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Wissen · Dem Phänomen Bolt scheint mit Statistik also kaum beizukommen zu sein.DashabenschonandereStudien erfahren,dieBoltinzwischenzurMa-kulatur gerannt hat. So zum Beispiel eine

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  • 30. August 2009

    NZZ am Sonntag

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    Wissen

    57

    100-Meter-Lauf

    Dem ultimativenWeltrekord auf derSpur. Seite 58

    Im grössten NotfallHerzmassage stattMund-zu-Mund-Beatmung. Seite 63

    CHRISTINE BÄRLOCHER

    SchweinegrippeIn Hunderten MillionenEiern wird der Impfstoffausgebrütet. Seite 59

    .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..� Fortsetzung Seite 58

    Marie-Meierhofer-Instituts in Zürich,

    Bildung ab GeburtMittelschicht-Eltern suchen sie – Kinder aus bildungsfernen Familien brauchen sie: Frühkindliche Bildungist in der Schweiz noch immer Mangelware und erreicht erst noch die Falschen. Von Kathrin Meier-Rust

    Die SchweizerischeUnesco-Kommissionfordert einen natio-nalen Bildungsplanfür die Frühförde-rung ab Geburt. SVP-Politiker befürchten

    «Staatskinder» und «Ent-elterung».Derweil schickt die bildungsbeflisseneMittelschicht ihre Zweijährigen in dieKrippe für künftige Manager.

    Die Vorstellungen von früher Bil-dung gehen offensichtlich weit ausein-ander. Doch in einem Punkt scheintman sich einig: Die ersten Lebensjahresind eine Phase grösster Lernfähigkeitund daher wichtig für die weitere Ent-wicklung eines Kindes. Diese neuro-biologische Erkenntnis bezweifelt heu-te niemand mehr. Alles andere schon –vielleicht, weil sich in der Frage nachder frühen Bildung so viele Fäden desgesellschaftlichen Wandels der letztenJahrzehnte kreuzen.

    Sicher, sauber, satt – so lautete einstdas Motto der guten Kleinkind-Betreu-ung, und so lagen sie in ihren Bettchen,die Säuglinge und Kleinkinder jenerbedauernswerten Mütter, die «Fremd-

    betreuung» in Anspruch nehmenmussten. Die Wissenschaft bemühtesich damals vor allem darum, denSchaden der Krippe für die Mutter-Kind-Bindung abzuwägen.

    So ziemlich alles an diesem Bild hatsich in den letzten zwanzig Jahren radi-kal gewandelt. Längst sind es die öko-nomisch gutgestellten, bildungsnahenEltern, die den Krippenplatz schon vorder Geburt des Sprösslings reservie-ren. Studie nach Studie vor allem ausden USA und England hat inzwischenden grossen Nutzen gezeigt, den fami-lienergänzende Betreuung Kindern ausbildungsfernen Familien bringen kann.Gerade diese nehmen die Krippenplät-ze aber weniger in Anspruch als früher.

    Was heisst frühe Förderung? Früh-kindliche Bildungskonzepte – heutemeist als frühkindliche Bildung, Be-treuung und Erziehung oder FBBE be-zeichnet – gehen zwar über die liebe-volle Aufbewahrung von einst hinaus.Insofern soll die Krippe heute nichtmehr nur Ort der Betreuung, sondernauch Ort der Bildung sein. Keinesfallsmeint FBBE aber eine Vorverlegungvon Kindergarten oder gar Schule. «Esgeht nicht um Lektionen oder Kurse,auch nicht um Buchstaben und Zah-len», erklärt Margrit Stamm, Erzie-hungswissenschafterin an der Univer-sität Freiburg.

    Mit Astronomie oder Englisch fürDreijährige hat FBBE deshalb nichts zutun. Stamm nennt diese Art von Früh-bildung eine «Treibhaus-Förderung»,die sich in der Mittelschicht stark ver-breite, die aber, wie klinische Studienzeigten, oft auf eine Überforderung desKindes hinauslaufe. Ihre Studie zu Kin-dern, die bei Schuleintritt bereits lesenund rechnen können, habe zudem klargezeigt, dass «instruierte» Kinder imGegensatz zu «Selbstlernern» ihrenVorsprung in der Schule schnell wie-

    der verlören. Kleine Kinder müssennicht gebildet werden, sie bilden sichselbst, so lautet der Kernsatz der heuti-gen Konzepte zur Frühpädagogik. Esgeht deshalb darum, Kleinkindern eineanregende Lernumgebung zu bietenund das, was sie von sich aus tun, zuunterstützen und zu begleiten: ihr be-ständiges Erkunden, Beobachten, Fra-gen und Ausprobieren.

