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Deutsch perfekt is an ideal blend of professional journalism and successful language training. Interesting texts and topical issues provide important insights into life in Germany, Austria and Switzerland, and at the same time form the backbone of Deutsch perfekt's unique language service.
Citation preview
Rich
tig
sch
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en
Anatomie
einer Nation
Wie Deutschlands
Kinder leben
Interview
Ein Hacker über
Risiken im Internet
Sprache & Service
2 Wintersport-Wörter
2 Reklamationen schreiben
2 800 Worterklärungen
Auf den jungen Seiten:
Deutscholympiade – wer
kommt nach Frankfurt?
100 O
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machen werden)
Berlin und die Spionage
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© 2010 Grubbe Media GmbH
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FRAGEN
Auf dem Flohmarkt hast du sehr billig
einen schönen Bildband über Berlin
gekauft. Du erzählst einem Freund:
„Schau mal, dieses Buch hat nur …
Euro gekostet.“
a) ein
b) einen
c) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?
a) 010
b) 040
c) 030
FRAGENAuf dem Flohmarkt hast du sehr billig einen schönen Bildband über Berlin gekauft. Du erzählst einem Freund: „Schau mal, dieses Buch hat nur … Euro gekostet.“ a) ein
b) einenc) einer
Wie ist die Telefonvorwahl von Berlin?a) 010b) 040c) 030
FRAGEN
Bei den Internationalen Filmfestspielen
Berlin entscheidet eine internationale
Jury, … den ersten Preis – den Golde-
nen Bären – bekommt.
a) wer
b) wessen
c) was
Wie heißt das bekannteste Drama von
Gotthold Ephraim Lessing, der in den
1750er-Jahren als Publizist in Berlin
lebte?
a) „Faust“
b) „Maria Stuart“
c) „Nathan der Weise“
Person, die sehr gute Kenntnisse
auf vielen Gebieten und viel Erfahrung hat
ANTWORTENa) wer„Wessen“ ist ein Fragewort im Genitiv.
Das Fragepronomen „was“ fragt nach
einer Sache.
c) „Nathan der Weise“ Lessing war einer der wichtigsten
Dichter der deutschen Aufklärung.
Die Ringparabel zum Verhältnis der
drei monotheistischen Religionen
aus „Nathan der Weise“ ist einer
der wichtigsten Texte dieser Epoche.
hier: Epoche zwischen 1600 und
1800 in Europa, in der rationales Denken und Tun
zum Ideal wurde
kurze, symbolische
Geschichte von einem Ring, die dem Leser eine
Moral zeigt
Berlin_Fragekarten 2
E5
44 | Tiergarten
Der vom Barock und der italie-
nischen Renaissance inspirierte
Dom ist eine der wichtigsten protestantischen Kirchen in Deutschland. Er wurde 1905 eingeweiht. Auch vorher gab
es auf dem Areal am Lustgarten
schon eine Kirche. In der Gruft
des Doms liegen viele Mitglieder
der Monarchenfamilie der Hohenzollern. Heute finden im
Berliner Dom oft auch kulturelle
Veranstaltungen statt.
hier: in einer neuen Kirche zum ersten
Mal einen Gottesdienst feiernreligiöse Feier, vor allem in
der christlichen Kirche)Ort, meistens unter einer Kirche,
wo die Toten liegen
3 | Berliner
Dom
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2011 12
Sie reisen mit dem Intercity-
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Editorial
Berlin-KrimiDas Jahr der Spionageskandale – als solches wird uns 2013 in Erin-
nerung bleiben. Was im Mai in Hongkong begann, erreichte spä-
testens im Oktober auch Berlin so richtig – als die Empörung über
das wahrscheinlich abgehörte Handy von
Bundeskanzlerin Angela Merkel nur der
Anfang eines diplomatischen Orkans war.
Plötzlich war Berlin wieder das, was es schon
so oft war: die Hauptstadt der Spionage.
Bis zu 45 000 Agenten waren in der Stadt
in manchen Jahren aktiv. Auch die amerika-
nische National Security Agency war dort
schon früher vertreten. Auf dem Teufelsberg,
im Westen der Stadt, betrieb sie bis 1992 eine
Spionage-Station. Von dort hörte sie weit in Richtung Osten. In den
Ruinen der Station begann unsere Korrespondentin Barbara Kerbel
ihre Recherche zur Spionage-Hauptstadt – von der sie am Ende
einen echten Berlin-Krimi zurückbrachte (ab Seite 14).
Marcel Burkhardt sprach derweil mit dem Hacker Götz Schartner
über Risiken im Internet. In sogenannten Live-Hackings vor großem
Publikum zeigt Schartner regelmäßig, wie leicht Computer zu atta-
ckieren sind. Die Zuschauer sind oft „geschockt, wenn sie sehen,
wie einfach Antivirenprogramme und Firewalls umgangen werden
können“, sagt der Sicherheitsexperte (Seite 60).
Aus der Hauptstadt kommt auch der zweite große Beitrag in die-
sem Heft. 100 typische Fehler, wie sie sie auch von ihren Kursteil-
nehmern in Berlin kennt, hat die DaF-Dozentin Lisa Dörr gesam-
melt. Ab Seite 28 gibt sie Tipps, wie Sie es richtig machen. Starten
Sie orthografisch sicher ins neue Jahr!
Deutsch lernen in Berlin, das
können bald vielleicht auch Sie: Wir
verlosen einen einmonatigen Som-
mersprachkurs in der Hauptstadt –
unter allen Teilnehmern unserer
Leserbefragung. Was gefällt Ihnen an
Deutsch perfekt? Und was nicht? Das
wollen wir wissen, um ganz nach
Ihren Wünschen arbeiten zu kön-
nen. Für Ihre Antworten danken wir
mit einem großen Gewinnspiel
(mehr Informationen auf Seite 17).
Ich freue mich auf Ihre Meinung!
„ls s¶lches hier: ≈ als so ein Jahr
so r“chtig hier: wirklich; intensiv
die Empörung ≈ Ärger
„bhören hier: im Geheimen bei Tele -fon ge sprächen mithören
vertreten sein hier: da sein; an einem Ortsein
betreiben hier: haben und dort abhören
die Recherche, -n franz. Suchen von genauen Informa -tionen
¡cht wirklich; hier: so, dass etwasauch in der Realität passiert
derweil ≈ inzwischen
regelmäßig immer wieder, z. B. einmal proMonat
umgehen hier: etwas tun, um trotzAntivirenprogramm auf einemComputer Daten zu kontrollieren
der Beitrag, ¿e hier: Text in einer Zeitschrift
... verlosen ≈ einem zufälligen Gewinner... schenken
die Leserbefragung, -en Umfrage bei Lesern
der Ch¡fredakteur, -e Chef von allen Journalisten beieiner Zeitschrift oder Zeitung
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Jörg WalserChefredakteur
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Die Themen des Monats Januar 2014
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LEICHT
LEICHT
LEICHT
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
SCHWER
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTEL
6 Mein Deutschland-BildPatrick Pleul über die Herstellung von Sauerkraut
8 PanoramaNeues, Namen und Zahlen
17 Sagen Sie uns Ihre Meinung zum Heft …… und gewinnen Sie einen Sprachkurs in Berlin oder einen von 99 anderen Preisen!
22 Ja oder Nein?Streit-Thema: Studieren zu viele?
24 Nachrichten Aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
51 ReisetippsHochsauerland • Bad Kissingen • Wildkogel
54 Mein erster MonatAnna Zyubanova in Lemförde
56 Ein Bild und seine GeschichteVor 1200 Jahren: Die Epoche Karls des Großen endet
58 Der Blick von außen Adam Fletcher über Feste und Pyromanen
60 Im Interview: Götz SchartnerDer Hacker über Datenspionage und Cyber-Attacken
65 Weltliteratur Thomas Mann und sein Familien-Epos Buddenbrooks
66 KulturtippsKino • Ausstellung • Theater • Konzert • Hörbuch • Buch
68 Kolumne Alia Begisheva über Gäste
69 Nächsten Monat… in Deutsch perfekt
70 D-A-CH-MenschenEiner von 98 Millionen: Was denkt Frank-Jürgen Schmidt?
Internationale Deutscholympiade •Bavaria Filmstadt • Surfen im Schnee •Rapper Eko Fresh • 1. Januar
Die jungen Seitenvon Deutsch perfekt
Keine Fehlermehr!
Wie ist es richtig? „Das“ oder„dass“, „ihm“ oder „im“,„deutsch“ oder „Deutsch“?
Das Schwierigste an der deut-schen Orthografie sind oft dieDetails. Die 100 wichtigstenTipps – damit Sie 2014 beim
Schreiben sicher sind!
Seltsame Details auf den BerlinerDächern von ausländischen Botschaf-ten bringen nicht nur die Deutschenzum Nachdenken. Das Phänomen istnicht neu: Schon früher waren in kaumeiner anderen europäischen Stadt soviele Agenten aktiv wie in Berlin. Waspassiert und passierte da im Geheimen?
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PLUS
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MITTEL
MITTEL
Spionage-StadtBerlin
Viel Neues im neuen Jahr: Arbeit-nehmer können viel Urlaub mitwenig Urlaubstagen machen, Stu-dieren wird überall kostenlos und
Berlin bekommteine Food Week.Aber das ist nochlange nicht alles.
62 Was bringt2014?MITTEL
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SCHWER
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In diesem Heft: 19 Seiten Sprache & Service
28 Richtig schreiben 100 Tipps zur Orthografie
35 Übungen zu den Themen des Monats Mehr Sicherheit mit Wörtern und Texten
36 Wörter lernenAuf der Piste
37 Schreiben • Sprechen • VerstehenReklamationen • In der Kneipe • Wörter rund um den SchneeSammelkarten
39 Raten Sie mal! • ComicRätsel zu einem Thema des Monats • Haiopeis
40 GrammatikAdjektive mit präpositionalem Kasus
42 Deutsch im Beruf Krank, was tun?
44 Lösungen • Kundenservice • Impressum Lösungen der Übungen • Wer macht was bei Deutsch perfekt?
45 StarthilfeExtra-Service Übersetzungen in Englisch, Spanisch, Französisch,Italienisch, Polnisch, Russisch, Türkisch
PLUS
Mehr als 800 Erklärungen von schwierigen Wörtern
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¢
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lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
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mit einem Premium-Abo Texte mit diesem
Symbol hören. Diesmal:
50 Anatomie einer NationHelikopter-Eltern mit Träumsuse
64 Das bringt 2014Mehr Urlaub mit weniger Urlaubstagen
5 Spiel, Spaß, SpracheDie Olympiade
Deutsch perfekt Audio: der Trainer fürHörverstehen und Aussprache, auf CD oderals Download (siehe Seite 19).
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PLUS
LEICHT SCHWERMITTEL
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MITTEL
MITTEL
MITTEL
MITTELSCHWER
LEICHTMITTELSCHWER
LEICHTMITTEL
MITTEL
PLUS
PLUS
PLUS
Lernen mit -Produkten
Texte auf Stufe A2 des GER Texte auf den Stufen B2 bis C2 des GER
GER Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen
Texte auf Stufe B1 des GER
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TITELCOM
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Viele Erwachsene erinnern sich gern an sie zurück: dieKindheit. Aber wie geht es Deutschlands Kindern
heute? Antworten fin-den Sie im zweiten Teilder Serie „Anatomieeiner Nation“.
48 DeutschlandsKinder SCHWER
SCHWERLEICHT
SCHWER
MITTEL
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Pressefotografen wie ich fotografieren bekannte Motive immer wieder.So wie dieses hier aus Lübbenau in Brandenburg: drei Frauen mit
Kopftuch, die ein paar Meter tief in einem Kessel stehen und Weißkohl mitden Füßen stampfen. Später wird daraus Sauerkraut, das typisch deutscheGericht. So ein Foto habe ich vor zwei, drei Jahren schon einmal gemacht.Aber die Produktion war zu dieser Zeit schon weiter: Die Damen haben schonoben aus dem Kessel herausgeschaut. Für das Foto habe ich auf einer Lei-ter gestanden. So habe ich die Frauen aus einer ungewöhnlichen Perspek-tive fotografiert. Weil der Weißkohl erst langsam zu Sauerkraut wird, hat esgar nicht schlecht gerochen.
Der Firma ist Hygiene sehr wichtig. Ich bin nicht in den Kessel gestie-gen, habe aber trotzdem Gummistiefel bekommen. Nur so haben sie michin den Raum gelassen.
Im Sommer stehen die Frauen um einen Tisch. Dann legen sie Senf -gurken ein. Am Ende meines Besuchs habe ich mir noch ein Glas Sauer -kraut gekauft. Ich mag es gern, am liebsten mit Kartoffeln. Geschenke darfich leider nicht akzeptieren.
das K¶pftuch, ¿er Stück Stoff: Man legt es um den Kopf.
der K¡ssel, - hier: ≈ extrem großer Topf
der Weißkohl rundes Wintergemüse mit großen, grünen Blättern
st„mpfen ≈ mit Energie drücken auf
das Sauerkraut geschnittenes, mit Salz konserviertes Gemüse: Es schmeckt sauer.
die Leiter, -n ≈ Gerät: Man kann es zum Hinauf- und Hinuntergehenwie eine Treppe benutzen.
¢ngewöhnlich anders als sonst; normal
der G¢mmistiefel, - spezieller Schuh: Man trägt ihn bei Regen.
einlegen hier: in salziges, saures Wasser legen. So konserviert manein Lebensmittel.
die S¡nfgurke, -n kleine grüne Gemüsepflanze: Sie ist mit harten, kleinenFrüchten der Senfpflanze eingelegt.
Fotograf: Patrick Pleul
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FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA; PRIVAT
Mein Deutschland-Bild
LEICHT
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PRAKTIKUM IM SCHNEESki fahren auf zwei langen Teilen auf
Schnee einen Berg hinunter-fahren
die P“stenraupe, schwere, große Maschine -n (Foto): Damit macht man
Pisten.(die P“ste, -n ≈ Weg(e) auf einem Berg:
Dort kann man Ski fahren.)
die Gæstebetreu- Frau: Sie kümmert sich erin, -nen beruflich um Gäste.
die Beschneiungs- ≈ technische Konstruktion:anlage, -n Damit macht man Schnee.
das PS, - kurz für: Pferdestärke: Siezeigt, wie stark ein Motor ist.
das Gefühl, -e das Fühlen; Emotion
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
SchweizPraktikum im Schnee
Im Schweizer Wintersportort Grächen (Kanton Wallis) können Gäste nicht nur Ski fahren
und einen romantischen Winterurlaub in den Alpen machen. Jeden Donnerstag um 8 Uhr
beginnt ein ganz spezielles Praktikum. Urlauber dürfen für 109 Franken (circa 90 Euro)
eine Pistenraupe fahren. Genauer: Sie dürfen mitfahren. „Der Tag beginnt mit der Pisten-
kontrolle am Morgen“, erklärt Gästebetreuerin Melanie Stoffel. „Denn man muss sicher
sein, dass die Piste wirklich in Ordnung ist und alle Skifahrer ohne Probleme fahren kön-
nen.“ Dann lernen die Praktikanten, wie die Beschneiungsanlage funktioniert. Außer-
dem gibt es ein Mittagessen. Am frühen Nachmittag darf der Gast dann endlich in der
Pistenraupe mitfahren. Mit 400 PS geht es hoch und wieder runter – ein sehr spezielles
Gefühl. Aber der Schnee muss wieder auf den Berg. „Schlecht ist noch niemandem gewor-
den“, sagt Stoffel. Am Ende bekommen alle ein Diplom. Sie sind dann „Praktikant
Schneespezialist“ – ganz offiziell.
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Tipp des MonatsLändertickets
Bis zu fünf Reisende können in einem Bundesland
den ganzen Tag in den Nahverkehrszügen und in vie-
len Verkehrsverbünden fahren – mit einem Länder-
ticket. Die Preise sind in den Bundesländern ver-
schieden. Für fünf Personen liegen sie zwischen 29
und 39,50 Euro. Für eine Person kosten die Tickets
meistens 22 Euro. Um Geld zu sparen, darf man sich
spontan andere Reisende suchen und dann mit ihnen
zusammen fahren. Verboten sind aber Fahrten mit
Schleppern: Sie kaufen einen Fahrschein, nehmen so
viele Passagiere wie möglich mit – und fahren oft den
ganzen Tag von einer Stadt zur nächsten. So wollen sie
Geld verdienen. Man darf Passagiere bei den Länder-
tickets aber nicht austauschen. Wird man kontrolliert,
bekommt nicht nur der Schlepper Probleme: Alle, die
mit ihm fahren, müssen Strafe zahlen.
Panorama
LEICHT
!
IndustrieKautschuk aus Europa
Naturkautschuk kommt meistens aus Ländern mit einem subtropischen Klima. Der
Kautschukbaum mag es nämlich warm und feucht. Deshalb ist es nicht einfach, das
Material in Europa herzustellen. Es muss importiert werden. Bald soll es aber auch
Naturkautschuk aus Deutschland geben. In Münster (Nordrhein-Westfalen) tes-
ten Molekularbiologen vom Fraunhofer-Institut zusammen mit der Reifenfirma
Continental jetzt die Herstellung von Naturkautschuk – aus einer russischen Vari-
ante der Löwenzahn-Blume (Foto rechts). Der weiße Saft der Blume hat großes
Potenzial: Er ist genauso gut wie der Saft aus dem Kautschukbaum. Der russische
Löwenzahn braucht aber kein subtropisches Klima. Er kann schon nach einem Jahr
geerntet werden. Die Blume hat auch nur wenige Probleme mit Schädlingen. In fünf
Jahren sollen die ersten Autos mit Löwenzahn-Kautschukreifen fahren.
Pistenraupen in Aktion
Im SchweizerWintersportortGrächen dürfenUrlauber darin
mitfahren
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Süßer MozartTypisch Österreich?
Sie sind rund, süß und haben viele Kalorien. Das ist logisch, denn die kleinen Mozartkugeln
sind aus Schokolade, Marzipan und Nugat. Die Firma Reber in Bad Reichenhall (Bayern) gibt
auch noch ein bisschen Rum dazu. 45 Minuten dauert es bei Reber, bis eine Mozartkugel fertig
ist. Rund 500 000 Stück stellt die Firma jeden Tag her, so viele wie keine andere in der Welt.
Die meisten der Traditionskugeln kommen also aus Süddeutschland und nicht aus Österreich – auch
wenn die süße Kugel eine Idee des Konditors Paul Fürst aus Salzburg war. Die Firma Reber exportiert
die Mozartkugeln aus dem 18 Kilometer von Salzburg entfernten Bad Reichenhall in mehr als 50
Länder. Bald will sie ihr Produkt auch in arabischen Ländern anbieten – in einer Variante ohne
Alkohol. Die meisten Mozartkugeln bleiben aber in Deutschland. Viele Deutsche mögen nämlich
nicht nur die Musik des Komponisten – sondern auch die Kugeln, die seinen Namen tragen.
TYPISCH ÖSTERREICH?die Mozartkugel, -n runde Praline
der Konditor, Person: Sie stellt beruflichKonditoren Kuchen und Pralinen her.
entf¡rnt in einer Distanz von
LÄNDERTICKETSdas B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-
schen Republik
der Nahverkehrszug, Zug für den Verkehr auf¿e kurzen Wegen (z. B.
Regionalbahn, RegionalExpress, S-Bahn)
der Verkehrsver- Firma: Sie kümmert sichbund, -e/¿e um den Straßenbahn-
und Busverkehr.
die Fahrt, -en von: fahren
der Schl¡pper, - hier: Person: Sienimmt andere illegal mit.
austauschen hier: Eine Person steigtaus, und eine anderefährt an ihrer Stelle mit.
die Strafe, -n hier: Gebühr als Sanktion
KAUTSCHUK AUS EUROPAfeucht ein bisschen nass
¡rnten ≈ z. B. Obst und Gemüsesammeln
der Schädling, -e Parasit; kleines Tier: Esmacht z. B. Pflanzen oderLebensmittel kaputt.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
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10 1/14
ZahlenspielEinkaufen 2.0
Für 10,78 Milliarden Euro haben Kunden
aus ganz Deutschland 2012 Kleidung im
Internet gekauft. Das sind elf Prozent
mehr als 2011. Auf Platz zwei steht Elek-
tronik (4 Milliarden Euro, plus 25 Pro-
zent), auf Platz drei Bücher (2,59 Milliar-
den Euro, plus zehn Prozent). Stark im
Kommen ist das Einkaufen von Lebens-
mitteln im Internet. Argumente dafür gibt
es genug: 120 Mal im Jahr sucht ein
Kunde im Durchschnitt vor dem Einkau-
fen einen Parkplatz. Der Wocheneinkauf
dauert 2,5 Stunden. Fünf Tage steht ein
Mensch pro Jahr im Supermarkt, davon
einen an der Kasse. Pakete mit Lebens-
mitteln stellt die Post seit ungefähr einem
halben Jahr in Berlin, Köln, München
und großen Städten in Nordrhein-West-
falen in den Abendstunden zu: zwischen
18 und 20 Uhr oder zwischen 20 und 22
Uhr. Aber nicht nur Lebensmittel bedeu-
ten mehr Arbeit für die Paketdienste. Vor
Weihnachten bestellen und verschicken
ungefähr drei Mal so viele Menschen wie
sonst Pakete. Spätestens am 23. Dezem-
ber, 10 Uhr, muss ein Paket bei dem
schnellsten Paketdienst, der DHL, abge-
geben sein, damit es bei einem Empfän-
ger im Inland noch zum Fest ankommt.
SilvesterFeiern bis 2014
An keinem anderen Datum feiern so viele Men-
schen gleichzeitig wie in der Nacht vom 31. Dezem-
ber auf den 1. Januar. Die größte Silvesterparty
Deutschlands findet in Berlin statt: Zwischen Bran-
denburger Tor und Siegessäule stehen jedes Jahr
circa eine Million Menschen.
Akustisch interessant ist es am Hamburger Hafen.
Pünktlich um 24 Uhr sind dort die Signalhörner der
Schiffe zu hören. Extravaganter ist es auf Sylt:
Deutschlands nördlichste Insel feiert in Wenning -
stedt einen fünf Tage langen Partymarathon. Am
1. Januar wartet die eiskalte Nordsee – für ein Bad.
Viele Familien und Freunde feiern zu Hause. Sehr
oft essen sie am Silvesterabend Fondue. Ein popu-
läres Spiel ist das Bleigießen, bei dem man heißes
Blei in Wasser gießt. Die kleinen Figuren sollen zei-
gen, was im nächsten Jahr passiert. Eine andere
Tradition: Das Fernsehen zeigt immer den kurzen
Film Dinner for One.
Zu keinem anderen Termin werden in Deutschland
so viele SMS verschickt wie an Silvester. Circa 310
Millionen SMS waren es beim letzten Mal. Es gibt
deshalb kurz nach 24 Uhr höhere Kapazitäten.
Trotzdem kommen nicht alle Nachrichten pünktlich
an. Drei Tipps: Die SMS kurz vor 24 Uhr schicken, die
SMS früher schreiben und dann an eine Empfän-
gerliste schicken – oder einen zeitversetzten SMS-
Versand im Internet wählen.
ÜBERSETZUNGEN IN SIEBEN SPRACHEN AUF SEITE 45/46
KlischeesLiebe Niedersachsen,
böse Saarländer?
Die Internetplattform Survey Monkey hat
gefragt, welches Bundesland die Deut-
schen wirklich nicht brauchen. Das Ergeb-
nis: Das Saarland steht auf dem ersten
Platz – Niedersachsen auf dem letzten.
Auch nicht sehr populär sind Bayern (Platz
zwei) und Sachsen (Platz drei). Die Nieder-
sachsen können sich jetzt also über „den
erfreulichsten letzten Platz aller Zeiten“
freuen, schreibt Survey Monkey. Warum
die Menschen ein Bundesland nicht
mögen, ist aber nicht klar. Das hat die
Internetplattform nämlich nicht gefragt.
Vielleicht ist die Erklärung einfach: Es
haben viel zu wenig Saarländer und viel
zu viele Niedersachsen mitgemacht.
Silvestertradition Bleigießen
Kleine Figuren als Pro-gnose fürs nächste Jahr
FEIERN BIS 2014die Siegessäule, -n langes, vertikales Monu -
ment mit einer Skulpturdas Signalhorn, ¿er Gerät: Damit kann man
akustische Signale geben.die |nsel, -n Stück Land in einem Meer,
See oder Flussder Partymarathon, ≈ lange und viele -s Partys ohne Pauseeiskalt extrem kalt; sehr kaltdas Blei sehr schweres, ziemlich
weiches, graues Metallgießen hier: hineintundie SMS, - kurz für: Short Message
Service ≈ kurzer Brief: Manschickt ihn mit dem Handy.
versch“cken ≈ schickendie Empfængerliste, Register mit spezieller -n Ordnung: Darin stehen die
Empfänger.zeitversetzt hier: so, dass etwas später
gemacht wirdder Vers„nd hier: das Schicken einer
SMS
LIEBE NIEDERSACHSEN, BÖSE SAARLÄNDER?
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalisti-schen Republik
das Ergebnis, -se Resultaterfreulich hier: so, dass man sich
darüber freut„ller Zeiten ≈ früher und heute
EINKAUFEN 2.0st„rk “m K¶mmen sehr modern werdensein“m D¢rchschnitt ≈ meistens: Das ist normal.zustellen hier: Post bringen¢ngefähr/ungefähr nicht ganz genau; circader Paketdienst, -e Servicefirma: Sie bringt
Pakete zu den Empfängern.versch“cken ≈ schickenspätestens ≈ mindestensdas |nland Ausland
08-13_DP_0114.pdf 308-13_DP_0114.pdf 3 03.12.13 15:4603.12.13 15:46
111/14
Panorama
LEICHT
VorarlbergSchöner warten
Was machen bekannte Architekten aus Belgien, Chile, China, Japan,
Norwegen, Russland und Spanien in dem kleinen österreichischen Dorf
Krumbach in Vorarlberg? Sie bauen sieben neue Haltestellen-Häuschen.
Geld bekommen sie keines. Sie dürfen aber eine Woche Urlaub in der
Region machen. Das Material für die neuen Häuschen wird gespendet
– und die Dorfbewohner bauen mit. Offiziell heißt das Projekt
„Bus:Stop“. Die Idee hatte ein Kulturverein. Der hat nicht gedacht, dass
sich so schnell so viele internationale Architekten finden. Aber die Archi-
tekten haben die Idee interessant gefunden. Vorarlberg ist nämlich für
eine spezielle Baukultur mit viel Holz bekannt. Der Pavillon des Chile-
nen Smiljan Radic ist schon fertig. Im Frühjahr sollen dann die anderen
Haltestellen-Häuschen fertig sein.
SCHÖNER WARTENbauen hier: Haltestellen-
Häuschen machen
sp¡nden Geld oder andere Dingeals Hilfe geben
der D¶rfbewohner, - Person: Sie wohnt ineinem Dorf.
das Frühjahr, -e Frühling
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Das Erste ist fertigDer Chilene Smiljan Radic
in seinem Wartehäus -chen (hier steht es noch
in einer Ausstellung)
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a) Robbie Williams. Der Star hat zusammen mit Tom Hanks und James Blunt im britischenFernsehen über die deutsche TV-Show „Wetten,
dass ...?“ gelästert.
b) Topmodel Toni Garrn erzählt das gern, wenn Leute sie nach der New York Fashion Week
fragen. Dort ist sie nämlich nur ungefähr fünf Minuten pro Show zu sehen – muss aber sehr
oft warten.
c) Der frühere Formel-1-Pilot Niki Lauda. Er musste immer sehr lang warten, bis er sich
in den Prototyp eines neuen Rennwagenssetzen durfte.
Lösung auf Seite 44
Wer hat es gesagt?
„Man sitzt auf dem Sofa, undes dauert fünf Stunden.“
WER HAT ES GESAGT?W¡tten, d„ss …? hier: Ich bin mir sicher,
dass dieser Kandidat … miteinem positiven Resultatmachen wird.
læstern böse über jemanden/etwassprechen
der R¡nnwagen, - Auto: Es kann sehr schnellfahren.
POPCORN GEGEN WERBUNGdie W¡rbung von: werben = versuchen,
ein Produkt sehr bekanntzu machen
s“ch m¡rken vergessen¢nbewusst ≈ so, dass man es nicht
merktlautlos ohne Laute(der Laut, -e Einen Laut kann man
hören.)der F¶rscher, - Person: Sie arbeitet für
mehr Wissen.s“ch verweigern hier: nicht tun, was man
machen soll
HUNDEWÄSCHEdie W„schanlage, technische Konstruktion: -n Darin wird z. B. ein Auto
gewaschen.das H¡rrchen, - Mann: Er hat einen Hund.das Frauchen, - Frau: Sie hat einen Hund.der Kn¶pf, ¿e hier: kleines Ding: Darauf
kann man drücken.die Badewanne, -n Ding der Sanitäreinrichtung
im Bad: Darin kann manbaden.
der Föhn, -e Gerät: Damit trocknet mandie Haare.
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Robbie Williams Toni Garrn Niki Lauda
InnovationenHundewäsche
Ein Auto in die Waschanlage stellen? Kein Problem. Aber funk-
tioniert das auch mit einem Hund? Ja – wenn Herrchen oder
Frauchen mit ihm zum Beispiel in Berlin-Biesdorf spazieren geht.
Dort gibt es nämlich eine Hundewaschanlage. Der Kunde muss
nur auf einen Knopf drücken, dann kann der Hund duschen. Er
steht dafür hinter Plexiglas in einer Badewanne. Seife, Shampoo
und einen Föhn gibt es auch. Der Service kostet 9,50 Euro. Poten-
zielle Kunden gibt es viele. In der deutschen Hauptstadt leben
rund 150 000 Hunde – und an kalten Regentagen sind sie oft
besonders schmutzig.
Bitte duschen! Kunde Eberhard Fischer mit Hund Anna-Lucia an der Hundewaschanlage
KinoPopcorn gegen Werbung
Werbung für neue Produkte funk-
tioniert im Kino nur bei Menschen,
die nichts essen. Denn unbekannte
Produktnamen kann man sich nur
merken, wenn man sie unbewusst
lautlos wiederholt. Das sagen For-
scher der Universität Köln. Mit Pop-
corn im Mund geht das aber nicht.
Das Kinopublikum kann sich dem
Kommerz also ganz einfach verwei-
gern – durch kollektives Essen.
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Panorama
LEICHT
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3 FragenIm Iglu übernachten
Benno Reitbauer (48) baut jedes Jahr in den KitzbühelerAlpen (Österreich) ein Igludorf. Fertig wird es Ende Dezem-ber. Ab Januar dürfen Gäste dort übernachten.
Wie bauen Sie Ihre Iglus? Wir machen es anders als die Inuit früher – uns helfenMaschinen. Zuerst nehmen wir einen großen Ballon, dermit Luft gefüllt ist. Darauf kommt Schnee. Das macht eineSchneefräse. Wenn sie fertig ist, lassen wir die Luft ausdem Ballon. Dann kümmern wir uns um Details, bauenzum Beispiel Betten oder auch einen Tisch aus Schnee.Strom und Licht braucht das Iglu natürlich auch.
Und dann kann man darin übernachten?Ja, und es ist nicht kalt! Die Betten sind aus Schnee, aberjeder Gast schläft in einem speziellen Schlafsack fürPolarexpeditionen. Der ist sehr warm. Aber es kommenauch viele Besucher, die nicht bei uns übernachten. Wirbauen nämlich nicht nur die kleinen Iglus zum Wohnen,sondern auch große Exemplare: ein Restaurant, eine Bar,eine Kirche, ein Iglu für eine große Ausstellung …
Was kann man da sehen?Skulpturen aus Schnee und Eis. Manche sind drei oder vierMeter hoch. Dafür brauchen wir natürlich ein besondersgroßes Iglu. Wir stellen einfach mehrere Exemplarezusammen und verbinden sie dann – wie bei einer Kette.Die Ausstellung hat jedesMal ein anderes Motto.Dieses Jahr geht esum zwei sehrbekannte histo-rische Figuren:Kaiserin Sissiund KaiserFranz.
IM IGLU ÜBERNACHTENbauen hier: aus Schnee machender Ballon, -e/-s großes Ding aus elastischem
Materialf•llen hier: Luft hineinlassen, bis
der Ballon ganz rund undgroß ist
die Schneefräse, ≈ großes Gerät: Man räumt -n damit Schnee weg und bringt
ihn von unten nach oben an eine andere Stelle.
der Schlafsack, ¿e ≈ große, warme Tasche: Mankann darin schlafen.
einfach hier: nurmehrere (-r/-s) mehr als zwei; ein paar]s geht ¢m ... hier: ≈ Der Inhalt ist …die Kaiserin, -nen oberste Monarchin
NEUE HEIMAT FÜR MUSCHELdie M¢schel, -n Tier (Foto): Es hat eine extrem
harte Haut und lebt im Wasser. In vielen Jahren formt es eine Perle in sich.
(die Haut Organ: Es ist außen am ganzen Körper von Menschen und Tieren.)
(die P¡rle, -n ≈ kleines, rundes, meistensweißes, schönes Ding)
der Schm¢ck schönes Ding: Man trägt esz. B. am Finger oder am Ohr.
die K¢nst ästhetische Dinge (z. B. Bilder,Literatur, Musik oderSkulpturen)
der F“scher, - Person: Sie holt Fische ausdem Wasser und verkauft sie.
renaturieren ≈ machen, dass ein kultivier-tes Areal wieder so natürlichwird, wie es früher war
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Rote ListeNeue Heimat für Muschel
Flussperlmuscheln waren früher bei reichen Leuten populär. Als Schmuck haben sie sie gern
getragen. Auch in Kirchen ist bis heute Kunst aus Flussperlmuscheln zu sehen. Früher haben
die Tiere in vielen Flüssen gelebt. Aber heute ist nicht mehr sicher, ob es sie in ein paar Jah-
ren noch gibt. Fast 300 Jahre alt können sie werden. Aber das Leben einer Flussperlmuschel
ist kompliziert. Sie braucht nicht nur sauberes Wasser, sondern auch spezielle Fische. Auf
ihnen lebt sie am Anfang ihres Lebens für ein paar Monate. Aber immer mehr Flüsse haben
Barrieren und viel zu wenig Natur. Die Popularität als Schmuck war für die Flussperlmuschel
natürlich auch nicht gut. Im Fluss Mitter nacher Ohe im Bayerischen Wald versuchen Fischer
jetzt, der kleinen Muschel eine neue Heimat zu geben. Sie haben Barrieren weggemacht und
den 17 Kilometer langen
Fluss renaturiert. Die
Fische, auf denen die
Muscheln für kurze Zeit
leben, können wieder
frei schwimmen. So sol-
len dort aus den weni-
gen Muscheln wieder
viele werden.
FlussperlmuschelnGibt es sie in ein
paar Jahren noch?
Kühlschrank unnötigBenno Reitbauer (rechts) in
der Bar seines Igludorfs
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Geheime Tunnel, Antennen im Wald,
Agenten überall: Im Kalten Krieg war Berlin
die Hauptstadt der Spionage. Barbara Kerbel
hat die Spionage-Geschichte untersucht –
und festgestellt: Auch heute noch wollen
einige viel mehr wissen, als erlaubt ist.
