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3Inhalt
Impressum
Redaktion: Ralf Horndasch, Birte Stährmann, Frank Weberheinz
Redaktionskreis: Diakonisse Hannelore Graf, Pfarrer Ralf Horndasch, Andrea Kittel, Thomas Mayer, Diakonisse Ursel Pfeifle, Birte Stährmann, Diakonin Carmen Treffinger, Frank Weberheinz
Gesamtkonzeption: Birte Stährmann
Gestaltung: soldan kommunikation, Stuttgart
Druck: Logo Print, Riederich
Auflage: 2.000
Bezugsadresse: Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart Rosenbergstraße 40 70176 Stuttgart Telefon 0711/991-4040 Telefax 0711/991-4090 [email protected] www.diak-stuttgart.de
Spendenkonto: Evangelische Kreditgenossenschaft IBAN: DE89 52060410 0000 405027 BIC: GENODEF1EK1
Mai 2014
InhaltGrußwort von Oberkirchenrat Dieter Kaufmann .................................................................. 4
Grußwort von Prälat Ulrich Mack .......................................................................................... 5
Vorwort von Direktor Pfarrer Ralf Horndasch ...................................................................... 6
Traditionsreich und zeitgemäß Die vergangenen zehn Jahre im Spiegel der Geschichte ............................................................. 9
Konzentration auf das Wesentliche Die Diakonissenanstalt in der Zeit von 2004 bis 2014 ............................................................... 13
Chronik 2004 bis 2014 .............................................................................................................. 27
Wünsche für die Zukunft ....................................................................................................... 34
4 5GrußwortGrußwort
Grußwort Grußwort
Im Jahr 2007 brachte sich die Diakonissenanstalt in den Zusammenschluss der Diakonie in Stuttgart ein. Dazu gehören 26 diakonische Einrichtungen und der Kirchenkreis Stuttgart.
Die Bedeutung der Diakonissenanstalt für die Diakonie in Stuttgart liegt in ihrer diakonischen Prägung und Ausstrahlungskraft. Prälat Sixt Karl Kapff verband die persönliche Frömmigkeit mit sozialem Engagement. Und Charlotte Reihlen brachte ein, was sie bei der Diakonissenanstalt in Kaiserswerth besonders wertschätzte. So war der Grundstein für eines der größten Mutterhäuser in Deutschland gelegt worden. Nach 160 Jahren ge lebter und erlebter Diakoniegeschichte heißt der Leitspruch der Diakonissenanstalt: „Zum Leben helfen – zum Helfen leben“. Mit diesem Motto reiht sich die Diakonissenanstalt in die praktizierte christliche Nächstenliebe der Diakonie in Stuttgart ein.
160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart – das ist zuerst ein Grund, voller Dank zurückzublicken. Drei Diakonissen kamen 1854 zur Krankenpflege ins Stuttgarter Hofkrankenhaus. Sie konnten noch nicht ahnen, welch ein Werk aus dem kleinen Pflänzchen ihrer Dienst, Glaubens und Lebensgemeinschaft wachsen sollte. Inspiriert durch Charlotte Reihlen und Prälat von Kapff wurde aus dem Diakonissenverein und dann dem DiakonissenMutterhaus ein für die Sozialgeschichte Stuttgarts und Württem bergs bedeutendes diakonisches Unternehmen. Darauf können wir voll Dank zurückblicken.
Und dies gerade durch ihre Arbeit im DiakonieKlinikum in Stuttgart. Mit seinen 900 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen in acht Fachabteilungen und einer psychosomatischen Fachklinik steht das Klinikum mit der Orthopädischen Klinik Paulinenhilfe zusammen für eine moderne Medizin, gute Pflege und mensch liche Zuwendung.
Im Pflegezentrum Bethanien, das seit 1874 in Winterbach bestand und ab 1978 nach StuttgartMöhringen umsiedelte. Zu ihm gehört ein gerontopsychiatrischer Fachbereich, ein PalliativeCareBereich und im Rahmen des interkonfessionellen Engagements ein Wohnbereich für orthodoxe Chris ten. Seit Sommer 2013 gibt es auch die Pflege einrichtung im Paulinenpark. Am 15.3.2012 wurde die Diak Altenhilfe Stuttgart gegründet und diese übernahm die Altenhilfeaufgabe der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart. Hier wirkt sich das Motto „Zum Leben helfen – zum Helfen leben“ für die Menschen so aus: „Die Bewohner stehen im Mittelpunkt unseres Handelns. Dem Bedürfnis nach Zuwendung, Geborgenheit und Akzeptanz geben wir Raum.“
Und in der Ausbildung für Gesundheits und Krankenpflege im engen Verbund mit dem Evangelischen Bildungszentrum für Gesund
160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt – das ist auch ein Grund, voller Mut nach vorn zu blicken. Wie sehen Kranken und Altenpflege künftig aus? Wie entwickelt sich die Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder? Die Herausforderungen sind groß. Aber waren sie jemals klein? Heute heißt die Frage: Wie können wir in der modernen pluralen Großstadt in diakonischer Weise zum Leben helfen und zum Helfen leben? Menschen brauchen auch in Zukunft Zuwendung, Heilung und Pflege. Dies soll weiterhin mit geistlichem Tiefgang geschehen, mit Leibsorge und Seelsorge. Die Pflegenden brauchen darum Ausbildung und ermutigende Gemeinschaft. Das Mutterhaus bleibt ein Zentrum geistlicher Ermutigung, die Diakonissenanstalt in Stuttgarts Stadtmitte ein Mittelpunkt mit diakonischer Ausstrahlung.
160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt – das ist vor allem ein Grund, voller Vertrauen aufzublicken. Es ist eine gute Tradition, das Jahresfest an Himmelfahrt zu feiern. Jesus Christus hat versprochen, alle Tage bei uns
heitsberufe in Stuttgart. Zum EBZ gehören neben dem DiakonieKlinikum auch das BethesdaKrankenhaus und das KarlOlgaKrankenhaus. Dadurch wird im evangelischen Krankenhausbereich ein einheitlicher diakonischer Ausbildungsstandard gewährleistet.
Gerade im Ausbildungsbereich zeigt sich, wie die diakonischen Träger in Stuttgart miteinander vernetzt sind und wie sie gemeinsam das diakonische Profil weitergeben und weiterentwickeln.
Wie die Diakonissenanstalt in der diakonischen Landschaft in Stuttgart wahrnehmbar ist, das ist ein Grund zur Dankbarkeit und zur Hoffnung.
Hoffnung darauf, dass der Geist Gottes auch weiterhin die diakonische Arbeit in Stuttgart trägt und inspiriert und der Leitspruch der Diakonissenanstalt mit Glaube, Hoffnung und Liebe erfüllt wird: „Zum Leben helfen – zum Helfen leben“.
Oberkirchenrat Dieter Kaufmann Vorstands vorsitzender Diakonisches Werk Württemberg
zu sein bis an der Welt Ende. Der Aufblick zu ihm gibt Orientierung und Halt. Er hilft zum Leben und gibt Kraft zur Hilfe. Wo wir im Namen Jesu den Mund öffnen zum Loben oder Trösten, wo wir in seinem Auftrag mit Hand anlegen zum Heilen und Pflegen, da geschieht dies in der Spur, die Jesus an Himmelfahrt gelegt hat: „Ihr werdet meine Zeugen sein.“ Wo Menschen Krisenzeiten der Krankheit oder Belastungen im Alter er leben, sollen sie auch etwas von Gottes Güte erfahren.
Ich danke allen, die das Leben der Diakonissenanstalt mittragen, im Mutterhaus, im DiakonieKlinikum und in der Diak Altenhilfe.
160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt – Grund zum dankbaren Rückblick, zum mutigen Ausblick, zum vertrauenden Aufblick.
Herzlich grüßt Ihr
Prälat Ulrich Mack Vorsitzender des Stiftungsrats
6 7VorwortVorwort
Vorwort„Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“Psalm 103, 2
Liebe Leserinnen und Leser,
die Festschrift zum 160jährigen Jubiläum der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart umfasst die vergangenen zehn Jahre und knüpft somit an die große Festschrift zum 150jährigen Jubiläum an. Sie stellt also nicht die Gesamtgeschichte der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart dar, sondern nimmt nur einen kleinen Zeitabschnitt in den Blick.
Auch auf diesen Zeitraum blicken wir voller Dankbarkeit und es soll das Wort des 103.
Psalms gelten, das Gott für das lobt, was er Gutes getan hat. Es geht uns also nicht in erster Linie um eine Erfolgsgeschichte, son dern um das dankbare Erinnern und eine Geschichte der Dankbarkeit.
Nicht zu vergessen, was gewesen ist, hat auch immer damit zu tun, das, was ist, zu relativieren. Wir, die wir aktuell in der Diakonissenanstalt leben, arbeiten und Verantwortung tragen, sollen wissen, dass wir teilhaben an einem Ganzen. Und wir sollen auch nicht vergessen, dass das, was wir tun, nicht das Ziel und gar das Einzige ist, sondern ein Stück auf dem Weg, eine Momentaufnahme. Aus diesem Grund blicken wir in Demut auf das, was ist und was geworden ist.
Demut gehört von Anfang an zur Geschichte unseres Werkes dazu und prägte auch die Männer und Frauen rund um Charlotte Reihlen in ihrem Tun. Schon im Jahre 1853 wählte sich das Gründungskomitee der Diakonissenanstalt Stuttgart dies als Wahlspruch: „In Demut klein anfangen“. Aus den kleinen Anfängen ist vieles gewachsen. Demut bedeutet heute, in allen Veränderungen und Neuorientierungen, die uns beschäftigen, nicht zu vergessen, dass die Grundlage
dafür immer wieder die Frauen und Männer gelegt haben, die in den Zeiten davor im Werk der Diakonissenanstalt gewirkt haben: die Diakonissen, die Diakonischen Schwestern und Brüder und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich bewegen ließen, in der Diakonissenanstalt Stuttgart und ihren Einrichtungen zu leben und zu arbeiten.
Diese Menschen, die im tätigen Tun Gottes Liebe zu den Menschen trugen, die alte und kranke Menschen pflegten, die im Krankenhausbereich oder der Altenhilfe arbeiteten, sie alle legten den Grund für die Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart, so wie sie heute existiert.
Das, was heute ist, ist geworden. Es wird sich weiter verändern. Wir werden durch politische Notwendigkeiten und auch durch wirtschaftliche Gegebenheiten unter Um ständen auch neue Wege gehen müssen.
Unsere Aufgabe ist, das Gesamtwerk der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart in seiner Vielfalt zu gestalten und das, was sich die Schwesternschaft im Jahre 1970 zum Leitspruch gegeben hat, heute mit Leben zu füllen: „Zum Leben helfen – zum Helfen leben“.
Dies wird sich in den verschiedenen Arbeitsfeldern je anders gestalten und anderes bedürfen.
Im Mutterhaus leben Diakonissen und Diakonische Schwestern zusammen mit Bewohnerinnen und Bewohnern des Betreuten Wohnens und es entsteht eine Hausgemeinschaft, die die Mutterhausgemeinde bildet. Die Erwartungen der verschiedenen Menschen sind sicher ganz unterschiedlich und wir werden miteinander danach fragen müssen, wie sich das Mutterhaus als Gemeinde versteht und wie das geistliche Leben dort zukünftig aussehen wird.
Für die Schwesternschaft ist das Mutterhaus der Ort der Gemeinschaft und des Zusammenkommens. Hier soll in Angeboten der biblischdiakonischen Bildung miteinander gefragt werden, wie helfendes Leben aussehen kann. Die Rolle des Mutterhauses wird sich verändern und wir werden in der Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder nach neuen Formen suchen müssen und danach fragen, was es bedeutet, zur Schwesternschaft zu gehören.
Öffnung ist ein Stichwort, das uns beschäftigt und das auch die Fragestellungen der Zukunft prägen wird. Im Bereich der Bildungs angebote und des Tagungs und Gästebetriebs ist die Diakonissenanstalt Stuttgart ein Ort der Begegnung und des Dialogs.
