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Hessisch Lichtenau, den 13.04.2012 Die Finanz- und Schuldenkrise der EU- der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen Jahresarbeit 2011/2012 Antonia Frank Jahrgang O12 Freiherr - vom -Stein -Schule Fach: Politik und Wirtschaft Fachlehrer: Herr Auel

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU- der drohende … · Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen 4 2. Europäische Union

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Hessisch Lichtenau, den 13.04.2012

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU-

der drohende Bankrott Griechenlands

und die möglichen Folgen

Jahresarbeit

2011/2012

Antonia Frank

Jahrgang O12

Freiherr- vom -Stein-Schule

Fach: Politik und Wirtschaft

Fachlehrer: Herr Auel

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Inhaltsverzeichnis

1. Vorwort 3 2. Europäische Union 4 2.1 Ziele der EU und die „drei“ Säulen der EU 3. Finanz- und Schuldenkrise der EU 8 3.1 Die Ursachen der Krise 8 3.1.1 Die Situation Griechenlands 12 3.1.2 Maßnahmen zur Stabilisierung Griechenlands 14 3.1.3 Die Auswirkungen auf die griechische Ökonomie 3.1.4 Die Zukunft Griechenlands

17 19

4. Konsequenzen auf die EU- Mitgliedsstaaten im Falle eines Scheiterns der Hilfsmaßnahmen

21

4.1 Auswirkungen auf den Euro und die Währungsgemeinschaft

22

5. Fazit 24 6. Literaturverzeichnis 25 7. Quellenangaben 26 8. Anhang 30

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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1.Vorwort

Finanzkrise, Schuldenkrise, Euro-Rettung, Griechenland Bankrott. Diese Themen

beherrschten die Nachrichten der letzten 3 Jahre. Das Thema meiner Jahresarbeit ist:

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU- der drohende Bankrott Griechenlands und die

möglichen Folgen. Dieses Thema ist sicherlich ein sehr umfassendes Thema, aber auch

spannendes Thema. Mein Ziel ist es die Situation Griechenlands und die Relevanz für

die Europäische Union dazustellen sowie die möglichen Folgen, im Falle eines

Scheiterns, der Hilfsmaßnahmen für die EU und die Währungsunion herauszuarbeiten.

Ein besonderer Schwerpunkt soll auf den Ursachen der Krise liegen.

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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2. Europäische Union

2.1 Die Ziele und die „drei Säulen“ der EU

Die Werte und Ziele der EU sind in den Artikeln 2 und 3 des Vertrages über die EU

definiert.

In Artikel 2 heißt es:

„Die Werte, auf die sich die Union gründet, sind die Achtung der

Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die

Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte der Personen, die

Minderheiten angehören. Diese Werte sind allen Mitgliedstaaten in einer

Gesellschaft gemeinsam, die sich durch Pluralismus, Nichtdiskriminierung,

Toleranz, Gerechtigkeit, Solidarität und die Gleichheit von Frauen und Männern

auszeichnet.“1

Artikel 3 des EU-Vertrags definiert die Ziele der EU. Zu den Zielen zählen die

Förderung des Friedens und des Wohlergehens der Völker, freier

Personenverkehr und die Errichtung eines „Raumes der Freiheit und

Sicherheit2“. Weiterhin spielen die Errichtung eines Binnenmarkts, die

nachhaltige Entwicklung, die Preisstabilität, Vollbeschäftigung und soziale

Marktwirtschaft eine wichtige Rolle. Aber auch der Umweltschutz, die

Förderung des wissenschaftlichen und technischen Fortschritts sowie der

Förderung der sozialen Gerechtigkeit, welche sowohl die Bekämpfung von

Diskriminierung als auch die Gleichstellung von Mann und Frau beinhaltet, sind

Ziele der EU. Außerdem soll der „wirtschaftliche, soziale und territoriale

Zusammenhalt und die Solidarität zwischen den Mitgliedsstaten2“ gefördert

werden und die „kulturelle Vielfalt2“ gewahrt werden. Eine weitere wichtige

Zielstellung ist die Errichtung einer Wirtschafts- und Währungsunion.3

1 Juristischer Informationsdienst: EU-Vertrag, Titel I - Gemeinsame Bestimmungen , Artikel 2. Online im Internet: URL: http://dejure.org/gesetze/EU/2.html [Stand 10.03.2012] 2 Ebenda, Artikel 3, Online im Internet: URL: http://dejure.org/gesetze/EU/3.html [Stand 10.03.2012] 3Vgl. Ebenda, Artikel 3

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Abbildung 1:

Die 3 Säulen nach

dem Vertrag von

Amsterdam

Am 7. Februar 1992 wurde der Vertrag über die Europäische Union (Vertrag von

Maastricht) vom Europäischen Rat unterzeichnet. Der Vertrag von Maastricht legte den

Grundstein für die Europäische Union, die auf drei Pfeilern basierte. Der erste Pfeiler

bestand aus den Europäischen Gemeinschaften, wie die Europäische Atomgemeinschaft

(EURATOM), die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl(EGKS) und die

Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG). Der Zweite Pfeiler beinhaltete eine

Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die dritte Säule bestand aus der

polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen(PJZS).4 Während die

Entscheidungen der ersten Säule meist supranational nach dem Mehrheitsprinzip im

Europäischen Rat und des Europäischen Parlaments getroffen wurden, auch

Gemeinschaftsmethode genannt, waren die Entscheidungen in der zweiten und dritten

Säule von den Vereinbarungen auf Regierungsebene abhängig.5 Nur die Europäische

Gemeinschaft hatte eine Rechtspersönlichkeit6. Einige Bereiche, wie zum Beispiel die

Asylpolitik wurden, nach dem Vertrag von Amsterdam, von der PJZS in die EG

überführt. Eine besonders wichtige Errungenschaft des Vertrags von Maastricht ist die

Einführung der Wirtschaft- und Währungsunion.

4 Vgl. Europäische Union, Vertrag von Maastricht über die Europäische Union(i.f.z.: EU, Vertrag von Maastricht) Online im Internet: URL: http://europa.eu/legislation_summaries/institutional_affairs/treaties/treaties_maastricht_de.htm [Stand 10.03.2012] 5Vgl. Prof. Dr. Rohlfes, Joachim: Etappen der Europäischen Einigung(i.f.z.:Rohlfes, Historisch-Politische Weltkunde) in: Historisch-Politische Weltkunde: Europa, hrsg. von: Ballhausen, Hans-W; Prof. Dr. Rohlfes, 1.Auflage,Leipzig 2001, S.160 6 „Rechtsfähigkeit(Rechtspersönlichkeit) ist die Fähigkeit, Träger von (subjektiven) Rechten und Rechtspflichten zu sein. Als solches Rechtssubjekt kommen neben Personen im juristischen Sinn auch andere Gebilde in Betracht, insbesondere Gesamthandsgemeinschaften.“ Wikipedia, Rechtsfähigkeit. Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtspers%C3%B6nlichkeit [Stand 04.04.12 ]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Im Vertrag von Maastricht wurde ein dreistufiger Übergang zur Wirtschafts- und

Währungsunion vereinbart. Bevor die Staaten in die dritte Stufe gelangen konnten,

mussten sie die EU-Konvergenzkriterien erfüllen. Auch heute muss ein EU-Land, wenn

es in die Währungsunion aufgenommen werden will, die folgenden Kriterien erfüllen:

Preisstabilität: Die Inflationsrate darf den Durchschnittswert der drei stabilsten

Mitgliedsstaaten nicht mehr als um 1,5 Prozentpunkte übersteigen.

Finanzlage der öffentlichen Hand:

o Die Neuverschuldung eines Staates darf drei Prozent des

Bruttoinlandsprodukts nicht überschreiten.

o Die Staatsverschuldung muss unter 60 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

liegen.

Wechselkursstabilität: Der Staat muss mindestens zwei Jahre lang ohne

Abwertung am Wechselkursmechanismus II teilgenommen oder dem

Europäischen Währungssystem angehört haben.

