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Seite 1 I Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019 Deutsche Bank DIE QUARTALS-ZEITUNG FÜR NIEDERGELASSENE ÄRZTE UND ZAHNÄRZTE med Nachrichten Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) tritt voraussichtlich im Januar in Kraft. Es wird den Versorgungsalltag digitaler machen. Unter anderem werden außer Ärzten weitere Gesundheitsberufe an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen. Der Gesetzentwurf unterstreicht die Chan- cen der Digitalisierung für die Versorgung. Deshalb wird der Innovationsfonds, mit dem in erster Linie digital unterstützte Anwendungen erprobt werden, bis 2024 mit jährlich 200 Millionen Euro – statt bis- her 300 Millionen – fortgeführt. Folgende Punkte sind geplant: App per Rezept Künftig sollen Ärzte Patienten Gesund- heits-Apps zulasten der Krankenkassen verordnen können. Damit die Apps zügig in die Regelversorgung gelangen, soll das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi- zinprodukte im ersten Schritt Sicherheit und Qualität der Apps prüfen. Hersteller müssen dann in der Anwendung nachwei- sen, dass die App positive Effekte auf die Versorgung hat. Kassen dürfen auch selbst in die App-Entwicklung investieren. Anbindung an Telematikinfrastruktur Wer seine Praxis nicht bis März 2020 an die TI angeschlossen hat, wird mit einer Hono- rarkürzung von 2,5 statt bisher ein Prozent sanktioniert (s. Grafik). Bis Ende Septem- ber 2020 müssen sich Apotheken anschlie- ßen, Kliniken folgen ein Jahr später. Förderung E-Arztbrief Die Vergütung für das Versenden eines E-Arztbriefes soll künftig über der Vergü- tung für den Fax-Versand liegen. Zugriff auf E-Patientenakte (ePA) Bis Jahresmitte 2021 müssen Ärzte ihrer KV nachweisen, dass sie über die notwen- digen Komponenten verfügen, um auf die ePA zuzugreifen. Ohne Nachweis droht eine Honorarkürzung um ein Prozent. Stärkung der Telemedizin Werden Videosprechstunden angeboten, sollen Ärzte auf ihrer Internetseite darüber informieren dürfen. Aufklärung und Einwil- ligung des Patienten sollen während der Videosprechstunde möglich sein. Die Nut- zung von Telekonsilen soll ausgeweitet und extrabudgetär vergütet werden. Seite 5 DVG gibt Schub für die Digitalisierung In der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland gibt es regionale Unter- schiede. Dies betrifft die Höhe der Eigen- anteile der Patienten, aber auch die Inanspruchnahme von Früherkennungs- untersuchungen. Zahnmedizinisch sind die Unterschiede schwer erklärbar. Der von der Barmer veröffentlichte Zahn- gesundheitsatlas zeigt, wie stark die Inan- spruchnahme zahnmedizinischer Leistun- gen von der Region abhängt. Mit der Veröffentlichung will die Krankenkasse erreichen, dass bundesweit hohe Stan- dards in der Versorgung erreicht oder gehalten werden. Auffällig ist der starke Unterschied zwischen westlichen und östli- chen Bundesländern beim Zahnersatz und den dafür geleisteten Eigenanteilen. Die Gesamtkosten je versorgtem Versicherten betrugen bundesweit 1.524 Euro. In den östlichen Flächenländern lag der Durch- schnittswert mit 1.274 Euro deutlich darun- ter. Deutliche Unterschiede auch beim Eigenanteil: In Bayern und Baden-Würt- temberg tragen die Patienten zwei Drittel der anfallenden Kosten für Zahnersatz per Eigenanteil, in den östlichen Flächenlän- dern liegt dieser Anteil zwischen 47 und 50 Prozent. Noch deutlicher wird der Unter- schied in absoluten Zahlen: In Bayern zah- len Patienten im Schnitt 1.228 Euro Eigen- anteil beim Zahnersatz, in Sachsen-Anhalt 628 Euro. Auch zwischen Stadt und Land gibt es Gefälle beim Zahnersatz, die Zahlen variieren zwischen neun (Berlin) und 6,4 Prozent (Saarland). Die Autoren vermuten einen Zusammenhang zum leichteren Ver- sorgungszugang in den Metropolen. Bayern und Schwaben geben beim Zahnersatz viel dazu INHALTSVERZEICHNIS MÄRKTE Zahnzusatzpolicen im Aufwind......................................2 REGIONEN Neue Arztsitze in Aussicht....................................................3 HONORAR 10,9871 Cent pro Punkt ab 2020................................4 PRAXIS DVG treibt Telemedizineinzug voran......................5 STEUERN/RECHT Hürden für Zahnersatz aus dem Ausland........6 FINANZEN | KAPITALANLAGE Warum Aktien ins Portfolio gehören ......................7 FINANZEN Bedarfsplanung birgt Chancen......................................8 Impfpflicht betrifft Ärzte gleichermaßen Die von der Bundesregierung geplante Impfpflicht gegen Masern betrifft Ärzte unmittelbar: Ab März 2020 muss das Per - sonal in medizinischen Einrichtungen wie Praxen geimpft sein, wenn die Pläne Gesetz werden. Nicht geimpfte Personen sollen nicht mehr eingestellt werden. Auch in Gemeinschaftseinrichtungen dürfen Ärzte und anderes Personal ohne Nach- weis der Impfung nicht mehr beschäftigt werden. Das Gesetz regelt zudem, dass Kinder in Betreuungseinrichtungen gegen Masern geimpft sein müssen. Bei Verstö- ßen dürfen Gesundheitsämter Bußgelder bis 2.500 Euro verhängen. Nicht zuletzt dürfen künftig Ärzte jeder Fachgruppe Schutzimpfungen vornehmen. 03 /2019 Honorarkürzungen für (Zahn-)Ärzte ohne TI-Anschluss Quelle: Gesetzentwurf DVG aktuell ab März 2020 (geplant) ab Mitte 2021 (geplant) -1 % -2,5 % -3,5 %

Deutsche Bank medNachrichten€¦ · Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi-zinprodukte im ersten Schritt Sicherheit und Qualität der Apps prüfen. Hersteller müssen dann in

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Seite 1 I Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019

Deutsche Bank

DIE QUARTALS-ZEITUNG FÜR NIEDERGELASSENE ÄRZTE UND ZAHNÄRZTE

medNachrichten

Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) tritt voraussichtlich im Januar in Kraft. Es wird den Versorgungsalltag digitaler machen. Unter anderem werden außer Ärzten weitere Gesundheitsberufe an die Telematikinfrastruktur (TI) angeschlossen.

Der Gesetzentwurf unterstreicht die Chan-cen der Digitalisierung für die Versorgung. Deshalb wird der Innovationsfonds, mit dem in erster Linie digital unterstützte Anwendungen erprobt werden, bis 2024 mit jährlich 200 Millionen Euro – statt bis-her 300 Millionen – fortgeführt. Folgende Punkte sind geplant:

App per RezeptKünftig sollen Ärzte Patienten Gesund-heits-Apps zulasten der Krankenkassen verordnen können. Damit die Apps zügig in die Regelversorgung gelangen, soll das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medi-zinprodukte im ersten Schritt Sicherheit und Qualität der Apps prüfen. Hersteller müssen dann in der Anwendung nachwei-sen, dass die App positive Effekte auf die Versorgung hat. Kassen dürfen auch selbst in die App-Entwicklung investieren.

