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Jörg Wohlfahrt Taxifahrer in München seit 10 Jahren * Taxi-Vermittlung funktioniert voll digital – aber auch per Winkzeichen. DIGITALER WEGBEREITER * BZP Geschäftsbericht 40 - 47 5 - 39 48 - 83 84 - 125 Der BZP, seine Organisation und Bedeutung Berichte der Ausschussvorsit- zenden Neues in der Branche - Der In- formationsdienst des BZP Der BZP im Überblick Daten, Fakten, Zahlen 2017 2018 DEUTSCHER TAXI- UND MIETWAGENVERBAND E.V.

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Jörg Wohlfahrt

Taxifahrer in München seit 10 Jahren

Jörg Wohlfahrt

Taxifahrer in München seit 10 Jahren

* Taxi-Vermittlung funktioniert

voll digital – aber auch per

Winkzeichen.

DIGITALER

WEGBEREITER*

BZP Geschäftsbericht

40 - 475 - 39 48 - 83 84 - 125

Der BZP, seine Organisationund Bedeutung

Berichte der Ausschussvorsit-zenden

Neues in der Branche - Der In-formationsdienst des BZP

Der BZP im ÜberblickDaten, Fakten, Zahlen

20172018

DEUTSCHER TAXI- UND MIETWAGENVERBAND E.V.

3BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Einführung 5

Organisation des BZPDie BZP-Mannschaft 6 - 9

Funktion und Aufgaben des BZP 10 - 13

Organisatorische Gliederung des BZP 14

Die Geschäftsstelle 15

Mitgliedsorganisationen des BZP 16 - 17

Der BZP als Spitzenverband des Taxi- und Mietwagengewerbes in DeutschlandDer Geschäftsbericht für die Jahre 2017/2018 18 - 28

Das Taxigewerbe ist digital 29 - 31

International Road Transport Union (IRU) 32 - 35

Verlässlich ist modern - Taxi 36 - 39

Berichte der Ausschussvorsitzenden Arbeit, Soziales und Fortbildung 40 - 41

Gewerbepolitik 42 - 43

Krankenfahrten und Sonderfahrten 44

Taxizentralen 45

Kundenorientierung, Marketing und Vertrieb 46 - 47

Haushalt und Revision 47

Informationsdienst des BZPAktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe 48 - 81

Allgemeine Rundschreiben 2017 82 - 83

Die Bedeutung des Taxi- und Mietwagengewerbes in Zahlen Jahresvergleich einer durchschnittlichen Kostenkalkulation 84 - 87

Kostenentwicklung Kfz 2015 zu 2016 88

Großstadt-Taxitarife im Vergleich 89

Statistik über Zahlen des Taxi- und Mietwagenverkehrs 90 - 97

Beförderte Personen/Personenkilometer/Einnahmen 98 - 99

TAXIstiftung Deutschland 100 - 102

Organisationsplan des BZP 103 - 124

Literaturverzeichnis für das Taxi- und Mietwagengewerbe 125

Inhalt

Der Geschäftsbericht des BZP 2017/2018

Herstellung: Yellow Cab Service GmbH - 65936 Frankfurt am Main - Marienberger Str. 4 - Telefon 069-35350000

4 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

DEUTSCHER TAXI- UND MIETWAGENVERBAND E.V. (BZP)

GESCHÄFTSSTELLEADRESSE: DOROTHEENSTRASSE 37 10117 BERLIN

TELEFON: +49 (030) 21 22 23 53 5TELEFAX: +49 (030) 21 22 23 54 0

E-MAIL: [email protected]: WWW.BZP.ORGTWITTER: TWITTER.COM/BZPORGFACEBOOK: WWW.FACEBOOK.COM/BZPORG

Geschäftsbericht

Kontakt

BZPDEUTSCHER TAXI- UND MIETWAGENVERBAND E.V.

5BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Fiskaltaxameter, autonomes Fahren, Mindestlohn-auswirkungen, Eichrechtsnovelle, Dieselskandal, Ra-battaktionen von myTaxi, Uber-Verfahren vorm BGHund EuGH, eine sehr bewegte Zeit. Alles aber wirdüberstrahlt vom Thema Digitalisierung. Fakt ist, dasswegen der Markteintrittsbestrebungen echter und einigersogenannter Start-Ups in den Mobilitätsmarkt eineBewegung zur Novellierung des Regelwerkes ausgegangenist. Eine Strömung, der sich nicht nur die Digital-Be-fürworter anschließen, bei der häufig Digitalisierungan sich schon ein Selbstzweck zu sein scheint, sondernauch Politiker, die vernünftigerweise nicht die Augendavor verschließen, dass die Digitalisierung ein ge-samtgesellschaftlicher Prozess ist, der auch durchausschwerwiegende Probleme im Bereich der Sozialgefügeund Arbeitsbedingungen, aber auch bspw. des Daten-schutzes nach sich ziehen kann und deshalb einemaßvoll fördernde Vorgehensweise befürworten. Auch der Bundesverband und seine Mitgliedsorga-

nisationen verschließen sich überhaupt nicht einerModernisierung der Regeln und stellen sich auch demWettbewerb mit neuen Marktteilnehmern, aber auf derBasis von gleichen Wettbewerbsbedingungen: „samebusiness, same rules“. Und eines sollte aus Sicht derGewerbevertretung wegen des Verbraucherschutzesund der Gewährleistung der Daseinsvorsorge erhaltenbleiben: Tarif-, Beförderungs- und Betriebspflicht sindunabdingbar für das Mobilitätsangebot Taxi! Wer andiesen Basispfeilern rüt telt oder gar einen Bausteindieser Dreier-Kette herauszieht, der lässt das ganzeSystem zusammenbrechen. Einen wesentlichen inhaltlichen Schwerpunkt dieses

Berichtes bildet denn auch die Berichterstattung überdie Aufklärungsmaßnahmen der Branche gegenüberder Politik, warum eine maß volle Novellierung des Per-sonenbeförderungsrechts angestrebt werden sollte.Grundlage dieser Aufklärung liefert die Kampagne„verlaesslich-ist-modern.taxi“. Es gab und gibt sehr viel zu tun, die Maßnahmen

und Forderungen des Bundesverbandes näher darzulegenist eine der Aufgabenstellungen, die dieser Geschäfts-bericht erfüllen soll. Im Geschäftsbericht 2017/2018 des Deutschen Taxi-

und Mietwagenverbandes e.V. (BZP) können wir Ihnenüber die wirtschaftliche Entwicklung der Branche, ge-werbezugehörige Taxibestell-Apps, Zusammenarbeitmit der Industrie vieler Bereiche sowie erfolgreicheGestaltung von Kampagnen, parlamentarischen Abenden,Foren und Messen berichten. Auch die Rechtspre-chungsübersicht findet ihren Platz. Weiterhin berichten wir im Geschäftsbericht 2017/2018

über die internationale Arbeit des BZP im Rahmen derInternational Road Transport Union (IRU). Zudem liefernwir aktuelle In formationen über die leider sehr notwendigeTätig keit der TAXIstiftung Deutschland. Die bewährtekonzeptionelle Ausrichtung des Geschäftsberichts,gleichzeitig Informationsquelle wie Arbeitsunterlagezu sein, bleibt bestehen: der Geschäftsbericht verdeutlichtder interessierten Öffentlichkeit, den Me dien undnatürlich den durch den Verband ver tretenen Taxi- undMietwagenunternehmen Gewerbestrukturen, legt Re-chenschaft ab über die Aktivitäten der Spitzenorganisationin den Jahren 2017 und in den ersten drei Quartalen2018 und stellt zudem Strukturdaten der Branche dar.Schließlich enthält er die wichtigsten organisatorischenDaten für die Mitglieder und Partner. Der Verband hat sich im engen Zusammenwirken

mit seinen Mitgliedsorganisationen und den in seinenAusschüssen engagierten Fachleuten engagiert denvielfältigen Anforderungen gestellt, er ist unverzichtbarfür die Wahrung der Interessen der Unternehmen unddies wird auch so bleiben. Nur weil die Entscheidungs-träger aus Politik, Verwaltung und Industrie mit demBZP einen organisationsstarken und kompetenten An-sprechpartner haben, nur weil unser Verband mitseinen 54 unmittelbaren Mitgliedsorganisationen und22 Fördermitgliedern starke und engagierte Mitstreiterhat, werden die Interessen des Gewerbes adäquat zurGeltung gebracht. Dem Auftrag zur effektiven Gewer-bevertretung wird der Deutschen Taxi- und Mietwa-genverband (BZP) auch zukünftig erfolgreich nach-kommen! Ab November 2018 in neuen Geschäftsstel-lenräumen: Der BZP ist in der Bundeshauptstadt an-gekommen, Sitz und Geschäftsstelle lautet dann Berlin,Dorotheenstraße 37. Frankfurt am Main, im Oktober 2018

Einführung

Geschäftsbericht

Michael Müller Peter Zander Hermann Waldner RA Thomas Grätz- Präsident - - Vizepräsident - - Vizepräsident - - Geschäftsführer -

6 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Vizepräsident Hermann Waldner(Berlin) geb. am 7. November 1952, Taxiunternehmer seit 1981, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Taxi Berlin GmbH (vorm. VEB Taxi) seit 1992. Vorstand und geschäftsführender Gesellschafter von Taxizentralen in Berlin seit 1995. Gründer und Geschäftsführer der internationalen Taxiapp „taxi.eu“ FMS Systems GmbH (Berlin, Wien) seit 2011.Geschäftsführer und Gesellschafter der Taxizentrale IsarFunk (München) seit 2015. Vizepräsident des BZP seit November 2016.

Präsidium, Vorstand, Ehrenmitglieder und Geschäftsführung

BZP-PräsidiumPräsident Michael Müller(Göttingen) geb. am 26. August 1957,Taxi- und Mietwagenunternehmer seit 1983,geschäftsführender Gesellschafter der MX-Gruppe seit 1999.Vorstandsmitglied im Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen seit 1992,Vorsitzender der FV Taxi und Mietwagen im Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen, dessen Vizepräsident seit 2007.Vizepräsident des BZP seit 2007, Präsident seit November 2011.

Vizepräsident Peter Zander(Köln) geb. am 2. April 1954, Taxiunternehmer seit 1983, im Vorstand der Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein seit 1993, deren Vorsitzender seit Dezember 1994. Vorstandsmitglied des BZP seit 1997,Vizepräsident des BZP seit November 2011.

7BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

BZP-Vorstand

Präsidium, Vorstand, Ehrenmitglieder und Geschäftsführung

Vorstandsmitglied Herwig Kollar(Frankfurt am Main) geb. 25 Juni 1955,juristisches Studium in Frankfurt am Main,Assessorexamen 1987 in Frankfurt am Main,seit 1987 Rechtsanwalt.Vorsitzender der Taxi-Union Frankfurt e. V. seit 1995.Im Vorstand des BZP seit November 2015.

Vorstandsmitglied Wolfgang Oertel(Chemnitz) geb. am 9. August 1967,Taxiunternehmer seit 1995,Geschäftsführender Vorstand der Taxi-Genossenschaft Chemnitz eG seit 1996.Vorstandsmitglied im LV Sachsen seit 2005.Im Vorstand des BZP seit November 2008.

Vorstandsmitglied Frank Kuhle(München) geb. am 5. Dezember 1966,Taxiunternehmer seit 1997,seit 2009 im Vorstand der Taxi München eG,deren Vorstandsvorsitzender seit 2010.Vorsitzender im Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V. seit 2009.Vorstandsmitglied des BZP seit November 2011.

Vorstandsmitglied Roland Böhm(Münster) geb. am 15. Mai 1961,Taxiunternehmer seit 1990,seit 2000 Vorstand der Taxi Zentrale Münster e.G.Vorstandsmitglied des BZP seit November 2011.

8 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Ehrenmitglied Peter Metschen(Duisburg) geb. am 7. Januar 1932.Übernahme des elterlichen Taxi- und Mietwagenbetriebes in Rheinhausen 1964, seit 1966 im Vorstand des LV Nordrhein und Vorsitzender 1980 - 1995, Vorsitzender des Gesamt verbandes Nordrhein von 1990 - 1993, Ernennung zum Ehrenvorstandsmitglied des LV Nordrhein 1995.Im BDP/BZP-Vorstand 1980 - 1997.BZP-Ehrenmitglied seit 1997.Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande 1990.

Präsidium, Vorstand, Ehrenmitglieder und Geschäftsführung

BZP-Ehrenmitglieder

9BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Geschäftsführer Thomas Grätzgeb. am 30. Mai 1957. Juristisches Studium in Köln, Assessorexamen 1989 in Düsseldorf, seit 1990 Rechtsanwalt. Beim BZP seit 1990, Geschäftsführer seit 1991. Seit 2004 Vizepräsident der IRU-Gruppe „Taxi und Mietwagen mit Fahrer“.Bearbeiter des Personenbeförderungsgesetz-Kommentars „Fielitz/Grätz“,Autor des Fachkunde leitfadens „Fachkunde & Prüfung für den Taxi- und Mietwagenunternehmer“ sowie Mitverfasser des Praxis handbuches „Taxi und Mietwagen“.

Stellvertretender GeschäftsführerFrederik Wilhelmsmeyer

geb. am 11. Oktober 1964. Juristisches Studium in Münster, Assessorexamen 1996 in Düsseldorf,seit 2001 Rechtsanwalt.Beim BZP seit Oktober 1997 tätig, seit 2002 Stellvertretender Geschäftsführer.

BZP-Geschäftsführung

Präsidium, Vorstand, Ehrenmitglieder und Geschäftsführung

10 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Der BZP besteht in seiner heutigen Organi sations - struktur seit 1984 und führte zunächst den NamenBun des-Zentralverband der Deutschen Personen ver - kehrs un ternehmer mit PKW e.V. bzw. seit 1992 Bundes-Zen tralverband Personenverkehr - Taxi und Mietwagene.V.

Zum 1.1.2000 hat sich der BZP von dieser umständ-lichen Namensgebung gelöst und heißt seitdem DeutscherTaxi- und Mietwagenverband e.V. (BZP). Die Beibehaltungdes Kürzels BZP erklärt sich mit dessen Bekanntheitsgradin Politik, Verwaltung und Industrie. Der BZP ist ausdem Zusammenschluss des Bundes verbandes des Deut-schen Personenverkehrsgewerbes e.V. (BDP) und demBundesverband des Deutschen Taxi gewerbes e. V. (BDT)hervorgegangen. Die Interessen der deutschen Taxi- und Mietwagen-

unternehmer auf Bun desebene werden bereits seit 1947vom BZP wahrgenommen. Er führte von 1947 bis 1965den Namen Arbeits gemeinschaft Personenverkehr fürdas Bundes gebiet e.V. und war als „AGP“ bestens alsder Zusam menschluss von Landes-, Regional- undFachorganisa tionen bekannt. Danach nannte er sichvon 1965 bis 1984 Bundesverband des DeutschenPersonen ver kehrsgewerbes (BDP) e.V.

Aufgabe des BZP ist es, die Gesamtinteressen derPersonenverkehrsunternehmer mit PKW auf nationalerund internationaler Ebene gegenüber Ministerien undanderen Behörden, Organi sationen und der Öffentlichkeitzu vertreten. Der BZP und seine Landesverbände sowiedie ihm angeschlossenen örtlichen Organisationen desTaxi- und Mietwagen gewerbes leisten auf Bundesebeneganze Arbeit durch die Betreuung und Förderung ge-meinsamer Interessen der Verbandsmitglieder. Zu unsererArbeit gehört:

• Die Interessenwahrung gewerbepolitischer Ziele bei:Gesetzesvorhaben und -veränderungen in allen Be -reichen des Personenbeförderungsrechts, des sonstigenGewerberechtes sowie des Straßenverkehrs rechts,des Arbeitsrechts und der Verkehrssicherheit, soweitdas Taxi- und Mietwagengewerbe hiervon be rührtwird, Verbesserungen der Gewerbebe din gungen undZugangs voraussetzungen.

• Mit Satzungsänderung vom 3.7.2014 vertritt der BZPzudem auch die sozialpolitischen Gesamtinteressendes Gewerbes, er kann damit als Spitzenorganisationim Sinne des Tarifvertragsrechtes und für die Mitglieder,die ihm als Unternehmen angehören, als Tarifver-

BZP - Spitzenverband des Taxi- und Mietwagengewerbes

Funktionen und Aufgaben des BZP

Wesentliche Strukturdaten des Taxi- und Mietwagengewerbes in der Bundesrepublik Deutschland für das Jahr 2016 im Vergleich zum Jahr 2012 2016 seit 2012Unternehmer, die nur Taxiverkehr betreiben 20.932 - 3,8 %Unternehmer, die nur Mietwagenverkehr betreiben 8.321 - 1,3 %Unternehmer, die Taxi- und Mietwagenverkehr betreiben (mit sog. Mischkonzessionen) 1.146 - 11,4 %Unternehmer, die Taxi- und Mietwagenverkehr betreiben (ohne sog. Mischkonzessionen) 4.618 + 2,0 %Zusammen 35.017 - 2,7 %

Genehmigte Fahrzeuge im Taxiverkehr 53.302 - 0,5 %Genehmigte Fahrzeuge im Mietwagenverkehr 39.593 + 10,1 %Genehmigte Fahrzeuge im Taxi- und Mietwagenverkehr (sog. Mischkonzessionen) 3.087 - 6,3 %Zusammen 95.982 + 3,4 %

Einwohner pro Taxi im Durchschnitt der Bundesrepublik 1.548 Einwohner pro TaxiDas Bundesland mit der höchsten „Taxidichte“ ist Berlin 432 Einwohner pro TaxiDas Bundesland mit der niedrigsten „Taxidichte“ ist Thüringen 2.997 Einwohner pro TaxiDie Zahlen basieren auf einer Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016, ergänzt durch eigene Erhebungen des BZP

Verkehrsdaten 2017Beförderte Personen im Taxi- und Mietwagengewerbe im Jahr 2017 (geschätzt) 431.000.000Personenkilometer im Taxi- und Mietwagengewerbe im Jahr 2017 (geschätzt) 2.917.000.000Einnahmen im Taxi- und Mietwagengewerbe im Jahr 2017 (geschätzt in Euro) 5.160.000.000

11BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

tragspartei tätig sein. Hierfür unterhält der BZP einensozialpolitschen Ausschuss, der die sozialpolitischeVer handlungskommission (Tarifkommission) währendVerhandlungen beratend begleitet.

• Information der Mitgliedsver bände und -organisationenüber alle für das Gewerbe wichtigen Angelegenheitendurch BZP-Report sowie allgemeine und vertraulicheRundschreiben, das Internet angebot unter www.bzp.orgsowie seit 2006 auch über ein BZP-Intranet.

• Förderung des Austauschs gewerbepolitischer, wirt-schaftlicher und technischer Informationen der BZP-Mitglieder untereinander durch Informations dienste,durch regelmäßige Tagungen der Fachaus schüs sesowie im Rahmen von Mitgliederver sammlun gen undFachkongressen.

• Begleitung und Unterstützung wichtiger For schungs -vorhaben.

• Initiierung/Koordination von gewerbe- und umwelt-politisch bedeutsamen Pilotprojekten.

• Interessenvertretung gegenüber Behörden und anderenStellen, wie z.B. Mitwirkung bei der Festsetzung vonTaxitarifen und Abschluss von Vereinbarungen mitKrankenkassen.

• Zusammenarbeit und Informationsaustausch mit Be-hörden und anderen Stellen in Form von Beratungund Mitwirkung.

• Interessenwahrung der arbeits-, steuerrechtlichenund sozialpolitischen Belange.

• Förderung nationaler und internationaler Zusam -menarbeit mit Organisationen des Verkehrsgewerbesmit gleicher Zielsetzung sowie den in der IRU zu-sammengeschlossenen weltweiten Verbänden desTaxi- und Mietwagengewerbes.

• Zusammenarbeit mit der Industrie und Wirtschaft,ins besondere mit der Fahrzeug- und Zubehör indus -trie sowie der Versicherungs- und Werbewirtschaft.

• Kooperation mit anderen öffentlichen Verkehrs trägern,

so z.B. das Rahmenabkommen mit der Deut schenBahn über das Störfallmanagement bei Zug ausfällenund Verspätungen.

• Entwicklung von Reiseangeboten für Behinderte inZusammenarbeit mit deren Spitzenverbänden undder Deutschen Bahn AG.

• Veranstaltung von fachbezogenen Kongressen undSeminaren, beispielhaft des ÖPNV-Taxi-Kongresses,der Taxizentralen-Kongresse und Seminarangebotenfür Taxiunternehmer.

Seine Aufgaben nimmt der BZP im einvernehmlichenZusammenwirken mit seinen Mitgliedsorganisationendes Taxi- und Mietwagengewerbes in der Bundes republikDeutschland wahr. Der föderative Aufbau des BZP ge-währleistet eine sachgerechte Inte ressen wahrnehmungauf allen Ebenen.

Zu den herausragendsten Erfolgen der gewerbepoli-tischen Arbeit des BZP und seiner Mitglieder in denletzten Jahrzehnten zählen:

Die Neuregelung der Rechtsvorschriften für das Taxi-und Mietwagengewerbe im Rahmen der am 1. Oktober1983 in Kraft getretenen 5. Novelle zum Per sonen -beförderungsgesetz, der so genannten „Taxi-No velle“.Mit der Neuregelung wurde langjährigen Anliegen desGewerbes entsprochen:

• Eine verbesserte Zulassungsregelung;

• eine verbesserte Regelung im Zusammenhang mitder Übertragung und Verpachtung von Genehmigun -gen;

• eine erheblich verbesserte Abgrenzung zwischen Taxisund Mietwagen im wohlverstandenen Interesse beiderVerkehrsformen;

• eine Anpassung der Taxivorschriften entsprechendden zwischenzeitlich eingetretenen tatsächlichen Ver -hältnissen.

Im Jahre 1993 initiierte der BZP gleich zwei beachtlichegesetzliche Novellierungen, die die Arbeit im Taxi -

Funktionen und Aufgaben des BZP

BZP - Spitzenverband des Taxi- und Mietwagengewerbes

12 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

gewerbe und damit auch die Dienstleistung gegenüberdem Fahrgast entscheidend verbesserten sowie für dieZukunft des Gewerbes insgesamt als ergänzendes Ver-kehrsmittel im Rahmen des Öffentlichen Personen -nahverkehrs (ÖPNV) erhebliche Bedeutung haben:

• Neufassung der Straßenverkehrsordnung (StVO) in §12, sodass:

1.) das bisher geltende Parkverbot an Taxenständen inein absolutes Halteverbot umgewandelt wurde,

2.) die Taxifahrerin bzw. der Taxifahrer ihr/sein inzweiter Reihe stehendes Fahrzeug auch verlassendarf, um Fahrgäste ggfs. auch von der Haustür ab-holen zu können bzw. dort hinzubringen.

• Weitere Anerkennung der Taxis und Mietwagen innerhalbder Systematik des öffentlichen Verkehrs durch Ein-beziehung in die Definition des Begriffes ÖffentlicherPersonennahverkehr in § 8 Abs. 2 des Personen be -för derungsgesetzes im Rahmen der Eisenbahn struk - tur reform.

Darüber hinaus wurden außerdem folgende Ziele er-reicht:• die Einführung einer Fahrerlaubnis zur Fahrgast be -förderung im Mietwagenverkehr, mit der eine bessereOrdnung in diesem Bereich erreicht wurde;

• ermäßigter Umsatzsteuersatz für die Beförderungvon Personen im Taxiverkehr;

• Sonderrechte für den Taxiverkehr im Rahmen desStraßenverkehrsrechtes, insbesondere die Mitbenut -zung von Sonderspuren;

• Einführung einer Fachkundeprüfung für Taxi- undMietwagenunternehmer;

• Verbesserung der Bedingungen für den Einsatz vonTaxis im Linienverkehr;

• Ermöglichung des Einbaus eines sicherheitsverbes-sernden „blinkenden“ Taxi-Dachzeichens;

• Spezifizierung und Entwicklung eines „stillen Taxi -alarms“ auf Basis der GPS-Satellitenortung.

Zu den verbandspolitischen Erfolgen muss manauch so genannte Abwehrerfolge zählen. So konnte derBZP Bestrebungen erfolgreich entgegentreten, die aufeine Aufweichung und Aufgabe wichtiger, bewährterTeile des Ordnungsrahmens für das Taxi- und Mietwagen -gewerbe abzielten. Nur durch das geschlossene Auf -treten des Gewerbes konnte die Aufhebung des Gebotsdes einheitlichen Farbanstrichs für Taxen sowie diebundesweite Freigabe der Eigenwerbung für Taxis undMietwagen verhindert werden. 1992 konnte der BZP dieDeregulierung des Taxiwesens (geplant waren Auf he -bung der Konzessionierung und in weiten Teilen auchdes Taxitarifsystems) verhindern.2004 gelang es, die Aufhebung der Rückkehr ver -

pflichtung für Mietwagen zu verhindern. Wäre dieseswichtige Abgrenzungsmerkmal zwischen Taxi und Miet -wagen gefallen, hätte ein interner „Gewerbekrieg“ ge-droht.In Zusammenarbeit mit der IRU und den anderen na-

tionalen Schwesterverbänden in der EU wurde im Früh -sommer 2006 erreicht, dass die EU-Dienstleis tungs -richtlinie in einer deutlich abgeschwächten Form vonden EU-Regierungen verabschiedet wurde. Das ur-sprünglich vorgesehene „Herkunftslandprinzip“ wurdeverhindert und durch die „Freiheit der Dienst leis tun -gen“ ersetzt. Gleichzeitig wurden wichtige Bereiche wieSozial- und Pflegedienste sowie der Verkehr samt Taxenund Nahverkehr von der Dienstleistungsfreiheit ausge-nommen. Vorher war es den Gewerbevertretern gelungen,die Gefahren für die öffentlichen Verkehrs interessenaufzuzeigen, wenn sich Unternehmen ohne die Beachtungder nationalen Verkehrsordnungen als Taxibetriebeüberall in der EU und ohne weiteres hätten niederlassenkönnen.

In fünf wichtigen bundesgerichtlichen Entschei -dungen hat sich seit 1989 die bisherige Verbandsliniezu wesentlichen gewerbepolitischen Fragen niederge-schlagen. Die Verbandsarbeit des BZP wurde dadurchauf dem Rechtsweg höchstrichterlich bestätigt.

• Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 7. September1989 zur Beurteilung der Funktionsfähigkeit des ört-lichen Taxengewerbes.

In diesem Urteil wurde bestätigt, dass die Ein richtungeines Beobachtungszeitraumes zur Überprüfung der

BZP - Spitzenverband des Taxi- und Mietwagengewerbes

Funktionen und Aufgaben des BZP

13BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Funktionsfähigkeit des örtlichen Taxen ge werbes durchdie Zulassungsbehörden rechtmäßig ist und die zurFest stellung der Reihenfolge der zu berücksichtigendenBewerber geführte Vormerkliste materiell-rechtliche Be-deutung hat.

• Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 4.Oktober 1989 zur Beurteilung der Sittenwidrigkeitund der Verfassungsmäßigkeit der rechtsgeschäftlichenÜbertragung von Taxikonzessionen.

Das Bundesverfassunggericht hat in dem Beschlussfestgestellt, dass Alt-Konzessionen aufgrund des durcheigene unternehmerische Leistung geprägten Vermö -gens wertes als Ergebnis der aufbauenden Pflege, des„Goodwill“, der Stammkundschaft und wegen des ein-gerichteten und ausgeübten Gewerbebetriebes schüt -zenswert sind und deshalb übertragbar sein müssen.

• Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 14.November 1989 zur Rückkehrpflicht von Mietwagen.

Die Verfassungsmäßigkeit des Rückkehrgebotes vonMietwagen wurde bestätigt und damit das Unwesender Minicar-Unternehmen beseitigt, sich gegenüber or-dentlichen Mietwagen- und Taxiunternehmen wettbe-werbsfeindlich zu verhalten.

• Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes vom 11.Februar 1992 zum ermäßigten Umsatzsteuersatz beider Personenbeförderung mit Taxen.

Mit der gewerbepolitisch äußerst wertvollen Er wä -gung, dass das Taxi öffentliches Verkehrsmittel ist,erklärte das höchste deutsche Gericht die umsatzsteu-errechtliche Bevorzugung des Taxis gegenüber demMietwagen als mit demGrundgesetz vereinbar.

• Urteil des Bundesfi-nanzhofes vom 31. Mai2007 zum ermäßigtenUmsatzsteuersatz beiKrankenfahrten.

Das oberste Finanzge-richt bestätigte die vom

BZP vertretene Auffassung, dass Hin- und Rückfahrtzwei getrennte Beförderungsleistungen darstellen, sofernder Fahrgast am Behandlungsort abgesetzt und späterwieder abgeholt und zurückbefördert wird. Das Urteilhat entscheidenden Einfluss auf die Besteuerung vonKrankenfahrten, bei denen die einfache Fahrtstreckezwischen 25 und 50 Kilometern liegt.

Im Februar 2007 konnte der BZP mitteilen, dassdurch die beharrliche Arbeit des Bundesverbandes einbei der Gesundheitsreform 2007 vorgesehener 3%igerPauschalabschlag bei Kranken- und Rettungsfahrtenverhindert und dem Gewerbe die weitere Belastung indiesem schon sehr gebeutelten Geschäftsbereich erspartbleibt. Nach jahrelangem Drängen ist im Oktober 2015endlich die Verkehrssicherheit dadurch erhöht worden,dass die anachronistische Gurtpflichtbefreiung für Taxi-und Mietwagenfahrer bei der Beförderung gestrichenwurde.Der gesamtgesellschaftliche Prozess der Digitalisierung

sowie die Markteintrittsbemühungen von neuen Mobili-tätsanbietern und Startups verursachen nicht nurschwerwiegende Probleme bei Sozialgefüge, Arbeits-bedingungen und Datenschutz. Sie erhitzen auch dieaktuell mit stark marktliberalen Tendenzen geführtenDebatten über die Rahmenbedingungen des Taxi- undMietwagengewerbes auf nationaler und internationalerEbene, die eine schlagkräftige Gewerbevertretung un-verzichtbar machen. Auch wenn die wirtschaftliche Lage es so manchem

schwerfallen lässt, den Beitrag für seinen Landesver -band zu entrichten, so muss es doch jedem Taxi- undMietwagenunternehmer klar sein, dass - vor allem auchin schwierigen Zeiten - nur ein hoher Organisationsgradeine schlagkräftige Gewerbeorganisation trägt. Nur wenn jeder einzelne Unternehmer erkennt, dass

die Sicherung einer dauer-haften Existenz bei leis -tungsgerechter Rendite auchdavon abhängt, dass diegewerblichen Interessen ad-äquat vertreten werden, istgesichert, dass bei der Flutvon Gesetzen und Ver ord -nungen aus Berlin und ausBrüssel seine Interessen Be-rücksichtigung finden.

Funktionen und Aufgaben des BZP

BZP - Spitzenverband des Taxi- und Mietwagengewerbes

14 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisatorische Gliederung des BZP

Organisationsdiagramm des BZP

Die Mitglieder des Erweiterten Vorstandes

Die Mitgliederversammlung

Die Ausschüsse und ihre Vorsitzenden

Athanasiou BielefeldBahr Halle/SaaleBalkan KarlsruheBeer AltenburgBöhm MünsterBorning KoblenzBrüggmann HamburgBuchholz BremenCati SolingenClüver HanauDornheim Freiburg / MannheimDragicevic Köln

Ehret StuttgartFuchs WittenGergin FrankfurtGleixner KrefeldGrossmann GelsenkirchenGutendorf KoblenzHartmann SaarbrückenHess MünchenHübner MagdeburgKarakas DuisburgKeiler SchwerinKlusmeier Düsseldorf

Kollar FrankfurtKuhle MünchenKura HagenLadwig HannoverLenz BonnLubkoll BielefeldMenrath MarlMüller KasselNadolski BerlinPloke BerlinRosmanek EssenRoßberg Dresden

Scheffel KaiserslauternSchlenker FrankfurtSchmidt Th. FrankfurtSchneider OffenbachSchötz RemscheidSchütte HamburgSchwuchow ErfurtUcar BerlinWaldner BerlinWeidmann BochumZander MonheimZillmann Düsseldorf

Außerordentliche Mitglieder

Gewerbepolitik

Kranken- und Sonderfahrten

Technik und Digitalisierung

Haushalt und Revision

Arbeit, Soziales und Fortbildung

Taxizentralen

Kundenorientierung, Marketingund Vertrieb

Schmidt

Spitzlei

Kessler

Peters

Goldberg

Pettau

Schütte

Adam Opel AGCitroën Deutschland GmbHDaimler AGDDS Digital Dispatch (Int’l) LtdFinn Frogne GmbHFMS GmbH Ford-Werke GmbHGefos • Gesellschaft für offene Systeme mbH

HALE electronic GmbHIngenico Payment Service GmbHInterfacom S.A. - TaxitronicKienzle Argo Taxi International GmbHmobile GARANTIE Deutschland GmbHMuch Autohaus GmbH

Prävent GmbHSeibt & Straub GmbHSemitron S.A.Telekom Deutschland GmbHTOYOTA DEUTSCHLAND GmbHVdK Versicherung der Kraftfahrt AGVolkswagen AGVolkswagen Nutzfahrzeuge

Ordentliche Mitglieder

Das Präsidium

Waldner Müller Zander

WilhelmsmeyerGrätzKollar KuhleOertel Böhm

Der Vorstand Die Geschäftsführung

Die Mitglieder des Erweiterten Vorstandes

Sozialpolitischer Ausschuss

Goldberg

15BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Dorotheenstraße 37 10117 Berlin Telefon: +49 (30) 21 22 23 53 5 Telefax: +49 (30) 21 22 23 54 0E-Mail: [email protected]: www.bzp.org

Leitung: Rechtsanwalt Thomas Grätz (Geschäftsführer) E-Mail: [email protected]

[email protected]

Rechtsanwalt Frederik Wilhelmsmeyer (Stellvertretender Geschäftsführer) E-Mail: [email protected]

Im Sekretariat der Geschäftsstelle: Margarete Reinhardt E-Mail: [email protected] Kroll E-Mail: [email protected]

Bürozeiten: Montag - Donnerstag 8.30 bis 16.30 Uhr, Freitag 8.30 bis 15.30 Uhr

Die BZP-Geschäftsstelle

Organisatorische Gliederung des BZP

Margarete Reinhardt

Petra Kroll

Die „alte“ Frankfurter Mannschaft: Grätz, Reinhardt, Schmidt, Kroll, Wilhelmsmeyer

16 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Ordentliche Mitglieder des BZP (54)Sortierung: Zentralen nach Stadt, Landesverbände nach Bundesland

Verband des Verkehrsgewerbes Baden e.V. Freiburg / MannheimVerband des Württembergischen Verkehrsgewerbes e.V. StuttgartLandesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagen-Unternehmen e.V. MünchenInnung des Berliner Taxigewerbes e.V. BerlinTaxi Verband Berlin, Brandenburg e.V. BerlinTaxi Deutschland Berlin e.V. BerlinWirtschaftsgenossenschaft Berliner Taxibesitzer eG BerlinTaxiFunk Berlin TZB GmbH BerlinTaxiruf Würfelfunk „0800-CABCALL“ AG BerlinQuality Taxi Vermittlungs GmbH BerlinTaxi Berlin TZB GmbH „Cityfunk“ BerlinSpeed Cab Taxifunk GmbH BerlinBielefelder Funk-Taxi-Zentrale e.G. BielefeldFunk-Taxi-Zentrale Hansa BielefeldTaxi Bochum eG BochumTaxi Bonn eG BonnFachvereinigung Personenverkehr • Verband für das Personenverkehrsgewerbe Landesverband Bremen e.V. Bremen Taxi Dortmund eG DortmundTaxi Düsseldorf eG DüsseldorfTaxi-Funktaxi-Zentrale Duisburg e.G. DuisburgTaxi Essen eG EssenTaxi-Union Frankfurt e.V. FrankfurtTaxi 33®EchoFunk® FrankfurtFrankfurt’s TAXI-RUF® 23oo01 FrankfurtTaxi Gelsen IG GelsenkirchenTaxi & Mietwagengenossenschaft Halle/Saale eG Halle/SaaleTaxi Hagen e.G. HagenHansa Funktaxi e.G. HamburgTaxen-Union Hamburg e.V. HamburgTaxi-Dienst Hanau Stadt und Land e.G. HanauLandesverband Hessen für das Personenverkehrsgewerbe e.V. FrankfurtTaxi-Funk-Zentrale Karlsruhe eG KarlsruheFachverband PKW-Verkehr Hessen e.V. KasselKrefelder Funktaxi-Besitzerverein KrefeldTaxi Koblenz e.G. KoblenzTAXI RUF Köln wirtschaftliche Vereinigung Kölner Taxiunternehmer eG KölnTaxi Jakubiak MarlTaxi- und Mietwagengenossenschaft Magdeburg eG MagdeburgLandesverband für das Taxi- und Mietwagengewerbe Mecklenburg/Vorpommern e.V. Schwerin

Organisatorische Gliederung des BZP

Mitgliedsorganisationen des BZP

Neumitglied

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IsarFunk Taxizentrale GmbH & Co. MünchenTaxi-Zentrale Münster e.G. MünsterGesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen e.V. • Fachvereinigung Taxi und Mietwagen HannoverFachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. MonheimTaxi-Verband Nordrhein-Westfalen e.V. DüsseldorfTaxi-Funk Offenbach e.G. OffenbachFunk-Taxi-Vereinigung Remscheid RemscheidVerband des Verkehrsgewerbes Rheinland e.V. • Fachvereinigung Droschken- und Mietwagenverkehr KoblenzVerband des Verkehrsgewerbes Rheinhessen-Pfalz e.V. KaiserslauternLandesverband Verkehrsgewerbe Saarland (LVS) e.V. SaarbrückenLandesverband Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmer e.V. DresdenTaxi-Zentrale Solingen eG SolingenLandesverband Thüringen der Taxi- und Mietwagenunternehmer e.V. AltenburgLandesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) e.V. • FV Personenverkehr ErfurtFunk-Taxi-Zentrale Witten GbR Witten

Außerordentliche Mitglieder (22)

Fahrzeug-Industrie Adam Opel AG Rüsselsheim Citroën Deutschland GmbH Köln Daimler AG Berlin Ford-Werke GmbH Köln TOYOTA DEUTSCHLAND GmbH Köln Volkswagen AG Wolfsburg Volkswagen Nutzfahrzeuge HannoverTaxizubehör-Industrie DDS Digital Dispatch (Int’l) Ltd Saint Ives (GB) Gefos Gesellschaft für offene Systeme mbH Schwerte HALE electronic GmbH Salzburg (A) Finn Frogne GmbH Tübingen FMS GmbH Graz (A) Interfacom S.A. - Taxitronic Barcelona (ES) Kienzle Argo Taxi International GmbH Berlin Seibt & Straub GmbH Stuttgart Semitron S.A. Thessaloniki (GR)Taxi-Spezialanbieter und Dienstleister Ingenico Payment Services GmbH Ratingen Much Autohaus GmbH Bad Tölz Prävent GmbH DortmundTelekommunikation Telekom Deutschland GmbH BonnVersicherungswirtschaft mobile GARANTIE Deutschland GmbH Wedemark VdK Versicherung der Kraftfahrt AG Dortmund

Organisatorische Gliederung des BZP

Neumitglied

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Umsatzentwicklung stabil trotz zunehmender Konkurrenz

Der gesamtwirtschaftlich mehr als stabilen nationalenWirtschaftsentwicklung seit Beginn dieses Jahrzehntsfolgt erfreulicherweise im Großen und Ganzen auch dasGeschäft der deutschen Taxi- und Mietwagenbranche.Die Branche hat die allgemeine Mindestlohngeltung ab1. Januar 2015 mit 8,50 Euro/Stunde bzw. dann die Er-höhung auf 8,84 Euro/Stunde ab 1. Januar 2017verkraftet, derzeit spricht auch nichts dagegen, dasssie die anstehenden Erhöhungen am 1. Januar 2019von derzeit 8,84 Euro auf 9,19 Euro und dann zum 1.Januar 2020 auf 9,35 Euro schultern können wird. Ins-gesamt agieren die Unternehmer „unternehmerischer“,die Autos werden nicht mehr 24 Stunden auf die Straßegeschickt, sondern sie bleiben auch mal auf dem Be-triebshof, wenn es sich ganz einfach nicht lohnt. Dieshat aber zwangsläufig auch Auswirkungen auf die Be-schäftigungssituation. Insbesondere auf dem Landeführen diese Faktoren aber bisweilen auch schon zuProblemlagen, denn zu unrentablen Zeiten wird esschwieriger für den Fahrgast, ein Taxi zu bekommen.Der BZP appelliert in diesem Zusammenhang an dieGenehmigungsbehörden, zur Sicherung der Betriebspflichtin solchen Orten entweder Dienstpläne selbst aufzustellen

oder aber über die örtliche Taxi-Ordnung eine lückenloseNachtdienstbereitschaft, die auch in Kooperation mitanderen örtlichen Taxiunternehmen gewährleistet werdenkann, vorzuschreiben.

Die Aussage eines weiterhin stabilen Fahrtenauf-kommens lässt sich zwar nicht verallgemeinern, weil inmanchen Regionen auch schon einmal Rückgänge ver-zeichnet werden mussten. Aktuell ist aus dem Blickwinkelder Gesamtbranche aber über rund zwei Prozent Um-satzsteigerung zu berichten. Dieser stabile und sogarleicht positiv verlaufende Umsatz auch 2018 ist zueinem deutlichen Teil auf die Taxiangewiesenheit derstetig älter werdenden Bevölkerung zurückzuführen,deren Mobilitätsbedürfnisse schon wegen den Tendenzenzu zentralisierten Versorgungszentren (Einkaufszentrenauf der grünen Wiese, zentrale Ärztehäuser etc.) sogarnoch wachsen. Darüber hinaus spielt eine Rolle, dasszunehmende Verkehrsprobleme in den Städten auftreten,die sich bereits jetzt auswirken und kurz oder lang wohldie private Autonutzung deutlich verdrängen werden.Die demografische Entwicklung ebenso wie der damitzusammenhängende Rückzug des „großen“ ÖPNV ausder Fläche ist eine auf das Gewerbe zulaufende Aufga-benstellung. Dem Wandel der Mobilitätsbedürfnisse –natürlich auch durch die Digitalisierung – und die stei-

Jahresrückblick

Geschäftsbericht 2017/2018

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gende Taxiangewiesenheit der alternden Bevölkerungist eine große Aufgabenstellung für die Branche undeine große Chance. Für die Mobilitätsprobleme auf demLand ist ein Allheilmittel bisher nicht gefunden worden.Hier scheint sich auch politisch der Gedanke zu festigen,dass es ohne eine Subventionierung nicht gehen dürf-te.

Neue Mobilitätsdienste müssen Sinn machen

Neuartige Mobilitätskonzepte bedrohen das Geschäftder Branche im Moment nicht ökonomisch, aber sicherlichpolitisch, wenn von dieser Seite gegen die bewährteMarktordnung lobbyiert wird. Dem Wettbewerb mit dengesetzmäßig agierenden neuen Markt-teilnehmern stellt sich die Brancheschon wegen ihrer langjährigen Er-fahrung mit der Digitalisierung selbst-bewusst. Auch wenn insbesondere ineinigen Großstädten, so Berlin, Münchenund aktuell auch Düsseldorf die Zahlvon konzerngesteuerten Mietwagen àla UberX zunimmt und diese dort auchMarktanteile besetzen, ist bundesweitgesehen der Umsatz des vom Verbandvertretenen Gewerbes trotzdem leichtgestiegen. Alternative Mobilitätskon-zepte wie free-floating carsharing àla car2go, DriveNow, flinkster etc. oderauch Sammelverkehrsanbieter wie CleverShuttle führeneher zu einer Marktbelebung. Denn das Vorhandenseineiner Vielzahl von Mobilitätsangeboten geht einher miteiner geringeren Nutzung des Privatwagens, was dannzwangsläufig auch die Taxinachfrage steigen lässt.Dem Taxigewerbe ist bewusst, dass vor allem bei jungenLeuten ein gewisser Trend zu Sammelverkehren besteht,das Angebot eines Taxi-Sharing ist von dem deutschenGewerbe Ende 2017 in Hamburg gestartet worden,Berlin zieht wohl noch in 2018 nach und auch weitereStädte wollen diese Taxi-Sharing-Modelle sehr bald be-ginnen.

So genannte On-Demand Ride-Sharing-Angebote wiedas in Hannover mit viel Geld von der Mutter Volkswagenin Hannover im September 2018 gestartete und nochim Frühjahr 2019 in Hamburg avisierte MOIA sowie dasim Herbst 2018 in der Hauptstadt angelaufene ver-

gleichbare Projekt „Berlkönig“, in das Daimler investiert,arbeiten auf Basis virtueller Haltestellen, zu denen derNutzer nach Äußerung seines Fahrtwunsches per Appgeführt wird. Der BZP argumentiert, dass es gut sei,dass das Personenbeförderungsgesetz neuartige Mobi-litätskonzepte auf Basis der sog. Experimentierklausel(§ 2 Abs. 7 PBefG) erlaubt. Insbesondere zu MOIAkritisiert er, dass bei der hohen Anzahl von für Hamburgbis zu 1.000 beantragten Kleinbussen für einen „lini-enähnlichen“ Verkehr keinesfalls mehr von Experiment,sondern eher von Marktübernahme gesprochen werdenmuss. Solche massenhaften zusätzlichen Fahrzeugeführen nicht nur zu einer Verdrängung der Taxiunternehmenund auch des Linienverkehrs, sondern vor Allem zu der

von namhaften Studien aus den USA zu den Ride-Hai-ling-Folgen belegten Konsequenz „Mehrverkehr“. Eswird dort das Fazit gezogen, dass statt weniger, wievon den Ride-Hailing-Diensten behauptet, tatsächlichmehr Verkehr in den Innenstädten produziert wird. Denndie Studien belegen unisono, dass viele Verkehrsteilnehmerauch kurze Strecken, die sie früher zu Fuß, mit demFahrrad oder im Linienverkehr durchgeführt haben, nunmit den Ride-Hailing- und Pooling-Diensten durchführen.

AK ÖPV-Forderungen nach Änderungen der Marktordnung

Die sogenannten Reformvorschläge der Länder-Ar-beitsgruppe des Arbeitskreises öffentlicher Personenverkehr(AK ÖPV) zur möglichen Modernisierung der personen-beförderungsrechtlichen Vorschriften sind nach Inter-vention des Bundesverbandes im Einklang mit seinen

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Landesverbänden erst mal vom Tisch. Das interne Posi-tionspapier ist bei der Konferenz der Länderverkehrs-minister in der zweiten Novemberwoche 2017 in Hamburgnicht zur Abstimmung gelangt. Das gibt erst mal wiederLuft. Allerdings steht es steht zu befürchten, dass diein dem Papier enthaltenen Vorschläge nicht ein für alleMal in einer Schublade verschwinden. WesentlichesBZP-Argument gegen das Papier: Der AK ÖPV gehtselbst von vorneherein davon aus, dass seine Vorschlägezu einem Versagen des Marktes führen können. Deshalbmüssten mehr Kontrollen erfolgen. Wer sich auch nurein bisschen in der Branche auskennt, weiß, dass mitAusnahme Hamburgs es fast überall sonst eine voll-kommen unzureichende Personaldecke gibt, um dieseÜberwachung der Marktordnung durchzusetzen. Vonden fehlenden Finanzmitteln ganz zu schweigen. EinEinreißen der Eckpfeiler fixer Taxitarif, Kontingentierungder Genehmigungen und Rückkehrpflicht für Mietwagennach der Idee, dass es der Markt schon richten wird,funktioniert nicht. Wir wollen aber eines immer wieder deutlich machen:

Das Taxi- und Mietwagengewerbe in Deutschland stelltsich nicht gegen Veränderungen. Wir gehen mit der Zeitund dokumentieren dies auch mit unserer Kampagne„Verlässlich ist modern“. Und wir zeigen damit auch,dass es bestimmte Konstanten gerade im ÖPNV braucht.Verlässlichkeit zeichnet unser Gewerbe aus. Wir fahrenfür alle Menschen und nicht nur für die Reichen. Wirfahren zu festen Tarifen. Denn: Bei uns kostet die Fahrtin der Silvesternacht den gleichen Preis wie an einem

sonnigen Dienstagmorgen. Wir fahren immer. Bei unsgibt es keine Rosinenpickerei. Und schließlich: Wirhaben unsere eigenen Fahrzeuge. Das Gewerbe ist vonkleinen und mittelständischen Unternehmen geprägt.Bei aller Wertschätzung für digitale Dienstleistungensind die Angebote internationaler Konzerne, die sichohne ein einziges eigenes Auto lediglich ihren Anteilvom Vermittlungskuchen abschneiden wollen, keinGewinn für die Beförderung des Einzelnen. Denn was ervielleicht am Anfang sparen könnte, zahlt er am Endedoppelt und dreifach wieder drauf! Der BZP ist sich bewusst, dass das Personenbeför-

derungsgesetz in der nächsten Zeit angegangen werdenkönnte. Der Verband ist bereit zu Diskussionen um einesinnvolle Modernisierung. Wenn es aber weiter bei demgesellschaftspolitischen Leitziel bleiben soll, dass dasTaxi ein Instrument der Daseinsvorsorge ist, müssenauch die drei Elementarbausteine - Tarif-, Beförde-rungs- und Betriebspflicht – ebenso unverändert bleibenwie die Abgrenzung Taxi - Mietwagen. Wenn ein Bausteingezogen wird, fällt das ganze System.

