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Dohlenkrebszucht Oberwallis KONZEPT Fotos: Dr. Remo Wenger

Dohlenkrebszucht Oberwallis - flusskrebse.ch · Konzept Dohlenkrebszucht Oberwallis buweg büro für umwelt und energie Impressum Mitarbeitende am Bericht Projektleitung und Bericht

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Dohlenkrebszucht Oberwallis

KONZEPT

Fotos: Dr. Remo Wenger

Konzept Dohlenkrebszucht Oberwallis

buweg büro für umwelt und energie

Impressum Mitarbeitende am Bericht

Projektleitung und Bericht Dr. Remo Wenger, Biologe buweg

Karten / GIS Manuel Freiburghaus, Biologe, buweg

Für den Bericht: Dr. Remo Wenger Januar 2013

Konzept Dohlenkrebszucht Oberwallis

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Inhaltsverzeichnis

1. AUSGANGSLAGE ...................................................................................................1

1.1. VORHANDENE GRUNDLAGEN..............................................................................................................................1 1.2. SITUATION IM WALLIS............................................................................................................................................1

1.2.1. Oberwallis ...............................................................................................1 1.2.2. Unterwallis ..............................................................................................3 1.2.3. Zucht: Bedürfnis und Machbarkeit...........................................................3 1.2.4. Projektpartner .........................................................................................4

2. KONZEPT.................................................................................................................4

2.1. KREBSZUCHT..........................................................................................................................................................4 2.2. EVALUATION BESTEHENDE KREBSHABITATE....................................................................................................7 2.3. MONITORING / ERFOLGSKONTROLLE.................................................................................................................7

3. PROJEKTORGANISATION......................................................................................8

4. ZEITPLAN ................................................................................................................8

5. KOSTEN...................................................................................................................8

6. ANHANGSVERZEICHNIS ........................................................................................9

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1. Ausgangslage

1.1. Vorhandene Grundlagen

[1] Inventaire des ecrevisses en Valais (bureau christian werlen sa, 1996) [2] Aktionsplan Flusskrebse Schweiz (BAFU Umwelt-Vollzug, P. Stucki, B. Zaugg, 2011) [3] Krebsmonitoring Nordkanal (buweg, interner Bericht Monitoring 2002-2006) [4] Gutachten Dohlenkrebsvorkommen Milibach / Raron (buweg, Fachgutachten 2005) [5] Monitoring Gamsen (buweg / St. Zurschmitten, Monitoringresultate 2008-2011) [6] Maturaarbeit Krebsvorkommen Oberwallis (S. Zurbriggen, 2007) [7] Maturaarbeit Krebsvorkommen Region Gamsen (M. Jeitziner, 2008 [8] Zuchtkonzept Kanton Aargau (Thomas Stucki, 2011/2012) [9] Zuchtkonzept Steinkrebse Kanton Zürich (Fischereisektion Thalwil, R. Schatz, 2011)

1.2. Situation im Wallis

1.2.1. Oberwallis

Im Wallis kommen gemäss kantonalem Krebsinventar [1] fünf Krebsarten vor (Klammer RL-Status):

• Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes) (EN) • Edelkrebs (Astacus astacus) (VU) • Galizierkrebs (Astacus leptodactylus) • Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus) • Kamberkrebs (Oronectes limosus)

Rot: eingeführte, nicht heimische Arten Von diesen 5 Arten kommen nur 2 im Oberwallis vor, der heimische Dohlenkrebs und der aus Nordamerika eingeführte Signalkrebs. Während der Signalkrebs nur bis in die Region Leuk / Susten vorkommt, erreicht der Dohlenkrebs in Brig die Grenze seiner östlichsten Verbreitung im Kanton Wallis. Der Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes) ist gemäss nationalen Listen eine Prioritätsart 1! Das kantonale Krebsinventar aus dem Jahr 1996 [1] listet für das Oberwallis noch fünf indi-viduenstarke Dohlenkrebs-Populationen auf (Abb. 1). Die grösste befand sich damals im Nordkanal / Baggersee Steineije auf Gemeindegebiet Raron. Mit der Auffüllung des Bagger-sees mit NEAT-Ausbruchmaterial im Jahr 2004 wurde diese Population vollumfänglich zer-stört [3]. Im Rahmen eines Fachgutachtens wurde 2005 die Situation des Milibachs bei Ra-