Langfristige Zinssätze: Der Zinssatz langfristiger Staatsanleihen darf nicht mehr

als 2 Prozentpunkte über dem Durchschnitt der drei preisstabilsten

Mitgliedstaaten liegen.7

Das vorrangige Ziel der Währungsunion ist die Erhaltung der Stabilität der

Gemeinschaftswährung. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt, welcher auf Artikel 126

des AEU-Vertrags(Vertrag über die Arbeitsweisen der EU)8 basiert, soll die

finanzpolitische Stabilität sichern. Weiterhin ist die Europäische Zentralbank (EZB) von

den nationalen Regierungen unabhängig und ist den nationalen Zentralbanken

übergeordnet. Die EZB und die nationalen Zentralbanken bilden das Europäische

Zentralbankensystem(EZBS).9

7 Vgl. Informationen zur Politischen Bildung , Europäische Union, Nr. 213, 1995, S.28 Vgl. Vertrag zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft, Amtsblatt Nr. C 191, 29. Juli 1992, Protokoll über die Konvergenzkriterien nach Art.109 j zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft,Art.1-4 und Protokoll über das Verfahren bei einem übermäßigen Defizit Art. 1 Online im Internet: URL: http://eur-lex.europa.eu/de/treaties/dat/11992M/htm/11992M.html#0084000006 [Stand 11.03.2012] 8 Siehe http://dejure.org/gesetze/AEUV/126.html 9 Vgl. Informationen zur Politischen Bildung , Europäische Union, Nr. 213, 1995, S. 28

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Der Vertrag von Lissabon 2009, welcher den Abschluss der institutionellen Reformen

der EU darstellt, änderte die bestehenden EU-Verträge, ersetzte sie jedoch nicht. Der

Vertrag schafft den „rechtlichen Rahmen und die Mittel, die notwendig sind, um

künftige Herausforderungen zu bewältigen und auf die Bedürfnisse der Bürger

einzugehen10“ .Die „drei Säulen“ wurden durch diesen Vertrag aufgelöst. Die

Europäische Gemeinschaft wurde zu Europäischen Union umbenannt. Die EU

übernahm auch die Rechtspersönlichkeit der EG, was besonders wichtig für das

eigenständige Handeln ist. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen:

Die Einführung eines Ratspräsidenten mit einer Amtsperiode von zweieinhalb

Jahren und die Einführung eines „Hohen Vertreters für die Außen- und

Sicherheitspolitik“, welcher gleichzeitig der Vizepräsident der Kommission für

Außenpolitik ist.

Die Stärkung des Europäischen Parlaments im Bezug auf die Gesetzgebung und

die Stärkung des Mitspracherechts der nationalen Parlamente im europäischen

Gesetzgebungsverfahren. Damit wird insbesondere das Subsidiaritätsprinzip11

gestärkt.

Die Einführung einer Bürgerinitiative. Sie bietet die Möglichkeit einen

Gesetzesvorschlag, wenn eine Millionen Bürger diesen unterstützen, an die

Kommission zu unterbreiten.

Der freiwillige Austritt eines Mitgliedsstaates. 12

10 Europa, Vertrag von Lissabon: Der Vertrag auf einen Blick(i.f.z.: Europa, Vertrag auf einen Blick). Online im Internet: URL: http://europa.eu/lisbon_treaty/glance/index_de.htm [Stand. 11.03.2012] 11 „ Subsidiarität (von lat. subsidium „Hilfe, Reserve“) ist eine politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Maxime, die die Entfaltung der individuellen Fähigkeiten, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung anstrebt. Danach sollten Aufgaben, Handlungen und Problemlösungen so weit wie möglich selbstbestimmt und eigenverantwortlich unternommen werden, also wenn möglich vom Einzelnen, vom Privaten, von der kleinsten Gruppe oder der untersten Ebene einer Organisationsform. Zumeist wird der Grundsatz der Subsidiarität im politischen und wirtschaftspolitischen Kontext verwendet, bei dem Aufgaben zunächst selbstbestimmt und eigenverantwortlich vom Individuum ausgeführt werden sollten . Erst subsidiär sollen der private Haushalt und andere private Gemeinschaften bis hin zu den öffentlichen Kollektiven wie Gemeinden, Städten, Landkreisen, Ländern, Staaten und zuletzt Staatengemeinschaften und supranationale Organisationen eingreifen.“ Wikipedia, Subsidiarität, Online im Internet : URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Subsidiarit%C3%A4t [Stand 13.04.2012] 12Vgl. Europa, Vertrag auf einen Blick http://de.wikipedia.org/wiki/Subsidiarit%C3%A4t

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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3.Finanz- und Schuldenkrise der EU

3.1 Die Ursachen der Krise

Die Ursachen der Finanz- und Schuldenkrise sind vielfältig. Zum einen liegen sie in den

hochverschuldeten Euroländern, wie zum Beispiel Griechenland oder Portugal, zum

anderen in der weltweiten Immobilien- und Bankenkrise von 2007. Außerdem wurde

der Vertrag von Maastricht von 1992 mehrfach gebrochen.

Die Finanz- und Bankenkrise, deren Ursache das Platzen der amerikanischen

Immobilienblase war, hatte starke negative Auswirkungen auf die Weltwirtschaft und

führte zu einer massiven finanziellen Belastung aller Staaten. Zu den Belastungen

zählen der Verlust von Steuereinnahmen und die höheren Kosten für Sozialleistungen,

entstanden durch unter anderem höhere Arbeitslosigkeit, welche auf die schlechte

wirtschaftliche Lage der Unternehmen zurückzuführen war. Außerdem kamen die

Kosten für die Rettungsmaßnahmen des Finanzsektors und der Konjunkturpakete dazu. 13

Der Vertrag von Maastricht gestaltete den gesetzlichen Rahmen für eine Wirtschafts-

und Währungsunion. Es wäre auch eine gemeinsame Finanzpolitik denkbar gewesen,

inklusive einer Verständigung über eine abgestimmte Steuer- und Zinspolitik. Doch die

Staaten sind/ waren zur einer Abgabe ihrer Souveränität im Bezug auf eine gemeinsame

Finanz- und Haushaltspolitik nicht bereit und brachen somit das Versprechen, die

gemeinsame Währung mit einer gemeinsamen Politik zu unterstützen. Bundeskanzler

Helmut Kohl sagte: „Eine Wirtschaftsunion ist nur lebensfähig, wenn sie sich auf eine

Politische Union stützen kann!14.“ Später hieß es: „ Die politische Union werde schon

noch kommen wenn die Währungsunion da sei15.“ Diese Statements zeigen unter

anderem, dass der politische Wille, mehr Macht an die EU abzutreten und die

13Vgl. CESifo-Gruppe: ifo Spezialthema: Eurokrise. Online im Internet: URL: http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/B-politik/90spezial/_Euro-Krise [Stand 17.03.2012] 14 Kohl, Helmut, Regierungserklärung in der 108. Sitzung des Deutschen Bundestags zur aktuellen Entwicklung in der Europapolitik. 25.09.1992. Online im Internet: URL: http://helmut-kohl.kas.de/index.php?menu_sel=17&menu_sel2=&menu_sel3=&menu_sel4=&msg=1455 [Stand 17.03.2012] 15Vgl. Fleischhauer, Jan; Müller, Peter, u.a.: „Europa brennt“ (i.f.z.: Fleischhauer, „Europa brennt“) in: Der Spiegel, Nr.49,2010 S.21/22

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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europäische Integration voranzutreiben, sehr gering war. Auch dies ist eine Ursache der

Finanz und Schuldenkrise der EU.

Die Europäische Union besitzt nur einen geringen Handlungsspielraum, was vor allem

durch die mangelnde Abgabe der Souveränität der einzelnen Staaten zu begründen ist.

