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Die Ökonomie des Glücksspiels At t Sil ht dD t ifi i Automaten, Spielsucht und Degentrifizierung Gastvortrag im Rahmen des Seminars zu Ästhetik und Politik 1: Stadt und Spiel Universität für angewandte Kunst Wien, 22.11. 2011 Ingo Fiedler Universität Hamburg Institut für Recht der Wirtschaft

Die Ökonomie des Glücksspiels [Kompatibilitätsmodus]...1. Einleitung: Was ist ÖkonomieEinleitung: Was ist Ökonomie – Was sind Glücksspiele?Was sind Glücksspiele? 2. Der Markt

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Die Ökonomie des GlücksspielsA t t S i l ht d D t ifi iAutomaten, Spielsucht und Degentrifizierung

Gastvortrag im Rahmen des Seminars zu

Ästhetik und Politik 1: Stadt und Spiel

Universität für angewandte Kunst Wien, 22.11. 2011

Ingo Fiedler

Universität HamburgInstitut für Recht der Wirtschaft

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Agendag

1 Einleitung: Was ist Ökonomie Was sind Glücksspiele?1. Einleitung: Was ist Ökonomie – Was sind Glücksspiele?

2. Der Markt für Glücksspiele

3. Das Phänomen der Automatenspiele

4. Die sozialen Kosten von Automatenspielen: Sucht und

Degentrifizierung

5 Fazit5. Fazit

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Einleitung

Was ist Ökonomie – Was sind Glücksspiele?p

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Ökonomie als Werkzeugkasten“Ökonomie als „Werkzeugkasten

Ökonomie besteht aus einer Reihe an• Ökonomie besteht aus einer Reihe an Methoden und Modellen (=Werkzeuge)

Ö• Ziel der Ökonomie: Maximieren bzw. Minimieren

• Ursprüngliches Anwendungsgebiet: Wirtschaft

• Inzwischen: Anwendung auf viele weitere Gebiete, z.B. Kriminalitätsbekämpfung oder , p gUmweltschutz

• Entscheidend ist normative ZielsetzungUniversität HamburgInstitut für Recht der Wirtschaft

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Entscheidend ist normative Zielsetzung

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GlücksspieldefinitionGlücksspieldefinition

Drei definitorische Kriterien (rechtlich)• Drei definitorische Kriterien (rechtlich)EntgeltP t ti ll G i üb Ei t höh hiPotentieller Gewinn über Einsatzhöhe hinaus Entscheidung überwiegend vom Zufall abhängig

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Abgrenzung Glücks /GeschicklichkeitsspieleAbgrenzung Glücks-/GeschicklichkeitsspieleAnteil am Spielergebnis

G hi kGeschick

Zufall

Anzahl an Wiederholungenn* = kritische Wiederholungs-ghäufigkeit

• Bei „Mischspielen“ ist die Frage wann und nicht b i S i l i G hi kli hk it i l i t

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6ob ein Spiel ein Geschicklichkeitsspiel ist

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Glücksspiele plastischGlücksspiele plastisch

• I know it when I see it“„I know it when I see it• „Aber was bedeutet zéro? [..] Zéro, Großmütterchen,

das ist der Vorteil der Bank.“ (Dostojewski, 1918/1867)das ist der Vorteil der Bank. (Dostojewski, 1918/1867)

Spieler AnbieterUniversität HamburgInstitut für Recht der Wirtschaft

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Spieler Anbieter

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Der Markt für Glücksspiele

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Teilnahmeprävalenz von GlücksspielenTeilnahmeprävalenz von Glücksspielen

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Spielerverluste = AnbietereinnahmenSpielerverluste = Anbietereinnahmen

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Umsatz ≠ ErtragUmsatz ≠ Ertrag

• 100€ Umsatz bei betfair = 2,5€ Ertrag/Spielerverlust• 100€ Umsatz bei Oddset = 49€ Ertrag/SpielerverlustUniversität HamburgInstitut für Recht der Wirtschaft