Durch die Gründung der Diak Altenhilfe Stuttgart gGmbH und die Eröffnung des Paulinenparks, eines zweiten Standortes der Altenhilfe neben dem Pflegezentrum Bethanien, stellen wir uns der Aufgabe, die Pflege alter Menschen weiter als Schwerpunktaufgabe zu gestalten. Mit dem Bau des Gerontopsychiatrischen Fachbereichs, eines PalliativeCareBereichs und eines Wohnbereichs für orthodoxe Christen hat sich das Pflegezentrum Bethanien in den zurückliegenden Jahren fachlich positioniert und in der breiten Öffentlichkeit Anerkennung für seine innovativen Projekte gewonnen. Wir wollen unsere christliche Grundlage und diakonische Orientierung auch in Zukunft im Bereich der Altenhilfe erhalten – angesichts der demographischen Herausforderungen und aller gesellschaftlichen und politischen Wandlungen.
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Traditionsreich und zeitgemäßVorwort
Traditionsreich und zeitgemäßDie vergangenen zehn Jahre der Diakonissenanstalt im Spiegel der Geschichte
Aus dem „alten Diakonissenkrankenhaus“ wurde in den vergangenen zehn Jahren das moderne DiakonieKlinikum. Mit dem DiakonieKlinikum sind wir in der Krankenhauslandschaft der Landeshauptstadt Stuttgart mit einem renommierten und leistungsstarken Haus vertreten. Hier geschieht moderne Medizin in Verbindung mit professioneller Pflege. Ohne die Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter, die hier mit ihrer Haltung arbeiten, wäre das DiakonieKlinikum jedoch nicht das, was es ist. Dass das DiakonieKlinikum auch angesichts der aktuellen Gesundheitspolitik mit ihren Auswirkungen wie der Leis tungsverdichtung, der Verkürzung der Verweildauer und der höheren Belastung für die Mitarbeitenden und der ökonomischen Herausforderungen ein christliches Krankenhaus ist und bleibt, verdanken wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Glaube wird da gelebt, wo die Orientierung am christlichen Menschenbild, die wir im Leitbild beschreiben, im täglichen Tun mit Leben erfüllt wird.
Den Blick für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu haben, zu fragen, was sie brauchen, um ihren Auftrag erfüllen zu können, sie darin zu unterstützen, die diakonische Ausrichtung weiter lebbar und erlebbar sein zu lassen, darin liegt wohl die größte Aufgabe der Diakonissenanstalt und der Schwesternschaft.
Möge Gottes Segen uns darin begleiten, mögen wir voller Vertrauen und Dankbarkeit in die Zukunft gehen.
Ich wünsche Ihnen viele schöne Entdeckungen und Freude beim Lesen unserer Jubiläumsfestschrift 2014.
Ihr Pfarrer Ralf Horndasch Direktor
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Traditionsreich und zeitgemäß
Traditionsreich und zeitgemäß
MMehr als zehn Jahre ist es her, dass ich die Festschrift zum 150. Jubiläum der Diakonissenanstalt erarbeitet habe. Ich erinnere mich noch, wie ich vom damaligen Direktor Pfarrer Lang zur Sitzung des Jubiläumsgremiums eingeladen wurde, wo man mir eröffnete: „Wir möchten, dass Sie eine Festschrift schreiben, bei der die Schwestern im Mittelpunkt stehen.“
Frühere Jubiläumsschriften hatten sich, dem Zeitgeist gehorchend, auf die Darstellung der beständig wachsenden Werke der Anstalt konzentriert. Das „Amt“ der Diakonisse hatte man zwar hoch gelobt und blumig beschrieben, schließlich musste für die zahlreichen Aufgaben ständig Nachwuchs gewonnen werden, die einzelnen Persönlichkeiten und
ihr Beitrag zu dem Werk wurden jedoch kaum beachtet. Unter der Chiffre „Die Schar der Hauben“ verschwanden die Frauen in diesen Darstellungen.
Die Schrift zum 150. Jubiläum sollte anders werden. Die Hauptträgerinnen und träger des Werks, die Diakonissen und Diakonischen Schwestern und Brüder, sollten zu Wort kommen, ihre Sicht auf die Arbeits und Lebensrealitäten aufgenommen und aus den Quellen erschlossen werden. Es sollte sichtbar werden, dass das Wirken und Wachsen der Anstalt zu einem großen Teil von ihnen gestaltet wurde – von jeder einzelnen Schwester, die sich persönlich einsetzte, tatkräftig Kranke versorgte, einfühlsam Verzweifelte tröstete, die den Aufbau einer
Gemeindestation vorantrieb, die junge Menschen in der Sonntagsschule prägte, die ihr Leben der Diakonie widmete. Das Engagement vieler Generationen von Diakonissen, die die Einrichtung zu dem gemacht haben, was sie ist, sollte in besonderem Maße dargestellt werden – auch weil man sich be wusst war, dass die Ära der Diakonissen unwiderruflich auf ihr Ende zusteuerte. Auch Lockerungen und neue Ansätze seit 1970 konnten dies nicht ändern. Anderthalb Jahrhunderte nach Gründung der Anstalt waren noch drei Diakonissen offiziell im Dienst. Demgegenüber standen 230 Schwestern, die ein verdientes Anrecht hatten, im Rahmen der Gemeinschaft ihren Lebensabend zu verbringen.
Der Rückblick auf die 150jährige Geschichte wurde damals von der Frage begleitet: Wie wird es mit dem Werk in Zukunft weitergehen? Wo ist seine Strahlkraft, wenn die Namensgeberinnen der Einrichtung, die Diakonissen, abgetreten sind? Kann sich eine zeitgemäße Form von „Diakonie in Gemeinschaft“ etablieren? Wie können Diakonie und Spiritualität gelebt und weitergegeben werden? Wie können Übergänge gestaltet werden? Wie kann das alles finanziert werden?
Die frühere Oberin, Schwester Ursel Pfeifle, nannte mir in diesem Zusammenhang einmal das Erfolgsrezept der Diakonissenanstalt: „Wir waren als diakonische Einrichtung immer wieder bereit, uns zu verändern, uns den Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu stellen, neue Aufgaben zu übernehmen und zu versuchen, neue Strukturen zu finden. Das werden wir auch weiterhin tun.“
Schwierigkeiten anzupacken galt es schon in den Anfängen des Werks. Mitte des 19. Jahr hunderts herrschte in Württemberg große Not. Kriege, Missernten und Bevölkerungswachstum hatten ganze Teile der Bevölkerung in Armut und Elend gestürzt. Seuchen grassierten, die Kinder und Müttersterblichkeit war hoch. Die Zustände in den Spitälern waren miserabel, eine geordnete Krankenpflege existierte nicht. Aus dieser Situation heraus entstand 1853/54 in Stuttgart der Verein zur Gründung einer Diakonissenanstalt zur Ausbildung und Aussendung christlicher Krankenpflegerinnen. Die Damen
und Herren des Gründungskomitees hatten sich vorgenommen, „in Demut klein anzufangen“. Doch der Bedarf an kompetenten Pflege kräften war so groß, dass die rasche Expansion der Einrichtung fast nicht aufzuhalten war. Eigene Lehrkrankenhäuser und Pflegeanstalten wurden gebaut oder erworben und weitere sozialdiakonische Arbeitsbereiche erschlossen. Mit dem Diakonissenberuf wurde ein erster Ausbildungsberuf für Frauen geschaffen. Die Gemeinschaft bot ihnen Zugehörigkeit und Heimat. Das genossenschaftliche Prinzip gewährte Absicherung bei Krankheit und im Alter, und dies lange Zeit vor Einführung der gesetzlichen Sozialversicherung. Die hohen Eintrittszahlen bis in die 1930er Jahre zeigen, dass viele Frauen diese Lebensform attraktiv fanden – auch weil mit dem Diakonat evangelischen Frauen erstmals ein christliches „Amt“ ermöglicht wurde.
Das Kapital der Diakonissenanstalt war bald die große, zentral dirigierbare Schwestern
Traditionsreich und zeitgemäßDie vergangenen zehn Jahre der Diakonissenanstalt im Spiegel ihrer Geschichte
schaft, die im ganzen Land in Krankenhäusern und Gemeindestationen präsent war. Mit ihrer Arbeit wurden die Diakonissen zu Werbeträgerinnen in eigener Sache. Ihre Diensttracht hatte Zeichencharakter, so dass sie lange Zeit das Symbol für diakonische Arbeit überhaupt darstellten. Freilich, was in den Anfängen hochmodern war und sich hundert Jahre lang als Erfolgsmodell bewies, musste schließlich doch abgelöst werden. Für Frauen gab es nach dem Zweiten Weltkrieg neue Berufsmöglichkeiten – auch in der Diakonie. Die Lebensformen und die Formen sozialer Absicherung hatten sich verändert, so dass die ganzheitliche Dienstauffassung der Diakonissen für junge Frauen kaum mehr eine Option war.
Ist es die gewachsene Tradition, die stärkt und – wie Schwester Ursel Pfeifle es formulierte – den Mut zur Veränderung möglich macht?
Im Jubiläumsjahr 2004 war man dabei, den Wandel zu gestalten. „Entscheidende Weichenstellungen“ benannte ich denn auch das letzte Kapitel der Festschrift, das die damaligen Ansätze und Maßnahmen zur Veränderung behandelte. Es ging um größere Baumaßnahmen, einschneidende strukturelle und konzeptionelle Neuausrichtungen: Das Diakonissenkrankenhaus und die Orthopädische Klinik Paulinenhilfe wurden zum DiakonieKlinikum Stuttgart zusammengeführt, das fortan als selbstständige Tochtergesellschaft firmierte. Ein neues Konzept erhielt auch die hauseigene Krankenpflege
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Konzentration auf das Wesentliche
Traditionsreich und zeitgemäß
schule: Gemeinsam mit den Pflegeschulen des Bethesda und des KarlOlgaKrankenhauses wurde das Evangelische Bildungszentrum für Gesundheitsberufe (EBZ) als eigenständige Gesellschaft gegründet. Das Pflege zentrum Bethanien begann mit einem Anbau für eine gerontopsychiatrische Abteilung für altersverwirrte Menschen. Weiter intensiviert wurde auch die Beteiligung an der Hospizarbeit in Stuttgart. Und schließlich wurde mit dem Projekt „LUWIA – Leben und Wohnen im Alter“ auf dem Mutterhausareal ein Neubau mit Seniorenwohnungen samt Pflegeabteilung geschaffen, der zunächst den Feierabendschwestern vorbehalten sein sollte. Es war geplant, das Haus im Laufe der Zeit auch für die Allgemeinheit zu öffnen. Eine weitere wesentliche Zukunftsaufgabe lag darin, die Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder weiterzuentwickeln. Ihnen war die Aufgabe zugedacht, den diakonischen Auftrag zu übernehmen und das Werk ideell mit zu tragen.
2014, zehn Jahre später, sind die meisten Übergänge vollzogen, einige noch im Gange. Manche Idee wurde fallengelassen oder den veränderten Anforderungen angepasst.
Die Diakonissenanstalt hat es immer wieder geschafft, eine moderne Einrichtung zu sein. Das Weiterbestehen konnte gewährleistet werden, weil die Beteiligten rechtzeitig in der Lage waren, Überkommenes zu reformieren, nach den Aufgaben in der Gesellschaft zu fragen und geeignete Mittel zu suchen.
Was würde Charlotte Reihlen, die Begründerin der Diakonissenanstalt, dazu sagen, hätte sie heute die Gelegenheit, das Werk und seine Tochtereinrichtungen zu besichtigen?
Gewiss würde sie staunen, wie groß die Häuser geworden sind, wie viel schneller die Abläufe heute getaktet sind, wie sich die Mitarbeiterschaft verändert hat. Doch vieles würde ihr sehr bekannt vorkommen: Wie in den Anfängen sind die Säulen der Einrichtung heute noch die Kranken und Altenversorgung, die Ausbildung von Pflegekräften und die Pflege der diakonischen Gemeinschaft. Ich meine, Charlotte Reihlen wäre stolz darauf.
Andrea Kittel
Zur Person
Andrea Kittel, Kulturwissenschaftlerin, Mitarbeiterin für historische Öffentlichkeitsarbeit im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart, Autorin der Festschrift zum 150jährigen Jubiläum der Diakonissenanstalt.
Konzentration auf das Wesentliche Die Diakonissenanstalt in der Zeit von 2004 bis 2014
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eigenen Gesellschaft für die Altenhilfe. Es ist nichts Neues dazu gekommen. Das, was da war, hat man durch die Konzentration ge stärkt. Begonnen hat dieser Prozess mit dem Projekt LUWIA – Leben und Wohnen der Schwestern im Alter. Alle Diakonissen leben und wohnen im Alter zusammen im Bereich des Mutterhauses.
