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Wichtige Hinweise zur Sozialen Absicherung und Versorgung der Soldaten auf Zeit (DSK: SS11-82-20080) Bundeswehr Bundesministerium der Verteidigung

Der Sozialdienst der Bundeswehr · Die Soldatin, der Soldat selbst hat im Falle einer Erkrankung keinen Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung (der Anspruch

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Wichtige Hinweise zur Sozialen Absicherung und Versorgung der Soldaten auf Zeit (DSK: SS11-82-20080)

Bundeswehr

Bundesministeriumder Verteidigung

Der Sozialdienst

der Bundeswehr

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I n h a l t s ü b e r s i c h t

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Wichtige Hinweise infozur Sozialen Absicherung und Versorgung der Soldaten auf Zeit (DSK: SS11-82-20080)

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I n h a l t s ü b e r s i c h t

Herausgeber:

Bundesministerium der VerteidigungPersonal-, Sozial- und Zentralabteilung III 14. Auflage, Stand: April 2003

Diese Informationsschrift ist ausschließlich über den Vorschriften-Verteilerweg unter der Bezugsnummer DSK SS11-82-20080 zu beziehen.

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I n h a l t s ü b e r s i c h t

Inhaltsübersicht

Einleitung

A — Krankenversicherung1. Gesetzliche Krankenversicherung2. Private Krankenversicherung

B — Beihilfe

C — Heilbehandlung in besonderen Fällen

D — Pflegeversicherung

E — Rentenversicherung

F — Arbeitslosenversicherung

G — Beschädigtenversorgung

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E i n l e i t u n g

EinleitungDiese Schrift enthält für die Soldatinnen und Soldaten auf Zeit (SaZ) wichtige Informationen zur sozialen Absicherung und Versorgung.

Während der Dienstzeit sind sie durch die Fürsorge des Dienstherrn abgesichert.

Bei Eintritt in die Bundeswehr und vor dem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst-verhältnis sollten jedoch eine Reihe von Vorkehrungen getroffen werden, um mögliche schwerwiegende Nachteile zu vermeiden.

Es liegt daher im Interesse eines jeden SaZ, jede Zeile dieser Schrift mit Sorgfalt zu lesen und für sich zu prüfen, ob er für seine soziale Absicherung für die Zeit nach der Dienstleistung bei der Bundeswehr alles Erforderliche getan hat. Sollten nach dem Lesen dieser Schrift noch Fragen offen sein, steht die Sozialberaterin oder der Sozialberater des Sozialdienstes der Bundeswehr für weitere Informationen

zur Verfügung.

Detaillierte Auskünfte erteilen auch die jeweils zuständigen Stellen, auf die im Einzelnen hingewiesen wird.

Soldatinnen der Bundeswehr finden zusätzliche Hinweise in der Informations-schrift „Info – zur sozialen Absicherung für Soldatinnen“, die durch die personal-

bearbeitenden Stellen ausgegeben wird.

Die gesetzlichen Ansprüche auf Dienstzeitversorgung (Übergangsbeihilfe und Übergangsgebührnisse) sowie Berufsförderung können hier nicht erläutert werden. Informationen hierzu enthalten die Merkblätter Bw 101 – Laufbahnen Mannschaften und Unteroffiziere, Bw 102 – Laufbahnen der Offiziere, Bw 103 – Laufbahnen der Sanitätsoffiziere. Auch hierzu sollte rechtzeitig die persönliche Beratung durch Fachkräfte des Berufsförderungsdienstes eingeholt werden.

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A — K r a n k e n v e r s i c h e r u n g

A — KrankenversicherungWie bin ich während der Dienstzeit geschützt ?

Soldatinnen und Soldaten auf Zeit sind während ihrer Dienstzeit bei der Bun-deswehr nicht krankenversicherungspflichtig. Sie erhalten durch den Dienstherrn unentgeltliche truppenärztliche Versorgung. Diese schließt alle Leistungen ein, die zur Erhaltung oder zur Wiederherstellung der Gesundheit erforderlich sind.