Die Website „verlaesslich-ist-modern.taxi“ stellt die Leistung der Branche dar

Auf wandelnde Mobilitätsbedürfnisse mit Autoverzichtin den Ballungsräumen, komplexe Anforderungen vonberufstätigen Eltern und eine alternde Gesellschaft vorallen Dingen im ländlichen Raum bietet die moderneTechnik eine Antwort mit dem Angebot einer einfachenKommunikation zwischen Anbietern und Kunden, weshalballe Parteien die Forderung nach innovativen Mobili-tätskonzepten erheben. Die Branche steht deshalb mitim Fokus einer massiven Diskussion über Mobilität, jenach Parteicouleur mit unterschiedlichen Schwerpunkten.Hier kommen die Wettbewerber ins Spiel, welche dieSpielregeln auf ihr jeweiliges Geschäftsmodell anpassenlassen wollen. Unter dem Deckmantel der Modernisierungdes PBefG soll dem Gewerbe der Boden unter den Füßenweggezogen werden. Um der aufwändigen Presse- undLobbyarbeit dieser extrem finanzstarken neuen Wettbe-werber etwas entgegenzusetzen, hat der BZP von derStrategieberatung Elephantlogic die Kampagne „ver-lässlich ist modern“ entwickeln lassen. Die Kampagnebetont die auf den gesetzlichen Rahmenbedingungenberuhenden Stärken des Gewerbes. Das Gewerbe musssich als Partner und Mitgestalter für innovative Mobili-

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Jahresrückblick

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tätsangebote präsentieren und der Politik entsprechendeAngebote machen. Wichtig bleibt, dass die gleichenfairen Spielregeln für alle Dienstleister und Vermittlergelten müssen.

Positive wie negative Gerichtsentscheidungen

Am 20. Dezember 2017 entschied der EuropäischeGerichtshof (EuGH): UberPop darf nicht mehr mit seinemüblichen Geschäftsmodell auf den europäischen Marktzurückkehren. Private Chauffeure und gewerbliche Per-sonenbeförderung schließen sich aus. Ein solcher Dienstist eine reine Verkehrsdienstleistung und nicht einDienst der Informationsgesellschaft. Das bedeutet: Uberunterliegt den gleichen Rechten und Pflichten wie einklassischer Taxidienst. Die Klage vor dem EuGH gehtzurück auf einen Fall aus Spanien: Kollegen in Barcelonahatten beim dortigen Handelsgericht Feststellungverlangt, dass die Tätigkeiten von Uber Systems Spain„irreführende Geschäftspraktiken und unlauteres Handelnim Wettbewerb“ darstellen. Begründung: Die notwendigenLizenzen und Genehmigungen fehlten. Der Weg durchdie Instanzen begann. Inzwischen hat auch der deutscheBundesgerichtshof (BGH) in einem Verfahren umUberBlack auf dieses Urteil gewartet. Der Fall, den dieKarlsruher zu entscheiden haben (Urteil kommt im De-

zember 2018) und deshalb ihren Kollegen beim EuGHzur Beurteilung vorgelegt haben, bezieht sich ebenfallsauf die Frage, ist Uber ein Informationsdienst, dannDienstleistungsfreiheit, oder Verkehrsdienstleister. DieEuropa-Richter kamen zu dem erfreulichen Schluss,Uber ist Verkehrsdienstleister und hat sich damit andie nationalen personenbeförderungsrechtlichen Rege-lungen zu halten.

Soweit die positive, nun zur schlechten Nachricht:Taxi-Apps dürfen Rabattaktionen in Gestalt von Fahrtenzum halben Preis anbieten, entschied der BGH am 29.März 2018 in Karlsruhe. Die Entwicklung dazu: MyTaxibot Rabatte auf Taxifahrten von 50 Prozent an. Dieswurde in Form einer Unterlassungserklärung, beispiels-weise von Taxi Deutschland oder auch vom BZP gerügt.Begründung: Das ist ein klarer Verstoß gegen dasPBefG, das Rabattaktionen verbietet, denn es gilt imPflichtfahrbereich der feste, behördlich festgelegte Tarif,der weder unter- noch überschritten werden darf. MyTaxiwollte dies nicht hinnehmen. Bei der ersten Gerichts-verhandlung vor dem Landgericht Frankfurt am Mainbestätigten die Richter: keine Rabatte. Wieder wolltemyTaxi das nicht hinnehmen. Nächste Instanz – dasOberlandesgericht Frankfurt am Main. Auch dort verlorendie Rabattbefürworter. Schließlich der Bundesgerichtshof.

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Jahresrückblick

Und dort hieß es dann: Rabattaktionen verstoßen nichtgegen die Preisbindung im Taxigewerbe, sofern die Ta-xiunternehmen jeweils den vollen Fahrpreis erhalten.Es kommt nicht darauf an, ob der Fahrgast die Fahrtaus eigenen Mitteln oder aus Mitteln unabhängigerDritter finanziert. Nach BZP-Ansicht steht mit dieserEntscheidung fairer Wettbewerb auf der Kippe. Das Ge-werbe wird von kleinen Unternehmen getragen, die Ra-battschlachten großer Konzerne nicht mitgehen können.Der BZP befürchtet, dass kleine Taxi-Unternehmen oderZentralen in den Ruin getrieben werden. Wenn aberkleine Anbieter aussteigen müssen, bleiben nur nochdie großen. Sie können dann die Preise diktieren undneue Anbieter notfalls auch mit weiteren millionenschwerenRabattschlachten aus dem Markt drängen. Rabattesind möglich, wenn man nur den entsprechend langenfinanziellen Atem für eine Klage bis zur letzten Instanzhat. Oder wenn man sich auf die gesetzlich erlaubteExperimentierregelung beruft und daraus das Rechtableitet, subventionierte Dienste wie MOIA, Berlkönig,CleverShuttle und Co. dauerhaft an den Start zu bringen.Die in Selbstorganschaft der Branche betriebenen Ver-mittlungszentralen sind geschwächt und werden mög-licherweise in den Ruin getrieben. Es bleibt das bittereFazit: Wer den Markt bestimmt, bestimmt auch diePreise. Der Bundesgerichtshof hat mit seinem Urteil dieGroßen gestärkt und die Kleinen geschwächt.

Der Fiskaltaxameter ist mancherorts in derPraxis da – Verfahrenssicherheit bestehtimmer noch nicht

Auch wenn nach Ansicht des Verbandes im Momentnoch keine ausreichende gesetzliche Ermächtigungdafür besteht, verlangen nicht nur in Hamburg, sondernauch in Berlin und anderenorts die Genehmigungsbehördenden Einsatz des Fiskaltaxameters bei den Unternehmen.Ziel des Verbandes ist es weiterhin, dass diese rechts-sichere Ermächtigung geschaffen und den Unternehmendamit auch die notwendige Verfahrenssicherheit vermitteltwird. Eine Novelle der sogenannten Kassensicherungs-verordnung soll nach dichter werdenden politischenÄußerungen in dieser Legislaturperiode angepacktwerden. Überragend wichtig ist für den BZP, dass indiese Novelle nicht nur Taxameter, sondern auch Weg-streckenzähler einbezogen werden. Denn nur so lässtsich verhindern, dass die ganze, letztlich positive, Ent-wicklung konterkariert wird und eine „Flucht in denMietwagen“ stattfindet.

Fragen zum Anwendungserlass zur Kassen-Nachschau informell geklärt

Als fiskalisch bedeutsame Maßnahme ist mit demBMF-Schreiben vom 29. Mai 2018 ein Anwendungserlasszur sog. Kassen-Nachschau bekannt gemacht worden.Dieses BMF-Schreiben ist zwar kein formelles Gesetz,trotzdem entfaltet es deswegen, weil es an die wei-sungsgebundenen, nachgelagerten Finanzbehörden ge-richtet ist und sich die Finanzbeamten an die Festlegungendes Anwendungserlasses halten werden, Wirkungen fürdie Steuerpflichtigen, in diesem speziellen Fall auchund gerade für Taxi- und Mietwagenunternehmer. Einigeder insoweit besonders beachtlichen Darlegungen diesesAnwendungserlasses: 1. Ausdrücklich wird in dem BMF-Schreiben dargelegt,dass der Anwendungsbereich der Kassen-Nachschausich nicht nur auf die eigentlichen Registrierkassenund ähnliche Gerätschaften erstreckt, sondern aus-drücklich auch auf Taxameter und Wegstreckenzähler.Der Amtsträger kann nach seinem Ermessen verlangen,dass (zum Abgleich mit Taxameter-/Wegstreckenzäh-lerdaten) ein Kassensturz durchgeführt wird, alsoder aktuelle Kassenbestand festgestellt und mitgeteiltwird.

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2. Die Finanzverwaltung geht davon aus, dass derBegriff Geschäftsgrundstücke oder Geschäftsräumeim Gesetz auch gewerblich und beruflich genutzteFahrzeuge umfasst, die damit also zum Zwecke derKassen-Nachschau „betreten“ werden dürfen. DieKassen-Nachschau kann auch außerhalb der regulärenGeschäftszeiten vorgenommen werden, wenn im Un-ternehmen dann noch oder schon gearbeitet wird,was bei den Taxiunternehmen jedenfalls regelmäßigder Fall sein dürfte.

3. Nach „Betreten“ hat der Finanzbeamte sich auszu-weisen. Dies ist dann mit der Aufforderung verbunden,dass das elektronische Aufzeichnungssystem zugänglichzu machen ist, Aufzeichnungen, Bücher oder Organi-sationsunterlagen für das System vorzulegen sind,Einsichtnahme in die digitalen Daten gewährt wirdoder aber die Aufforderung ergeht, (andere) Auskünftezu erteilen.

In der Praxis sind bisher noch keine Erfahrungen ge-wonnen worden, informell ist aber zwischenzeitlichinsoweit eine Klärung erzielt worden, dass die Ängsteder Branche, dass nun auch die Geldbörsen der Fahrerder Nachschau unterliegen könnten, was zu großenPraxisschwierigkeiten geführt hätte (was ist privatesGeld, was ist Einnahme aus den Taxifahrten, wie grenzeich Trinkgeld ab?), nicht weiterbestehen müssen. Inter-essiert sind die Fiskalbehörden an den Taxameter- undKilometeranzeigen im Tacho, nicht an den Euros undCents in der Geldbörse des Fahrers.

Eichrechtsnovelle sorgt immer noch für Praxisprobleme

Die Ersetzung der hoheitlichen Ersteichung durchein privatrechtliches Konformitätsbewertungsverfahrenhat ein sehr hohes Maß an Verunsicherung, komplizierteVerfahrensabläufe mit unterschiedlicher Handhabungin einzelnen Bundesländern und explodierende Kostenund Erschwernisse für die Taxiunternehmen mit sichgebracht. Die Eichbehörden der Bundesländer betrachtendas Fahrzeug mit eingebautem Taxameter bildlich ge-sprochen als ein einheitliches Messgerät – das Fahrzeugwird also selbst zum Messgerät, dessen Sensorik undder gesamte Signalweg sollen in die Konformitätsbe-wertung miteinbezogen werden. Zwar wurden hier von

Landeseichbehörden bereits Vereinfachungsregelungenkonzipiert, die von einem Großteil der Bundesländerauch umgesetzt werden. Dabei hat man sich z.B. auchdarauf verständigt, dass bei vom Hersteller als serien-mäßige Fahrzeuge vertriebenen Taxis der Signalwegerst ab der vorhandenen Taxameter-Schnittstelle derFahrzeuge dokumentiert wird, ansonsten wird für denNachweis des Signalweges der schlichte Beleg akzeptiert,dass es sich um ein Serien-Taxi handelt („Taxi-Paket“).Sofern aber ein nicht herstellerseitig ausgerüstetesFahrzeug als Taxi umgerüstet werden soll, entstehenallerhöchste Dokumentationsaufwände, die von einemTaxiunternehmen nicht bewältigt werden können. Diesbetrifft zum Beispiel elektrisch betriebene oder für Be-hindertenverkehre speziell umgebaute Fahrzeuge. Dervon einigen Unternehmern beabsichtigte Umstieg indie Elektromobilität wurde ausgebremst, was medialauch schon vielfach beklagt wurde. Auch nach der Än-derung der Eichordnung im August 2017 mit der neuermöglichten Konformitätsbewertung des Wegstrecken-signalgebers als Einzelgerät bleibt das Dilemma grund-sätzlich bestehen, dass eine Umrüstung von Fahrzeugenohne Unterstützung durch den Hersteller bzw. gegendessen Willen praktisch kaum denkbar ist – völlig un-abhängig von der Antriebsart. Ein wenig entspanntsich die Lage aber durch die erfreuliche Tatsache, dassHersteller wie Tesla, Jaguar, LEVC und Volvo zunehmendwerksseitige Taxis anbieten oder mit anerkannten Um-rüstbetrieben kooperieren und so der Bedarf nach „exo-tischen“ Fahrzeugen insbesondere mit alternativemoder elektrischem Antrieb besser befriedigt wird.

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Dieselkrise verunsichert die Branche zutiefstDie Dieselkrise jährt sich zum dritten Mal. Im September

2015 gab es die ersten Schlagzeilen rund um Volkswagen.Andere Hersteller hielten sich mit Äußerungen zu diesemThema zurück. Seither gibt es zahlreiche Rückrufaktionen,Beschwichtigungen und Unklarheiten. Für diejenigenaber, die mit dem Fahrzeug ihr Geld verdienen, bedeutetschon ein Software-Update einen Verdienstausfall. DieTaxi- und Mietwagenbranche ist auf funktionierendeFahrzeuge angewiesen. Sie will saubere Fahrzeuge. Siewar Pionier beim Einsatz von Erdgas-Fahrzeugen, umSchadstoffe zu reduzieren. Leider machte die Industriedie Rechnung ohne das Gewerbe – diese Antriebe werden

nicht mehr engagiert weiterentwickelt und fristen einSchattendasein. Es gibt bereits einen hohen Anteil vonHybrid-Fahrzeugen in der Taxi-Flotte. Die Unternehmenhaben aber vornehmlich moderne Diesel-Fahrzeuge an-geschafft und sich auf die Versprechen größtmöglicherUmweltfreundlichkeit der Industrie verlassen. Nach demUrteil des BVerwG und den diversen verwaltungsge-richtlichen Urteilen bleiben immer noch Fragen offen:Gibt es generelle Ausnahmen für die Branche zur Si-cherstellung des Versorgungsauftrages durch das Taxi-gewerbe, so die Forderung des BZP? Es bleibt wohlSache der Stadt, wie sie die Umweltzonen und Ausnahmenfür gewisse Branchen definiert, bisher ist hier keineEinheitlichkeit im Vorgehen zu sehen. Hamburg machtkeine Ausnahme für Euro 5-Taxen in Umweltzonen, inStuttgart wird das zumindest diskutiert. Mittelfristigwill die Branche den Elektroantrieb im Taxi- und Miet-

wagengewerbe durchsetzen. Droht da die nächste Pleite?Förderprogramme sind aufgelegt worden, sie krankendaran, dass Flotten zugrunde gelegt werden, sodassmindestens drei E-Fahrzeuge angeschafft werdenmüssten. Angesichts der Kleinteiligkeit in der Strukturder Branche, die vornehmlich 1 oder 2 Fahrzeuge je Un-ternehmen betreibt, liegt ein solcher Fördertatbestandnur selten vor. Der BZP fordert deshalb, die Förderpro-gramme jedenfalls in Bezug auf die Taxi- und Mietwa-genbranche so umzugestalten, dass schon der Erwerbeines Fahrzeuges förderungsfähig wird. In Jena bei der Herbsttagung der Mitglieder des BZP

wurde einstimmig folgende Resolution verabschiedet:

Acht Forderungen des Taxi- und Mietwagenge-werbes zur Sicherstellung umweltfreundlicherMobilität für Alle • Wir fordern die Autoindustrie auf, die zum Einsatz alsTaxi und Mietwagen verkauften Dieselfahrzeuge un-verzüglich nach Euro 6d bzw. Euro 6d (temp) zu klas-sifizieren bzw. nachzuklassifizieren.

• Weiterhin sind für Taxi- und Mietwagenfahrzeuge abErstzulassung 01.01.2013, die eine Nachklassifizierungauf Euro 6d bzw. Euro 6d (temp) nicht bestehen,seitens der Lieferanten angemessene finanzielleAnreize für den Fahrzeugtausch auf emissionsarmeFahrzeuge zu schaffen.

• Wir begrüßen die Absicht, den Kommunen die Mög-lichkeit einzuräumen, Fahrzeugen in der gewerblichenPersonenbeförderung besondere Emissionsvorschriftenvorschreiben zu können, sofern Übergangsvorschriftenvorgesehen werden.

• Sofern sich Innenstadt-Fahrverbote als unabwendbarerweisen, muss es für Dieselfahrzeuge in der ge-werblichen Personenbeförderung mit schlechtererKlassifizierung als Euro 6d bzw. Euro 6d (temp) an-gemessene Übergangsfristen geben.

• Wir erwarten hierfür von der Autoindustrie praxis-taugliche Taxi- und Mietwagenmodelle mit der neuestenAbgas- bzw. umweltfreundlichsten Antriebstechnologiezu bezahlbaren Preisen.

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• Für den Durchbruch der E-Mobilität fordern wir dieKommunen auf, in Kooperation mit lokalen oder über-örtlichen Energieanbietern eine flächendeckende undausreichende Lade-Infrastruktur bereitzustellen. Hierbeiist ein gesondert dem gewerblichen Verkehr vorbe-haltenes Netz sicherzustellen. Betriebshöfe von Un-ternehmen der gewerblichen Personenbeförderungsind in die öffentliche Förderung der E-Mobilität -einschließlich der Ladeinfrastruktur - einzubinden.

• Die Mehrkosten bei der Anschaffung von E-Taxis zuvergleichbaren konventionellen Modellen sowie wegender Einschränkungen im Betrieb (z.B.: Ladezeit /Zweischichtbetrieb usw.) müssen zumindest teilweisedurch staatliche Förderung ausgeglichen werden.

• Um diese Verpflichtungen und die E-Mobilität innerhalbeines Zeitraumes von 10 Jahren durchzusetzen, sindganz erhebliche Anstrengungen aller Beteiligten not-wendig, die angesichts der kommunalen Finanzlagenohne massive staatliche Förderungen nicht denkbarsind.

Wir fordern deshalb ein staatliches „Konjunkturprogramm Elektromobilität“!

Weiter hat der BZP eine Handreichung zu den zahl -reichen und nicht einfach zu verstehenden Hintergründenerarbeitet, die mit folgendem Fazit endet:Seit September 2017 erfolgt sukzessive die Umstellung

auf WLTP („Worldwide harmonized Light-duty Test Pro-

cedure“) und RDE („Real driving emissions“). Seit Sep-tember 2018 ist das WLTP-Testverfahren für alle neuzugelassenen Fahrzeuge Pflicht. Ab September 2019wird Euro 6 d TEMP für alle Neufahrzeuge zur Pflicht.Alle zurzeit lieferbaren Euro 6 d TEMP-Fahrzeuge habenbereits den Realbetriebstest RDE erfolgreich absolviert.

Da nur bei den 6 d TEMP-Fahrzeugen Manipulationenweitgehend ausgeschlossen sein dürften, empfiehlt derBZP den Taxi- und Mietwagenunternehmern nur nochden Kauf solcher (Diesel- oder alternativ angetriebenen)Fahrzeuge. Damit dürfte zumindest für einige Jahre In-vestitionssicherheit herrschen.

Erfolgreicher Parlamentarischer Abend 2018

Um etwas abseits der formelleren Dialogebenen imBüro ins Gespräch mit Bundestagsabgeordneten zukommen, sind Parlamentarische Abende eine Möglichkeit,auch nach Büroschluss zu debattieren. Da Politikerzahlreiche Einladungen erhalten, konkurriert man auchhier um Aufmerksamkeit. Und wenn dann fast 40 Abge-ordnete aus den unterschiedlichen Fraktionen zusagen,dann ist das ein Erfolg für den Verband. Politiker ausallen Fraktionen haben sich am 17.10.2018 in der Lan-desvertretung Bremen in der Hauptstadt zum ThemaTaxi informiert. Kirsten Lühmann, SPD-Fachfrau im Aus-schuss für Verkehr und digitale Infrastruktur des Bun-destages betonte als Gastrednerin mit Blick auf dieebenfalls anwesenden Abgeordneten von Union undGrünen: „Wir sind nicht diejenigen, die freies Spiel der

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freien Kräfte wollen. Wir sind nicht diejenigen, die einerLiberalisierung das Wort reden. Wir sind nicht diejenigen,die soziale Standards abschaffen wollen. Sondern wirsind diejenigen, die für Verlässlichkeit stehen“. KlareWorte – und die Taxibranche dankte es mit Applaus.

BZP-Präsident Michael Müller formulierte zur Diskussionum eine PBefG-Novelle so: „Wir wollen alle mehr Qualitätim Taxi. Aber wenn ich die Regeln weglasse, steigt dieQualität nicht“. Unterm Strich: Der ParlamentarischeAbend darf als gelungen bezeichnet werden.

Die Fortsetzung der Gespräche folgt – auf den unter-schiedlichsten Ebenen. Denn der BZP hat ab Novemberseinen Geschäftsstellensitz in Berlin, Dorotheenstr. 37.Dazu wurde uns übrigens von den Politikern ausdrücklichgratuliert.

Datenschutz – ein großer Aufreger

Relativ große Aufmerksamkeit hat dann auch dieDiskussion um den Datenschutz durch die Einführungneuer Regeln aufgrund der EU-Datenschutzgrundver-ordnung in der Branche hervorgerufen. Der Bürokratie-aufwand ist wiederum erheblich gestiegen, große Ängsterufen weiterhin die erheblichen Bußgeldrahmen beieventuellen Verstößen hervor. Um ein gewisses Licht inden Dschungel der Vorschriften für die Branche zubringen, hat der BZP einen Leitfaden entwickelt:Seit dem 25. Mai 2018 gilt in der Europäischen Union

ein einheitliches Datenschutzrecht in Gestalt der Euro-päischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Auchwenn diese in vielen Punkten dem bisherigen deutschenDatenschutzrecht gleicht bzw. von diesem abgeleitetwurde, bringt das europäische Datenschutzrecht docheine ganze Reihe neuer praxisrelevanter Anforderungenmit sich, die zu beachten sind.

Die Grundsätze der DSGVO gelten für die komplettoder teilweise automatisierte Verarbeitung personen-bezogener Daten sowie auch für die nicht automatisierteVerarbeitung personenbezogener Daten, die in einemDateisystem gespeichert sind oder gespeichert werdensollen. Dies kann bereits ein nach bestimmten Kriteriengeordnetes Kartei(-kasten)system sein. Damit ist auchbei Kleinunternehmern der sachliche Anwendungsbereichder DSGVO eröffnet. Folglich muss sich praktisch jedergewerblich Aktive mit der DSGVO und ihren Anforderungenauseinandersetzen. Dies auch und gerade im Hinblickauf die deutlich gestiegenen Bußgeldandrohungen biszu 20.000.000 Euro (!) beziehungsweise alternativ von

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Geschäftsbericht 2017/2018

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bis zu 4 % des Weltjahresumsatzes bei Unternehmen.Stichwortartig hierzu einige wichtige Punkte: Praktisch Jedermann, der im geschäftlichen Bereich

mit Daten von Anderen umgeht, muss ein Verarbei-tungsverzeichnis für die Datenverarbeitung erstellenund führen. Personenbezogene Daten dürfen nur verarbeitetwerden, wenn eine gesetzlich festgelegte Ausnahmevom grundsätzlichen Verbot greift, z.B. Einwilligungdes Betroffenen, die Verarbeitung ist für die Erfüllungeines Vertrages oder zur Wahrung der berechtigten In-teressen des Verantwortlichen erforderlich. Bei Kran-kenfahrten ist z.B. deshalb dringend anzuraten, vonden Versicherten eine Einwilligungserklärung zur Da-tenverarbeitung einzuholen.

Mitarbeiter mit Datenzugang sind zu einem geset-zeskonformen Umgang mit personenbezogenen Datenzu verpflichten.Bei der Einschaltung von Auftragsverarbeitern (z.B.

bei der IT-Wartung, externer Buchhaltung) muss derAuftraggeber prüfen, ob diese hinreichende Gewähr fürdie Verarbeitung im Einklang mit den gesetzlichen Vor-schriften bietet.Der Verantwortliche muss hinreichende Maßnahmen

treffen, die die Sicherheit der Datenverarbeitung nachdem Stand der Technik gewährleistet. Dazu gehörenz.B. die Verschlüsselung personenbezogener Daten imE-Mail-Verkehr durch eine durchgängige Verschlüsselungoder eine HTTPS-Transportverschlüsselung auf Webseiten,auf denen personenbezogene Daten eingegeben werden(hierzu reicht schon ein simples Bestellformular).Spätestens, wenn mindestens zehn Personen ständig

mit der Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigtsind, ist ein interner oder externer Datenschutzbeauftragterzu bestellen. Dies ist sogar bei kleineren Unternehmender Fall, sofern die Kerntätigkeit in der umfangreichenVerarbeitung besonders schutzwürdiger Personendatenbesteht (Gesundheitsdaten!).Zu den umfangreichen Betroffenenrechten zählen In-

formationstransparenz, Auskunftsrechte, Rechte aufBerichtigung, Löschung und Einschränkung der Verar-beitung einschließlich des „Rechtes auf Vergessenwerden“.Diese müssen vom Verwender der Daten gewährleistetwerden. Bei Daten-Schutzverletzungen (zum Beispiel Daten-

verlust) besteht in der Regel Meldepflicht an die Auf-sichtsbehörde. Gegebenenfalls sind auch die betroffenenPersonen zu benachrichtigen.

Enge Verbindung mit den Partnern des Gewerbes gepflegt

Auch 2017/2018 hat der Bundesverband eine intensiveZusammenarbeit mit den Partnern des Gewerbes gepflegt:die Rahmenverträge des Bundesverbandes mit ARALund Total, welche spürbare Vergünstigungen bieten,werden unverändert stark nachgefragt, ähnliches giltbei Orlen- bzw. Star-Tankstellen. Ebenfalls wird die no-vofleet-Flottenkarte, mit der BZP-Mitgliedsunternehmenbei den Discountmarken günstiger tanken können,kräftig in Anspruch genommen. Neben der „klassischen“A.T.U-Card, mit der alle Reparaturen und Einkäufe inden über 560 A.T.U-Filialen bargeldlos erfolgen, kannauch eine spezielle Rabattkarte für Barzahlungen aus-gestellt werden. Die Taxigarantie-Versicherung der mobileGARANTIE Deutschland GmbH schützt den beim BZPorganisierten Unternehmer zum Sonderpreis auch nachAblauf der Herstellergarantie vor unliebsamen Überra-schungen durch eventuell auftretende Schäden anseinen Fahrzeugen. Die wichtigsten technischen Bau-gruppenteile von Taxis und Mietwagen sind im Rahmeneiner Neuwagenanschlussgarantie oder Gebrauchtwa-gengarantie versicherbar.

Mercedes hat einige Aktionen gestartet, die eineMenge Widerhall im Gewerbe gefunden haben. Auch dieNr. 2 im Markt gibt mit den unverändert gut im Gewerbevertretenen Volkswagen Touran-, Sharan- und Passat-Modellen ordentlich Gas, die Nutzfahrzeugtochter imKonzern hat mit dem Caddy eine Erdgas-Variante imAngebot und wird nicht nur deshalb in der Branchehochgeschätzt. Auch Citroën ist gut im Geschäft undhat eine Neuaufstellung seiner Taxiansprache entwickelt.Ford bietet dem Gewerbe durch seinen spezialisiertenund bundesweit liefernden Händler Auto-Fiegl über denBZP regelmäßig branchenzugeschnittene Angebote. DieTelekom hat über ihr spezielles Verbändebetreuungsteamunverändert große Erfolge mit ihren günstigen Tarifenfür M2M, also Maschine-zu-Maschine-Kommunikation,die als Besonderheit nicht nur die Datenkommunikation,sondern auch einen ins Fahrzeug eingehenden Sprachkanalhat. Auch ansonsten ist das TaxiTeam des Telekommu-nikationsunternehmens ein allzeitbereiter Partner füralle Anforderungen des Gewerbes und bietet jede MengeVorteile.

28 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Jahresrückblick

Geschäftsbericht 2017/2018

Die Taxi- und Mietwagengenossenschaft Magdeburgals ordentliches Mitglied sowie Toyota als Fördermitgliedsind 2018 dem BZP beigetreten. Damit sind nun imHerbst des Jahres 2018 exakt 54 Organisationen desTaxi- und Mietwagengewerbes entweder als Landes-bzw. Regionalverband oder aber als Taxizentrale engereMitglieder des BZP. Dazu kommen 22 Firmen aus demBereich der Fahrzeug-Industrie, Softwarehäuser, Taxi-zubehör-Industrie, Versicherungswirtschaft sowie Be-zahlsysteme-Industrie, welche als außerordentliche Mit-glieder die Arbeit des Bundesverbandes unterstützen.

Fazit:

Diese Darstellung der Tätigkeit der Interessenorga-nisation des deutschen Taxi- und Mietwagengewerbesist umfangreich, trotzdem reißt sie nur an, welche Er-gebnisse mit den vielen Initiativen und Tätigkeiten desPräsidiums, Vorstandes und der Ge-schäftsführung sowie der Fachausschüsseim Zusammenwirken mit den Mitglieds-organisationen erzielt wurden. Die vielenEinzelanfragen, die Herstellung einerVielzahl von persönlichen Kontakten zuVerantwortlichen aus Politik, Verwaltungund Industrie, die Bearbeitung von zahl-reichen Medienanfragen, die Initiierungvon eigenen Projekten wie auch die Prü-fung von Konzepten der Industrie könnenschon aus Platzmangel nicht alle dar-gestellt werden, aber auch diese in ihrerGesamtheit sehr wichtigen Tätigkeitensind vom Deutschen Taxi- und Mietwa-genverband e.V. (BZP) im Geschäftsjahr2017 und 2018 erfolgreich bewältigt worden. Auch or-ganisatorisch ist einiges geleistet worden bzw. stehtnoch bevor. Mit dem Umzug von Frankfurt nach Berlinbezieht der Verband ab November 2018 neue Geschäfts-stellenräume. Sitz der Geschäftsstelle lautet dann10117 Berlin, Dorotheenstraße 37.

Die derzeitige wirtschaftliche Situation ist ordentlich,der gesetzliche Mindestlohn hat einige strukturelle Än-derungen in der Taxi- und Mietwagenbranche erbracht,aber keine wirklichen Verwerfungen hervorgebracht.Probleme wie Betriebspflichterfüllung sind mancherortsnoch zu lösen. Gesteigerte Aufzeichnungs- und Spei-

cherpflichten über den Taxameter werden in nächsterZeit viele in der Branche weiter beschäftigen, politischist weiterhin die Aufgabenstellung offen, hundertprozentigeVerfahrenssicherheit wie einigermaßen vergleichbareVerpflichtungen auch für die Mietwagenwegstreckenzählerherzustellen. Auch die generellen Herausforderungender Digitalisierung des alltäglichen Lebens könnenauch ohne die wie auch immer genannten Uber-Produkteauf die Betriebe einwirken. Die MOIA s und myTaxi`swerden noch manchem Unternehmen Kopfschmerzenbereiten, die Taxizentralen und -unternehmen sind un-geachtet dessen vielerorts schon auf einem sehr fort-geschrittenen digitalen Weg. Gerade in dieser Situationsollten aber diese, vor allem auch die bisher unorgani-sierten Unternehmer nicht zuletzt anhand dieses Ge-schäftsberichts nachprüfen, was der SpitzenverbandBZP und seine Mitgliedorganisationen alles geleistethaben. Die bereits organisierten Unternehmer werden

feststellen, dass sie nicht nur gewerbepolitisch, sondernauch handfest wirtschaftlich profitiert haben. Aberauch der Unorganisierte wird feststellen, dass er ander Verbandsarbeit partizipiert hat, also auch dann,wenn er gar nicht selbst in den Verbänden und sonstigenGewerbeorganisationen mitgearbeitet hat. Deshalb einesehr ernst gemeinte Aufforderung: Denken Sie mit, dis-kutieren Sie mit, arbeiten Sie mit! Jede weitere Unter-stützung wird zu einer Stärkung der Schlagkraft desgesamten Gewerbes führen. Das braucht der Verband,das braucht das Gewerbe, das brauchen Sie selbstauch für Ihr Unternehmen – einen von der ganzenBranche getragenen Bundesverband.

„Doro 37“

29BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Das Taxigewerbe ist digital

Jahresrückblick

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft,unsere Arbeitswelt und auch unsere Mobilität. Das giltauch für die Taxi- und Mietwagenbranche. Neue Anbietervon Mobilität behaupten dabei meist, dass nur sie dieVorteile und Chancen der Digitalisierung umsetzen undso dem Verbraucher neue, attraktive Angebote machenkönnen. Dem traditionellen Verkehrsgewerbe wird regel-mäßig Innovationsfeindlichkeit unterstellt und behauptet,dass innovative Anbieter durch zu starre Regelwerkeausgebremst werden. Dabei wird komplett ausgeblendet,dass das Taxi und Mietwagengewerbe sogar ein Vorreiterder Digitalisierung ist. Denn das ganz überwiegend klein- und mittelständisch

aufgestellte Taxigewerbe war seit jeher schon aus wirt-

schaftlichem Druck auf eine möglichst effiziente undkostengünstige Vermittlung seiner Dienstleistung an-gewiesen. Deshalb organisierte es sich in den Städtenbereits seit Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhundertsin gewerbeeigenen Genossenschaften, die eine möglichsteffektive und wirtschaftliche Vermarktung und Vermittlungsicherstellen sollten. Dies geschah z.B. in den fünfzigerJahren durch Einführung der Sprachvermittlung aufeigenen Funkfrequenzen. Bereits in den frühen achtziger Jahren des letzten

Jahrhunderts erfolgten dabei die ersten Schritte hin zueiner Digitalisierung: erste Zentralen rüsteten auf EDV-gestützte Vermittlung um. So führte der HamburgerHansa-Funk im Sommer 1989 als erste Zentrale inDeutschland den digitalen Datenfunk ein, fortan erfolgtedie Kommunikation mit über Funkkanäle übermittelten

Textnachrichten, der traditionelle Sprachfunk verstummtezunehmend. Der nächste große Schritt war die Einführung der Sa-

telliten-gestützten Ortung. Durch die GPS-Vermittlungkonnten ab Mitte der neunziger Jahre fortan gezielt diezum Kunden nächstgelegenen Fahrzeuge beauftragtwerden. Hierdurch wurden nicht nur die Wartezeiten derKunden minimiert, sondern auch die Anfahrtswege undder Lehrfahrten-Anteil der Fahrzeuge deutlich optimiert,was nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern auch dieÖkobilanz der Taxis durch geringere Schadstoffemissionendeutlich verbesserte. Durch die ab Ende der neunziger Jahre erfolgte Um-

stellung von gewerbeeigenen Funknetzen auf die Da-

tenfunkkanäle der Handynetze (GPRS, 3G und Nachfolger)wurde das Problem der innerstädtischen Funklöcher re-duziert, die Fahrzeuge waren praktisch flächendeckenderreich- und vermittelbar, gleichzeitig konnten auch ko-stengünstig digitale Notalarmsysteme in die Fahrzeugeintegriert werden. Heute werden praktisch alle Groß-stadttaxis in Deutschland Satelliten-gestützt auf denMobilfunkkanälen vermittelt, zumindest soweit sie dengewerbeeigenen Vermittlungszentralen angeschlossensind. Diese Fahrzeuge können inzwischen praktisch aus-

nahmslos über App bestellt werden. Denn die drei inDeutschland gewerbeeigenen Vermittlungs-Apps (Cab4me,Taxi Deutschland und taxi.eu) sind seit Ende 2014 übereine vom BZP betriebene Schnittstelle miteinander ver-knüpft, so dass man mit einer beliebigen dieser Apps in

jeder großen deutschen Stadt über die automatisierteVermittlung der Zentralen ein Taxi bestellen kann.Abseits der Großstädte mit vollautomatischer Vermittlungsind in den Apps die Taxizentralen und Taxibetriebealler deutschen Städte über 5.000 Einwohnern hinterlegt,bei denen im Bedarfsfall dann eine konventionelle, te-lefonische Bestellung erfolgt. Das Taxigewerbe hatdamit flächendeckende Erreichbarkeit in ganz Deutschlandüber seine eigenen Apps hergestellt und eine bedeutendeLücke in der Erreichbarkeit von Taximobilität für jedermanngeschlossen. Hier liegt auch der entscheidende Vorteil der gewer-

beeigenen Angebote gegenüber Mobilität-Apps von Dritt-anbietern, diese können deren Taxi- oder Mietwagenan-gebote nur punktuell in ausgewählten Städten anbietenund dabei in aller Regel nur auf kleine oder höchstensüberschaubare Fahrzeugflotten zurückgreifen. Diese Be-dienprobleme kennen die gewerbeeigenen Angebotenicht, allein in Deutschland sind rund 40.000 Taxishierüber verfügbar. taxi.eu bietet Taxidienstleistungensogar in 11 Ländern in Europa an, insgesamt sind hierin mehr als 130 Städten über 62.000 Taxis erreichbar.Die Kompatibilität der gewerbeeigenen Apps ist ein

wesentlicher Schritt, mit dem sich das traditionelle Ta-xigewerbe optimal auf Konkurrenz von außen durchneue Wettbewerber aufstellt. Bereits sehr früh hattedas Gewerbe auf die neuen Herausforderungen undChancen des mobilen Internets reagiert. Dessen Siegeszugzeichnete sich bereits 2007 mit der Einführung desersten iPhones und dem Aufkommen der ersten Mobil-funk-Applikationen („Apps“) ab. Deren exponentielle Vermehrung rief sehr schnell

erste Entwickler auf den Plan, eine erste Generationvon Taxi-Apps entstand, die in ihrer Funktionalität nochsehr eingeschränkt war: nach manueller Eingabe desOrtes wurde eine Auswahl von Taxiunternehmen angezeigt,mit denen sich der Nutzer verbinden lassen konnte. Beider zweiten Generation wurde der User per GPS geortetund ihm bereits recht zuverlässig eine Taxizentrale oderein Taxiunternehmen nachgewiesen. Mit der dritten App-Generation entstand ab Anfang

2010 ein neues Szenario: erste Anbieter wandten sichmit ihren attraktiv gestalteten und technisch gut ge-machten Angeboten direkt an die Fahrer. Erstmals wares möglich, ohne Vermittlungszentrale einen direktenKontakt zwischen Fahrgast und Fahrer über derenSmartphones herzustellen. Einige der App-Anbieter ver-

kündeten etwas großspurig bereits das Ende der klas-sischen Taxizentralen. Dies ist aber keinesfalls zu befürchten, da die Apps

nur die Standardvermittlung für Fahrten von A nach Bbieten, die Zentralen aber viel mehr beherrschen undbieten. Erst durch die Zentralenlogistik werden ausvielen Einzelunternehmen leistungsfähige Netzwerke,die mit schnell verfügbaren Fahrzeugflotten auchkomplexe Aufgaben wie zum Beispiel Sammelfahrtenoder Ersatzverkehre leisten oder auch anspruchsvolleKundenwünsche bedienen können. Die meistens alsGenossenschaften organisierten Taxizentralen reagiertenauf die neuen Herausforderungen mit gewerbeeigenenApps. Diese wurden zunächst auf die einzelnen Städtebzw. Anbieter zugeschnitten („gebrandet“), waren aberdie Grundlage für die ab 2011/2012 überregional an-gebotenen Taxi-Apps Cab4me, Taxi Deutschland undtaxi.eu. Diese wurden dann Ende 2014 über die vomBZP betriebene Schnittstelle Deutsches Taxi-Netzwerk(DTN) miteinander vernetzt. An den nächsten Schritten zu noch mehr Kunden-

freundlichkeit in Gestalt von flächendeckender Bar-geldlos-Akzeptanz, internationaler bzw. sogar globalerVernetzung und damit Funktionalität der Apps sowieder Integration innovativer Ansätze wird intensiv ge ar -beitet, so startete Ende 2017 in Hamburg das ersteTaxi-Sharing. Das traditionelle Taxigewerbe in Deutschlandist damit den selbst ernannten innovativen Anbieterntechnisch mindestens ebenbürtig, in der Verbreitungund Erreichbarkeit jedoch haushoch überlegen.

Dabei werden die technischen Innovationen aber soeingesetzt, dass ein Mehrwert für die Kunden und dieGesellschaft entsteht: wir machen Menschen mobiler,Städte sauberer und Arbeitsplätze sicherer. Die Digita-lisierung ist für uns kein Selbstzweck, sondern wirdaktiv gestaltet. Dafür hat die Taxi- und Mietwagenbrancheacht Leitlinien für die Digitalisierung aufgestellt:

Die acht Leitlinien für die Digitalisierung

1. Wir stellen den Mensch in den MittelpunktDie Fahrt im Taxi oder Mietwagen mit Fahrer ist

unsere zentrale Dienstleistung für Menschen. Wir nutzendie Digitalisierung, um diese Dienstleistung noch per-sönlicher zu machen. Auf den vom Gewerbe selbst ge-tragenen Apps Taxi.eu, Taxi Deutschland und cab4mekönnen Sie individuelle Profile anlegen, Fahrer bewerten,

30 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelles Thema

Das Taxigewerbe ist digital

5-Sterne-Fahrer ordern oder sich bevorzugt an ihreLieblingsfahrer vermitteln lassen. Unsere Vision istnicht die entpersonalisierte Kunde-Leistung-Beziehung.Wir stehen für das „maßgeschneiderte Taxi“ mitmehr persönlichem Kontakt statt weniger.

2. Wir überwinden BarrierenMensch im Mittelpunkt heißt: Wir sichern Mobilität

für alle. Deshalb erhalten wir die telefonisch erreichbarenTaxi-Zentralen für alle, die digitale Lösungen nichtnutzen können oder wollen. Und wir bieten unsereVermittlungs-Apps mit Spracheingabe an, um sie fürsehbehinderte Menschen nutzbar zu machen.

3. Wir bringen Innovation auf die Straße Taxi-Vermittlung läuft seit vielen Jahren digital.

Egal ob Sie per App buchen oder per Telefon, unseredigitalen Vermittlungssysteme finden das nächsteTaxi, das frei ist oder in den nächsten Minuten amrichtigen Ort frei wird. Damit machen wir den Serviceschneller und reduzieren Leerfahrten – das nutztMensch und Umwelt. Wir arbeiten ständig an neuen,bequemen Wegen Taxis und Mietwagen zu buchen:Heute können Sie per App bestellen, im Internet, überFacebook, über WhatsApp und natürlich weiterhin perTelefon. Und die digitale Vermittlung ermöglicht auchTaxi-Sharing: In Hamburg und anderen Orten sindModellprojekte auf dem Weg.

4. Wir verbinden Europa Die von den Taxi-Zentralen getragenen Vermitt-

lungs-Apps überwinden Grenzen. Mit ihnen haben SieZugriff auf mehr als 60.000 Taxis in über 100 Städtenin 12 Ländern. Gemeinsam mit unseren europäischenPartnern vermitteln wir im Jahr mehr als 170 MillionenFahrten per App. Wir bauen unser Netzwerk ständigaus und arbeiten an einem einheitlichen Bestellsystemfür Europa. Möglich wird das durch die Schnittstellenin den Apps, die Taxi-Zentralen in Deutschland undEuropa miteinander verbinden.

5. Wir schützen konsequent die Daten unserer KundenMit jeder digitalen Buchung entstehen sensible

Daten, die viel über Sie preisgeben: Telefonnummern,Ziele und Bewegungsprofile. Bei uns sind diese Datensicher. Wir verschlüsseln ihre Daten und löschen sienach der Nutzung für die Dienstleistung. Wir, das

heißt: Die Taxi-Zentralen und ihre Vermittlungs-AppsTaxi.eu, Taxi Deutschland und cab4me. Andere Appsarbeiten nicht mit den Taxi-Zentralen zusammen. Sieübermitteln Ihre Telefonnummer an Fahrer, legen Be-wegungsprofile an und nutzen die Daten für Werbung.Wir tun das nicht. Wir schützen Ihre Daten konsequent.Mit den vom Taxi-Gewerbe selbst getragenen Appssind Sie auf der sicheren Seite.

6. Wir sichern gute Arbeitsplätze im MittelstandTaxi und Mietwagen heißt Mittelstand. Unser ge-

waltiges Netz von Taxis in ganz Deutschland wird vonkleinen und mittelständischen Unternehmen getragen.Sie bilden lokale Genossenschaften und betreiben dieTaxi-Zentralen. Die Zentralen übernehmen die digitaleVermittlung – per App, im Internet, Facebook, WhatsAppoder klassisch per Telefon. Die Genossenschaften sindals Selbstorganisation der Branche nicht profitorientiert.Deshalb können wir gute Arbeitsplätze und sozialeAbsicherung bieten – für professionelle Fahrer undqualifiziertes Personal in den Zentralen. Die vom Taxi-Gewerbe selbst getragenen Vermittlungs-Apps erhaltendiese mittelständische Struktur. Andere Apps müssendie Renditeerwartungen von Investoren erfüllen undentziehen damit dem Mittelstand die Basis. Und guteArbeitsplätze im Mittelstand heißt auch: Wir zahlenSteuern und Sozialbeiträge in Deutschland.

7. Wir schützen das KlimaUnsere digitale Fahrtvermittlung reduziert Leerfahrten

– und damit auch den Treibstoffverbrauch und dieLuftbelastung. Und unsere Vermittlungsprogrammekönnen Fahrten bündeln und Touren mit mehrerenPersonen und verschiedenen Zielen optimieren. Damitmachen wir neue Sharing-Angebote im Taxi möglich.Der nächste Schritt ist die Durchsetzung des emissi-onsfreien Elektro-Taxis.

8. Wir machen den ländlichen Raum mobilMit digitalen Lösungen schaffen wir mehr Mobilität

im ländlichen Raum. Wo sich der Einsatz von Bussennicht lohnt, sind Taxis und Mietwagen die optimaleErgänzung. Das galt schon früher, Anruf-Sammeltaxissind lange etabliert. Heute nutzen wir innovativeTechnik, um das Angebot noch genauer auf die Be-dürfnisse der Menschen im ländlichen Raum anzu-passen.

31BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Das Taxigewerbe ist digital

Aktuelles Thema

Das ist die IRU

Die International RoadTransport Union (IRU), ge-gründet in Genf am 23.März 1948, ist die interna-tionale Organisation, diesich weltweit um die Inter-essen der Straßenverkehrs-branche, also die Unterneh-mer des Güterverkehrs, vonLinien- und Reisebussensowie den Taxi- und Miet-wagenverkehr kümmert. Über ihr Netzwerk von 138 Mit-gliedsorganisationen ist die IRU in über 100 Staatenauf allen fünf Kontinenten dieser Welt vertreten. Zur Er-füllung dieser Aufgaben beschäftigt sie rund 150 Mit-arbeiter im Generalsekretariat in Genf (seit 1948) undweiteren Geschäftsstellen in Brüssel, Moskau sowieIstanbul. Die IRU begann als eine Gruppierung von na-tionalen Organisationen aus acht westeuropäischenStaaten: Belgien, Dänemark, Frankreich, Niederlande,Norwegen, Schweden, Schweiz und Großbritannien.Aktive Mitglieder der IRU mit vollem Stimmrecht könnennur die repräsentativen nationalen Straßenverkehrs-vereinigungen sein. Fördernde Mitglieder kommen ausder Industrie, die enge Beziehungen mit dem Straßen-verkehr unterhält.

Die Leitlinien

Die Hauptleitlinien der IRU ergeben sich aus ihrerSatzung, die sie verpflichtet, zwei Hauptströmungen zufördern: Die nachhaltige Entwicklung und die Leichtigkeitdes Straßenverkehrs. Diese beiden Hauptschwerpunktesind Grundlage für die Arbeitsprogramme. Die IRU fühltsich den Grundsätzen der Produktivität, der Straßen-verkehrssicherheit, der Energieeinsparung und der Re-duktion von Emissionen und anderen umweltschädlichenEinflüssen verpflichtet. Weitere Ziele bestehen in derHarmonisierung und Erleichterung von nationalen undinternationalen Straßenverkehrsregeln, Grenzformalitätenund Verkehrsverträgen.

Präsident der IRU ist derzeit der Deutsche ChristianLabrot. Er gehört dem IRU-Präsidium seit 2012 undwurde im November 2015 zum Präsidenten gewählt. Im

November 2017 wurde erfür zwei weitere Jahre imAmt bestätigt. An seinerSeite wirken die beiden Vi-zepräsidenten Jos Sales (Lu-xemburg) und Radu Dinescu(Rumänien).