Die Stadt der Agenten
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Berlin und die Spionage
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der K„lte Krieg ≈ Konflikt zwischen Staatenmit verschiedenen Ideolo gienim Zeitraum 1945 bis 1990
das Rätsel, - Aufgabe, die man durchNachdenken lösen kann
der M“tarbeiter, - Angestellterdie Staatssicherheit Geheimpolizei der Deutschen
Demokratischen Republikder Geheim- staatliche Organisation, diedienst, -e geheime Informationen aus
anderen Ländern mithilfevon Agenten holt und ge -heime Dinge des eigenenLandes vor fremden Agentenschützen soll
der Überläufer, - hier: Agent, der auf die Seite der Feinde geht
(der Feind, -e Freund; hier: Nation oderIdeologie, gegen die mankämpft)
der Staatsfeind, -e Person, die durch ihre Aktivi -täten dem Staat Problememacht und ihn in einegefährliche Situation bringt
der Mœrder, - Person, die in kriminellerAbsicht einen Menschen soverletzt, dass dieser stirbt
die Fl¢cht, -en hier: geheime Reise auseinem Land
einen P„kt schließen einen Pakt machender Zeitpunkt, -e Momententt„rnen hier: die wahre Identität
eines Agenten öffentlichbekannt machen
mysteriös hier: ≈ so, dass man wenigüber ihn weiß
Am Anfang steht ein Rätsel. Zwei Geschichten aus dem Kalten Krieg: Eine ist wirk-
lich passiert, die andere hat sich ein Schriftsteller überlegt.
Die erste Geschichte beginnt an einer Tür im Bahnhof Friedrichstraße in Berlin-
Mitte. Nur wenige kennen diese Tür, die von einer Welt in die andere führt. Durch
sie geht eines Tages ein wichtiger Mitarbeiter des Ministeriums für Staats sicherheit
der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Er trägt zwei Koffer, voll mit gehei-
men Dokumenten. Der Agent gibt sie der Westberliner Polizei: Er kooperiert mit dem
Geheimdienst der Bundesrepublik. Dafür bekommt er eine neue Identität. Der Über-
läufer wird im Westen zum Star – und im Osten zum Staatsfeind Nummer eins.
Die zweite Geschichte beginnt in London. Ein DDR-Spion wird in die englische
Hauptstadt geschickt. Dort wird er zum Mörder. Die Polizei sucht ihn. An allen Flug-
häfen, Bahnhöfen und Häfen hängt sein Foto. Trotzdem gelingt ihm die Flucht
zurück nach Ostberlin. Der britische Geheimdienst hat mit dem Deutschen nämlich
einen Pakt geschlossen. Von diesem Zeitpunkt an arbeitet der Top-Kommunist für
die Briten. Aus dem Ministerium für Staatssicherheit schickt er seine Informationen
nach London. Jahrelang.
Welche Geschichte ist wahr?
Der Name des DDR-Spions, der in London zum Doppelagenten wird, ist Hans-Die-
ter Mundt. Er ist eine fiktive Figur aus John Le Carrés 50 Jahre altem Agententhriller
Der Spion, der aus der Kälte kam.
Aber den geheimen Ausgang im Bahnhof Friedrichstraße gab es wirklich. Der Agent
aus der ersten Geschichte, der im Januar 1979 diesen Weg in die Bundesrepublik
wählte, heißt Werner Stiller. Er war der populärste Überläufer im Kalten Krieg und
enttarnte viele ostdeutsche Agenten in der Bundesrepublik. Und er zeigte dem Wes-
ten das Gesicht eines der mysteriösesten Agenten des Ostens: DDR-Auslandsspiona-
ge-Chef Markus Wolf. Mit der Hilfe der CIA kam Stiller später mit falscher Identität in
die USA, studierte Wirtschaft und hatte Erfolg als Investmentbanker in London und
MITTEL
Bis zu 45 000 Agentenwaren in der Stadtgleichzeitig aktiv.
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Berliner TeufelsbergHeute ist die früher so wichtigeSpionage-Station eine Ruine
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Frankfurt am Main. Über seine Flucht aus
der DDR und das vom Bundesnachrichten-
dienst (BND) unterstützte Versteckspiel
sagte Stiller Anfang der 90er-Jahre dem
Nachrichtenmagazin Der Spiegel: „Das war
wie Abenteuerurlaub.“
Geheime Türen und Tunnel, ausge-
tauschte Agenten, abgehörte Telefone: Das
war Berlin im Kalten Krieg. Schriftsteller
wie John Le Carré brauchten gar nicht so
viel Fantasie, um ihre Thriller zu schreiben.
Eigentlich mussten sie nur Zeitung lesen –
spektakuläre Nachrichten gab es genug.
Vielleicht hat Le Carré ja an George Blake
gedacht, als er seinen Klassiker schrieb.
Dieser britische Doppelagent verriet in den
50er-Jahren viele Geheimnisse an die
Sowjetunion. Seine spektakulärste Aktion
war die Enthüllung eines Tunnels, aus dem
Briten und Amerikaner Ostberliner Telefo-
ne abhörten: Während die Westmächte
sehr stolz auf ihren Tunnel waren, wuss-
ten die Sowjets von Anfang an ganz genau,
wo welche Verbindungen abgehört wur-
den. Berichte von damals lesen sich heute
wie Nachrichten aus einer absurden Welt –
und wie ein Krimi.
„Das war es ja auch“, sagt Christopher
McLarren. Der frühere US-Soldat war mit-
tendrin. Von 1973 bis 1975 arbeitete der
heute 66-Jährige an einem der mysteriö-
sesten Orte des Kalten Kriegs: auf dem Teu-
felsberg im Grunewald, im Westen der
Stadt. Dort hatten US-Amerikaner und Bri-
ten ihre wichtigste Abhörstation. Vom Teu-
felsberg aus hörten sie Hunderte Kilome-
Er war der „Mann ohne Gesicht“Erst als ihn der Agent Werner Stiller 1979 identifizierte,wurde im Westen ein aktuelles Foto des ostdeutschen
Auslandsspionage-Chefs Markus Wolf bekannt
Berlin mit den Augen der Agenten sehen
2 STASI-GEFÄNGNIS IN BERLIN-HOHENSCHÖNHAUSENDie Staatssicherheit (Stasi), die Geheimpolizei der Deutschen Demokratischen Republik (DDR),spionierte nicht nur gegen die westlichen Regierungen – sondern vor allem gegen die eigenen Bürger. Regimekritiker wurden ins Gefängnis nach Hohenschönhausen gebracht und brutal verhört.Manche davon führen heute durch das Gefängnis, das zum Museum wurde. www.stiftung-hsh.de
2 STASIMUSEUM AN DER NORMANNENSTRASSEDie Normannenstraße war zu Zeiten der DDR ein gefürchteter Ort: dort hatte die Staatssicherheitihre Zentrale. Heute informiert ein Museum über die Arbeit der Geheimpolizei.www.stasimuseum.de
2 GLIENICKER BRÜCKEDie Glienicker Brücke zwischen Potsdam (siehe Deutsch perfekt 8/2010) und dem früheren West-berlin ist ein magischer Ort des Kalten Kriegs: 1962, 1985 und 1986 tauschten Ost und West dortAgenten aus. Berühmt wurde die Brücke vor allem durch den Austausch 1986, der als Spektakelinszeniert und von Fernsehkameras dokumentiert wurde.
2 TEUFELSBERGDie Westberliner nannten die Anlage mit den großen weißen Kugeln im Grunewald nur „Radar -station“, obwohl eigentlich jeder wusste, was Briten und Amerikaner dort taten: Sie hörten die Kommunikation der DDR und anderer sozialistischer Staaten ab. Die Ruine kann man besichtigen. www.berlinsightout.de
das Gefængnis, -se Gebäude, in das Kriminelle geschlossen werden
brutal hier: so, dass jemand verletzt oder krank wird
verhören als Polizist einem Verdächtigen Fragen stellen(der Verdæchtige, -n Person, von der man glaubt, dass sie etwas Kriminelles getan hat)
gef•rchtet schrecklich; so, dass man große Angst vor etwas hat
der K„lte Krieg ≈ Konflikt zwischen Staaten mit verschiedenen Ideologien im Zeitraum 1945 bis 1990
austauschen hier: einen Ost-Agenten wieder nach Ostdeutschland schicken, ein West-Agent darf dafürwieder nach Westdeutschland
inszenieren hier: ≈ eine Show für die Medien machen
die [nlage, -n hier: größeres Gebiet mit technischen Konstruktionen
die Kugel, -n ≈ Ball
„bhören hier: im Geheimen bei Telefongesprächen mithören
der B¢ndesnach- Geheimdienst der Bundesrepublik richtendienst Deutschland
das Verst¡ckspiel, gemeint ist hier: Strategie, dass jemand oft -e seine Identität und den Wohnort wechselt(s“ch verst¡cken an einen geheimen Platz gehen, wo man
nicht leicht zu finden ist)
das Nachrichten- Zeitschrift mit aktuellen Nachrichtenmagazin, -eder Abenteuer- Urlaub mit gefährlichen, nicht alltäglichenurlaub, -e Ereignissen
austauschen hier: einen Ost-Agenten wieder nach Ost -deutschland schicken, ein West-Agent darfdafür wieder nach Westdeutschland
„bhören hier: im Geheimen bei Telefongesprächenmithören
spektakulär hier: überraschend; nicht alltäglich
verraten etwas sagen, was geheim ist
das Geheimnis, -se geheime Sache
die Enth•llung, -en von: enthüllen = eine geheime Sacheöffentlich bekannt machen
die W¡stmacht, ¿e westliche Nation, die im Krieg gewonnenhat; hier: USA und Großbritannien
der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein Land kämpft
m“ttendr“n im Zentrum; in der Mitte
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3. - 12. Basiswörterbuch Deutsch als Fremdsprache
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ter in die sozialistischen Staaten im Osten
hinein. In großen weißen Kugeln waren
gigantische Antennen versteckt. Damit
wurde die komplette Telekommunikation
der ostdeutschen und sowjetischen Trup-
pen abgehört.
Bis zum Bau der Berliner Mauer 1961 war
die Stadt ein Eldorado für Spione: eine
Metropole, vier Besatzungsmächte, verteilt
auf vier Sektoren. Nur in Wien, das auch
geteilt war, waren sich Ost- und West-
mächte so nahe wie in Berlin. Nachdem die
DDR die Grenzen 1961 geschlossen hatte,
wurde die Arbeit für die Agenten immer
schwieriger. Umso wichtiger waren andere
Wege, an Informationen zu kommen – vor
allem das Abhören mit Antennen.
Dafür war der Teufelsberg ideal. Er ist
kein natürlicher Berg. Nach dem Zweiten
Weltkrieg wurden bis 1972 Millionen Ton-
nen Schutt aus der Stadt in den Grunewald
gebracht: die Reste von jedem dritten zer-
störten Haus Berlins. So wurde der 120
Meter hohe Teufelsberg zum höchsten Berg
der Stadt.
Die Westmächte erkannten schnell,
wozu sie den Trümmerberg benutzen
konnten. Ende der 50er-Jahre stellten Bri-
ten und Amerikaner ihre ersten Apparate
auf den Berg, später wurden die Gebäude
gebaut – und die Antennen in den Kugeln
versteckt. Briten und Amerikaner arbeite-
ten nebeneinander, aber nicht miteinan-
der. „Es gab keine Kooperation“, sagt
Christopher McLarren.
Wer mit dem 66-Jährigen auf den 69
Meter hohen Turm der früheren Abhörsta-
tion steigt, der lernt: Geheim war geheim.
Das galt nicht nur zwischen Briten und
Amerikanern, sondern auch unter den
amerikanischen Kollegen. Wenn sich
McLarren mit Kollegen in der Kantine
zusammensetzte, sprachen sie über das
Wetter, die Familie, Sport. Nie über die
Arbeit. „Das tat man nicht“, sagt der Ex-
Soldat. Jeder hatte seine Aufgabe – und
fragte nicht, was der Kollege zu tun hatte.
„Die Informationen waren top secret“,
sagt McLarren. „Jeder wusste das.“
McLarren war Auswerter. Neun Stunden
am Tag saß er in seinem kleinen Büro ohne
Fenster und las Berge von Dokumenten:
die Transkripte von abgehörten Telefonge-
sprächen und Funksprüchen. „Ich sollte
feststellen: Wer spricht da, und was haben
sie vor?“ Die Pausen waren kurz, die Arbeit
oft anstrengend, manchmal auch lang-
weilig. 24 Stunden am Tag arbeiteten die
Soldaten auf dem Berg, in ruhigen Zeiten
im Schichtdienst, rund 100 Soldaten
gleichzeitig. Insgesamt arbeiteten mehr
als 1000 Menschen auf der Abhörstation.
„Die Arbeit war wie ein Puzzlespiel“, sagt
McLarren. „Jede Kleinigkeit war wichtig.“
Zum Beispiel Informationen darüber, wie
viel Essen ein Kommandant bestellte:
Dadurch wussten die Analysten, wie viele
Soldaten zu seiner Division gehörten.
Kann er sich an etwas Spektakuläres
erinnern? McLarren schüttelt den Kopf,
lächelt, zuckt mit den Schultern: „Das ist
alles so lange her, ich weiß nicht mehr
viel“, sagt er. Vielleicht will er auch nur
nicht mehr sagen – oder er darf es nicht:
Fast alle US-Dokumente über den Teufels-
berg sind bis heute geheim. Zum Beispiel
die Kugel, -n ≈ Ball
die Tr¢ppe, -n hier: Teil der Armee;Division
die Berliner Mauer Teil der Grenze zwischen Ost- und Westdeutsch -land, die von 1961 - 1989 durch Berlin ging
die Bes„tzungs- Nation, die ein Gebiet mitmacht, ¿e ihrer Armee in Besitz
genommen hat; hier: USA,Großbritannien, Frankreichund die Sowjetunion
verteilen hier: jeder Macht einGebiet geben
teilen zwei oder mehr Teilemachen
s“ch nahe sein hier: am gleichen Ort sein
der Sch¢tt Steinreste in kleinenStücken, die man nichtmehr braucht
zerstören kaputt machen
erk¡nnen hier: sehen, was wichtigist
der Tr•mmerberg, -e Berg aus kaputten Gebäu -deresten
nebeneinander/ einer neben dem anderennebenein„nderder Auswerter, - von: auswerten = analy-
sieren, um die Ergebnissezu verwenden
der F¢nkspruch, ¿e Nachricht, die man perRadiokommunikation sen-det
der Sch“chtdienst hier: wechselnde Arbeits -zeit, manchmal nachts, manchmal am Tag
die Kleinigkeit, -en Detail; nicht so wichtigeSache
gehören zu hier: ein Mitglied sein von
den K¶pf sch•tteln hier: durch eine Geste mitdem Kopf Nein sagen
læcheln hier: ein bisschen lachen
m“t den Sch¢ltern die beiden Körperteilez¢cken zwischen Hals und Arm
kurz nach oben bewegen,um zu zeigen, dass manetwas nicht weiß
… her sein vor … gewesen sein
%
Dach der US-Botschaft in BerlinHaben die Amerikaner von dortaus der Bundeskanzlerin beim
Telefonieren zugehört?
ChristopherMcLarren
Seine Arbeit inder Spionage-
Station aufdem BerlinerTeufelsbergwar absolut
geheim
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ARA KERBEL
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die Information, wie weit man mit den
Antennen hören konnte. McLarren sagt nur
so viel: „Wir konnten sehr weit hören. In
einer Berliner Tageszeitung stand einmal,
dass wir 300 Kilometer weit hören konn-
ten. Ich bin sicher, dass es noch viel wei-
ter war.“
Heute liegen die weißen Kugeln wie
kaputte Golfbälle im Wald. Das Areal ist
eine Ruine. 1992 zogen die Westmächte
vom Teufelsberg ab. Bis 1999 benutzte die
Bundesregierung die Anlage als Radarsta-
tion. Seitdem stehen Häuser und Turm
leer. Das Gelände gehört einem Investor,
der dort ein Hotel und Wohnungen bauen
wollte. Die Bauarbeiten wurden begonnen
– und wieder gestoppt, weil Nachbarn
protestierten und das Projekt zu teuer
wurde. Seit 2011 veranstaltet eine Initiati-
ve Führungen. Was mit der Ruine passiert,
weiß niemand.
Abgehört wird inzwischen woanders:
am Pariser Platz, direkt neben dem Bran-
denburger Tor, auf dem Dach der US-ame-
rikanischen Botschaft. Hinter einer grauen
Wand hört die NSA, der Auslandsgeheim-
dienst der USA, bei Gesprächen im Berliner
Regierungsviertel mit. Spioniert wird
heute unter Freunden. Das wurde durch
den früheren NSA-Mitarbeiter Edward
Snowden bekannt. Diskutiert wird in Ber-
lin nicht mehr darüber, wie viele Hundert
Kilometer die Amerikaner nach Osten
hören können. Heute geht es um rund 500
Meter. So weit ist es vom Pariser Platz bis
zum Kanzleramt. Auch das Mobiltelefon
von Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde
abgehört (siehe Deutsch perfekt 12/2013).
War der frühere Teufelsberg-Soldat
McLarren überrascht über die Antennen
auf der US-Botschaft? Der 66-Jährige
überlegt, lacht ein bisschen. „Nein,
eigentlich nicht“, sagt er. „Das Ausmaß der
Überwachung hat mich schon überrascht.
Ich finde auch, dass die USA zu weit
gehen.“ Aber grundsätzlich sei die Arbeit
der Geheimdienste wichtig – für die
Sicherheit. Und überhaupt: „Wer weiß,
was die Deutschen auf ihrer Botschaft in
Washington haben?“
Ja, wer weiß das? Wer weiß, wer wen
wo ausspioniert, und warum? Berlin
jedenfalls scheint für Agenten aus aller
Berlin und die Spionage
„bziehen hier: weggehen und nichtmehr zurückkommen
die [nlage, -n hier: größeres Gebiet mittechnischen Konstruktionen
das Gelænde, - hier: Areal mit genauenGrenzen
wo„nders an einem anderen Ort
das Regierungs- Stadtteil, in dem viele viertel, - Gebäude der Regierung sind
]s geht ¢m ... Das Thema / Der Inhalt ist ...
das Ausmaß, -e hier: ≈ Größe; Intensität: wie oft und bei welchenPersonen spioniert wurde
die Überw„chung Kontrolle; hier auch:Spionage
zu weit gehen etwas tun, was man nichtmehr akzeptieren kann
gr¢ndsätzlich hier: ≈ eigentlich; prinzipiell
sei Konj. I von: sein
überhaupt hier: ≈ außerdem
ausspionieren versuchen, geheime Infor -ma tionen zu bekommenüber
Berlin jedenfalls Es wirkt auf jeden Fall so,scheint … dass man glaubt, dass Berlin
…
die Ag¡ntentätig- Arbeiten als Agentkeit, -enEr s¶ll ... Man sagt, dass er ...
die Behörde, -n Amt; offizielle Institution
befragen Fragen stellen zu einemThema
Mega- extrem groß
ausgehen hier: zu Ende gehen
der St¶ff, -e hier: Material für den Inhalteines Buches
MITTEL
Welt immer noch sehr wichtig zu sein. Das
zeigt ein Blick in die Nachrichten – in einer
ganz normalen Woche Ende 2013.
In Berlin läuft ein Prozess gegen den Syrer
Mohamad K., wegen „geheimdienstlicher
Agententätigkeit“. Er soll syrische Oppositio-
nelle abgehört haben. Die Süddeutsche Zei-
tung berichtet in der gleichen Woche davon,
dass in einer deutschen Behörde in Berlin-
Wilmersdorf Asylbewerber nach ihrer Einrei-
se befragt wurden – von den Geheimdiens-
ten. Die deutschen Sicherheitsbehörden sind
sehr interessiert an Informationen aus Kri-
sengebieten.
Und dann ist da noch die Mega-Baustel-
le in Berlin-Mitte: Dort baut der Bundes-
nachrichtendienst seine neue Zentrale (siehe
Kasten). Tausende Agenten haben dort bald
ihre Büros – mitten im Wohngebiet.
John Le Carré und seine Schriftsteller-
Kollegen dürften sich freuen. In Berlin geht
der Stoff für Krimis so schnell nicht aus. 2
Die neue Spionage-Zentrale
Gut, bunte Fassaden wären vielleicht unpassendfür die Zentrale eines Geheimdienstes. Abermuss es gleich so viel Grau und Beige sein?Monumental sehen sie aus, die Häuser, die ander Chausseestraße in Berlin-Mitte gebaut werden. Schön werden sie nicht. Auf dem Areal,in das 35 Fußballfelder passen würden, entstehtdie neue Zentrale des Bundesnachrichten -dienstes (BND).
Der BND ist der deutsche Auslandsgeheim-dienst. Zurzeit liegt seine Zentrale noch in Pul-lach, einem kleinen, reichen Ort im Süden vonMünchen. Bis Ende 2016 sollen rund 4000 BND-Mitarbeiter nach Berlin umziehen.
Der Neubau hat schon als Baustelle vieleSchlagzeilen gemacht – und zwar negative.
Besonders peinlich war, dass geheime Bauplänegestohlen wurden. Dann explodierten die Kosten,auf mehr als eine Milliarde Euro. Und es gab Feh-ler auf der Baustelle, weshalb der BND ein Jahrlänger als geplant in Bayern bleibt.
Im Café gegenüber freut man sich auf dieneuen Nachbarn. Sein Name: Top Secret.
der Geheimdienst, -e staatliche Organisation, diegeheime Informationen ausanderen Ländern mithilfe vonAgenten holt und geheimeDinge des eigenen Landes vorfremden Agenten schützen soll
das Fußballfeld, -er ≈ Fußballplatz
entstehen hier: gebaut werden
der M“tarbeiter, - Angestellter
Schlagzeilen m„chen der Grund für viele Medien -berichte sein
peinlich unangenehm
explodieren hier: in kurzer Zeit schnell mehrwerden
Ab 2016 spioniert Deutschland hierDer Bundesnachrichtendienst bautseine neue Zentrale in Berlin-Mitte
21_DP_0114.pdf 121_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:4803.12.13 15:48
22 1/14
Etwa die Hälfte der deutschen Schüler studiert nach dem Ende der
Schulzeit. Einige Experten meinen, dass das Land noch mehr junge
Menschen an Hochschulen braucht. Kritiker sagen aber, dass bald
praktisch ausgebildete Arbeitnehmer fehlen werden. Wir fragten:
Es ist schon fast absurd: Die ganze Welt beneidetDeutschland um sein erfolgreiches duales Ausbildungs-system, doch im eigenen Land gilt das Idol immer weni-ger. Die Hörsäle an den Hochschulen sind mehr als nurvoll, während Betriebe dringend Bewerber für Ausbil-dungsplätze suchen. Inzwischen gibt es mit rund500 000 jungen Menschen fast ebenso viele Studien-wie Ausbildungsanfänger.
Aber nicht für jeden ist ein Studium wirklich derbeste Weg. Rund 25 Prozent der Studienanfänger – inden Ingenieurwissenschaften sogar fast 50 Prozent –brechen ihr Studium ab, weil sie falsche Vorstellungenhatten. Der deutschen Wirtschaft fehlen gleichzeitigdie praktisch ausgebildeten Fachkräfte. Bis Ende dieses
Jahrzehnts werden bis zu 1,4 Millionen Facharbeiter inden Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissen-schaften und Technik (MINT) fehlen – aber nur150 000 MINT-Akademiker. Was also ist zu tun?
Jeder sollte sich seinen Talenten und Fähigkeitenentsprechend entfalten können. Aber der Trend zurAkademisierung um jeden Preis muss gestoppt werden.Die vielen Karrieremöglichkeiten in der beruflichen Bildung sollten Abiturienten noch besser vermitteltwerden. Wer kennt schon wirklich alle 340 spannendenAusbildungsberufe und weiß, dass nach einer erfolg -reichen Ausbildung sehr viele Entwicklungsmöglich -keiten zum Meister, Fachwirt oder Betriebswirt offenstehen? Zum anderen wollen die Industrie- und Han-delskammern dabei helfen, Studienabbrechern denUmstieg in eine duale Ausbildung zu erleichtern.
Denn am Ende gilt: Deutschlands Firmen brauchenbeide, sehr gute Absolventen der beruflichen Bildungebenso wie wissenschaftlich geschulte Fach- und Füh-rungskräfte. Berufliche Karriere und ein erfülltes Berufs-leben sind nicht nur durch ein Studium möglich!
JAder Ausbildungsreferent, Person, die sich in einer -en Organisation um den Be-
reich Ausbildung kümmert
der Deutsche Industrie- Organisation für ganz ¢nd H„ndelskammertag Deutschland für die wirt-
schaftlichen Interessen vonFirmen
beneiden ¢m unzufrieden sein, weil manetwas gerne hätte, wasandere haben
der Hörsaal, -säle sehr großer Raum für denUnterricht an der Universi-tät
„bbrechen hier: aufhören mit
die F„chkraft, ¿e Person mit einer speziellenBerufsausbildung
der Akademiker, - Person, die an einer Uni-versität studiert hat
die Fähigkeit, -en Können
entspr¡chend passend zu
s“ch entf„lten individuelles Talent undKönnen entdecken
¢m jeden Preis unbedingt
die B“ldung hier: Lernen in Kursen derWeiterbildung
verm“tteln hier: erklären
der F„chwirt, -e Person, die in einerAbteilung für denEinkauf/Verkauf eine lei-tende Position hat
der Betriebswirt, -e Person mit einer Ausbil-dung für Organisationund Management einerFirma
erleichtern leichter/einfachermachen
der Absolv¡nt, -en Person, die eine Ausbil-dung abgeschlossen hat
NEIN
der Ruhestand ≈ Rente; Pension
zur•ckfallen hier: zurückbleiben
entgegenstehen hier: ≈ ein Problem seinfür
die [nforderung, -en hier: Erwartung, was einArbeitnehmer könnenund leisten soll
„nheben hier: länger dauern las-sen und mehr Kenntnisseverlangen
erf¶rdern nötig machen
ein gutes Geschæft sein (viel) Geld bekommendurch
einbringen hier: der Grund sein, dassman … bekommt
der Aufruf, -e öffentliche Aufforderung
bestehen hier: existieren; lebenund arbeiten können
massiv hier: sehr stark
spr¡chen für hier: Argumente sein für
Studieren zu viele?
„Berufliche Karriere ist nicht nurdurch ein Studium möglich!“
Ja
Markus Kiss ist Ausbildungs-referent beim DeutschenIndustrie- und Handelskam-mertag.
Ja oder Nein?
SCHWERFOTO
S: PICTURE ALLIAN
CE/DPA; PRIVAT; D
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22-23_DP_0114.pdf 122-23_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:4803.12.13 15:48
1/14
Walter Müller ist Soziologie-professor im Ruhestand undExperte für Bildungssysteme.
NeinDas Land braucht nicht nur mehr Studenten, sondern vorallem mehr Hochschulabsolventen. Deutschland ist hierhinter anderen Ländern zurückgefallen. So ist bei denheute 55- bis 64-Jährigen die Quote der Hochschulabsol-venten nur um ein Prozent niedriger, als im Durchschnittaller OECD-Länder (15 Prozent gegenüber 16 Prozent).Bei den 25- bis 34-Jährigen ist diese Differenz auf neunProzent (19 Prozent versus 28 Prozent) gestiegen.
Der geringen Zahl der Akademiker stehen zunehmendgrößere Anforderungen entgegen. Arbeitsplätze entste-hen vor allem in wissensintensiven Branchen wie etwader Medizintechnik oder der Softwareentwicklung.Außerdem verlangt die moderne Arbeitswelt fast überall,auch in der Industrie, mehr abstrakte Fähigkeiten.
In manchen Berufssegmenten sind die Anforderungenso stark gestiegen, dass mit guten Gründen gefordertwird, die Ausbildung dafür weiter anzuheben. Dazugehört beispielsweise das Fachpersonal in der frühkindli-chen Erziehung.
Auf verschiedenen Gebieten, die eine Hochschulbil-dung erfordern, fehlen heute schon Fachkräfte. Zum Bei-spiel fehlen Ingenieure, Informatiker und Ärzte. Hoch-schulbildung ist aber auch für den Staat und die Gesell-schaft, die sie bezahlen, ein gutes Geschäft: Jeder Hoch-schulabsolvent bringt während seines Lebens dem Staatim Durchschnitt 100 000 Euro mehr ein, als nur beruflichqualifizierte Mitbürger. Ökonomische Betrachtungenallein reichen aber nicht aus. Seit der Soziologe Ralf Dah-rendorf 1965 seinen Aufruf Bildung ist Bürgerrecht for-mulierte, ist die Welt viel komplexer geworden. DamitBürger in einer solchen Welt selbstbestimmt bestehen,kann es kaum zu viel Bildung geben. Und immer nochgibt es massiv ungleiche Chancen. Viele Kinder könnenihr Potenzial für höhere Bildung nicht nutzen. All diesspricht für höhere Studierquoten.
„Arbeitsplätze entstehen vor allem in wissensintensiven
Branchen.“
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Am Ende wochenlanger Koalitions -verhandlungen haben sich alle alsSieger gesehen. Die SPD, weil es den vonihr geforderten Mindestlohn geben wird. DieCSU, weil ihre Pläne für eine Pkw-Maut geprüftwerden. Die CDU, weil es in den nächsten vierJahren keine Steuererhöhungen geben soll.Koalition heißt Kompromiss, und so konntenalle einige ihrer wichtigsten Pläne durchsetzen,wenn auch in reduzierter Form.
„Deutschlands Zukunft gestalten“ ist dieÜberschrift des Koalitionsvertrags, in dem CDU,CSU und SPD ihre Ziele für die nächsten vierJahre vereinbart haben. So soll 2015 der gesetz-liche Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stundekommen. Allerdings können Gewerkschaftenund Arbeitgeber bis 2017 auch Verträge verein-baren, die unter 8,50 Euro liegen.
SPD-Chef Sigmar Gabriel sagte, derKoalitionsvertrag richte sich vor allem an „diekleinen und fleißigen Leute“. Die SPD habe mitdem Mindestlohn eine Forderung derGewerkschaften durchgesetzt.
Das Streitthema Maut wird die Regierungs -partner auch in Zukunft beschäftigen: Währenddie CSU fest mit der Pkw-Maut plant, sprecheneinige CDU- und SPD-Politiker nur von einemPrüfauftrag. Bedingungen sollen sein, dass dieMaut nur für ausländische Autofahrer gilt, dasssie nach dem Europarecht legal ist und genug
Geld bringt. Die Einnahmen sollen dann in dieVerkehrsinfrastruktur gehen.
Zum Thema Energiewende sagteBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): „Wirmüssen die Bezahlbarkeit und die Umwelt -freundlichkeit in Einklang bringen.“ Bis zumJahr 2030 soll es in Deutschland einen Öko-stromanteil von 55 bis 60 Prozent geben.Zurzeit sind es fast 25 Prozent.
Auch im Streit um die doppelte Staats bürger -schaft einigten sich die Regierungspartner.Danach dürfen in Deutschland geborene Kinderausländischer Eltern in Zukunft zweiStaatsbürgerschaften behalten.
Da die Bundesregierung in den nächsten vierJahren 23 Milliarden Euro zusätzlich ausgibt,wird sie stark kritisiert. „Dieser Koalitions -vertrag wird richtig teuer“, schrieb dieFrankfurter Allgemeine Zeitung. Auch diezukünftige Opposition äußert sich kritisch. DerKoalitionsvertrag sei „enttäuschend“ und lösekeine Probleme, sagte zum Beispiel DietmarBartsch (Die Linke) im ZDF. Anton Hofreiter(Bündnis 90 / Die Grünen) kritisiert mangelndeGenerationengerechtigkeit.
Damit die neue Regierung starten kann,braucht der Koalitionsvertrag die Unterstützungder Mehrheit der 470 000 SPD-Mitglieder. DasErgebnis des Mitgliederentscheids war zuRedak tions schluss noch nicht bekannt.
Der große Kompromiss
24 1/14
die Koalitionsver- Diskussion von Koalitions-handlung, -en parteien, um gemeinsame
politische Ziele zu verein-baren
die SPD kurz für: Sozialdemo -kratische Partei Deutsch -lands
der M“ndestlohn, ¿e Lohn, den jemand min-destens bekommen muss
die CSU kurz für: Christlich-SozialeUnion
die Pkw-Maut, -en Gebühr für Pkws aufAutobahnen
die CDU kurz für: ChristlichDemokratische Union
d¢rchsetzen die eigenen Ziele errei-chen
gest„lten hier: ≈ organisieren; pla-nen
s“ch r“chten „n für eine bestimmteGruppe sein
die Einnahme, -n Geld, das man bekommt
die Energiewende Änderung der Energie- politik hin zu erneuer- baren Energien
(die erneuerbaren Energien, die immer Energien Pl. wieder neu entstehen,
z. B. Wasserkraft, Windund Solarenergie)
“n Einklang br“ngen hier: verschiedene Aspektekombinieren
der Ökostromanteil, Strommenge, die aus -e erneuerbaren Energien
produziert wird
die Staatsbürger- ≈ Staatsangehörigkeitschaft, -enzusätzlich hier: außerdem; noch
dazu
s“ch kritisch äußern kritisch sein und es sagen
m„ngelnd nicht ausreichend; feh-lend
die Generationen- soziale Gerechtigkeit gerechtigkeit zwischen allen Alters -
gruppen
der Entscheid, -e hier: Entscheidung
zu Redaktionsschluss hier: ≈ als dieser Textgeschrieben wurde
Die drei neuen KoalitionspartnerSozialdemokrat Sigmar Gabriel mit
Christdemokratin Angela Merkelund Christsozialem Horst Seehofer
(von links)
24_DP_0114_KORR.pdf 124_DP_0114_KORR.pdf 1 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
Nachrichten
Kritik andeutschem
Export-Erfolg
Nach den USA und dem Internationalen Währungsfonds kritisiert nun auchdie Europäische Union (EU) die deutsche Exportstärke. Die Handelsüberschüsse derBundesrepublik lägen seit sechs Jahren über der erlaubten Grenze, sagte Währungskommissar Olli Rehn.Der EU-Grenzwert für Exportüberschüsse liegt bei sechs Prozent der jeweiligen Wirtschaftskraft einesLandes. Im ersten Halbjahr dieses Jahres betrugen die deutschen Überschüsse laut ifo-Institut 7,2 Pro-zent der Wirtschaftsleistung. Insgesamt hat Deutschland im Jahr 2013 wieder einen Rekordhandelsüber-schuss von rund 200 Milliarden Euro erreicht. Schon 2011 und 2012 hatte die Bundesrepublik die höchs-ten Exportüberschüsse weltweit. Ungleichgewichte in den Handelsbilanzen gelten als einer der Aus -löser der internationalen Finanzkrise. Rehn rät den Deutschen, ihren Binnenmarkt zu stärken, mehr
Geld in die Infrastruktur zu inves-tieren und die Löhne zu erhöhen.