Hinweis: Bei einem privaten Aufenthalt im Ausland, z.B. Urlaub, werden die Kosten für eine ärztliche Behandlung nur in dem Umfange erstattet, wie diese bei einer gleichartigen Behandlung im Inland entstehen würden. Für diese Fälle ist der Abschluß einer Auslandskrankenversicherung zu empfehlen.

Mit dem Ausscheiden aus der Bundeswehr endet die unentgeltliche truppenärzt-liche Versorgung.

Und wie bin ich nach der Dienstzeit geschützt ?

Hier gilt folgendes:

Wird nach der Dienstzeit eine versicherungspflichtige Beschäftigung aufge-nommen, wird über den Arbeitgeber automatisch der gesetzliche Krankenver-sicherungsschutz hergestellt.

Wird jedoch im Anschluß an die Dienstzeit bei der Bundeswehr keine Beschäf-tigung aufgenommen, für die Krankenversicherungspflicht besteht, oder wenn im Anschluß an die Dienstzeit kein Anspruch auf Arbeitslosengeld besteht, weil z.B. der Betroffene der Arbeitsvermittlung wegen einer Erkrankung nicht zur Verfügung steht, muß die/der SaZ für mögliche Krankheitsfälle selbst Vor-sorge treffen.

Dies muß er rechtzeitig tun !

Viele Soldatinnen und Soldaten begehen den Fehler, sich erst zum Ende der Dienstzeit um einen Krankenversicherungsschutz zu bemühen und stellen dann fest, dass ihnen der Zugang zur gesetzlichen Krankenversicherung ver-schlossen bleibt und auch private Krankenversicherungsunternehmen einen Vertragsabschluß ablehnen.

Was muß ich für den Krankenversicherungsschutz nach der Dienstzeit tun ?

Jede/jeder SaZ muß ihren/seinen Krankenversicherungsschutz für die Zeit nach der Bundeswehr bereits zu Beginn der versicherungsfreien Dienstzeit, d.h. schon bei der Ernennung zum SaZ, selbst regeln.

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A — K r a n k e n v e r s i c h e r u n g

Ist das auch noch später möglich ?

Nein! Versäumtes kann nicht mehr nachgeholt werden !

Welche Möglichkeiten für die Absicherung im Krankheitsfalle gibt es ?

Es kommen folgende Möglichkeiten in Betracht:

1. Gesetzliche Krankenversicherung (GKV)

Gesetzliche Krankenkassen sind alle Orts-, Betriebs- und Innungskrankenkassen sowie die Ersatzkassen.

Wer bei Eintritt in die Bundeswehr Mitglied der GKV ist, kann für die Zeit in der Bundeswehr das Versicherungsverhältnis als freiwilliges Mitglied fortsetzen. Voraussetzung ist: Dies muß der Krankenkasse innerhalb einer gesetzlichen Aus-schlußfrist von 3 Monaten mitgeteilt werden. Die Frist beginnt spätestens mit der Ernennung zum Soldaten auf Zeit.

Dies gilt auch für die Soldatinnen und Soldaten, die bis zu ihrem Eintritt in die Bundeswehr als Familienangehörige in der GKV mitversichert waren.

Welche Konsequenzen hat die freiwillige Mitgliedschaft ?

Die Soldatin, der Soldat selbst hat im Falle einer Erkrankung keinen Anspruch auf Leistungen aus der gesetzlichen Krankenversicherung (der Anspruch ruht, da er unentgeltliche truppenärztliche Versorgung erhält). Dadurch mindert sich jedoch der Beitragssatz.

Familienangehörige (Ehefrau, Ehemann, Kinder) sind beitragsfrei mitversi-chert, wenn die sonstigen gesetzlichen Voraussetzungen erfüllt sind (kein oder nur geringes Einkommen der Ehefrau, Ehemann oder Kinder in Schul- oder Berufsausbildung).

Es besteht nahtloser Versicherungsschutz unmittelbar am Ende der Dienstzeit, d.h. die/der SaZ hat sofort beim Ausscheiden aus der Bundeswehr den vollen Leistungsanspruch aus der GKV.

