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TOURISMUS: Strände, Schiffe, schöne Städte oder Alpen? SORGERECHT: Die Suche nach dem richtigen Modell UNO-JAHR DES WALDES: Der Wald als Erholungsgebiet JUNI 11 www.dermonat.li

Der Monat | Juni 2011

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Der Monat | Juni 2011

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Page 1: Der Monat | Juni 2011

tourismus: Strände, Schiffe, schöne Städte oder Alpen?

sorgerecht: Die Suche nach dem richtigen Modell

uno-jahr des waldes: Der Wald als Erholungsgebiet

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Page 2: Der Monat | Juni 2011

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Page 3: Der Monat | Juni 2011

juni 2011

3

Der Drang, etwas Neues zu sehen, Abenteuer zu

erleben oder anderswo einfach die Seele baumeln

zu lassen, ist während der Sommerzeit besonders

ausgeprägt. Wenn die Sonne

vom Himmel strahlt, locken die

Frische der Meere und die Küh-

le der Gebirge. Viele zieht es in

ferne Länder, andere bevorzugen die vertraute

Nähe in einem der Nachbarländer. Aber nicht nur

die Feriendestinationen haben etwas zu bieten für

die Erholung, die Entdeckung

oder das Abenteuer. Auch unser

Land kann entdeckt werden, so-

gar von Einheimischen. In der

Bergwelt kann die Schönheit

und die Ruhe der Natur genos-

sen werden, zahlreiche Mög-

lichkeiten für sportliche Betäti-

gung stehen offen und für kuli-

narische Genüsse sorgen überall

Spitzenköche. Wer etwas Nach-

hilfe braucht, kann sich Anre-

gungen holen: Liechtenstein

Tourismus hat wiederum den Erlebnispass «Liech-

tenstein all inclusive» herausgegeben – mit 25 At-

traktionen für spezielle Erlebnisse, auch für Ein-

heimische.

Günther Meier

Chefredaktor «Der Monat»

i n h a lt | e d i t o r i a l

Ferien – hier oder anderswo?

auch liechtenstein bietet Ferienvergnügen

mit hoher Qualität und abwechslung

Pa n o r a m a 4

t o u r i s m u s Strände, Schiffe, schöne Städte oder Schönheit der Alpen? 6

s ta n d o r t F ö r d e r u n g Kompetenzzentrum für Fragen der Vermarktung 10

r at g e b e r Vorsorgen ist besser

bei Reisen in ferne Länder 12

P o r t r ä t Andreas insam: CEO Valartis Bank 14

F i n a n z P l at z Bankenverband Multiplikator

im in- und Ausland 16

s o r g e r e c h t Die Suche nach dem richtigen Modell 18

o r i g i n a l e i net schaffa, i net so dumm! 22

j a h r d e r F r e i w i l l i g e n Oft entscheidende erste Hilfe der Samariter 24

v o r 5 0 j a h r e n 12. juni 1961: Autoschilder erhalten neues Wappen 25

u n o - j a h r d e s wa l d e s Der Wald als Erholungsgebiet 26

r ä t s e l 28

s c h l u s s P u n k t 30

imPressum: 5. jahrgang, nr. 59, juni 2011, 18 000 Exemplareherausgeber: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, [email protected]: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, [email protected]: Barbara Schmed, Gutenberg AGsatz und druck: Gutenberg AG, FL-9494 SchaanPaPier: Planojet, 100 g/m², FSC-zertifiziertonline: «Der Monat» im internet: www.dermonat.lititelbild: Rund um den Erdball kann das ganze jahr Ferien gemacht werden, aber der Sommer lockt besonders. (Foto: Marco nescher)

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Page 4: Der Monat | Juni 2011

Pa n o r a m a

4

5

juni 2011

wie steht es mit der konjunktur?

Das Amt für Statistik informiert vierteljährlich über die aktuelle Ent-

wicklung in der Wirtschaft.

n    Die Direktexporte von januar bis Dezember 2010 steigen um

7.9 % gegenüber dem Vorjahr. Sie betragen 3'324 Mio. Fr.

n   im jahr 2010 nehmen die Logiernächte in der liechtensteinischen

Hotellerie gegenüber dem Vorjahr um 5.4 % ab. Es werden

115'051 Logiernächte verzeichnet.

n   im jahr 2010 werden von januar bis Dezember 2'227 Motorfahr-

zeuge neu zugelassen. Dies entspricht einer Zunahme um 4.8 %

gegenüber dem Vorjahr.

n   Die Zahl der Arbeitslosen per 28. Februar 2011 beläuft sich auf

436 Personen (ohne Arbeitslose im Zwischenverdienst). Die Ar-

beitslosenquote nimmt innert jahresfrist von 3.2% auf 2.4% ab.

Liechtenstein stösst weniger Kohlendioxid aus Liechtenstein hat sich beim Erdgipfel in Rio

zur Reduktion des Kohlendioxid-Ausstosses ver-

pflichtet. Das Reduktionsziel für die Zeitspanne

2008 bis 2012 beträgt für unser Land minus 8 Pro-

zent gegenüber dem Basisjahr und liegt bei 211'000

Tonnen pro Jahr. Im vergangenen Jahr konnten die

Emissionen auf 247'000 Tonnen reduziert werden.

Das sind immer noch über 30'000 Tonnen über

dem beim Erdgipfel eingegangenen Verpflichtun-

gen. Das Amt für Umweltschutz geht davon, dass

die bislang umgesetzten Massnahmen zur Reduk-

tion der Schadstoffe erste Erfolge zeigen. Über die

Auswirkungen dieser liechtensteinischen Redukti-

on auf die Schadstoffsituation der ganzen Welt darf

man sich allerdings keine Illusionen machen:

Allein die Kreuzfahrt-Industrie mit luxuriösen

Ozeandampfern produziert 19 Millionen Tonnen

an Kohlendioxid-Ausstoss. Das ist rund 75 Mal

mehr als ganz Liechtenstein.

Besserer Schutz von Familienunternehmen

Eine weiter optimierte und moderne Gewer-

beordnung ist anfangs 2011 mit der Revision des

Gewerbegesetzes in Kraft getreten. Das neue Ge-

werbegesetz ermöglicht, dass ein Betriebsleiter ein

Unternehmen fachlich führen

kann, während beispielsweise

ein Familienmitglied ohne ein-

schlägige gewerbliche fachliche

Qualifikation die Geschäftsfüh-

rung ausübt. Wirtschaftsminis-

ter Martin Meyer sieht darin ei-

nen besseren Schutz von Fami-

lienunternehmen: «Erfahrungen

aus Deutschland und Österreich

zeigen, dass sich die Einführung eines fachlichen

Betriebsleiters bewährt hat und es damit gelungen

ist, Familienbetriebe langfristig zu sichern.» Mit

der Neufassung des Gewerbegesetzes ist auch die

Neuerung eingeführt worden, dass bei Betrieben

ohne Betriebsleiter nur ein eingetragener Ge-

schäftsführer die gewerbliche fachliche Qualifika-

tion nachzuweisen hat. Neu besteht auch die Mög-

lichkeit, eine Gewerbebewilligung für zwei Jahre

ruhen zu lassen.

Telefonbuch 2011 in alle Haushalte

Das neue, offizielle Telefonbuch 2011 des

Fürstentums Liechtenstein ist erschienen und wird

in den nächsten Tagen allen Haushaltungen und

Unternehmen in Liechtenstein zugestellt. Das be-

liebte blaue Buch wird herausgegeben von der Gu-

tenberg AG, Schaan. Es ist übersichtlich und in

einem benutzerfreundlichen Format gestaltet. Er-

gänzt wird es mit einem Branchenverzeichnis sowie

einem ausführlichen Informationsteil. Zusätzliche

Exemplare können für 12 Franken an verschiede-

nen Verkaufsstellen bezogen werden, oder direkt

bei Gutenberg AG, Schaan, Telefon 239 50 50.

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Page 5: Der Monat | Juni 2011

Internationale Meisterkurse eine Erfolgsgeschichte

Die Internationalen Meisterkurse werden

dieses Jahr zum 41. Mal durchgeführt. In der Zeit

vom 2. bis 16. Juli bieten die Meisterkurse den Mu-

sikerinnen und Musikern aus aller Welt die Mög-

lichkeit, mit anerkannten Professoren ihr Können

zu erweitern und zu verfeinern. Aber auch das

Publikum profitiert von dieser musikalischen Er-

folgsgeschichte, denn sie ermöglicht vielfältige

Begegnungen mit hochkarätigen Künstlern unse-

rer Zeit. Die Meisterkurse richten sich an Musik-

studenten, Berufsmusiker und hochbegabte Ju-

gendliche, wobei zwischen aktiven Teilnehmern

und Hospitanten unterschieden wird: Während

die aktiven Teilnehmer Unterricht eines Profes-

sors erhalten und am Ende beim Schlusskonzert

aufspielen, können die Hospitanten allen Veran-

staltungen beiwohnen, erhalten selbst aber keinen

Unterricht. Dieses Jahr werden Meisterkurse in

Blockflöte, Violine, Violoncello, Harfe und Ge-

sang angeboten. An den Meisterkursen 2011 fehlt

der traditionelle Workshop Jazz. Dafür wird ein

Tango-Workshop angeboten, der sich ebenfalls an

Musikstudenten, an Berufsmusiker sowie an fort-

geschrittene Amateurmusiker richtet. Das Spekt-

rum der Instrumentengruppen ist breit gefasst,

indem Streicher, Bläser, Gitarre, Bandoneon,

Akkordeon und Klavier zum Zuge kommen.

Die Internationalen Meisterkurse, vom

Gründer der Liechtensteinischen Musikschule,

Josef Frommelt, ins Leben gerufen, hat die erhoff-

te internationale Ausstrahlung erreicht. In den

vergangenen vierzig Jahren waren über 3000 Mu-

sikstudenten und Berufsmusiker aus 55 Ländern

zu Gast in Liechtenstein. Nicht weniger als 150

renommierte Professoren und Dozenten, die aus

18 verschiedenen Ländern stammen, konnten für

die Meisterkurse gewonnen werden.

Die Kurtaxe löst Beherbergungstaxe ab Seit Jahrzehnten wird in Liechtenstein bei je-

dem Gast, der in einem Hotel oder einer Gaststätte

übernachtet, eine Beherbergungstaxe eingezogen.

Diese Abgabe für jede Übernachtung in unserem

Land wird es auch in Zukunft geben. Aber die Taxe

erhält eine neue Bezeichnung.

Vorgesehen ist, in Zukunft die

Bezeichnung Kurtaxe zu verwen-

den, wie das an den meisten Fe-

rienorten im deutschsprachigen

Raum üblich ist. Nicht ausge-

schlossen ist, dass die Gäste in

absehbarer Zeit für die Kurtaxe

etwas mehr entrichten müssen:

von 2 auf 3,50 Franken.

Liechtenstein hat viele spendenfreudige Leute

Fast 2,5 Mio. Fr. haben Privatpersonen und Unternehmen in

Liechtenstein im vergangenen Jahr an das Liechtensteinische Rote

Kreuz für Auslandhilfe bei Katastrophen gespendet. Das sind knapp

70 Fr. pro Kopf der Bevölkerung. Die mit Abstand meisten Spenden

gingen nach der Erdbeben-Katastrophe in Haiti und nach der Flut

katastrophe in Pakistan beim Roten Kreuz ein. Auch beim Spenden-

aufruf der Präsidentin des Roten Kreuzes, Fürstin Marie von Liech-

tenstein, für kranke und HIV-infizierte Kinder in der Ukraine kam

eine hübsche Summe zusammen. Weiter gespendet wurde für Kinder

in Vietnam «Agent Orange», für die Erdbeben-Opfer in Chile und für

das Projekt «Rainha da Paz» in Brasilien.

Businessplan-Wettbewerb mit hoher Beteiligung Liechtenstein und die angrenzende Region ist eine fruchtbare

Gegend für das Unternehmertum. Auch die 7. Durchführung des

«Businessplan Wettbewerbs Liechtenstein Rheintal 2011» konnte ei-

nen hohen Zuspruch für sich verbuchen. Wiederum wurde eine statt-

liche Anzahl Businesspläne eingereicht. Aus den 46 eingegangenen

Businessplänen werden seit dem 19. April die Gewinner ausgesucht.