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Raron / Turtig überprüft [4]. Dieses ergab, dass auch die dortige Population erloschen ist. Im Rahmen von zwei Maturarbeiten am Kollegium Brig (fachliche Begleitung buweg) wurden 2007 / 2008 sämtliche Krebsvorkommen gemäss Inventar 1996 nochmals für das Oberwallis überprüft [6, 7]. Die ernüchternde Bilanz war, dass von den 4 im Inventar erwähnten Dohlen-krebspopulationen nur noch jene in Brig / Gamsen existiert. Zudem wurde eine weitere sehr grosse Population im Laldnerkanal nachgewiesen, die erstaunlicherweise im Inventar von 1996 nicht erwähnt wurde (Abbildung 1). Diese wurde allerdings 2009 durch einen Unfall mit einem Schafräudebad ebenfalls vollständig zerstört wurde.

Im Oberwallis gibt es somit gegenwärtig nur noch eine einzige Dohlenkrebspopulation: je-ne in Brig / Gamsen. Diese Population wurde in den letzten Jahren ständig überwacht, da es sich um die letzte Population handelt (ehrenamtliches Monitoringprogramm buweg / Stefan Zurschmitten Pro Natura Oberwallis, unveröffentlicht [5]). Fang-Wiederfangversuche über mehrere Jahre haben gezeigt, dass die Population mindestens rund 1'000 Individuen um-fasst (Jungtiere wurden mit den Reusenfängen nicht erfasst). Die gesamte Population befin-det sich aber innerhalb der Industriezone und ist deshalb durch Unfälle mit wassergefähr-denden Flüssigkeiten latent stark gefährdet. Der nationale Aktionsplan Flusskrebse 2011 [2] definiert neu die Population in Brig als Genpool-Population für das Oberwallis. Damit sind der Schutz und die Stützung der dortigen Population von nationalem Interesse.

Abbildung 1: Vorkommen des Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes) gemäss kantonalem Krebsinventar im Oberwallis (Stand 1996). Nicht im Inventar aufgeführt war die Population bei Lal-den (blau). Von den 1996 vier bekannten Vorkommen (rot) existiert nur noch die Population in Gam-sen (Stand 2013)

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1.2.2. Unterwallis

Im Unterwallis sind die Bestände auch stark zurückgegangen, jedoch sind dort noch mehrere grosse Populationen vorhanden. Leider kommen diese für einen Besatz im Oberwallis aus folgenden Gründen nicht in Frage. Grund 1: Kamberkrebs und Signalkrebs, beides potentielle Träger des Krebspesterregers kommen in teilweise grossen Beständen im Bereich der Unterwalliser Dohlekrebspopulatio-nen vor. Im Gerundensee wurde der Krebspesterreger nachgewiesen. Die Entnahme von Besatzkrebsen aus dem Unterwallis könnte deshalb zu einer Verschleppung des Krebspest-erregers ins Oberwallis führen. Grund 2: Neuere genetische Untersuchungen zeigen, dass die Schweizer Dohlenkrebspo-pulationen zwei verschiedenen Arten angehört: Austropotamobius pallipes in der Nord-schweiz bis Genf und Austropotamobius italicus im Wallis bis zum Genfersee und im den Kantonen Graubünden und Tessin. Innerhalb des Kantons Wallis stellt man auch eine ge-wisse genetische Differenzierung zwischen Ober- und Unterwalliser Populationen fest, wes-halb Unterwalliser Tiere nicht einfach für den Besatz im Oberwallis verwendet werden kön-nen. 1.2.3. Zucht: Bedürfnis und Machbarkeit

Damit stellt sich die Situation der Dohlenkrebse im Oberwallis wie folgt dar:

1. Eine letzte, aber individuenstarke Population bei Brig / Gamsen, diese aber latent ge-fährdet durch Industrieunfälle

2. Besatz mit Unterwalliser Tieren nicht möglich (genetisch differenziert, Gefahr der Über-tragung des Krebspesterregers).

Aus diesen Gründen wurden von buweg / Pro Natura Oberwallis schon seit längerem ein Projekt zur Stützung des Briger Dohlenkrebsbestandes diskutiert. Prioritäres Ziel wäre es neben der bestehenden Population in Gamsen weitere Populationen durch Besatz zu etab-lieren, damit bei einem Unfall in Brig noch Populationen bestehen bleiben. Die Population in Brig ist zwar gesund und individuenstark, aber eine Entnahme von Besatzkrebsen über län-gere Zeit würde die Population vermutlich trotzdem schwächen. Zudem besteht ein weiters Problem darin, dass (adulte) Besatzkrebse häufig abwandern. Deshalb wurde konkret die Zucht von Dohlenkrebsen diskutiert, zumal mehrere Kantone (AG, ZH, SG) positive Erfah-rungen mit Krebszuchten als Fördermassnahme gemacht haben. Zwei dieser Zuchten wur-den besucht, um die Anwendbarkeit im Kanton Wallis zu prüfen: 2011 die Krebszucht des Fischereivereins Thalwil (ZH) [8] und 2012 jene des Kantons Aargau im Fricktal [9]. Die in diesen Zuchtprojekten angewendeten Methoden wurden von den dortigen Sachverständigen auch für das Oberwallis als anwendbar eingestuft.

