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Das Leben entdecken 50 Jahre DPSG Stamm St. Vitus Hirschaid 1949-1999

DPSG St. Vitus Hirschaid | Pfadfinder sein ist ein Abenteuer ......was es heißt, Pfadfinder zu sein. Wir sind ein Verband Junger und Junggebliebener, keine Ver-einigung von Idealisten

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Das Lebenentdecken

50 Jahre DPSGStamm St. Vitus Hirschaid

1949-1999

DPSG Hirschaid - Daniel Götz
(c) 1999 by Daniel Götz
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Wenn jemand seinen 50. Geburtstag feiert,

bedeutet das für ihn sehr viel. Zweifellos hat er andiesem Tag den Höhepunkt seines Lebens überschrit-ten und muß zugeben, daß er älter geworden ist.

Bei einem Jugendverband wie unserer DeutschenPfadfinderschaft St. Georg (DPSG) sieht das andersaus, denn ihm sind von Natur aus keine zeitlichenGrenzen gesetzt; er soll Generationen überdauern! Sogesehen ist der �Stamm St. Vitus Hirschaid der DPSG�keineswegs alt geworden. Auch wenn die Ehemaligenhilfreich im Hintergrund stehen: Es sind die heutigenPfadfinder, die diese Gemeinschaft jung erhalten.

1949 � 1999: Wie haben sich die Zeiten geändert!Deshalb ist es abwegig, unsere Jugendlichen mit

der Gründergeneration zu vergleichen. Jahrzehnte imWohlstand haben unsere Gesellschaft radikal verän-dert. Trotzdem können und sollen wir fragen: Was istvon den Idealen des Jahres 1949 � vor allem: Glau-bensstärke, Gemeinschaftsgeist und Naturverbunden-heit - geblieben?

Die Hälfte der Zeit, in der es Pfadfinder in Hirschaid gibt, habe ich selbst miterlebt. Gott sei Dank darfich sagen: In unserer Gemeinschaft gibt es noch viele junge Menschen mit Idealen. Ich staune oft, wie dieVerantwortlichen unserer Pfadfinder es bei all den Anforderungen in Ausbildung und Beruf schaffen,soviel Zeit für die Kinder- und Jugendarbeit in unserer Gemeinde aufzubringen. Dazu kommen die vielfäl-tigen Angebote einer freizeitorientierten Gesellschaft.

Wie jede Gemeinschaft werden auch unsere Pfadfinder seit jeher durch einzelne Persönlichkeiten ge-prägt. Ich werde nie vergessen, als ich im September 1974 als Pfarrer nach Hirschaid kam:

Luise und Bernhard Götz haben zusammen mit Richard Ott damals unter erheblichem Zeitaufwand dasheruntergekommene Schwesternhaus als neue Heimstätte für unsere Pfadfinder hergerichtet. Nur wenigehaben ihnen dabei geholfen. Statt großer Ansprüche bezüglich eines Umbaus oder Neubaus an die Pfarreizu stellen, haben sie selbst Hand angelegt und damit ein Beispiel gesetzt, daß tatkräftiges Handeln mehrbringt als endloses Diskutieren. Ihr Vorbild hat viele Jahre hindurch bis heute nachgewirkt.

Was unsere Pfadfinder in den vergangenen 50 Jahren geleistet haben und im übrigen auch heute nochleisten, hat nicht nur die Pfarrei St. Vitus sondern auch unsere Marktgemeinde geprägt. Viele unsererehemaligen Mitglieder haben später ganz von selbst Verantwortung in Kirche und Gesellschaft übernom-men. Für mich ist das ein Zeichen dafür, daß junge Christen im Sinne des Evangeliums wie ein Sauerteigin dieser Welt wirken können. So hat Kirche auch weiterhin Zukunft!

Darüber freue ich mich als Pfarrer und als überzeugtes Mitglied dieser DPSG und wünsche unsererGemeinde, daß unsere Pfadfinder noch viele Jahre das Leben in Hirschaid mitgestalten!

August PoppPfarrer

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Gründer der Pfadfinderbewegung ist Ro-bert Stephenson Baden-Powell (1857 - 1941).Während seiner zahlreichen Jahre als Offizierhatte er überall auf der Welt die Beobachtunggemacht, daß Kinder, denen man Verantwor-tung übertrug, dieser mehr als nur gerechtwurden.

Anders als die Menschen seiner Zeit, sah er inKinder nicht nur Wesen, die heranwachsen muß-ten, ehe sie Teile der Gesellschaft werden konn-ten. Er erkannte, daßsie schon Aufgabenübernehmen konn-ten, die ihrem Altergerecht wurden, jasogar mußten, damitsie zu verantwor-tungsvollen Men-schen wurden.

Aus diesen Über-legungen heraus be-schloß Baden-Powelleine Organisation zugründen, in der Jun-gen Verantwortungerhielten und in dersie spielerisch er-wachsen werdenkonnten. Im Jahr1907 wollte Baden-Powell seine Über-legungen in die Pra-xis umsetzen. Mit 22Jungen aus verschie-denen sozialenSchichten zog er sichauf Brown Island zu-rück, um dort mit ih-nen ein Zeltlager zu veranstalten. Dieses Lagergilt als die Geburtsstunde des Pfadfindertums.Von da an breitete sich die Pfadfinderei über ganzGroßbritannien und dann über die ganze Weltaus.

Bereits 1909 fanden sich in Deutschland dieersten Pfadfinder zusammen. 1911 gründete sichder �Deutsche Reichspfadfinderbund�. Am 7. Ok-tober 1929 wurden in Altenberg die katholischenPfadfinder, die sich in der �Deutschen Pfadfinder-

schaft St. Georg� zusammengefunden hatten,�zur Probe� in den katholischen Jung-männerbund aufgenommen. Die Aufnahme derdamals rund 800 Mitglieder gilt als Geburtsstun-de der DPSG.

Während der nationalsozialitischen Herr-schaft wurden 1938 alle Pfadfindergruppen auf-gelöst und verboten. Sie arbeiteten aber trotzdemteilweise im Untergrund weiter.

Nach dem 2. Weltkrieg bildeten sich ab 1947wieder erste Grup-pen. Sie hatten mitder Wohnungsnot,der Aufarbeitung derVergangenheit, so-zialer Not und Vorur-teilen gegen organi-sierte Jugendarbeitzu kämpfen. Um dementgegenzuwirken,verzichtete man aufpolitische Arbeit undarbeitete eng mit derKirche zusammen.

1949 gründetesich auf dem Senf-tenberg der Diö-zesanverband Bam-berg und mit ihm derStamm St. Vitus Hir-schaid.

In den mehr als50 Jahren macht dieDPSG mehrere Um-wälzungen mit, dieimmer wieder zu ei-ner Anpassung derPfadfinderarbeit an

die Entwicklung der Zeit führte. Teilweise über-nahm und übernimmt die DPSG auch eine Vorrei-terrolle, so beispielsweise in der Kindermitbe-stimmung.

Seit 1971 gibt es die Jahresaktionen �FlinkeHände, flinke Füsse�, mit der die DPSG nicht nurVerantwortung übernehmen will, sondern auchden Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten zusozialem Handeln aufzeigen will.

Jürgen Wolf

Geschichte der Pfadfinderbewegung

Er stand am Anfang der Pfadfinderbewegung: Robert Baden-Powell

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streifend, ein mit bunten Aufnähern verse-henes Hemd und ein farbiges Tuch um denHals tragend, einen braunen Rucksack aufdem Rücken, ziehen die braven Pfadfinderdurchs Land. Schnell noch - die tägliche guteTat - einer alten Frau über die Straße gehol-fen, dann aber fix ans Lagerfeuer geeilt, giltes doch, zu Gitarrenmusik bis in die Nacht hi-nein bekanntes Liedgut zum besten zu geben.

So stellen Sie sich also Pfadfinder vor. Ah ja,sehr interessant! Ich sehe, Siesind da wohl einem gewissen Kli-schee verfallen, das natürlichnicht falsch ist, aber nur ein klei-nen Teil dessen widerspiegelt,was es heißt, Pfadfinder zu sein.

Wir sind ein Verband Jungerund Junggebliebener, keine Ver-einigung von Idealisten undEwiggestrigen, die meinen, nurdurch Reden die Welt verbessernzu können. Wir wissen sehr wohl,daß es vielmehr als nur schönerWorte bedarf, um etwas zu verän-dern. Wir vertreten, was unsererAuffassung entspricht, mischenuns ein, wenn Unrechtes ge-schieht, haben den Mut zu widersprechen. Wirsetzen uns engagiert ein, wenn es um uns undandere geht. Wir lassen uns nicht mit billigenAusreden abspeisen, sondern gehen Dingen aufden Grund, fühlen Leuten auf den Zahn, wägenSachverhalte und Meinungen kritisch ab, bevorwir uns für oder gegen etwas entscheiden. Na,überrascht, das hätten Sie jetzt vielleicht nichterwartet. Aber es geht noch weiter:

Die Persönlichkeit entwickelnPfadfinderische Erziehung bedeutet für uns

nicht, die Kinder und Jugendlichen nur durch dievier Altersstufen � die Wölflings-, die Jungpfad-finder-, die Pfadfinder- und die Roverstufe �durchzureichen, nach dem Motto: Hauptsache,sie waren in jeder Stufe. Nein, beileibe nicht. Esliegt uns vielmehr am Herzen, sie zu selbstver-antwortlichen, selbstbewußten, toleranten, en-gagiert und eigenständig handelnden Menschenzu erziehen: Jeder Mensch ist gleichberechtigt

und hat eine Persönlichkeit, über die es keinemzusteht zu richten; jeder für sich allein kann we-nig bewirken, nur gemeinsam sind wir stark; je-der hat das Recht sich einzubringen, niemanddarf ausgegrenzt werden; einzelne, die vor-schnell vorpreschen, erreichen selten etwas, nurüberlegtes, reflektiertes Handeln führt zum Er-folg. Dies wollen wir unseren Pfadfindern beibrin-gen, ihnen einprägen und als Leitfaden für ihrLeben mit auf den Weg geben. Es liegt uns aber

fern, den �pädagogischen Zeigefinger� zu erhe-ben. Vielmehr wollen wir diese Einstellungendurch Spiel, Diskussion und Taten vermitteln.

Nun aber genug der salbungsvollen Worte. Wiesteht�s denn jetzt mit Ihrem Klischee über uns?Apropos, da wir gerade beim Klischee sind: Mei-nen Sie ernsthaft, nur ein Pfadfinder würde eineralten Frau über die Straße helfen? Haben sie sichnicht selbst einmal in letzter Zeit dabei ertappt,wie Sie vielleicht etwas Gutes getan haben oderjemandem eine Freude bereitet haben und das,obwohl sie kein Pfadfinder sind und auch nie ei-ner waren? Schon seltsam.

Sie sehen hoffentlich, werter Leser, Pfadfinderzu sein ist wesentlicher vielseitiger und facetten-reicher als nur durch die Wälder zu wandern undalten Damen über die Straße zu helfen. Es ist viel-leicht sogar so eine Art Lebensphilosophie. Jetztist�s aber genug, bevor ich in Ihnen wieder neueKlischees erzeuge.

Ihr Matthias Mohnkorn

Pfadfinder?.....Durch die Wälder, durch die Auen

Lustig sein und Spaß am Leben haben - auch das zeichnet Pfadfinder aus

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Für viele unserer ehemaligen Mitgliedertraf dieser Satz zu, auch wenn man den einenoder anderen erst wieder daran erinnernmußte. So waren sie immer wieder dabei, umbei größeren Aktionen der Pfadfinder inHirschaid mitzuhelfen.

Manche Pfadfinder der �ersten Generation�fühlten sich über ihre aktive Zeit hinaus noch anihr abgelegtes Versprechen gebunden, sich ne-ben dem Engagement in Kirche und Staat auchfür die Ziele der Pfadfinderbewegung einzuset-zen. Nur so war es 1974 möglich, die DPSG inHirschaid wieder aus dem Dornröschenschlaf zuwecken.

daß Pfadfindergruppen von erwachsenen Lei-tungskräften geführt werden. Zwar waren damalsfünf Jugendliche bereit, in einem Leitungsteamder DPSG mitzuarbeiten: Richard Ott, Karin Hu-berth, Reinhard Beck, Ruth Dorn und GüntherRauh; doch Erwachsene � am besten ehemaligePfadfinder � mußten noch gefunden werden!

So sprach der damalige Kaplan auch meineFrau und mich an und motivierte uns beide, dieErfahrungen aus unserer aktiven Jugendarbeit inder DPSG wieder an Jugendliche weiterzugeben.Eine große Aufgabe! Hätten sich am 5. Juli 1974nicht 28 �aktive Pfadfinder� und �Ehemalige� zueinem Freundeskreis zusammengeschlossen und

sich gegenseitig ihre Unterstüt-zung zugesagt, wäre der �StammSt. Vitus� sicherlich nicht soschnell wieder aufgeblüht. Undnicht zuletzt führte die unter denLeiterinnen und Leitern gewach-sene Freundschaft zu demWunsch, einen Freundes- undFörderkreis ins Leben zu rufen.

Am 2. April 1998 haben 27ehemalige Pfadfinder und Freun-de des Hirschaider Pfadfinder-stammes im Pfarrsaal den�Freundes- und Förderkreis� ge-gründet. Als 1. Vorsitzender wur-de Peter Matzick, als 2. Vorsit-zender wurde Georg Spörleingewählt. Die Hauptaufgabe die-ses gemeinnützigen Vereins ist

es, den örtlichen Pfadfinderstamm bei seiner Er-ziehung der jungen Menschen zu unterstützen,insbesondere durch die Beschaffung und Bereit-stellung finanzieller Mittel und durch personelleUnterstützung.

Zu Beginn des Jahres 1999 zählt der �DPSGSt. Vitus Hirschaid � Freundes- und Förder-kreis � e.V.� 45 Mitglieder, die sich zum größtenTeil aus den bisher engagierten Pfadfinderinnenund Pfadfinder zusammensetzt und deren Spen-denbeiträge in diesem Jahr sicherlich zu Vorfi-nanzierung der Jubiläumsbroschüre und derFestveranstaltungen ebenso dringend benötigtwerden wie ihre tatkräftige Mithilfe.

Bernhard Götz

Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder?

Vier Jahre vorher konnten sich die wenigenPfadfinder nicht mehr gegen die immer stärkerwerdende Katholische Junge Gemeinde (KJG)durchsetzen und gaben auf. Doch die elf Mäd-chen- und Jungengruppen der KJG hatten nurwenige erwachsene Leitungskräfte und die Mei-nungsverschiedenheiten in einigen Gruppennahmen spürbar zu. 1973 war sogar die Pfarrlei-tung vakant. Grund genug für den damaligen Ka-plan Magnus Lux, ein �Orientierungswochenen-de� mit der KJG durchzuführen. EinigeJugendliche regten an, die Gruppenstunden wiebei den Pfadfindern zu gestalten. Der damaligeDiözesankaplan der Jungpfadfinderstufe MagnusLux gab den Jugendlichen jedoch zu verstehen,

Wiedersehen nach langer Zeit - Stammesvorsitzender Bernhard Götz (stehend) hat

die Ehemaligen 1977 zu einem Treffen auf den Lindersberg eingeladen

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Wölflinge sind Mädchen und Jungen im Al-ter von acht bis elf Jahren. Sie sind neugierig,wissensdurstig und stecken voller Phantasie.Das Spiel ist ihre Art, die Welt um sie herum zuentdecken.

Spielerisch knüpfen Wölflinge Kontakte un-tereinander, leben ihren Bewegungsdrang ausund können innerhalb der Gruppe ihre Grenzenkennenlernen. Gleichzeitig lernen sie, Rücksichtauf einzelne und die Gruppe zu nehmen. So bil-det sich eine Gemeinschaft, die zusammen aufein Ziel hinarbeitet, aber dennoch jedem denFreiraum läßt, seine eigenen Fähigkeiten undIdeen einzubringen. Gemeinsam versuchen sie,die Welt im wahrsten Sinne des Wortes zu �be-greifen�, also mit allen Sinnen zu erleben. DasLeitungsteam hilft ihnen dabei, indem es ihnendie Möglichkeiten bietet, ihre Kreativität auchumzusetzen. So haben sich unsere Wölflinge zumBeispiel als Architekten betätigt und ihre Vorstel-lungen für ein Hirschaid 2000 gezeichnet undgebaut.

Statt per Fernsehen und Computer die Welt�interaktiv und multimedial� zu entdecken, kön-nen die Wölflinge bei uns Erfahrungen aus ersterHand machen. Sie wollen nicht lange über eineSache diskutieren, sondern sie haben Ideen undwollen diese sofort in die Tat umsetzen. Natürlichkann man sich auch einmal eine Gruppenstundelang über etwas unterhalten, aber die Wölflingebestimmen die Themen, die sie interessieren,ganz egal, ob es da ums Skateboardfahren oderum die Schule geht. Die Kinder finden heutzuta-ge viele Dinge blöd oder langweilig. Wenn man esjedoch schafft, ihr Interesse zu wecken, sind siebegeistert mit dabei - in den Augen eines Sieben-

Entdecken � Die Wölflingsstufe

oder Achtjährigen steckt die Welt eben noch vol-ler Überraschungen.

Wölflinge wollen nicht nur beschäftigt wer-den. Sie mischen mit, mischen auf und mischensich ein. Deshalb versuchen wir auch, dieGrüpplinge � wo immer es möglich ist � in dieEntscheidungsprozesse im Stamm mit einzubin-den. Auch wenn die �Größeren� oft schimpfen:�Die Kleinen nerven und sind zu nichts zu ge-brauchen...�, die Wölflinge sind DIE Basis unse-res Verbandes.

Daniel Götz

Kinder bestimmen mit. Bei uns beteiligensich Wölflinge bei der Gestaltung derGruppenstunden, der Feste, der Lager, derStammesversammlung. Sie werden ermutigt,sich eine eigene Meinung zu bilden, um dieseauch zu äußern. So werden erste Akzente ge-setzt, Kinder zu selbstbewußten Menschen zuerziehen, die ihr Leben in die Hand nehmen.

Das Leben ist ein Abenteuer. Wir animierenWölflinge, Augen und Ohren offen zu halten,miteinander etwas zu erleben, phantasievoll,kreativ und fröhlich ihr Leben zu meistern.Das Leben als Abenteuer zu begreifen heißt,ein spannendes, interessantes intensives Le-ben zu führen. So können scheinbar alltägli-che Dinge schon zum Abenteuer werden.

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Unsere Jungpfadfinder sind Jungen undMädchen im Alter von elf bis vierzehn Jahren.Sie sind voll Tatendrang, wollen Dinge auspro-bieren, in neue Lebensbereiche vorstoßen undihren eigenen Standpunkt finden.

Die Jungpfadfinderstufe bietet die Möglich-keit, neue Erfahrungen zu sammeln. Jungpfad-finder setzen sich mit Dingen kritisch auseinan-der, lernen miteinander in der Gruppeumzugehen, den Anderen als gleichberechtigt zuakzeptieren und auf ihn Rücksicht zu nehmen.Sie erobern ihre Welt Stück für Stück, schauenhinter die Dinge und erfahren ihre eigenen Gren-zen. So entsteht eine Gruppe, die ihre Ziele weit-gehend selbst mitbestimmt und es gelernt hat,für ihre Ziele und Taten auch die Verantwortungzu übernehmen. Das Leitungsteam steht diesenheranwachsenden Jugendlichen als Wegbegleitermit Rat und Tat zur Seite. Es ermutigt die Jung-pfadfinder, Neues auszuprobieren, ihren Ideenund ihrem Tatendrang freien Lauf zu lassen. Undwenn sie nicht mehr weiter wissen, greifen wirhelfend ein.

In den Gruppenstunden versuchen wir, dieseLeitlinien praktisch umzusetzen. Wir spielen vielmit den Kindern, drinnen wie auch draußen, re-den über Themen, die die Jungpfadfinder inter-essieren, z.B. Schule, Musik oder Pfadfinder. Wei-terhin führen wir Projekte durch, etwa unserenselbstgedrehten Kriminalfilm, und vermitteln

pfadfinderisches Grundwissen, das in späterenStufen benötigt wird. Dazu gehört die Orientie-rung mittels Karte und Kompaß oder der sorgsa-me Umgang mit der Natur. Zudem schnüren wirregelmäßig die Wanderstiefel, z.B. mit Ziel auf

die Friesener Warte - teils mit, teilsohne Übernachtung im Jugendheim -und zelten in der näheren Umgebung.Hierbei legen wir großen Wert darauf,daß die Jugendlichen lernen, Rück-sicht aufeinander zu nehmen, sich ge-genseitig zu helfen und zu einer ech-ten Gemeinschaft zusammenwachsen.Ebenso wollen wir damit den Jung-pfadfindern Wege aufzeigen für eineFreizeitgestaltung ohne Fernseher,Computer oder Videospiel. Wenn unseinmal gar nichts einfällt, dann �hän-gen wir auch einfach nur mal ab�.

Mit all dem Genannten wollen wirden Jungpfadfindern begleitend zurSeite stehen, wenn sie beginnen, ih-ren Standpunkt fürs Leben zu finden

und ihre Persönlichkeit zu festigen.Matthias Mohnkorn

Ausprobieren � Die Jungpfadfinderstufe

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Pfadfinder sind Mädchen und Jungen imAlter von 14 bis 17 Jahren. Sie empfinden ihrepersönliche Situation als Leben am Scheide-weg.

Im Konfrontiertsein mit dieser unbekannten,undurchsichtigen Art des Wandels, fühlen siesich oft mißverstanden, allein gelassen und über-fordert. Die Wahrnehmung eines neuen Körper-bewußtseins, die Konkretisierung der eigenenPersönlichkeit und ein vehement aufstrebendes,noch nie erlebtes Geltungsbedürfnis, führt zusehr direktem und ungefiltertem Denken undHandeln. Mittelwege und Kompromisse gibt esnicht. Unmißverständlich erklären sie jeder Be-vormundung eine Absage. Das Streben nach un-eingeschränkter Selbstbestimmung tritt unüber-sehbar in den Mittelpunkt.

Eben diese Unruhe, diese Spannung birgtgleichfalls ein hohes Potential an Energie undKreativität in sich, einen unbändigen Drang nachSelbstverwirklichung.

In der Gruppe spüren sie, daß keiner mit die-ser prekären Situation allein ist, - alle sitzen imgleichen Boot. Die Gemeinschaft ist Rückhalt undRefugium, gleichzeitig aber auch Herausforde-rung: Sich fallen lassen können, sanft von derGruppe aufgefangen werden, sich ins Ungewissestürzen und Wagnisse eingehen, Sachen anstel-len, die man allein nie tun würde, aber auch Um-gang mit Zweifel und Angst; zu begreifen, dieseAngst als positiven Schutzmechanismus anzu-nehmen und nicht als hemmendes, Verkramp-fung und Depression bringendes Schreckge-spenst zu sehen.

Gemeinsam unterwegs sein, gemeinsam et-was auf die Beine stellen, geschlossen hinter ei-

ner Sache stehen und Entscheidungen treffen.Dies alles charakterisiert das Tun und Handeln inder Pfadfinderstufe.

Das Leitungsteam versteht sich hierbei nichtals zum Konsumieren einladender �Club Med-Animateur�. Wir sind junge Erwachsene , die mitdieser Zeit des Erwachsenwerdens, Erwachensund Entwachsens gelernt haben umzugehen unddiesen Lebensabschnitt immer noch vergegen-wärtigen. Wir stehen so, mit dieser Erfahrung,mitten im Trupp und fungieren als Berater, Moti-vator, Zuversichtsbringer und wenn nötig auchals mobiler Kummerkasten. Die Einsicht, daß derProzeß des Erwachsenwerdens und Reifens nie-mals ein Ende nehmen kann und darf, begleitetals hohes Gut die Arbeit in der Gruppe.

Bei den wöchentlichen Gruppenstunden ste-hen häufig Diskussionen und Meinungsaus-tausch über aktuelle Themen und Weltgeschehenauf der Tagesordnung - wenn nicht gerade dieDartscheibe und der Billardtisch mehr Beachtungfinden.

Viel Zeit nimmt auch die Organisation undPlanung von gemeinsamen Wochenendunterneh-mungen in Anspruch. So locken die berühmt-be-rüchtigten Hirschaider Filmnächte, mit all ihrenkulturellen und kulinarischen Köstlichkeiten, je-desmal mehr Pfadis aus dem ganzen Bezirk an.Draußen unterwegs sein, das Erlernen und Be-wahren pfadfinderischer Fähigkeiten, Umgangmit Karte und Kompaß, Seil und Knoten, Lager-bauten, Klettern, Winterbiwaks und Survival sindweitere Inhalte und zugleich kurzweiliger Zeit-vertreib für die Mitglieder der Hirschaider Pfad-finderstufe.

Patrick Gensel

Wer wagt gewinnt - Die Pfadfinderstufe

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Rover, so heißt die älteste Stufe der Pfad-finder, sind zwischen 17 und 20 Jahre alt. Siemüssen Abschied von ihrer vertrauten Weltnehmen.

Berufseinstieg oder Abitur und Studium,Wehrdienst oder Zivildienst, eine eigene Woh-nung oder weiter bei Mami und Papi bleiben, Sin-gle oder Zweisamkeit, dies sind die Themen undProbleme, mit denen sie sich auseinandersetzenmüssen. Wichtige, die eigene Zukunft bestim-mende Entscheidungen stehen an und müssengetroffen werden.

Die Roverrunde soll Plattform für Austauschund Reflexion sein, soll Orientierungs- und Ent-scheidungshilfen bieten. Junge Erwachsene ste-hen den Rovern beratend zur Seite, helfen mit,daß aus Entscheidungsangst Entscheidungsfreu-de entsteht. Denn nur so kann der Rover sein Le-ben selbst in die Hand nehmen und Sicherheit inder Übergangszeit finden.

Rover sein heißt aber auch, die sicheren Wegezu verlassen, bedeutet, unterwegs zu sein: Rausaus dem Haus, ab auf die Piste und dahin, wo esetwas zu sehen, zu erleben und zu tun gibt. Daß

Freude und Spaß dabei nicht zu kurz kommen,versteht sich von selbst. Unterwegs sein heißt,nicht nur den Alltag, sondern auch die Welt zuerforschen. Alles ist denkbar und machbar !

Tunesien, Schweden, Irland, Sachsen - dassind nur einige Ziele der abenteuerlichen Reisenunserer Rover. Weniger spektakulär, aber ebensoAbenteuer sind die Klettertouren in den Alpenund der Fränkischen Schweiz, die Höhlenwande-rungen und Winterlager bei -20 Grad.

Ideen zu haben und in eigener Regie umzu-setzen, das ist das Ziel der Rover. So haben wir inHirschaid die Eröffnung des Jugendzentrums an-gestoßen, haben 1995 das Johannisfeuer für dieGemeinde übernommen und, und, und.

Daß dabei nicht immer alles klappt, zeigteunsere geplante Sommerfahrt des Jahres 1994:Wir wollten nach Albanien! Der Protest unsererEltern verhinderte dies. - Eigentlich schade. Dennfür uns gilt: Nur nicht auf dem Erreichten sitzen-bleiben, neu anstoßen, sich wieder auf den Wegmachen, wieder dort sein, wo es uns am Bestengefällt - UNTERWEGS !

Jürgen Wolf

Unterwegs - Die Roverstufe

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Kein Meister fällt vom Himmel. Und auchkein perfekter Leiter � noch nicht einmal fürdie DPSG. Wir möchten aber, daß Leiter beiuns ihr Metier meisterhaft verstehen.

Leiter in der DPSG

Deswegen gibt sich unser Verband großeMühe, den interessierten jungen Frauen undMännern das nötige Rüstzeug für die �Arbeit�mit ihren Grüpplingen an die Hand zu geben.

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Junge ErwachseneAnders als in anderen Jugend- und Pfadfin-

derverbänden kann in der DPSG nur der Leiterwerden, der mindestens 18 ( in Ausnahmefällen17 ) Jahre alt ist. Meist - aber nicht immer - ha-ben die angehenden Leiter bereits einige Jahreals Pfadfinder hinter sich, haben schon selbst Er-fahrung in den verschiedenen Altersstufen ge-sammelt und wissen so sehr genau, welche dervier Altersstufen - Wölflinge, Jungpfadfinder,Pfadfinder oder Rover - sie als Leiter betreuenund begleiten wollen.

�Quereinsteigern� wird in der Regel die Mög-lichkeit gegeben, alle Alterstufen ein- oder mehr-mals zu erleben, ehe sie sich festlegen.

Dann folgt das erste Sammeln von praktischerErfahrung. Der �Leiter-Azubi� nimmt regelmäßigan den Gruppenstunden teil, schaut den �Profis�bei deren Vorbereitungen der Gruppenstundenüber die Schultern und besucht Leiterrunden undsonstige Veranstaltungen . So kann er langsam indie Rolle als Leiter hineinwachsen.

Gleichzeitig zu der praktischen �Ausbildung�erfolgt die Qualifizierung auf dem theoretischenGebiet. Im Stamm können die neuen Leiterinnenund Leiter ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffri-schen und sich mit den nötigen Verwaltungsauf-gaben ( Zuschüsse, Versicherungsmeldungen,... )vertraut machen.

An sogenannten �New-Comer-Wochenenden�des Bezirks oder der Diözese erlernen die Neulin-ge in Theorie und Praxis, wie man eine Gruppen-stunde aufbaut, eine Reflexion durchführt und

die Pädagogik derDPSG umsetzt.

