwand sowie mögliche Reputationsverluste.
Gründe genug also, um das Datenmaterial regel-
mäßig auf den Prüfstand zu stellen. Bisnode
Insights unterstützt Firmen dabei, Schwachstel-
len herauszufiltern. Neben einer guten Daten-
basis zahlen sich auch genaue Kenntnisse in
der geografischen Verteilung bestehender und
potenzieller Kunden aus. Denn nur so können
Unternehmen ihre Ressourcen effektiv einset-
zen und Wachstum generieren. Zudem erstellt
Bisnode Insights ein detailliertes Kundenprofil,
„Bisnode Insights hilft Unterneh-
men, internatio-nale Geschäfts-
partnerportfolios zu analysieren. Darüber hinaus liefert das Tool vergleichbare
Ergebnisse über Ländergrenzen
hinweg.“
CATRIN BEST Product Manager,
Bisnode Deutschland
das Unternehmensentscheidern hilft, ihre Mar-
keting- und Vertriebsstrategien optimal auszu-
richten. Zusätzliches Plus: die korrekte Einschät-
zung der Risikoprofile aller Geschäftspartner,
um etwa Forderungsausfälle zu minimieren.
BLICK ÜBER DEN TELLERRANDDa immer mehr Unternehmen geschäftlich in
anderen Ländern tätig sind, wurde das Pro-
dukt um internationale Bausteine ergänzt. „Mit
Bisnode Insights helfen wir Unternehmen, inter-
nationale Geschäftspartnerportfolien zu analy-
sieren. Darüber hinaus liefern wir vergleichbare
Ergebnisse über Ländergrenzen hinweg“, erklärt
Catrin Best, Product Manager von Bisnode
Deutschland. Firmen haben die Möglichkeit, je-
des einzelne Land genau unter die Lupe zu neh-
men und so wertvolle Erkenntnisse etwa für die
Expansion auf einem bestimmten Markt zu sam-
meln. Das Analysetool bereitet die Daten so auf,
dass Unternehmen beispielsweise US-amerika-
nische und deutsche Kunden seriös miteinander
vergleichen können. Weiterer Vorteil: Die
Erkenntnisse und Grundlagen, die Bisnode
Insights liefert, unterstützen effektiv das Re-
porting im jeweiligen Unternehmen. Alle
Analysen und Präsentationen sind übersichtlich
aufbereitet – wahlweise in Deutsch, Englisch,
Italienisch oder Französisch. So gerüstet können
sich Unternehmen im Datenzeitalter entschei-
dende Wettbewerbsvorteile sichern.
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WELTWEIT WIRKSAMANALYSE MIT SYSTEM
RUND UM DEN GLOBUS: Bisnode Insights durchleuchtet nationale wie internationale Geschäftspartnerdaten
KONTAKT CATRIN BEST [email protected]
ZUM PRODUKTBISNODE INSIGHTSWWW.BISNODE.DE/ BISNODE-INSIGHTS
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Unternehmen aussagekräftige Erkenntnisse
Analytical Insights von Bisnode
ENTDECKEN SIE POTENZIALEMit Bisnode Insights analysieren und vergleichen Sie Ihren Daten bestand und entdecken so neue Potenziale und vorhandene Risiken. Erfahren Sie, wo und wie Sie noch wachsen können – und mit welchen Zielgruppen. Entdecken Sie, welche Märkte für Ihr Unternehmen besonders attraktiv sind und wie Sie Umsatz und Rendite dauerhaft optimieren können. Für Ihren unternehmerischen Erfolg!
Bisnode ist ein
führender europäischer
Anbieter im Bereich
Daten & Analytics
Wir unterstützen Unter-nehmen dabei, Kunden zu fi nden und über den gesamten Kundenlebens-zyklus zu managen. Dies tun wir, indem wir wegweisend Daten in Smart Data überführen, um unseren Kunden smarte Entscheidungen zu ermöglichen. Wir beschäftigen 2.400 Mitarbeiter in 18 Ländern, unser Hauptsitz ist in Stockholm, Schweden.
Rufen Sie uns an:
0800 38 00 55 57www.bisnode.de
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Bitte richten Sie mir einen kostenlosen Online-Zugang für die Firmendatenbank ein.
Ich wünsche mir ein exklusives Beratungsgespräch zum Thema Compliance.
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