Anbindung an TelematikinfrastrukturWer seine Praxis nicht bis März 2020 an die TI angeschlossen hat, wird mit einer Hono-rarkürzung von 2,5 statt bisher ein Prozent sanktioniert (s. Grafik). Bis Ende Septem-ber 2020 müssen sich Apotheken anschlie-ßen, Kliniken folgen ein Jahr später.

Förderung E-ArztbriefDie Vergütung für das Versenden eines E-Arztbriefes soll künftig über der Vergü-tung für den Fax-Versand liegen.

Zugriff auf E-Patientenakte (ePA)Bis Jahresmitte 2021 müssen Ärzte ihrer KV nachweisen, dass sie über die notwen-digen Komponenten verfügen, um auf die ePA zuzugreifen. Ohne Nachweis droht eine Honorarkürzung um ein Prozent.

Stärkung der TelemedizinWerden Videosprechstunden angeboten, sollen Ärzte auf ihrer Internetseite darüber informieren dürfen. Aufklärung und Einwil-ligung des Patienten sollen während der Videosprechstunde möglich sein. Die Nut-zung von Telekonsilen soll ausgeweitet und extrabudgetär vergütet werden. Seite 5

DVG gibt Schub für die Digitalisierung

In der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland gibt es regionale Unter-schiede. Dies betrifft die Höhe der Eigen-anteile der Patienten, aber auch die Inanspruchnahme von Früh erkennungs -untersuchungen. Zahnmedizinisch sind die Unterschiede schwer erklärbar.

Der von der Barmer veröffentlichte Zahn-gesundheitsatlas zeigt, wie stark die Inan-spruchnahme zahnmedizinischer Leistun-gen von der Region abhängt. Mit der Veröffentlichung will die Krankenkasse

erreichen, dass bundesweit hohe Stan-dards in der Versorgung erreicht oder gehalten werden. Auffällig ist der starke Unterschied zwischen westlichen und östli-chen Bundesländern beim Zahnersatz und den dafür geleisteten Eigenanteilen. Die Gesamtkosten je versorgtem Versicherten betrugen bundesweit 1.524 Euro. In den östlichen Flächenländern lag der Durch-schnittswert mit 1.274 Euro deutlich darun-ter. Deutliche Unterschiede auch beim Eigenanteil: In Bayern und Baden-Würt-temberg tragen die Patienten zwei Drittel

der anfallenden Kosten für Zahnersatz per Eigenanteil, in den östlichen Flächenlän-dern liegt dieser Anteil zwischen 47 und 50 Prozent. Noch deutlicher wird der Unter-schied in absoluten Zahlen: In Bayern zah-len Patienten im Schnitt 1.228 Euro Eigen-anteil beim Zahnersatz, in Sachsen-Anhalt 628 Euro. Auch zwischen Stadt und Land gibt es Gefälle beim Zahnersatz, die Zahlen variieren zwischen neun (Berlin) und 6,4 Prozent (Saarland). Die Autoren vermuten einen Zusammenhang zum leichteren Ver-sorgungszugang in den Metropolen.

Bayern und Schwaben geben beim Zahnersatz viel dazu

INHALTSVERZEICHNIS

MÄRKTE Zahnzusatzpolicen im Aufwind ......................................2

REGIONENNeue Arztsitze in Aussicht ....................................................3

HONORAR10,9871 Cent pro Punkt ab 2020 ................................4

PRAXISDVG treibt Telemedizineinzug voran ......................5

STEUERN/RECHTHürden für Zahnersatz aus dem Ausland ........6

FINANZEN | KAPITALANLAGE Warum Aktien ins Portfolio gehören ......................7

FINANZENBedarfsplanung birgt Chancen......................................8

Impfpflicht betrifft Ärzte gleichermaßenDie von der Bundesregierung geplante Impfpflicht gegen Masern betrifft Ärzte unmittelbar: Ab März 2020 muss das Per-sonal in medizinischen Einrichtungen wie Praxen geimpft sein, wenn die Pläne Gesetz werden. Nicht geimpfte Personen sollen nicht mehr eingestellt werden. Auch in Gemeinschaftseinrichtungen dürfen Ärzte und anderes Personal ohne Nach-weis der Impfung nicht mehr beschäftigt werden. Das Gesetz regelt zudem, dass Kinder in Betreuungseinrichtungen gegen Masern geimpft sein müssen. Bei Verstö-ßen dürfen Gesundheitsämter Bußgelder bis 2.500 Euro verhängen. Nicht zuletzt dürfen künftig Ärzte jeder Fachgruppe Schutzimpfungen vornehmen.

03 /2019

Honorarkürzungen für (Zahn-)Ärzte ohne TI-Anschluss

Quelle: Gesetzentwurf DVG

aktuellab März 2020 (geplant)

ab Mitte 2021 (geplant)

-1 %

-2,5 %

-3,5 %

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GESUNDHEITSMÄRKTE

Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019 I Seite 2

Honorarzuwächse trotz schwächelnder KonjunkturNach der langen Hochkonjunkturphase hat sich die Wirtschaft in Deutschland spürbar abgekühlt. In diesem Jahr wird das Wirt-schaftswachstum unter dem der Vorjahre liegen. Auf das Gesundheitswesen hat das derzeit noch keine Auswirkungen.

Die Bundesbank hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2019 in Deutschland im Sommer auf 0,6 Prozent abgesenkt. In den beiden Folgejahren rechnet sie mit einem Wachstum von 1,2 bzw. 1,3 Prozent. Trotz der Wachstums-schwäche hat der Staat im ersten Halbjahr jedoch einen Überschuss von mehr als 45 Milliarden Euro erwirtschaftet. Auf Steuern und Sozialabgaben wirken sich Konjunkturschwächen stets nachgela-gert aus. Denn Unternehmen halten ihre Beschäftigten zunächst auch in wirt-schaftlich schwächeren Zeiten – sie wollen sicherstellen, dass sie in Zeiten des Fach-kräftemangels auch bei wieder anziehen-

der Konjunktur auf steigende Nachfrage kurzfristig reagieren können. Die hohe Beschäftigung – derzeit gibt es in Deutsch-land rund 45 Millionen Erwerbstätige –

garantiert, dass der private Konsum und die Beitragszahlungen an die Sozialversi-cherungsträger unverändert hoch bleiben.

Spielraum für SelektivverträgeDamit können auch die Krankenkassen ihren Leistungskatalog finanzieren und sich Spielraum für Selektivverträge bewahren. Die Wachstumsraten im Gesundheitswesen dürften deshalb auch künftig über denen der Gesamtwirtschaft liegen. Dass die schwächere Konjunktur derzeit keine Auswirkungen auf das Gesundheitswesen hat, zeigen die Zahlen fürs erste Halbjahr 2019. Obwohl das Bruttosozialprodukt nur um 0,4 Prozent gestiegen ist, gab es deutliche Honorar-zuwächse. Übertroffen wurde der Anstieg für zahnärztliche (plus 2,1 Prozent), ärztli-che und Krankenhausbehandlungen (jeweils drei Prozent) noch vom Wachstum bei Arznei- und Verbandmitteln (4,2 Pro-zent).