WoodbadgeNach etwa einem

Jahr praktischer Lei-terarbeit können dienicht mehr zu neuenNeulinge auf denWoodbadge-Kurs Teil1 ( WBK I ) gehen.Diese Ausbildungs-maßnahme dauerteine Woche. Währenddieses Kurses steht dieErfahrung in und mitder Gruppe im Mittel-punkt. Hier erlernen

und vertiefen die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer die �Projektmethode�, das gemeinsame Su-chen, Planen und Durchführen einer großen Ak-tion.

Ein Jahr nach dem WBK I kann der Leiter denzweiten Teil besuchen, den WBK II. Anders als imTeil 1 steht nicht mehr die Gruppe im Vorder-grund, sondern der einzelne mit seinem Empfin-den in der Gruppe. Anschließend besteht dieMöglichkeit, eine Arbeit über die Tätigkeit in undmit der Gruppe zu schreiben um vom Bundesvor-stand das Woodbage zu erhalten. Diese �Holz-klötzchen� gibt es bei allen anerkannten Pfadfin-derverbänden rund um den Globus. Sie sindäußeres Zeichen der internationalen Zusammen-gehörigkeit und gemeinsames Vermächtnis desGründers Baden-Powell.

Übrigens: auch in Beruf und Familie lassensich die während der Ausbildung erworbenen Fä-higkeiten �gewinnbringend� einsetzen.

Aber nicht nur in der Woodbadge-Ausbildungerlernt der Leiter soziale Fähigkeiten, sondernschon im Wechselspiel der Erziehung - denn auchder Erzieher wird erzogen - lernt der Leiter hinzu,von praktisch-handwerklichen Sachen ganz ab-gesehen.

Es lohnt sich also Leiter zu sein und zu wer-den. Es lohnt noch immer - trotz der um sich grei-fenden �Ich�-Bezogenheit in diesem Lande - sichfür andere einzusetzen, sich Zeit für andere zunehmen, auch für die �gräßlichen Kinder� ande-rer Leute.

Jürgen Wolf

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Wir, der Stammesvorstand, sind Teil derLeiterrunde und möchten mit deren Gestal-tung und Leitung allen Leitern und uns dieMöglichkeit zum Erfahrungsaustausch undHilfe für die Gruppenarbeit geben.

Die Leiterrunde ist ein Ort, wo Organisatori-sches besprochen, Projekte durchgeführt und re-flektiert werden. Es ist uns ein Anliegen, uns mitThemen und Zielen des Verbandes auseinander-zusetzen. Zum Beispiel: �Was bedeutet das Ver-sprechen für mich, für meine Gruppe, welcheSchwerpunkte setze ich in meiner Gruppenarbeit�

Da wir ein katholischer Jugendverband sind,ist es uns wichtig, sich mit dem Thema Glaubenauseinanderzusetzen. Dies war auch das Mottoeines Leiterwochenendes auf dem Lindersberg,wo wir unsere Idealvorstellungen diskutiert, aberauch kreativ (z.B. in Form einer Pizza) gestaltethaben.

Weiterhin gestaltet die Leiterrunde Stammes-wochenenden, die einmal jährlich mit der Über-gabe stattfinden. An diesen Wochenenden lan-den wir zum Beispiel zur Erkundung auf einemanderen Planeten oder wandeln auf den Spurenvon Baden Powell. Der Spaß kommt dabei natür-lich nicht zu kurz. Der Bau eines Jugendzentrumsin Hirschaid war uns ein großes Anliegen. Des-halb haben wir mit Unterschriftenaktionen undDiskussionsrunden dieses Vorhaben mit initiiert

Stammesvorstand

und bei der Eröffnungsfeier mitgewirkt.Auch in der Gemeinde ist unser Stamm aktiv.

So wirken wir beim Erntedankfest und beim Rat-hausfest aktiv mit und richten seit 1995 das Jo-hannisfeuer hinter der Disco aus.

Kurz gesagt, mit unserem persönlichen Ein-satz möchten wir positiv auf unsere Umwelt ein-wirken und unsere Ideale (Naturverbundenheit,Gemeinschaft, Toleranz und soziales Engage-ment) leben.

Auch bei den Jahresaktionen, die vom Bun-desverband aus durchgeführt werden, beteiligtesich unser Stamm. �Arc en ciel� war das Motto ei-ner Jahresaktion, bei der es um Kriegsopfer inRwanda ging. Mit einem Sinnesparcour am Pfarr-fest unterstützten wir diese.

Sabine Götz

Der Stammesvorstand besteht nach Möglich-keit aus einer weiblichen und einem männli-chen Vorsitzenden sowie einer Kuratin bzw.einem Kuraten. Sie werden für drei Jahre ge-wählt und leiten den Stamm gemeinsam. IhreAufgaben sind vor allem Vertretung desStammes, Leitung und Gestaltung der Leiter-runden, Berufung der Leitungsteams undFachreferenten sowie Führung der Kasse.

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Pfadfinderin Hirschaid

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Nach einer kurzen Blütezeit in den Jahren1946/47 verlor die männliche Katholische Ju-gend in Hirschaid immer mehr Mitglieder.1948 waren es nur noch wenige, die dieGruppenstunden besuchten und am Ende desgleichen Jahres hatten die männlichen Grup-pen des Bundes der Deutschen KatholischenJugend in Hirschaid praktisch aufgehört zubestehen.

Aber so durfte das nicht weitergehen! - ImMärz 1949 habe ich, zusammen mit Kurt Eisen-traut aus Buttenheim, briefliche Verbindung mitden St. Georgspfadfindern in Fürth aufgenom-men. Von dort erhielten wir auch unser erstes�Aufklärungsmaterial� zugeschickt. Nach einerAussprache bei Herrn Pfarrer Fleischmann überdie Möglichkeit, in Hirschaid eine Pfadfinder-gruppe zu gründen, begann ich zusammen mit

meinem Bruder auf Suche nach geeigneten Leu-ten zu gehen.

Erste BewährungsprobenInnerhalb von zwei Wochen waren wir zu

sechst, die erste Sippe. Das war fürs erste genug.- Das Gaulager (damals gab es erst den Gau Bam-berg, noch kein Land!) an Pfingsten 1949 in Veil-bronn brachte uns die erste engere Verbindungmit den Pfadfindern aus Fürth, Nürnberg, Eber-mannstadt und Buttenheim. Dieses Pfingstlager,auf dem ich das Pfadfinderversprechen ablegte,sollte die erste Bewährungsprobe für unsere jun-ge Sippe werden. Nach dem Lager waren wir nurnoch zu dritt: Hans Friedel, mein Bruder Günterund ich.

Aber wir drei hielten eisern zusammen, bis wirim Herbst 1949 �Verstärkung� aus jüngeren Jahr-gängen bekamen. Am 13. August legten Hansund Günter ihr Pfadfinderversprechen ab undgleich danach starteten wir drei zu unserer erstenGroßfahrt in die Alpen.

Hilfe von Pfarrei und GemeindeInzwischen war das �Land Bamberg� offiziell

gegründet worden und unsere Gruppe war zum�Stamm Hirschaid� geworden (über 20 Mitglie-der!). Durch unseren ersten Elternabend EndeNovember 1949 gewannen wir die Herzen der El-tern unserer Jungen und der Stamm bekammächtigen Auftrieb. In der Schule erhielten wirein notdürftiges Heim, so daß wir wenigstens ei-nen Platz für unsere Heimabende hatten. Im Lau-fe des Winters und im Frühjahr 1950 legten dieersten Neulinge ihre Prüfungen und Versprechenab. Im Juni konnten wir unser lang ersehntesBanner weihen lassen. An der Beschaffung undFertigstellung des Banners waren vor allem betei-ligt: Unser Kurat, Herr Pfarrer Fleischmann, deruns finanziell beim Kauf des Stoffes unterstützte,die Wagnerei Loskarn lieferte kostenlos einen gu-ten Schaft, die Firma Georg Hubert fertigte ko-stenlos die Schaftbeschläge und die Lilienspitzean, die von der Kinderwagenfabrik Friedel um-sonst vernickelt wurden. Inzwischen war unserStamm auf über 30 Mann angewachsen. Einige

Einigkeit macht stark!

Drei Jahre DPSG in Hirschaid

Eugen Schumm war Gründer und Motor der Hirschaider

Pfadfinder nach dem Krieg

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wenige waren untreu geworden, aber die meistenhielten fest zusammen und: �Einigkeit machtstark!�

Im November 1950 endlich gelang es mir mitder Unterstützung unseres Herrn Bürgermeisters

Kügel, der im Gemeinderat für uns sprach, einzwar kleines, aber geschlossenes Heim im Rat-haus zu bekommen. Hier konnten wir uns unge-stört eine Heimbücherei einrichten, wobei unsunser Stammeskurat nach Kräften half. (Die Bü-cherei besteht z. Zt. aus fast 100 Bänden undBändchen, die zumTeil allerdings per-sönliches Eigentumder Stammesmitglie-der sind).

Im Frühjahr 1951konnten wir uns mitHilfe unseres Stam-meskuraten ein 8mm-Filmaufnahme-gerät beschaffen,mit dem wir bis jetztzwei Filme gedrehthaben (Pfingstfahrt1951 nach Würzburgund das Stammesla-ger auf dem Kreuz-berg bei Hallerndorfim August 1951).

Das Sommerlager auf dem Kreuzberg, wobei unsdie Fa. Schwander in dankenswerter Weise mitLebensmitteln unterstützte, war ein voller Erfolg.Bei unserem letzten Elternabend im Dezember1951 fanden die beiden Filme großen Beifall.

Das waren die erstendrei Jahre unseres Be-stehens! - So weit sindwir bis jetzt durch dieOpferbereitschaft undden Einsatz jedes ein-zelnen Jungen unseresStammes, sowie durchdie Anteilnahme undHilfe unseres Kuraten,unserer Eltern und son-stiger Freunde gekom-men. Nicht zuletzt aberhatten wir die Unter-stützung und den Se-gen Gottes für all unse-re Unternehmungenund Arbeiten.

�Deo gratia!� �Oratefratres!� - Betet Brüder,daß die Deutsche Pfad-

finderschaft St. Georg in Hirschaid auch weiter-hin äußerlich und innerlich stark bleibe undnoch stärker werde, und daß jeder von uns imStamm sein Bestes tut, der übrigen Jugend eingutes Vorbild sein! �Allzeit bereit!�

(Eugen Schumm, Kleine Fahrt 3 / 1952)

Eine verschworene Gemeinschaft: Stammeskurat Peter Fleischmann mit seiner Ritterrunde (von

links: Helmut Kügel, Eugen Schumm, Hans Friedel, Heribert Friedel und Josef Ott)

Treffpunkt Hauptstraße: Mit Rucksack und Fahrradanhänger auf in ein neues Abenteuer - soweit die

Füße tragen. Zwanzig, dreißig oder auch vierzig Kilometer am Tag waren keine Seltenheit

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In einer Zeit, als noch �Schnorrern� mitPeitschenknall und �Reifen bollern� auf deralten B4 gespielt wurde, da schickte mich mei-ne Mutter zu den Pfadfindern, damit ich vonder Straße wegkam, vielleicht aber auch, da-mit ich meine beiden Schwestern nicht mehrärgerte.

Von meinem Bruder Josef, der Jungpfadfinderwar, wurde ich beim �Eugen� (Schumm) ange-meldet und bei den Wölflingen aufgenommen.Nachdem ich der Jüngste war, wurde ich gleich

der Mowgli (Nach dem �Dschungelbuch� vonRudyard Kipling) genannt. Vor mir war dies derHans (Gold), geboren 1940, den die anderenbeim Fangenspielen immer Iwan riefen.

Vor der Gruppenstunde rannten bzw. kurftenwir um die Kirche herum oder versteckten uns imKellerloch unter der alten Sakristei, bis unserLeitwolf, der �Eduard� (Hofmann), auftauchteund im Dachzimmer der alten Schule mit derGruppenstunde begann.

Bei den Wölflingen (�Rudel� von 4-6 Perso-nen) stand vor allem das spielerische Tun, dieLust am Entdecken, und ähnliches im Vorder-grund, in Ergänzung der Erziehung des Eltern-hauses und der Schule. Der �Eugen� sagte immer:

�Man muß merken, daß ihr �Pfadfinder� seid�.Die meiste Zeit verbrachten wir, wenn es das

Wetter zuließ, im Freien. Auf dem �Trailweg� amWerkkanal, an dem noch alte Obstbäume stan-den, ging es öfter in die Büsch zu Geländespie-len. Treffpunkt und Abschluß war dann immerder �Ratsfelsen�, eine Felsplatte von ca. 1,50 mDurchmesser, um die wir uns immer versammel-ten, bevor es nach Hause ging.

Nach dem �Eduard� übernahm dann der �Hel-mut� (Kügel) die Meute. Zwischenzeitlich war

uns von der Gemein-de Hirschaid einkleines Zimmer im 1.Stock der Gemeinde-kanzlei (jetzige Bü-cherei) als Gruppen-raum zur Verfügunggestellt worden. Inder Winterzeit warabwechselnd einerfürs Anheizen be-stimmt, es war da einkleiner Holzofen vor-handen. Der Schlüs-sel mußte vorherbeim �Helmut� abge-holt werden (hierlernten wir schonVerantwortung zuübernehmen). Jeder

mußte auch immer ein paar Scheit Holz zumNachlegen mitbringen. Und wenn der Verant-wortliche das Anheizen bzw. eines seiner Holz-scheite vergessen hatte, war �Schinkenklopfen�angesagt.

Manchmal kam es vor, daß der �Helmut� nochkeine Zeit für die Gruppenstunde hatte, da ernoch im Lager seines Vaters arbeiten mußte. Wirwarteten dann, spielten Versteck im Land-handelslager oder fuhren mit den Sackkarren umdie Wette, dabei wurde mancher Papiersack auf-geschlitzt, der dann von uns umgefüllt werdenmußte, vor allem dann, wenn wir beim Malheurerwischt wurden.

Hermann Spörlein

Treffpunkt Ratsfelsen

Wölflingserinnerungen

Hier fühlten sie sich zuhause - Helmut Kügel mit den Wölflingen am Georgstag 1953 �in die Büsch�

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Ihr Wölflinge, kennt ihr ihn, den Heiligen,den Bruder �Immerfroh�? - Natürlich kennt ihrihn, den heiligen Franz v. Assisi, euerenSchutzpatron!�

Und warum er �Bruder Immerfroh� heißt?Das ist ganz einfach zu erklären: Weil er immerfroh war! Wenn er beim Gebet verweilte, wenner den Vögeln und Fischen predigte, wie er denWolf von Gubbio bändigte, wie ihn seine ehe-maligen Schulkameraden verspotteten undauslachten, immer zeigte er ein frohes Gesichtund ließ sich durch nichts aus der Ruhe brin-gen. So siegte er über alle seine Feinde undüber seinen ärgsten Feind, den Teufel!

Akela ruft!Bruder �Immerfroh�

Auch Du willst über den Teufel siegen. Maches wie der heilige Franz! Sei froh und freudigbei Deiner Arbeit und beim Spiel in der Schule,zu Hause und im Rudel. Zeige nie ein verdrieß-liches Gesicht! Und wenn Dir etwas in die Querekommt, oder wenn Dich die anderen verlachen,dann mußt DU mitlachen! Lachen hilft Dir im-mer!

Oder glaubst Du, daß Du mit einem bösenGesicht täglich jemand eine Freude bereitenkannst? Daß Du mit einem schlimmen Gedan-ken und einem schwarzen Herzen Dein Bestestun kannst?

(Aus der Kleinen Fahrt 1/1951)

Dues ist ein Testtex, der hoffent-

lich über mehrerre Zeilen gehen

wird

Vorbild Dschungelbuch: Wölflinge

versprechen ihrer Akela (Leite-

rin), bei allem ihr Bestes zu geben

In der Natur gibt es viel zu entdecken

und zu erforschen. Deswegen nutzten

die Kleinsten jede Möglichkeit, die

Gruppenstunden �draußen� zu

verbringen

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Sonntag, der 26. April, begann mit Gottes-dienst und einer Gemeinschaftskommunion.

Am Vormittag kochten die Pfadfinder undJungpfadfinder im Alten Kanal drei große Töpfevoll Eintopf (mit viel Fleisch, Kartoffeln, Fett, Ge-

Georgstag 1953

müse, Suppengrün, Salz usw.). Zum Mittagessenkamen 12 Wölflinge und Erstkommunikanten, dieeinen ganz beachtlichen Appetit entwickelten.Was übrig blieb, aßen die Pfadfinder auf. Bereitswährend des Vormittags hatte ein Teil der Pfad-finder Seilbrückenbau geübt. Am Nachmittagwurde diese Tätigkeit �in die Büsch� fortgesetzt.

Um 16 Uhr versammelten sich unsere Wölflin-ge um ihren Ratsfelsen zur Versprechensfeier.Hans-Henning Grebner, Siegfried Herrmann undEwald Matzick legten das Jungwolfversprechenab. Um 19 Uhr trafen sich die Führer zu einer kur-zen Führerrunde. Gegen 20 Uhr bei Einbruch derDämmerung, zog der ganze Stamm (ohne dieWölflinge) schweigend (!) zum ehemaligenSchießplatz. Im Scheine von Fackeln hielten wirunsere Georgsfeier, bei der außer unserem Stam-meskuraten auch Herr Lehrer Güntner anwesendwar.

Das Gedicht, das von vier Sprechern vorgetra-gen wurde, ging leider wieder einmal (wie schonso oft!) schief. Im Rahmen dieser Feier legte Hel-mut Schwarzer das Pfadfinderversprechen ab.Sippenführer Hans Gold und Jungkornett Sieg-fried Gold erhielten die Ernennung 2. Grades.Nach der Feier ging es mit wehendem Banner undleuchtenden Fackeln im Schweigemarsch zurückin die Ortschaft.

(Aus der Kleinen Fahrt 9 / 1953)

Heißhunger - endlich gibt

ist Mittagessen!

Von links: Josef Spörlein,

Günter Schumm, Hans

Friedel

Gemeinschaft zeigt sich auch beim �Leiblichen Wohl�

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Hallo Du! � Wer? - Ich? - Ja, Du! - Ich habegedacht Du willst Pfadfinder werden? Oderhast Du vielleicht gar schon Dein Versprechenabgelegt? Du bildest Dir ein, Pfadfinder zusein?

Warum treibst Du Dich dann über das Wochen-ende zu Hause herum, während draußen die Na-tur lockt? - Weil es Dir zu warm ist, oder weil esein bißchen regnet? Du Feigling! Im nächstenSippenabend singst Du dann wieder: �Wir liebendie Stürme...� - Große Klappe also!

Laß Dich doch von den vielen anderen Salon-schleichern mit ihren langen Mähnen und Hyper-Spezial-Sonnenbrillen, mit ihren Bierkrug- und

Ein Pfadfinder ist kein Tango�Jüngling!

Kinomanieren nicht hinters Licht führen! - Schausie Dir doch an, diese verweichlichten Tango-Jünglinge! Willst Du auch so einer werden?

Ein Spießbürgerleben mit großer Angebereizu führen ist freilich bequemer, als ein echtes,hartes, naturverbundenes Pfadfinderleben! Be-quemes Spießbürgertum und echtes Pfad-findertum passen nicht zusammen! Außerdem istes Deine Pflicht als Pfadfinder, unseren vielenanderen verirrten Brüdern in der Jugend ein gu-tes Beispiel zu geben!

Aber ich glaube, Du hast Dich ja schon für dashärtere Pfadfinderleben entschieden! Oder???

(Aus der Kleinen Fahrt 9 / 1953)

Paketaktion

Unser �Italien-Paket� hat sein Ziel er-reicht. Der Landesfeldmeister der italieni-schen Pfadfinder (Esploradori) von Modenahat uns im Namen der beschenkten Familieherzlichen Dank ausgesprochen.

Wie wir beim Roten Kreuz erfahren konn-ten, wurde unser �Rußland-Paket� an einenKriegsgefangenen von Hirschaid geschickt.Die Eltern des Gefangenen wohnen jetzt inHirschaid und sind Flüchtlinge aus demOsten. Um so besser!

(Aus der Kleinen Fahrt 3 / 1952)

Artisten?

Wie viele Wölfe trägt ein Esel?Gemeint ist ein schwarzer �Torpedo-

Drahtesel� von 1939 mit Abblendlicht(!), dermit seinem Altwolf eine ganze Meute vonWölflingen am Kanal entlang bis zum Ratsfel-sen in die Hirschaider Büsche transportierenkonnte. Daß dabei Lenker, Stange, Ständer,Muttern und Schultern mit herhalten mußtenist wohl klar.

Der Radsportverein �Concordia� wäre stolzauf die sechs Artisten gewesen!

Sebastian Mohnkorn

Pfadfinder hatten schon

immer ihre eigene Tonart

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Als katholischer Jugendverband war es inder Nachkriegszeit selbstverständlich, Flaggezu zeigen bei kirchlichen Veranstaltungen;für einige Grüpplinge ein problematischesUnterfangen.

Nach Aufforderung unseres StammesführersEugen Schumm durfte dabei keiner aus demStamm fehlen. Selbstverständlich trugen wir diePfadfinderkluft: das grüne Hemd mit Abzeichen,ein Halstuch mit Knoten und unseren Pfadfinder-hut.

In der Aufstellung der Fronleichnamsprozessi-on hatten wir unseren festen Platz innerhalb derOrganisationen und Vereine aus Hirschaid.

Vor den Pfadfindern ging der Bannerträger,einer der drei Friedels Brüder. In Reih und Gliedgeordnet folgten die Wölflinge, Jungpfadfinderund Pfadfinder.

Natürlich waren einige der Pfadfinder auch inanderen Organisationen und Vereinen Mitgliederund somit aufgefordert, dort sich in die Gruppeder Prozessionsgänger einzureihen. Könnt ihreuch den Gewissenskonflikt eines Pfadfindersvorstellen, nicht bei seinen Stammesangehörigenmit zu prozessionieren?!

Unser Pfadfinderbruder Karl Matzick nahmsich doch tatsächlich den Mut, abtrünnig zu seinund beim Sportverein, dem TSV, mitzugehen, woer diverse Posteninnehatte. Welchein Frevel! Karl trafder Stammesbannund er wurde vonseiner Führungs-verantwortung alsJungkornett ent-bunden.

Wegen der�Schwere der Misse-tat� und Karls guterFührung wurde eraber selbstver-ständlich nach kur-zer Zeit wieder re-habilitiert.

Helmut Kügel

Karl, bleib� bei Deinen Leisten...

Teilnahme an der Fronleichnamsprozession

Prozession mit �Seitensprung�

Wir gehen mit der Prozession, soweitmöglich in Kluft! Es gelingt uns, in diemännliche Jugend, die nur aus Tradition undunter häuslichem Zwang mit der Prozessiongeht, einen Keil zu treiben. Ein Teil von ihnenschließt sich unserem Beten und Singen an,während ein kleinerer im alten Tempoweiterleiert. Die meisten von ihnen abererzählen sich das Neueste von Sport und vonden Tanzböden und machen an gewissenStellen mal einen �Seitensprung� in einWirtshaus, �wegen der großen Hitze�!!! � Esist nur schade, daß wir nicht mehr sind, umuns besser bemerkbar machen zu können.Aber leider müssen viele unsererJungpfadfinder als Ministranten Dienst tun,sogar die meisten unserer Wölflinge. AmNachmittag halten es sogar zwei �Große� fürwichtiger zum Circus Krone nach Bamberg zufahren, als mit der Prozession zu gehen unduns zu unterstützen. So was kommt leiderauch noch vor!

Aus der Stammeschronik / 1951

Flagge zeigen - auch bei der Diözesanwallfahrt nach Vierzehnheiligen

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Die katholischen Jugendlichen der Nach-kriegszeit hatten sich etwas vorgenommen.Sie wollten in Hirschaid ein Haus für sich!Selbst die Gemeinde gab einen Zuschuß von3ooo DM!

Kaplan Fink war es, der diese Idee im Jahre1954 in die Tat umsetzte. Jeden Abend stand eram Bahnhof und teilte die von der Arbeit heim-kommenden Jugendlichen für den �Arbeitsdienstam Jugendheimbau� ein. In Eigenleistung wurdeim Frühjahr mit Schaufeln und Schubkarren die

Die ganze Nacht hindurch

Jugendheimbau 1954

Baugrube neben dem Schwesternhaus ausgeho-ben, Kies und Steine angefahren und tüchtigbeim Rohbau mitgeholfen. Auch Richard Kestlerund ich arbeiteten oft die ganze Nacht hindurch� fast ohne Pause - wäre da nicht ein offenes

Kellerfenster zumSchwesternhaus gewe-sen.

Tagsüber war dieseszwar verbarrikadiert,aber nachts konnte manunbemerkt in den Wein-keller einsteigen. Sowurde manche FlascheMeßwein geleert, bisdie fehlenden Flaschenauch der �Sakristei �Schwester �Albana, auf-gefallen sind. Nach ei-nem kräftigen Donner-wetter wurde derWeinkeller zugemauertund die Arbeiten gingenzwar fröhlich, aber am

Abend nicht mehr so feucht, weiter bis das Richt-fest im Herbst 1954 gefeiert wurde. Neben zweiTischtennisräumen im Keller, dem Saal im 1.Stock erhielten die KJG zwei und die DPSG einGruppenzimmer im Erdgeschoß.

Reinhold Schmitt

Silvesterfeier. Gegen 9 Uhr marschierteder ganze Stamm hinter die Regnitzau auf ei-nen freien Platz. Unser Kurat war schon mitzwei Fackelträgern vorausgegangen. Nach-dem ein großes Feuer entzündet war erklangdas Lied �Als Knecht und als Ritter�. Danntraten 4 Jungen hervor und trugen ein Ge-dicht vor. Hans Gold richtete dann einigeWorte an uns. Es folgte das Lied: �KreuzesFahnen�. Hierauf sprach unser Stammesku-

rat, Geistlicher Rat Fleischmann zu uns. Nachseinen Worten sauste, zum Zeichen, daß wirdas Schlechte von uns ausschließen sollten,eine Rakete in die Luft. Das Pfadfindergebetbeendete die kleine �trockene� Feier. BeiFackelschein zogen wir zurück. Einige hattensich offenbar die Feier etwas anders vorge-stellt; denn sie zogen recht enttäuschte Ge-sichter!! (Sauferei etc.)

Aus der Stammeschronik / 1954

Silvesterfeier

Auch nach seiner Versetzung nach Nürnberg hielt Clemens Fink (links stehend) Kontakt zu den

Hirschaider Pfadfindern - hier 1959 bei einem Landeslager auf dem Feuerstein

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Zum 5-jährigen Stammesjubiläum lud dieHirschaider DPSG befreundete Vereine zu ei-nem �Liliput Jamboree� ein. Zum zweitägigenProgramm gehörte eine Sippenstafette mitPrüfungen in verschiedenen Fachbereichen.

1. Kompaßkunde: Der Sippenführer mußtedie Marschrichtungszahl 12 mit dem Kompaß be-stimmen und das jüngste Sippenmitglied Südenohne den Kompaß feststellen.

2. Zeichnen: Wir �flackten� uns ins Gras undbegannen mit großem Eifer unser Kunstwerk(eine Bundeslilie).

3. Anschleichen des Postens: Im Gänse-marsch kamen wir bis zum Wald; dann teilten wiruns in 2 Dreier-Gruppen und beschlichen den Po-sten. Das Knacken der dürren Äste machte denPosten gleich auf uns aufmerksam und nur DieterKügel gelang es, unbemerkt hinzukommen.

4. Entfernungsschätzen: Wir hauten meist ei-nige km daneben.

5. Feuerstellenbau: Als wir in 15 Minuten 3Feuerstellen gebaut hatten, kam der Posten, sahsie und beanstandete den leichten Bau.

6. Skizzieren: Beim Skizzieren des Geländesmußten wir unsere zeichnerischen Fähigkeitenzum zweiten Male unter Beweis stellen.

7. Erste Hilfe: Auf dem Weg zu diesem Posten

mußten wir eine stabile Tragbahre herstellen.Dann legten wir Dieter drauf und kamen beim 7.Posten an, wo wir noch einige kleine Prüfungenzu machen hatten.

8. Morse: Nach langem Zusammensetzspielgelang uns die Lösung.

9. Seilbrückenbau: Heribert Friedel leistetehier die Hauptarbeit (aber mit viel Geschimpfe!).Nebenbei zu erwähnen ist, daß Bruno Badum biszur Hose ins Wasser rutschte, aber noch einmalGlück hatte, sonst...

10.Tierkunde: Nach langem Suchen, Haschenund Wühlen fand jeder ein lebendiges Tier, das erbis zu diesem Posten mitnehmen mußte.

11.Quiz: Fragen vom Pfadfindertum und vonberühmten Männern wurden uns gestellt.

12.Singen: Drei Lieder konnte man singen.Wir sangen u.a. unser Bundeslied �Als Knechtund als Ritter des Herrn�.

13.Spiele: Wir machten ein Kimspiel und einFragespiel.

14.Letzter Posten: Pflanzenkunde. Jedermußte irgendeine genießbare Pflanze finden.

Die Stafette dauerte von 14.00 Uhr bis 19.30Uhr, für die letzten Sippen noch etwas länger.

(Aus der Kleinen Fahrt, Sondernummer: �LiliputJamboree� / 1954)

�Kompaßkunde, Feuerstellenbau und Erste Hilfe�

Aufgaben beim Liliput-Jamboree (5 Jahre Stamm Hirschaid)

Eine eindrucksvolle Demonstration - Festzug der Teilnehmer durch Hirschaid

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Georgstag mit blauen Flecken!

Nur mühsam konnte sich die DPSG nachdem Krieg von ihrem Image als �verkappteHJ� befreien. Neben der �Uniform� � Klufttrugen vor allem die an das Militär erinnern-den Geländespiele zu dem weit verbreitetenVorurteil bei.