Die Preisverleihung findet am 7. Juni an der Universität Liechtenstein

statt. Die Gewinner haben anschliessend die Möglichkeit, die Busi-

nesspläne nochmals zu überarbeiten und dann beim European Ven-

ture Market einzureichen, der im Herbst an der Universität Liechten-

stein stattfindet.

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Page 6: Der Monat | Juni 2011

Werden die Trendforscher be-

fragt, so wird der Tourismus in den nächsten Jah-

ren weltweit zunehmen. Zumindest in den vergan-

genen zehn Jahren hat sich diese Prognose bestätigt.

Der 11. September 2001 mit den Terroranschlägen

in New York, der Tsunami in

Südostasien, die Schweine- und

die Vogelgrippe, die Anschläge in

Ägypten, Bali und der Türkei –

alle diese Katastrophen veran-

lassten Pessimisten, das Ende des

globalen Tourismus zu verkün-

den. Eingetroffen ist diese Prog-

nose jeweils nur an den direkt be-

troffenen Orten, aber nur kurzfristig, denn kaum

hatte sich die Lage jeweils beruhigt, nahmen die

Touristik-Zahlen wieder kräftig zu. In Zukunft

wird der Tourismus nicht nur deshalb zunehmen,

sondern weil sich einige Länder mit hohen Bevöl-

kerungszahlen wie China und Indien, aber auch

andere Schwellenländer auf dem

Sprung nach vorne befinden. Die

World Tourismus Organisation

(WTO) prognostiziert, dass die

Touristen-Zahlen bis 2020 etwa 1,6 Milliarden

Menschen umfassen wird, was innerhalb von etwa

15 Jahren ungefähr einer Verdoppelung entspricht.

Die höchsten Zuwachsraten werden Südostasien,

Amerika und Europa vorausgesagt, was für Liech-

tenstein eine erfreuliche Perspektive ist.

Liechtensteiner reisen gerne Was weltweit nach den Katastro-

phen seit 2001 galt, hat seine Gültigkeit auch für die

reisewilligen Liechtensteinerinnen und Liechten-

steiner. Nach der Reaktor-Katastrophe in Japan sei

das Geschäft fast zum Erliegen gekommen, bestä-

tigt Jürgen Oberhofer, Inhaber der Jojo-Reisen in

Vaduz: Tagelang fast keine Kundschaft, tagelang

keine Buchung oder Anfrage per Telefon! Inzwi-

schen hat sich die Situation erholt, die Katastrophe

ist aus dem Gedächtnis der Leute verschwunden,

die Ferienzeit naht. Allerdings, Japan und Umge-

bung wird von den Reisenden gemieden. Im Trend

liegen, wie Anne Nitzsche von Jojo-Reisen auf An-

frage erklärt, Städtereisen und Badeferien. Wenn

Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner den Reiz

einer Stadt erleben wollen, greifen sie gerne nach

den Klassikern wie Wien, Rom, Paris und London.

Letztes Jahr erlebte Barcelona eine steigende Nach-

frage, dieses Jahr seien vor allem deutsche Städte

stark nachgefragt, allen voran Hamburg. Badeferi-

en machen die Liechtensteiner mit ihren Familien

gerne auf den Kanarischen Inseln, auf Mallorca, in

Griechenland, der Süd-Türkei und – erstaunlicher-

weise angesichts der politischen Lage – auch in

Ägypten. Jüngere Reisende zieht es in die USA, was

einerseits mit der ungebrochenen Faszination der

Weltmacht zu tun hat, anderseits mit der Dollar-

Schwäche oder Franken-Stärke.

liechtenstein bietet seinen

gästen mit seiner reizvollen

berg- und tallandschaft eine

breite Palette von erlebnissen

Foto

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t o u r i s m u s

Von Günther Meier

Strände, Schiffe, schöne Städte oder Schönheit der Alpen?6

7

tourismus gehört zu den megatrends der zukunft. katastrophen können die-

sen trend jeweils nur für kurze zeit negativ beeinflussen. liechtenstein ist

bestrebt, zukünftig ebenfalls ein stück von diesem wachsenden kuchen ab-

zuschneiden.

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Das Fernweh stillen die

Menschen mit Reisen in weit

entfernte Ferienziele.

Page 7: Der Monat | Juni 2011

juni 2011

Urlaub in Liechtenstein, Ferien im eigenen Land Aber nicht alle reisen gerne in

ferne Länder, nehmen lange Autofahrten oder Flü-

ge auf sich, sondern bleiben lieber in der engeren

Umgebung, zur Erholung ohne Stress und mit der

Gewissheit, auch im scheinbar bekannten Land

wieder etwas Neues zu entdecken. Was macht

Liechtenstein als Ferien- und Tourismusland at-

traktiv? Diese Frage beantwortete Roland Büchel,

Direktor von Liechtenstein Tourismus, an dieser

Stelle im vergangenen Jahr: «Liechtenstein bietet

seinen Gästen mit seiner reizvollen Berg- und Tal-

landschaft eine breite Palette von Erlebnissen – und

das auf überschaubarem Raum.» Die Werbung

macht dabei richtig neugierig auf das kleine Fürs-

tentum, das «fürstliche Ansichten» bietet: «Am

schönsten ist Vaduz im alten Ortsteil abseits des

Zentrums: Umgeben von Reben verzaubert er mit

Pflastersteingassen, efeubewachsenen Fassaden

und idyllischer Aussicht auf die Berge… Das Kunst-

haus ist dank seiner Architektur, feinfühliger Aus-

stellungen und der fürstlichen Sammlung erste

Adresse für Kulturhungrige. Danach bleibt immer

noch Zeit, den waldigen Schlosshügel zu stürmen,

um in einem der Fenster vielleicht sogar den Fürs-

ten auszumachen. Nicht weniger aufregende Aus-

sichten verspricht auch das hervorragend ausge-

baute Wanderwegnetz quer durchs Ländle.» Was

Gäste aus dem Ausland anziehen soll, kann auch

anziehend auf Einheimische wirken. Auch dieses

Jahr gibt Liechtenstein Tourismus wieder den Er-

lebnispass heraus, der zu einem

günstigen Preis insgesamt 25 at-

traktive Ferien- und Freizeitver-

gnügen anbietet. Was für auslän-

dische Touristen konzipiert wurde, können aber

auch Einheimische nutzen und das eigene Land

noch besser kennen lernen.

Chancen für Ferien- und Sport- und Geschäftstourismus Neben dem Wanderweg- und

Radwegnetz bietet Liechtenstein jedes Jahr einige

Neuigkeiten. Dieses Jahr ist es der Seilpark in Trie-

sen und das Freizeitzentrum Grossabündt in Gamp-

rin, die vor allem Familien mit Kindern anlocken

werden. Aber auch zwei sportliche Grossereignisse

rücken Liechtenstein in den Fokus potenzieller Gäs-

te, die das Land von der sportlichen Seite entdecken

wollen: Die LieGames 2011 und die Tour de Suisse.

Potenzial für Liechtenstein als Tourismusdestina-

tion wird in verschiedenen Segmenten gesehen: Im

Bergtourismus, im Kongress-, Seminar- und Ge-

schäftstourismus, im Bereich Gesundheit/Wellness

und im Kulturtourismus, wie Roland Büchel auf-

zählt. Um solche Ideen zu verwirklichen, müssen

nach seiner Ansicht das touristische Angebot stetig

verfeinert und neue Angebotsfelder entwickelt wer-

den. Wo der Schuh drückt, hat auch die Regierung

erkannt. Auf der Website www.regierung.li heisst es,

dass die Übernachtungsangebote die aktuelle Nach-

frage quantitativ und qualitativ nicht mehr abde-

cken könnten: «Aufgrund der fehlenden Kapazitä-

Liechtenstein bietet auch für

Einheimische viele Möglichkeiten,

um Ferien zu verbringen.

Page 8: Der Monat | Juni 2011

8

juni 2011

ten und der teilweise unzeitgemässen Ausstattung

fällt das Fürstentum Liechtenstein als potenzieller

Standort für internationale Tagungen meist in der

Evaluationsphase der Tagungs- und Kongressver-

anstalter und Organisatoren aus dem Rennen.» Die

Regierung gibt nun Gegensteuer. Mit einem Stand-

ortförderungsgesetz wird eine Anstalt des öffentli-

chen Rechts geschaffen, die den Namen «Liechten-

stein Marketing» tragen soll – siehe Beitrag Stand-

ortförderung auf den folgenden Seiten. Einer der

drei Geschäftsbereiche der neuen Organisation bil-

det der Tourismus, der neu mit einer Geschäftsein-

heit «Tourismus & Marketing Services» bestückt

werden soll. Damit soll das Ziel, Liechtenstein als

attraktive Tourismus-Destination unter die Leute

zu bringen, besser erreicht werden. |

rechtliche aspekte zum thema «tourismus»

Rechte von Reisenden

Verträge zwischen Konsumenten und Reiseanbietern unterstehen grundsätzlich den Bestimmungen des allgemeinen bürger-

lichen Gesetzbuches (ABGB) zum Vertragsrecht. Da sich jedoch Reiseverträge als missbrauchsanfällig erwiesen haben, sind

Gesetzesbestimmungen zum Schutz der Konsumenten erlassen worden. im Zentrum stehen die Art. 43ff. des Konsumenten-

schutzgesetzes (KSchG) und die Pauschalreiseverordnung (PRV).

Pauschalreise

nur wer eine Pauschalreise bucht, kann sich bei Streitigkeiten mit einem Reiseanbieter auf das KSchG bzw. die PRV berufen.

Eine Pauschalreise zeichnet sich dadurch aus, dass im Voraus eine festgelegte Verbindung von min. zwei Dienstleistungen

gebucht wurde (Art. 43 KSchG). in der Regel handelt es sich dabei um die Kombination von Beförderung und unterbringung.

Rechte des Reisenden

Art. 44 KSchG schützt bspw. den Konsumenten vor Preiserhöhungen: Für die Zeit ab dem 20. Tag vor dem vereinbarten

Abreisetermin darf eine Befugnis des Veranstalters, den im Reisevertrag vereinbarten Preis zu erhöhen, nicht vereinbart wer-

den (Art. 44 Abs. 1 KSchG).

Ändert der Reiseveranstalter vor der Abreise wesentliche Bestandteile des Vertrages erheblich, bspw. den Preis, so hat der

Reisende die Wahl, die Vertragsänderung anzunehmen oder vom Vertrag zurückzutreten, ohne zur Zahlung einer Vertrags-

strafe oder eines Reugeldes verpflichtet zu werden (Art. 44 Abs. 2 KSchG). Ebenso hat der Reisende das Recht, im Falle, dass

er am Antritt der Reise gehindert ist, das Vertragsverhältnis auf eine andere Person zu übertragen (Art. 44 Abs. 3 KSchG),

sofern dies vom Konsumenten innert angemessener Frist vor dem Abreisetermin dem Reiseveranstalter mitgeteilt wird und

alle Bedingungen für die Teilnahme erfüllt sind.

Falls die Reise nicht den vertraglichen Abmachungen entspricht, hat der Anbieter ohne zusätzliches Entgelt angemessene

Vorkehrungen zu treffen, damit die Reise vertragsgemäss weitergeführt werden kann bzw. für eine gleichwertige «Ersatzmög-

lichkeit» zu sorgen (Art. 46 Abs. 1 KSchG). Den Reisenden trifft allerdings auch die Pflicht, Mängel, die während der Reise

auftreten, unverzüglich dem Veranstalter oder dessen Repräsentanten mitzuteilen (Art. 46 Abs. 2 KSchG).