Immer mehr Deutsche schließen eine private Zusatzpolice zur Gesundheitsvor-sorge ab. Allein 16 Millionen Bundesbürger haben eine Zahnzusatzversicherung. Das Gesamtvolumen, das die PKV dem deutschen Gesundheitswesen zuführen, liegt inzwischen bei 36 Milliarden Euro.

Die Deutschen sind zunehmend bereit, in Gesundheitsvorsorge zu investieren. Ende 2018 belief sich der Bestand abge-schlossener Zusatzpolicen auf rund 26 Millionen. 20 Millionen davon entfallen auf gesetzlich Versicherte. Besonders deutlich wird der Trend in Sachen Zahnheilkunde: Die Anzahl der privaten Zahnzusatzversi-cherungen ist 2018 um 343.000 Kontrakte oder 2,2 Prozent gestiegen. Damit haben nach Angaben des Verbandes der Privaten

Krankenversicherungen erstmals mehr als 16 Millionen Deutsche eine private Zahn-zusatzversicherung. Die Unternehmen der privaten Krankenversicherung bieten Zahnzusatzversicherungen sowohl auf individueller Grundlage als auch über Gruppentarife im Rahmen der betriebli-chen Krankenversicherung an. Seit 2008 hat der Gesamtbestand dieser Policen von 11,77 Millionen um rund fünf Millionen oder 37 Prozent zugelegt. Hauptstandbein der privaten Krankenver-sicherungen bleiben die Vollversicherun-gen. Nach jüngsten Zahlen der PKV fließen im Jahr fast 36 Milliarden Euro durch privat Versicherte in das deutsche Gesundheits-system. Wären sie gesetzlich versichert, wären dies nach PKV-Angaben über 13 Milliarden Euro weniger.

Private Zahnzusatzpolicen im Aufwind So nutzen Deutsche Gesundheits-Apps

Quellen: HealthOn (App Market Explorer); forsa-Umfrage KKH

Zahl der Apps weltweit im Google Play Store 2,96 Mio.

Zahl der Apps aus dem Bereich Gesundheit + Fitness 97.652 (3,3 %)

Zahl der Apps aus dem Bereich Medizin 44.052 (1,5 %)

Zeitraum, in dem sich die Zahl der Nutzer von Health Apps in Deutschland verdoppelt hat

4 Jahre

Nutzer, die Gesundheitsdaten per Fitnesstracker aufzeichnen 33 %

Nutzer, die vor vier Jahren Gesundheitsdaten per Fitness-tracker aufgezeichnet haben

14 %

Deutsche, die es gut finden, Gesundheitsdaten per Fitness-tracker zu kontrollieren

66 %

Nutzer, die sich mit Hilfe der Da-ten selbst kontrollieren möchten 72 %

Nutzer, die Apps als Anreiz für gesündere Lebensweise sehen 50 %

Deutsche, denen vom Arzt zur Aufzeichnung von Gesundheits-daten per App geraten wurde

4 %

Deutsche, die bei Fitnesstrackern Bedenken wegen Datenmiss-brauch haben

42 %

Anzahl der Zusatzversicherungen mit den jeweiligen Beitragseinnahmen

Quelle: PKV Zahlenberichte

Beitragseinnahmen in EuroVersicherungen

2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 20162017 2018

6,1 Mrd.

6,4 Mrd.

6,7 Mrd.

7 Mrd.

7,4 Mrd.

7,8 Mrd.

8 Mrd.

8,2 Mrd.

8,5 Mrd.

8,8 Mrd.

21,6Mio.

22 Mio.

22,5 Mio.

23 Mio.

23,5 Mio.

24,3 Mio.

24,8 Mio.

25 Mio.

25,5 Mi25,5 Mio.

26 Mio.

Honorarentwicklung1.– 4. Quartal 2018 GKV und privatärztlich

Quelle: REBMANN RESEARCH

+4,2 % Arznei- und Verbandmittel

+3,0 % Krankenhausbehandlung

+3,0 % Ärztliche Behandlung

+2,1 % Behandlung durch Zahnärzte

+0,4 % Bruttosozialprodukt

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AUS DEN REGIONEN

Seite 3 I Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019

Die Neuberechnung des Vertragsarzt-bedarfs wird in etlichen Regionen der Republik Gelegenheit für neue Niederlassungen geben. Bundesweit entstehen nach ersten Berechnungen 3.466,5 zusätzliche Sitze.

Seit Jahresmitte gilt eine neue Bedarfspla-nungsrichtlinie. Damit werden regionale Morbiditätslast und Praxiserreichbarkeit stärker als bisher planerisch berücksich-tigt. Bis Jahresende haben die Zulas-sungsausschüsse Zeit, die Richtlinie umzusetzen. In vielen Regionen werden zusätzliche Sitze zu besetzen sein. Bedarf gibt es insbesondere bei Haus- und grund-versorgenden Fachärzten. Ob sich ausrei-chend Bewerber finden, ist jedoch fraglich. Schon jetzt bleiben vielerorts Sitze vakant.

Für Praxisinhaber, die bald aufhören wol-len, könnte die Nachfolgersuche schwieri-ger werden. Ein Blick in die Regionen:

Bayern: 350 neue Zulassungsmöglichkeiten für Ärzte und rund 100 für Psychotherapeuten erwartet die KV. Derzeit sind 294,5 Arzt-sitze unbesetzt.

Berlin: In der Hauptstadt ist mit rund 100 neuen Arztsitzen zu rechnen, davon etwa 60 hausärztliche.

Brandenburg: Voraussichtlich 372 zusätzliche Sitze, da-runter 199 für Hausärzte und 76 für Psy-chotherapeuten. Derzeit sind 41 Hausarzt- und vier Facharztsitze unbesetzt.

Hessen: Rund 300 Sitze entstehen neu, vorwie-gend für grundversorgende Fachärzte, größtenteils für Nervenärzte. Derzeit sind 314 Sitze frei, davon 224 hausärztliche.

Niedersachsen: Die KV rechnet mit 350 zusätzlichen Sit-zen, davon 150 haus- und 200 fachärztli-che. Schon heute sind 355 Haus- und 90 Facharztsitze unbesetzt.

Nordrhein: Zu den rund 250 unbesetzten Hausarztsit-zen werden 115 neue hinzukommen. Auch andere Fachrichtungen können mit zusätz-lichen Sitzen rechnen.

Rheinland-Pfalz: 281 neue Sitze könnten entstehen, davon 143,5 bei Hausärzten. Derzeit sind 98,25 Hausarztsitze unbesetzt, bei den Fachärz-ten 37,5 Sitze.

Neue Arztsitze in Aussicht

Für Patienten ist der Weg zur AU-Beschei-nigung heute noch mit Aufwand verbun-den. Ebenso deren Übermittlung von der Praxis an Krankenkasse und Arbeitgeber mit Papier und analoger Post. Elektroni-sche Unterstützung könnte beide Prozesse deutlich vereinfachen.