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g p

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Umsatz ≠ Ertrag #2Umsatz ≠ Ertrag #2

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Der deutsche Markt für GlücksspieleDer deutsche Markt für Glücksspiele

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Das Phänomen der Automatenspiele

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Der Weg zur Spielhalle früherDer Weg zur Spielhalle - früher

1979: 1996/19981987/19941979:Atari 2600

1996/1998Pokémon

1987/1994Zelda

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Der Weg zur Spielhalle heuteDer Weg zur Spielhalle - heute

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Der TraumDer Traum

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Die WirklichkeitDie Wirklichkeit

Berkant, 38, spielsüchtig(spiegel.de, Migranten in Spielhallen)

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Die Wirklichkeit #2Die Wirklichkeit #2

Zaim D., 28, Familienvater, automatensüchtig, Bankräuber(nachrichten.at)

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Anzahl aufgestellter AutomatenAnzahl aufgestellter Automaten

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Wer spielt = wer verliert?Wer spielt = wer verliert?

• Verlust pro Volljährigem: 55,43€ pro Jahr• Verlust pro Spieler: ~500€ pro Jahr• Doch Verluste sind hochkonzentriert auf

wenige SpielerVerluste von mehreren tausend € pro Monat nicht punüblich unter pathologischen Spielern

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Gewinnillusion der SpielerGewinnillusion der Spieler

• Gruppe der Automatenspieler gibt nur 2,9% ihrer pp p g ,Verlusten in Befragungen an!

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Die sozialen Kosten von AutomatenspielenAutomatenspielenSucht und Degentrifizierung

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Gründe für Verbot/Regulierung von Glücksspielen

• Moralische Bedenken• Ablehnung aus religiösen Gründen• Ablehnung aus religiösen Gründen• Glücksspiele gelten als unproduktiv bzw.

ZeitverschwendungZeitverschwendung• Glücksspiele bedrohen den Geldbeutel der Armen• Spielsuchtp• Automatenhallen zerstören das Stadtbild

• Die Ökonomie versucht alle Bedenken in dem Konzept der sozialen Kosten zu integrieren

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Der ökonomische Ansatz der sozialen Kosten

Zi l W hlf h t i i• Ziel: Wohlfahrtsmaximierung• Die relevanten Fragen:

• “Führen Automatenspiele zu sozialen Kosten?”

• Sind die Kosten von Automatenspielen größer oder kleiner als ihr Nutzen?

• Soziale Kosten als Regulierungsgrund

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Definition soziale KostenDefinition soziale Kosten

• Soziale Kosten sind die Summe aller privaten und externenKosten einer Handlung

• Beispiel AutofahrenBeispiel AutofahrenPrivate Kosten:

AutokaufSteuern

Externe Kosten:AbgaseStauSteuern

VersicherungSpritStau

StauLärmVerkehrsunfälleStraßenbau/pflege

• Trotz der einfachen Definition wird der Begriff regelmäßig falsch verwendet, z.B.:

soziale Kosten ≠ externe Kosten

p g

soziale Kosten ≠ externe Kostensoziale Kosten ≠ Wohlfahrtsschaden

! Soziale Kosten = ∑ private Kosten + ∑ externe Kosten !

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Kosten & Nutzen von GlücksspielenKosten & Nutzen von Glücksspielen

• Glücksspiele stiften NutzenSpielfreude bei den TeilnehmernGewinne bei den Anbietern ( Jobs Steuern Zulieferer etc )Gewinne bei den Anbietern ( Jobs, Steuern, Zulieferer, etc.)