    Regula Keller vom Kita-VerbundArtergut in Zürich leitet eine von 13Kindertagesstätten in der deutschenSchweiz, die seit Anfang Januar dieseArt der Frühpädagogik erproben. «Wirhaben alle eine Vorstellung davon, waskleine Kinder gerne machen: bauen,mit Bäbi oder Autos spielen», erklärtKeller. «Doch in Wirklichkeit ist das

    Potenzial und die Neugierde vonKleinkindern viel grösser.» Man habedeshalb einerseits die angeleitete Be-schäftigung stark reduziert – zusam-men basteln oder malen – und anderer-seits vielfältiges neues Material ange-schafft zum Experimentieren, für Rol-lenspiele, zum Werken. Immer mitdem Ziel, möglichst vielfältige Lern-erfahrungen zu ermöglichen. Auch dieAufgabe der Erzieherinnen ist damiteine andere: Statt primär Aktivitätenanzubieten, konzentrieren sie sich nunganz auf die Beobachtung jedes Kin-des, um es individuell anregen zu kön-nen. Die Umstellung sei nicht einfachgewesen – «keine Aktivität anbietenund trotzdem ganz präsent sein istschwierig», erzählt Keller. Doch inzwi-schen sei man begeistert: «Es ist ruhi-ger geworden in unserer Kita, die Kin-der sind immer beschäftigt mit ihrenEntdeckungen.»

    Ein ähnliches Projekt läuft seit Junidieses Jahres in 25 Krippen in der deut-schen Schweiz unter der Leitung des

    Margrit Stamm

    «Bei der frühkindli-chen Bildung geht esnicht um Lektionenund Kurse, auchnicht um Buchsta-ben und Zahlen.»

    Quelle: Sake 2008

    aus Paarhaushalten

    Kinder bis 6 Jahre

    aus Einelternhaushalten

    46,9%

    72,0%

    Kleinkinder bilden sich selbst. Auch wenn sie bloss in die Luft gucken. (28. 8. 2009)

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    58 Wissen NZZ am Sonntag � 30. August 2009

    Bildung ab . . ........ . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . .. . . ..� Fortsetzung von Seite 57

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    es basiert auf einem Konzept aus Neu-seeland und Deutschland, das in diesenLändern seit Jahren praktiziert wird.Hierbei erstellen die Erzieherinnenaufgrund ihrer Beobachtung für jedesKind eine Bildungs- und Lerngeschich-te, auch mit Fotos, die dem Kind vorge-lesen wird und die auch Eltern einse-hen können. «Kinder geniessen dieseBeobachtung und Beachtung», erklärtdie Projektverantwortliche CorinaWustmann. «Jedes Kind erfährt: Ichbin kompetent, ich werde gesehen. Wirstärken damit die Selbstwirksamkeit.»

    Was Eltern täglich tunMit dem Kleinkind sprechen, seine In-teressen beobachten, seine Fortschrit-te wahrnehmen – ist das nicht einfach,was Eltern täglich tun? «Wir wissenschon lange, dass Eltern aus der Mit-tel- und Oberschicht ihren Kleinkin-dern sozusagen automatisch sozialeKontakte und vielfache Lernanreizeanbieten», erklärt Andrea Lanfranchivon der Hochschule für Heilpädagogikin Zürich. «Da muss man gar nichtsweiter extra fördern.» Der eher autori-täre Erziehungsstil von bildungsfer-nen Eltern – befehlen und verbieten –sowie mangelhafte sprachliche Inte-gration von Migrantenfamilien wirkesich dagegen negativ auf den Bildungs-erfolg ihrer Kinder aus. «Seit einigenJahren merken wir in der Schweiz,dass wir trotz grossen Verbesserungenin der Schule nicht vom Fleck kom-men: Kinder aus sozioökonomischschwachen Familien starten im Kin-dergarten mit Lern- und Sprachdefizi-ten, die sie später nicht mehr aufholenkönnen.»