Der bislang papiergebundene Prozess zur Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) in den Arztpraxen wird digitalisiert. Mehrere Krankenkassen erproben die elektronische

Übermittlung der AU von der Arztpraxis an die Krankenkasse und an die Arbeitgeber. An einem Projekt der Techniker Kranken-kasse (TK) beteiligten sich bis Mitte des Jahres in den Bundesländern SchleswigHolstein, Hamburg und Nordrhein-Westfa-len mehr als 600 Ärzte, die aus ihrer Praxis-EDV heraus schon im Sommer mehr als 100.000 Krankschreibungen elektronisch übermittelt hatten. Weitere Projekte mit anderen Kassen laufen. Bei flächendecken-der Digitalisierung des AU-Prozesses in

Deutschland könnten jährlich 230 Millionen Papierformulare eingespart werden.Elektronische Prozesse können den Praxis-besuch für eine AU komplett ersetzen. Ein telemedizinisches Geschäftsmodell hat daraus das Hamburger Unternehmen AU-Schein gemacht. Zumindest für Erkältun-gen können Patienten online eine AU-Bescheinigung anfordern, wenn sie ihre Symptome online per Checkliste eingeben. Die online zugeschickte AU wird von Ärzten ausgestellt. Patienten zahlen neun Euro.

Online-AU funktioniert und bietet hohes Einsparpotenzial

Entlastung für Ärzte im BereitschaftsdienstNotfallsanitäter können Ärzte im Bereitschaftsdienst deutlich entlasten. Daszeigt ein telemedizinisches Notfall-projekt in Niedersachsen.

Das Notfallprojekt „116117 – Telemedizin als Unterstützung im kassenärztlichen Bereitschaftsdienst“ hat dazu geführt, dass Ärzte in Niedersachsen seltener aus-rücken müssen und dennoch nicht mehr Patienten in Kliniken eingewiesen werden. Erreicht wird das durch den Einsatz von Notfallsanitätern, die bei ihren Einsätzen auf telemedizinische Unterstützung zurückgreifen können. Das 2018 gestar-tete Pilotprojekt setzt in den Bezirken Lem-werder, Delmenhorst und Ganderkesee auf Sanitäter der Johanniter Unfallhilfe, die statt niedergelassener Ärzte ausrücken, um Anrufern medizinische Hilfe zu geben. Wenn die Sanitäter vor Ort medizinische Unterstützung benötigen, können sie tele-medizinischen Kontakt zu Ärzten des Uni-versitätsklinikums Oldenburg aufnehmen. In den ersten zwölf Monaten nach Projekt-start registrierte die KV Niedersachsen insgesamt 273 Einsätze. In 158 dieser Einsätze nahmen die Sanitä-ter Kontakt nach Oldenburg auf, 115-mal lösten sie das Problem ohne Hilfe. 56 Pro-zent der vor Ort versorgten Patienten konnten anschließend zu Hause bleiben, in den übrigen Fällen wurden sie in die Klinik eingewiesen. Die Patientenbefragung erbrachte eine hohe Zufriedenheit. Für die niedergelassenen Ärzte der Pro-jektregionen bedeutet der Einsatz der Sanitäter, dass sie selbst in den Bereit-schaftsdienstzeiten (von Freitag 21 Uhr bis Montag 7 Uhr) nicht mehr zum Einsatz eingeteilt werden.

Zahlen für ausgewählte Regionen mit zusätzlichen und freien Arztsitzen

Quelle: Ärzte Zeitung (Angaben der KVen)

zusätzlichen und freien Arztsitzenzusätzlichen und freien Arztsitzenzusätzlichen und freien Arztsitzenzusätzlichen und freien Arztsitzen

Berlin

Niedersachsen

Bayern

Hessen

Brandenburg

Nordrhein

Hamburg

Rheinland-Pfalz

0100

350

445

350

294,5

300

314

372

45

170

250

028

281

135,75

zusätzlich frei

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HONORAR

Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019 I Seite 4

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2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020

© Eigene Recherche

Orientierungswert für EBM-Leistungen steigt auf 10,9871 CentEnde August haben sich Kassenärztliche Bundesvereinigung und GKV-Spitzenver-band für 2020 auf einen um 1,52 Prozent höheren Orientierungswert geeinigt. Die Erhöhung liegt auf demselben Niveau wie im Vorjahr – leicht oberhalb der Inflations-rate. Es gibt allerdings weitere Möglichkei-ten der Honorarsteigerung durch die Beschlüsse.

Am 1. Januar 2020 steigt der Orientie-rungswert (Punktwert) für Leistungen im EBM um 1,52 Prozent auf 10,9871 Cent. Das sieht der Beschluss des Bewertungs-ausschusses von KBV und Krankenkassen vor. Die Erhöhung bringt Vertragsärzten voraussichtlich 565 Millionen Euro zusätz-lichen Honorarumsatz. Umsatzsteigerun-gen können Ärzte 2020 allerdings nicht nur aus dieser Erhöhung erwarten. Weitere Stellschrauben:

— Extrabudgetäre Leistungen: Die Kran-kenkassen rechnen mit zusätzlichen Ausgaben für extrabudgetär vergütete Leistungen durch Mengensteigerun-gen von einer weiteren knappen halben Milliarde Euro.

— Auswirkungen des TSVG: Hinzu kommt die Ausdeckelung der TSVG-Fälle (offene Sprechstunden, Neupatienten, Vermittlungsfälle). Berechnungen der Bundesregierung gingen von 600 Milli-onen Euro aus, die Kassen erwarten einige 100 Millionen Euro.

— Neue Leistungen: Der Beschluss zum Honorar für 2020 sieht auch einige neue Leistungen vor, die ebenfalls ex-trabudgetär vergütet werden. Zum

einen werden u. a. Beratungsleistun-gen im Rahmen der Humangenetik (GOP 01841, 11230, 11233 bis 11236) wegen der Mengensteigerungen ab 2020 drei Jahre lang extrabudgetär vergütet. Zum anderen soll bereits ab Oktober 2019 die Videosprechstunde verstärkt gefördert werden.

Bis zu 4.000 Euro FörderungÜber die neue GOP 01451 sollen über zwei Jahre hinweg Videosprechstunden mit zusätzlich 92 Punkten je Videokontakt gefördert werden – bis zu einer Grenze von 500 Euro je Praxis und Quartal, also in 24 Monaten bis zu 4.000 Euro. Ob diese Neu-regelung zum Durchbruch der von Ärzten bisher kaum abgerechneten Videosprech-stunde führen wird, ist offen. Professio-nelle Telemedizinanbieter sind für diese Leistung aber schon in den Startlöchern, es könnte sich lohnen, den Markt zu beob-achten und bei Bedarf zu reagieren.

Zum 1. September sind einige Positionen neu in den EBM aufgenommen worden. Dazu gehören die Behandlung von Patien-ten nach Terminvermittlung sowie Leistun-gen rund um die HIV-PrEP.