Gemeinschaftskommunion zum Georgstag.Anschließend begann das Geländespiel, das sichüber den ganzen Tag erstreckte. Es sollte eineÜbung für das große Geländespiel beim Landsla-ger sein. Jede Sippe mußte im Abstand von einerhalben Stunde nach einer bestimmten Marsch-richtungszahl gehen (Richtung Mainberg). Überdie Reiche Ebrach baute die 1. Sippe (�Hirsch�)eine Seilbrücke, die die letzte Sippe (�Bussard�)bei strömendem Regen mit viel Geschimpfe überdie Vielzahl der Spezialknoten abbaute. NachEntzifferung einiger Briefe in Geheim-, Morse-und Waldläuferschrift trafen fast alle Sippen nachder Erfüllung ihrer Aufgaben beim Sammelplatzein. Dann begann erst das eigentliche Gelände-spiel. Die Pfadfinder hatten die Aufgabe, die imGelände versteckten Jungpfadfinder zu fangen,sie zu fesseln und nur an Birken oder Lärchenfestzubinden.

Als Überraschung kreuzten noch die Georgs-ritter auf, die bereits gefesselte Jungpfadfinderbefreien und die Pfadfinder bei der Ausübung ih-

rer �schändlichen Tat� hindern sollten. Selbstver-ständlich kam es zu einem Handgemenge. Blutund einige blaue Flecken waren auch zu sehen.Trotzdem gelang es der Ritterschaft 2 Pfadfinder,

2 Flaggen, 1 Wimpel, 1 Speer, 1 kleinen Ruck-sack, 1 Brotbeutel und 1 Seil ins �Sicherheitszelt�

zu bringen und 3 Jungpfadfinder wieder zubefreien.

Viele VerlusteDie meisten Verluste hatte die Sippe

�Sperber� (Bamberg) zu verzeichnen. Aufder anderen Seite gelang es der Sippe�Hirsch� 5 Jungpfadfinder sicherzustellen.Die Sippe �Bussard�, deren Sippenführer beieinem Theaterspiel der katholischen Ju-gend Hirschaid in Herzogenaurach mitwirk-te, konnte nur einen Jungpfadfinder �insJenseits befördern�. - Eine Auswertung desSpieles erfolgte nicht, da die Erfüllung dergestellten Aufgabe zu viel zu wünschen üb-rig ließ. Zum Teil war auch das schlechteWetter dran schuld.

Aber zwei ganz große Erfolge hatten wirdoch: Die Pfadfindersippen konnten sehen,was sie nach dem langen Winterschlaf noch

alles zu üben hatten und unser Stammesarchivwurde durch einen Film vergrößert.

(Aus der Kleinen Fahrt 17 / 1955)

Alles nur Übung: so schlimm hat es zum Glück keinen erwischt

Der Kampf der �Titanen�: wer ist hier der Größte?

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Du bist noch katholisch? �Aber selbstver-ständlich!� wirst Du sagen. Du wirst auch sa-gen, daß Du katholischer Pfadfinder bist unddeshalb auch dem Bund der Deutschen Katho-lischen Jugend angehörst.

Leicht und ohne Dir dabei viel zu denken,wirst Du diese Antworten geben.- Darf ich nun aber einmal andersfragen: Weißt Du auch, was esbedeutet, einer katholischen Ju-gendgruppe anzugehören? WeißtDu, was es heißt, Pfadfinder zusein? Weißt Du auch, daß esnicht deshalb ein Pfadfinderge-setz gibt, um Bücher damit zufüllen? Hast Du schon einmal ge-hört, daß zu den Grundsätzendes Pfadfindertums unbedingtauch das einfache Leben gehört?- Kannst Du jetzt auch noch be-haupten, daß Du ein Georgspfad-finder bist? Kannst Du es mit rei-nem Gewissen sagen, daß DuMitglied einer katholischen Ju-gendgemeinschaft bist? - Prüfeerst schärfstens, was Du antwor-ten willst! - Eine katholische Ge-meinschaft stellt Forderungen an Dich! Die DPSGhat ihre Forderungen klar und eindeutig heraus-gestellt, und Du hast selbst Deine Entscheidung,Dein Versprechen gegeben, daß Du mit diesenForderungen einverstanden bist!

Wenn ich nun wieder frage, ob zum einfachenund natürlichen Leben jeden Sonntag ein Eis not-wendig ist, ob es notwendig ist, jeden Film anzu-sehen, oder ob Du Dir erst einen Klubsessel an-schaffen mußt, um einfach und natürlich lebenzu können, so wirst Du wohl verneinen müssen.Gewiß, eine Portion Eis für 10 Pfennige macht dasLeben noch lange nicht unnatürlich, auch nichteine Tüte Bonbons, auch nicht ein Kinobesuch,auch nicht ein Kaugummi, auch nicht ..., auchnicht ..., auch nicht...!

Aber wolltest Du nicht auch hilfsbereit sein,anderen Menschen eine Freude bereiten und da-bei auf persönliche Vorteile verzichten? Ich will

Dir nun sagen, daß du heute auch noch sehr vielhelfen kannst, wenn Du auf diese persönlichenKleinigkeiten verzichtest. Du brauchst ja keinegroße Hilfsaktion zu unternehmen; Du brauchstz.B. nur das eine 10-Pfennig-Stück, für das Du Direin Eis kaufen willst, zusätzlich am Sonntag in

den Klingelbeutel werfen .... für die Missionen,für die Diaspora, für die Kirche, für das Jugend-heim, für sonstige Anliegen. Für 10 Pfennigekann man noch keine Kirche bauen, aber kannstDu Dir vorstellen, wie viele 10-Pfennig-Stücke,vielleicht auch einige 50-Pfennig-Stücke, sich imLaufe der Jahre ansammeln werden - nur von Dirallein!?

Beweise, daß Du katholischer Pfadfinder bist!Zeige es den anderen durch Dein Vorbild, aberhüte Dich davor, stolz und überheblich zu wer-den! Gewiß solltest Du Dich freuen, wenn es Dirgelingt, langsam aber sicher die pfadfinderischenGrundsätze zu verwirklichen. Lasse aber dieseFreude nicht in Eigenlob und Selbstgefälligkeitausarten! Du allein vermagst ja nicht! Sprich lie-ber wie der heilige Paulus:

�Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin!�(Aus der Kleinen Fahrt 21 / 1956)

�Kapital: 10 Pfennige�

Ein Appell an die Hilfsbereitschaft

Zusammen trägt sich manches leichter - Solidarität unter den Gruppenmitgliedern ist

eines der wichtigsten Prinzipien bei den Pfadfindern

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Ja, mein Versprechenstag, das war ein Er-lebnis!

Als ich von meinen Eltern das grüne Hemd ge-schenkt bekam ...... Wie wir dann im Wald spiel-ten ..... Wie ich mein blaues Halstuch sehen durf-te ..... Dann ertönte ein Pfiff: Achtung! - Wirversammelten uns zur Versprechensfeier. .....Ehrlich gesagt. Ich war etwas aufgeregt oder soähnlich ..... Dann gab ich öffentlich bekannt, wasmeine Ehre bedeutet: Ja, sie bedeutet, ..... Fastmechanisch legte sich dann meine rechte Handaufs Banner und ich versprach ..... bei meinerEhre ..... - Ich wurde Mitglied der DPSG und damitder Weltpfadfinderbewegung. ... Ich durfte nunauch die Lilie tragen ..... Ich weiß ja, was sie be-deutet ..............

Wie ein roter Faden

Schöne Erinnerungen aus dieserPfadfinderzeit sind mir geblieben, die michgeprägt und überzeugt haben, Pfadfindersein zu dürfen: Gemeinschaft mitGleichaltrigen, spielerisches Tun undArbeiten, gegenseitige Erziehung undgemeinsames Lösen von Problemen,Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Einklang mitNatur und Umwelt, Verantwortung -Pfadfinderei zieht sich wie ein roter Fadendurch mein Leben.

Hermann Spörlein

Wenn nun in diesem Jahr bei der Festfeier un-seres Schutzpatrons, des hl. Georg, am 24. April,Pfadfinder und Jungpfadfinder zum Feldmeistertreten und ihr Versprechen ganz freiwillig able-gen, dann haben sie sich bestimmt vorher genauüberlegt, was sie tun. Sie wissen auch, daß sieallein zu schwach sind, ihr Versprechen zu hal-ten. Darum wollen sie auch mit der Gnade Gottesihr Bestes tun! Bei Gott ist ja kein Ding unmög-lich!

Ist das nun kein großes Erlebnis, kein neuerStart, keine Wandlung, wenn der Segen des All-mächtigen auf den �jungen� Pfadfinder hernie-dersteigt?

Heiliger Ritter Georg - bitte für uns!(Aus der Kleinen Fahrt 16 / 1955)

Versprechenstag

Kleiderordnung

Einen Großvater mit kurzer Hose sieht manselten. Aber dafür sieht man bei uns um so öfterPfadfinder, die im Sommer zur Kluft eine langeHose tragen! Es dürfte langsam jedem bekanntsein, daß wir im Sommer (April bis Oktober) zurKluft und bei allen Jugend- und Pfadfinderveran-staltungen eine kurze Hose tragen! Die langeHose schonen wir für die Wintermonate, wo wirsie notwendiger brauchen. Und wer im SommerAngst vor dem Erfrieren hat, er möge sich umge-hend beim Feldmeister melden, damit gleichHilfsmaßnahmen eingeleitet werden können.

(Aus der Kleinen Fahrt 5/1952)

Eine Frage der Ehre -

Versprechen 1953 bei

den �Hirschaider Büsch�

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Heimabend

Nichts besonderes! Oder doch? � Wir bekom-men Zuwachs. Begeistert von unseren bisherigenErfolgen und extra noch angespornt von JochenSchwander tritt Rudolf Schorr überzeugt derDPSG bei. Er ist Schüler und erst vor kurzem nachHirschaid gezogen. �

Vielleicht enttäuschte ihn dieser Heimabendetwas, denn es ging ziemlich �ramaduristisch�zu. Bruno konnte wieder keine Ruhe geben undunser Gast und ehem. �Hirsch� Helmut Kügel er-griff rechtzeitig die Initiative und steckte ihnhinaus. �

Jedoch am nächsten Tag war alles in �But-ter!�. Wie es eben bei Pfadfindern sein muß!

(Aus der Chronik der Sippe Hirsch / 1953)

Elternabend mit Jazz

Unser Stammesführer Hans Gold begrüßte dieEltern, die Lehrerschaft, Mitglieder des Gemein-derates, zwei aus einem Stamm Erlangens undden Gaufeldmeister Erich Krenkel. Ein Lied gabdann die Überleitung zur Darbietung einer Jazz-band. (Eine bunt durcheinander gewürfelte Grup-pe von Musikern, Waschbrett, Kammbläser, Saxo-phon usw., die ihren �verrückten Bandmeister�zu Tode ärgerten.) Anschließend richtete unserStammeskurat einige Worte an die Anwesenden.Besonders hob er unsere Arbeit hervor. ZumSchluß ließ es sich unser früherer StammesführerEugen Schumm nicht nehmen auch noch etwaszu sagen.

(Aus der Stammeschronik / 1955)

Öffentlichkeitsarbeit 1952: Ausstellung im alten

Kindergarten

Jochen Schwander war Stammeschronist in den

50er Jahren

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Sippe Hirsch auf dem Weg zum

Stammeslager 1956 bei Kälberberg

Der Emausgang ist eine gute Tradition der Hirschaider

Pfadfinder - Wanderung am Ostermontag 1960 zum

Mainberg

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Beatparty

�Am Samstag 8.11.69 Beatparty im Jugend-heim Hirschaid ab 14 Jahre, Beginn 18 Uhr�. Sowarben wir. Wir arbeiteten diesen Tanz mit derKJG aus. Wir erlebten, daß sämtliche Getränkenicht ausreichten. Wir hatten 120 zahlende Gästeunter anderem aus Gaustadt, Strullendorf, Bam-berg, Sassanfahrt, Buttenheim und natürlich ausHirschaid. Der Reingewinn lag bei 150 DM. JedeGruppe DPSG � KJG bekam die Hälfte des Ge-winns.

(Aus der Chronik der Sippe Hirsch / 1969)

Gräsersuche

In der Truppstunde war ein Gräser�Such-wettbewerb angesetzt. Die Sippe Hirsch wardabei unvollständig mit 5 Mann angetreten.Wir verloren dabei mit 60:64 Gräsern. Die Sip-pe Fuchs hatte nur 4 Gräser mehr. In dernächsten Truppstunde werden sportlicheWettkämpfe sein!

(Aus der Chronik der Sippe Hirsch / 1967)

Das Jugendheim als Nightclub

Let�s twist again

Allzeit bereit - Fahrradtour der Jungpfadfinder zur Friesner Warte 1965

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Engel Werner der Stammesfeldmei-ster droht bei schlechtem Benehmendie Auflösung des Stammes an. SippeHirsch akzeptiert die Ermahnung undsomit kann ihr wieder eine Leistungbewiesen werden. Eigentlich sind wirdoch zur Zeit � ich meine die SippeHirsch � nur das Lenkrad vom Auto.Wenn wir nicht mehr sind, fährt dasAuto in die falsche Richtung und damitin den Abgrund. Die KJG will den Ben-zinhahn an diesem Auto zudrehen. Je-doch ist an diesem ein Schloß, dasman nicht leicht sprengen kann, näm-lich Felix Lerch.

(Aus der Chronik der Sippe Hirsch /1966)

Unter diesem Motto führte diekatholische Jugend mit der evange-lischen Jugend sowie mit den Pfad-findern eine große Hilfsaktiondurch.

Die Jugend sammelte Papier,Lumpen, Flaschen und Eisen. DiePfadfinder beteiligten sich mit:

Bickel, Gebhardt, Mohnkorn,Fiedler, Werner, Meinhardt, Ott.

Unser Traktorengespann fuhrzwischen 14 und 21 Uhr 8 FuhrenAltmaterial zusammen. In einem ge-mütlichen Beisammensein bedanktesich Herr Kaplan Stangl sowie Pfarr-führer Klaus Schneyer für die großeMühe der Beteiligten. Es wurde einBetrag von ca. 1500 DM gesammelt.

(Aus der Chronik der Sippe Hirsch /1968)

Hilfe für Biafra!

Auflösungsgefahr

Solidarische Hilfe für die Dritte Welt, zum Beispiel durch Erlöse bei Altpapier- und

Altkleidersammlungen, war immer ein Thema für uns

Februar 1970 - der letzte Eintrag in die Chronik

der Sippe Hirsch besiegelt das vorläufige Ende

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Nach einem Dornröschenschlaf von vierJahren wurde der Stamm St. Vitus 1974 wiederins Leben gerufen. Zu Beginn gab es zwar mo-tivierte Mitarbeiter, sonst aber fehlte es am Al-lernötigsten.

Die Geschichte, über die ich schreiben will,läßt sich zeitlich sehr einfach einordnen. Das warin dem Jahr, als ich zum ersten Mal durch dasAbitur geflogen bin. Und so was merkt man sichdann doch ganz gut. (Beim zweiten Mal war dieDramatik dann nicht mehr ganz so groß)

Lust auf Pfadfinder?Also, die Geschichte beginnt 1974, als ich von

(damals noch) wildfremden Leuten angesprochenwurde, ob ich nicht Lust hätte, die Pfadfinder inHirschaid mit neu aufzubauen. Ich wäre dochschon als Wölfling dabei gewesen und als �Gym-nasiast� hätte ich doch auch viel Zeit. (ha, ha)

Bei unserem ersten Treffen hatten wird nochbequem am Küchentisch von Luise und BernhardGötz Platz. Aber es kamen immer mehr dazu und

je konkreter unsere Pläne wurden, desto konkre-ter wurde auch eine Frage: Wo sollten wir unsereZelte (hier nur sprichwörtlich gemeint) aufschla-gen? Die Eingebung kam � woher sonst � aus demPfarrhaus. Im Schwesternheim gäbe es ein Zim-mer, groß und geräumig und für unsere Zweckehervorragend geeignet. Also, rüber zum Pfarr-haus, den Schlüssel abgeholt und jetzt beginntdie eigentliche Geschichte: Wir öffneten die Zim-mertür.

Eine schwarze EntdeckungWas wir sahen, war das ultimative kreative Er-

gebnis einer �sich selbst führenden Gruppe�: Vierschwarze Wände, eine schwarze Decke und vierrote Fensterrahmen. Habt Ihr schon einmalsechzig Quadratmeter mit einer Spachtel abge-kratzt?

Dann kennt Ihr bestimmt das Gefühl, wenndas Wasser vom Stiel der Spachtel den Handbal-len benetzt, sich am nach oben ausgestrecktenUnterarm einen direkten Weg zur Ellenbogenbeu-

Ambros, is noch ka Ruh!

Zimmerausbau im Schwesternhaus

�Schwarzarbeit� - die aufwendige Renovierung des Gruppenraumes im Schwesternhaus

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ge sucht, sich vondort im nahezusenkrechten Fall derAchselhöhle nähertund sich dort nachdem Sättigen derAchselhaare an dergesamten Körpersei-te bis zum Knöchelhinunter arbeitet.Wer dieser Form derArbeit jedoch nichtsabgewinnen moch-te, für den lagenDrahtbürste, Abbei-ze und natürlichauch eine Spachtelbereit, denn auch soein Doppelfensterhat so seine Reize.Aber irgendwannkommt die Zeit, wo�der Lack ab ist� und der Fußboden (welche Farbehatte der eigentlich?) sein Recht fordert.

Nachtschicht mit FolgenNachdem die meisten Helfer (natürlich mit

Ausnahme des Gymnasiasten) erst am Abend Zeithatten, zogen sich die Renovierungsarbeiten -und die Pausen - oft bis weit in die Nacht hinein.Und so eine Bohrmaschine kann in Ver-bindung mit den rhythmischen Klängeneines Zimmermannshammers bei dem ei-nen oder anderen Nachbarn mit der Zeitdurchaus an den Nerven zehren.

So begab es sich also eines Abends(ehrlicher Weise müßte man sagen:nachts), daß sich auf der anderen Seiteein nachbarliches Fenster öffnete undeine Stimme erscholl: �Ambros, is nochka Ruh� Im gleichen Augenblick erstar-ben Bohrmaschine, Hammer und allesonstigen Geräusche.

Der so heftig zitierte Ambros Neun-dörfer stand mucksmäuschenstill in derZimmerecke (seit dem weiß ich auch,was ein toter Winkel ist) zwischen zweiFenstern und harrte auf weitere Ausfüh-rungen zum Thema Lärmbelästigung.Aber das Unheil blieb aus und wir warenuns alle einig, daß um ein Uhr in der

Früh jeder, auch wenn es die Tante eines Pfadfin-ders ist, ein Anrecht auf Nachtruhe hat.

Der Rest ist schnell erzählt: Das Zimmer wurderechtzeitig fertig, Gruppenstunden wurden abge-halten, die Leiterrunden trafen sich regelmäßigund am Ende des Jahres gab es dann in der Schu-le Noten. Aber das habe ich ja schon erzählt.

Der Gymnasiast: Richard Ott

25 Jahre Stamm Hirschaid

Ein Viertel Jahrhundert ist mit uns nun vergangen,und wir sind zusammen in gewandelter Zeit.Oft sagte man uns, wir soll�n von vorne anfangen,und oft waren wir zu einem Neuanfang bereit.

Schaut noch mal lächelnd zurückund richtet voll Hoffnung den Blickauf eine kommende Zeit.

Wir wollen an diesem Tage das Fest begehen,denn Zuversicht prägt uns und unseren Stil,die Schwelle zum Morgen, vor dem alle wir stehenlädt uns zu Gemeinschaft und befreiendem Spiel.

(Jubiläumslied / 1974)

Die Mühe hat sich gelohnt - die Kinder fühlen sich wohl in ihrem Truppheim

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Wer erinnert sich nicht nochheute an diese großartige Veran-staltung der Hirschaider Pfad-finder anläßlich der 900-Jahr-feier unseres Ortes?

Was aber wenige wissen, daßwir unser gesamtes Stammesver-mögen von 2000,- DM und einigeTausende Privatvermögen in denSand gesetzt hätten, wenn es andiesem Tag geregnet hätte! �Gottsei Dank� hatten wir schönes Wet-ter und dieses Wochenende war eingroßartiges Erlebnis, besondersfür mich! Wieso?

Am Samstag warf mir jemandbeim Aufbau der �Zunftstände� einPaket rostiger Nägel zu, von deneneinige in meiner Hand steckenblieben. Noteinsatz! Wundstarr-krampfspritze beim Arzt! Kaum war

Jubiläum mit Geburts-Tag

Historischer Jahrmarkt zur 900-Jahrfeier

ich wieder zurück und wollte weitere Stände mitaufbauen, da erfuhr ich über Telefon: �Deine Fraumuß in die Klinik, sie hat Wehen bekommen!�Doch nach einer Untersuchung schickte man unswieder nach Hause. Als Verantwortlicher zog esmich wieder hin zum Kirchplatz, wo noch vielAufbauarbeit auf mich wartete.

Gegend Abend bekam ich wieder einen Tele-fonhilferuf: Sofort heimkommen! Ich suchte imGewühl meinen �anderen Dorfmeister� RichardOtt und sagte ihm, daß er die Abendveranstal-tung heute alleine übernehmen muß! An diesemAbend wurde unser Sohn Daniel geboren! Amnächsten Tag stand ich wieder als Dorfmeister aufder Bühne! War das mein Meisterstück?

Bernhard Götz

Geburts-Tags-Geschenke

Kunst oder Krempel - das war hier die Frage

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Frauensache

Beim Elternabend im Jugend-heim (er dürfte im Oktober 1978gewesen sein), ging es um dieAufnahme von Mädchen in diePfadfinderschaft unseres Stam-mes! Wir stießen damals auf er-heblichen Widerstand und warensogar für Argumente wie �dannhabt ihr endlich jemanden zumAbspülen� dankbar, nur um unserZiel zu erreichen. Ja, das warennoch Zeiten!

Karin Mittmann, geb. Huberth

Nach altem Brauch und zur rechten Feier des 900-jährigen Jubiläums hielten die Hirschaider Pfadfinder wieder einen Jahrmarkt ab

Mädchen in die Küche!? Nicht bei uns

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Laienspiel muß nicht gleichbedeutend seinmit Dilletantismus. Daß man es mit einigerAnstrengung auch zu gewisser Perfektion undkräftigem Applaus bringen kann, das bewie-sen die DPSG-Spielgruppen über mehr alszehn Jahre.

Zugegeben - mit Personennamen wie �Bene-dikt Schlslschl�, �Justus Hepperdepperneppi�und �Balduin Rumpfentupf�, die im Valentin-Stück �Musterung in alter Zeit� neben der Figurmit dem geläufigeren Namen �Kuno Orschlo� auf-traten, hatten wir unsere Schwierigkeiten. Bisuns diese Worte einigermaßen flüssig über die -bei den Jungen - zart beflaumten Lippen gingen,mußten bei den Proben unserer Rovergruppe zurersten Teilnahme am Kreisjugendring-Laienspiel-wettbewerb 1978 etliche Lachanfälle überwun-den werden. Wir fanden aber so viel Freude amTheater, daß jener Wettbewerb in der darauf fol-

genden Dekade ohne DPSG-Gruppen ausHirschaid nicht denkbar gewesen wäre.

TrophäenjägerSchon 1980 spielte sich unsere Rovergruppe

in ähnlicher Zusammensetzung mit dem Anti-Stück �Die kahle Sängerin� von Eugène Ionescoan die Spitze des Landkreis-Laienspiels. Als Tro-phäe gab es den �Paul-Röhner-Wanderpreis�, ei-nen �Gipskopf� mit Schauspielermaske von Rein-hard Klesse. (Zunächst stand er stolz auf einemSockel im �Roverzimmer�. Später, als er in unserEigentum übergegangen war, gammelte er zu-sammen mit alten Volksradfahren-Pokalen in ei-nem Eck, ehe er wieder einen Ehrenplatz im Ro-verzimmer fand.) Außerdem brachte uns dasabsurde Theater den Nimbus ein, �immer wiedermitunter schwierige Themen� zu bringen (Fränki-scher Tag vom 30.11.1985).

Was macht die kahle Sängerin?

Absurdes und anderes Theater

Der erste Erfolg beim Laienspieltag des Kreisjugendringes Bamberg-Land 1980: �Die kahle Sängerin� von Eugène Ionesco.

Die Darsteller (von links): Bernhard Panzer, Carolin Arneth, Christine Rittmaier, Marion Starklauf, Michael Kleiner und Gerhard

Spörlein. Die Regie führte Josef Hager

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Zeitweise gleich mit zwei Stücken, so 1982(�Picknick im Felde� und �Kopfschuß�) sowie1983 (�The Townfiddlers� und �Wenn Omas mun-ter werden�) traten die Hirschaider DPSG-Grup-

pen an und bürgten stets für schauspielerischeQualität. Ein Höhepunkt war sicherlich �Der ein-gebildete Kranke� von Moliére, der dem Publikum1984 mit kaum zu tolerierender Überlänge undenormem Aufwand an Requisiten - neben zeitge-nössischer Kleidung auch mit einer Respekt ein-flößenden Klistierspritze - dargeboten wurde.

In der Presse gefeiertUnd auch 1986 hieß es im FT am 12. Juli:

�Wieder einmal auf den ersten Platz kam die Lai-enspielgruppe der DPSG aus Hirschaid unter derSpielleitung von Thomas Matzick. Sie spielte einStück von Woody Allen unter dem Titel �MeineApologie�. Besonders wurde die spielerische Dar-stellung auf der Bühne gewürdigt. Die Gruppeversteht es immer wieder, Stücke schwierigen In-halts mit einer ausgezeichneten schauspieleri-schen Leistung auf die Bühne zu bringen�.

Ganz nebenbei: Einer der oben erwähnten

Volksradfahr-Pokale mußte in dieser Inszenie-rung als Gebinde für den berühmten Schierlings-trank herhalten, durch den Sokrates zu Tode kam(�Allen: (verwirrt) Den Schierlingstrank? Aga-

thon: Du weißt doch, diese schwarze Flüssigkeit,die sich durch deinen Marmortisch gefressenhat�).

Zum Schluß �Mischgemüse��Meine Apologie� und �Mischgemüse� (1987,

kleinere Stücke von Gerhard Polt und Loriot)zeigten wir außer beim KJR-Laienspieltag auchbei den Forchheimer Theatertagen, die damalsnoch in ihren Kindersandalen steckten. Abgese-hen vom entwicklungspsychologischen Aspekt,dessen eingehende Behandlung den vorgegebe-nen Rahmen sprengen würde, hat das Theater-spielen wahnsinnigen Spaß gemacht und wird si-cherlich von vielen damaligen Akteuren bis heutein vermeintlich ernsten Situationen, von allenanderen unbemerkt, fortgeführt.

Übrigens: Die kahle Sängerin trägt immernoch die gleiche Frisur.

Gerhard Spörlein

Auch die Schauspieler der �2. Generation� wußten bei ihren Auftritten auf den �Brettern, die die Welt bedeuten� zu überzeugen:

Birgit Wiesheier, Thomas Matzick und Gerhard Arneth 1982 in �Picknick im Felde�

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Wölflinge lassen sich leicht für eine Sachebegeistern. Als Akela - oder Wölflingsleiterin,wie es heute heißt - mußte ich nur einen An-stoß geben und die Wölflinge waren mit Eiferdabei, wenn ein neues Abenteuer beschlossenwurde.

Ein solches Abenteuer war auch die Entrüm-pelung des �Seigenbaches�. Dieser Bach � heutewürde man sagen Biotop � zieht sich durch diegesamte Ortsflur und zog von jeher Wohlstands-müll an. Grund genug für die Wölflinge, aktiv zuwerden. Bevor wir jedoch das Bachufer erreichenkonnten, mußte uns Otto Distler die Meter hohen

Patenschaft für einen Bach?

Eine Jahresaktion der Wölflingsstufe

Brennesseln abmähen. Und was unsere Wölflingealles am Bachrand und im Bach fanden übertrafunsere Befürchtungen!

Einen besonders eifrigen Wölfling konntenicht einmal das kalte Wasser abschrecken. Mitvoller Montur (Kleidung) stand er bis zum Bauchim Bach und warf begeistert seine Fundstücke anLand: Reifen, Schuhe, Blechdosen, Fahrradtei-le...

Gott sei Dank hatten seine Eltern für diesenaußergewöhnlichen Einsatz für die Umwelt vielVerständnis!

Petra Neppig

Wegschauen und die Augen verschließen macht

keinen Bach sauber

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Das vom Pfarrgemeinderat veranstaltete�Eintopfessen� zum Erntedankfest ist in Hir-schaid zur festen Einrichtung geworden. JedesJahr werden rund 1000 Portionen �Gemüse-Eintopf� gekocht und anschließend im Gartender Brauerei Kraus verkauft. Der Erlös fließtregelmäßig in ein Projekt in der �DrittenWelt�.

Die Pfadfinder des Stammes �St. Vitus� über-nahmen von Anfang an die Aufgabe, sich um Ge-schirr und Besteck zu kümmern und auch denSpüldienst zu übernehmen.

Das war im alten Schützenhaus der BrauereiKraus gar nicht so einfach. Um Plastik- und �Weg-werf - Geschirr� zu vermeiden, sammelten wir inden Haushalten der Pfarrei altes Geschirr ein.Während des Essens waren auf den Tischen dieverschiedenartigsten Teller zu sehen: große, klei-ne, weiße, bunte, meistens runde, mit und ohneSprung oder Kerbe; - Hauptsache, sie hieltendicht und der Eintopf war gut. Das Abtragen und

Spülen von Geschirr und Besteck war unsereHauptbeschäftigung. Gespült wurde in großenWannen.