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1.2.4. Projektpartner

Die EnBAG plant die Errichtung eines Kleinwasserkraftwerkes (KWKW) im Einzugsgebiet des Mundbachs und hat ein entsprechendes Auflageprojekt erarbeiten lassen. Das Projekt sieht die Nutzung bestehender Wasserrechte (Wässerwasser) für die Energieerzeugung vor. Es sind entsprechend keine neuen Wasserfassungen rsp. -entnahmen notwendig, jedoch werden für den Bau der Druckleitung schützenswerte Lebensräume tangiert und es erfolgen während der Bauphase entsprechende Eingriffe ins bestehende intakte Landschaftsbild. Der begleitend ausgearbeitete Umweltverträglichkeitsbericht sah für diese Eingriffe entsprechen-de Kompensationsmassnahmen vor. Ursprünglich geplant war die ökologische Aufwertung eines bestehenden Auenwaldreliktes im Talgrund bei Brig / Gamsen. Im Rahmen der Detail-planung der Ersatzmassnahmen ergaben sich aber folgende Probleme: die Eigentümer wa-ren nicht gewillt, den dafür notwendigen Boden abzutreten. Zudem wird im Perimeter der vorgesehenen Massnahme eine Altlast (alte Deponie) vermutet. Aus diesen Gründen wurde nach einer alternativen Ersatzmöglichkeit gesucht. Da ausgehend von der unter Punkt 1.2.1 bis 1.2.3 beschriebenen Situation schon seit längerem der Wunsch für die Realisierung eines Artenförderungsprojektes für die letzte Oberwalliser Dohlenkrebspopulation im Raum stand, die entsprechenden Finanzierungsquellen aber fehlten, wurde der EnBAG dieses Projekt als Ersatz für die ursprüngliche Kompensationsmassnahme vorgeschlagen. Nachdem die En-BAG dem Projekt grundsätzlich positiv gegenüber stand und die Dienststelle für Wald und Landschaft des Kantons Wallis und die Dienststelle für Jagd und Fischerei ihrerseits ihre Zu-stimmung signalisiert haben, wurde das vorliegende Detailkonzept ausgearbeitet. Das Kon-zept sieht als Projektpartner die EnBAG, Pro Natura Oberwallis und die Dienststelle für Jagd und Fischerei (DJF) vor. Die Federführung und Koordination des Projektes obliegt der DJF (detailliertes Organigramm siehe ANHANG 2. 2. Konzept

Das Konzept besteht aus drei Teilen:

a) Aufbau einer Zucht für die Produktion von Besatzkrebsen b) Evaluation der potentiellen Krebshabitate im Raum Oberwallis c) Besatz geeigneter Habitate inklusive Monitoring / Erfolgskontrolle

2.1. Krebszucht

Im Moosji oberhalb Naters sind bestehende Fischteiche zur Pacht frei. Der Besitzer (Martin Schmid) ist bereit, diese für die Krebszucht zu verpachten und die Zuchten auch zu betreu-en. Das konkrete Zuchtkonzept ist in Abbildung 2 illustriert. Eiertragende Weibchen werden im Frühjahr (April / Mai) aus dem Wildbestand in Gamsen in Zucht genommen: die Weibchen werden in doppelwandigen Zuchtbehältern schwimmend in Teichen gehältert (Jungtierauf-zucht 1). Nach dem Schlüpfen fallen die Jungkrebse durch die Schlitze in den äusseren Be-hälter, in dem sie bis zur Besatzreife (Herbst / Sömmerlinge, ca. 1 cm Körpergrösse) gehal-