    Lanfranchi hat eine Langzeitstudiezur Wirkung von früher Förderung aufden Schulerfolg durchgeführt: Er un-

    tersuchte 1998 die vorschulische Be-treuung von 876 vier- und sechsjähri-gen Kindern in Winterthur, Neuenburgund Locarno. Bei Kindergarten- undSchuleintritt ein Jahr später wurdenKinder, die eine Krippe, Spielgruppeoder Tagesfamilie besucht hatten, vonihren Lehrpersonen signifikant besserbeurteilt (sprachlich, kognitiv und so-zial) als Kinder, die nur in der Familieaufgewachsen waren. Dieser positiveEffekt war bei Migrantenfamilien be-sonders gross. Er verlor sich bei ihnenjedoch im Lauf der Schulzeit, wie eineFolgebefragung nach sieben Jahrennun ergab, weil beim Übertritt in dieOberstufe andere Faktoren, etwa derBildungshintergrund der Eltern, stär-ker zum Tragen kamen.

    Einen ähnlichen Befund zeigen diegrossen Studien aus den USA undGrossbritannien: Langzeiteffekte vonfamilienergänzender Betreuung sindschwer zu messen, weil die Rolle desElternhauses für den Bildungserfolgeines Kindes nach wie vor absolut zen-tral ist. Margrit Stamm fasst die Resul-tate einer inzwischen nahezu unüber-blickbaren internationalen Forschungfolgendermassen zusammen: «Insge-samt profitieren Kinder aus sozialschwachen und bildungsfernen Fami-lien von familienergänzender Betreu-ung auch dann noch, wenn deren Qua-lität nicht optimal ist. Für Kinder ausprivilegierten Familien kann es dage-gen eher nachteilig sein, wenn sie zufrüh und zu lange in einer mittelmässi-gen externen Betreuung sind.»

    Psychosoziale Versorgungslücke«Wir haben in der Schweiz denVorschulbereich allzu lange nicht be-achtet und sind deshalb in einen Rück-stand geraten», erklärt Margrit Stamm.Andrea Lanfranchi geht noch weiter:Nach einer flächendeckenden Versor-gung durch Kinderarzt und Mütter-beratung im ersten Lebensjahr habedie Schweiz eine eigentliche «psycho-soziale Versorgungslücke» zwischenerstem Geburtstag und Kindergarten.«In einigen Kantonen der deutschenSchweiz kommen Migrantenkinder mitfünf oder sogar sechs Jahren, nämlichbeim Eintritt in den obligatorischenKindergarten, zum ersten Mal in Kon-takt mit der Schulsprache – das ist vielzu spät.» Gerade Migranten, so Lan-franchi, sei der Wert der frühkind-lichen Bildung wenig bewusst, ihreNutzung von familienergänzenden An-geboten ist tendenziell rückläufig.

    Es ist diese Risikogruppe der be-nachteiligten Kinder, auf die sich dieAnstrengungen der Frühförderungkonzentrieren müssen. Andrea Lan-franchi beginnt dafür gerade das«Zürcher Interventionsprojekt Früh-förderung mit Eltern», das benachtei-ligte Kinder ab Geburt fördern soll.Denn, so der Forscher: «Unsere Stütz-massnahmen kommen in der Schweizheute zu spät. Wir müssen früher be-ginnen und gezielter vorgehen.»

    S

    DakommtkeinWissenschaftermehrnachNach Usain Bolts Bestzeiten spekulieren Forscher über den ultimativen Weltrekord. Von Leonid Leiva

    In Peking, in Berlin und in Zürich – woauch immer er auftritt: Usain Boltrauscht stets als Erster über die Ziel-linie, selbst wenn er wie am Freitag-abend im Letzigrund den Start ver-schläft. Er sprengt Weltrekorde mit un-fassbarer Leichtigkeit und lässt amEnde alle Fragen offen: Kann man ohneDoping so schnell laufen?, fragen dieSkeptiker. Und wo liegen Bolts Gren-zen oder die des Menschen überhaupt?Niemand scheint eine Antwort auf die-se Fragen zu haben.