Die Bundesländer wollen die rechtsextreme Nationaldemokratische ParteiDeutschlands (NPD) verbieten lassen. Der Grund: Sie fürchten um die nationale Sicher-heit. In dem 244 Seiten langen Verbotsantrag wird der Partei unter anderem vorgeworfen, eine „ein-deutig und nachhaltig nationalsozialistische Ideologie“ zu vertreten, berichtet die Zeitung Die Welt. Im Jahr 2003 war der erste Versuch für ein NPD-Verbot gescheitert, weil Informanten des Verfassungs-schutzes, sogenannte V-Leute, Richtung und Ziel der Partei entscheidend mitbestimmt hatten. Seitherhaben die Behörden ihre Informanten nach eigenen Aussagen abgezogen. Der neue Antrag soll ohneMaterial von V-Leuten geschrieben worden sein.
SCHWER
vorwerfen hier: sagen, dass der andere etwas Illegalesmacht
eindeutig ohne Zweifel; ganz klar
nachhaltig hier: so, dass man an dieser Ideologie auch inZukunft festhalten wird
vertreten hier: eine Meinung haben und sagen
scheitern Misserfolg haben
der Verf„ssungsschutz staatliche Institution, die die Regeln ineinem Staat schützt
die Behörde, -n Amt
„bziehen hier: zurückholen
Rechtsextreme Partei soll verboten werden
der Internationale spezielle Organisation der Vereinten Nationen (UN),Währungsfonds die z. B. Kredite an Staaten mit wirtschaftlichen
Problemen gibt(die Währung, -en Münzen und Scheine, die in einem Staat als Geld ver-
wendet werden)
der H„ndelsüberschuss, ¿e mehr Gewinne aus Handelsgeschäften, als kalkuliertwaren
jeweilig hier: speziell für jedes Land
das ifo-Institut kurz für: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung
das }ngleichgewicht, -e hier: fehlende finanzielle Gleichheit auf beiden Seiteneiner Bilanz
der Auslöser, - hier: Grund
der B“nnenmarkt, ¿e Wirtschaftsgebiet innerhalb bestimmter Grenzen
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA (2)
251/14
Was heißt …?
Maulwurf
Wer einen Garten hat, der mag das kleineschwarze Tier meistens nicht so gern. EinMaulwurf baut sein Zuhause nämlich imBoden, mit Ausgängen nach oben – dortschiebt er auch die Erde nach oben. DasErgebnis: viele ungefähr 25 Zentimeterhohe Maulwurfshügel. Aber auch einMensch kann ein Maulwurf sein. Derschiebt zwar keine Erde nach oben. Aberer trägt Geheimes nach außen – er istnämlich ein Spion.
Der Fußballtrainer des FC BayernMünchen, Josep Guardiola, hat einen die-ser Maulwürfe in seinem Team. Er weißdas, weil er vor einem wichtigen Spiel inverschiedenen Zeitungen Details zur Bay-ern-Taktik lesen konnte. Diese Informatio-nen hatten aber nur die Spieler und wich-tige Personen aus dem Team. Guardiolaist deshalb sauer. Wenn er herausfindet,wer der Maulwurf ist, bekommt diesergroße Probleme. Vor schlimmen Konse-quenzen mussten früher auch Maulwürfeim Garten Angst haben. Seit 1988 stehendie kleinen Tiere aber unter Naturschutz.Man darf sie, anders als Maulwürfe inFußballmannschaften, nicht stören.
der Maulwurfshügel, - ≈ kleiner Berg, den einMaulwurf gemacht hat
der Spion, -e ≈ Agent
der FC kurz für: Fußballclub
sauer hier: ärgerlich;böse
herausfinden entdecken
¢nter Naturschutz davor geschützt sein,stehen kaputtgemacht zu
werden
MITTEL
24-27_DP_0114.pdf 224-27_DP_0114.pdf 2 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
26 1/14
Schweizer haben höchste Lebenserwartung
Die Schweizer sind Weltmeister im Altwerden. Mit einer Lebenserwartungvon 82,8 Jahren liegen sie zum ersten Mal vor den Japanern. Die Österreicherkommen in der OECD-Statistik mit 81,1 Jahren auf Platz 14, die Deutschen mit 80,8 Jahren auf Platz18. Die Gründe für den positiven Trend in der Schweiz liegen laut der Zeitung Schweiz am Sonntag
beim höheren Wirtschaftswachstum der Schweiz, den höheren Ausgaben für das Gesundheitssystemund einer deutlich gesunkenen Zahl von Krebstoten. Auch die Zahl der Suizide gehe zurück. Positi-ve Folgen hat offenbar die Gesundheitsprävention in der Schweiz. Der Tabak- und Alkoholkonsum seistark zurückgegangen. Die Lebenserwartung bei Geburt hat sich in der Schweiz seit 1900 fast ver-doppelt. Der Unterschied zwischen den beiden Geschlechtern wird seit Jahren weniger. Er beträgtnoch 4,2 Jahre.
Bahnchef warnt vor Verkehrschaos
Bei der Deutschen Bahn drohen nach Aussage ihres Chefs bald erste Brü-ckensperrungen. „Leider sind wir nicht mehr weit davon entfernt“, sagte Rüdiger Grube im Inter-view mit der Wirtschaftswoche. Rund 1400 Brücken müssten dringend saniert werden. „Mit der der-zeitigen Finanzausstattung schaffen wir pro Jahr aber nur 125 Brücken“, sagte Grube. Es gebe einfachnicht genug Geld für die nötigen Reparaturen. Würden tatsächlich wichtige Brücken gesperrt, müss-ten Bahnkunden mit viel längeren Fahrzeiten rechnen. Den „Sanierungsstau“ bei der Bahn bezifferteGrube auf inzwischen 30 Milliarden Euro. Gleichzeitig forderte er weitere Hilfe vom Staat. Die Bahnbrauche „1,2 Milliarden Euro mehr pro Jahr für das bestehende Schienennetz“, sagte er. Zurzeit inves-tieren Regierung und Bahn rund drei Milliarden Euro ins Netz.
Schweizer RentnerBeste Chancen auf
ein langes Leben
SCHWEIZER HABEN HÖCHSTELEBENSERWARTUNG
das W“rtschafts- Wachsen der Wirtschaftwachstumder/die Krebstote, -n Person, die an Krebs litt
und gestorben ist(der Krebs hier: gefährliche
Krankheit, bei der sichTumore entwickeln)
zur•ckgehen hier: sinken
die Ges¢ndheits- Informationen undprävention medizinische Unter -
suchungen, um Krank -heiten zu verhindernoder früh zu erkennen
der T„bak- ¢nd Trinken von Alkohol undAlkoholkonsum Zigarettenrauchen
BAHNCHEF WARNT VORVERKEHRSCHAOS
drohen hier: kurz davor sein,dass … gemacht werdenmuss
die Br•ckensperrung, ≈ Barriere, damit eine -en Brücke nicht mehr
benutzt werden kann
derzeitig so, wie etwas zurzeit ist;aktuell
die Fin„nzaus- ≈ Geld, das man aus-stattung, -en geben kann
bez“ffern auf einen (ungefähren)Betrag nennen
24-27_DP_0114.pdf 324-27_DP_0114.pdf 3 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
271/14
Osten wird beliebter
Mehr als 20 Jahre lang verließenmehr Menschen die ostdeutschenBundesländer als dort hinzogen. Eshieß, der Osten entwickle sich immer mehr zum„Altenheim der Republik“. Vor allem die Jungen,die gut Qualifizierten und die Frauen gingennämlich. Diese Entwicklung scheint nungestoppt. Im letzten Jahr seien erstmals seit 1990ungefähr so viele Menschen von Ost- nach West-deutschland gezogen wie in die andere Richtung,heißt es im neuen Bericht zum Stand der deut-
schen Einheit.Die Bundesregierung, die den Bericht jedes
Jahr veröffentlicht, kommt zu dem Ergebnis: Sogut wie jetzt sei die Lage in Ostdeutschland seit1990 noch nie gewesen. So steigt die Geburten-zahl im Osten wieder an. Inzwischen liegt sieüber der Zahl im Westen. Mit den positiven wirt-schaftlichen Trends habe sich auch die Lage aufdem Arbeitsmarkt verbessert. Insgesamt ist dieArbeitslosigkeit im Osten mit rund zehn Prozentauf dem niedrigsten Stand seit 1991.
Der Bericht spricht auch von einer „beein-druckenden Reindustrialisierung Ostdeutsch-lands“. In den letzten Jahren sei aus der früherenPlanwirtschaft „eine wissensbasierte Industrie -region mit zunehmend wettbewerbsfähigenUnternehmen geworden“, heißt es. Die ostdeut-schen Arbeitnehmer gehörten „im Hinblick aufQualifikation, Engagement und Flexibilität zurweltweiten Spitzengruppe“.
Trotz aller Euphorie verschweigt der Berichtaber nicht, dass der Osten Deutschlands im Ver-gleich mit dem Westen wirtschaftlich noch imRückstand ist. Die Arbeitslosenquote ist nochimmer fast doppelt so hoch wie im Westen,Löhne und Renten sind deutlich niedriger. Esgebe deshalb weiter „Aufholbedarf“.
Auf den zweiten Blick
Der Tagesspiegel
Drohnen beflügeln die Forschung
Eine Drohne ist eine männli-che Biene. Da sie Flügel hat,ist sie beflügelt – in der wört-lichen Bedeutung. Drohnensind aber auch kleine techni-sche Fluggeräte, die bis jetztvor allem vom Militär benutzt
wurden. Inzwischen benutzt aber auch die Wissenschaft Drohnen:zum Beispiel, um Vulkane zu erforschen oder um zu zählen, wieviele Orang-Utans es noch gibt. So kommt es, dass Drohnen dieForschung beflügeln: Das heißt, sie helfen, dass die Wissenschaftschneller zu neuen Ergebnissen kommt.
Der Stern
Schnupperkurs
Können Vögel an einemSchnupperkurs teilnehmen?Eigentlich nicht. Denn einSchnupperkurs ist in derUmgangssprache ein Kurs,an dem man teilnimmt, um etwas kennenzulernen:„Kommst du mal mit zum Yoga? Am Wochenende gibt es einenSchnupperkurs, da könntest du es für wenig Geld ausprobieren!“
Aber vielleicht könnte man bei dem Vogel auf dem Foto einenKurs im Schnuppern machen: Denn durch seine besondere Nasekann er sicher gut schnuppern: Das macht man nämlich, wennman einen Geruch intensiv wahrnehmen will.
Süddeutsche Zeitung
En passant
Der Ausdruck en passant kommt aus dem Französischen, wirdaber auch auf Deutsch benutzt. Übersetzt heißt er: auf der Durch-reise. Jemand, der auf der Durchreise ist, bleibt nicht für immer;nach einiger Zeit geht er wieder weg. Der berühmte KabarettistDieter Hildebrandt (siehe Deutsch perfekt 5/2013) ist im Alter von86 Jahren gestorben. Auch er war auf der Erde auf Durchreise.
En passant bedeutet aber auch: nebenbei, ohne große Wich-tigkeit, im Vorbeigehen. „Auf dem Weg zur Arbeit habe ich en passant Schuhe gekauft.“ Hildebrandt war ein großer Kabarettist,der sich gerne kleiner machte, als er wirklich war. Für das deut-sche Kabarett, die Kulturszene und die Politik war er ein wichtigerBegleiter und Kritiker. Das große Pathos lieb-te er nicht, meistens kritisierte er Politik undGesellschaft en passant – wichtig war ertrotzdem.
FOTOS: ISTO
CK/THIN
KSTOCK (2)
MITTEL
OSTEN WIRD BELIEBTERder St„nd hier: bestimmte Phase
innerhalb einer Entwick -lung
die deutsche Einheit Union von Ost- und West -deutschland
die Planwirtschaft von einer staatlichen Stellezentral geplante Wirtschaft
w¡ttbewerbsfähig stark genug, um im wirt-schaftlichen Kampf umVorteile bestehen zu kön-nen
das Unternehmen, - Firma
“m H“nblick auf ≈ wegen; durch
das Engagement hier: ≈ freiwillige Arbeitfranz.
die Flexibilität hier: ≈ Absicht, sich an denWünschen des Arbeitgeberszu orientieren, z. B. mehrStunden zu arbeiten oderviel zu reisen
die Sp“tzengruppe, -n Gruppe der Besten
verschweigen mit Absicht nicht sagen
“m R•ckstand sein weniger fortgeschrittensein als andere
der Aufholbedarf Notwendigkeit, Unter -schiede zu kompensieren
DROHNEN BEFLÜGELN DIE FORSCHUNGbeflügeln Flügel geben; motivieren(der Flügel, - einer der beiden Körper -
teile, mit denen z. B. Vögelfliegen)
die F¶rschung Arbeit für mehr Wissen
die Biene, -n Insekt, das Honig herstellt(der Honig gelbe oder braune süße
Masse)
das Militär Armee
die W“ssenschaft, spezieller Bereich (z. B. -en Chemie), in dem viel
Wissen gesammelt wird
erf¶rschen arbeiten für mehr Wissen
SCHNUPPERKURSdie }mgangssprache gesprochene Sprache im
Alltag
der Geruch, ¿e von: riechen
wahrnehmen hier: riechen; merken
EN PASSANTeinige Zeit hier: ein paar Jahre
der Kabarett“st, -en ≈ Schauspieler, derPolitiker und aktuelleEreignisse auf lustige Artkommentiert und kritisiert
die Kulturszene, -n ≈ alle Personen, die imBereich Kultur arbeiten
der Begleiter, - hier: Person, die aktuelleEreignisse kommentiert
Nachrichten
SCHWER
Zentrum von Rostock (Mecklenburg-Vorpommern)Ostdeutschland steht so gut da wie noch nie
24-27_DP_0114.pdf 424-27_DP_0114.pdf 4 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
28 1/14
Klein oder groß?
1. Im Deutschen schreibt man viele Wörter mit
einem Großbuchstaben am Anfang. Zum Beispiel
immer dann, wenn sie am Satzanfang stehen:
Wir haben gut gegessen. Danach waren allemüde.
2. Namen schreibt man immer groß:
Juliane, Moritz, Berlin, Deutschland
3. Auch Substantive werden auf Deutsch immer
großgeschrieben:
der/ein/kein/mein/dieser … Beruf
4. Viele andere Wörter (zum Beispiel Verben,
Adjektive, Adverbien) können substantiviert
werden: Sie haben dann die Funktion von
Substantiven. Man schreibt sie deshalb groß:
Der alte Mann ist Kommissar. ) Der Alte istKommissar.
5. Man erkennt substantivierte Wörter auch daran,
dass sie nach einer Kombination aus Präposition
+ Artikel stehen, zum Beispiel „im“ (in dem),
„zum“ (zu dem), „aufs“ (auf das):
Ich hatte heute keine Zeit zum Lesen.
6. Aber Achtung! Superlative mit „am“, nach
denen man mit „Wie?“ fragen kann, sind keine
Substantive – man schreibt sie klein!
Ich finde die vier Hosen schön, aber diese hierist am schönsten. (Wie findest du diese Hose
hier?)
7. Sprachen werden großgeschrieben, wenn sie als
Substantiv verwendet werden, also einen Artikel
haben oder zusammen mit den Präpositionen
„in“ oder „auf“ stehen oder man mit „Was?“
fragen kann:
Wir sprechen Deutsch. (Was sprecht ihr?)
8. Sprachen werden kleingeschrieben, wenn sie
Adjektive sind, also wenn sie ein Substantiv
begleiten oder man „Wie?“ fragen kann.
Genauso Adjektive, die die Zugehörigkeit zu
einem Ort bezeichnen:
Ich mag die deutsche Küste.
begleiten hier: dabeistehen
die Zugehörigkeit, -en von: zugehörig sein ≈ ein Teil sein von
bezeichnen nennen
9. Achtung! Adjektive aus Städtenamen mit „-er“
werden großgeschrieben:
der Berliner Bürgermeister, der Kölner Dom
„Das“ oder „dass“, „ihm“ oder „im“, „deutsch“ oder „Deutsch“? Das Schwierigste an der
deutschen Orthografie sind oft die Details. Lisa Dörr macht Sie fit – mit den 100 wichtigsten Tipps!
Richtig schreiben
Übungen zudiesem Text
finden Sie aufSeite 35.
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MITTELFOTO
S: THIN
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MITTEL
10. Bei einem mehrteiligen Namen schreibt man
alle Teile (außer Präpositionen und Artikel)
groß:
das Institut für Deutsche Sprache
11. Bei Straßennamen schreibt man das erste
Wort groß und auch Adjektive und
Zahlwörter, die zum Namen gehören:
Am Tiefen See
gehören zu hier: ≈ Teil einer Gruppe sein
12. Zahlen unter einer Million werden normaler-
weise kleingeschrieben. Sie gelten als
Adjektive. Aber auch sie können als Sub -
stantiv benutzt und dann großgeschrieben
werden:
Meine Tochter hat eine Fünf in Mathematik(= eine schlechte Note).
g¡lten „ls hier: akzeptiert sein als
13. Genauso Ordinalzahlen:
Am ersten Tag jedes Monats überweise ichdas Geld. Am Ersten jedes Monats überweiseich das Geld.
14. Auch Bruchzahlen werden in ihrer Funktion
als Substantiv großgeschrieben:
Ein Viertel der Schüler fährt mit dem Fahrradzur Schule.
die Br¢chzahl, -en Zahl, die aus zwei Zahlen über und untereiner Linie besteht
15. Das gilt auch bei Uhrzeiten:
Es ist (ein) Viertel vor fünf, Viertel nach sechs(Aber: halb fünf, dreiviertel vier!).
16. Temporale Adverbien schreibt man klein:
gestern, heute, immer, früher
17. Das gilt auch für temporale Adverbien, die
von Substantiven abgeleitet sind:
nachts (die Nacht), morgens (der Morgen),montags (der Montag), täglich (der Tag)
„bleiten hier: formen aus; eine neue Form machenaus
18. Temporale Ausdrücke können auch Sub -
stantive sein. Dann schreibt man sie groß.
Sie können dann einen Artikel haben:
Am Abend gingen sie ins Kino (Aber:
abends!). Jeden Mittwoch besucht sie ihreOma (Aber: mittwochs!).
19. Solche Substantive werden auch nach tem-
poralen Adverbien großgeschrieben, obwohl
sie keinen Artikel haben:
Ich glaube, heute Nachmittag kommt TantePaula.Wo waren Sie gestern Morgen um zehnUhr? (Aber: gestern früh!)
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
20. Die Höflichkeitsform „Sie“ und alle ihre
Formen schreibt man groß:
Wo wohnen Sie?Wie geht es Ihnen?Wie ist Ihre Adresse?
Schreiben, wie man spricht?
21. Diphthonge sind Kombinationen aus zwei
Vokalen. Es gibt im Deutschen drei: [au], [oy]
und [ai]. Nur [au] schreibt man so, wie man
es spricht:
der Baum, bauen
22. Den Diphthong [oy] schreibt man oft mit
„eu“ und manchmal mit „äu“:
Leute, Euro, Mäuse, Häuser Wenn das Wort von einer Form mit „au“
kommt, schreibt man immer „äu“! Machen
Sie also die Probe:
Mäuse (die Maus), Häuser (das Haus), sie läuft (laufen)
Wenn das Wort von keiner Form mit „au“
kommt, schreibt man fast (!) immer „eu“.
Ausnahmen lernt man am besten auswen-
dig, wie zum Beispiel:
die Säule, enttäuscht
die Probe, -n Test
die Ausnahme, -n Sache, die anders ist als normal; Regel
auswendig l¡rnen ≈ sehr genau lernen
die Säule, -n dünner, langer, vertikal stehender Gegen -stand, der eine Decke stabil in ihrerPosition hält
23. Für den Diphthong [ai] wird normalerweise
„ei“ geschrieben. Es gibt nur wenige Wörter,
die man mit „ai“, „ay“ oder „ey“ schreibt:
Wir gehen einkaufen: ein Kilo Fleisch, dreiEier, Reis und zwei Flaschen Wein.(Aber: der Mai, der Hai, Bayern, Meyer)
der Hai, -e gefährlicher Meeresfisch
24. Achtung! „ie“ sieht ähnlich aus, aber es
steht für ein langes „i“ = [i:]! Bitte unter-
scheiden!
das Lied – Es tut mir leid.er bleibt – Er ist geblieben.
25. Am Wort- oder Silbenende hören Sie oft ein
schwaches „a“ oder „ea“. Aber Achtung: Nur
wenige Wörter haben wirklich ein „a“ am
Wortende!
das Sofa, die Oma, die ColaBei den meisten Wörtern steht am Wortende
ein „-er“. Man spricht es wie ein kurzes,
offenes „a“, schreibt aber „-er“:
Die Kinder spielen wieder im Wasser.
das S“lbenende, -n Ende des Teils eines Wortes
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26. Wenn die Buchstaben „b“, „d“ oder „g“ am
Ende eines Wortes (oder Wortteiles) stehen,
werden sie nicht [b], [d], [g] ausgesprochen,
sondern [p], [t] und [k]. Deshalb weiß man
manchmal nicht, ob man ein Wort mit „b“,
„d“, „g“ schreibt oder mit „p“, „t“, „k“:
der Typ, aber: das Lobdie Welt, aber: der Heldder Zweck, aber: der Weg
Versuchen Sie, andere Formen des Wortes zu
finden, es also länger zu machen. Bilden Sie
zum Beispiel den Plural bei einem Substan -
tiv oder den Infinitiv bei einem Verb. Dann
erkennen Sie, welcher Buchstabe richtig ist:
die Typen, aber: lobendie Welten, aber: die Heldendie Zwecke, aber: die Wege
der H¡ld, -en Mann, der ohne Angst gefährliche Aufgabenlöst
der Zw¡ck, -e ≈ Ziel
b“lden hier: formen; machen
27. Viele Adjektive enden auf „-ig“. In Süd -
deutschland spricht man zwar [ik], aber die
Standardaussprache ist [iç], also genau wie
bei den Adjektiven auf „-lich“. Wird ein
Adjektiv mit „-ig“ oder „-ich“ geschrieben?
Machen Sie den Test! Wenn man das Wort
verlängert und ein [g] hört, schreibt man
„-ig“, sonst nicht:
billig (Sie sprechen: „billich“) – billiger (Sie
sprechen: „billiger“)Aber: ängstlich – ängstlicher
verlængern länger machen
28. Es gibt auch viele Adjektive auf „-isch“.
Wenn Sie Probleme haben, den Unterschied
zwischen dem [ç]-Laut („-ig“) und dem
[ ]-Laut („-isch“) zu hören, hilft es Ihnen
auch, das Wort zu verlängern:
windig (man spricht: „windich“) – windigerAber: stürmisch – stürmischer
29. Für den Laut [ ] steht im Deutschen norma-
lerweise die Buchstabenkombination „sch“:
Es ist regnerisch, aber ich wünsche mirSchnee.
30. Am Wortanfang hört man [ ] oft in der
Kombination mit [t] und [p]. Man schreibt
aber nur „s“:
Im Programm steht, dass der Film sehr span-nend ist.
sp„nnend langweilig
31. Die Buchstabenkombination „ch“ steht für
den [ç]-Laut (wie in ich), den [x]-Laut (wie
in Buch) oder manchmal für [k] (wie in
sechs).
„S“, „ss“ oder „ß“?
Bus, Fluss, Fuß: Es ist nicht so einfach, zu erkennen, wann man „s“, „ss“ oder „ß“
schreibt.32. Die wichtigste Regel zuerst: Wenn Sie ein
„weiches s“ [z] hören, dann schreiben Sie
immer „s“, niemals „ss“ oder „ß“. Das
„weiche s“ [z] kann übrigens nur am
Wortanfang oder vor einem Vokal stehen:
sagen, Sonne, lesen, Reise
33. Am Wortende oder vor einem Konsonanten
gibt es nur den „harten“ Laut [s]. Oft
schreibt man dann auch „s“:
es, das, eins, Haus, Eis, Glas, fast
34. Die Buchstabenkombination „ss“ und der
Buchstabe „ß“ signalisieren, dass ein har-
tes [s] und kein weiches [z] gesprochen
werden muss. Dieser Unterschied ist eigent-
lich nur in der Position zwischen oder vor
Vokalen wichtig.
reisen – reißen, lesen – essen, Nase – Tasse
reißen in Stücke teilen
35. Wörter mit einer Silbe schreibt man nur
dann mit „ss“ oder „ß“ am Ende, wenn es
eine mehrsilbige andere Form des Wortes
mit „ss“ oder „ß“ gibt.
Spaß (Späße), Fuß (Füße), Fluss (Flüsse), er aß (essen), weiß (wissen)Aber: er las (lesen), das Los (die Lose)
Ausnahmen sind Fremdwörter wie Bus
(Busse) oder der Nebensatzkonnektor dass.
das Los, -e kleiner Zettel, mit dem etwas zufällig ent-schieden wird
36. Die zentrale Frage ist also: Wann schreibt
man „ss“ und wann „ß“? Ganz einfach:
Nach einem langen Vokal oder Diphthong
schreibt man „ß“. Nach einem kurzen Vokal
schreibt man „ss“. Deshalb können sich
auch beide Varianten bei einem Wort
abwechseln:
sie wissen – ich weiß, wir essen – wiraßen, er gießt – er goss
Den Buchstaben „ß“ gibt es übrigens nur
als Kleinbuchstaben. In der Schweiz gibt es
ihn gar nicht. Dort schreibt man an seiner
Stelle immer „ss“.
s“ch „bwechseln hier: einmal steht eine Variante, ein anderes Mal die andere
gießen Wasser geben
37. Der Buchstabe „z“ steht nicht für den Laut
[z], sondern für den Laut [ts]:
Sie war seit zu langer Zeit nicht mehr beimZahnarzt.
38. Nach kurzen Vokalen schreibt man „tz“:
Die Katze benutzt Zunge und Tatzen zumPutzen.
die Z¢nge, -n Organ im Mund für das Sprechen undSchmecken
die T„tze, -n Fuß eines großen Tieres
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39. Komposita werden oft durch das sogenannte
Fugen-s verbunden. Bei Wörtern, die auf „-t“
enden, entsteht „ts“. Bei diesen Wörtern darf
man nicht „z“ schreiben:
Hochzeit + s + Tag = Hochzeitstag
entstehen hier: ≈ gemacht werden; geformt werden
40. Für den Laut [ks] findet man drei Schreib -
weisen: „chs“, „ks“, „x“. Es gibt keine Regel.
Sie müssen die Schreibung der Wörter aus-
wendig lernen:
Meine sechs Kinder sind in Sachsen aufge-wachsen.Der Taxifahrer möchte Geld wechseln, umKekse zu kaufen.
die Schreibweise, -n hier: Variante, ein Wort zu schreiben
aufwachsen als Kind leben
der K¡ks, -e ≈ sehr kleiner flacher Kuchen
„F“, „v“ oder „w“?
41. Der Laut [f] wird in den meisten Wörtern auch
„f“ geschrieben:
Fischers Fritz fischt frische Fische.
42. Es gibt aber auch einige Wörter, in denen [f]
durch „v“ dargestellt wird. Diese Wörter soll-
ten Sie kennen:
der Vater, viel, vielleicht, vier, der Vogel, das Volk, voll, von, vor, vorn
Dazu gehört auch das wichtige Präfix „ver-“:
vergessen, verlieren, der Versuch
einige ein paar; mehr als zwei
darstellen hier: zeigen
43. Deutsche Wörter mit dem Laut [v] schreibt
man mit „w“:
Mein Wörterbuch ist schon wieder weg!Weißt du, wo es ist?
44. In Fremdwörtern schreibt man den Laut [v]
mit dem Buchstaben „v“:
Die zwei Privatdetektive kaufen eineBlumenvase.
Lang oder kurz?
45. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, dass
man oft ein „h“ schreibt, es aber selten
hört? Das stimmt! Nur am Anfang eines
Wortes oder Wortteils spricht man ein [h].
In anderen Fällen signalisiert das „h“,
dass der vorangehende Vokal lang ist:
Hallo Johannes! Gehst du heute zu Fuß,oder fährst du mit der U-Bahn?
vor„ngehend hier: so, dass er vor … steht
46. Ein langer Vokal wird in wenigen Wörtern
auch durch Doppelvokal signalisiert. Es
gibt nur „aa“, „ee“, „oo“ (nicht „ii“ oder
„uu“!). Diese Wörter sollten Sie kennen:
das Haar, das Paar, der Staatdie Beere, die Idee, der Kaffee, leer, das Meer, der Schnee, der See, der Teeder Zoo, das Boot
47. Achtung! Es gibt auch viele Wörter mit
langen Vokalen ohne ein orthografisches
Signal dafür:
das Leben, die Frage, holen, die Ware
48. Sie können sich aber merken: Nach einem
langen Vokal stehen nie Doppelkonsonan -
ten. Ein Doppelkonsonant signalisiert näm-
lich, dass der vorangehende Vokal oder
Umlaut („ä“, „ö“, „ü“) kurz ist:
das Hobby, dumm, die Rolle, offen, Gitarre
49. Die Konsonanten „k“ und „z“ kann man
nicht verdoppeln. Es gibt sie als Doppel -
konsonant nur in Fremdwörtern. Sonst
schreibt man sie als „ck“ und „tz“:
Der Akku ist originalverpackt. Jetzt setzen wir uns und essen Pizza.
verd¶ppeln hier: zweimal schreiben
50. Wörter mit nur einer Silbe haben am Ende
nicht immer einen Doppelkonsonanten, ob -
wohl der Vokal kurz gesprochen wird. Diese
Wörter müssen Sie lernen. Vergleichen Sie:
wen – wennAber: der Weg, das Lob (lang) – weg, ob(kurz)
51. Diphthonge sind immer lang. Deshalb kann
danach kein Doppelkonsonant („mm“,
„nn“, „ll“ …), „ck“ oder „tz“ kommen:
Schnauze, Kreuzung, Schweizer, Weizen
die Schnauze, -n ≈ Mund (und Nase) beim Tier
der Weizen Pflanze, aus deren kleinen, harten Früchten man Mehl macht (Foto)
52. Ein langes [i:] schreibt man meistens „ie“,
nur in Fremdwörtern „i“:
Die Liebe besiegt viele Schwierigkeiten.Im Kino esse ich am liebsten Mandarinenoder Sardinen.
besiegen der Gewinner sein
53. Nur in diesen Wörtern gibt es „ih“:
ihnen, ihm, ihn, ihr(e) …
54. Die Buchstabenkombination „ieh“ ist rela-
tiv selten. Diese Wörter sollten Sie kennen:
du siehst (sehen), ich lieh (leihen), er ver-zieh (verzeihen), es geschieht (geschehen)
relativ ziemlich
geschehen passieren
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Getrennt schreiben –
oder zusammenschreiben?
55. Kombinationen aus Substantiven und
Verben schreibt man normalerweise
getrennt:
Rad fahren, Cello spielen
56. Kombinationen aus Adjektiven und Verben
kann man getrennt oder zusammenschrei-
ben, wenn es ein einfaches Adjektiv ist, das
das Ergebnis der Aktivität bezeichnet:
klein schneiden oder kleinschneiden, warmmachen oder warmmachen
57. Wenn Adjektiv und Verb in Kombination eine
neue, eigene Bedeutung entwickelt haben,
schreibt man sie immer zusammen:
großschreiben/kleinschreiben, fernsehen,schwarzarbeiten
entw“ckeln hier: zu etwas Neuem werden
großschreiben mit großem Anfangsbuchstaben schreiben
schw„rzarbeiten illegal arbeiten
58. Kombinationen aus Verben schreibt man
normalerweise getrennt:
spazieren gehen, sich scheiden lassen, lesenlernen, stehen bleiben
s“ch scheiden l„ssen ≈ zu einer öffentlichen Institutiongehen, wo eine Ehe geschieden wird
59. Wenn die Kombination mit „bleiben“ oder
„lassen“ eine neue, eigene Bedeutung hat,
kann man auch zusammenschreiben:
sitzenbleiben, sitzenlassen
s“tzenbleiben eine Klasse wiederholen müssen
s“tzenlassen (eine Person) verlassen
60. Kombinationen aus Partizipien und Verben
schreibt man getrennt:
getrennt schreiben, verloren gehen
61. Zusammensetzungen aus Adverbien (oft
geben sie eine Richtung an: „herein-“,
„weg-“, „zurück-“ ...) und Verben schreibt
man normalerweise zusammen:
zusammenschreiben, vorbeigehen, herein-kommen, weglaufen
die Zus„mmensetzung, von: zusammensetzen = hier: aus -en zwei Wörtern eins machen
62. Konstruktionen mit „sein“ schreibt man
immer getrennt:
da sein, dabei sein
63. Adjektiv plus Adjektiv können zu einemAdjektiv kombiniert werden, wenn es ein -
fache Adjektive sind. Dann schreibt man
zusammen:
blaugrau, nasskalt, dunkelgrün
64. Zusammensetzungen aus Substantiv und
Adjektiv schreibt man zusammen (und
klein!):
butterweich, jahrelang
65. Im Deutschen gibt es sehr viele zusammen-
gesetzte Substantive, also Wörter mit einem
festen Artikel, bei denen mindestens der
zweite Teil ein Substantiv ist. Man schreibt
diese komplexen Substantive zusammen,
nicht getrennt!
das Schuhgeschäft, aber nicht:
das Schuh Geschäftdas Hochhaus, aber nicht: das Hoch Haus
f¡st hier: so, dass der Artikel immer für diesesSubstantiv benutzt wird
Wörter trennen
66. Man trennt Wörter nach Sprechsilben. Diese
Regeln helfen: Wenn zwischen zwei Vokalen
ein Konsonant steht, gehört er zur Silbe des
zweiten Vokals und kommt deshalb in die
zweite Zeile. Wenn zwischen zwei Vokalen
mehrere Konsonanten stehen, wird die Silbe
vor dem letzten Konsonanten getrennt: Nur
dieser kommt in die zweite Zeile:
le-sen, ler-nen, fah-ren, wis-sen, sit-zen, kos-ten, Wör-ter, Klas-se, Com-pu-ter
67. Buchstabenkombinationen, die nur einenLaut repräsentieren (wie „ch“, „ck“, „sch“)
oder Diphthonge (wie „au“ oder „eu“) darf
man nicht trennen:
Bü-cher, ba-cken, Fla-sche, freu-en, Bau-er
repräsentieren hier: Symbol sein für
68. Einzelne Vokale am Wortanfang und Ende
darf man nicht abtrennen:
Esel, oder, aber – nicht: E-sel, o-der, a-ber
der Esel, - graues Tier, einem Pferd ähnlich (Foto)
69. Zusammengesetzte Wörter werden zwischen
den einzelnen Teilen getrennt:
Feier-tag, Abend-essen
Gleiche Aussprache, anderes Wort
70. Es gibt einige Wörter, die man gleich
spricht, aber anders schreibt. Die Ortho -
grafie ist hier eine Hilfe, um die Wörter zu
unterscheiden. Hier einige Beispiele:
die Leere – die Lehre, das Meer – mehr,der Wal – die Wahl, war – wahr, sechs –der Sex
der Wal, -e größtes Tier im Meer
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71. Besonders schwierig ist die Unterscheidung
von „wieder“ (= noch einmal) und „wider“
(= „gegen“). Beide Wörter findet man auch
oft in Zusammensetzungen:
widersprechen, der Widerstand, Aber: wieder-holen
widerspr¡chen eine andere Meinung haben und diesesagen
der Widerstand, ¿e ≈ Protest
72. Die Wörter „morgen“ (= am nächsten Tag)
und „morgens“ (= (immer) am Morgen)
schreibt man klein, „der Morgen“ aber groß:
Wir gehen morgen wieder ins Schwimmbad,wie jeden Morgen.