Für die Umsetzung des Terminservice- und Versorgungsgesetzes hat der Gesetzgeber eine EBM-Anpassung mitten im Quartal gefordert. Die wichtigsten sind für Haus- und Fachärzte hoch relevant:

— HIV-Präexpositionsprophylaxe: PrEP ist neu im Leistungskatalog. Zu ihrer ärztlichen Begleitung und Verordnung wurde ein neuer EBM-Abschnitt 1.7.8

beschlossen. PrEP-Beratung (GOP 01920), -Einleitung (01921), -Kontrolle (01922) können nur mit KV-Genehmi-gung gemäß Anlage 33 zum Bundes-mantelvertrag erbracht werden.

— Terminvergabe nach Vermittlung: Fast alle Fachgruppen können für Termine auf Vermittlung einer Terminservice-stelle Zuschläge auf Versicherten-/Grund-/Konsiliarpauschale abrechnen. Bei Augenärzten ist es z. B. die GOP 06228, bei Frauenärzten 08228, Haus-ärzte haben die 03010. Der Zuschlag liegt zwischen 20 und 50 % und hängt ab von der Schnelligkeit der Terminver-

gabe. Dokumentiert wird diese über die Buchstaben A, B (je 50 %), C (30 %) oder D (20 %) zur GOP.

— Terminvermittlung durch Hausärzte: Haus- (GOP 03008) und Kinderärzte (04008) erhalten für schnelle Termin-vermittlung beim Facharzt (binnen vier Tagen) einen Zuschlag von 93 Punkten auf die Versichertenpauschale.

Nicht zuletzt werden TSVG-Fälle (z. B. Ver-mittlungsfälle, Neupatienten, offene Sprechstunde) extrabudgetär berechnet. In den ersten vier Quartalen allerdings wird die morbiditätsbedingte Gesamtvergü-tung (MGV) um diese Fälle bereinigt.

TSVG-Umsetzung: Neue Positionen jetzt in Kraft

Prophylaxe von Karies bei Kleinkindern im BEMA Der zunehmende Trend zu Vorsorge- leistungen schlägt sich auch im Bewer-tungsmaßstab (BEMA) für Kassenzahn-ärzte nieder. Im 3. Quartal sind jetzt erst-mals die neuen Leistungen zur Prophylaxe frühkindlicher Karies abre-chenbar. Sie sind aus dem Versorgungs-konzept von Kassenzahnärztlicher Bun-desvereinigung und Bundeszahn- ärztekammer „Frühkindliche Karies ver-meiden“ hervorgegangen und bei Kin-dern vom 6. bis 72. Lebensmonat abzu-rechnen. Im Einzelnen dreht es sich um folgende Leistungen:

— FU 1: Zahnärztliche Früherkennungs-untersuchung eines Kindes vom 6. bis vollendeten 33. Lebensmonat. Insgesamt ist die Leistung dreimal abrechenbar, je einmal vom 6.- 9. Lebensmonat, vom 10.- 20. und vom 21. bis 33. Lebensmonat. Bewertung: 27 Punkte.

— FU Pr: Praktische Anleitung der Betreuungspersonen zur Mund- hygiene beim Kind (zusätzlich zur FU 1). Bewertung: 10 Punkte.

— FU 2: Zahnärztliche Früherkennungs-untersuchung eines Kindes vom 34. bis zum vollendeten 72. Lebensmo-nat. Der zeitliche Abstand zur FU 1 muss mindestens vier Monate betra-gen. Bewertung: 25 Punkte.

— FLA: Fluoridlackanwendung zur Zahnschmelzhärtung, vom 6. bis vollendeten 72. Lebensmonat, zweimal je Kalenderhalbjahr. Die Leistung ist nun deutlich abgetrennt von der Leistung IP 4.

DER AKTUELLE HONORARTIPP

Wann fällt die 11-Cent-Marke?Orientierungswert von 2014 - 2020 in Cent je Punkt

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PRAXIS

Seite 5 I Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019

PRAXIS

Telemedizin ante portas: Zahlreiche Anwendungen befinden sich zwar noch im Versuchsstadium. Viele davon haben aber das Potenzial, flächendeckend ausgerollt zu werden.

Das Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) will die Telemedizin weiter voranbringen. In der Praxis werden bereits zahlreiche digi-tale Anwendungen erprobt, oft gefördert durch den Innovationsfonds. Ein Beispiel: Das Modellprojekt des Praxisnetzes Lever-kusen. Dort wird getestet, wie chronisch kranke Patienten zu Hause umfassender betreut und Ärzte zugleich entlastet wer-den können. Dazu werden Pflegefach-kräfte zu Monitoring- und Kommunika-tionsassistentinnen („Monika“) geschult. Sie besuchen und beraten Patienten, erhe-ben aber auch medizinische Parameter, auf die der behandelnde Arzt Zugriff über eine E-Akte bekommt. Zunächst ist der Einsatz auf Patienten mit fortgeschrittener Herz-insuffizienz, chronisch obstruktiver Lun-generkrankung und peripherer arterieller Verschlusskrankheit geplant. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen 370 Patien-ten der AOK betreut werden. Von der Begleitung erhofft man sich neue Erkennt-nisse zur Behandlungsoptimierung, aber auch, Klinikeinweisungen zu reduzieren.Neben dem Innovationsfonds gibt es wei-tere Fördertöpfe für Telemed-Projekte. So etwa wird das Konzept der „TeleMedicon“-Praxen in Baden-Württemberg vom Bun-deslandwirtschaftsministerium gefördert. In zwei ländlichen Gemeinden werden Pra-xen errichtet, die nur von einer MFA

geführt werden. Der behandelnde Arzt, zu dessen Praxis die Patienten weite Anfahrtswege hätten, wird bei Bedarf per Videosprechstunde zugeschaltet. Die MFA-Praxen sind etwa mit einem Stetho- skop ausgerüstet, das per Audiospur Herz- und Lungentöne an den Arzt überträgt.

MFA mit Fernkontakt zum ArztIn Schleswig-Holstein unterstützt das Land telemedizinische Pilotprojekte über einen Versorgungssicherungsfonds. Ein Beispiel: MFA in fünf Pilotpraxen erhalten einen „Telearztrucksack“, mit dem sie vor Ort Vitaldaten der Patienten an den behan-delnden Arzt übertragen. Der kann über das iPad auch Blickkontakt aufnehmen. Nach einem ähnlichen Prinzip soll das für vier ländliche Regionen von Rheinland-Pfalz geplante Pilotprojekt „Telemedizin-Assistenz“ arbeiten. Ärztliche Institutionen und Verbände stehen hinter dem Projekt. Unterwegs sind dort die Assistenzkräfte mit geleasten E-Autos.

Im Rahmen der ambulanten spezialfach-ärztlichen Versorgung (ASV) können seit Sommer auch Hämophilie-Patienten behandelt werden. Damit ist die Liste der ASV-Indikationen auf zwölf gewachsen.