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ten werden. In einer 2. Variante (Jungtieraufzucht 2) werden die Weibchen direkt in einen Teich ausgebracht und entlassen die Jungtiere in diesen. Bei Variante 1 besteht der Vorteil darin, dass die Jungkrebse im Herbst leichter für den Besatz eingesammelt werden können. Auch der Verlauf der Zucht kann besser verfolgt werden. Variante 2 entspricht den natürli-chen Verhältnissen, auch was die Futtersuche der Jungtiere betrifft, jedoch wird das Abfi-schen im Herbst schwieriger sein rsp. es stellt sich die Frage, ob alle Jungtiere abgefischt werden können. Der Vergleich der beiden Varianten soll zeigen, welche Methode hinsichtlich Aufzuchterfolg / Anzahl generierte Besatzkrebse am erfolgversprechendsten ist. Bei beiden Varianten werden die Weibchen nach dem Schlupf der Jungtiere wieder in den Elternteich zurückgebracht. In diesem Teich werden ausserdem Männchen gehältert, so dass für die folgende Fortpflanzungsperiode wieder eiertragende Weibchen zur Verfügung stehen. Dieses Vorgehen soll zudem sicherstellen, dass ausreichend Elterntiere für die Zucht zur Verfügung stehen, falls der Stammpopulation im Talgrund etwas zustösst (z.B. Unfall mit wassergefährdenden Flüssigkeiten). Dieses Risiko ist nicht unerheblich, da praktisch die ge-samte Population im Industriegebiet liegt. Periodisch wird der Elternbestand durch Wildfänge in der Briger Population aufgefrischt, um ein möglichst breites genetisches Spektrum der Be-satzkrebse zu gewährleisten. Sofern die Aufzucht erfolgreich verläuft, sollten bereits im Herbst 2013 Sömmerlinge (ca. 1 cm) für den Besatz zur Verfügung stehen (vgl. auch Zeitplan in Punkt 4).

Abbildung 2: Zuchtkonzept Moosji ob Naters.

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2.2. Evaluation bestehende Krebshabitate

Auf Initiative und unter der Betreuung von buweg hat Sebastian Zurbriggen im Rahmen sei-ner Maturaarbeit in Biologie am Kollegium Brig [6] 2007 das bestehende kantonale Krebsin-ventar (1996) für das Oberwallis (Leuk bis Brig) aktualisiert (vgl. auch Karten im ANHANG). Damals existierte neben der Briger Population noch jene im Laldnerkanal. Aber ansonsten konnten keine Nachweise des Dohlekrebses mehr erbracht werden. Die Produktion von Be-satzkrebsen mittels Zuchten macht aber nur Sinn, wenn geeignete Lebensräume für den Wiederbesatz vorhanden sind. Zwischenzeitlich sind seit der letzten Aktualisierung wieder 5 Jahre vergangen und wie das Beispiel der Laldnerpopulation zeigt können Veränderungen sehr rasch eintreten. Parallel zum Aufbau der Zucht soll das Inventar von Zurbriggen noch-mals aktualisiert werden. Zudem werden bestehende Lücken noch geschlossen. Zudem er-folgt eine Bewertung der abgesuchten Gebiete auf ihre Tauglichkeit hinsichtlich Krebsbesatz nach vorgegebenem Raster (vorhandene Morphologie, Fischbestand, etwaige Verschmut-zungsquellen etc.). Aufgrund dieser Parameter sollen die Habitate hinsichtlich ihrer Eignung für den Krebsbesatz priorisiert werden. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen solchen, die ohne weitere Massnahmen als Krebshabitate in Frage kommen (hohe Priorität) und sol-chen, bei denen vorgängig Massnahmen für Verbesserungen notwendig sind. Im Rahmen dieser Aktualisierung werden natürlich auch jene Standorte besonders beachtet, von denen alte und gute Krebsvorkommen bekannt sind (Laldnerkanal, Nordkanal, Bagger-see, Millibach etc.). Gerade auch das Monitoring der kürzlich erloschenen Population wird zeigen, ob sich nicht doch noch Restbestände halten konnten. Die Standorte, wo Massnahmenbedarf besteht, werden auch anderen Dienststellen zugäng-lich sein, damit Ersatzmassnahmen im Gewässerbereich (KWKW, Restwassersanierungen, Revitalisierungskonzepte Kanton etc.) hier realisiert werden können.