Was kostet die freiwillige Mitgliedschaft ?

Der regelmäßig herabgesetzte Beitragssatz richtet sich nach der Satzung der jeweiligen Krankenkasse; die Höhe des Beitrages ist abhängig von der Höhe des Einkommens.

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A — K r a n k e n v e r s i c h e r u n g

Die Krankenkasse k a n n durch ihre Satzung festlegen, dass freiwillig versicherte Heilfürsorgeberechtigte geringere (Anwartschafts-) Beiträge zu zahlen haben, mindestens jedoch monatlich 30 . Im Rahmen der bestehenden Wahlmöglich-keiten sollte eine Krankenkasse gewählt werden, die eine solche Beitragsvergün-stigung anbietet. Dies gilt nicht, soweit anspruchsberechtigte Familienversicherte vorhanden sind.

Gibt es Alternativen zur gesetzlichen Krankenversicherung ?

Ja! Anstelle einer freiwilligen Krankenversicherung in der GKV hat die/der SaZ auch die Möglichkeit, sich (und ggf. seine Familienangehörigen) bei einem privaten Krankenversicherungsunternehmen gegen die Risiken einer Krank-heit zu versichern.

2. Private Krankenversicherung (PKV)Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, die sich nicht für eine freiwillige Mitglied-schaft in der GKV entscheiden oder die Beitrittsvoraussetzungen zur GKV nicht erfüllen, sollten sich unbedingt bei einer PKV versichern.

Dies gilt auch für diejenigen, die eine Dienstzeit von 4 und mehr Jahren ablei-sten und nach Dienstzeitende durch den Bezug von Übergangsgebührnissen Bei-hilfen erhalten, die aber die Aufwendungen im Krankheitsfall nicht voll abdeckt (s. Abschnitt B). Das verbleibende Restrisiko muß daher entsprechend abgesichert werden.

Was muß beachtet werden ?

Auch hinsichtlich der PKV ist dringend anzuraten, sich möglichst frühzeitig bei verschiedenen Unternehmen zu informieren und bereits zu Beginn der Ver-pflichtungszeit im Hinblick auf die denkbaren Schwierigkeiten (z.B. eintretende Erkrankungen, die evtl. zur Ablehnung einer Versicherung oder zu Risikoaus-schlüssen führen) eine private Krankenversicherung abzuschließen.

Was kostet das ?

Da Anspruch auf unentgeltliche truppenärztliche Versorgung besteht, bietet sich der Abschluß einer kostengünstigen sogenannten Anwartschaftsversicherung (auch Ruhensversicherung genannt) an.

Folge: Für die Zeit nach dem Dienstzeitende erwirbt die/der Versicherte für wenig Geld einen Krankenversicherungsschutz ohne erneute Gesundheitsprüfung und ohne Wartezeiten.

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A — K r a n k e n v e r s i c h e r u n g

GKV oder PKV ?

Ein für alle Einzelfälle gültiger Rat kann in dieser Schrift nicht gegeben werden. Jede Soldatin und jeder Soldat auf Zeit muss für seine Person und beruflichen Absichten abwägen, welche Versicherungsart die richtige ist. Dazu sollte er recht-zeitig fachkundige Auskunft einholen.

Wer gibt weitere Auskünfte ?

Die Sozialberaterinnen und Sozialberater,

die gesetzlichen Krankenversicherungen oder

die privaten Krankenversicherungsunternehmen.

Merke: Jede Soldatin/jeder Soldat auf Zeit muß bereits zu Beginn der Dienst-zeit den Krankenversicherungsschutz für die Zeit nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr eigenverantwortlich regeln.

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A — K r a n k e n v e r s i c h e r u n g

A C H T U N G !Haben Sie für die Zeit

nach Beendigung der Wehrdienstzeitausreichenden Krankenversicherungsschutz?

Zur Vermeidung von Nachteilen wird derAbschluss einer Anwartschaftsversicherung

dringend empfohlen !