Carmen Treffinger: Die jüngste Entwicklung in dieser Reihe ist die Gründung der Diak Altenhilfe Stuttgart und die Entscheidung, die Trägerschaft des Paulinenparks zu übernehmen. Das ist eine klare Entscheidung, neben der Krankenpflege auch die Altenpflege zu stärken. DDie Evangelische Diakonissenanstalt feierte
2004 ihr großes Jubiläum: 150 Jahre Diakonie in Gemeinschaft. Sind die letzten zehn Jahre auch eine Erfolgsgeschichte?
Thomas Mayer: Wenn man die Planungen für die Zukunft nimmt, die am Ende der Festschrift zum 150jährigen Jubiläum vorgestellt werden, dann kann man von einer Erfolgsgeschichte sprechen. Beispielsweise der Gerontopsychiatrische Fachbereich des Pflegezentrums Bethanien, die Gründung des Evangelischen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe EBZ, die Zusammenführung der Orthopädischen Klinik Paulinenhilfe und des Diakonissenkrankenhauses zum Diakonie Klinikum. Die Entwicklungslinien, die vor zehn Jahren begannen, sind erfolgreich verlaufen.
Ralf Horndasch: Die Frage ist, ob Erfolg die richtige Kategorie ist, in der wir uns messen lassen wollen. Da würde ich sagen: Es ist vieles gelungen, auf das wir stolz sein können. Erfolgsgeschichten sind hier in der Diakonissenanstalt aber auch Geschichten der Dankbarkeit. Es sind Segensgeschichten. Wohl wissend, dass dieser Erfolg von vielen Menschen auf den Weg gebracht wurde, die gedacht und gehandelt haben. Der Erfolg liegt aber nicht allein in unserer Hand. Wir sollten uns nicht nur der Erfolge der letzten zehn Jahre rühmen, sondern auch eine Geschichte der Dankbarkeit schreiben.
Carmen Treffinger: Für viele andere Träger bedeutet Erfolg Expansion. Unser Erfolg ist die Konzentration auf das Wesentliche, auf unser Kerngeschäft. Es entspricht unserer Satzung, alte und kranke Menschen zu versorgen, fachlich und diakonisch auszubilden.
Ralf Horndasch: Erfolg ist bei uns nicht quantitativ. Was zählt, sind die Qualitätsverbesserungen für die Menschen in unseren Einrichtungen, die wir auf den Weg gebracht haben.
Was sind die wichtigsten Entwicklungen der letzten zehn Jahre?
Thomas Mayer: Alle Entwicklungen in diesem Zeitraum haben mit Konzentration zu tun – in der Ausbildung, in der Altenhilfe, im Krankenhaus. Hier haben wir die Aufgaben stärker konzentriert. Zudem gab es Zusammenführungen und Kooperationen mit anderen Trägern, die strategisch wichtig waren.
Ralf Horndasch: Diese Schwerpunkte in unserer Arbeit gab es schon immer. Aber man hat dazu noch einmal ein klares Ja gesagt, durch Entscheidungen wie die Fusion der Krankenhäuser, durch die der Standort gesichert wurde, oder die Gründung einer
Konzentration auf das Wesentliche Die Diakonissenanstalt in der Zeit von 2004 bis 2014Der Vorstand im Gespräch: Direktor Pfarrer Ralf Horndasch, Oberin Diakonin Carmen Treffinger, Verwaltungsdirektor Thomas Mayer
Der Gerontopsychia trische Fachbereich (GPF) in Bethanien
Ältere Menschen mit dementieller Erkrankung benötigen besondere Aufmerksamkeit und Betreuung. Diese bietet das Pflegezentrum Bethanien mit seinem im Jahr 2005 eröffneten Gerontopsychiatrischen Fachbereich, der 48 Plätze in Einzelzimmern hat. Neben der auf die speziellen Bedürfnisse abgestimmten architektonischen Gestaltung, die zum Beispiel Wandelgänge zum Laufen und einen beschützten Garten realisiert, wurde ein spezielles Pflege und Betreuungskonzept entwickelt.
Konzentration auf das Wesentliche
Konzentration auf das Wesentliche
Eine Bewohnerin des GPF – sie fühlt sich wohl, weil ihre individuellen Bedürfnisse ernst genommen werden.
Der Vorstand im Gespräch (v. l. n. r.): Birte Stährmann, Verwaltungsdirektor Thomas Mayer, Oberin Carmen Treffinger, Direktor Ralf Horndasch und Frank Weberheinz.
Eine große Tradition kann eine Einrichtung auch an der Weiterentwicklung hindern. Wie reagiert die Diakonissenanstalt auf Veränderungen?
Ralf Horndasch: Es gibt diakonische Einrichtungen, die fragen: Was gibt es auf dem Markt, was Geld bringt? Und dann wird etwas Neues auf die Beine gestellt. Das ist bei uns bisher nicht passiert. Wir reagieren nicht auf sich verändernde Rahmenbedingungen, indem wir ein neues Arbeitsfeld aufmachen, weil zum Beispiel der demographische Wandel klar zeigt: „Die Altenhilfe ist im Kommen.“ Nicht deshalb wurde die Diak Altenhilfe gegründet, sondern weil sie zu unserem Kerngeschäft gehört. Es bleibt für uns aber eine Herausforderung: Mit welchen neuen Angeboten und Arbeitsfeldern in unseren Einrichtungen reagieren wir auf aktuelle Notsituationen?
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Carmen Treffinger: In der Schwesternschaft wird immer wieder die Frage gestellt, die auch die Gründerinnen und Gründer der Diakonissenanstalt bewegt hat: Was ist die Not unserer Zeit? Was würde uns heute den Impuls zur Gründung geben?
Ralf Horndasch: Dann müsste man mit Blick auf unsere Profession, Fachlichkeit und die finanziellen Möglichkeiten sagen: Dazu ge hören weiterhin vor allem die Kranken und die Altenpflege. Wenn sich etwas in der Pflege oder im Bereich der Bildung bewegt, wenn sich hier neue Themen oder Aufgaben stellen, gilt es, wach zu sein.
Ralf Horndasch: Für mich ist das Besondere daran, dass es gelungen ist, eine Oberin zu finden, die nicht Diakonisse ist und die die Schwesternschaft dennoch als Ganzes sieht. Sowohl die Diakonissen als auch die Diakonischen Schwestern und Brüder sagen: „Wir haben eine Oberin“. Und sie wird von beiden Gruppen akzeptiert. Diese Weichenstellung ist in anderen Mutterhäusern oft gescheitert.
Thomas Mayer: Zu diesem Prozess gehört auch, dass sich die zahlenmäßigen Gewichte verschieben – es gibt mittlerweile wesentlich mehr Diakonische Schwestern und Brüder als Diakonissen.
Ralf Horndasch: Die nächste Zäsur ist eigentlich gar keine: die Entscheidung der Gremien, dass es weiterhin einen DreierVorstand geben soll mit Oberin, Verwaltungsdirektor und Theologe. Das ist ein bewusstes Ja zu diesen drei Professionen im Vorstand.
Konzentration auf das Wesentliche
Konzentration auf das Wesentliche
Evangelisches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe
Das Evangelische Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Stuttgart EBZ ist eine Initiative der drei evangelischen Krankenhäuser in Stuttgart: Agaplesion Bethesda Krankenhaus Stuttgart, DiakonieKlinikum Stuttgart und KarlOlgaKrankenhaus. Im April 2003 fanden sich die bisher eigenständigen Krankenpflegeschulen dieser drei Kliniken unter dem gemeinsamen Dach des EBZ zusammen.
Aufgabe des EBZ ist die Aus, Fort und Weiterbildung in Pflege und Gesundheitsberufen mit Schwerpunkt Ausbildung in der Gesundheits und Krankenpflege. Über die Vermittlung beruflicher Kompetenz hinaus möchte die Schule die persön liche Bildung
der Schülerinnen und Schüler fördern und die Entwicklung des Pflegeberufs und der Pflegebildung durch innovative Modelle und Konzepte voranbringen.
Im Jahr 2013 bezog das EBZ gemeinsam mit der Altenpflegeschule des Diakonischen Instituts für Soziale Berufe das Haus der Diakonischen Bildung. Der Schulneubau im Stuttgarter Norden bietet Platz für 250 Schülerinnen und Schüler der Gesundheits und Krankenpflege sowie knapp 170 Schülerinnen und Schüler in der Altenpflegeausbildung.
Das Haus der Dia konischen Bildung: Gesundheits und Altenpflegeausbildung unter einem gemeinsamen Dach
Diakonie-Klinikum Stuttgart
Die DiakonieKlinikum Stuttgart Diakonissenkrankenhaus und Paulinenhilfe gGmbH wurde im Jahr 2000 gegründet. Die beiden Gesellschafter sind die Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart und die Stiftung Paulinenhilfe. Die Gründung der Gesellschaft hatte das Ziel, einen Klinikneubau zu errichten und die beiden Kliniken Diakonissenkrankenhaus und Orthopädische Klinik Paulinenhilfe an einem gemeinsamen Standort zu betreiben. So entstand aus dem Zusammenschluss zweier Krankenhäuser mit langer diakonischer Tradition das DiakonieKlinikum Stuttgart. Der größte Arbeitsbereich der Diakonissenanstalt hat damit eine eigenständige Rechtsform erhalten. Sichtbares Zeichen dafür ist das eigene Logo.
In den vergangenen zehn Jahren entstand in verschiedenen Bauabschnitten eines der größten Krankenhausneubauprojekte in BadenWürttemberg: moderne Patientenzimmer und Funktionsbereiche mit einer zukunftsfähigen Klinikstruktur im Herzen von Stuttgart. Heute ist das DiakonieKlinikum ein leistungsfähiges Krankenhaus mit 400 Betten. Etwa 900 Mitarbeitende versorgen die Patienten in acht Fachabteilungen, einer psychosomatischen Tagesklinik und verschiedenen spezialisierten Zentren.
Das DiakonieKlinikum:Das neue Logo zeigt ein mehrdimensionales Kreuz.
Die Farben rot und blau stehen für die Gesellschafter Diakonissenanstalt und Paulinenhilfe.
Thomas Mayer: Dazu gehört auch, dass der Verwaltungsdirektor der Diakonissenanstalt nicht mehr automatisch der Geschäftsführer des DiakonieKlinikums ist. Irgendwann war der Punkt da, an dem die Töchter eigenständiger wurden und konsequenterweise nun auch eigene Geschäftsführer haben.
Ralf Horndasch: So paradox es sich auch anhört, weil es mehr Führungspersonal geworden ist, so passt es dennoch zu dem Konzept der Konzentration. Bei uns sind die Schwesternschaft, die Theologie und die Finanzen weiter im Vorstand vertreten. Ein alternativer Weg, der in vielen Mutterhäusern beschritten wird, ist der Doppelvorstand aus einer Theologin, die zugleich Oberin ist, und einem Finanzvorstand. Indem wir es nicht so gemacht haben, haben wir diesen drei Funktionen eine sehr konzentrierte Funktion zugesprochen.
Welche Weichenstellungen gab es in den letzten Jahren?
Carmen Treffinger: Aus Sicht der Oberin gehört die schwere Erkrankung der Oberin Schwester Hanna Ziegler im Jahr 2001 unbedingt dazu. Das hat eine große Betroffenheit in der Schwesternschaft und im Werk ausgelöst. Die Diakonische Schwester Sigrid Walker war als damalige Leitung der Ge meinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder kurzfristig bereit, das Amt der Oberin stellvertretend zu übernehmen.
Ralf Horndasch: Ich interpretiere dies so, dass spätestens zu diesem Zeitpunkt klar war: „Wir, Diakonissen und Diakonische Schwestern und Brüder, wir sind eine Schwesternschaft.“
Carmen Treffinger: Als Schwester Hanna Ziegler dann ihr Amt aufgrund ihrer Erkrankung zur Verfügung stellte, wurde Schwester Ursel Pfeifle zur Nachfolgerin gewählt. Noch einmal war eine Diakonisse für sieben Jahre Oberin. Mit meiner Wahl hat man sich dann das erste Mal für eine Oberin entschieden, die nicht Diakonisse ist und die von außen kommt.
