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Deutsche Akademiefür Pädagogische Führungskräfte
Folie 1Buhren 2013
Deutsche Sporthochschule KölnInstitut für Schulsport und Schulentwicklung
Die Hattie Studie und erfolgreicher Unterricht
Welche Erkenntnisse liefert die Studie zur Berliner Schulreform?
Bildungshaus Erkner 13. September 2013
Prof. Dr. Claus G. Buhren
Seminar 1„Grundlagen und Peer Reviews“
Programm und Skript
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John A. C. Hattie (2009):
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Forschungsbilanz: Zusammenfassung von Studien zum erfolgreichen Lernen
Empirische Orientierung und normative Ausrichtung Was wirkt? Was wirkt am besten? (What works best?) „Visible“: Alles was dazu beiträgt, die Wirksamkeit von
Lernprozessen sichtbar zu machen.
„Feedback to teachers helps make learning visible.“ (S. 173)
Worauf kommt es Hattie an?
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Wie ist die Studie angelegt?
15-jährige Forschungsbilanz aus über 50.000 Studien, weitestgehend aus dem englischen Sprachraum
138 Einflussfaktoren, die im Hinblick auf ihren akademischen Lernerfolg (Mathematik, Englisch) untersucht wurden
Spektrum der Untersuchungsbereiche (und Anzahl der Einflussfaktoren):
Familie (7) und Schüler (19)
Schule (28) und Curriculum (25)
Lehrperson (10) und Unterrichtskonzepte (49)
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Was ist eine Metaanalyse?
Meta-Analysen als Möglichkeit, über viele einzelne Studien hinweg Auskunft über die Wirksamkeit bestimmter Variablen zu erlangen (z. B. Klassenwiederholung),
- nicht in Form einer Inhaltsanalyse,
sondern durch ein statistisches Verfahren.
Die Einflussgrößen sind (aufgrund der bei Meta-Analysen verwendeten Methoden) miteinander vergleichbar, obwohl sie aus ganz verschiedene Studien stammen.
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Wer hat Einfluss auf akademischen Lernerfolg?
Lehrer30%
Schule5-10%
Gleichaltrige5-10%
Eltern5-10%
Schüler50%
- Schulexterne Einflüsse insgesamt: 60-70 %
- Schulinterne Einflüsse insgesamt: 30-40 %
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Vergleichen mit dem Effektmaß „d“
d < 0: Maßnahme senkt Lernerfolg
0 ≤ d < .20: kein Effekt bzw. unbedeutender Effekt
.20 ≤ d < .40: kleiner Effekt
.40 ≤ d < .60: moderater Effekt
d ≥.60: großer Effekt
Forschungsbilanz bezieht sich nur auf englischsprachige Literatur !
.40.30
.15
0
.50.60
.70
.80
.90
1.0REVERSE
Developmental
EffectsTeacher
Effects
ZONE OFDESIREDEFFECTS
Retention (hold back a year): -.16
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Was wirkt wirklich? Welche Faktoren haben auf den Lernerfolg keinen / geringen / moderaten / großen Einfluss?
Wiederholung eines Jahrgangs
Jahrgangsübergreifender Unterricht
Leistungshomogene Klassenbildung
Lehrerausbildung
Hausaufgaben
Schulleitung
Lehrerfortbildung
Metakognitive Strategien
Lernbezogenes Feedback
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9
Was wirkt wirklich? Welche Faktoren haben auf den Lernerfolg keinen / geringen / moderaten / großen Einfluss?
Wiederholung eines Jahrgangs -.16
Jahrgangsübergreifender Unterricht.04
Leistungshomogene Klassenbildung .12
Lehrerausbildung .12
Hausaufgaben .29
Schulleitung .36
Lehrerfortbildung .62
Metakognitive Strategien .69
Lernbezogenes Feedback .73
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Vorsicht mit den Ranglisten! Der erste Eindruck kann täuschen!! Die Effektstärke sagt nichts über die Qualität der
untersuchten Maßnahmen aus.
Die Effektstärke mittelt die Ergebnisse der Metastudien, manche sind sehr disparat.
Angelsächsisch geprägte Unterrichts- und Schulkultur unterscheidet sich von deutscher.
Akademischer Lernerfolg ist nur ein Teil des Bildungsauftrags.
Erst das Zusammenspiel von Variablen macht Schul- und Unterrichtsqualität aus.
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Einige Beispiele!1. Jahrgangsübergreifendes Lernen
Effektstärke .04 = keinen Effekt!Frage: warum wirkt es nicht?Antwort: weil es fast nur Ergebnisse aus Studien gibt, in denen
der Unterricht nicht an die besondere Lernsituation angepasst ist!!
„.. it is likely that teachers teach in a similar way regardless of the distribution of age range in the class, and the multi-grade classes are often split by age for grouping”! (Hattie Studie, S. 93)
Werden kooperative Lernsituationen genutzt, steigt die Effektstärke um mehr als das 10-fache!!