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B — B e i h i l f e

B — BeihilfeAnspruchsberechtigten Personen kann nach den Allgemeinen Verwaltungsvor-schriften über die Gewährung von Beihilfen in Krankheits-, Pflege-, Geburts- und Todesfällen (Beihilfevorschriften - BhV) Beihilfe gewährt werden.

Die Soldatin auf Zeit, der Soldat auf Zeit erhält während ihrer/seiner aktiven Dienstzeit für eigene krankheitsbedingte Aufwendungen keine Beihilfe. Für ihre/seine Familienangehörigen (Ehegatte, Kinder) erhält sie/er aber ab der Ernen-nung zum SaZ Beihilfe nach Maßgabe der Beihilfevorschriften (BhV) des Bundes.

Nach Ablauf der Dienstzeit hat der ehemalige SaZ für seine Person und für seine Familienangehörigen f ü r d i e D a u e r d e s B e z u g e s d e r g e s e t z l i c h z u s t e h e n d e n Ü b e r g a n g s g e b ü h r n i s s e A n s p r u c h a u f B e i h i l f e .

Wie hoch sind die Beihilfen ?

Der Bemessungssatz beträgt bei Krankheit im Regelfall

für den beihilfeberechtigten ehemaligen SaZ und dessen Ehegatten 70 vom Hundert,

für berücksichtigungsfähige Kinder 80 vom Hundert

der beihilfefähigen Aufwendungen.

Wie wird Beihilfe beantragt ?

Die Beihilfe ist schriftlich mit dem dafür vorgeschriebenen Formblatt zu beantra-gen. Den Anträgen sind prüfungsreife Rechnungsbelege beizufügen. Sie sind an die jeweils zuständige Wehrbereichsverwaltung (WBV) zu richten. Zuständig ist diejenige WBV, aus deren Bereich der ehemalige SaZ seine Gebührnisse erhält.

Wer gibt weitere Auskünfte ?

Die zuständige Truppenverwaltung,

die Sozialberaterinnen und Sozialberater.

Spezielle Informationen erteilt ausschließlich die zuständige Beihilfestelle.

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C — H e i l b e h a n d l u n g i n b e s o n d e r e n F ä l l e n

C — Heilbehandlung in besonderen FällenWie bin ich geschützt, wenn ich beim Ausscheiden aus der Bundeswehr noch heilbehandlungsbedürftig bin ?

Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, die im Zeitpunkt der Entlassung heilbehand-lungsbedürftig sind, erhalten für die Behandlung dieser Gesundheitsstörung auf Antrag Leistungen vom Versorgungsamt, auch wenn diese nicht auf eine Wehr-dienstbeschädigung zurückzuführen ist.

Wie lange werden die Leistungen erbracht ?

Im allgemeinen bis zu drei Jahren.

Gewährt das Versorgungsamt auch Krankengeld ?

Ja! Im Falle einer Arbeitsunfähigkeit wegen der heilbehandlungsbedürftigen Gesundheitsstörung besteht Anspruch auf Versorgungskrankengeld. Hierzu bedarf es eines Antrags, der zur Vermeidung von finanziellen Nachteilen späte-stens zum Dienstzeitende gestellt werden sollte.

Kann das Versorgungsamt diese Leistungen ablehnen ?

Ja! Heilbehandlung und Versorgungskrankengeld werden vom Versorgungsamt nicht gewährt, wenn ein anderer „Versicherungsträger“, z.B. eine gesetzliche Krankenversicherung, z u e n t s p r e c h e n d e n L e i s t u n g e n verpflichtet ist.

Wie bin ich nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr geschützt, bis das Ver-sorgungsamt über meinen Antrag entschieden hat ?

Um einen lückenlosen Übergang von der unentgeltlichen truppenärztlichen Ver-sorgung zur Heilbehandlung durch das Versorgungsamt sicherzustellen, wird unter bestimmten Voraussetzungen die unentgeltliche truppenärztliche Versor-gung bis zu drei Monaten nach Dienstzeitende weitergewährt.

Wer gibt weitere Auskünfte ?

Die Truppenärztin/der Truppenarzt,

die Sozialberaterin/der Sozialberater, die auch bei der Antragstellung unter-stützen.