Unterstützt werden diesatzungsgemäßen Körper-schaften der IRU durch Aus-schüsse und Arbeitsgrup-pen. In diesem Zusammen-

hang kommt die IRU-Gruppe „Taxis und Mietwagenmit Fahrer“ ins Spiel: Die Taxigruppe ist Vollmitglieddes Personenverkehrsrates, um so die Berührungspunktemit den Interessen der Busbranche - bspw. beim ge-werblich genutzten Treibstoff, dem Zugang zum Beruf,der Straßenverkehrssicherheit, den Arbeitszeiten undder Sicherheit im öffentlichen Verkehr - zu nutzen. Allediese Fragen werden - wenn sie auf derselben nationalenRechtsbasis beruhen - zusammen von dem Taxi- undMietwagengewerbe sowie der Busbranche im Rahmendes Personenverkehrsrates beraten.

Die IRU-Gruppe „Taxis und Mietwagen mit Fahrer“

Die IRU-Gruppe „Taxis und Mietwagen mit Fahrer“wurde in den 60iger Jahren gegründet und umfasstderzeit 16 nationale Verbände aus Europa sowie einenamerikanischen Verband. Taxis und Mietwagen mitFahrer sind im Selbstverständnis der Gruppe wichtigeTeile der öffentlichen Transportkette, die sehr individuelleServices für Kunden anbietet. Die Gruppe „Taxis undMietwagen mit Fahrer" umfasst Experten, die Erfahrung,das Wissen und das Eintreten für die globale Taxibrancheeinbringen, um Entwicklungen des Marktes, der Tech-nologie und den rechtlichen Herausforderungen erfolgreichzu begegnen. Im Umfeld dessen, dass sich die Taxibranchederzeit durch innovative Technologien (Digitalisierung),Dienstleistungen und Geschäftsmodelle tiefgehend wan-delt, bietet die Gruppe Wachstumschancen sowie Ver-besserung der Mobilität und Qualität der Dienstleistungim Interesse der Kunden und der Gesellschaft als Ganzesan.

32 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Weltorganisation der Straßenverkehrsunternehmen

International Road Transport Union

Die Gruppe „Taxis und Mietwagen mit Fahrer“, imIRU-Kürzel auch TA-Group genannt, wird seit diesemJahr geleitet vom Präsidenten Christian Holzhauser (Ar-beitsgemeinschaft Internationaler Straßenverkehrsun-ternehmer Österreichs – AISÖ) und Geschäftsführer vonTaxi 40100 in Wien). Ihm zur Seite stehen BZP-Ge-schäftsführer Thomas Grätz sowie Claudio Skubla(Svenska Taxiförbundet – STF).

Aktuelle Probleme in Europa

Bereits im Frühling waren auf der Tagung der IRU-Gruppe die internationalen Entwicklungen breit diskutiertworden. In Belgien wird ein Projekt „on-demand-Ver - kehre“ vorangetrieben. Das ist vergleichbar mit dem,was in Deutschland als Berlkönig und noch mehr alsMOIA unterwegs ist.In Flandern und Wallonien werden Taxi und Mietwagen

als eine Verkehrsform zusammengelegt. Dabei reichteine Genehmigung für eine beliebige Anzahl von Fahr-zeugen. Zudem soll der Preis freigegeben werden.In Frankreich besteht die Verpflichtung, dass Uber

die Einnahmedaten der Fahrer an die staatlichen Be -hör den übergeben muss.In Norwegen wird momentan über die Abschaffung

der Taxameter und die Freigabe der Anzahl der Taxisdiskutiert. Trotz dem aber wird es eine Apparatur geben,die die steuerlich relevanten Daten an den Fiskus über-mitteln wird. Zurzeit arbeitet die Regierung an einemGesetzesvorschlag, der im Januar 2019 ins Parlamenteingebracht werden soll. Darin könnte Berichten der

norwegischen Kollegen zu-folge die Beseitigung derObergrenze der Marktteil-nehmer enthalten sein.Zugleich sollen die Anfor-derungen an die Taxi-Un-ternehmen geändert wer-den: Demnach könntenMenschen mit einer an-deren Beschäftigung ne-benbei ein Taxi betreiben,heißt es in entsprechendenEntwürfen. Während derMarkt in Städten als funk-tionierend angesehen wirdund somit neue Akteure

sich etablieren können, sieht Verkehrsminister Jon GeorgDale auf dem Lande die Be zirke in der Pflicht. Die Be -zirke sollen nach dem Referentenentwurf künftig Min-deststandards wie Betriebszeiten, Stationierung oderPreise durchsetzen.In Skandinavien, vor allem Schweden und auch Nor-

wegen, wachsen derzeit illegale Facebook-Gruppen.Darin wird eine Piratentaxi-Geschäft organisiert - mitRegeln für die Bezahlung und Tipps für schief gegangeneTouren. Neben Facebook bilden sich solche Gruppenauch bei WhatsApp. Auf Facebook sollen mittlerweile100 geschlossene Gruppen mit Mitgliederzahlen im(geschätzt) sechsstelligen Bereich agieren. Eine halbeMilliarde schwedische Kronen soll so im illegalen Be-förderungsgewerbe pro Jahr umgesetzt werden - 14Milliarden Umsatz werden für das gesamte legaleschwedische Taxigeschäft registriert.

Das aktuelle Arbeitsprogramm der Gruppe„Taxis und Mietwagen mit Fahrer“:

I. ZIELGERICHTETES UND DAUERHAFTES ARBEITSPROGRAMM Das Programm wurde am 26. September 2018 in

Brüssel verabschiedet. Das Ziel der IRU-Gruppe „Taxisund Mietwagen mit Fahrer“ (TA) ist es, die verkehrspo-litischen Ziele gemäß Artikel 2 der IRU-Verfassung zudefinieren und zu fördern. Zudem sollen national wieinternational Taxis und Mietwagen mit Fahrer weiterentwickelt werden und ihre Brancheninteressen vertretenund geschützt werden. Dabei stehen zwei Prioritätenim Mittelpunkt der IRU-Gruppe:

33BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

International Road Transport Union

Die Weltorganisation der Straßenverkehrsunternehmen

1. Vertretung der Interessen des Sektors und Kommuni-kation der entwickelten Positionen an alle in Fragekommenden Entscheidungsträger;

2. Förderung der wirtschaftlichen, sozialen und ökolo-gischen Ziele der nachhaltigen Entwicklung in diesemSektor.

II. ARBEITSPROGRAMM 2019Die IRU arbeitet weiterhin an ihrem strategischen

Entwicklungsprozess, um auf die schnellen Veränderungenin der Industrie zu reagieren und die Zukunft so effizientund nachhaltig gestalten zu können. In den vergangenenJahren wurde daher ein Plan in Gang gesetzt, der dreiWellen umfasst. Die erste Welle befasst sich mit derStabilisierung der finanziellen Situation und bereitetdie Anpassung an die Zukunft vor. Vier Arbeitsgruppen(Interessenvertretung, TIR, Akademie und Personen-transport) entwickeln dafür die Grundlagen. Die in demArbeitsprogramm als „Task Forces“ bezeichneten Ar-beitsgruppen „Interessenvertretung“ und „Personen-transport“ sollen eindeutige Planungen für schlagkräftigeund werthaltige Dienstleis tungen für die Industrie bei-steuern. Die wichtigsten Ergebnisse dieses strategischenEntwicklungsprojekts werden mit den Mitgliedern zeitnahgeteilt, umso alle Bedingungen für den gemeinsamenErfolg zu fordern.

a. Es sollen branchenfreundliche Lösungen vorangebrachtwerden, die eine Entwicklung zwischen allen gewerb-lichen Transportdienstleistern in einem fairen Wett-bewerb ermöglichen. Dies soll in einer innovativen,sozialverträglichen und -akzeptablen sowie umwelt-freundlichen Art geschehen.In dieser Hinsicht sollen die Beschlüsse des achteninternationalen IRU-Taxiforums „Taxi der Zukunft“berücksichtigt und weiter entwickelt werden.

b. Die IRU-Positionen sollen in den Markt kommen,indem Mitglieder ihre Erfahrungen und „best practi-ce“-Beispiele teilen.

c. Stärkung der Kooperation zwischen dem öffentlichenVerkehr sowie den Taxen- und Mietwagen-Unternehmen.In diesem Zusammenhang wird die Entwicklung vonAd-hoc-Allianzen mit repräsentativen Partnerorgani-sationen angestrebt. So können diese Kooperationenmit der Herausgabe von Anleitungen und „best prac-tice“-Beispielen im Sinne einer effizienten Kooperationzwischen den beiden Sektoren gefordert werden.

d. Stärkung der aktiven Rolle der Branche in der öffent-lichen und politischen Debatte um die kollaborativeWirtschaft im Mobilitatssektor.

34 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Weltorganisation der Straßenverkehrsunternehmen

International Road Transport Union

Taxisituation in Europa 2018(auf Basis einer Studie des schwedischen Taxiverbandes Svenska Taxiförbundet)

Land Einwohner Anzahl Taxis TaxidichteBelgien 11.300.000 4.000 0,4 Taxis pro 1.000 EinwohnerDänemark 5.700.000 4.200 0,7 Taxis pro 1.000 EinwohnerFinnland 5.500.000 9.500 1,7 Taxis pro 1.000 EinwohnerFrankreich 68.000.000 60.000 0,9 Taxis pro 1.000 EinwohnerDeutschland 83.000.000 53.500 0,6 Taxis pro 1.000 EinwohnerNiederlande 17.000.000 9.000 0,5 Taxis pro 1.000 EinwohnerNorwegen 5.300.000 8.800 1,6 Taxis pro 1.000 EinwohnerSchweden 10.100.000 17.800 1,7 Taxis pro 1.000 EinwohnerGroß-Britannien 66.000.000 75.900 1,4 Taxis pro 1.000 Einwohner

35BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

International Road Transport Union

Die Weltorganisation der Straßenverkehrsunternehmen

IRU-Gruppe „Taxis und Mietwagen mit Fahrer“

A ÖsterreichArbeitsgemeinschaft InternationalerStraßen verkehrs un ternehmer Österreichs(AISÖ)Wiedner Hauptstraße 631045 WienTel. (0043) 590 900 3170 Fax (0043) 590 900 283E-mail: [email protected]: www.aisoe.at

AU AustralienAustralian Taxi Industry Association (ATIA)PO Box 1388QLD 4509 North LakesAustraliaTel. (+61) 734 67 35 60Fax (+61) 730 54 72 27E-Mail: [email protected]: www.atia.com.au

B BelgienGroupement National des Entreprises deTaxis et de Voitures de Location (GTL) „Dobbelenberg“Avenue de la Métrologie 81130 BruxellesTel. (0032-2) 245 11 77 Fax (0032-2) 245 80 48E-Mail: [email protected]: www.glt-taxi.be

BG BulgarienAssociation des Entreprises Bulgares desTransports Internationaux et des Routes(AEBTRI) 6, Iskarski Prolom str. 1680 SofiaTel. (00359-2) 958 14 75Fax (00359-2) 958 12 59E-mail: [email protected]: www.aebtri.com

CH SchweizAssociation Suisse des Transporteurs Routiers (ASTAG) Wölflistr. 53006 Berne Tel. (0041-31) 370 85 85Fax (0041-31) 370 85 88E-mail: [email protected]: www.astag.ch

D DeutschlandDeutscher Taxi- und Mietwagenverband e.V.(BZP)Dorotheenstr. 3710117 BerlinTel. +49 (030) 21 22 23 53 5Fax +49 (030) 21 22 23 54 0E-mail: [email protected]: www.bzp.org

DK DänemarkDansk Taxi Rad (DTR) Valnojs Allé 1262610 Roedovre Tel. (0045) 38 77 78 90 Fax (0045) 38 71 78 91E-mail: [email protected]: www.taxi.dk

F FrankreichUnion Nationale des Industries du Taxi(UNIT)22-28 Rue Henri BarbusseFR-92110 ClichyTel. (0033) 141 27 46 26Fax (0033) 147 39 17 65E-mail: [email protected]: -

FIN FinnlandThe Finnish Taxi Owners Federation (STL)Nujiamiestentie 7P.O.Box 5000400 HelsinkiTel. (00358) 20 77 56 804 Fax (00358) 20 77 56 819E-mail: [email protected]: www.taksiliito.fi

IRL IrlandTaxi Dispatch Operators Representative Association (TDORA)218 Lower Kilmacud RoadDublin 14Tel. +353 1 296 2772 / +353 87 2413 408E-mail: [email protected]

I ItalienSindacato Artigiani Taxisti di Milano e Provincia (SATaM)57 Via Messina20154 MilanTel. +39 2 33 10 62 64Fax +39 2 33 10 64 99E-mail: [email protected]: http://satam.it

I ItalienTassisti Artigiani Milanesi (TAM)Via Russoli 120143 MilanTel. +39 2 861 466Fax +39 2 89 77 73 26E-mail: [email protected]: http://www.taxitam.it

NL NiederlandeKoninklijk Nederlands Vervoer (KNV-Taxi)Spui 188 • Postbus 19365 2500 CJ Den HaagTel. (0031-70) 375 17 51Fax (0031-70) 345 58 53E-mail: [email protected]: www.knv.nl

N NorwegenNorges Taxiforbund (NT)Postboks 6114, Etterstad0602 Oslo 1Tel. (0047) 23 21 04 00 Fax (0047) 23 21 04 01E-mail: [email protected]: www.taxiforbundet.no

RO RumänienUnion Nationale des Transpor teurs Routiersde la Roumanie (UNTRR)Str. Lenachita Vacarescu nr. 60, Sector 440157 BucarestTel. (0040-21) 336 77 88 Fax (0040-21) 337 48 53E-mail: [email protected]: www.untrr.ro

S SchwedenSvenska Taxiförbundet (STF)Box 20147 Gardsfogdevägen 18 B16102 BrommaTel. (0046-8) 56 62 16 60 Fax (0046-8) 56 62 16 81 E-mail: [email protected]: www.taxiforbundet.se

TR TürkeiIstanbul Otomobilciler Esnaf Odasi (ITEO)Ibrahim Karaoglanoglu Cad. Nr. 3Seyrantepe-KagithaneIstanbul - TurkeyTel. (+90) 212 325 15 15Fax (+90) 212 325 29 98E-Mail: - Internet: www.iteo.org.tr

USA Vereinigte StaatenTaxicab, Limousine and Paratransit Association (TLPA)3200 Tower Oaks Blvd.Suite 220Rockville, MD 20852Tel. (001-301) 984 57 00 Fax (001-301) 984 57 03E-mail: [email protected]: www.tlpa.org

e. Entwicklung und Einführung eines dezidierten Akti-onsplans der Taxigruppe, um einen europaweiten Zu-gang zu den beruflichen Regeln für Taxis und Miet -wagen mit Fahrer in die branchenbetreffenden Maß-nahmen und Dienstleistungen einzufuhren.

f. Stärkung der aktiven Rolle der Branche in der Debatteum das Mobi li täts-Package der Euro päischen Kom-mission, um die Branchenpositionen zu den Haupt-themen des Gewerbes zu bewerben: saubere Fahrzeuge,alternative Treibstoffe und Antriebssysteme.

BZP-Geschäftsführer Thomas Grätz macht den neuenKurs der IRU deutlich: „Während andere Unsummen fürLobby-Arbeit ausgeben, haben wir diese Mittel schlichtwegnicht. Deshalb ist für uns die Arbeit des Weltverbandsso wichtig, weil er sich auch darauf konzentriert, dieLeistungen des Gewerbes zuverlässig darzustellen. Dazugehört auch, die Identität des Gewerbes zu verdeutlichen.“Dazu strebt die Taxi-Gruppe innerhalb der IRU eine un-abhängigere Rolle an. Zudem sollen mehr nationaleOrganisationen die Debatten als Mitglieder innerhalbder IRU bereichern.

36 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelles Thema

Der BZP startete am Parlamentarischen Abend am19.10.2016 vor den Gästen aus Bundestag, BerlinerAbgeordnetenhaus, Ministerien und vor Industrie- undBranchenvertretern die Kampagne „Verlässlich istmodern“. Diese von der Berliner Agentur für Strategie-beratung Elephantlogic entwickelte und begleitete Kam-

pagne soll für eine Beibehaltung der gesetzlichen Rah-menbedingungen und gegen die Aufweichung unterdem Deckmantel einer „Modernisierung“ des Personen-beförderungsgesetzes werben – gerade auch im Hinblickauf Politik und die Abgeordneten des Deutschen Bun-destages.Andere wollen, dass dem Gewerbe der Boden unter

den Füßen weggezogen wird, sie haben für dieses Zielin PR und Lobbying bereits viel Geld investiert. Und inPolitik und Medien fällt diese Botschaft zum Teil schonauf fruchtbaren Boden. Dem stellen wir entgegen: Ver-

lässlich ist modern.Die glaubwürdigsten Absender unserer Kampagne

sind wir alle, wir, das Gewerbe – vom Fahrer über denUnternehmer bis zum Verband – müssen unsere Storyerzählen. Nutzen wollen wir, dass die Politiker und Mei-nungsmacher überproportional oft Taxi fahren.

HintergrundTaxi und Mietwagen sichern Mobilität für alle. Wir

sorgen dafür, dass in Deutschland jeder überall und zujeder Zeit sein Ziel erreicht.Das ist wichtig:

• für ältere Menschen, die abends am Bahnhof in ihrerKleinstadt ankommen,

• für Frauen, denen das leuchtende Taxi-Schild in derDunkelheit einen sicheren Heimweg garantiert,

• für Kranke auf dem Weg zum Arzt oder Rehabilitation,• für Partygänger, die ihr eigenes Auto besser stehen

Jörg Wohlfahrt

Taxifahrer in München seit 10 Jahren

Jörg Wohlfahrt

Taxifahrer in München seit 10 Jahren

* Taxi-Vermittlung funktioniert

voll digital – aber auch per

Winkzeichen.

DIGITALER

WEGBEREITER*

37BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Verlässlich ist modern - TAXI

Aktuelles Thema

lassen sollten und• für Geschäftsleute, die pünktlich beim nächstenTermin sein müssen.

Ihnen allen bieten wir ein sicheres Ankommen, mitgeprüften Fahrzeugen, professionellen Fahrerinnen undFahrern und zu festen Preisen. Verlässlichkeit ist unseregrößte Stärke. Sie beruht auf fairen gesetzlichen Rah-menbedingungen. Diese Stärke wollen wir erhalten.Moderne Technik verändert die Mobilität. Wir wollen

diese Veränderung mitgestalten. Dabei müssen die Be-dürfnisse der Kunden und der Schutz der Verbraucheran erster Stelle stehen. Wir sind überzeugt: Verlässlichist modern.

Unsere KampagneDas Personenbeförderungsgesetz erlegt uns Pflichten

auf und schützt uns gleichzeitig vor unlauterem Wett-bewerb. Manche würden die Spielregeln gerne ändern:Alle Rechte und Möglichkeiten bekommen, aber keinePflichten übernehmen. Deshalb gibt es unsere Kampagne:Verlässlich ist modern.Die Taxi-Branche ist mittelständisch organisiert.

Deshalb können wir auch nicht Millionen in eine

Kampagne stecken. Wir machen das anders:• In unserer Kampagne treten echte Taxifahrerinnenund Taxifahrer auf, die stolz auf ihre Arbeit sind.

• Wir zeigen Bilder, Fakten und Informationen, dieunsere Stärken sichtbar machen.

• Wir nutzen unsere Präsenz im öffentlichen Raum, umWerbung in eigener Sache zu machen.

Unser Ziel: Wir werben für faire Spielregeln, die füralle Dienstleister und Vermittler gelten. Dann garantierenwir auch in Zukunft Sicherheit, Verlässlichkeit und guteArbeitsplätze.

Die StoryWir wollen, dass Politik und Öffentlichkeit unsere

Stärken und unser Anliegen verstehen. Dazu haben wireine „Story“ entwickeltUnsere Story besteht aus fünf Punkten:� Unsere Stärken: Verlässlichkeit, Sicherheit und gute

Arbeitsplätze.

� Unsere Modernität: Neue Antriebstechnik und Nutzungneuer Kommunikationsformen.

LAND-

PARTIE*

* Taxis und Mietwagen

versorgen den ländlichen

Raum an 365 Tagen im Jahr.

� Unser Anspruch: Der Kunde steht im Mittelpunkt,nicht der schnelle Profit.

� Unsere Forderung: Gleiche Regeln für alle Dienstleisterund Vermittler.

� Unser Angebot an die Politik: Wir gestalten innovativeMobilitätsangebote mit und garantieren auch inZukunft Sicherheit, Verlässlichkeit und gute Ar-beitsplätze.

38 BZP - Geschäftsbericht 2017 /2018

Aktuelles Thema

Verlässlich ist modern - TAXI

Das Simple-Show-Video

Umsetzung der StoryUm potentielle Kunden und die Öffentlichkeit, aber

auch alle Unternehmer und Fahrer als Multiplikatorenzu erreichen, wird die Story mit einem Video erklärt. Diesogenannte Simple-Show ist ein ausgesprochen probatesMittel, jeder Deutsche sieht sich täglich acht Videos imInternet an (über zwei Drittel sogar jedes Video zweimal)und teilt es dann mit anderen.Geplant ist weiter, die Abgeordneten des Deutschen

Bundestages zu einem politisch günstigen Datum perBelegung von Großflächen-Plakatwänden in der Nähedes Reichstages anzusprechen.Taxi-Beklebungen signalisieren, dass wir nicht wie

Uber Millionen Euro für Kampagnen ausgeben, aber dieKampagne gemeinsam mit unseren Mitgliedern ma-chen.Zahlreiche Berliner Taxis, die Bundestagsabgeordnete

fahren, sind mit Kopfstützenwerbung und Info-Flyernversehen. Über sogenannte Pledge-Cards in Postkar-tengröße, die vornehmlich in den Taxis verteilt werden,wird unsere Botschaft schriftlich verbreitet.In dem Kampagnenshop (https://shop.verlaesslich-

ist-modern.de/) erhält der engagierte UnternehmerZugriff auf das Kampagnenmaterial, hier werden u.a.

Flyer, Kopfstützenbezüge, Postkarten, Pledge-Cardssowie Aufkleber bis hin zu Türfolierungen zum Selbst-kostenpreis angeboten. Digitales Material wie Druckdateienund Online-Banner werden als Download kostenlos zurVerfügung gestellt.

Über unsWir sind 250.000 Frauen und Männer, die dafür

sorgen, dass Sie gut ankommen. Überall in Deutschland.Rund um die Uhr.Wir sind Profis. Wir kennen uns auf den Straßen aus

und finden den schnellsten Weg durch den Stau. Wirfahren mit sicheren Fahrzeugen, die regelmäßig überprüftwerden. Immer öfter fahren wir mit Erdgas oder mit Hy-bridmotoren – und in Zukunft komplett elektrisch undohne Schadstoffe.Wir sind erreichbar: auf der Straße, am Taxistand,

über das Telefon oder per App. Auf uns können Sie sichverlassen.Besuchen Sie die Kampagnenwebseite

www.verlaesslich-ist-modern.taxi

39BZP - Geschäftsbericht 2017/ 2018

Verlässlich ist modern - TAXI

Aktuelles Thema

Marco Ugler

Taxifahrer in München seit 11 Jahren

Marco Ugler

Taxifahrer in München seit 11 Jahren

* Immer mehr Taxis fahren

elektrisch oder hybrid.

KLIMA-

SCHÜTZER*

40 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Bericht des Ausschussvorsitzenden

Arbeit, Soziales und Fortbildung

Holger Goldberg

Vorsitzender des Aus-schusses Arbeit, Sozialesund Fort bildung

Geschäftsführer der Fachverein i gung Personen verkehr Nordrhein Taxi - Mietwagen e.V.

Hauptthemen 2018: Datenschutzgrundverordnung und Mindestlohn

Wieder einmal ist es der Europäischen Union gelungen,zu einem Thema eine vollkommen überzogene Verordnungzu schaffen. Unbestreitbar ist Datenschutz eine wichtigeAngelegenheit, weil in der globalen Datenwelt in derVer gangenheit bereits erheblicher Missbrauch mit Daten,deren Erfassung und vor allen Dingen deren Weitergabeohne Kenntnis der betroffenen Personen, getrieben wor -den ist. In der Bundesrepublik waren durch das Daten-schutzgesetz, die Datenschutzverordnung sowie diverse

Ausführungsbestimmungen aber klare Richtlinien vor-handen, wie Datenschutz zu betreiben sei. Die Daten-schutzbeauftragten der Länder sowie des Bundes habendies überwacht und dem Taxi- und Mietwagengewerbeist schon bei der Thematik Überfallkamera klar geworden,dass Datenschützer gerne über ihre Ziele hinausschießen.

Hätte die Datenschutzgrundverordnung nur daraufabgestellt, die internationalen Verflechtungen von Groß-konzernen datenschutzrechtlich zu regeln, hätte wahr-scheinlich jeder Bürger dies unterstützt und Verständnisdafür gehabt. Nun aber ist wieder einmal eine Vorschrifterlassen worden, die für kleine und mittelständischeBetriebe eigentlich nicht zu handhaben ist. Dieser Aus-schuss hatte sich darum zu kümmern, welche Auswir-

kungen der Arbeitnehmerdatenschutz für die Mitglieds-betriebe haben kann und haben wird. Somit war das Hauptthema der Sitzung am 24.05.2018

auch die Auswirkungen der Datenschutzgrundverordnungauf Arbeitsverhältnisse. Zunächst einmal führten dieAusschussmitglieder eine umfassende Diskussion,welche Arbeitnehmerdaten überhaupt betroffen seien.Personaldaten, aber auch Fotos und Firmenvideos, Ar-beitsunfähigkeitsdaten, die Liste der angesprochenenThemen war fast unendlich. Gezielt wurden dann diearbeitsvertraglichen Muster des Deutschen Taxi- undMietwagenverbandes e.V. (BZP) durchgearbeitet unddie zum Teil schon bestehenden Datenschutzerklärungen

der neuen Rechtslage angepasst. Bereits kurz nachder Sitzung konnten den Mitgliedsorganisationen desBZP und über diese auch den Taxi- und Mietwagenun-ternehmern Musterformulierungen an die Hand gegebenwerden, die sie nach dem jetzigen Stand der Gesetzgebungin die Lage versetzt, die Bestimmungen der Daten-schutzgrundverordnung in ihren Arbeitsverhältnissenanzuwenden.

Der Ausschuss wird aber zukünftig zu beobachtenhaben, wie durch Urteile der Arbeitsgerichtsbarkeit dieDatenschutzgrundverordnung ausgelegt wird und ggf.die Musterverträge und Mustererklärungen des BZPder Rechtsprechung und der Rechtslehre anpassen.Die so auf den aktuellsten Stand gebrachten arbeits-

41BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Arbeit, Soziales und Fortbildung

Bericht des Ausschussvorsitzenden

vertraglichen Muster können aber immer nur eine Hand-reichung für die Taxi- und Mietwagenunternehmer dar-stellen, in der Praxis müssen sie in den Betrieben indi-viduell zum Einsatz gebracht werden.

Dauerthema Mindestlohn

Selbstverständlich stand auch das seit 2014 beste-hende Dauerthema Mindestlohn auf der Tagesordnung.Durch einige Presseveröffentlichungen war schon durch-gesickert, in welcher Höhe etwa das nach dem Min-destlohngesetz zuständige Gremium den Mindestlohnfür die Zeit ab dem 01.01.2019 festsetzen würde. ImAusschuss war man sich darüber einig, dass die er -höh ten Ausgaben für die Mitgliedsunternehmen nurdurch eine Verbesserung der Einnahmen ausgeglichenwerden können, was natürlich die Erhöhung der beste-henden Taxitarife zur Folge hat. Seit der Einführung2015 hat sich gezeigt, dass Politiker zwar die Forderungnach Mindestlohn erhoben haben, sich aber dann beiden notwendigen Erhöhungen der Taxitarife in einigenGebietskörperschaften in der Bundesrepublik Deutschlandgegen das Gewerbe gestellt haben. Dies ist nicht nurunverständlich, sondern unverantwortlich, da somitnicht nur Arbeitsverhältnisse, sondern vor allen Dingenauch die Existenz von Taxi- und Mietwagenunternehmengefährdet werden. Die Ausschussmitglieder sind einhelligder Auffassung, dass die zuständigen Kommunalpolitikerdas Gewerbe bei einer angemessenen Erhöhung derTaxitarife zu unterstützen haben. Als einziger Bereichdes öffentlichen Personennahverkehrs, der keinerleiSub ventionen bezieht, sind die Unternehmer nicht inder Lage, die erneute Steigerung der Personalkostenaufzufangen. Besonders schwierig dürfte es auch des-wegen werden, weil erstmals bereits eine weitereErhöhung zum 01.01.2020 beschlossen worden ist. Umzusätzliche Kosten durch weitere Umstellungen undEichungen zu vermeiden, ist die Empfehlung daher,zum 01.01.2019 entsprechende Erhöhungen der Tarifeherbeizuführen.

Wie alle Bereiche der Deutschen Wirtschaft, hat auchdas Taxi- und Mietwagengewerbe erhebliche Probleme,geeignetes Personal zu finden. Die Einführung desMin destlohnes hat nicht zu einer Verbesserung dieserSituation in unserem Gewerbe geführt, dies ist bundesweitzu beobachten. Vielmehr haben die erhöhten Personal-kosten in einigen Bereichen zu Reduzierungen des Per-

sonalbestandes geführt, vor allen Dingen in ländlichenBereichen zu Einschränkungen der Betriebszeiten. ImGegensatz zur öffentlichen Hand, die gerne Geld ausgibtund danach überlegt, wie sie entsprechende Einnahmengeneriert, können Taxi- und Mietwagenunternehmernur Geld ausgeben, welches sie auch einnehmen. Dasbedeutet, dass gerade in den Nachtstunden natürlichauch entsprechende Umsätze erzielt werden müssen,um das Personal zu bezahlen. Gerade deswegen istauch die Anpassung der Taxitarife an die neue Min-destlohnsituation unumgänglich.

Weiterhin haben sich die Ausschussmitglieder mitden arbeitsrechtlichen Vorhaben aus dem Koalitions-vertrag befasst, dabei natürlich im Fokus die Vorhabengehabt, die für Taxi- und Mietwagenunternehmen undauch für Taxizentralen von Bedeutung sind. Geplantsind Neuregelungen der Arbeit auf Abruf, die bei einigenUnternehmen relevant sind. Hier geht es unter anderemum die Vorlaufzeiten für die Arbeitnehmer. Kritisch be-gleitet werden muss auch die geplante Flexibilisierungder Arbeitszeitgestaltung, damit das Gewerbe in denStellungnahmen gegenüber dem Gesetzgeber vor Ein-schränkungen geschützt wird. Auch die Einschränkungder sachgrundlosen Befristung stellt für die Mitglieds-unternehmen ein Erschwernis dar, weil viele von dieserMöglichkeit bisher Gebrauch gemacht haben. Im Ergebniswaren allerdings dann auch sehr viele Übergänge vonbefristeten in unbefristete Arbeitsverhältnisse die Folge.Wesentlich schwieriger wird es bei der Forderung, einenRechtsanspruch von Teilzeitarbeit auf Vollzeitarbeiteinzuführen. Die Diskussion zeigte, dass weiter Unbillauf das Gewerbe wartet.

Wir werden weiterhin die politische Entwicklung sorg-fältig beobachten. Der Koalitionsvertrag zeigt eindeutigauf, dass die in früheren Zeiten hochgehaltene Ver-tragsfreiheit in der Bundesrepublik Deutschland imArbeitsrecht bereits ad absurdum geführt wurde undweiterhin wird. Der Ausschuss wird auch in Zukunftdie wichtigen Themen bearbeiten.

Mein Dank gilt den Ausschussmitgliedern und meinemStellvertreter Guido Borning für engagierte und ver-trauensvolle Zusammenarbeit sowie dem gesamtenTeam der BZP-Geschäftsstelle für die dortige Unter-stützung.

42 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Bericht des Ausschussvorsitzenden

Nach zähem Ringen steht seit Mitte März 2018 derneue Koalitionsvertrag, auf der die Bundespolitik derkommenden vier Jahre gründen wird. Darin ist viel dieRede von Aufbruch, Dynamik und Digitalisierung. Auchfür den Verkehrsbereich enthält der Koalitionsvertrageinige ehrgeizige Ziele. So soll zum Beispiel eine digitaleMobilitätsplattform eingeführt, der Umstieg auf emis-sionsarme Antriebe gefördert und das Personenbeför-derungsgesetz modernisiert werden. Dabei soll auchein fairer Ausgleich unter den Bedienformen gewahrtwerden. Wie das alles unter einen Hut gebracht werdenkann, steht leider nicht so genau im Koalitionsvertrag,vor allem wie die Fairness sichergestellt werden soll? Soweit, so ungewiss. Die Politik lässt sich – wie so

oft – nicht in die Karten schauen und hält sich alleWege offen. Es zeichnet sich aber schon jetzt ein harterGegensatz zwischen moderner Netz- und klassischerVerkehrspolitik ab. Das Taxi- und Mietwagengewerbetut gut daran, die Entwicklung in nächster Zeit auf-merksam zu verfolgen und öffentlich immer wieder aufdie Vorzüge des heutigen Taxi- und Mietwagengewerbeseindringlich hinzuweisen. Denn: „Verlässlich ist modern“.Aber allzu schnell könnte aus einer Modernisierungslauneheraus das Bewährte über Bord geworfen werden. Dabei sprießen schon jetzt neue Geschäftsmodelle

wie Pilze aus dem Boden: Sharing und Pooling auf Teu -fel komm raus. Insbesondere große Automobilkonzernepreschen hier vehement vor und experimentieren inGroß städten, was das Zeug hält. Das Taxi- und Mietwa -gengewerbe wird dort dagegenhalten und seine Kundendurch guten Service überzeugen müssen. Sonst wird essich gegenüber den neuen Mitbewerbern nicht behauptenkönnen. Dass das geht, belegt bereits Taxi-Sharing,was unbedingt noch ausgebaut werden muss. Darin

liegt eine der großen Chancen fürs Gewerbe. Auch dasautonome Fahren wird zum großen Zukunftsthemawerden. Die Technik schreitet sehr zügig voran, Fluchund Segen zugleich. Während einerseits Arbeitsplätzeund die Existenz kleinere Unternehmen gefährdet werden,verbessern sich anderseits die Verkehrssicherheit undEffizienz. Wie schnell es gehen kann, hat die Streichung der

Kreditkartenzuschläge gezeigt. Eine Neuregelung im §270a BGB, die seit 13. Januar 2018 gilt und auf eineVorgabe der zweiten EU-Zahlungsdienstrichtlinie zu-rückgeht, verbietet bei Geschäften mit Verbraucherneinen Zuschlag für die Kartenzahlung. Darüber, obdieses Verbot auch für die Kreditkartenzuschläge inden Taxitarifordnungen gilt, lässt sich trefflich streiten.Letztlich wird man aber schon aus rein praktischenGründen auf diese Zuschläge verzichten. Denn die Fein-heiten eines Zuschlags, der vereinbart oder in der Ver-ordnung vorgeschrieben ist, werden den Taxikundennur schwer vermittelbar sein. Das bringt nichts außerÄrger und Unverständnis. Und das braucht jetzt wirklichniemand. Ein – auch für das Taxi- und Mietwagengewerbe –

einschneidendes Urteil fällte das Bundesverwaltungs-gericht (BVerwG) im Februar 2018 zu den Dieselfahr-verboten. Danach müssen sogar Fahrverbote verhängtwerden, wenn nur so die NOx- Werte eingehalten werdenkönnen. Das BVerwG unterscheidet dabei zwischenstreckenbezogenen und großflächigen („zonalen“) Ver-boten. Da das BVerwG die streckenbezogenen Verboteals weniger belastend für die betroffenen Verkehrsteil-nehmer einstuft, sind sie im Regelfall hinzunehmen.Anders sieht es bei zonalen Verboten aus. Hier musszwischen den Interessen der Betroffenen abgewogen

Gewerbepolitik

Hartwig Schmidt

Vorsitzender desAusschussesGewerbepolitik

Geschäftsführer des Lan -desverbandes Verkehrs ge -werbe Saarland (LVS) e.V.

43BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Bericht des Ausschussvorsitzenden

werden. Das alles macht es wieder einmal für die Taxi-und Mietwagenunternehmen insbesondere in Großstädtenkomplizierter. Allein schon einzelne Straßensperrungenführen bekanntlich an anderer Stelle zu mehr Verkehrund somit aller Voraussicht nach dort auch zu dickerLuft. Am Ende geben sich die streckenbezogenen Fahr-verbote förmlich die Klinke in die Hand und verschmelzenzum zonalen Verbot. Was bleibt, ist der Umstieg aufeinen umweltfreundlicheren Antrieb. Der aktuelle Koali-tionsvertrag weist ja schon in Richtung e-Mobilität.Leider fehlt dafür aber noch eine ausreichende Ladein-frastruktur. Man kann sich da drehen und wenden wieman will. Es fehlt ein schlüssiges Gesamtkonzept undvor allem ein umsetzbarer Zeitplan für den Umstieg aufeinen emissionsfreien Verkehr. Dennoch liegt auch inder e-Mobilität eine große Chance fürs Gewerbe, sichzu profilieren. Ende März 2018 erschütterte ein Urteil des Bundes-

gerichtshofs (BGH) die Taxibranche. Der BGH hält dieRabattaktionen von myTaxi – anders als die beidenVorinstanzen – für rechtens. Der personenbeförderungs-rechtlichen Tarifpflicht ist – so der BGH – genügt,wenn das Taxiunternehmen den vollen Fahrpreis erhält,gleichgültig von wem. Das Gericht sah auch keine un-zulässige gezielte Behinderung anderer Vermittler. DieRabatte von myTaxi seien nicht zur Verdrängung vonMitbewerbern geeignet. Diese Annahme des BGH darfbezweifelt werden. Zumal es in solchen Fragen immerschwer bis unmöglich ist, eine Grenze zu ziehen: Abwann ist denn ein Rabatt geeignet, einen Mitbewerberzu verdrängen? Aber Jammern und Lamentieren helfenauch nicht weiter. Dieses Rad lässt sich wohl nichtwieder zurückdrehen. Im Mai 2018 erließ das Bundesfinanzministerium

seinen Anwendungserlass über die sog. Kassennachschau,der auch Taxameter und Wegstreckenzähler unterliegen.Mag die praktische Bedeutung dieser Neuerung ehergering sein, so lässt sich doch daran eine ausuferndeBürokratisierung und Reglementierung des Taxi- undMietwagengewerbes ablesen, was ironischerweise imWiderspruch zu der ganzen Modernisierungseuphorieund dem Wunsch nach neuen – nicht reglementierten– Bedienformen steht. Das mutet mehr und mehrseltsam an. Wie heißt es doch so schön im Koalitions-vertrag: „Sowohl der Taxi- wie auch der Mietwagenbetriebsoll von regulatorischen Entlastungen profitieren.“ Das Bundesministerium für Verkehr und digitale In-

frastruktur hat seinen Bericht über die Sondererhebungzum Taxen- und Mietwagenverkehr mit Stand vom 31.Dezember 2016 vorgelegt. Im Vergleich zum Jahr 2012zeigen deutliche Veränderungen. So ist ein Rückgangsowohl bei den Taxi- (minus 3,8%) als auch bei denMietwagenunternehmen (minus 1,3%) zu verzeichnen.Dagegen ist die Zahl der Taxen und Mietwagen insgesamtum 3,4% gestiegen. Insbesondere der Zuwachs anMietwagen beträgt rund 10%. Der Trend zu wenigerTaxi- und Mietwagenunternehmen und zu mehr Mietwagenist unverkennbar. Kein Wunder. Die Neigung, sich selb-ständig zu machen, ist ohnehin in Zeiten niedriger Ar-beitslosigkeit und steigenden Anforderungen sehr gering.Wer möchte da schon ein Unternehmen gründen oderübernehmen? Die Datenschutz-Grundverordnung hatzum Beispiel zu so viel Verunsicherung und Mehrkostengeführt, dass viele etablierte Unternehmen einfach dieLust verlieren, weiter zu machen. Die deutliche Zunahmeder Mietwagen, woran es auch immer liegen mag, lässteinen Schluss zu. Die bestehende Rückkehrpflicht kannalso kein großes Hemmnis sein. Ihre Abschaffung istnicht notwendig, es sei denn, man will den Trend wegvom Taxi und hin zum Mietwagen noch verstärken. Die künftige Präsenz und Verfügbarkeit von Taxen im

ländlichen Raum können einem da wirklich große Sorgenmachen. In der Fläche macht sich schon eine starkeAusdünnung bemerkbar, insbesondere in den Abend-und Nachtstunden. Die Erträge reichen bei weitem nichtmehr aus, um die Betriebskosten zu decken. ÖffentlicheZuschüsse sind vonnöten. Bei der Lokalpolitik stößtman allerdings noch auf taube Ohren. Stattdessensucht sie ihr Heil in Bürgerbussen und dergleichen,was dann die örtlichen Taxiunternehmen noch weiterschwächt. Ein Mittel, diesem Trend entgegenzuwirken,wäre sicherlich die verpflichtende Berücksichtigungdes Taxigewerbes in den Nahverkehrsplänen. Geradeim ländlichen Raum könnte eine bessere Abstimmungzwischen Bus- und Taxiverkehren zu mehr Effizienz undVersorgungsicherheit beitragen. Der politische Willedazu wird zwar oft geäußert, aber leider nicht in die Tatumgesetzt, sodass es bislang nur ein frommer Wunschbleibt. Alles in allem wird es mit Sicherheit nicht leichter.

Damit das Taxi- und Mietwagengewerbe nicht auf derStrecke bleibt, wird noch sehr viel zu tun sein, gewer-bepolitisch wie auch unternehmerisch. Packen wir’san!

Gewerbepolitik

44 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Bericht der Ausschussvorsitzenden

Kranken- und Sonderfahrten

Gisela Spitzlei

Vorsitzende des Ausschus-ses Kranken- und Sonder-fahrten

Geschäftsführerin der AbrechnungsgesellschaftSpitzlei GmbH

Krankenfahrten sind ein Bereich, der seit Jahren mitsteigenden Zahlen aufwarten kann. Auch im Jahr 2017stiegen die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassenin diesem Bereich wieder um 0,92 % von 17.41 € auf17.57 € je versichertem Mitglied. Damit wurden fürFahrten, die unser Gewerbe durchführt, von den Kran-kenkassen insgesamt 1.269.035.641,00 € aufgewendet. Krankenfahrten sind nicht nur im ländlichen Bereich

unverzichtbare Umsatzgröße für die Unternehmen,sondern gewinnen auch im städtischen Bereich immermehr an Bedeutung. Ohne Krankenfahrten würde invielen ländlichen Bereichen eine gesicherte Mobilitätdurch das Taxi- und Mietwagengewerbe zum Erliegenkommen. Um dazu beizutragen, für die

auch in diesem Bereich einzie-hende Digitalisierung die richtigenWeichen zu stellen, hat der Aus-schuss Kranken- und Sonderfahr-ten den Kontakt mit den Dienst-leistern für die Krankenkassen indiesem Bereich aufgenommen. In2017 und 2018 konnten der vomAusschuss beauftrage Arbeitskreishier nun bereits mehrere Terminein den größten Zentren in Em-mendingen und Leipzig wahrneh-men.Hierbei soll in Zusammenarbeit

von Ausschuss und Dienstleisternder Krankenkassen eine für alleUnternehmer mögliche Kommu-nikation erarbeitet werden, diedie Abrechnung von Krankenfahr-ten dem digitalen Zeitalter ent-sprechend anpasst. Es ist wichtig,dass bei diesen nicht aufzuhal-tenden Änderungen im Abrech-nungsverfahren es jedem Unternehmer weiterhin möglichsein muss, selbst zu bestimmen, ob er eigenständigseine Abrechnungen tätigt oder dafür Abrechnungszentrenbeauftragt. Es darf im Zuge der Digitalisierung nichtdazu führen, dass Unternehmer nur noch dann Leistungendurchführen dürfen oder abrechnen können, wenn diesmit nicht tragbaren Bedingungen verbunden ist.Ab April 2019 soll nun eine neue Verordnung (Trans-

portschein Muster 4) für Krankenfahrten von den Ärzten

verwendet werden. Auch hier ist es notwendig, frühzeitigInformationen zu den unbedingt geforderten Angabenund deren Umsetzung bei der Prüfung der hierfürerstellten Rechnungen zu erhalten. Ein Muster der neuenVerordnung ist schon vorhanden, jedoch liegen gegendie Umsetzung dieses Formulars erhebliche Protesteunter anderem von einer der führenden Ersatzkassenvor. Bei den Gesprächen mit den Dienstleistern der Kran-

kenkassen ist die Umsetzung und Anforderung an dieneue Verordnung ebenfalls ein heftig diskutiertes Ge-sprächsthema. Unterlagen auch bisher schon die Annahme und Ver-

arbeitung von Daten, die eineKrankenfahrt betreffen, dem be-sonderen Schutz des sorgfältigenUmganges mit Sozialdaten, so istmit dem endgültigen Inkrafttretender verschärften Anforderungenan den Schutz der persönlichenDaten ab Mai 2017 (DSGVO) eineweitere Verpflichtung auf die Taxiund Mietwagenunternehmer zu-gekommen. Die Patienten müssen nun zu-

sätzlich zustimmen, dass die aufden Verordnungen enthaltenenDaten zweckgebunden zur Abrech-nung mit dem Kostenträger ver-arbeitet und, soweit gesetzlichvorgeschrieben, gespeichert werdendürfen. Der Ausschuss hat hierfürspezielle Informationen erarbeitet,die in den BZP-Leitfaden DSGVO(BZP-Rundschreiben AR.Nr. 21/18)eingeflossen sind. Darin wird in-tensiv erläutert, wie der Daten-schutz beachtet werden muss und

wie der Nachweis geführt werden kann, dass der Patientsein Einverständnis zur zweckgebundenen Verarbeitungseiner Daten erklärt hat. Digitalisierung, neuer Transportschein und weitere

Themen werden auch weiterhin die Arbeit des Ausschussesbestimmen. Neue Termine für weitere Gespräche mitden Kassendienstleistern sind übrigens von diesenbereits angefragt.

Der Ausschuss Taxizentralen beschäftigte sich, wieauch im vergangenen Jahr, insbesondere mit den An-geboten im Car-Sharing-Segment oder mit Angebotenaus dem On-Demand-Bereich.

Hierzu wurden in einer Sitzung am 06. März 2018den Vertretern von MOIA die Gelegenheit gegeben, ihrProjekt vorzustellen. Zu den in der Planung befindlichemKraftfahrzeug führten die Herren Henrich und Datheaus, dass ein VW Crafter mit einem reinen Elektroantriebund einer Reichweite von 300 Km und mehr eingesetztwerden soll. Das Fahrzeug bietet für insgesamt sechsFahrgäste Platz, vier davon in einem Einzelsitz undzwei Fahrgästen in einemDoppelsitz. Des weiteren istschnelles WLAN, die Mög-lichkeit der Handyaufladung,sowie ein großer Info-Bild-schirm mit optionalen Wer-bemitteilungen vorhanden.Für den möglichst schnellenEin- und Ausstieg ist eineelektrische Schiebetür ge-plant. Diese Fahrzeuge stehen dem Taximarkt zunächstnicht zur Verfügung. Ein Hinweis darauf, dass der VW-Konzern seine überlegenen, finanziellen Möglichkeiteneinsetzen will, um gegen das Taxigewerbe sein eigenesOn-Demand System am Markt zu platzieren.Als innovative Neuerung stellte Herr Heinrich die Ein-

richtung von virtuellen Ein- und Ausstiegspunkten vor.Der Kunde soll nicht direkt von der Hausadresse abgeholtwerden, sondern muss sich zu einem ca. bis zu 300 mentfernten Punkt begeben bzw. von seinem Ziel entferntenPunkt aussteigen.Die damit verbundene Ausgrenzung von mobilitäts-

eingeschränkten Fahrgästen konnte nicht schlüssigerklärt werden. MOIA gab an, mit dem Projekt beginnenzu wollen und im weiteren Verlauf diese „Restschwie-rigkeiten“ auszuräumen. Dazu zählt auch die Beschrän-kung der Fahrgäste durch das ausschließlich möglicheBezahlen über eine Kreditkarte. Dadurch werden sozialschwache Menschen von diesen Fahrten ausgeschlossen.Wettbewerbsverzerrend kommt hinzu, dass die Bestel-lungen ausschließlich über eine Applikation erfolgensoll. Somit ist eine Nutzung durch den älteren, nichttechnikaffinen Teil der Bevölkerung ausgeschlossen.Im Vortestbereich wurden in Hannover Fahrten für

0,05 Euro pro Km durchgeführt. Dies führte nachAngaben von Herrn Henrich dazu, dass bis zu 800Personen täglich befördert wurden. Beobachtungen derTaxivertreter vor Ort können diese Zahlen nicht bestätigen.