Kleine MutprobeDie Mithilfe der Pfadfinder beim Erntedank-

Eintopfessen ist für den Stamm auch eine guteMöglichkeit der Öffentlichkeitsarbeit und für somanches Mitglied ist es auch eine kleine Mutpro-be, sich in der Öffentlichkeit �in Kluft� zu zeigen.

Im Neubau der Brauerei Kraus geht jetzt mitHilfe von Spülmaschinen, moderner Küchen- und

Schankeinrichtung vieles leichter. Seitdem je-doch der Frauenbund auch Kaffee und Kuchenanbietet, gibt es mehr zu spülen. Unter demStrich ein Vorteil: Es geht jetzt schneller, denndie Teller sind jetzt alle gleich groß, rund undweiß.

Wie sich doch die Zeiten ändern � oder freinach �Baden-Powell�: �Everything is changing�

Josef Hager

Aus Plastiktellern eß ich nicht!

Jährliche Aktion der Pfadfinder beim Eintopfessen

Ruhe vor dem Ansturm - vor 15 Jahren mußten im Garten der Brauerei Kraus noch viele zusammenhelfen um die schmutzigen

Geschirrberge zu bewältigen. Gabriele Matzick, Gerhard Spörlein, Günter Roppelt und andere warten schon auf die Arbeit

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Ein Freundeskreis, der sich versteht, gehtnicht gern getrennte Wege. Deswegen wolltendie älteren Rover 1981 mit Erreichen des�Pfadfinder-Rentenalters� von 21 Jahrenweiter unter dem Dach des Jugendheimes undder Obhut des Stammes bestehen bleiben.Was tun? Eine Lösung bot die � diözesanweiterste � �Gruppe junger Erwachsener�.

Auch ohne Leiter blieb die Clique noch jahre-lang zusammen und machte, wie auch heutenoch, vor allem durch die �Nikolausaktion� aufsich aufmerksam. Jede Familie konnte für ihreKinder oder für schon etwas ältere Familienmit-glieder diesen neuen Dienstleistungsservice ge-gen einen geringen Obolus als Entgelt beanspru-chen. Als Propagandaplattform dientenAnzeigen, Flugblätter und die �ortsansässigenTratschtanten�.

Rauch und RuteWeit herumgekommen sind sie schon, der Ni-

kolaus und sein Knecht Ruprecht mit ihrenprächtigen, weißgefärbten, naturgewachsenenRauschebärten. Und was die beiden da so alles

Rover im Rentenalter

Die Gruppe junger Erwachsener

erlebt haben, mein Gott, Sachen gab�s da:Da kam der Nikolaus doch einmal zum Alters-

heim. Dort saßen die alten Leute auch schon bravda und warteten gespannt auf ihr Geschenk. Nureine ältere Dame schien es anscheinend vorzuzie-hen, sich lieber eine Zigarette anzuzünden, alsauf ihr Geschenk zu warten. Der Nikolaus, ein en-gagierter Nichtraucher, sah das natürlich gar

nicht gerne, erhobdaher auch sofortseine Rute, drück-te der älterenDame die Zigaretteaus und sprach:�Rauch und Ziga-rettenglut, tundem Nikolausnicht gut!�

Spät am Abendbesuchte der Niko-laus einmal eineFamilie in ihrerWohnung.

Keine Konkur-renz, bitteWährend er

sich mit der Fami-lie unterhaltenwollte, wollte der

Familienvater sich aber wohl lieber mit seinemFernseher unterhalten. Solches Benehmen magnatürlich kein Nikolaus. Deshalb ging er auchentschlossen auf den Fernseher zu und schalteteihn zum großen Erstaunen des Vaters ab. So ei-nen Nikolaus kann eben kein Fernsehprogrammaus der Bahn werfen.

Ein anderes Mal bekam der Nikolaus von einerbesorgten Ehefrau aufgetragen, ihren Mann tüch-tig wegen seiner Trinkerei zu schelten. Dies tatder Nikolaus natürlich auch. Trotzdem leuchtetes dem Nikolaus bis heute noch nicht ein, warumer den gerade noch gescholtenen Ehemann fürseine guten Taten während des Jahres mit einerFlasche Schnaps belohnen sollte... .

Leo Lauerhaas und Roland Wiesheier

Wozu brauchen wir noch Leiter? Leo Lauerhaas (rechts) war Mitinitiator der Gruppe junger Erwachsener

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Für Faschingsumzug und Nikolausauftritt sind sich die

ältesten nicht zu schade

Fremde Länder -

fremde Getränke

Auch für junge Erwachsene gehören Abenteuer-

wanderungen �einfach dazu�

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Alles begann mit einer fixen Idee derRoverrunde im Winter 1993 / 94. Wir arbeite-ten uns gerade durch den Themenkreis �Ju-gend in der Gemeinde Hirschaid�. Neben vie-len anderen Einfällen (z.B. Jugendrat für dieMarktgemeinde, ...) schlugen wir einen Treff-punkt für alle Jugendlichen in unserer 10000Einwohner großen Gemeinde vor.

Wir brachten die Idee auf Papier und das Pla-kat �Wanted - Jugendzentrum für Hirschaid� ziertseitdem den Gruppenraum.

Doch damit es nicht nur bei der fixen Ideebliebe, überlegten die Rover schon einmal, wiedas Ganze umzusetzen sei, wo es eingerichtetwerden könnte,...

Viele Vorschläge über den Standort, die späterdiskutiert wurden (Alte Schule, Haus der Bäue-rin,...), zog auch bereits die Roverrunde in Erwä-gung. Nur, daß eine Arbeitskraft dafür eingestelltwerden könnte, daran wagte natürlich in der frü-hen Phase niemand zu denken.

Im Frühjahr 1994 wurden dann der 1. Bürger-meister, Herr Andreas Schlund, und der Jugend-beauftragte, Herr Heinrich Dorn, eingeladen undmit der Idee überfallen. Wir diskutierten mit ih-nen, trugen Argumente vor und erläuterten denStand der Planungen. Die beiden Gäste hörtenmit Wohlwollen zu, sagten aber zum Schluß, un-ser Anliegen sei zwarprinzipiell unterstüt-zenswert, aber mo-mentan noch nichtausgereift.

Als die Idee durchPfadfinder in die Jun-ge Union Hirschaidgetragen wurde, ge-wann das Ganze anFahrt, zudem einigeMütter der Rover auchvon der Idee erfuhren.So begannen nunmehrere Organisatio-nen (Junge Union,Frauenunion, Kath.Frauenbund) mehr

oder weniger intensiv an dem Thema zu arbeiten.Im Wahljahr 1996 wurde das Thema Jugend-

zentrum für die Marktgemeinde der Brennpunktschlechthin. Jede Wählergruppe stellte Ideenvor, sprach mit.

Im Jahr 1997 wurde das Jugendzentrumschließlich eröffnet.

Bei der Eröffnungsfeier hatten die Pfadfinderwieder wesentlichen Anteil. Heute noch sehe ichMatthias Mohnkorn und Patrick Gensel die Toilet-ten putzen, damit sie zur Eröffnung wirklich pik-kefein sind, während Daniel Götz hastend und ra-send umhereilt um Kabel zu organisieren, die ermit wahren Turnkunststücken quer durch denRaum verlegt. Inzwischen fährt Patrick Genselmit dem PKW ständig zwischen Pfarrsaal und Ju-gendzentrum hin und her, um einen Teil des Ge-schirrs in der Spülmaschine des Pfarrsaals zu spü-len (apropos: Hat sich eigentlich schon jemandbeim Hausherrn, dem Herrn Pfarrer dafür be-dankt?).

Und damit nicht genug: Gerd Wolf war für lan-ge Zeit im Ausschuß des Jugendzentrums undsomit wesentlich an dessen Leitung beteiligt.Und wer glaubt, dies alles sei nur eine Laudatioauf uns selbst, der möge die Leute fragen, diebeteiligt waren.

Jürgen Wolf

Wanted � Jugendzentrum für Hirschaid

Rover machen Gemeindepolitik

Es ist geschafft - Einladung zum Tag der offenen Tür

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Gruppen und Einzelpersonen.Ein Aktionstag vor der Martinskirche mit einer

mannshohen �Unterschriftenfahne� mit Videozeltund Kinderprogramm wurde von einem breitenPublikum sehr positiv aufgenommen. Ebenfallsguten Anklang fanden zwei Aktionen auf derHainwiese mit ähnlichem Programm. Nach einemfeigen Überfall in Bamberg wurde ein Lichter-marsch durch die Innenstadt organisiert. Rund1000 Teilnehmer folgten unserer Einladung zurDemonstration.

Im Lauf des Jahres 94 wurde ein Filmprojektentwickelt und durchgeführt, das sich gegenrechtsgerichtete Parteien vor den Wahlen wende-te.

Gerd Wolf

Aufgeschreckt durch die Morde und gewalt-tätigen Anschläge gegen Ausländer und Frem-de in unserem Land, beschäftigte sich dieHirschaider Roverrunde intensiv mit den The-men Rechtsradikalismus und Fremden-feindlichkeit.

Bei einer Veranstaltung in Bamberg wurde aufVorschlag des Roverrundenberaters Herry Kornder �Runde Tisch Bamberg gegen Ausländer-feindlichkeit� gegründet. Im Frühjahr 92 kam eszu dem ersten Treffen in der Unteren Sandstraßebei einem Bamberger Pfadfinderstamm, und imJugendcafé �Immerhin� trafen sich in der Folge-zeit über einen längeren Zeitraum ca. 20 ver-schiedene Jugendorganisationen: Pfadfinder,Gewerkschaftler, evangelische Jugend, KJR, freie

�Runder Tisch gegen Ausländerfeindlichkeit�

Rover gegen Rechtsradikalismus

Bei der Einweihungsfeier 1997 übernehmen die Rover den

Getränkeausschank

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Trotz Lager und Fahrten waren und sind diewöchentlichen Gruppenstunden Kern derpfadfinderischen Pädagogik und Erziehung.

Zuerst spielten wir das Kissenspiel, dieses hatmir gut gefallen. Weil wir uns gerade mit demThema �Behinderte� beschäftigten, schauten wiruns einen Film über einen Jungen, der im Roll-stuhl sitzt, an. Der Ton ging aber leider nicht.

Trotzdem war der Film interessant. Er sollte aus-sagen, daß Behinderte ge-nau solche Menschen sindwie wir, und man sie auch sobehandeln soll.

Zum Schluß spielten wirnoch das �Handreißspiel�. Eshat mir recht gut gefallen.Die Gruppenstunde war heu-te sehr schön.

(Aus dem Truppbuch / 1996Jutta Proksch)

Um 19.00 Uhr trafen wiruns im Gruppenraum. Wirdurften noch 5 Minuten to-ben. Danach erklärte unsJürgen, daß wir heute mit

dem Kompaß arbeiten wollen. Er fragte, ob sicheiner mit dem Kompaß auskennt. Jochen und einpaar andere meldeten sich. Jochen durfte denFührer machen. Er bekam einen Kompaß und ei-nen Zettel, wo Anweisungen darauf standen, wo-hin wir gehen sollten. Er führte uns bis zu einerWiese zwischen Wald und dem Rhein-Main-Do-nau-Kanal. Nun bekamen alle Sippen einen Zettel

mit acht Fragen, die wirbeantworten mußten.Hier sind einige Fragen:Malt eine Pflanze (je-der!) Malt ein Eichen-blatt! Beschreibt die Ei-che! Zählt so vieleWaldtiere wie möglichauf! Wie heißen diezwei Gruppen von Bäu-men? Nennt von jederGruppe jeweils vier Ar-ten! Die achte Fragelautete: �Findet etwasüber eure Pflanze her-aus.� Um 20.30 Uhrgingen wir zum Grup-penraum zurück. Es warsehr schön.(Aus dem Truppbuch /1997 Sebastian Steib)

Truppbuch der Jungpfadfinder

Gruppenstunden

Es braucht nicht immer Barbie-Puppen, Fernseher oder Computer ...

... um Spaß und Freude zu haben

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Pfadfinderunterwegs

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Ausflug nach Bamberg! Um halb 7 Uhr Ab-marsch an der Kanalbrücke. Wölflinge und Pfad-finder sind alle vollzählig versammelt. Alle zu-sammen sind wir 15 Mann. (Günter Schumm fährtmit dem Zug, weil er einen kranken Magen hatund schwach auf den Beinen ist.) Um 9.00 Got-tesdienst in der St. Martinskirche in Bamberg.Danach Besuch des Naturalienkabinetts. Bis12.00 sind wir dann auf der Altenburg angelangt.�Mittagessen�! Eine greuliche Hitze (rund 34Grad im Schatten). Wir wälzen uns den ganzenNachmittag im Schatten des großen Wirtschafts-gebäudes der Burg. Die Kerle �saufen� wie diePinscher. Vom 9. Ge-setz ist keine Redemehr. (Bis auf einigewenige Ausnahmen)Um 17.00 Abmarschvon der Burg, durchden Hain, am Kanalentlang nach Hause.Um 20.00 sind wir inHirschaid. Ich glaube,den meisten hat esgefallen. Aber allesind todmüde!

(Aus der Stammes-chronik / 1949)

Frühstück ohne alles

Um halb 6 Uhr ist schon alles auf den Beinen.Um 7 Uhr Besuch des Gottesdienstes in derPfarrkirche von Ebermannstadt. Milch ist nichtaufzutreiben, also gibt es keinen Kaffee. Um 9Uhr machen die Sippen einen Waldgang.Rückkehr ist auf 11 Uhr festgesetzt. Ich selbstbleibe mit einem Pfadfinder, Josef Ott, �daheim�zum Kochen. Während die Sippen weg sind,räumen wir unsere Sachen in ein neues�Wigwam�. Das Heim hat nämlich zwei Räumeeinen schönen und einen schlechten. Da es demPfarrer von Ebermannstadt aber nicht paßt, daßwir in dem schönen Raum sind, so ziehen wir alsoin den schlechten um. Auch hier ist ein Ofen. ZuMittag kochen wir eine Erbsensuppe. Die Sippen�Bussard� und �Möwe� sind rechtzeitig zurück.Sippe �Hirsch� kommt erst um 11.45 Uhr. Siegingen, entgegen Ihrem Auftrag, einen Waldgangzu unternehmen, hinauf zum Feuerstein undmußten dort noch einmal in den Gottesdienst;daher die Verspätung. Die Erbsensuppe findetAnklang! Um halb 2 Uhr marschieren wir nachStreitberg und besuchen die Binghöhle. Auf demRückweg werden wir von einem tüchtigenRegenschauer überrascht. Den Rest des Tagesverbringen wir im Heim bei Spielen. Am Abendgibt es wieder Tee. In dieser Nacht weise ich deneinzelnen die Schlafplätze selbst an und um 22Uhr rührt sich niemand mehr. Wir schlafen allesehr gut.

(Eugen Schumm, Stammeschronik / 1950)

Erster Stammesausflug

Gleich geht�s weiter

Nachkriegszeit - Mangelzeit. Auf den Lagern gab es oft nur

Erbsen- oder Kartoffelsuppe zu essen.

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Bei Treffen auf Gau-(Bezirks-) und Landes-ebene (Diözese) war es früher üblich, daß dieSippen beim Basteln, Lager bauen oder im Ge-ländespiel ihre Kräfte maßen. Die Hirschaidernahmen mit wechselndem Erfolg daran teil.

Die Sippe Hirsch hatte verschiedene Bastelei-en eingereicht, u.a. ein �elektrisches� Morse-Set.

Spannend war die �Geburtsstunde�: Damalskonnte man, wenn man irgend etwas zum Bastelnbrauchte, noch zum Handwerker gehen und mitihm bereitwillig in seinem Ersatzteilkasten her-umkramen. So entdeckte ich etwas �Undefinier-bares�, was wohl noch aus der Kriegszeit stam-men mußte und laut Vermutung des Elektrikersein Taster war.

Wozu? � Keine Ahnung!!! � Aber ... konnteman zum Morsen statt Taschenlampen nicht maldiese Taster verwenden? Zum Glück gab�s zweiTaster � und eine kleine Zigarrenkiste, die � inzwei Hälften zersägt � die kompletten �Anlagen�(Taster, Taschenlampenbatterie, Birnchen) auf-nahmen. Dann wurde es �kriminell�: Um komfor-tabel mobil zu sein, wollte ich per �Leitung mit

Zur Nachahmung nicht empfohlen

Sippenbeiträge zum �Landeswettkampf�

Stecker� die beiden Zigarrenkistenhälften mit-einander verbinden. Was ich dafür so verfügbarhatte, war ein ausgedientes Stromkabel mit Stek-ker und eines mit Buchse. Und das ging!!!

KochwettbewerbGut sollte unser Menü schmecken, schnell

sollte es fertig und nicht der übliche Eintopf sein...... Mütterlicher Rat (sonst nicht so sehr ge-fragt) schien angebracht zu sein. �Selbstgemach-tes Sauerkraut mit Knackwürsten und Kartoffeln�war die Idee für das Hauptgericht. Da selbstge-machtes Sauerkraut zu Pfingsten bereits in einemsehr sauer - scharfen Zustand war, empfahl Mut-ter, es zweimal zu wässern. Gesagt � getan. (Wasich nicht mehr wußte, war, daß Mutter es gut mituns meinte und das Sauerkraut vor dem Einpak-ken schon einmal gewässert hatte.) So entsäuerthatte es uns natürlich nicht geschmeckt!

Urteil eines Jurymitglieds: Man mußte nochetwas Salz dazugeben, dann konnte man�s essen!(War sehr, sehr höflich!)

Hans Gold

Freude bei der Sippe Hirsch über den 2. Platz beim Gauwettkampf in Bamberg 1953. Sippenführer Hans Gold (re.) mit den Preisen

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Es war im Sommer, Anfang der fünfzigerJahre. Wir waren wohl an die fünfzehn Pfad-finder und Jungpfadfinder, als wir nach län-gerer Vorbereitung mit Sack und Pack vonHirschaid über Sassanfahrt, Rothensand,Kleinbuchfeld und Schnaid zum Kreuzberg zo-gen.

Das große Gepäck und Verpflegung für die er-sten Tage führten wir wie üblich auf einem Fahr-radanhänger mit uns, der von drei bis vier Manngezogen und geschoben wurde. Auch einigeFahrräder hatten wir dabei, füralle Fälle. Vom Kreisjugend-ring hatten wir ein großes 20-Mann-Zelt der US-Armee aus-geliehen. Als Unterlage warStroh vorgesehen. Auf demKreuzberg gab es damals nochein Bauernhaus. Dort lebte einaltes Ehepaar, dessen einzigerSohn gefallen war. Von denBauersleuten erhielten wir dasStroh, kauften Milch, Kartof-feln und Gemüse; ein paar un-serer Pfadfinder halfen ihnenspäter bei der Getreideernteauf einem Feld gleich hinterunserem am Waldrand gelege-nen Lagerplatz. Das Wasserholten wir aus einer damalsnoch frei zugänglichen Quelle,die inzwischen für die Wasser-versorgung der umliegenden Orte in ein Brun-nenhaus eingebaut worden ist.

Zu den ersten Aktivitäten nach dem Aufstellendes großen Zeltes gehörte die Anlage von �vor-schriftsmäßigen� Latrinen, in runder und langerForm. Gleich zu Beginn besuchte uns Schneider-meister Adam Weber, selbst aus Hallerndorf ge-bürtig, dessen beide Söhne zu unseren Pfadfin-dern gehörten. Er schaute sich den Lagerplatzund die Umgebung mit großem Interesse an undstieß dabei auch auf die beiden Jungen, die gera-de in angemessener Entfernung vom Zeltplatz dieLöcher für die Latrinen aushoben. Auf die Frage,was sie denn da machten, erhielt er die Antwort:

�Miä grom die Doiletten�. -Die Verpflegungsvorräte wurden in einem

kleinen Zelt aus Dreieckszeltplanen unterge-bracht. Nach zwei oder drei Tagen stellten wirfest, daß sich Mäuse über die Nahrungsmittelhergemacht und vor allem das Brot angeknabberthatten. So mußten wir unseren großen ver-schließbaren Werkzeugkasten ausräumen, umunser Verpflegungsdepot darin einzurichten. -Zum Küchendienst wurden täglich ein Pfadfinderund zwei Jungpfadfinder eingeteilt. Das Holz

zum Kochen auf offenem Feuersammelten andere Lagerteil-nehmer im nahen Wald. - Nacheinigen Tagen erhielten wirBesuch von unserem Stammes-kuraten, dem Geistlichen RatPeter Fleischmann, der viel In-teresse für unsere Jugendar-beit zeigte. Er war im Auto mitBürgermeister Georg Kügel ge-kommen, dessen beide Söhneebenfalls an unserem Zeltlagerteilnahmen. Bei der Besichti-gung unserer Freiluftküchewaren die Küchenhelfer geradebeim Gurkenschälen. Die bei-den Herren schauten eine Zeit-lang interessiert zu, dannmeinte Bürgermeister Kügel:�Na, auf jeden Fall werden da-bei die Händ� sauber�.

Eines Tages kamen ein paar Jungpfadfinderlaut schreiend aus dem Wald angerannt undbrachten einen Kameraden mit: �Eugen, der istvon anära Wäps g�stochen worn�. Sie hatten sichmit Stöcken an einem Wespennest zu schaffengemacht und die gestörten Insekten hatten sichgewehrt. Der Junge hatte schon eine dick ge-schwollene Lippe. Sogleich schickte ich ihn inBegleitung von zwei älteren Pfadfindern auf denFahrrädern hinunter nach Hallerndorf. Zum Glückwar der dortige Arzt auch gerade zu Hause in sei-ner Praxis. Er gab dem Patienten eine Spritze undordnete an, daß er vorerst liegen bleiben müsse.So berichteten die beiden Begleiter, als sie wie-

Latrinen, Mäuse, �Wäpsen� und ein Gespenst

Zwei Wochen Zeltlager auf dem Kreuzberg bei Hallerndorf

Zum Bannerhissen hieß es jeden Morgen für

die Grüpplinge: �Antreten im Karree!�

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der ins Lager zurückkamen. Der Patient selbstkam nach einigen Stunden auch zurück. Wer dieSpritze bezahlt hat, weiß ich bis heute nicht. Dergute Doktor wird es wohl verkraftet haben.

Wie bei jedem zünftigen Zeltlager üblich, wur-den für die Nacht Wachen eingeteilt.

Jeweils zwei Jungen hatten zwei Stunden langein kleines Wachfeuer zu unterhalten und auchKontrollgänge um das Lager zu machen. Um 22Uhr war grundsätzlich Nachtruhe.

A komischa BredigtEines Nachts kamen die beiden Jungpfadfin-

der der ersten Wache kurz vor Mitternacht leiseins Zelt und weckten mich: �Eugen, kumm amolraus, do hinten hockt wos auf�m Baam undleucht; vielleicht is des a G�spenst�. Vorsichtigschlichen wir bis zu der genannten Stelle und -tatsächlich -von einer Astgabel eines Baumes amWaldrand ging ein magisches Leuchten aus. Ichkonnte unsere beiden Wächter und anschließendauch gleich die nachfolgende Wache aber beruhi-gen, denn bei dem geheimnisvollen Licht handel-te es sich um das phosphoreszierende Leuchteneines verfaulten Astes. - Am folgenden Tag dientedieses Phänomen für eine naturkundliche Unter-weisung.

Am Sonntag gingen wir zum Gottesdienst indie Pfarrkirche nach Hallerndorf. Der alte HerrPfarrer gab sich bei seiner Predigt - damals nochvon der Kanzel aus - redlich Mühe, die Anwesen-den von der Bedeutung des Glaubens zu überzeu-gen. Dabei wiederholte er in allen möglichen undunmöglichen Variationen immer wieder den Satz:�wir müssen glauben�. Das hörte sich ungefährso an: �Wir müssen glauben�, �der Glaube ist daswichtigste im Leben�, �alsomüssen wir glauben�, �wernicht glaubt, der ist schongerichtet�, �deshalb müssenwir glauben�, �also glaubenwir�, �der Apostel sagt: wirmüssen glauben�, �der Glau-be gibt uns Kraft in unseremLeben�, �deshalb glaubenwir�, �glauben müssen wir�...usw. - Auf dem Rückwegins Zeltlager sagten dieJungpfadfinder: �Des worobä a komischa Bredigt!�

Eugen Schumm

Mit zehn Jahren nahm ich das erste Mal aneinem Zeltlager teil. Ziel war der Kreuzbergbei Hallerndorf. Unsere Lagerutensilien wur-den auf einen einachsigen Fahrradanhängergeladen, den wir abwechselnd bis zum Lager-platz schoben.

Unsere Zelte bestanden 1951 aus vier zu-sammengeknüpften Dreiecksplanen. VomBauern bekamen wir einige �Schüh� Stroh, diewir in die Zelte gelegt haben. Darauf kamendann Decken, auf denen wir in Trainingsanzü-gen geschlafen haben. Mancher kam nachdem Wecken mit einigen Strohhalmen in denHaaren und verschlafenem Gesicht aus demZelt. Wer nicht kam, wurde mit einem BecherWasser geweckt. Gemeinsamer Frühsport, Bar-fußlaufen zur 100 m entfernten Quelle im Talund eiskaltes Wasser machten uns frisch undmunter. Wasserscheue wurden bespritzt und�getauft�.

Hier lernte ich das Lagerleben so richtigkennen: Vom Wecken über Morgensport,Morgenwäsche, Bannergruß, Morgengebet,Lagerarbeiten, Lagerruhe und -ordnung, Sau-berkeit in der Natur, Lagerfeuer, Donner-balken bis zur Nachtwache und vieles mehr.

Auch die Gespenstergeschichte am Lager-feuer vom Hü-Ha-Ho Bauern, den man damalsnoch hören konnte (oder sollte), ließ einemdie Nachtwache immer schaurig werden,konnte man ihn doch in allen Ecken hören.

Hermann Spörlein

Schlafen auf einer�Schüh� Stroh

Nach Überquerung der alten Regnitzbrücke ging es weiter bis zum �heiligen Berg�

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Katholikentage sind und waren beeindruk-kende Großveranstaltungen, bei denen sichdie Vielzahl katholischer Vereine und Gruppie-rungen präsentieren. �Ehrenpflicht� für dieHirschaider Pfadfinder, sich ab und zu umzu-schauen.

Schon die Anfahrt ist abenteuerlich. Ein LKWder Spedition Klumm soll bis zum Mittag Ladungbei der Bamberger Mälzerei aufnehmen. Der Fah-rer aus Hirschaid will uns mitnehmen. Bis zumspäten Abend könnten wir am Ziel sein. Pünktlichfinden wir uns bei der Mälzerei ein. Aber keinLKW kommt. Wir warten weiter. Schon quält unsder Hunger. Der Reiseproviant ist nur knapp be-messen und muß geschont werden. Auf einemnahen Gärtnerfeld stehen wunderschöne Mohrrü-ben in Reih und Glied. Der liebe Gott wird unsehrlichen Pfadfindern verzeihen, wenn wir unse-ren Heißhunger mit seinen frischen Gewächsenstillen! Übrigens war Rohkost schon immer ge-sund!

Lange NachtfahrtGegen Abend kommt endlich der LKW und

muß noch beladen werden. Wir stellen uns auf

eine lange Nachtfahrt ein. Das belegte Brot istschnell verzehrt und die Feldflasche bald leer.Halb wach, halb schlafend durchfahren wir dieNacht. Im Morgengrauen erleben wir auf der Au-tobahn vor uns noch einen schrecklichen Unfall.In der Ferne zeigt sich bereits die Silhouette desKölner Doms. Endlich sind wir am Ziel! Die orga-nisierte Einquartierung erfolgt in einem kleinenZelt auf einem eigens eingerichteten Zeltplatzjenseits des Rheins gegenüber dem Dom.

Als hilfsbereite Pfadfinder lassen wir uns klei-ne Holzhäuschen als Sammelkästen für den Bauvon Wohnsiedlungen umhängen. Damit verschaf-fen wir uns Zutritt über alle Absperrungen hin-weg bis zur höchsten Kirchen- und Politpromi-nenz.

AltenbergFür Pfadfinder war damals �unsere liebe Frau

von Altenberg� ein Begriff. Die wunderschönegotische Kirche ist mit dem Linienbus gut er-reichbar. Der Bus ist nur schwach besetzt. Auf dieFrage des Schaffners, wer noch ohne Fahrscheinsei, drehen wir uns diskret um und stellen unsschwerhörig. Er muß wohl gemerkt haben, daßwir armen Pfadfinderlein knapp bei Kasse sindund schenkt uns keine weitere Beachtung. Dafürsind wir ihm noch heute dankbar! So schaffen wirauch diesen schönen Ausflug ohne finanzielleZusatzbelastung.

Der Etat für die Heimfahrt erlaubt noch eineSchiffsfahrt auf dem Rhein bis Bonn mit Besichti-gung des Bundestages. Der Rest der Reise erfolgtdann getrennt per Anhalter jeweils mit Treff inFrankfurt und Bamberg. Für uns ein schönes Er-lebnis!

Bruno Badum und Sebastian Mohnkorn

Knappe Kassen lassen keine Luxusreise zu!

Per Anhalter zum Katholikentag 1956 nach Köln

Sebastian Mohnkorn trat 1949

als Wölfling dem Stamm bei und

führte ihn von 1956 - 1961

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Alleinfahrt der Ritteranwärter

Gute Köche sind auf jedem Lager gefragt

Die Ritteranwärter Hans und Heribert Friedel, Hans Gold und Helmut Kügel unternehmen ihre Alleinfahrten. Jeder hatte bestimm-

te Aufgaben, z.B. Geschichte eines Ortes erkunden, Wegskizzen und Wanderplan anfertigen usw., zu erfüllen. Bei den Übernach-

tungen sollen die �Schnaken� sehr �treue� Begleiter gewesen sein.