• Glücksspiele haben KostenTeilnahmegebühr“: Einzahlungen – Auszahlungen„Teilnahmegebühr : Einzahlungen – Auszahlungen

Kosten der GlücksspielsuchtDegentrifizierung

• Nutzen & Kosten sowohl tangibel als auch intangibelPrivat (handelnde Akteure)

( )Extern (nicht handelnde Akteure)MateriellNicht-materiell (psychisch, körperlich, Umwelt)

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Nicht materiell (psychisch, körperlich, Umwelt)

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Exkurs: Glücksspielsucht DefinitionExkurs: Glücksspielsucht, Definition

Problem gambling is characterised by difficulties in limiting money and/or time spent on gambling which leads tomoney and/or time spent on gambling which leads to adverse consequences for the gambler, others, or for the community. (Neal et al., 2005)

• 10 diagnostische Kriterien nach DSM-IV3-4 erfüllt: problematischer Spieler5 oder mehr: pathologischer Spieler5 oder mehr: pathologischer Spieler

• Kernelement: Impulsivität (Impulskontrollstörung)• “Sucht ohne Droge”: Große Ähnlichkeit zuSucht ohne Droge : Große Ähnlichkeit zu

Substanzabhängigkeiten• Haupttreiber der sozialen Kosten von Glücksspielen

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Exkurs: Glücksspielsucht PrävalenzExkurs: Glücksspielsucht, Prävalenz

(Buth/Stöver 2008)( )

• Australien: (Commission, 2009)

85% der problematischen Glücksspieler sind Automatenspieler

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95% der pathologischen Glücksspieler sind Automatenspieler29

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Kosten aus der Glücksspielsucht sind vielfältig

Glü k i l ht füh t i Vi l hl K t• Glücksspielsucht führt zu einer Vielzahl an Kosten:Depressionen, psychische und physische KrankheitenBehandlungskostengZerrüttung von FamilienverhältnissenBeschaffungskriminalität & StrafverfolgungErhöhte SozialtransfersErhöhte SozialtransfersProduktivitätsverluste durch Fehlzeiten und KrankheitenArbeitsplatzverlust/EinkommensverlustMaßnahmen zum Eintreiben von SchuldenAbwicklung von PrivatinsolvenzenErhöhtes Suchtrisiko (Stoffe wie Verhalten) der Kinder von SüchtigenErhöhtes Suchtrisiko (Stoffe wie Verhalten) der Kinder von SüchtigenLobbyarbeit & KorruptionUnd weitere…

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Probleme und Herausforderungen bei der Quantifizierung der sozialen Kosten • Intangibilität:

O ti li i d Q tifi i k l d t ittOperationalisierung und Quantifizierung komplex und umstrittenZ.B. Bewertung einer Depression

• Rationalität: P i t K t b i i ti l E t h id hlf h t l tPrivate Kosten nur bei irrationalen Entscheidungen wohlfahrtsrelevant Zu welchem Grad sind Spieler rational?Zu welchem Grad sind Süchtige rational?

Unbefriedigende Datenlage• Unbefriedigende Datenlage• Komorbiditäten und Kausalitätsrichtung:

Führt Substanzabhängigkeit zu pathologischem Glücksspiel oder k h t?umgekehrt?

Zurechenbarkeit von Kosten: Depressionskosten Alkohol oder Glückspiel zuzuordnen?

• Vielzahl an Stellschrauben bei der Berechnung der sozialen• Vielzahl an Stellschrauben bei der Berechnung der sozialen Kosten

Sehr große Spannweite der Ergebnisse

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31Die sozialen Folgekosten des gewerblichen AutomatenspielsIngo Fiedler

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Intangible Kosten: DegentrifizierungIntangible Kosten: Degentrifizierung

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Intangible Kosten: Degentrifizierung #2Intangible Kosten: Degentrifizierung #2

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Degentrifizierung bewerten?Degentrifizierung bewerten?