Vor der Buchung einer Reise empfiehlt sich auf jeden Fall ein Blick ins KSchG bzw. die PRV, die neben den aufgeführten

Rechten noch weitere Rechte des Konsumenten enthalten, ebenso dem Reiseveranstalter weitgehende informationspflichten

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Page 9: Der Monat | Juni 2011

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Page 10: Der Monat | Juni 2011

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«Die Förderung

des Standortes Liechtenstein orientiert sich an einer

nachhaltigen wirtschaftlichen und touristischen

Entwicklung, die auf die Anliegen der natürli-

chen, gesellschaftlichen und kulturellen Umwelt

Rücksicht nimmt.» Auf diesem

Grundsatz ist das Standortförde-

rungsgesetz aufgebaut, das im

Februar in die Vernehmlassung

geschickt wurde und nach der

Behandlung im Landtag auf den

1. Januar 2012 in Kraft treten soll.

Mit diesem neuen Gesetz wird

eine Anstalt des öffentlichen

Rechts mit dem Namen «Liech-

tenstein Marketing» geschaffen, die aufgegliedert

ist in drei strategische Kernbereiche: In die Fortset-

zung der Aktivitäten der Stiftung Image Liechten-

stein, in den Geschäftsbereich Tourismus und in

die Organisation für die Durchführung von Gross-

veranstaltungen.

Nutzung von Synergien durch Zusammenführung Der Aufbau des neuen Kompe-

tenzzentrums für Fragen der Vermarktung steht

im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der

Landes- und Regierungskommunikation. Die Ge-

schäftsstelle der Stiftung Image Liechtenstein, die

nach der Finanzplatzkrise 2000 zur Verbesserung

des Liechtenstein-Bildes im Ausland eingerichtet

wurde, ist auf den 1. Januar 2011 aufgelöst worden.

Auch bei der Finanzierung von Tourismus Liech-

tenstein liegt Handlungsbedarf vor, weil der 2006

gefasste Finanzbeschluss des Landtags Ende 2011

ausläuft und durch einen Leistungsauftrag neu

geregelt werden muss. Ausserdem soll die Finanzie-

rung von Grossveranstaltungen wie die Teilnahme

an der Expo 2010 in China oder die Fussball-U17-

Europameisterschaft im letzten Jahr, die bisher

über Sonderregelungen erfolgte, ebenfalls in den

neuen Bereich der Standortförderung integriert

werden. Mit der Neuausrichtung verfolgt das Res-

sort Wirtschaft der Regierung verschiedene Ziele:

Neben der Integration der Aufgaben der Stiftung

Image Liechtenstein sollen Synergien besser ge-

nutzt werden, die sich aus den teilweise unter-

schiedlichen, aber teilweise sehr ähnlichen Tätig-

keitsbereichen der drei Geschäftsbereiche ergeben.

Erwartet wird von der Neuorganisation eine besser

abgestimmte und gezieltere Kommunikation und

Vermarktung durch die beiden Bereiche Liechten-

stein Marketing und Information und Kommuni-

kation der Regierung. Daraus soll generell eine hö-

here «Schlagkraft» in der Kommunikation resultie-

ren, die insbesondere in schwierigen Zeiten – wie

bei der Finanzplatzkrise oder der Steueraffäre mit

Deutschland – von entscheidender Bedeutung sein

kann. Auch in wirtschaftlicher Hinsicht wird eine

Verbesserung erwartet, weil in gebündelter Weise

ein effektiverer Mitteleinsatz möglich sein wird.

Drei strategische Bereiche – aber ein Ziel Eine Projektgruppe, welche die

neue Organisationsstruktur erarbeitete, sieht die

künftige Liechtenstein Marketing Anstalt wie ein

Haus, das auf den drei Säulen Marketing, Touris-

mus und Grossanlässe aufbaut. Das Dach über den

drei Säulen bilden die Vision und die übergeordne-

te strategische Ausrichtung, während als Funda-

ment die verschiedenen Grundleistungen durch

liechtenstein marketing

als vorzeigemodell für

professionelles reputations-

und destinationsmanagement

von kleinstaaten

s ta n d o r t F ö r d e r u n g

Von Günther Meier

Kompetenzzentrum für Fragen der Vermarktung10

11

die standortförderung soll in liechtenstein intensiviert werden. geplant

ist, dass am 1. januar 2012 ein standortförderungsgesetz in kraft tritt,

das auch den geschäftsbereich tourismus und grossveranstaltungen um-

fasst.

Page 11: Der Monat | Juni 2011

juni 2011

den Staat, die Wirtschaft und andere Organisatio-

nen bezeichnet werden. Konkret zählen dazu die

Sicherstellung von Basisinformationen, ein profes-

sioneller Internet-Auftritt und der Ausbau einer

effektiven Medienarbeit mit gezielter Pflege von

strategischen Medienpartnern. Die Vision wird

durch drei Kernsätze erläutert, die folgenden Wort-

laut haben:

n  «Liechtenstein Marketing leistet einen entschei-

denden Beitrag zur positiven Wahrnehmung Liech-

tensteins im Ausland und erzielt eine hohe Veran-

kerung der Kernbotschaften des Landes im Aus-

land»

n  «Liechtenstein Marketing gilt international als

Vorzeigemodell für professionelles Reputations-

und Destinationsmanagement von Kleinstaaten»

n  «Liechtenstein Marketing geniesst hohes Anse-

hen im Inland bei der Bevölkerung, bei Interessen-

vertretern und bei Leistungsträgern»

Aus diesen Kernvisionen, die

teilweise die Zielsetzung der bisherigen Stiftung

Image Liechtenstein wiederholen und damit indi-

rekt darauf verweisen, was damit nicht oder zu we-

nig erreicht wurde, sollen die konkreten Ziele der

drei Geschäftsbereiche abgeleitet werden. Inner-

halb des Standortförderungsgesetzes kommt dem

Tourismus eine bedeutende Rolle zu. In Anlehnung

an viele andere Tourismusdes-

tinationen schlägt das Ressort

Wirtschaft der Regierung die

Schaffung einer «Service Unit»

mit der allgemein gängigen Bezeichnung «Touris-

mus & Marketing Services» vor. Diese Einheit soll

im Rahmen eines Leistungsauftrags mit dem Land

Liechtenstein eine gesonderte, aber zweckgebunde-

ne Finanzierung erhalten, gleichzeitig aber auch in

den strategischen Geschäftsbereich Tourismus ein-

gebettet sein.

Aktive Verkaufsförderung für Tourismusland Liechtenstein

Zu den Aufgaben dieser Einheit

gehört die Sicherstellung des professionellen Desti-

nationsmanagements für den Tourismus. Ausser-

dem soll sie aktive Verkaufsförderung des Touris-

muslandes Liechtenstein betreiben und dabei ne-

ben den herkömmlichen Geschäftstätigkeiten auch

moderne Informations- und Kommunikations-

kanäle wie Facebook oder Twitter nutzen. Für die

Gäste, die sich bereits in Liechtenstein befinden,

sollen das Liechtenstein Center als Informations-

plattform betrieben sowie weitere Tourist Offices

im Auftrag und in Zusammenarbeit mit den Ge-

meinden angeboten werden. |

Mit dem Standortförderungs-

gesetz erhält Tourismus Liechten-

stein eine neue Bedeutung.

Page 12: Der Monat | Juni 2011

ten, erst recht nicht, wenn man Gummischuhe mit

fester Sohle trägt. Angeschwemmte Meerestiere

besser aus Distanz bewundern, statt anzufassen.

Was beim Ferienflug zu beachten ist Thrombosen: Mit ein paar ein-

fachen Vorkehrungen verhindern Sie Durchblu-

tungsstörungen Ihrer Beine durch das lange Sitzen.

Schränken Sie Ihre Beinfreiheit nicht durch Ge-

päckstücke ein, lockern Sie Ihre Muskeln durch ein

paar Übungen im Sitzen oder stehen Sie auf und

gehen ein paar Schritte. Trinken Sie reichlich (alko-

holische Getränke mit Mass!) und Sie werden vor

allem lange Interkontinentalflüge besser überste-

hen. Gut angepasste Kompressionsstrümpfe helfen

bei Venenleiden. Der «Jet lag» trifft Sie nach dem

Überfliegen mehrerer Zeitzonen mit Erschöpfung

und Schlaflosigkeit, denn Ihre innere Uhr stimmt

nicht mehr mit der Ortszeit überein. Kleine Nicker-

chen im Flugzeug, nach der Ankunft so schnell wie

möglich den neuen Lebensrhythmus übernehmen

(inkl. Licht- und Sonnenexposition tagsüber) und

Sie haben das Übel am schnellsten überwunden.

Medikamente können Ihnen dabei helfen, erkundi-

gen Sie sich bei Ihrem Arzt. Alle Medikamente für

die Reise führen Sie am besten im Handgepäck mit.

Ist deren Einnahme zeitlich streng vorgeschrieben

(z.B. Insulin, Antibabypillen), besprechen Sie vor

Ihrer Abreise mit dem Arzt, wie die Anwendung bei

grossen zeitlichen Verschiebungen erfolgen soll.

Gut versichert – sicher reisen Ruhig reist, wer versichert ist!

Deckt Ihre Kranken- und Unfallversicherung Be-

handlungs- oder Transportkosten im Ausland und

von da nach Hause? Spital-, Rettungs- und Trans-

portkosten im Ausland sind jedoch oft so hoch,

dass die Grundleistungen nicht ausreichen. Mit

einer Ferien- und Reiseversicherung ersparen Sie

sich unliebsame finanzielle Folgen, vor allem dann,

wenn Sie weit weg in ferne Länder reisen. Quelle:

Amt für Gesundheit und www.safetravel.ch |

Die Ferienzeit lockt nicht nur in

die heimischen Berge, sondern

auch in ferne Länder. Weil dort

nicht alles wie zu Hause ist, soll-

ten ein paar Vorkehren getroffen

werden, damit der Urlaub zu ei-

nem Erlebnis und zum erhofften

Erfolg wird. Reisen in ferne Län-

der bergen gewisse Risiken in

sich, die bei einer guten Reisepla-

nung berücksichtigt werden soll-

ten. Solche Risiken können die

lange Reisedauer, das andere

Klima, die Ernährung, die Infek-

tionsgefahren sowie die geplanten Aktionen wie

Tauchen, Wandern oder Klettern sein.

Nahrungsmittel und Trink- wasser Bei ungewohnten Verhältnissen

sollte man beim Essen und Trinken zurückhaltend

sein. Am besten geht man nach der klassischen

Regel vor «siede, koche, schäle oder lass es bleiben!»

Verunreinigte Speisen oder Getränke sind die

Hauptursache für Durchfallerkrankungen. Zusätz-

lich gilt: Gut gekocht, mit einer Temperatur von 60

Grad serviert und schnell verzehrt! Stehen Speisen

nämlich längere Zeit herum, so können Fliegen die

Krankheitserreger schnell wieder einschleusen.

Sauberes Wasser bekommt man schnell und ein-

fach durch Wasserentkeimungspräparate, durch

Wasserfilter mit Keramik oder einfaches Abkochen

mindestens 5 Minuten. Verbringt man die Bade-

ferien am Meer, so sollte man sich nach den lokalen

Gegebenheiten – wie Wassertemperatur, Meeres-

strömungen, Gifttiere, Gezeiten, Wettervorhersage

– erkundigen. Mit einer Taucherbrille kann man

auftauchende Quallen und Korallen besser erken-

nen und den Kontakt mit ihnen vermeiden, was

unangenehme Hautreaktionen und Verletzungen

erspart. Grundsätzlich sollte man besser im Meer

schwimmen statt zu waten: Korallen, Seeigel und

Fische mit Giftstacheln können so nichts ausrich-

Foto

: Mar

co n

esch

er

r at g e b e r

12 Vorsorgen ist besser bei Reisen in ferne Länder

juni 2011

Page 13: Der Monat | Juni 2011

Wie oft stand man selbst schon vor der Frage, was man am Wochen-

ende mit der Familie und Freunden unternehmen könnte. Am besten

ohne langwierige Autofahrt, sondern ganz in der Nähe.