Bei der ASV können Ärzte verschiedener Fachgruppen aus Praxis und Klinik über Sektorengrenzen hinweg gemeinsam Patienten behandeln – zu gleichen Rah-menbedingungen und festen Preisen, ex- trabudgetär und ohne Mengenbegren-zung. Allerdings ist genau vorgegeben, für welche Patientengruppen das infrage kommt. Die vor fünf Jahren eingeführte ASV umfasst nur Diagnose und Behand-lung komplexer, schwer therapierbarer Krankheiten. Hinzu kommt, dass die ASV-

Teams Mindestmengen erfüllen müssen. Noch in diesem Jahr soll der ASV-Katalog nach Auskunft des Gemeinsamen Bundes-ausschusses (GBA) um die Behandlung von Lungentumoren und Sarkoidose ergänzt werden. Aktuell umfasst der Kata-log zwölf Indikationen. Zuletzt war im Sommer die Behandlung von Patienten mit Hämophilie neu aufge-nommen worden. Ärzte, die daran teilneh-men wollen, müssen sich in Teams aus Internisten, Orthopäden und Transfusions-medizinern mit der Zusatzweiterbildung „Hämostaseologie“ zusammenfinden. Sobald Kinder und Jugendliche behandelt werden, muss auch ein Pädiater mit der Zusatzweiterbildung „Hämostaseologie“ zum Team gehören. Dieses Team muss

dann mindestens 30 Patienten mit schwe-rer Hämophilie im Jahr behandeln.

ASV-Startschuss vor fünf JahrenDie ambulante spezialfachärztliche Versor-gung war 2014 mit der ersten Indikation Tuberkulose gestartet. Hierfür haben sich bundesweit inzwischen 36 ASV-Teams gebildet. Die Anzahl der Teams schwankt je nach Indikation stark: Für die Behand-lung von Patienten mit gastrointestinalen Tumoren sind bundesweit inzwischen 118 Teams zugelassen. Dagegen gibt es zur Versorgung von Subspezialisierungen zum Teil nur ein Team. Für die Leistungs-abrechnung treffen KBV, Deutsche Kran-kenhausgesellschaft und GKV-Spitzenver-band gesonderte Vereinbarungen.

DVG treibt Telemedizin-Einzug voran

ASV kommt langsam in die Gänge

Datenschutz: neue Grenze für Praxen Arztpraxen und MVZ müssen demnächst erst dann einen Datenschutzbeauftragten benennen, wenn sie mindestens 20 Be-schäftigte haben, die ständig personenbe-zogene Daten verarbeiten. Bislang galt das gemäß Bundesdatenschutzgesetz schon ab zehn Beschäftigten. Mit einer Gesetzes-änderung, der der Bundesrat noch am 20. September zustimmen sollte, werden nun etliche Praxen und MVZ von Bürokra-tie entlastet. Die KBV weist jedoch darauf hin, dass in seltenen Fällen, in denen eine Datenschutzfolgenabschätzung nötig ist, die alte Zehn-Personen Grenze weiter gilt.

22.10. – 25.10.2019 | BerlinDeutscher Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie

08.11. – 09.11.2019 | FrankfurtDeutscher Zahnärztetag Meine Praxis – Meine Zukunft

18.11. – 21.11.2019 | DüsseldorfMedica 2019 – Weltforum der Medizin

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Telemedizin erleichtert es Ärzten, Aufgaben an MFA zu delegieren. © Kentaroo Tryman/gettyimages

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STEUERN | RECHT

Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019 I Seite 6

Bei Zahnersatz vergleichen viele Patienten Angebote deutscher Zahnärzte mit den Preisen aus dem EU-Ausland. Ein Urteil des Landessozialgerichtes Niedersachsen-Bremen stellt klar, dass auch für Behandlungen im Ausland Heil- und Kostenpläne einzufordern sind.

Niedergelassene Zahnärzte in Deutsch-land müssen nicht befürchten, dass die von ihnen erstellten Heil- und Kostenpläne für Zahnersatz ihren Patienten dazu dienen könnten, günstigere Dienstleistungen im EU-Ausland zu buchen. Eine Auslands-behandlung muss vorher von der Kranken-kasse genehmigt werden, urteilte jetzt das Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen.

Im konkreten Fall hatte sich eine Patientin aus Helmstedt einen Heil- und Kostenplan in einer deutschen Zahnarztpraxis für zwei große Brücken im Ober- und im Unterkiefer erstellen lassen. Der Zahnarzt hatte dafür rund 5.000 Euro veranschlagt. Den von der Patientin eingereichten Heil- und Kosten-plan hatte die gesetzliche Krankenkasse bewilligt und 3.500 Euro Festzuschuss zugesagt.

Behandlung in Polen billigerWeil der verbleibende Eigenanteil der Patientin zu hoch war, entschied sie sich jedoch für eine Behandlung in Polen. Die behandelnde Zahnärztin aus dem Nach-barland blieb unter dem von der Kasse zugesagten Festzuschuss: Sie stellte

3.250 Euro in Rechnung. Die Kasse erstat-tete daraufhin jedoch nur die Kosten für die Brücke im Unterkiefer. Begründung: Die Brücke im Oberkiefer entspreche nicht den hiesigen Qualitäts- und Konstruktionskri-terien. Die dagegen gerichtete Klage der Patientin blieb ohne Erfolg. Ausschlagge-bend für die Richter war allerdings nicht das von der Kasse angeführte Qualitäts-argument, sondern vielmehr, dass die Zahnbehandlung im Ausland zuvor nicht von der Krankenkasse genehmigt worden war. Patienten, die sich für Zahnersatz aus dem EU-Ausland entscheiden, müssen sich also auch dort zuvor einen Heil- und Kostenplan erstellen lassen und diesen ihrer Kasse vorlegen. (Az.: L 4 KR 169/17)

Für die Anerkennung einer Praxisbeson-derheit reicht es nicht, in unterschiedlichen Bereichen Leistungen häufiger abzurech-nen und diese dann zu summieren. Entscheidend ist vielmehr eine untypische Praxisausrichtung.

Das Bundessozialgericht hat für die Aner-kennung von Praxisbesonderheiten ein wichtiges Urteil gefällt: Für die Anerken-nung ist in erster Linie eine „untypische Ausrichtung“ wichtig. Untypisch ist für die Richter etwa eine ausschließlich proktologisch tätige Praxis von Chirurgen. Keinen Erfolg hatte dagegen eine Ortho-pädin aus Berlin. Die vom Gericht gefor-derte untypische Ausrichtung mit gravie-render Abweichung von einer typischen orthopädischen Praxis sei bei ihr nicht

gegeben. Zwar führt die Orthopädin die Schwerpunktbezeichnung „Rheumatolo-gie“ und die Zusatzbezeichnungen „Chiro-therapie, Rehabilitationswesen und Spezi-elle Schmerztherapie“. Auch lag ihr Fallwert mehr als 15 Prozent über dem Fachgruppendurchschnitt. Nach Auffas-sung der Richter erfüllt die Praxis dennoch keinen besonderen Versorgungsauftrag und weist auch keine für die Versorgung bedeutsame Spezialisierung auf. Sie zeichne sich lediglich dadurch aus, dass sie in den verschiedenen Bereichen ihrer Zusatzbezeichnungen einige Leistungen über Fachgruppenschnitt erbringt. Auch die Aufsummierung dieser erbrachten Leistungen aus unterschiedlichen Berei-chen rechtfertige keine Anerkennung als Praxisbesonderheiten. (Az.: B 6 KA 1/18R)