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D — P f l e g e v e r s i c h e r u n g

D — PflegeversicherungWas ist die Pflegeversicherung ?

Die Pflegeversicherung ist ein eigenständiger Zweig der Sozialversicherung, die bei Pflegebedürftigkeit von Versicherten Leistungen zu den entstehenden Pfle-gekosten erbringt.

Sie wird als

soziale Pflegeversicherung und als

private Pflegeversicherung durchgeführt.

Träger der sozialen Pflegeversicherung sind die bei den gesetzlichen Krankenkas-sen eingerichteten Pflegekassen, Träger der privaten Pflegeversicherung sind die privaten Krankenversicherungsunternehmen.

Wer ist zum Abschluß einer Pflegeversicherung verpflichtet ?

Nahezu jeder Bundesbürger, auch der SaZ, ist verpflichtet, sich bei einer Pflege-versicherung zu versichern.

Bei welcher Pflegekasse muß diese Versicherung abgeschlossen werden ?

Es gilt der Grundsatz: „Pflegeversicherung folgt Krankenversicherung“. Damit soll erreicht werden, daß das Risiko der Krankheit und der Pflege in „einer Hand“ sind.

Für SaZ bedeutet dies:

Für die Soldatin/den Soldaten selbst:

a) w ä h r e n d d e r D i e n s t z e i t b e i d e r B u n d e s w e h r :

bei freiwilliger Fortsetzung der Mitgliedschaft in der gesetzlichen Kranken- versicherung (siehe Abschnitt A 1):

Versicherungspflicht in der s o z i a l e n Pflegeversicherung

bei Bestehen einer privaten Krankenversicherung (siehe Abschnitt A 2), auch als Ruhens- oder Anwartschaftsversicherung:

Pflicht zum Abschluss und zur Aufrechterhaltung einer p r i v a t e n Pflegeversicherung

bei fehlender Krankenversicherung:

Versicherungspflicht in der s o z i a l e n Pflegeversicherung

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D — P f l e g e v e r s i c h e r u n g

b) nach Beendigung der Dienstzeit:

bei Aufnahme einer Beschäftigung, die zur Versicherungspflicht in der gesetz-lichen Krankenversicherung führt, oder bei Bezug von Arbeitslosenbeihilfe, Arbeitslosengeld oder -hilfe:

Versicherungspflicht in der s o z i a l e n Pflegeversicherung

bei Bezug von Übergangsgebührnissen – ohne versicherungspflichtige Beschäf-tigung:

wie Absatz a) während der Dienstzeit bei der Bundeswehr.

Hinweis: Ehemalige SaZ, die nicht gegen das Risiko der Krankheit versichert sind, bleiben für die Dauer des Bezugs von Übergangsgebührnissen grundsätzlich ver-sicherungspflichtig in der sozialen Pflegeversicherung.

Wie sind Familienangehörige versichert ?

Für Familienangehörige (unterhaltsberechtigte Ehegattin/Ehegatte, Kinder) einer/eines SaZ gilt:

während der Dienstzeit der Soldatin/des Soldaten:

Kinder und Ehegatten, deren monatliches Gesamteinkommen jeweils eine bestimmte Höhe (2003: 340 , für geringfügig Beschäftigte 400 €) nicht über-steigt, sind im Rahmen der Familienversicherung – wie in der gesetzlichen Krankenkasse -, auch in der sozialen Pflegeversicherung beitragsfrei mitversi-chert.

Unter denselben Voraussetzungen werden Kinder in der privaten Pflegeversi-cherung beitragsfrei mitversichert. Für Ehegatten sind allerdings Beiträge zu zahlen.

Diese Regelungen gelten auch nach der Dienstzeit eines SaZ bei der Bundes-wehr.

Wer keine Pflegeversicherung abschließt, kann mit einem Bußgeld bis zu 2.500 € belegt werden.

Welche Leistungen können gewährt werden ?

Die Leistungen der Pflegekassen (Bar- und Sachleistungen) werden auf Antrag gewährt und richten sich grundsätzlich nach dem konkreten Hilfebedarf des Pflegebedürftigen.