2.3. Monitoring / Erfolgskontrolle

Gemäss den Erfahrungen den Kantonen AG und ZH braucht es für die Etablierung eines Krebsbestandes mindestens 3 Jahre. Aus diesem Grund wurde die Projektdauer des vorlie-genden Pilotprojektes auf 2 x 3 Jahre = 6 Jahre festgelegt. Um den Erfolg eines Besatzes kontrollieren zu können, ist ein entsprechendes Monito-ringprogramm rsp. eine Erfolgskontrolle notwendig. Da die Besatzkrebse als Sömmerlinge ausgesetzt werden, sind diese noch recht klein (ca. 1 cm). Der Nachweis mit Reusen ist deshalb fast nicht möglich, da Jungkrebse nicht in die gängigen Reusen gehen. Jungkrebse sind deshalb am einfachsten mit der Lampe in der Nacht nachzuweisen. Im 2. Jahr nach dem Besatz sind die Besatzkrebse schon grösser und es können Reusen eingesetzt werden. Das Kontrollschema in Tab. 1 geht von diesem Ansatz aus und davon, dass pro Jahr an 2 Standorten Besatzkrebsen freigelassen werden. Erfasst werden Anzahl, Grösse und Ge-schlecht der beobachteten Krebse.

Tab. 1. Schema Erfolgskontrolle

2013 2014 2015 2016 2017 2018 Besatzstandorte 2 2 2 2 2 2 Lichtfang EF 2 4 6 8 10 Reusen 2 4 6 8

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3. Projektorganisation

Vgl. Organigramm in ANHANG 2. 4. Zeitplan

Frühjahr 2013 Inpachtnahme und bauliche Anpassungen Teiche

Zuchtanlage Moosji, Zuchtbehälter, Unterschlupf-möglichkeiten Adulttiere, Netzabdeckung Teiche

März / April 2013 Fang eiertragende Weibchen aus Briger Population Hälterung in Boxen bis zum Schlupf

Frühjahr-Herbst 2013 Aktualisierung Krebsinventar Oberwallis Evaluation Standorte: -> vorrangiges Ziel: Festlegen Standorte für Wiederbesatz Herbst 2013 (Standorte oh-ne Massnahmenbedarf)

Herbst 2013 Wiederbesatz prioritäre Standorte Ab 2014 Fortsetzung Zuchten, Beginn Monitoring

5. Kosten

Die detaillierte Kostenschätzung wird aus ANHANG 3 ersichtlich. Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich gemäss dieser Zusammenstellung auf SFR 180'000.-. Die EnBAG leistet einen Beitrag von SFR 40'000.- in Höhe der Kosten der ur-sprünglich vorgesehenen Ersatzmassnahme. Die verbleibenden Restkosten von SFR 140'000.- sollen durch Subventionen seitens des BAFU (Subventionierungssatz gemäss [2] 40% rsp. SFR 56'000.-), und Beiträge das Kantonalen Fischereiverbandes (SFR 4'000.-) und Pro Natura Oberwallis (SFR 40'000.-) und eine weitere Beteiligung der EnBAG in Form eines Fondbeitrages von SFR 40'000.- übernommen werden. Die von der EnBAG getragenen ef-fektiven Kosten belaufen sich somit gesamthaft auf SFR 80'000.-. Die Dienststelle für Jagd und Fischerei beteiligt sich nicht an den Kosten, bringt aber Leistungen in Form der überge-ordneten Koordination, der Mitarbeit der lokalen Fischereisektionen und der Wildhut ein. Zu-dem übernimmt sie die gesamte Administration und insbesondere das Rechnungswesen für das gesamte Projekt (Verwaltung des fondgebundenen Gesamtbetrages).

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6. ANHANGSVERZEICHNIS

ANHANG 1 GEWÄSSER ZU AKTUALISIERENDES KREBSINVENTAR OBERWALLIS

ANHANG 2 ORGANIGRAMM PROJEKT

ANHANG 3 KOSTENSCHÄTZUNG PROJEKT

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Anhang 1 Gewässer zu aktualisierendes Krebsinventar Oberwallis

639000 639500 640000 640500 641000 641500

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Krebs-Vorkommen

�Massstab

Erstellt: Jan 13; MFBrig, Glis und Gamsen

Kanton WallisGem. Brig-Glis

0 125 250 375 50062.5

Meter

1:10'000

Krebs-Vorkommen

Dohlenkrebs

Signalkrebs

Kein Vorkommen

Keine Angaben

631500 632000 632500 633000 633500 634000 634500 635000 635500 636000 636500 637000 637500

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90

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12

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00

13

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Krebs-Vorkommen

�Massstab

Erstellt: Jan 13; MFBrigerbad - Lalden -Baltschieder

Kanton WallisGem. Brig-Glis, Lalden,Baltschieder

0 300 600 900 1'200150

Meter

1:24'000

Krebs-Vorkommen

Dohlenkrebs

Signalkrebs

Kein Vorkommen

Keine Angaben

628000 628500 629000 629500 630000 630500 631000 631500 632000 632500 633000 633500 634000