(Aus der Stammeschronik / 1955)

Ein Mißgeschick!

Eine Begebenheit vom Jungpfadfinderla-ger 1960 bei Kälberberg:

An der Kochstelle der Sippe Eisbär lodertdas Feuer unter der heißen, mit Fett ge-schmierten Bratpfanne.

Die Eier für die ganze Sippe sind bereitsdrin! Einmal noch müssen sie mit vielSchwung durch die Luft gewendet werden! Oweh, der Versuch mißlingt! Nur zwei Eierbleiben in der Pfanne zurück, aber wessenEier sind das? �Ist doch klar!� sagt da der un-geschickte Koch. �Meine! Eure sind ja rausge-fallen!�

Sebastian Mohnkorn

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Samstag � Sonntag � Montag: Pfingstlagerauf der Friesener Warte.

Donnerstag, Freitag: Regen, Regen undnochmals Regen: Samstag bewölkt ohne Regenund dazwischen Sonnenschein. Wir startetenalso bei bedenklichem Wetter.

Unsere Rucksäcke luden wir auf einen Anhän-ger, mit dem sie leichter zu transportieren waren.Nach einem anstrengenden Marsch, bei dem wirmehrmals in den Schlamm steigen mußten, er-reichten wir den Lagerplatz.

Er liegt nahe der Hirschaider Quelle und mit-ten im �Skifahrer-Paradies�. Nach den üblichenTätigkeiten (Holz sammeln, Stroh holen und Zelterrichten...) konnte Eugen Schumm, unser ehe-maliger Stammesführer, das Lager eröffnen. Auchdie folgenden Tage lag die Leitung in seinen Hän-den.

Am Sonntag war nach dem Kirchgang Gele-genheit Prüfungen abzulegen. Am Nachmittagmußten zwei Gruppen je einen Schwerverletztenvon einem Felsvorsprung abseilen. Die Aufgabenwurden sehr gut ausgeführt. An diese Probeschloß sich ein Singekreis an. Nach dem Abend-

Spione auf der Friesener Warte

Pfingstlager im Mai 1956

essen machten wir uns zu einem großen Gelände-spiel bereit. Spione waren mit Fallschirmen abge-sprungen und versuchten einen geheimen Sen-der aufzubauen. Dies sollten die Polizistenverhindern. Die Spione nützten aber ihren 5 mi-nütigen Vorsprung aus und bauten ihren Senderbevor die Polizisten überhaupt zum Zuge kamen.Nachdem die Spione ihren Sender errichtet hat-ten, legten sie sich auf die faule Haut und schlie-fen an einem sicheren Plätzchen. Nach 2 Stundenwurden sie aus ihrem Schlafe herausgerissen undverhaftet. (Nebenbei: der Sender sollte mit Seilendargestellt werde, die an einem gut gelegenenPlatz aufgespannt sein sollten.) Nach dieserJagd, die Polizisten liefen ja durch den ganzenWald, war im Zelt bald tiefe Nachtruhe!

�Wartabfahrt�Nach der Messe am folgenden Tage konnte

jede Sippe den Wald durchstreifen. Nach demMittagessen hielt Eugen eine Ritterrunde. UnserStammesführer Hans Gold war auch gekommen.Dieser Ritterrunde schloß sich leider der Ab-schluß an.

Zum Zeichenunseres Zusam-mengehörens gabEugen uns (d.h. je-dem) ein Anknöpf-zeichen, das er voneinem amerikani-schen Freund er-halten hatte. Jaund dann war wie-der einmal Schluß.Nach den üblichenArbeiten zogen wirheim. Nach einertollen �Wart-Ab-fahrt� kamen wir,zwar etwas ver-staubt, aber fröh-lich in unseremHeimatmarkt an.(Aus der Stammes-

chronik / 1956)Wasserschlachten bei der Quelle im �Loch� - willkommene Abwechslung im Lageralltag

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57Balanceakt über der Reichen Ebrach. �Akrobat� Bernhard Götz und die Seilbrücke. Ein Schnappschuß vom Emausgang 1960

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Die jüngsten Pfadfinder wissen es gar nichtmehr: Jahrzehntelang ging mitten durch un-ser Land ein schwerbewachter Todesstreifen �deutsch-deutsche Realität. Auch die SippeHirsch war 1961 vor Ort.

Am 1. August gings los. Wir fuhren mit halb-stündiger Verspätung los. Durch Bamberg fuhrenwir nach Staffelstein. Dort besuchten wir das Hei-matmuseum. Durch Lichtenfels kamen wir nachKronach. Vor Kronach kehrten wir ein. In Kron-ach gingen wir in die Burg. Dann gings nachBurggrub, das noch 12 km entfernt ist. In Burg-grub schlugen wir unser Hauszelt auf. Mein Zeltstand im Garten von dem Haus des Bundesgrenz-schutzes. Peter Leipolds Onkel war nämlich beimBundesgrenzschutz. Dann speisten wir zu Abend.

Wir fuhren mit dem Rad zur 1 km entferntenZonengrenze. Diese Grenze trennt die Bundesre-publik und die sogenannte DDR. Wir ließen unsbeim Schlagbaum fotografieren. Aber dieses Fotoist nichts geworden. Auf der einen Fotografiesieht man den Grenzstein zwischen Bayern undThüringen. Auf dem anderen Bild sieht man denStacheldraht und den ungepflügten Todesstrei-fen. Der Schlagbaum schon heruntergefallen.Über Bernhard Götz Hut sind zwei Volkspolizisten(Kreuz) kurz genannt Vopos zu sehen. Wir beob-achten sie mit dem Fernglas. Einer hatte eine rus-sische Maschinenpistole und der andere einenKarabiner.

(Robert Dorn, Chronik der Sippe Hirsch)

Vopos und Maschinenpistolen

Gruppenbild mit Vopos (Kreuz)

Zwischendurch ging�s immer wieder auf die Friesener Warte - Ausflug der Jungsippen Fuchs und Eisbär im Sommer 1960

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An einem Vormittag vor 34 Jahren stieg ichmit 10 Wölflingen am Bahnhof Hirschaid inden Zug ein, in dem Maria Müller mit ihrenBuben aus dem Stamm St. Martin aus Bambergauf uns warteten. Wir fuhren über Forchheimin die Fränkische Schweiz. In Ebermannstadtsind wir alle ausgestiegen. Wir hatten schonlange geplant, eine Woche zusammen amLindersberg zu verbringen.

FußmarschUnsere Klamotten, unsere Verpflegung und

Arbeitsmaterial haben wir auf unserem Rücken,unter den Armen und in den Händen verstautund machten uns �per pedes� auf den Weg zumFeuerstein. Jeder, der den Feuerstein kennt,weiß genau, daß man ihn nicht in einer halbenStunde erreichen kann.

Heute würden einige Väter ihr Auto aus derGarage holen und alles (Mensch und Material) anOrt und Stelle abliefern.

Nach ein paar Stunden sind wir dennoch an-gekommen und machten eine kurze Verschnauf-pause. Dann holten wir uns den Schlüssel zum�kleinen Feuerstein�, dem Pfadfinderhaus Lin-dersberg. Dieser wurde seit 1957 von der DPSGverwaltet.

Jetzt folgte noch einmal ein zwei Kilometerlanger Waldmarsch. Wir sperrten das Haus auf,wußten, daß Töpfe, Tassen, Teller und Besteckevorhanden waren und kochten gleich für unsereJungen ein einfaches, aber satt machendes Es-sen. Das Matratzenlager mit Wolldecken hat dieKinder sofort begeistert. (15 Jahre vorher mußteman noch seine eigenen Federbetten zum Feuer-stein mitbringen!)

Super-FrühstückDie Wölflinge von 1999 können sich wahr-

scheinlich gar nicht vorstellen, daß ein Rama-Brot mit Marmelade und Caro-Kaffee ein Super-Frühstück sein kann, weil es heute Müsli gibt undtäglich frische Brötchen vom nächsten Bäcker,die jemand mit dem Auto holen kann. Wir habensehr viel Freude die ganze Woche miteinandergehabt.

Ein Wölfling kann sich bestimmt noch genauan den Elternnachmittag erinnern. Seine Mamahat ihm beim Abschied eine Packung Bahlsen-Kekse mitgegeben. Er hat sich sehr darüber ge-freut. Einige Tage später wurden die Eltern zu ei-nem Nachmittag eingeladen. Bei verschiedenen

Aktivitäten waren unter anderem auf einem Holz-brett drei Nägel, die mit fünf Schlägen einge-schlagen werden mußten. Für diesen Wölflingmit dem Namen �Kim� (Richard Ott) war es unvor-stellbar, daß jemand dies schaffen würde. Des-halb hat er gleich als ersten Preis seine Bahlsen-Kekse zur Verfügung gestellt. Doch als es dannernst wurde, schlug gleich der erste Vater mit dreiSchlägen die drei Nägel in das Holz. Und so konn-te der kleine Kim seine Bahlsen-Kekse vergessen!

Luise Güttler, verheiratete Götz

Mit dem Zug zum �kleinen Feuerstein�

Wölflingsfreizeit 1965

Erste Frau in der Männergesellschaft: Akela Luise Götz (re.)

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1976 führte die Pfadfinderstufe ihrSommerunternehmen als Zeltlager in Effelter(Frankenwald) durch. Wie es sich - zumindestzur damaligen Zeit - für richtige Pfadfindergehörte, per Fahrrad.

Zu unserer Erleichterung wollte jedoch unserStammesvorsitzender Bernhard Götz unser�großes Gepäck�, also insbesondere die Kohten,Kochtöpfe, Essen für zehn Tage, mit dem Auto zuunserem Zeltplatz bringen. Das Problem warjedoch, abzuschätzen, ob 13 bis 15jährigePfadfinder mit einem voll gepackten Fahrrad dieim Frankenwald auch sehr bergige Strecke aneinem Tag schaffen würden. Schließlich wardamals eine Dreigangschaltung am Fahrrad einabsoluter Luxus.

Tour de FrankenFalls wir die Strecke an einem Tag schaffen

würden, wollte Bernhard unser Gepäck noch amgleichen Tag nachfahren, falls nicht, sollten wirunterwegs in einem Pfarrhaus, Jugendheim odersonstwo übernachten. Unsere Schlafsäcke hatten

wir ja dabei.Mit diesen Vorgaben machten wir uns gegen

8.00 Uhr in Hirschaid frohgemut auf den Weg. DieSonne meinte es an diesem Tag sehr gut mit uns,denn es wurde im Laufe des Tages sehr warm,insbesondere am Berg floß der Schweiß inStrömen. Die Fahrradfahrt klappte ganzhervorragend, wir hatten unsere Grüpplinge totalunterschätzt. Schon am frühen Nachmittaghatten wir Kronach passiert und damit vierFünftel unserer Wegstrecke zurückgelegt.

Damit war uns klar, daß wir den Rest auchnoch am gleichen Tag schaffen würden.Außerhalb einer Ortschaft gab es auf einer Wiesenoch eine Rast � für die Grüpplinge vor den�Steilanstiegen des Frankenwalds� noch einmaldie Gelegenheit, sich auszuruhen und zu stärken,insbesondere nochmals kräftig zu trinken. Siesollten dazu in einer großen Schüssel eine Brauseanrühren. Während die Pfadfinder Pausemachten, fuhr Ambros Neundörfer in dieOrtschaft zurück, um Bernhard von einerTelefonzelle aus (Handys gab es damals noch

Ein Zaubertrunk mit einmaligem Rezept

Zeltlager der Pfadfinder 1976 führte in den Frankenwald

Am Ende einer langen und erlebnisreichen Tagesfahrt. Erste Besichtigung des malerischen Zeltplatzes im oberen Frankenwald

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In den 60er , 70er und 80er Jahren prägtedas Mit- und Nebeneinander - mitunter auchdie Rivalität - mit der KJG das pfarrliche Lebenin Hirschaid. Beliebt waren gegenseitige �Be-suche� bei Zeltlagern, so 1975 auf demLindersberg.

Am Montag Morgen um 2 Uhr überfiel uns dieGruppe Falken aus der KJG. Da sie sich schon vor-her verraten hatten, daß sie ungefähr in dieserZeit kommen würden, stellten wir rechtzeitig Wa-chen auf. Vorher hatten wir einen gut getarntenWachturm aufgestellt, von dem ein Seil zum La-gerkreuz führte, wo die Sippenwimpel standen.Wenn man vom Turm aus amSeil zog, gingen die Wimpelin die Höhe.

An diesem Tag bliebenwir bis 22.00 Uhr auf, schlie-fen von da an bis 24.00 Uhr.Da wurden die Wachen ge-weckt und in Zweipostenrund um das Lager aufge-stellt. Richard Ott und Bern-hard Götz hatten Funkgerä-te, mit denen sie sichverständigen konnten.Bernhard entdeckte dieGruppe zuerst von einem

Baum aus und gab Richard Nachricht, der esgleich den Wachen sagte. Und dann war es so-weit. Nur die Buben der KJG waren so laut, daßwir sie hörten und nacheinander ergriffen undnebeneinander auf den Boden schlichteten. Vor-her hatte der Truppleiter ihnen den Weg zeigenmüssen, damit sie das Lager überhaupt fanden.Als wir genügend Gefangene hatten, paßten wirnicht mehr auf und Charlie (Karl-Heinz Starklauf)holte sich den Wimpel der Füchse und trug ihnfort. Das fanden wir nicht schön und bekamenden Wimpel später auch zurück.

Aus der Lagerzeitung

Überfall der �Erzrivalen�

nicht) bezüglich des Gepäcks Bescheid zu sagen.Währenddessen spielten ihm die Pfadfinder

einen Streich. Roland Wiesheier erinnert sichnoch genau:

Einige von uns holten einen großen TopfFlußwasser und rührten Brause an. Als unserDurst gestillt war, wurde aus dem BrausewasserSpülwasser. Wir säuberten unsere Fahrtenmesser.Ein paar von uns beschlossen, dem Spülwassereinen nachhaltigen Geschmack zu verleihen: Undso wuschen wir unsere Hände darin. Als unserGruppenleiter Ambros zurück kam, schöpfte ersich zwei große Becher aus unserem�Zaubertrank�. Er tat als schmeckte es ihm gut.Und das Ende dieser Geschichte?

Die 1. Version: Der Gruppenleiter schäumteaus dem Mund, hatte Magenkrämpfe und wargrün im Gesicht. Die 2. Version (die einzig

wahre): Gruppenleiter bei den Pfadfindern zusein, härtet ab. In jeder Beziehung!

Als Ambros aber von einem derumherstehenden Pfadfinder über die Rezepturhörte zusammen mit der Beteuerung: �Ich habemeine Hände nicht in der Brause gewaschen�,brach ein furchtbares Donnerwetter über unsherein.

Aber bis zum Abend verzogen sich die�Gewitterwolken� wieder. Es wurde eines unsererschönsten Zeltlager! Der vorbeilaufende Bachwurde gestaut zum Geschirr spülen (sieheBrausewasser). Wir bauten einen Aussichtsturmim freien Gelände von 7m Höhe mit elektrischerKlingel! Einer der vielen Höhepunkte war nochein zehnstündiges Geländespiel mit einerLandkarte aus dem Jahre 1935 � und dasunmittelbar neben der Zonengrenze.

Ambros Neundörfer und Roland Wiesheier

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Das �Jamborora 1977� in Irland vom 26.7.bis 5.8.1977 war für die Hirschaider Pfadfin-der Roland Wiesheier, Gerhard Spörlein, PeterWeikert, Thomas Matzick, Günter Lieberth undHerbert Kraus das größte internationale Zelt-lager.

Da dieses Lager noch während der Schulzeitbegann und wir keine Schulbefreiung bekamen,hatten alle Schüler an den letzten Schultagen�Schwindelgefühle� und konnten deshalb �lei-der� nicht mehr die Schulbank drücken. Wir flo-gen - ich zum ersten Mal in meinem Leben - mit24 Pfadfindern aus unserem Diözesanverbandvon Frankfurt über Amsterdam nach Dublin.

In Amsterdam wollten unsere jungen Leutenatürlich zollfrei einkaufen. Also mußten wir ih-nen die Flugtickets aushändigen, damit sie über-haupt den �Duty free shop� betreten konnten.Nach dem Einkauf mußten wir die Flugscheine

Wer wird denn gleich in die Luft gehen?

Kurioses vom Internationalen Pfadfindertreffen in Irland 1977

wieder vorzeigen, damit wir in das Flugzeug nachIrland einsteigen konnten. Plötzlich hatte einerkein Ticket mehr. Mir platzte der Kragen! Ach ja,da fällt mir wieder sein Name ein: Johannes Platz.Wenn ich an diesen Pfadfinder denke, könnte ichheute noch in die Luft gehen.

Hätten wir die Stewardeß nicht überzeugenkönnen, daß laut Sammelflugschein diese inPfadfinderkluft gekleideten Jugendlichen 24 undnicht 23 Personen sind, stünden wir heute nocham Flughafen. Das Rätsel um den verloren gegan-genen Flugschein konnte bald gelöst werden!

Johannes Platz erzählte während des Fluges,wie billig er eingekauft hatte und meinte ab-schließend: �Schau mal, was für einen komischenKassenzettel mir die Frau im �Duty free shop� ge-geben hat!� Wären wir nicht schon in der Luft ge-wesen, ich wäre nochmals in die Luft gegangen!

Bernhard Götz

Boy Scouts go international. Das Jamboree mit zehntausenden Teilnehmern war für alle ein einmaliges Erlebnis

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Internationale Begegnungen sind Höhe-punkte im pfadfinderischen Leben. Nach demJamboree 1977 kamen im Jahr 1978 irische�Boy Scouts� zum Gegenbesuch nach Deutsch-land.

Nach einem gemeinsamen Zeltlager auf demLindersberg 1978 wurden sämtliche Iren inHirschaider Familien untergebracht. Zu uns kamJerry, einer der Leitungskräfte, der schon baldnur noch �Food Jerry� genannt wurde. Und daskam so: Schon nach kürzester Zeit hatten wir einkleines Problem, was die Sättigung des jungenMannes betraf. Jerry selbst bezeichnete sich alsVegetarier, hielt aber auch nichts von Gemüse,Salat oder Fisch. Meine Mutter war jedesmal froh,wenn wir auswärts aßen, denn dann mußte siesich nicht den Kopf über die Essenszusammen-stellung zerbrechen.

SelbstbedienungEinmal trafen wir uns alle beim �Kraus�, da-

mals noch im alten Gastraum. Unser Gast wünsch-te sich Käse und wir versuchten ihm die Bedeu-tung von Backsteinkäse zu erklären (was sich alsäußerst schwierig herausstellte). Er bestelltetrotzdem und saß zum guten Schluß vor seinemTeller, zeigte wenig Begeisterung und ging hung-rig heim. In dieser Woche unternahmen wir nocheine gemeinsame Fahrt nach München. Zu mei-ner großen Erleichterung fanden wir zur Essens-

Essensprobleme

Familienaufenthalt irischer Pfadfinder

zeit ein Selbstbedienungslokal, in dem �Food Jer-ry� die Speisen erst einmal begutachtete. Er kamdann mit einer etwas eigenartigen Zusammen-stellung an unseren Tisch: Pommes, ein Kloß und

Sauerkraut. Es schien ihmaber geschmeckt zu haben,denn am Schluß war sein Tel-ler leer. Dennoch glaube ich,daß auch er erleichtert war,als er die Heimreise antretendurfte.Karin Mittmann, geb. Huberth

Alles Handarbeit: der Lagerturm am Zeltgelände. Weitere

Angebote waren Klettertouren und Höhlenwanderungen

Ein Paar, das in Erinnerung

geblieben ist: Jerry und

�Food-Jerry� (rechts)

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verschwunden - Gerhard Spörlein und mir bliebdie sehr dankbare Aufgabe, die Zirkusarena wie-der auf Vordermann zu bringen. Nach getaner Ar-beit zogen wir uns in den Zirkuswagen zurück, inder Hoffnung, etwas Schmackhaftes zum Essenzu finden. Die Hoffnungen waren bald zerschla-gen, was unsere Stimmung nicht gerade anhob.Wir marterten uns schon mit der Vorstellung, wiesich die Kids gerade den Ranzen mit allerlei fei-nen Sachen vollschlugen, als just ein Auto aufder Wiese hielt, eine Frau mit einer Pfanne in der

Hand ausstieg und ziel-strebig den Zirkuswagenansteuerte. Eine Riesen-portion Rührei mit Zwie-beln und Räucherbauchstellte sie uns auf denTisch. dazu selbstgebak-kenes Brot und die bestenWünsche, daß es unsschmecken möge. Nacheinem herzlichen Dankeließen wir uns das nichtzweimal sagen und legtenlos, wurden aber nachkurzer Zeit jäh durch einweiteres Auto unterbro-chen. Eine Frau stieg aus,hatte zwar keine Pfanne,aber einen Riesenschin-ken und andere Fressali-

en mitgebracht. Kurze Zeit später kamen dieGrüpplinge zurück und dachten, uns halbverhun-gert anzutreffen. Falsch gedacht. Wir hatten nochbesser gespeist als sie.

Wagen - Zirkus - Verpflegung (Teil 2)Die zweite Geschichte zum gleichen Thema -

allerdings mit der Leiterrunde als Gruppe - be-ginnt wie die erste, endet jedoch nicht ganz sogut.

Es trug sich während einer anderen Zirkus-fahrt in dem Ort Ickelheim - Nähe Bad Windsheim� zu. Auch dort wollten wir die Kinder des Ortesmit unserem Zirkusspiel entzücken. So luden wirmit einem bunten Zug aus Riesendrachen, Giraf-

Der Zirkuswagen spielte über mehrere Jah-re hinweg eine wichtige Rolle in unseremStammesleben. Zuerst beschäftigte er langeZeit die Rover, die viel Zeit und Mühe inve-stierten, den heruntergekommenen Bau-wagen auf Vordermann zu bringen. Dann wur-de er regelmäßig als Gruppenraum, fürKurzausflüge und auch für einige Großunter-nehmen von den Stufen und der Leiterrundegenutzt. Aus den intensiven Erlebnissen hiereinige kurze Episoden.

Wagen - Zirkus - Verpflegung (Teil 1)Die Pfadfinderstufe ließ sich auf der Fahrt

nach Rothenburg und weiter ins Kochertal einigeTage in Leutershausen hinter der Feuerwehrhallenieder.

Die Zirkusvorstellung war super - dem ZDF tutes heute noch leid, daß es die Vorstellung nichtlive aufgezeichnet hat - und die gesamte Dorfju-gend sowie deren Eltern waren hellauf begeistert.So wurde denn auch am Ende der Vorstellung dieBitte des Leitungsteams, daß unsere Grüpplingeals Belohnung für die Vorstellung bei der ein oderanderen Familie zur Abendverpflegung einfallendürfe, mit großer Resonanz angenommen. Ruckzuck waren dann auch alle unsere Schützlinge

Zirkus, Zirkus und kein Ende

Teils vage Erinnerungen eines Pfadfinderleiters

Schonmal solche �Tiere� gesehen? Sie brauchen ganz besonderes �Kraftfutter�

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fe, Zebra, sonstigem Getier und viel Pomp undGetöse die Kinder zu unserem bunten Treiben vorder Ortschaft ein. Die Vorstellung selbst war dankder guten Vorbereitung wieder grandios und dieBesucher sehr zufrieden mit den gelenkigen, klu-gen Tieren, mit den Clowns und dem Seiltänzerund - in bescheidener Anmerkung - dem Zirkus-direktor selbst. Dieser erläuterte nach der Vor-stellung dann, daß die Künstler auf Eintrittsgel-der und Gagen gerne verzichten und lieberNaturalien entgegennehmen möchten - im Bring-dienst versteht sich. Daß der Hinweis, auch die�Zirkustiere� hätten großen Hunger, fatale Fol-gen haben könnte, ahnte zu diesem Zeitpunktnoch niemand.

Die Gäste zogen also zufrieden von dannen,wir räumten unsere Pappmascheetiere, Seile,Ziehharmonikas, Trommeln usw. auf und warenin froher Erwartung der guten Speisen, die baldeintreffen sollten. Schon bald war am Ende desFeldweges, am Ortsrand, eine fröhliche ScharKinder zu sehen, die sich in Richtung unseres La-gerplatzes bewegten. Je näher sie kamen destodeutlicher wurde, daß wir diesmal offensichtlicheinen Volltreffer gelandet hatten. Denn als Trans-portunterstützung verwendeten die Kinder einennicht gerade kleinen Handwagen. Doch unserefreudigen Gesichtszüge erstarrte in dem Augen-blick, als sie die Decke vom Wagen schlugen undmit großer Selbstzufriedenheit verkündeten, siehätten uns wie gewünscht große Mengen Futterfür die Tiere mitgebracht: Heu und Rüben. ZumGlück hatten nicht alle Gäste unsere Wünsche sogenau gedeutet und es fiel noch der ein oder an-dere Happen für uns ab.

Renovierung

Als ein sehr langwieriges Projekt erwiessich die Renovierung unseres Zirkuswagens1980/81. Noch heute muß man die Ausdauerbewundern, mit der die Pfadfinder zuerst im�Korn�schen Grundstück� und später unterder Kanalbrücke die nicht immer einfache Ar-beit gemeistert habt. Es wurde mit demSchweißbrenner alte Farbe entfernt, es wurdegestrichen, man setzte Fenster ein, der In-nenausbau wurde geplant und durchgeführt,sogar Vorhänge wurden gehäkelt undschließlich blieb unser Mohnkorns Hans beider ersten Fahrt in Kleinbuchfeld am Hauseckhängen. Aber das alles gehört eben dazu,denn sonst gäbe es ja nichts zu erzählen.

Karin Mittmann, geb. Huberth

�Kontaktlinsen-Spiel�Auf der Zirkuswagenfahrt der Leiter hatte See-

bi (Gudrun Seeberger) wieder Ihr allseits bekann-tes und beliebtes Spiel eingebracht, das unterdem Titel läuft: �Wer findet als erstes meine Kon-taktlinse auf der Wiese�. Die Kunst des Spielesbesteht darin eine Kontaktlinse im hohen Gras zufinden, möglichst ohne diesen Bereich zu betre-ten. Dank unserer Geschicklichkeit haben wir(oder war�s die Petra Neppig allein?) das Spiel ge-wonnen. Übringens: zur Nachahmung nicht emp-fohlen.

Hans Mohnkorn

Jungfernfahrt mit dem

knallroten Zirkuswagen.

�Kapitän� Hans Mohnkorn

hat (noch) alles im Griff

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Pfadfinderstufe? Wagt es? Klar! So dachtenalle. Also ran an die Arbeit, VW-Bus herrich-ten, VW-Bus beim Kaufhaus Hager leihen, pak-ken, rein setzen winken und los geht�s - nach10 Wochen.

Der 1. Tag (31.7.):Also tatsächlich: los geht�s. Wie weit? Erste

Röhnberge, schon qualmt der Motor vom weißenBulli. Kein Problem, fahren langsam zur Werk-statt! Wo? Am Samstag Nachmittag? In der Röhn?Klar! Suchen und finden. Mechaniker kann sogarZündschlüssel abbrechen. Kann sonst nix ma-chen. Welle kaputt oder so. Super! Aufhören?Nee. Maschine muß erst warmgefahren werden.Nach weiteren 150km: läuft nun fast 100. Allesok!

Der 2.Tag (1.8.):Kassel = Dokumenta = Kunst! Viel Kunst!!

Blutorgienbilder österreichischer Künstler. Jüsi(Jürgen Singer) bewundert �Archaischen Torso�.Möchte er selbst einen? Besuch kürzer als ge-plant, nix verstehn. Also weiter Richtung Osna-brück. Bauernhof ist ok. Kaputter Kühlschranknicht. Wurst riecht. Mist. (Der auch).

Der 3. Tag (2.8.):Wolle (Wolfgang Lauerhaas) quietscht? Nein,

Schweine quietschen. Kein Wunder, es geht zumSchlachthof. Also aufstehen, waschen, essen,Gruß an den Bauern und weiter. Stop! Morgen-sport: Erst noch eine Runde �Stehbock�. Flach,flächer, am flächsten. Unendliche Weite - Ziel fasterreicht. Zwischenstop in Aurich. Stadt ist ok.Sprit ist alle. Suchen und finden: Gastfamilie Hü-bel in Hage. Super nette gastfreundliche Pfadfin-derfamilie (= ganzer Stamm). Kriegen Tee +Kluntjes + Sahne, Blacky (Michael Schwarzmann)dachte, ´s wär Dosenmilch, hat keine Ahnung.Abends Lagerfeuer und Jüsis (Jürgen Singer)Show. Gastgeber erstaunt.

Der 4. Tag:8:00 Uhr Aufstehn. Strenge Sitten hier. Früh-

stück, dann nachschauen, ob Meer tatsächlichda. Laufen, laufen: 1. Deich: kein Meer. 2. Deich:kein Meer, alles Lüge. 3.Deich: aahh, stimmtdoch. Blau und immer noch weit weg. Seebi(Gudrun Seeberger) veranstaltet Suchspiel: Kon-taktlinse an der Nordsee. Wie immer: gewonnen.Abends wir zeigen Kultur: fränkischer Lieder-abend bei Familie Hübel.

17 Tage unter Fischköpfen

Ein Tagebuch von 1982 - Frei ins Kurze übersetzt

Sichtlich beeindruckt von den Ozeanriesen - Hans Mohnkorn (vierter von rechts) und �sein� Trupp im Hafen von Rotterdam

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Der 5. Tag:Vor dem Frühstück: Birgit Wiesheier steht Fo-

tografen Modell. Sieht noch nicht frisch aus.Macht nix. Ist das Meer auch heute da? Suchen,suchen. Elfriede Roppelt findet Kuhfladen. Sapptrein. Lustig wars!