73. In Nebensätzen werden „das“ und „dass“ oft
verwechselt. Der Unterschied ist: „Das“ ist
ein Relativpronomen, das sich auf ein Wort
im Neutrum bezieht. Den Nebensatzkonnektor
„dass“ benutzt man zum Beispiel nach
Wörtern wie „sagen“, „denken“, „finden“,
„fühlen“ und „sich freuen“:
Das Haustier, das am besten zu dir passenwürde, ist ein Hund.Ich finde, dass das nicht richtig ist.
s“ch beziehen auf eine Beziehung/Verbindung haben zu
74. Das Wort „man“ wird benutzt, wenn man von
keiner konkreten Person spricht. Verwechseln
Sie es also nicht mit „der Mann“:
In Deutschland spricht man Deutsch.Der Mann neben mir spricht kein Deutsch.
Komma, Punkt und mehr
75. Ein Komma benutzt man, wenn man in einem
Satz verschiedene Elemente aufzählt, die
nicht durch die Wörter „und“, „oder“, „sowie“
(und noch einige wenige andere) verbunden
sind:
Wir brauchen Salat, Brot, Butter, Wasserund/oder/sowie Wein.
aufzählen der Reihe nach nennen
sowie und
76. Auch bei Vergleichen mit „wie“ oder „als“
steht kein Komma, wenn es sich nicht um
zwei Sätze, sondern nur um einen Satz han-
delt!
Er ist größer als ich. Er ist so groß wie ich.(Aber: Er ist so groß, wie ich auch gern wäre.)
77. Zwei Hauptsätze werden durch ein Komma
verbunden:
Ich habe keine Zeit, deshalb komme ich nichtmit.
Natürlich kann zwischen zwei Hauptsätzen
auch ein Punkt stehen.
78. Zwischen einem Hauptsatz und einem Neben -
satz muss immer ein Komma stehen:
Ich komme nicht mit, weil ich keine Zeit habe.
79. Zwischen zwei Nebensätzen steht ein Komma:
Ich komme nicht mit, weil ich keine Zeit habe,obwohl ich eigentlich gern mitkommen würde!
80. Zwischen zwei Nebensätzen, die durch „und“
oder „oder“ verbunden sind, steht kein
Komma:
Ich komme mit, weil ich Zeit habe und weildu auch mitkommst.
81. Eingeschobene Nebensätze haben am Anfang
und am Ende ein Komma:
Der berühmte Sänger, der in Köln wohnt,kommt eigentlich aus New York.
einschieben hier: in eine Reihenfolge hineintun
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82. Natürlich kann der Nebensatz auch vor
dem Hauptsatz stehen. Auch dann muss
ein Komma gesetzt werden:
Bevor wir frühstücken, rufe ich nochschnell meine Schwester an.
83. Infinitivkonstruk tionen mit „als“, „(an) -
statt“, „außer“, „ohne“ oder „um“ wer-
den durch ein Komma vom Haupt satz
getrennt:
Sie ist nach Deutschland gekommen, umeine neue Arbeit zu finden.
84. Bei Infinitivkonstruktionen ohne „als“,
„(an)statt“, „außer“, „ohne“ oder „um“
muss man manchmal ein Komma set-
zen, manchmal nicht. Es gibt dazu ver-
schiedene Regeln. Tipp: Wenn Sie sich
nicht sicher sind, setzen Sie einfach
ein Komma, das ist immer richtig:
Wir versuchen zu schlafen. (korrekt)
Wir versuchen, zu schlafen. (korrekt)
Denk daran Milch zu kaufen. (nicht
korrekt)
Denk daran, Milch zu kaufen. (korrekt)
85. Achtung! Nach einer Angabe auf Po -
sition 1 im Satz (zum Beispiel temporal,
kausal, modal) steht kein Komma, weil
es sich nicht um einen Nebensatz han-
delt. Das Verb bleibt auf Position 2:
Vor dem Frühstück rufe ich noch schnellmeine Schwester an. (Nicht: Vor demFrühstück, ich rufe …)
die [ngabe, -n hier: ≈ Information
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97. Nach einem Doppelpunkt (:) schreibt man
groß weiter, wenn ein kompletter Satz folgt:
Du darfst nie vergessen: Ich liebe dich!
f¶lgen kommen nach
98. Nach einem Doppelpunkt schreibt man klein
weiter, wenn eine Aufzählung folgt:
Vergiss nicht: eine Flasche Olivenöl undein Glas Senf.
99. Im Genitiv benutzt man im Deutschen keinen
Apostroph (’). Normalerweise gilt das auch
für Namen:
die Tasche des Lehrers (nicht: Lehrer’s)Tinas Blumenladen
Aber: Bei Personennamen wird die Schrei-
bung mit Apostroph inzwischen akzeptiert:
Tina’s Blumenladen
100. Im Plural gibt es keinen Apostroph, auch
nicht bei Abkürzungen:
das Auto – die Autos, die CD – die CDs(nicht: Auto’s, CD’s) 2
89. Das Komma wird im Deutschen auch als
Dezimaltrennzeichen benutzt (kein Punkt!):
Der Wein kostet 5,99 Euro. (nicht: 5.99 Euro!)
90. Einen Punkt setzt man am Ende eines
Satzes. Danach schreibt man groß weiter:
Judith stand um 7 Uhr auf. Nachdem sie sichdie Zähne geputzt hatte, duschte sie.
91. Man setzt auch einen Punkt nach indirekten
Fragen, wenn der Hauptsatz keine Frage ist:
Ich möchte gern wissen, wann er kommt.Aber: Weißt du, wann er kommt?
92. Einige klassische Abkürzungen werden mit
einem Punkt geschrieben. Diese sollten Sie
kennen:
bzw., z. B., u. a., ca., usw., Mio., Mrd.Aber: m, cm, kg, qm, km/h, Lkw, Pkw
die [bkürzung, -en wenige Buchstaben, die an derStelle eines Wortes stehen
93. Obligatorisch ist ein Punkt auch bei Datums -
angaben und Ordinalzahlen:
Ich habe am 15. September (am 15. 9.)Geburtstag.
obligatorisch so, dass man sich an einer Regel orientierenmuss
94. Bei Uhrzeiten setzt man einen Punkt oder
einen Doppelpunkt (kein Komma!):
Um 20.30/20:30 Uhr fährt der Zug ab. (Man
spricht: Um 20 Uhr 30 fährt der Zug ab.)
95. Bei Zahlen ab 1000 kann man auch einen
Punkt (kein Komma!) setzen:
1000 Euro oder 1.000 Euro (nicht: 1,000 Euro)
96. Anführungszeichen („…“) setzt man, wenn
man zitiert, was jemand gesagt hat. Man
setzt die Anführungszeichen am Anfang
unten, am Ende oben:
Er sagte: „Ich komme später.“
zitieren Worte nennen, die eine andere Persongesagt oder geschrieben hat
34
86. Bei Datumsangaben steht ein Komma. Das
Gleiche gilt für Orts- und Datumsangaben
in Briefen:
Der Deutschkurs beginnt am Montag,(den/dem) 13. Januar 2014.Lübeck, 5. Mai 2014
87. Nach der Anrede in Briefen steht ein
Komma. Danach schreibt man klein weiter:
Sehr geehrte Frau Müller,vielen Dank für Ihren Brief.
In der Schweiz endet die Anrede meistens
ohne Satzzeichen.
die [nrede, -n hier: Begrüßungsformel
88. Nach der Grußformel am Ende eines
Briefes steht kein Komma! Das machen
auch viele Muttersprachler falsch.
Viele GrüßeAnna
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FOTO: H
EMERA/TH
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CK
___estern (1) war ich im ___ino (2). Um ___iertel (3)
vor acht wurde ein ___eutscher (4) Film gezeigt. Ich
will ___mmer (5) Filme aus ___eutschland (6) sehen,
um die Sprache ___chnell (7) zu lernen. Am
___chnellsten (8) geht das, wenn ich jeden Tag
___erne (9). ___orgens (10) lerne ich ein paar neue
___örter (11). Und ___ittags (12) lese ich immer ein biss-
chen. Manchmal habe ich aber zum ___esen (13) keine
Zeit. Dann versuche ich, mir am ___bend (14) einen
Film auf ___eutsch (15) anzusehen – zu ___ause (16)
oder im Kino.
Seite 28 Richtig schreiben
Klein oder groß?Ergänzen Sie die Wörter!
1
1. Ich weiß, _________ Carola später kommt.
2. _________ hat sie mir schon heute Morgen gesagt.
3. Hast du _________ Buch gekauft, _________ ich
ihr schenken wollte?
4
Hallo, spreche ich mit Frau Schmidt? N____n (1)? Und wer sind
S____ (2)? Ach so, d____ (3) Schwester. Es tut mir l____d (4),
wenn ich S____ (5) störe. Ich h____ße (6) Mayer und bin
____ne (7) Freundin Ihrer Schwester. Ich bl____be (8) noch
zw____ (9) Tage in der Stadt. Könnten S____ (10) das Ihrer
Schwester bitte sagen? Danke! Auf W____derhören (11).
2
1. sitzen
2. wissen
3. kosten
4. Flasche
5. aber
6. Garage
7. Schreibtischstuhl
8. Bäckerei
Seite 32 Richtig schreiben
Wörter t rennenTrennen Sie die Wörter, wenn möglich!
SCHWER
3
Seite 29 Richtig schreiben
„Ei“ oder „ ie“?Was passt: „ei“ oder „ie“? Ergänzen Sie!
Seite 30 Richtig schreiben
„Dass“ oder „das“?Was passt: „dass“ oder „das“? Ergänzen Sie!
4. Natürlich habe ich dir gesagt, _________ du _________ Buch
kaufen sollst!
5. Hast du dann wenigstens an _________ Auto gedacht? Es steht
noch auf der Straße.
6. Ich habe dich doch gefragt, ob du _________ Auto in die
Garage fahren kannst!
7. _________ hast du also auch nicht gemacht? Sag, _________
_________ nicht wahr ist!
Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.
LEICHT
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Wörter lernen
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Lösungen auf Seite 44
ILLUSTRATIO
N: B
ERNH
ARD FÖ
RTH
-pass 2 -schuhe 2 Après- 2 -lift 2 -fahren 2
-kurs 2 -stöcke
die Loipe, -n
der (Ski-)[norak, -s
der L„ngläufer, -
die Skihose, -n
1. Ute möchte Ski__________ lernen.
2. Sie kauft sich Ski und dazu passende
Ski__________.
3. Sie möchte auch Ski__________, denn sie
findet es einfacher, zu fahren, wenn sie diese in der
Hand hat.
4. Dann meldet sie sich für einen Ski__________ an.
5. Am ersten Tag auf der Piste bekommen alle
Kursteilnehmer ihren Ski__________, damit sie
den Ski__________ benutzen können.
6. Am Abend gehen alle noch zum __________-Ski:
Sie gehen in eine Kneipe und trinken etwas
zusammen.
Was passt? Setzen Sie ein!
Kleidung auf der Piste1
LEICHT
1. An den Händen trägt man __________________.
2. Auf dem Kopf trägt man eine __________________
gegen die Kälte. Und mit einem ____________ schützt
man sich vor Verletzungen.
3. Man trägt keinen Mantel, sondern einen
__________________. Darin kann man sich besser
bewegen.
4. Um gut sehen zu können, auch wenn es stark schneit, trägt
man eine __________________.
5. Und an den Beinen trägt man eine warme
__________________.
Ergänzen Sie die Komposita mit „Ski“!
Ski2
Auf der Piste
Skibrille 2 Mütze 2 Skihose 2 Anorak 2 Handschuhe 2 Helm
die G¶ndel, -n
die P“stenraupe, -n
die (Spr¢ng)Sch„nze, -n
der H„ndschuh,-e
die M•tze, -nder (Ski-)Tourengeher, -süddt., österr., schweiz.
MITTEL
der Skischuh, -e (auch: der Skistiefel, -)
die (Ski-)P“ste, -n
der Skipass, ¿e
der (Ski-)St¶ck, ¿e
das Snowboard, -sengl.
der (Ski-)H¡lm, -e
die Skibrille, -n
der Skilift, -e
der R¢cksack, ¿e
der Ski, -/-er
Wörter lernen LEICHT PLUS
36_DP_0114.pdf 136_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:4903.12.13 15:49
Schnee von gestern
Die Reklamation
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Sam
melk
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14Sa
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REC
HEN
1/14
Sam
melk
art
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RST
EHEN
In der Kneipe PLUS
Ob nur kurz auf ein Bier nach der Arbeit oder
gemütlich den ganzen Abend – ein Kneipen -
besuch mit Freunden ist für viele etwas Schönes.
Lesen Sie hier ein paar Tipps und wichtige
Wörter rund um Kneipe und Bar.
BestellenFür mich bitte ein Bier.
Ich hätte gern ein Glas
Rotwein.
Könnte ich bitte ein
kleines Wasser haben?
Ein(e) Cola, bitte.
Könnten Sie mir bitte ein/eine … machen?
Haben Sie auch …?
Sind Sie im Winter gerne draußen?
Hier finden Sie wichtige Wörter rund
um den Schnee!
der Neuschnee
(= Schnee, der frisch gefallen ist)
Heute Nacht gab es vier Zentimeter
Neuschnee.
der Pappschnee
(= Schnee, der sehr langsam wieder zu
Wasser wird und deshalb klebt (= pappt))
Wir können einen Schneemann bauen.
Mit dem Pappschnee geht das sehr gut!
der Pulverschnee
(= sehr feiner und leichter Schnee)
Dieser Pulverschnee ist einfach ideal
zum Skifahren!
der Tiefschnee
(= sehr tiefer Schnee)
Was? Da willst du runterfahren? Das
mache ich nicht. Ich kann nicht gut im
Tiefschnee Ski fahren!
der Kunstschnee
(= künstlich hergestellter Schnee aus
Schneekanonen)
Ich weiß, dass kein Neuschnee gefal-
len ist. Aber hier kann man auch auf
Kunstschnee Ski fahren.
der Schneematsch
(= Kombination aus (schmutzigem)
Wasser und Schnee)
Meine Schuhe sind
komplett nass. Die
Straßen sind voll mit
Schneematsch.
Ist die neue Waschmaschine defekt? Oder die Handyrechnung zu hoch?
Hier lesen Sie, worauf Sie bei einer Reklamation achten sollten!
BriefkopfIhre Adresse mit Telefonnummer und am besten auch Ihre E-Mail-
Adresse stehen oben links, wenn Sie die Reklamation als Brief schrei-
ben. Nennen Sie auch Ihre Kunden- oder Vertragsnummer!
Dann kommt die Adresse der Firma, an die Sie schreiben.
Vergessen Sie das Datum nicht!
Vor der Anrede steht der Betreff
(= der Grund, warum Sie der Firma
schreiben).
Danach kommt die Anrede:
Sehr geehrte Damen und Herren, …
Inhalt In einer Reklamation sollten diese Informationen stehen:
– Was haben Sie gekauft?
– Wann und wo haben Sie es gekauft?
– Wie viel hat es gekostet?
– Was ist das Problem, also der Grund für die Reklamation?
– Welche Lösung schlagen Sie vor? (Also: Was soll die Firma
tun?)
– Wenn Sie denken, es wäre nötig:
Nennen Sie eventuell
Konsequenzen. Was tun Sie,
wenn die Firma nicht reagiert?
SCH
WER
Wenn Sie per E-Mail reklamieren, brauchen Siedie Adresse der Firma nicht
zu nennen. Der Betreffkommt (oft mit der
Kundennummer) in dieBetreffzeile.
Am E-Mail-Ende steht IhrName. Darunter nennen Sie die Informationen
über sich selbst.
Schreiben Siefreundlich, höflich
und sachlich!Nennen Sie mögliche
Konsequenzen ambesten erst, wenn Siezum zweiten Mal andie Firma schreiben.
der/das Spezi:Mixgetränk aus
Cola und Limonade
die/das Schorle:Mixgetränk ausWasser und Saft
oder Wein
Das ist dochSchnee von ges-tern! bedeutet:„Das ist doch
nichts Neues!“
LEIC
HT
Ein Beispiel% Hallo. Was darf’s denn
sein?
& Ich hätte gern ein Bier,
bitte.
% Und was möchten Sie?
$ Für mich ein großes Was-
ser. Oder haben Sie auch
eine Apfelsaftschorle?
% Apfelschorle haben wir
auch.
$ Dann eine große Apfel-
schorle, bitte.
% Wird gemacht. Ist schon
unterwegs.
(= Es wird gleich da sein.)
Sie gehen in eine Kneipe undbestellen ein Bier? Dann bekom-men Sie in Bayern wahrschein-lich etwas anderes als in Berlin.
Allgemein gilt: Im SüdenDeutschlands bekommen Sie einHelles (oft 0,5 Liter), im Nordenein Pils (= bitteres helles Bier;oft 0,33 Liter). Bestellt man 0,5Liter Bier, bestellt man oft auch
eine Halbe. Vorsicht – beimBestellen hat Bier keinen Plural:
ein Bier, zwei Bier.
MIT
TEL
FOTO
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INKS
TOCK
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GründeSo können Sie formulieren, warum Sie reklamieren
wollen:
Die Rechnung, die
Sie mir am …
geschickt haben, ist
nicht korrekt / ist
zu hoch.
Das Gerät ist
kaputt/fehlerhaft.
Die Ware kam schon
defekt an.
Sie haben leider das falsche Produkt geliefert.
Meine Bestellung wurde … zu spät geliefert.
Das Gerät entspricht nicht dem Angebot/Bild
im Katalog.
1/14
1/14
1/14
ForderungenSo schreiben Sie, was die Firma tun soll:
Ich möchte das Gerät (bitte) umtauschen/
zurückgeben.
Bitte schicken Sie mir eine neue Rechnung.
Bitte prüfen Sie die Rechnung, und schicken
Sie mir eine neue mit dem korrekten Betrag.
Ich möchte bitte mein Geld zurückbekom-
men.
Hiermit stelle ich Ihnen … Euro als Schaden -
ersatz in Rechnung.
Ich erwarte, dass Ihre Firma die Kosten für
… übernimmt (= bezahlt).
Ich bitte Sie, die Angelegenheit (= die
Reklamation) so schnell wie möglich zu
klären (= bearbeiten).
Wenn durch die Schuldeiner Firma oder eineranderen Person etwas
kaputt gemacht wurde, dasIhnen gehört, dann haben
Sie einen Schaden. DieFirma oder die Person mussdann den Schaden reparie-ren oder Ihnen Geld dafür
(= Schadenersatz) bezahlen.
BezahlenDie Rechnung, bitte.
Könnten wir bitte zahlen?
Entschuldigung, wir möchten zahlen,
bitte.
Wir zahlen dann.
Wir würden dann gerne zahlen.
der Eiszapfen
(= langes, dünnes Eisstück)
Schau mal! An unserem Dach hängen
total viele Eiszapfen!
die Schneeflocke
(= sehr kleines Teil des Schnees)
Wusstest du das? Jede Schneeflocke
sieht anders aus!
verschneit sein
(= ganz voll mit Schnee sein)
Die Landschaft sieht sehr schön aus, wenn
alles so verschneit ist.
vereist sein
(= voll mit Eis sein)
Sei vorsichtig! Die Straßen sind total vereist!
Ein Beispiel % Möchten Sie noch etwas?
& Nein, danke. Wir würden dann gerne zahlen.
% Gern. Zusammen oder getrennt?
$ Getrennt, bitte. Ich hatte die Apfelsaftschorle
und den Kaffee.
% Das macht 5,30 Euro.
$ Stimmt so.
% Danke.
& Und ich hatte zwei Bier.
% 5,60 Euro sind das dann bei Ihnen.
& Machen Sie 6 Euro, bitte.
% Danke. Einen schönen Abend noch!
In Deutschlandgibt man meis-
tens fünf biszehn Prozent
Trinkgeld.
GrußReklamieren Sie per Brief,
unterschreiben Sie ihn per
Hand. Bei einer E-Mail ist
das nicht nötig (außer die
Firma wünscht das von
Ihnen).
Mit freundlichem Gruß
Mit freundlichen Grüßen
In der Kneipe ist esoft informeller als ineinem Restaurant.Manchmal duzen
sich dort auchErwachsene, die sich
nicht kennen.
eingeschneit sein
(= ganz voll mit Schnee sein;
wegen tiefen Schnees nicht von
einem Ort wegfahren/-gehen
können)
Mein Auto war total eingeschneit.
Ich habe zehn Minuten gebraucht,
bis ich losfahren konnte.
Ich habe im Radio gehört, dass die
Straße wegen des Schnees gesperrt
ist. Wir sind eingeschneit!
tauen
(= (langsam) zu Wasser werden)
Oh nein, es taut! Unser
Schneemann geht kaputt!
In Deutschland sieht man oftSchilder, auf denen steht:
Dieser Weg ist nichtgeräumt und nicht gestreut.(Schnee) räumen = Wege von
Schnee frei machenstreuen = hier: sehr kleineSteine auf eine Fläche ver-
teilen, damit man nichtfällt, wenn man darauf geht
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Raten Sie mal! | ComicLösungen auf Seite 44
W I N D T U W A S S E R
A S O H N O P M Ü W S E
L G W A U L Ö A Q N D R
S E E F A H R T R A F V
E Z U E N I K R A U O L
G W A N S X B O O T R F
E U J M I K L S O I P B
L C F I S C H E V K E T
S H L E T M A S R E M Ä
X E U R U O W E L L E N
C M E E R L R U R S I A
A F G L M K U O P W J U
39
Der 57-Jährige arbeitet als Kapitän auf dem ContainerschiffHamburg Express. Finden Sie zwölf weitere Nomen, die zu dem
Thema „Schiffe“ passen, und markieren Sie die Wörter!
Wie denken S ie über das Leben, Frank-Jürgen Schmidt?
Seite 70 D-A-CH-Menschen
Wie kann man Komma / Komm ma’hier verstehen? Kreuzen Sie an!
Satzzeichen, das eine kurze Pause zeigt≈ Situation, in der man nichts denken, sehen oder sagen kann
kurz für: Komm mal her!
Wo waren wir hier: An welcher Stelle im Text stehen geblieben? waren wir?
Meine Güte! ≈ Oje!
stændig oft
MITTEL
FOTO: H
APAG-LLO
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MITTEL
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Grammatik PLUS
1. Claudia ist wütend _________ ihre
Familie.
2. Sie hat mit ihrem Vater telefoniert,
und jetzt ist sie böse _________ ihn.
3. Denn ihr Vater hat wieder nur von
Hans gesprochen. Claudia ist ziemlich
eifersüchtig _________ ihren Bruder
Hans.
4. Hans ist verheiratet _________ einer
reichen Frau.
5. Und er ist _________ vielen
Menschen sehr beliebt.
6. Aber Hans ist sehr unglücklich
_________ den Ärger seiner
Schwester.
7. Denn Claudia ist sehr wichtig
_________ ihn.
„Er ist glücklich über denErfolg seiner Frau.“ – Adjektivemit präpositionalem Kasus
Adjektive mit Präposition + Dativ
2 bei:
Die Schauspielerin ist sehr beliebt beim jungen Publikum.
Aber sie ist eher unbekannt bei Menschen über 30.
Auch so: angesehen
2 gegenüber:
Sie ist ihren Kollegen gegenüber sehr
aufgeschlossen.
Sie ist gegenüber ihren Fans ziemlich
zurückhaltend.
2 mit:
Sie ist mit vielen anderen Schauspielern befreundet.
Sie ist sehr mit ihrer Arbeit beschäftigt.
Auch so: einverstanden, fertig, verheiratet, verwandt,
(un)zufrieden
Wenn Adjektive prädikativ verwendet werden, ist das oft eine Kombination aus
Adjektiv und dem Verb „sein“, zum Beispiel: Sie ist zufrieden. Diese Kombina -
tion kann man meistens durch andere Satzglieder ergänzen. Die Ergänzung ist oft
nicht nur ein Wort, sondern es sind mehrere Wörter. Wenn so eine Ergänzung
eine Präposition enthält, nennt man sie Präpositionalgruppe: Sie ist zufrieden
mit ihrer Arbeit.
SatzbauIm Aussagesatz steht die konjugierte Form des Verbs „sein“ auf Position II. Da -
nach folgt entweder die Präposition (dann steht das Adjektiv am Satzende), oder
es folgen zuerst Adjektiv und dann Präposition. Dann folgt die Ergänzung:
konj. Verb Präposition Präpositionalgruppe Adjektiv
Sie ist mit einer berühmten Schauspielerin verwandt.
konj. Verb Adjektiv + Präposition Präpositionalgruppe
Sie ist verwandt mit einer berühmten Schauspielerin.
Wenn nach dem Hauptsatz ein dass-Satz oder ein Infinitivsatz folgt, dann steht
im Hauptsatz ein Platzhalter aus da(r) + Präposition:
Er ist interessiert daran, dass die Schauspielerin ihn bemerkt.
Er ist interessiert daran, die Schauspielerin kennenzulernen.
Bei Fragen wird zwischen Personen und Sachen unterschieden:
An wem ist er interessiert? – An der jungen Schauspielerin.
Woran ist er interessiert? – Am Talent der jungen Schauspielerin.
Die Präpositiongegenüber kannvor oder nachder Ergänzung
stehen!
SCHWER
Welche Präposition passt?Ergänzen Sie!
Famil ienstreit1
MITTEL
Mehr Übungen finden Sie im aktuellen Übungsheft Deutsch perfekt Plus (siehe Heftrückseite) und im Internet auf www.deutsch-perfekt.com/deutsch-lernen.
40-41_DP_0114.pdf 140-41_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
1/14
FOTO: ISTO
CK/THIN
KSTOCK
Im Büro Ergänzen Sie das passende Pronominaladverb(= da(r) + Präposition)!
1. Heike arbeitet jetzt im internationalen Verkauf? Aber ____________ ist sie
doch gar nicht geeignet! Sie kann ja gar keine Fremdsprachen!
2. Mir gefällt meine Stelle einfach nicht. ____________ bin ich schon lange
unzufrieden.
3. Klaus schafft das schon bis morgen, ____________ bin ich überzeugt.
4. Warum soll Karen nicht mehr an diesem Projekt arbeiten? ____________
war sie doch von Anfang an beteiligt!
5. Ich weiß, dass Sie den Bericht sofort brauchen, aber mein Kollege ist noch
____________ beschäftigt. In einer Stunde liegt der Bericht auf Ihrem
Schreibtisch.
6. Jochen hat gekündigt? ____________ bin ich aber sehr verwundert.
Er machte eigentlich einen ganz glücklichen Eindruck hier.
2
Al les neu Schreiben Sie Sätze wie im Beispiel. Achten Sie dabei auf den richtigen Kasus!
1. Georg – interessiert sein – neue Medien
_________________________________________________________
2. Sybille – begeistert sein – ihr neues Smartphone
_________________________________________________________
3. Hubert – zufrieden sein – der neue Fernseher
_________________________________________________________
4. Linda – enttäuscht sein – die neue Version ihres Lieblingsspiels
_________________________________________________________
5. Jan – neugierig sein – seine neuen Facebook-Freunde
_________________________________________________________
6. Gitta – froh sein – ihr neuer Laptop
_________________________________________________________
Georg ist an neuen Medien interessiert.
2 nach:
Sie ist verrückt nach Erfolg.
2 von:
Sie ist unabhängig von ihrem
Mann.
Er ist begeistert von ihrem Erfolg.
Auch so: entfernt, enttäuscht, frei,
müde, überzeugt, voll
2 vor:
Manchmal ist sie blass vor Angst.
Ihre Kolleginnen sind oft grün vor Neid.
Auch so: stumm
2 zu:
Sie ist sehr nett zu ihren Kollegen.
Sie ist dazu entschlossen, viel Erfolg zu
haben.
Auch so: bereit, (un)fähig, (un)freundlich, gut
Adjektive mit Präposition +Akkusativ
2 auf:
Sie ist angewiesen auf gute Rollen.
Ihr Mann ist stolz auf ihren Erfolg.
Auch so: ärgerlich, eifersüchtig, gespannt,
neidisch, neugierig, wütend
2 für:
Sie ist für ihren Charme bekannt.
Sie ist offen für verschiedene Rollen.
Auch so: (un)angenehm, bezeichnend,
charakteristisch, dankbar, entscheidend,
(un)geeignet, nützlich
2 gegen:
Sie ist unempfindlich gegen Kritik.
Sie ist gegen Neid immun.
2 über:
Ihr Mann ist über schlechte Kritik ärgerlich.
Aber er ist froh über gute Kritiken.
2 um:
Er ist oft besorgt um ihre Gesundheit.
Adjektive mit Präposition + Dativ oder Akkusativ
2 an:
Sie ist an neuen Rollen interessiert. (+ Dativ)
Sie ist an viel Arbeit gewöhnt. (+ Akkusativ)
Auch so: schuld (+ Dativ), beteiligt (+ Dativ),
arm/reich (+ Dativ), adressiert (+ Akkusativ)
2 in:
Sie ist sehr gut in ihrem Beruf. (+ Dativ)
Er ist immer noch sehr verliebt in seine Frau.
(+ Akkusativ)
Auch so: (un)erfahren (+ Dativ), nachlässig
(+ Dativ), tüchtig (+ Dativ), unterteilt
(+ Akkusativ)
Adjektive mit „als“ +Gleichsetzungskasus
2 als:
Sie ist seit Langem anerkannt als große
Schauspielerin.
Sie ist auch als Kinderbuchautorin bekannt.
3
SCHWER
SCHWER
41
Lösungen auf Seite 44
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42 1/14
be„chten hier: achten auf
s“ch kr„nkmelden sagen, dass man krank ist, odereine schriftliche Bestätigung vomArzt schicken, die sagt, dass mankrank ist
ges¡tzlich verpfl“chtet Man muss … tun, weil es schrift-sein zu ... liche Regeln vom Staat dafür gibt.
der/die Vorgesetzte, -n Chef/Chefin
die [rbeitsunfähigkeit von: arbeitsunfähig = so, dass mannicht arbeiten kann
m¡lden hier: sagen, dass man krank ist
kr„nkschreiben schriftlich bestätigen, dass jemandwegen Krankheit nicht zur Arbeitgehen kann
nachsehen prüfen; kontrollieren
¢nbedingt/unbed“ngt auf jeden Fall
best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es eine Regel dazu gibt
der Zeitraum, ¿e ≈ Zeitintervall
Wann müssen Sie sich vom Arztkrankschreiben lassen?
Sehen Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nach! In
manchen Verträgen steht, dass man schon
am ersten Krankheitstag eine sogenannte
Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
braucht. Diese wird im Alltag oft auch
Attest oder Krankschreibung genannt.
Das ist ein gelber Zettel, den Sie vom Arzt
bekommen, wenn er entscheidet, dass Sie zu
krank zum Arbeiten sind.
Steht nichts darüber in Ihrem Arbeitsver-
trag, dann gilt: Für die ersten drei Tage der
Krankheit brauchen Sie keine Arbeitsunfä-
higkeitsbescheinigung. Sie müssen also nicht
unbedingt zum Arzt gehen. Sind Sie aber
länger als drei Tage lang krank, müssen Sie
zum Arzt gehen und sich untersuchen las-
sen. Der Arzt gibt Ihnen dann die Arbeitsun-
fähigkeitsbescheinigung für einen bestimm-
ten Zeitraum.
Schnupfen, Husten, der Kopf schmerzt: Krankheit im Job, das passiert fast jedem einmal. Was tun, außer im Bett zu
bleiben und Tee zu trinken? In Deutschland gibt es ein paar Regeln, die man beachten muss, wenn man krank wird.
Deutsch im Beruf MITTEL PLUS
Halten Sie sich am besten immeran diese Regeln. Wenn Sie sichnicht vor dem normalen Beginn
Ihrer Arbeit krankmelden, sondernzum Beispiel zuerst zum Arzt gehen
und dann erst mittags bei IhremArbeitgeber anrufen und sich
krankmelden, kann das ein Grundfür eine Abmahnung oder auch fürdie Kündigung sein! Das gilt auch,
wenn Ihr Arbeitgeber IhreArbeitsunfähigkeitsbescheinigung
zu spät bekommt.
s“ch h„lten „n hier: sich orientieren an
die [bmahnung, -en hier: ≈ Brief, mit demoffiziell mitgeteilt wird, dassman einen schlimmenFehler gemacht hat. Nacheiner Abmahnung darfgekündigt werden.
die Arbeits¢nfähigkeits- schriftliche Bestätigung, bescheinigung, -en dass jemand krank ist und
nicht arbeiten kann
Krank, was tun?
Krank als Angestellte(r)Wann müssen Sie sich krankmelden?
Ein Arbeitnehmer ist in Deutschland gesetzlich dazu verpflichtet, seinen Arbeitgeber
vor dem normalen Arbeitsbeginn zu informieren, wenn er krank ist. Er muss also
seinem Arbeitgeber, genauer gesagt seinem Vorgesetzten, so schnell wie möglich
seine Arbeitsunfähigkeit melden und außerdem sagen, wie lange die Krankheit
wahrscheinlich dauern wird.
Wie können Sie sich krankmelden?Manchmal steht im Arbeitsvertrag, wie man sich
krankmelden soll. Oft kann man aber wählen: Sie
können sich zum Beispiel persönlich krankmel-
den, bei Ihrem Arbeitgeber anrufen, eine E-Mail
schreiben oder ein Fax schicken.
Wenn Sie krankgeschriebensind, wird Ihr Lohn norma-
lerweise maximal sechsWochen lang weiterbezahlt(wenn Sie schon länger alsvier Wochen für die Firma
arbeiten). Nach diesen sechsWochen können Sie
Krankengeld bekommen. Das bezahlt die
Krankenversicherung.
42-43_DP_0114.pdf 142-43_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
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: IS
TOCK
PHOT
O/T
HIN
KSTO
CK
vorbeibringen ≈ zu einem Ort bringen
„bziehen hier: reduzieren; weniger machen
f¡st hier: schriftlich vom Staat gemacht
die [bgabe, -n von: abgeben
einhalten hier: pünktlich erledigen; zumvereinbarten Termin erledigen
Die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung besteht aus
zwei Zetteln. Einen davon müssen Sie Ihrem Arbeitge-
ber geben, und zwar so schnell wie möglich. Sie können
ihn zum Beispiel persönlich vorbeibringen oder per Post
schicken. Den zweiten Zettel müssen Sie an Ihre
Krankenversicherung schicken – auch so schnell wie
möglich.
Was passiert, wenn Sie länger krank sind, als auf der
Krankschreibung steht? Rufen Sie am besten wieder bei
Ihrem Arbeitgeber an, und melden Sie sich weiter krank.
Gehen Sie dann wieder zum Arzt und holen Sie sich eine
neue Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Schicken Sie
diese wieder so schnell wie möglich an Arbeitgeber und
Krankenversicherung.
Was passiert, wenn Sie im Urlaub krank werden?Wenn Sie im Urlaub krank werden, sollten Sie zum Arzt
gehen. Denn mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
werden Ihnen die Krankheitstage im Urlaub nicht von
Ihrem Jahresurlaub abgezogen. Aber Vorsicht! Sie können
nicht so viele Tage, wie Sie krank waren, länger Urlaub
machen. Sie müssen an Ihrem ersten Arbeitstag wieder in
die Arbeit kommen. Aber die Urlaubstage können Sie zu
einer späteren Zeit noch einmal nehmen. Das gilt auch,
wenn Sie schon krank sind, bevor Ihr Urlaub anfängt.