Die europäischen Staaten handeln im Alleingang, sie beschließen, wann Steuern erhöht

oder gesenkt werde und entscheiden über Schulden und Einsparungen. Durch den Euro

sind die Länder miteinander verzahnt, so haben insbesondere wirtschaftliche

Entscheidungen, durch die gemeinsame Währung, Auswirkungen auf die anderen

Mitgliedsländer. Sinken beispielsweise in einem Land die Lohnkosten, macht sich dies

auch in anderen Ländern bemerkbar, da beispielsweise für Importwaren kein Geld zu

Verfügung steht. Früher dienten die Wechselkurse als Ausgleich für die wirtschaftliche

Lage des Landes. Die Währung konnte in Zeiten des Aufschwungs und des Booms

aufgewertet, in Zeiten einer Rezession und Depression abgewertet werden. Durch die

Währungsunion ist dies nicht mehr möglich. Der Euro kann nicht abgewertet werden

sondern die Regierung muss mit harten Sparmaßnahmen versuchen Schulden

abzubauen. Genauer bedeutet dies, dass der Staat Löhne senkt, Pensionen kürzt und die

staatlichen Ausgaben streicht. Aber auch Steuererhöhungen können eine Folge eines

Sparpakets sein. 16

Viele Staaten haben auf Grund der niedrigen Zinssituation jahrelang über ihre

Verhältnisse gelebt. Dies ist ein weiterer Grund, der besonders die Schuldenstaaten

betrifft. Die Schuldenstaaten konnten, um ihren Konsum zu finanzieren, immer wieder

neue Kredite zu niedrigen Zinsen aufnehmen, die sie ohne die Währungsunion nicht

bekommen hätten. Die spezifischen Gründe in den Schuldenländern werden in Kapitel

3.1.2 am Beispiel Griechenlands näher erläutert.

Der erste Vertragsbruch ist das Nichterfüllen der Konvergenzkriterien .Die

Konvergenzkriterien (Siehe Kapitel 2.1)wurden bei der Einführung des Euro nur von

wenigen Staaten erfüllt. Viele Staaten nahmen so genannte „Schönheitskorrekturen“

ihrer Daten vor um sie an die Konvergenzkriterien anzupassen. Insbesondere

Griechenland nutzte eine kreative Buchführung und Cross-Currency-Swaps17. um die

16 Vgl. Balzli, Beat, u.a.: Kultur des Tricksens, in: Der Spiegel, Nr. 10, 2010, S.68 17 .„ Ein Währungsswap (Cross Currency Swap)ist ein Finanzderivat, bei dem zwei Vertragsparteien Zins- und Kapitalzahlungen in unterschiedlichen Währungen austauschen. […]Außerdem werden beim Währungsswap im Gegensatz zum Zinsswap am Anfang und Ende der Laufzeit die Nominalbeträge getauscht“

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Kriterien zu erfüllen. Das Besondere bei dem Cross-Currency-Swap in Griechenland ist,

dass diese zu fiktiven Wechselkursen stattfanden und die Griechen als Folge einen

versteckten Kredit bekamen, da beim Geldtauschen, aus zum Beispiel 10 Milliarden 11

Milliarden oder mehr wurden. Amerikanische Banken, wie Goldman Sachs oder JP

Morgan gaben Griechenland einen solchen Kredit, der aber nicht als solcher

ausgewiesen werden musste. Weiterhin ließen die Griechen bei ihrer

Gesamtverschuldung gewisse Ausgaben wie zum Bespiel hohe Militärausgaben oder

die Milliardenschulden der Krankenhäuser aus.18 Aber auch andere Staaten, wie

Deutschland und Frankreich, mussten ihren Haushalt durch geschickte Buchführung

verbessern. So verschob der damalige deutsche Finanzminister Theo Waigel im

entscheidenden 4. Quartal 1997 Investitionen und verkaufte Staatsimmobilien. Da alle

Staaten, mit Ausnahme von Irland und Luxemburg, ihre Finanzen schönten, war es

unmöglich, andere Staaten, wie Italien oder Griechenland nicht in die Währungsunion

aufzunehmen, da man das Argument der gefälschten Buchführung nicht verwenden

konnte. Staaten, wie Deutschland oder Frankreich, haben als Folge dessen den

Grundstein für das Scheitern der Währungsunion gelegt, da die Währungsunion nun

wegen der hohen Defizite der Schuldenstaaten scheitern zu drohe. 19 Der griechische

Finanzminister sagte: „ Wir haben nichts anderes gemacht als alle anderen Ländern.20“

Anhand dieser Beispiele wird deutlich, dass die Aufnahme in die Währungsunion nicht

von den Konvergenzkriterien abhängig war, sondern von den Entscheidungen der

europäischen Politik.

Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%A4hrungsswap [Stand 04.04.2012] 18 Vgl. o.V.: Defizitkosmetik: Griechenland zahlte 300 Millionen Dollar am Goldman Sachs. 14.02.2010. Online im Internet: URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,677750,00.html [Stand 18.03.2012] 19 Vgl. Fleischhauer, „Europa brennt“ S.22/23 20 Vgl. Batzoglou, Ferry, u.a.: Eine Bombenidee, (i.f.z.: Batzoglou, Eine Bombenidee) in: Der Spiegel, Nr.39, 2011, S.59

1997 Preisstabilität öffentliche Finanzen

Wechselkurs Zinssätze

Belgien Ja Ja (1) Ja Ja Deutschland Ja Ja (1) Ja Ja Griechenland Nein Nein Nein (2) Nein Spanien Ja Ja (1) Ja Ja Frankreich Ja Ja (1) Ja Ja Irland Ja Ja Ja Ja

Italien Ja Ja (1) Ja (3) Ja Luxemburg Ja Ja Ja Ja Niederlande Ja Ja Ja Ja Österrei ch Ja Ja (1) Ja Ja Portugal Ja Ja (1) Ja Ja Finnland Ja Ja Ja (4) Ja

Schweden Ja Ja (1) Nein Ja

Tabelle 1 : Die Konvergenzkriterien im entscheidenden Jahr 1997

(1)Die Aufhebung der Entscheidung des Rats über das Bestehen eines übermäßigen Defizits wurde von der Kommission empfohlen (2) Die griechische Drachme ist dem Wechselkursmechanismus erst im März 1998 wieder beigetreten (3) Die italienische Lira nimmt zwar am Wechselkursmechanismus erst seit November 1996 teil, hat aber in den letzten zwei Jahren eine ausreichende Stabilität unter Beweis gestellt. (4) Die Finnmark nimmt am Wechselkursmechanismus erst seit Oktober 1996 teil, hat aber in den letzten zwei Jahren eine ausreichende Stabilität unter Beweis gestellt.

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Der zweite Vertragsbruch betrifft die No- Bailout Klausel. Artikel 125 des AEU-

Vertrags besagt, dass die Staaten der Eurozone nicht für Verbindlichkeiten anderer

Euroländer haften oder aufkommen müssen. Diese Klausel soll verhindern, dass Staaten

eine unsolide Haushaltspolitik betreiben und ein Überdenken des Eintritts in die

Währungsgemeinschaft anregen, da mit dem Wegfall der nationalen Geldpolitik die

Staatsschulden nicht mehr durch Abwertung der Währung, sondern nur noch durch

starke Sparpolitik vermindert werden können, weil andere Staaten durch die No-

Bailout- Klausel die Schulden nicht übernehmen dürfen.21 Jedoch gingen die

Finanzmärkte davon aus, dass im Falle des Bankrotts eines Eurolandes, die anderen

Mitgliedsländer bzw. die Politik im Notfall eingreifen würde, auch unter erneutem

Brechen der EU- Verträge. Diese Annahme bewahrheitete sich am 2.Mai 2010. Die

Euroländer und der Internationale Währungsfond( IWF) verabschiedeten ein

Rettungspaket für Griechenland in Höhe von 110 Milliarden. Euro, diesem folgten noch

weitere. Der wichtigste ist der Europäische Finanzstabilisierungsmechanismus (EFSM

ugs. „Euro- Rettungsschirm“), der Mitte 2013 vom Europäischen

Stabilitätsmechanismus (ESM) abgelöst werden soll.22

Von den Entscheidungen des Rats der Wirtschaft und Finanzminister sind dann die

Sanktionen abhängig, die entstehen, wenn ein Mitglied die Kriterien nicht erfüllt.