Nachmittags: Mutprobe, Schwingen am Seil.Schaut gefährlich aus. Alle haben Mut. AuchHans, aber der zuviel Gewicht. Seil wird lang.Muß Wasserlinsen schöpfen. Lustig wars! Besich-tigung Hochmoor Blacky und Wolle nehmenMoorbad. Lustig war´s. Kinder ins Bett. Leiter inden Biertümpel. Pilse testen.

Der 6. Tag:Aufbuch. Übersetzen nach Juist (=Ostfriesi-

sche Insel). Rucksack packen. Rein in den Hafen.Rauf auf die �Frisa�. Halt, brauchen noch was zuessen. Kapitän will nicht warten. Genügend Gaf-fer für Gerhards (Spörlein) Fressalienspurt. Ge-wonnen!! Juist: Empfang mit Pauken und Trom-peten. Dachten wär für uns. Seebi und GabiMatzick tanzen. Superdupertoller Badestrand.

Schmal aber laaang. Sandburgen, Muscheln. Was-serschlacht. Richten uns bequem für die Nachtein. Verboten!! Kurverwaltung schickt Blitz undDonner. Will Angst einjagen. Gelingt. Erst inStrandkorb kauern, dann rennen, rennen, ren-nen. Dach über den Kopf? Wo: Pfarramt!! Gerhardund Hans (Mohnkorn) tigern hin. Schon voll.Pfarrer hat Erbarmen. Kirche nachts leer. Emporehat superweiche Teppiche. Alle fertig: tieferSchlaf.

Der 7. Tag:6:55: verdutzte Nonne, die Orgel spielen will.

Frühmesse! Pfarrer vergaß zu wecken. Gemisch-tes Orgel/Reißverschluß/Gähnkonzert. Ein paarsingen mit Gitarre. Pfarrer (mit Weinberg) lädtzum Frühstück (ohne Wein). Dann nichts wieweg. Rein in den Hafen, Rauf auf die �Frisa�....Inselleben ist genug. Weiter geht�s. Nach Leer. Istganz schön voll. Turmbesteigung. Bernhard(Spörlein) wieder wetterpessimistisch. Blackybaggert Mädels an. Weiter. Deutschland ade.Käsköpfe juhee!

Lagern am Ijsellmeer. Mit Zelt. Glück. Bern-hard hat Recht behalten.

Zum Glück ein Leichtgewicht - Gerhard Spörlein entkommt

knapp den Wasserlinsen

�Kirchenasyl� mit Musik auf der Insel Juist. Als Morgen-

ouvertüre gab�s ein Orgelkonzert

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Der 9. Tag:7:00 Uhr, kein Regen: Jungs rein in den eis-

kalten See, ganz. Mädels nur die Haare. Schön-heit vor alles. Weiter, wieder zur Nordsee. Strand-wanderung. Große Augen. Verlaufen?FKK-Strand. Peter will bleiben. Darf nicht. Dummgelaufen. Mittags bei Alkmaar: Zur AbwechslungHolländische Bratwürst mit Örpflbrei. Lecker.Dann Stadtbesichtigung - Kaffeebesichtigung -Klobesichtigung. Kerstin läßt sich von Betrunke-nen bewachen. Sonst alles ok: Taschendiebe undTrunkenbolde. Bier teuer. Abendlager auf Wiese.Bulle (zweibeinig und grün) kommt. Verjagt uns.Hätten Schafe mit Steinen beworfen. Blöder Bau-er. Suchen im Dunkeln neuen Schlafplatz.

Der 10. Tag:6:00 Uhr, Regen. Mist, kein Zelt aufgebaut!

Bernhard zuverlässig? Zweifel! Petra mißmutig.Sofort einsteigen Abfahrt. Frühstück unter Brük-ke. Romantisch? Nee. Schweinekalt. Kämpfenums Überleben. Lassen Regen abspülen. Weiternach Amsterdam. Stadtbesichtigung. Beobach-ten Lieblingsbeschäftigung der Einheimischen:Dealen. Andre Länder... Kirchenbesichtigung mitintergriertem Cafe. Andre Länder ... Weiter inden Hafen. Pohh. Riesenpötte. Finden Hafenfäh-

re. Kost� nix. Fahren hin und her. Fahren Tram-bahn. Kost� nix. Fahren U-Bahn. Gerhard dachte.Kost� nix. Genug Großstadt. Wieder raus ans Ij-sellmeer. Spielen Volleyball. Essen Nudeln. Kost�nix. Von der Bäuerin geschenkt.

Der 12. Tag:Kein Regen. �Ausschlafen� bis 8:00 Uhr. Voll-

wertfrühstück. Weiter nach Delft. Käsemarkt.Käskopfhochzeit. Wabbelbrot. Sonst nichts be-sonderes.

Der 13. Tag:Wolle hat Geburtstag. Sektfrühstück. Fauler

Tag im Park. Volleyball. Waschen. Freibad. Damit2 Zeilen voll werden: Elfriede und Birgit kochen.Zur Aromaverbesserung - Räuchernudeln? - wer-den Handtücher verschürt. Nachts wieder Polizei-streife.

Der 14. Tag:Wecker funktioniert: Regen. Hauen sofort ab.

In der Nähe Flughafen Rotterdam. Super WC undWaschraum in der VIP-Lounge. Frühstück amParkplatz. Satt. Rein nach Rotterdam. Hafen. Kei-ne kostenlose Fähre. Aber Kinderfahrschein fürSeebi zur Hafenrundfahrt. Heftiger Wind. Hätten

Der Trupp und das Meer. Auch Binnenländler können sich dieser Faszination nicht entziehen. Die ins Abendrot getauchte Nordsee

läßt viele hundert Arbeitsstunden vergessen, die die Pfadfinder investiert haben zur Renovierung des VW-Busses

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Segelboot nehmensollen. Superinteres-sant. Kaufen Unmen-gen von Gerupften fürUnmengen von Gul-den. Abends werdenalle satt. Weiter zurMaas. Zelt vor reizvollgelegenem Ölkraft-werk. Regen.

Der 15.Tag:Koller. Mattias

Kestler räumt blauenBulli gründlich auf.Große Sorge. Zurückin die Heimat. Angeb-lich rote Ampel amGrenzübergang nachBelgien. Hans dementiert. Nächster Grenzüber-gang. Haben Hasch zu verzollen ? Dumme Frage.Muß man nicht. Köln vor Augen. Vernichten rest-lichen Gerupften. Richtiges Brot. Mmmmhhh.Stadtbesichtigung. Dom ist furchtbar hoch.Abendessen außerhalb der Stadt. Kassler undKraut. Nachtbummel geplant. Megaschnelle Fahrtin die Innenstadt. Sauerkraut drückt furchtbar.Klo gerade noch erreicht.

Der 16. Tag:Jogger weckt uns am Waldparkplatz. 9:00

Uhr!! Kein Regen. Sind wohl spät in den Schlaf-

Runter von der Autobahn - rauf auf die Landstraße. So lernt man unterwegs viel mehr von Land und Leuten kennen

sack. Preußenköter pinkelt auf Tüte von Seebi.Essen Kuchen. Am Rhein entlang gegen Süden.Pflicht Rüdesheim und Niederwalddenkmal. Sindfaul. Fahren Seilbahn. Auch schön. Übernach-tung: Schrebergarten in Wiesbaden. Luxus pur.Marinierte Heringe. Stühle, Tische, Besteck füralle. Lieder, Chips und Wein. (Musste sein, warenam Rhein). Wunderbarer letzter Abend.

Der 17. Tag:Fahren nach Haus. Sitzen im Kraus. Brotzeit.

Schöne Zeit.Hans Mohnkorn

Keine Überschwemmung! Amsterdam ist überzogen mit einem Netz von Wasserkanälen. Ein idealer

Platz zum Picknick und Ausspannen vor der Weiterfahrt

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Im August 1984 machten sich 12 Rover mit6 selbstgebauten Tandems zu einer Fahrt vonAugsburg durch das Allgäu nach München auf.

Mangels großer Gepäckkapazitäten hatten wirnur die notwendigsten Reiseutensilien dabei. FürZelte war kein Platz und wir hofften, bei schlech-tem Wetter irgendeinen Unterschlupf zu finden.

Gleich am ersten Tag wurden wir auf der Fahrtnach Landsberg vom großen Regen überrascht,der uns samt unserer Ausrüstung total durchnäß-te. In Landsberg fuhren wir zur katholische Kir-che und fragten nach einem trockenen Schlaf-platz. Doch hier stießen wir auf völligesUnverständnis und wurden im wahrsten Sinnedes Wortes im Regen stehen gelassen.

Die Evangelischen - unkompliziertKurz darauf bemerkte uns die Tochter des

evangelischen Pfarrers, die uns völlig unkompli-ziert eine Übernachtungsmöglichkeit im evange-lischen Jugendheim organisierte (mit Küche undallen drum und dran!). Hier konnten wir bleibenso lange wir wollten, was wir auch zwei Tagenutzten, um sämtliche Klamotten zu trocknen.

Nach zwei Tagen machten wir uns auf den Wegzum Ammersee (aus der Fahrt durchs Allgäu wur-de leider nichts, da unser Zeitplan völlig aus denFugen geraten war). Dort wollten wir noch vorEinbruch der Dunkelheit Kloster Andechs errei-chen, wo wir neben einer Brotzeit auf eine Über-nachtungsmöglichkeit hofften. Nach unserer An-kunft konnten wir gerade noch ein Bierergattern, bevor der Biergarten schloß. Danachmachten wir uns auf Quartiersuche. Erste Anfra-gen waren jedoch nicht sehr ermutigend und sobeschlossen wir, erst einmal unsere Kluft anzu-ziehen, um eine besseren Eindruck zu machen.Nach zähen Verhandlungen wurde uns von PaterZölestin eine leerstehende Doppelgarage überlas-sen, in die wir uns gemütlich einquartierten.

Die Ordensleute - schwierigWir wollten uns gerade schlafen legen, da nä-

herte sich, durch Lichterschein und diverse Ge-räusche angelockt, ein wundersamer Mönch, dervor unserem Domizil in einer Pfütze stehenblieb.Wir dachten an nichts Schlimmes und begrüßtenden Mann. Dieser gab sich als Pater Daniel, der

Mönchische Gastfreundschaft

Oder: Eine Tandemfahrt mit Überraschungen

Mit dem Fahrrad die Natur erkunden - auch in jüngerer Zeit gab es viele Exkursionen mit dem �Drahtesel�

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�Chef� von Kloster Andechs zu erkennen undüberhäufte uns sofort mit einer Schimpfkanona-de. Worte wie Hausbesetzer, Zigeuner, Polizei,Ungeheuerliches und manch anderes, nichtDruckreifes, sind mir noch heute im Gedächtnis.Am Ende seiner Ausführungen gab uns der Mönchzu verstehen, daß wir das Kloster sofort zu verlas-sen hätten. Nach kurzer Diskussion wurde unseine Frist bis um 6.00 Uhr am nächsten Morgengewährt. Soviel Gastfreundschaft wollten wir na-türlich nicht annehmen und so gelang es unsüber den verständnisvollen Braumeister, Kontaktzu Frater Lambert aufzunehmen, der uns bereitsbei den Verhandlungen bezüglich der Doppelga-rage unterstützt hatte.

Diesem war das Ganze sehr peinlich und er be-schloß, umgehend beim Abt vorzusprechen. Nacherfolgloser Suche nach einer geöffneten Gastwirt-schaft, legten wir uns in der Doppelgarage schla-fen.

Kärgliches FrühstückAm nächsten Tag mußten wir tatsächlich am

frühen Morgen die Doppelgarage räumen undwurden anschließend ins Kloster geführt. Dorterhielten wir ein kärgliches Frühstück. Dabei er-öffneten uns die Mönche, daß wir fortan in derehemaligen Klosterapotheke wohnen könnten,wo uns neben Betten auch eine komplett ausge-stattete Küche mit gefülltem (mit was wohl?)Kühlschrank zur Verfügung stünde.

Nachdem wir die plötzliche Gastfreundschaftdrei Tage genutzt, und den Ammersee und Starn-berger See erkundet hatten, machten wir uns aufden Weg zu unserer letzten Station nach Olching,bei München.

Zum Glück mußten wir uns hier nicht auf dieörtliche katholische Geistlichkeit verlassen, son-dern hatten schon von Zuhause aus Übernach-tungsmöglichkeiten bei bekannten DPSGlern inderen Jugendheim organisiert..

Wolfgang Harrer

Bu

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Aus zwei mach eins. Ausgediente Fahrräder bildeten den �Rohstoff� für die Tandems (vorne links)

Nachtquartier

Wald?

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1988 entschloß sich die Jungpfadfinder-gruppe, als Sommerunternehmen eine Fahrtals wandernder Zirkus durchzuführen. In denGruppenstunden nach Pfingsten fingen wiran, uns auf diese Fahrt vorzubereiten. ImLeitungsteam waren Karin Carl (jetzt Engert),Rainer Erlwein und Peter Matzick.

Zunächst formten wir für unsere Zirkusvor-stellungen Tiere aus Drahtgeflecht, Altpapier undLeim, die wir anschließend bunt bemalten. Wo-chenlang bastelten die Jufis Tiermasken ausPappmaché, schneiderten Kostüme und übtenKunststücke ein.

Die Fahrt führte uns über Frankendorf, Kalte-neggolsfeld, Heiligenstadt, Aufseß, Kübelstein,Wattendorf nach Rothmannsthal. Die Jungpfad-finder und zwei Leiter legten diese Strecke (aufmehrere Tage aufgeteilt) mit dem Fahrrad zurück

und ein Leiter ( Rainer oder Peter) steuerten denTraktor an dem der Zirkuswagen mit dem Gepäckund den Gegenständen für die Zirkusvorstellunghing.

Dieses Ungetüm von Dieselroß zu steuern warkeine leichte Aufgabe, denn der Lärm, den derBulldog von sich gab, war nicht schlecht undwenn dann talwärts der riesige Zirkuswagen imNacken das Schieben anfing, war einem schon et-was mulmig zu Mute.

Als Orte für unsere Auftritte wählten wirLaibarös, Kotzendorf und Kübelstein, allein deroriginellen Ortsnamen wegen. Endlich war es so-weit: Auftritt des Zirkus in Kübelstein!

Nachdem wir eine Wiese am Dorfrand bezie-hen durften, machten wir uns eifrig daran, die�Werbetrommel zu rühren��: Plakate malen, mitMusik und Lindwurm durch den Ort ziehen. Baldbemerkten wir, daß uns ziemliche Skepsis undMißtrauen entgegenschlug. Um dies abzubauenund unseren Kids die Möglichkeit zu schaffen,ihre fleißig erübten Künsten vor entsprechendemPublikum aufführen zu können, gingen wir in dieOffensive. Wir klingelten an den Häusern undHöfen und luden nochmals als Pfadfinder persön-lich ein. An einer Tür machten wir dann eine ganzungeahnte Erfahrung. Nach kurzem Klingeln öff-nete eine ältere Frau, schaute sich verstohlen umund bevor ich etwas sagen konnte drückte sie mir2,- DM in die Hand mit der Bemerkung: �Sog�smeim Mo net, der moch ka Zichheuner!�... Tür zu.

Trotz allem waren die zwar nicht allzu zahlrei-chen Kotzendorfer ein tolles Publikum und ichglaube, dem ein oder anderen tat es im Nachhin-ein leid, doch nicht gekommen zu sein.

Krönender Höhepunkt war ein Auftritt beimDiözesanlager in Rothmannsthal. Unter dem Mot-to �Tu�s doch� durften die Jungpfadfinder ver-schiedene Aktionen ausprobieren, die man imalltäglichen Leben nicht immer darf ( z. B. Trak-tor fahren ).

Am großen Festabend boten wir dann nocheinmal unsere Zirkusvorstellung dar und erhiel-ten von den anwesenden Juffis und Leitern vielBeifall.

Peter Matzick und Karin Engert

Wir sind keine Zigeuner!

Zirkusreise der Juffi-Stufe durch die Fränkische Schweiz

Schwierigkeitsgrad 10 - Fußballspiel auf Stelzen

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Die �Menschenfänger� von Kübeldorf

Neben �echten� Tieren gab es auch

�massige� Schwerathleten zu bewundern

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Leben in den 90er Jahren, das heißt auchLeben im Überfluß und Leben mit der Tech-nik. Pfadfinder sein in den 90er Jahren, dasheißt � mitunter � immer noch Begegnungund Auseinandersetzung mit der Natur.�Weicheier� sind die Pfadis im Jahr 1992 je-denfalls nicht gewesen. Ein Bericht vom Oster-unternehmen.

Montag, 20. April (Ostermontag)Gegen 7.00 Uhr fuhren wir sieben Pfadfinder

mit unserem Leiter Ralf Walter-Egner nach Bo-denmais los. Dort stellten wir zu unserer Überra-schung erst einmal fest, daß dort im Gegensatzzu Hirschaid noch Schnee lag. Dies störte unsaber nicht und wir machten uns mit schwerenRucksäcken beladen auf den Weg zum GroßenArber. Sobald wir aber den Ort verlassen hatten,holte uns der Winter endgültig wieder ein. DerWanderweg zum höchsten Gipfel des BayerischenWaldes war eng, vereist und uneben. Jeder vonuns lief Gefahr, in den Bach abzurutschen derunter uns verlief.

Mit der Zeit verteilte sich die gesamte Gruppezudem über eine große Strecke. Jeder kämpftefür sich allein oder zu zweit mit dem Weg. Wirstampften durch den Schnee, zweifelten manch-

mal an der Richtigkeit des Weges, gingen imZweifel den steileren Weg, kamen durch Windbrü-che und Schonungen und schließlich auf denGipfel. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen,daß der Berg von Menschen wimmelte. Diese wa-ren auf der anderen Seite des Berges mit einemLift hochgekommen - zum Schifahren.

Wir beschlossen, uns im Berggasthof aufzu-wärmen. Doch den mußten wir erst einmal errei-chen, denn der gesamte Hang war von den Schi-fahrern glatt gemacht worden. Einige von unssetzten sich auf ihre Rucksäcke, um auf diesen�Schlitten� hinabzufahren. Der Rest � auch ich �wollte hinuntersteigen. Aber trotz aller Vorsichtrutschte ich aus und fand mich auf meinem Ho-senboden in wilder Fahrt talwärts wieder. Daseinzige, was ich machen konnte, war mit denHänden zu bremsen. Doch leider waren die Hand-schuhe in meiner Jackentasche, so daß meineHände eine Stunde lang wie taub waren.

Später fuhren wir mit dem Lift ins Tal, wo wirnoch eine Strecke von acht Kilometern bis nachBayerisch Eisenstein hatten, wo wir übernachtenwollten.

In dem Ort fragte Ralf beim Pfarrer, ob er ei-nen Platz zum Schlafen wisse. Der verneinte.

Eine alte Fabrikhalle, die uns von einem Feri-engast empfohlenworden war, er-schien uns nicht ver-trauenswürdig ge-nug. Deswegenbeschlossen wir imWald zu schlafen.Dort konnte be-stimmt kein Bodendurchbrechen unddort lagen sicherkeine Berge vonDreck und Müll.

Zwischen denBäumen spanntenwir die mitgeführtenKothenplanen alsWindschutz um un-seren Schlafplatz auf

Eiskalt erwischt

Die �Bayernwald-Tour� der Pfadfinderstufe 1992

Im Frühling in�s Gebirge - da hat schon manch einer eine winterliche Überraschung erlebt. Schnee-

lagen von bis zu 2 Metern hatten die Pfadfinder beim Aufstieg zu bewältigen

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und legten einige über unsere Schlafsäcke. Trotz-dem wachten die meisten von uns in der Nachtmehrmals wegen der Kälte auf.

Dienstag, 21. AprilAm nächsten Morgen standen wir gegen 8.00

Uhr auf.Wir gingen nochmals nach Bayerisch Eisen-

stein zurück, um uns mit Lebensmitteln für dienächsten zwei Tage einzudecken. Getränke kauf-ten wir nicht. Die hielten wir für unnötigen Bal-last. Dann brachen wir zum Großen Falkensteinauf.

Nach einem langen, verschneiten und verei-sten Aufstieg mußten wir oben feststellen, daßdas Gasthaus geschlossen war. Ärgerlich. Hattenwir doch Durst, aber nichts zu trinken. Wir sahenuns um und fanden eine pfadfinderische Lösung.Auf der Südseite des Berges waren Eiszapfen, diein der Nachmittagssonne langsam schmolzen. Wirmußten nur unsere Feldflaschen darunter stel-len, so daß sie das Wasser auffingen. Es war zwaretwas kalt, was wir da bekamen, aber das störtedoch einen Pfadfinder nicht !

So gestärkt brachen wir zum Großen Rachelauf. Unterwegs wollten wir in einer der zahlreichauf der Karte eingezeichneten Schutzhüttenschlafen. Auf dem Weg zum Gipfel des GroßenFalkensteins hatten wir schon eine solche Hüttegesehen und für geeignet befunden. Wir machtenuns auf den Weg, aber der Abstieg vom Falken-stein gestaltete sich schwierig. Der Schnee lagzwei Meter hoch. Vor allem unser Leiter Ralf, dersank nicht wie wir Halbstarken bis zu den Knö-cheln ein, sondern als Zwei-Zentner-Mann sanker bis weit über die Knie ein. Wir - vor allem Ralf -kämpften um jeden Schritt und Meter. Kamen andie Stelle, an der die erste Schutzhütte einge-zeichnet war. Es war aber keine da. Waren wir aufdem falschen Weg ? Nein, die Hinweisschilder amWegrand stimmten mit unserer Karte überein.

Wir gingen weiter. Kamen an die Stelle derzweiten eingezeichneten Schutzhütte. Nichts.Dort wo die dritte sein sollte, fanden wir etwas:eine überdachte Sitzbank. Wir zogen weiter. EineStunde vor Einbruch der Dunkelheit fanden wiram Wegesrand ein Schild. �Hier mußten am 23.Januar 1965 fünf Mann übernachten, die von derDunkelheit überrascht wurden.� Wir scherzten,daß wir ein solches Schild wohl auch bald aufstel-len konnten. Die Dämmerung legte sich bereits

über den Wald, als wir später doch noch eine ein-gezeichnete Schutzhütte fanden, die sich wiederals überdachte Bank darstellte, in der höchstensdrei Mann sitzen konnten. Wir beschlossen trotzaller Widrigkeiten, hier zu lagern. Drei Mann la-gerten sich auf der Bank, entzündeten in einerKonservendose ein kleines Feuer, der Rest krochunter die schneebeladenen, tiefhängenden Ästeverschiedener Tannen. Als sich die Schwere derNacht über den Wald legte, schiefen wir bereits.

Am nächsten Morgen standen wir zeitig auf.Einige konnten nicht mehr in ihre Stiefel schlüp-fen, weil diese vom Schweiße durchnäßt überNacht hart gefroren waren, so daß sie ihrer Turn-schuhe anzogen. Nur Ralf der spazierte zu unse-rer Erheiterung in Badeschlappen. Angesichtsdieser widrigen Umstände beschlossen wir, dieWanderung in dieser Form abzubrechen und denRest der Woche in der Jugendherberge in Zwieselzu verbringen.

Jürgen Wolf

�London gefühlsecht�

Am Leiterkongress 1993 des Diozösanver-bandes Bamberg beteiligte ein großer Teil derHirschaider Leiterrunde. Hermann Korn, Pa-trick Gensel, Susanne Zeh, Frank Loskarn undich erlebten diese Weltmetropole hautnah.�London gefühlsecht� machte uns aber auchmit den sozialen Problemen der Weltstadtvertraut.

Bei einem Interview mit farbigen Londo-nern im Hide-Park trug es sich zu, daß eineGruppe von ca. 10 Personen, davon ein Roll-stuhlfahrer, an uns vorbeikamen. Da sah ich,daß ein Pullover von den Beinen des Sitzen-den auf den Boden fiel. Ich, als �guter Pfad-finder�, sprang sofort auf, hob den Pulloverauf und eilte der Gruppe nach. In der Annah-me, es würde sich um Briten handeln, sprachich sie an: �Excuse me, I think you lost yourpullover.� Als Antwort erhielt ich ein über-zeugtes �Thank you very much.� Als ichschon kehrt gemacht hatte, hört ich jedoch:�Die sind doch ganz nett, die Engländer.�

Gerd Wolf

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Im Jahre 7 nach der Wiedervereinigungbrach einer kleiner Trupp entschlossener, to-desmutiger Rover gen Osten auf, das neuedeutsche Territorium zu erkunden. Mit ihremorangen Mobil und genügend Treibstoff anBord fühlten sie sich gewappnet, die lange be-schwerliche Reise über holprige Straßen unddiejenigen, die als solche deklariert waren,anzutreten.

Durch schier niemals enden wollende Wälderkämpfte sich ihr treues oranges Gefährt, bisplötzlich, nach langer Fahrt durch Niemandsland,

majestätisch ein plakativ leuchtendes Schild ihreAufmerksamkeit auf sich fixierte. Es war voll-bracht! Vor den tapferen Streitern erhoben sichdie erhabenen Lichter des Herzens von Sachsen :Kleingießenhübel, die pulsierende Sachsenme-tropole an der Grenze zu Tschechien. Ja, hier warLeben, hier steppte noch weit nach Mitternachtder Wachhund. Nachdem ihr treuer, orangenerBegleiter an geeigneter Stelle getarnt und gegen

Übergriffe tschechischer Au-toschlepper gesichert war,wagte sich der Trupp Todes-mutiger in die dunklen Wäl-der.

In Hypnos� ArmenUm sicher den Weg zu ih-

rem Ziel beizubehalten, be-durften sie keines neumodi-schen Schnickschnacks. Einegenaue Karte und der gutealte Kompass verrichtetenhervorragende Arbeit. Durchdie dunkle Schönheit des Elb-sandsteingebirges ging derMarsch über Felder und Wie-sen, bis sich ein geeigneterund geschützter Lagerplatzfür die Nacht auftat. Müde, er-schöpft, aber von Stolz erfüll-ter Brust begab man sich in�Hypnos� Arme�, bis die lieb-lich anmutenden Strahlen derSonne die Augen der Fünfsanft berührten und mit neu-em Tatendrang füllten. Nachausgiebiger Stärkung konntenLand und Leute kommen undwie sie kamen.

Eben war das Gepäck auf-genommen und einige Metermarschiert, da stellte sich ein

Bild von einem Bauern mit einer furchteinflösen-den Mistgabel den fünf mutigen Rovern in denWeg. Mit seinem mächtigen Vierzack wollte erseinen territorialen Ansprüchen gegenüber den

Neue Länder, wir kommen !

oder: Wenn Rover auf Reisen gehen ...

Ein ideales Terrain für Kletterfreunde

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Expediteuren vehement Nachdruck verleihen. Et-was verwirrt von den seltsamen, hier vorherr-schenden Sitten der einheimischen BevölkerungFremden gegenüber, gingen die Rover andererWege.

Nach längerem Fußmarsch durch relativ tristeund eintönige Natur, schickte sich der Trupp an,an geeigneter Stelle der Elbe überzusetzen. Daserste Großziel war erreicht: vor ihnen erhob sichdie imposante Schönheit des NationalparkesSächsische Schweiz.

Die Fünf beratschlagten kurz, ehe sie sich aufeine Wandertour einigten. Das erste Tagesziel wargesteckt: Die heilige ( oder sollte ich eher sagen:scheinheilige) Stiege ( an dieser Stelle: Du hastsie bezwungen, Hermann Korn der III.).

Über mehr als 1000 Stufen, dem steilen Fels-massiv folgend, stürmten die tapferen Hirschai-der Pfadfinder dem Gipfel entgegen. Schließlichwar es geschafft, der Gipfelward erklommen. Das Panora-ma rechtfertigte, trotz desgrößtenteils wolkenverhange-nen Himmels, die Tortur derletzten Stunden. Nach ausgie-biger Rast wagte man den Ab-stieg durch ein ausgetrockne-tes Gebirgsbachbett. Der steileWeg erforderte zwar höchsteKonzentration, war aber land-schaftlich um einiges reizvollerals der normale Abstieg.

Todesgefahr?Wieder heil im Tal angekom-

men, drängte sich nun wiederdie Suche nach einem Nacht-quartier auf, denn der Tag neig-te sich seinem Ende entgegen.Nach nur kurzer Zeit wurdendie mutigen Streiter fündig. Mitleckeren, nahrhaften Dosenra-violi im Magen verkroch sichein jeder zufrieden und müdein sein daunengefüttertesSchlafgemach. Die Nacht warstill und klar. Doch plötzlich -lautes Gebrüll durchbrach dieanmutende Stille des nächtli-chen Waldes. War es ein Bär?Könnte sein, denn schließlich

war man nur wenige hundert Meter von der tsche-chischen Grenze und dem sich hier anschließen-den Nationalpark entfernt! Beunruhigt hieltenzwei der fünf Rover eifrig Ausschau ( während diemögliche Todesgefahr einen gewissen Jurastu-denten (Jürgen Wolf) schier unbeeindruckt zulassen schien: �Laßt mer mei Ruh!�).

Puh, was es auch war, noch mal Glück gehabt.Auf dem Rückmarsch muß wohl die Ausstrah-

lung der in olive Gewänder gehüllten Rover beieinem Wanderer solches Erstaunen erzeugt ha-ben, daß er sie glatt für die Rangertruppe des Na-tionalparkes hielt. Sich sichtlich geehrt fühlend,personifizierte sich die Truppe fortan auch alssolche.

Wieder am treuen, orangen Gefährt angekom-men, wurde das Gepäck verladen und die Heim-reise angetreten.