Der Erlebnispass «Liechtenstein all inclusive» von Liechtenstein

Tourismus liefert hier zahlreiche Ideen. Mit dem Pass kann man 25

spannende Erlebnisse im Einzelwert von rund 250 Franken für nur 18

Franken entdecken. Wie wäre es zum Beispiel mit freier Fahrt auf den

Bergbahnen Malbun bis 2000 Meter über Meer? Einem Besuch der

Greifvogelflugshow der Falknerei Galina? Einem Abstecher in die

Erlebniswelt Ridamm City? Oder einer Rundfahrt im Citytrain? Da

man sich mit dem Pass auch kostenlos auf dem gesamten Liniennetz

der Liechtenstein Bus Anstalt bewegen kann, kann das eigene Auto

getrost zuhause gelassen werden. Selbst bei schlechtem Wetter bietet

der Erlebnispass eine Fülle von Möglichkeiten. So kann man mit dem

Pass auch fünf verschiedene Museen kostenlos besuchen. Und als

Abschluss eines verregneten Tages bieten sich die verschiedenen

Hallenbäder oder ein Besuch im Takino in Schaan an.

Erlebnis-Wochenende oder Ferien in der RegionGanz individuell, ob man nun ein ereignisreiches Wochenende oder

für einmal «Ferien in der Region» verbringen will, wird der Erlebnis-

pass neu in drei Versionen angeboten: Als 1-Tages-, 2-Tages- oder als

3-Tages-Pass. Die Mehrtages-Pässe können an beliebigen Tagen ein-

gesetzt werden. Der Erlebnispass ist bis zum 31. Oktober 2011 gültig.

Erhältlich ist «Liechtenstein all inclusive» bequem im Internet unter

www.erlebnispass.li oder bei Liechtenstein Tourismus (das Liechten-

stein Center ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet), Tel. +423 239 63 00.

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Mit dem Erlebnispass Liechtenstein entdecken

Alle 25 Attraktionen in der Übersicht:Freie Fahrt auf allen Buslinien der LBA und der Bergbahnen Malbun, Rund-fahrt mit dem Citytrain durch Vaduz, Degustation in der Hofkellerei, Landes-museum, Kunstmuseum, FiS-Ski- und Wintersport-Museum, TaKinO, Walsermuseum, Briefmarkenmuseum, Erlebniswelt neuguthof, Freibad Mühleholz, Hallenbäder Eschen und Balzers, WalserSagenWeg inkl. Sagen-büchlein, Minigolf, Greifvogelflugschau, Bezug eines Keramik-Bechers in der Keramik Werkstatt-Schaedler, Liechtensteiner-Souvenir-Stempel, Lese-zeichen, Briefmarke, Fürstenhütchen-Degustations-Praline, Bike-Tages-miete in Triesenberg und Mauren, Führung durchs Vogelparadies und zwei Besuche auf dem Tennisplatz Balzers.

Page 14: Der Monat | Juni 2011

k o P F d e s m o n at s

internationalen Partner entwickelte.» Wenn er die

traditionellen europäischen Konkurrenten Mona-

co, Luxemburg und die Schweiz betrachte, so hat

sich Liechtenstein in seiner Einschätzung recht gut

geschlagen. «Die bereits gestellten Weichen sind gut

überlegt», gibt er zu verstehen, «erste Früchte sind

erkennbar.» Aus der Sicht der Kunden sei Liechten-

stein eine Boutique mit grossem Know-how und

internationaler Vernetzung, betont Andreas Insam:

«Wir punkten wegen der kurzen Entscheidungs-

wege und der flachen Hierarchien.» Für Aktionäre

sei der Bankenplatz Liechtenstein wegen der hohen

Rechtssicherheit und dem attraktiven Steuerrecht

interessant.

Die Valartis Bank (Liechtenstein) AG hat sich

die Nummer 6 von den 16 Banken auf dem Finanz-

platz Liechtenstein erarbeitet, wenn Ertrag und Vo-

lumen als Massstab genommen werden. Das Unter-

nehmen verfolge ein stetiges organisches Wachs-

tum. Dass nicht der schnelle Erfolg das Ziel ist, son-

dern eine langfristige Geschäftspolitik verfolgt

wird, ist am Bankgebäude in Bendern erkennbar.

Die Immobilie bietet Raumreserven für die doppel-

te Anzahl Mitarbeiter. Die Internationalität des

Bankinstituts wird durch die Organisation nach

Sprachregionen unterstrichen – Deutsch, Italie-

nisch, Englisch, Russisch, Türkisch, Arabisch und

Mandarin: In diesen Sprachen sind auch die Bro-

schüren der Bank verfasst, um Kunden die Ein-

trittsschwelle möglichst niedrig zu halten. Valartis

will vor allem ausserhalb der EU-Grenzen wachsen.

«Unser Ziel ist es», betont CEO Andreas Insam, «an

den Wachstumsmärkten China, Indien und Süd-

amerika zu partizipieren.» |

Die Valartis Bank (Liechtenstein) AG, die ih-

ren Sitz in einem eigenen Neubau in Bendern hat,

hebt sich zumindest durch eine Komponente von

den anderen Banken im Fürstentum Liechtenstein

ab: 22 der insgesamt 50 Mitarbei-

ter halten 27,5% der Kapitalan-

teile! CEO Andreas Insam sieht

darin einen enormen Vorteil für

die Geschäftstätigkeit, denn die

Mitarbeiter nehmen durch ihre Rolle als Aktionäre

gleichzeitig auch die Rolle von Unternehmern wahr.

Dr. Andreas Insam ist gebürtiger Österreicher,

kam aber schon als Student der Betriebswirtschaft

hautnah in Berührung mit dem

Bankenplatz Liechtenstein. Die

Bank in Liechtenstein gewährte

ihm auf Anfrage ein Praktikum.

Nach seinem Studium trat er in

die LGT Bank in Liechtenstein

ein, die ihn für mehr als zehn

Jahre nach London und nach

Frankfurt zum Aufbau der Toch-

tergesellschaften schickte. Die

Valartis Bank (Liechtenstein) AG

ist aus der Hypo Investment

Bank Liechtenstein hervorgegan-

gen, die Andreas Insam im Jahre 1998 im Auftrag

der Vorarlberger Hypo gründete. Als die Hypo-

Gruppe den liechtensteinischen Ableger zum Ver-

kauf anbot, wollte Andreas Insam einen Manage-

ment-Buyout machen, hatte die Verträge in der

Hand, doch dann bot Valartis einen höheren Kauf-

preis. Glück für ihn war, dass die Valartis Group

AG dem früheren Hypo-Management anbot, die

Valartis Liechtenstein zu leiten.

Für Andreas Insam war der Bankenplatz

Liechtenstein zu seiner Studienzeit der «Finanz-

platz London vor der Haustüre». Seine damalige

Einschätzung veränderte sich mit seiner Tätigkeit

als LGT-Mitarbeiter, Hypo-Gründer und Valartis-

CEO nicht wesentlich: «Hautnah erlebte ich mit,

wie sich der Finanzplatz Liechtenstein, der stark am

deutschen Sprachraum ausgerichtet war, zu einem

aus kundensicht ist liechtenstein eine boutique

mit grossem know-how und internationaler vernetzung

Andreas InsamCEO Valartis Bank (Liechten-stein) AG

juni 2011

Foto

: Val

artis

P o r t r ä t

14

Andreas Insam CEO Valartis Bank

Page 15: Der Monat | Juni 2011

P u b l i r e P o r ta g e

Lärmschutz: Ein integrierter Bestandteil des Projekts S-Bahn FL.A.CH

Der Eisenbahnverkehr verursacht Lärm, wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch. Der Lärm wird primär vom Güterverkehr produziert, während die neuen Züge für den Personenverkehr bedeutend weniger Lärm verursachen. Lärmschutz-massnahmen bilden einen integrierten Bestandteil des S-Bahn-Projektes FL.A.CH.

Die S-Bahn FL.A.CH verbindet die ÖV-Systeme Liechtensteins, Vorarlbergs und der

Schweiz, womit ein durchgängiges regionales Angebot an Zugverbindungen entsteht.

Das Projekt benötigt keine neuen Eisenbahn-Strecken, macht aber die Modernisierung

des bestehenden Schienennetzes notwendig. Alle Haltestellen zwischen Feldkirch und

Buchs auf liechtensteinischem Gebiet werden modernisiert und ausgebaut für eine

optimale Bus- und Fahrradanbindung.

Zwischen Tisis und Nendeln muss ein Doppelspurabschnitt gebaut werden, damit sich

S-Bahn und der übrige Eisenbahnverkehr kreuzen können. Durch den dichten S-Bahn-

verkehr, der im Halbstunden-Takt geplant ist, verbleiben nur noch wenige freie Stre-

ckenkapazitäten, so dass nach der Inbetriebnahme der S-Bahn deutlich weniger Güter-

züge verkehren können als es die derzeitige Streckenkapazität erlauben würde. Auch aus

dieser Perspektive wird die S-Bahn dazu beitragen, dass der von der Eisenbahn verur-

sachte Lärm geringer wird.

Lärmschutzmassnahmen sind ein integrierter Bestandteil des Projektes S-Bahn. Auf der

gesamten Länge des Streckenabschnitts Feldkirch – Buchs werden die Erfordernisse von

Lärmschutzmassnahmen untersucht und zusammen mit dem Ausbau der Haltestellen

und der Doppelspur realisiert.

Sollte das Projekt S-Bahn FL.A.CH nicht realisiert werden, hat trotzdem eine Lärm-

sanierung nach dem Umweltschutzgesetz zu erfolgen, sofern die Eisenbahn wesentlich

zur Überschreitung der Immissionsgrenzwerte beiträgt. Hierfür besteht aber eine rela-

tiv lange Frist. Mit der Verwirklichung des S-Bahn-Projektes würden die Lärmschutz-

massnahmen sofort umgesetzt.

Weil die S-Bahn bedeutend leiser

fährt als das teilweise recht alte

Rollmaterial der Güterzüge und

weil aufgrund der S-Bahn-Aus-

lastung die Strecke Feldkirch –

Buchs für weniger Gütertrans-

porte zur Verfügung steht, hat

das Projekt S-Bahn eine doppelt

positive Auswirkung auf die Ver-

minderung der Lärmbelastung.

Lärmschutzmassnahmen

Lärmschutzmassnahmen werden

entlang der gesamten Strecke der

S-Bahn zwischen Schaanwald und

Schaan untersucht und realisiert.

Als Muster dienen die von den

Österreichischen Bundesbahnen

(ÖBB) an anderen Orten bereits er-

richteten Lärmschutzvorrichtungen.

Page 16: Der Monat | Juni 2011

Der Liechtensteinische Banken-

verband vertritt die Interessen der Banken Liech-

tensteins. Einerseits nach innen, indem er als

Ansprechpartner für Fragen rund um den Ban-

kenplatz zur Verfügung steht. So wenden sich

die liechtensteinischen Medien an den Verband,

um Einschätzungen zu aktuellen

Themen, die den Finanzplatz

Liechtenstein bewegen, zu erhal-

ten. Auch für die Regierung ist

der Bankenverband ein wichti-

ges Bindeglied zu den Instituten

am Platz. Bei Vernehmlassungen

vertritt er die Interessen der Ban-

ken und äussert sich zu aktuel-

len Regulierungsvorhaben. Den

Banken selbst steht der Verband beratend zur Seite,

dies unter anderem in juristischen Fragen, betref-

fen doch etliche neue EU-Regulierungen gerade

den Finanzplatz. Hier ist Know-how in der Umset-

zung gefragt.

Für die Liechtensteiner dagegen

vielleicht weniger sichtbar ist die Arbeit, die der

Verband im Ausland leistet. Seit 2004 reisen die

Vertreter des Verbandes in die wichtigsten Metro-

polen der EU, Deutschlands, Österreichs und der

Schweiz, um sich mit Politikern, Medienvertretern

und Behördenmitarbeitern auszutauschen. Dabei

geht es vor allem darum, dem Finanzplatz im Aus-

land ein Gesicht zu geben und aktuelle Entwicklun-

gen auf dem Finanzplatz Liechtenstein aufzuzeigen.