• Unbeliebte Stadtteile zeichnen sich durch eine hohe Dichten an Automatencasinos aus

• Damit die Finanzminister diesen Umstand verstehen• Damit die Finanzminister diesen Umstand verstehen, muss er in einer Zahl ausgedrückt werden

• Idee 1: Ökonometrische Analyse derIdee 1: Ökonometrische Analyse der Immobilienpreise/Mietpreise

Vergleiche Preise in Zeit vor Eröffnung neuer Spielhalle mit Zeit nach Eröffnungnach EröffnungVergleiche Preise in Zeit vor Schließung alter Spielhalle mit Zeit nach Schließung

• Idee 2: „Willingness to Pay“Befragung von Anwohnern, wie viel sie bereit wären zu zahlen, damit eine nahegelene Spielhalle schließt

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g p

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Sozialen Kosten zur Bewertung von Glücksspielen nicht ausgereift

• Ob Glücksspiele im Allgemeinen oder Automaten im Speziellen sozialschädlich sind hängt von einer VielzahlSpeziellen sozialschädlich sind, hängt von einer Vielzahl vor allem intangibler Stellschrauben ab

• Beispielsweise ist die „Verschandelung des Stadtbildes“ p gnicht ohne Weiteres zu bewerten

• Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint jede Berechnung der i l K t Glü k i l b li bisozialen Kosten von Glücksspielen beliebig

• Weitere – vor allem unabhängige – Forschung ist dringend notwendigdringend notwendig

• Alternative Bewertungsmöglichkeiten?

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Sind Glücksspiele sozialschädlich?Ingo Fiedler, 14.06.2009

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Bewertungskriterium 1:gBruttospielertrag pro pathologischem Spieler

• Anzahl pathologischer Spieler in D: 262 575• Anzahl pathologischer Spieler in D: 262.575 • Anteil gewerbliche Spielautomaten in D: 73%

Aufteilung nach Fällen in Therapie und Beratungszentren191.680 pathologische Spieler mit gewerblichen Automaten als Hauptspiel in 2007

• Bruttospielertrag gewerbliche Spielautomaten 2007: 3.050 Mio. €Bruttospielertrag pro Süchtigem: 15.912 €

• Interpretation:Fü k 16 000€ Ei h i d i Sü hti i K f• Für knapp 16.000€ Einnahmen p.a. wird ein Süchtiger in Kauf genommen

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36Die sozialen Folgekosten des gewerblichen AutomatenspielsIngo Fiedler

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Bewertungskriterium 2: gEinnahmen der Industrie mit Süchtigen

S i l l Sü h iGlücksspielsegment

Bruttospielertrag 2007

in Mio. €.

Anzahl Süchtige

(Mittelwert)

Spielverluste Süchtige

Mio. € p.a. % der Einnahmen

Gewerbliche Automaten 3.050 132.451 1.720 56%

Spielbanken: Automaten 713 21.883 314 44%Spielbanken: Tischspiele 210 18.045 32 15%

Lotto-Toto Block 4.008,5 2.112 191 5%

Sportwetten Internet 181,113.053

54,3 30%

Sportwetten stationär 225 68 30%Onlineglücksspiele (ohne Sportwetten) 473,4 ? ? ?(ohne Sportwetten)

Klassenlotterie (SKL/ NKL) 560,8 192 17 3%Fernsehlotterien 428,9 Wenige Gering -Gewinnsparen

(S k /B k) 146,9 Wenige Gering -(Sparkasse/Bank) 146,9 Wenige Gering

Pferdewetten 64,4 1.152 33 52%Telefongewinnspiele 40,8 ? ? ?

SUMME 10.102,8 191.957 2.429 -

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FazitFazit

• Glücksspiele verteilen Gelder vom Spieler zum Anbieter• Glücksspiele verteilen Gelder vom Spieler zum Anbieter• Der geschaffene „Wert“ von Glücksspielen ist die

Spielfreudep• Glücksspiele weisen ein Suchtpotential auf• Automaten sind das suchtrelevanteste Glücksspiel• Der Großteil der Automatenumsätze stammt von

Süchtigen• Spielhallen führen zu einer Vielzahl an Kosten aus der

Glücksspielsucht sowie aus der Degentrifizierung • Eine exakte Bezifferung vor allem ihrer intangiblen• Eine exakte Bezifferung vor allem ihrer intangiblen