Matthias Mohnkorn

Nach 1000 Stufen am Ziel. Gruppenbild der �Wessis� inmitten der Sächsischen Schweiz

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In die Schweiz führte das Sommerunter-nehmen der Pfadfinder und Rover im Jahr1998. Am eigenen Leib mußten die Teilneh-mer erfahren, daß �bergig� eine zurückhal-tende Beschreibung des Tell�schen Reiches ist.

�Sehr interessanter, teilweise exponierter Wegmit Holztreppen ausgebaut und mit Kabeln undStangen gesichert. Im obersten Teil etwas eis-schlaggefährdet, zweieinhalb Stunden von Kan-dersteg.� So liest sich die Zustiegsbeschreibungzur 1955 m hoch gelegenen Balmhornhütte imFührer des Schweizer Alpinclubs.

BergsteigerparadiesDabei fing alles so gemütlich an:Ein halber Tag Zugfahrt, davon die letzten

zwei Stunden auf den Gleisen der romantischenBern-Simplon Bahn, immer bergauf, bis Kander-steg (1176m), unser Zuhause für die nächstenneun Tage. Kandersteg, im Winter Ausgangs-punkt für einige der schwersten Eistouren derWelt, im Sommer Domizil für ambitionierte Hoch-tourengänger und konditionsstarke Wanderer,aber leider auch beliebtes Ausflugsziel für vielehundert Touristen, für die Bergsteigen in ersterLinie aus Seilbahnfahren und Fotografieren be-steht. So ist es auch nicht verwunderlich, daß ein

so idyllischer Platz, wie der Oeschinensee, anschönen Tagen eher an Schloß Neuschwansteinerinnert und die sonst so frische Bergluft einerMischung aus gegrillten Bratwürsten und Son-nenmilch gewichen ist.

Aber was ein richtiger Pfadfinder ist, der läuft,schwitzt, überwindet seinen inneren Schweine-hund und gibt sich erst am Ziel zufrieden. Undwer gewillt ist zu laufen, der erfährt so vieles, dasden Herren und Frauen Seilbahnfahrern wohl fürimmer verwehrt bleiben wird.

Aber bevor unsere Expedition so richtig star-ten konnte, hieß es erst einmal gutes Wetter ab-warten und sich bescheiden, was aber nicht wei-ter dramatisch gewesen ist. KürzereEingehtouren waren für uns Flachlandfranken so-wieso von Nöten, um uns ans Gehen, Steigen undSchnaufen zu gewöhnen, um den Gleichge-wichtssinn zu schärfen und um unseren Füßendie nötige Geländegängigkeit und Blasenfestig-keit zu verpassen.

Als Nebel und Wolken sich dann endlich lich-teten, waren wir auch für Anstiege, wie zur Balm-hornhütte, der schon einen gewissen alpinenCharakter aufwies, bestens gerüstet.

Jeder war sich der Ernsthaftigkeit bewußt undhatte den Slogan �Kleine Fehler, große Wirkung�

Expedition ins Tell�sche Reich

Pfadfinder und Rover als Alpinisten

Im Hochgebirge geht�s nicht ohne erfahrene Alpinisten - Patrick Gensel (2. v. re.) war schon im Himalaya

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verinnerlicht. Dies ist auch die Eintrittskarte ineine andere Kategorie des Erlebens:

Zusammen etwas tun, etwas erarbeiten, dasman alleine nie machen, nie schaffen würde; sichgegenseitig anspornen, Angst überwinden, ohnefalschen Ehrgeiz; aus eigener Kraft es bis ganznach oben schaffen und diese Freude mit ande-

ren teilen dürfen; Natur pur zu inhalieren, wegvon den Massen, von Lärm, vom Alltäglichen.

FernblickSo war es dann auch nicht verwunderlich, daß

uns der vermeintliche Höhepunkt unserer Reise,der Aufstieg zur auf 2834m gelegenen Blümlisal-phütte, nicht schwerfiel. Bereits nach vier, stattder im Führer angegebenen sechs Stunden, er-reichten wir unser Ziel und der Blick war nun, beibestem Wetter und ausgezeichnetem Fernblick,frei auf Eiger, Mönch, Jungfrau, Blümlisalp undviele andere mächtige Berühmtheiten.

Am darauffolgenden Ruhetag zogen DanielGötz und ich dem Freibadbesuch eine kurze Klet-tertour vor und stiegen, durch die Westwand, derBire (2502m) aufs Haupt � eine wunderschönePlattenkletterei im oberen fünften Grad.

Diesen alpinistischen Großtaten folgten nochein Besuch in Bern und eine Besteigung des Gäl-lihorns (2284m), ebenfalls ein hervorragenderAussichtberg mit imposanter Gipfelnadel, durcheine schon etwas dezimierte fränkische Abord-nung.

Eine Frage bleibt allerdings noch zu klären:Was hat uns veranlaßt, jeden Tag wieder hinunterins Tal zu steigen, obwohl es doch dort oben an-geblich so schön war?

Ich kann�s euch sagen: Die MohnkornscheGourmetküche, deren feine Gerüche uns förmlichwieder ins Tal sogen und nicht zu vergessen:Schinkennudeln, war mir klar!

Patrick Gensel

Gittarrenmusik

ist immer noch

die beliebteste

Abendunterhal-

tung auf dem

Zeltplatz

Abschalten, entspannen, die Natur geniesen

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Daten,Zahlen, Fakten

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1949 � 1953

Politik, Gesellschaft, Kirche

1949 Gründung der NATO (4.April)Gründung der Bundesrepublik Deutsch-land (23.5.)Konrad Adenauer wird BundeskanzlerGründung der Deutschen DemokratischenRepublik (7.10.)

1950 2,02 Millionen Arbeitslose in der Bundes-republik (Februar)Beginn des Korea-Krieges (25.6.)Rekord-Kartoffelernte in derBundesrepublik

1951 Uraufführung des Films �Die Sünderin�mit Hildegard Knef (der Film löst, haupt-sächlich wegen einiger Nacktszenen,einen Skandal aus, 18.1.)

1952 Albert Schweitzer erhält den Friedens-nobelpreis4000 Familien sehen die erste Fernseh-sendung in der Bundesrepublik (25.12.)

1953 Erstbesteigung des Mt. Everest (29.5.)Blutige Aufstände in der DDR (17.6.)

DPSG in Deutschland und Diözese

1909 Erste Pfadfinder in Deutschland1929 Die �Deutsche Pfadfinderschaft Sankt

Georg� wird in Altenberg in den DeutschenJungmännerbund aufgenommenErste Stämme in Nürnberg - Fürth, Kronachund Bamberg

1938 Die DPSG wird von den Nationalsozialistenverboten

1947 Erste Stämme gründen sich wieder, so inFürth und Neustadt b. Coburg

1949 Stammesgründungen u.a. in NürnbergButtenheim, Hirschaid, Bamberg Coburg,Gründung des Landes (heute: Diözese)Bamberg am Senftenberg durch dieStammesführer des Gaues Bamberg imLand Würzburg (17.9.)Bert Nowak wird zum Landesfeldmeister(heute: Diözesanvorsitzender), JuppSchneider zum Landeskuraten gewähltAm 19. Dezember tagt auf Burg Feuer-stein das erste Landesthing (heute:Diözesanversammlung)

1950 Gründung von 5 Gauen, Neustadt-Coburg(Gau I), Nürnberg/Fürth (Gau II), Bam-berg (Gau III), Retzgau (Gau IV) undKronach (Gau V)Im Dezember hat das Land Bambergbereits 22 Stämme

1951 Im Gau Bamberg wird Eugen Schummneuer GaufeldmeisterAuf dem Feuerstein findet das zweiteLandeslager stattIm Bund werden erstmals weiblicheWölflingsführer (Akelas) zugelassen

1952 Die neue Bundesordnung führt erstmalsStufen einIm Land Bamberg werden daraufhinLandesmeister (heute: Diözesanreferen-ten) für die einzelnen Stufen berufenGau VI Obermain wird gegründet.

1953 Das Landeslager bei Seehöflein wird auchvon Erzbischof Joseph Otto Kolb besucht.Bert Nowak wird beim Landesthing wiederals Landesfeldmeister bestätigtEugen Schumm wird Landesmeister fürdie Pfadfinderstufe

Erzbischof Joseph Otto Kolb beim Landeslager 1953

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Stamm St. Vitus Hirschaid

1948 Nachkriegszeit: Es besteht eine BDKJ -Gruppe in HirschaidDie Jungengruppe löst sich Ende desJahres auf

1949 Eugen Schumm nimmt Kontakt zu den St.Georgs-Pfadfindern in Fürth auf (März)Erste Sippe mit 6 Mann als Siedlung derButtenheimer Pfadfinder (30.03.)1. Pfingstlager der Pfadfinder des Gauesin Veilbronn (04.-06.06.)Erste Wölflinge im Stamm (Juli)Ausflug des Stammes nachBamberg (07.08.)Ausflug des Stammes zumSenftenberg (14.08.)Fahrt in die Oberpfalz und nach Berchtes-gaden (21.08.)Tagesfahrt der Jungpfadfinder ins Reg-nitz- und Maintal (02.10.)1. Elternabend (11.01.)Hirschaid wird �Stamm I St. Vitus, Gau 3Bamberg im Land Bamberg� (17./18.12.)

1950 Versprechensfeier für 10 Jungpfadfinderund 2 Pfadfinder (5.3.)Wanderung der Jungpfadfinder nachEbermannstadt (8.-10.4.)Feier des Georgstages (23.4.)Wochenende aller 3 Sippen auf BurgFeuerstein (29.4.-1.5.)Teilnahme des Stammes am Landeslager

auf Burg Feuerstein (25.-29.5.)Weihe des Stammesbanners (8.7.)Pfadfindersippe zum Kreuzberg (3.9.)Teilnahme eines Leiters an einer Pilger-fahrt nach Rom (19.-28.9.)Teilnahme an der Diözesanwallfahrt desBDKJ nach Vierzehnheiligen (22.10.)Erster Heimabend im neuen Truppheim imRathaus und Errichtung einer Bibliothekfür die Gruppenmitglieder (20.12.)

An Orginalität kaum zu überbieten - Masken und Kostüme am Stammesfasching 1951

Stammeszeitung der ersten Jahre - �Die kleine Fahrt�

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Silvesterfeier des Stammes am Wasser-hochbehälter bei Friesen (31.12.)

1951 Die Jungpfadfinder siegen bei denLandeswettkämpfen auf BurgFeuerstein (16.3.)Feier des Georgstages (23.4.)Pfingstfahrt der Pfadfinder nach Würzburg(12.-14.5)Erstes Stammeslager auf dem Kreuzbergbei Hallerndorf (5.-12.8.)Erste Ausgabe der Stammeszeitung: �Diekleine Fahrt� (7.10.)Stammesversammlung mit Neu-strukturierung (23.9.)Führerschulung in Bamberg (25.-26.11)Weihnachtspakete für Hochwasseropfer inItalien und für Kriegsgefangene (Dez.)Zweite Ausgabe der Stammeszeitung �Diekleine Fahrt� (17.12.)Fahrt der Pfadfinder zum Feuerstein. DortAbnahme der Prüfungen (29.-31.12.)

1952 Skiwanderung von 3 Stammesmitgliedernzum Feuerstein (26.1.)Tagesfahrt des Stammes nach Eltmann amMain (1.5.)Teilnahme am Landeslager bei Mönchrö-den/Coburg (31.5.)Brief an den Erzbischof zur Errichtungeiner Kaplanei in Hirschaid (8.6.)Antwort des Generalvikars: �Wunsch isterfüllt.� (16.6.)

Teilnahme am Sportfest des KJR Bamberg-Land (1. Platz beim Tauziehen) (27.7.)Lager der Jungpfadfinder auf dem Kreuz-berg (15.-19.8.)Stammesthing (Stammesversammlung)(31.8.)1. Treffen einer Ritterrunde (13.9.)Ausstellung mit Bildern (7.-8.12.)

1953 Teilnahme von 2 Pfadfindersippen an denGauwettkämpfen in Bamberg (22.2.)2. Teil der Gauwettkämpfe: 2. Platz für dieSippe Hirsch (8.3.)Georgstag auf Stammesebene (23.4.)Teilnahme der Pfadfinder an der Osterli-turgie auf Burg Feuerstein (2.-5.4.)Teilnahme des Stammes am Landeslagerin Seehöflein bei Stegaurach (23.-25.4.)Fahrt der Pfadfinder durch das Fichtelge-birge mit dem Rad (28.7)Fahrt der Jungpfadfinder durch dieFränkische Schweiz (18.8.)Stammesthing (30.8.)Teilnahme an der Haussammlung für dieCaritas (20.9.)1. Gemeinschaftsmesse (von da an wö-chentlich am Donnerstag) (8.10.)Gemeinderat genehmigt 3.000 DM für denBau des Jugendheimes (16.10.)Rücktritt von Stammesführer EugenSchumm (Nachfolger Hans Gold) (26.12.)Religiöse Silvesterfeier in der Kirche

Die Hirschaider

Abordnung beim

Landeslager 1953

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1954 � 1958

Politik, Gesellschaft, Kirche

1954 Der Bundestag diskutiert die Gleichbe-rechtigung von Mann und Frau: �BeiMeinungsverschiedenheiten in der Ehehat der Mann das letzte Wort� (14.1.)Die Reiselust wächst: Jeder Bundesbürgerkann 1500DM in eine andere Währungumtauschen (6.5.)Die Nationalmannschaft wird Fußballwelt-meister (4.7.)

1955 Albert Einstein stirbt im Alter von 76Jahren (18.4.)Die Bundesrepublik wird souverän (5.5.)Gründung des Warschauer Pakts (14.5.)

1956 Einführung der allgemeinen Wehrpflicht(9.7.)Bertolt Brecht stirbt im Alter von 58Jahren (14.8.)Der Volksaufstand in Ungarn beginnt(24.10.)

1957 Gründung der EWG in Rom (25.3.)Die Sowjetunion schießt den erstenSputnik in das All (4.10.)

1958 Erster Ostermarsch der Atomgegner in derBundesrepublik (7.4.)Johannes XXIII wird Papst (28.10.)Elvis Presley kommt als amerikanischerSoldat nach Deutschland (1.10.)

DPSG in Deutschland und Diözese

1954 316 Pfadfinder und Georgsritter besuchendas fünfte Landeslager in SteinfeldMarlies Becker, Coburg, wird erste Lan-desakela

1955 Das Bundesthing wird im Land Bambergauf Burg Feuerstein gehaltenDas Landeslager in Stegaurach besuchen243 Teilnehmer

1956 Die Hilfsfeldmeister-Schulung gewinnt anForm und Gestalt. Vor hier ab wird siealljährlich durchgeführt

1957 Der Gau VII, Erlangen, entsteht. Das Landhat nun 911 MitgliederDie neue Kluft löst das grüne Pfadfinder-hemd abDer �Kleine Feuerstein� wird vom Land in

Verwaltung übernommen und erhält denNamen Pfadfinderhaus LindersbergIn Stegaurach findet das siebte Landesla-ger stattEinführung einer neuen Kluft (Alte durftebis 1.1.1960 getragen werden) (1.10.)

1958 In diesem Jahr finden überall Gaulagerstatt.Landeslager sollen von nun an nur nochalle zwei Jahre durchgeführt werden

Stamm St. Vitus Hirschaid

1954 Stammesmitglieder helfen beim Bau desJugendheimes mit (Mai � Sept.)Teilnahme an der Haussammlung für dieCaritas (21.3.)Lager in Hirschaid mit ca. 140 Pfadfin-dern (�Liliput-Jamboree�) (1.-2.5)Teilnahme des Stammes am Landeslagerbei Treunitz (25 Jahre DPSG) (6.-7.6.)Spendenaktion �Hochwasserkatastrophe�mit Haussammlung (21.7.)Fahrt von 4 Georgsrittern durch Frank-reich (10.-20.8.)Handballwettkampf zwischen DPSG undKatholische Jugend (17.10)Silvesterfeier mit Kurat Peter Fleischmann(31.12.)

1955 Versprechensfeier (23.4.)Teilnahme des Stammes an den Gauwett-kämpfen in Effeltrich (30.4.-1.5.)Teilnahme des Stammes am Landeslagerin Seehöflein (28.-30.5.)

Dem Regen zum Trotz - die Sippe Bussard auf dem Weg zum

Landeslager in Seehöflein 1955

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Jungpfadfinderlager am Kreuzberg beiHallerndorf (25.-8.7.)Fahrt der Pfadfinder nach Tiefenstürmig(13.-15.8.)Ritteranwärter auf Alleinfahrt (3.-4.9.)Stammesthing (25.9.)Elternabend mit Darbietung einer Jazz-band (20.11.)

1956 Wechsel der Stammesleitung von HansGold zu Sebastian Mohnkorn (1.1.)Stammesthing (10.3.)Feier des Georgstages mit Gemein-schaftsmesse und Prüfungen (23.4.)Teilnahme am Landesjugendsingen imKultursaal Bamberg (6.5.)Pfingstlager des Stammes auf der Friese-ner Warte (19.-21.5.)Teilnahme des Stammes am KJR - Sport-fest in Hallstadt (1.7.)Stammesthing (Sippe �Bussard� wird

aufgelöst) (20.9.)Teilnahme von 6 Stammesmitgliedern anden Exerzitien (Burg Feuerstein, 1.-4.12.)Bis Ende des Jahres wird eine Stammes-chronik geführt (31.12.)

1957 Teilnahme an den Feiern zum 100.Geburtstag des Gründers in Bamberg(22.2.)Gauwettkämpfe in Bamberg (17.3.)Rittertreffen (Burg Feuerstein, 23.-24.3.)Fahrt der Wölflinge nach Nürnberg mitVersprechensfeier (4.5.)Landeslager der Pfadfinder und Georgsrit-ter bei Seehöflein (8.-10.6.)Lager mit Amerikanern auf Burg Feuer-stein (18.-24.8.)Neue Einteilung des Stammes (15.9.)

1958 Unterstützung der Umbaumaßnahmen amLindersberg bzw. Ausbau des Zeltlagerge-ländes (Bundeszentrum) in Westernohe

Wichtiger Anlaufpunkt,

auch für die Hirschaider

Pfadfinder: Die Burg

Feuerstein. Neben Freizeiten

gab es hier Leiter-

schulungen und Exerzitien

Zum 5-jährigen

Jubiläum des

Stammes 1954 kamen

zum �Liliput-

Jamboree� 140

Pfadfinder, unter

anderem aus

Bamberg, Bayreuth,

Erlangen und

Kulmbach. Beim

Lager standen hinter

der Jahnhalle 42 Zelte

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1959 � 1963

Politik, Gesellschaft, Kirche

1959 Fidel Castro wird Minister-präsident in Cuba (16.2.)Die SPD beschließt ihr�Godesberger Pro-gramm�(15.11.)

1960 Der junge John F. Kenne-dy wird Präsident der USA

1961 Juri Gagarin ist der ersteMensch im All (12.4.)Mauerbau in Berlin (13.8.)

1962 Flutkatastrophe in Ham-burg: über 300 ToteEröffnung des 2.Vatikani-schen Konzils (11.10.)

1963 Papst Johannes XXIIIstirbt (3.6.) - Zum Nach-folger wird Papst Paul VI gewählt (21.6.)Die Fußballbundesliga wird eingeführtMord an John F. Kennedy (22.11.)

DPSG in Deutschland und Diözese

1959 Das Landeslager am Lindersberg stehtunter dem Zeichen des 10-jährigen

Jubiläums. Über 500 Pfadfinder nehmenan dem Lager teilDas Land zählt 1068 Mitglieder

1960 Die Arbeit der Landesmeister gewinntzusehends an Bedeutung. Die Führer-schulungen auf Landesbasis werden vonihnen konzipiert und durchgeführt

1961 Der Begriff des �Georgsritters� wird durch

Ruhepause nach langem Fußmarsch - die Jungsippen Fuchs und Eisbär beim Emausgang 1960

Landeskurat Jupp Schneider feiert den Festgottesdienst am Lindersberg 1959

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das Wort �Rover� ersetztDas neunte Landeslager findetim Steigerwald stattMonsignore Jupp Schneider gibtsein Amt als Landeskurat ab

1962 Das Pfadfinderhaus Lindersbergwird erweitert und ausgebaut

Stamm St. Vitus Hirschaid

1959 Teilnahme einer Jungpfadfin-dersippe am Landeslager aufdem Lindersberg (�Jamboree�)(16.-18.5.)Kaplan Willibald Maria Geierkauft dem Stamm zwei neueZelte (Kohten) (Juni)Lager der Jungpfadfinder aufdem Kälberberg (27.-28.6.)9 Jungpfadfinder nehmen amGaulager bei Ebrach teil(1.-7.8.)Unser Pfarrer Kurat PeterFleischmann geht in denRuhestand - Das�Kuratenamt�übernehmen nun die jeweiligenKapläne (September)

1960 Emausgang der Jungpfadfinderzum Mainberg (Ostermontag)Neustart der Sippe Hirsch(12.10.)

1961 Stammesführerrunde (26.1.)Teilnahme der Pfadfinder aneinem Erste-Hilfe-Kurs (2.2.)Teilnahme der Pfadfinder amLandeslager bei Dankendorf(20.-22.5.)Tagesfahrt nach Pommersfelden(17.7.)Zonengrenzfahrt der Pfadfinderan die Grenze zur DDR (1.-4.8.)Wechsel der Stammesleitungvon Sebastian Mohnkorn zuBruno Badum (1.10.)

1962 Sippe Hirsch nimmt am Gaula-ger der Pfadfinder teil (Lindersberg, 6.-9.6.)

1963 Teilnahme des Stammes an der Jahresak-tion (Erlös 150,- DM)Tanzveranstaltung zugunsten der Jahres-aktion (6.7.)

Es gibt keine Wölflingsstufe mehr, da dieneue Bundessatzung bestimmt, daß diesenur noch von weiblichen Leitungskräftengeführt werden dürfen

Jungpfadfinderlager am Kälberberg unter der Leitung von Bruno Badum

Das erste Banner wurde 1950 geweiht und ist noch heute in Stammesbesitz

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1964 � 1968

Politik, Gesellschaft, Kirche

1964 Die Beatles belegen in den USA die Plätze1 - 5 in der Hitparade (31.3.)Die Bundesanstalt für Arbeit meldet:102.000 Arbeitslose und 680.000 offeneStellen; die Anwerbung von�Gastarbeitern� läuft auf vollen Touren

1965 Die USA verstricken sich zunehmend inden Vietnam-Krieg (Februar)Ludwig Erhard wird BundeskanzlerDas zweite Vatikanische Konzil geht zuEnde (8.12.)

1966 Große Erfolge der NPD beiLandtagswahlenIn Bonn regiert die Große Koalition ausCDU/CSU und SPD (1.12.)

1967 Schahbesuch in West-Berlin: Der StudentBenno Ohnesorg wird von der Polizeierschossen (2.6.)Israelischer Sechs-Tage-Krieg (5.-10.6.)

1968 Einführung der Mehrwertsteuer in derBundesrepublik (1.1.)

Attentat auf Rudi Dutschke, einen derAnführer der Studentenbewegung (11.4.)Demokratiebewegung in der CSSR (PragerFrühling) wird von den Panzern desWarschauer Paktes blutig beendet (20.8.)Richard Nixon wird US-Präsident (5.11.)

DPSG in Deutschland und Diözese

1964 Die Diözese erwirbt ein Grundstück inRothmannsthal, welches zusammen miteinem Pachtgelände von nun an alsZeltplatz genutzt wird

1965 Die Einweihung des erworbenenZeltplatzes in Rothmannsthal bietet dieGelegenheit, nach langer Pause dort eingroßes Landeslager abzuhalten

1966 Das Zeltplatzgelände wird ausgebautIm Land konstituiert sich derFörderverein �Pfadfinderfreunde LandBamberg e.V.�

1967 Ein großes Jungpfadfinderlager unterdem Motto �Im Tal des roten Mannes�findet in Rothmannsthal statt. Über 500Jungpfadfinder aus dem Land Bamberg,aus Berlin und amerikanische Gäste

Landeslager in Rotmannsthal 1965 - Abmarsch zum Sammelplatz. Die Hirschaider Jungpfadfinder bildeten zusammen mit

den Vertretern des Stammes Bischof Otto/Bamberg einen gemeinsamen Trupp.

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verkleiden sich als RothäuteIm November wird die Einweihung einesersten Blockhauses gefeiert

1968 Landesfeldmeister Bert Nowak kandidiertnicht mehr

Stamm St. Vitus Hirschaid

1964 Stammesthing: Peter Leipold wirdStammesführer (12.1.)Elternabend (20.1.)Georgsritter führen Faschingstanz fürdie Pfarrjugend durch (9.2.)3 Akelas (Leiterinnen), darunterMarlene Zenk, ermöglichen dieEröffnung von 2 Wölfingsrudeln (1.3.)Elternabend (19.3.)Tanzabend zugunsten der Aktion �64(Jugendzeltplätze) (30.3.)Pfingstlager des Stammes auf demKälberberg (16.-18.5.)Adventsfeier des Stammes (18.12.)

1965 Fasching (�Schiff der Nationen�) mitTanz und Kabarett (21.2.)Stammesthing: Berhard Götz wirdStammesvorsitzender (1.4.)Emausgang zum Mainberg(Ostermontag)Elternabend (20.4.)Lager der Jungpfadfinder inPommersfelden (Pfingsten)Landeslager der Jungpfadfinder inRothmannsthal (�Jamboree�) (4.-7.6.)

1966 Stammesthing: Werner Engl wirdStammesvorsitzender (1.3.)Teilnahme der Jungpfadfinder undPfadfinder am Jugendtreffen desKreisjugendringes auf der FriesenerWarte (25.6.)Pfadfinderlager bei Freienfels (16.-20.8.)Weihnachtsfeier der JungpfadfinderStammesführer Werner Engl droht beischlechtem Benehmen mit Auflösung

1967 Faschingsfeier (Pfadfinder) (7.2.)Teilung der Jungpfadfinderstufe in eineJungpfadfinder- und eine PfadfindersippePfingstlager des Stammes in FreienfelsTeilnahme des Stammes amJugendfußballtunier des KJR (4.6.)

Johannisfeuer auf der Friesener WarteGräser-Suchwettbewerb (4.7.)Renovierung des DPSG-Gruppenzimmersim Jugendheim (8.11.)

1968 Gauthing (Gespräche über die Verwaltungder Stämme) (6.2.)Faschingstanz der Pfadfinder mitTonbandaufnahmen (18.2.)Tischtennisturnier im Jugendheim (12.5.)Neueinteilung des Stammes (13.6.)Teilnahme an einer Hilfsaktion für Biafra(Altwarensammlung) (27.7.)Der Stamm wird beim Bundesamt offiziellabgemeldet. (Dezember) - EineWölflingsstufe besteht nicht mehr

Einer der letzten Getreuen - Felix Lerch vertrat den Stamm 1966

beim Jugendtreffen des Kreisjugendrings auf der Friesener Warte

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1969 � 1973

Politik, Gesellschaft, Kirche

1969 Der Student Jan Palach tötet sich durchSelbstverbrennung in Prag aus Protestgegen die gewaltsame Beendigung des�Prager Frühlings� (16.1.)Der erste Mensch betritt den Mond (21.7.)In Bonn wählt die neue SPD/F.D.P.-Koalition Willy Brandt zum Bundeskanzler

1970 Papst Paul VI lehnt die von derniederländischen Kirche gefordertenVeränderungen beim Zölibat strikt ab(21.1.)Das aktive Wahlalter wird von 21 auf 18Jahre herabgesetzt (19.6.)Willy Brandt unterzeichnet den �MoskauerVertrag�, den wesentlichen Baustein dersogenannten �neuen Ostpolitik� (12.8.)

1971 Erich Honecker wird Generalsekretär derSED (19.7.)Bundeskanzler Willy Brandt erhält denFriedensnobelpreis (20.10.)Damit wird die von Brandt eingeleiteteAussöhnung mit den osteuropäischenVölkern international anerkannt

1972 Ein Mißtrauensvotum gegenBundeskanzler Willy Brandt scheitertGeiselnahme bei der Olympiade inMünchen (5.9.)Heinrich Böll erhält Literaturnobelpreis (1Annemarie Renger wird als erste FrauPräsidentin des Bundestages (13.12.)

1973 Einstellung der Kämpfe in Vietnam (24.1.)Skandal um Watergate erschüttert dieUSA immer mehr (April)Sonntagsfahrverbot für PKWs inDeutschland als Konsequenz aus dem Öl-Embargo der arabischen Staaten (25.11.)

DPSG in Deutschland und Diözese

1969 Das 20-jährige Jubiläum des Landes wirdmit einem Jubiläumslager mit dem Motto�Lager der Nationen� in RothmannsthalbegangenHans Rohatsch wird erster hauptamtlicherMitarbeiter im ErzbischöflichenJugendamt Bamberg

1970 Die neue Bundessatzung löst die ersteNachkriegssatzung abAlte Begriffe werden ersetzt, so �Land�durch �Diözese�, �Gau� durch �Bezirk�,�Führer� durch �Leiter�. Der�Stammesführer� heißt von nun an�Stammesvorsitzender�. Außerdem gibt esfür alle Vorsitzenden StellvertreterDie Bezirke �Noris� und �Erlangen�schließen sich zu einem Bezirk NoriszusammenAus den Bezirken Obermain, Itzgau undHohenzollern wird der Bezirk Obermain

1971 Das Diözesanbüro wird von Bamberg nachKronach verlegtDer 1. Amateurfunk-Kurs imDiözesanverband findet stattIn Rothmannsthal wird ein Hüttendorferrichtet und bietet die ersten festenÜbernachtungsgelegenheitenDie neue Bundesordnung wirdbeschlossen und damit gleichzeitig dieKoedukation - das Miteinander vonJungen und Mädchen - eingeführt

1972 Der Diözesanverband zählt 1500Mitglieder (noch ohne Mädchen)In Rothmannsthal findet dasJungpfadfinderlager �BONANZA� mit 160Teilnehmern stattDer erste Leiterkongreß der Diözesefindet in Saverne (Elsaß) statt

1973 Das Diözesanbüro zieht von Kronach nachNürnberg umDas fünfte Haus in Rothmannsthal wirderrichtet und sorgt u.a. für sanitäreEinrichtungen im �Pfadfinderdorf�

Stamm St. Vitus Hirschaid

1969 Faschingstanz im Jugendheim (18.2.)Pfingstlager der Pfadfinder bei Eschlipp/Ebermannstadt (23.-26.5.)Jugendseminar mit der KJG zu Thema�Jugendkriminalität� (23.10)Beatparty mit Mitgliedern der KJG imJugendheim (8.11.)