    Zuletzt versuchten niederländischeMathematiker der Universität Tilburg,den ultimativen Weltrekord vorauszu-sagen. Sie kamen in einer im Juli pu-blizierten Studie auf atemberaubende9,29 Sekunden. Allerdings enthielt ihrDatensatz Bestzeiten von Athleten ausder Zeit vor 1991, also vor der Einfüh-rung der modernen Dopingtests. Vonden suspekten Daten bereinigt, lautetder geschätzte ewige Weltrekord nurnoch 9,51. Dies wiederum scheint nachBolts 9,58 im Berliner WM-Finale nichtmehr unerreichbar fern zu sein. Zumaldie Forscher zugeben, dass sich ihreSchätzung durch Bolts neue Bestleis-tung kaum ändern wird. «Unseren Be-rechnungen liegen die Bestzeiten von762 Sprintern zugrunde», erläutertSander Smeets, Mitautor der Studie.«Nun hat sich nur Bolts Bestmarke ge-ändert. Das wird sich kaum auf unserErgebnis auswirken.»

    Sollen die 9,51 also wirklich das Endeder Entwicklung des Usain Bolt sein?Ist kein Raum mehr für eine Leistungs-steigerung? Immerhin gehört die Ber-liner Rennbahn nicht zu den schnells-ten der Welt – auf einer anderen Bahnwären die 9,51 vielleicht schon jetzt er-reicht worden. Andererseits steht Boltmit 23 Jahren sein bestes Sprinteraltererst noch bevor.

    Mit diesen Überlegungen ist das Re-chenmodell der Statistiker überfordert.Die Schätzung basiert nämlich auf der

    Extremwerttheorie, einem bei Versi-cherern beliebten Werkzeug. Es er-möglicht, das Schadensausmass vonsehr seltenen Ereignissen, zum Bei-spiel eines Jahrhunderthochwassers,abzuschätzen. In die Welt des Sportübertragen, liefern die Zeiten der 762Sprinter die statistische Datengrund-lage. Aus ihrer Verteilung leiten dieniederländischen Forscher dann einenExtremwert, den ultimativen Weltre-kord also, ab.

    Die Stichprobe erstreckte sich nurbis Juli 2008, womit Bolts Weltrekordebei den Olympischen Spielen in Pekingund der diesjährigen Weltmeister-schaft in Berlin nicht eingeschlossensind. Aber selbst wenn sie berücksich-tigt wären – in der statistischen Massehätten sie wenig Gewicht. Und fallsBolt nicht der schnellste Mann allerZeiten sein sollte, sagt die Studie eben-so wenig darüber aus, wie der «Gröss-te Anzunehmende Usain» der Zukunftaussehen wird.

    Dem Phänomen Bolt scheint mitStatistik also kaum beizukommen zusein. Das haben schon andere Studienerfahren, die Bolt inzwischen zur Ma-kulatur gerannt hat. So zum Beispieleine im Februar 2008 publizierte Un-tersuchung von französischen For-schern, die Daten seit den Anfängender modernen Olympischen Spieleumfasste. Sie errechneten, dass Welt-rekorde in allen Disziplinen binnen

    weniger Jahrzehnte ein Plateau errei-chen würden. Für den 100-Meter-Laufhielt die Studie eine Zeit von 9,72 Se-kunden für den bestmöglichen Wert.

    Aber nicht nur die Mathematik,auch die Biomechanik scheitert anBolt. Vor ihm galt eine Körpergrösseüber 1,91 Meter als Handicap für eineerfolgreiche Sprinterkarriere. Bei einer

    solchen Statur, so die Sportwissen-schaft, habe ein Athlet zu wenig vonden schnell kontrahierenden Muskel-fasern, die den Erfolg von Schnell-läufern ermöglichen.