Schäden ist nicht möglich

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Fazit #2Fazit #2

• Vieles spricht für eine Sozialschädlichkeit von Spielhallen54% der Umsätze durch Spielsüchtige54% der Umsätze durch SpielsüchtigePro 15.912 € ein Spielsüchtiger – ein klares Minusgeschäft

• Politisch greifendes Argument: Zerstörung des Stadtbildes• Kohärenzgebot des Markteingriffs: Wenn Glücksspiele

reguliert werden, dann zu allererst das gefährlichste Spiel: die A tomatendie Automaten

• Vorbild Schweiz und Norwegen: Keine Automaten außerhalb von Casinosaußerhalb von Casinos

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Vielen Dank für Ihre A f k k it!Aufmerksamkeit!

Kontakt:i fi dl @ bli i h b [email protected]

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Backup Slidesp

Soziale Kosten

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Soziale Kosten von Glücksspielen ll iallgemein

• Soziale Kosten als Brutto-Größe dem sozialen Nutzen gegenüberzustellen• Soziale Kosten als Summe externer und privater Kosten• Externe und private Kosten sind jeweils• Externe und private Kosten sind jeweils

Direkt: Ressourcenverbrauch, z.B. BehandlungskostenIndirekt: Ressourcenverlust, z.B. ProduktivitätsverlusteIntangibel: z B Schmerz (physisch und psychisch)

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Intangibel: z.B. Schmerz (physisch und psychisch)

Die sozialen Folgekosten des gewerblichen AutomatenspielsIngo Fiedler

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Private Kosten gewerblicher AutomatenPrivate Kosten gewerblicher Automaten

• Private KostenPrivate Kosten Direkt: Monetäre Verluste der Spieler (entsprechen den Einnahmen der Anbieter)Indirekt: Einkommensverluste bei ArbeitsplatzverlustIntangibel: Reduzierte Lebensqualität durch Psychisches Leid (z.B. Depressionen)Depressionen)Intangibel und indirekt: Kosten aus Cue-Management

o Cues: Verlangen auslösende UmgebungsreizeC ök i h G t t i kt i l K t t i to Cues ökonomisch: Gesamtnutzen sinkt, marginaler Konsumnutzen steigt

o Cue Management: Vermeidungs-, Commitment- oder Desensibilisierungsstrategien

o Kosten Cue Management: Opportunitätskosten (Kosten nicht gewähltero Kosten Cue Management: Opportunitätskosten (Kosten nicht gewählter Alternative), Extrembeispiel: Einlieferung in Klinik

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43Die sozialen Folgekosten des gewerblichen AutomatenspielsIngo Fiedler

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Externe Kosten gewerblicher Automaten #1

Direkte externe Kosten• Direkte externe KostenBehandlungskosten durch Glücksspielsucht verursachter physischer und psychischer Krankheiten Maßnahmen zur Eintreibung von SpielschuldenSchuldensanierung durch DritteKosten aus Beschaffungsdelinquenz (tlw auch indirekt undKosten aus Beschaffungsdelinquenz (tlw. auch indirekt und intangibel)Kosten der Regulierung und Überwachung der Automaten

I di kt t K t• Indirekte externe KostenProduktivitätsverluste von Süchtigen für Arbeitgeber und GesellschaftReibungsverluste bei UmverteilungsmaßnahmenKosten durch Lobbyarbeit

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44Die sozialen Folgekosten des gewerblichen AutomatenspielsIngo Fiedler

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Externe Kosten gewerblicher Automaten #2• Intangible externe KostenIntangible externe Kosten

Zerrüttung von FamilienverhältnissenReduzierte Lebensqualität von Angehörigenq g g

o psychisches Leido Emotionale Kosten wie Streit, Trauer, Enttäuschung

Degentrifizierung von Stadtteilen

• „Gemischte“ externe KostenErhöhtes Suchtrisiko für Kinder von Süchtigen (Stoffe wie Verhalten) R i V ö t ilRegressive Vermögensverteilung

o Spielautomaten verteilen Geld von den Armen zu den Reichen

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45Die sozialen Folgekosten des gewerblichen AutomatenspielsIngo Fiedler