Für die Mitglieder des Bankenverbandes ist es

gleichzeitig sehr wichtig, aus erster Hand über die

Themen, die in Politik und Medien der Nachbar-

länder diskutiert werden, informiert zu sein. Auch

die Gesprächspartner schätzen die Möglichkeit,

sich aus erster Hand über Land und Finanzplatz zu

erkundigen. Sachthemen, die sowohl in Liechten-

stein als auch andere Finanzplätze bewegen, bei-

spielsweise neue Regulierungsvorgaben aus den

USA, sind ebenfalls Gegenstand der Gespräche. Der

Bankenverband wird als kompetenter Ansprech-

partner, als Informationspool, aber auch als Multi-

plikator wahrgenommen.

Expertenstatus, Informations- pool und Multiplikator In den sieben Jahren seit dem ers-

ten Besuch in Deutschland hat sich der Liechten-

steinische Bankenverband einen Ruf als kompeten-

ter Ansprechpartner für Journalisten, Politiker und

Behörden erarbeitet. In den Büros zahlreicher Par-

lamentarier ist es mittlerweile bekannt, dass beim

Liechtensteinischen Bankenverband das Wissen

und die Erfahrung eines trotz zahlreicher Turbu-

lenzen stabilen und erfolgreichen Finanzplatzes

liegt. Einige Politiker sowie deren Mitarbeiter kom-

men aktiv auf den Verband zu, wenn sie nähere

Informationen über den Finanzplatz Liechtenstein

erfahren wollen. Die Vertreter deutscher Medien

wissen mittlerweile, dass sie beim Liechtensteini-

schen Bankenverband rasch und unkompliziert

Antworten auf ihre Fragen nach Hintergrundin-

formationen erhalten können. Nicht nur wenn sie

Berichte über Liechtenstein verfassen, auch bei

darüber hinaus gehenden Themen können sie auf

die Erfahrung des Verbandes zählen. So hat der

Bankenverband bereits im März 2010 das Thema

FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act),

ein US-Gesetz, das 2013 in Kraft tritt und Finanz-

intermediäre weltweit betreffen wird, intensiv auf-

gearbeitet.

dem Finanzplatz im ausland

ein gesicht geben und

aktuelle entwicklungen auf

dem Finanzplatz liechten-

stein aufzeigen

F i n a n z P l at z

Von Simon Tribelhorn

Bankenverband Multiplikator im in- und Ausland16

17

was macht eigentlich der bankenverband? der verband arbeitet nicht nur im

inland für die banken, sondern vertritt seit einigen jahren den banken- und

Finanzplatz liechtenstein auch im ausland. gegenüber verbänden, medien

und Parlamentariern.

Page 17: Der Monat | Juni 2011

Im Inland ist die Arbeit weniger

sichtbar, die der Bankenverband

im Ausland leistet.

Foto

: Pre

sse-

und

info

rmat

ions

amt

juni 2011

zur Person

Simon Tribelhorn ist Geschäftsführer Liechten-

steinischer Bankenverband.

www.bankenverband.li

Der Liechtensteinische Banken-

verband war der erste in Europa, der sich so vertieft

mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Als Tür-

öffner, Netzwerker, kurz als Multiplikator, bringt

der Verband Akteure aus Wirtschaft, Politik und

Medien zusammen. Bereits zwei Mal führte er ei-

nen Parlamentarischen Abend in Berlin durch, in

dessen Rahmen ausgewählte deutsche Parlamenta-

rier mit Vertretern der Liechtensteinischen Banken

und Aufsichtsorgane sowie der Regierung ins Ge-

spräch kamen. Der letzte Parlamentarische Abend

fand letztes Jahr statt, kurz bevor das Steuerinfor-

mationsaustauschabkommen mit Deutschland in

Kraft trat.

Internationale Mitwirkung Die Reaktionen in Berlin, Frank-

furt, München, Brüssel und Wien bestätigen im-

mer wieder, dass der Liechtensteinische Bankenver-

band mit seinem Einsatz in den Nachbarländern

auf einem guten Weg ist. Daher fand das Thema

«internationale Mitwirkung» auch Eingang in die

Roadmap 2015, die Finanzplatzstrategie des Liech-

tensteinischen Bankenverbandes. Wesentliche

Punkte in diesem Themenkom-

plex sind die weitere Arbeit an

einem engmaschigen Netz aus

Kontakten in Politik, Wirtschaft

und Medien, der weitere Auf-

bau von Verbündeten und poli-

tischen Bündnispartnern sowie

der Einzug in internationale Gre-

mien. Die Aufnahme der Liech-

tensteinischen Finanzmarktauf-

sicht (FMA) bei der Internatio-

nalen Vereinigung der Wertpa-

pieraufsichtsbehörden (IOSCO) im April 2011

wertet der Verband daher als wichtigen Schritt.

Grundlage für die Bemühungen, als kompetenter

Ansprechpartner und Multiplikator wahrgenom-

men zu werden, ist die Umsetzung und Einhaltung

internationaler Standards, ohne die Liechtenstein

seine Glaubwürdigkeit und damit auch seine wich-

tigen internationalen Freunde und Verbündeten

nicht hätte. Trotz all dieser Bemühungen ist klar: es

kann nie genug für die Reputation des Landes und

des Finanzplatzes unternommen werden. Noch

immer ist bei vielen Meinungsmachern sowie in der

Öffentlichkeit teilweise ein einseitiges Bild von

Liechtenstein vorhanden. Es ist ein langer Weg und

gleichzeitig ein ständiger Prozess, Liechtenstein in

der öffentlichen Meinung dort zu platzieren, wo es

hingehört. |

Page 18: Der Monat | Juni 2011

«Scheiden tut weh», ist eine Weis-

heit unserer Vorfahren. Aber

auch heute noch können Tren-

nung oder Scheidung von Paaren

zu Problemen führen. Besonders

betroffen von einer Scheidung

sind die Kinder, weshalb der Ge-

setzgeber versucht hat, eine Re-

gelung zu finden, die allen Be-

teiligten einigermassen gerecht

wird.

Das in Liechtenstein übliche Er-

gebnis, dass in der Regel die Frau

das Sorgerecht für die Kinder er-

hält, steht derzeit auf dem Prüf-

stand. Der Verein für Männer-

fragen hat eine Petition im Land-

tag eingereicht, damit bei der für

2012 geplanten Revision des All-

gemeinen Bürgerlichen Gesetz-

buches (ABGB) das gemeinsame

Sorgerecht von Frau und Mann

als Regelfall festgelegt wird. Eine

zweite Petition, eingereicht vom

Frauennetz Liechtenstein, schlägt

der Regierung vor, bei der Neu-

festlegung des Sorgerechts für

die Kinder das «Norwegische Modell» zu berück-

sichtigen.

Das Thema Obsorge der Kinder bei Trennung

oder Scheidung ist nicht ganz neu. Schon 2006

reichte die FBP-Fraktion im Landtag ein Postulat

ein, das die Regierung aufforderte, «Abklärungen

für die gemeinsame Obsorge von Eltern nach Tren-

nung, Scheidung und Ungültigerklärung der Ehe

als Regelfall zu treffen». Die FBP-Fraktion machte

damals geltend, dass im Streitfall die Mutter das

Sorgerecht über die Kinder alleine übertragen er-

halte – «und die Väter meist in die Rolle der Zahl-

vaterschaft mit Besuchsrecht gedrängt werden». Bei

dieser gängigen Regelung werde übersehen, beton-

ten die Postulanten, dass sich zwar die Eltern schei-

den liessen, die Kinder sich aber nicht von den El-

18

s o r g e r e c h t

Die Suche nach dem richtigen Modell

tern trennten: «Eltern bleiben immer Eltern, auch

nach der Scheidung!»

Die Regierung legte einen Bericht zum Postu-

lat im Jahre 2008 vor und unterstrich dort, dass es

in Liechtenstein durchaus die gemeinsame Obsor-

ge für die Kinder gebe, eingeführt bei der Neufas-

sung des Scheidungsrechts 1999: «Einer der Haupt-

gründe für die Einführung der gemeinsamen Ob-

sorge war, dass jene Kinder die traumatischen Er-

fahrungen der Scheidung besser verarbeiten, die

mit beiden Elternteilen weiterhin gute und enge Be-

ziehungen unterhalten. Derartige Kontakte werden

begünstigt, wenn beiden Eltern auch nach der

Scheidung die elterliche Obsorge zusteht und sie zu

deren gemeinsamen Ausübung willens und in der

Lage sind.» Der Regierungsbericht geht kritisch auf

die gemeinsame Obsorge sein, wenn sie in jedem

Fall und nicht nur bei einvernehmlichen Regelun-

gen angewendet wird: Es gelte als erwiesen, dass

die gemeinsame elterliche Obsorge als gesetzlicher

Regelfall nur dann funktionieren könne, wenn die

Eltern kooperierten und keine Nachscheidungs-

konflikte vorhanden seien: «Nur bei kooperations-

bereiten und kommunikationsfähigen Eltern kön-

nen die rechtliche Stellung des nicht obsorgebe-

rechtigten Elternteils verbessert und zusätzliche

Möglichkeiten eröffnet werden, die Chance als ver-

antwortlicher Miterzieher zum eigenen Vorteil und

damit auch zu jenem des Scheidungskindes tat-

sächlich wahrzunehmen.»

Die beiden Petitionen, die der Regierung zur

Neuregelung der Obsorge vorliegen, zeigen eine

Übereinstimmung, wo es um das Wohl des Kindes

geht: Beide Petitionen betonen, dass das Kindswohl

im Mittelpunkt stehen müsse. Über den Weg aller-

dings, wie dem Wohl des Kindes am besten Genü-

ge getan wird, darüber gehen die Meinungen ausei-

nander. Für die Regierung wird es nicht einfach

sein, eine Lösung zu finden, die beiden Vorstellun-

gen entgegenkommt.

Auf den zwei folgenden Seiten haben wir die

Hauptargumente der beiden Petitionen zusam-

mengefasst. |

Das Frauennetz Liechtenstein gibt dem «Norweger-Modell» mit verpflichtender Mediation

den Vorzug, allerdings nur bei gewaltfreien Beziehungen.

Foto

: iSt

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juni 2011

Page 19: Der Monat | Juni 2011

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Page 20: Der Monat | Juni 2011

k o P F d e s m o n at s

juni 2011

s o r g e r e c h t

20

Gemeinsame Obsorge soll Regelfall werden

über dem anderen verwendet werden dürfe. Eine

Gesetzesänderung hin zum gemeinsamen Sorge-

recht würde in diesem Zusammenhang ein wich-

tiges Signal darstellen und der partnerschaftlichen

Elternschaft zu mehr Akzeptanz verhelfen. Die ge-

setzliche Regelung sollte jedoch der gelebten Pra-

xis und keinem unverwirklichtem Ideal folgen.

Schon 2007 hat die Gruppierung «MannsBil-

der» ein Positionspapier über die «Elterliche Ver-

antwortung nach Scheidung» erarbeitet und ver-

öffentlicht. Problemfelder bei der aktuellen Schei-

dungsregelung in Liechtenstein, die in der Regel

dem alleinigen Sorgerecht der Mutter den Vorzug

gibt, sehen die Männer bei der finanziellen Rege-

lung der Scheidung, bei Unterhalt und Alimenten,

aber auch beim Einsatz möglicher Druckmittel

von einem Partner im Zusammenhang mit der Be-

suchsregelung und anderen Vereinbarungen.

Ein Kind brauche beide Elternteile, sind die

«MannsBilder» überzeugt, weshalb sie das ge-

meinsame Sorgerecht in den Mittelpunkt stellen.

Konflikte zwischen den Elternteilen würden vor

allem die Kinder belasten, so dass es angezeigt sei,

mit entsprechenden gesetzlichen Regelungen die

Konfliktfelder durch Minimierung der Diskus-

sionsspielräume zu entschärfen.

Dazu gehören nach dem Posi-

tionspapier verschiedene beglei-

tende Massnahmen, wie f lexible

Arbeitszeitmodelle, mehr Tages-

strukturen für die ausserhäus-

liche Kinderbetreuung und die

Alimentenauszahlung über eine

staatliche Stelle. |

Die Gruppe «MannsBilder» setzt sich für die Ein-

führung des gemeinsamen Sorgerechts ein. Die

Männer-Gruppe macht für ihren Vorstoss geltend,

dass bei Scheidungen in der Vergangenheit vor-

wiegend die Mütter das alleinige Sorgerecht zuge-

sprochen erhielten.