KVen dürfen Honorare für Röntgen- und Laboruntersuchungen in Klinikambulanzen nicht pauschal kürzen, nur weil diese zu den üblichen Praxisöffnungszeiten erbracht wurden. So urteilte jetzt das Bun-dessozialgericht. Die KV Rheinland-Pfalz hatte dem Klinikum Idar-Oberstein diese zwischen 8:00 und 18:00 Uhr erbrachten Leistungen zunächst komplett gestrichen, später nahm sie dies nur für Untersuchun-gen zurück, für die Patienten auf Überwei-sung oder per Rettungswagen in die Klinik gekommen waren. Für die anderen Fälle fehlte der KV die Begründung, warum diese Leistungen nicht in einer Praxis erbracht werden konnten. Das BSG betonte aber, dass auch Röntgen- und Laborleistungen Teil einer Notfallbehand-lung sein können. Das Gericht sprach der KV aber nicht das Recht ab, die Abrech-nungen zu überprüfen und im Einzelfall zu berichtigen. Um zu entscheiden, welche Leistungen ungerechtfertigt waren, muss sich das Landessozialgericht nochmals mit dem Fall befassen. (Az.: B 6 KA 68/17 R)

„Untypisch“ macht Praxis besonders

Ambulanzleistungen auf dem Prüfstand

Aufklärung nicht bis aufs ProzentDer Aufklärung von Patienten vor einem Eingriff kommt große Bedeutung zu. Wie exakt aber müssen dabei die Angaben über mögliche Risiken ausfallen? Genaue Prozentangaben können von Ärzten und Kliniken jedenfalls nicht erwartet werden, wie jetzt der Bundesgerichtshof befand. Er wies damit die Klage eines Patienten ab, der 50.000 Euro Schmerzensgeld begehr-te. Der Patient hatte eine Knieprothese erhalten und fühlte sich mangelhaft aufge-klärt, weil der Arzt das Komplikationsrisiko mit „gelegentlich“ benannt hatte. Nachdem Probleme auftraten, verwies der Kläger auf die tatsächliche Komplikations-rate von 8,7 Prozent und die Häufigkeits-definition des Medical Dictionary for Regu-latory Activities (MedDRA). Danach gelten 8,7 Prozent als „häufig“, „gelegentlich“ dagegen bezeichnet 0,1 bis 1,0 Prozent. Das Gericht entschied aber, vor einer OP müssten keine annähernd genauen Prozentzahlen genannt werden. Der Arzt dürfe auf den allgemeinen Sprachge-brauch abstellen. Wichtig sei nur, dass er sich verständlich ausdrückt und nicht verharmlost. (Az.: VI ZR 117/18)

Hürde für Zahn ersatz aus dem Ausland

Kraftvoll zubeißen zu können, kann mitunter eine ganze Stange Geld kosten. © Milos Dimic/gettyimages

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Seite 7 I Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019

Anlegern bleibt dieser Tage kaum Zeit zum Verschnaufen: Im Handelsstreit folgt eine Eskalation nach der anderen, beim Brexit ist noch immer keine Lösung in Sicht und die Notenbanken erfüllen nicht alle Markt-erwartungen. Darüber hinaus brodelt es zum Beispiel in Argentinien, das tief in der Rezession steckt, während die Proteste in Hongkong Wachstumsängste schüren. Zu diesen aktuellen Belastungsfaktoren gesellen sich zunehmend weltweite Rezes-sionssignale.

Die Marktreaktionen fallen entsprechend negativ aus. Seit dem Allzeithoch vom 26. Juli 2019 verzeichnete beispielsweise der US-Leitindex S&P 500 bis zum 15. August in Euro gerechnet einen Kursabschlag von rund 5,5 Prozent. Im selben Zeitraum ver-lor der europäische Stoxx 600 mehr als sechs Prozent und der besonders konjunk-turanfällige DAX sogar mehr als acht Pro-zent an Wert. Viele Anleger fragen sich daher zu Recht, ob man aktuell überhaupt noch in Aktien investieren sollte. Fiskalpolitische Stützungsmaßnahmen Die Deutsche Bank ist trotz der sich ver-schärfenden Rezessions- und Verlustrisi-ken Aktien gegenüber insgesamt positiv eingestellt. Denn langfristig betrachtet ist es nicht ungewöhnlich, dass Aktienmärkte kurzfristige Kursrücksetzer verkraften müssen. Zudem steigt mit jeder Abwärts-bewegung die Wahrscheinlichkeit für geld- oder fiskalpolitische Stützungsmaß-nahmen.Gleich mehrere Maßnahmen könnten nach Einschätzung der Deutschen Bank in absehbarer Zeit den Abwärtstrend am Aktienmarkt stoppen. So erwartet die Deutsche Bank zwei weitere US-Leitzins-

senkungen im laufenden Jahr. Auch die Europäische Zentralbank könnte mit der erneuten Aufnahme eines Anleihekaufpro-gramms im September wieder einen expansiveren geldpolitischen Kurs ein-schlagen. Dies könnte die Konjunkturein-schätzungen der Marktteilnehmer verbes-sern, was wiederum die langfristigen Zinsen stützen und damit Kaufgelegenhei-ten für Aktien schaffen würde. Es zeichnet sich ab, dass die fiskalische Konsolidierung aufgegeben und zur Konjunkturstützung wieder auf eine expansivere Fiskalpolitik gesetzt werden könnte.

Risiken schon eingepreistMit Blick auf die Präsidentschaftswahl 2020 dürfte US-Präsident Donald Trump zudem ein Interesse daran haben, den Handelsstreit nicht zu weit eskalieren zu lassen. Weitere Erleichterungen, wie die Verschiebung der angedrohten Chinazölle auf Dezember, könnten die Investorenstim-mung verbessern. Auch im Hinblick auf weitere politische Bühnen haben Markt-

teilnehmer bereits Risiken eingepreist. Sollten sich einzelne Krisen wie in Argen-tinien oder Italien besser als erwartet ent-wickeln, könnte die Stimmung drehen.

Unternehmensgewinne wecken HoffnungenEin positives Signal sendet die Gewinnent-wicklung der Unternehmen aus. Im S&P 500 beispielsweise lagen die Gewinne Mitte August knapp 24 Prozent über dem Stand vom 1. Januar 2018. Ebenfalls fiel die Berichtssaison für das zweite Quartal 2019 in den USA mit einem Wachstum von vier Prozent zum Vorjahresquartal besser aus als befürchtet. Die Margenstärke der US-Unternehmen, erwartete Aktienrückkäufe sowie die Hoff-nung auf die Abwendung einer US-Rezes-sion bieten in den kommenden Monaten zusätzliches Aufwärtspotenzial für US-Werte. In Europa konnte rund die Hälfte der Unternehmen die Erwartungen für das zweite Quartal 2019 übertreffen: Die Gewinne fielen mit einem Minus von einem Prozent insgesamt aber moderat aus.

Zertifikate können Kapitalschutz bietenAuch wenn es keine Entwarnung vor weite-ren Rücksetzern gibt: Aktien gehören wei-terhin in das Portfolio. Denn ein moderater Aktienanteil in einem ausgewogenen Port-folio kann helfen, eine mögliche Erholung nicht zu verpassen. Die Deutsche Bank prä-feriert aktuell Aktien von Qualitätsunter-nehmen, das heißt von Unternehmen mit robusten Wachstumsraten, vielverspre-chenden Geschäftsmodellen und stabilen Bilanzen. Darüber hinaus können Zertifikate mit (Teil-)Kapitalschutz eine gute Möglich-keit bieten, mit begrenztem Verlustrisiko an Kursentwicklungen teilzuhaben.