Eine Genehmigung wurde nach § 2 Absatz 7 desPBefG bei der Landeshauptstadt Hannover durch dieMOIA GmbH beantragt. Das hannoversche Taxigewerbeist allerdings der Auffassung, dass hier eine Vergabeeiner Dienstleistungskonzession vorliegt und diese aus-geschrieben werden muss.Die Vergabekammer des Landes Niedersachsen hat

nach anfänglich richtigem Handeln diese Ansicht ab-gelehnt. Eine juristische Prü-fung vor dem OLG Celle istzurzeit noch im Gange.Das Taxigewerbe kann aber

unabhängig vom Ausgangverschiedener Rechtsstrei-tigkeiten durch das Auspro-bieren von neuen Mobilitäts-angeboten am Markt diesenneuen Mitbewerbern gezielt

gegenübertreten. Wohl wissend, dass in der VergangenheitSammelbeförderungen nicht zum gewünschten Erfolggeführt haben. Vertiefte Partnerschaften zu den öffent-lichen Verkehrsträgern bieten sich hier an. Denn dieFahrgastverluste werden nach Einschätzungen des Aus-schusses auch die öffentlichen Verkehrsbetriebe nachhaltigtreffen.

Die Europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)hat den Taxizentralen ein erhebliches Maß an schwierigen,zusätzlichen Arbeitsabläufen beschert. Jeder Taxizentraleist anzuraten, einen externen Datenschutzbeauftragtenzu beauftragen. Die Erstellung von Verfahrensverzeich-nissen ist zwingend erforderlich. Leider ist auf Grundder hohen Nachfrage nach Datenschutzbeauftragtender Markt nicht sehr ergiebig. Der BZP verweist hier aufeinen Rahmenvertrag mit der Transtreuhand, sodassalle Zentrale den neuen Anforderungen gerecht werdenkönnen. Von einer Beauftragung von Vorständen derTaxigenossenschaften oder deren Systemadministratorenwird abgeraten. Ebenso wird abgeraten, Angestellteder Zentralen zu Datenschutzbeauftragten weiterzubildenund diese dann zu ihren Datenschutzbeauftragen zuberufen.

45BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Taxizentralen

Bericht der Ausschussvorsitzenden

Wolfgang Pettau

Vorsitzender des Aus-schusses Taxizentralen

Geschäftsführer der Hallo Taxi 3811 GmbHHannover

46 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Kundenorientierung, Marketing und Vertrieb

Bericht des Ausschussvorsitzenden

Dirk Schütte

Vorsitzender des Ausschus-ses Kundenorientierung,Marketing und Vertrieb

Vorstandsvorsitzender derHamburger TaxizentraleHansa Funktaxi eG

1. Vorsitzender desLPVG Hamburg e. V.(Landesverband für dasPersonen-VerkehrsgewerbeHamburg e. V.)

Taxi-Sharing, die Kampagne „Verlässlich ist modern“,MOIA, Berlkönig, Taxi-Werbefilme und, und, und... DerAusschuss „Kundenorientierung, Marketing und Vertrieb“hatte zahlreiche wichtige Themen auf der Agenda. DieVielzahl vor allem neuer Themen macht einmal mehrdeutlich, dass das Taxigewerbe im Umbruch ist unddass das Gewerbe vor allem gefordert ist, sich den zu-nehmenden Herausforderungen zu stellen. Denn nurdann können Taxi-Zentralen, Taxi-Unternehmerinnenund -unternehmer sowie Taxi-Fahrerinnen und -Fahrersich gegen neue Mobilitätsanbieter erfolgreich behaup-ten.

Dass zahlreiche wichtige Themen intensiv behandeltund Lösungsansätze entwickelt wurden, hat vor allemmit einem zu tun: dem großen Engagement der Aus-schussmitglieder. Dafür bedanke ich mich bei allenganz herzlich. Im Folgenden einige wichtige Themen,mit denen sich der Ausschuss intensiv beschäftigthat.

Wie wichtig gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeitist und dass man auch gegen finanziell deutlich besserausgestattete Wettbewerber punkten kann, zeigt dieEinführung des Taxi-Sharings in Hamburg bei einergroßen Taxi-Zentrale mit über 800 Fahrzeugen. AmSonntag, den 3. Dezember 2017, wurde bundesweitdas Taxi-Sharing gestartet und war landauf, landabausführlich in den Medien. MyTaxi war nur zweiterSieger. Sie haben erst einen Tag später ihr „Matching“verkündet.

Das von FMS erarbeite Taxi-Sharing funktioniert tech-

nisch und organisatorisch hervorragend und nahezualle 1.500 Fahrerinnen und Fahrer sind in der Anwendunggeschult worden. Allerdings ist die Nachfrage nochüberschaubar. Das hat aber nachvollziehbare Gründe.Denn es müssen erst ausreichend Kunden die neueFunktion nutzen wollen und außerdem bereit sein, auchWartezeiten und Umwege in Kauf zu nehmen. DasSignal an die Öffentlichkeit ist aber das Entscheidende:Das Taxigewerbe ist innovativ. Die Nachfrage nachdem myTaxi-Angebot ist auch nicht wesentlich anders,obwohl der Fahrgast, wenn das Matching nicht zustandekommt, nicht den vollen Fahrpreis zahlen muss.

Auf dem Land funktionieren die liniengebundenenAnruf-Sammel-Taxi-Projekte auch noch nicht überallzufriedenstellend. Hier muss ebenfalls noch Überzeu-gungsarbeit geleistet werden. In diesem Zusammenhangwurden Themen wie bspw. das Frauen-Nachtsammeltaxidiskutiert und alle aufgefordert, über weitere Angebotenachzudenken. Fazit: Einhellig plädierten die Aus-schussmitglieder, das Thema Sharing aktiv zu unter-stützen und solche Angebote zukünftig möglichst flä-chendeckend anzubieten. Denn damit lassen sich neueZielgruppen wie junge Erwachsene erschließen.

Umfassend diskutierten die Ausschussmitgliederüber die Kampagne „verlässlich ist modern“, die sichinzwischen fast zu einer eigenen Marke entwickelt hat.Deshalb werden jetzt die verschiedenen BZP-Auftrittemit der Kampagne stärker zusammengeführt. In SachenTaxi-Werbefilme gibt es auch etwas Neues. Die Rechtean den Clips vom „Institute of Design“ in Hamburgwerden gekauft und dem Gewerbe zur Verfügung gestellt.

47BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Kundenorientierung, Marketing und Vertrieb

Bericht des Ausschussvorsitzenden

Jetzt zu einem ganz wichtigen Thema, das nicht nurden Ausschuss, sondern bundesweit das ganze Gewerbebeschäftigt: neue Mobilitäts- und On-Demand-Angebote.Sie heißen BerlKönig, CleverShuttle, ioki oder MOIA.Diese Angebote, da sind wir unsmehr oder weniger alle einig,sind nicht mehr zu verhindern.Sie sind politisch gewollt. Im Ko-alitionsvertrag der Großen Koali-tion in Berlin steht ganz klar:„Wir werden das Personenbeför-derungsgesetz mit Blick auf di-gitale Mobilitätsangebote mo-dernisieren.“

Jetzt stellt sich die Frage, wieman mit diesen neuen Wettbe-werbern umgeht. Beispiel Ham-burg: Die Wirtschaftsbehörde derHansestadt hat der VW-TochterMOIA einen Probebetrieb geneh-migt. Das gesamte Gewerbe hatzuvor viel dafür getan, dass MOIAdeutliche Beschränkungen auf-erlegt werden. So ist etwa der ab1. Januar 2019 startende Probe-betrieb statt auf vier Jahre auf zwei Jahre begrenzt.Dann wird von einer unabhängigen Stelle kritisch geprüft,ob die „vorliegenden Erfahrungen dafür sprechen, dassdas örtliche Taxengewerbe ... in seiner Funktionsfähigkeit

bedroht wird“. Und falls ja, werden die Karten neu ge-mischt. Im Probebetrieb sind zunächst auch nur 500statt der 1.000 geforderten Autos genehmigt. Die Be-förderung erfolgt grundsätzlich zwischen virtuellen Hal-

tepunkten, die Taxiposten sindpassé und Anläufer dürfen nichtgefahren werden. MOIA muss zu-dem zahlreiche Daten aufzeichnenund transparent machen, bei-spielsweise Beginn und Ende derbestellten Fahrt mit Abhol- undZieladresse, zurückgelegte Kilo-meter, Datum und Uhrzeit desAuftragseinganges und so weiter.

Fazit: Ob MOIA oder die anderenneuen Anbieter tatsächlich ernstzu nehmende Konkurrenten werden,ist fraglich. Denn schon bei Pro-befahrten in Hannover zeigte sich,dass Taxifahren mit zwei oder dreiPersonen häufig günstiger ist alseine Fahrt mit MOIA. Außerdemgibt es zu wenig Fahrpersonal.Und noch einen entscheidendenPluspunkt haben wir: Wir sind

seit Jahrzehnten die Profis in Sachen Mobilität, wir sindverlässlich, innovativ und modern. Wenn wir alle dasbeherzigen und in die Öffentlichkeit tragen, dann wirduns keiner die Butter vom Brot nehmen.

Rolf Peters

Vorsitzender desAusschussesHaushalt und Revision

Der Ausschuss Haushalt undRevision tagt jährlich. Die Mitglie -der des Ausschusses be schäf tigensich mit dem von dem Steuer -berater erstellten Jahresabschlussfür das vergangene Jahr, insbeson-dere mit der Ein nah men- und Aus - gaben ent wick lung und der Ent -wicklung der Mitglieds beiträge.In dieser Sitzung wird ebenfalls

über den Be richt der Rechnungs -prü fer gesprochen, der auf derHerbst veranstaltung den Mit glie -dern vorgestellt wird.

Weiterhin wird vom AusschussHaushalt und Re vision anhand ei-ner Ausgaben übersicht, Sum men-und Sal den liste sowie betriebswirt -schaft lichen DATEV-Auswer tungen

der Etat vorschlag für das kommen-de Ge schäftsjahr erarbeitet.

Schließlich wird die Einnahmen-und Ausgaben entwicklung der zu -rückliegenden Monate vom Aus -schuss kritisch untersucht, um beiAbweichun gen den Vorstand überVerbesserungs möglichkeiten zu in -formieren.

Haushalt und Revision

48 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

I. Bundesverfassungsgericht

04.12.2003 2 Bvr 1799/03 GG Art. 3 Abs. 1 Wenn ein Taxiunternehmer mit mehreren Fahrzeugen über Jahre hinweg eine Aus- lastung von nur 20% behauptet, ist eine Durchsuchungsanordnung der Ge- schäfts- und Wohnräume wegen vermuteter Steuerhinterziehung von Verfassung wegen zulässig. Fundstellen: VRS 108, 321; BZP-Report 2004 H.2 S.34

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Rechtsprechung

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Übersicht über wichtige Rechtsprechung aus dem Bereich des Taxi- und Mietwagengewerbes zwischendem 01.01.2004 und dem 1.10.2018. Von Rechtsanwalt Thomas Grätz, Frankfurt am Main

49BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

II. Bundesverwaltungsgericht

27.08.2015 3 C 14/14 PBefG §§ 2, 3 Unternehmer nach PBefG ist, wer die Personenbeförderung verantwortlich durch- führt. Das ist derjenige, der nach außen, also gegenüber den Fahrgästen, als Vert ragspartner auftritt, auch wenn er mit der Durchführung der Fahrt einen an- deren konzessionierten Unternehmer beauftragt. Fundstellen: BVerwGE 152, 382 = NVwZ 2016, 695 = Buchholz 442.01 § 2 PBefG Nr. 3

09.04.2014 3 C 5.13 StVO § 41 Abs. 1, Anl. 2 Zeichen 229 Wenn ein Fahrzeug entgegen dem sich aus dem Verkehrszeichen 229 ergebenden absoluten Haltverbot an einem Taxenstand abgestellt wird, widerspricht es im Allgemeinen nicht dem Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, wenn dessen Abschlep- pen auch ohne die Einhaltung einer bestimmten Wartefrist angeordnet wird. Der Verordnungsgeber misst der jederzeitigen bestimmungsgemäßen Nutzbarkeit der Taxenstände eine hohe Bedeutung bei. Nach den konkreten Umständen kann es allerdings dann geboten sein, von Abschleppmaßnahmen abzusehen, wenn eine Beeinträchtigung des reibungslosen Taxenverkehrs ausgeschlossen ist, oder mit der Abschleppanordnung zu warten, etwa wenn konkrete Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Verantwortliche kurzfristig wieder am Fahrzeug erscheinen und es unverzüglich selbst entfernen wird. Fundstellen: NJW 2014, 2888 = DVBl 2014, 1139; AR 13/14 v. 07.05.2014; BZP- Report 2014 H. 4 T 26

30.04.2008 3 C 16.07 PBefG § 47 Abs. 3 Die Stadt ist für die Regelung einer Fahrerausweispflicht per Taxiordnung unzu- ständig. Die Zuständigkeit für eine solche grundsätzlich denkbare Ausweis- pflicht liegt beim Bundesministerium für Verkehr. Fundstellen: BVerwGE 131, 147 = NJW 2008, 3080 = VRS 115, 155; AR 19/08 v. 05.05.2008

30.06.2005 3 C 24.04 BOKraft § 26 Abs. 3 und 4 1. Das generelle Verbot der Eigenwerbung bei Taxen bedeutet einen zu weit ge - henden Eingriff in die Berufsausübungsfreiheit.

2. Dies führt allerdings nicht dazu, dass die Eigenwerbung über die nach § 26 Abs. 4 BOKraft geltenden Grenzen, also die seitlichen Fahrzeugtüren, hinaus zulässig wäre.

3. § 26 Abs. 4 BOKraft ist analog auf die Eigenwerbung anzuwenden, weil we- gen der Verfassungswidrigkeit des generellen Verbots der Eigenwerbung sonst eine angesichts der Notwendigkeit der Erkennbarkeit der Taxen nicht hinnehmbare Regelungslücke entstehen würde. Diese Lücke ist zwingend zu schließen, weil dies sicherstellt, dass wesentliche Teile des Fahrzeuges den vorgeschriebenen hellelfenbeinfarbigen Anstrich behalten und damit die Erkennbarkeit als Taxi gewährleistet ist.

Fundstellen: NJW 2005, 3510,= NZV 2006, 221 (LS); AR 38/05 v. 18.10.2005; BZP-Report 2005 H. 7 S. 26

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

III. Bundesgerichtshof

29.03.2018 I ZR 34/17 UWG §§ 3 Abs. 1, 3a; PBefG §§ 6, 39 Abs. 3, 51 Abs. 5 Die Regelungen zur Tarifpflicht im Taxenverkehr sind Marktverhaltensregelungen im Sinne von § 3 a UWG. Taxiunternehmen verstoßen durch die Beteiligung an Werbeaktionen von myTaxi als Betreiber einer Taxi-App-Vermittlung, bei denen dieser den Fahrgästen einen Teil des Fahrpreises erstattet, nicht gegen die Tarif- pflicht, sofern sie jeweils den vollen Fahrpreis erhalten. Es kommt nicht darauf an, ob der Fahrgast die Fahrt aus eigenen Mitteln oder aus Mitteln unabhängiger Dritter finanziert. Weiterhin stellt es keine unzulässige Umgehung der Tarifpflicht im Taxiverkehr dar, wenn der Betreiber der Taxi-Bestell-App im Rahmen derarti- ger Werbeaktionen eine angemessene Vermittlungsprovision von dem die Fahrt ausführenden Taxiunternehmen erhält. Fundstellen: NZV 2018, 467; BZP-Report H. 3 T 2

23.05.2017 VI ZR 9/17 BGB § 249 Wählt der Unternehmer eines durch einen Verkehrsunfalls beschädigten Taxis, welches annähernd 15 Jahre alt ist, den Weg der fiktiven Schadensabrechnung, sind, wenn ein Markt für die Ersatzbeschaffung eines Gebrauchtwagens mit Taxi- ausrüstung nicht existiert, die Umrüstung eines im Übrigen gleichwertigen Ge- brauchtwagens zu einem Taxi jedoch mit verhältnismäßigem Aufwand möglich ist, die fiktiven Umrüstungskosten als zusätzlicher Rechnungsposten in die Er- mittlung des Wiederbeschaffungswerts einzustellen und damit im Rahmen des Anspruchs des Geschädigten auf Naturalrestitution ersatzfähig. Fundstellen: MDR 2017, 815; BZP-Report 2017 H. 4 T 2

18.05.2017 I ZR 3/16 PBefG § 49 Abs. 4 Satz 2 1. Die Verwendung der App „UBER Black“ verstößt gegen die PBefG-Bestimung, dass mit Mietwagen nur Fahraufträge ausgeführt werden dürfen, die zuvor am Betriebssitz des Unternehmens eingegangen sind. Dagegen konnten Fahrgäste mithilfe der Uber-App den Fahrern von Taxen unmittelbar Fahraufträge ertei- len. § 49 Abs. 4 Satz 2 PBefG ist gegenüber den Mietwagenunternehmen und Uber eine verfassungsrechtlich unbedenkliche Berufsausübungsregelung. Sie ist zum Schutz des Taxiverkehrs gerechtfertigt, für den feste Beförderungstarife und Kontrahierungszwang gelten. Für die Wettbewerbsverstöße der mit ihr koop- erierenden Mietwagenunternehmer und der Fahrer haftet Uber als Teilnehmerin. 2. Zu der für die gesamte Union einheitlich zu beantwortenden Frage, ob die Ver- mittlungstätigkeit der Beklagten in ihrer konkreten Ausgestaltung eine Ver- kehrsdienstleistung darstellt, besteht noch keine Rechtsprechung des EuGH. Da sich diese Frage nicht ohne weiteres beantworten lässt, hat der BGH dem EuGH diese Frage vorgelegt. Fundstellen: GRUR 2017, 743; AR. 14/17 v. 19.05.2017; BZP-Report 2017 H. 4 T 2

06.04.2017 I ZR 33/16 UWG § 3a; PBefG § 47 Bei dem in § 47 Abs. 1 Satz 1 und Abs. 2 Satz 1 PBefG geregelten Verbot, Taxen außerhalb behördlich zugelassener Stellen für Beförderungsaufträge bereitzuhal- ten, handelt es sich um eine Berufsausübungsregelung, die der Wahrung der Chancengleichheit der Taxiunternehmer beim Wettbewerb um Fahraufträge dient. Ein Fachverband des Taxigewerbes, zu dessen satzungsmäßigen Aufgaben die Verfolgung der in seinem Gebiet auftretenden Wettbewerbsverstöße gehört, muss in personeller und sachlicher Hinsicht so ausgestattet sein, dass sich für typi- sche und durchschnittlich schwierige Abmahnungen die Einschaltung eines Rechtsanwalts erübrigt. Das gilt auch dann, wenn ein Fachverband nur aus- nahmsweise wettbewerbsrechtliche Ansprüche verfolgt. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 5 T 2

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

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NEU

30.04.2015 I ZR 196/13 PBefG § 49 Abs. 4 Satz 3 „Rückkehrpflicht V“ 1. Bei der in § 49 Abs. 4 Satz 3 PBefG geregelten Rückkehrpflicht handelt es sich um eine Marktverhaltensregelung im Sinne von § 4 Nr. 11 UWG. Diese hat den Zweck, die taxiähnliche Betätigung durch Mietwagenunternehmen zu unterbinden und wirkt sich nicht nur auf den Wettbewerb zwischen Mietwa- gen- und Taxiunternehmen aus, sondern gilt auch für den Wettbewerb von Mietwagenunternehmen untereinander. 2. Mietwagen, die für die Ausführung von Beförderungsaufträgen bereitgehalten werden, müssen am Betriebssitz des Mietwagenunternehmers abgestellt wer- den, wenn sie keine Beförderungsaufträge ausführen. Auch wenn dies kein ausdrücklicher Regelungsinhalt ist, liegt dieses Gebot für einsatzbereite Fahr- zeuge unausgesprochen der Regelung von § 49 Abs. 4 Satz 3 PBefG zugrunde. 3. Gegen das Gebot zur Rückkehr hat das beklagte Mietwagenunternehmen aber nicht verstoßen, weil die Mietwagen nur dann nicht am Betriebssitz verblei- ben, wenn mit ihnen keine Beförderungsaufträge ausgeführt werden können, weil nämlich die Dienstbereitschaft wegen Beendigung der Arbeitszeit geendet hat. 4. Die Ausführung des ersten Beförderungsauftrages nach Dienstbeginn hat vom Betriebssitz des Unternehmers aus zu erfolgen. 5. Mietwagen müssen nach Beendigung des letzten Beförderungsauftrages am Ende der Dienstzeit der Fahrer nicht am Betriebssitz verbleiben. Schon die so- wieso durch die Rückkehrpflicht berührte Freiheit der Berufsausübung ver- langt es, dass es dem Fahrer eines Mietwagens erlaubt sein muss, das Fahr- zeug mit nach Hause zu nehmen. Die Rückkehrpflicht kann nämlich nur dann angenommen werden, solange der Mietwagen für Beförderungsaufträge be- reitsteht. Dieses ist solange der Fall, wie sich der Fahrer des Mietwagens im Dienst befindet (einschließlich der vom Mietwagenfahrer eingelegten Pausen). Fundstellen: WRP 2015, 1461 = GRUR 2015, 1235 = VRS 129, 199 = NJW-RR 2016, 363; AR.Nr. 41/15 v. 11.12.2015; BZP-Report 2015 H. 8 T 2

14.04.2015 VI ZB 50/14 SGB VII § 110 Abs. 1a; SchwarzArbG §§ 1ff. Für die gerichtliche Geltendmachung eines Regressanspruchs der BG Verkehr, die die Heilbehandlungskosten für einen nicht angemeldeten Taxifahrer nach einem Überfall auf ihn erbracht hatte, ist der Rechtsweg zu den Sozialgerichten und nicht der Zivilrechtsweg eröffnet. Fundstellen: BGHZ 204, 378 = VersR 2015, 1269 = VRS 128, 283 = NJW 2015, 3718 = NZV 2016, 25; BZP-Report 2016 H. 1 T 2 18.10.2012 I ZR 191/11 PBefG § 47 Abs. 2 Satz 1 und 2 Ohne ausdrücklichen Auftrag des bestellenden Kunden darf ein Taxiunternehmen mit mehreren Betriebssitzen auch keine Taxen schicken, die es an einem weite- ren Betriebssitz in einer anderen Gemeinde bereithält. Wenn also ein Fahrgast bei einem Taxenunternehmen in einer anderen Betriebssitzgemeinde als der, in der er sich aufhält, bestellt, darf dieses Unternehmen mit den dort bereit gestell- ten Fahrzeugen diese Fahrt durchführen. Bestellt der Fahrgast dagegen ein Taxi am Ort des Betriebssitzes, an dem er sich aufhält, darf die Fahrt nicht ohne aus- drücklichen Auftrag des Kunden unternehmensintern an ein Taxi weitergegeben werden, das am Betriebssitz in einem anderen Ort konzessioniert ist. Fundstellen: VRS 124, 243 = NJW-RR 2013, 606; AR 12/13 v. 12.03.2013; BZP-Report 2013 H. 3 T 26

24.11.2011 I ZR 154/10 UWG § 4 Nr. 10, 11; PBefG § 49 Abs. 4 Satz 5 Eine als solche ohne Weiteres erkennbare Anzeige eines Mietwagenunterneh- mens, die in einem Telefonbuch unmittelbar unter dem Suchbuchstaben „T“ - nicht aber unter der Rubrikenüberschrift „Taxi“(!) - platziert ist, führt auch dann nicht zu einer Verwechslung mit dem Taxenverkehr nach § 49 Abs. 4 Satz

51BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

5 PBefG, wenn das Mietwagenunternehmen auf diese Weise einen Teil der Nach- frage nach einem Taxitransport auf sich ziehen will. Damit liegt auch keine un- lautere gezielte Behinderung i.S. von § 4 Nr. 10 UWG vor. Fundstellen: NJW 2012, 1963 = VRS 123, 46 = MDR 2012, 726; BZP-Report 2012 H. 5 T 26; AR 18/2012 v. 04.07.2012

08.05.2007 KZR 9/06 GWB 1999 § 20 Abs. 1 Auch eine marktbeherrschende Taxigenossenschaft ist grundsätzlich dazu berech- tigt, ihre Einrichtungen ausschließlich den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen.

Fundstellen: NJW-RR 2007, 1113; AR 27/07 v. 15.06.2007, BZP-Report 2007 H. 5 S. 26

IV. Oberverwaltungs- und Verwaltungsgerichte

VGH Baden-Württemberg 9 S 1272/18 PBefG § 15 Abs. 430.07.2018 Eine einstweilige Anordnung auf Erlass einer zeitlich begrenzten Taxigenehmigung ist trotz des Verbotes der Erteilung einer vorläufigen Genehmigung in engen Grenzen möglich. Dies setzt regelmäßig voraus, dass es um die Verlängerung einer beste- henden Genehmigung geht, und das Gericht muss die Feststellung treffen, dass der Antragsteller die Genehmigungsvoraussetzungen mit sehr hoher Wahrschein- lichkeit erfüllt. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 6 T 2

VGH Bayern 11 ZB 18.924 PBZugV § 1; PBefG § 1318.07.2018 Die mangelnde Leistungsfähigkeit eines Antragstellers einer Taxigenehmigung liegt vor, wenn das Amtsgericht den Antrag der Krankenkasse auf Eröffnung eines In- solvenzverfahrens mangels Masse abgelehnt hat. Denn daraus ergibt sich zwangs- läufig die Zahlungsunfähigkeit. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 6 T 2

VGH Bayern 11 N 17.1693 PBefG § 4719.06.2018 § 47 Abs. 3 PBefG, wonach durch Taxi-Ordnung Umfang der Betriebspflicht, Ord- nung auf Taxenständen sowie Einzelheiten des Dienstbetriebs geregelt werden kön- nen, enthält keine hinreichend bestimmte Ermächtigungsgrundlage für eine buß- geldbewehrte Regelung in der Taxi-Ordnung, wonach Taxis nur an behördlich zu- gelassenen Stellen bereitgehalten werden dürfen. Die sogenannte Standplatzpflicht ist bundesrechtlich nämlich in § 47 Abs. 1 PBefG abschließend geregelt. Fundstellen: DAR 2018, 525; BZP-Report 2018 H. 6 T 2

VGH Bayern 11 B 18.12 PBefG § 13; BOKraft § 2, § 3 Abs. 1 Satz 207.05.2018 Taxiunternehmer müssen bereits unabhängig von den Hauptuntersuchungstermi- nen dafür sorgen, dass sich ihre Fahrzeuge stets in vorschriftsmäßigem Zustand befinden (§ 2, § 3 Abs. 1 Satz 2 BOKraft). Wenn ein Unternehmer den Termin zur Hauptuntersuchung um 3 Monate überzieht, spricht dies für fehlende Zuverlässig- keit, sodass die Behörde die Genehmigung zu widerrufen hat. Im entschiedenen Fall tritt erschwerend hinzu, dass der Unternehmer Taxifahrten trotz Kündigung der Haftpflichtversicherung durch den Versicherer, also ohne Haftpflichtschutz, durch- geführt hat. Fundstellen: DAR 2018, 528; BZP-Report 2018 H. 5 T 2

52 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

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OVG NRW 13 B 1583/17 PBefG § 2 Abs. 1 Satz 1 Nr. 422.03.2018 Die zur Beförderung eingesetzten Kraftfahrzeuge müssen nicht im Eigentum des Un- ternehmers stehen und es sich bei deren Fahrern nicht um die Beschäftigten des Un- ternehmers handeln. Der Unternehmer kann mit der faktischen Durchführung der Be- förderung also gegebenenfalls auch einen anderen betrauen. Erforderlich ist aber, dass der Unternehmer sowohl nach außen gegenüber den Fahrgästen als Vertrags- partner auftritt, als auch aufgrund seiner tatsächlich bestehenden Verfügungsmacht "Herr der Beförderungsleistung" ist, d.h. ihre Erbringung maßgeblich steuert und er das geschäftliche Risiko des Beförderungsbetriebes trägt. Wenn eine Gesellschaft bür- gerlichen Rechts als das Taxiunternehmen bezeichnet wird, tatsächlich aber die bei- den Fahrzeuge als getrennte Betriebe geführt und Einnahmen und Ausgaben getrennt abgerechnet werden, ist diese Konstruktion letztlich also ein Scheintatbestand. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 4 T 2

VGH Bayern 11 CS 17.2555 PBZugV § 1; PBefG § 2517.01.2018 Einem Taxiunternehmer, der wegen Vorenthaltens und Veruntreuung von Arbeits- entgelt in 36 Fällen zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden ist, kann die Geneh- migungsbehörde ohne weiteres die Genehmigungen zum Betrieb von Taxen und Mietwagen widerrufen. Die Frage der Unzuverlässigkeit wird nicht davon tangiert, dass die Taten schon längere Zeit zurückliegen. Gleiches gilt für die Tatsache, dass der Betreffende seit drei Jahren seinen Betrieb ordnungsgemäß führt, weil dies nicht ohne weiteres auf Einsicht und charakterliche Erläuterung hinweist. Fundstellen: GewArch 2018, 161; BZP-Report 2018 H. 2 T 2

OVG NRW 13 B 12/18 PBZugV § 1; PBefG § 1315.01.2018 Sofern ein zugleich als Fahrer in seinem Betrieb tätiger Unternehmer zahlreiche und beachtliche Verstöße gegen straßenverkehrsrechtliche Vorschriften begeht und er sich auch durch eine einige Jahre zurückliegende Entziehung seiner Fahrerlaub- nis nicht zu einem straßenverkehrsrechtsgemäßen Fahrverhalten hat bewegen las- sen, lässt dies auf einen schwerwiegenden charakterlichen Hang zur Nichtbeach- tung gesetzlicher Vorschriften schließen. Daraus ergibt sich, dass der Antragstel- ler auch im Übrigen bei der Führung seines Unternehmens die für den Straßenper- sonenverkehr geltenden Vorschriften missachten oder die Allgemeinheit bei dem Betrieb seines Unternehmens schädigen oder gefährden könnte. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 2 T 2

OVG NRW 13 B 1187/17 PBefG § 1309.11.2017 Auch wenn die Auswahlgrundsätze des Gesetzes über Wartelisten im Wesentlichen bei einer Übertragung außer Anwendung bleiben, weil durch die Übertragung die standortbezogene Genehmigungszahl nicht vergrößert wird, ist die Regelung in § 13 Abs. 5 Satz 3 PBefG zu beachten, wonach aus Gründen der Vermeidung des Konzessionshandels bei bestehenden Bewerberlisten die gelisteten Bewerber vor- zuziehen sind. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn der Übernehmende das Taxigewerbe nicht als Hauptbeschäftigung zu betreiben beabsichtigt. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 1 T 2

VGH Bayern 11 ZB 17.1379 PBefG § 25, FeV § 47 Abs. 4 Nr. 725.09.2017 Wer als Taxiunternehmer den P-Schein wegen nicht erfolgreicher Ablegung der Orts- kundeprüfung nicht geschafft hat, dann aber bei einer Überprüfung als Fahrer sei- nes Taxis festgestellt wird, hat keine Möglichkeit erfolgreich gegen die genehmi- gungsbehördlich ausgesprochene Abmahnung mit Androhung des Widerrufs der Genehmigung wegen Unzuverlässigkeit vorzugehen. An diesem Ergebnis ändert sich auch nichts dadurch, dass er die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung für Pkw im Linienverkehr erteilt bekommen hatte. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 7 T 2

53BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

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OVG NRW 13 A 1675/16 PBZugV § 1 Abs. 1 26.07.2017 Im Falle von Verstößen gegen abgabenrechtliche Rechtsvorschriften bestehen An- haltspunkte für die Unzuverlässigkeit nicht erst bei einer strafgerichtlichen Verur- teilung. Denn lediglich schwere Verstöße gegen die abgabenrechtlichen Pflichten sind dafür ausreichend.

VGH Baden-Württemberg 9 S 8/16 PBefG § 13 Abs. 505.07.2017 Die grundsätzliche Festlegung des PBefG auf das Prioritätsprinzip bei der Vergabe von Taxengenehmigungen dient dem Schutz der Listenbewerber, wenn es mehrere Interessenten für eine Taxikonzession gibt. Der Platz auf der Vormerkliste für die Vergabe von Taxikonzessionen gibt dem Bewerber eine Rechtsposition, um seine Interessen durchzusetzen. Das gilt in dem Fall, wenn ein anderer Bewerber außer- halb der Vormerkliste oder ohne Berücksichtigung der Listen-Rangfolge zum Zuge kommen sollte. Widerspruch oder Klage gegen die Zuteilung einer Konzession an den Mitbewerber sind dann berechtigt. Auch die Tatsache, dass § 13 Abs. 5 Satz 2 PBefG lediglich eine Soll-Vorschrift darstellt, führt zu keiner anderen Beurteil- ung. Das Recht aus der Rangstelle umfasst folgerichtig auch den Anspruch auf einen dieses Recht nicht verletzenden Abbau der Vormerkliste. Fundstellen: DÖV 2017, 963; BZP-Report 2017 H. 6 T 2

VGH Bayern 11 CS 17.274 FeV §§ 8, 46 Abs. 130.05.2017 Eine Gutachtensanordnung der Verkehrsbehörde enthält eine unverhältnismäßige Fragestellung, wenn in ihr eine Überprüfung der körperlichen und geistigen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen verlangt wird, obwohl nur Zweifel an der charak- terlichen Eignung bestehen. Die Teilnahme des Taxifahrers mit einem privaten Kraftfahrzeug am öffentlichen Straßenverkehr außerhalb der Fahrgastbeförderung unter unzulässig hohem Alkoholeinfluss gibt grundsätzlich nur Anlass, untersu- chen zu lassen, ob zu erwarten ist, dass der Inhaber der Fahrerlaubnis zur Fahr- gastbeförderung unter unzulässig hohem Alkoholeinfluss auch Fahrgäste mit einem Taxi oder Mietwagen befördert, oder ob er – insoweit – über das erforderliche Tren- nungsvermögen bzw. die erforderliche Trennungsbereitschaft verfügt. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 4 T 2

VGH Bayern 11 ZB 16.1828 PBefG § 47 Abs. 123.03.2017 Ein Taxifahrer oder Taxiunternehmer hat keinen Anspruch auf Einrichtung von Taxi- bedarfsstandplätzen. Weder lässt sich ein solcher Anspruch aus den Regelungen des Personenbeförderungsgesetzes ableiten, noch ist die Erteilung einer Ausnah- megenehmigung nach Straßenverkehrsrecht im fraglichen Fall angesagt. Denn es fehlt am Vorliegen der erforderlichen Ausnahmesituation für eine Begünstigung des Klägers oder der Personengruppe der Taxifahrer und Taxiunternehmer. Eine Steigerung seiner Umsatzbeteiligung aufgrund eines attraktiveren Standplatzes ist kein dringlicher Grund für eine Ausnahmegenehmigung. Darüber hinaus gibt es für jeden potenziellen Interessenten an einer Taxibeförderung die Möglichkeit, ein Taxi mittels Telefon oder App zu einem beliebigen Ort zu bestellen und sich damit auch abholen zu lassen, ohne sich zu einem Taxistandplatz begeben zu müssen. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 3 T 2

OVG NRW 13 B 94/17 PBefG §§ 25,1310.03.2017 Wenn der angebliche Geschäftsführer zwar über die erforderliche fachliche Eig- nung verfügt, aber keinen Schlüssel für den Zugang zum Betriebssitz hat und auch noch zugibt, dass er erstmals diese Räumlichkeiten betritt und ebenso erstmals in die wenigen dort aufgefundenen Unterlagen Einsicht nimmt, erhärtet das die Zweifel. Für das Gericht bestanden danach gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte dafür, dass der keine fachliche Eignung besitzende Unternehmer es zugelassen hat, dass sein Unternehmen über mehrere Monate ohne Vorliegen der Genehmi-

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

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gungsvoraussetzung betrieben wurde. Damit war der Widerruf der Genehmigung rechtens. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 3 T 2

VGH Bayern 11 CE 16.2435 FeV § 4811.01.2017 Nach dem Erlöschen der früheren Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung bedarf es zur (vorläufigen) Erteilung einer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung mit Taxen einer aktuellen Ortskundeprüfung. Denn nur im Falle einer Verlängerung wer- den erleichterte, auf die geistige und körperliche Eignung, das Sehvermögen und die Gewähr für die besondere Verantwortung bei der Beförderung von Fahrgästen beschränkte Nachweise unter Verzicht auf den Ortskundenachweis verlangt. Fundstellen: NZV 2017, 399; BZP-Report 2017 H. 6 T 2

VGH Bayern 11 ZB 16/1703 PBefG §§ 15, 20 Abs. 1 Satz 107.12.2016 Für den Taxen- oder Mietwagenverkehr kann weder eine vorläufige, einstweilige oder rückwirkende Genehmigung noch ein Vorbescheid erteilt werden. Es obliegt daher dem Unternehmer auch im Falle eines Folgeantrags im eigenen Interesse, möglichst frühzeitig einen vollständigen und prüffähigen Antrag mit den erforder- lichen Unterlagen bei der Behörde einzureichen, damit diese noch vor Ablauf der Geltungsdauer der bisherigen Genehmigung über den Antrag entscheiden kann. Fundstellen: VRS 131, 93; BZP-Report 2017 H. 1 T 2

VGH Baden-Württemberg 12 S 2257/14 PBefG § 1527.10.2016 Der Beginn der dreimonatigen Entscheidungsfrist setzt grundsätzlich voraus, dass der Antrag auf Erteilung einer Taxenkonzession bei der zuständigen Genehmigungs- behörde eingegangen ist und ihr vollständig vorliegt. Die fingierte Genehmigung knüpft an einen entsprechenden Genehmigungsantrag des Antragstellers an. Ver- zichtet dieser im Antrag auf eine datumsmäßige Bezeichnung der Geltungsdauer für die beantragte Genehmigung, wird die Genehmigung grundsätzlich mit ihrer Wirksamkeit (Fiktionseintritt) gültig. Ist die fingierte Genehmigung zum maßgeb- lichen Zeitpunkt der mündlichen Verhandlung bereits abgelaufen, besteht regel- mäßig kein Anspruch mehr auf Aushändigung der Genehmigungsurkunde Fundstelle: GewArch 2017, 151

OVG Berlin-Brandenburg OVG 1 N 54.15 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1 PBefG; PBZugV § 2 Abs. 2 16.09.2016 Die Vorlage von Bargeld bei der Genehmigungsbehörde reicht zum Nachweis der erfor- derlichen finanziellen Leistungsfähigkeit regelmäßig nicht aus. Auch ist der Wert des Ta- xenfahrzeugs bei der Prüfung der finanziellen Leistungsfähigkeit nicht zu berücksichtigen. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 7 T 26

VGH Bayern 11 BV 15.1895 PBefG § 1; FreistellungsVO § 1 Satz 1 Nr. 4 lit. e02.05.2016 Ein mit eigenen Kraftfahrzeugen durchgeführter Fahrdienst einer ambulanten Re-(anders OVG Thüringen/24.11.2015) habilitationseinrichtung, der die Patienten zwischen Wohnung und Rehabilitati- onseinrichtung befördert, unterfällt zwar nicht der Ausnahme des § 1 Abs. 2 Nr. 1 Alt. 2 PBefG, da die Betriebskosten mit den von den Kranken- und Ersatzkassen gezahlten Tagessätzen gedeckt sind. Er unterliegt jedoch nach § 1 Satz 1 Nr. 4 lit. e FreistellungsVO, der die Beförderung von Kranken aus Gründen der Beschäfti- gungstherapie oder zu sonstigen Behandlungszwecken durch Krankenhäuser oder Heilanstalten mit eigenen Kraftfahrzeugen freistellt, nicht dem PBefG.

VGH Bayern 11 CE 16.219 PBefG § 4703.03.2016 Die Gemeinden sind nach § 47 PBefG im öffentlichen Interesse verpflichtet, aus- reichende Taxistandplätze einzurichten. Die Vorschrift gewährt zwar einen Rechts- anspruch des Taxifahrers auf Benutzung der behördlich eingerichteten Taxistand- plätze. Es lässt sich daraus aber weder für einen Taxiunternehmer noch für einen

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Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

angestellten Taxifahrer ein subjektives Recht ableiten, dass an einer bestimmten Stelle ein Taxistandplatz errichtet wird oder bestehen bleibt. KommunalPraxis BY 2016, 216

OVG Berlin-Brandenburg OVG 1 S 76.15 PBefG § 51 Abs. 1 Satz 2 Nr. 5 18.12.2015 Die durch die Berliner Taxitarifverordnung angeordnete Verpflichtung zur unbaren Zahlungsannahme im Taxenverkehr durch drei im Geschäftsverkehr übliche Kre- dit- oder Debitkarten und zum Bereithalten entsprechend funktionierender Abrech- nungssysteme oder -geräte ist rechtens und bedeutet insbesondere auch keine un- zumutbare Belastung. Der angeblich hinzukommende „nicht unerhebliche büro- kratische Aufwand“ bei der Abrechnung mit dem Kreditkartenleseanbieter erscheint weder verfassungswidrig noch unzumutbar. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 1 T 2

OVG Thüringen 2 KO 131/13 PBefG § 2 Abs. 6; FreistellungsVO § 1 Satz 1 Nr. 4 lit. e24.11.2015 Der Fahrdienst eines Rehabilitationszentrums fällt nicht unter § 1 Satz 1 Nr. 4 lit. e Freistellungs-Verordnung und bedarf daher der personenbeförderungsrechtlichen Genehmigung. Im Verfahren zur Genehmigung eines solchen Dienstes ist § 2 Abs. (anders VGH Bayern/02.05.2016) 6 PBefG anzuwenden. Fundstelle: VRS 130, 155

OVG NRW 13 E 850/15 GKG §§ 52. 5301.10.2015 In auf die Erteilung einer Genehmigung zum Taxenverkehr gerichteten Klagen ist ein Streitwert von 15.000 Euro pro beantragter Genehmigung zu Grunde zu legen. In Verfahren des vorläufigen Rechtsschutzes ist dieser Ansatz zu halbieren.

OVG NRW 13 E 535/15 PBefG § 1304.09.2015 Die Verwaltungspraxis, schon beim Antrag auf Eintragung in die Vormerkliste für Taxi-Genehmigungen hinsichtlich der subjektiven Genehmigungsvoraussetzungen jedenfalls einen Nachweis für die fachliche Eignung zu verlangen, ist mit Blick auf Art. 12 Abs. 1 GG und den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz nicht zu beanstanden.

OVG NRW 13 B 655/15 PBefG § 1303.09.2015 Aus dem Besitzstandsschutz folgt nicht, dass dem Altunternehmer die beantragte Genehmigung stets wieder erteilt werden müsste. Es gibt insbesondere keinen An- lass zur Annahme, die zuständige Genehmigungsbehörde dürfe im Rahmen einer nach § 13 Abs. 3 PBefG erforderlichen Abwägung eine verspätete Antragstellung grundsätzlich nicht zu Lasten des Unternehmers berücksichtigen. Der auf der Vor- merkliste erstplatzierte Bewerber hat damit vorbehaltlich des Vorliegens der Ertei- lungsvoraussetzungen im Übrigen grundsätzlich einen Anspruch auf Erteilung der nunmehr neu auszugebenden Genehmigung. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 7 T 26

OVG Hamburg 3 Bs 73/15 PBefG §§ 25 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, § 13 Abs. 105.05.2015 Der Weiterbetrieb von Taxen, deren Kfz-Haftpflichtversicherung nach Zahlungsver- zug bei den Folgeprämien beendet ist, stellt einen den Widerruf der Genehmigung rechtfertigenden schweren Verstoß dar. Daran ändert auch die spätere Wiederbe- gründung des Versicherungsverhältnisses durch Nachzahlung der Prämien nichts. Auch der Betrieb eines Taxis, welches dem Kfz-Haftpflichtversicherer nur als PKW zur privaten Nutzung gemeldet wurde, ist ebenso ein solch schwerer Verstoß. Fundstellen: VRS 129, 44; BZP-Report 2015 H. 8 T 2

OVG Berlin-Brandenburg OVG 1 S 96.14 PBefG §§ 1, 210.04.2015 Die Geschäftsmodelle UberPop und UberBlack sind mit den Bestimmungen des PBefG nicht vereinbar, von daher unzulässig und auch nicht genehmigungsfähig.