Krank als SelbstständigerWann müssen Sie sich krankmelden?
Für Selbstständige gelten keine festen Regeln wie bei
Angestellten. Trotzdem sollten Sie natürlich Ihren
Kunden so schnell wie möglich Bescheid geben, wenn
Sie zum Beispiel Termine oder Abgaben nicht einhalten
können.
Für Selbstständige gibt es verschiedene Angebote von
Krankenkassen, um im KrankheitsfallGeld zu bekommen. So eine
Krankentagegeld-Versicherung ist dazu da, bei Arbeitsunfähigkeit
weiter Geld zu bekommen.
der Kr„nkheitsfall, ¿e ≈ Situation, dass man krank ist
die [rbeitsunfähigkeit von: arbeitsunfähig = so, dass man nicht arbeiten kann
Sie müssen sich krankmelden. Was machen Sie zuerst?Bringen Sie die Liste in die richtige Reihenfolge!
– zum Arzt gehen
– den Arbeitgeber anrufen
– die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an den Arbeitgeber und
an die Krankenkasse schicken
– den Arzt anrufen und einen Termin vereinbaren
1. ____________________________________________
2. ____________________________________________
3. ____________________________________________
4. ____________________________________________
Eine k le ine Checkl i s te1
MITTEL
Was gilt? Verbinden Sie!
1. Ein Angestellter bekommt
2. Ein Selbstständiger bekommt
3. Ein Angestellter, der erst dreiWochen in einer Firma arbei-tet, bekommt
4. Ein Selbstständiger braucht
5. Eine Angestellte braucht
Angeste l l t oder se lbstständig?2
a) Krankentagegeld, wenn er dafüreine Versicherung abgeschlossenhat.
b) keine Arbeitsunfähigkeitsbe -scheinigung vom Arzt, wenn er keine Krankentagegeld-Versicherung hat.
c) seinen Lohn bei Krankheit nichtweiterbezahlt.
d) eine Arbeitsunfähigkeitsbescheini -gung, wenn sie länger als dreiTage krank ist.
e) bei Krankheit sechs Wochen langseinen Lohn vom Arbeitgeberbezahlt.
MITTEL
43
Lösungen auf Seite 44
Auch bei einem Minijob(siehe Deutsch perfekt11/2013) bekommt man
seinen Lohn sechsWochen lang weiterbe-zahlt, wenn man krankist. Aber nur, wenn der
Vertrag schon mindestensvier Wochen gilt.
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Lösungen
Kundenservice
www.deutsch-perfekt.com
ABON NEN TEN- UND KUNDENSERVICECUSTOMER SERVICE, SUBSCRIPTIONSSpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/Deutschland
Privatkunden und Buchhandlungen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax +49 (0)89/8 56 81-159Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]
Lehrer, Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax +49 (0)89/8 56 81-119Montag bis Donnerstag: 9 bis 18 Uhr, Freitag: 9 bis 16 [email protected]
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Im Spotlight Verlag erscheinen:Spotlight, Business Spotlight, Écoute, ECOS, ADESSO, Deutsch perfekt
44 1/14
Seite 12
a) Robbie Williams
Seite 35
1. Gestern; 2. Kino; 3. Viertel; 4. deutscher; 5. immer; 6. Deutschland; 7. schnell; 8. schnellsten; 9. lerne; 10. Morgens; 11. Wörter; 12. mittags; 13. Lesen; 14. Abend; 15. Deutsch; 16. Hause1. Neein; 2. Siie; 3. diie; 4. leeid; 5. Siie; 6. heeiße; 7. eine; 8. bleeibe; 9. zweei; 10. Siie; 11. Wiiederhören2. wis-sen; 3. kos-ten; 4. Fla-sche; 5. –; 6. Ga-ra-ge; 7. Schreib-tisch-stuhl; 8. Bä-cke-rei1. dass; 2. Das; 3. das, das; 4. dass, das; 5. das; 6. das; 7. Das, dass, das
Seite 36
1. Handschuhe; 2. Mütze, Helm; 3. Anorak;4. Skibrille; 5. Skihose1. -fahren; 2. -schuhe; 3. -stöcke; 4. -kurs;5. -pass, -lift; 6. Après-
Seite 40 - 41
1. auf; 2. auf; 3. auf; 4. mit; 5. bei; 6. über; 7. für1. dafür; 2. Damit; 3. davon; 4. Daran; 5. damit; 6. Darüber 2. Sybille ist von ihrem neuen Smartphonebegeistert. 3. Hubert ist mit dem neuenFernseher zufrieden. 4. Linda ist von derneuen Version ihres Lieblingsspiels ent-täuscht. 5. Jan ist auf seine neuen Facebook-Freunde neugierig. 6. Gitta ist über ihrenneuen Laptop froh.
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1. den Arbeitgeber anrufen; 2. den Arztanrufen und einen Termin vereinbaren; 3. zum Arzt gehen; 4. die Arbeitsunfähig -keitsbescheinigung an den Arbeitgeber undan die Krankenkasse schicken1. e; 3. c; 4. b; 5. d
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Rätsel:W I N D T U W A S S E RA S O H N O P M Ü W S EL G W A U L Ö A Q N D RS E E F A H R T R A F VE Z U E N I K R A U O LG W A N S X B O O T R FE U J M I K L S O I P BL C F I S C H E V K E TS H L E T M A S R E M ÄX E U R U O W E L L E NC M E E R L R U R S I AA F G L M K U O P W J U
Comic: richtig: Satzzeichen, das eine kurze Pause zeigt; kurz für: Komm mal her!falsch: ≈ Situation, in der man nichts denken, sehen oder sagen kann
iq media marketing GmbH Patrick Priesmann, Leiter MarketingKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 15 Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 15 E-Mail: [email protected] Cicelyte, Product Manager Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-23 67Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 67E-Mail: [email protected] 1, 2, 5, 6, 7iq media marketing GmbH Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf Tel. +49 (0)2 11/8 87-20 53Fax +49 (0)2 11/8 87-97-20 99E-Mail: [email protected] 3aiq media marketing GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Tel. +49 (0)69/24 24-45 10 Fax +49 (0)69/24 24-45 55E-Mail: [email protected] 3b, 4iq media marketing GmbHNymphenburger Straße 14 80335 München Tel. +49 (0)89/54 59 07-26 Fax +49 (0)89/54 59 07-24 E-Mail: [email protected]
ÖsterreichInternationale Medienvertretung &Service proxymedia e.U.Wiesengasse 3, A-2801 Katzelsdorf Tel. +43 (0)26 22/3 67 55 Fax +43 (0)12 53 30 33 39 89 E-Mail: [email protected] Media Sales GmbH Chamerstrasse 56, CH-6300 Zug Tel. +41 (0)41/7 10 57 01 Fax +41 (0)41/7 10 57 03 E-Mail: [email protected] Salesiq media marketing GmbhGerda Gavric-HollenderKasernenstraße 67, 40213 DüsseldorfTel. +49 (0)2 11/8 87-23 43Fax +49 (0)2 11/8 87-97-23 43E-Mail: [email protected]
REPRÄSENTANZ EMPFEHLUNGSANZEIGENLESERSERVICE Birgit Hess
MARKETINGLEITUNG Holger Hofmann
LEITUNG MARKETING B2C & PR Heidi Kral
LEITUNG MARKETING B2B & KOOPERATIONEN Susanne Mürbeth
VERTRIEB HANDEL MZV, Ohmstraße 1, 85716 Unterschleißheim
BANKVERBINDUNGEN Commerzbank AG, Düsseldorf (BLZ 300 800 00)Konto-Nummer 02 128 652 00Credit Suisse AG, Zürich (BC 48 35) Konto-Nummer 554 833 41
GESAMT-ANZEIGENLEITUNG Axel ZettlerTel. +49 (0)89/8 56 81-130, Fax +49 (0)89/8 56 81-139E-Mail: [email protected]
SPRACH- & REISEMARKT CROSSMEDIA Eva-Maria MarkusTel. +49 (0)89/8 56 81-131, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
MEDIA CONSULTANT Martina KonradTel. +49 (0)89/8 56 81-132, Fax +49 (0)89/8 56 81-139 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected]
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ISSN 1861-1605© 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren, Fotografen undMitarbeiter
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITER Dr. Wolfgang Stock
CHEFREDAKTEUR Jörg Walser
REDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Elternzeit), KatharinaHeydenreich, Sonja Krell, Claudia May, Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit)
BILDREDAKTION Judith Rothenbusch
REDAKTIONELLE MITARBEIT Elsa Blume, Cristiana Cornelio, Tanja Haas, Ewa Lobozek, Giancarlo Sánchez-Aizcorbe, Yulia Strigo, Anne Wichmann
AUTOREN Jonny Rieder, Anne Wichmann
KORRESPONDENTEN Marcel Burkhardt (Mainz), Joseph Gepp (Wien), BarbaraKerbel (Berlin), Astrid Labbert (Bremen), Andrea Lacher (Hannover), YvonnePöppelbaum (Hamburg), Swantje Zorn (Zürich)
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PRODUKTIONSLEITUNG Ingrid Sturm
LITHO H.W.M. GmbH, 82152 Planegg
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GESCHÄFTSFÜHRER Dr. Wolfgang Stock, Markus Schunk
VERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
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Starthilfe
Ski fahren
die Pistenraupe
die Piste
die Gästebetreuerin
die Beschneiungs- anlage
das PS
das Gefühl
die Mozartkugel
der Konditor
entfernt
das Bundesland
der Nahverkehrszug
der Verkehrsverbund
die Fahrt
der Schlepper
austauschen
die Strafe
feucht
ernten
der Schädling
die Siegessäule
das Signalhorn
die Insel
der Partymarathon
eiskalt
das Blei
gießen
die SMS
verschicken
die Empfängerliste
zeitversetzt
der Versand
das Bundesland
das Ergebnis
erfreulich
aller Zeiten
stark im Kommen sein
im Durchschnitt
zustellen
ungefähr
der Paketdienst
verschicken
spätestens
das Inland
to ski
snow groomer
slope
hostess
snow cannon
horse power
feeling
Mozart (chocolate) ball
confectioner
away
(individual) German state
local train
linked transport system
journey
ticket tout
to swap
here: fine
humid
to harvest
parasite
victory column
here: foghorn
island
party marathon
freezing cold
lead
to pour
text message
to send
list of contacts
pre-scheduled
sending
(individual) German state
result
enjoyable
of all times
to be on the rise
on average
to deliver
about
parcel service
to send
no later than
here: one’s own country
sciare
il gatto delle nevi
la pista
la gestrice
il cannone da neve
il cv
l’emozione
cioccolatino tondo ripieno di gianduia e marzapane
il pasticcere
lontano
il Land federale
il treno locale
l’associazione dellesocietà dei trasporti
il viaggio
il procacciatore di clienti
scambiare
la multa
umido
raccogliere
il parassita
la colonna della vittoria
il corno
l’isola
la Party-Marathon
freddo gelido
il piombo
versare
l’sms
spedire
la lista dei destinatari
in differita
la spedizione
il Land federale
il risultato
gradito
di tutti i tempi
andare molto di moda
in media
consegnare
circa
il servizio spedizioni
spedire
al più tardi
il territorio nazionale
kayak yapmak
pist tırtılı
pistler
misafir ilişkileri sorumlusu
kar makinesi
PS (Beygir gücü)
his
Mozart’ın fondanı
pastacı
uzak
Federal eyalet
banliyö treni
taşımacılık birliği
yolculuk
korsan taşımacılar
değiştirmek
ceza
nemli
toplamak
haşere
zafer kulesi
sinyal kornası
ada
parti maratonu
buz gibi soğuk
kurşun
dökmek
SMS
göndermek
alıcı listesi
ertelemek
gönderim
Federal eyalet
sonuç
mutluluk verici
tüm zamanların
revaçta olmak
ortalama
teslim etmek
yaklaşık
kurye servisi
göndermek
≈ en geç
yurt içi
jeździć na nartach
ratrak
stok narciarski
animatorka rekreacji
armatka śniegowa
koń mechaniczny
uczucie
pralinka „kula Mozarta“
cukiernik
oddalony
land
pociąg podmiejski
związek przedsiębiorstwkomunikacyjnych
jazda
przemytnik
zmieniać
kara
mokry
zbierać
szkodnik
Kolumna Zwycięstwa
róg sygnałowy
wyspa
maraton imprez
lodowaty
ołów
wlewać
sms
wysyłać
lista odbiorców
opóźniony
wysyłka
land
rezultat
radosny
wszech czasów
stawać się modnym
przeciętnie
dostarczać
około
firma przesyłkowa
wysyłać
najpóźniej
na terenie kraju
кататься на лыжах
ратрак
лыжная трасса
организатор досугагостей
установка искусствен-ного оснежения
лошадиная сила
чувство
шарик Моцарта
кондитер
удалённый
федеральная земля
пригородный поезд
транспортное объеди-нение
поездка
человек, иллегальноперевозящий другихпассажиров
менять
штраф
влажный
собирать урожай
паразит
триумфальная колонна
здесь: сигнальныйгудок
остров
много вечеринок подряд
холодный как лёд
свинец
лить
смс
посылать
список адресатов
смещённый во времени
отправка (смс)
федеральная земля
результат
радостный
всех времён
становиться оченьпопулярным
в среднем
доставлять почту
примерно
служба доставки посылок
посылать
самое позднее
внутри страны
PRAKTIKUM IM SCHNEE SEITE 8esquiar
la máquina quitanieves
la pista
la azafata
el cañón de nieve
el caballo de potencia
la sensación
el bombón Mozart
el pastelero
alejado
el estado federado
los trenes de cercanías
La Sociedad Cooperativade Transporte
el viaje
el “remolcador“
intercambiar
la multa
húmedo
cosechar
el parásito
la columna del triunfo
la sirena
la isla
un maratón de fiestas
helado
el plomo
verter
el SMS
enviar
la lista de destinatarios
diferido
el envío
el estado federado
el resultado
agradable
de todos los tiempos
poniéndose de moda
por término medio
entregar
aproximadamente
el servicio de paquetes
enviar
a más tardar
el territorio nacional
1/14 45
faire du ski
la dameuse
la piste
la responsable
le canon à neige
le ch (cheval-vapeur)
la sensation
la boule de Mozart
le pâtissier
à une distance de
l’état fédéré; ici : le Land
le train de banlieue
la régie des transportsen commun
le trajet
le passeur
échanger
l’amende
humide
récolter
le parasite
la colonne de la victoire
la corne de brume
l’île
la soirée-marathon
glacial,e
le plomb
verser
le texto, le SMS
envoyer
la liste de distribution
en différé
l’envoi
l’état fédéré; ici : le Land
le résultat
réjouissant,e
de tous les temps
être de plus en plus tendance
en moyenne
distribuer
à peu près
le service de livraison
envoyer
au plus tard
l’intérieur du pays
TYPISCH ÖSTERREICH? SEITE 9
LÄNDERTICKETS SEITE 9
KAUTSCHUK AUS EUROPA SEITE 9
FEIERN BIS 2014 SEITE 10
LIEBE NIEDERSACHSEN, BÖSE SAARLÄNDER? SEITE 10
EINKAUFEN 2.0 SEITE 10
FOTO
: ZEF
A
45-46_DP_0114.pdf 145-46_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
construirdonarel aldeanola primavera
¿Apostar a que ...?criticarel automóvil de carreras
la publicidadacordarseinconscientementesilenciosoel sonidoel investigadorrehusar
la instalación de lavadoel dueñola dueñael botónla bañerael secador
construirel globollenarla fresadora de nieve
el saco de dormirsimplementevariosSe trata de ...la emperatriz
la almejala piella perlala joyael arteel pescadordevolver a la condiciónnatural
costruiredonareil paesanola primavera
Scommettiamo che ...?sparlare l’auto da corsa
la pubblicitàricordarsiinconsapevolmentein silenzioil suonoil ricercatorerifiutarsi
impianto di lavaggioil padrone di un canela padrona di un caneil bottonela vasca da bagnol’asciugacapelli
costruireil palloneriempirelo spazzaneve
il sacco a pelosemplicementenumerosisi tratta di ...l’imperatrice
la conchigliala pellela perlail gioiellol’arteil pescatorerenaturalizzare
kurmakbağış yapmakköy halkıilkbahar
Bahse var mısın...?çekiştirmekyarış arabası
reklamakılda kalmakfarkında olmadansessizcesesaraştırmacıkarşı koymak
yıkama tesisiköpek sahibi erkekköpek sahibi kadındüğmeküvetfön makinesi
inşa etmekbalondoldurmakkar süpürücü
uyku tulumusadecebirçokiçerikİmparatoriçe
midyederiincitakısanat eseribalıkçıtekrar doğallaştırma
konstruowaćofiarować datekmieszkaniec wioskiwiosna
Zakład, że ...?obgadywać kogośsamochód wyścigowy
reklamazapamiętywaćnieświadomybezgłośniedźwięknaukowiecodmawiać
myjniapan (właściciel psa)pani (właścicielka psa)przyciskwannasuszarka
budowaćbalonwypełniaćodśnieżarka
śpiwórpo prostukilkaChodzi o ...cesarzowa
muszlaskóraperłabiżuteriasztukarybakprzywracać naturalnewłaściwości
строитьжертвоватьжитель деревнивесна
Спорим, что ...?клеветатьгоночный автомобиль
рекламазапомнитьнеосознанныйбеззвучныйзвукисследовательздесь: противостоять
автомойкавладелец собакивладелица собакикнопкаваннафен
строитьшарнаполнятьфрезерный снегоочи-стительспальникпростомногиеРечь идёт о ...императрица
ракушкакожажемчужинаукрашениеискусстворыбакрекультивировать
construiredonner, faire don dele villageoisle printemps
On parie que ...?dénigrerla voiture de course
la publicitéretenirinconsciemmentsans bruitle bruitle chercheurse refuser à
la station de lavagele maîtrela maîtressele boutonla baignoirele sèche-cheveux
construirele ballonremplirle chasse-neige à fraise,la fraise à neigele sac de couchagesimplementplusieursIl s’agit de ...l’impératrice
le coquillagela peaula perlele bijoul’artle pêcheurrégénérer naturellement
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bauen
spenden
der Dorfbewohner
das Frühjahr
Wetten, dass ...?
lästern
der Rennwagen
die Werbung
sich merken
unbewusst
lautlos
der Laut
der Forscher
sich verweigern
die Waschanlage
das Herrchen
das Frauchen
der Knopf
die Badewanne
der Föhn
bauen
der Ballon
füllen
die Schneefräse
der Schlafsack
einfach
mehrere (-r/-s)
Es geht um ...
die Kaiserin
die Muschel
die Haut
die Perle
der Schmuck
die Kunst
der Fischer
renaturieren
to buildto donatevillagerspring
You bet ...!to denigrateracing car
advertisingto remembersubconsciouslysoundlesslysoundresearcherto evade
car washmastermistressbuttonbathtubhairdryer
to buildballoonto fillsnow blower
sleeping bagsimplyseveralIt’s about ...empress
musselskinpearljewelleryartfishermanto rewild
HUNDEWÄSCHE SEITE 12
IM IGLU ÜBERNACHTEN SEITE 13
NEUE HEIMAT FÜR MUSCHEL SEITE 13
Wichtige Wörter aus schweren Texten: Wie werden sie übersetzt? Eine Auswahl zum Thema Silvester:
Starthilfe
Gut zu wissen
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POPCORN GEGEN WERBUNG SEITE 12
WER HAT ES GESAGT? SEITE 12
quemarel objeto pirotécnicoel petardoel coheteprenderel petardohacerse volar por los airesla bengalagritarrebotardesaparecer silbandoprenderse en llamasla pólvora
to burnfireworkfirecrackerrocketto ignitebangerto blow oneself upsparklerto shriekto ricochetto fizzle outto burst into flamesblack powder
verbrennen
der Feuerwerkskörper
der Böller
die Rakete
anstecken
der Knallkörper
sich in die Luft jagen
die Wunderkerze
aufkreischen
abprallen
verzischen
in Flammen aufgehen
das Schwarzpulver
brûlerla pièce d’artificele pétardla fuséeici : allumerle pétardse faire exploserle cierge magiquepousser des crisrebondirs’éteindre en sifflantprendre feula poudre noire
bruciareil razzo pirotecnicoil fuoco d’artificioil razzoaccendereil petardofarsi saltare in ariala candela magicastrillare improvvisamenterimbalzaresibilareandare in fiammepolvere da sparo
yakmakhavai fişektorpilraketateşlemekfişeklerkendini havaya uçurmakmaytapbağırmakçarpmaktıslamakalevlenmekbarut
spalić na stosieracapetardarakietazapalaćpetardawysadzić w powietrzezimne ogniezawyćodbijaćznikaćpójść z dymemproch czarny
сжигатьпиротехникапетардаракетаподжигатьхлопушкавзрыватьсябенгальский огоньвскрикиватьотскакивать рикошетомисчезатьзагоратьсячёрный порох
FESTE UND PYROMANEN SEITE 58 - 59
SCHÖNER WARTEN SEITE 11
46_DP_0114_KORR.pdf 146_DP_0114_KORR.pdf 1 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
DP_01_14_S47.pdf 1 03.12.13 15:51
48 1/14
Wie die
ihre Kindheit Deutschen
FOTO: M
AURITIU
S IMAG
ES/FION
A FERGU
SSON
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491/14
Anatomie einer Nation
Sonnenschein und Kinderlachen. Das
Wetter zeigt sich im Stadtpark von sei-
ner besten Seite. „Ene mene Miste. Es rap-
pelt in der Kiste. Ene mene muh, und raus
bist du!“, hört man vom Spielplatz. Aha!
Der alte Abzählreim funktioniert immer
noch. Jetzt nur nicht sentimental werden.
Das letzte Reim-Wort hat den Kleinsten in
der Runde getroffen. Er hält sich die Augen
zu und zählt langsam bis zehn. Blitzschnell
verstecken sich die Kinder. Dann rennt der
Kleine los und sucht sie.
„Ene-mene“-Reime und Verstecken-
spielen gehören auch heute zum Kinderle-
ben in Deutschland. Trotz Smartphone, Tab-
lets und Spielekonsolen. Ansonsten hat die
Kindheit der heutigen Großeltern aber nicht
viel gemeinsam mit der ihrer Enkelkinder.
Kindern in Deutschland geht es trotz
Wirt schaftskrise so gut wie noch nie,
sagen nationale und internationale Stu-
dien. „Wohlstand ist gut fürs Wohlbefin-
den“, bestätigt der bekannte Jugendfor-
scher Klaus Hurrelmann. Und was sagen
die Kinder?
„Ich hab’ ein schönes Leben“, sagt der
zwölfjährige Moritz. „Aber ich habe ganz
schön Stress.“ Das sind die zwei Seiten ein
und derselben Medaille. Montagnachmit-
tags Hockey, mittwochs Chor, donnerstags
Hockey, freitags Klavier. Bleibt der Diens-
tag, um sich mit Freunden zu treffen, ins
Kino zu gehen oder einfach mal abzuhän-
gen. Moritz’ Schwester Hannah ist zehn –
sie hat nicht einmal den Dienstag frei.
Denn sie spielt in zwei Orchestern Bratsche
und im Verein Hockey. An den Wochenen-
den ist sie oft auf Turnieren. „Ich stehe im
Tor. Deshalb bin ich auch bei jedem Spiel
dabei“, erzählt Hannah. „Manchmal ist
mir das zu viel. Aber ich will das so. Es ist
cool, wichtig für das Team zu sein. Und es
ist so ein gutes Gefühl, einen Ball zu hal-
ten. Erst recht, wenn man vor dem Gegner
Angst hat“, sagt die Schülerin.
Das ist ziemlich typisch für Kinder von
heute. „Die haben ganz konkrete Ziele, die
sie ganz pragmatisch verfolgen. Das sind
wirklich Realisten. Sie möchten ernst
genommen und anerkannt werden, selbst
gestalten und Erfolg im Leben haben. Sie
wollen Leistung zeigen und unterwerfen
sich dafür den Spielregeln“, sagt Hurrel-
mann. Werte wie Fleiß, Ordnung und Dis-
ziplin sind wieder wichtig.
Wo bleibt da der Spaß? Das wilde
Toben? Das Träumen? Die unbeschwerte
Kindheit, von der Erwachsene so schwär-
men? Kinder haben heute viel weniger
Freiräume als früher, heißt es. „Ich bin
vorsichtig mit solchen Einschätzungen“,
sagt der Wissenschaftler. „Kinder haben
heute auch viel mehr Möglichkeiten als
früher, und sie machen Gebrauch davon.“
Wenn sie können. Denn eines zeigen
Studien auch immer wieder: Die Entfal-
tungsmöglichkeiten der Kinder hängen in
Deutschland stark von den finanziellen
Möglichkeiten einer Familie ab. Mehr
Ganztagesschulen mit kostenlosem Mit-
tagessen und guten Freizeitangeboten
könnten das ändern. Aber davon gibt es in
Deutschland wenige. Stattdessen fließen
jedes Jahr 200 Milliarden Euro in 154 Ein-
zelmaßnahmen für Ehepaare und Famili-
en, die den wirklich armen Familien nicht
weiterhelfen.
„Arme Kinder spüren ganz genau, dass
sie weniger Chancen haben. Sie glauben
nicht daran, dass sie erfolgreich sein kön-
nen“, sagt Hurrelmann. Immerhin jedes
fünfte Kind in Deutschland ist von Armut
betroffen oder armutsgefährdet. „Gerade
weil sich die Lebensbedingungen für die
allermeisten Kinder in Deutschland immer
weiter verbessert haben, reagieren die
abgehängten Kinder umso empfindlicher
auf die Benachteiligung. Sie fühlen sich
ungerecht behandelt.“
Im Gegenzug spüren Kinder aus Mittel-
und Oberschicht-Familien auch, dass sie
auf der Gewinnerseite stehen: Sie können
sich ausprobieren und werden gefördert.
Ein Instrument zu lernen und im Verein
Ihr Zimmer ist voller Spielzeug, ihr Kalender voller Termine.
Eva Stern fragt: Wie geht es Deutschlands Kindern?
r„ppeln hier: Laute machen, wiewenn ein Gegenstandimmer wieder gegen etwasschlägt
die K“ste, -n ≈ Kastender [bzählreim, -e Vers, mit dessen Hilfe ein
Kind durch eine Zufallsent -scheidung für ein Spiel ge -wählt wird
die R¢nde, -n hier: kleine Gruppetr¡ffen hier: erreichen und dadurch
wählenans¶nsten ≈ wenn man das nicht be -
rücksichtigtdie Studie, -n wissenschaftliche Unter -
suchungder Wohlstand gute finanzielle Situationdas Wohlbefinden gutes körperliches und psy-
chisches Gefühlg„nz schön ziemlich„bhängen hier: ≈ sich ausruhen;
sich erholendie Bratsche, -n Musikinstrument in der
Form eines kleinen Celloserst r¡cht hier: ≈ genau deswegen,
noch mehrder Gegner, - hier: andere Mannschaftverf¶lgen hier: versuchen, zu errei-
chen¡rnst nehmen hier: glauben, dass jemand
etwas (selbstständig) kann„nerkennen akzeptieren; verstehengest„lten hier: organisieren; planens“ch unterw¡rfen hier: akzeptieren und sich
passend zu den Regeln ver-halten
toben hier: beim Spielen Lärmmachen und sich viel be -wegen
¢nbeschwert ohne Sorgen und Problemeschwærmen mit Enthusiasmus von
etwas sprechender Freiraum, ¿e Möglichkeit, eigene Ideen
wirklich zu machendie Einschätzung, ≈ Vermutung; hier auch:-en Urteildie Entf„ltungs- Möglichkeit, individuellesmöglichkeit, -en Können und Talent zu ent-
deckenstattd¡ssen hier: ≈ im Gegenteil dazudie Einzel- hier: finanzielle Unter-maßnahme, -n stützung für einzelne
Aktionen/Projekte“mmerh“n ≈ wenigstensbetr¶ffen hier: so, dass man den
Effekt von etwas spürt /einen Nachteil hat
„rmutsgefährdet in Gefahr, arm zu werden„bgehängt hier: so, dass man
nicht wie die anderen ansportlichen und kulturellenAngeboten teilnehmenkann
empf“ndlich hier: so, dass man sich be -leidigt fühlt
die Benachteili- hier: schlechtere Chancengung, -en für Ausbildung und Ent -
wicklung“m Gegenzug hier: ≈ im Gegenteil dazudie Obersch“cht, -en die oberste soziale Klassefœrdern unterstützen
%
SCHWER
48-50_DP_0114.pdf 248-50_DP_0114.pdf 2 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
50 1/14
nen: 1,1 Millionen Schüler erhalten
bezahlten Nachhilfeunterricht. Die Eltern
im Land geben nach Schätzungen insge-
samt mehr als eine Milliarde Euro im Jahr
für Nachhilfe aus.
Trotz Druck und manchmal sogar
Angst: Die Zukunft sehen die meisten
Kinder in Deutschland positiv. „Ich kann
das erreichen, was ich möchte“, erklärt
Hannah. Im Moment steht „Kommissa-
rin“ ganz oben auf der Berufswunsch liste
der Zehnjährigen. „Da löst man span-
nende Fälle. Man muss sich viel bewegen
und sorgt für Gerechtigkeit. Man braucht
Mut, Köpfchen und Ehrgeiz. Ich finde, das
hab’ ich“, sagt sie selbstbewusst. Moritz
will sein eigenes Restaurant managen:
ein „Weltrestaurant“ mit Gerichten aus
allen Kontinenten. „Ich möchte gern Chef
sein und meine eigenen Ideen realisie-
ren. Aber das schafft man nur mit guten
Mitarbeitern“, sagt der Hobbykoch.
Familie und Freunde gehören zu einer
guten Zukunft unbedingt dazu. „Ich glau-
be, das ist sogar am wichtigsten“, sagt
Hannah, „auch wenn mich mein großer
Bruder gerade wirklich nervt.“ 2
Dr¢ck m„chen hier: versuchen zu errei-chen, dass die Kinder gutlernen
zusätzlich hier: noch dazu
vereinbaren hier: kombinieren
die B“ldung hier: Lernen in Schule undAusbildung
n¡rven ärgern; stören
zu sch„ffen m„chen hier: der Grund sein,warum man sich schlechtoder schuldig fühlt
der Nachhilfeunterricht Extra-Unterricht gegenGeld
die Schætzung, -en Vermutung
das Kœpfchen hier: ≈ Intelligenz;Klugheit
der Ehrgeiz sehr starker Wunsch nachErfolg
s¡lbstbewusst ≈ so, dass man sich gut findet, wie man ist
„Die Kinder vonheute sind wirklich
Realisten.“Klaus Hurrelmann,
Jugendforscher
Helikopter-Eltern mit Träumsuse
Wie sieht eine Gesellschaft ihre Kinder und Eltern?Manchmal gibt die Analyse von typischen Ausdrückendarauf die beste Antwort:
Der Begriff Rabenmutter wird als Beleidigungfür Mütter gebraucht, die sich (angeblich) nicht gut,nicht oft genug und vor allem nicht selbst um ihreKinder kümmern. In der Natur verlassen jungeRabenkinder das Nest, bevor sie fliegen können. Des-halb dachte man, sie werden von ihren Eltern ver-nachlässigt. Heute weiß man, dass Rabeneltern sehrfürsorglich sind.
Latte-Macchiato-Mütter ist eine oft negativeund sarkastische Bezeichnung für Mütter mit einemgroßstädtischen Lebensstil. Ähnlich wie das Trendge-tränk Latte Macchiato ist das eigene Kind (angeblich)ein Statussymbol der Großstadt-Mutter, die sichdamit selbst verwirklicht.
Mutti-Tasking: eine witzige Variante des Wortes„Multitasking“. Das Wort beschreibt die Fähigkeit derMutter („Mutti“), viele verschiedene Dinge fastgleichzeitig zu tun – zum Beispiel zu arbeiten, einzu-kaufen und Hausaufgaben zu kontrollieren.
Helikopter-Eltern kreisen wie ein Helikopter dieganze Zeit um ihre Kinder. Der Ausdruck kommt ausdem Englischen. Gemeint sind Eltern, die es mit derFörderung und der Fürsorge für ihre Kinder übertreiben.
Zappelphilipp und Träumsuse sind im Volks-mund Bezeichnungen für Kinder, die auffallen: Siesind entweder sehr unruhig (Zappelphilipp) oder sehrintrovertiert und unkonzentriert (Träumsuse). Oft leiden diese Kinder unter dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom.
Schlüsselkinder sind Kinder, die nach der Schu-le regelmäßig allein zu Hause sind, zum Beispiel weildie Eltern arbeiten. Die Kinder haben deshalb ihreneigenen Wohnungsschlüssel. Der Begriff wird heuteselten benutzt und war früher mit Kritik verbunden –vor allem an den sogenannten Rabenmüttern.
der Begr“ff, -e Wort
das Rabenkind, -er ≈ Baby von einem großen, schwarzenVogel
das N¡st, -er Wohnplatz, den ein Vogel für seineEier baut
vernachlässigen sich nicht gut kümmern um
fürsorglich so, dass man sich gut kümmert
die Bezeichnung, -en Name; Wort
s“ch s¡lbst persönliche Ziele erreichenverw“rklichendie Fähigkeit, -en Können; Talent
die Fœrderung, -en Unterstützung; Hilfe
übertreiben hier: sich mehr kümmern, als esnötig wäre
“m V¶lksmund hier: in der gesprochenen Sprache / Alltagssprache
auffallen hier: gesehen werden, weil sie sichungewöhnlich verhalten
Sport zu machen, ist für die meisten von
ihnen selbstverständlich. Mehr als 70 Pro-
zent der Kinder aus der Oberschicht glau-
ben an das eigene Abitur. Kein Wunder,
dass die Schule eine große Rolle in ihrem
Leben spielt.
Oft machen die Eltern zusätzlichen
Druck. Genau wie ihre Kinder sind viele
Eltern gestresst. Es ist nicht einfach, Beruf
und Familie zu vereinbaren. Eltern, beson-
ders Mütter, stehen oft in der Kritik: ent-
weder weil sie sich – in den Augen ande-
rer – zu viel oder weil sie sich zu wenig um
ihre Kinder kümmern (siehe Kasten links).
Alle Eltern wissen, wie wichtig gute Bil-
dung ist und wollen nur das Beste. Aber:
„Mich nervt es, dass sie dauernd nachfra-
gen, ob ich gelernt habe“, sagt Hannah.
Moritz fühlt sich glücklich, wenn er gute
Noten hat. Schlechte Noten machen ihm
zu schaffen. Auch weil er weiß, dass seine
Eltern sich dann Sorgen machen. „Manch-
mal habe ich Angst, dass ich das nicht
schaffe“, verrät der Zwölfjährige.