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Einige Beispiele!2. Offener Unterricht
Effektstärke .01 = keinen Effekt!Frage: warum wirkt es nicht?Antworten:
weil die Datenlage zu klein ist (vier Metastudien)weil die Studien veraltet sind (1980 bzw. 1982)weil es ein Definitionsproblem gibt.
Methoden des offenen Unterrichts erzielen viel höhere Effektstärken:
reziprokes Unterrichten (pupils as teachers) .74Selbstbefragungen (self-questioning) .64Lerntechniken (study skills) .59
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Einige Beispiele!3. Direkte Instruktion
Effektstärke .59 = sehr großer Effekt!Frage: warum wirkt es?Antwort: weil es sich um anspruchsvollen integrierten
Frontalunterricht (Gudjons) handelt!
„.. the teacher decides the learning intentions and success criteria, makes them transparent to the students, demonstrates them by modeling, evaluates if they understand what they have been told by checking the understanding, and re-telling them what they have told by tying it all together with closure”! (Hattie Studie, S. 206)
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Was ist Hatties „Überzeugung“?
„Schülerorientierung“: Mit den Augen der Lernenden – Die Lehrperson als Lernende.
(„when teachers see learning through the eyes of the student“; S. 238)
The teacher matters !
What teachers do matters! What teachers do matters!
What some teachers do matters!
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Die Zeit vom 3.1.2013
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Hattie und die Berliner Schulreform
Die vier zentralen Themenfelder
Duales Lernen Ganztägiges Lernen Individualisierung des Lernens Differenzierung
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Hattie und die Berliner Schulreform
Die vier zentralen Themenfelder
Duales Lernen es gibt keine vergleichbare Berufsorientierung im anglo-
amerikanischen Bildungsbereich Ganztägiges Lernen
ist im anglo-amerikanischen Bildungsbereich selbstverständlich
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Hattie und die Berliner Schulreform
Die vier zentralen Themenfelder Individualisierung des Lernens
reciprocal teaching (0.88) – Schüler als Lehrer feedback (0.74) - Rückmeldungen an Schüler/Lehrer reading/creativity/comprehension programms (0.67) self-verbalization (0.64) – Schülerselbstkontrolle
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Hattie und die Berliner Schulreform
Die vier zentralen Themenfelder Differenzierung
teacher clarity (0.75) – Klarheit der Lehrkraft problem-solving teaching (0.61) – problemlösendes
Lernen/Lehren cooperative learning (0.57) – kooperatives Lernen peer tutoring (0.55) – Schüler als Lerncoaches classroom management (0.52) - Klassenführung
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„If the teacher‘s lens can be changed to seeing learning through the eyes of students, this would be an excellent beginning.“ (Hattie 2009; Zitat S. 252, Grafik S. 238)
Handlungsperspektiven für erfolgreichen Unterricht
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Acht Aspekte zur Förderung der Unterrichtsqualität
Drei „Basisdimensionen“ (Klieme et al. 2006, S. 131) „strukturierte, klare und störungspräventive
Unterrichtsführung“ „unterstützendes, schülerorientiertes Sozialklima“ „kognitive Aktivierung“ (z. B. offene Aufgaben,
diskursiver Umgang mit Fehlern) Schülerorientierung (Förderperspektive): „Mit den Augen
der Lernenden“! Diagnosekompetenz entwickeln: Evaluative Orientierung:
„Where are you going?“, „How are you going?“, „Where to the next?“
Feedbackkultur aufbauen Lehrer-Schüler, Schüler-Lehrer, Lehrer-Lehrer, Schüler-Schüler
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Acht Aspekte zur Förderung der Unterrichtsqualität
Lehrerausbildung: Ausrichtung auf die „Basisdimensionen“ „Microteaching“ (.88)
Lehrerfortbildung: Professionalisierung (.62) Fachunterstützung:
Wirksame Lernprogramme: reading (.67) Materialien: ausgearbeitete Lösungsbeispiele (.57) advance organizers (.41)
Ermöglichende Bedingungen: Elternarbeit „Parental involvement“ (.51)
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Zugabe: Hilbert Meyer und John Hattie
Ein Vergleich der 10 Merkmale
guten Unterrichts (H. Meyer)
mit den Ergebnissen John Hatties
eine Übersicht
von Dr. Michael Mausbach (Hagen 2013)
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Literatur
Hattie, J.A.C.: Visible Learning. A synthesis of over 800 meta-analyses relating to achievement. London 2009 (deutsche Fassung 2013)
Klieme, E. u.a.: Qualitätsdimensionen und Wirksamkeit von Mathematikunterricht. In: Prenzel, M./Allolio-Näcke, L. (Hg.): Untersuchungen zur Bildungsqualität von Schule. Münster 2006
Meyer, H. Was ist guter Unterricht. Berlin 2004Steffens, U./Höfer, D.: Was ist das Wichtigste beim Lernen? Die
pädagogisch-konzeptionellen Grundlinien der Hattieschen Forschungsbilanz aus über 50.000 Studien. In: schulVerwaltung Hessen/Rheinland-Pfalz, Heft 11/2011, S. 294-298