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Konzentration auf das Wesentliche
Konzentration auf das Wesentliche
Carmen Treffinger: Das haben wir deshalb auch so machen können, weil es die große Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder gibt. In manchen Mutterhäusern mit kleinen Gemeinschaften dagegen ist die Stellung der Oberin in Frage gestellt oder die Schwesternschaften lösen sich ganz auf.
Welche Personen fallen Ihnen ein, die für die letzten zehn Jahre besonders prägend waren?
Carmen Treffinger, Ralf Horndasch, Thomas Mayer einstimmig: Herr Geißel.
Carmen Treffinger: Er hat in dieser Zeit häufiger Wechsel für Kontinuität gesorgt und wichtige Weichen gestellt.
Thomas Mayer: Als Geschäftsführer des DiakonieKlinikums und des Evangelischen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe hat Herr Geißel diese Einrichtungen maßgeblich vorangebracht und weiterentwickelt.
Ralf Horndasch: Für die Zeit des Übergangs war die Personalunion von Geschäftsführer und Verwaltungsdirektor sehr hilfreich. In der Nachfolge dieser Ära ist es die Aufgabe, diese Klammern zu gestalten – das heißt, mit einem Verwaltungsdirektor in der Diakonissenanstalt und mit Geschäftsführern in den Gesellschaften. Das ist strukturell anders.
Gibt es weitere Personen von besonderer Bedeutung?
Ralf Horndasch: Unser langjähriger Stiftungsratsvorsitzender, Prälat Gerhard Röckle. Er hat sein Amt aus Altersgründen niedergelegt. Prälat Ulrich Mack hat es vor zwei Jahren übernommen.
Welchen Stellenwert haben die letzten zehn Jahre innerhalb der langen Geschichte der Diakonissenanstalt?
Ralf Horndasch: Ich weiß nicht, ob man diese Frage beantworten kann. Ich würde sagen, jedes dieser 160 Jahre hat seinen eigenen Wert. Natürlich werden wir immer an den Anfang zurückschauen. Wenn dieser Anfang nicht gewesen wäre, hätte nichts nachwachsen können. Aber die zehn Jahre haben keinen höheren Stellenwert als beispielsweise die zwischen dem 70. und dem 80. Jahr.
Carmen Treffinger: Wir stecken ständig im Veränderungsprozess. Jede Epoche hat ihre eigene Geschichte. Das Besondere an der Diakonissenanstalt ist, dass man sich immer mit Weisheit und dem Blick nach vorne auf den Weg gemacht hat. Man hat nicht gesagt: Hier sind wir angekommen, hier bewahren wir unsere Tradition. Stattdessen war und ist der Blick in die Zukunft gerichtet, und Wei
chen für Veränderungen wurden rechtzeitig gestellt, zum Beispiel haben wir unseren Tagungs und Gästebetrieb ausgebaut.
Ralf Horndasch: Es sind immer mutige Entscheidungen getroffen worden, immer auch mit dem Blick auf die Wurzeln. Man hat nicht immer an den Wurzeln festgehalten, aber man weiß, was die Wurzeln sind.
Carmen Treffinger: Innerhalb dieser zehn Jahre wurden beispielsweise die letzten Gestellungsverträge gelöst. Eine mutige, wenn auch nicht unumstrittene Entscheidung …
Thomas Mayer: … eine wichtige Zäsur. Denn das klassische Modell eines Mutterhauses ist: „Ich will die Menschen ausbilden und entsende sie.“ In diesem Zusammenhang gab es Austritte aus der Schwesternschaft. Zwar weniger als befürchtet, aber es gab sie.
Carmen Treffinger: Brüder und Schwestern in der Peripherie haben dies teilweise so empfunden, als würden sie vom Mutterhaus abgeschnitten. Sie hatten das Gefühl, nicht mehr dazuzugehören. Wir mussten hier klar machen: Ihr gehört trotzdem dazu. Anders, nicht mehr über den Arbeitsvertrag, aber als Teil der Gemeinschaft.
Diak Altenhilfe-Gesellschaft
Die Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart gründete am 15. März 2012 die AltenhilfeGesellschaft „Diak Altenhilfe Stuttgart gemeinnützige GmbH“.
Die Diakonissenanstalt übertrug das Pflegezentrum Bethanien in diese Gesellschaft und leitete die Dienstverhältnisse aller dort zugeordneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über, unter Beibehaltung der geltenden arbeits und tarifrechtlichen Bedingungen. Die Diak Altenhilfe ist auch Träger des im Juli 2013 eröffneten Pflegezentrums im Paulinenpark. Die Zuordnung der AltenhilfeArbeit in einen rechtlich eigenständigen, auf diese Aufgabe konzentrierten Geschäftsbereich schafft mehr Eindeutigkeit und Transparenz nach innen und nach außen.
Die Schwesternschaft
Die Diakonissen verbindet mit der Gemeinschaft diakonischer Schwestern und Brüder die 160jährige Geschichte, der christliche Glaube und der Dienst am Nächsten. Zusammen bilden sie die Schwesternschaft der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart. Das Mutterhaus ist Ort der Begegnung und Zentrum der Schwesternschaft.
Das Pflegezentrum Bethanien, 1978 eröffnet, bietet Platz für 218 Bewohnerinnen und Bewohner, davon 48 Plätze im Geronto psychiatrischen Fach bereich.
Das Pflegezentrum Paulinenpark, 2013 eröffnet, bietet insgesamt 69 Bewohnerinnen und Bewohnern ein neues Zuhause, verteilt auf sechs Wohnbereiche.
Begegnungen und Austausch zwischen Diakonissen und Diakonischen Schwestern und Brüdern stärken das Gemeinschaftsgefühl.
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Ralf Horndasch: Bei den Betroffenen hat sich dadurch etwas verändert. Gleichzeitig hat sich die Aufgabe gestellt, neue Formen der Zugehörigkeit zu entwickeln. Es musste die Frage beantwortet werden: Was macht die Zugehörigkeit zur Schwesternschaft aus, jenseits der Gestellungsverträge?
Interessant im Blick auf die Zukunft ist, wie die Verbindung zu den Töchtern der Diakonissenanstalt lebendig bleibt.
Ralf Horndasch: Ein Schlüssel ist die Diakonische Bildung. Alles, was wir zur Diakonischen Bildung zählen, ist das, was wir den Mitarbeitenden sowohl im Krankenhaus als auch in der Altenhilfe als „Mehrwert“ bieten können, über diese Brücken hinüber …
Carmen Treffinger: … und über die Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft in unseren Einrichtungen. Ich habe kürzlich einen Vortrag zum Thema „Gut eingestellt …“ gehalten. In diesem Zusammenhang ist mir aufgefallen, dass man diakonische Haltung nicht verordnen kann. Man braucht dazu Diakonische Bildung und die Menschen vor Ort, die das auch leben. Ich glaube, das ist ein ganz starkes Pfund in unseren Einrichtungen und darüber hinaus, dass Menschen das leben.
Die Diakonissen
Diakonissen verstehen Nachfolge nicht nur als innere Haltung. Sie nehmen Verantwortung in der Gesellschaft wahr: früher als Berufstätige in den Arbeitsbereichen der Diakonissenanstalt, heute vielfach ehrenamtlich.
Heute gehören 112 Diakonissen zur Diakonissenanstalt. Das Besondere ihrer Gemeinschaft ist der Dreiklang von Glaubens, Dienst und Lebensgemeinschaft.
Dieser wird rund um das Mutterhaus im Betreuten Wohnen oder im integrierten Pflegebereich lebendig. Leben in Ge meinschaft heißt auch: in Würde und Selbstbestimmung alt werden und in Begleitung sterben. Der Alltag der Diakonissen ist geprägt von der Vielfalt evangelischen Glaubens – von gemeinsamen Gottesdiensten und Andachten, Bibel gesprächen und Einkehrtagen.
Die Gemeinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder
Diakonie in Gemeinschaft – so lautete das Erfolgsrezept beim Dienst am Nächsten. Diese Idee lebt in der Gemeinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder fort.
Zur Diakonischen Gemeinschaft der Diakonissenanstalt ge hören heute rund 360 Frauen und Männer, Berufstätige und Ruheständler. Die Gemeinschaft versteht sich als lebendiges Netzwerk und als geistliche Gemeinschaft. Teil der Gemeinschaft zu sein, bedeutet, Austausch, Entlastung und Rückhalt zu erfahren, den eigenen Glauben mit geistlichen Angeboten zu stärken und Beziehungen zu pflegen, die Halt geben. Die Diakonischen Schwestern und Brüder arbeiten haupt und ehrenamtlich in der Diakonissenanstalt, im DiakonieKlinikum Stuttgart, in der Diak Altenhilfe oder bei anderen Arbeitgebern.
Auch gemeinsames Feiern, wie ein Herbstfest, gehört zum Alltag der Diakonissen.
Eine Schülerin der Gesundheits und Krankenpflege wird in die Gemeinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder aufgenommen.Konzentration auf
das Wesentliche Konzentration auf das Wesentliche
Ralf Horndasch: Ich glaube auch, dass wir aus dem Mutterhaus kommend diejenigen leichter mit auf den Weg nehmen können, die nicht zur Gemeinschaft gehören. Indem wir – das geht über den Beitrag der Diakonischen Bildung hinaus – liturgische Formen anbieten, die dieses „Mehr“ zum beruflichen Alltag bilden. Das muss natürlich von Personen getragen sein, und da ist die Schwesternschaft und die Mitarbeiterschaft die geeignete Brücke.
Es gibt im Krankenhaus Mitarbeitende, die nicht Diakonische Schwester oder Bruder sind und denen das Mutterhaus und die diakonische Ausrichtung der Klinik wichtig ist, ohne dass sie in die Schwesternschaft eingetreten sind. Dies muss wahrgenommen und wertgeschätzt werden. Und diese Mitarbeitenden müssen gefragt werden: Was braucht ihr vom Mutterhaus?
Thomas Mayer: Die Töchter sollten natürlich auch ein eigenes diakonisches Profil entwickeln. Das Profil wird nicht nur über das Mutterhaus geschärft.
Ralf Horndasch: Ich sehe das auch mehr im Sinne einer Dienstleistung des Mutterhauses. Unser Angebot ist: Hier unterstützen wir euch. Weil uns das wichtig ist, seid ihr da nicht alleine unterwegs. Wir können euch etwas geben.
Carmen Treffinger: Deshalb gibt es ja auch einen breit besetzten Beirat der Diakonischen Bildung. Hier sitzen Vertreter aller Einrichtungen zusammen und klären, welche Angebote der Diakonischen Bildung benötigt werden, um eine gute Arbeit zu machen und um gestärkt zu sein.
Wie wird die Verbindung zu den Tochtergesellschaften gelebt und gepflegt?
Carmen Treffinger: Wir haben unsere Kommunikationsstrukturen angepasst. Mit den Geschäftsführern des DiakonieKlinikums und der Diak Altenhilfe stehen wir in regelmäßigem Austausch.
Ralf Horndasch: Außerdem sind wir Vorstandsmitglieder in die Gremien eingebunden.
Thomas Mayer: Es gibt vielfältige Beziehungen zu den Töchtern und den Menschen, die dort arbeiten.
Das fängt zum Beispiel bei den Schwestern an, die als Ehrenamtliche im Klinikum Patienten empfangen und begleiten. Es geht über viele Ebenen, zum Beispiel auch über Pfarrstellen, die das Mutterhaus finanziert. Aber auch über die Zentralen Dienste. Trotzdem bleibt die Frage: Ist die Verzahnung so gut, dass dieser Austausch auch unabhängig von einzelnen Personen funktioniert?
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Tagungs- und Gästebereich Mutterhaus
Erholungs- und Tagungshaus Fischbach am Bodensee
Gibt es einen idealen Urlaubsort? Für viele Gäste ist es das Er holungs und Tagungshaus Fischbach mit seiner wunderschönen Lage direkt am See und seinem Blick auf die Schweizer Bergwelt. Auch als Tagungsstätte ist Fischbach bei Seminarveranstaltern sehr beliebt. Gut ausgestattete Seminarräume ermöglichen ein breites Spektrum an Veranstaltungen. In den Tagungspausen belebt die Teilnehmer ein Spaziergang durch den Park, die Seeluft sorgt für frischen Wind und neue Ideen.