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Wer sowohl von der vertraglichen wie auch von der organisatorischen Seite die Per- sonenbeförderung der Nutzer einer von ihm zur Verfügung gestellten App, ange- fangen von der Kunden-Werbung und deren Registrierung über die Vermittlung und Durchführung der Beförderung bis hin zu deren Bezahlung allein verantwortlich organisiert und kontrolliert, erfüllt alle Voraussetzungen, die einen selbst Perso- nenbeförderungen durchführenden Unternehmer kennzeichnen. Fundstellen: CR 2015, 376 = BZP-Report 2015 H. 4 T 26

OVG Rheinland-Pfalz 7 B 11168/14 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 31.03.2015 Um von einer Unzuverlässigkeit eines Taxiunternehmens wegen eines Betriebs- pflichtverstoßes ausgehen zu können, muss die Auswertung der Schichtzettel den Schluss zulassen, dass die Pflicht zur Bereitstellung der Taxen an so vielen Tagen verletzt wurde, dass der Unternehmer die von der örtlichen Taxiordnung vorgege- bene Mindestanzahl von 235 Tagen im Kalenderjahr mit jeweils acht Stunden Be- reithalten nicht erreicht. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 4 T 26

VGH Bayern 11 ZB 14.1026 StVO § 48 29.10.2014 Zweck der Vorschrift, die eine Verpflichtung zur Teilnahme an einem Verkehrsun- terricht ausspricht, sofern aufgrund von Verkehrsverstößen die Behörde dazu lädt, ist es, die Sicherheit und Ordnung auf den Straßen durch Belehrung solcher Ver- kehrsteilnehmer, die im Verkehr Fehler begangen haben, zu heben. Bereits die ein- malige Verfehlung eines uneinsichtigen Taxifahrers, der in einer Ausfahrt geparkt hatte, kann zu dieser Vorladung ausreichen. Fundstellen: NJW 2015, 649; BZP-Report 2015 H. 3 T 2

OVG Hamburg 3 Bs 175/14 GG Art. 12 Abs. 1; PBefG § 1 Abs. 2 24.09.2014 Die von UberPop betriebene Tätigkeit ist eine entgeltliche Personenbeförderung im Gelegenheitsverkehr, die nicht genehmigungsfähig ist. Ein Verbot der Personenbe- förderung mit diesem „Geschäftsmodell“ verstößt nicht gegen die Berufsfreiheit. Interessen der Allgemeinheit sprechen dafür, dass Gelegenheitsverkehr zur Perso- nenbeförderung nicht genehmigt wird, wenn der Unternehmer nicht versicherte Fahrzeuge einsetzt und die Entrichtung von Einkommensteuern und Sozialabga- ben für die Fahrer sowie von Umsatzsteuern für die Entgelte nicht vorgesehen ist. Fundstellen: NVwZ 2014, 1528 = VRS 127, 261 = TranspR 2015, 238; BZP-Report 2014 H. 7 T 34

OVG NRW 12 A 1856/13 PBefG § 42; SGB IX §§ 145, 147 Abs. 1 Nr. 203.06.2014 Die Privilegierung von Schwerbehinderten im ÖPNV durch unentgeltliche Beförde- rung setzt nach dem Sozialrecht den Betrieb von Kraftfahrzeugen im Linienverkehr voraus. Es fehlt am für die Annahme von Linienverkehr erforderlichen Tatbestands- merkmal von (im Voraus) bestimmten Endpunkten, wenn das in Rede stehende An- rufsammeltaxi den Fahrgast - wie ein normales Taxi - an den Zielort seiner Wahl befördert, der gerade keine Haltestelle sein muss, sondern auch die eigene Haus- tür sein kann. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 8 T 26

OVG Schleswig-Holstein 2 O 9/14 FeV §§ 48 Abs. 4 Nr. 2a,11 Abs. 1 Satz 4 12.05.2014 Wer zweimal wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft ist, dem fehlt die Gewähr für die Wahrnehmung der besonderen Verantwortung bei der Beförderung von Fahr- gästen. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 5 T 18

OVG NRW 13 B 189/14 PBefG § 25; PBZugV § 1 Abs. 2 07.03.2014 Bei Steuerrückständen in Höhe von 45.000 Euro und einer schwere Mängel auf-

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Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

weisenden Buchführung über einen Zeitraum von 3 Jahren bestehen gegen die An- nahme der Unzuverlässigkeit keine durchgreifenden Bedenken. Damit überwiegt auch das Interesse der Allgemeinheit, vor Schäden durch wirtschaftlich nicht leis- tungsfähige Unternehmer geschützt zu werden, das Interesse der Antragstellerin, bis zu einer Entscheidung in der Hauptsache von den Genehmigungen vorläufig weiterhin Gebrauch machen zu können. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 6 T 26

OVG Hamburg 3 Bf 338/09 GG Art. 3 Abs. 1,12 Abs. 125.02.2014 Ein Flughafenbetreiber greift nicht dadurch rechtswidrig in die Berufsgrundrechte der Taxenunternehmer ein, dass er die Benutzung des auf privatem Grund errich- teten Flughafen-Taxenstandes sowie der zugehörigen Wartezonen und Infrastruk- tureinrichtungen nur gegen ein Entgelt zulässt, sofern dieser Eingriff durch einen legitimen Zweck, nämlich die Bereitstellung des Taxenspeichers, gerechtfertigt und die Entgelthöhe mit dem Kostendeckungs- und dem Äquivalenzprinzip vereinbar ist. Fundstellen: VRS 126, 212; BZP-Report 2014 H. 7 T 34

OVG NRW 13 B 905/13 TKG § 6720.11.2013 Eine rechtswidrige Nutzung einer kurzstelligen Altbestandsrufnummer liegt dann vor, wenn ein Taxiunternehmen nicht das Geschäft, sondern lediglich die Rufnum- mer von einem anderen Taxiunternehmen übernommen hat. Diese bloße Rufnum- mernveräußerung beziehungsweise -übertragung wird auch nicht durch eine mehr- jährige Praxis legitimiert. Eine Übernahme des Taxibetriebes, welches ausnahms- weise die Rufnummernübertragung hätte rechtfertigen können, ist jedenfalls dann nicht erfolgt, wenn die Rufnummernantragstellerin über gar keine Taxikonzession verfügt. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 1 T 18

OVG Hamburg 5 E 2233/13 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; PBZugV § 1 Abs. 2 14.11.2013 Wenn sich aus dem Vergleich der vorgelegten Schichtzettel mit den protokollierten Ein- fahrten der Taxen in den Taxenspeicher am Hamburger Flughafen ergibt, dass einige der Taxen in zahlreichen Fällen im Einsatz gewesen sind, an denen sie nach den Angaben im Schichtzettel inaktiv gewesen sein müssten, lässt dies den Schluss auf die Unzu- verlässigkeit des Geschäftsführers zu. Denn aus der Häufung der fehlerhaften Aufzeich- nungen ergibt sich der Verdacht, dass diese Fehlerhaftigkeit vom Geschäftsführer zu mindest geduldet oder jedenfalls bewusst in Kauf genommen worden ist. Fundstelle: BZP-Report 2013 H. 8 T 26

OVG NRW 13 B 576/13 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; PBZugV § 1 Abs. 2 08.10.2013 Bei den abgabenrechtlichen Dokumentationspflichten, die im Taxenbetrieb durch Führen und Aufbewahren der Schichtzettel gewahrt werden, handelt es sich um im öffentlichen Interesse bestehende Kardinalspflichten des Beförderungsunterneh- mers. Sofern dagegen verstoßen wird, handelt es sich um einen schweren Verstoß gegen abgabenrechtliche Verpflichtungen, so dass die Unzuverlässigkeit des Unter- nehmers zu bejahen ist. Die Einzelaufzeichnungspflicht gilt auch für Bareinnahmen. Zudem müssen die Aufzeichnungen so beschaffen sein, dass es einem sachver- ständigen Dritten innerhalb einer angemessenen Zeit möglich ist, einen Überblick über die Umsätze des Unternehmens und die abziehbaren Vorsteuern zu erhalten. Fundstellen: BZP-Report 2013 H. 7 T 26, BZP-Report 2014 H. 1 T 18

VGH Bayern 11 CE 13.765 FeV §§ 48, 11 Abs. 1 Nr. 806.05.2013 Eine vorsätzliche Insolvenzverfahrensverschleppung und ein vorsätzlicher Bank- rott lässt Charaktereigenschaften vermuten, die sich im Falle der Personenbeför- derung in Kraftfahrzeugen zum Schaden der Fahrgäste auswirken können. Besteht eine Wiederholungsgefahr ist insbesondere zu befürchten, dass die Fahrgäste ihr

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Wechselgeld nicht ordnungsgemäß erhalten, dass mit zur Zahlung gegebenen Geld- oder Kreditkarten Straftaten verübt oder auch, dass in dem Taxi vergessene Sa- chen der Fahrgäste unterschlagen werden. Insoweit ist die Aufforderung zur Bei- bringung eines medizinisch-psychologischen Gutachtens als Voraussetzung für eine Verlängerung der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung nicht zu beanstanden. Fundstelle: BZP-Report 2013 H. 5 T 26

OVG Nordrhein-Westfalen 13 B 1421/12 PBefG § 51 Abs. 1 Satz 2 Nr. 215.03.2013 Sieht die Taxentarifordnung keinen Zuschlag für die Zahlung per Kreditkarte vor, darf der Taxiunternehmer einen solchen Zuschlag auch nicht verlangen. Die Ge- nehmigungsbehörde kann eine entsprechende Unterlassungsverfügung erlassen, die auf die ordnungsbehördliche Generalermächtigung gestützt ist, weil das PBefG keine spezifische Ermächtigungsgrundlage enthält. Fundstellen: DÖV 2013, 570; BZP-Report 2013 H. 1 T 18

OVG Nordrhein-Westfalen 16 A 2172/12 FeV §§ 48 Abs. 9, 11 Abs. 220.11.2012 Wenn der Inhaber einer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung einen Herzinfarkt erlitten hat, ist die Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen nur ausnahmsweise weiter gegeben. Die Eignung muss durch eine Nachuntersuchung kontrolliert wer- den. Hat die Fahrerlaubnisbehörde auch bei vorliegender Bescheinigung eines Zen- trums für Arbeitsmedizin Zweifel an der wiedererlangten Fahreignung des Taxifah- rers, dann kann sie sich durch Erteilung einer Auflage zur Fahrerlaubnis („in einem halben Jahr eine internistische Kontrolluntersuchung“) nähere Gewissheit zu die- sem Sachverhalt verschaffen. Fundstellen: VD 2013, 201; BZP-Report 2012 H. 8 T 26

OVG Hamburg 3 Bf 284/10.Z BOKraft § 26 Abs. 1 Satz 1 Nr. 110.08.2012 Die Farbvorgabe für Taxen greift zwar in die Berufsfreiheit der Taxenunternehmer ein, dieser Eingriff ist jedoch verfassungsrechtlich gerechtfertigt. Denn § 26 Abs. 1 Satz 1 Nummer 1 BOKraft dient dem legitimen Zweck der einheitlichen äußerli- chen Kenntlichmachung und damit der erhöhten äußeren Erkennbarkeit von Taxen. Die Farbe ist vor allem wegen der sofortigen Erkennbarkeit in der Masse anderer Fahrzeuge eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Betriebspflicht ihren Zweck nicht verfehlt. Fundstellen: AR 30/12 v.26.08.2012; BZP-Report 2012 H. 6 T 26

OVG Berlin-Brandenburg 1 S 35.12 PBefG §§ 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, 25 Abs. 1 12.06.2012 Ein Taxiunternehmer ist auch für sein Einzelunternehmen als persönlich unzuver- lässig zu beurteilen, wenn in einem Taxibetrieb einer GmbH, deren Geschäftsfüh- rer er ist, schwerwiegende Verstöße bei der Führung der Schichtzettel festgestellt werden. Entsprechende Feststellungen rechtfertigen jedoch nicht ohne Weiteres auch den Widerruf einer ihm ebenfalls erteilten Genehmigung zur Ausübung des Gelegenheitsverkehrs mit Mietwagen. Fundstelle: BZP-Report 2012 H. 5 T 26

OVG Hamburg 3 Bs 5/12 PBZugV §§ 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 2 c, 2 Abs. 1 Satz 1, Satz 2 Nr. 3 16.05.2012 1. Ein Taxenunternehmer ist als unzuverlässig anzusehen, wenn er durch eine er- hebliche Anzahl von in das Verkehrszentralregister eingetragener Verkehrsver- stöße auffällig geworden und wiederholt wegen Beleidigung anderer Verkehrs- teilnehmer aus Anlass seiner beruflichen Teilnahme am Straßenverkehr straf- gerichtlich verurteilt worden ist. Das gilt auch dann, wenn er wegen Verlustes der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung nicht mehr selbst als Taxifahrer tätig sein darf und ihm nur noch die Pflicht zur Überwachung angestellter Fahrer obliegt. 2. Die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Taxenbetriebes ist nur dann gewährleis- tet, wenn unabhängig vom Wert der eingesetzten Fahrzeuge das Eigenkapital und

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Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

die Reserven des Betriebes wenigstens 2.250 Euro je eingesetztem Fahrzeug be- tragen. Der Wert der Fahrzeuge stellt kein „verfügbares“ finanzielles Mittel dar. Fundstellen: VRS 123, 111 = NVwZ-RR 2012, 647

OVG Sachsen 4 A 254/10 PBefG § 9 Abs. 1 Nr. 508.02.2011 Aus § 9 Abs. 1 Nr. 5 PBefG ergibt sich keine Berechtigung der Genehmigungs be- hörde, etwaige sich aus dem Kennzeichen ergebende Nutzungsbeschränkungen bei der Erteilung der Genehmigung zu berücksichtigen. Insofern ist es auch nicht unzulässig, dass ein Taxi mit einem sogenannten „H-Kennzeichen“, also einem Oldtimer-Kennzeichen, betrieben wird. Aus dieser Vorschrift lässt sich nur schlie- ßen, dass der Antragsteller ein amtliches Kennzeichen benennen muss, damit das Fahrzeug unverwechselbar gekennzeichnet ist, um so den Umfang der Genehmig- ung bestimmen zu können. Weitergehende Anforderungen lassen sich daraus aber nicht entnehmen. Fundstellen: VerkMitt 2011, 43; BZP-Report 2011 H. 3 T 34

VGH Bayern 11 CS 10.2862 §§ 54, 54 a PBefG 24.11.2010 Die Ansicht eines Taxiunternehmers, dass er ausreichend zur Aufklärung eines vorgeworfenen Verstoßes gegen das Bereithaltungsverbot außerhalb der Betriebs- sitzgemeinde beigetragen hat, spricht nicht gegen die behördliche Anordnung einer Betriebsprüfung. Die Anordnung braucht keinen Anlass, weil die §§ 54, 54a PBefG eine so genannte tatbestandslose Ermächtigung darstellen. Fundstelle: BZP-Report 2011 H. 4 S. T 26

OVG Hamburg 3 Bs 206/10 PBefG §§ 12 Abs. 2, 15 18.11.2010 Der Lauf der Entscheidungsfrist von 3 Monaten nach Eingang des Genehmi- gungsantrags gemäß § 15 Abs. 1 Satz 2 PBefG setzt nicht voraus, dass der Ge- nehmigungsbehörde das nach § 12 Abs. 3 Satz 1 PBefG verlangte polizeiliche Führungszeugnis vorliegt. Das Führungszeugnis gehört, weil es seitens des Bun- desamtes für Justiz nicht dem zur Vorlage bereiten Antragsteller ausgehändigt, sondern der Behörde unmittelbar übersandt wird, nicht zu den Unterlagen im Sinne des § 12 Abs. 2 PBefG, die dem Genehmigungsantrag beizufügen sind. Fundstellen: VRS 120, 213 = GewArch 2011, 120

OVG Sachsen 4 B 280/07 PBefG § 2 Abs. 3 i.V.m. Abs. 2 Nr. 209.07.2010 Bei einer Genehmigungsübertragung kann die Genehmigung dem neuen Inhaber nicht eine andere Rechtsposition vermitteln, als dem bisherigen zustand. Daher kann die Genehmigung für den neuen Inhaber nur noch die gleiche Geltungsdauer haben wie für den bisherigen im Zeitpunkt der wirksamen Übertragung. Fundstelle BZP-Report Heft 4, Seite T 26

OVG Hamburg 3 Bf 62/06.Z PBefG §§ 51 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3, 39 Abs. 2 23.06.2009 Die Festsetzung von Beförderungsentgelten für den Taxiverkehr gemäß §§ 51 Abs. 1 Satz 1, Abs. 3, 39 Abs. 2 PBefG unterliegt wegen des Beurteilungs- und Be wer- tungsspielraums des Verordnungsgebers bei der Handhabung der Maßstäbe des § 39 Abs. 2 PBefG nur eingeschränkter gerichtlicher Kontrolle. Der Verordnungs- geber ist nicht gehalten, die Einkommenssituation der Taxenunternehmer durch die Einholung eines Sachverständigengutachtens zu ermitteln. Fundstellen: VRS 117, 113 = DVBl 2009, 1126 (LS); AR 24/09 v. 15.07.09

OVG Berlin- 1 B 9.07 FeV §§ 11 Abs. 1 und 9, § 48 Abs. 4 Nr. 3, Anl. 4 Nr. 2.1 Brandenburg Einer hochgradig schwerhörigen Klägerin ist der P-Schein im Einzelfall unter Auf-26.03.2009 lagen zuzusprechen, weil sie mit Hilfe des ihr angepassten volldigitalen Hörgeräts den hierfür bestehenden Anforderungen an die körperliche Eignung genüge. Die Hörgeräte- akustik habe mit der Einführung volldigitaler Hörsysteme einen „Quantensprung“ ge-

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

macht, der Bedenken gegen die Zuverlässigkeit der Hörhilfen nicht mehr zulässt. Die FeV müsse bezogen auf den Einzelfall großzügiger interpretiert werden, als es die bisherigen Begutachtungs-Leitlinien vorsehen. Revision ist möglich. Fundstellen: LKV 2009, 322 = DAR 2009, 474; BZP-Report 2009 Heft 4 T 26

OVG Hamburg 3 Bf 195/07.Z StVZO § 49a Abs. 1 StVZO, BOKraft § 26 Abs. 2, GG Art. 12 10.07.2008 Beleuchtete Dachwerbeträger auf Taxen beeinträchtigen den Schutzzweck der straßen- verkehrszulassungsrechtlichen Norm über die Anbringung lichttechnischer Einrichtun- gen, aus Gründen der Verkehrssicherheit bei Dunkelheit ein einheitliches Signalbild zu schaffen und Blend- und Ablenkungswirkungen zu vermeiden. Zur Sicherheit des Verkehrs gehört es, bereits im Vorfeld konkreter Verkehrsgefahren unnötige Reize zu vermeiden, um so die Konzentration der Verkehrsteilnehmer für die wesentlichen Verkehrsvorgänge zu sichern. Durch die Beschränkung auf die vorgeschriebenen und die für zulässig er- klärten lichttechnischen Einrichtungen an Kraftfahrzeugen ist der Schutzbereich der Be- rufsausübungsfreiheit nicht – auch nicht zu Lasten der Taxiunternehmen – berührt. Fundstellen: VRS 115, 213; AR 42/08 v. 16.10.2008; BZP-Report 2008 Heft 7 T 34

OVG NRW 13 A 2457/05 PBefG §§ 1 Abs. 2 Nr. 2, 49 Abs. 429.04.2008 Der Einsatz von Mietwagen, die mittels Krankentrageliegen und -sesseln zum Patiententransport eingesetzt werden (sog. Liegemietwagen), ist gesetzeskonform. Fundstellen: VRS 115, 75 = Verk Mitt 2008, Nr. 67; AR 27/08 v. 10.06.2008

OVG Hamburg 1 Bs 182/06 PBefG § 47; LuftVG §§ 6 Abs. 1, 21 Abs. 205.07.2007 Die Behörde ist verpflichtet, die Anbindung und Erreichbarkeit eines inter na ti o na- len Verkehrsflughafens auch für den individuellen Gelegenheitsverkehr mit Taxen zu gewährleisten und dafür, ggf. auch auf privatem Grund, Taxenstände einzurich- ten. Für die Taxenstandbenutzung kann der private Flughafenbetreiber ein Ent gelt verlangen. Sofern in der Nutzungsvereinbarung eine über die Taxen ord nung hinaus- gehende Belastung der Taxenunternehmer erfolgt (bspw. aus rei chen de Kenntnisse der deutschen und Grundkenntnisse der englischen Sprache), muss dies durch die spezifischen Bedürfnisse der Flughafenpassagiere gerechtfertigt sein. Fundstellen: NJW 2007, 3367; BZP-Report 2007 H. 6 S. 26

OVG Niedersachsen 12 ME 416/06 FeV § 13 Nr. 2 Buchst. a) 2. Alt. 29.01.2007 Die Entziehung der allgemeinen Fahrerlaubnis mit der zwingenden weiteren Folge des Erlöschens der Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung ist rechtmäßig, wenn der Taxifahrer sich weigert, ein gefordertes medizinisch-psychologisches Gutach- ten beizubringen. Aus dieser Weigerung kann auf die Nichteignung zum Führen von Kraftfahrzeugen geschlossen werden. Diese Konsequenz gilt umso mehr, wenn die Aussagen der Ehefrau und des Sohnes belegen, dass der als Taxifahrer be- schäftigte Familienvater regelmäßig Alkohol zu sich nimmt und bei ihm eine über- durchschnittliche Alkoholgewöhnung vorliegt. Fundstelle: BZP-Report 2007 H. 3 S. 26

VG Münster 9 K 3106/16 GewO § 14 Abs. 124.08.2018 Eine bloße Briefkastenadresse, an welche die für den Taxibetrieb bestimmte Post adressiert werden kann und dort für ihn zur Abholung gelagert oder ihm - gegen Zusatzentgelt - an seine wahre (Privat-)Anschrift nachgeschickt wird, hat mit einem realen Betriebsmittelpunkt nichts zu tun. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 7 T 2

VG Augsburg Au 3 K 17.137 PBZugV § 1; PBefG § 1320.03.2018 Eine strafrechtlich relevante Tat und die Verurteilung deswegen dürfen dem Be- troffenen, der eine Wiedererteilung der Taxikonzession anstrebt, jedenfalls solange als persönliche Unzuverlässigkeit vorgehalten und zu seinem Nachteil verwertet

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

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werden, solange die Eintragung in das Bundeszentralregister nicht getilgt oder til- gungsreif ist. Der Umstand, dass eine Verurteilung nicht mehr in das Führungs- zeugnis aufzunehmen ist, begründet kein Verwertungsverbot. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 4 T 2

VG Gelsenkirchen 7 K 4566/16 PBZugV § 1; PBefG § 2511.10.2017 Eine strafrechtliche Verurteilung eines Taxiunternehmers wegen sexueller Nötigung eines weiblichen Fahrgastes, die er in seiner Funktion als Taxifahrer im eigenen Unternehmen begangen hat, kann zu seiner Unzuverlässigkeit als Taxiunterneh- mer und zum Widerruf seiner Taxikonzession führen. Diese Tat stellt einen schwe- ren Verstoß i.S.d. § 1 Abs. 1 Satz 2 Nr. 1 PBZugV dar, wobei trotz der Verwendung der Pluralform in dieser Vorschrift („Verurteilungen“) eine einzelne Verurteilung wegen der Schwere des Verstoßes ausreicht. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 1 T 2

VG Köln 18 K 777/17 PBefG § 2 Abs. 2 Nr. 2, 3, § 13 Abs. 3, 5, 718.09.2017 Das PBefG bestimmt, dass die Taxigenehmigung Neubewerbern für die Dauer von zwei Jahren zu erteilen ist und dass die aus der Genehmigung erwachsenden Rechte und Pflichten während dieses Zeitraums nicht übertragen werden dürfen. Diese Regelung ist im Fall einer Genehmigung einer Genehmigungsübertragung, wenn- gleich diese auch erst kurz über die zwei Jahre läuft, nicht anzuwenden. Da die Übertragungssperre also nur im Fall einer Ersterteilung einer Taxikonzession an- gewandt werden kann, können die Konzessionen nach Ablauf von zwei Jahren ver- äußert werden. Die Rechtsfigur des „altverdienten Konzessionärs“ spielt nach neuem Recht keine Rolle mehr. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 8 T 2

VG Karlsruhe 11 K 2695/15 GemO BW § 102 Abs. 1 Nr. 329.08.2017 Nach der Gemeindeordnung in Baden-Württemberg darf eine Gemeinde wirtschaft- liche Unternehmen nur errichten, übernehmen, wesentlich erweitern oder sich daran beteiligen, wenn bei einem Tätigwerden außerhalb der kommunalen Daseinsvor- sorge der verfolgte öffentliche Zweck nicht ebenso gut und wirtschaftlich durch einen privaten Anbieter erfüllt wird oder erfüllt werden kann. Insoweit ist der Betrieb eines Bürger-Rufautos nur dann Gegenstand der kommunalen Daseinsvorsorge, wie Zubringer- und Abholdienste zum bzw. vom öffentlichen Linienverkehr ange- boten werden. Wenn sich das Angebot des Bürger-Rufautos auch außerhalb der kommunalen Daseinsvorsorge bewegt, kann der mit dem Bürger-Rufauto verfolgte Zweck ebenso gut und ebenso wirtschaftlich durch private Anbieter erfüllt werden. Fundstelle: BZP-Report H. 1 T 2

VG Koblenz 5 K 618/16.KO BGB § 138; PBefG § 2 Abs. 2 Nr. 2, 320.01.2017 Die Übertragung der Genehmigung auf die Ehefrau kann nicht verlangt werden, weil ein derartiges Rechtsgeschäft dann nichtig ist, wenn es auf die Schädigung der Allgemeinheit abziele. Der Grund für die Übertragung besteht nämlich in ers- ter Linie darin, dem Unternehmer niedrigere Krankenversicherungsbeiträge bei gleichzeitig höherer Erwerbsunfähigkeitsrente zu verschaffen. Durch ein solches Strohmanngeschäft würden die öffentlichen Kassen geschädigt. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 1 T 2

VG Saarland 5 L 2591/16 FeV §§ 11, 4823.12.2016 Die Verurteilung wegen vorsätzlicher Körperverletzung in Tateinheit mit Nötigung begründet die Besorgnis aggressiven Verhaltens und damit Zweifel, dass der Be- troffene den erhöhten, an einen Taxifahrer gerichteten Anforderungen zu einem si- tuationsangemessenen Verhalten nicht gerecht werden könne. Die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung ist in Folge dieser strafrechtlichen Verurteilung jedenfalls

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

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bei Nichtvorlage eines medizinisch-psychologischen Gutachtens zu entziehen.

VG Stuttgart 8 K 246/16 PBefG § 2 Abs. 2 Nr. 2, 314.10.2016 Die Übertragung einer von mehreren Taxigenehmigungen eines Unternehmens ist auch dann nicht genehmigungsfähig, wenn die Übertragung unentgeltlich an eine BGB-Gesellschaft in der Weise erfolgen soll, dass der Altkonzessionär die aus den Genehmigungen erwachsenden Rechte und Pflichten als Einlage in die GbR ein- bringt. Denn auch bei einer unentgeltlichen Übertragung von Taxikonzessionen wird von dem staatlich dafür vorgesehenen Verteilungsverfahren abgewichen und Neu- bewerber können benachteiligt werden. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 2 T 2

VG Bayreuth B 1 K 15.1016 BOKraft §§ 27,4314.10.2016 Rechtlich nicht zu beanstanden ist es, wenn die Behörde bei der Versagung des Aus- nahmeantrags auf Anbringung einer Bewerbung auf der Heckscheibe auf die Beein- trächtigung der Erkennbarkeit der Ordnungsnummer abstellt. Denn Zweck des Schildes mit der Ordnungsnummer ist es, dem Fahrgast auf schnelle und einfache Weise die Feststellung des Fahrzeuginhabers oder -führers in den Fällen zu ermöglichen, in denen diese die Sicherheit oder Ordnung des Betriebes gefährdet haben. Diese Zielsetzung erfordert, dass auf der Heckscheibe keine Werbung angebracht ist, weil so eine schnelle und einfache Erkennbarkeit der Ordnungsnummer sichergestellt wird.

VG Stuttgart 10 K 3061/14 FeV § 4808.09.2016 Von einem erhöhten Aggressionspotential einer Person zeugen 48 einschlägige Fälle polizeilichen In-Erscheinung-Tretens und dortiger Bekanntheit als gewalttätig. Ag- gressives Verhalten steht aber einer Annahme der besonderen Gewähr für die be- sondere Verantwortung bei der Fahrgastbeförderung entgegen. Damit besteht kein Anspruch auf Erteilung einer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung.

VG Düsseldorf 6 K 3287/16 StVZO § 31a25.08.2016 Die Anordnung einer Fahrtenbuchauflage für Taxiunternehmer ist nicht mit Blick auf die abgabenrechtliche Pflicht zur Führung von Schichtzetteln unverhältnismä- ßig. Die Pflicht zur Führung von Schichtzetteln kann nicht sicherstellen, dass die Identifizierung des für die Ordnungswidrigkeit verantwortlichen Fahrzeugführers in gleicher Weise wie beim Fahrtenbuch jederzeit für die Ordnungswidrigkeitenbe- hörde möglich ist, weil die Buchführungsvorschriften den Steuerpflichtigen allein im Besteuerungsverfahren treffen.

VG Mainz 3 L 1528/15.MZ FeV § 4805.05.2016 Ein Taxifahrer, der im Zusammenhang mit der Ausübung des Personenbeförde- rungsgewerbes wiederholt strafrechtlich in Erscheinung tritt, so neben anderem der vorsätzlichen Körperverletzung eines Fahrgastes, bietet nicht die Gewähr der besonderen Verantwortung bei der Beförderung von Fahrgästen. Ihm ist deshalb zwingend die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung zu entziehen.

VG Bremen 5 V 832/16 PBefG § 1325.04.2016 Die fehlende bzw. mangelhafte Dokumentation von Fahrten zur Personenbeförde- rung anhand von Schichtzetteln durch Angestellte eines Taxiunternehmens ver- mag die Unzuverlässigkeit des Taxiunternehmens begründen und damit die Wie- dererteilung in Frage zu stellen. Dies gilt umso mehr, als die Behörde bei der vor- herigen Wiedererteilung (nur für ein Jahr) bereits die Auflage ausgesprochen hatte, ordnungsgemäße Schichtzettel zu führen. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 4 T 26

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VG Düsseldorf 6 K 3593/15 GewO § 12 06.04.2016 Hinsichtlich des Widerrufsgrunds der mangelnden wirtschaftlichen Leistungsfähig- keit sperrt § 12 GewO während des laufenden Insolvenzverfahrens die Anwendbar- keit des § 25 PBefG (Genehmigungswiderruf). Taxenkonzessionen fallen in die Insol- venzmasse, weil es sich nicht um höchstpersönliche Rechte oder Befugnisse, in die nicht vollstreckt werden könnte, handelt. Es ist gerichtsbekannt, dass eine Taxikon- zession auf dem Verkehrsgewerbemarkt einen erheblichen wirtschaftlichen Wert darstellt. Fundstelle: NZI 2016, 592

VG Leipzig 1 K 169/13 PBefG §§ 17, 2504.04.2016 Die Nichtwiederaufnahme des Verkehrs nach Ablauf einer befristeten Betriebs- pflichtbefreiung stellt keinen gesetzlichen Erlöschensgrund für die Genehmigung dar, sondern ist allenfalls als Verletzung der Betriebspflicht zu qualifizieren, die ggf. zum Widerruf der Genehmigung berechtigt.

VG Düsseldorf 6 L 3815/15 PBefG § 26 Nr. 2 13.01.2016 Auch wenn es anders als beim Mietwagen im Taxenverkehr zulässig ist, Aufträge, die außerhalb des Betriebssitzes eingegangen sind, durchzuführen, schließt dies nicht aus, zur Bestimmung des Betriebssitzes auch auf den Ort der Entgegennahme von telefonischen Aufträgen abzustellen. Maßgeblich ist jedenfalls der Ort, von wo aus der Verkehr tatsächlich betrieben, insbesondere kaufmännisch und technisch vorwiegend abgewickelt wird. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 3 T 2

VG Sigmaringen 1 K 3511/14 PBefG § 13 Abs. 311.11.2015 Eine Rechtsverletzung zu Lasten eines Mitbewerbers um eine Taxigenehmigung kann entstehen, wenn er auf einer Warteliste steht und die Vergabe einer Taxige- nehmigung zu Unrecht, weil nämlich immer nur eine Verpachtung vorlag, unter Berücksichtigung des Altunternehmerprivilegs nach § 13 Abs. 3 PBefG und damit unter Umgehung der Warteliste erfolgt. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 3 T 2

VG Düsseldorf 6 K 1610/15 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 206.11.2015 Die Feststellung der personenbeförderungsrechtlichen Unzuverlässigkeit setzt nicht das Vorliegen mehrerer Verurteilungen voraus. Vielmehr genügt bereits die erste Verurteilung wegen schwerer Verstöße gegen strafrechtliche Vorschriften. Für einen schweren Verstoß gegen strafrechtliche Vorschriften spricht ein verhängtes Straf- maß von 150 Tagessätzen.

VG Münster 10 K 2379/14 BOKraft § 2504.11.2015 Die Wirksamkeit von § 25 BOKraft, der besagt, dass "Taxen und Mietwagen mindestens auf der rechten Längsseite zwei Türen haben" müssen, steht nicht in Zweifel. Eine Aus- nahmeerteilung für einen Smart fortwo scheidet mangels Atypik des Falles aus.

VG Neustadt (Weinstraße) 3 K 662/14.NW PBefG § 13 Abs. 424.06.2015 Die Linie, auf der die Grenze zwischen Gewährleistung und Beeinträchtigung der öffentlichen Verkehrsinteressen wegen Existenzbedrohung des örtlichen Taxen- gewerbes verläuft, lässt sich weniger durch Wirtschaftlichkeitsberechnungen, sondern vor allem durch praktische Erfahrungen ermitteln, weil es auf die Gesamt- schau der wirtschaftlichen Verhältnisse im örtlichen Taxengewerbe ankommt. Die Genehmigungsbehörde muss in einem angemessenen Zeitabstand prüfen, ob in- folge von Veränderungen der Umstände, die für die Frage der Existenzbedrohung des gesamten örtlichen Taxengewerbes bedeutsam sind, weitere Genehmigungen in welcher Zahl erteilt werden können. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 6 T 26

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VG Düsseldorf 6 L 1169/15 PBefG §§ 13, 16, 49 Abs. 4 und 503.06.2015 Der „Verlängerungs-“ beziehungsweise „Wiedererteilungsantrag“ muss während der Geltungsdauer der Altgenehmigung zumindest gestellt sein, wenn die Privile- gierungen für Altunternehmen gelten sollen. Beantragt der Taxikonzessionsinha- ber eine „Verlängerung“, „Erneuerung“ oder „Wiedererteilung“ seiner Genehmigung erst, nachdem die Altgenehmigung erloschen ist, gelten grundsätzlich die glei- chen Vorschriften wie für einen erstmals gestellten Antrag. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 6 T 26

VG Köln 18 L 939/15 PBefG § 13 Abs. 5 Satz 220.05.2015 Einem Taxiunternehmer, der die Antragsfrist für die Wiedererteilung seiner Konzes- sion um wenige Tage versäumt hat, kann die Taxikonzession nicht vorläufig ver- längert werden. Denn die frühere befristete Taxikonzession ist durch den Fristab- lauf erloschen. Die Frist ist auch schuldhaft versäumt worden, weil der Unterneh- mer bereits drei Monate vor Ablauf der Frist von der Genehmigungsbehörde aus- drücklich darauf hingewiesen worden ist, dass diese Frist unbedingt einzuhalten sei. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 4 T 26

VG Berlin 11 L 353.14 PBefG § 4726.09.2014 Die Untersagungsverfügung des Berliner Landesamtes für Bürger- und Ordnungs- angelegenheiten gegen Uber dient dem Schutz der Existenz- und Funktionsfähigkeit des Taxenverkehrs, an dem ein wichtiges Interesse der Allgemeinheit besteht. Das Geschäftsmodell stellt sowohl in der Variante UberPop als auch in der Variante UberBlack eine massive Bedrohung für das Taxigewerbe dar, da die Freigabe von Mietwagen oder Taxen ohne Tarifbindung und ohne Kontrahierungszwang die Wett- bewerbsfähigkeit des Taxenverkehrs untergraben könnte. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 7 T 34

VG Neustadt (Weinstraße) 3 K 364/14.NW PBefG § 54a22.09.2014 Zur Betriebsprüfung bedarf es weder des Verdachts auf einen Gesetzesverstoß noch eines besonderen Anlasses. Die Vorschrift stellt für die Überprüfung von Taxenun- ternehmen eine hinreichend bestimmte Rechtsgrundlage für alle zur Durchführung dieser Aufgabe erforderlichen Maßnahmen dar. Die Einsichtnahme der Genehmi- gungsbehörde in die Bücher und Geschäftspapiere in den Betriebsräumen des Un- ternehmers dient der Überprüfung, ob der Unternehmer seinen gesetzlich aufer- legten Pflichten nachkommt und ist rechtens. Fundstellen: GewArch 2015, 125; BZP-Report 2014 H. 8 T 26

VG Gelsenkirchen 7 L 1360/13 PBefG §§ 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2, 25; PBZugV § 1 Abs. 2 04.11.2013 Eine Genehmigung ist wegen unternehmerischer Unzuverlässigkeit zu entziehen, wenn der betreffende Unternehmer selbst in mindestens 150 Fällen Fahrgastbe- förderungen durchgeführt hat, obwohl die hierzu erforderliche Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung seit mehr als einem Jahr abgelaufen war. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 1 T 18

VG Leipzig 1 K 585/12 BOKraft § 26 Abs. 1, 4 03.07.2013 Die Eigenwerbung an Taxen ist nicht über die nach für Fremdwerbung geltenden Grenzen hinaus zulässig. Dies ist sachgerecht, da damit sicherstellt wird, dass wesentliche Teile des Fahrzeugs den vorgeschriebenen hellelfenbeinfarbenen An- strich behalten und damit die Erkennbarkeit als Taxi gewährleistet ist. Die Eigen- werbung darf daher die einfache Erkennbarkeit von Taxen durch eine einheitliche Farbvorgabe nicht überlagern. Daher müssen auch die Seitentüren in der Farbe Hellelfenbein gehalten sein. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 2 T 18

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VG Köln 18 K 6314/11 PBefG § 13 Abs. 403.06.2013 Übertragungen von Taxibetrieben, die in der Weise erfolgen, dass hohe fünfstellige Beträge für die Übernahme der Konzession gezahlt werden, stellen sich regelmäßig nicht als Betriebsaufgaben i. S. d. § 13 Abs. 4 Nr. 4 PBefG dar. Diesen Betriebsüber- tragungen kommt damit regelmäßig kein Aussagewert für die Beurteilung der Funk- tionsfähigkeit des örtlichen Taximarkts zu. Fundstelle: BZP-Report 2013 H. 5 T 26

VG Berlin VG 11 L 529.12 PBefG § 1 Abs. 1, Abs. 2, § 2 Abs. 1; FreistellungsVO § 1 Nr. 308.01.2013 Dienstleistungen, wonach Kunden, die ihre Kraftfahrzeuge im Parkhaus abstellen, mit einem Fahrzeug zum Flughafen transportiert und nach ihrer Landung dorthin zurückbefördert werden, bedürfen einer PBefG-Genehmigung und die Fahrer einer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung. Bei dem Transfer handelt es sich nicht bloß um einen „kostenlosen Service“, sondern um eine entgeltliche Beförderung. Die Kunden des Antragstellers bezahlten nämlich einen Pauschalpreis, der nicht nur für das Parken, sondern auch für die Beförderung erbracht werde. Daher be- dürfen auch die Fahrer eines P-Scheines. Fundstelle: BZP-Report 2013 H. 2 T 18

VG Stuttgart 8 K 2393/11 PBefG §§ 3 Abs. 2, 2 Abs. 6, 4329.02.2012 Derjenige, der Flughafentransferfahrten anbietet, tritt im Außenverhältnis gegenüber den Fahrgästen als Vertragspartner auf und bedarf auch dann einer Genehmigung nach dem PBefG, wenn er ein anderes Mietwagenunternehmen als Erfüllungsgehil- fen einsetzt. Eine Zuordnung von Flughafentransferfahrten als Sonderlinienverkehr gemäß § 2 Abs. 6 in Verbindung mit § 43 PBefG entspricht dem Gesetz. Fundstelle: BZP-Report 2012 H. 3 T 34

VG Saarlouis 10 L 72/12 PBefG §§ 13, 25; PBZugV § 113.02.2012 Wenn mehrere mit Bußgeld belegte Vorfälle verdeutlichen, dass der gegen einen Widerruf vorgehende Antragsteller mit den ihm erteilten Konzessionen für ein Taxi und einen Mietwagen nach Belieben fährt und darüber hinaus auch noch Fahr- zeuge außerhalb der bestehenden Konzessionen in die Betriebsausübung einbe- zieht, so belegt dies seine Unzuverlässigkeit. Damit ist der Widerruf der Geneh- migungen rechtmäßig erfolgt. Fundstelle: BZP-Report 2012 H. 3 T 34

VG Freiburg 2 K 78/12 PBZugV § 2 Abs. 2 Satz 1a; PBefG § 49 Abs. 4 Satz 3, 431.01.2012 Ein Verstoß des Mietwagenunternehmers gegen die Auftragsaufzeichnungs- so- wie Rückkehrpflicht stellt für sich genommen noch keinen „schweren Verstoß“ dar. Allein damit fehlt es noch an der notwendigen negativen Aussagekraft hin- sichtlich einer zukünftigen Schädigung oder Gefährdung der Allgemeinheit. Aller- dings kann für die Wirksamkeitsdauer dieser Anordnung gerichtlich aufgegeben werden, die Beförderungsaufträge durch die Disponenten lückenlos und fortlau- fend zu erfassen und diese Dokumentation dem zuständigen Straßenverkehrsamt regelmäßig unaufgefordert zur Prüfung vorzulegen sowie für jedes Fahrzeug ein Fahrtennachweisheft zu führen. Fundstelle: BZP-Report 2012 H. 2 T 26

VG Hamburg 5 K 775/11 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; PBZugV § 2 Abs. 209.11.2011 Wer bei seinem Erstantrag auf die Erteilung einer Taxigenehmigung eine gefälschte Be- scheinigung über das Bestehen der Fachkundeprüfung beigefügt hat, obwohl er wusste, dass nicht er, sondern eine andere Person stellvertretend die Fachkundeprüfung absolviert hatte, und zudem in der Folgezeit knapp neun Monate lang das Taxigewerbe ausübte, ohne je selbst seine Eignung in einer solchen Fachprüfung nachgewiesen zu haben, der begeht einen schweren Verstoß gegen personenbeförderungsrechtliche Vorschriften.

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Damit ist der Beschuldigte als unzuverlässig anzusehen. Fundstelle: BZP-Report 2012 H.1 T 26

VG Aachen 2 K 1058/09 PBefG § 13 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2; PBZugV § 1 Abs. 2 lit. a20.09.2011 Bei der jahrelangen Überlassung von Genehmigungen zur Nutzung der Taxen an einen anderen ohne entsprechende behördliche Genehmigung der Übertragung handelt es um einen schwerwiegenden Verstoß gegen § 1 Abs. 2 lit. a) PBZugV. Aufgrund der damit zu prognostizierenden Unzuverlässigkeit hat der Antragsteller keinen Anspruch auf Wiedererteilung dieser Genehmigungen. Fundstelle: BZP-Report 2011 H. 7 T 34

VG Gelsenkirchen 7 L 1096/10 PBefG §§ 25 Abs. 1 Satz 1,13 Abs. 106.10.2010 Der Widerruf der Mietwagengenehmigung wegen fehlender fachlicher Eignung ist rechtmäßig, wenn der eingesetzte Geschäftsführer offensichtlich nur vorge- schoben war oder diese Funktion mangels Bezahlung aus gesellschaftsinternen Gründen aufgeben hat. Ist demnach die Leistungsfähigkeit des Betriebs nicht gewährleistet, kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass der Unterneh- mer noch wirtschaftlich in der Lage ist, die aus dem Betrieb erwachsenden Ver- bindlichkeiten zu erfüllen und die betrieblichen Kraftfahrzeuge in betriebssiche- rem Zustand zu halten. Fundstelle: BZP-Report 2011 H. 4 S. T 26

VG Augsburg Au 3 K 08.1343 PBefG §§ 2 Abs. 1 Nr. 3, 42 PBefG, 13 Abs. 2, Abs. 309.03.2010 Ein AST-System, bei dem das Aussteigen nicht haltestellengebunden ist, ist kein Linienverkehr und auch kein sonstiger liniengebundener Verkehr. Damit handelt es sich beim Anrufsammeltaxi um eine eigenständige Verkehrsform, die sich ge- genüber einem regulären Linienverkehr nicht auf die Bestandschutzwirkung des Parallelbedienungsverbots berufen kann. Fundstelle: BZP-Report 2011 H. 4 S. T 26

VG Hamburg 5 E 3286/09 PBZugV § 1 Abs. 1; PBefG § 13 Abs. 1 S. 1 07.01.2010 Eine unerklärlich hohe Anzahl angeblich privat gefahrener Kilometer kann bei schwacher Ertragslage des Taxibetriebes den Verdacht nahe legen, dass die All- gemeinheit durch eine erhebliche Zahl „schwarz“ gefahrener Kilometer durch Hinterziehung von Einkommens- und Umsatzsteuer geschädigt wird, und damit einen Anhaltspunkt für die Unzuverlässigkeit des Taxiunternehmers begründen. Fundstelle: BZP-Report 2010 H. 4 T 34

VG Aachen 2 L 130/09 PBefG §§ 25 Abs. 1, 13 Abs.1 08.04.2009 Gegen die Annahme eines Strohmannverhältnisses im Mietwagengewerbe spricht es, wenn der vermeintliche Strohmann detaillierte Auskunft zu den Ein- zelheiten des Betriebsablaufes beziehungsweise dem täglichen Geschäftsab- lauf, zu den wirtschaftlichen Grundlagen des Unternehmens sowie zu den lau- fenden Vertragsverhältnissen geben kann und zudem das Geschäftskonto auf den eigenen Namen geführt wird, ohne dass der Ehemann als vermeintlicher Hintermann hierfür eine Kontovollmacht besitzt. Die Tatsache, dass der Gewer- betreibende mit einem unzuverlässigen Dritten verheiratet ist, rechtfertigt nicht die Annahme der eigenen Unzuverlässigkeit. Fundstelle: BZP-Report 2009 H. 4 T 26

VG München M 23 K 07.405 PBefG § 13 Abs. 4, GG Art. 12 Abs. 1, Art. 14 Abs. 126.03.09 Ein zugelassener Taxiunternehmer kann nicht geltend machen, durch die einem anderen Taxiunternehmer erteilte Genehmigung in seinen Rechten verletzt zu sein. Denn § 13 Abs. 4 Satz 1 PBefG bezweckt nicht den Schutz der am Ort das Taxengewerbe betreibenden Unternehmen vor Konkurrenz, sondern schützt die

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Funktionsfähigkeit des örtlichen Taxengewerbes im öffentlichen Verkehrsinteresse. Fundstelle: BZP-Report 2009 H. 5 T 26

VG Hamburg 15 E 555/09 PBefG § 13 Abs.1 Satz 1 Nr. 1; PBZugV § 2 Abs. 1 Satz 1 und Satz 2 Nr.319.03.2009 1. Das für die finanzielle Leistungsfähigkeit des Taxenbetriebes erforderliche Ei- genkapital darf nicht um die aus der Finanzierung des Taxis resultierenden Darlehensschulden geschmälert werden, wenn der aktuelle Fahrzeugwert die- se Darlehensverbindlichkeit sichert. 2. Die Genehmigungsbehörde ist bei der Beurteilung der Frage, ob der Unternehmer seinen steuerrechtlichen Verpflichtungen nachgekommen ist, wegen der behörd- lichen Kompetenzverteilung grundsätzlich auf eine Evidenzprüfung beschränkt. Fundstelle: BZP-Report 2009 H. 5 T 26

VG Augsburg Au 3 K 07.1361 BOKraft § 2615.09.2008 Komplett blaufarbige Seitentüren sind nicht Gestaltungsmittel für die auf den Türen betriebene Eigenwerbung. Sofern die Türen eine sich deutlich vom Rest des Fahrzeugs abhebende Farbgebung haben, wird nämlich gegen die Taxifarb- Vorschrift, somit gegen das mit § 26 Abs. 1 Nr. 1 BOKraft verfolgte Ziel der Er- kennbarkeit des Taxis, verstoßen. Eine entsprechende behördliche Untersagungs- verfügung ist rechtsmäßig. Daran ändert auch die unternehmensbezogene Ei- genwerbung nichts. Eigenwerbung darf nämlich die einfache Erkennbarkeit von Taxen durch eine einheitliche Farbvorgabe nicht überlagern. Fundstelle: BZP-Report 2009 Heft 2 T 26

VG Schleswig-Holst. 3 A 74/07 PBefG § 51 Abs. 219.02.2008 Ein Taxiunternehmen, welches nicht Mitglied im Landesverband für das Taxi- und Mietwagengewerbe Schleswig-Holstein e.V. ist, kann sich nicht gegen die Genehmigung einer Sondervereinbarung zwischen dem Verband und den Kran - ken kassen in Schleswig-Holstein wehren, mit der für Krankenfahrten besondere und im Verhältnis zum Taxitarif günstigere Entgelte vereinbart wurden. Das ein- zelne Taxiunternehmen kann sich nicht auf einen Verstoß gegen das Personen- beförderungsgesetz berufen. Das Gesetz hat nicht den Schutz des einzelnen im Auge, sondern will nur im öffentlichen Interesse den Personenverkehr und das Taxigewerbe im Bestand erhalten. Fundstelle: BZP-Report 2008 H. 2 S. 34

VG Aachen 2 L 491/07 PBefG §§ 2 Abs. 1 S. 1 Nr. 4, 46, 49 Abs. 421.01.2008 1. Eine gegenüber einem bisherigen Mietwagenbetrieb ausgesprochene Untersa- gungsverfügung wegen ungenehmigter Personenbeförderung ist auch unter dem Aspekt, dass eine solche Maßnahme erheblich in die Gewerbefreiheit und in die Berufs freiheit eingreift, nicht zu beanstanden. Ohne Belang ist es dabei, ob die materiellen Genehmigungsvoraussetzungen tatsächlich vorgelegen haben. 2. Zweifel an einer tatsächlichen Geschäftsführung sind nahe liegend, wenn die bestellte Person als freier Unternehmer beauftragt wurde, nach den vorgeleg- ten Rechnungen selbst Inhaber eines Personenbeförderungsbetriebes ist, aus- weislich des Anstellungsvertrages lediglich ein Gehalt von 325 Euro wöchent- lich bei einer Arbeitszeit von 12 Stunden vorgesehen ist und diese bisher nicht gegenüber der Behörde für das Unternehmen aufgetreten ist. Fundstellen: VD 2008, 115; BZP-Report 2008 H. 2 S. 34

VG Schleswig 3 B 120/06 PBefG § 51 Abs. 220.10.2006 Eine Sondervereinbarung für den Pflichtfahrbereich nach § 51 Abs. 2 PBefG ist nur dann zulässig, wenn keine Störung der Ordnung des Verkehrsmarktes ent- steht. Die Vorschrift entfaltet insoweit drittschützende Wirkung, als die Aus - kömm lichkeit der Taxitarife im Pflichtfahrbereich gewahrt bleiben muss.