Bei einer Gesetzesänderung, verlangen die

Männer, soll das Kindeswohl im Mittelpunkt ste-

hen – und damit verbunden das Recht des Kindes

auf beide Elternteile: Das gemeinsame Sorgerecht

soll zum Regelfall werden! Die Gruppe «Manns-

Bilder» strebt die gemeinsame Obsorge als Regel-

fall an, der eine Abstufung von Entscheidungs-

kompetenzen vorsieht: «Es ist nicht einsichtig,

dass einem Elternteil nach der Auflösung der Part-

nerschaft die Elternschaft gekündigt werden soll.»

Die Männer sind sich allerdings bewusst,

dass eine gemeinsame Obsorge, gesetzlich vorge-

schrieben, noch nicht alle Probleme löse. Eine Ge-

setzesänderung allein ändere noch nicht die ge-

sellschaftliche Realität, weshalb der Schwerpunkt

auch auf andere Massnahmen gesetzt werden

müsse. Leitlinie für gesetzliche Regelungen rund

um die Scheidung muss nach Auffassung der

«MannsBilder» das Kindeswohl sein, das sowohl

Pflege, Betreuung und Erziehung sowie die finan-

zielle Absicherung umfasst.

Die gesetzlich gleichmässige Verteilung von

Elternrechten garantiere dem Kind noch nicht die

Präsenz beider Elternteile: «Trotzdem – die ge-

meinsame Obsorge bietet Chancen, und ein ge-

setzlicher Rahmen, der diese Chancen aufgreift

und dennoch die Risiken und Schwachpunkte

nicht vernachlässigt, wäre sehr zu begrüssen.»

Wichtig erscheint den Männern eine Änderung

der Rahmenbedingungen, die eine Teilung der Be-

treuung der Kinder erst möglich machen – und

zwar eine Arbeits- und Lebenswelt, in der es für

Mütter und Väter möglich ist, einem Beruf nach-

zugehen und sich um die Kinder zu kümmern.

Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre

betonen die «MannsBilder», dass das Sorgerecht

von keinem Elternteil als Machtinstrument gegen-

Die Gruppierung «MannsBilder» fordert eine gesetzliche Rege-

lung, wonach das gemeinsame Sorgerecht der Eltern zum Re-

gelfall bei einer Scheidung oder Trennung wird.

Page 21: Der Monat | Juni 2011

s o r g e r e c h t

Ausrichtung nach dem norweger-Modell

21

juni 2011

«Das Aushandeln einer Sorgerechtsregelung im

Beisein eines allparteilichen Mediators kann viel

dazu beitragen, dass es den Eltern gelingt, den

Paarkonflikt hintan zu stellen und trotz Trennung

ihrer Verantwortung als Eltern gerecht zu wer-

den.» Das Frauennetz entnimmt einer Statistik

aus Norwegen, dass die Mediation dort einen ho-

hen Stellenwert geniesst und eine hohe Zufrieden-

heitsquote auslöste: «70 Prozent der Eltern ehe-

licher und unehelicher Kinder sind mit der Um-

gangsregelung zufrieden, 17 Prozent geben teils/

teils an und nur 13 Prozent der Eltern sind unzu-

frieden.» Einen positiven Beitrag zu dieser hohen

Zufriedenheit leiste der Umstand, dass die drei

Punkte Sorgerecht, Wohnort und Umgang als

Einheit betrachtet würden und zusammen in ei-

nem Vertrag geregelt werden müssten. Das Frau-

ennetz macht aber eine Einschränkung für die ge-

meinsame Obsorge, wenn häusliche Gewalt im

Spiel ist. Für solche Fälle wird eine Sonderrege-

lung gefordert, weil die Voraussetzung für eine ge-

meinsame Obsorge eine tragfähige, gemeinsame

soziale Beziehung der Eltern sei: «Eltern müssen

bereit sein, zum Wohl des Kindes alles zu unter-

lassen, was das Verhältnis des Kindes zum jeweils

anderen Elternteil beeinträchtigt oder die Bezie-

hung erschwert.» Mediation als selbstverantwort-

liche Form der Konfliktbewältigung sei vom An-

satz her nicht auf Konflikte mit Gewalt und gros-

sem Machtgefälle ausgerichtet. Das Mediations-

konzept, das die Suche nach einer gemeinsamen

Lösung im Konsens in den Mittelpunkt stelle,

stehe im Gegensatz zum Handlungsmuster des

Täters: «Opfer einer Gewaltbeziehung fühlen sich

vom Täter häufig derart bedroht und seien selber

so geschwächt, dass für sie allein schon das phy-

sische Zusammensein mit dem Misshandler im

gleichen Raum unerträglich wirke. Das Frauen-

netz fordert daher: «Bei häuslicher Gewalt ist da-

rum von einer verpflichtenden Mediation Ab-

stand zu nehmen». Nicht zuletzt deshalb, damit

die Mediation nicht den Anschein erwecken kön-

ne, dass Gewalt verhandelbar sei. |

Die Organisationen des Frauennetzes Liechten-

stein geben beim Sorgerecht dem Norwegischen

Modell den Vorzug. Dieses Modell stellt nach An-

sicht dieser Organisationen einen tragfähigen und

alltagstauglichen Kompromiss dar: «Seine Vor-

züge gegenüber einer Regelfall-Lösung bestehen

darin, dass es keinen Normalfall vorschreibt, son-

dern alle Varianten der Obsorge und Betreuung

erlaubt.» Es lasse den Eltern von ehelichen und

unehelichen Kindern die Wahlfreiheit und er-

mögliche so eine der individuellen familiären Si-

tuation angepasste Regelung zum Wohle aller.

Das norwegische Modell verwendet als

Grundprinzip nicht das Rechtsinstitut der Ehe,

sondern berücksichtigt den Umstand, ob die El-

tern zusammenleben oder nicht. Nach Auffassung

des Frauennetzes ist dieses Prinzip aus der Sicht

des Kindes das wesentliche Kriterium: «Für sein

Wohl benötigt es eine Regelung der Personensor-

ge, des Wohnortes und des Umgangs ab dem Zeit-

punkt, ab dem die Eltern nicht mehr zusammen

leben.» Als positiv wird gewertet, dass verheirate-

te Eltern auch ohne Scheidung getrennt leben kön-

nen, wobei nach dem «Norweger-Modell« auch in

diesen Fällen ein Vertrag abgeschlossen werden

muss. Einer der Kernpunkte des

«Norweger-Modells» ist die Me-

diation. Für Eltern mit Kindern

unter 16 Jahren sieht das Modell

zwingend eine Mediation vor.

Die Organisationen des Frauen-

netzes sind überzeugt, dass der

Staat mit der Einführung der

Pflichtmediation einvernehmli-

che und nachhaltige Lösungen

zum Wohle des Kindes fördere:

Der Regelfall ist nicht die gemeinsame Obsorge der Kinder, sondern das Sorgerecht der Mütter für die Kinder. Fo

to: M

arco

nes

cher

Page 22: Der Monat | Juni 2011

Die beiden Brüder Seppli und

Gottlieb lebten mit ihrer Schwester Kathrini, wel-

che den Haushalt besorgte, im «Walchahuus» an

der Herrengasse – exakt dort, wo heute die LGT

Bank in Liechtenstein steht. Ihr Vater Ferdinand

(1867-1940) war Schuhmacher und war Ende des 19.

Jahrhunderts von Triesenberg nach Vaduz gezogen.

Seppli und Gottlieb waren geistig behindert. Den

Kindern hat man damals – wohl

als Abschreckung – erzählt, man

hätte den beiden als Kleinkinder

Schnaps und Senf gegeben. Wäh-

rend Gottlieb (Jahrgang 1902)

mehr oder weniger regelmässig

beim Sattler Johann Ospelt, beim

Baumeister Walch oder beim

Nachbar Albert Ospelt arbeitete, hat Seppli (Jahr-

gang 1904) nie gearbeitet, was verschiedene Zeit-

zeugen bestätigen können. «I net schaffa, i net so

dumm!», soll er stets gesagt haben. Kein Vorurteil

ohne Ausnahme: Seppli habe ab und zu den Post-

wagen des Briefträgers Richard «Richärdli» Gass-

ner vom Hotel Löwen zur Post hinuntergeschoben

und sei dafür mit einer Kleinigkeit belohnt worden.

Meistens mit etwas Tabak oder einer Zigarre, denn

Seppli war leidenschaftlicher Raucher. Wenn er von

Ludwig Ospelt oder anderen eine Jacke oder einen

Mantel geschenkt bekam, war da

meistens auch etwas zum Rau-

chen, etwa eine alte Pfeife oder

ein Stumpen, in den Taschen ver-

steckt. Dieser kleinen Aufmerk-

samkeit galt sein vorrangiges In-

teresse. Seppli stand oft stunden-

lang vor dem Lebensmittelge-

schäft von Luzius Nipp, dies in

der Hoffnung, jemand würde ihm eine Zigarre

schenken. Mit «Seppli gsch, gsch ….!» haben ihn

die Jugendlichen manchmal so lange geärgert, bis

er den Plagegeistern seine Tabakpfeife nachge-

schmissen hat.

Opfer von Streichen Wisi Ospelt (s Flääschbota), so

erzählt man sich eine weitere Episode, soll dem

Seppli einmal einen Baukasten aus seinem Laden

geschenkt haben. Seither stattete Seppli dem Wisi

jeweils vor Weihnachten einen Besuch ab und

wünschte sich einen Baukasten «zum Christkind».

Eine andere Episode spielte sich

bei Alwin Gerster ab, wo Gottlieb ab und zu gehol-

fen hat, Kohle vom Lastwagen abzuladen. Elmar

Seger, der bei Gerster als Chauffeur arbeitete, woll-

te dem Gottlieb einen Streich spielen und liess die

Brücke des Lastwagens hochfahren, wo Gottlieb

mit der Schaufel zwischen den Kohlen stand. Die-

ser hatte den Chef in Verdacht und soll voller

Schreck gerufen haben: «Hör uuf Alpin (statt Al-

win), hör uuf! Seppli habe einmal zugeschaut, wie

man beim Bauern Josef Konrad im Äuli Heu abge-

laden hat. Sein Kommentar: «Net so dumm, net so

dumm! Wörfend dr Schtock a d Wand zuachi.»

Und wenn die drei Geschwister mit dem Leiterwa-

seppli war nie in einem

gasthaus, gottlieb hingegen

machte regelmässig

seine beizentour

o r i g i n a l e

Von Markus Meier

I net schaffa, i net so dumm!22

23

seppli und gottlieb beck prägten das vaduzer ortsbild und

das gesellschaftliche leben mitte des letzten jahrhunderts

entscheidend mit. seppli und gottlieb, zwei brüder, die weit

herum als originale bekannt waren.

originale

Mit Seppli und Gottlieb setzen wir unsere Reihe

über Originale in Liechtenstein fort. Für entspre-

chende Hinweise und Anekdoten sind wir sehr

dankbar. E-Mail an Markus Meier: textwerkstatt@

words.li oder Telefon +423 791 05 58.

Page 23: Der Monat | Juni 2011

juni 2011

gen vom Feld zurückkamen, wo Seppli wie gewohnt

keinen Streich arbeitete, habe er den Wagen zu-

rückgehalten, den Kathrini und Gottlieb mühsam

durch die Herrengasse hinauf gezogen haben.

Die Beziehung der beiden Brüder

war nicht besonders gut. So berichtet ein Augen-

zeuge, er habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie

sich am Mittagstisch mit den Gabeln gegenseitig at-

tackiert haben. Und wenn sich Seppli und Gottlieb

auf der Strasse begegnet seien, habe einer der bei-

den die Strassenseite gewechselt.

Respekt vor der Bahnlinie Wenn es geschneit oder der Föhn

geblasen hat, dann zog es den Seppli nach Schaan.

Allerdings nie weiter als bis zur Bahnlinie, vor die-

ser hatte er aus irgendeinem Grund Respekt. Und

in der Nachbargemeinde haben sie das Original

empfangen mit: «Seppli, los än Jutz!»