Mithilfe von politischen Mehrheiten wurden die vertraglich vorgesehenen Sanktionen

immer wieder ausgehebelt. Die Staaten konnten deshalb ohne große Probleme die EU-

Verträge brechen, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen. Außerdem wurde ein

Mechanismus für automatische Sanktionen gegen Staaten mit übermäßigen

Haushaltsdefiziten nicht als Teil der EU- Verträge verabschiedet23 Aus diesem Grund

konnte beispielsweise Deutschland, das 2003 gegen die Vorgaben des Wachstums- und

Stabilitätspakt verstieß, durch Ankündigung eines drastischen Sparprogramms, welches

aber nicht erfüllt werden konnte, und letztendlich mit der Hilfe von Frankreich, das

21Vgl. Wagner, Helmut: Europäische Wirtschaftspolitik , 2. Auflage, 1998, S. 180 22 Vgl. Darnstädt, Thomas, u.a.: Auf Gedeih und Verderb, in: Der Spiegel, Nr.25, 2011, S.42 und Vgl. Sachverständingenrat, Jahresgutachten 2011/2012 „ Verantwortung für Europa wahrnehmen“(i.f.z.: Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2011/2012)09.11.2011. Online im Internet: URL: http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/download/gutachten/ga11_iii.pdf,.S.86 [Stand 18.03.2012] 23 Vgl. Sachverständigenrat, Jahresgutachten 2011/2012S.118f

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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ebenfalls gegen den Wachstums- und Stabilitätspakt verstoßen hatte, das

Defizitverfahren einstellen und beschädigte somit die Fundamente der Währungsunion24

3.1.1. Die Situation Griechenlands

Griechenland befindet sich zurzeit in einer Haushalts- und Staatsschulden Krise. Nach

dem Regierungswechsel 2009, bei dem die sozialistische Partei PASOK an die Macht

kam, musste die neue Regierung mit Präsident Giorgios Papandreou das Staatsdefizit

drastisch nach oben korrigieren. Die Neuverschuldung betrugt nun 12,7 % des BIP

anstatt den prognostizierten 3,7 %25.Der Schuldenstand betrug Ende 2009 273,4

Milliarden Euro bzw. 115,1% des BIP26. 2011 betrug der Schuldenstand 162,8 Prozent

des BIP. Die Werte Griechenlands überschreiten die Konvergenzkriterien stark. Laut

den Konvergenzkriterien darf die Neuverschuldung maximal 3% betragen und die

Schuldenstandquote bei maximal 60% des BIP liegen27. Doch wie konnte es überhaupt

so weit kommen?

24Vgl. Fleischhauer, „Europa brennt", S.25 25 Vgl. Manager Magazin: EU rügt Griechenland, "Das Spiel ist aus".20.10.2009. Online im Internet: URL: http://www.manager-magazin.de/finanzen/artikel/0,2828,656170,00.html [Stand 21.03.2012] 26 CESifo-Gruppe : Fakten zu Griechenland und anderen Schuldnerstaaten der EU. 07.05.2010. S.1. Online im Internet: URL: http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoContent/N/politikdebatte/ifospezial/spezialgreekcont/special-greek-facts.pdf S.1[ Stand 21.03.2012] 27 Siehe Kapitel 3.1

Abbildung 2:

Griechenland im

Vergleich mit

den anderen

Schuldenstaaten

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Die Gründe und Ursachen sind vielfältig. Zu den in Kapitel 3.1 genannten Ursachen

kommen auch die spezifischen Probleme Griechenlands. In Griechenland stehen hohen

Staatsausgaben nur sehr geringen Staatseinnahmen gegenüber. Die hohen

Staatsausgaben Griechenlands setzten sich aus vielen Faktoren zusammen.

Der erste Faktor sind die überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen im Vergleich zur

gesamten Eurozone. „In 2002 seien diese Werte [Lohnkosten] steil nach oben

gegangen: um 11,7 Prozent im Gewerbe, 13 Prozent in der Industrie und 15,1 Prozent in

der öffentlichen Verwaltung. Auch 2003 und 2004 habe es Anhebungen gegeben, die

deutlich über dem EU-Durchschnitt gelegen hätten. 28 “

Ein weiteres Problem ist der überdurchschnittlich große Staatsapparat. Nach Zählung

der griechischen Behörden gibt es 768.009 Beamte auf nur ca. 10 Millionen

Einwohner.29 Alle diese Beamten bekommen 14 Monatsgehälter und können sich, durch

zum Beispiel das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz oder das Beherrschen einer

Fremdsprache, monatliche Boni von bis zu 1300 Euro verdienen. Ein weiteres Privileg

der Beamten ist, dass sie schon vor dem Erreichen des 50. Lebensjahres in den

Ruhestand gehen können und dann ihre Pension beziehen können. 30 Als Folge des

großen Beamtenapparats und der damit verbundenen Bürokratie ist es nicht

verwunderlich, dass die Behörden zum Teil ineffizient arbeiten. Ein Beispiel hierfür ist,

dass der griechische Staat jahrelang Renten für Menschen gezahlt hat, die schon längst

verstorben waren. Laut Schätzungen gibt es in Griechenland ca. 21.000 dieser

sogenannten „Phantomrentner“, bei denen die Angehörigen „vergessen haben“ den Tod

des Rentners zu melden. Genaue Zahlen, wie hoch die Verluste durch diese Zahlungen

sind, gibt es nicht. Die Schätzungen liegen im dreistelligen Millionenbereich.31

28 o.V. Schuldenkrise: Die fatalen Folgen der Euro-Einführung,28.03.2011. Online im Internet: URL: http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/schulden-krise-die-fatalen-folgen-der-euro-einfuehrung_aid_612834.html [Stand 25.03.2012] 29 Vgl. Springer, Axel: Das kleine Griechenland hat 768.000 Beamte. 30.07.2010. Online im Internet: URL: http://www.welt.de/reise/article8729748/Das-kleine-Griechenland-hat-768-000-Beamte.html [Stand 25.03.2012] 30 Vgl. o.V. Athener Ausgaben: Wie Griechenland das Geld verschwendet. 02.05.2010. Online im Internet: URL: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/athener-ausgaben-wie-griechenland-das-geld-verschwendet-1981513.html [Stand 25.03.2012] 31Vgl. o.V. Millionenbetrug: Griechenland hat mutmaßlich 21.00 Phantomrentner. 26.11.2011. Online im Internet: URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,800052,00.html [Stand 25.03.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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Auch die großen Ausgaben für das Militär tragen zu den hohen Staatsausgaben bei.

2010 betrugen die Ausgaben knapp 7 Milliarden Euro, was 3% der Wirtschaftsleistung

Griechenlands entspricht.32

Die größten Probleme Griechenlands liegen in der Korruption und Schattenwirtschaft.

Laut Transparency International(TI) liegt die Zahl der Bestechungsgelder bei 787

Millionen Euro. Viele Griechen weisen ihr Einkommen nicht nach, um Steuern zu

sparen.33 „"Die Schattenwirtschaft in Griechenland macht 25 Prozent des offiziellen

Bruttoinlandsprodukts aus", benennt Friedrich Schneider von der Universität Linz die

Größe des Verlusts.34“ Ein Bericht des griechischen statistischen Amts und Studien der

Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) soll

belegen, dass jährlich ca. 20 Milliarden Steuern hinterzogen werden. Insgesamt betrage

das Volumen der Schattenwirtschaft 65 Milliarden Euro.35 Die geringen Staatseinahmen

sind Folge der Schattenwirtschaft, aber auch die niedrigen Steuern tragen dazu bei.

3.1.2 Maßnahmen zur Stabilisierung Griechenlands

Nach der Abstufung Griechenlands durch die großen Ratingagenturen beantragte

Griechenland am 23. April 2010 finanzielle Unterstützung der Eurogruppe.