Die Diakonissenanstalt führt zurzeit Gespräche zum Verkauf des Erholungs und Tagungshauses an die Stadt Friedrichshafen und die ZeppelinStiftung. Fischbach wird ein beseelter Ort bleiben, an dem Menschen Ruhe und Erholung finden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Garant dafür, dass die besondere Atmosphäre dieses Hauses erhalten bleibt.
Die Gästezimmer sind freundlich gestaltet, von
den meisten fällt der Blick in den schönen
Mutterhausgarten.
Der Mutterhausgarten – eine grüne Oase mitten
in der Großstadt
Mit Blick auf den See und die Schweizer Bergwelt finden die Gäste in Fischbach Ruhe und Entspannung.
Konzentration auf das Wesentliche
Konzentration auf das Wesentliche
Ralf Horndasch: Wenn Sie das Bild der Brücke nehmen, brauchen Sie auf jeder Seite Personen, die bereit sind, über die Brücke zu gehen. Bei jeder Besetzung wird sich diese Frage wieder neu stellen, und dann brauchen wir Geschäftsführer, die sagen, ich will hinübergehen, und die auch jemanden hinüberlassen. Um das wird es gehen, sonst gelingt es nicht.
Was lebt in der Gemeinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder vom Erbe der Diakonissen fort?
Thomas Mayer: Das Bild mit dem „Erbe“ ist ein häufig erwähntes und manchmal auch problematisches Bild. Das Erbe der Diakonissen fortzusetzen, ist ein hoher Anspruch. Die Frage ist, welchen Teil des Erbes die Mitglieder der Diakonischen Gemeinschaft tragen.
Carmen Treffinger: Was fortlebt, wird man erst viel später, vielleicht zur 200JahrFeier, beantworten können. So abgegrenzt ist es noch nicht. Unsere 112 Diakonissen leben die Tradition noch jeden Tag. Ich möchte die Diakonischen Schwestern und Brüder fragen: Was ist für Sie das, was weiterleben soll? Und das wird durchaus unterschiedlich sein.
Thomas Mayer: Es gibt auch eine Tradition der Diakonissenanstalt, die aus der Diakonissentradition kommt. Ich denke an das Thema Feste und Gastlichkeit, das Thema Ehrung und Wertschätzung von Mitarbeitenden, beispielsweise durch die Verleihung von Kronen kreuzen. Das hat schon sehr viel mit der Tradition der Diakonissen zu tun, die wir bewahren wollen.
Ralf Horndasch: Ich glaube auch, dass es aus Sicht der Diakonissen immer ein Mehr gab als die Diakonissentradition. Deshalb empfinden sie auch nicht: Wenn unsere Tradition zu Ende geht, geht alles zu Ende.
Carmen Treffinger: Die Zukunft wird anders sein. Sonst würde man die Gemeinschaft der Diakonischen Schwestern und Brüder auch überfrachten, wenn man sagt: Ihr bekommt den Auftrag, alles so am Leben zu halten. Nein, es wird anders.
Ralf Horndasch: Beim Nachdenken stolpere ich über den Begriff Erbe. Der Erbe ist, wer alles übernimmt. Das Wort Vermächtnis, das immer nur ein Teil des Erbes ist, finde ich stimmiger. Das Erbe der Diakonisse müssen wir eigentlich ausschlagen, das kann nicht angetreten werden. Aber das Vermächtnis kann angenommen werden, daran können wir alle teilhaben. Da sagt jede und jeder am eigenen Platz Ja dazu.
Gastfreundschaft hat Tradition. Wer in unserem Mutterhaus zu Gast ist, spürt die besondere Atmosphäre. Viele wählen gerade deshalb das Mutterhaus für Tagungen oder zum Übernachten, auch um Angehörige zu begleiten, die im Krankenhaus behandelt werden. Durch die zentrale Lage in Stuttgart ist es schnell zu erreichen und die Innenstadt mit ihren vielfältigen Angeboten ist nur wenige Gehminuten entfernt.
Die GästeEtage bietet 24 freundliche Einzelzimmer und vier Doppelzimmer, die mit Dusche und WC, Telefon, Fernseher und Internetanschluss ausgestattet sind.
Die meisten Zimmer schenken den Gästen den schönen Blick in den Mutter hausgarten – eine grüne Oase mitten in der Großstadt. Für Tagungen und Seminare stehen modern ausgestattete Tagungsräume in unterschiedlichen Größen zur Verfügung.
Diakonie in Gemeinschaft entsteht auch, wenn Gäste das Angebot der Diakonissenkirche mit Andachten und Gottesdiensten wahrnehmen. Wer als Gast in einer bedrängenden Situation ist, wird nicht alleine gelassen, sondern findet seelsorgerlichen Beistand und Begleitung.
Zu diesem Vermächtnis gehört ganz wesentlich die „Diakonie in Gemeinschaft“. Ist das noch zeitgemäß?
Carmen Treffinger: Das Konzept von Diakonie in Gemeinschaft ist zeitgemäßer denn je. Ich glaube, in unserer heutigen Zeit mit Individualisierung und Vereinzelung braucht man ein Gegengewicht – und das ist die Gemeinschaftserfahrung. Das spielt bereits jetzt eine Rolle, könnte aber zukünftig sogar noch wichtiger werden.
Thomas Mayer: Ich finde es spannend, wenn man an die Neueinzüge in unserem Betreuten Wohnen denkt. Hier suchen Menschen bewusst die Nähe zu dieser Gemeinschaft, um der Vereinsamung entgegenzuwirken.
Unterscheidet der Gemeinschaftsgedanke die Einrichtungen der Diakonissenanstalt von anderen Anbietern sozialer Dienstleistungen?
Carmen Treffinger: Das Thema Seelsorge ist in unseren Einrichtungen eine Besonderheit mit einem sehr hohen Stellenwert.
Thomas Mayer: Es gehört in unseren Einrichtungen sozusagen zur Grundversorgung, sich auch seelsorgerlich um die Patienten und Bewohner kümmern zu wollen.
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Konzentration auf das Wesentliche
Konzentration auf das Wesentliche
Ausbildung
Die Ausbildung und Qualifizierung junger Menschen ist wesentlicher Teil des Selbstverständnisses der Diakonissenanstalt.
Pflegekräfte in der Altenhilfe sind gesucht. Die praktische Ausbildung im Pflegezentrum Bethanien, im Pflegebereich des FriederikeFliednerHauses und im Paulinenpark bietet mit spezialisierten Wohnbereichen wie dem PalliativeCareBereich und dem Gerontopsychiatrischen Fachbereich umfassende Einblicke in das große Spektrum des Berufes. Die Zusammenarbeit mit ambulanten und stationären Altenhilfeträgern erweitert den Erfahrungshorizont.
Die Ausbildung junger Menschen in der Hauswirtschaft hat ebenfalls Tradition. Wir bieten eine Ausbildungspraxis mit viel Abwechslung. Neben der Vermittlung der Grundlagenkenntnisse in der Hauswirtschaft haben die Auszubildenden die Chance, den Gäste und Tagungsbetrieb
kennenzulernen, in der Großküche des Krankenhauses mitzuarbeiten und Einblicke in die Altenpflege zu bekommen.
Das DiakonieKlinikum bietet vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten in der Gesundheits und Krankenpflege, als Operationstechnischer Assistent (OTA) oder Medizinische Fachkraft, in den kaufmännischen Berufen Infor matik Kauffrau/mann, Bürokauf frau/mann oder zur Fachkraft Lager logistik. Im Rahmen des Dualen Studiums bietet das Diakonie Klinikum Praxisplätze für das Studium Gesundheitsmanagement oder Medizininformatik.
Wer nach der Schule das Berufsfeld Altenpflege oder Krankenhaus erkunden will, für den bieten wir mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr in unseren Pflegeheimen oder im DiakonieKlinikum eine gute Möglichkeit, unsere Arbeit kennenzulernen. Ebenso bieten wir Plätze im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes.
Diakonische Bildung und diakonisches Profil
Diakonische Unternehmen brauchen einen „inneren Kompass“, um auf Kurs zu bleiben und ihre christliche Ausrichtung nicht zu verlieren. Dabei kommt der biblischdiakonischen Bildung eine Schlüsselrolle zu. Das prägte die Evangelische Diakonissenanstalt von Anfang an und hat bis heute in allen unseren Einrichtungen einen hohen Stellenwert. Wir wollen Diakonie – den christlich motivierten Dienst am Nächsten – in der heutigen Arbeitsstruktur gestalten.
Vielfältige Seminarangebote führen umfassend in die Grundlagen des christlichen Glaubens ein. Unsere Fachtage greifen zentrale Themen aus dem Berufsalltag auf, vermitteln neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und geben Anstöße, das eigene fachliche Handeln im Licht des christlichen Menschenbildes zu reflektieren.
Alle Fortbildungsangebote haben eines gemeinsam: Sie tragen dazu bei, den „diakonischen Kompass“ zu justieren. Sie stehen allen Interessierten offen. Jährlich gibt es ein neues Programm, das unter einem Jahresthema steht.
DiakonieKlinikum:Die Stele im Eingangsbereich ist Teil des christlichen Kunstwegs. Die Idee entstand in einer DiakonieWerkstatt. Die diakonische Orientierung des Klinikums soll auch visuell wahrgenommen werden.
Ehrenamt in unseren Einrichtungen – eine Herzenssache
Hat die Diakonissenanstalt also auch einen missionarischen Auftrag?
Ralf Horndasch: Hier ist mir wichtig, die Freiwilligkeit zu betonen. Einen missionarischen Auftrag, der anderen keine Freiheit lässt, sehe ich nicht. Ich würde mich gegen eine solche Form des missionarischen Auftrags verwehren und nicht wollen, dass sie hier umgesetzt wird von denen, die Seelsorge anbieten. Aber ich sehe die Chance. Der Auftrag Jesu „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium“, der geschieht in jeder Form der Begegnung. Der geschieht auch in unseren seelsorgerlichen Angeboten, aber mit dem Aspekt der Freiheit. Das ist mir wichtig. Menschen wird hier Begegnung mit dem Evangelium angeboten. Menschen er leben bei uns Kirche und das, was Glauben bedeutet.
Das Interview führten Birte Stährmann, Öffentlichkeitsarbeit Diakonissenanstalt, und Frank Weberheinz, Öffentlichkeitsarbeit DiakonieKlinikum.
Von der Ausbildung junger Menschen im Diak profitieren alle.
Ehrenamt
Zur diakonischen Kultur unserer Einrichtungen gehört schon immer das Ehrenamt. Für die Diakonissen war und ist das „Ehrenamt“ Teil ihrer Lebensform, da sie in einer Glaubens, Dienst und Lebensgemeinschaft leben. Zusätzlich engagieren sich insgesamt über 230 Ehrenamt liche mit Zeit und Nächstenliebe in unseren Einrichtungen und tragen damit ganz wesentlich zur christlichen Prägung unserer Häuser bei.
Im Mutterhaus unterstützen Ehrenamtliche beispielsweise tatkräftig das Gelingen des Jahresfestes und des Herbstmarktes. In der Diak Altenhilfe organisieren Ehren amtliche ein wöchentliches Kulturprogramm, holen Bewohner zu Spaziergängen ab, bieten Gesprächsrunden an, bringen sich bei Festen und Veranstaltungen ein und vieles mehr. Im Dia konieKlinikum sind die Ehrenamtlichen beispielsweise im Begrüßungsdienst aktiv. Der Besuchsdienst nimmt sich Zeit für Gespräche und erledigt kleine Besorgungen. Andere begleiten Patienten auf dem Weg zu einer Untersuchung, versorgen mit der fahrbaren Bibliothek die Stationen mit Lesestoff oder veranstalten Märchenabende.
Allen Ehrenamtlichen gemeinsam ist, dass sie mit Herz bei der Sache sind.
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Chronik 2004 bis 2014
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Konzentration auf das Wesentliche
Betreutes Wohnen im Mutterhausareal
Wer wünscht sich nicht, auch im Alter selbstständig leben zu können? Gleichzeitig Gemeinschaft erleben und die Hilfe erhalten, die notwendig ist? Das Betreute Wohnen im Mutterhausareal der Diakonissenanstalt bietet diese Möglichkeit. Die freundlichen Zwei und DreiZimmerAppartements mit Küche und Bad sind modern ausgestattet. Sie liegen rund um den großen Garten mit Teich – ein Stück wunderschöner Natur im Herzen der Großstadt. Die Mieter der Wohnanlage erhalten eine Grundbetreuung und auf Wunsch auch hauswirtschaftliche und pflegerische Dienste. Zum Betreuungskonzept gehört eine eigene Pflegewohngruppe der Diakonissenanstalt.