    Mit seinen 1,95 ist Bolt im wahrstenSinne des Wortes ein «enormer Sprin-ter». So bezeichnet ihn der amerika-nische Physiologe Peter Weyand vonder South Methodist University, dersich jahrelang mit der Anatomie derweltbesten 100-Meter-Läufer beschäf-tigt hat. «Ein so grosser Mann kannnormalerweise nicht starten», so Wey-and. Bolt widerlegt diese Theorie im-mer wieder. Bei seinem jüngsten Re-kordlauf hatte er schon nach 20 Meternden Kopf vorne. Rund 4 Sekunden spä-ter streifte seine Spitzengeschwindig-keit die 45 km/h. Aber vor allem: Ab30 Metern fiel Bolts Geschwindigkeitnicht mehr unter 43 km/h. Das zeigt:Bolts Stärke liegt nicht nur in derschnellen Beschleunigung in der Früh-phase des Rennens.

    Diese Tatsachen sollten als Beleg fürdie Einmaligkeit von Usain Bolt aus-reichen. Doch wenn man die Statistikvorzieht, dann kann der Blick auf dieGeschichte des 100-Meter-Weltrekordsdie Augen öffnen: 16 Jahre dauerte es,um die Bestzeit von Leroy Burrell(9,90) auf die 9,74 von Asafa Powell zubringen. Um dieselbe Spanne, 16 Hun-dertstelsekunden, hat Bolt den Rekordbinnen 14 Monaten verbessert.

    Frühe Bildung für Kinder von 0 bis 4 in der Schweiz

    Zahlen zur Nutzung von Krippen

    � Trotz mangelhaften statistischen Datenist klar, dass die Schweiz mit 0,2 Prozentdes BIP im internationalen Vergleichsehr wenig investiert in frühkindlicheBildung, Betreuung und Erziehung. (ZumVergleich: Portugal 0 Prozent, Österreich0,6, Frankreich 1,3, Dänemark 2,3). Auchdie Teilnahme von Kindern unter 3 Jah-ren ist mit 7,2 Prozent sehr gering (zumVergleich Portugal 22, Österreich 13,Frankreich 64, Dänemark 64).� Eine exakte Erhebung von Angebot undNachfrage bei der familienergänzendenBetreuung im Frühbereich ist kaum mög-lich. Trotz staatlicher Finanzhilfe bestehtinsgesamt nach wie vor ein Mangel ansubventionierten Kita-Plätzen.

    � Auch darauf ist es zurückzuführen,dass der Anteil der ausländischen Kin-der und Migrantenkinder in Kitas undKrippen seit den sechziger Jahren konti-nuierlich abgenommen hat, während derAnteil von Schweizern und Kindern ausder Mittelschicht gestiegen ist.� In Genf etwa stieg die Nutzung einerKrippe bei Mittelschicht-Familien von 11Prozent im Jahr 1964 auf 41 Prozent imJahr 1997, bei Schweizer Familien von 32auf 61 Prozent. Die Nutzung durch Unter-schichtfamilien sank dagegen im glei-chen Zeitraum von 60 Prozent auf 26,von ausländischen Familien von 47 auf16 Prozent. Eine ähnliche Entwicklungverzeichnet die Stadt Basel. (kmr.)

    Quelle: Sake 2008

    Verwandte (meist Grosseltern)

    Kinderkrippe, Tageskindergarten, -schule

    Tagesmutter, Pflegefamilie

    Bekannte, Nachbarn

    Mittagstisch, Nachschulbetreuung

    Andere Personen (z. B. Kindermädchen)

    Andere Angebote

    Nach Betreuungsart

    0 2010 30 40 50%

    Paarhaushalte mit Kind(ern)

    Einelternhaushalte

    Frühkindliche Bildung – im Spiel mit den Freundinnen in der Kinderkrippe. (Erlenbach, 28. 8. 2009)

    Historische Entwicklung (elektronisch gestoppte Zeiten)

    Erstmals unter 10 Sekunden9,95 s Jim Hines (USA) Mexico City, 1968

    Erstmals unter 9,9 9,86 s Carl Lewis (USA) Tokyo, 1991

    Erstmals unter 9,8 9,79 s Maurice Greene (USA) Athen, 1999

    Erstmals unter 9,7 9,69 s Usain Bolt (Jamaica) Peking, 2008

    Erstmals unter 9,6 9,58 s Usain Bolt (Jamaica) Berlin, 2009

    Quelle: IAAF

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    Usain Bolt (Berlin, 10. August 2009)

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