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01

30

00

0

Krebs-Vorkommen

�Massstab

Erstellt: Jan 13; MFVisp - Raron

Kanton WallisGem. Visp, Raron

0 330 660 990 1'320165

Meter

1:25'000

Krebs-Vorkommen

Dohlenkrebs

Signalkrebs

Kein Vorkommen

Keine Angaben

619500 620000 620500 621000 621500 622000 622500 623000 623500 624000 624500 625000 625500 626000 626500 627000 627500

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01

30

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0

Krebs-Vorkommen

�Massstab

Erstellt: Jan 13; MFSteg - Gampel - Nieder-gesteln - Turtmann

Kanton WallisGem. Steg-Hohtenn, Gampel-Bratsch,Niedergesteln, Turtmann

0 410 820 1'230 1'640205

Meter

1:31'000

Krebs-Vorkommen

Dohlenkrebs

Signalkrebs

Kein Vorkommen

Keine Angaben

616000 616500 617000 617500 618000 618500 619000 619500

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00

01

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01

28

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01

29

00

0

Krebs-Vorkommen

�Massstab

Erstellt: Jan 13; MFLeuk - Susten

Kanton WallisGem. Leuk

0 200 400 600 800100

Meter

1:15'000

Krebs-Vorkommen

Dohlenkrebs

Signalkrebs

Kein Vorkommen

Keine Angaben

610000 610500 611000 611500 612000 612500

12

70

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12

75

00

12

80

00

Krebs-Vorkommen

�Massstab

Erstellt: Jan 13; MFPfynwald

Kanton WallisGem. Leuk, Salgesch

0 130 260 390 52065

Meter

1:10'000

Krebs-Vorkommen

Dohlenkrebs

Signalkrebs

Kein Vorkommen

Keine Angaben

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Anhang 2 Organigramm Projekt

Organigramm Projekt Dohlenkrebszucht

EnBAG Jonas KALBERMATTEN

Pro Natura Oberwallis Stefan ZURSCHMITTEN

ProjektleitungFachliche Begleitung

Dr. Remo WENGER

Stv. ProjektleitungManuel FREIBURGHAUS

Teilprojekt I Teilprojekt II Teilprojekt IIIZuchtanlage Krebsinventar / Habitatevaluation Besatz / Erfolgskontrolle

Unterhalt / Fütterung buweg Projektleitung buweg Projektleitung buwegMartin Schmid, Eigentümer Dr. Remo Wenger Dr. Remo Wenger

Sachbearbeiter SachbearbeiterKontrolle / Fachliche Begleitung Manuel Freiburghaus Manuel Freiburghaus

buweg Olivier Putallaz Olivier Putallaz

Rachel Egli Rachel Egli

Dienststelle für Jagd und Fischerei DJF (Administration, übergeordnete Koordination,

Rechnungswesen)

Jonas REGOTZ

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Anhang 3 Kostenschätzung Projekt

Zusammenfassung Kostenschätzung Projekt Dohlenkrebszucht OberwallisModul 1: Zuchtanlage (Bauliche Anpassungen, Unterhalt, Betrieb) 69'890.00

Modul 2: Aktualisierung Krebsinventar, Evaluation Besatzstandorte, Besatz, Erfolgskontrolle 110'139.00

Betrag (inkl. Mwst und Spesen) 180'029.00

KOSTENDACH (inkl. Mwst und Spesen) 180'000.00

KostenteilerKOSTENDACH (inkl. Mwst und Spesen) 180'000.00

EnBAG (Kosten Kompensationsmassnahme Mund) -40'000.00

Restkosten (1) 140'000.00

Beitrag Bund (40%) -56'000.00

Beitrag Kantonaler Fischereiverband -4'000.00

Restkosten (2) 80'000.00

Beitrag EnBAG (Fond) -40'000.00

Beitrag Pro Natura Oberwallis -40'000.00

Kostenschätzung Visp, 10.01.2013

Projekt Dohlenkrebszucht OberwallisZuchtanlage Moosji ob Naters

Jahresbetrag (SFR)

Betrag

Miete ZuchtanlageEigentümer Martin Schmid: beinhaltet Miete für Anlage, Wasserrechte und sämtliche Unkosten, die für den Betrieb wie bisher notwendig sind. Durch den Eigentümer übernommen werden ebenfalls der jährliche Unterhaltder Anlage (Säuberung, Ablassen Teiche, Wiederbefüllen ec.) sowie die Fütterung der Krebse. Futterkosten werden separat entschädigt