Das vielfältige geistliche und kulturelle Angebot der Mutterhausgemeinde und der Schwes ternschaft steht allen interessierten Bewohnern offen. Regelmäßig gibt es Morgenandachten und Gottesdienste, Konzerte, Vorträge und Ausstellungen. Gerade für alt gewordene Menschen mit christlichen Bezügen wird unser Betreutes Wohnen zur neuen Heimat.
Gottesdienst und Seelsorge
In der Diakonissenanstalt spielen das gottesdienstliche Leben und die Seelsorge eine zentrale Rolle. Morgenandachten und Mittagsgebete, Taizégebet und Wochenschlussandacht werden, wie alle Gottesdienste, in alle unsere Einrichtungen übertragen. Gottes Wort weitersagen und Menschen begleiten, das gehört zu den Eckpfeilern unseres Werkes.
Deshalb ist uns die seelsorgerliche Begleitung der Menschen ein besonderes Anliegen, das wir fördern und finanzieren. Sowohl die Arbeit der Klinikseelsorge als auch die seelsorgerlichen Angebote in den Einrichtungen der Diak Altenhilfe geschehen durch haupt und ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger. Diese haben auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer ein offenes Ohr. Bei medizinischethischen Fragestellungen im Krankenhausalltag hilft die Klinikseelsorge mit der EthikVisite und dem EthikKomitee bei der Klärung.
Freud und Leid miteinander teilen, Wegbegleiter sein, ein offenes Ohr haben für die Menschen und für die Seele zu sorgen – das ist Diakonie.
Ein Gemeinschaftsraum des Betreuten
Wohnens, der auch für Feiern genutzt
werden kann
Mehrmals jährlich werden die Morgen
andachten von Mitarbeitenden für
Mitarbeitende gestaltet.
Chronik Diakonissenanstalt 2004 bis 2014
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Chronik 2004 bis 2014
Chronik 2004 bis 2014
2004
13. Februar Die Gesellschafterversammlung der neu gegründeten DiakonieKlinikum Stuttgart gGmbH wählt den ersten Aufsichtsrat. Dr. Dietrich Bauer wird erster Vorsitzender, Arthur Eschenbach stellvertretender Vorsitzender.
26. März 150 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart – ein großes Jubiläumsfest.
•Gottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche. Predigt: Landesbischof Gerhard Maier.
•Jubiläumsfest in der Galerie der Landesbank. Grußworte: Erwin Teufel, Ministerpräsident von BadenWürttemberg; Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart; Schwester Käte Roos, Verbandsoberin des Kaiserswerther Verbands; Pfarrer Dr. Jürgen Gohde, Präsident des Diakonischen Werks der EKD.
•Präsentation der Festschrift „Diakonie in Gemeinschaft: 150 Jahre Evangelische
Chronik Diakonissenanstalt 2004 bis 2014
Diakonissenanstalt Stuttgart“, geschrieben von Andrea Kittel.
August Der Abriss des ehemaligen Paulinenhospitals für den zweiten Bauabschnitt des DiakonieKlinikums beginnt. Vor dem Baubeginn müssen die Altlasten eines ehemaligen Gaswerks beseitigt werden.
29. Oktober Nach zweieinhalbjähriger Bauzeit wird der erste Bauabschnitt des DiakonieKlinikums eingeweiht. Entstanden sind Zimmer für 260 Patienten und Räumlichkeiten für die Fachbereiche Orthopädie, Innere Medizin mit Onkologie, Röntgen und die Zentralküche.
2005
1. Januar Die Orthopädische Klinik Paulinenhilfe zieht in den Neubau des DiakonieKlinikums. Nach 105 Jahren verlässt die orthopädische Fachklinik ihren Standort in der Stuttgarter Forststraße. Die bis Ende 2004 örtlich getrennt betriebenen Kliniken Diakonissenkrankenhaus und Paulinenhilfe – seit 2003 zur DiakonieKlinikum Stuttgart
gGmbH zusammengeschlossen – arbeiten ab Mitte Januar unter einem Dach.
26. März 200. Geburtstag von Charlotte Reihlen (26. März 1805 bis 21. Januar 1868). Charlotte Reihlen gab den entscheidenden Impuls zur Gründung der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart. Ein Ehrengrab auf dem Stuttgarter Fangelsbachfriedhof erinnert an sie.
Frühjahr Die Pflegestation im FriederikeFliednerHaus wird das erste Mal mit dem IQDQualitätssiegel für Pflegeheime ausgezeichnet.
11. Juni Feierliche Eröffnung des neu erbauten Gerontopsychiatrischen Fachbereichs im Pflegezentrum Bethanien. In zwei Wohnbereichen werden insgesamt 48 alte Menschen mit gerontopsychiatrischen Veränderungen fachkompetent gepflegt und betreut.
1. Juli Der neue MagnetResonanzTomograph (MRT) wird im DiakonieKlinikum in Betrieb genommen.
7. August 75 Jahre Erholungs und Tagungshaus Fischbach – Jubiläumsfeier.
22. Oktober 200. Geburtstag von Prälat Sixt Carl Kapff (22. Oktober 1805 bis 1. September 1879). Eine Predigt über das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, die Kapff im September 1852 in der Stuttgarter Stiftskirche hielt, wurde ein kraftvoller und warmherziger Aufruf zum Dienst christlicher Liebe. Am 15. April 1853 wurde schließlich unter der Leitung von Kapff ein Komitee zur Gründung der Diakonissenanstalt ins Leben gerufen.
17. November Die frühere Oberin der Diakonissenanstalt, Diakonisse Hanna Ziegler (* 31. März 1945), stirbt in ihrem 61. Lebensjahr nach langer Krankheit. Schwester Hanna Ziegler war von 1991 bis 2002 Oberin und Mitglied im Vorstand; im November 2002 musste sie ihr Amt wegen ihrer Krebs erkrankung abgeben.
2006
16. Januar Das Wilhelmhospital feiert das 100jährige Bestehen.
1. Juni Wechsel im Amt des Ärztlichen Direktors des DiakonieKlinikums: Dr. HansJoachim Körner übernimmt das Amt von Professor Dr. Rainer Hehrmann, der nach fast 19 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurücktritt.
September Nach mehr als 21 Jahren als Heimleiter im Pflegezentrum Bethanien wird Reinhard Weitbrecht in den Ruhestand verabschiedet. DiplomPflegewirt (FH) Jörg Treiber wird sein Nachfolger und leitet das Pflegezentrum zusammen mit Pflegedienstleiterin Doris Wüstner.
10. bis 17. November Die letzten Feierabendschwestern ziehen vom Haus Hohenfried in Rohr in Appartements im Mutterhausareal um. Das Projekt LUWIA (Leben und Wohnen der Schwestern im Alter) kommt zum Abschluss; nun können alle Diakonissen gemeinsam im Mutterhausareal leben.
2007
1. April Die Altenpflegeschule am Pflegezentrum Bethanien feiert ihr 30jähriges Schuljubiläum. Seit April 1977 bildet die Schule Altenpflegerinnen und Altenpfleger aus.
1. April Am DiakonieKlinikum wird die Stabsstelle Diakonisches Profil eingerichtet mit dem Ziel, das christliche Profil des Klinikums weiterzuentwickeln und erlebbarer zu machen. Erste DiakonieReferentin ist Diakonische Schwester Anke Selle.
Frühjahr Die Chirurgische Klinik des DiakonieKlinikums richtet den Schwerpunkt Gefäßchirurgie und endovaskuläre Gefäßtherapie als eigenständigen Bereich ein.
Oktober Das Pflegezentrum Bethanien er öffnet einen PalliativeCareBereich für schwerstkranke und sterbende Menschen. In Deutschland ist dies das erste Projekt überhaupt zur umfassenden Implementierung von Palliative Care in einer stationären Altenhilfeeinrichtung. Die Stadt Stuttgart und die Bürger stiftung fördern den Aufbau finanziell.
Am 16. Januar 1906 wurde das als Chirurgische Klinik geplante Wilhelmhospital in der Gegenwart von König Wilhelm II. von Württemberg eingeweiht. Es war neben dem Paulinenhospital in der Forststraße das zweite Krankenhaus der Evangelischen Diakonissenanstalt.
Das DiakonieKlinikum Stuttgart: ein modernes und leistungsfähiges Krankenhaus im Herzen von Stuttgart.
Direktor Dr. Friedrich Lang geht im Oktober 2007 in den Ruhestand.
Festakt zum 150. Jubi läum
in der Stiftskirche.
Eröffnung des Gerontopsychiatrischen Fach
bereichs : Diakonisse Hanna Ziegler und Heimleiter Reinhard Weitbrecht.
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Chronik 2004 bis 2014
Chronik 2004 bis 2014
31. Oktober Nach zwölf Jahren als Vorstandsvorsitzender geht Direktor Dr. Friedrich Lang in den Ruhestand.
1. November Pfarrer Dr. Gottfried Claß wird neuer Direktor und Vorstandsvorsitzender der Diakonissenanstalt Stuttgart; am ersten Advent (2. Dezember) wird er in sein Amt eingeführt.
16. November Der zweite Bauabschnitt des DiakonieKlinikums ist nach knapp dreijähriger Bauzeit fertig. Der sogenannte Sophienbau – benannt nach der ehemaligen Oberin Sophie Zillinger – bietet Platz für die Station der Charlottenklinik für Augenheilkunde, die Intensivstationen, die Not aufnahme und die Physikalische Therapie sowie eine Tiefgarage mit 130 Stellplätzen. Mit der Fertigstellung wird auch der neue Abschiedsraum mit einer LichtWandInstallation des Künstlers Bernhard Huber eingeweiht.
Dezember Der Förderkreis des Pflegezentrums Bethanien in StuttgartMöhringen e. V. gründet sich.
2008
28. Februar Die Orthopädische Klinik Paulinenhilfe am DiakonieKlinikum eröffnet ein Wirbelsäulenzentrum. Die Abteilung unter der Leitung von Chefarzt Dr. Farzam Vazifehdan ist spezialisiert auf die konservative und operative Therapie von Wirbelsäulenerkrankungen.
4. Juli Das Prostatakrebszentrum im DiakonieKlinikum Stuttgart wird als zweites Zentrum in BadenWürttemberg von der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich zer tifiziert. Das Zentrum unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Volker Laible wurde im Januar 2008 neu gegründet.
18. Juli Der Charlottenbau, das gemeinsame Bauprojekt von DiakonieKlinikum Stuttgart und Charlottenklinik für Augenkranke, wird nach knapp zweijähriger Bauzeit eingeweiht.
19. September Das Pflegezentrum Bethanien feiert sein 30jähriges Jubiläum am Standort StuttgartMöhringen. Grußworte
sprechen unter anderem Sozialbürgermeisterin Gabriele MüllerTrimbusch und Oberkirchenrat Helmut Beck.
1. Oktober Chefarzt Dr. Bernd Gramich übernimmt die Leitung der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am DiakonieKlinikum. Dr. Jörg M. Lachenmann geht nach über 31 Jahren im Dienst des DiakonieKlinikums in den Ruhestand.
2009
1. Januar Privatdozent Dr. Roland Moll wird Chefarzt der Radiologie. Er leitet die Ab teilung gemeinsam mit Chefarzt Dr. Per Anger, der im Juni 2014 in den Ruhestand geht, und hat den Schwerpunkt interventionelle Radiologie.
März Die Altenpflegeschule in Bethanien bietet erstmalig eine Qualifizierung zur Betreuungsassistentin und zum Betreuungsassistenten an.
24. April Nach über sechs Jahren im Amt als Oberin wird Diakonisse Ursel Pfeifle in den Ruhestand verabschiedet.
1. Mai Diakonin Carmen Treffinger beginnt als Oberin der Diakonissenanstalt und stellvertretende Vorstandsvorsitzende; am 1. Juli wird sie in ihr Amt eingeführt.
15. Juni Bernd Rühle wird neuer Verwaltungsdirektor des DiakonieKlinikums.
1. September Das Südwestdeutsche PET Zentrum Stuttgart am DiakonieKlinikum nimmt den Betrieb auf. Die Abkürzung PET steht für PositronenEmissionsTomographie, ein Verfahren der Nuklearmedizin zum genauen Aufspüren von Krebs und Metastasen.