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D — P f l e g e v e r s i c h e r u n g

Das X I . B u c h S o z i a l g e s e t z b u c h sieht z.B. folgende Leistungen vor:

Pflegegeld (nach Stufe I - III gestaffelt),

Pflegehilfsmittel,

Übernahme der Aufwendungen bei stationärer Pflege,

Zuschüsse zum pflegebedingten Umbau der Wohnung,

Leistungen zur sozialen Sicherung der Pflegepersonen.

Die erforderliche Hilfe und deren Umfang wird in einem förmlichen Bescheid der Pflegekasse festgestellt und beruht in erster Linie auf dem Gutachten des medizi-nischen Dienstes.

Was kostet die Pflegeversicherung ?

Der Beitragssatz wird gesetzlich festgelegt. Er beträgt z.Z. 1,7 % der beitrags-pflichtigen Einnahmen und ist bundeseinheitlich bei allen sozialen Pflegekassen gleich.

Soldatinnen und Soldaten auf Zeit, die Anspruch auf unentgeltliche truppen-ärztliche Versorgung (Heilfürsorge) haben und ehemalige SaZ, die während des Bezugs von Übergangsgebührnissen Anspruch auf Beihilfe haben, zahlen nur den halben Beitrag.

In der privaten Pflegeversicherung gelten bei der Beitragsgestaltung Besonder-heiten, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann.

Wer gibt weitere Auskünfte ?

Die gesetzlichen und privaten Pflegeversicherungen.

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E — R e n t e n v e r s i c h e r u n g

E — RentenversicherungSoldatinnen und Soldaten auf Zeit sind während ihrer Dienstzeit bei der Bundes-wehr nicht rentenversichert.

Bedeutet das eine geringere Altersversorgung ?

Nein! Zur Sicherung der Altersversorgung werden SaZ jedoch nach dem Ausschei-den aus der Bundeswehr in der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert, es sei denn, sie nehmen nach der Wehrdienstzeit erneut eine rentenversiche-rungsfreie Beschäftigung (z.B. als Beamter) auf. Der Bund übernimmt die Beiträge in voller Höhe, und zwar sowohl den Arbeitgeber- als auch den Arbeitnehmeran-teil.

Werde ich darüber informiert ?

Die Wehrbereichsverwaltung wird rechtzeitig vor dem Ausscheiden ein Merk-blatt und eine Erklärung zur Nachversicherung übersenden und dazu auffordern, bestimmte, für die Nachversicherung erforderliche Angaben mitzuteilen.

Wird die Zeit des Bezugs von Übergangsgebührnissen bei der Nachversicherung berücksichtigt ?

Die Zeit des Bezugs von Übergangsgebührnissen wird von der Nachversicherung nicht erfaßt.

Um rentenrechtliche Nachteile zu vermeiden, sollten sich arbeitslose ehemalige SaZ nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr beim Arbeitsamt unverzüglich arbeitslos melden und das Vermittlungsgesuch mindestens alle 3 Monate erneu-ern, auch wenn kein Anspruch auf Leistungen bestehen sollte.

Gibt es bei Entlassung wegen Dienstunfähigkeit Rente ?

Eine Rente wegen Erwerbsminderung wird nur dann gewährt, wenn die Dienst-unfähigkeit auch zu einer Erwerbsminderung im Sinne der Rentenversicherung geführt hat und die allgemeine Wartezeit von 5 Jahren mit Beitragszeiten (auch auf Grund der Nachversicherung) erfüllt ist.

Und wie ist das bei einer Wehrdienstbeschädigung ?

Die allgemeine Wartezeit ist auch erfüllt, wenn die Minderung der Erwerbsfähig-keit durch eine Wehrdienstbeschädigung eingetreten ist (siehe unter G.).

Wer gibt weitere Auskünfte ?

Die Versicherungsämter der Stadt-/Gemeindeverwaltungen,

die Auskunfts- und Beratungsstellen der Landesversicherungsanstalten oder der Bundesversicherungsanstalt für Angestellte.