4500.00 27'000.00 27'000.00

Zwischentotal 27'000.00

Futterkostengängiges Forellenfutter(Trockenfutter) 550.00 3'300.00 3'300.00

Planktontafeln 550.00 3'300.00 3'300.00

Zwischentotal 6'600.00

Bauliche Anpassungen ZuchtanlageSchneckenzäune um Teiche: Kauf und Installation 3000.00 3'000.00

BestehendeZ U- / Ableitungen anpassen 500.00 500.00

Kunststoffnetze über gesamte Teichanlage: Kauf und Installation 500.00 500.00

Zwischentotal 4'000.00

Zuchtboxen eiertragende WeibchenKauf von 6 Kunststoffboxen gross 60 x 40 x 40 cm 200.00 200.00Kauf von 6 Kunststoffboxen klein 60 x 40 x 20 cm 400.00 400.00Deckel zu Boxen 100.00 100.00Netzmaterial (Kunsttstoff) für Deckel und Böden 500.00 500.00Schwimmer / Elektroröhren 200.00 200.00Zusammenbau und Installation Boxen 2'000.00 2'000.00Wartung Boxen 500.00 3'000.00 3'000.00

Zwischentotal 6'400.00

Krebsröhren / Unterschlupfmöglichkeiten (60x40x40 cm) / 10 StückArmierungsgitter 6 mm 500.00 500.00Elektroröhren (versch. Grössen als Unterschlupf) 500.00 500.00Zusammenbau Drahtkäfig mit Elektroröhren (Zuschneiden Gitter und Zusammanbau mit Drahtbinder, Einfügen Elektroröhren)

3'000.00 3'000.00

Zwischentotal 4'000.00

Beschaffung Elterntiere für ZuchtanlageIn Koordination Auswechseln / Neufang Elterntiere für Besatzkrebsproduktion (inkl. Ausführung Fang und Transport in Zuchtanlage) (alle 2 Jahre)

500.00 1'500.00 1'500.00

Zwischentotal 1'500.00

Koordination/ Sitzungen / fachliche BegleitungKoordination mit Enbag / DJF/ Pro Natura, fachliche Begleitung Zucht durch buweg 1'000.00 6'000.00 6'000.00

Zwischentotal 6'000.00

Total (Betrag exkl. Mwst) 55'500.00Unvorhergesehenes 10.00% 5'550.00

Spesen (pauschal) 6.00% 3'663.00

Mehrwertsteuerpflichtiger Betrag 64'713.00

Mehrwertsteuer (Nr. 480412) 8.00% 5'177.00

Gesamttotal (inkl. Mwst und Spesen) 69'890.00

Betrag Pilotphase (6 Jahre)

Kostenschätzung Visp, 10.01.2013

Projekt Dohlenkrebszucht OberwallisAktualisierung Inventar, Evaluation Besatzhabitate, Besatz, Erfolgskontrolle

Stunden

Betrag gesamte Projektdauer (6

Jahre)Betrag pro Jahr

Evaluation Krebsvorkommen / potentielle Besatzhabitate Oberwallis

Erstellen KonzeptBasierend auf kantonalem Inventar 1996, Maturarbeit Zurbriggen und Rücksprache mit DJF festlegen der zu evaluierenden Gewässer in der Talsohle

Definieren Standard Methodik (buweg, DJF), Datenblatt pro Standort

Zwischentotal 1'584.00 264.00

Feldaufnahmen Krebsvorkommen, Habitatevaluation (Regionen / Gewässer gem. beiliegender Karte)1 Reusenfang pro Gewässerabschnitt (1 Reuse/50 m), Fotodokumentation Standort, Objektblatt / Habitatevaluation Standort

Region Brig: 24.0 110.00 2'640.00

Region Lalden-Baltschieder: 64.0 110.00 7'040.00

Region Steg/Gampel-Niedergesteln-Turtmann: 80.0 110.00 8'800.00

Region Leuk/Susten: 48.0 110.00 5'280.00

Region Pfynwald: 32.0 110.00 3'520.00

MaterialVorhandenene Reusen buweg werden zur Verfügung gestelltNeukauf zusätzliche Reusen: 20 Stück

DatensammlungAufbau Datenblatt Standortevaluation / Objektblatt pro StandortAufbau DatenbankDarstellung auf Orthofotos / Verlinkung mit Gis