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V. Entscheidungen der Oberlandesgerichte/Landgerichte/Amtsgerichte

OLG Frankfurt 6 W 43/18 ZPO § 89005.06.2018 Unter den Tenor eines Unterlassungstitels fallen nicht nur identische Handlun- gen, sondern auch solche, die von dem wettbewerbswidrigen Kern der verbote- nen Handlung nur geringfügig abweichen. Wenn es verboten wurde, die Bezeich- nung „ringtaxi“ als Such- oder Schlüsselwort zur Anzeige einer Werbung in der Trefferleiste bei Google zu verwenden, so bedeutet die Bezeichnung „ring taxi“ in nicht zusammengeschriebener Form einen kerngleichen Verstoß. Fundstellen: WRP 2018, 1108 = GRUR-RR 2018, 390; BZP-Report 2018 H. 5 T 2

OLG Düsseldorf I-15 U 19/18 UWG §§ 3a, 817.05.2018 Bei Krankentransportwagen ist vorgeschrieben, dass nach jeder Beförderung einer Person, die mit multiresistenten Keimen („MRSA“) besiedelt oder infiziert ist, das Fahrzeug durch geschultes Fachpersonal zu desinfizieren ist. Diese Auf- lagen gelten für die einfache Patientenbeförderung mit Liegendmietwagen nicht. Das PBefG gibt keine durchsetzbare rechtliche Handhabe dafür. Daher kommt es auch nicht darauf an, ob der Taxiunternehmer freiwillig die adäquaten Hygiene- maßnahmen ergreift, wie sie bei Krankentransporten nach dem Rettungsdienst- gesetz vorgenommen werden. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 6 T 2

OLG Frankfurt 6 U 37/17 PBefG §§ 2 Abs. 1 Nr. 4, Abs. 501.02.2018 Taxi-Ersatzfahrzeuge dürfen für die Dauer von 72 Stunden ausnahmsweise ge- nehmigungsfrei eingesetzt werden. Ist die Behebung der Betriebsstörung aber beispielsweise durch Fertigstellung der Reparatur des zugelassenen Taxis inner- halb der 72 Stunden eingetreten, ist das Ersatzfahrzeug sofort aus dem Betrieb zu nehmen. Denn nur dann, wenn ein zugelassenes Fahrzeug nicht eingesetzt werden kann, besteht die Möglichkeit des Einsatzes eines Ersatzfahrzeuges. Der gleichzeitige Einsatz eines genehmigten Taxis und eines Ersatzfahrzeugs für die- ses Taxi bedeutet einen Verstoß gegen das Personenbeförderungsrecht und ist zugleich wettbewerbsrechtlich unlauter. Fundstellen: WRP 2018, 595; Report 2018 H. 3 T 2

OLG Hamm I-7 U 46/17 BGB §§ 249, 254 Abs. 223.01.2018 Bei einer geringen Fahrleistung kann die Anmietung eines Ersatzwagens nicht erforderlich sein. Die Kosten für das Ersatzfahrzeug müssen unter Beachtung der Schadenminderungspflicht und Wirtschaftlichkeit übernommen werden. Bei 239 Kilometern in 11 Tagen hätte der Geschädigte mit einem Taxi fahren können. Denn wer durchschnittlich weniger als 20 Kilometer pro Tag mit dem Auto fährt, muss auch als Geschädigter ein Fahrzeug nicht ständig zur Verfügung haben. Fundstellen: NZV 2018, 381; BZP-Report 2018 H. 3 T 2

OLG Celle 2 Ss (OWi) 60/17 PBefG §§ 21, 2231.05.2017 1. Die Beförderungspflicht für Taxenunternehmer gilt nur für bereitgehaltene Fahrzeuge, wobei ein Bereithalten nicht nur das Warten eines Taxis am Taxen- stand darstellt, sondern auch ggf. durch die telefonische Entgegennahme von Beförderungswünschen am Betriebssitz des Unternehmers begründet werden kann. Die Entgegennahme von Vorbestellungen ist ein solcher die Betriebs- pflicht begründender Fall. 2. Es obliegt den Landesregierungen bzw. den durch sie ermächtigten Behörden, die Betriebspflicht der Taxenunternehmer zu konkretisieren und so dafür Sorge zu tragen, dass die Taxenunternehmer ihrer Aufgabenstellung als not- wendige Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs gerecht werden. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 4 T 2

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OLG Frankfurt 6 W 12/15 PBefG § 47 Abs. 204.05.2017 Wer als Taxiunternehmer Fahrzeuge zur Personenbeförderung in einer Gemeinde bereit hält, ohne in dieser Gemeinde über einen Betriebssitz zu verfügen, han- delt wettbewerbswidrig. Dies gilt auch dann, wenn der Fahrer des Fahrzeugs an- lässlich des Tankvorgangs der Bitte einer dort befindlichen Person um eine Personenbeförderung nachkommt. Fundstellen: WRP 2017, 1241; BZP-Report 2017 H. 7 T 2

OLG Frankfurt 6 U 29/16 UWG §§ 3, 3a; PBefG §§ 39 Abs. 3, 51 Abs. 502.02.2017 Mytaxi als ein Vermittler von Taxiaufträgen, der einen Teil des zu zahlenden Fest- preises für den Fall übernimmt, dass der Fahrgast bestimmte, mit dem Vermitt- ler vertraglich verbundene Taxiunternehmen beauftragt, ist unter dem Gesichts- punkt der Anstiftung und Teilnahme für den bei diesem Geschäftsmodell statt- findenden Wettbewerbsverstoß der beteiligten Taxiunternehmen verantwortlich; ein Tarifverstoß liegt auch dann vor, wenn den Taxiunternehmen der Festpreis in voller Höhe zufließt. Fundstellen: GRUR-RR 2017, 193; AR. 06/17 v. 28.02.2017; BZP-Report 2017 H. 2 T 2

OLG Frankfurt 6 U 73/15 UWG § 3a UWG; PBefG §§ 2, § 4609.06.2016 Die genehmigungslose Durchführung entgeltlicher Personenbeförderungsauf- träge durch den Einsatz von Privatpersonen, die eine Fahrt mit dem eigenen Per- sonenkraftwagen anbieten (Modell Uber Pop), verstößt gegen das Personenbeför- derungsgesetz und stellt zugleich eine unlautere geschäftliche Handlung dar. Für diesen Wettbewerbsverstoß ist auch Uber als der Betreiber des App-basier- ten Dienstes zur Vermittlung entsprechender Fahraufträge verantwortlich. Das hiergegen gerichtete Verbot ist sowohl mit dem Verfassungsrecht als auch mit dem Unionsrecht vereinbar. Fundstellen: GRUR-RR 2017, 17; BZP-Report 2016 H. 6 T 26

OLG Frankfurt 6 U 150/15 UWG §§ 8 Abs. 3, 12 Abs. 1 04.02.2016 Beauftragt ein Taxi-Fachverband einen Anwalt mit einer Abmahnung wegen ver- botenem Bereithalten, sind die dadurch entstandenen Anwaltskosten nur dann nicht erstattungsfähig, wenn sich der Fachverband die Verfolgung von Wettbe- werbsverstößen zur wesentlichen Aufgabe gemacht hat. Eine angenommene Ab- mahntätigkeit von einer Abmahnung pro Woche liegt deutlich unter der Grenze, ab der der abmahnende Verband aus Wirtschaftlichkeitsgründen juristisch ge- schultes Personal einstellen müsste. Fundstellen: WRP 2016, 746 = GRUR 2016, 625; BZP-Report 2016 H. 5 T 2

OLG Hamm 3RBs 19/16 PBefG §§ 47, § 61 Abs. 1 Nr. 419.01.2016 Ein verbindlich bestellter Taxifahrer darf außerhalb des Standplatzes auch län- gere Zeit auf den Fahrgast warten. Dann kann er nicht wegen vorsätzlichen Be- reithaltens eines Taxis außerhalb von behördlich zugelassenen und gekennzeich- neten Taxiständen belangt werden. Im vorliegenden Fall war der Taxifahrer an eine Diskothek bestellt worden. Als er dort eintraf, war der Kunde noch nicht vor Ort. Erst nach circa 40 Minuten Wartezeit stieg der Gast zu dem Fahrer in das Taxi, um die bestellte Fahrt anzutreten. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 8 T 2

Kammergericht Berlin 5 U 31/15 PBefG § 49 Abs. 4; UWG §§ 3, 4 Nr. 1111.12.2015 Die Zuleitung eines Auftrages über eine App in einen Mietwagen genügt dann nicht den gesetzlichen Vorgaben, wenn die App in gleicher Weise wie bei einer automatisierten Anruf-Weiterschaltung eine unmittelbare Kontaktaufnahme zwi- schen Fahrgästen und Fahrer ohne Einschaltung einer weiteren Person am Be- triebssitz des Unternehmers ermöglicht. Das Benachrichtigungsmodell, bei dem

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der Fahrer ein automatisiertes E-Mail auf sein Smartphone gesendet bekommt, verstößt gegen die PBefG-Verpflichtung, dass ein Auftrag nur dann empfangen werden darf, wenn sich der Mietwagen am Betriebssitz oder in der Wohnung des Mietwagenunternehmers aufhält oder sich auf der Hin- und Rückfahrt vom Be- triebssitz oder der Wohnung zum Zielort befindet. Die Tatsache, dass der Unter- nehmer neben dem Fahrer ebenfalls ein E-Mail-Benachrichtigung erhält, genügt den gesetzlichen Vorgaben nicht, da der Unternehmer derjenige sein muss, der nach Auftragseingang den konkreten Auftrag an den Fahrer weiterleitet. Fundstellen: GRUR-RR 2016, 84; AR.Nr. 44/15 vom 18.12.2015; BZP-Report 2016 H.1 T 3

Kammergericht Berlin 3 WS (B) 606/1515, StVG §§ 24, 2507.12.2015 3 WS (B) 606/15 - War dem Taxifahrer die Bedeutung des Führerscheins für seine Berufstätigkeit 162 Ss 122/15 bekannt und hat er ihn dennoch leichtfertig infolge mangelnder Verkehrsdisziplin riskiert, so kann er sich nicht erfolgreich auf das Angewiesensein berufen. Ein Ausnahmefall liegt nur dann vor, wenn dem Betroffenen infolge des Fahrverbots der Arbeitsplatzverlust droht und diese Konsequenz nicht durch zumutbare Vor- kehrungen abgewendet oder vermieden werden kann. Zumutbare Vorkehrungen kann sein eine Kombination von dem Betroffenen lediglich zustehendem zweiwö- chigem Urlaub und Beschaffung eines Ersatzfahrers auf eigene Kosten für die restliche Zeit.

OLG Stuttgart 2 U 88/15 PBefG §§ 39 Abs. 1, Abs. 3, 51 Abs. 5; UWG §§ 3, § 4 Nr. 1119.11.2015 Eine Taxizentrale in der Rechtsform einer Genossenschaft ist befugt, auch Wett-(anders LG Frankfurt am Main/19.01.2016) bewerbsverstöße zum Nachteil ihrer Mitglieder zu verfolgen, wenn dies in ihrer Satzung vorgesehen ist. Durch die angegriffene Rabattaktion wird der Betreiber der App myTaxi nicht zum Taxiunternehmer. Als Vermittler von Taxifahrten ist er aber nicht Adressat der Marktverhaltensregeln zum Taxenfestpreis. Fundstellen: WRP 2016, 240 = GewArch 2016, 152 = WuW 2016, 192

OLG Celle 13 U 57/15 PBefG § 49 Abs. 4 Satz 130.06.2015 Den Gelegenheitsverkehr mit Mietwagen betreibt, wer nach außen als Vertrags- partner auftritt, ohne auf die faktische Durchführung durch ein drittes Unterneh- men hinzuweisen. Weil das beklagte Mietwagenunternehmen, soweit es die Transporte selbst übernehmen würde, eine Beförderungsleistung nur im Ganzen anbieten und nicht nur einzelne Plätze in ihren Fahrzeugen vermieten dürfte, liegt der Schluss auf ein Umgehungsgeschäft besonders nahe. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 6 T 26

OLG Köln 6 U 101/14 UWG §§ 3, 4 Nr. 11; PBefG § 49 Abs. 4 Satz 5 12.12.2014 Minicar-Unternehmen ist es untersagt, in öffentlichen Telefonverzeichnissen durch die Angaben ihrer Kontaktdaten unter der Rubrik „Taxi“ zu werben oder werben zu lassen. Weiterhin ist es ihnen verboten, auf Plakaten einen Vergleich anzustellen, bei dem der Ausdruck Taxi grafisch weitaus größer dargestellt wird als der Ausdruck Mietwagen beziehungsweise Minicar, weil damit der Eindruck erweckt wird, das Unternehmen betreibe Taxiverkehr. Da hilft auch nicht ab, dass der Begriff „Taxi“ mit Fragezeichen versehen ist. Fundstellen: MMR 2015, 451; BZP-Report 2015 H. 1 T 2

KG Berlin 3 Ws (B) 355/14 StVG § 25 StVG11.07.2014 Ausnahmen von einem Fahrverbot sind nur bei außergewöhnlicher Härte möglich. Im Falle eines Taxifahrers hat der Richter zu prüfen, warum dem betroffenen Fah- rer kein Urlaub gewährt beziehungsweise er nicht anderweitig in seinem Betrieb eingesetzt werden kann. Gewöhnlich muss der Richter auch kritisch hinterfragen, ob die Arbeitgeberangaben möglicherweise eine Gefälligkeitsaussage sein könn- ten. Schließlich ist auch zu überlegen, ob es für beide wirtschaftlich zumutbar sein

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könnte, dem Fahrer Urlaub zu geben oder aber ohne Zahlung von Lohn von seiner Beschäftigung frei zu stellen. Fundstellen: VRS 127, 74; BZP-Report 2015 H. 1 T 2

OLG Hamburg 2 RB 14/14 PBefG § 47 Abs. 1, 3 Satz 3 Nr. 117.02.2014 Sinn und Zweck der die Beschränkung der Aufstellung von Taxen auf dafür vor- gesehene Taxenstände betreffenden Regelungen ist es nicht nur, ein Bereithalten an lukrativen Stellen, an denen kein Taxenhalteplatz vorhanden ist, zu unterbin- den, sondern auch, einen ordnungsgemäßen Verkehrsablauf zu sichern. Das Auf- stellen eines Taxis neben einem bereits vollständig belegten Taxenstand ist un- zulässig und kann nach Maßgabe der jeweiligen örtlichen Taxenordnung als Ordnungswidrigkeit des unerlaubten Bereithaltens geahndet werden. Ob der Ta- xenfahrer dabei nicht die Absicht verfolgte, Fahrgäste abzufangen, die auf dem Weg zu einer ordnungsgemäß bereitgehaltenen Taxe sind, ist unerheblich. Fundstellen: VRS 126, 34; BZP-Report 2014 H. 5 T 18

OLG Bamberg 3 Ss OWi 1130/13 StVG § 25 Abs. 2a; OWiG § 1604.09.2013 Ein Taxifahrer handelt gegen seine eigenen Interessen, wenn er zur Oktoberfest- zeit erkennbar betrunkene Gäste aufnimmt, ohne Vorsorge für den „Notfall“ eines mit dem Brechreiz kämpfenden Fahrgastes etwa durch Bereithalten von Brechtü- ten getroffen zu haben. Ein Verkehrsverstoß ist unter diesen Umständen nicht gerechtfertigt, Insbesondere lässt sich die erhebliche Geschwindigkeitsüber- schreitung außerorts um 64 km/h nicht als rechtfertigender Notstand bewerten. Fundstellen: DAR 2014, 394; BZP-Report 2014 H. 4 T 26

OLG Hamm I-4 U 12/12 UWG §§ 3, 4 Nr. 11; PBefG § 49 Abs. 4 Satz 5 03.07.2012 Fahrzeuge mit der Aufschrift „T“ auf der Motorhaube oder auf der Seite werden von einem nicht unerheblichen Teil der Verbraucher als Taxen angesehen, insbe- sondere von denen, die die Unterschiede zwischen Taxen und Mietwagen nicht kennen oder sich darüber keine Gedanken machen. Sie werden dann auch nicht durch den Umstand aufgeklärt, dass das an sich erforderliche Taxenschild auf dem Dach fehlt. Insbesondere, wenn die Fahrzeuge auch noch hellelfenbeinfar- ben sind. Fundstellen: WRP 2012, 1430; BZP-Report 2012 H. 6 T 26

OLG München 10 U 2892/09 BGB §§ 249 BGB, 254 Abs. 2 29.10.2010 Ersatztaxikosten sind in voller Höhe erstattungsfähig, wenn einem wirtschaftli- chen denkenden Taxiunternehmer nicht ohne weiteres ein günstigerer Miettarif zugänglich gewesen ist. Zwar treffen diesen im Hinblick auf die Überwachungs- pflichten am Markt erhöhte Sorgfaltspflichten, da er ständig mit einem Unfall ei- nes seiner Taxen rechnen muss und stets für einen möglichst günstigen Ersatz sorgen können sollte. Aber auch bei einem Verstoß gegen diese Sorgfaltspflichten sind die Kosten in voller Höhe erstattungsfähig, wenn das Unternehmen, welches das Ersatztaxi vermietet hat, preislich im Rahmen des Normaltarifes liegt. Fundstellen: NJW 2011, 936; BZP-Report 2011 H. 2 S. T 34

OLG Hamburg 3 Ss 69/10 BOKraft §§ 13, 37, 45 BOKraft, PBefG § 51 Abs. 1 26.08.2010 Ein Verstoß gegen die bußgeldbewehrte öffentlich-rechtliche Beförderungspflicht liegt jedenfalls in Hamburg grundsätzlich nicht vor, wenn ein Beförderungsver- trag deshalb nicht zustande kommt, weil der Taxenunternehmer oder -fahrer ent- gegen dem Ansinnen des Fahrgastes eine unbare Begleichung des Beförderungs- entgeltes ablehnt. Denn eine Pflicht für Taxenunternehmer und -fahrer, Entgelt für die Beförderung unbar entgegenzunehmen oder Kartenlesegeräte bereitzuhalten, ist der Hamburger Taxenverordnung nicht zu entnehmen. Fundstellen: VRS 119, 375; BZP-Report 2010 H. 7 S. T 42

72 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

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OLG Hamburg 1 – 14/10 (RB) – PBefG §§ 47 Abs. 1, 61 Abs. 1 Nr. 410.06.2010 3 Ss 39/10 (OWi) Das Bereithalten eines Taxis liegt bereits vor, wenn der Taxifahrer mit seinem Fahrzeug haltend/parkend auf Funkaufträge wartet und sich dazu bei der Ver- mittlung als „frei“ gemeldet hat. Ein solches Verhalten ist nur auf gekennzeich- neten Taxenstandplätzen erlaubt. Durch das Bereithalten an einer dafür nicht zu- gelassenen, aber für Funkaufträge geschäftsgünstigen Stelle, verschafft sich der Taxifahrer gegenüber den seiner Funkvermittlung angeschlossenen Unternehmen einen wettbewerbswidrigen Vorteil. Fundstellen: VRS 119, 138; BZP-Report 2011 H. 4 S. T 26

OLG Frankfurt 11 U 68/08 GWB §§ 33 Abs. 1, 214.07.2009 Verlangt eine Taxizentrale als Voraussetzung für die Zertifizierung eines Taxibe- triebes als „Service Taxi“, dass sich der Betrieb keiner anderen Taxizentrale zur Rufvermittlung anschließt, handelt es sich um eine ungerechtfertigte und nicht freigestellte Wettbewerbsbeschränkung. Fundstellen: WuW/E DE-R 2721 = OLGR Frankfurt 2009, 961

OLG Naumburg 1 U 13/08 GWB § 20 Abs. 128.08.2008 Die Modalitäten des Zugangs von Nichtmitgliedern der Genossenschaft zur Funk- vermittlung müssen nicht vollkommen identisch mit denjenigen für die Mitglieds- unternehmen sein. Der genossenschaftliche Zweck einer primär internen Funkver- mittlung von Aufträgen stellt einen sachlichen Grund für eine graduelle Ungleich- behandlung dar. Das Verlangen einer Kaution vom Teilnehmer in Höhe des Betra- ges von zwei bis drei monatlichen Vermittlungsentgelten ist sachlich gerechtfertigt. Fundstellen: GRUR-RR 2009, 114 = OLGR Naumburg 2009, 66; BZP-Report 2008 Heft 8 T 34

OLG Nürnberg 3 U 2534/07 PBefG § 49 Abs. 4 Satz 6; BOKraft Anlage 1 zu § 26 16.05.2008 Ein dem Taxidachschild ähnliches Dachzeichen darf auf einem Mietwagen nicht ver wendet werden! Fundstelle: AR 23/08 v. 29.05.2008

LG Erfurt 1 HK O 45/16 PBefG § 1 Abs. 2 Satz 1 Nr. 1; FreistellungsVO § 1 Satz 1 Nr. 4 lit. e; UWG § 8 06.01.2017 Ein Pflegedienst, der unter Hinweis auf den Entlastungsleistungsanspruch von monatlich 104 € gegenüber der Pflegekasse im Rahmen der „niederschwelligen Betreuungs- und Entlastungsleistungen“ Begleitung zum Arzt, Einkaufsfahrten und Ausflügen unter Einsatz eines Neunsitzer-Busses bietet, benötigt für die Be- förderungen eine Genehmigung nach dem Personenbeförderungsgesetz. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 1 T 2

LG Heilbronn 21 O 53/16 KfH UWG § 3a; PBefG 3915.09.2016 Die Festpreisvorschrift des Taxitarifs stellt eine Marktverhaltensregelung dar, mit dieser Vorschrift soll im Sinne der Sicherstellung eines leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehrs unbilliger und ruinöser Wettbewerb unter Taxianbietern verhindert wer- den. Demzufolge ist es unzulässig, Klinikmitarbeitern Geschenkgutscheine zu über- senden, welche eine Preisermäßigung für Taxifahrten beinhalten. Auch die Entgegen- nahme/Einlösung derartiger Gutscheine durch ein Taxiunternehmen ist unzulässig. Fundstelle: WRP 2016, 1566

LG Stuttgart 11 O 91/16 PBefG § 49 Abs. 4 Satz 5 27.07.2016 Ein Unternehmer, welcher in unterschiedlichen Firmen sowohl Taxis wie Mietwa- gen einsetzt, darf auf den Mietwagen nicht mit dem Schriftzug einer Domain werben, in dem allein für das Taxi-Unternehmen mit dem ausdrücklichen Hin- weis „Taxi“ geworben wird. Denn bei solcher Fallgestaltung kommt es bei den ange- sprochenen, durchschnittlichen Verbrauchern zu Verwechslungen mit dem Taxiverkehr. Fundstelle: BZP-Report 2017 H. 5 T 2

73BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

LG Frankfurt 3-06 O 72/15 PBefG §§ 39 Abs. 1, Abs. 3, 51 Abs. 5; UWG §§ 3, § 4 Nr. 1119.01.2016 Bei der Festpreisvorschrift für Taxen handelt es sich um eine Marktverhaltensre-(anders OLG Stuttgart/19.11.2015) gelung, das heißt um eine Vorschrift, die auch im Interesse der Marktteilnehmer, nämlich der Verbraucher und Mitbewerber, ein Marktverhalten vorschreibt, um ruinösen Preiswettbewerb zu verhindern und so ein funktionsfähiges Taxige- werbe zu erhalten. Die Beförderungsentgelte für Taxen sind demnach Festpreise, die auch nicht durch Rabattaktionen unterschritten werden dürfen. An die Fest- preisvorschrift hat sich u.U. auch ein Unternehmen zu halten, dass keine eigene Verfügungsgewalt über Fahrzeuge, Einrichtung und Betriebspersonal hat, mithin nicht die Unternehmereigenschaften gemäß § 3 Abs. 2 Satz 1 erfüllt. Entschei- dend ist nämlich der Außenauftritt als Beförderer. Ein Unternehmen, welches Ta- xifahrten vermittels der App myTaxi vermittelt, ist damit mittelbar Normadressat und hat es zu unterlassen, einen Rabatt auf den Taxipreis in Höhe von 50 % für die Taxikunden zu gewähren. Ohne selbst Unternehmerin i.S.v. § 3 zu sein, ist die App-Vermittlung durch Vermittlung der Taxifahrten, Regelung der Zahlungsmo- dalitäten sowie durch die Abtretung der Forderung auf das Beförderungsentgelt gegen den Kunden an sich selbst derart in die Nähe eines Unternehmers gerückt, dass sie sich einigen Pflichten des PBefG nicht entziehen kann. Fundstellen: GewArch 2016, 151; AR.Nr. 05/16 vom 22.01.2016; BZP-Report 2016 H. 1 T 3

LG Nürnberg-Fürth 8 O 6456/14 BGB §§ 249, 251 29.10.2015 Die Kosten für die Anmietung eines Ersatztaxis können auch ersatzfähig sein, wenn die Kosten den entgangenen Gewinn um 154 Prozent übersteigen. Bei der anzustellenden Gesamtbetrachtung ist auch das Interesse des Geschädigten an der ungestörten Fortführung seines Betriebs zu berücksichtigen. Darunter fällt beispielsweise sein Anliegen, den guten Ruf seines Betriebs nicht zu gefährden, mit vollem Wagenpark disponieren zu können und die Restkapazität an Fahrzeu- gen nicht übermäßig beanspruchen zu müssen. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 4 T 26

LG Nürnberg-Fürth 8 S 7887/14 BGB § 24922.07.2015 Die Höhe der von den Kosten eines Vermietwagens abzusetzenden Eigenerspar- nis ist bei einer Ersatztaxi-Anmietung wie bei einem nicht gewerblich genutzten Fahrzeug mit drei Prozent zu bemessen. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 6 T 26

LG Berlin 101 O 125/14 UWG §§ 3 Abs. 1, 4 Nr. 11; PBefG § 49 Abs. 4 Sätze 2 und 309.02.2015 Der Firma Uber ist es untersagt, in der Stadt Berlin die von ihr herausgegebene Smartphone-Applikation Uber App für Mietwagenfahrer und Mietwagenunterneh- mer für die Vermittlung von Fahraufträgen einzusetzen. Ebenso gilt das Verbot da- für, Mietwagenunternehmer durch den Versand von E-Mails, SMS oder durch das Absetzen von Telefonaten dazu zu veranlassen, sich im Stadtgebiet Berlin außer- halb des Betriebssitzes des jeweiligen Mietwagenunternehmers bereitzuhalten, ohne dass konkrete Vermittlungsaufträge von Fahrgastkunden vorliegen. Fundstellen: Schaden-Praxis 2015, 241 = GRUR-RR 2015, 350; BZP-Report 2015 H. 2 T 26

LG Frankfurt 2-03 O 329/14 UWG §§ 3 , 4 Nr. 11; PBefG §§ 1, 6 25.08.2014 Die Funktionsweise von Uber Pop ist mit den im PBefG aufgestellten Regeln nicht vereinbar. Uber vermittelt Personenbeförderungen, die von Personen und ihren Fahrzeugen durchgeführt wurden, die nicht über eine Genehmigung ver- fügten und bei denen das Entgelt für die Fahrt die Betriebskosten überstieg. Uber ist, auch wenn es unmittelbar keine Beförderungsleistungen erbringt und damit nicht Unternehmer ist, zumindest als Teilnehmer an einem von dem Fah- rer begangenen Verstoß anzusehen, zumal § 6 PBefG auch Umgehungen der Be- stimmungen des PBefG erfasst.

74 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 7 T 34

LG Gera 2 HK O 243/12 UWG §§ 3, 5, 8; PBefG § 49 Abs. 4 Satz 2 11.07.2013 Ein Mietwagenunternehmer darf auf seinem Mietwagen die Mobiltelefonnummer nicht angeben. Denn dies fordert die interessierten Verkehrskreise dazu auf, Fahr- aufträge über diese Handynummer zu erteilen, wobei dann nicht feststellbar ist, wo die Aufträge angenommen werden, insbesondere also, ob dies unterwegs geschieht. Fundstelle: BZP-Report 2013 H. 6 T 26

LG Würzburg 11 O 1744/12 BGB § 254 Abs. 104.12.2012 Ein Mitverschulden des Taxifahrers an der Entstehung des Unfalls, der sich so ereignet, dass der von der dann ausgestiegenen Mutter abgeschnallte zweiein- halbjährige Sohn selbstständig die linke hintere Tür des Taxis öffnet, wodurch es zu einer Kollision mit einer Straßenbahn kommt, ist nicht gegeben. Er konnte da- rauf vertrauen, dass die Mutter sich so verhalten würde, dass eine Schädigung des Kindes verhindert wurde, indem sie mit ihrem Kind zusammen das Fahrzeug auf ihrer Seite verließ. Fundstelle: BZP-Report 2014 H. 6 T 26

LG Düsseldorf 20 S 73/11 BGB §§ 249 Abs. 2, 25202.09.2011 Ein Mehrwagenunternehmer kann den durch den unfallbedingten Ausfall eines der Taxis entstandenen Erwerbsschaden nicht auf der Basis des täglich mit einem Taxi erzielten Durchschnittsgewinns errechnen. Vielmehr muss er darlegen, welchen Ver- dienst er zusätzlich erzielt hätte, wenn das Unfallfahrzeug nicht ausgefallen wäre. Fundstelle: BZP-Report 2012 H. 4 T 26

LG München I 13 S 9552/09 StVO § 41 Abs. 2 Nr. 427.10.2009 Ein Hotelier, der der Einrichtung eines Taxistandplatzes und Anbringung des Zei- chens 229 auf seinem Grundstück zugestimmt und die Nutzung für alle Taxiun- ternehmen ohne Beschränkung freigegeben hat, verzichtet auf sein uneinge- schränktes Hausrecht. Er kann daher ein Hausverbot gegen einen Taxifahrer nur dann erteilen, wenn dieser den Betriebsablauf des Hotels stört. Fundstelle: NJW-RR 2010, 760

LG Kleve 8 O 180/07 UWG §§ 3, 4 Nr. 11, 5, PBefG § 49 Abs. 4 30.01.2009 Ein Unternehmen, welches Mietwagen, Taxis und Busse von drei Orten aus ein- setzt, darf auf Visitenkarten, Presseanzeigen, sonstigen Verlautbarungen und Werbeträgern nur dann mit drei unterschiedlichen Telefonnummern diese drei Verkehrsmittel anbieten, wenn es gleichzeitig mitteilt, in welchen Orten sich die Betriebssitze für die Mietwagen und Taxis befinden. Fundstelle: BZP-Report 2009 Heft 2 T 26

AG Frankfurt am Main 32 C 3586/16 (72) BGB §§ 823, 249 17.08.2017 Das Behindern einer Straßenbahn kann für einen Falschparker sehr teuer wer- den. Das Verkehrsunternehmen hat nämlich Schadenersatzansprüche in Höhe der angefallenen Taxikosten, die für den Ersatzverkehr entstanden sind. Der be- stimmungsgemäße Gebrauch der Straßenbahnschienen war nämlich an der Stelle, die durch den Falschparker blockiert war, vollständig aufgehoben. Die Straßenbahn konnte nicht mehr fahrplanmäßig eingesetzt werden, da sie die be- treffende Stelle nicht passieren konnte. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 3 T 2

AG Düsseldorf 11c C 24/15 BGB §§ 25, 24202.02.2016 Eine Taxigenossenschaft hat Disziplinargewalt auch gegenüber solchen ihre Einrich- tungen nutzenden Fahrern, die als Arbeitnehmer nicht Mitglied der Genossenschaft

75BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

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sind. Wird im verbandsinternen Beschwerdeweg gegen eine Disziplinarentscheidung die Entscheidungsfindung unzureichend dokumentiert, so ist die Tatsachenfeststel- lung durch das staatliche Gericht zu wiederholen. Es spricht eine zu widerlegende tatsächliche Vermutung dafür, dass der im Datenfunkprotokoll eingetragene Fahrer zum dort angegebenen Zeitpunkt das Taxi gefahren ist.

AG München 1117 OWi 253 Js TaxitarifVO München 28.10.2015 184485/15 Wer für ein Fahrzeug, welches nicht als Großraumtaxi nach der örtlichen Taxiord- nung zu qualifizieren ist, einen Mehrpersonenzuschlag nimmt, begeht eine Ord- nungswidrigkeit. Fundstelle: BZP-Report 2016 H. 3 T 2

AG München 922 Cs 433 Js StGB §§ 185, 24025.06.2015 114354/15 Ein Taxifahrer, der ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit auf der Gegenfahr- bahn überholt und dem Fahrer während des Überholvorgangs den "Stinkefinger" zeigt sowie dann anschließend so knapp vor dem überholten Fahrzeug einschert, dass dessen Fahrer zu einer Vollbremsung gezwungen ist, begeht eine Beleidi- gung in Tatmehrheit mit Nötigung. Geldstrafe von 1000 € und 1 Monat Fahrver- bot waren die Folge. Fundstellen: VD 2016, 53; BZP-Report 2016 H. 2 T 26

AG München 213 C 26734/14 BGB § 253 Abs. 230.04.2015 Einem Taxifahrer, dem das Fahrtgeld in den Mund gestopft wird und der dadurch Verletzungen erleidet, steht vor allem auch unter dem Gesichtspunkt der tätli- chen Beleidigung ein Schmerzensgeld (im entschiedenen Fall: 500 €) zu. Vorge- fallen war, dass der Fahrgast meinte, dass der Taxifahrer nicht schnell genug fahre, weil dieser an Ampeln, die bereits Gelblicht zeigten, nicht weiterfuhr. Des- halb wollte er aussteigen und weigerte sich zunächst, zu zahlen. Als der Taxifah- rer auf seinem Geld bestand, nahm der Gast einen 100-Euro-Schein aus seiner Tasche und versuchte, ihn dem Taxifahrer in den Mund zu stopfen. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 7 T 26

AG Düsseldorf 58 C 3970/14 BGB § 24928.01.2015 Der so genannte „Taxirabatt“ berechtigt eine eintrittspflichtige Kfz-Versicherung nicht zur einseitigen Kürzung von Reparaturkosten. Die Anrechnung eines „Taxi- rabattes“ widerspricht dem Sinn und Zweck des Schadenersatzrechts und führt zu einer „unbilligen Entlastung des Schädigers“. Der Rabatt wird unter Ge- sichtspunkten der Kundenbindung gewährt und ist ein Vorteil, den Taxi-Unter- nehmen auf dem Markt durchgesetzt haben. Fundstellen: Schaden-Praxis 2015, 8; BZP-Report 2015 H. 2 T 26

AG Hamburg 238 OWi 2415 J2 PBefG § 22; BOKraft § 1315.07.2014 257/14 (73/14) Ein mit Bußgeld zu ahndender Verstoß gegen die Beförderungspflicht kann auch begangen werden, indem ein Taxenfahrer zwar mit der Ausführung eines Auf- trags beginnt, sich dann aber so danebenbenimmt, dass die Fahrgäste die Fahrt abbrechen. Das Fehlverhalten des Taxifahrers bestand darin, dass er auf die Frage, ob mit Karte gezahlt werden könne, sehr gereizt und laut schreiend reagierte und zudem auf die Nachfrage, ob er denn den schnellsten Weg fahre, ebenfalls wieder laut schrie und aggressiv auf das Lenkrad einhämmerte. Fundstellen: VRS 129, 157; BZP-Report 2016 H. 1 T 2

AG Hamburg 234 OWi 162/13 PBefG § 22; BOKraft § 13 Abs. 131.01.2014 Eine berechtigte Weigerung eines Taxifahrers, einen Fahrgast zu befördern, lässt sich nicht allein aus dem Umstand herleiten, dass der Fahrgast erheblich alko- holisiert ist. Es müssen neben der Alkoholisierung weitere Anzeichen hinzutreten,

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aus denen sich auf eine vom Fahrgast ausgehende Gefahr schließen lässt, wie z.B. aggressives Verhalten gegenüber dem Fahrer oder Dritten, erhebliche moto- rische Einschränkungen oder Verschmutzung seiner Kleidung, die erkennen lässt, dass der Fahrgast sich bereits übergeben oder keine Kontrolle über die Körperfunktionen von Blase oder Schließmuskel mehr hat. Fundstellen: VRS 126, 155 = DAR 2014, 652

AG Hamburg 234 OWi 163/13 PBefG §§ 22, 61 Abs. 1 Nr. 3c, BOKraft § 13 Abs. 1 28.01.2014 Die Beförderungspflicht, deren Kenntnis bei einem Taxifahrer vorauszusetzen ist, ist verletzt, wenn der Taxifahrer eine Beförderung von Fahrgästen mit Hunden ablehnt, obwohl eine Durchführung des Fahrauftrags objektiv möglich ist. Auch bei einem Erstverstoß ist eine Beförderungsverweigerung als schwerwiegende Pflichtverletzung anzusehen, die durch eine spürbare Geldbuße zu ahnden ist. Fundstellen: VRS 126, 155 = NZV 2014, 375; BZP-Report 2014 H. 5 T 18

AG München 271 C 11329/10 BGB §§ 823, 25402.09.2010 Wer sich wegen Alkoholkonsums im Taxi übergibt, muss zahlen, nicht unbedingt aber die vollen Kosten der Reinigung. Das gilt jedenfalls dann, wenn der Taxifahrer nicht sofort anhält, wenn der Fahrgast sagt, ihm sei übel. Denn damit trifft den Fahrer eine Mitschuld. Bei solcher Falllage ist eine Kostenteilung angemessen. Fundstelle: BZP-Report 2010 H. 7 S. T 42

AG München 155 C 16937/09 BGB § 83201.12.2009 Da es keine Gefährdungshaftung für Kinder gibt, müssen die Eltern weder die Reinigung bezahlen noch anderen Schadensersatz leisten, wenn sich ein Kind im Taxi übergibt. Dies gilt jedenfalls dann, wenn sich das Kind plötzlich und un- erwartet übergeben hat. Grundsätzlich haften Eltern in derartigen Fällen nur, wenn sie die Übelkeit ihres Kindes früh erkennen und trotzdem nichts unterneh- men, um eine Verunreinigung zu vermeiden. Fundstelle: BZP-Report 2010 H. 5 T 26

AG Köln 145 C 37/05 BGB §§ 249 ff.25.11.2005 1. Bereits das Einsteigen eines Fahrgastes in ein Taxi trotz vorherigen Konsums ei- ner übermäßigen Menge von Alkohol kann aus dem rechtlichen Grundsatz der so- genannten actio libera in causa („vorverlegte Verantwortlichkeit“) einen Schuld- vorwurf begründen, wenn der Fahrgast sich später in das Fahr zeug erbricht. 2. Eine gewisse Verschmutzung, wie z.B. durch verschmutzte Schuhe, kann durchaus vertragsgemäßer Gebrauch des Taxis sein. Weitergehende Ver - schmut zungen wie Erbrechen gehen jedoch wegen der zumindest vorüberge - henden mangelnden Nutzbarkeit des Taxis weit darüber hinaus und bedürfen eines erhöhten Entgeltes, ggf. auch Schadenersatz wegen Nutzungsausfall. Fundstelle: BZP-Report 2006 H. 2 S. 42

VI. Entscheidungen von Arbeits- und Sozialgerichten

BSG B 1 KR 9/11 R SGB V §§ 60 Abs. 1 Satz 3, 133 Abs. 1 Satz 413.12.2011 Taxiunternehmen können den im Rahmenvertrag mit Krankenkassen vereinbar- ten Preis grundsätzlich auch dann verlangen, wenn die Krankenkassen einen günstigeren Anbieter gefunden haben. Fundstelle: AR 21/2012 v. 12.07.2012

LSG Hessen L 8 KR 27/13 B ER SGB V § 13327.03.2014 Die in Versorgungsstruktur-Verträgen zwischen Krankenkassen und Taxenge- werbe vereinbarten Vergütungen haben nicht die Rechtsqualität von Gebühren-

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

ordnungen. Bestehende Verträge zwischen Kassen und Leistungserbringern mit höheren Preisen werden aber von Verträgen zwischen Kassen und Dritten mit niedrigeren Preisen nicht berührt. Die Höchstpreisregelung in § 133 Abs. 1 Satz 4 SGB V berechtigt die Krankenkassen nicht dazu, eingegangene rahmenvertrag- liche Vergütungsverpflichtungen einseitig einem Vorbehalt günstigerer Vertrags- angebote Dritter zu unterwerfen. Fundstellen: KrV 2014, 32; BZP-Report 2014 H. 4 T 26

LSG Baden-Württemberg L 4 KR 5892/09 SGB V § 6022.07.2011 Ein Taxiunternehmer, der einen Krankentransport durchführt, hat keinen An- spruch auf Vergütung einer Wartezeit, wenn eine solche in der notwendigen ver- tragsärztlichen Verordnung nicht verordnet ist. Da der Arzt die Wartezeit nicht verordnete, ist daraus zu schließen, dass zwingende medizinische Gründe nicht gegeben waren dafür, dass das Taxi, welches den Versicherten von seiner Woh- nung in die Klinik brachte, während der Behandlung wartete, um ihm nach Ende der Behandlung wieder in seine Wohnung zurückzufahren Fundstelle: BZP-Report 2011 H. 8 T 34

SG Dortmund S 34 BA 1/18 ER SGB IV § 7 Abs. 105.02.2018 Mieten Taxifahrer von einer Taxizentrale gegen ein kilometerabhängiges Entgelt die Fahrzeuge und werden sie ansonsten wie festangestellte Fahrer bei der Auf- tragsvergabe und -abwicklung eingesetzt, hat die Taxizentrale für sie auf Grund einer abhängigen Beschäftigung Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten. Für die abhängige Beschäftigung spricht, dass sie weder über eine Konzession noch über ein eigenes Taxi verfügen. Sie sind in den Betriebsablauf der Taxizentrale eingegliedert und unterliegen ebenso wie die festangestellten Mitarbeiter dem Weisungsrecht der Zentrale. Die "Mietfahrer" tragen kein eigenes Unternehmerrisiko. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 3 T 2

BAG 5 AZR 814/14 BGB §§ 138, 611, 612 18.11.2015 Ein Mindestlohn bezeichnet lediglich das Minimum der Vergütung, berücksich- tigt aber nicht die übliche Vergütung dieser Arbeit, worauf gerade die Prüfung der Sittenwidrigkeit abzielt. Kann ein besonders grobes Missverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung festgestellt werden, weil der Wert der Leistung (min- destens) doppelt so hoch ist wie der Wert der Gegenleistung, gestattet dies den tatsächlichen Schluss auf eine verwerfliche Gesinnung des begünstigten Arbeit- gebers. Denn der Arbeitgeber hatte nur die Zeit bezahlt, in der die klagende Bus- begleiterin von Schülern diese auch wegen derer Anwesenheit im Bus tatsächlich auch betreuen und begleiten konnte. Von der Einordnung als vergütungspflich- tige Arbeitszeit werden aber sowohl die Leerfahrten wie auch die Standzeiten des Busses an der Schule und schließlich die sog. Pufferzeiten, dh. die Zeiten, die die Busfahrerin zum rechtzeitigen Erscheinen beim ersten Kind bzw. nachmittags an der Schule im Hinblick auf das zu berücksichtigende Verkehrsaufkommen ein- plante, umfasst. Fundstellen: NZA 2016, 494 = NJW 2016, 2359

ArbG Berlin 41 Ca 12115/16 MiLoG §§ 1, 2, 3; BDSG § 32 Abs. 110.08.2017 1. Standzeiten und sonstige Zeiten, in denen ein Taxifahrer bereit ist, einen Fahr- auftrag auszuführen, sind Arbeitsbereitschaft oder jedenfalls Bereitschafts- dienst, die mindestlohnpflichtig sind. 2. Ein Arbeitnehmer hat seine Arbeitszeit darzulegen und zu beweisen, dabei ge- nügt er seiner primären Darlegungslast, wenn er die vom Arbeitszeiterfas- sungsmodul des Taxameters seines Arbeitgebers erfassten Zeiten, in denen er als verfügbar angemeldet war, vorträgt und behauptet, in dieser Zeit arbeits- bereit gewesen zu sein.

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Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

NEU

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3. Der Arbeitgeber hat dann die sekundäre Darlegungslast darzulegen, dass der Fahrer zwar angemeldet, aber nicht arbeitsbereit war. 4. Für den Nachweis fehlender Arbeitsbereitschaft des Fahrers kann der Arbeit- geber zwar dem Fahrer die Benutzung von Kontrolleinrichtungen vorschreiben, dies aber nur soweit wie Arbeitnehmerdatenschutz nicht verletzt ist. 5. Verlangt der Arbeitgeber vom Taxifahrer, während des Wartens auf Kunden alle drei Minuten eine Signaltaste zu drücken, um seine Arbeitsbereitschaft zu do- kumentieren, so ist dies - wenn überhaupt erforderlich - nicht zumutbar. Fundstellen: BB 2017, 1972; BZP-Report 2017 H. 6 T 2

VII. Entscheidungen von Finanzgerichten

BFH V R 4/15 UStG § § 12 Abs. 2 Nr. 10 lit. b; PBefG §§ 47 Abs. 1, 49 Abs. 4, 51 Abs. 1 Nr. 123.09.2015 Für die Anwendung des ermäßigten Umsatzsteuersatz ist es unbeachtlich, wenn der Unternehmer die begünstige Personenbeförderungsleistung nicht selbst durchführt, sondern durch einen Subunternehmer durchführen lässt. Insbeson- dere muss sie nicht durch den Genehmigungsinhaber mit eigenbetriebenen Taxen erbracht werden. Der im nationalen Recht vorgesehene ermäßigte Steuer- satz für Personenbeförderungsleistungen im Nahverkehr durch Taxen ist europa- rechtskonform und gilt grundsätzlich nicht für entsprechende von Mietwagenun- ternehmern erbrachte Leistungen. Fundstellen: BFHE 251, 444 = BStBl II 2016, 494 = DStR 2016, 122; BZP-Report 2016 H. 2 T 26

BFH XI R 39/10 UStG § 12 Abs. 2 Nr. 10 02.07.2014 Die nationale Regelung zur Anwendung des ermäßigten Steuersatzes auf Perso- nenbeförderungsleistungen im Nahverkehr mit Taxen ist grundsätzlich europa- rechtskonform. Dies gilt auch angesichts des Umstands, dass entsprechende Beförderungsleistungen mit Mietwagen nicht von dieser Vergünstigung erfasst sind, sondern dem Regelsteuersatz unterliegen. Diese Rechtslage kann anders zu beurteilen sein, wenn von einem Mietwagenunternehmer durchgeführte Pa- tientenfahrten auf Sondervereinbarungen beruhen, die auch für Taxiunternehmer gelten. Fundstellen: BFHE 246, 549 = DStR 2014, 2174; AR.Nr. 38 v. 23.10.14, BZP-Report 2014 H. 8 T 26

BFH X B 18/12 EStG § 6 Abs. 1 Nr. 418.04.2013 Taxifahrzeuge können generell (auch) für private Zwecke genutzt werden. Damit handelt es sich typischerweise um Fahrzeuge, die für den Transport von Personen nebst einer gewissen Menge Gepäck und damit für private Zwecke verschiedens- ter Art geeignet sind. Damit gilt der von der Finanzrechtsprechung entwickelte Erfahrungssatz, dass diese Fahrzeuge auch nicht nur vereinzelt und gelegentlich zu privaten Zwecken eingesetzt werden. Dies stellt sich anders nur bei LKW und Zugmaschinen dar. Insofern ist auch dann die 1-Prozent-Regelung anzuwenden, wenn einem Taxiunternehmer neben den Taxen ein weiteres Privatfahrzeug zur Verfügung steht. Dem entgehen kann der Unternehmer nur so, dass er die Mög- lichkeiten der vereinfachten Fahrtenbuchführung nutzt. Fundstelle: BZP-Report 2013 H. 5 T 26

BFH VII R 41/10 SchwarzArbG §§ 3 bis 5 23.10.2012 Die Geschäftsunterlagen einer Taxizentrale, aus denen sich Umfang und Be- schäftigungsdauer der Fahrer der angeschlossenen Taxiunternehmen ergibt, dür- fen von der Zollverwaltung jedenfalls dann eingesehen und geprüft werden, wenn die klagende Taxigenossenschaft so vermittelt, dass jeder Fahrer der ange- schlossenen Taxiunternehmen sich bei Arbeitsaufnahme mit einer PIN-Nummer

79BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

bei der Klägerin anmelden muss. Offenlegen muss die „Taxizentrale“ alle Geschäftsdaten, aus denen sich der Be- trieb eines Taxis durch ein angeschlossenes Unternehmen und der dabei einge- setzte Fahrer sowie die ihm zugeteilten Fahraufträge ergeben, weil sie u.U. Auf- traggeberin im Sinne des Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetzes ist. Der Begriff „Auftraggeber“ in §§ 3 bis 5 SchwarzArbG erfasst nämlich nicht nur jeden, der eine Dienst- oder Werkleistung durch Personen ausführen lässt, die ihm dafür vereinbarungsgemäß zur Verfügung stehen. Auftraggeber ist auch, wem die Steuerung von Personen verbindlich übertragen worden ist, sodass er den kon- kreten Einsatz dieser Personen frei von näheren Weisungen bestimmen kann und dadurch dazu beiträgt, dass gegebenenfalls Schwarzarbeit geleistet beziehungs- weise ermöglicht wird. Die bloße Weitergabe eines Auftrags ohne Verpflichtung des Vermittelten zum Tätigwerden reicht hingegen nicht aus. Fundstellen: BFHE 239/10 = NZA-RR 2013, 148; BZP-Report 2013 H. 1 T 18

BFH V R 68/05 UStG § 12 Abs. 2 Nr. 1019.07.2007 1. Soweit nach dem Umsatzsteuerrecht Taxifahrten unterschiedlich behandelt werden, als Fahrten innerhalb einer Gemeinde unabhängig von der konkreten Fahrtstrecke immer als Nahverkehrsfahrt ermäßigt zu besteuern sind, wäh- rend dies für Taxifahrten außerhalb eine Gemeinde nur dann gilt, wenn die einzelne Fahrt 50 Kilometer nicht überschreitet, ist dies als gesetzgeberische Typisierung verfassungsgemäß.

2. Hin- und Rückfahrt bei Patientenfahrten mit Taxi sind eine einheitliche Be- förderungsleistung, wenn vereinbarungsgemäß die Fahrt nur kurzfristig un- terbrochen wird und der Fahrer auf den Fahrgast wartet („Wartefahrt“). Eine nichteinheitliche Beförderungsleistung liegt vor, wenn das Taxi nicht auf den Fahrgast wartet, sondern später wieder abholt und zum Ausgangspunkt zu- rückbefördert („Doppelfahrt“). Fundstelle: BZP-Report 2007 H. 8 S. 26

FG Hamburg 2 K 238/16 AO §§ 145, 147, 16229.08.2017 Die Erlöse eines Taxiunternehmers können auf der Grundlage der Jahresgesamt- laufleistungen der Taxen geschätzt werden, wobei grundsätzlich die Nettoum- sätze pro Kilometer angesetzt werden können, die sich aus den Gutachten über die wirtschaftliche Lage des Hamburger Taxigewerbes ergeben, die die Freie und Hansestadt Hamburg in Auftrag gegeben hat. Bei einer Schätzung gehen grund- sätzlich Unsicherheiten zu Lasten des Steuerpflichtigen, dessen Aufzeichnungen ungenügend waren. Gibt es eine Bandbreite, innerhalb derer die geschätzte Größe sich realistischer Weise bewegt, so ist grundsätzlich zu Ungunsten des Steuerpflichtigen zu schätzen. Fundstelle: BZP-Report 2018 H. 1 T 2

FG Schleswig-Holstein 4 K 70/14 UStG § 12 Abs. 2 Nr. 10; PBefG § 4715.09.2016 Taxifahrten können auch dann dem ermäßigten Steuersatz unterliegen, wenn das Fahrtziel dem Taxiunternehmer nicht vom Fahrgast persönlich, sondern von einer dritten Person wie einem Reisebüro, mitgeteilt wird. Das Merkmal „vom Fahrgast bestimmt“ ist erfüllt, weil der Auftrag aus der Sphäre des Fahrgastes stammt. Fundstellen: EFG 2017, 69; BZP-Report 2017 H. 1 T 2

FG Hamburg 2 K 281/14 AO §§ 162, 146, 14718.12.2015 Die Gutachten eines Hamburger Sachverständigenbüros über die wirtschaftliche Lage des Hamburger Taxigewerbes bieten eine geeignete Schätzungsgrundlage. Schätzungsunsicherheiten gehen grundsätzlich zu Lasten des Steuerpflichtigen, der seine Aufzeichnungspflichten verletzt hat. Eine Schätzung der Umsatzerlöse

80 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

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muss sich deshalb nicht an dem unteren Rand einer Spannbreite orientieren. Dies gilt insbesondere, wenn die unteren Werte nicht plausibel sind.