Das erste Rettungspaket umfasste 110 Milliarden Euro Notkredite, die auf drei Jahre

verteilt werden. Der Internationale Währungsfond beteiligte sich mit 30Millliarden

Euro, die Eurogruppe mit 80 Milliarden Euro. Das Rettungspaket ist an strenge

Sparauflagen geknüpft. Die Europäische Union, die EZB und der IWF einigten sich mit

der griechische Regierung auf ein Sparprogramm, durch welches in Griechenland bis

2013 30 Milliarden Euro eingespart sollen und 2014 die Kriterien von Maastricht

wieder erfüllt werden können. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem die

Streichung des 13. und 14. Monatsgehalts im öffentlichen Dienst, die Abschaffung der

Steuerbefreiungen, die Anhebung der Mehrwertsteuer auf 23%, die Anhebung des

32Vgl. Tatje, Claas: Schöne Waffen für Athen, in Die Zeit, Nr.2, 2011, S.19 33 Breitinger, Mathias: Griechenland, Abkehr von der Fakelaki..06.05.2010. Online im Internet: URL: http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-05/griechenland-korruption-schwarzarbeit [Stand 30.03.2012] 34 Ebenda 35 Vgl. o.V. Schattenwirtschaft außer Kontrolle, Griechenland im Sumpf.05.08.2009. Online im Internet: URL: http://www.n-tv.de/wirtschaft/Griechenland-im-Sumpf-article449325.html [Stand 30.03.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

15

Rentenalters auf 63,4 Jahre sowie eine Verkleinerung des Beamtenapparats. 36 Die

Kredite werden vierteljährlich ausgezahlt, aber nur wenn Griechenland die Sparauflagen

erfüllt. Die Erfüllung wird von einer Troika37 überprüft und bestätigt. Im Juni 2011

konnte Griechenland mit dem ersten Sparpaket die Anforderungen des IWF und der EU

nicht erfüllen und musste somit ein zweites verabschieden, um die Kredite des

Rettungspakets zu bekommen und den drohenden Bankrott abzuwenden. Das Sparpaket

soll bis 2015 78 Milliarden Euro einsparen. Zu den Maßnahmen gehören unter anderem

Kürzungen der sozialen Leistungen, sowie die Entlassung von 150.000 Beschäftigten

des öffentlichen Dienstes. Außerdem sollen die Kosten für das Militär um 200

Milliarden Euro gekürzt werden und Investitionen um 700 Milliarden Euro gekürzt

werden. Einige Staatsbetriebe sollen privatisiert werden, die Vermögenssteuer soll

angehoben werden und die Ausgaben des Gesundheitssystems sollen gekürzt werden.38

Auf dem Euro- Sondergipfel im Juli 2011 wurde ein zweites Rettungspaket

beschlossen. Dieses sollte die Finanzierung Griechenlands bis 2014 decken und ein

Übergreifen der Schuldenkrise auf andere Euro-Staaten zu verhindern. Das

Rettungspaket hatte ein Volumen von 109 Milliarden Euro mit einem Zinssatz von 3,5

Prozent. 54 Milliarden sind für Griechenland bestimmt. Der Rest soll für die

Absicherung der privaten Gläubiger genutzt werden. Finanziert wird das Rettungspaket

durch die Europäische Finanzstabilisierungsfazilität (EFSF), welche vorbeugend Geld

bereitstellt, falls Euro-Länder in Gefahr geraten und hat im Juli eine Höhe von 440

Milliarden Euro, und dem IWF. Griechenland bekommt 15 Jahre Zeit das Geld

zurückzuzahlen. Anders als beim ersten Rettungspaket sollen nun auch private

Gläubiger mit 37 Milliarden Euro bis 2014 beteiligt werden. Zusätzlich wurde ein

Wiederaufbauplan für Griechenland beschlossen, um die schwächelnde Wirtschaft zu

unterstützen. 39 Im September 2011 gibt Griechenland bekannt, dass es seine Sparziele

36 Meier, Albrecht: 110 Milliarden Euro gegen Athens Pleite.03.05.2010 Online im Internet: URL: http://www.tagesspiegel.de/zeitung/110-milliarden-euro-gegen-athens-pleite/1813082.html [Stand 01.04.2012] 37 „Seit der Staatsschuldenkrise im Euroraum (Eurokrise) ab dem Jahr 2010 wird das Dreigespann aus Europäischer Kommission (EU-Kommission), Europäischer Zentralbank (EZB) sowie Internationalem Währungsfonds (IWF) in den Medien ebenfalls als Troika bezeichnet.“ Wikipedia: Troika. Online im Internet: URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Troika_%28F%C3%BChrungsspitze%29 [Stand 04.04.2012] 38 Vgl. o.V.: Eurokrise, Griechisches Parlament verabschiedet Mega- Sparpaket. 29.06.2011. Online im Internet: URL : http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,771259,00.html [Stand 01.04.2012] 39 Vgl. Tagesschau: Wie Griechenland gerettet werde soll.22.07.2011. Online im Internet : URL: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gipfelergebnisse100.html [Stand 02.04.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

16

nicht erreichen kann und die Troika fordert eine Nachbesserung des griechischen

Haushalts für 2012. Könnte Griechenland dies nicht erreichen, entfiele die nächste

Kreditrate und als Folge dessen drohe Griechenland die Staatspleite. 40 Auf Grund des

Drucks der Troika beschließt Griechenland weitere Sparmaßnahmen. Die Renten über

1200 Euro werden um 20 Prozent gekürzt, 30.000 Beamte und des öffentlichen Dienst

werden in die „Arbeitsreserve41“ geschickt und der Steuerfreibetrag sinkt auf 5000 Euro

im Jahr.42 Somit bekommt Griechenland einen weitere Kreditzahlung. Im Oktober 2011

einigten sich die Staats- und Regierungschefs mit den Banken auf einen 50 prozentigen

Schuldenverzicht der privaten Gläubiger. Dies entspricht einem Volumen von 100

Milliarden Euro, einem Drittel der Schulden Griechenlands. 30 Milliarden Euro werden

aus dem Euro- Rettungsfond( EFSF) zur Absicherung genutzt. Außerdem wurde

beschlossen, dass das im Juli verabschiedete Rettungsprogramm nicht mehr umgesetzt

wird, weil sich die wirtschaftliche Lage des Landes dramatisch verschlechterte.

Weiterhin wurde beschlossen, dass Griechenland bis 2014 weitere 100 Milliarden Euro

Kredite erhalten soll und die Banken ihr Kernkapital auf 9 Prozent erhöhen müssen, um

im Falle des Schuldenschnitts, gegen die Ausfälle gewappnet zu sein. 43 Präsident

Papandreou kündigte im November 2011 eine Neubildung der Regierung an, um den

Weg für die Reformen und Sparbeschlüsse zu ebnen. 44Als weitere Maßnahme hat die

EZB in 2010 griechische Staatsanleihen im Wert von 25 Milliarden Euro gekauft,45 und

akzeptiert, trotz schlechter Bewertungen der Ratingagenturen, die Anleihen als

Sicherheit für die Aufnahme neuer Kredite. 46

40Vgl. Wurzel, Steffen: Griechen streiten mir Kontrolleuren. 02.09.2011 Online im Internet: URL: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/athenschulden100.html [Stand 02.04.2012] 41 Arbeitsreserve bedeutet, dass diese Arbeiter für 12 Monate 60% ihres Gehalts bekommen und in den 12 Monate einen neuen Job gefunden haben müssen. Finden sie keinen neuen Job sind sie arbeitslos. 42 Vgl. Wurzel, Steffen: Noch mehr sparen- Griechenland ächzt. 22.09.2011. Online in Internet: URL: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/dossiergriechenland104.html [Stand 02.04.2012] 43 Vgl.: o.V. Das Billionenpaket gegen die Schuldenkrise.27.10.2011. Online im Internet: URL: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gipfelbeschluesse102.html [Stand 03.04.2012] 44 Vgl.: o.V. Papandreou will Koalitionsgespräche aufnehemn.04.11.2011. Online im Internet: URL: http://www.faz.net/aktuell/politik/europaeische-union/griechenland-papandreou-will-koalitionsgespraeche-aufnehmen-11518283.html [Stand 03.04.2012] 45 Vgl.: o.V. EZB kauft griechische Staatsanleihen.29.05.2010. Online im Internet: URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,697489,00.html [Stand 03.04.2012] 46 Vgl.: Ettel, Anja; Greive, Martin: EZB akzeptiert Ramschpapiere als Sicherheit.03.05.2010. Online im Internet: URL: http://www.welt.de/wirtschaft/article7445560/EZB-akzeptiert-Ramschpapiere-als-Sicherheit.html [Stand 03.04.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