Mit der Angst vor schlechten Noten
lässt sich in Deutschland viel Geld verdie-
FOTO
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ERN
„Ich hab’ ein schönes Leben“Der zwölfjährige Moritz ist
zufrieden – trotz Stress
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48-50_DP_0114.pdf 348-50_DP_0114.pdf 3 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
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WILDKOGELder H¶lzschlitten, - Transportmittel aus Holz:
Damit kann man aufSchnee und Eis fahren.
das Tal, ¿er ≈ Landschaft: Sie liegt tiefzwischen Bergen.
der Höhenmeter, - hier: vertikale Distanz:Man fährt sie mit demSchlitten.
beleuchtet mit Licht
die Rodelstrecke, -n Weg aus Schnee fürSchlittenfahrten
der S¶nnenunter- ≈ Prozess: Die Sonne gehtgang, ¿e langsam am Horizont
hinunter.
BAD KISSINGENdie Kurstadt, ¿e Stadt: Dort können sich
kranke Menschen ausru-hen.
s“ch erholen hier: sich ausruhen undwieder gesund werden
der Kaiser, - oberster Monarch
der Reg¡ntenbau, großes Haus: Dort waren-ten früher große Treffen mit
Tanz und Musik für dieMonarchen.
das Kurtheater, - Theater in einem Kurort
entsp„nnt Part. II. von: sich ent-spannen ≈ sich ausruhen
HOCHSAUERLAND& Co hier: ≈ und anderen
Alpin-Wintersportfans
der H“ntergrund, ¿e hier: Teil vom Bild: Eszeigt, was hinter der wei-ßen Figur ist.
Schnee räumen Wege vom Schnee freimachen
schwierig leicht
Touristen-Information WinterbergTel. +49 (0) 29 81/9 25 00
www.winterberg-touristik.de
WildkogelBahn, Berg, Bob
Mindestens eine halbe Stunde geht es immer nur nach unten. Vorbeian schneeweißen Bäumen und vielleicht auch an anderen Fahrern. Tra-ditionelle Holzschlitten genauso wie schnelle Bobs – sie sind alle aufdem Weg ins Tal. Nach 14 Kilometern und 1300 Höhenmetern endetim österreichischen Salzachtal die längste beleuchtete Rodelstrecke derWelt. Wer dann noch nicht genug hat, der fährt noch einmal auf denBerg. Eine Bahn bringt Rodler ganz komfortabel nach oben. Auch nachSonnenuntergang ist noch nicht Schluss. Die Naturrodelstrecke ist bis22 Uhr beleuchtet. Neben der besonders langen Rodelstrecke vomWildkogel gibt es noch andere, kürzere Strecken. Gäste können Schlit-ten im Ort leihen.
Reisetipps
LEICHT
Hochsauerland Wandern im Winter
Im Winter gehört die Natur nicht nur Snowboardern &Co! Spezielle Winterwanderwege werden immer popu-lärer. Darauf kann man auch bei Schnee und niedrigenTemperaturen wandern. Die Wege sind kürzer, es gibtmehr Lokale für Pausen am Weg und oft auch ein spe-zielles Schild: Ein weißer Wanderer auf blauem Hinter-grund ist das Symbol für einen Premium-Winterwander-weg. Auf diesen Wegen wird der Schnee zuerst geräumt.So ist es auch ohne spezielle Schneeschuhe möglich,dort zu laufen. In Winterberg (Nordrhein-Westfalen) gibtes zum Beispiel acht von diesen Wegen – vom kurzenRundweg um den Berg Kahler Asten bis zur schwierige-ren Zehn-Kilometer-Wanderung.
Bad Kissingen Wellness für Monarchen
Die Stadt im Norden Bayerns ist eine der ältesten undbekanntesten Kurstädte Deutschlands. Monarchen ausder ganzen Welt haben sich dort schon erholt: Zar Ale-xander II. war in Bad Kissingen zu Gast, genauso Öster-reichs Kaiser Franz Joseph mit seiner Sissi. Aus der klei-nen Kurstadt mit der großen Tradition ist ein modernerWellness-Ort geworden. Aber das Alte ist noch da: derRegentenbau und das Kurtheater erinnern zum Beispielan eine Zeit, in der man sich in Bad Kissingen entspannthat, aber auch Politik gemacht hat.
Tourismusbüro NeukirchenTel. +43 (0) 65 65/62 56
www.neukirchen.at
Kur- und Touristen-InformationTel. +49 (0) 971/8 04 82 11
www.badkissingen.de
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Während eines Skiwochenendes in Gar-
misch kommt es innerhalb einer Gruppe
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lichen Konfl ikt. Markus Berg ermittelt und
will das Schlimmste verhindern.
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in Lemförde
Mein erster Monat
Anna Zyubanova
54 1/14
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S: P
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Die Kultur, die Sprache, die Geschichte, aberauch die Wirtschaft Deutschlands haben
mich schon lange interessiert. Deshalb war esklar, dass ich als Au-pair auf jeden Fall nachDeutschland gehen will. Meinen zukünftigenWohnort habe ich auch schon gekannt. Jeden-falls fast: Lemförde liegt in der Nähe von Bremen– die Stadt habe ich von dem populären Mär-chen „Die Bremer Stadtmusikanten“ gekannt.Ich habe schon etwas Deutsch gesprochen.Schnell habe ich aber gemerkt: Es ist ein großerUnterschied, ob man mit einem russischen Leh-rer Deutsch spricht oder mit einem Deutschen.
Aber ich hatte Glück, auch wenn ich das erstspäter gemerkt habe. In Lemförde hat es keinenGruppenunterricht gegeben, weil die Sprach-schule sehr klein war. Ich habe mich geärgert: Sokann ich gar nicht mit anderen Deutschlernernsprechen! Der Einzelunterricht war auch teuer.Erst später habe ich gemerkt: Der Lehrer hat vielmehr Zeit, sich auf meine Schwächen und Wis-senslücken zu konzentrieren.
Dieser Sprachschule verdanke ich auch, dassich heute in Deutschland studiere. Ein Lehrerhat mich gefragt, ob ich den TestDaF machen
will. Ich habe gar nicht gewusst, wofür ich ihnbrauche. Die Prüfung habe ich trotzdemgemacht – und bestanden. Wie habe ich michgefreut, als ich die Resultate bekommen habe!
So konnte ich an einer deutschen Universitätstudieren. Ein tolles Gefühl – und ein Grund,auch nach dem Jahr als Au-pair in Deutschlandzu bleiben. Einen anderen Grund habe ich beider Immatrikulation kennengelernt. Einen Mannaus Bremerhaven. Seit dem Sommer sind wirverheiratet.2 Interview und Text: Tanja Haas
die Gesch“chte Historie
auf jeden F„ll absolut; sicher
zukünftig hier: ≈ später
jedenfalls hier: ≈ also
das Märchen, - ≈ fantastische Erzählung, z. B.„Hänsel und Gretel“
der Einzelunterricht Unterricht nur für eine Person allein
die Schwæche, -n hier: Sache: Man kann sie nicht sogut.
die W“ssenslücke, -n ≈ Sache: Man weiß sie nicht.
Dieser Sprachschule Diese Sprachschule hat mir geholfen,verd„nke “ch auch … …
gar absolut
das Gefühl, -e Emotion
der Gr¢nd, ¿e hier: Motiv: Warum macht manetwas?
die Immatrikulation, Anmeldung als Student an einer -en Universität
HEIMAT: Ukraine
ALTER: 24 Jahre
BERUF: Studentin
ERSTER MONAT: August 2011
HOBBYS: Lesen, Yoga
LEICHT
Mein Tipp
In Deutschland habe ich ein neues Wortgelernt: Tagesausflug. In meiner Heimatliegen die Städte weit auseinander, des-
halb gibt es so etwas gar nicht. InDeutschland habe ich fast jedes
Wochenende eine andere Stadt besucht.Heute gibt es viele Fernbusse. Damit kannman oft billiger fahren als mit dem Zug.
Lemförde
Wo es liegt: Niedersachsen
Wie viele dort wohnen: 2977 Einwohner
Was interessant ist: Hauptort der Kommune
Altes Amt Lemförde, Naturpark Dümmer mit
dem zweitgrößten See Niedersachsens
PLUS
weit ausein„nder einer weit weg vom anderen
der F¡rnbus, -se Bus: Er fährt zwischengroßen Städten.
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Jeden Monat im Heft!
Die jungen Seiten von
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56 1/14
Ein großer Mann mit langem Bart und erns-
tem Blick. Auf dem Kopf trägt er eine Krone
mit wertvollen Edelsteinen. In der rechten Hand
hält er ein Schwert, in der linken Hand eine
goldene Kugel, den sogenannten Reichsapfel.
Krone, Schwert und Reichsapfel sind Symbole
der Herrscher, sogenannte Reichskleinodien. Das
Bild zeigt Karl den Großen, den legendären Fran-
kenkönig und ersten römischen Kaiser.
Aber auf diesem Bild ist fast alles falsch. Einen
Vollbart hat der König nie getragen. Karl trug
wahrscheinlich einen eleganten Schnurrbart. Die
Reichskleinodien wurden erst viele Jahre nach
Karls Tod hergestellt – für spätere Kaiser. Und der
Frankenkönig selbst war schon lange
Geschichte, als Albrecht Dürer (siehe
Deutsch perfekt 12/2013) zwischen
1511 und 1513 im Auftrag der Stadt
Nürnberg sein Karl-Porträt malte: Karl
der Große starb am 28. Januar 814 in
Aachen (heute Nordrhein-Westfalen).
Sein Todestag gehört zu den weni-
gen Dingen, die Historiker heute sicher
über Karl den Großen sagen können.
Sicher ist auch, dass der Kaiser nur
wenige Stunden nach seinem Tod im
Aachener Dom begraben wurde. Aber
sein Grab konnte nie gefunden werden
– obwohl schon viele Archäologen
danach ge sucht haben.
Karl der Große war von 768 bis 814
König der Franken. Im Jahr 800 wurde
er von Papst Leo III. außerdem zum ers-
ten römischen Kaiser gekrönt. Karl der
Große wurde zum wichtigsten Herr-
scher des Mittelalters. Vor allem aber ist
er: ein Mysterium.
Es fängt mit seinem Geburtstag an:
Keiner weiß, ob Karl am 2. April 747
oder 748 geboren wird. Auch der Ort ist
unklar. Über seine Kindheit ist fast
nichts bekannt. Es steht aber fest, dass
das Reich nach dem Tod seines Vaters
Pippin 768 zwischen Karl und seinem
jüngeren Bruder Karlmann aufgeteilt
wird. Nach Karlmanns Tod 771 ist Karl
allein König der Franken.
der H¡rrscher, - Person, die ein Landregiert (z. B. König)
die Krone, -n ≈ Schmuck, den einMonarch auf dem Kopfträgt
w¡rtvoll hier: finanziell viel wert
der Edelstein, -e sehr teures Mineral, z. B.Rubin, Saphir
das Schwert, -er ≈ langes Messer aus Metall
die Kugel, -n ≈ kleiner Ball
das Reich, -e großes Gebiet, in dem ein Monarch oder Diktator regiert
der römische Kaiser, - hier: oberster Monarch,der im historischen Romund einem Gebiet west-lich und nördlich davonregierte
der Schn¢rrbart, ¿e Bart zwischen Nase undMund
Gesch“chte sein hier: schon lange tot sein
das Porträt, -s franz. gemaltes Bild
gehören zu ≈ ein Teil sein von
begraben ein Loch in die Erdemachen und einen Totenhineinlegen
das Grab, ¿er Platz, an dem ein Toterliegt
der Papst, ¿e Mann mit der höchstenPosition in der katholi-schen Kirche
... krönen zu in einer Zeremonie ...zum Monarchen über einspezielles Gebiet machen
das M“ttelalter historische Zeit vonungefähr 500 bis 1500nach Christus
das Mysterium, hier: Person, über dieMysterien man wenig weiß
aufteilen ≈ zwei oder mehr Teilemachen
Armeechef, Christ, Intellektueller, Vater von vielen Kindern:
Vor 1200 Jahren stirbt Karl der Große, der wichtigste Herrscher
seiner Epoche. Ohne ihn wären Nationen wie Deutschland und
Frankreich heute nicht das, was sie sind.
Der Vater Europas
Karl der GroßeSo sah ihn der Maler
Albrecht Dürer fast 700Jahre nach seinem Tod
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Ein Bild und seine Geschichte
FOTO: W
IKIMED
IA.ORG
Karl ist – wie andere vor und nach ihm – ein
Reisekönig. Um sein großes Reich zu kontrollie-
ren, muss er die ganze Zeit unterwegs sein.
Überall gibt es sogenannte Pfalzen: kleine Resi-
denzen, in denen der König wohnen und sich
der Öffentlichkeit zeigen kann. Für die Men-
schen ist ein Besuch des Königs in ihrer Region
aber kein Grund zur Freude: 1000 bis 2000 Per-
sonen sind mit ihm unterwegs. Sie alle wollen
etwas essen und trinken.
Fast jedes Jahr führt Karl irgendwo in Europa
Krieg. Sehr oft gewinnt seine Armee. So wird
Karls Reich immer größer. Um 800 herrscht er
über ein Gebiet, das von der Nordsee bis nach
Süditalien geht, von der Elbe bis zum heutigen
Katalonien. Karl ist ein sehr brutaler Kriegsherr.
Immer wieder attackiert er zum Beispiel die Sach-
sen, ein Volk im Nordosten des Frankenreichs.
Mehrere Kriege dauert es, bis es sich unterwirft.
4500 Sachsen lässt er brutal hinrichten.
Karl nutzt seine Kriege, um den christlichen
Glauben zu verbreiten. Als König steht er der Kir-
che sehr nahe – seine Allianz mit Papst Leo III.
bringt ihm schließlich den Kaisertitel. Das
Frankenreich war schon lange vor Karls Geburt
christianisiert. Die Menschen in den von ihm
eroberten Gebieten müssen Christen werden.
Obwohl er der Kirche so nahesteht, kümmert
sich Karl wenig um deren Ideale. Er heiratet
mehrmals, hat mehrere Frauen gleichzeitig. Von
acht oder mehr Frauen hat er mindestens 18,
wahrscheinlich 20 Kinder.
Die letzten 20 Jahre seines Lebens verbringt
Karl fast komplett in Aachen. Der König hat
gesundheitliche Probleme. Die heißen Thermal-
quellen in Aachen tun ihm gut. Er stirbt am 28.
Januar 814 nach einer Krankheit.
Nach seinem Tod wird Karl der Große zum
Mythos. Für viele ist er der Vater Europas. Er hat
sein Reich nämlich vor allem kulturell geprägt: Er
hat die lateinische Sprache und Schrift und den
christlichen Glauben verbreitet, und er hat Kul-
tur und Bildung gefördert. Das prägt Europa bis
heute. Sowohl Deutschland als auch Frankreich
führen die Anfänge ihrer Staaten auf Karl, der im
Französischen Charlemagne heißt, zurück.
Der Mythos des Frankenkönigs als Vater
Europas ist bis heute aktuell. Vor allem in
Aachen, wo seit 1950 jedes Jahr der Karlspreis
verliehen wird – an Personen, die für Europa
besonders aktiv waren. 2 Barbara Kerbel
Was im Januar
noch passiert ist
AM 4. JANUAR 1954Dürfen die das? Das war die Frage, als die StadtDuisburg (Nordrhein-Westfalen) im Januar 1954 inder Straße Am Buchenbaum 20 neue Apparateaufstellen ließ: die ersten Parkuhren in Deutsch-land. Autofahrer sollten Geld einwerfen und so füreinen Parkplatz bezahlen. Viele Menschen ärgertensich, manche beschwerten sich bei der Justiz.Denn 1954 gab es noch kein Gesetz, das erlaubte,dass Parkplätze Geld kosten dürfen. Das Gesetzwurde wenig später geschrieben – und in ganzDeutschland wurden Parkuhren aufgestellt. Heutegibt es die Technik nur noch in wenigen Städten.Das Bezahl-Prinzip ist aber geblieben.
AM 12. JANUAR 1989Es war der Beginn einer ganz besonderen binatio-nalen Zusammenarbeit, als in Böblingen (Baden-Württemberg) die erste Deutsch-FranzösischeBrigade stationiert wurde. Beschlossen wurde diemilitärische Kooperation 1987 vom deutschenBundeskanzler Helmut Kohl und dem französi-schen Staatspräsidenten François Mitterrand. ImOktober 1989 nahmen 3200 Soldaten offiziell ihrenDienst auf. Zuletzt hatte die Brigade 6000 Solda-ten. Jetzt wird sie aufgelöst.
aufstellen hier: an einen speziellen Platz stellen
das Ges¡tz, -e schriftliche Regel, die die Regierungmacht und an der sich alle orientierenmüssen
bes¶ndere (-r/-s) spezielle (-r/-s)
stationieren als Armee an einem Ort sein, um dortfür längere Zeit spezielle Aufgaben zuerledigen
… beschließen hier: entscheiden, dass es … geben soll
militärisch hier: ≈ in der Art einer Armee
den Dienst aufnehmen ≈ mit den Aufgaben einer Armee begin-nen
der Soldat, -en Person, die in Uniform für ein Landkämpft
auflösen hier: beenden
60 J
ahre
n25
Jah
ren
Vor
brutal hier: so, dass jemandverletzt oder totgemachtwird
der Kriegsherr, -en ≈ oberster Chef einerArmee
s“ch unterw¡rfen hier: einen fremdenKriegsherrn akzeptierenund tun, was er will
h“nrichten zur Strafe totmachen
n¢tzen hier: benutzen, um einZiel zu erreichen
verbreiten hier: erreichen, dassviele Menschen Christenwerden
… nahestehen hier: mit … eine sehrenge Verbindung haben
erobern hier: in Besitz nehmen
die Thermalquelle, -n Stelle, an der Thermal-wasser aus der Erdekommt
prägen hier: einen Effekt habenauf
die B“ldung hier: Lesen, Schreiben,Lernen
fœrdern unterstützen
die [nfänge ≈ erklären, dass diezur•ckführen auf … Anfänge in der Zeit von
… liegen
der K„rlspreis, -e Medaille und Geld fürPersonen, die etwasGutes für Europa gemachthaben
verleihen hier: bei einer Feiergeben
MITTEL
56-57_DP_0114.pdf 256-57_DP_0114.pdf 2 03.12.13 15:5003.12.13 15:50
58 1/14
In Deutschland sind Geburtstage nicht bloß einewillkommene Ausrede fürs Kuchenessen und
für die nervige, dennoch oft und gern wiederhol-te Frage, wie es sich anfühlt, einen Tag älter alsgestern zu sein, ehe man sich dann betrinkt undunter einem Haufen Mäntel das Bewusstsein ver-liert. Nein, Geburtstag feiern ist hier eine ernsteSache. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit,einen Fauxpas zu begehen, so hoch, dass man dieganze Sache womöglich besser abbläst und ganzim Stillen, ohne Trubel, älter wird. Zunächst malmusst du wissen, dass du derjenige bist, der füralle Kuchen mit ins Büro bringen muss. Obwohles doch dein Geburtstag ist und eigentlich dieandern etwas Nettes für dich tun sollten. Nichtumgekehrt. Außerdem ist es lebenswichtig, dassdu genau an dem Tag feierst, an dem du auchgeboren wurdest. In Großbritannien konnten wiruns als Kinder den Tag mehr oder weniger aus-suchen. Wenn unser Geburtstag also auf einenDienstag fiel, schoben wir ihn einfach aufsWochenende davor. Das war dann unserGeburtstag. Wir kriegten unsere Geschenke, allegratulierten uns, wir feierten eine Party. Dann
kam der Dienstagund wurde behan-delt wie jeder andereDienstag auch. Wirhatten schließlich amSamstag Geburtstaggehabt. Geburtstage
waren lediglich ein abstraktes Konzept, dasbesagte, dass man ohne anzuecken alberne Hüt-chen tragen und sich gnadenlos ins Rampenlichtdrängen konnte.
In Deutschland verlegt man seinen Geburts-tag nicht mal eben so. Du bist am 1. März gebo-ren. Das ist dein Geburtstag. Der Tag deinerGeburt. Genau zu diesem Datum bist du ausdem Leib deiner Mutter vertrieben worden. Sei-nen Geburtstag zu verlegen ist ebenso erfolgver-sprechend wie der Versuch, sich eine zweiteNase wachsen zu lassen. Also probiere es garnicht erst, du Schwindler. Und wenn du die Feieraus logistischen Gründen unbedingt verschiebenmusst, dann jedenfalls auf einen Tag nach deinemrichtigen Geburtstag. Denn hier lädt man sichschreckliches Unglück auf, wenn man sich vorseinem Geburtstag zum Geburtstag gratulierenlässt. Nach der abergläubischen Furcht der Leutezu urteilen, erhöht das die Wahrscheinlichkeit,noch vor seinem Ehrentag zu sterben, um etwa74 Prozent. Ebenso entscheidend ist es, die Uhr-zeit seiner Geburt auf die Minute genau zu ken-nen. Damit man seinen Geburtstag umso präzi-ser und korrekter begehen kann, denn daraufkommt es schließlich an. (...)
Drei Viertel des Films The Wicker Man han-deln von einem Mann, der Nachforschungen aufeiner abgelegenen Insel anstellt, deren nette,gastfreundliche, aber etwas seltsame Bewohnersich ständig nackt ausziehen. Während er noch
die Ausrede, -n ≈ Entschuldigung
n¡rvig ≈ ärgerlich
d¡nnoch trotzdem
ehe bevor
s“ch betr“nken so lange Alkohol trinken, bis man betrunken ist
der Haufen, - ≈ kleiner Berg; auch: viel
das Bew¢sstsein ≈ in ein kurzes Koma fallenverlierender Fauxpas, - franz. Handlung gegen eine gesell-
schaftliche Regel/Konvention
begehen machen; tun
womöglich vielleicht
„bblasen hier: mitteilen, dass mannicht feiern wird
der Trubel ≈ große Unruhe, Lärm und vieleMenschen
zunächst zuerst
derjenige der
¢mgekehrt genau das Gegenteil
mehr oder weniger ≈ eigentlich
f„llen auf hier: sein an; ≈ stattfinden an
lediglich nur
das Konz¡pt, -e Idee
besagen bedeuten; heißen
„necken hier: einen negativenEindruck machen
„lbern hier: ≈ blöd
gnadenlos rücksichtslos
s“ch “ns R„mpenlicht ≈ sich zur wichtigsten Persondrængen machen und von allen beachtet
werden
verlegen hier: auf einen anderen Tagverschieben
der Leib, -er Körper
vertreiben ≈ wegschicken
erf¶lgversprechend so, dass man auf einen Erfolghoffen darf
der Schw“ndler, - Person, die beimErzählen nicht immer bei derWahrheit bleibt
s“ch aufladen hier: sich selbst Problememachen durch
abergläubisch von: Aberglaube = Glaube anDinge, die Glück oder Pechbringen
die F¢rcht Angst
der Ehrentag, -e hier: Geburtstag
präzise sehr genau
„nkommen auf hier: wichtig sein
Nachforschungen genaue Informationen suchen„nstellen„bgelegen isoliert; weit entfernt von
Dörfern/Städten
stændig immer; dauernd
n„ckt ohne Kleidung
Den eigenen Geburtstag darf man in Deutschland nicht einfach an
einem anderen Tag feiern, weiß der Autor. Aber das ist noch nicht das
Schlimmste: An Silvester ist das Land auch noch voller Pyromanen.
Und die sind natürlich das größte Risiko.
Feste undPyromanen
Adam Fletcher über
„Teile des Landes erinnern anSilvester an die Innenstadt vonBagdad in schlimmsten Zeiten.“
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versucht, sich dieses Verhalten zu erklären, wirdplötzlich ein Fest gefeiert, und alle drehen kom-plett durch. Er versucht, Ruhe und Ordnung wie-derherzustellen und alle daran zu erinnern, wiegefährlich ihr Verhalten ist, doch die Bewohnerhören nicht auf ihn, ja schlimmer, sie verschlep-pen ihn und verbrennen ihn schließlich.
Dies ist kein fiktiver Filmplot. Es ist die präzise Beschreibung eines Silvesterabends inDeutschland.
In England bringt man uns bei, das Allerge-fährlichste auf der Welt – abgesehen von einemRingkampf mit einem Löwen, den man mit Erd-nussbutter eingeschmiert antritt, oder jeglicherAktivität bei Schneefall – sei das Anzünden vonFeuerwerkskörpern. Jedes Mal, wenn man einenBöller oder eine Rakete ansteckt, besteht eineetwa fünfzigprozentige Wahrscheinlichkeit, dassman auf der Stelle stirbt. Ich weiß nicht, ob dasmit den Knallkörpern selbst zusammenhängtoder mit dem uralten Fluch einer Zigeunerin, derauf dem englischen Volk lastet, sodass wir unsseither ständig in die Luft jagen. Feuerwerk ist soriskant, dass es landesweite Fernsehkampagnengibt, die uns an die Gefahren von Wunderkerzenerinnern sollen. Ja genau, Wunderkerzen. Ichglaube, im Jahresdurchschnitt verletzen sichmehr Menschen bei Kissenschlachten oder durchKokosnüsse, die vom Baum runterfallen. InDeutschland habe ich Leute gesehen, die beieinem Konzert inmitten einer dicht gedrängtenMenschenmenge Wunderkerzen anzündeten,und andere, die sie auf Torten steckten oder siesogar in ihren Wohnungen abbrannten. Ingeschlossenen Räumen! Unvorstellbar.
Einmal habe ich beobachtet, wie jemand mitvoller Absicht eine Rakete auf eine Fahrrad -fahrerin abschoss. Er traf sie auf die Brust. DieFrau kreischte auf, die Rakete prallte irgendwieab und verzischte unspektakulär. Ziemlich ent-täuschend. Meine englische Erziehung hattemich erwarten lassen, dass die Frau in Flammenaufgehen und der Mann für einen so offensicht-lich terroristischen Akt sofort ins Gefängniswandern würde.
Silvester in Deutschland ist der Abend, andem all die netten, normalen, praktischen, risiko-scheuen Menschen sich in Schwarzpulverschwingende, todessüchtige Pyromanen verwan-deln. Sie rennen durch die Gegend und entzün-
591/14
© 2
013
VER
LAG
C.H
. BEC
K, M
ÜN
CHEN
Adam Fletcher
Der Autor ist Engländer und lebt in Ber-lin. How to be a German begann als Blog,das bald über eine Million Leser hatte.Daraus wurde jetzt das zweisprachigeBuch Wie man Deutscher wird / How tobe a German, aus dem dieser Text ist.Fletcher erklärt darin mit viel Humor,
was man alles wissen muss, um wirklich Teil des Lan-des zu werden. Es ist eine kuriose Anleitung vonApfelsaftschorle bis Tschüss.
die [nleitung, -en hier: Text, der sagt, was man tun soll
die/das [pfelsaft- Mischung aus Apfelsaft und Mineral-schorle, -n wasser
Blick von außen
SCHWER
d¢rchdrehen hier: verrückt werdenhören auf hier: Ratschläge/Entscheidun -
gen akzeptieren vonverschl¡ppen jemanden gegen seinen
Wunsch an einen anderen Ortbringen
verbr¡nnen hier: durch Feuer töten ) S. 46beibringen hier: sagen; erklärendas [llergefährlichste das extrem Gefährliche„bgesehen v¶n außerder R“ngkampf, ¿e Kampf, bei dem zwei versu-
chen, sich gegenseitig nachunten zu drücken und dort zuhalten. Der Stärkere gewinnt.
der Löwe, -n wilde, große, gelbbrauneKatze, die vor allem in Afrikalebt
die Erdnussbutter ≈ Creme aus einer hartenFrucht, die unter der Erdewächst
einschmieren m“t ≈ eine weiche Substanz tun auf„ntreten hier: machen; teilnehmen anjegliche (-r/-s) jede (-r/-s)der Feuerwerks- ≈ kleiner Flugkörper, der durchkörper, - Explosion viele bunte Lichter
am Nachthimmel zeigt ) S. 46der Bœller, - Feuerwerkskörper, der sehr
laut explodiert ) S. 46die Rakete, -n hier: ≈ kleiner Flugkörper, der
durch Explosion viele bunteLichter am Nachthimmel zeigt) S. 46
„nstecken hier: anzünden ) S. 46auf der St¡lle gleich; sofortder Kn„llkörper, - Böller; Rakete ) S. 46ur„lt sehr altder Fluch, ¿e hier: magische Worte, die
Böses wünschendie Zigeunerin, Frau, die zum Volk der Sinti -nen und Roma gehörtl„sten auf große Probleme machenseither seitdems“ch “n die L¢ft sich selbst durch eine jagen Explosion töten ) S. 46die W¢nder- langes, dünnes Ding, das vielekerze, -n kleine Lichter macht, wenn
man es anzündet ) S. 46die K“ssen- Kampf aus Spaß mit Kissenschlacht, -end“cht gedrængt eng zusammenstehendaufkreischen plötzlich mit lauter, hoher
Stimme schreien ) S. 46„bprallen beim harten Treffen auf etwas
zurückgeworfen werden ) S. 46
verz“schen ausgehen mit einem Laut, wiewenn Wasser auf einen heißenGegenstand fließt ) S. 46
¢nspektakulär ≈ langweilig“n Fl„mmen beginnen, zu brennenaufgehen ) S. 46¶ffensichtlich deutlich erkennbar“ns Gefængnis ins Gebäude, in das Kriminelle w„ndern geschlossen werden, gehen
müssenrisikoscheu so, dass man kein Risiko willdas Schw„rzpulver trockene Substanz zur Herstel -
lung von Feuerwerkskörpern) S. 46
schw“ngen durch die Luft bewegentodessüchtig so, dass man sterben möchtes“ch verw„ndeln “n werden zufahrlässig unverantwortlichder Überschwang Freude und Enthusiasmuseher hier: ≈ mehrgeraten “n ≈ gekommen inder Trost ≈ etwas Gutes oder sehr
Schönes in einer schrecklichenSituation
schiefgehen nicht klappen; nicht funktio-nieren
den mit fahrlässigem Überschwang Feuerwerks-körper. Teile des Landes erinnern dann eher andie Innenstadt von Bagdad in schlimmsten Zeiten.Wenn man in Deutschland am Silvesterabend das Haus verlässt, kommt man sich vor, als seiman in einen 80-Millionen-Multiplayermodusvon Bomberman geraten.
Der einzige Trost, der einen an diesen Aben-den vielleicht beruhigen kann: Wenn tatsächlichmal etwas schiefgeht, sind alle ausreichend versi-chert. 2
FOTO
: IS
TOCK
/TH
INKS
TOCK
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Herr Schartner, sogar BundeskanzlerinAngela Merkel ist wohl seit Jahren ein Opfervon Datenspionage. Kann sich irgendje-mand noch sicher fühlen?Dem US-Spionagedienst NSA sind Gesetze – obdeutsche, europäische oder die der USA – ein-fach egal. Das haben die Datenskandale der letz-ten Zeit gezeigt. Wenn einen die NSA ins Visiernimmt, gibt es keinen Schutz. Es ist egal, ob manein harmloser Bürger ist oder die Kanzlerin derBundesrepublik Deutschland. Ganz einfachmacht man es der NSA übrigens, wenn manDaten in einer Website von amerikanischenAnbietern speichert. Das zeigen die jüngsten Bei-spiele des millionenfachen Ausspionierens vonAdressbüchern von Servicefirmen wie Google-mail oder Yahoo.
Wie sicher sind auf privaten Computerngespeicherte Daten?Auch für den Rechner zu Hause gilt, dass maneinen Schutz nicht nur durch gekaufte Systemeerreicht. Man muss sehr viel Zeit und auch Geldinvestieren, um einen gewissen Grundschutz zubekommen. Antivirenprogramme und Firewallsreduzieren dabei zwar die Gefahr, Opfer vonCyber-Attacken zu werden, mehr aber auchnicht.
Ihr neues Buch Tatort www liest sich wieein Kriminalroman. Die Beispiele kommenaber aus Ihrer Arbeitspraxis. Mit welchenProblemen und Sorgen kommen die Kun-den zu Ihnen?Firmen, denen wir helfen, sind oft Daten gestoh-len worden. Sie wissen nicht, wer das war. Umdas herauszufinden, sind wir da. Wir helfen aberauch, sensible Daten und Infrastrukturen vorAttacken zu schützen. Da geht es zum Beispielum das Sichern der Stromversorgung. In arabi-
schen Ländern wollten Kriminelle schon dieStromnetze manipulieren. Auch in Deutschlandgab es das in kleinerem Umfang schon.
Die Deutschen gelten international als vor-sichtige Menschen. Wie gehen sie mit ihrenDaten um?Das ist immer eine Frage des Vergleichs. Also: ImVergleich zu US-Amerikanern sind deutsche Pri-vat-Internetnutzer verhältnismäßig aufmerksamund vorsichtig im Internet. Im Vergleich zu vie-len Arabern sind die Deutschen aber noch sehrunbedarft. Aus der Arbeitspraxis weiß ich, dassdie Araber bereit sind, viel mehr Geld in denSchutz ihrer Systeme zu investieren. DerWunsch, sich abzusichern, ist dort viel stärker alsin Deutschland.
Wie erklären Sie sich das?Dort werden Gefahren anders wahrgenommenund jeder weiß, dass dort einige Staaten nichtwirklich in friedlicher Partnerschaft miteinanderleben. Das Internet ist inzwischen auch zu einergroßen Plattform zum Austragen von Konfliktengeworden. Deshalb wird dort sehr viel für Sicher-heit getan.
Verbessern die neuen Datenschutzricht -linien der Europäischen Union (EU) dieSituation in Deutschland?Prinzipiell sind sie eine tolle Idee, aber tatsächlichleider ein reines Placebo. Seit 2001 wussten die Re -gierungen innerhalb der EU von einem Spionage -netzwerk ihrer Verbündeten und dass dadurchmassiv die EU-Bürgerrechte verletzt werden.Dagegen getan wurde leider gar nichts. Ich seheauch jetzt nicht, dass die EU wirksam agiert. Här-tere Datenschutzrichtlinien sollen die Problemenur kaschieren. Im Prinzip wird nichts gegen dieSpionage getan. Auch die Bundesregierung ver-
Auch die deutsche Regierungschefin ist nicht sicher vor Datenspionage. Jetzt will die Politik einen besseren
Schutz vor Cyber-Attacken. Wird nun alles gut? Überhaupt nicht, sagt der Hacker Götz Schartner im Interview
mit Marcel Burkhardt. Private Internetnutzer und Firmen bleiben weiter schutzlos.
„Die Leute sind geschockt“
„Im Prinzip wird nichtsgegen die Cyber-Spionage getan.“
der N¢tzer,- ≈ Benutzer
der Spionagedienst, ≈ staatliche Spionage--e Organisation
“ns Visier nehmen hier: sich besonders inte-ressieren für
h„rmlos nicht gefährlich
ausspionieren versuchen, geheime Infor-mationen zu bekommenüber
der R¡chner, - hier: Computer
gew“sse (-r/-s) hier: ein wenig; so, dassman es … nennen kann
herausfinden entdecken
sensibel hier: so, dass sie nichtöffentlich gemacht werdensollen
die Stromversorgung, Lieferung von Strom-en“n kleinerem }mfang hier: mit geringem Effekt
und nur auf einen kleinenBereich bezogen
verhæltnismäßig hier: passend zurGefahrensituation
¢nbedarft naiv; nicht misstrauisch
s“ch „bsichern für größtmögliche Sicher-heit sorgen
wahrnehmen hier: eine bestimmteMeinung haben von
austragen hier: zu Ende oder zurEntscheidung bringen
die Datenschutz- Datenschutzvorschriftr“chtlinie, -ndas N¡tzwerk, -e ≈ System
der/die Staat, der mit anderenVerb•ndete, -n Staaten vereinbart hat,
sich in einem Krieggegenseitig zu helfen
massiv hier: sehr stark
verl¡tzen hier: nicht beachten
w“rksam hier: erfolgreich
h„rt hier: sehr genau
kaschieren so verändern, dass einpositiver Effekt erreichtwird und die eigentlichenProbleme nicht mehrsichtbar sind
versagen ≈ (Versprochenes) nichttun können
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611/14
Interview
FOTO: LEN
SAVENU
E.COM
/RALF STUM
MEYER
sagt beim Schutz von Internet-nutzern auf ganzer Linie. Bürger und Firmen sind denSpionagediensten auch weiterausgeliefert.