FG Düsseldorf 14 K 2436/14 § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 2 EStG 1. Maßgebend für den Begriff "Listenpreis" ist die zum Zeitpunkt der Erstzulas- sung des Fahrzeugs gültige Preisempfehlung des Herstellers, die für den End- verkauf des tatsächlich genutzten Modells auf dem inländischen Neuwagen- markt gilt. Der rechnerische Listenpreis des nach den allgemeinen Preisvorga- ben konfigurierten Fahrzeuges kann dann nicht der für die Anwendung der 1%-Regelung maßgebliche Listenpreis sein, wenn durch den Hersteller selbst ein neuer Listenpreis für bestimmte Modelle oder Modellreihen beworben und am Markt angeboten wird. In diesen Fällen gibt der am Markt bekannt ge- machte Preis die Bemessungsgrundlage für den individuellen Vorteil realitäts- näher wieder. 2. Für die Ermittlung eines als Taxi eingesetzten Fahrzeugs vom Typ Daimler- Benz E 220 CDI kann der "rabattierte Festpreis" aus der zum "Sondermodell Taxi" von der Daimler-Benz AG herausgegebenen Preisliste, die sich an einen anonymen Interessentenkreis richtet und den allgemein am Neuwagenmarkt gültigen Preis für dieses spezielle Modell wiedergibt, maßgeblich sein. Durch den Umstand, dass das "Sondermodell Taxi" nur für einen bestimmten Kun- denkreis bestellbar ist, geht die Listenpreiseigenschaft nicht verloren (nrkr., BFH hat die Revision unter dem Aktenzeichen III R 13/16 zugelassen) Fundstelle: AR. 34/16 v. 13.09.2016

G Baden-Württemberg 1 K 772/15 UStG § 12 Abs. 2 Nr. 10 lit. b; PBefG § 47 Abs. 115.07.2015 Die von einem Unternehmer im Auftrag einer Krankenkasse durchgeführten Kran- kenfahrten unterliegen auch dann dem ermäßigten Steuersatz, wenn der Unter- nehmer keine gültige PBefG-Konzession besitzt und daher einen Subunternehmer mit Konzession zur Durchführung der Krankenfahrten beauftragt hat. Entschei- dend ist für die Steuerermäßigung nach Gesetzeswortlaut die Beförderungsart („Taxenverkehr“) und die Beförderungsstrecke (nicht mehr als 50 Kilometer), nicht aber das Vorliegen einer Genehmigung. Fundstellen: EFG 2016, 78; BZP-Report 2015 H. 7 T 26

FG Hamburg 6 K 206/11 AO § 147 Abs. 111.11.2014 Für ein Taxiunternehmen erfüllen nur die Schichtzettel die Mindestanforderungen aus der Einzelaufzeichnungspflicht. Deren Aufbewahrung als Einnahmeur- sprungsaufzeichnungen ist nur dann nicht erforderlich, wenn die Tageskasse un- mittelbar nach Auszählung in das Kassenbuch mit aneinandergereihte Tages- kassenberichten übertragen wird. Für die Schätzung der Besteuerungsgrundla- gen bei einem Taxiunternehmen ist die Methode, die geschätzte Jahresfahrleis- tung mit einer empirisch begründbaren Größe „Umsatz (netto) pro gefahrenen Kilometer“ zu multiplizieren, sachgerecht. Fundstelle: BZP-Report 2015 H. 1 T 2

FG Hamburg 6 K 90/08 AO § 16218.11.2009 Verstößt der Betreiber eines Taxiunternehmens gegen die Pflicht, sog. Schicht - zettel zu führen und diese aufzubewahren, berechtigt dies die Finanzbehörde zur Schätzung. Dabei kann sich das Finanzamt an der oberen Grenze des Schät - zungsrahmens orientieren, weil der Steuerpflichtige möglicherweise Einkünfte verheimlichen will. Fundstelle: StBW 2010, 213 (LS)

81BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Datum derEntscheidung Aktenzeichen §§ Inhalt Fundstelle(n):

Aktuelle Rechtsprechungsübersicht für das Personenbeförderungsgewerbe

Nr. Datum Bezeichnung

01/17 19.01.17 Frühjahrsveranstaltung des BZP am 21.-23. März 2017 in Berlin hier: Einladung für die Erweiterte Vorstandssitzung am 22. März 2017 – Buchungsfrist für das Tagungshotel Maritim proArte Hotel bis zum 07.02.2017!

02/17 02.02.17 Die neue Taxikarte der Telekom – mit 3 GB oder 5 GB genug Datenvolumen für alle!

03/17 09.02.17 Volkswagen Pkw bietet auch 2017 wieder sehr attraktive Konditionen im Taxi-Programm!

04/17 13.02.17 2017er-Taxi-Produktpalette von Mercedes-Benz ergänzt um attraktive Konditionen

05/17 14.02.17 Attraktive Taxi-/Mietwagen-Produktpalette von Volkswagen Nutzfahrzeuge für das Jahr 2017

06/17 28.02.17 Rechtsprechung: Urteil des OLG Frankfurt am Main vom 02.02.2017 – Az. 6 U 29/16 zu § 39 PBefG: Mit der Gewährung von Rabatten auf den Taxifahrpreis ist myTaxi Anstifterin bezie - hungsweise Gehilfin des Verstoßes der mit ihr vertraglich verbundenen Taxiunternehmer gegen die Tarifpflicht!

07/17 03.03.17 Heft 1/17 des „neuen“ BZP-Reports ist erschienen!

08/17 03.03.17 Frühjahrsveranstaltung des BZP am 21.-23. März 2017 in Berlin hier: Tagesordnung für die Erweiterte Vorstandssitzung am 22. März 2017 sowie Veranstal- tungsablauf

09/17 17.03.17 BZP-Kampagne „Verlässlich ist modern“ nimmt Fahrt auf: Erste Taxen fahren in Berlin – Kam- pagnenshop eröffnet – regionale Workshops gestartet – Zukunftskongress am 21.06.17

10/17 24.03.17 Heft 2/2017 des BZP-Reports ist erschienen!

11/17 03.04.17 Auch in diesem Frühjahr/Sommer bietet A.T.U dem Gewerbe beste Großkunden-Konditionen: Scheibenaustausch 30%, Zubehör 10 % und 15 % auf den Filialpreis bei Reifen und Kom- pletträdern, 20% Nachlass bei Dienstleistungen!

12/17 27.04.17 BMVI-Beirat fordert umfassende Liberalisierung der Taxiregulierung: Gutachten des wissen- schaftlichen Beirats beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur – „Die Chan- cen der Digitalisierung im Taximarkt nutzen: Liberalisieren und Verbraucherschutz stärken“

13/17 10.05.17 Zukunftskongress des BZP am 21. Juni 2017 in Berlin

Kostenfreie Teilnahme - Registrierung unter verlaesslich-ist-modern.taxi

14/17 19.05.17 Uber Black: BGH bestätigt die Berliner Vorentscheidungen grundsätzlich. Er setzt das Verfahren jedoch aus und legt dem EuGH die Frage vor, ob das Verbot gegen die europäische Dienstlei- stungsfreiheit verstößt

15/16 23.05.17 Computerhilfe Business: Soforthilfe der Telekom bei IT-Störungen, die dann greift, wenn man sie braucht!

16/17 23.06.17 Zukunftskongress des BZP am 21.06.2017 in Berlin: Das Taxigewerbe ist bei der Digitalisie- rung bereits ganz weit vorn aufgestellt – Politiker sprechen sich für PBefG-Modernisierung mit Augenmaß aus

17/17 03.07.17 Das Pausenbrot für das gesamte Taxi- und Mietwagengewerbe und seine Freunde

18/17 11.07.17 Neue Grenze bei Kleinbetragsrechnungen: nunmehr bis 250 Euro brutto!

19/17 17.07.17 Bitte um kurzfristige Überprüfung Ihrer Kontaktdaten für unseren Geschäftsbericht 2016/2017

20/17 18.07.17 Das Pausenbrot für das gesamte Taxi- und Mietwagengewerbe und seine Freunde: Nun auch in türkischer Sprache!

82 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Informationsdienst des BZP

Liste Allgemeine Rundschreiben

21/17 19.07.17 Rahmenvertrag des BZP mit der Telekom: Mit der Quartalsaktion im Rahmenvertrag 14578 bis zu 84,99 Euro netto sparen!

22/17 27.07.17 Aktueller Ford-Fiegl Sommerprospekt mit gewohnt interessanten Angeboten

23/17 03.08.17 Die Antworten auf die Wahlprüfsteine des BZP liegen nun vollständig vor: CDU/CSU, SPD, Grüne, Linke und FDP beantworten die wichtigsten Fragestellungen der Taxi- und Mietwagen- branche!

24/17 28.08.17 Gute Nachrichten aus Wolfsburg: Volkswagen Pkw bietet auch dem Taxigewerbe Umweltprä- mien für Altdiesel in Höhe von bis zu 8.000 €!

25/17 29.08.17 Auch Volkswagen Nutzfahrzeuge bietet dem Taxigewerbe hohe Umweltprämien von bis zu 10.000 € bei Verschrottung von Alt-Dieselfahrzeugen!

26/17 05.09.17 Einladung zur BZP-Mitgliederversammlung vom 06. bis 08.11.2017 in Jena Achtung: Die Hotelbuchung muss bis 18. September 2017 erfolgen!

27/17 19.09.17 Das Pausenbrot für das gesamte Taxi- und Mietwagengewerbe und seine Freunde: Ausgabe 2/17 erschienen!

28/17 29.09.17 Zeit für die Umrüstung auf Winterreifen – bei A.T.U mit 15 % Rabatt. Andere Topkonditionen für BZP-Mitglieder: Scheibenaustausch 30%, Zubehör 10 % und 20% Nachlass bei Dienst- leistungen!

29/17 02.10.17 Winterreifen- und Winterkompletträder-Angebote für die Taxikundschaft von Mercedes

30/17 06.10.17 „Falscher Polizeibeamter“-Trick bezieht Taxifahrer ein: Warnmeldung der Landeskriminalämter über neuen Modus Operandi unter Einbeziehung von Taxifahrern als Transporteure/Kuriere

31/17 13.10.17 Attraktive Umwelt-Aktion bei der E-Klasse: Mercedes-Benz fördert das Gewerbe beim Aus- tausch von Gebrauchtwagen durch Gebrauchtwagen-Unterstützung plus Umtauschprämie!

32/17 19.10.17 BZP-Mitgliederversammlung in Jena hier: Tagesordnung für die Mitgliederversammlung am 07. November 2017

33/17 18.10.17 Mercedes-Benz 4-Monatskalender 2018 hier: Kalender kommen ab der KW 43

34/17 24.10.17 BZP-Rahmenvertrag mit der Telekom: Neue informative Webseite und zwei aktuelle Aktionen

35/17 14.11.17 Ford-Fiegl Sonderprospekt Herbst/Winter 2017 als PDF

36/17 14.11.17 W-LAN im Taxi: Ab heute ist das hochinteressante Angebot der Telekom „CarConnect“ zu be- ziehen! Sonderaktion für die Hardware: 1 Euro – gilt bis zum Ende des Jahres!

37/17 16.11.17 Bericht von der BZP-Herbsttagung am 7.11.2017 in Jena: Satzungsänderung eröffnet Weg zu einer stärkeren Präsenz des Bundesverbandes in Berlin. BZP-Präsident Michel Müller und Vorstand Frank Kuhle werden in ihren Ämtern bestätigt. Das Gewerbe bekennt sich zur emis- sionsfreien Mobilität.

38/17 20.11.17 Telekom-Vorweihnachtsaktion für die BZP-Mitglieder

39/17 30.11.17 Sonderkonditionen bei mobile GARANTIE neu aufgelegt: Bis zu 264 Euro Ersparnis für BZP- Mitglieder noch bis Jahresende 2017!

40/17 08.12.17 Krankenbeförderung mit Taxi und Mietwagen im Jahre 2018: Unternehmer- und Patienteninfo- blätter!

41/17 15.12.17 Neuigkeiten aus Rüsselsheim: Opel Insignia jetzt als Taxi!

83BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Liste Allgemeine Rundschreiben

Informationsdienst des BZP

Nr. Datum Bezeichnung

Auch im 2018 gibt die Konjunktur in der BundesrepublikDeutschland ein außerordentlich erfreuliches Bild abund trotzt weiterhin allen globalen wirtschaftlichen undpolitischen Wirrungen erfolgreich. Leistungsbilanzüber-schüsse auf Rekordniveau und die niedrigste Arbeits -losenquote seit der Wiedervereinigung runden grund-sätzlich positive Rahmenbedingungen ab.

Leider profitiert das Taxi- und Mietwagengewerbe hi-ervon allenfalls gering, die in der Vergangenheit eigentlichsehr konjunktursensible Branche konnte in den letztenJahren keine nachhaltige Nachfragesteigerung verzeichnen,vielmehr verharren die Fahrgastzahlen seit 2011 aufweit gehend konstantem, eher niedrigem Niveau. Hinzukommen „neue Anbieter“, die sich mit der enormen Fi-nanzmacht von Konzernen die Rosinen aus dem Mobili -tätsmarkt picken wollen und dabei teilweise im Graube -reich des gesetzlichen Ordnungsrahmens operieren,vereinzelt ihn aber auch vorsätzlich ganz ignorieren.

Auf der positiven Seite ist festzuhalten, dass die Ein-führung des gesetzlichen Mindestlohnes zum 1.1.2015nicht die ursprünglich befürchteten, verheerendenAuswirkungen auf die Branche hatte. Die Unternehmerhaben reagiert und setzen Fahrzeuge wie Fahrpersonalvermehrt bedarfsgerecht ein. Die durch den Mindestlohn

verursachten Kostensteigerungen konnten meistensdurch Tariferhöhungen und deutliche Steigerungen beiden Entgelten für Krankenfahrten zumindest teilweisekompensiert werden. Dies hat entscheidend mit dazubeigetragen, dass der ganz große Arbeitsplatz-Abbauausgeblieben ist, obwohl sich viele Betriebe gerade vonden im Verhältnis besonders teuer gewordenen Minijobberntrennen mussten.

Das ganze Ausmaß der Veränderungen wird aber erstin einigen Jahren richtig erkennbar sein. Bereits jetztmuss allerdings festgestellt werden, dass die Taxiver-sorgung in Städten aufgrund der Steigerungen der Ein-satzkosten durch den Mindestlohn zumindest in denSchwachlastzeiten problematischer wird. In einigenländ lichen Regionen haben sich die Betriebe ganz zu -rückgezogen oder bieten nur noch eine eingeschränkteBedienung an.

Allerdings ist unser selbstfahrender Unternehmer inder Musterkalkulation vom Mindestlohn am wenigstenbetroffen. Die Berechnung zeigt aber auch, dass selbstbei Jahresumsätzen von gut 50.000 € und allem unter -nehmerischen Fleiß und Risiko nach allen Kosten geradeeinmal ein monatliches Einkommen von weniger als1.300 € für den Unternehmer zu erwirtschaften ist.

84 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Erläuterungen zur wirtschaftlichen Lage

Ertragsberechnung eines Taxibetriebes in München

Stand 01.10.2018 • Alle Angaben netto in Euro • Angaben für Einschichtbetrieb am Beispiel der Stadt München

1995 2005 2010 2012 2015 2016 2017 2018 Verhältnis 95 - 18

Einnahmen 29.867 35.278 40.136 42.454 45.835 48.090 48.841 48.598 + 62,7 %

Fixe Kosten 13.733 15.065 15.720 16.431 15.862 16.254 16.301 16.350 + 19,1 %

Variable Kosten 3.575 5.273 6.343 7.427 6.572 6.121 6.418 6.797 + 90,1 %

Rentenversicherung 18,6 % 19,5 % 19,9 % 19,9 % 18,7 % 18,7 % 18,7 % 18,6 %

Krankenversicherung 17,4 % 17,4 % 14,9 % 15,5 % 15,4 % 15,6 % 15,6 % 15,5 %

Pflegeversicherung 1 % 1,7 % 1,95 % 1,95 % 2,35 % 2,35 % 2,55 % 2,55 %

Summe o.g. Versicherungen 5.756 8.390 8.799 9.102 9.521 9.803 9.867 10.226 + 77,7 %

zu versteuerndes Einkommen 6.800 6.550 9.274 9.494 13.880 15.912 16.255 15.225 + 123,9 %

monatliches Einkommen 567 546 773 791 1.157 1.326 1.355 1.269 + 123,9 %

Anschaffungskosten Fahrzeug* 22.260 30.487 31.130 31.775 33.255 33.740 33.920 34.170 + 53,5 %

Gewinn aus Gewerbebetrieb 12.557 14.940 18.073 18.596 23.401 25.715 26.122 25.451 + 102,7 %

(mit Krankentagegeldanspruch)**

* 1991-1996: DB W 124 200 D, 1997 - 1998: DB W 210 E 220 D, ab 1999 DB W210 E 200 CDI, ab 2003 DB W 211 E 200 CDI (ab 2005 mit DPF), ab 2006 DB W 211 E 200 CDI „Das Taxi“, ab 2009 DB W 212 E 200 CDI „Das Taxi“, ab 2014 DB W 212 E 200 Blue Tec „Das Taxi“, ab 2016 DB W 213 E 200 d „Das Taxi“. ** bis 2009 AOK, ab 2010 TKK mit zusätzlichem Wahltarif

Entsprechend höher müssen die Umsätze bei Person-aleinsatz sein, um langfristig erfolgreich wirtschaftenzu können.

Etwas Luft zum Atmen verschaffen die weiterhin ge -mäßigten Dieselpreise. Allerdings werden deren Auswirkun-gen gerne überschätzt, die tatsächliche jährliche Ent-lastung gegenüber der Hochpreisphase im Jahr 2012beträgt bei unserer Kalkulation gerade einmal 825 €und damit 3,6 % an den Gesamtkosten, bei mehrschichtig

eingesetzten Fahrzeugen beträgt diese Ersparnis vielleicht2 %. Der leichte Vorteil bei den variablen Koste wirdaber wird aber durch die langfristig stetig steigendenFixkosten wieder aufgefressen, das insgesamt hoheKostenniveau für das Gewerbe wird nicht nachhaltiggedämpft.

In der Gesamtbetrachtung kann ein weiterhin stabilesFahrtenaufkommen zugrunde gelegt werden. Selbst diedeutlichen Tarifsteigerungen in 2015 haben bei Gesamt-

85BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Erläuterungen zur wirtschaftlichen Lage

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Einnahmen eines Taxibetriebes 1995 bis 2018

Stand 01.10 2018 • Angaben für Einschichtbetrieb am Beispiel der Stadt München

1995 2005 2010 2012 2015 2016 2017 2018 Verhältnis 95 - 18

Kilometerleistung 34.360 35.950 39.400 40.200 40.200 40.200 40.200 40.000 + 16,4 %

Bruttoumsatz pro Kilometer 0,93 1,05 1,09 1,13 1,22 1,28 1,30 1,30 + 39,8 %

Bruttoeinnahmen 31.974 37.748 42.946 45.426 49.044 51.456 52.260 52.000 + 62,6 %

Fixe Kosten des Taxigewerbes 1995 bis 2018

Stand 01.10 2018 • Alle Angaben netto in Euro • Angaben für Einschichtbetrieb am Beispiel der Stadt München

1995 2005 2010 2012 2015 2016 2017 2018 Verhältnis 95 - 18

Abschreibung AfA1 4.452 5.081 5.188 5.296 5.543 5.623 5.653 5.695 + 27,9 %

Kapitalzins 603 1.189 931 950 994 1.009 1.014 1.022 + 69,4 %

Zinssatz für Kfz.-Finanzierung 2,9 % 3,9 % 2,99 % 2,99 % 2,99 % 2,99 % 2,99 % 2,99 %

Kraftfahrzeugsteuer 379 379 340 340 340 340 340 340 - 10,2 %

Kfz.-Haftpflicht (100%) 3.270 2.4562 3.3142 3.3622 3.3142 3.3142 3.3142 3.3142 + 1,3 %

Vollkasko (500 Euro SB) 2.222 1.985 2.059 2.400 1.529 1.743 1.743 1.743 - 21,5 %

Garagenmiete 429 660 720 780 840 900 900 900 + 109,8 %

Rechtschutzversicherung 104 130 183 227 183 183 183 153 + 47,1 %

Eichgebühren 30 53 53 53 77 77 77 77 + 156,7 %

TÜV - BOKraft 35 43 53 64 68 70 72 70 + 100,0 %

Berufsgenossenschaft 412 389 368 368 353 387 387 387 - 6,1 %

Gebühren Funk/Telefon 571 1.016 1.016 1.016 1.016 1.016 1.016 1.016 + 77,9 %

Verbandsbeitrag 61 72 03 03 03 03 03 03 - 100 %

Telefonie 307 368 420 400 400 400 400 360 + 17,3 %

Jahresabschluss o. Buchführung 409 600 600 650 680 680 680 720 + 76,0 %

Allg. Verwaltungskosten 358 450 450 490 490 490 490 500 + 39,7 %

Standplatzgebühren 72 175 03 03 03 03 03 03 - 100 %

Abgasuntersuchung 20 20 25 35 35 22 22 53 +165 %

1 vor 2003 5 Jahre Afa, ab 2003 6 Jahre AfA • 2ab 2003 mit 1.000 Euro SB • 3Inklusivleistung der Taxi-München eG

betrachtung nicht zu den befürchteten Rückgängen beiden Fahrgastzahlen geführt. Auch wenn es hier durchausregionale Unterschiede gab, lag der deutschlandweiteFahrtenrückgang 2015 bei unter einem Prozent. Auchbei unserem Musterunternehmer in München wurdedes halb die gleiche Kilometerleistung angesetzt, beigleichzeitig durch die Tariferhöhung zum 1.3.2016deutlich gestiegenem Bruttoumsatz pro Kilometer. Derfür 2018 reduzierte Kilometeransatz erklärt sich mitersten Auswirkungen von steigenden Zulassungen vonMietwagen im Münchener Umland, die unter Umgehunggesetzlicher Vorgaben wie der Rückkehrpflicht Uber-Aufträge im Münchener Stadtgebiet bedienen.

Bitte beachten Sie: Die nachstehenden Kostenkalku-lation basiert auf einem in der Großstadt Münchentätigen sogenannten Einschichtbetrieb, in dem der

Unternehmer selbst fährt und keinen Fahrer einsetzt.Sie ist daher insbesondere seit Einführung des gesetz -lichen Mindestlohnes nicht auf Betriebe mit Personal -einsatz übertragbar. Für eine Kostenkalkulation solcherBetriebe empfehlen wir den auf www.bzp.org verfüg-baren Tarifanhebungsrechner des BZP.

Bitte beachten Sie weiter: Wegen der hohen Dichtevon Standplätzen mit Direktrufsäulen und bis dahinnur einer Zentrale in München wurde bei den Berechnungenbis 2000 von einem im bundesweiten Vergleich sehrgeringen Leerfahrtenanteil von rund einem Drittel aus-gegangen. Ab den Berechnungen für 2001 wurde einLeerfahrtenanteil von 40 % angesetzt, um derzunehmenden Anzahl von Bestellfahrten mit längerenAnfahrtswegen gerecht zu werden.

86 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Erläuterungen zur wirtschaftlichen LageVariable Kosten des Taxigewerbes 1995 bis 2018

Stand 01.10.2018 • Alle Angaben netto in Euro • Angaben für Einschichtbetrieb am Beispiel der Stadt München

1995 2005 2010 2012 2015 2016 2017 2018 Verhältnis 95 - 18

Treibstoffkosten (10 l Diesel/100 km) 1.686 3.200 4.019 5.065 4.060 3.578 3.859 4.240 + 151,4 %

Durchschnittlicher Dieselpreis 0,49 0,98 1,02 1,26 1,01 0,89 0,96 1,06 + 116,3 %

1 Satz Reifen 266 383 444 440 450 464 464 456 + 71,4 %

Wartung und Reparaturen 1.093 1.143 1.288 1.315 1.455 1.455 1.471 1.464 + 33,9 %

Euro pro 100 km 3,18 3,18 3,27 3,27 3,54 3,62 3,62 3,66

Motoröl (0,5 l / 1.000 km) 121 81 183 187 187 187 187 200 + 65,3 %

Ölkosten Euro pro Liter 3,53 4,50 9,29 9,29 9,29 9,29 9,29 10,00

Wagenpflege 409 409 409 420 420 437 437 437 + 6,8 %

vor 2000: 1 l/1.000 km

Anschaffungskosten des Taxigewerbes 1995 bis 2018

Stand 01.10.2018 • Alle Angaben netto in Euro • Angaben für Einschichtbetrieb (Beispiel München)

1995 2005 2010 2012 2015 2016 2017 2018 Verhältnis 95 - 18

Mercedes 200 D (1995) - E 200 d (2017) 21.934 30.950 28.540 29.100 29.900 30.500 30.680 30.930 + 41,0 %

Taxi-Paket 6391 9952 (0)5 (0)5 (0)5 (0)5 (0)5 (0)5

Automatikgetriebe 1.319 1.790 (0)5 (0)5 (0)5 (0)5 (0)5 (0)5

Rabatt 2.278 3.9293 8.7706 9.5606 9.6206 8.6156 10.2356 10.2356 + 349,3 %

Überführung + Zulassung 284 383 557 557 700 800 800 800 + 181,7 %

Funkgerät 777 690 1.6057 1.6057 2.0558 2.0558 2.0558 2.0558 + 106,6 %

Taxameter 608 455 285 365 385 385 385 385 - 36,7 %

Dachzeichen4 90 148 143 148 215 09 09 09

1 Ausweitung des Taxi-Paketes • 2 Beim MB 200 CDI aufgrund Sonderaktion in den Jahren 2004/2005 kostenlos, deshalb in der Kalkulation unberücksichtigt • 3 ohne Berücksichtigung von Sonderaktionen 4 1997 - 2015 mit stillem Alarm • 5 Ab 2006 Sondermodell „Das Taxi“, Ausstattungspaket beinhaltet u.A. Taxivorrüstung und Automatikgetriebe • 6 Gegenüber dem kalkulatorischen Listenpreis eines ent-sprechend ausgestatteten Serienfahrzeuges • 7 Analoges Funkgerät + GPRS-Datenfunkeinheit • 8 neues Datenfunksystem • 9 ab 2015 Teil des Taxipaketes

Bei jeweiligen Wirtschaftlichkeitsberechnungen mussdie regionale Nachfragesituation neben individuellenKostenstrukturmerkmalen eines Betriebes genausoberücksichtigt werden wie der Umstand, dass die Un-terscheidung zwischen Ein- und Mehrwagenbetriebenund insbesondere auch der Einsatz von Fahrpersonalerhebliche Auswirkungen auf die Ergebnisse haben,was sich durch die Einführung des gesetzlichen Min-destlohns zum 1.1.2015 und dessen nachfolgende Er-höhungen abermals deutlich verschärft. Darüber hinausist die nachfolgende Kalkulation auch nicht geeignet,die teilweise sehr erheblichen Unterschiede in der Er-tragssituation zwischen städtischen und ländlichenRegionen mit anderen tariflichen und geografischenStrukturen deutlich zu machen. In ländlichen Gebietenist bspw. von einem Besetztfahrtenanteil von unter 50% und dem Überwiegen von Familienbetrieben auszuge-hen, während die städtischen Unternehmen durch dieZentralenanbindung geprägt sind. So kann es selbstinnerhalb von Städten zu erheblichen Differenzen beiansonsten vergleichbaren Betrieben kommen: Konkurrierenhier mehrere Zentralen, werden die bei einer kleinerenZentrale organisierten Unternehmen aufgrund der gerin-geren Fahrzeugdichte in aller Regel einen höheren Leer-fahrtenanteil haben. Diese mannigfaltigen Faktorenmüssen bei jeder realistischen Ertragsberechnungbeachtet werden!

Zurück zur Ertragsberechnung für das Jahr 2018:wie bereits dargestellt, wird in der Kalkulation ein weit-gehend stabiles Fahrtenaufkommen und damit ein seit2012 fast unveränderter Kilometeransatz zu Grundegelegt. Dieses absolut ziemlich niedrige Fahrtenaufkom-men geht mit einem weiterhin hohen Kostendruck aufdas Gewerbe einher. Zwar bleiben die Steigerungen,auch durch regelmäßige Aktionen der Automobilindustriegebremst, weiterhin in einem überschaubaren Rahmen.Jedoch belasten hohe Einzelpositionen wie z.B. die Kfz-Versicherungsprämien die Unternehmen stark, die ak-tuellen Ersparnisse durch niedrige Kraftstoffpreise ent-lasten dabei nicht nachhaltig. Die durch den Mindestlohndeutlich gestiegenen Personalkosten bleiben bei dieserBerechnung sogar völlig außen vor.

Der vorliegenden Kalkulation unseres selbstfahrendenMusterunternehmers wurde zugrunde gelegt, dass dieseraufgrund der schlechten Ertragslage ab 2001 zu längeren

Einsatzzeiten gezwungen ist, um die Kosten abzudecken.Hierdurch ist die Kilometerleistung selbst in Jahren all-gemeinen Fahrteneinbruchs – also vor Allem 2001 und2002, aber auch 2009 – gestiegen, gleichzeitig kam eszu längeren Anfahrtswegen und damit einem höherenLeerfahrtenanteil. Im Jahr 2003 reagierte unser Musterun-ternehmer auf die verschlechterte Ertragslage erstmalsmit einer längeren Haltedauer seines Fahrzeuges, diesich in der von 5 auf 6 Jahre verlängerten Afa wider-spiegelt. Zudem nutzt er die Option, seine Kfz-Haftpflicht-Prämien durch Vereinbarung einer Selbstbeteiligungdeutlich zu senken. Tariferhöhungen in den Jahren 2003,2006, 2010, 2013 und zuletzt 2016 führten jeweils zugestiegenen Bruttoumsätzen pro Kilometer.

Bitte beachten Sie weiter, dass einige kalkulatorischenKosten in der Praxis häufig gar nicht oder nicht in derzugrunde gelegten Höhe anfallen, weil sie z.B. durchEigenleistung oder Eigentumsnutzung nicht entstehenoder wegfallen. Auch Schadenfreiheitsrabatte bei Ver-sicherungen finden ebenso wenig Berücksichtigung inder Kalkulation wie der evtl. Wiederverkaufswert desFahrzeuges.

In der Gesamtschau muss angesichts von realistischenErträgen im Bereich von monatlich noch nicht einmal1.300 Euro für den zeit- und kräftezehrenden Einsatzals Unternehmer mit nicht unerheblichen Risiken eineweiterhin kritische Ertragslage festgestellt werden, diesich in den Unternehmen mit Personaleinsatz durchden Mindestlohn sogar deutlich verschärft hat. In denRegionen, in denen die Umsätze das Bezahlen des Min-destlohnes auf Dauer nicht ermöglichen, werden Angeboteund damit Arbeitsplätze mittelfristig verschwinden. Dasteilweise letzte öffentliche Verkehrsangebot „Taxi“ drohtvielerorts auszusterben.

Die aufgeführten Veränderungen in den Rahmenbe-dingungen wie der Mindestlohn sowie auch neue Wet-tbewerber erfordern, dass sich die Taxibranche teilweiseneu aufstellt. Bei diesem Krafttakt ist das Gewerbezwingend auf Rahmenbedingungen angewiesen, dieeinen fairen Wettbewerb sicherstellen. Nicht nur zwischenden traditionell konkurrierenden Verkehrsformen Taxiund Mietwagen, sondern vor allem auch im Hinblickauf neue Herausforderer auf dem Verkehrsmarkt.

87BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Erläuterungen zur wirtschaftlichen Lage

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

88 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Kostenentwicklung Kfz 2015 zu 2016Entnommen:

„Verkehr in Zahlen 2017/2018“.

Bundesministerium für Verkehr

und digitale Infrastruktur

Relative Veränderungen

gegenüber den entsprechenden

Vorjahresergebnissen.

Kostenentwicklung

2014-2015

Kostenentwicklung

2015-2016

89BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Stadt Grundpreis km-Preis Wartezeit Zuschlag Sondertarife

Berlin 3,90bis 7 km 2,00/kmab 7 km 1,50/km

1 Min. freiab 2. Min.30,00/Std.

Bargeldloszahlung1,50

Großraumfahrzeugab 5 Personen

5,00Flughafenzuschlag

(Tegel) 0,50

Kurzstrecke 5,00 für max. 2 km

Dortmund6-22 Uhr3,50

22-6 Uhr 4,00*

6-22 Uhr 22-6 Uhr*1. km: 2,10 2,25ab 2. km: 1,60 1,75

27/Std.6-22 Uhr*

30/Std.

mehr als 4 Pers. sowie

bestellte Kombis5,10

Duisburgincl. 1,5 km

und 9,2 Min.bzw. 9,7 Min.5,50

Großraum 11,40

2,00 22-6 Uhr: 2,10

19,50/Std.

Tier 2,00 ausg. Blindenhund

Kreditkartenzahlung2,00

EC-Kartenzahlung1,00

Dresden 3,905-20 Uhr 0-3 km: 2,205-20 Uhr ab 4 km: 1,80

20-5 Uhr 0-3 km: 2,20*20-5 Uhr ab 4 km: 2,00*

bis 2 Min. 8,50/Std.ab 3. Min 24,00/Std.

Großraumtaximehr als 4 Pers.

5,00

Essen 4,006 - 22 Uhr 2,00 22 - 6 Uhr* 2,10

bis 3 Min.: 20,00/Std.ab 4. Min.: 30,00/Std.

Großraumfahrzeug/ Kombifahrzeug 5,00 Bargeldloszahlung

1,50

Frankfurt 3,50 die ersten 15 km je 2,00 ab dem 16. km je 1,75 33,00/Std.

Großraum-fahrzeug

ab 5. Person + 7,00 Zuschlag6 Personen + 8,007 Personen + 9,008 Personen + 10,00

Stadtrundfahrt mit geprüftem Taxi-GästeführerStandardtour: 78.-

+ Transfer Airport-City: 90.-+ retour: 105.-

Hamburg3,50

7-10 h/16-19 h4,20

7-10 h 16-19 h2,45 (0-4 km) 2,502,20 (5-9 km) 2,301,50 ab 10 km 1,60

1. Min. freiab 2. Min30,00/Std.

Großraumfahrzeug ab 5 Personen

6,00

Köln 3,50 bis 7 km 1,90ab 8. km 1,70 30,00/Std.

Großraumfahrzeugab 5. Person

6,00Kreditkartenzuschlag

1,00

StadtrundfahrtenGr. Tour: 80Kl. Tour: 50

Leipzig 3,505-20 Uhr 2,50ab 3. km 1,80ab 11. km 1,70

20-5* Uhr 2,70ab 3. km 2,00ab 11. km 1,80

25,00/Std.Großraumfahrzeug

ab 5 Pers. 7,00 Zuschlag

Magdeburg 3,501.-2. km: 2,50ab 3. km: 1,90

24,00/Std.Großraumfahrzeug ab 5 Pers. 8,00je Koffer 40 CentTier 1,60 Cent

München 3,700-5 km: 1,905-10 km: 1,70ab 10. km: 1,60

28,00/Std.Bestellung 1,20Koffer 60 Cent Tiere 60 Cent

ausg. Blindenhundemehr als 4 Pers.: 6,00

Transfer Messe-Flughafen

63,00

Rostock2,90 (6-22 Uhr)

3,00 (22-6 Uhr)

6-22 Uhr 0 - 1 km: 3,002 - 3 km: 2,40 ab 4. km: 1,60

22-6 Uhr 0 - 1 km: 3,102 - 3 km: 2,60 ab 4. km: 1,70

35,00/Std.

Großraumfahrzeugoder Kombifahrzeugab 4 Per.: 5,00 Bei Bestellung

*) sowie an Sonn- und Feiertagen

Taxitarife deutscher Großstädte

Taxitarife im Vergleich

Alle Angaben in EuroEine Auswahl weiterer Tarife finden Sie unter www.bzp.org

seit

01.07.2015

16.01.2015

01.09.2017

15.12.2014

09.01.2015

13.01.2016

01.06.2017

08.07.2015

07.01.2015

01.12.2014

01.03.2016

01.06.2017

90 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Entwicklung der Taxizahlen

Anzahl der Taxen zwischen 1960 und 2016Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016

Baden-Württemberg 802 2.110 3.467 3.784 3.750 3.943 3.878 3.937 3.910 4.448 + 13,8 %

Bayern 1.480 4.457 5.718 6.449 7.000 6.854 7.352 7.636 8.021 7.880 – 1,8 %

Berlin 1.172 4.241 5.0617 7.069 6.945 6.909 6.468 7.065 7.397 8.313 + 12,4 %

Brandenburg 1.498 1.341 1.272 1.185 1.689 1.332 1.345 + 1,0 %

Bremen 413 581 771 755 757 561 693 569 668 640 – 4,2 %

Hamburg 1.925 3.388 3.719 3.627 3.843 4.014 3.486 3.377 3.528 3.138 – 11,1 %

Hessen 1.099 1.796 3.059 3.577 3.893 4.093 3.611 4.003 4.017 4.106 + 2,2 %

Mecklenb.-Vorpom.* 1.226 1.055 1.042 1.066 989 853 1.010 + 18,4 %

Niedersachsen 461 1.360 3.101 3.734 3.955 4.409 4.303 2.880 4.462 4.423 – 0,9 %

Nordrhein-Westfalen 1.402 4.117 10.195 10.959 11.517 11.596 9.974 10.067 11.229 10.092 – 10,1 %

Rheinland-Pfalz 423 557 1.095 1.208 1.243 1.282 1.294 1.478 1.480 1.549 + 4,7 %

Saarland 102 210 632 588 625 573 559 467 471 499 + 5,9 %

Sachsen 3.702 2.853 2.738 2.633 2.392 2.521 2.511 – 0,4 %

Sachsen-Anhalt 1.423 1.345 1.178 1.080 1.102 1.111 1.046 – 5,9 %

Schleswig-Holstein 202 457 1.233 1.144 1.395 1.673 1.657 1.600 1.815 1.582 – 12,8 %

Thüringen 1.610 1.020 893 788 741 739 720 – 2,6 %

Bundesgebiet ges. 9.481 23.274 38.051 52.353 52.537 53.030 50.027 49.992 53.554 53.302 – 0,5 %

Veränderung2012 - 2016

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

91BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Entwicklung der Mietwagenzahlen

Anzahl der Mietwagen zwischen 1960 und 2016Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016

Baden-Württemberg 2.199 1.806 2.931 3.364 2.858 2.989 3.207 3.926 4.215 4.819 + 14,3 %

Bayern 2.443 2.814 2.477 3.012 2.624 3.039 3.452 4.042 4.682 5.316 + 13,5 %

Berlin 201 655 303 586 432 764 880 1.323 1.537 1.593 + 3,6 %

Brandenburg 91 641 981 1.246 1.304 1.909 2.347 + 22,9 %

Bremen 154 211 75 140 82 40 44 83 124 158 + 27,4 %

Hamburg 170 104 138 126 123 168 203 298 325 380 + 16,9 %

Hessen 1.406 1.628 1.541 1.920 1.495 2.240 2.494 3.238 3.648 4.234 + 16,1 %

Mecklenb.-Vorpom.* 101 211 342 516 771 800 1.116 + 39,5 %

Niedersachsen 3.139 2.537 3.027 2.580 2.712 2.966 3.067 2.530 3.698 3.710 + 0,3 %

Nordrhein-Westfalen 3.625 5.427 4.282 4.699 4.145 4.592 5.305 6.131 7.922 8.493 + 7,2 %

Rheinland-Pfalz 1.009 1.069 1.882 1.767 1.166 1.132 1.310 1.642 1.562 1.627 + 4,2 %

Saarland 291 287 349 337 181 245 293 247 281 308 + 9,6 %

Sachsen 264 746 1.357 1.593 1.895 2.403 2.578 + 7,3 %

Sachsen-Anhalt 260 418 686 855 1.065 1.274 1.414 + 11,0 %

Schleswig-Holstein 889 709 644 727 633 636 572 563 520 451 – 13,3 %

Thüringen 102 470 665 743 840 1.055 1.049 – 0,6 %

Bundesgebiet ges. 15.526 17.262 17.649 20.076 18.937 22.842 25.780 29.898 35.955 39.593 + 10,1 %

Veränderung2012 - 2016

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

92 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Entwicklung der Anzahl der Fahrzeuge mit „Mischkonzession“

© Michael Linke

Anzahl der Fahrzeuge mit Mischkonzessionen zwischen 1960 und 2016

Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016

Baden-Württemberg 370 476 437 399 575 592 548 663 712 684 – 3,9 %

Bayern 745 891 1.014 914 792 832 697 621 491 421 – 14,3 %

Berlin - - - - - - - - - - 0,0 %

Brandenburg - - - 75 102 127 146 196 230 216 – 6,1 %

Bremen - - - - - - - - - - 0,0 %

Hamburg - - - - - - - - - - 0,0 %

Hessen 163 268 285 374 227 233 254 248 243 205 – 15,6 %

Mecklenb.-Vorpom.* - - - - - 13 34 2 2 2 0,0 %

Niedersachsen 303 587 527 341 373 252 243 269 241 220 – 8,7 %

Nordrhein-Westfalen 365 722 256 89 115 244 235 34 25 14 – 44,0 %

Rheinland-Pfalz 204 304 93 82 148 105 63 45 77 150 + 94,8 %

Saarland 8 16 9 32 30 20 18 18 17 19 + 11,8 %

Sachsen - - - 265 267 301 343 300 271 243 – 10,3 %

Sachsen-Anhalt - - - 232 295 350 289 227 204 307 + 50,5 %

Schleswig-Holstein 140 414 180 325 441 555 442 480 491 380 – 22,6 %

Thüringen - - - 196 248 257 257 284 287 226 – 21,3 %

Bundesgebiet ges. 2.298 3.678 2.801 3.324 3.626 3.902 3.537 3.387 3.291 3.087 – 6,3 %

Veränderung2012 - 2016

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

93BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Strukturdaten Taxi und Mietwagen

Erläuterung: In Großstädten nähert sich die Pkw-Dichte auf zwei Personen pro privatem Pkw. Die „Taxi-Dichte“schwankt erheblich zwischen 436 Einwohnern pro Taxi in Frankfurt und 1.165 Einwohnern pro Taxi in Dresden.Regionale Beson der heiten wie Tourismus, Messen, Verkehrs flughäfen und Bevölkerungskaufkraft tragen erheblichzum Bedarf an Taxis/Mietwagen in den einzelnen Städten bei. Die Taxizahlen nehmen tendeziell ab, die Miet wagen -zahlen in fast allen Großstädten zu. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass Mietwagen aus den Umlandgemeindenund Transferdienste an den Flughäfen zum Teil erheblich in den Ver kehrs markt der o. g. Städte einwirken!

Exemplarische Daten zur Personenbeförderung mit Pkw in GroßstädtenEigene Erhebungen des BZP – Stand Okt. 2018

Einwohner Pkw gesamt Einw. pro Pkw Taxis Einw./Taxi Mietwagen Einw. pro Taxi/Mietw.

Berlin 3.723.914 1.202.892 3,09 8.138 458 2.185 361

Dortmund 590.000 282.290 2,09 580 1.017 264 699

Düsseldorf 637.704 307.571 2,07 1.275 500 458 368

Dresden 551.072 224.893 2,45 473 1.165 165 864

Essen 583.393 285.071 2,05 508 1.060 183 844

Frankfurt 746.878 333.768 2,24 1.712 436 397 354

Hamburg 1.830.584 783.255 2,34 3.171 577 378 516

Köln 1.080.394 480.332 2,25 1.184 912 545 625

Leipzig 591.686 223.734 2,64 622 951 220 702

Saarbrücken 183.050 105.857 1,73 218 840 55 670

München 1.526.056 727.179 2,10 3.336 457 445 404

Rostock 208.409 83.609 2,49 188 1.109 97 731

Stuttgart 632.743 301.508 2,01 686 922 96 809

Grunddaten der gewerblichen Personenbeförderung mit PKWSondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Bundesland Einwohner Taxibetriebe Taxis Einw./Taxi Mietwagenbetr. Mietwagen Mischkonz. Pkw zur Personenbef.

Baden-Württemberg 10.969.301 1.875 4.448 2.466 954 4.819 684 9.951

Bayern 12.976.491 3.840 7.880 1.647 1.421 5.316 421 13.617

Berlin 3.592.059 2.935 8.313 432 328 1.593 - 9.906

Brandenburg 2.494.648 358 1.345 1.855 442 2.347 216 3.908

Bremen 565.719 288 640 884 34 158 - 798

Hamburg 1.820.932 2.106 3.138 580 92 380 - 3.518

Hessen 6.213.088 1.992 4.106 1.513 930 4.234 205 8.545

Mecklenb.-Vorpommern 1.609.601 334 1.010 1.594 230 1.116 2 2.128

Niedersachsen 7.962.523 988 4.423 1.800 689 3.710 220 8.353

Nordrhein-Westfalen 17.894.182 3.745 10.092 1.773 1.487 8.493 14 18.599

Rheinland-Pfalz 4.077.581 538 1.549 2.632 426 1.627 150 3.326

Saarland 996.651 150 499 1.997 59 308 19 826

Sachsen 4.081.783 762 2.511 1.625 543 2.578 243 5.332

Sachsen-Anhalt 2.236.252 211 1.046 2.138 268 1.414 307 2.767

Schleswig-Holstein 2.881.926 636 1.582 1.822 154 451 380 2.413

Thüringen 2.158.128 174 720 2.997 263 1.049 226 1.995

Bundesgebiet gesamt 82.530.865 20.932 53.302 1.548 8.321 39.593 3.087 95.982

94 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Verhältnis Ein- und Mehrwagenunternehmen

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Anzahl der Taxibetriebe mit 1, 2, 3 und mehr TaxenSondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben, Stand Dezember 2016

Land Anzahl Betriebe 1 Taxi 2 Taxis 3 und mehr Taxis

Baden-Württemberg 1.875 1.379 73,5 % 268 14,3 % 227 12,1 %

Bayern 3.840 3.020 78,6 % 399 10,4 % 416 10,8 %

Berlin 2.935 2.374 80,9 % 152 5,2 % 409 13,9 %

Brandenburg 358 246 68,7 % 51 14,2 % 54 15,5 %

Bremen 288 201 69,8 % 45 15,6 % 41 14,2 %

Hamburg 2.106 1.838 87,3 % 113 5,4 % 155 7,4 %

Hessen 1.992 1.562 78,4 % 209 10,5 % 212 10,6 %

Mecklenb.-Vorpommern 334 221 66,2 % 55 16,5 % 58 17,4 %

Niedersachsen 988 503 50,9 % 162 16,4 % 314 31,8 %

Nordrhein-Westfalen 3.745 2.488 66,4 % 571 15,2 % 609 16,3 %

Rheinland-Pfalz 538 374 69,5 % 76 14,1 % 88 16,4 %

Saarland 150 82 54,6 % 33 22,0 % 35 23,3 %

Sachsen 762 513 67,3 % 126 16,5 % 121 15,9 %

Sachsen-Anhalt 211 135 64,0 % 33 15,6 % 40 18,6 %

Schleswig-Holstein 636 358 56,3 % 104 16,4 % 173 27,2 %

Thüringen 174 107 61,5 % 31 17,8 % 36 20,7 %

Bundesgebiet gesamt 20.932 15.401 73,6 % 2.428 11,6 % 2.988 14,3 %

95BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

„Taxidichte“ in den Bundesländern

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Sehr unterschiedlich ist die „Taxidichte“ in den deutschen Bundesländern und Stadtstaaten. Während in Berlineine Taxe von 458 Einwohnern als potentiellen Kunden leben muss, haben die Kollegen in Thüringen ein Po tentialvon 2.997 Einwohnern pro Taxi. Im Bundesdurchschnitt kam im Jahr 2016 ein Taxi auf 1.548 Einwohner.

Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben, Stand Dezember 2016

© Michael Linke

96 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Entwicklung Zahl der UnternehmenAnzahl der Taxiunternehmen zwischen 1960 und 2016Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 Veränderung 2012 - 2016Baden-Württemberg 712 1.663 2.306 2.195 2.139 2.191 1.991 1.860 1.746 1.875 + 7,4 %

Bayern 1.325 3.700 4.499 4.284 4.395 4.146 3.716 3.906 3.972 3.840 – 3.3 %

Berlin 1.136 3.626 3.720 4.227 4.210 3.768 3.284 3.154 3.001 2.935 – 2,2 %

Brandenburg - - - - 690 560 488 495 383 358 – 6,5 %

Bremen 341 541 639 535 448 271 346 328 316 288 – 8,9 %

Hamburg 1.276 2.884 3.064 2.666 2.544 2.248 1.913 2.093 2.150 2.106 – 2,0 %

Hessen 940 1.494 2.296 2.314 2.145 2.169 1.998 2.044 2.028 1.992 – 1,8 %

Mecklenb.-Vorpommern - - - - 689 544* 503 416 323 334 + 3,4 %

Niedersachsen 306 961 1.539 1.336 1.269 1.130 1.058 861 1.008 988 – 2,0 %

Nordrhein-Westfalen 1.049 2.704 5.928 5.330 5.337 4.848 4.622 4.432 4.179 3.745 – 10,4 %

Rheinland-Pfalz 342 494 710 657 648 655 593 585 573 538 – 6,1 %

Saarland 76 90 248 257 220 207 163 164 153 150 – 2,0 %

Sachsen - - - 2.614 1.624 1.374 1.101 1.000 872 762 – 12,6 %

Sachsen-Anhalt - - - - 607 424 307 280 225 211 – 6,2 %

Schleswig-Holstein 118 258 657 564 663 613 566 600 642 636 – 0,9 %

Thüringen - - - 1.139 503 348 233 200 180 174 – 3,3 %

Bundesgebiet gesamt 7.621 18.423 25.606 32.500 28.131 25.496 22.882 22.418 21.751 20.932 – 3,8 %

Anzahl der Mietwagenunternehmen zwischen 1960 und 2016Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016 Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 Veränderung 2012 - 2016Baden-Württemberg 1.808 1.055 886 741 779 879 853 968 1.005 954 – 5,1 %

Bayern 2.081 1.736 1.112 934 905 1.128 1.078 1.267 1.407 1.421 + 1,0 %

Berlin 113 339 103 170 158 226 244 284 305 328 + 7,5 %

Brandenburg - - - - 236 258 346 364 400 442 + 10,5 %

Bremen 117 81 28 3 36 24 29 31 33 34 + 3,0 %

Hamburg 101 35 25 34 47 56 59 54 74 92 + 24,3 %

Hessen 1.067 827 467 476 428 621 632 733 795 930 + 17,0 %

Mecklenb.-Vorpommern* - - - - 41 64 141 214 210 230 + 9,5 %

Niedersachsen 2.126 1.462 986 725 751 719 874 594 753 689 – 8,5 %

Nordrhein-Westfalen 2.612 2.379 1.331 1.136 1.037 1.027 1.140 1.392 1.526 1.487 – 2,6 %

Rheinland-Pfalz 845 686 690 550 472 461 495 468 500 426 – 14,8 %

Saarland 245 145 97 108 43 66 56 65 67 59 – 11,9 %

Sachsen - - - 113 232 420 498 600 631 543 – 13,9 %

Sachsen-Anhalt - - - - 85 183 214 256 270 268 – 0,7 %

Schleswig-Holstein 675 377 296 289 223 256 170 212 163 154 – 5,5 %

Thüringen - - - 33 122 189 226 262 292 264 – 9,6 %

Bundesgebiet gesamt 11.790 9.122 6.021 5.500 5.596 6.577 7.055 7.764 8.431 8.321 – 1,3 %

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

97BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Entwicklung Zahl der Unternehmen

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

Taxi- und Mietwagenunternehmer mit „Mischkonzession“Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 Veränderung 2012 - 2016

Baden-Württemberg 259 396 196 181 251 229 215 221 225 258 + 14,7 %

Bayern 513 615 692 534 417 409 316 286 185 147 – 20,5 %

Berlin 1 32 - - - - - - - - 0,0 %

Brandenburg - - - - 81 95 114 104 142 122 – 14,1 %

Bremen - 16 - - - - - - - - 0,0 %

Hamburg 29 20 - - - - - - - - 0,0 %

Hessen 177 234 113 122 100 113 87 84 87 82 – 5,7 %

Mecklenb.-Vorpom.* - - - - 10 10 2 1 1 3 + 200,0 %

Niedersachsen 290 353 215 129 75 63 97 70 60 48 – 20,0 %

Nordrhein-Westfalen 452 814 120 37 39 32 50 17 14 2 – 85,7 %

Rheinland-Pfalz 138 174 59 50 38 47 35 26 30 16 – 46,7 %

Saarland 16 48 9 16 14 11 9 10 10 11 + 10,0 %

Sachsen - - - 219 197 197 207 176 155 132 – 14,8 %

Sachsen-Anhalt - - - - 141 135 139 121 96 75 – 21,9 %

Schleswig-Holstein 134 271 62 107 120 132 123 108 105 103 – 1,9 %

Thüringen - - - 98 150 141 178 195 183 147 – 19,7 %

Bundesgebiet gesamt 2.009 2.973 1.466 1.850 1.633 1.614 1.572 1.419 1.293 1.146 – 11,4 %

Taxi- und Mietwagenunternehmer ohne „Mischkonzession“Sondererhebung des BMVI, aufbereitete Länderangaben Stand Dezember 2016

Land 1960 1970 1982 1992 1996 2000 2004 2008 2012 2016 Veränderung 2012 - 2016

Baden-Württemberg 221 336 365 322 321 414 361 390 451 437 – 3,1 %

Bayern 104 282 196 261 291 391 489 533 613 642 + 4,7 %

Berlin 6 - - - - - 13 0 52 21 – 59,6 %

Brandenburg - - - - 157 222 203 172 186 224 + 20,4 %

Bremen 13 7 7 12 2 3 8 5 5 9 + 80,0 %

Hamburg 9 12 7 4 - - - 11 15 32 + 113,3 %

Hessen 87 148 203 191 200 292 303 371 349 331 – 5,2 %

Mecklenb.-Vorpom.* - - - - 158 209 199 202 164 229 + 39,6 %

Niedersachsen 148 317 387 405 460 489 511 394 538 595 + 10,6 %

Nordrhein-Westfalen 636 886 937 850 841 963 916 929 984 887 – 9,9 %

Rheinland-Pfalz 63 181 258 231 225 267 199 223 227 220 – 3,1 %

Saarland 72 93 52 98 66 69 74 61 60 54 – 10,0 %

Sachsen - - - 31 313 401 447 436 436 431 – 1,1 %

Sachsen-Anhalt - - - - 162 209 208 215 224 217 – 3,1 %

Schleswig-Holstein 71 111 117 97 117 100 84 66 56 64 + 14,3 %

Thüringen - - - 82 143 194 204 174 168 225 + 33,9 %

Bundesgebiet gesamt 1.430 2.373 2.529 2.700 3.456 4.223 4.219 4.182 4.528 4.618 + 2,0 %

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

* Zahlen 2000 Mecklenburg-Vorpommern geschätzt

98 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

bis 1990 nur alte Bundesländer

bis 1990 nur alte Bundesländer

Beförderte Personen im Taxi- und Mietwagenverkehr

Personenkilometer im Taxi- und Mietwagenverkehr

Ursprungsdaten: „Verkehr in Zahlen“, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.Ab 1996 eigene Schätzungen basierend auf den Angaben von ausgewählten Taxizentralen.

99BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Einnahmen im Taxi- und Mietwagenverkehr

Zahlen über den Taxi- und Mietwagenverkehr

bis 1990 nur alte Bundesländer

Ursprungsdaten: „Verkehr in Zahlen“, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.Ab 1996 eigene Schätzungen basierend auf den Angaben von ausgewählten Taxizentralen.

100 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Der Beruf des Taxi- und Mietwagenfahrers gehörtaufgrund seiner langen Arbeitszeit, aber auch wegender mit dem ständig steigenden Individualverkehr inden Großstädten zwangsläufig verbundenen Hektik zueinem der anstrengendsten Berufe der heutigen Zeit.Leider gehört er auch zu einem der gefährlichsten,Raub überfälle auf Taxifahrerinnen und Taxifahrer gehörenweiterhin zur Tagesordnung.So wurden 2017 wieder 247 Kolleginnen und Kollegen

bei Überfällen und Tätlichkeiten verletzt, im Jahr 2016237 Fahrer und Fahrerinnen. Glücklicherweise waren indiesen Jahren keine ermordeten Kollegen zu beklagen. Auch wenn die Zahl der Tötungsdelikte sinkt und seit

2008 ein Rückgang der Verletztenzahlen verzeichnetwerden kann, wäre eine Entwarnung bei der Sicher-heitslage voreilig: so wurden von 1985 bis 2017insgesamt 85 Taxifahrer und Taxifahrerinnen ermordetund über 10.700 bei Überfällen und Tätlichkeitenverletzt! Hinzu kommt noch eine beachtliche Dunkelzifferdurch Fälle, die von der Statistik der gesetzlichen Un-fallversicherung (Berufsgenossenschaft für Transportund Verkehrswirtschaft, BG Verkehr) nicht erfasst werden.Festzuhalten ist: praktisch täglich wird ein Taxifahrerin Deutschland auch körperlich Opfer eines Überfalls.Die hohe Zahl der ermordeten sowie bei Überfällen

verletzten Taxifahrer und Taxifahrerinnen zeigt vor allem,dass die intensiven Anstrengungen zur Verbesserungder Sicherheitslage im Taxi fortgesetzt werden müssen.

Blinkende Dachzeichen, diverse Verbesserungen in denTaxiausstattungen der Fahrzeughersteller, aber auchÜberfallschutzkameras sind solche Entwicklungen, zudenen die Unternehmen inzwischen greifen können.Absolute Sicherheit im Taxi wird aber wohl Illusion

bleiben. Viele gutgemeinte und ambitionierte Vorschlägewie z.B. die schusssichere Trennscheibe im Fahrzeu-ginnenraum fanden weder bei Taxifahrern noch derKundschaft Akzeptanz. Der Schlüssel zur größtmöglichenSicherheit im Taxi liegt nach allen Erfahrungen in Prä-vention und den Vorzügen moderner Sicherheitstechnik,die vor wenigen Jahren noch kaum denkbar erschienen.Neuen Auftrieb bekamen die nach Ansicht des BZP

optimalen, flächendeckend funktionierenden Ortungs-systeme auch durch den allgemeinen Trend zu vollau-tomatischen Vermittlungszentralen auf GPS-Ortungs-Basis kombiniert mit GPRS-Datenfunk. Durch die län-derübergreifend funktionierenden Mobilfunkstandardssteht ein flächendeckendes Medium für zeitgemäßeAlarmsysteme zur Verfügung, die bei entsprechenderZentralenausrüstung mit relativ geringem Aufwand undvertretbaren Kosten installiert werden können.Die Ausrüstung praktisch der gesamten Bremer Taxi-

flotte mit Überfallschutzkameras hat gezeigt, dassdiese enorme präventive Wirkung haben. In kurzer Zeitfiel die Anzahl der Überfälle auf einen Bruchteil derfrüheren Werte. Einer flächendeckenden Ausrüstung inder Bundesrepublik stehen derzeit leider immer noch –

Nothilfeorganisation für Taxifahrer

101BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Nothilfeorganisation für Taxifahrer

teilweise nicht nachvollziehbare –Bedenken der Landesdatenschutz-beauftragen entgegen. Der BZP wird auch künftig mit

seinen Ausschüssen jeder neuenIdee zur Verbesserung der Sicherheitaufgeschlossen gegenüberstehenund tatkräftig an der generellenVerbesserung der Sicherheitslagearbeiten. Es gibt also gute Ansätze,andererseits ist niemand so ver-messen zu glauben, dass es einenabsoluten Schutz geben kann undwird. Überfälle werden leider auchin der Zukunft nicht zu verhindernsein, deren Anzahl zu verringernist aber ein realistischer und chan-cenreicher Ansatz.Im Jahre 1991 führten Vorstand

und Aufsichtsrat der Taxi Auto Zen-trale Stuttgart e.G. die TaxistiftungDeutschland ein, deren Aufgabees ist, unschuldig in Not geratenenOpfern von Gewaltverbrechen ausdem Taxi- und Mietwagengewerbezu helfen und deren finanzielle Notzu lindern. Großen Auftrieb erhieltdie Stiftungstätigkeit durch denBeitritt des Bundesverbandes imJahre 1993. Im Zusammenwirkenmit den Stuttgarter Kollegen wurdeauch die Sitzverlegung der TAXI-stiftung Deutschland von Stuttgartnach Frankfurt am Main zur Ge-schäftsstelle des BZP beschlossen.Der Vorstand der Stiftung setzt sichzusammen aus den jeweils 3 ge-wählten Präsidiumsmitgliedern unddem Geschäftsführer des BZP sowieden 3 Mitgliedern des Vorstandesder Taxi Auto Zentrale Stuttgarte.G.Im Jahr 2017 wurden den Konten

der Taxistiftung 41.364,36 € ausSpenden und betrieblichen Geld-bußen gutgeschrieben. Für sat-zungsgemäße Zwecke – also die

Betreuung von Taxifahrerinnen undTaxifahrern sowie deren Familien-angehörige durch Gewährung vonGeldleistungen – wurden 2017 in7 Fällen insgesamt 55.000 € alsUnterstützungsgelder ausgegeben.Insgesamt leistete die TAXIstiftungin den fünfundzwanzig Jahren ihresBestehens bis Jahresende 2017770.048,95 € an Hilfszuwendun-gen.Die Daimler AG spendete der Ta-

xistiftung wie in den Vorjahren2.500 €, die FMS GmbH 1.000 €. Auch Taxizentralen und Taxiun-

ternehmer zeigen ungebrocheneSolidarität und vorbildliches En-gagement. So überwies der Mün-chener IsarFunk die großartigeSumme von 27.700 €, ebenfallsaus München das Taxi Center Ost-bahnhof 1.948 € und die Taxige-nossenschaft Nürnberg 1.000 €. Erhebliche Spenden von einzelnen

Taxiunternehmern kamen von FrauVeronika Jacob aus Altomünster(1.000 €), den Herren RichardScholle aus Bad Kreuznach (1.000€) und Rudolf Lesny aus Germering(1.000 €), Frau Andrea Steinbachaus Mühlheim an der Ruhr (606€) und Herrn Ali Karaalp aus Mün-chen (300 €). Auch ein sehr lang-jähriger Dauerspender soll hier er-wähnt werden, so überwies der Kol-lege Christoph Mensch aus Kempten(Allgäu) wieder 120 €. Anlässlichvon Trauerfällen wurden insgesamt1.665 € für die Taxistiftung ge-sammelt.Wir bedanken uns natürlich auch

bei den zahlreichen nicht ausdrück-lich erwähnten Spendern, die einenwichtigen Beitrag für die Arbeitder TAXIstiftung geleistet haben!

102 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Nothilfeorganisation für Taxifahrer

Taxifahrer und -fahrerinnen als Opfer von Überfällen

Jahr Verletzte Tote1985 253 21986 365 31987 290 41988 276 11989 261 51990 260 31991 323 41992 361 41993 384 21994 389 61995 337 101996 302 41997 208 21998 305 71999 298 32000 435 52001 412 52002 385 32003 485 -2004 465 12005 325 32006 419 12007 460 22008 262 -2009 259 12010 235 22011* 313 12012* 297 -2013* 293 -2014* 318 -2015* 285 12016* 237 -2017 247 -* Angaben ab 2011 Taxi + Mietwagen

103BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisationsplan des BZP

Organisation des BZP

© Michael Linke

104 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Michael Müller Präsident MX-Beteiligungsgesellschaft mbH Maschmühlenweg 52b 37081 Göttingen Telefon: (0551) 547050 Telefax: (0551) 376416 E-Mail: [email protected]

Hermann Waldner Vizepräsident Taxifunk Berlin TZB GmbH Persiusstr. 7 10245 Berlin Telefon: (0 30) 202021101 Telefax: (0 30) 202021102 E-Mail: [email protected]

Peter Zander Vizepräsident Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi und Mietwagen e.V. Siemensstraße 1 40789 Monheim Telefon: (02173) 95990 Telefax: (02173) 959925 E-Mail: [email protected]

Organisation des BZP

Präsidium des BZP

105BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Wolfgang Oertel Vorstandsmitglied Taxi-Genossenschaft Chemnitz eG Werner-Seelenbinder-Str. 13 09120 Chemnitz Telefon: (0371) 3690015 Telefax: (0371) 3690030 E-Mail: [email protected]

Roland Böhm Vorstandsmitglied Taxi-Zentrale Münster e.G. Krögerweg 14 48155 Münster Telefon: (0251) 987790 Telefax: (0251) 9577925 E-Mail: [email protected]

Frank Kuhle Vorstandsmitglied Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagen-Unternehmen e.V. Engelhardstr. 6 81369 München Telefon: (089) 773077 Telefax: (089) 772462 E-Mail: [email protected]

Herwig Kollar Vorstandsmitglied Taxi-Union Frankfurt e. V. Heidelberger Str. 25 60327 Frankfurt am Main Telefon: (069) 230715 Telefax: (069) 231928 E-Mail: [email protected]

Weitere Vorstandsmitglieder

106 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Dorotheenstraße 37 10117 Berlin Telefon: +49 (30) 21 22 23 53 5 Telefax: +49 (30) 21 22 23 54 0E-Mail: [email protected]: www.bzp.org

Leitung: Rechtsanwalt Thomas Grätz (Geschäftsführer) E-Mail: [email protected]

[email protected]

Rechtsanwalt Frederik Wilhelmsmeyer (Stellvertretender Geschäftsführer) E-Mail: [email protected]

Im Sekretariat der Geschäftsstelle: Margarete ReinhardtE-Mail: [email protected]

Petra KrollE-Mail: [email protected]

Bürozeiten: Montag - Donnerstag 8.30 bis 16.30 Uhr, Freitag 8.30 bis 15.30 Uhr

Organisation des BZP

Geschäftsstelle

107BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Verband des Verkehrsgewerbes Baden e.V. GF: Dipl.-Volksw. Peter Welling Geschäftsstelle Freiburg

RA Tobias Lang Weißerlenstr. 9 79108 Freiburg

Telefon: (07 61) 7 05 23 - 0 Telefax: (07 61) 7 05 23 - 20 E-Mail: [email protected] Internet: www.vv-baden.de

Geschäftsstelle Mannheim Marie-Curie-Straße 18 68219 Mannheim Telefon: (06 21) 87 55 49 - 10 Telefax: (06 21) 87 55 49 - 12 E-Mail:[email protected] Internet: www.vv-baden.de

Verband des Württembergischen Verkehrsgewerbes e.V. GF: RA Dr. Timo Didier Hedelfinger Straße 25

70327 Stuttgart-Wangen Postfach 60 05 64 • 70305 Stuttgart Telefon: (07 11) 4 01 92 81 Telefax: (07 11) 42 38 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.vv-wuerttemberg.de

Landesverband Bayerischer Taxi- und Mietwagen-Unternehmen e.V.GF: Frank Kuhle Engelhardstraße 6

81369 München Telefon: (0 89) 77 30 77 Telefax: (0 89) 77 24 62 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-bayern.de

Innung des Berliner Taxigewerbes e.V. GF: Leszek Nadolski Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 23 62 72 01 Telefax: (0 30) 23 62 72 03 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxiinnung.org

Die Mitglieder des BZPGesamtverzeichnis der ordentlichen Mitgliederdes BZPLandesverbände, Zentra-len und Regionalverbände

Sortierung: Zentralen nachStadt, Landesverbändenach Bundesland

Taxiverband Berlin, Brandenburg e.V. GF: Detlev Freutel Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 20 20 21 319 Telefax: - E-Mail: [email protected] Internet: www.taxiverband-berlin.de

Taxi Deutschland Berlin e.V.GF: Ertan Ucar Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 202021310 Telefax: (0 30) 202021311 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxideutschland.eu

Wirtschaftsgenossenschaft Berliner Taxibesitzer eG GF: Bernd Ploke, Dipl.-Ing. Jürgen Mothes Genthiner Straße 36

10785 Berlin Telefon: (0 30) 2 61 02 0 Telefax: (0 30) 2 61 02 13 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.funk-taxi-berlin.de

TaxiFunk Berlin TZB GmbH GF: Hermann Waldner Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 202021101 Telefax: (0 30) 202021102 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxifunk.de

Taxi-Ruf Würfelfunk „0800-CABCALL“ AG GF: Hermann Waldner Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 202021101 Telefax: (0 30) 202021102 E-Mail: [email protected] Internet: www.wuerfelfunk.de

108 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Die Mitglieder des BZP

Quality Taxi Vermittlungs GmbH GF: Hermann Waldner Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 202021101 Telefax: (0 30) 202021102 E-Mail: [email protected] Internet: www.qualitytaxi.de

Taxi Berlin TZB GmbH „CityFunk“GF: Hermann Waldner Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 202021101 Telefax: (0 30) 202021102 E-Mail: [email protected] Internet: www.cityfunk.de

SpeedCab Taxifunk GmbHGF: Hermann Waldner Persiusstr. 7

10245 Berlin Telefon: (0 30) 41404100 Telefax: (0 30) 41404200 E-Mail: [email protected] Internet: www.speedcab.de

Bielefelder Funk-Taxi-Zentrale e.G. GF: Spyridon Athanasiou Eckendorfer Str. 91-93

33609 Bielefeld Telefon: (05 21) 97 11 222 Telefax: (05 21) 97 11 212 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxibielefeld.de

Funk-Taxi-Zentrale Hansa e.G.GF: Günther Lubkoll Treppenstr. 3 33647 Bielefeld Telefon: (05 21) 44 43 66 Telefax: (05 21) 44 43 70 E-Mail: [email protected] Internet: -

109BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Mitglieder des BZP

Organisation des BZP

Taxi Bochum eGGF: Christian Weidmann Ehrenfeldstr. 34 44789 Bochum

Telefon: (02 34) 3 33 00 10 Telefax: (02 34) 3 33 00 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxibochum.de

Taxi Bonn eGGF: Claus Lenz Mackestraße 32

53119 Bonn Telefon: (02 28) 55 55 500 Telefax: (02 28) 55 55 522 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxibonn.de

Fachvereinigung Personenverkehr • Verband für das Personenverkehrsgewerbe Landesverband Bremen e.V.GF: Fred Buchholz Jakobistr. 20

28195 Bremen Telefon: (04 21) 1 40 154 Telefax: (04 21) 1 40 188 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-bremen.de

Taxi Dortmund eG GF: Dieter Zillmann Königswall 42 44137 Dortmund

Telefon: (02 31) 90 60 - 0 Telefax: (02 31) 14 44 58 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-dortmund.de

Taxi-Düsseldorf eG GF: Dennis Klusmeier Kölner Straße 356 40227 Düsseldorf

Telefon: (02 11) 77 76 60 Telefax: (02 11) 77 76 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-duesseldorf.com

110 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Die Mitglieder des BZP

Taxi-Funktaxi-Zentrale Duisburg e.G. GF: Hayati Karakas, Timur Vardar Im Schlenk 78 47055 Duisburg

Telefon: (02 03) 42 55 55 Telefax: (02 03) 41 17 04 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-duisburg.net

Taxi Essen e.G. GF: Michael Rosmanek Bottroper Straße 298a

45356 Essen Telefon: (02 01) 8 66 54 Telefax: (02 01) 66 16 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxiessen.de

Taxi-Union Frankfurt e.V. GF: RA Herwig Kollar Heidelberger Straße 25

60327 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 230715 Telefax: (0 69) 231928 E-Mail: [email protected] Internet: -

Taxi 33® Echo-Funk®

GF: Dieter Schlenker, Ufuk Gergin Heidelberger Straße 25 60327 Frankfurt am Main

Telefon: (0 69) 25 20 25 Telefax: (0 69) 25 00 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-frankfurt.de

Frankfurt’s TAXI-RUF® 23 oo 01 GF: Dieter Schlenker Heidelberger Straße 25

60327 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 25 20 25 Telefax: (0 69) 25 00 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-frankfurt.de

111BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Mitglieder des BZP

Organisation des BZP

Taxi Gelsen IG GF: Harald Grossmann Husemannstr. 59

45879 Gelsenkirchen Telefon: (02 09) 1 52 15 Telefax: (02 09) 1 52 14 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-gelsen.de

Taxi Hagen e.G.GF: Antonio Ascenso Gomes, Gottfried Kura, Jens Meckler Elberfelder Straße 89

58095 Hagen Telefon: (0 23 31) 12 55 55 Telefax: (0 23 31) 12 55 66 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxihagen.de

Taxi & Mietwagengenossenschaft Halle/Saale eG GF: Winfried Bahr Bergschenkenweg 55a 06118 Halle/Saale

Telefon: (03 45) 52 52 52 Telefax: (03 45) 52 52 566 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-halle.de

Taxen-Union Hamburg Hansa e. V. GF: Christian Brüggmann, Thomas Lohse Am Schiffbeker Berg 6a 22111 Hamburg

Telefon: (0 40) 211 73 61 Telefax: (0 40) 211 73 62 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxenunionhh.de

Hansa Funktaxi e.G. GF: Dirk Schütte Am Schiffbeker Berg 6 a 22111 Hamburg

Telefon: (0 40) 211 19 50 Telefax: (0 40) 211 17 341 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi211211.de

112 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Die Mitglieder des BZP

Taxi-Dienst Hanau Stadt und Land e.G.GF: Dieter Schlenker, Marten Clüver Am Hauptbahnhof 14a

63450 Hanau Telefon: (0 61 81) 25 60 25 Telefax: (0 69) 25 12 12 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-hanau.de

Landesverband Hessen für das Personenbeförderungsgewerbe e.V. GF: Thomas Schmidt Breitenbachstr. 1

60487 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 79 20 78 13 Telefax: (0 69) 79 20 78 12 E-Mail:[email protected] Internet: www.taxiverband-hessen.de

Fachverband PKW-Verkehr Hessen e.V. GF: Dipl. oec. Mathias Hörning Königsplatz 59

34117 Kassel Telefon: (05 61) 7 18 17 Telefax: (05 61) 10 42 60 E-Mail: [email protected] Internet:www.fachverband-pkw.de

Taxi-Funk-Zentrale Karlsruhe eG GF: Oguz Balkan, Uwe Katzlirsch Auf der Breit 5 76227 Karlsruhe

Telefon: (0 721) 94 41 44 Telefax: (0 721) 94 41 43 0 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-ka.de

Krefelder Funktaxi-Besitzerverein GF: Dirk Gleixner Moltkeplatz 1 47799 Krefeld

Telefon: (0 21 51) 22222 Telefax: (0 21 51) 633553 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxiruf-krefeld.de

113BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Mitglieder des BZP

Organisation des BZP

TAXI Ruf Köln wirtschaftliche Vereinigung Kölner Taxiunternehmer eG GF: Dipl.-Jur. (YU) Aleksandar Dragicevic Bonner Wall 37

50677 Köln Telefon: (0 221) 16 80 80 Telefax: (0 221) 16 80 81 17 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxiruf.de

Taxi Koblenz e.G.GF: Hans-Gerd Gutendorf Moselring 11

56073 Koblenz Telefon: (02 61) 5 79 04 84 Telefax: (02 61) 1 74 73 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-koblenz.org

Taxi und Mietwagengenossenschaft Magdeburg eGGF: Wolfgang Hübner, Frank Tempel Große Dießdorfer Str. 47

39110 Magdeburg Telefon: (0391) 737373 Telefax: (0391) 73 32 602 E-Mail: [email protected]

Internet: www.taximagdeburg.de

Taxi Jakubiak GF: Michael Menrath Otto-Hue-Straße 10

45772 Marl Telefon: (0 23 65) 4 44 00 Telefax: (0 23 65) 41 33 61 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-jak.de

Landesverband für das Taxi- und Mietwagengewerbe Mecklenburg/Vorpommern e.V. GF: Toralf Keiler Wallstraße 66

19053 Schwerin Telefon: (03 85) 71 71 71 Telefax: (03 85) 71 05 73 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxilandesverband-mv..de

114 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Die Mitglieder des BZP

IsarFunk Taxizentrale GmbH & Co. KGGF: Christian Hess, Hermann Waldner Rosenheimer Str. 139

81671 München Telefon: (0 89) 45 05 41 12 Telefax: (0 89) 49 00 10 86 E-Mail: [email protected] Internet: www.isarfunk.de

Taxi-Zentrale Münster e.G. GF: Roland Böhm, Edgar Moeller, Sven Kessler Krögerweg 14

48155 Münster Telefon: (02 51) 98 77 90 Telefax: (02 51) 98 77 92 5 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-60011.de

Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GNV) e.V. Fachvereinigung Taxi und Mietwagen GF: Gunther Zimmermann Lister Kirchweg 95

30177 Hannover Telefon: (05 11) 96 26 - 280 Telefax: (05 11) 96 26 - 289 E-Mail: [email protected] Internet: www.gvn.de

Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein Taxi-Mietwagen e.V. GF: Holger Goldberg Siemensstr. 1

40789 Monheim Telefon: (0 21 73) 95 99 - 0 Telefax: (0 21 73) 95 99 - 25 E-Mail: [email protected] Internet: www.eurotaximesse.de

Taxi-Verband Nordrhein-Westfalen e.V. GF: RA Dr. Michael Hoog Kölner Str. 356

40227 Düsseldorf Telefon: (02 11) 77 76 61 Telefax: (02 11) 77 76 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-verband-nrw.de

115BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Mitglieder des BZP

Organisation des BZP

Taxi-Funk Offenbach e.G.GF: Dieter Schlenker, Yvonne Schneider Daimlerstraße 1

63071 Offenbach Telefon: (069) 80 22 2 Telefax: (069) 80 22 6 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-offenbach.de

Funk-Taxi-Vereinigung Remscheid GF: Armin Schötz Lenneper Straße 2

42855 Remscheid Telefon: (0 21 91) 38 87 25 Telefax: (0 21 91) 591 80 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxizentrale-rs.de

Verband des Verkehrsgewerbes Rheinland e.V. Fachvereinigung Droschken- und Mietwagenverkehr GF: Guido Borning LL.M. Moselring 11 (Postfach 201 431)

56073 Koblenz (56014 Koblenz) Telefon: (02 61) 494 - 330 Telefax: (02 61) 494 - 339 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdv-rheinland.de

Verband des Verkehrsgewerbes Rheinhessen-Pfalz e.V. Fachsparte Taxi und Mietwagen GF: RA Heiko Nagel Lauterstraße 17

67657 Kaiserslautern Telefon: (06 31) 3 71 61 - 0 Telefax: (06 31) 3 71 61 - 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.vvrp.com

Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland (LVS) e.V. Fachvereinigung Taxi- und Mietwagenverkehr GF: Hartwig Schmidt Metzer Straße 123

66117 Saarbrücken Telefon: (06 81) 92 50 - 0 Telefax: (06 81) 92 50 - 190 E-Mail: [email protected] Internet: www.lvs-saar.de

Landesverband Sächsischer Taxi- und Mietwagenunternehmer e.V. GF: Henry Roßberg Bodenbacher Str. 122

01277 Dresden Telefon: (03 51) 2 11 21 0 Telefax: (03 51) 2 11 21 91 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxi-lvs.de

116 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Organisation des BZP

Die Mitglieder des BZP

Taxi-Zentrale Solingen e.G. GF: Ertan Cati, Cüneyd Ulupinar Kronprinzenstr. 32a

42655 Solingen Telefon: (02 12) 1 20 88 Telefax: (02 12) 27 24 67 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxizentrale-solingen.de

Landesverband Thüringen der Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V. (LVT)GF: Michael Beer Postfach 1430 (Rudolf-Breitscheid-Str. 61) 04584 Altenburg (04600 Altenburg) Telefon: (0 34 47) 50 29 19 Telefax: (0 34 47) 83 77 64 E-Mail: [email protected] Internet: -

Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) e.V. Fachvereinigung PersonenverkehrGF: Dipl.-Wirt.-Ing. (FH) Martin Kammer In der langen Else 2

99098 Erfurt Telefon: (0 361) 6 53 09 0 Telefax: (0 361) 6 53 09 15 E-Mail: [email protected]

Internet: www.ltv-thueringen.de

Funk-Taxi-Zentrale GbR GF: Michael Fuchs Poststraße 18 58452 Witten Telefon: (0 23 02) 5 20 02 Telefax: - E-Mail: [email protected] Internet: -

117BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Die Mitglieder des BZP

Organisation des BZP

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018118

Organisation des BZP

Athanasiou Spyridon BielefeldBahr Winfried Halle/SaaleBalkan Oguz KarlsruheBeer Michael AltenburgBöhm Roland MünsterBorning Guido KoblenzBrüggmann Christian HamburgBuchholz Fred BremenCati Ertan SolingenClüver Marten HanauDornheim Jürgen Freiburg / MannheimDragicevic Aleksandar KölnEhret Michael StuttgartFreutel Detlev BerlinFuchs Michael WittenGergin Ufuk FrankfurtGleixner Dirk KrefeldGrossmann Harald GelsenkirchenGutendorf Hans-Gerd KoblenzHartmann Hans-Jörg SaarbrückenHess Christian MünchenHübner Wolfgang MagdeburgKarakas Hayati DuisburgKeiler Toralf SchwerinKlusmeier Dennis DüsseldorfKollar Herwig / RA FrankfurtKuhle Frank MünchenKura Gottfried HagenLadwig Tanja HannoverLenz Claus BonnLubkoll Günter BielefeldMenrath Michael MarlMüller Uwe KasselNadolski Leszek BerlinPloke Bernd BerlinRosmanek Michael EssenRoßberg Henry DresdenScheffel Peter KaiserslauternSchlenker Dieter FrankfurtSchmidt Thomas FrankfurtSchneider Yvonne OffenbachSchötz Armin RemscheidSchütte Dirk HamburgSchwuchow Wolfgang ErfurtUcar Ertan BerlinWaldner Hermann BerlinWeidmann Christian BochumZander Peter MonheimZillmann Dieter Düsseldorf

Der Erweiterte Vorstand

119

GewerbepolitikZuständig: PräsidiumKoordinator: Vizepräsident Peter ZanderVorsitzender: Hartwig Schmidt LV Saarlandstv. Vorsitzender: Guido Borning LV Rheinland Ingo Heuermann LV Bremen Frank Goldschmidt LV Thüringen LVT Thomas Schmidt LV Hessen Jürgen Dornheim LV Baden Henry Roßberg LV Sachsen Jens Meckler Taxi Hagen Holger Goldberg FP Nordrhein Sven Kessler Taxi-Zentrale Münster Markus Dalkilic Taxi Düsseldorf Wolfgang Ziegler LV Bayern Gunther Zimmermann LV Niedersachsen Thomas Lohse Taxen-Union Hamburg Hansa Karlheinz Gräßle LV Württemberg Bernd Ploke WBT Berlin Martin Kammer LV Thüringen LTV Simon Schlötel-Elmenhorst LV Niedersachsen Ufuk Gergin Taxi Frankfurt Ertan Ucar Taxi Deutschland Berlin Predrag Simic Bieta Bielefeld

Technik und Digitalisierung Zuständig: Vorstandsmitglied Frank KuhleVertreter: Vorstandsmitglied Roland BöhmVorsitzender: Sven Kessler Taxi Münsterstv. Vorsitzender: Hans-Gerd Gutendorf Taxi Koblenz Dieter Schlenker Taxi Frankfurt eG Wolfgang Ziegler LV Bayern Bernd Ploke WBT Berlin Norbert Krink LV Hessen Thomas Voigt LV Sachsen Michael Frenzel LV Niedersachsen Toralf Keiler LV Mecklenburg-Vorpommern Michael Dickmann FP Nordrhein Spyridon Athanasiou Bieta Bielefeld Bernd Grubert Taxi Düsseldorf Karl Heinz Kitzinger LV Hessen Thomas Lohse Taxen-Union Hamburg Jürgen Dornheim LV Baden Torsten Hundertmark LV Niedersachsen Philipp Seloff LV Bremen Jens Schmiljun Taxi Berlin Frank Wenzel FP Nordrhein Rorbert Rümpelein LV Bayern Roman Marx Taxi Frankfurt Predrag Simic Bieta Bielefeld Matthias Müller LV Thüringen LTV Dieter Rüchel Taxi Dortmund

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Ständige Ausschüsse

Organisation des BZP

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018120

Arbeit, Soziales und Fortbildung Zuständig: Vizepräsident Peter Zander Vertreter: Vorstandsmitglied Wolfgang OertelVorsitzender: Holger Goldberg FP Nordrheinstv. Vorsitzender: Guido Borning LV Rheinland Thomas Schmidt LV Hessen Friedrich Ahrens LV Niedersachsen Alfred Lehmair LV Bayern Christian Brüggmann Taxen-Union Hamburg Hansa Edgar Moeller Taxi-Zentrale Münster Martin Kammer LV Thüringen LTV Benjamin Sokolovic LV Niedersachsen Lea Steffanowski-Kerl LV Niedersachsen Predrag Simic Bieta Bielefeld

TaxizentralenZuständig: Vorstandsmitglied Herwig KollarVertreter: Vorstandsmitglied Frank KuhleVorsitzender Wolfgang Pettau LV Niedersachsenstv. Vorsitzender Dennis Klusmeier Taxi Düsseldorf Wolfgang Suhr FP Nordrhein Hans-Peter Kratz LV Hessen Alfred Lehmair LV Bayern Thomas Lohse Taxen-Union Hamburg Hansa Christian Weidmann Taxizentrale Bochum Uwe Franz LV Sachsen Wolfgang Ziegler LV Bayern Ufuk Gergin Taxi Frankfurt eG Tim Grupe LV Niedersachsen Bernd Ploke WBT Berlin Nico Höttges FP Nordrhein

Kundenorientierung, Marketing und VertriebZuständig: Vizepräsident Hermann WaldnerVertreter: Vorstandsmitglied Roland BöhmVorsitzender: Dirk Schütte Hamburg Hansa Funktaxistv. Vorsitzender: Jürgen Hartmann LV Niedersachsen Alfred Schildknecht LV Württemberg Bernd Schmidt LV Bayern Markus Gossmann FP Nordrhein Michael Dickmann FP Nordrhein Uwe Franz LV Sachsen Jens Schmiljun Taxi Berlin Hans-Peter Kratz LV Hessen Roman Marx Taxi Frankfurt Stefan Gödeke LV Niedersachsen Ertan Ucar Taxi Deutschland Berlin Spyridon Athanasiou Bieta Bielefeld Frank Goldschmidt LV Thüringen Gregor Beiner IsarFunk München

Kranken- und SonderfahrtenZuständig: Vorstandsmitglied Wolfgang OertelVertreter: Vorstandsmitglied Herwig KollarVorsitzende: Gisela Spitzlei FP Nordrheinstv. Vorsitzende: Tanja Ladwig LV Niedersachsen

Organisation des BZP

Ständige Ausschüsse

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018 121

Georg Stich LV Bayern Michael Beer LV Thüringen LVT Michael Ehret LV Württemberg Georg Terner LV Rheinhessen-Pfalz Fred Berges LV Nordrhein-Westfalen Spyridon Athanasiou Bieta Bielefeld Karl-Heinz Kirle TVB Berlin-Brandenburg Karl Heinz Kitzinger LV Hessen Fabian Hoffmann LV Niedersachsen Martin Kammer LV Thüringen LTV Hans-Jörg Hartmann LV Saarland Markus Gossmann FP Nordrhein Matthias Müller LV Thüringen LTV

Sozialpolitischer AusschussZuständig: Präsident Michael MüllerVorsitzender: Holger Goldberg FP Nordrhein Friedrich Ahrens LV Niedersachsen Guido Borning LV Rheinland Christian Brüggmann Taxen-Union Hamburg Hansa Marten Clüver Taxi-Dienst Hanau Dr. Timo Didier LV Baden-Württemberg Jürgen Dornheim LV Baden Mario Franz LV Sachsen-Anhalt Ufuk Gergin Taxi 33 Echo-Funk Hans-Jürgen Hartmann LV Saarland Ingo Heuermann LV Bremen Martin Kammer LV Thüringen LTV Thomas Lohse Taxen-Union Hamburg Hansa Heiko Nagel LV Rheinhessen-Pfalz Dieter Schlenker Taxi Frankfurt eG Hartwig Schmidt LV Saarland Benjamin Sokolovic LV Niedersachsen Boto Töpfer LV Berlin-Brandenburg Ertan Ucar Taxi Deutschland Berlin Hans-Jürgen Zetzsche LV Sachsen Wolfgang Ziegler LV Bayern Gunther Zimmermann LV Niedersachsen

Haushalt und RevisionZuständig: PräsidiumKoordinator: Präsident Michael MüllerVorsitzender: Rolf Peters FP Nordrheinstv. Vorsitzender: Edgar Moeller Taxi Münster Heinz Eilts LV Niedersachsen Norbert Krink LV Hessen Spyridon Athanasiou Bieta Bielefeld Marten Clüver Taxi Frankfurt Georg Fox LV Saarland Dirk Schütte Hamburg Hansa Funktaxi Hans-Günther Kaufhold Taxi Düsseldorf Michael Frenzel LV Niedersachsen Georg Stich LV Bayern

Ständige Ausschüsse

Organisation des BZP

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018122

Adam Opel AG PKZ D 1-04 Verkauf an Gewerbekunden 65423 Rüsselsheim Internet: http://www.opeltaxi.de

CITROËN Deutschland GmbH Edmund-Rumpler-Str. 4 51149 Köln Telefon: 0171-41 40 782 Fax: 089-125 0410 034 2 E-Mail: [email protected] Internet: www.citroen.de Daimler AG Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland HPC V140 Mühlenstr. 30 10243 Berlin Telefon: 030-2694-0 Telefax: 030-2694-2504 E-Mail: [email protected] Internet: www.mercedes-benz.de/taxi

Ford-Werke GmbH Henry-Ford-Str. 1 50735 Köln Telefon: 0221-9017341 Telefax: 0221-9017484 E-Mail: [email protected] Internet: www.ford.de

Toyota Deutschland GmbH Toyota-Allee 2 50858 Köln Telefon: 02234-1 02 21 20 Telefax: 02234-1 02 99 21 20

E-Mail: [email protected] Internet: toyota.de/geschaeftskunden/taxi-programm

Volkswagen AG Vertrieb von Behörden- und Sonderfahrzeugen Unter den Linden 21 10117 Berlin Telefon: 030-2092-1401 Telefax: 030-2092-1404 E-Mail: [email protected] Internet: www.volkswagen-taxi.de Volkswagen Nutzfahrzeuge Verkauf an Sonderabnehmer Taxi und Mietwagen Brieffach 012/2967, Postfach 210580 30405 Hannover Telefon: 0170-6369028 Telefax: 0511-798999526 E-Mail: [email protected] Internet: www.volkswagen-nutzfahrzeuge.de/taxigewerbe DDS Digital Dispatch (Intl) Ltd St Ives Business Park Parson Green, St Ives PE27 4AA United Kingdom Telefon: 00 44 19 54 78 08 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.digital-dispatch.co.uk

Finn Frogne GmbH Münzgasse 4 D-72070 Tübingen Telefon: (0 70 71) 79 20 90 Telefax: (0 70 71) 79 20 91 E-Mail: [email protected] Internet: www.frogne.de

Außerordentliche Mitglieder des BZPFahrzeug-Industrie

Taxizubehör-Industrie

Organisation des BZP

Adressänderung

Neumitglied

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018 123

Organisation des BZP

FMS GmbH Messendorfgrund 30 A-8042 Graz Telefon: 0043-316-406876-0 Telefax: 0043-316-406876-16 E-Mail: [email protected] Internet: www.fms.at Gefos Gesellschaft für offene Systeme mbH Lohbachstr. 12 58239 Schwerte Telefon: 02304-952900 Telefax: 02304-9529029 E-Mail: [email protected] Internet: www.gefos.net HALE electronic GmbH Eugen-Müller-Str. 18 A-5020 Salzburg Telefon: 0043-662-439011-0 Telefax: 0043-662-439011-9 E-Mail: [email protected] Internet: www.hale.at

Interfacom S.A. - Taxitronic Perú 104 E-08018 Barcelona (Spanien) Telefon: 0034-93266 2030 Telefax: 0034-93303 3403 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxitronic.com Seibt & Straub GmbH Taubenstr. 10 70199 Stuttgart Telefon: 0711-96729-0 Telefax: 0711-96729-49 E-Mail: [email protected] Internet: www.seibtundstraub.de Kienzle Argo Taxi International GmbH Alboinstr. 56 12103 Berlin Telefon: 030-79490055 Telefax: 030-79490012 E-Mail: [email protected] Internet: www.kati.de

Semitron S.A. Industrial Area of Sindos 57022-Gr Thessaloniki, Greece Telefon: 00 30 23 10 79 69 63 Telefax: 00 30 23 10 79 65 63

E-Mail: [email protected] Internet: http://taxi.semitron.gr/de.html Telekom Deutschland GmbH Geschäftskunden Fuhlsbüttler Str. 29 22305 Hamburg Telefon: 0800 330 5667 Telefax: 0391-580103053 E-Mail: [email protected] Internet: https://geschaeftskunden.telekom.de/vertriebsseiten/bzp

Ingenico Payment Services GmbH Daniel-Goldbeck-Str. 17-27 40880 Ratingen Telefon: (0 21 02) 973-146 Telefax: (0 21 02) 973-418402 E-Mail: [email protected] Internet: www.payment-services.ingenico.com

Außerordentliche Mitglieder des BZP

Telekommunikation

Taxi-Spezialanbieter

und Dienstleister

BZP - Geschäftsbericht 2017/2018124

Much Autohaus GmbH Gewerbering 18 83646 Bad Tölz Telefon: 08041-78890 Telefax: 08041-78 89 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.taxifahrzeuge.de

PRÄVENT GmbH Betriebsmedizin und Arbeitssicherheit Wellinghofer Amtsstr. 33 44265 Dortmund Telefon: 0231-292780-21 Telefax: 0231-292780-23 E-Mail: [email protected] Internet: www.praevent-gmbh.de

mobile GARANTIE Deutschland GmbH Knibbeshof 10A 30900 Wedemark Telefon: 0800-2007060 Telefax: 0800-20070606

E-Mail: [email protected] Internet: www.mobile-garantie.de

VdK Versicherung der Kraftfahrt SIGNAL IDUNA Allgemeine Versicherung AG Joseph-Scherer-Str. 3 44139 Dortmund Telefon: 0231-1357315 Telefax: 0231-135137315 E-Mail: [email protected] Internet: www.vdk-online.de

Außerordentliche Mitglieder des BZP

Versicherungswirtschaft

Organisation des BZP

125BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Literaturverzeichnis für das Taxi- und Mietwagengewerbe

Geschäftsbericht des BZP

Fielitz / GrätzPersonenbeförderungsgesetz, Kommentar zum gesamten PersonenbeförderungsrechtBand 1 und 2, 76. Aktualisierungslieferung 2018, Luchterhand Verlag, Neuwied

Bidinger Personenbeförderungsrecht, Kommentar zum Personenbeförderungsgesetz nebst sonstigen einschlägigen VorschriftenBand 1 und 2, 1. Ergänzungslieferung 2018, Erich Schmidt Verlag, Berlin

Thomas GrätzDas Personenbeförderungsgesetz - erläutert für Taxi- und Mietwagenunternehmen1. Auflage 2016, Verlag Heinrich Vogel GmbH, München

Thomas GrätzFachkunde & Prüfung für den Taxi- und Mietwagenunternehmer10. Auflage 2017, Verlag Heinrich Vogel GmbH, München

Thomas GrätzFachkunde & Prüfung für den Taxi- und Mietwagenunternehmer - Prüfungstest7. Auflage 2018, Verlag Heinrich Vogel GmbH, München

Herwig W. Kollar / Ufuk GerginTaxi-Handbuch - Leitfaden für Taxi- und Mietwagenunternehmer28. Auflage 2018, Huss-Verlag GmbH, München

Betriebsführung - Informationen & Tipps für Taxiunternehmerinnen und Taxiunternehmer2003, Selbstverlag BZP

Verordnung einer Krankenbeförderung. Richtig?!2001, Selbstverlag BZP

Mehr Fahrgäste durch mehr Freundlichkeit, Service und Preiswürdigkeit10. Auflage 2014, Selbstverlag BZP

Taxi fahren - aber Sicher!3. Auflage 2008, Selbstverlag BZP

TAXIstars-KonsortiumBesser ausgebildete Taxifahrer für mehr Sicherheit und bessere Wettbewerbsfähigkeit auf der Straße rund um die Uhr1. Version 2015

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen Differenzierte Bedienung im ÖPNV2. Auflage 2009, Eurailpress

Verband Deutscher VerkehrsunternehmenTaxi-Einsatz im öffentlichen PersonennahverkehrNeuauflage 1993, ALBA Fachverlag GmbH & Co. KG, Düsseldorf

BZP-Report, Selbstverlag, erscheint 4 mal jährlich als Beilage im „SicherheitsProfi“ (BG Verkehr) sowie zusätzlich 4 mal digital und kostenlos (Anmeldung unter www.bzp-report.de)

taxi heute, Huss-Verlag GmbH, München

TAXI times, taxi-times Verlags GmbH, München

126 BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Geschäftsbericht des BZP

Raum für Notizen

127BZP - Geschäftsbericht 2017/2018

Raum für Notizen

Geschäftsbericht des BZP

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