17

3.1.3.Auswirkungen auf die griechische Ökonomie

Die Sparmaßnahmen wurden von Demonstrationen und Generalstreiks begleitet. Waren

es zu Beginn der Sparmaßnahmen nur friedliche Proteste, verschärfte sich die Situation

im Lauf der weiteren Sparmaßnahmen. Ein Beispiel waren die Massendemonstrationen

im Mai 2010 gegen die Sparmaßnahmen, die die EU und der IWF fordern. Bei dieser

Demonstration kam es zu schweren Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und

einigen Demonstranten. Die Polizei setzte Tränengas ein um die Demonstranten zurück

zu halten. Bei dieser Demonstration starben drei Menschen durch einen

Molotowcocktail, der eine Bank in Brand setzte. 47 Ein Höhepunkt der Proteste war die

dreiwöchige Besetzung des Syntagma-Platz und der mehrtägige Generalstreik, der von

den griechischen Gewerkschaften ausgerufen wurde, im Juni 2011. Der Streik legte das

öffentliche Leben fast vollständig lahm. Der Flugverkehr kam durch den Streik der

Fluglotsten zum Erliegen sowie der öffentliche Nahverkehr und der Schiffsverkehr.

Viele Menschen gingen nicht zu Arbeit. Außerdem wurden Ministerien, staatliche

Betriebe und viele Banken ebenfalls bestreikt und die Krankenhäuser hielten nur einen

Notdienst aufrecht.48 Auch der Streik der Transportunternehmer, im Sommer 2010

zeigte, dass die griechische Bevölkerung unzufrieden mit den Sparprogrammen der

Regierung ist. Acht Tage dauerte der Streik an, mit starken Folgen. Die Tankstellen

bekamen kein Benzin und die Supermärkte keine Frischwaren. Dies hatte zur Folge,

dass Schiffe und Flugzeuge nicht fahren konnten und tausende Touristen in

Griechenland festsaßen. 49

47 Vgl.: Hengst, Björn: Fanal in der Flammen.05.05.2010. Online im Internet: URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,693221,00.html [Stand 05.04.2012] 48 Vgl. o.V. Griechen wehren sich gegen das Sparprogram.28.06.2011. Online im Internet: URL: http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-06/griechenland-proteste-streik [Stand 05.04.2012] 49 Vgl. Batzoglou, Eine Bombenidee, S.71

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

18

Die Arbeitslosenzahlen sind im Verlauf der Maßnahmen drastisch angestiegen. Im Mai

2010 betrug die Arbeitslosenquote 12.1 Prozent. Ein Jahr später betrug die

Arbeitslosenquote 16.7 Prozent. Damit hat Griechenland die zweithöchste

Arbeitslosenquote und auch den schnellsten und drastischsten Anstieg in Europa.50 Die

Zahl der Arbeitslosen erreichte im November 2011 20,9 Prozent.51 Die

Arbeitslosenquote der 15-24-jährigen stieg besonders stark an. Innerhalb eines Jahres

stieg sie von 32,5 auf 40,1 Prozent an. 52Wegen dieser schlechten Lage wandern

besonders junge Menschen aus, so zum Beispiel der 25-jährige Asterios Tzalavras, der

in Griechenland keinen Job als Assistenzarzt fand und nach Deutschland auswanderte,

wo mehrere Krankenhäuser ihm eine Stelle anboten. Er sagt, dass durch die

Sparmaßnahem die Gehälter für Ärzte gekürzt wurden und dass viele Krankenhäuser

die Gehälter nicht mehr bezahlen. Außerdem sei es schwer als „Normalbürger“ einen

guten Job zu finden.53 Eine weitere Folge der hohen Arbeitslosigkeit ist, dass viele

Menschen, auf Grund der Perspektivlosigkeit, zurück auf das Land gehen und

Landwirtschaft betreiben. In den vergangen zwei Jahren sollen etwa 40.000 Menschen

50 Vgl. Eurostat: Arbeitslosenquote des Euroraums bei 10,0&%.30.09.2011. Online im Internet: URL: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/cache/ITY_PUBLIC/3-30092011-BP/DE/3-30092011-BP-DE.PDF [Stand 06.04.2012] 51 o.V.: Wirtschaft schrumpft weiter dramatisch. 14.02.2012. Online im Internet: URL: http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/griechenland-wirtschaft-schrumpft-weiter-dramatisch/6208044.html [Stand 06.04.2012] 52 Vgl. Hellenic Statistical Authority: Unemployment rate by 16, 6% in May 2011. 11.08.2011. Online im Internet: URL: http://www.statistics.gr/portal/page/portal/ESYE/BUCKET/A0101/PressReleases/A0101_SJO02_DT_MM_05_2011_01_F_EN.pdf [Stand 06.04.2012] 53 Vgl. Tzalavras, Asterios: Zwischen Hoffnung und Heimweh. in: Die Zeit, Nr.4, 2012. S.22

Abbildung 3:

Demonstrationen in Athen: Es kommt zu schweren

Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den

Demonstranten

Abbildung 2:

Ein Demonstrant in den

Rauchwolken aus Tränengas und

Molotowcocktails

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

19

zurück auf das Land gezogen sein. Viele von ihnen spezialisieren sich auf besondere

Güter, wie zum Beispiel die Schneckenzucht oder die Zucht von Trüffeln.54

Die griechische Wirtschaft befindet sich seit 5 Jahren in einer Rezession. Die

Sparmaßnahmen verschärfen diese zusätzlich. Die Menschen haben durch die

Lohnkürzungen weniger Geld und folglich kaufen die Menschen auch weniger. Die

griechische Wirtschaftsleistung war bereits 2010 deutlich geschrumpft: Damals betrug

das Minus 4,5 Prozent des BIP, 2011 waren es sogar 6,8 Prozent.55 Griechenland

importiert weniger Güter als in den Jahren zuvor. Dennoch exportiert Griechenland

wesentlich weniger als es importiert. Die Handelsbilanz ist nicht ausgeglichen.56

Aus Angst vor hohen Steuern und der drohenden Staatspleite überweisen viele

wohlhabenden Griechen ihr Geld in das Ausland. 57

3.1.4.Die Zukunft Griechenlands

Die Zukunft Griechenlands ist ungewiss. Es gibt verschiedene Szenarien, wie die

Zukunft Griechenlands aussehen könnte.

Ein Szenario ist, dass Griechenland weiter von der EU und dem IWF unterstützt wird.

Sicher ist, dass für die Rettung Griechenlands mehr Geld nötig sein wird, als die bereits

beschlossenen Maßnahmen. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Euro-Gruppe und

der IWF ein neues Rettungspaket auf den Weg bringen könnten. Vielleicht gelingt es

mit mehr Geld Griechenland zu retten. Ob sich dieses Szenario bewahrheitet ist

ungewiss, da die Regierungschefs erneut vor ihren Parlamenten Milliardenhilfen für

Griechenland beantragen müssten, was sich bei der Verabschiedung des zweiten

Rettungspakets bereits als schwierig erwies. Da man davon ausging, dass die

beschlossenen Hilfspakete reichen, sie die Ziele aber nicht erfüllten, ist unklar wie viel

Geld nötig ist um Griechenland zu retten.