Sie veranstalten regelmäßigsogenannte Live-Hackings,wo Sie Leuten zeigen, wieleicht deren Daten zu stehlensind. Wie reagieren die Men-schen darauf?Erst einmal sind sie häufig geschockt,wenn sie sehen, wie einfach Antivirenpro-gramme und Firewalls umgangen werden kön-nen. Wenn die Schutzwand erst einmal weg ist,kommen Hacker über Webcams und Mikrofonein die Intimsphäre der Menschen. Sie könnenOnlinebanking-Überweisungen umleiten, dieOnline-Identität ihrer Opfer annehmen unddabei schwere Straftaten begehen.
Trotzdem zeigen aktuelle Umfragen, dasssich eine Mehrheit der Deutschen keineSorgen um ihre Daten macht. Wie ist IhreSicht auf dieses Phänomen?Dazu nur eines von vielen sehr guten Beispielenzum Thema NSA-Datenspionage, das zeigt, wieschwer der Einzelne davon betroffen sein kann:Ein Verkaufsleiter einer kanadischen Telekom-munikationsgesellschaft hatte seinen Leuten eineSMS geschickt, als die auf dem Weg zu einerMesse in den USA waren. Der Inhalt der Nach-richt war typisches Marketing-Sprech: „Blowthem away!“ – Fegt sie weg! Gemeint war dieKonkurrenz. Der Mann wollte sein Team einfachmotivieren. Aber dann wurde die NSA aktiv: DieLeute wurden bei der Einreise in die USA festge-nommen und 24 Stunden verhört. Bei demMann gab es zu Hause und in seinem BüroDurchsuchungen eines Sondereinsatzkomman-dos. Inzwischen ist er arbeitslos. Seine Firma hatihm gekündigt – obwohl er nichts verbrochen hataußer einer flapsigen Bemerkung, die fast jedermachen könnte. 2
Der Internet-Kommissar
Götz Schartner ist professioneller
Hacker, Blogger und Gründer der Firma
8com, die sich auf den Kampf gegen
Cyber-Spionage-Attacken und Internet-
Betrügereien spezialisiert hat. In seinem
aktuellen Buch Tatort www beschreibt
Schartner, wie sich Internetnutzer
schützen können.
die Betrügerei, -en hier: Handlung, die krimineller Betrug ist
der N¢tzer,- ≈ Benutzer
SCHWER
auf g„nzer Linie völlig; total
ausgeliefert sein in einer Situation sein, inder jemand mit einemmachen kann, was er will
umgehen hier: etwas tun, um trotzAntivirenprogramm aufeinem Computer Daten zukontrollieren
die Intimsphäre, Privatleben; private Daten-nbegehen machen; tun
die S“cht hier: Perspektive; Meinung
betr¶ffen hier: so, dass man den Effektvon etwas spürt / einenNachteil hat
die SMS, - kurz für: Short MessageService ≈ kurzer Brief, denman mit dem Handy schickt
die M¡sse, -n hier: Ausstellung, auf derneue Produkte vorgestelltwerden
der …-Spr¡ch (meistens) Sprach -mischung aus Englisch undDeutsch in einem Fach -bereich; hier: ≈ Fachsprache
w¡gfegen hier: die Produkte so gutvorstellen, dass eine andereFirma keine Chancen mehrhat
die Konkurr¡nz hier: Geschäfte/Firmen, diedas Gleiche anbieten
f¡stnehmen hier: ≈ auf die Polizeistationmitnehmen
verhören als Polizist einem Verdäch -tigen Fragen stellen
die Durchsuchung, hier: Suche der Polizei nach-en einem Beweis für eine kri-
minelle Handlung
das S¶nderein- ≈ speziell ausgebildete satzkommando, -s Polizeigruppe
... verbr¡chen etwas Kriminelles tun
fl„psig ≈ frech; informell; unhöflich
die Bem¡rkung, Aussage-en
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6262
Wieder beginnt ein neues Jahr – was erwartet uns?
Jörg Walser und Claudia May haben eine erste Prognose über Ereignisse und Veränderungen.
1/14
Dasbringt2014
Die neue Gesundheitskarte
Wer in Deutschland krankenversichert ist, muss sich jetzt
fragen: Ist mein Foto auf der Krankenversicherten-Karte?
Wer keines von sich darauf hat, sollte sich schnell bei der
Krankenkasse melden. Denn spätestens ab Oktober funk-
tionieren die alten Exemplare nicht mehr. Die meisten Ärzte
und Krankenhäuser verlangen die neue Gesundheitskarte
auch schon ab dem 1. Januar. Eigentlich sollten diese Kar-
ten viele Daten über den Besitzer speichern – zum Beispiel,
welche Krankheiten er schon hatte. Aber das passiert jetzt
noch nicht. Der wichtigste Unterschied zur alten Karte ist
das Foto. Dadurch kann nur noch der die Karte benutzen,
dem sie gehört.
Zwei Türme mehr für Frankfurt
Es wird eines der wichtigsten
Bank gebäude der Welt: In Frank-
furt am Main baut sich die Euro-
päische Zentralbank eine neue
Zentrale. Ende 2014 werden die
zwei bis zu 185 Meter hohen Tür -
me fertig. Als Deutschlands Geld-
metropole hat Frankfurt einen
eigenen Banken-Stadtteil. Dort
haben zum Beispiel die vier größ-
ten deutschen Geldhäuser ihre
Zentralen. Aber die Zentralbank
baut das 1,2 Milliarden Euro teure
Gebäude fern der normalen Ban-
ken – so eine ist sie eben nicht.
die Verænderung, -en von: sich verändern = anders werden
f¡rn weit weg von
eben hier: ≈ aber
s“ch m¡lden hier: mitteilen, dass man noch kein Foto hat
verl„ngen ≈ haben wollen
Neue Zentralbank-Türme1,2 Milliarden Euro teuer
62-64_DP_0114.pdf 162-64_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5103.12.13 15:51
631/14
FOTOS: PICTU
RE ALLIANCE/D
PA (2); ISTOCK/TH
INKSTO
CK
Prognose 2014
%
MITTEL
Sparsamer im Haushalt
Sie sollen Staub schlucken. Viele schlu-
cken aber auch viel Strom: Solche
Staubsauger sind ab September in
Europa verboten. Dann dürfen keine
Modelle mehr verkauft werden, die
mehr als 1600 Watt stark sind. Das soll
Strom sparen und dem Klima helfen.
Sparsamere Geräte müssen nicht
schlechter sein: Den letzten Staubsau-
ger-Test der Stiftung Warentest hat ein
1000-Watt-Modell gewonnen.
Wer ist schuld?
Drei sehr unterschiedliche Prozesse werden 2014 für großes Interesse
sorgen. Das erste Urteil wird im Februar erwartet: In Hannover steht
mit Christian Wulff zum ersten Mal ein früherer Bundespräsident vor
Gericht. Hat er einem Filmproduzenten geholfen, weil der einen Teil
einer teuren Hotelrechnung für ihn bezahlt hat? Um Geld geht es auch
in dem Prozess gegen den Präsidenten des FC Bayern: Ab März muss
Uli Hoeneß wegen nicht bezahlter Steuern vor Gericht. Erst Ende des
Jahres wird das Urteil in dem Prozess gegen Beate Zschäpe (Foto) und
vier andere erwartet: Zehn Menschen mussten wegen des rechtsex-
tremen Terrors des Nationalsozialistischen Untergrunds sterben.
Europa wählt
Die Bürger der Europäischen Union (EU) wählen ein neues Par-
lament. Vom 22. bis 25. Mai 2014 finden die Europawahlen statt.
Jeder der 28 Mitgliedstaaten der EU kann selbst entscheiden, an
welchem oder welchen dieser vier Tage seine Bürger wählen
dürfen. In Deutschland und Österreich wird es, wie in den meis-
ten EU-Staaten, Sonntag, der 25. Mai.
Jahr der Romantik?
Wenn wahr wird, was so mancher Brautmo-
den-Händler hofft, werden 2014 deutlich
mehr Paare heiraten als 2013. Der Grund sol-
cher Spekulationen: Wegen der 13 in der
Jahreszahl könnten viele Paare mit der
Hochzeit gewartet haben – die Zahl symbo-
lisiert traditionell Unglück.
Punktereform für Autofahrer
Wer beim Autofahren Fehler macht, kann
Ärger bekommen – und Punkte in einem
zentralen Register in Flensburg (Schles-
wig-Holstein). Wer zu viele Punkte sam-
melt, verliert seinen Führerschein. Ab
dem 1. Mai gilt eine neue Skala: Ein bis
drei Punkte gibt es pro Vergehen. Aber
nur noch, wenn die Verkehrssicherheit
in Gefahr war. Bei acht Punkten ist der
Führerschein weg. Aktuell geht die Skala
noch bis sieben Punkte pro Vergehen,
bei 18 Punkten ist Schluss.
für großes Inter¡sse s¶rgen der Grund für großes öffentliches Interesse sein
das Urteil, -e Entscheidung eines Gerichts(das Ger“cht, -e hier: öffentliche Institution: Dort wird entschieden, ob sich
jemand nicht an den Regeln des Staates orientiert hat.)
vor Ger“cht stehen ins Gericht zum Prozess gehen müssen
]s geht ¢m ... Das Thema / Der Inhalt ist ...
der FC kurz für: Fußballclub
r¡chtsextrem extrem nationalistisch
der Nationalsozialistische }ntergrund rechtsextreme terroristische Organisationdie Brautmoden Pl. Mode für die Frau kurz vor und am Tag ihrer
Hochzeit
der Hændler, - Verkäufer
deutlich hier: viel
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
der P¢nkt, -e hier: Punkt-Symbol als negative Notiz
das Vergehen, - kriminelles Tun
“n Gefahr sein in einer gefährlichen Situation sein
sparsam hier: so, dass etwas nicht zu viel Energie braucht
der Staub ganz kleine schmutzige Teile in der Luft
schl¢cken hier: in sich hineinziehen
s¶lche (-r/-s) von der genannten Art
der Staubsauger, - elektrisches Gerät, mit dem man den Boden reinigt
die St“ftung Warentest Organisation, die Preise und Qualität von Warenvergleicht
Bis zu 380 Millionen Europäer wählen im Mai ihr Parlament.
62-64_DP_0114.pdf 262-64_DP_0114.pdf 2 03.12.13 15:5103.12.13 15:51
64 1/14
Doch nicht kaufen kostet
14 Tage lang dürfen Kunden im Internet bestellte Ware
in Deutschland zurückgeben. Sie müssen auch kein
Porto bezahlen, wenn diese mindestens 40 Euro wert
ist. Viele nutzen diese Möglichkeit und bestellen Pro-
dukte zum Test – bis zu 50 Prozent gehen zurück an die
Online-Händler. Ab Juni sollen die Kunden die Porto-
kosten für die Rücksendung immer selbst zahlen. So
will es die Europäische Union. Ob das wirklich der neue
Standard wird, ist aber offen: Viele große Händler wer-
den die Rücksende-Kosten auch in Zukunft überneh-
men – weil sie sonst Kunden verlieren.
Wächst die Wirtschaft weiter?
Die deutsche Wirtschaft wird 2014 um 1,6 Pro-
zent wachsen. Das ist die Prognose von fünf
bekannten Ökonomen. In Deutschland werden
dann bis zu 42,1 Millionen Menschen mit ihrer
Arbeit Geld verdienen, glauben die Experten –
so viele Menschen wie noch nie.
Kostenloses Studium
Gute Nachricht für Studenten: Im
Herbst will Niedersachsen als letztes
Bundesland die Studiengebühren
abschaffen. So sollen mehr junge
Menschen unabhängig von der
finanziellen Situation ihrer Eltern
studieren können. Bis jetzt mussten
Studenten dort pro Semester 500
Euro bezahlen. Davor hatte schon
Bayern zum Wintersemester
2013/2014 die Gebühren abge-
schafft. Das Erststudium ist dann in
ganz Deutschland wieder kostenlos.
Hunger auf Berlin
In der deutschen Hauptstadt gibt es nicht nur die meis-
ten Sternekochs des Landes. Gourmets haben ab Okto-
ber eine neue Attraktion: die erste Berlin Food Week. Ein
großer Marktplatz von Berliner und Brandenburger Res-
taurants ist geplant. Für ein „Stadtmenü“ sollen 100
Restaurants zu einem festgelegten Thema kochen. Das
Motto für das erste Mal: „Gemüse ist mein Fleisch.“
Mehr Urlaub mit weniger Urlaubstagen
2014 wird ein gutes Jahr für viele Arbeitnehmer:
Wer seinen Urlaub intelligent plant, kann dann
aus 22 Urlaubstagen fast zwei Monate Ferien
machen. Jeder der neun Feiertage, die in ganz
Deutschland gelten, liegt nämlich auf einem
Werktag. Mehrmals liegt dann nur ein Arbeitstag
zwischen einem Feiertag und dem Wochenende.
Wer an so einem Brückentag Urlaub nimmt, macht
aus einem Urlaubstag vier freie Tage. Pech nur,
wenn zu viele Kollegen so denken.
der W¡rktag, -e hier: Montag bis Freitag
n¢tzen hier: zum eigenen Vorteil benutzen
der Hændler, - Verkäufer
¶ffen hier: noch nicht entschieden
übernehmen hier: bezahlen
das B¢ndesland, ¿er Teil von einer föderalistischenRepublik
„bschaffen hier: ≈ machen, dass es … nichtmehr gibt
das Jubiläum, Jubiläen hier: ≈ Feier; Fest
die Attraktion, -en etwas Spezielles; hier auch: Sehenswürdigkeit
f¡stlegen hier: offiziell sagen, welches Thema gilt
Mit einem Premium-Abo können Sie diedrei Texte oben auf dieser Seite hören: www.deutsch-perfekt.com/service
Heavy-Metal-Festival feiert Geburtstag
Jubiläum für Heavy-Metal-Fans: Zum 25. Mal findet am ersten
August-Wochenende das populäre Wacken Open Air in Schleswig-
Holstein statt. 75 000 Tickets gab es. 43 Stunden nach Verkaufsstart
waren alle weg – ein neuer Rekord. Wer trotzdem zum Festival
möchte, hat vielleicht noch eine Chance: Ein kleines Kontingent
zurückgegebener Tickets wird es sicher geben.
FOTOS: ISTO
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KSTOCK; PICTU
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MITTEL
FOTO: PICTU
RE ALLIANCE/AKG
Hanno Buddenbrook hat es gespürt: Seine
Familie hat keine Zukunft. Er ist noch ein
Kind, als er in der Familienchronik unter seinen
Namen eine dicke Linie macht. Die seit Genera-
tionen geschriebene Chronik ist das wichtigste
Dokument der stolzen Familie. Sein Vater ist
schockiert und fragt Hanno, was er da tut. Das
Kind antwortet: „Ich glaubte … ich glaubte … es
käme nichts mehr!“
Es ist eine unheimliche Szene, die Thomas
Mann (1875 -1955) in den Buddenbrooks be -
schreibt. Aber bald wird klar, dass Hanno recht
hat. Wenige Jahre später ist von der Macht der
Familie nicht mehr viel übrig. Hanno stirbt kurz
vor seinem 16. Geburtstag an Typhus. Sein Vater
ist da schon tot, das Vermögen kleiner geworden.
Seine Mutter verkauft das Haus, verlässt die
Stadt. Am Ende ist fast alles kaputt.
„Verfall einer Familie“ hat Mann unter den
Namen des Romans geschrieben. Wenn etwas
verfällt, dann ist es für immer verloren. Der
Roman beschreibt, wie eine reiche Familie über
Jahre hin immer mehr an Kraft und Macht ver-
liert. Trotzdem ist Buddenbrooks kein trauriges
Buch. Es ist eine oft sehr witzige Parodie des
gehobenen Bürgertums im 19. Jahrhundert.
Der Roman beschreibt über vier Generatio-
nen das Leben der reichen Lübecker Kaufmanns-
familie Buddenbrook. Mann, der selbst in einer
reichen Kaufmannsfamilie aus der norddeut-
schen Hafenstadt aufwuchs, hat darin auch seine
eigene Familie porträtiert – und parodiert.
Alle Figuren sind starke Personen, die dem
Leser sympathisch werden, über die man aber
auch lachen muss. Da ist die naive Tony Budden-
brook, die zwei unglückliche Ehen erlebt und
immer wieder sagt: „Ich kenne das Leben.“ Der
disziplinierte Kaufmann Thomas Buddenbrook,
der seine Arbeit immer weiter erfüllt, obwohl er
psychisch immer schwächer wird. Thomas’
Bruder Christian, der witzige Geschichten erzäh-
len kann, aber sonst nicht viel leistet.
Als der 1131 Seiten dicke Roman 1901 in zwei
Bänden publiziert wurde, freuten sich nicht alle
über das Buch. Mann hatte darin nämlich nicht
nur seine Familie zum Vorbild genommen, son-
dern auch viele Bürger seiner Heimatstadt. Nicht
alle parodierten Personen fanden das lustig. Eine
Lübecker Buchhandlung verteilte Listen, in
denen die Leser lesen konnten, wer welcher
Figur als Vorbild diente.
Besonders ärgerlich über die literarische Wür-
digung war Manns Onkel Friedrich, der das Vor-
bild für den Bohemien Christian Buddenbrook
war: Er schaltete eine Anzeige in der Lübecker
Zeitung, in der er seinen Neffen als Nestbe-
schmutzer beschimpfte. Andere lachten über
ihre plötzliche Popularität. Und das Buch wurde
ein Erfolg, wenn auch erst 1902 mit der billige-
ren einbändigen Ausgabe.
Buddenbrooks ist vielleicht der Roman von
Mann, der am meisten mit dem Schriftsteller
selbst zu tun hat. Es war sein erster Roman, er
schrieb ihn mit 25. Viele Jahre später, 1929,
bekam er für die Buddenbrooks den Nobelpreis
für Literatur. Obwohl er da schon viele andere
berühmte Romane geschrieben hatte, bekam er
den Preis ausdrücklich für dieses Buch. Die Bud-
denbrooks sind zu einer deutschen Familie
geworden: Fast jeder Deutsche kennt die
Geschichte. Und auch die Familie, die Mann
selbst gründete, wurde zu einer der bekanntesten
Familien Deutschlands.
Sich selbst hat Mann übrigens als Vorbild für
Hanno Buddenbrook benutzt. Hanno ist oft krank
und schlecht in der Schule. Musikalisch ist er aber
sehr begabt. Hannos Leben ist die Kunst. Auch
Mann war schlecht in der Schule. Der spätere
Schriftsteller begann schon als Schüler zu schrei-
ben und wollte für die Kunst leben.
Hanno Buddenbrook hat er sterben lassen. Er
selbst wurde zu einem der wichtigsten deutsch-
sprachigen Autor aller Zeiten.
2 Barbara Kerbel
In seinem berühmten Epos Buddenbrooks beschreibt der Schriftsteller
Thomas Mann die reiche deutsche Bürgerfamilie – vor allem seine eigene.
Thomas MannMit 27 schon Bestsellerautor
Fast jeder Deutschekennt die Geschichte.
Weltliteratur Bücher, die um die Welt gingenTeil 7: Thomas Manns Buddenbrooks
Die Familie
spüren hier: fühlen; merken
die Generation, -en Altersgruppe in einerFamilie, z. B. Großeltern,Eltern, Kinder …
käme Konj. II von: kommen
¢nheimlich so, dass es Angst macht
die M„cht hier: ≈ Kontrolle über andere durch Geld undgesellschaftliche Position
das Vermögen, - Besitz einer Person oderInstitution insgesamt (z. B.Geld, Häuser)
verl„ssen weggehen und nicht mehrzurückkommen
w“tzig lustig
das gehobene höhere gesellschaftlicheB•rgertum hist. Klasse
das Jahrh¢ndert, -e Zeit von 100 Jahren
der Kaufmann, Person, die im Einkauf/die Kaufleute Verkauf arbeitet
porträtieren hier: genau beschreiben
erleben hier: als Erfahrung machen
erf•llen hier: erledigen
leisten gute Arbeit tun
der B„nd, ¿e hier: eines von zweiBüchern, die inhaltlich eineGeschichte haben
das Vorbild, -er hier: ideales Beispiel, andem man sich orientiert
verteilen hier: geben
dienen „ls hier: benutzt werden als
die W•rdigung, -en ≈ Lob
sch„lten hier: publizieren
der N¡stbe- Person, die schlechtschmutzer, - über die eigene Familie oder
das eigene Land redet
besch“mpfen böse Worte gegen jemandenbenutzen
die Ausgabe, -n hier: Version
zu tun haben m“t eine Verbindung/Beziehunghaben mit
der Nob¡lpreis für Geld für den besten AutorLiteratur oder die beste Autorin
ausdrücklich hier: speziell; genau
gr•nden starten
begabt mit großem Talent
„ller Zeiten ≈ früher und heute
65_DP_0114.pdf 165_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5103.12.13 15:51
66 1/14
AusstellungAußer Kontrolle? Leben
in einer überwachten Welt
Big Brother ist überall. Agenten lesen private E-
Mails und hören Telefone ab. Firmen überwachen
ihre Angestellten und sammeln Informationen über
ihre Kunden. Endlich gibt es eine Ausstellung zum
Thema. Objekte aus dem Überwachungsfundus von
Staat und Wirtschaft zeigen die Fakten. Die Kunst
fragt nach der Legitimität.
bis 23.2. Frankfurt am Main,
Museum für Kommunikation
AusstellungDas schwache Geschlecht
Wann ist ein Mann ein Mann? Popsänger Her-
bert Grönemeyer stellte die Frage in seinem
80er-Jahre-Song „Männer“. Wenn sich das
Rollenbild der Frauen verändert, dann verän-
dert sich auch das der Männer. Die Gruppen-
ausstellung „Neue Mannsbilder in der Kunst“
untersucht das veränderte Männerbild in der
Kunst. Mehr als 30 internationale Künstler zei-
gen Beiträge zu Themen wie Emotionen, Kritik
und Krise und Männlichkeit als Maskerade.
bis 9.2. Bern, Kunstmuseum
KonzertDie CubaBoarischen
Bayerische Volksmusik passt prima zu kubanischem Salsa.
Das hat Hubert Meixner beim Urlaub auf der Karibikinsel
verstanden. Seit dieser Zeit kombiniert seine Band die bei-
den Musikstile. Die CubaBoarischen singen auf Bayerisch,
Deutsch und Spanisch über Che Guevara und den Wilderer
Jennerwein. Das gefällt vielen Leuten sowohl in Bayern als
auch auf Kuba, wo sie immer wieder Konzerte geben.
die V¶lksmusik traditionelle Musik eines Landes oder einer Region
der W“lderer, - Person, die ohne Erlaubnis Wildtiere fängt und totmacht
4.1. Rosenheim5.1. Erding6.1. Pfarrkirchen10.1. Berchtesgaden11.1. Deggendorf
12.1. Altötting17.1. Günzburg18.1. Memmingen19.1. Ingolstadt21.1. München
24.1. Gersthofen25.1. Passau26.1. Geiselhöring31.1. Weilheim
das R¶llenbild, -er Idee von der Rolle, die jemand in einerFunktion oder sozialen Position zu spielenhat
s“ch verændern anders werden
das M„nnsbild, -er Mann; hier auch: Bild/Idee von einem südd., österr. Mann
der Beitrag, ¿e hier: Produkt eines Künstlers
überw„chen aufpassen; kontrollieren
„bhören im Geheimen bei Telefongesprächen zuhören
der Überw„chungsfundus ≈ alle Objekte, die man zur Überwachung braucht
der/das F„kt, -en Sache, die Wirklichkeit ist; hier: Zahl; Information
die Legitimität von: legitim = hier: so, dass sich die Kontrolle an denschriftlichen Normen eines Staates orientiert
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Kulturtipps
HörbuchGrimms Märchen
Eine neue Version der Märchen der Brüder Grimm hatBestsellerautor Philip Pullman geschrieben. PopuläreMärchen wie „Schneewittchen“ sind dabei, aber auchweniger bekannte wie „Die drei Schlangenblätter“.Hören kann man sie auf zwölf CDs, insgesamt rund 830Minuten lang. Man merkt sofort: Pullman weiß vielüber die Epoche der Grimm-Brüder. Der Autor hat viele
neue Informationen gesucht und auch gefunden. Gelesen werdendie Märchen von Walter Kreye, dem Schauspieler aus der Fernseh-serie „Der Alte“. Pullman und er sind eine fantastische Kombina-tion aus großer Erzählkunst und magischer Märchenstimme.
In einem Satz: tolles Hörbuch –
nicht nur für Märchenfreunde
Hörbuch Hamburg, 29,99 Euro
BuchAmon. Mein Großvater hätte mich erschossen
Jennifer Teege ist 38 Jahre alt, als sie in einer Biblio-thek in Hamburg zufällig entdeckt, wer ihr Groß -vater ist: Amon Göth. Göth war Kommandant desKonzentrationslagers Plaszow bei Krakau. Vielekennen ihn aus Steven Spielbergs Film Schindlers
Liste. Darin ist zu sehen, wie Göth auf dem Balkonsteht und ohne eine Emotion zu zeigen, Menschener schießt. Teege ist schockiert. Wie konnte ihrGroß vater Spaß dabei haben, Tausende Menschenzu töten? Wie soll sie selbst als seine Enkelin nor-mal weiterleben? Und was werden ihre jüdischenFreunde denken? Zusammen mit der Journalistin Nikola Sell maierreist sie in der Familiengeschichte zurück. Sie sucht nach Ant -worten – und findet den Weg zu ihrer persönlichen Befreiung.
In einem Satz: emotionale Reise in die Vergangenheit
Rowohlt Verlag, 19,95 Euro
KinoDer blinde Fleck
Am 26. September 1980 explodiert eine Bombe auf dem Mün-
chener Oktoberfest. 13 Menschen sterben, mehr als 200 wer-
den verletzt, manche davon schwer. Reporter Ulrich Chaussy
untersucht das Ereignis. Er kommt zu einem anderen Ergeb-
nis als die Polizei. Diese sagt nämlich, dass es nur einen Täter
gibt. Aus Chaussys mutiger Untersuchung hat Regisseur Daniel
Harrich einen sehr aktuellen Thriller gemacht.
Filmstart: 23.1.
AusstellungKindheit
Bis zur Industrialisierung hatten Kinder keine
speziellen Rechte. Sie waren billige Arbeitskräfte.
Weil sich die Menschen aber immer mehr an der
Zukunft orientierten, wurden auch die Kinder
wichtiger. Eine Ausstellung über die Anfangstage der
Kindheit mit Bildern, Spielen und Schulmaterial.
bis 9.3. Baden-Baden, Museum LA8, Kulturhaus
GRIMMS MÄRCHENdas Hörbuch, ¿er Buchtext, der z. B. auf CD gesprochen wurde
das Schl„ngenblatt, ¿er Blatt, das eine Schlange gebracht hat (die Schl„nge, -n Reptil mit sehr langem Körper, aber ohne Beine)(das Bl„tt, ¿er kleines, grünes Teil einer Blume oder eines Baumes)
AMON. MEIN GROSSVATER HÄTTE MICH ERSCHOSSENhætte … ersch¶ssen Konj. II der Vergangenheit von: erschießen = mit einer Pistole
totmachen
töten totmachen
jüdisch von: Jude = Person, deren Religion die Thora als Basis hat
die Befreiung von: sich befreien = sich frei machen
der Verlag, -e Firma, die Zeitungen, Zeitschriften oder Bücher herstellt
S C H W E R
S C H W E R
FOTOS: 20
13 PRO LITTRIS, ZÜ
RICH; M
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VERLEIHMITTEL
der bl“nde Fl¡ck Stelle im Auge, wo keine Lichtrezeptoren sitzen; auch: Bereich der Cha -rakteristika eines Menschen, den er nicht kennt oder nicht kennen will
explodieren ≈ plötzlich mit Lärm und Feuer kaputtgehender Täter, - Person, die etwas Kriminelles gemacht hatmutig ohne Angstder Regisseur, -e franz. Leiter, der Schauspielern Instruktionen gibt
TheaterAlltag & Ekstase
Wir beobachten uns selbst. Wie ein Kaufhausdetektiv sitzen
wir vor den Monitoren, die uns selbst zeigen. Wir stellen uns
die Frage: Wie lässt sich das eigene Leben optimieren? Wie
werde ich intelligenter, schöner, glücklicher, besser? Rebek-
ka Kricheldorfs Drama beobachtet eine Familie von Ich-
Optimierern auf der Suche nach der Ekstase im Alltag.
Uraufführung 17.1. Berlin, Deutsches Theater, Kammerspiele
das R¡cht, -e Regeln eines Staates; hier: ≈ garantierte Möglichkeit, z. B. Ausbildung, keine körperlichen Strafen …
die [rbeitskraft, ¿e hier: jeder Mensch, der arbeiten kann
beobachten genau ansehendie Uraufführung, -en erstes Mal, dass ein Theater oder Film vor Publikum gezeigt wird
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Gäste
Kolumne
Alia Begisheva über
68 1/14
ILLU
STRA
TION
: BER
NH
ARD
FÖRT
HSCHWER
Als meine Oma noch lebte, erzählte ich ihr oft
über das Leben in Deutschland. Sie war sehr
interessiert, denn sie hatte auch in Deutschland
gelebt. Zuerst als Zwangsarbeiterin in Stuttgart,
später in der sowjetischen Besatzungszone,
wohin ihr Mann zur Demontage musste.
Nichts schien die Oma zu schockieren. Auch
nicht, dass ich berichtete, dass in einem der
reichsten Länder der Welt manchmal immer
noch mit Kohle geheizt wird. Da zeigte sie –
anders als meine Freunde – vollstes Verständnis:
„Ja, ja, mit Briketts!“ Nur eine Sache konnte sie
nicht verstehen: dass Deutsche ihre Schuhe
nicht ausziehen, wenn sie irgendwo eingeladen
sind. „Und was ist, wenn sie auf der Straße in die
Spucke eines Tuberkulosekranken treten und die
Krankheit zu dir nach Hause bringen?“, fragte sie
entsetzt. Dass Bürgersteige in Deutschland mit
Seife gereinigt werden und Tuberkuloseerkran-
kungen zur Vergangenheit gehören, ließ sie nicht
gelten.
Die Oma ist vor sieben Jahren gestorben.
Aber jedes Mal, wenn ich Gäste habe, muss ich
an sie denken. Russen, Amerikaner, Brasilianer,
Ungarn, Türken, Griechen – alle, die in meine
Wohnung kommen, ziehen an der Haustür ihre
Schuhe aus. Ungefragt. Nur Deutsche nicht. Im
besten Fall fragen sie: „Soll ich die Schuhe aus-
ziehen?“ Und stehen dabei auf der Badezimmer-
matte. Meistens sage ich einfach Nein und hoffe,
dass sie nicht gerade die Spucke des einzigen
Tuberkulosekranken an ihren Schuhen haben,
der in Deutschland unterwegs ist.
Schuhe auszuziehen, gilt in Deutschland als
total uncool. Also habe ich mich daran gewöhnt,
meine Schuhe anzubehalten, wenn ich einge -
laden bin. Ich habe mich auch daran gewöhnt,
dass es dann oft nur eine Tasse Kaffee und zwei,
drei Kekse gibt. Ich finde es sogar sehr praktisch,
dass man nicht den Kühlschrank leer essen und
literweise Wodka trinken muss, um zu zeigen,
wie großzügig man den Gastgeber findet.
Auch ganz angenehm: Wenn man sagt, dass
man gehen muss, lassen die Deutschen einen
einfach gehen. Sie erwarten nicht, dass man
hundert Mal sagt, dass alles fantastisch ge -
schmeckt hat und eine Million Mal verspricht,
ganz bald wiederzukommen. Noch nie bin ich
aus einer deutschen Wohnung auf allen vieren
gekrochen – begleitet vom Gastgeber, der einen
unbedingt noch bis zur nächsten Busstation brin-
gen will.
Die Deutschen schließen einfach die Tür.
Freundlich und ohne schlechtes Gewissen. Ganz
nach dem lustigen deutschen Sprichwort: „Der
Gast ist wie ein Fisch: Nach drei Tagen fängt er
an, zu stinken.“ Genauso schnell und ohne gro-
ßes Trara verabschieden sie sich auch selbst. Und
beweisen einmal mehr, wie nüchtern sie sind.
Die Deutschen bringen sogar ihr eigenes
Essen mit. Ich habe inzwischen einen ganz
hohen Grad der Integration erreicht: Wenn mich
jemand fragt, ob er etwas mitbringen soll, sage
ich voller Freude: Ja! Und nenne ein paar
Sachen. Meine Oma wäre in Ohnmacht gefallen.
Auch die anstrengende Zuprostkultur habe
ich hinter mir gelassen. In Deutschland können
ganze Jubiläumsfeiern und Hochzeiten ohne
einen Toast stattfinden. Man sitzt da, oft in Jeans
und T-Shirt, isst und trinkt, ohne andere mit
Glückwünschen und Danksagungen zu belästi-
gen. Die Deutschen sind Traumgäste! Bis auf
ihre coolen, dreckigen Schuhe vielleicht ... 2
die Zw„ngsarbeiterin, Frau, die zur Strafe unter -nen schlechten Bedingungen
schwere körperliche Arbeit tunmuss
die Bes„tzungszone, -n ≈ Zone, in der Militär regiert
die Demontage, -n franz. hier: Fabrikanlagen in einzel-ne Teile machen und weg-bringen
die Sp¢cke ≈ Wasser aus dem Mund
ents¡tzt schockiert
der B•rgersteig, -e Weg für Fußgänger neben derStraße
die Tuberkulose- ≈ Tuberkulosekrankheiterkrankung, -endie Badezimmermatte, -n kleiner, flacher, weicher
Teppich im Badezimmer
„nbehalten nicht ausziehen
der Keks, -e ≈ sehr kleiner, flacher, harterKuchen
literweise in Mengen von einem odermehreren Litern
auf „llen vieren kriechen sich auf Händen und Knienvorwärtsbewegen
begleiten mitgehen; mitkommen
das schl¡chte Gew“ssen hier: Gefühl, etwas Falscheszu tun
das Spr“chwort, ¿er ≈ bekannter Satz
ohne großes Trara ohne Lärm; ohneProbleme
n•chtern hier: emotional
der hohe Grad der Intensität, wie stark manIntegration integriert ist
“n Ohnmacht f„llen ≈ in ein kurzes Koma fallen
die Zuprostkultur hier: ≈ Kultur, in der man sich zuprostet und dabei einen Toast ausspricht
(zuprosten vor dem Trinken von Alkohol„Prost!“ sagen)
die Jubiläumsfeier, -n Feier eines Geburtstags oderJahrestags
die D„nksagung, -en formelles, offiziellesAussprechen eines Dankes
belæstigen ≈ auf unangenehme Art stören
Der Gast ist wie ein Fisch: Nach drei Tagen
fängt er an, zu stinken.