Seppli wurde – obwohl er sich

Tag für Tag im ganzen Dorf herumgetrieben hatte –

nie in einem Gasthaus gesehen. Er hatte ja auch

kein Geld! Gottlieb hingegen machte am Sonntag-

vormittag regelmässig eine Beizentour, die ihn von

der Au in die Linde und von dort ins Grüneck führ-

te. Und wenn es in Vaduz etwas zu feiern gab, bei-

spielsweise ein Musikfest, dann trank Gottlieb den

Rest aus den hinterlassenen Bier-

krügen. Die Folge war, dass Gott-

lieb den Sonntagnachmittag je-

weils schlafend zuhause ver-

brachte. Als der Vaduzer Jahr-

markt noch im Äuli und auf dem Markplatz

stattfand, hätten sich Florin Ospelt sein Bruder

Egon – «dr Meier» vom Getränkedepot – dem Ver-

nehmen nach einen Spass erlaubt und dem Seppli

zwei Sinalco-Kartonschilde, die zu Werbezwecken

an die Kinder verteilt wurden, so vor dem Gesicht

befestigt, dass er wie ein Vogel mit einem grossen

gelben Schnabel ausgesehen habe. Seppli hatte

Freude an seinem neuen Erscheinungsbild und zog

stolz durch die Menschenmenge

Stammplatz auf der Empore Am Sonntag besuchte Seppli je-

weils die heilige Messe in der Pfarrkirche. Sein

Stammplatz war rechts auf der Seitenempore, wo er

wie immer in seine geballte Faust biss und dabei je-

nen, die in der letzten Reihe unter ihm Platz ge-

nommen hatten, auf den Kopf geiferte. Gottlieb

Beck starb am 14. Oktober 1961 im Alter von 59

Jahren, sein Bruder Seppli am Neujahrstag 1969 mit

65. Mit ihnen sind zwei der letzten Vaduzer Origi-

nale für immer aus dem Dorfbild verschwunden. |

Im ehemaligen «Walchahuus»

an der Herrengasse in Vaduz

wohnten die beiden Vaduzer

Originale Seppli und Gottlieb.

Foto

: Mar

kus

Mei

er

Page 24: Der Monat | Juni 2011

24

j a h r d e r F r e i w i l l i g e n

Oft entscheidende erste Hilfe der Samariter

spür für Hilfeleistungen verlangt. Die Samariter-

vereine organisieren auch regelmässig Blutspende-

aktionen. Alle gesunden Menschen ab dem 18.

Altersjahr und einem Mindestgewicht von 50 kg

sind aufgerufen, Blut für Notfälle zu spenden. Das

Motto der Blutspendeaktionen «Spende Blut – ret-

te Leben» ist nicht einfach ein griffiger Werbeslo-

gan, sondern vielfach erprobte Wirklichkeit.

Die Geschichte der Samariter in Liechtenstein

wird dieses Jahr 60 Jahre alt. 1951 wurde der erste

liechtensteinische Samariterverein in Vaduz ge-

gründet. Heute sind es sechs Samaritervereine,

nämlich je einen in den Oberländer Gemeinden Va-

duz, Triesen, Triesenberg und Balzers, dazu der Sa-

mariter-Verein Schaan-Planken und der Samari-

terverein Unterland, in dem alle fünf Unterländer

Gemeinden vereinigt sind. Innerhalb des Landes

sind die Samaritervereine zum Verband Liechten-

steiner Samaritervereine VLS zusammengeschlos-

sen. Die Vereine sind ausserdem in den Regional-

verband St. Gallen/Fürstentum Liechtenstein integ-

riert und über diesen Regionalverband auch dem

Schweizerischen Samariterbund angeschlossen.

Der Verband Liechtensteinischer Samariter-

vereine ist auch international eingebunden: Er an-

erkennt die Grundsätze des Roten Kreuzes, wie sie

in den Statuten der Internationalen Bewegung des

Roten Kreuzes und des Roten Halbmondes von

1986 festgehalten sind. Die Samariter-Bewegung

dürfte ihren Ursprung und auch den Namen im

Gleichnis der Bibel vom barmherzigen Samariter

haben. Das Lukas-Evangelium schildert anschau-

lich diese Geschichte von einem Mann, der auf dem

Weg von Jerusalem nach Jericho unter die Räuber

geriet, ausgeplündert wurde und verletzt liegen

blieb. Ein Priester und ein Levit gingen am Verletz-

ten vorbei, ohne Hilfe zu leisten. Erst ein Mann aus

Samaria, ein Samaritaner, versorgte die Wunden

den Mannes, nahm in mit in eine Herberge und

kam für Pflege- und Hotelkosten auf. Das Gleich-

nis vom barmherzigen Samariter gilt im übertrage-

nen Sinne als Appell an die Hilfsbereitschaft und

die Nächstenliebe der Menschen. |

Ob Slow-up oder Vaduzer Städt-

le-Lauf, ob Verbandsmusikfest

oder Staatsfeiertag – unsere Sa-

mariter sind immer zu Stelle. Die

Samariter leisten erste Hilfe und Sanitätsdienst bei

festlichen oder sportlichen Anlässen, führen Blut-

spende-Aktionen durch, leihen Krankenmobilen

aus und bieten der Bevölkerung verschiedene Kur-

se im Bereich der ersten und oft lebensrettenden

Hilfe an. Das Kursangebot entspricht den Tätigkei-

ten der Samariterinnen und Samariter und umfasst

neben den Nothilfe-Kursen auch Herzmassagekur-

se für die Wiederbelebung, Kurse für Notfälle bei

Kleinkindern, Notfälle auf dem Bauernhof, Notfäl-

le im Alter und Krankenpflegekurse. Die Vereine

bieten für alle Schüler vor dem Abschluss der obli-

gatorischen Schulzeit einen regulären Nothilfekurs

mit Ausweis an, der bei der Fahrprüfung anerkannt

wird. Weitere Spezialkurse führen die Samariter-

vereine für Firmen, für Feuerwehren oder für Füh-

rer von Rettungshunden an.

Samariter sind aus unserer Gesellschaft nicht

mehr wegzudenken. An Samariter wird im Europä-

ischen Jahr der Freiwilligen gedacht, denn es ist

nicht selbstverständlich, dass sich Leute freiwillig

und selbstlos in den Dienst der anderen stellen. Sa-

mariter haben im Einsatz eine verantwortungsvol-

le Aufgabe, die eine gute Ausbildung und ein Ge-

In Liechtenstein gibt es sechs

Samaritervereine, die für erste

Hilfe bei Unfällen bereitstehen.

Foto

: Am

t für

Bev

ölke

rung

ssch

utz

juni 2011

Page 25: Der Monat | Juni 2011

eine Reihe weiterer Kennzeichen,

die sich vor allem in der Farbe

unterscheiden. Die Schilder für

landwirtschaftliche Traktoren

haben, in Anlehnung an die öko-

logische Ausrichtung der Bauern,

eine satt-grüne Farbe. Demgegenüber sind die Bau-

maschinen an den blauen Schildern erkennbar.

Gelb-braun sind die Schilder für Fahrzeuge, welche

die gängigen Richtlinien für Masse und Gewichte

überschreiten, als Schwertransporter und derglei-

chen. Es gibt auch Tageskennzeichen, die eine Gül-

tigkeit von bis zu vier Tagen haben, erkennbar an

der schwarzen Tafel mit gelber Aufschrift – und

ausserdem beginnend mit der Zahl 50'000. Zoll-

Schilder sind im Unterschied dazu leicht erkennbar

an den niedrigen Zahlen sowie der Aufschrift über

die Gültigkeitsdauer und einem Z am rechten Rand.

Händler-Schilder haben ebenfalls tiefe dreistellige

Zahlen und ein U für Unternehmer am rechten

Schildrand. Liechtenstein kennt noch eine Beson-

derheit, nämlich Sammlerschilder oder Souvenier-

schilder: Diese Kennzeichen haben die gleichen

Masse wie die richtigen Kontrollschilder, tragen

aber die Aufschrift «FL 00000». Ein einzelnes sol-

ches Kennzeichen ist für 25 Franken bei der Motor-

fahrzeugkontrolle zu haben, das Doppelpaar kostet

40 Franken.

|

Ältere Autofahrer erinnern sich

noch, dass bis 1961 die Kontroll-

schilder für die Autos mit einem

einfachen Wappen in Blau-Rot

versehen waren. Täuschend ähn-

lich dem Wappen des Kantons

Tessin, wobei Kenner den Unter-

schied natürlich sofort erkennen

konnten: Das FL-Kennzeichen

war quer geteilt, die obere Hälfte

blau, die untere Hälfte rot, wäh-

rend die Tessiner heute noch eine

linke und eine rechte Hälfte ha-

ben. Seit 1961 aber ist alles an-

ders. Die Regierung teilte dem

Landtag am 12. Juni 1961 folgendes mit: Auf Grund

der gesetzlichen Bestimmungen müssen nun auch

die Autonummern- und Motorradnummern-

Schilder bezüglich des Wappens geändert werden.

An den bisherigen Autonummerschildern befindet

sich das «Wappen in Blau-Rot». Die Farben blau-rot

in Wappenform sind jedoch ungesetzlich. Blau-rot

sind wohl die Landesfarben, sie dürfen aber nicht in

Form eines Wappenschildes verwendet werden.» So

bestimmte das Wappengesetz aus dem Jahre 1957.

Der Landtag stimmte zu – und seither ziert das so

genannte «kleine Staatswappen» die Kontrollschil-

der der Autos und Motorräder.

Liechtensteinische Autos fallen im Ausland

meist sogleich auf, weil Liechtenstein in Europa

noch das einzige Land ist, das schwarze Nummern-

schilder mit weisser Schrift hat. Die meisten ande-

ren europäischen Länder haben auf Schilder mit

weissem Grund und schwarzer Schrift umgestellt,

einzelne auf Kontrollschilder in Gelb. Das ist aber

nicht die einzige Besonderheit der Autokennzei-

chen, dazu gehören auch die Masse der Schilder.

Das vordere Kennzeichen besitzt die Masse 300 x 80

und ist damit im europäischen Vergleich sehr klein.

Das hintere Schild ist in zwei Varianten erhältlich:

Entweder im Langformat oder im Hochformat.

Ausser der Standard-Ausführung mit weisser

Schrift auf schwarzem Hintergrund gibt es noch

v o r 5 0 j a h r e n

2512. Juni 1961 Autoschilder erhalten neues Wappen

Früher hatten die Autoschilder

ein Wappen in Blau-Rot. Vor 50

Jahren wurden die Schilder

mit dem Wappen in Gold-Rot

mit der Krone versehen.

juni 2011

Foto

:Gün

ther

Mei

er

Page 26: Der Monat | Juni 2011

Wälder sind zu allen Jahreszeiten

ein beliebter Raum für Erholung und Freizeit-

gestaltung. Geringere Temperaturschwankungen

und Windgeschwindigkeiten sowie eine höhere

Luftfeuchtigkeit im Vergleich zur offenen Land-

schaft steigern das Wohlbefin-

den des Waldbesuchers und för-

dern seine physische und psychi-

sche Regeneration. Ruhe, das

angenehme Klima, der stetige

Wechsel zwischen Licht und

Schatten und andere sinnliche

Eindrücke wirken positiv auf die

Psyche des Menschen. Belastungen und Reize des

Alltags können so ausgeglichen werden. Aus diesen

Gründen nutzt ein Grossteil der Bevölkerung den

Wald zur Ausübung seiner Freizeitinteressen und

erholt sich auf diese Weise.

Laut statistischem Jahrbuch

Liechtensteins wohnten im Jahr 1960 in Liechten-

stein 16'628 Personen, 2009 waren es bereits 35'894.

Das Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum

wurde von einer starken Zunahme der Freizeitakti-

vitäten begleitet. Die zunehmend intensivere Nut-

zung der Naturräume wirkte und wirkt sich dabei

belastend auf die Landschaft und das Leben und

Überleben unserer Wildtiere aus. Dem Wald als Le-

bensraum für viele heimische Wildtiere kommt da-

bei eine besondere Stellung zu. Doch auch dieser

Lebensraum kam in der Vergangenheit immer

mehr durch Freizeitnutzung unter Druck.