54 Höhler, Gerd: Viele Griechen ziehen wieder zurück aufs Land.08.04.2011. Online im Internet: URL: http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/viele-griechen-ziehen-wieder-zurueck-aufs-land--43953874.htm [Stand 07.04.2012 55 o.V.: Griechen-BIP bricht um 7,5 Prozent ein. 09.03.2012. Online im Internet: URL: http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,820358,00.html [Stand 07.04.2012] 56 o.V.: Griechenland, Export und Import von Griechenland. 24.11.2011. Online im Internet: http://www.europa-auf-einen-blick.de/griechenland/export.php [Stand 07.04.2012] 57 Kaiser, Arvid: Griechen bringen Milliarden in Sicherheit. 24.02.2010. Online im Internet: URL: http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/0,2828,679958,00.html [Stand 07.04.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

20

Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Schuldenschnitt, der auf dem Euro-Gipfel

beschlossen wurde, umgesetzt wird. Griechenland würde 50 Prozent seiner Schulden

erlassen bekommen, rund einem Drittel seiner Schulden. Dies würde allerdings nur

funktionieren, wenn 90 Prozent der privaten Gläubiger dem Schuldenschnitt zustimmen,

denn dann gilt dieser als „freiwillig“. Der Schuldenschnitt soll durch den Tausch alter

Staatsanleihen gegen neue Anleihen mit einem Abschlag von 50 Prozent stattfinden58.

Diese Möglichkeit ist wahrscheinlich, da sie eine Bedingung des zweiten

Rettungspakets ist. Ohne das Rettungspaket wird Griechenland bankrottgehen. Unklar

ist, ob 90 Prozent der privaten Gläubiger zustimmen werden. Wenn dies nicht der Fall

sein sollte, müssten Gesetze verabschiedet werden, die bei einer Zustimmung von über

50 Prozent, die restlichen Gläubiger dazu zwingen auf ihre Forderungen zu verzichten.

Für Griechenland bietet der Schuldenschnitt eine große Chance dem Ziel, 2020 nur

noch Schulden in Höhe von 120 Prozent des BIP zu haben, näher zu kommen

Ein viel diskutiertes Szenario ist die Staatspleite Griechenland. Dieses würde eintreten,

wenn die Verhandlungen um den Schuldenschnitt und das damit verbundene

Rettungspaket scheitern. Weitere Gründe für die Staatspleite wären, dass Griechenlands

Wirtschaft stagniert und die Reformen nicht umgesetzt werden. Schon mehrmals

entging Griechenland nur knapp dem Bankrott, weil es die Sparauflagen nicht erfüllte

und die EU und der IWF keine weiteren Hilfen freigaben. Die Folgen für Griechenland

und Europa wären verheerend. Doch dazu mehr in den Kapiteln 4 und 4.2. Dieses

Szenario ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da die EU bisher viel Geld für die

Unterstützung bereit gestellt hat und mit allen Mitteln versucht Griechenland zu retten.

Der Austritt Griechenlands aus der Eurozone ist weiteres Szenario. Griechenland würde

die Drachme wiedereinführen. Die Folge wäre eine drastische Abwertung der Währung.

Die griechische Wirtschaft würde von einer schwachen Drachme profitieren, da

griechische Produkte für den Export billiger werden würden. Auch der Tourismus, ein

wichtiges Standbein der griechischen Wirtschaft, würde von einer Abwertung

profitieren, da auch die Urlaube billiger würden. Doch im Gegenzug würden sich die

Schulden vergrößern, da die Altschulden in Euro bestehen bleiben. Aus Angst vor der

billigen Währung ist es wahrscheinlich, dass viele Griechen ihr Konto räumen und

damit die nationalen Banken zusammen brechen lassen. Dieses Szenario ist jedoch sehr

58 Vgl.: o.V. Das Billionenpaket gegen die Schuldenkrise.27.10.2011. Online im Internet: URL: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gipfelbeschluesse102.html [Stand 08.04.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

21

unwahrscheinlich, da ein Austreten aus der Eurozone nicht möglich ist. Nur wenn

Griechenland aus der EU austräte, könnte die Mitgliedschaft in der Währungsunion

beendet werden.

4. Die Konsequenzen für die EU-Mitgliedstaaten im Falle eines

Scheitern der Hilfsmaßnahmen

Würde Griechenland die Insolvenz drohen, hätte dies fatale Auswirkungen für die EU,

aber auch für Griechenland selbst. Bei einer Pleite Griechenlands kann die Regierung

keine Gehälter und Renten bezahlen. Außerdem kann der griechische Staat den

Forderung privater Gläubiger nicht mehr nachkommen. Dies hätte zur Folge, dass auch

einzelne Unternehmen und Firmen insolvent gehen. Eine Konsequenz hieraus wäre,

dass der Staat dann Steuerverluste hinnehmen müsste. Eine Pleite Griechenlands wäre

aber auch für die Banken des Landes verheerend. Sie haben ebenso wie ausländische

Banken griechische Staatsanleihen, die mit dem Bankrott wertlos würden. Die Banken

könnten sich nicht mehr finanzieren und stünden ebenfalls vor der Insolvenz. 59 Diese

Banken müssten, wie nach dem Bankrott von Lehman Brothers, gestützt werden, was

ebenfalls Milliarden kosten würde. Auch die EZB würde Milliarden Verluste

verzeichnen, da auch sie griechische Anleihen besitzt. Die Milliardenhilfen aus dem

ersten Hilfspaket wären verloren. Dies würde bedeuten, dass die Geberländer,

beziehungsweise die Steuerzahler für den entstandenen Verlust aufkommen müssten.

Die Ausbreitung der Eurokrise könnte eine weitere Folge der Staatspleite Griechenland

sein. Hochverschuldete Staaten wie Italien, Spanien oder Irland könnten

Schwierigkeiten bekommen neue Kredite zubekommen, da sie vermutlich hohe

Risikoaufschläge zahlen müssten. Auch die Kosten für eine mögliche Bankenrettung

könnten der Auslöser für eine weitere Staatspleite sein.

Die Eurorettung spaltet die EU. Besonders Großbritannien weigert sich

Vertragsänderungen zuzustimmen. Auf den Vorschlag Deutschlands und Frankreichs

soll eine gesetzlich verankerte Schuldenbremse in den Eurostaaten und automatische

59 o.V. Die Folgen einer Griechenland Pleite.07.02.2012. Online im Internet: URL: http://www.focus.de/finanzen/news/staatsverschuldung/wenn-schuldenschnitt-und-sparpaket-scheitern-die-folgen-einer-griechenland-pleite_aid_711628.html [Stand 09.04.2012]

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

22

Sanktionen gegen Defizitsünder eingeführt werden. Da Großbritannien einer Änderung

der Verträge nicht zustimmt, ist es nicht möglich, die bestehenden Verträge zu ändern,

weil eine Änderung einstimmig, von allen 27 Staaten, beschlossen werden muss. Die 17

Euro- Staaten und 6 weitere EU-Staaten wollen einen Vertrag beschließen, der größere

Haushaltsdisziplin und härte Kontrollen beinhaltet. Durch das Veto hat sich

Großbritannien stark von der EU isoliert und steht nun vor der Frage ob es noch zur EU

gehören will oder nicht.60

4.1 Auswirkungen auf den Euro und die Währungsgemeinschaft

Die Finanz- und Schuldenkrise zeigt, dass die Währungsunion auf einem unsicheren

Konstrukt beruht. Der Euro verbindet die wirtschaftlichen stärkeren Nordeuroländer mit

den schwächeren Südeuroländern und verstärkt die wirtschaftlichen Ungleichgewichte.

Da ein Austritt aus der Eurozone vertraglich nicht möglich ist, entwickelt sich die

Währungsunion langsam zu einer Transferunion. Der permanente Rettungsschirm ESM,

der 2013 in Kraft treten soll, ist ein gefährlicher Schritt in diese Richtung. Die

Konsequenz einer Transferunion wäre, dass die stabileren Nordländer die Defizitländer

dauerhaft unterstützen müssten. Dies bedeutet, dass Kredite nicht mehr als solche

verbucht werden, sondern als Zuschüsse oder Subventionen. Die Defizitländer wären

dann abhängig von Nordländern.61 Um eine Transferunion zu vermeiden und langfristig

die Stabilität des Euro zu sichern, muss eine politische Union, wie sie zu Anfang der

Währungsunion geplant war, herbeigeführt werden. Eine EU-Wirtschaftsregierung wäre

ein Möglichkeit, dies umzusetzen. Weiterhin müsste der Lissabon- Vertrag geändert

werden, da er den Stabilitäts- und- Wachstumspakt nicht ausreichend schützt.