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F — A r b e i t s l o s e n v e r s i c h e r u n g

F — ArbeitslosenversicherungWerden für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit Beiträge zur Arbeitslosenversiche-rung abgeführt ?

Nein, da keine Versicherungs- und somit auch keine Beitragspflicht besteht.

Unter welchen Voraussetzungen erhalten SaZ, die nach dem Ausscheiden aus der Bundeswehr arbeitslos sind, dennoch Leistungen durch das Arbeitsamt ?

1. SaZ mit einer Wehrdienstzeit von weniger als zwei Jahren:

Grundlage: Sozialgesetzbuch III – Arbeitsförderung (SGB III).

a) Arbeitslosengeld können SaZ erhalten, die u.a. in den letzten drei Jahren vor der Arbeitslosenmeldung mindestens zwölf Monate in einem Versiche-rungspflichtverhältnis (z.B. sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis) gestanden haben.

b) Arbeitslosenhilfe können SaZ erhalten, die im letzten Jahr vor der Arbeits-losenmeldung für mindestens einen Tag Arbeitslosengeld bezogen haben und u.a. bedürftig sind (d.h. kein Einkommen, Vermögen).

2. SaZ mit einer Wehrdienstzeit von mindestens zwei Jahren:

Grundlage: Soldatenversorgungsgesetz (SVG).

a) Arbeitslosenbeihilfe können SaZ erhalten, die nach einer Wehrdienstzeit von mindestens zwei Jahren arbeitslos werden. Der Anspruch ist zeitlich auf höchstens 12 Monate begrenzt und verkürzt sich um die Zeit, für die Über-gangsgebührnisse zustehen. Umfang und Höhe entsprechen dem Arbeitslo-sengeld nach dem SGB III.

b) Arbeitslosenhilfe können SaZ erhalten, die nach Ablauf der Arbeitslosenbei-hilfe oder der Übergangsgebührnisse weiterhin arbeitslos und u.a. bedürf-tig sind (d.h. kein Einkommen, Vermögen).

Allgemeine Hinweise:

Zur Erleichterung der Vermittlungsbemühungen des Arbeitsamts müssen sich Soldatinnen und Soldaten auf Zeit zur Vermeidung finanzieller Nachteile bereits drei Monate vor dem Ausscheiden aus der Bundeswehr bei dem für den Wohnsitz oder (wahlweise) für den Standort zuständigen Arbeitsamt arbeits-suchend melden.

Gewährt das Arbeitsamt Leistungen, besteht Versicherungspflicht in der gesetz-lichen Kranken- und Pflegeversicherung sowie u.U. auch in der gesetzlichen Rentenversicherung.

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F — A r b e i t s l o s e n v e r s i c h e r u n g

Die Meldung beim Arbeitsamt und die spätere Bescheinigung der Zeit der Arbeitslosigkeit durch das Arbeitsamt kann für die Ermittlung rentenrechtlich wirksamer Zeiten selbst dann von Bedeutung sein, wenn von diesem keine Lei-stungen gewährt werden.

Der Bezug von Leistungen nach dem Soldatenversorgungsgesetz begründet keinen Anspruch auf berufliche Förderung (Umschulungs- und Weiterbildungs-maßnahmen) durch das Arbeitsamt.

Ansprüche auf Förderung durch den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr bleiben hiervon unberührt.

A c h t u n g ! – W i c h t i g e Te r m i n e :Nach dem Ersten Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt vom 23. Dezember 2002 besteht für Soldatinnen und Soldaten auf Zeit die Verpflichtung, sich unverzüglich nach Kenntnis des Beendigungszeitpunktes eines Versiche-rungspflichtverhältnisses persönlich beim Arbeitsamt arbeitssuchend zu melden. Die Wehrdienstzeit von mindestens zwei Jahren als Soldatin/Soldat auf Zeit steht einem solchen Versicherungspflichtverhältnis gleich. Nähere Auskünfte hierzu erteilt das Arbeitsamt. Die Meldung hat drei Monate vor Dienstende zu erfolgen. Die Nichtbeachtung der Verpflichtung kann die Minderung etwaiger Leistungs-ansprüche gegenüber der Bundesanstalt für Arbeit zur Folge haben.