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Der Nutzen aus Glücksspielen bei Rationalität

D N t d A bi t t i ht ih Ei h• Der Nutzen der Anbieter entspricht ihren Einnahmen • Spielfreude bei Rationalität (ökonomischer Ansatz)

Privater Nutzen > Private Kosten für jeden TeilnehmerPrivater Nutzen > Private Kosten für jeden TeilnehmerPrivater Nutzen = SpielfreudePrivate Kosten Teilnehmer = Teilnahmegebühr (Einzahlung –

t t A hl ) K t ö li h S hterwartete Auszahlung) + Kosten möglicher SuchtSpielfreude > Teilnahmegebühr + Suchtkosten

• Vereinfachend: Nutzen = KostenVereinfachend: Nutzen KostenPrivate Kosten der Teilnehmer werden internalisiertEs verbleiben externe Kosten sowie der Nutzen der Anbieter

Bei Rationalität wären Glücksspiele nicht sozialschädlich• Aber sind Glücksspieler - insbesondere Süchtige - rational?

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Rationale Glücksspieler?Rationale Glücksspieler?

• Rationalität ist eine gängige Modellannahme in der ÖkonomieGute Abbildung der Realität für den Normalfall gAusnahmefälle ausgeblendet PsychologieSucht: Ausnahmefall!

• Rationalität muss hinterfragt werden g• Bspw. Rationalitätsbedingung: Konsistente Präferenzordnung

U(t) Exponentielle Diskontierung U(t) Hyperbolische Diskontierung

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tt4 t5t3tt4 t5t3

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Reward Bundling & RationalitätReward Bundling & Rationalität

• Entscheidungsbündelung ist essentiell bei hyperbolischer DiskontierungDiskontierung

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LLR = Larger Later Reward, SSR = Smaller Sooner Reward

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Bei Irrationalität: Einbezug der privaten Kosten notwendig

• Rationale Entscheidungen sind bei Süchtigen i ht bnicht gegeben

• Private Kosten werden nicht internalisiertPrivate Kosten werden nicht internalisiert Z.B. Excess Spending (Mehrausgaben im Affekt des Spielens)

Einbezug notwendigEinbezug notwendig

• Wohlfahrtswirkung von Glücksspielen unklarAbhängig vom Ausmaß der Irrationalität

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Bewertung einzelner Glücksspiele

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Ein qualitativer KriterienkatalogEin qualitativer Kriterienkatalog

Einfluss auf das Objektive Kategorie/Kriterium Gefährdungspotential Bedeutung Messbarkeit BesonderheitSpieldesignJackpots hoch ja

Fast-Gewinne mittel jaAusnutzung von

Irrationalität

Fast Gewinne mittel ja

Kontroll- und Einflussmöglichkeiten hoch neinVarianz (Spielmechanismus) sehr hoch

jaNotwendige Bedingung

Ereignisfrequenz g q(Spielmechanismus) Extrem hoch ja Multiplikatoreffekt

Varianz (Suchtpotential)Förderung irrationaler

Sucht

hoch ja

Ereignisfrequenz (Suchtpotential) hoch ja

G i fü i k it d Ei t itt l jGeringfügigkeit des Einsatzes mittel ja

Marketing-MixVerschleierung der Produktart Förderung irrationaler gering nein

GeldspielteilnahmeSelektvie Informationspolitik mittel nein

Verfügbarkeit²Ausnutzung von

Irrationalität sehr hoch teilweise³Notwendige Bedingung

Erhöhung der Cue Dichte Kosten des Cue-Manage- sehr hoch nein

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Erhöhung der Cue Dichte gments irrationaler Spieler

sehr hoch nein

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Bewertung von einzelnen GlücksspielenBewertung von einzelnen Glücksspielen

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