Außerdem muss ein automatischer Sanktionsmechanismus und eine Schuldenbremse

eingeführt werden. 62 Eine viel diskutierte Möglichkeit ist die Einführung eines Nord-

und Südeuro. Professor Dirk Meyer und Hans- Olaf Henkel erarbeiteten einen solchen

Vorschlag. Sie schlagen die Einführung zweier Wirtschafträume vor, mit Ländern, die

ähnliche Wirtschafts- und Finanzstrukturen haben. Der Nord-Euro-Raum soll

Deutschland, die Niederlande, Belgien, Österreich, Finnland und Luxemburg umfassen,

60 Vgl. o.V. Briten verhindern großen Euro- Rettungsplan. 09.12.2011. Online im Internet: URL: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,802617,00.html [Stand 09.04.2012] 61 Vgl. Darnstädt, Thomas, u.a.: Auf Gedeih und Verderb, in: Der Spiegel, Nr.25, 2011, S.46 62 Vgl. Wentzel, Dirk; Beck, Hanno.: Ist der Euro noch zu retten? In: Landeszentrale für politische Bildung: Deutschland und Europa: Der Euro und die Schuldenkrise in Europa. Heft 63. 2012 S.30

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

23

dies sind die Länder mit den besten Bonitäten. Der Süd-Euro-Raum soll aus Frankreich,

Italien, Spanien, Portugal und Griechenland bestehen.63

Abschließend gilt es noch einen Blick auf den Euro-Kurs im Verlauf der Krise zu

werfen. Der Euro Kurs ist in der Krise weitestgehend stabil geblieben. Im Jahr 2010 gab

der Euro- Kurs deutlich nach und fiel im Juni unter 1,2 US Dollar, dennoch bewegt sich

der Euro Kurs im langjährigen Durchschnitt. Auch die Inflationsrate liegt, im

zehnjährigen Durchschnitt, unter der, von der EZB vorgegebenen Inflationsrate von 2

Prozent. 64

63 Vgl. Kranz, Beate: Professor Meyer: „Deutschland soll aus dem Euro austreten“.05.12.2011. Online im Internet: URL: http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2115578/Professor-Meyer-Deutschland-soll-aus-dem-Euro-austreten.html [ Stand 09.04.2012] 64 Vgl. Caesar, Rolf: Die „Euro-Krise“- Motor oder Sprengsatz für die europäische Integration? In : Landeszentrale für politische Bildung: Deutschland und Europa: Der Euro und die Schuldenkrise in Europa. Heft 63, S.10

Der Eurokurs in Dollar von August 2009 bis Juni 2011

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

24

5. Fazit

Nach eingehender Betrachtung bin ich zu dem Urteil gekommen, dass die Finanz- und

Schuldenkrise zum größten Teil auf den Konstruktionsfehlern der Währungsunion

beruht. Die Hauptursachen dieser Krise liegen 20 Jahre zurück, nämlich bei der

Gründung der Wirtschaft- und Währungsunion, beschlossen im Vertrag von Maastricht

1992. Die aktuellen Ursachen, wie die Finanzkrise 2007, kann man als den Auslöser

betrachten. Das Fehlen der politischen Union trug maßgeblich dazu bei, dass der

Handlungsspielraum heute, um die Krise zu bekämpfen zu, gering ist. Außerdem bin ich

der Meinung, dass die Krise, vielleicht nicht der Bankrott Griechenlands, hätte

verhindert werden können, wenn sich die Politiker an die vorgeschrieben Regeln

gehalten und Teile ihre Souveränität an die EU abgegeben hätten. Meiner Meinung nach

hätte eine konsequente Einhaltung der Konvergenzkriterien die aktuelle Situation

verhindert bzw. abgemildert. Der Euro ist/ war vor allem ein politisches Projekt. Auch

aus diesem Grund versuchen die Politiker alles, um den Euro zu retten. Vielleicht kam

die Euro Einführung zu früh, denn fast alle Staaten konnten damals die Kriterien nicht

erfüllen und die poltische Union fehlte komplett. Die Aussage des Euroskeptikers

Wilhelm Henkel „ Erst kommt der Staat, dann die Währung, nicht umgekehrt.“65 finde

ich sehr treffend.

65 Felber Christian: Rettungsprogramm für den Euro. In: Aus Politik und Zeitgeschichte.: Schuldenkrise und Demokratie.26.03.2012.Heft 13. 2012. S.29

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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6.Literaturverzeichnis

Aus Politik und Zeitgeschichte: Schuldenkrise und Demokratie26.03.2012.Heft 13. 2012.

Felber Christian: Rettungsprogramm für den Euro. S Der Spiegel

Batzoglou, Ferry, u.a.: Eine Bombenidee, Nr.39, 2011, Balzli, Beat, u.a.: Kultur des Tricksens, Nr. 10, 2010, Darnstädt, Thomas, u.a.: Auf Gedeih und Verderb, Nr.25, 2011 Fleischhauer, u.a.: „Europa brennt“ Nr.49,2010

Die Zeit Tatje, Claas: Schöne Waffen für Athen, Nr.2, 2011, Tzalavras, Asterios: Zwischen Hoffnung und Heimweh. in: Die Zeit, Nr.4, 2012.

S.22

Informationen zur Politischen Bildung: Europäische Union, Nr. 213, 1995

Landeszentrale für politische Bildung Baden- Württemberg Deutschland und Europa: Der Euro und die Schuldenkrise in Europa, Heft 63, 2012

Wentzel, Dirk; Beck, Hanno.: Ist der Euro noch zu retten? Caesar, Rolf: Die „Euro-Krise“- Motor oder Sprengsatz für die europäische

Integration?

Prof. Dr. Rohlfes, Joachim: Historisch-Politische Weltkunde: Europa, herausgegeben von: Hans-W Ballhausen und Prof. Dr. Rohlfes, Klett Verlag 1.Auflage, 2001, Wagner, Helmut: Europäische Wirtschaftspolitik, 2. Auflage, 1998

Die Finanz- und Schuldenkrise der EU - der drohende Bankrott Griechenlands und die möglichen Folgen

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7.Quellenverzeichnis Internetquellen: Abendblatt

Kranz, Beate: Professor Meyer: „Deutschland soll aus dem Euro austreten“. 05.12.2011. http://www.abendblatt.de/wirtschaft/article2115578/Professor-Meyer-Deutschland-soll-aus-dem-Euro-austreten.html [ Stand 09.04.2012]

Badische Zeitung

Höhler, Gerd: Viele Griechen ziehen wieder zurück aufs Land.08.04.2011. http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/panorama/viele-griechen-ziehen-wieder-zurueck-aufs-land--43953874.htm [Stand 07.04.2012]

CES-ifo Gruppe

ifo Spezialthema: Eurokrise http://www.cesifo-group.de/portal/page/portal/ifoHome/B-politik/90spezial/_Euro-Krise [Stand 17.03.2012]

Fakten zu Griechenland und anderen Schuldnerstaaten der EU. 07.05.2010 http://www.cesifo-froup.de/portal/page/portal/ifoContent/N/politikdebatte/ifospezial/spezialgreekcont/special-greek-facts.pdf S.1[ Stand 21.03.2012]

Europa

Vertrag von Maastricht über die Europäische Union http://europa.eu/legislation_summaries/institutional_affairs/treaties/treaties_maastricht_de.htm [Stand 10.03.2012]

Vertrag von Lissabon: Der Vertrag auf einen Blick http://europa.eu/lisbon_treaty/glance/index_de.htm [Stand. 11.03.2012]

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Abbildung 1 http://www.europaimunterricht.de/uploads/pics/saeulen_01.gif

Tabelle 1:

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Abbildung 2: Aus Deutschland und Europa: Der Euro und die Schuldenkrise in Europa

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Abbildung 3: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-54558-14.html

Abbildung 4: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-54558-2.html

Abbildung 5: http://www.globalization101.org/uploads/Image/Technology/figure10-

tech-2011.JPG

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