Wer gibt weitere Auskünfte ?

Die Beraterinnen/die Berater des Berufsförderungsdienstes der Bundeswehr bei den Kreiswehrersatzämtern,

das Arbeitsamt.

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G — B e s c h ä d i g t e n v e r s o r g u n g

G — Beschädigtenversorgung

Was versteht man unter Beschädigtenversorgung ?

Die Beschädigtenversorgung ist die Entschädigung für Soldatinnen und Soldaten, die eine Wehrdienstbeschädigung (WDB) erlitten haben.

Was ist eine Wehrdienstbeschädigung ?

Eine Wehrdienstbeschädigung ist eine gesundheitliche Schädigung,

durch eine Dienstverrichtung (z.B. Erkrankung durch Unterkühlung und Durchnässung beim Außendienst),

durch einen während der Ausübung des Wehrdienstes eingetretenen Unfall (z.B. Verletzung durch Sturz beim dienstlichen Sport oder durch einen Unfall auf dem Weg zwischen Wohnung und Dienststelle),

durch die dem Wehrdienst eigentümlichen Verhältnisse ( z.B. Unfall durch Besonderheiten der Kasernierung oder Gemeinschaftsunter-

kunft).

Wer auf Grund dieser Ereignisse eine Schädigung erlitten hat, sollte sich diese als Folge einer WDB anerkennen lassen.

Wie wird die Wehrdienstbeschädigung anerkannt ?

Von der Truppenärztin/vom Truppenarzt ist von amtswegen ein WDB-Blatt anzu-legen. Durch dessen Übersendung an die Wehrbereichsverwaltung West in Düs-seldorf oder Wehrbereichsverwaltung Süd in Stuttgart wird das WDB-Verfahren eingeleitet. Auch die Soldatin/der Soldat selbst kann verlangen, daß ein WDB-Blatt angelegt wird.

Welche Leistungen gibt es bei einer WDB ?

Die Leistungen, die das Soldatenversorgungsgesetz für Folgen einer WDB vor-sieht, orientieren sich an den Leistungsvorschriften des für die Versorgung der Opfer des Krieges geltenden Bundesversorgungsgesetzes (BVG) und richten sich nach Art und Umfang der gesundheitlichen Schädigung und nach der dadurch bedingten Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE).

Während des Wehrdienstes wird ein Ausgleich entsprechend der MdE in Höhe der Grundrente und Schwerstbeschädigtenzulage nach dem BVG sowie Sachscha-denersatz gewährt.

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G — B e s c h ä d i g t e n v e r s o r g u n g

Nach Beendigung des Wehrdienstes kommen im wesentlichen folgende Leistun-gen in Betracht:

Heilbehandlung,

einkommensunabhängige und einkommensabhängige Beschädigtenrente,

Berufsschadenausgleich,

Pflegezulage,

Hilfen zur beruflichen Rehabilitation,

Fürsorgeleistungen,

Sterbe- und Bestattungsgeld,

Hinterbliebenenrente.

Muss noch etwas beachtet werden ?

Ja! Die Wehrbereichsverwaltung West oder Süd ist nur für die Dauer des Wehr-dienstverhältnisses zuständig! Nach dem Dienstzeitende muß die Versorgung wegen einer WDB unverzüglich mit dem Antrag „ Gewährung von Beschädigten-versorgung“ bei dem für den Wohnsitz zuständigen Versorgungsamt beantragt werden.

Dieser Antrag ist immer erforderlich, auch wenn die Wehrbereichsverwaltung schon einen Anerkennungsbescheid erteilt hat.

Hinweis: Leistungen für die als WDB-Folgen anerkannten Gesundheitsstörungen werden allgemein von der PKV ausgeschlossen. Für erforderliche Behandlungen ist bei den Versorgungsämtern ein „Bundesbehandlungsschein“ zu beantragen.

Wer gibt weitere Auskünfte?

Die Sozialberaterinnen/die Sozialberater,

die Versorgungsämter,

die Wehrbereichsverwaltung West oder Süd.

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