17. Dezember Der Förderverein DiakonieKlinikum Stuttgart e. V. gründet sich.
2010
1. Januar Professor Dr. Peter Aldinger beginnt als neuer Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Orthopädischen Klinik Paulinenhilfe seinen Dienst. Er folgt seinem Vater Professor Dr. Günther Aldinger nach, der nach über 20 Jahren die ärztliche Leitung der Paulinenhilfe abgibt..
11. Januar Das Leberzentrum unter der Leitung von Professor KlausPeter Maier nimmt seinen Dienst am DiakonieKlinikum auf.
31. März Der Ehrenvorsitzende des Stiftungsrats, Dr. Karl Dummler, verstirbt im Alter von 88 Jahren. Fast fünf Jahrzehnte hatte er in den Gremien der Diakonissenanstalt mitgearbeitet und das Werk maßgeblich geprägt.
10. Juni Die umfassend modernisierte Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie im fünften Stock des Wilhelmhospitals wird eröffnet. Neu ist das Angebot einer psychosomatischpsychotherapeutischen Tagesklinik mit neun Behandlungsplätzen.
September 25 Jahre Diakonische Brüder. Die ersten Männer traten 1985 in die Gemeinschaft ein; diese benannte sich um in „Gemeinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder“.
2011
9. Februar Die Leiterin des Diakonischen Instituts für Qualitätsentwicklung im Diakoni
schen Werk der EKD verleiht dem Pflegezentrum Bethanien das erste Mal die Qualitätsauszeichnungen DiakonieSiegel Pflege und ISO 9001:2008. Außerdem wird das neue AltenhilfeLeitbild feierlich eingeführt.
1. Mai Professor Dr. Rainer Meierhenrich wird Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin, zunächst in einer ChefarztGemeinschaft mit Dr. HansJoachim Körner. Dr. Körner tritt Ende Juni in den Ruhestand, führt seine Funktion als Ärztlicher Direktor des DiakonieKlinikums und als Anästhesist noch weiter.
4. Mai Das DiakonieKlinikum eröffnet den Kunstweg, den der Tübinger Künstler Martin Burchard gestaltet hat. Damit soll das Klinikum auch visuell als ein „diakonischer Ort“ wahrgenommen werden.
Mai Das Pflegezentrum Bethanien kooperiert mit den orthodoxen Gemeinden Stuttgarts und baut einen Wohnbereich für orthodoxe Christen auf, in dem diese muttersprachlich betreut und seelsorgerlich be gleitet werden.
Bischof July (rechts)
führt Pfarrer Dr. Gottfried Claß (Mitte) in
sein Amt als Direktor ein.
Freude über den gelungenen Neubau: Der
Architekt übergibt die Schlüssel an die Bauherren und die Nutzer
des Charlottenbaus.
Drei OberinnenGenerationen (v. l.): Diakonisse
Ursel Pfeifle, Diakonin Carmen Treffinger, Diakonisse Sigrid
Hornberger.
Die umfassend modernisierte Psychosomatische Klinik im Wilhelmhospital bietet Platz für unterschiedliche Therapieangebote wie Musik oder Kunsttherapie.
Der Kunstweg wird eröffnet.
Auftaktveranstaltung im Rathaus für den Wohnbereich für orthodoxe Christen.
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Chronik 2004 bis 2014
Chronik 2004 bis 2014
1. Oktober Dr. Stephan Wiedmaier wird Leitender Arzt des Bereichs Unfallchirurgie. Er folgt Dr. HansPeter Geiselhart nach.
12. November Der Stiftungsrat der Evangelischen Diakonissenanstalt und die Gesellschafterversammlung des Diakonischen Instituts für soziale Bildung (DI) stimmen der Überleitung der Altenpflegeschule zum 1. Januar 2012 auf das DI zu.
14. November Eröffnung der Palliativstation im DiakonieKlinikum. Unheilbar kranke und sterbende Patienten erhalten auf dieser Station eine besondere medizinische, pflegerische und seelsorgerliche Betreuung.
1. Dezember Bernd Rühle ist neuer Geschäftsführer des DiakonieKlinikums. Er war am 21. März von den Gremien zum Nachfolger von Volker Geißel gewählt worden.
31. Dezember Direktor Pfarrer Dr. Gottfried Claß beendet nach vier Jahren seinen Dienst an der Diakonissenanstalt.
2012
9. Mai Im Gottesdienst zum Jahresfest der Diakonissenanstalt übergibt Prälat i. R. Gerhard Röckle nach 13 Jahren Amtszeit seinen Vorsitz im Stiftungsrat an Prälat Ulrich Mack.
15. Juni Grundsteinlegung für das Haus der Diakonischen Bildung – dem gemeinsamen Schulgebäude Diakonisches Institut für Soziale Berufe und Evangelisches Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Stuttgart.
30. Juni Volker Geißel geht nach 20 Jahren als Verwaltungsdirektor der Diakonissenanstalt in den Ruhestand.
1. Juli Der diplomierte Volkswirt Thomas Mayer wird Verwaltungsdirektor der Diakonissenanstalt.
1. Juli Die gemeinnützige Diak Altenhilfe GmbH wird gegründet. Geschäftsführer wird der DiplomÖkonom Florian Bommas.
1. Juli Professor Dr. Rainer Meierhenrich wird Leitender Ärztlicher Direktor des DiakonieKlinikums.
15. August Das Schilddrüsenzentrum des DiakonieKlinikums wird als Kompetenzzentrum Schilddrüsenchirurgie zertifiziert.
1. Oktober Start des Bereichs Plastische Chirurgie und Handchirurgie am Diakonie Klinikum unter der Leitung von Privatdozent Dr. Frank Werdin und Dr. Mathias Pfau.
7. Oktober Diakonische Schwester Traude Leitenberger, Geschäftsführerin der Gemeinschaft Diakonischer Schwestern und Brüder, wird in den Ruhestand verabschiedet.
23. November Das Medizinische Versorgungszentrum für Strahlentherapie und Humangenetik des Universitätsklinikums Tübingen wird am DiakonieKlinikum eingeweiht.
2013
1. Februar Pfarrer Ralf Horndasch beginnt als Direktor und Vorstandsvorsitzender der Diakonissenanstalt; am 17. Februar wird er in sein Amt eingeführt.
1. April Umzug des Evangelischen Bildungszentrums für Gesundheitsberufe und der ehemaligen Altenpflegeschule der Diakonissenanstalt in das Haus der Diakonischen Bildung in der Nordbahnhofstraße.
25. April Das Haus der Diakonischen Bildung wird eingeweiht.
24. Mai Beginn der Zusammenarbeit mit der Gynäkologischen Gemeinschaftspraxis Dres. Kuhn, Beldermann, Ritzmann und Start des neuen zertifizierten Brustzentrums am DiakonieKlinikum.
4. Juni Die Orthopädische Klinik Paulinenhilfe wird zum EndoProthetikZentrum der Maximalversorgung zertifiziert.
1. Juli Professor Dr. Jochen Greiner wird neuer Chefarzt des Bereichs Hämatologie und Onkologie. Mit dem Dienstbeginn von
Professor Greiner und der Einrichtung einer zweiten Chefarztstelle ist eine weitere Schwerpunktbildung in der Medizinischen Klinik des DiakonieKlinikums verbunden. Frau Professorin Else Heidemann verantwortet bis zu ihrem Ausscheiden als Ärztliche Direktorin die Innere Medizin am DiakonieKlinikum als Ganzes.
2. Juli Das neue Pflegezentrum Paulinenpark mit Begegnungsstätte nimmt den Betrieb auf. Trägerin ist die gemeinnützige Diak Altenhilfe Stuttgart GmbH. Deren Geschäftsführer Florian Bommas übernimmt zusätzlich die Heimleitung; Pflegedienstleiterin ist Andrea Rothfuß.
14. September Mit einem festlichen Konzert feiert das Pflegezentrum Bethanien sein 35jähriges Jubiläum.
2014
1. Januar Die neue Satzung der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart tritt in Kraft.
1. Februar Der neue Stiftungsrat nimmt seine Arbeit auf und wählt Prälat Ulrich Mack erneut zum Vorsitzenden.
29. Mai 160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart – ein fröhliches Jubiläumsfest.
•Gottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche. Predigt: Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July.
•„Streiflichter aus 160 Jahren Geschichte der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart“ mit Präsentation der Festschrift „Diakonie in Gemeinschaft: 150 + 10 = 160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart“.
•Konzert: Musik für JazzTrio und Orchester unter der Leitung von Ulrich Mangold.
Stabwechsel in der
Geschäftsführung des DiakonieKlinikums:
Bernd Rühle (links) folgt Volker Geißel nach, der 20 Jahre die Geschicke
des konfessionellen Krankenhauses in
Stuttgart lenkte.
Prälat i. R. Gerhard Röckle (links) übergibt
den Vorsitz im Stiftungsrat an Prälat
Ulrich Mack.
Feierliche Einführung in neue Ämter:
Geschäftsführer Diak Altenhilfe Florian
Bommas (links) und der Verwaltungs direktor der
Diakonissen anstalt Thomas Mayer (rechts).
Diakonische Schwester Traude Leitenberger, Geschäftsführerin der DSDB, wird im Oktober 2012 in den Ruhestandverabschiedet.
Pfarrer Ralf Horndasch (Mitte) wird neuer Direktor der Diakonissenanstalt.
Der neue Stiftungsrat nimmt seine Arbeit auf.
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Wünsche für die Zukunft
Wünsche für die Zukunft
Anfang 2014 hat die Diakonissenan-stalt die Bitte gestreut, Wünsche zum 160. Jubiläum zu senden. Die Wünsche haben uns sehr gefreut. Wir spüren, viele Menschen begleiten unser Tun mit guten Gedanken. Das tut uns gut.
Wir senden ein herzliches Dankeschön an alle Gratulanten. Leider reicht der Platz nicht, um alle Wünsche zu ver-öffentlichen. Wir haben daher eine Auswahl getroffen.
160 Jahre Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart Wünsche für die Zukunft
Seit mehr als 60 Jahren fühle ich mich dem Mutterhaus verbunden. Schon Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts arbeitete ich als junge Kinderkranken und Verbandsschwester etliche Jahre in der OlgaKrippe in Bad Cannstatt. […] Als ich vor zwei Jahren nach einem neuen Altersdomizil suchte, führte mich Gott auf wundersame Weise direkt hierher ins Betreute Wohnen.
Im Dezember 2012 zog ich dann hier ein. Noch selten habe ich mich an einem Platz so wohlgefühlt – ich bin geborgen und behütet in der frohen Gemeinschaft der Schwestern und unserer ganzen Hausgemeinde. Jeden Morgen bin ich neu dankbar dafür. In diesem Zusammenhang fiel mir mein KonfirmationsDenkspruch aus 1. Mose 12,2 ein: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“ Diesen Vers möchte ich – im übertragenen Sinn – auch für dieses Haus als Wunsch zugrunde legen. 160 Jahre hat Gott dieses Haus gesegnet und bewahrt und es trotz schwerer Zerstörung im Bombenhagel des Zweiten Weltkrieges neu erstehen und es zum Segen für so viele Menschen werden lassen. Er möge es auch weiterhin, im neuen Jahrzehnt behüten, damit auch die nächsten Generationen dieses Gut weitergeben können.
Lass dich, Herr Jesu Christ, durch mein Gebet bewegen, komm in mein Haus und Herz und bringe mir den Segen. All Arbeit, Müh und Kunst ohn dich nichts richtet aus; gesegnet wird das Haus.
Rosemarie Erhard, Betreutes Wohnen
Wurzeln, die tragen, und Flügel, die uns weiterbringen zu Gott und den Menschen.
Diakonische Schwester Doris Wüstner, Pflegedienstleiterin im Pflegezentrum Bethanien
Meinen Wunsch möchte ich mit dem Lied „Mit weitem Horizont“ ausdrücken:
„Großer Gott und Vater, lehre mich doch mit deinen Augen sehen. Lass mich niemals hinter meinen engen Grenzen stehen, deine Größe, deine Weite spürn. Da wo deine Liebe wohnt, lass mich leben, lass mich sein mit weitem Horizont, dass deine Liebe hier mein Handeln prägt, deine Größe meinen Mut bewegt, deine Allmacht meine Grenzen sprengt und mein Glaube weiter denkt, dass deine Freude mehr zum Klingen bringt, meine Hoffnung über Mauern springt, mein Vertrauen deine Treue schätzt und mein Beten einen Berg versetzt. Mach mein Herz für andre Menschen weit, lass mich werben für die Ewigkeit. Lass mich leben, wo die Liebe wohnt und mit weitem Horizont.“ (Birgit Dörnen)
Was ich seit 20 Jahren besonders schätze, sind die vielen Gebete für das Diakonie Klinikum. Danke.