Lädt man Deutsche zu sich ein,
kann es anstrengend werden. Ihre
Schuhe ziehen sie an der Haustür
nämlich sicher nicht aus. Auch
beim Essen sind sie spartanisch –
bringen es aber oft selbst mit.
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Nächsten Monat in Deutsch perfekt
Das Februar-Heft gibt es ab 29. Januar
TV-Small-Talk: Reden Sie mit!
Sie sind Kult. Jeder kennt sie – und alle
reden darüber: das Wichtigste zu den
populärsten TV-Serien und Sendungen.
Damit reden Sie beim Small Talk mit.
Alles über Geld
Wie wichtig ist es für junge Deutsche?
Was machen sie damit? Und vor allem:
Wie viel Geld haben sie eigentlich?
IN DEN NÄCHSTEN MONATEN
Hamburg
Deutschlands Weltmetropole
Arbeitsmarkt
Wo Deutschland Sie braucht
Nordrhein-Westfalen
Ein DDeutsch-pperfekt-Spezial
Deutsch beim Arzt
Der Sprachretter für Krankheitstage:
24 Extraseiten gratis im Heft zum Heft!
Das große Paket aus Sprachtipps und viel
Service für den Besuch beim Arzt – im
praktischen Jackentaschenformat.
Wintersport
Zwei österreichische Dörfer streiten
seit Jahren darum, in welchem von beiden so
viel Schnee fällt wie an keinem anderen Ort in
Europa. Für Urlauber ist das kein Problem: Die
beiden sind Nachbarn – und zwei der besten
Wintersportziele in Deutschland, Österreich und
der Schweiz, die wir vorstellen.
FOTOS: W
ARTH-SCH
RÖCKEN
TOU
RISMU
S; ISTOCK/TH
INKSTO
CK
Glücklich sein
Glück möchte jeder haben. Aber wie funktioniert
der Cocktail der Euphorie? Und warum sind die
Westdeutschen zufriedener als die Menschen im
Osten des Landes? Im dritten Teil der Serie
„Anatomie einer Nation“ zeigen wir, wo und wie
das Glück in Deutschland zu finden ist.
69_DP_0114.pdf 169_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5103.12.13 15:51
Frank-JürgenSchmidt?
D-A-CH-Menschen
Einer von 98 Millionen:
Wie denken Sie über das Leben,
70 1/14
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MITTEL
Was ist Heimat für Sie?Ein Lebensgefühl. Mit Breese, meinem Dorf,fühle ich mich sehr stark verbunden. Hier habeich meine Frau kennengelernt, mein Sohn isthier groß geworden. Ich freue mich immer wie-der, nach Hause zurückkommen zu können.
Was lieben Sie an Ihrem Beruf?Er ist nicht langweilig. Als Kapitän fahre ichimmer wieder in neue Gebiete, lerne Men-schen kennen, muss Probleme lösen. Ich binzuständig für den kompletten Betrieb auf derHamburg Express. Aufgerichtet wäre sie sohoch wie der Berliner Fernsehturm. Und wennman alle Container einen hinter den anderenstellen würde, wäre die Strecke fast 80 Kilome-ter lang. Die Verantwortung ist groß. Aber manlernt, damit umzugehen.
Was fehlt Ihnen, wenn Sie unterwegs sind?Der tägliche Austausch mit meiner Familie. Wirkönnen ziemlich günstig telefonieren und auchE-Mails schreiben. Aber das kann den direktenKontakt nicht komplett kompensieren, geradejetzt, wo ich einen Enkel bekommen habe.
Worauf sind Sie stolz?Auf meine Frau, meinen Sohn und meine Arbeit.
Was hoffen Sie, bleibt einmal von Ihnen?Dass die jungen Leute, mit denen ich zusam-mengearbeitet habe, sagen: Das haben sie beimir gelernt. Wissen ändert sich ja schnell. Aberdie Umgangsformen zwischen den Menschen,die würde ich gerne verbessern.
Wie wichtig ist Religion für Sie?Ich gehöre keiner Konfession an. Ich denkeaber, dass ich religiös bin. Die universellenGebote finde ich sehr wichtig. Deshalb findeich auch Religion wichtig.
Wo wollen Sie alt werden?In meiner heimatlichen Umgebung, bei mög-lichst intakter Natur. Bei uns ist die auch nochrelativ intakt. Hier wohnen nämlich so wenigeMenschen wie in kaum einem anderen TeilDeutschlands. Dafür, dass die Natur so bleibt,will ich in Zukunft aktiv werden.
Was war das größte Glück Ihrer Jugend?Zu erfahren, dass ich bei der Seefahrt anfangenkann. Das war der Schlüssel, um in die Welt zukommen. Ich habe noch richtig Matrosegelernt, später Nautik studiert und auch nochein technisches Patent gemacht. Mit der Ham-burg Express wurde 2012 ein Traum wahr.
Was war die größte Überraschung IhresLebens?Der Mauerfall. Ich musste mich komplett neuorientieren und alles infrage stellen, was malrichtig gewesen war. Für mich ist damals eineWelt zusammengebrochen. Dass ich danach soweit kommen würde, hätte ich nie gedacht.2 Interview: Jörg Walser
die Seefahrt Schifffahrt auf dem Meer
der Schl•ssel, - hier: ≈ Hilfe, durch die ein Zielerreicht werden kann
s“ch verb¢nden fühlen ≈ eine positive Beziehung m“t haben zu
der Betrieb hier: alle Aktivitäten an Bord
aufgerichtet hier: so, dass das Schiff in seinerganzen Länge in vertikalerPosition ist
der F¡rnsehturm, ¿e sehr hoher Turm, über denRadio- und Fernsehprogrammegesendet werden
die Str¡cke, -n Weg
¢mgehen m“t hier: auf positive Art arbeiten mit
der Austausch hier: Unterhaltung; Gespräch
die }mgangsform, Normen im Zusammenleben, -en z. B.: Wie grüßt und isst man
richtig, wie zieht man sich richtig an?
„ngehören hier: haben
das Gebot, -e Sache, die man (nicht) tun soll
möglichst int„kt so intakt wie möglich(int„kt kaputt)
erfahren hier: eine Information bekom-men
der Matrose, -n Person, die beruflich auf einemSchiff arbeitet
die Nautik ≈ Wissen über Navigation
das Pat¡nt, -e hier: amtliches Dokument, daszeigt, dass man eine beruflicheQualifikation erreicht hat
Ein Traum w¢rde wahr. ≈ Ein großer Wunsch wurde Wirklichkeit.
der Mauerfall Öffnung der Grenze zwischen West- und Ostdeutschland
infrage stellen hier: nachdenken, ob im politi-schen System alles richtig war
zus„mmenbrechen hier: kaputtgehen
hætte ... ged„cht Konj. II der Vergangenheit von:denken
„Die Seefahrt war derSchlüssel, um in die Welt
zu kommen.“
Als Kapitän ist er sechs Monate
im Jahr auf den Weltmeeren
unterwegs, auf einem der größ-
ten deutschen Containerschiffe.
So global der 57-Jährige arbeitet,
so wichtig ist ihm seine Heimat –
ein kleines Dorf in Brandenburg.
Eine Übung zudiesem Text
finden Sie aufSeite 39.
70_DP_0114.pdf 170_DP_0114.pdf 1 03.12.13 15:5103.12.13 15:51
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Die jungen Seiten von
Januar 2014Alle Texte auf Stufe A2
Seite 4
LEICHT
Auf nach Frankfurt!
Bavaria FilmstadtDas Kino wie Insider sehenSeite 6
Internationale Deutscholympiade 2014 – bist du dabei?
0001_DP_deins_01-14.pdf 10001_DP_deins_01-14.pdf 1 04.12.13 12:3604.12.13 12:36
KALEIDOSKOP
21/14
Windsurfer mögen den Winter nicht. Denn wie sollen sie da ihrenSport machen? Die Ausrüstung kommt also jedes Jahr in den
Keller. Aber das muss nicht sein. Es gibt nämlich eine Alterna-tive: Surfen auf Schnee und Eis. Man braucht dazu ein speziel-les Surfbrett, das auf diesem Material funktioniert – denSnowfer. Das Brett ist etwa zwei Meter lang und hat Kufen. Istgenug Wind da, können Schneesurfer sehr schnell werden:Möglich ist ein Tempo von fast 80 Kilometern pro Stunde. Be-
sonders schwer ist der Sport nicht. Windsurfer fühlen sich aufdem Snowfer meistens sofort sicher.
begleiten hier: zusammen auf Tour gehen mit
auf die Tour k¶mmen gemeint ist hier auch (bei betontem „die“): etwas (wie-der) bei einer anderen Person versuchen, zu bekommen
präsentieren hier: offiziell vorstellen
die Ausrüstung, -en hier: Dinge: Man braucht sie zum Surfen.
das Surfbrett, -er Sportgerät: Darauf stellt man sich zum Surfen.
¡twa nicht ganz genau; circa
die Kufe, -n hier: langes, dünnes Metallteil unten am Surfbrett
das T¡mpo Schnelligkeit: Wie schnell fährt jemand?
Im August hat Rapper Eko Fresh sein siebtes Solo-album publiziert, Eksodus. Damit war er das erste
Mal auf Platz eins der deutschen Charts. Aber seineFans wollen ihn natürlich nicht nur zu Hause hören. Fürsie gibt es eine gute Nachricht: Ende Januar startetEko Fresh seine Tour und besucht 14 Städte inDeutsch land, Österreich und der Schweiz. Er ist nichtallein – Rapper MoTrip („Guten Morgen NSA“) beglei-tet ihn. Das Motto des Duos ist Programm: „Jetztkommen wir wieder auf die Tour.“ Die beiden wollendem Publikum nicht nur bekannte Hits präsentieren.Premiere feiern sollen auch neue Songs. Für Fansdes Deutsch-Rap wird die Tour ein Spaß.
Surfen im
Schnee
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Viel Geld braucht man nicht. Auch kein Abituroder andere Prüfungen. Man muss auch nichtzu einer bestimmten Uhrzeit da sein. Nötig istaber Internet. Dann kann man Online-Kursevon bekannten Universitäten besuchen – kostenlos. 2011 hat der deutsche Stanford-Professor Sebastian Thrun damit angefan-gen. 160 000 Menschen haben seinen Kursüber künstliche Intelligenz besucht – mehrals zehnmal so viele Studenten, wie die kali-fornische Universität insgesamt hat. Jetztgibt es auch in Europa Online-Kurse in mehre -ren Sprachen (www.openuped.eu). Alle, diesehr gut Deutsch sprechen, können auf dieserWebseite Kurse besuchen: www.iversity.org.
der Br“nger(Nomen)
In der Alltagssprache ist eine Sache der
Bringer, wenn sie einen positiven Effekt
hat oder sehr gut ist: „Hey, hast du schon
Teil 2 von Der Hobbit gesehen? Den Film
musst du dir unbedingt ansehen, der ist
echt der Bringer!“
Auch eine Person kann damit gemeint sein:
„Wir haben einen neuen Nachbarn be -
kommen. Aber der ist leider nicht so
der Bringer! Er ist ziemlich langweilig.“
DEIN WORT
Mit neun Jahren
schreibt Maximilian
Janisch an seiner
Schule die Matura in
Mathematik. Bei der Prüfung in der Nähe von Zürich
hat er einen Comic dabei – weil er sich keine vier
Stunden konzentrieren kann. Also liest er, wenn er
eine Pause braucht. Seine Note am Ende: sehr gut. Er
weiß jetzt, dass er in der Schule in Mathematik nichts
mehr lernen kann. Also wollen seine Eltern einen
Platz an der Eidgenössischen Technischen Hochschule
Zürich (ETH) für ihn. Aber die ETH akzeptiert einen so
jungen Studenten nicht. Auch die Universität Zürich
lehnt ab. Jetzt gibt es einen Kompromiss: Das Mathe -
matik-Genie darf an einem speziellen Programm der
Universität Zürich teilnehmen. Alle zwei Wochen hat
der jetzt Zehnjährige Privatunterricht bei einem Pro-
fessor. Zur Schule geht er trotzdem noch – zusammen
mit 14-Jährigen. Maximilian hat nämlich schon drei
Klassen übersprungen.
das Abitur Prüfung am Ende vom Gymnasium
best“mmte (-r/-s) hier: so, dass es eine Norm oder Ver-einbarung gibt
die k•nstliche Können mancher Computerprogramme,Intellig¡nz menschliche Intelligenz zu imitieren
insges„mt/“nsgesamt im Ganzen
mehrere (-r/-s) ein paar; mehr als zwei
die Matura Prüfung am Ende vom Gymnasium
österr., schweiz.
eidgenössisch schweizerisch
die Hochschule, -n Universität
„blehnen Nein sagen zu
überspr¢ngen Part. II von: überspringen = hier: einen Teil
der Klassen der Grundschule nicht machen
0003_DP_deins_01-14.pdf 10003_DP_deins_01-14.pdf 1 04.12.13 12:3604.12.13 12:36
FOTOS: ID
O 20
12 (3)
Daniel, du bist 2012 bis ins Finale
der IDO gekommen. War das kompli-
ziert?Es war kompliziert. Die ganze Olympiade
hat aus drei Runden bestanden. Erst in
der Schule, dann in unserer Hauptstadt
Sofia. Dort war ich der Beste auf dem
Niveau B2. Zusammen mit einem
Mädchen, der Besten auf dem
Niveau A2, durften wir nach
Frankfurt zum Finale reisen.
Wie war es dort?
In Frankfurt waren 100 Jugendli-
che aus 50 Ländern. Wir waren eigent-
lich die Besten auf der ganzen Welt. Aber
das Problem war, dass wir verschiedene
Niveaus hatten. Deshalb hat es mit einem Ein-
stufungstest begonnen. Komischerweise hatte ich
Niveau C1.
Dann habt ihr Aufgaben bekommen. Was zum
Beispiel?Zuerst mussten wir in die Stadt gehen, um für eine
Wandzeitung zu recherchieren. Manche haben zum
Beispiel über die S-Bahn geschrieben, weil sie noch
Spiel, Spaß, Sprache
Millionen Deutschschüler sind zur Internationalen
Deutscholympiade (IDO) 2014 eingeladen. Die Besten aus
rund 60 Ländern reisen im August nach Frankfurt zum
Finale – wie der Bulgare Daniel Lyubomirov (18) vor zwei
Jahren. Bist du dieses Mal vielleicht auch dabei?
nie eine S-Bahn gesehen haben. Ich war im Bankenviertel.
Zu der Zeit war dort ein Zeltlager der Occupy-Frankfurt-Bewe-
gung, die gegen die Banken protestiert hat. Ich habe einen der Pro-
testierer für meine Zeitung interviewt.
Später habt ihr in der Gruppe gearbeitet?
Ja, jede Gruppe musste eine Szene aus einem Märchen so beschreiben, dass
ein Künstler ein gutes Bild davon malen konnte. Da mussten wir zeigen,
wie gut wir Deutsch sprechen. In meiner Gruppe waren Teilnehmerinnen
aus Kanada, Serbien, Albanien und Belgien.
Und ihr habt die ganze Zeit Deutsch gesprochen?
Auf jeden Fall! Wir konnten auch alle Englisch, aber das war nicht das
Ziel. Die Leute hatten Spaß am Deutschsprechen. Das hat sich auch
im dritten Teil gezeigt. Wir mussten eine Präsentation über ein
Thema machen. Meine Gruppe hat sich für eine Talkshow über Geld
die R¢nde, -n hier: eine von mehr als zwei Phasen
aus ... best„nden Part. II von: bestehen aus ... ≈ gemacht sein aus ...
das Niveau, -s franz. hier: ≈ Qualität der Sprachkenntnisse
der Einstufungstest, -s hier: Test: Damit findet man das richtige Niveau für die Olympiade.
komischerweise hier: so, dass er nicht verstanden hat, warum das so war
die W„ndzeitung, -en hier: großer Bogen Papier: Darauf macht man Zettel mit Informa -
tionen und Bildern.
recherchieren franz. nach genauen Informationen suchen
das B„nkenviertel, - Stadtteil: Dort gibt es viele Banken.
das Z¡ltlager, - Ort: Dort gibt es viele Zelte.
(das Z¡lt, -e Konstruktion aus Plastik und langen, dünnen Metallteilen: Man
stellt sie draußen auf und kann darin schlafen.)
die Bewegung, -en hier: organisierte Gruppe mit der gleichen Idee
das Märchen, - ≈ fantastische Erzählung, z. B. „Hänsel und Gretel“
der K•nstler, - Person: Sie macht ästhetische Dinge, z. B. Bilder oder Skulpturen.
malen ein Bild machen, z. B. mit Wasserfarben
Auf jeden F„ll! hier: Sicher!
das Ziel, -e hier: Resultat: Das will man erreichen.
das Thema, Themen hier: Inhalt der Präsentation
GlücklicherZweitbesterDaniel
Lyubomirov41/14
0004_DP_deins_01-14.pdf 10004_DP_deins_01-14.pdf 1 04.12.13 12:3604.12.13 12:36
1/14
entschieden. Am letzten Tag haben wir mit anderen
Teilnehmern nicht nur Adressen getauscht, sondern
auch ein paar Münzen aus verschiedenen Ländern.
Was hat dich überrascht in Frankfurt?
Wenn man sich in Deutschland die Nase putzt, macht
man das laut. Wir machen das diskreter. Überrascht hat
mich auch die Internationalität der Stadt. Die Menschen
sprechen einen dort auf Deutsch an, aber genauso auf
Englisch. Außerdem waren die Deutschen gar nicht
immer pünktlich – auch die Betreuer haben sich mal ver-
spätet! Das war ein Kulturschock. In Bulgarien denken
viele, dass die Deutschen kalt und sehr pragmatisch sind.
Aber das sind eigentlich ganz freundliche und hilfsbe-
reite Leute.
Ist dein Deutsch besser geworden?
Definitiv! An manchen Tagen habe ich den ganzen Tag
kein Wort auf Bulgarisch gesagt. Das war ein ganz groß-
artiges Gefühl. Außerdem sprechen die Deutschen ganz
anders, als wir es aus dem Unterricht kennen. Gar nicht
so formell.
Am Ende warst du Zweitbester auf dem Niveau C1.
Was war das für ein Gefühl?
Das war großartig. Als ich meinen Namen gehört habe,
haben mir die Worte gefehlt. Ich habe einen Laptop
gewonnen. Den benutze ich immer noch. Es hat
mich überrascht, dass ich so ein tolles
Geschenk bekomme. Das war einer der
glücklichsten Tage meines Lebens.
Was willst du jetzt machen?
Im Mai bin ich mit der Schule fertig.
Ich werde mich um ein Stipendium
bemühen, um später in Deutschland
studieren zu können. Ich weiß noch
nicht genau was. Aber es geht in die
technische Richtung. Dafür ist
Deutschland extrem populär.
Interview: Jörg Walser
DIE OLYMPIADE
Von Afghanistan bis Zypern – rund um den Globus startet die Inter- nationale Deutscholympiade, diesmal in rund 60 Ländern. Alle zwei Jahrelädt das Goethe-Institut Deutschschüler im Alter von 14 bis 19 Jahren zudem Wettbewerb ein. Mehr als zwölf Millionen aus der ganzen Welt sind2014 eingeladen. Chancen haben nicht nur Teilnehmer, die die Spracheschon besonders gut sprechen. In Vorrunden sucht jedes Teilnehmerland
die besten Deutschschüler in zwei Niveaustufen. Die beiden reisen inBegleitung eines Lehrers nach Frankfurt am Main: In der Banken-Metro-pole findet vom 3. bis zum 16. August das Finale statt. Wichtig ist dabeinicht nur, wie gut die Teilnehmer Deutsch sprechen. Extrapunkte gibt esauch für besonders originelle Arbeiten und Antworten. Außerdem gibt es
ein großes Begleitprogramm. Darin lernen die Finalisten mehr überDeutschland. Zu gewinnen gibt es Praktika in deutschen Firmen, einSchnupperstudium an einer deutschen Universität und viele andere
Preise. Mehr Informationen stehen auf www.goethe.de/ido/2014.
Mit einem Premium-Abo kannst du diesen Text hören: www.deutsch-perfekt.com/service
der W¡ttbewerb, -e ≈ Suche nach den Bestendie Vorrunde, -n Phase der Qualifikationdie Niveaustufe, -n franz. hier: Qualität der Sprachkenntnissedie Begleitung von: begleiten = mitkommendas Begleitprogramm, -e hier: Programm: Es findet neben dem Wettbewerb statt.das Schn¢pperstudium, Studium: Man bekommt die Chance, ein Studium -studien kennenzulernen.der Preis, -e hier: Ding oder Geld: Ein Gewinner bekommt es.
InternationalDie 100 Teil -nehmer aus 50 Nationen
2012 vor demFrankfurter
Rathaus
5
GruppenarbeitAlle sprechen Deutsch
entschieden Part. II von: sich entscheiden für ≈ wählen
tauschen etwas geben und etwas anderes dafür bekommen
die M•nze, -n Geldstück
s“ch die Nase p¢tzen mit einem kleinen Stück Papier oder Stoff die Nase sauber
machen
„nsprechen sprechen zu; als Erster ein Gespräch anfangen
der Betreuer, - hier: Person: Sie kümmert sich um Jugendliche.
h“lfsbereit so, dass man gerne hilft
großartig toll
das Gefühl, -e Emotion
das Stip¡ndium, hier: Geld für Studenten von Universitäten oder Organisationen:
Stip¡ndien So können sie ohne finanzielle Probleme studieren.
s“ch bemühen ¢m hier: viel arbeiten/tun, weil man etwas bekommen möchte
die R“chtung, -en hier: ≈ Sektor
0005_DP_deins_01-14.pdf 10005_DP_deins_01-14.pdf 1 04.12.13 12:3604.12.13 12:36
FOTOS: CLAUDIA MAY; BAVARIA FILM
STADT (2)
1/146
Die Magie des Films
In einem der größten deutschen Filmstudios können Besucher Führungenmachen und in ein ganz spezielles Kino gehen. Im Süden von München hat
Claudia May die Bavaria Filmstadt mit ihren vielen Extras besucht.
Besonders neugierig auf das 4-D-Kino Verena aus Wien
gesp„nnt ≈ sehr neugierig
]s geht los. Es beginnt. / Es fängt an.
s“ch bewegen hier: schnell die Position ändern
die [chterbahn- Fahren mit einer Achterbahn
fahrt, -en(die [chterbahn, Bahn mit kleinen Wagen: Sie fahren auf
-en Gleisen nach oben und unten.)
der S“cherheits- hier: schweres, dickes Metallteil: Es soll
bügel, - helfen, dass ein Kinobesucher sich nicht
verletzt.
w“ld hier: ≈ verrückt und mit viel Energie
der Kaiser, - oberster Monarch
die Baumrinde, ≈ harte, dünne, äußere Seite von einem
-n Baum
nah hier: direkt; genau neben oder vor
blasen auf hier: Luft lassen auf
v¶ll hier: total; ziemlich
die Kul“sse, -n hier: Dekoration/Ort: Dort spielt ein Film.
Die Tür öffnet sich. Schnell setzen sich alle auf
einen Sessel – und 3-D-Brillen auf die Nase. Die
Hände nehmen die Besucher nach oben, damit sich
der Sicherheitsbügel schließen kann. Es wird dun-
kel. Dann sehen sie Lissi, eine Figur aus dem
Animationsfilm Lissi und der wilde Kaiser. Sie steht
in den Bergen und will schnell weg. Also nimmt sie
ein Stück Baumrinde und startet eine schnelle
Snowboardfahrt. Die Besucher sehen Lissis
Perspektive: Sie fahren gefährlich nah an Bäumen
vorbei, fallen viele Meter nach unten. Immer bewe-
gen sich die Sessel mit. Als dann noch Wind auf das
Publikum geblasen wird, ist die Illusion komplett.
Nur rund fünf Minuten dauert die wilde Fahrt.
„Voll cool, aber meine Brille ist runtergefallen“,
sagt ein Junge. „Und als der Wind dann gekommen
ist … super“, antwortet sein Freund. Sie möchten
den Film gern noch einmal sehen. Aber die nächs-
te Gruppe wartet schon. Und Ombeline will jetzt in
die Kulissen der Filmstadt.
Verena steht im Regen und wartet. Sie kommt
aus Wien, zusammen mit ihrer Mutter besucht
sie die Bavaria Filmstadt. Für die 15-Jährige ist es
eine Premiere. „Ich bin besonders gespannt, wie das
4-D-Kino ist“, sagt sie. „So etwas sieht man nicht
jeden Tag.“ Aber noch muss sie warten. Das Kino und
die Filmstadt darf man nur als Teilnehmer einer Füh-
rung besuchen. „Wer hat die Tour um 10.17 Uhr?“,
ruft eine Frau. Schon geht es los, zu Fuß über das
große Areal. Geführt wird die Gruppe von Ombeline.
Sie wird die nächsten zwei Stunden viel erzählen und
erklären.
Zuerst geht es zum 4-D-Kino, auf das Verena so
gespannt war. Im Foyer läuft ein Sicherheitsfilm.
Anders als bei einem 3-D-Film bewegen sich in die-
sem Kino auch die Sessel, auf denen das Publikum
sitzt – schlecht für Menschen mit Herzproblemen.
Ist das 4-D-Kino also schlimmer als eine Achter -
bahnfahrt?
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71/14
Alle steigen in einen Zug ein. Denn das Areal
mit seinen vielen Studios ist ungefähr 300000
Quadratmeter groß. Die Gruppe wird noch größer:
Eine Berufsschulklasse aus Mainz (Rheinland-Pfalz)
kommt dazu. Die 20 Schüler mit ihren zwei Lehre -
rinnen haben die Tour ohne 4-D-Kino gebucht.
Der Zug hält vor einer großen Halle. Ombeline
führt in einen dunklen Raum. Vorn steht ein
Polizeiauto. „Wer möchte bei einem kleinen Film
mitmachen?“, fragt sie. Fabio und Thomas aus der
Berufsschulklasse gehen nach vorn. Fabio spielt
einen Dieb, der das Auto stehlen will. Er steigt ein
und fährt los. Natürlich fährt das Auto nicht wirk-
lich. Hinter ihm bewegt sich eine Wand, auf der
Häuser und Straßen zu sehen sind. Eine Illusion für
das Publikum vor dem Fernseher.
Thomas will den Dieb stoppen. Er läuft vor das
Auto und tut so, als ob das sehr schwierig ist. Das
Publikum soll nämlich denken, dass das Auto sehr
schnell fährt. Aber Thomas vergisst nach kurzer
Zeit das Laufen. Es sieht sehr lustig aus. Die ande-
ren lachen. „Steig aus!“, ruft er dem Dieb zu. Er
versucht, böse zu sein. Das Publikum lacht noch
lauter. Am Ende dürfen sich die beiden 18-
Jährigen verbeugen.
Zum Glück müssen sie beim nächsten Stopp
nichts machen. Die ganze Gruppe geht in die
Film kulisse von Das Boot. Der international
bekannte Film hat 1981 Premiere gehabt. Fabio
und die meisten seiner Schulkollegen kennen ihn
aber nicht. Interessant ist ein historisches U-
Boot trotzdem. Aber mehr ist es für die Teenager
nicht. Eine Magie fühlen nur Besucher, die den
Film gesehen haben.
Dann gibt es aber wieder zwei Stationen, wo sie
mitmachen dürfen. In einem Studio erklärt
Ombeline, wie die Wetternachrichten gemacht wer-
den. Die Gäste dürfen auch selbst versuchen, zu
moderieren. Das Studio ist komplett grün. So ist es
möglich, Regen, Sonne und Wolken digital in das Fernsehbild ein-
zuarbeiten. Besonders lustig sieht es aus, wenn jemand mit grüner
Jacke oder grünem Pullover im Studio steht. Dann fliegen die
Wolken über den Körper. Für Fabios Berufsschulklasse ist das inte-
ressant, aber nichts Neues. Sie sind schon lange in der digitalen Welt
zu Hause.
Später darf Fabios Klassenkamerad Aeneas eine kurze Episode
aus der Fernsehserie „Sturm der Liebe“ spielen. Es ist einer der weni-
gen Momente, in denen Aeneas keine Kamera in der Hand hält. Er
will nämlich einen Film für seine Freunde machen, der alle an die
Fahrt nach München erinnern soll. Aber ist es nicht paradox, einen
Film über Filme und eine Filmstadt zu machen? Er muss lachen. „Ich
mag es, wenn ich ein Prinzip ad absurdum führen kann“, sagt er.
Kurze Zeit später ist die Führung zu Ende. 2
die H„lle, -n sehr großer, hoher Raum
der Dieb, -e Person: Sie nimmt anderen etwas weg.
stehlen etwas nehmen, was jemand anderem gehört
losfahren beginnen, zu fahren
die W„nd, ¿e hier: technische Konstruktion: Darauf zeigt man Filme oder
Bilder.
so tun, „ls ¶b ... ... simulieren
schwierig ÷ leicht
zurufen von weit weg rufen
s“ch verbeugen hier: mit Kopf und Oberkörper nach unten gehen, um Danke
für den Applaus zu sagen
das Boot, -e Schiff; hier: U-Boot = Schiff: Es kann unter Wasser fahren.
moderieren hier: sagen, wie das Wetter wird
digital so, dass mit Computern gearbeitet wird
einarbeiten hier: machen, dass man sie später im Fernsehbild sehen kann
der Kl„ssen- Junge: Er geht in die gleiche Klasse.
kamerad, -en
der St¢rm, ¿e sehr starker Wind; hier: starke Emotionen wegen
… „d abs¢rdum zeigen, wie absurd … ist
führen
Filmstudio (links) und Wetterstudio (rechts) Mehr als300 000 Menschen besuchen die Filmstadt pro Jahr
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¢
, ¿er
Gegenteil von ...langer, betonter Vokalkurzer, betonter VokalPlural-Formen
81/14
RÄTSEL
lockere UmgangssprachenegativVorsicht, vulgär!ungefähr, etwa≈
Die Lösung findest du imnächsten Heft –und schon jetztim Internet:www.deins.de/loesung
CARTOON
: DIEKLEIN
ERT.DE/G
UN
GA.D
E
Lösung vom Rätsel 12/2013Waagerecht: 1. -geschenke; 2. Briefkasten; 3. Glas; 4. auf; 5. nie; 6. -bratenSenkrecht: 1. gern; 2. Croissant; 3. fuer; 4. an-; 5. dauern; 6. muede
Das musst du wissen über den 1. JanuarFÜNFPUNKTE
n Der 1. Januar ist ein populärer Tag für
gute Vorsätze: Manche wollen nicht
mehr rauchen, andere mehr Sport
machen. Viele Fitnessstudios sind des-
halb am Anfang des Jahres sehr voll.
n Pünktlich zu Beginn des neuen Jahres
treten auch neue Gesetze oder Ände-
rungen von Gesetzen in Kraft. 2014
zum Beispiel bei den steuerlichen Re-
gelungen zu Reisekosten.
n Der 1. Januar ist der erste Tag des
Gregorianischen Kalenders und damit
der erste Tag des neuen Jahres. Deshalb
hat er auch den Namen „Neujahr“.
n Für die meisten Menschen ist dieser
Tag ein Feiertag – Urlaub haben aber
nicht alle. Viele Menschen lassen an
Silvester Glas und anderen Müll auf
Plätzen und Straßen liegen. Deshalb
hat die Straßenreinigung an Neujahr
besonders viel zu tun.
n Auch Sportler sind an dem Tag aktiv:
zum Beispiel beim traditionellen Neu-
jahrsspringen in Garmisch-Partenkir-
chen (Bayern).
CARTOON
das Silv¡ster letzter Tag im Jahr; 31. Dezember
der Sp¶rtler, - Person: Sie macht viel Sport.
das Neujahrs- von: an Neujahr Ski springen = springen an Neujahr mit zwei langen Teilen
einen Berg hinunterfahren und einStück weit fliegen
der Vorsatz, ¿e ≈ Sache: Man will sie in der nächs -ten Zeit tun oder nicht mehr tun.
das F“tness- Sportklub: Dort trainiert man an studio, -s Geräten.
“n Kr„ft treten ≈ offiziell richtig werden
das Ges¡tz, -e schriftliche Norm: Die Regierungmacht sie, und alle müssen sichdaran orientieren.
die Regelung, ≈ Norm: Sie sagt, was gemacht -en werden soll.
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deins! liegt jeden Monat Deutsch perfekt bei. Alle Texte sind auf Stufe A2 des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.ABONNENTEN- UND KUNDENSERVICESpotlight Verlag GmbH, KundenbetreuungPostfach 1565, 82144 Planegg/DeutschlandTel. +49 (0)89/8 56 81-16, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected], Trainer und Firmen:Tel. +49 (0)89/8 56 81-150, Fax+49 (0)89/8 56 [email protected]
HERAUSGEBER UND VERLAGSLEITERDr. Wolfgang StockCHEFREDAKTEUR Jörg WalserREDAKTION Petra Daniell, Barbara Duckstein (in Eltern-zeit), Katharina Heydenreich, Sonja Krell, Claudia May,Barbara Schiele, Janina Schneider-Eicke (in Elternzeit)BILDREDAKTION Judith RothenbuschGESTALTUNG BfGuK, 80469 München, Georg Lechner (Art Director)REDAKTIONELLE MITARBEIT Anne WichmannLITHO H.W.M. GmbH, 82152 PlaneggPRODUKTIONSLEITUNG Ingrid SturmVERTRIEBSLEITUNG Monika Wohlgemuth
VERLAG UND REDAKTION Spotlight Verlag GmbHPostanschrift: Postfach 1565, 82144 PlaneggHausanschrift: Fraunhoferstr. 22, 82152 PlaneggTel. +49 (0)89 / 8 56 81-0 Fax +49 (0)89 / 8 56 [email protected] Axel ZettlerTel. +49 (0)89 / 8 56 81-130DRUCK Medienhaus Ortmeier, 48369 Saerbeck
© 2014 Spotlight Verlag, auch für alle genannten Autoren und Mitarbeiter
Waagerecht (= horizontal)1. „Hast du Lust, mich am Wochenende zu …?“2. „Messer und Löffel sind schon da, es fehlt nur noch eine …“3. das Gegenteil von „Anfang“: das …4. das Gegenteil von „darunter“5. kurz für „in das“
Senkrecht (= vertikal)1. Adjektiv zu „Gift“2. „Ich bin schon sehr müde, ... ich will noch nicht ins
Bett gehen.“3. „Hey, ,dass’ schreibt man nicht mehr mit scharfem ß!“
– „Oh, diesen … mache ich immer wieder!“4. Im Winter ist die Haut oft sehr trocken.
Da braucht man eine gute …5. Der 1. Januar ist ein Feiertag. Er heißt auch: …6. positive Antwort auf eine negative Frage: …7. „Maria, dein … ist sehr schön!“ –
„Danke, findest du es nicht zu kurz?“
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