Anlagestrategie

Warum Aktien weiterhin ins Portfolio gehören sollten

Die Börse in Shenzhen – Handelsplatz für chinesische A-Aktien. © alexsl / gettyimages

FINANZEN | KAPITALANLAGE

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FINANZEN

Deutsche Bank medNachrichten 03 /2019 I Seite 8

Seit dem 1. Juli gilt die neue Richtlinie für die vertragsärztliche Bedarfsplanung. Flexibel anwendbare Instrumente sollen künftig die regionale und lokale Verteilung von Haus- und Fachärzten sowie von Psy-chotherapeuten bedarfsgerechter steu-ern. Zugleich entstehen dank der neuen Bedarfsplanung 3.466,5 zusätzliche Nie-derlassungsmöglichkeiten.1 Das bietet vor allem Hausärzten und Psychotherapeuten Chancen.

Das Problem schwelt schon seit Jahren: Während in den attraktiven Lagen von Bal-lungszentren und Metropolen die ambu-lante medizinische Versorgung in der Regel gut gewährleistet ist, fehlen sowohl in städtischen sozialen Randlagen als auch in ländlichen Gebieten niedergelassene Ärzte und Psychotherapeuten aller Fach-richtungen.2 Auch die hausärztliche Ver-sorgung ist auf dem Land oft lückenhaft. In extremen Fällen können Gebiete mit einer Überversorgung (d. h. mehr als 110 Pro-zent Versorgungsgrad) sogar unmittelbar neben Gebieten mit einer Unterversorgung (d. h. weniger als 75 Prozent des Bedarfs z. B. bei Haus ärzten) liegen.

Einen Baustein, um dieses Ungleichge-wicht aufzulösen, hat jetzt der Gemein-same Bundesausschuss (G-BA) mit der neuen vertragsärztlichen Bedarfsplanung vorgelegt. Darin schärft der G-BA ein wei-teres Mal die Instrumente, die eine bedarfsgerechte und gleichmäßige ärztli-che Versorgung herstellen. Durch die nun geltende Bedarfsplanung können vor allem regionale und lokale Bedürfnisse besser be dient werden.

Zulassungssperren aufheben Das gelingt, indem neben den Verhältnis-zahlen (Einwohnerzahl pro Arzt) und dem Demografiefaktor ein Verfahren eingeführt wird, das den Bedarf anhand von vier Altersgruppen, dem Geschlecht sowie der Morbidität in einem begrenzten Umfeld berechnet. In der Folge können die Länder und Länderausschüsse künftig leichter von den bundesweiten Vorgaben abweichen und zusätzliche Arztpraxen genehmigen bis hin zu der Möglichkeit, in ländlichen oder strukturschwachen Gebieten Zulas-sungssperren für Neuniederlassungen aufzuheben. Das Argument des G-BA: Von Region zu Region, von Kreis zu Kreis und

von Gemeinde zu Gemeinde kann sich die ärztliche Versorgung erheblich unterschei-den.

Der lokale Blick löst die Probleme vor Ort besser als eine Vorgabe aus der Haupt-stadt. Der G-BA rechnet damit, dass durch die eingeführten Maßnahmen sowie durch die Erhöhung der Verhältniszahlen für bestimmte Arztgruppen bundesweit 3.466,5 neue Niederlassungsmöglichkei-ten entstehen. Davon entfallen allein 1.446 auf Hausärzte, 476 auf Nervenärzte, 401 auf Kinder- und Jugendärzte sowie 776 auf Psychotherapeuten.1 Der Vorsitzende des G-BA, Prof. Josef Hecken, gibt zu beden-ken, dass mit den neu geschaffenen Mög-lichkeiten noch kein zusätzlicher Arzt „am Patienten“ sei.3 Es liege nun in der Verant-wortung der Länder und Kreise, Ärzten attraktive Angebote für die Eröffnung einer eigenen Praxis zu machen.

Die Gelegenheit ergreifenFür niedergelassene Ärzte bringt die neue Bedarfsplanung Chancen mit sich – und birgt zugleich Herausforderungen für den Berufsstand. Die Chancen liegen vor allem darin, leichter eine Arztpraxis gründen bzw. eine bestehende Praxis erweitern zu können, ohne einen neuen Arztsitz erwer-ben zu müssen. Auch für Ärzte, die eine zusätzliche Praxis eröffnen wollen, ebnet die neue Richtlinie den Weg. Umgekehrt steigt der Konkurrenzdruck. Und für Ärzte, die ihre Praxis übergeben wollen, könnte die Suche nach einem Nachfolger schwie-riger werden, wenn eine Neuniederlassung schneller möglich wird.

Bedarfsplanung birgt Chancen vor allem für Hausärzte

Die neue Bedarfsplanung soll zu einer besseren medizinischen Versorgung führen, indem regiona-le und lokale Erfordernisse berücksichtigt werden. © Tinpixels/gettyimages

>> Wie sich Neuregelungen auf die eigene Praxis auswirken, ist nicht immer gleich zu erkennen. Auf welche Herausforderungen muss ein niedergelassener Arzt, eine niedergelassene Ärztin reagieren? Welche Chancen ergeben sich? Und wie können sie genutzt werden? Der Heilberufe Betreuer der Deutschen Bank kann Ihnen bei der Einschätzung von Möglichkeiten und Risiken helfen, damit Sie die richtigen Entscheidungen für Ihre Praxis treffen – und für Ihre Patienten.

IMPRESSUMHerausgeber:DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Theodor-Heuss-Allee 72, 60486 Frankfurt am Main, Tel: +49 69 910-00, Fax: +49 69 910-34 225, E-Mail: [email protected]

Aufsichtsrat: Karl von Rohr, VorsitzenderVorstand: Stefan Bender, Philipp Gossow, Dr. Alexander Ilgen, Susanne Klöß-Braekler, Britta Lehfeldt, Dr. Markus Pertlwieser, Zvezdana Seeger, Lars Stoy

Die Umsatzsteuer-Identifizierungsnummer der DB Privat- und Firmenkundenbank AG, Frankfurt am Main (gemäß Artikel 22 (1) der sechsten Richtlinie 77/388/EWG vom 17. Mai 1977 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft über die Umsatzsteuer) lautet DE 811 907 980.

Redaktion:Springer Medizin, Postfach 2131, 63243 Neu-Isenburg, Hauke Gerlof (V. i. S. d. P. für S. 1 bis 6), Thilo Schäpers, Katja Franzen, Zielgruppenmanagement Heilberufe, DB Privat- und Firmenkundenbank AG (V. i. S. d. P. für S. 7, 8), Silke Jung, [email protected], www.deutsche-bank.de/heilberufe

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1 Quelle: https://www.g-ba.de/beschluesse/3798/; 2 Quelle: https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/16391.php; 3 Quelle: https://www.g-ba.de/presse/pressemitteilungen/797/