Würstchen braten, mit dem

Hund spazieren gehen, Gleitschirmfliegen, Down-

hillen, Schneeschuhwandern und Pilze sammeln

sind nur eine kleine Auswahl an Freizeitaktivitäten,

welche unter anderem am Waldrand oder im Wald

selbst praktiziert werden. Diese Aktivitäten be-

schränken sich nicht auf ein bestimmtes Gebiet in

Liechtenstein, sondern werden landauf und landab

betrieben. Unter diesen Bedingungen finden Reh,

Gams und Rothirsch nur noch auf einem kleinen

Teil unseres Landes ungestörte Lebensbedingun-

gen. Unsere ausgedehnten Frei-

zeitaktivitäten zwingen die

Pflanzenfresser dazu, sich tief in

die Wälder zurückzuziehen. Da-

durch suchen sich die äusserst

scheu gewordenen Wildtiere ver-

mehrt die Nahrung in der schüt-

zenden Deckung der Waldungen,

anstatt artgemäss auf dem offe-

nen Grünland und beanspru-

chen die Gras- und Strauch-

schicht des Waldes entsprechend

intensiv. Dies wiederum führt

teilweise zu massivem Verbiss

von Baumsämlingen, was die na-

menschen sollten sich nicht

abseits der wege im wald

bewegen und die wildruhe-

zonen respektieren

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

u n o - j a h r d e s wa l d e s

Von Oliver Müller

26

27

seit 1960 hat sich die wohnbevölkerung in liechtenstein mehr als verdoppelt.

mit dem bevölkerungszuwachs stieg auch der druck auf die natur als erho-

lungsraum. dies betrifft nicht nur das offene grünland, sondern auch die ver-

schiedenen nutzungen und Funktionen des waldes.

Fotowettbewerb «unser wald»

Beitrag der liecht. Regierung zum UNO-Jahr des Waldes

Die Blickwinkel auf den Wald sind so vielfältig wie seine

Besucher. Der eine sieht den Wald als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, der andere

als Arbeitsplatz oder Erholungsraum. Der Veranstalter freut sich deshalb auf faszinieren-

de Bilder vom heimischen Wald in allen seinen Facetten und im Spiegel der jahreszei-

ten. Die Aufnahmen müssen in Liechtenstein oder im Rheintal entstanden sein.

einreichung der bilderMax. 10 Bilder per E-Mail oder CD an: [email protected] für Wald, natur und Landschaft, Fotowettbewerb Wald, Dr. Grass-Strasse 12, 9490 Vaduz, Die Bildgrösse muss mindestens 6 Megapixel betra-gen. Die Bilder in der grössten Auflösung im jPEG-Format (.jpg) einsenden. Weitere informationen und

Beispiele eingesandter Bilder auf www.awnl.llv.li.

einsendeschluss: 31. oktober 2011

FotoausstellungDie prämierten Einzelfotos und Schulklassen-Port- folios werden Ende 2011 an einer Fotoausstellung präsentiert.

RegieRungdes FüRstentums Liechtenstein

Der Wald als Erholungsgebiet

Page 27: Der Monat | Juni 2011

juni 2011

türliche Verjüngung des Waldes stark beeinträchtig

und die Funktion des Waldes als Schutzwald für

Siedlung und Infrastruktur schmälert.

Unsere heimischen Wildtiere

verfügen über eine beachtliche Anpassungsfähig-

keit um unbeschadet über den Winter zu kommen.

So zum Beispiel trennen sich die älteren Rothirsche

nach der Brunft von den Hirschkühen und dem

Jungwild und suchen ihre eigenen Einstände (Über-

winterungsplätze) auf, wo sie ihrem bisherigen und

zukünftigen Nachwuchs die Nahrung nicht streitig

machen. Das Sozialverhalten wird über den Winter

auf ein Minimum beschränkt und kostet die Tiere

kaum Energie. Der Körper verbrennt die im Som-

mer aufgebauten Energiereserven, ja sogar Muskel-

masse und ein Teil der inneren Organe wird um-

gebaut und aufgezehrt. Zur Verminderung des

Wärmeverlustes und der Energieausgaben sind die

Tiere sogar in der Lage, jeden Tag und für mehrere

Stunden ohne Schaden zu nehmen in eine Art Win-

terschlaf zu verfallen. Stoffwechsel und Pulsrate

werden dabei auf Werte gesenkt, welche für Men-

schen den Tod bedeuten würden.

Unabdingbar für den Einsatz

dieser erstaunlichen und wichtigen Anpassung ist

allerdings ungestörte Ruhe. Sobald die Tiere näm-

lich aus Angst vor möglichen Störungen aufmerk-

sam bleiben oder sogar fliehen

müssen, bleiben ihr Stoffwechsel,

ihre Herzschlagfrequenz und da-

mit auch ihr Futterbedarf hoch. Darunter leidet

dann nicht nur das Einzeltier, sondern auch der

Jungwald als letzte Nahrungsquelle. Aus diesem

Grunde ist es äusserst wichtig, dass wir Menschen

uns nicht abseits der Wege im Wald bewegen und

die Wildruhezonen respektieren. Denn das Wild

«kennt» die offiziellen Wege und weiss, dass dort

Störungen durch Menschen auftreten, weshalb es

sich dort entweder gar nicht aufhält oder nicht

gestört fühlt. Hingegen scheuchen freilaufende

Hunde oder querfeldein fahrende Skitourengänger

das Wild auf.

Gefahr von Waldbränden Aufgrund der Klimaverände-

rung werden für unsere Region in Zukunft weit

mehr trocknere Sommerperioden als in der Ver-

gangenheit prognostiziert. In den Kantonen Grau-

bünden und Tessin vergeht schon heute praktisch

kein Jahr ohne einen grösseren Waldbrand. Erst

unlängst verhängte die Regierung in Liechtenstein

aufgrund einer längeren niederschlagsarmen Peri-

ode ein absolutes Feuerverbot im Wald. Weil gera-

de bei heissem und trockenem Wetter gerne der

schattige, kühle Wald als Ort der Erholung aufge-

sucht wird, wird die Vernunft der Menschen darü-

ber entscheiden, wie oft wir in Zukunft Waldbrän-

de zu bekämpfen haben. Wer trotz des Verbotes

Feuer entfacht, um Würstchen zu braten, unbe-

dacht Zigarettenstummel wegwirft oder Glasabfäl-

le im Wald liegen lässt, macht sich nicht nur straf-

bar, sondern riskiert einen enormen Schaden für

Mensch und Natur. |

Wälder sind zu allen Jahreszeiten

ein beliebter Raum für Erholung

und Freizeitgestaltung.

Foto

: Mar

co n

esch

er

zur Person

Oliver Müller ist Projektleiter naturschutz bei der Liechtensteinischen

Gesellschaft für umweltschutz. www.lgu.li

Page 28: Der Monat | Juni 2011

r ä t s e l - s Pa s s

28

juni 2011

kreuzworträtsel juni 2011

Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-

rätsel Juni 2011» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie

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Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners / der

Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten

Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.

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Page 29: Der Monat | Juni 2011

KUNSTMUSEUMLIECHTENSTEIN

Städtle 32, 9490 VaduzTel +423 235 03 00www.kunstmuseum.li

Juni 2011

Aktuelle Ausstellungen

Welttheater. Die Sammlung migros museum für gegenwartskunst, Zürich27. Mai bis 4. September 2011

Veranstaltungen (Auswahl)

Sonntag, 5. Juni 2011, 11 UhrÖffentliche FührungFernando Botero, Reclining Woman, 1993 Kunstwerk des Monats

Dienstag, 7. Juni 2011, 17 – 19 UhrSchule und Museum«Welttheater»: Einführung für Lehrpersonen aller Schulstufen mit Christina Jacoby, in Kooperation mit dem Schulamt Liechtenstein

Donnerstag, 16. Juni 2011, 18 UhrVortragMuseums in Transition von Jan Debbaut, Professor für Curatorial Studies, Universität Groningen (Vortrag in Englisch)

Donnerstag, 16. Juni 2011, 20 UhrFilmclub im KunstmuseumWeltuntergang im Welttheater – Einsiedeln spielt verrückt von Marianne Pletscher, CH 2007, 55’

Donnerstag, 30. Juni 2011, 12.30 – 13 UhrTake AwayWelttheater 30 min Kurzführung über Mittag

Das gesamte Veranstaltungsprogramm unter www.kunstmuseum.li

Ob Pflanzen, Vogelhäuschen, Gartenunterhalt oder Gartengestaltung:

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Gartenbau, Gärtnerei, Baumschule

Im Loma 17, FL-9494 Schaan Telefon +423 232 16 29E-Mail: [email protected]

Page 30: Der Monat | Juni 2011

s c h l u s s P u n k t

30

Während des nationalsozialistischen Terrorregi-

mes von 1933–45 wurden mehr als sechs Millionen Juden, darunter

eineinhalb Millionen Kinder, ermordet. Der Erinnerung an diese

Opfer ist die 1953 in Jerusalem errichtete Gedenkstätte Yad Vashem

gewidmet. Yad Vashem besteht

aus einem Komplex von Mahn-

malen, der Halle der Namen, der

Allee der Gerechten, einem Holo-

caust-Museum, einer Bibliothek,

einem Archiv sowie der Internationalen Schule für Holocauststudien.

Weltweit unterstützen zahlreiche Freundeskreise die Gedenkstätte.

Einer davon ist der Verein der Liechtensteiner Freunde von Yad Vas-

hem, der 2001 gegründet wurde und unter dem Ehrenpatronat S.D.

Fürst Hans-Adam II. steht. Wir setzen uns für ein

friedliches Miteinander der Völker und Religionen

ein und halten die Erinnerung an den Holocaust

durch die finanzielle und ideelle Unterstützung von

Yad Vashem, aber auch durch Veranstaltungen und

Projekte in Liechtenstein wach. So fanden in unse-

rem Land bereits zahlreiche Vorträge, Filmvorfüh-

rungen, Ausstellungen und Benefizveranstaltun-

gen statt. Sodann war es möglich, mit Unterstüt-

zung des Schulamts zwei Lehrergruppen zur Fort-

bildung nach Jerusalem zu entsenden. Vor einem

Monat legte eine grosse Delegation aus Liechten-

stein anlässlich des israelischen Holocaust-Ge-

denktags in Yad Vashem einen Kranz nieder. Ein

wichtiges Vereinsprojekt für 2011 ist die Finanzie-

rung der deutschen Fassung der Ausstellung «Besa: Eine Sache der

Ehre. Wie muslimische Albaner Juden retteten». Sie wird im Januar

2012 in Liechtenstein gezeigt werden. Während der deutschen Besat-

zung weigerte sich die mehrheitlich muslimische Bevölkerung Alba-

niens, die in ihrem Land lebenden Juden an die Nazischergen auszu-

liefern, wodurch fast alle gerettet wurden. Diese Grosstat beruhte auf

Besa, dem albanischen Konzept von Nächstenliebe und Ehrgefühl.

Der Verein, dem ich seit kurzem vorstehen kann, zählt derzeit

85 Mitglieder. Ich danke meinen Freunden im Vorstand, unseren

Mitgliedern sowie all jenen Persönlichkeiten und Institutionen, die

mit ihrem Namen und mit Zuwendungen für unsere Sache einstehen,

namentlich dem Fürstenhaus und der Regierung, von Herzen für ihre

Unterstützung. Zudem lade ich alle Interessenten ein, mich zu kon-

taktieren: Je mehr Mitglieder wir haben, umso wirksamer können wir

auch in Liechtenstein ein Zeichen gegen das Vergessen setzen. |

Yad vashem setzt sich für ein friedliches

miteinander der völker und religionen ein

Florian Marxer Verein gegen das Vergessen

Dr. Florian Marxer Präsident des Vereins der Liechtensteiner Freunde von Yad Vashem

juni 2011

Foto

: Can

trum

Ban

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Page 31: Der Monat | Juni 2011

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Page 32: Der Monat | Juni 2011

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