Diakonische Schwester Anja Kontermann, stellvertretende Pflegedirektorin Diakonie-Klinikum
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Wünsche für die Zukunft
Wünsche für die Zukunft
– Weiterhin engagierte und motivierte Mitarbeiter
– Kreativität – Den wertschätzen den Umgang mit Mitarbeitern behalten
– Freude am Miteinander
Diakonische Schwester Margret Strölin, Wohnbereichsleiterin Gerontopsychiatrie Pflegezentrum Bethanien
Ich bin 85 Jahre alt und seit meiner Jugend in Kontakt mit den Diakonissen meiner Kirchengemeinde. Ich habe sehr gute Erinnerungen an die Hilfe, Zuwendung, sogar Freundschaft zu den Diakonissen. Dafür bin ich dankbar.
Ich wünsche der Diakonissenanstalt Gottes Segen zum 160. Geburtstag. Sie ist nicht „alt“ geworden, sondern „jung“ geblieben im Sinne, dass sie der allgemeinen Entwicklung Rechnung trägt, ohne das Wesentliche zu verlassen – Glaube und Nächstenliebe.
Lore Schauffler, Stuttgart
Vom Augsburger Mutterhaus die herzlichsten Segenswünsche zum Jubiläum! Euch Schwestern und allen Mitarbeitern soll die Freude über alles, was hat wachsen dürfen, immer wieder neu aufblühen. Der gute Geist, mit dem sich die Schwestern über Generationen hin bedürftigen Menschen zugewendet haben, mag Sie mitreißen und begeistern. Mut und Zuversicht, dass der in Euch angefangen hat das Gute es auch vollbringen wird.
Christiane Ludwig, Oberin Augsburg
Wir grüßen herzlich aus Augsburg mit unserem Hausspruch aus dem JohannesEvangelium:
„Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“ Gottes Segen!
Heinrich Götz, Rektor, Evangeli-sche Diakonissen Augsburg
Gern nehmen wir, ich, teil an dem runden Geburtstag. Mir persönlich wurde die Jahreslosung von diesem Jahr ganz groß: „Gott nahe zu sein ist unser Glück“. Diesen Zuspruch wünsche ich ganz besonders der Diakonissenanstalt Stuttgart mit all ihren vielen Aufgaben in allen Bereichen ihrer Schwesternschaft und dem ganzen pflegerischen Bereich. Einen lieben Gruß
Ehemalige Schwester Gisela Betz, Mössingen
Ich wünsche der Diakonissenanstalt, dass wir das Gewesene und das Gewordene dankbar würdigen und die Kraft gewinnen, den Herausforderungen der Zeit mutig, fröhlich und gelassen zuzuarbeiten.
Diakonischer Bruder Siegfried Schulz, Pfarrer i. R.
Ich wünsche der Diakonissenanstalt, dass es ihr in einem umkämpften Klinikmarkt gelingt, ihre Unverwechselbarkeit zu behalten. Und dass Menschen weiterhin bewusst dieses Haus aufsuchen, weil sie die diakonische Ausrichtung wahrnehmen und suchen.
Søren Schwesig, Stadtdekan Stuttgart
Zum Leben helfen – zum Helfen leben: So hieß das anspruchsvolle Motto des Diak, mit dem ich aufgewachsen bin (darum bin ich dabei, es hat mich geprägt). Mehr denn je heißt Helfen heute „da sein“ und „Zeit haben“. Möge der Gott, dessen Name „Ich bin da“ heißt und „Ich bin bei euch alle Tage“, Menschen dazu berufen, da zu sein und Zeit zu haben in unserem Krankenhaus.
Cornelia Krause, Ostfildern
Die Einsicht, mitzudenken und eigene Potenziale zu nutzen, ist die Philosophie vieler erfolgreicher Betriebe und Vereinigungen. Und dazu wünsche ich mir auch Offenheit und Aufrichtigsein. Auch mitgehen, da sein, zuhören, begleiten – das Leben wahrnehmen.
Helga Schwerttner – seit 14 Jahren ehrenamtliche Mitarbeit im Diak
Der Diakonissenanstalt Stuttgart wünsche ich,
– dass sich Patienten, Mitarbeiter auch in Zukunft in ihr wohlfühlen
– dass Ärzte und Pflegepersonal vielen Menschen helfen können
– dass sie in Zukunft so wie bisher und noch mehr für die Stadt und Region deutlich macht, dass es ein evangelisches, vom christlichen Geist bestimmtes Krankenhaus ist
– dass sie am Ende jedes Jahres eine schwarze Null schreibt.
Walter Blaich, Korntal- Münchingen
Seit zwei Jahren wohne ich hier im Mutterhaus im Betreuten Wohnen. Ich bin sehr dankbar, dass meine Bewerbung um Aufnahme hier positiv beantwortet wurde. Von Anfang an ist mir viel Offenheit, freundliche Zuwendung, Verständnis und Anteilnahme entgegengebracht worden. Ich habe nie gespürt, dass ich als „Außenseiterin“ gesehen werde. Was ich mir wünsche und vor allem der Schwesternschaft und dem ganzen Haus mit allen, die dazugehören: Möge die Kraft des Evangeliums, von dessen Geist dieses Werk von Anfang an geprägt war, weiter wirken und Segen und Erneuerung ausgehen auf die ganze Hausgemeinschaft und weit in unsere Stadt und Gesellschaft hinein.
Dorothea Schweizer, Betreutes Wohnen
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Wünsche für die Zukunft
Wünsche für die Zukunft
Ich habe 1977 das Krankenpflegeexamen im Diak gemacht und eine sehr gute Basis in der Pflege erhalten. Ich kann mich noch an viele Dispute während der Ausbildung zum Thema „Macht ein Diakonissenmutterhaus heute noch Sinn?“ erinnern. Heute nach über 37 Jahren sage ich: Ja, die Evangelische Diakonissenanstalt Stuttgart hat ihren Platz in der heutigen Gesellschaft. Trotz allem wirtschaftlichen Druck, allen Anforderungen, den Auswirkungen der demographischen Entwicklung sind die ethischchristlichen Werte ein Orientierungsfaden für einzelne Menschen und die Gesellschaft als solche. Danke!
Charlotte Fiedler, Altenhilfe
Seit Februar 2010 arbeite ich wieder im DiakonieKlinikum in der Pflege, nach 23 Jahren Familienpause. Beeindruckt hat mich, dass die Präsenz des diakonischen Profils, das heißt die Wertschätzung des ganzen Menschen, trotz vieler Veränderungen medizinischer und auch personeller Art erhalten geblieben ist – ein Grund, wieder als Diakonische Schwester einzutreten.
An diesem diakonischen Profil und Auftrag dranzubleiben, immer wieder Impulse setzen, „zum Leben helfen“, das wünsche ich der Diakonissenanstalt Stuttgart und der Schwesternschaft.
Diakonische Schwester Hanna Schmid, P 61 DKS
Der ewigreiche Gott woll Euch bei Eurem Leben Ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben Und Euch in seiner Gnad erhalten fort und fort Und Euch aus aller Not erlösen hier und dort.
Mit diesem Segenswunsch gehen herzliche Grüße aus Leipzig zum PartnerMutterhaus nach Stuttgart!
Schwester Maria Weranik / Michael Kühne, Diakonissenmutterhaus Leipzig
Der Diakonissenanstalt Stuttgart wünsche ich, dass sie weiterhin wie eine „Stadt auf dem Berge“ an ihrem ausstrahlenden Licht erkennbar ist und zur Orientierung verhilft.
Schwester Renate Kraus, Oberin Aidlingen
Ich wünsche der Evangelischen Diakonissenanstalt, dass sie auch weiterhin eine Heimat und ein Zufluchtsort für viele sein kann, die Orientierung, Ruhe, Kraft suchen und dass sie ein Hort der Werte und der christlichen Prägung in unserer Gesellschaft bleibt.
Prof. Dr. Else Heidemann, Medizinische Klinik Diakonie-Klinikum
Der Diakonissenanstalt Stuttgart wünsche ich, dass sie den Weg eines diakonischen Hauses der Kaiserswerther Mutterhaustradition einfühlsam und mutig weitergeht. Sie hat eine lange, gute Geschichte. Unzählige Schwestern haben in der Nachfolge Jesu ihre Kraft investiert, kranken, alten, behinderten und jungen Menschen zu helfen. Die Kraft des Glaubens hat sie motiviert zu diakonischem Tun.
Ich wünsche der Diakonissenanstalt Stuttgart die Sensibilität zu entdecken, wie unter heutigen Bedingungen diakonische Arbeit zu entwickeln ist: in selbstverständlicher Hilfsbereitschaft und Mitmenschlichkeit, in hoher Fachlichkeit, in einem Team mit einer früher nicht vorstellbaren Vielfalt der Motivationen, im Anschluss an eine wertvolle Geschichte. Gottes Segen!
Pfarrer Dr. Werner Schwartz, Vorsteher, Diakonissen Speyer-Mannheim, stell vertretender Vorsitzender Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser
Ich wünsche der Diakonissenanstalt ein klares Bekenntnis zu ihren Wurzeln, ein selbstbewusstes „Ja“ zu ihrem Auftrag der in der Liebe Christi begründeten gelebten Diakonie und viel Kreativität, sich mit diesem Profil in ihrem Umfeld identifizierbar zu machen. Oder um es anders auszudrücken: Kreise – große und kleine – um die eine Mitte ziehen.
Friedemann Albrecht, Pflegedirektor, Diakonie-Klinikum
Ich wünsche der Evangelischen Diakonissenanstalt, dass für die leitenden Funktionen immer wieder Menschen gefunden werden, die miteinander ein gutes Team bilden und, im christlichen Glauben verwurzelt, weiterhin mutige Entscheidungen treffen.
Rose Moehrke, Betreutes Wohnen
Ich wünsche „meinem Mutterhaus“ für die nächste Zeit viel Gutes durch Gottes Güte. Möge es sich durch Gottes Wort leiten lassen und nie seine Wurzeln vergessen, die es vor 160 Jahren und auch weiterhin haben wachsen und unzähligen Menschen zum Segen werden lassen.
Hildegard Kommos
Was ich der Diakonissenanstalt Stuttgart für die Zukunft wünsche …
… neue engagierte Gemeinschaftsmitglieder… gesunde Finanzen… Fröhlichkeit, Humor und Gelassenheit in allem Tun und
Lassen… Liebe und Leidenschaft… weiterhin ein offenes, gastfreundliches Mutterhaus; an
dieser Stelle ein ganz besonderer Dank für alle bisher erfahrene Gastfreundschaft! Danke!
… weiterhin ermutigende Begegnungen im weiten Raum des Kaiserswerther Verbandes und
… vor allem und über allem Gottes reichen Segen!
Roswitha Buff, Leitende Schwester der Diakonischen Schwestern und Brüder Neuendettelsau
40Interview
„150 + 10 = 160“Was wie eine Rechenaufgabe erscheint, ist der Titel dieser Broschüre, mit der wir die zehn Jahre zwischen 2004 und 2014 im Blick auf die Evangelische Diakonissen anstalt Stuttgart würdigen möchten.
Bewusst wollen wir anschließen an die große Festschrift zum 150jährigen Jubiläum und den Bogen bis ins 160. Jahr spannen. So stellt diese Festschrift also nicht die Gesamt geschichte der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart dar, sondern nimmt nur einen kleinen Zeitabschnitt in den Blick.
Voller Dankbarkeit blicken wir zurück auf eine lange Geschichte und stellen uns zugleich der Aufgabe, auch heute in unserem Werk den diakonischen Auftrag mit Leben zu füllen und zu erfüllen.
Mit zahlreichen Bildern und Texten, Informationsblöcken und in einem Interview werden die vergangenen zehn Jahre lebendig. Und es wird deutlich, wie das Leitwort der Schwesternschaft „Zum Leben helfen – zum Helfen leben“ gelebt wurde und heute gelebt wird.
Diakonie in Gemeinschaft2004-2014