Auswertung / BerichtSynthese Resultate Feldaufnahmen: -> Produkt = aktualisiertes Inventar Oberwallis

Bezeichnung der Gewässer ohne Krebse

Bezeichnung der Gewässer mit Krebsen: Angabe der Arten und der Populationsverteilung (Männchen/Weibchen, Grössenklassen, Krebse pro Reuse)

Beurteilung der Bestandessituation pro Standort / Gewässer

Beurteilung der potentiellen Besatzhabitate, Priorisierung für Wiederbesatz gemäss zu definierendem Kriterienkatalog

Zwischentotal 296.0 34'440.00 5'740.00

Besatz: Planung / Koordination AusführungIn Koordination mit DJF / Pro Natura Planung jährlicher Besatz (Standorte, Menge) 8.0 132.00 1'056.00Koordination Ausführung: Ausführende = Fischereisektionen / Wildhut 16.0 132.00 2'112.00

Fachliche Begleitung buweg / Dokumentation Besatz (Datenbank, Grundlage für Erfolgskontrolle): Annahme: 12 Besatzstandorte in 6 Jahren (Pilotphase) 96.0 132.00 12'672.00

Zwischentotal 120.0 15'840.00 2'640.00

40.0 132.00 5'280.00

pauschal 1'000.00 1'000.00

8.0 110.00 880.00

Tarif (SFR)

12.0 132.00 1'584.00

Kostenschätzung Visp, 10.01.2013

Projekt Dohlenkrebszucht OberwallisAktualisierung Inventar, Evaluation Besatzhabitate, Besatz, Erfolgskontrolle

Stunden

Betrag gesamte Projektdauer (6

Jahre)Betrag pro Jahr

Tarif (SFR)

ErfolgskontrolleAusgangslage: 12 Besatzstandorte in 6 Jahren; pro Standort: im ersten Folgejahr jeweils nur Kontrolle mit Lichtfang, anschliessend (ab 2. Folgejahr) zusätzlich Reusenfang (vgl.Schema); Lichtfang und Reusenfang finden am selben Standort unterschiedlichen Tagen statt, um die Fangresultate nicht zu verfälschen; Aufwand pro Standort:

Lichtfang (LF): Fang (4 h) + Protokollieren / Eingabe Daten (1 h)= 5 h

Reusenfang (RF): Setzen (3 h) + Kontrolle Reusen (max. 20 pro Standort) (3 h) + Protokollieren / Eingabe Daten (2h): 8 h

Aufwand 2014 (2 LF) 10 110 1'100.00

Aufwand 2015 (4 LF + 2 RF) 36 110 3'960.00

Aufwand 2016 (6 LF + 4 RF) 62 110 6'820.00

Aufwand 2017 (8 LF + 6 RF) 88 110 9'680.00

Aufwand 2018 (10 LF + 8 RF) 114 110 12'540.00

Zwischentotal 310.0 34'100.00 5'683.33

Überwachung Populationsbestand Bezugspopulation Gamsen/Brigalle 2 Jahre: ehrenamtliche Arbeit (buweg, Pro Natura) , wird nicht verechnet: Aufwand pro Jahr (inklusive Auswertung): 5 Tage = 40 h

120.0 132.00 15'840.00

Zwischentotal 0.00

Berichte Auswertungen (Zucht, Besatz, Erfolgskontrolle)Jahresbericht/Auswertung 2013 16.0 132.00 2'112.00

Jahresbericht/Auswertung 2014 16.0 132.00 2'112.00

Jahresbericht/Auswertung 2015 16.0 132.00 2'112.00

Jahresbericht/Auswertung 2016 16.0 132.00 2'112.00

Jahresbericht/Auswertung 2017 16.0 132.00 2'112.00

Schlussbericht/Auswertung 2013-2018 34.0 132.00 4'488.00

Zwischentotal 16.0 15'048.00 2'508.00

Koordination/ SitzungenKoordinationsbedarf pro Jahr: 8 h 48.0 132.00 6'336.00

Zwischentotal 48.0 6'336.00 1'056.00

Total (Betrag exkl. Mwst) 107'348.00 17'891.33

Rabatt 10.0% -10'734.80Betrag exkl. Mwst 96'613.20

Spesen 5.0% 5'367.40

Mehrwertsteuerpflichtiger Betrag 101'980.60

Mehrwertsteuer (Nr. 480412) 8.0% 8'158.40

Gesamttotal (inkl. Mwst und Spesen) 110'139.00 18'356.50