1970 Der Stamm löst sich auf, da er sich nichtgegen die KJG durchsetzen konnte(Februar). Die letzte Gruppe, die SippeHirsch, bestand am Ende noch aus 9Mitgliedern.

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1974 � 1978

Politik, Gesellschaft, Kirche

1974 Willy Brandt tritt wegen einer Spionage-Affäre zurück, sein Nachfolger wirdHelmut Schmidt (6.5.)Die Fußballnationalmannschaft wirdWeltmeister (7.7.)Präsident Nixon muß wegen Watergatezurücktreten (8.8.)

1975 Zunehmender Widerstand gegenAtomkraft in der BundesrepublikDer Baader-Meinhof-Prozeß beginnt(21.5.)Die Diskussion um das Waldsterben wirdlangsam öffentlich.

1976 Giftgaskatastrophe in Seveso (10.7.)Jimmy Carter wird US-Präsident (2.11.)

1977 Elvis Presley stirbt (16.8.)Hans-Martin Schleyer,Arbeitgeberpräsident, wird entführt (5.9.)und ermordet (18.10.)Bankier Ponto wird von Terroristenermordet

1978 Papst Johannes Paul I stirbt nach 33Tagen Amtszeit, Nachfolger wirdJohannes Paul II (16.10.)Österreich lehnt in einerVolksabstimmung Ausbau derAtomenergie ab (5.11.)

DPSG in Deutschland und Diözese

1974 Im Mai stirbt Kuratus Will, Roth-mannsthal, der maßgebend am Erwerbund Ausbau des Platzes beteiligt warIn Rothmannsthal findet das Lager�Republik Rothalien� stattRover aus der Diözese Bamberg fliegennach Dahome (Afrika) zu einemSozialeinsatzDie erste Mädchengruppe entsteht inunserem Diözesanverband

1975 35 Pfadfinder mit ihren Leitern fahrenzum Jamboree nach NorwegenDer erste Behindertenarbeitskreis wirdgegründet und nimmt seine Arbeit aufDer Lindersberg wird durch einen Anbauerweitert, das Haus renoviert

1976 Die ersten �Zivis� fangen im Diözesanbüroan, einer von ihnen ist Richard Ott

1977 33 Pfadfinder aus der Diözese (davon 7aus Hirschaid) fliegen zum Jubiläums-Jamboree nach IrlandDie Pfadfinder nehmen mit starkerBeteiligung am BDKJ-Fest �Wir sind mehrals ich plus Du� in Bamberg teilFerner findet ein Leiterkongreß inAtzeldorf bei Passau statt

1978 Die Diözese hat 1700 MitgliederEine eigene Satzung für dieDiözesanversammlung wird verabschiedet

Magnus Lux -

hier im Kreis

der �ersten�

Jung-

pfadfinder -

ergriff die

Initiatve zur

Wiedergrün-

dung des

Stammes

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und von der Bundesleitung bestätigt; sietritt ab 1979 in KraftDie Diözese bekommt einenhauptamtlichen Geschäftsführer

Stamm St. Vitus Hirschaid

1974 Erste Besprechungen über eineWiedergründung des Stammes (Februar)Bildung eines neuen Stammesvorstandes:Bernhard Götz, Richard Ott, KaplanMagnus Lux (31.5.)Zimmer im Jugendheim und �Schwestern-haus� werden neu verteilt (25.6.)Teilnahme eines Leiters am Diözesanlagerbei Rothmannsthal (13.-17.6.)Vier Leiter des neu gegründeten Stammeslegen das Versprechen ab (24.6.)Bildung eines Freundeskreises aufStammesebene (5.7.)Das Gruppenzimmer im �Schwesternhaus�wird grundlegend in 287 ehrenamtlichenArbeitsstunden renoviert (17.7.-4.10.)Pfarrer August Popp wird Nachfolger desKuraten Magnus Lux (16.9.)Informationsabend über Pfadfinderarbeit

(38 Kinder mit Eltern am 22.9.)Einweihung des Gruppenzimmers durchLeiter und den Freundeskreis (4.10)Nachtwanderung des Stammes mitÜberraschung (18.10.)Ehemaligentreffen (23.11.)

1975 Altkleidersammlung in Hirschaid durchden Stamm (11.1.)Bezirksfasching in Hirschaid (24.1.)Altkleidersammlung in Bamberg mitanderen Bamberger Stämmen (22.3.)�Osterwanderung� des Stammes (4.5.)Versprechensfeier am Ratsfelsen (14.5.)Lager der Jungpfadfinder auf demLindersberg (24.-31.5.)Wölflingslager auf Burg Feuerstein (12.7.)Stammesversammlung (21.9.)Jugendgottesdienst, gestaltet von derDPSG (mit einer Band) (1. Advent)

1976 Wochenende der Wölflinge auf demLindersberg (27.-28..3.)Pfadfinderlager am Lindersberg (9.-12.4.)Pfingstlager der Jungpfadfinder inRothmannsthal (11.-19.6.)

Die Heimat erkunden - Roland Wiesheier (links) und

Bernhard Panzer vermessen die Stollen im �Kügelskeller�

Gerecht geteilt: Erlöse bei Altkleider- und Altpapiersammlun-

gen kamen der �Dritten Welt� und dem Stamm zugute

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Lager der Pfadfinder bei Effelter beiKronach (30.7.-8.8.)Teilnahme von 3 Leitern am 1.Leiterkongreß der Diözese in Mühlbacham Hochkönig (Österreich) (30.10-2.11)Beginn des Ausbaus des Leiterzimmers imSchwesternhaus (6.11. bis 25.02.1977)Die erste Kindermette in Hirschaid wirdvon den Wölflingen gestaltet (24.12.)

1977 Teilnahme am ersten BDKJ - Leitertreffenin Rothmannsthal (15.-16.1.)Altkleidersammlungen des Stammes inHirschaid (8.1. und 6.4.)Wochenende der Wölflinge inRothmannsthal (�Hotzenplotz�) (7.-8.5.)Lager der Jungpfadfinder inRothmannsthal (�Steinzeit�) (2.-11.6.)Zeltlager der ehemaligen Pfadfinder amLindersberg (17.-18.6.)Tagesfahrt der Wölflinge zur FriesenerWarte (�Robin Hood�) (9.7.)Jamborora in Irland (9 Teilnehmer desStammes unter 380 Deutschen) mitFamilienaufenthalt in Dublin (26.7.-5.8.)Lager der Pfadfinder in Gais / Südtirol(30.7.-10.8.)Stammesversammlung mit Neuwahlen des

Vorstandes: Bernhard Götz, Josef Hager,August Popp (23.11.)

1978 Wochenende der Leiter auf demLindersberg (21.-22.1.)Wochenende der Rover (14.-16.4.)Wochenende der Wölflinge inRothmannsthal (5.-7.5.)Lager der Pfadfinder in Rothmannsthal(13.-19.5.)Lager der Jungpfadfinder auf demLindersberg (13.-20.5.)Teilnahme der Pfadfinderstufe an einerFahrt der Diözese (1.-4.6.)Teilnahme am Wochenende derJungpfadfinderstufe der Diözese (2.-4.6.)Tagesunternehmen der Wölflinge (4.6.)Lager der Wölflinge in Rothmannsthal(13.-17.6.)Zeltlager auf dem Lindersberg(Gegenbesuch von ca. 40 IrischenPfadfindern) (28.7.-7.8.)Aufenthalt der irischen Pfadfinder inHirschaider Familien (7.-14.8.)Wochenende der Rover auf demLindersberg (�Wie wir ...�) (24.-26.11)Wochenende der Jungpfadfinder inRothmannsthal (8.-10.12)

Auch nach der �pädagogischen Wende� in den 70er Jahren behielt das Versprechen eine zentrale Bedeutung für den einzelnen

und die Gemeinschaft. Im Bild der Pfadfindertrupp und Bernhard Götz 1976 in der Seigendorfer Kirche

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1979 � 1983

Politik, Gesellschaft, Kirche

1979 Die Vereinten Nationen rufen im Januardas �Jahr des Kindes� ausSchiitenführer übernimmt im Iran dieMacht (1.2.)Bisher schwerstes Kernenergie-Unglück inHarrisburg (28.3.)Karl Carstens wird zumBundespräsidenten gewählt (23.5.)Erstmals Abgeordnete der Grünen ineinem Länderparlament (7.10.)Mutter Theresa erhält denFriedensnobelpreis (10.12.)Die NATO faßt den sogenannten�Doppelbeschluß� in Brüssel (12.12.)Theologieprofessor Küng verliertLehrauftrag (18.12.)

1980 In der Schweiz beginnen im Mai schwereAuseinandersetzungen zwischen derJugend und der PolizeiIn Moskau finden Olympische Spiele statt,an denen über 50 Länder wegen dessowjetischen Einmarsches in Afghanistannicht teilnehmen (19.7.)Der Krieg zwischen Iran und Irak beginntEin Bombenanschlag auf dem Oktoberfestkostet 13 Menschenleben (26.9.)Ronald Reagan wird US-Präsident (4.11.)Erster Papstbesuch in Deutschland seit198 Jahren (15.11.)

1982 Beginn des Falkland-Krieges zwischenArgentinien und England (2.4.)Erstes deutsches Retortenbaby inErlangen (12.4.)400 000 Menschen demonstrieren in Bonnfür Frieden und Abrüstung (10.6.)Die Regierungskoalition zerbricht, HelmutKohl wird neuer Bundeskanzler (1.10.)

1983 Die gefälschten Hitler-Tagebüchermachen Schlagzeilen (25.4.)Udo Lindenberg tritt in Ost-Berlin auf

DPSG in Deutschland und Diözese

1979 Der Bundesverband feiert 50-jährigesBestehen, der Diözesanverband 30-jähriges.

Versammlung von 1000 Pfadfinder und2000 Besuchern auf demPfadfindergelände Rothmannsthal amPfingstsonntagAn einer Romfahrt über Allerheiligennehmen 90 Leiter teil

1980 Das Projekt �Haus Rothmannsthal�gewinnt Konturen. Nach vielenBeratungen und Entwürfen wird es am 18.September mit dem ersten SpatenstichbegonnenArbeitsschwerpunkt ist die BezirksarbeitLeiterkongreß in AtzeldorfDie erste Nummer der Diözesanzeitung fürLeiter, �Papiere�, erscheint

1981 Der Leiterkongreß in Österreich wird �ausProtest gegen eine Mittelkürzung für dieJugendarbeit durch die BayerischeStaatsregierung� abgesagtIm Dezember wird das �HausRothmannsthal� (heute: Bert-Nowak-Haus) fertiggestellt

1982 Das Haus Rothmannsthal wird am 1. MaieingeweihtDer Diözesanverband hat 2350 MitgliederAb 1982 finden alle Diözesan-

Ein erster Schritt zu mehr Zusammenarbeit - gemeinsames

Leiterwochenende mit der KJG in Veilsbron 1980

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versammlungen nunmehr im HausRothmannsthal statt

1983 Die Diözesanversammlung verabschiedetein Positionspapier zumFriedensschwerpunktDie Rover veranstalten in Rothmannsthalein �Open Air Festival�

Stamm St. Vitus Hirschaid

1979 Historischer Jahrmarkt zur 900-Jahr-FeierHirschaids um die Kirche (13.5.)Lager der Jungpfadfinder beiRothmannsthal (1.-5.6.)Fahrt der Pfadfinder in den BayrischenWald (1.-4.6.)Lager der Pfadfinder bei Mersch /Luxemburg (7.-16.6.)Lager der Wölflinge bei Rothmannsthal(8.-11.6.)Fahrt der Rover nach Ungarn (mit demKJR Bamberg Land) (4.-15.8.)Lager der Jungpfadfinder beiSteinwiesen/Frankenwald (4.-15.8.)Ausbau eines �Roverzimmers� durch dieRoverstufe (März � Dezember)

1980 Teilnahme am BDKJ � Wochenende inVeilbronn (1.-2.3.)

Wochenende der Pfadfinder beiObertrubach (7.-9.3.)Fahrt der Rover in die Fränkische Schweiz(23.-26.5.)Lager der Pfadfinder im Schwarzwald(27.5.-6.6.)Sommerfest des Stammes (19.7.)Lager der Jungpfadfinder bei Diembot/Crailsheim (2.-15.8.)Zirkusfest mit �einem umgebautenZirkuswagen� am alten Sportplatz (14.9.)Stammesversammlung mit Bestätigungdes bisherigen Vorstandes (2.12.)

1981 Kalenderverkauf mit Bildern unseresMarktes (Januar)Eine weitere �Stufe� im Stamm: �Gruppejunger Erwachsener� (2.1.)Lager der Jungpfadfinder bei Neuhof/Pegnitz (1.-8.8.)Fahrt der Pfadfinder mit dem Zirkuswagennach Crailsheim (6.-16.6.)Fahrt mit dem Zirkuswagen nachHöchstadt (17.-21.6.)5 Leiter nehmen am Leiterkongreß inBojendorf teil (10.10.)

1982 Wochenende der Leiterrunde inRothmannsthal (5.-7.3.)Fahrt der Pfadfinder nach Ostfriesland u.Holland (31.7.-16.8.)Lager der Wölflinge bei Diebach/NeustadtLager der Jungpfadfinder beiKlingenmühle/Opf. (1.-12.8.)Wochenende der Leiterrunde auf BurgFeuerstein (12.-14.11.)

1983 Stammesversammlung mit Neuwahlen desVorstandes: Hans Mohnkorn, GerhardSpörlein, August Popp (4.2.)Wochenende der Pfadfinder inRothmannsthal (25.-27.2)Wochenendfahrt der Leiterrunde nachAachen-Mainz-Heidelberg (11.-13.3.)BDKJ - Wochenende für Leiter ausHirschaid auf dem Lindersberg (8.-10.4.)Zeltlager bei Kanndorf (Sommer)Zeltlager der Pfadfinder bei Mühldorf/Pegnitz (August)Zeltlager bei Eichenbirkig (Sommer)Wochenende der Pfadfinder auf demLindersberg (28.-30.10.)Wochenende der Leiter auf BurgFeuerstein (16.-18.12.)

Ein einmaliges Ereignis für den Stamm

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Garantiert ohne Alkohol -

Petra Neppig schenkt Kinderbowle

beim Wölflingsfasching aus

Keine Tabus -

die �zweite Renovierung�

des Gruppenraumes

durch Wölflinge und Juffis

Pech

gehabt!

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1984 � 1988

Politik, Gesellschaft, Kirche

1984 Richard von Weizsäcker wirdBundespräsident (23.5.)Ein Leck im Leitungssystem einerChemiefabrik fordert in Bhopal (Indien)3000 Tote und über 250 000 Verletzte

1985 Michail Gorbatschow wird Generalsekretärder KPdSUBoris Becker gewinnt mit 17 JahrenWimbledon (7.7.)

1986 Die Raumfähre Challenger explodiert(28.1.)Reaktorunglück in Tschernobyl (26.4.)Bundestagswahlen: CDU/CSU und FDPbilden RegierungskoalitionBayerisches Verwaltungsgericht erklärt

den Bebauungsplan der WAA Wackersdorffür nichtig

1987 Die Barschel-Affäre erschüttert politischesGefüge in Schleswig-Holstein (12.9.)

1988 Der bayerische Ministerpräsident undCSU-Vorsitzende, Franz-Josef Straußstirbt (3.10.)Proteste ausreisewilliger DDR-Bürgerinnen und BürgerGeorge Bush wird Präsident der USA

DPSG in Deutschland und Diözese

1984 Die Diözesanversammlung beschließt denBau eines neuen Pfadfinderdorfes inRothmannsthalEin zweiter hauptamtlicher Referent wirdim Diözesanbüro eingestelltDie Jugendwallfahrt der Diözese � mit1000 Teilnehmern - wird von der DPSGgestaltetEs findet ein Leiterkongreß in Berlin statt

1985 110 Pfadfinder des Diözesanverbandesführen ein einwöchiges Lager inRothmannsthal unter dem Motto: �Wirbauen ein Dorf� durchDas alte Dorf Rothmannsthal wirdabgerissen, danach wird der NeubaubegonnenBundeslager der Jungpfadfinder(�Regenbogen�) (24.-27.5.)

1986 Große Aktion �Pfadfinderdorf� erbringtDM 15.000, der Freundeskreis stellt DM13.000 für den Neubau bereitDas neue �Dorf� wird im Juni fertig undnimmt den Betrieb auf.

1988 Georgstag in Bamberg mit 900TeilnehmernBeim Bayernlager in Schwangau stellt dieDiözese Bamberg mit 110 Teilnehmerndas größte Kontingent

Stimmung pur herrschte beim �Regenbogen-Lager� in Westernohe, das auch die Hirschaider Juffis in seinen Bann zog

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Stamm St. Vitus Hirschaid

1984 Hirschaider BDKJ -Leiterwochenende inRothmannsthal (3.-5.2.)Lager der Pfadfinder beiErlachsmühleFahrt der Rover durch dasAllgäu mit Tandems(August)Stammeslager bei Lichtholzzur 10-jährigenWiedergründung (23.-24.6.)Glaubens- undBesinnungswochenende derLeiterrunde auf demLindersberg (21.-23.9.)Der Stamm bringt für dieJahresaktion �Saatgut fürBolivien� 7058 DM aufWochenende derLeiterrunde auf BurgFeuerstein (14.-16.12)

1985 Hirschaider BDKJ -Wochenende inRothmannsthalPfarrfest des BDKJ: �UnsereGemeinde lebt!� (7.7.)Fahrt der Rover nachUngarn (Sommer)

Ferien - Floßfahrt - Freiheit

Stöps (Gabi Kübrich) in �Regenbogen-Farben�

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Fahrt der Leiter mit dem Zirkuswagennach Bad Windsheim(30.8.-9.9.)12 Leiter nehmen am Leiterkongreß desBezirks in Südtirol teil (31.10.-3.11.)Leiter wochenende (Pegnitz, 15.-17.11)

1986 Stammesversammlung mit Neuwahl desVorstandes: Hans Mohnkorn, AmbrosNeundörfer, August Popp (19.2.)Wochenende der Leiter in RothmannsthalFahrt der Leiterrunde durch dieSchwäbische Alb (16.-24.5.)Religiöses Wochenende der Leiterrunde inVierzehnheiligen (6.-8.6.)Wanderlager durch die FränkischeSchweiz (12.-25.8.)

1987 Erntedankfest: Der Erlös desEintopfessens (8.500 DM) kommt derJahresaktion �Viva Cochabamba� zugute.1988 Wochenende der Leiterrunde inVolsbach (15.-17.1.)Erkundung des Bamberger Doms durchWölflinge (29.1.)Elternabend der Wölflingsstufe mitTheaterstück �Feuerprobe� (13.5.)Altkleidersammlung für �Missio� (18.6.)Fahrt der Jungpfadfinder mit dem

Zirkuswagen in die Fränkische SchweizFahrt der Rover nach Tunesien (8.-22.8.)

Magisches Feuer - faszinierte Juffis

Gewußt wie! Schlauch flicken kann ganz schnell gehen

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101Einer trägt den Andern - symbolhaft vorgeführt beim Stammeswochenende 1985 in Rothmannsthal

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1989 � 1993

Politik, Gesellschaft, Kirche

1989 Die ungarischen Kommunisten verzichtenauf den Führungsanspruch im StaatÖlpest vor der Küste Alaskas (24.3.)Ungarn beginnt mit dem Abbau des�Eisernen Vorhangs� (2.5.)In Polen wird ein Mitglied der Solidar-nosc-Bewegung (Mazowiecki) ersternichtkommunistischer Ministerpräsident(24.8)Ungarn öffnet Grenzen nach Österreichund ermöglicht damit DDR-Bürgern dieFlucht in die Bundesrepublik (11.9.)Nach Demonstrationen und dem Rücktrittder Staatsführung öffnet die DDR dieGrenzen zur Bundesrepublik (9.11.)In Rumänien wird der Diktator Caucescuzum Tod verurteilt und hingerichtetIn der CSSR wird der BürgerrechtlerVaclav Havel zum Staatspräsidentengewählt (29.12.)

1990 Deutschland ist wiedervereinigt (3.10.)Bonner Koalition geht als Sieger ausersten gesamtdeutschen Wahlen hervor

Krieg am Golf: nach Luftangriffen undentscheidender Bodenoffensive (�Operati-on Wüstensturm�) sind die irakischenTruppen Saddam Husseins besiegt.Proteste überall auf der Welt gegen denKrieg am Golf

1991 Jugoslawische Republiken Kroatien undSlowenien verkünden UnabhängigkeitBürgerkrieg in JugoslawienGewalttaten gegen Ausländer und Asylbe-werber in HoyerswerdaDemonstrationen gegen Ausländerhaßund aufkeimenden RechtsradikalismusBundesregierung beschließt neues Gesetzzur Regelung von Asylverfahren

1992 Schwere Ausschreitungen gegen Asylbe-werber in Rostock � Brandanschlag inMöllnJitzhak Rabin, israelischer Premiermini-ster und PLO-Chef Arafat unterzeichnenAutonomieabkommen

1993 Europäischer Binnenmarkt tritt in KraftIn Deutschland sind über drei MillionenMenschen arbeitslos

DPSG in Deutschland und Diözese

1989 40-jähriges Jubiläum der Diözese und

Öffentlichkeitsarbeit ist in den 90er Jahren ein unverzichtbares Element - �Automalaktion� im Rahmen des Pfarrfestes

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25-jähriges Jubiläum des LagerplatzesRothmannsthalZum Jubellager kommen 1000 Teilnehmeraus allen StufenMädchen- und Frauentag in LitzendorfLeiterkongreß findet in Jerusalem statt

1990 Die Jahresaktion des Bundes läuft unterdem Motto �Pfadfinder gegen Fremden-feindlichkeit�

1991 PR-Initiative der Diözese unter dem Motto�Wir schaffen Öffentlichkeit� um mehrÖffentlichkeitsarbeitDie Jahresaktion des Bundes geht zugun-sten des Landes Ruanda

1992 Die Leiterfortbildung findet unter demMotto �Überzeugungsrucksack� stattPfadfinder fahren zum Katholikentagnach Karlsruhe

1993 Die Jahresaktion �TotalNormal...� macht aufBehinderte aufmerksamDer Stamm in Strullendorfwird gegründetDer Leiterkongreß führtunter dem Motto �Londongefühlsecht� nach Großbri-tannien

Stamm St. Vitus Hirschaid

1989 Wochenende der Leiter aufdem Lindersberg(27.-29.1.)Kleinkunstwoche mit�Gwerch�, �CmbH� und�Midnight special�(3.-7.7.)Pfarrfest zum 40-jährigenStammesjubiläum (9.7.)Teilnahme des Stammes amDiözesanlager in Roth-mannsthal (�Jubel 89�)(12.-15.5.)Übernachtung der Jung-pfadfinder bei Seigendorf(3.-4.8.)Wochenende der Leiterrun-de auf dem Lindersberg(6.-8.10)Stammesversammlung mitNeuwahlen des Vorstandes:

Wolfgang Harrer, Peter Matzick, AugustPopp (27.10)Gründung der Siedlung in Strullendorf(Oktober)

1990 Wochenende der Wölflinge in Rothmanns-thal (2.-4.2.)Wochenende der Leiterrunde in Fornbach(30.3.-1.4.)Zeltlager der Jungpfadfinder bei Ziegel-sambach (August)Stammeswochenende in Rothmannsthal(26.-28.10.)

1991 Wölflingswochenende in Rothmannsthal(22.-24.3.)Stammesversammlung (15.4.)Fahrt der Roverrunde nach BerlinZeltlager der Jungpfadfinder bei Sergen-

Die Meerluft einatmen und die Stille der See genießen

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dorf / Staffelstein (August)Wochenende der Pfadfinder in Volsbach(13.-15.9.)Stammeswochenende in Stierhöfstetten(29.11.-1.12.)Lager der Wölflinge in Sattelmannsberg

1992 Stammesversammlung mit Neuwahl desVorstandes: Wolfgang Harrer, PeterMatzick, Rita Schleicher (19.3.)BDKJ -Wochenende in VolsbachFahrt der Pfadfinder in den BayerischenWald (20.4.-26.4.)Lager (Stamm mit Siedlung Strullendorf)bei Jägersburg im Saarland (1.-9.8.)Stammeswochenende in Virnsberg

1993 Stammesversammlung mit Neuwahlen imVorstand: Peter Matzick, Georg Spörlein,Rita Schleicher (1.4.)Leiterwochenende in Bad Windsheim(23.-25.4.)Die Siedlung Strullendorf wirdselbständiger Stamm (17.6.)Lager der Jungpfadfinder bei KraisdorfRunder Tisch gegenAusländerfeindlichkeit in Bamberg(mitgegründet: Rover ) (Februar)Fahrradtour der Pfadfinder entlang derLoire/Frankreich (28.8.-2.9.)Stammeswochenende in Rothmannsthal(22.-24.10)Silvesterfeier der Rover in Hirschaid

Nach nicht einmal 4 Jahren selbstständig. Die Siedlung

Strullendorf wird 1993 eigenständiger Stamm. Zum ersten

Vorsitzenden wurde Leo Lauerhaas gewählt

Eine Zusammenarbeit

mit dem Bund Natur-

schutz - die �Kröten-

überführung� zur

Laichzeit am

Herrnsdorfer Weiher

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1994 � 1998

Politik, Gesellschaft, Kirche

1994 Roman Herzog wird BundespräsidentErich Honecker stirbt in ChileEinführung von Bürgerbegehren undBürgerentscheiden in Bayern durchVolksentscheid

1995 Arbeitslosenquote im vereintenDeutschland beträgt 10%Ermordung des israelischenPremierministers Jitzhak Rabin

1996 Generelles Einfuhrverbot in Deutschlandfür Rindfleisch wegen Gefahr desRinderwahnsinnsIn Rußland wird Boris Jelzin bei denPräsidentenwahlen knapp wiedergewähltDurch das erste �Golden Goal� in derFußballgeschichte wird die deutscheNationalmannschaft gegen TschechienFußballeuropameisterAusweitung der Ladenöffnungszeiten bis20 Uhr an WerktagenAufsehenerregender Fall vonKinderpornographie in BelgienFriedensnobelpreis für den katholischen

Bischof von Osttimor, Carlos FelipeXimeres BelaBill Clinton in den USA erneut zumPräsidenten gewählt

1997 In Edingburgh wird erstmals ein Schaferfolgreich geklontIn Großbritannien löst die Labour-Partymit Tony Blair die seit 16 Jahrenregierenden Konservativen in derRegierung abJahrhundertflut an der Oder - durchDeichbrüche MillionenschädenBritische Prinzessin Diana und ihr FreundDodi al-Fayed kommen bei einemAutounfall bei Paris ums LebenTod der Friedensnobelpreisträgerin MutterTheresa in Kalkutta (3.9.)

1998 Regierung und SPD-Opposition einigensich auf den �Großen Lauschangriff�Historischer Besuch Cubas von PapstJohannes Paul IINach Vereinbarung des Schengen-Abkommens fallen die Grenzen zwischenDeutschland, Österreich und ItalienDie Terroristen der Roten Armee-Fraktionerklären ihre Organisation für aufgelöstRechtsradikale Deutsche Volksunion(DVU) zieht deutlich in den Landtag vonSachsen-Anhalt einHarmonisch - Leiterwochenende mit Musik

Eisig - Mit dem Bezirk in den Alpen

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US-Präsident Clinton entschuldigt sicherstmals öffentlich für seine Sex-Affairemit Monica Lewinski, der US-Kongreßbeschließt trotzdem einAmtsenthebungsverfahrenErstmals regiert eine �rot-grüneKoalition� auf Bundesebene, GerhardSchröder wird neuer KanzlerChiles Exdiktator Pinochet wird inGroßbritannien wegen seinerMenschenrechtsverletzungen festgehaltenEinführung von Viagra, einer Pille, dieMännern mit Erektionsstörungen wirksamhelfen soll

DPSG in Deutschland und Diözese

1994 Zum Georgstag kommen 1000 Pfadfinderin Bamberg zusammenDiözesanlager der Wölflingsstufe-�RATZFATZ - Wölflinge machen Rabatz� inRothmannsthal

1995 Die Jugendwallfahrt der Diözese wird vonden Pfadfindern vorbereitetBayernlager der Jungpfadfinderstufe�Bavaria blue�Es gründet sich der Unterstützungskreis�Altenergie e.V.�

1996 Jahresaktion �Terre d�avenir� stellte denThemenkreis Afrika in den Mittelpunktdes Pfadfinderjahres und machtinsbesondere auf Rwanda aufmerksamDer Leiterkongreß des Bundesverbandesfindet in Duisburg unter dem Motto �Tu esjetzt � Power im Park� statt

1997 Die �Wölflinge machen Bamberg unsicher�� so das Motto eines AktionstagesDie Jugendwallfahrt der Diözese wird vonden Pfadfindern gestaltet

1998 Der Bezirk II veranstaltet ein Bezirkslager�Europa macht Blau� für dieJungpfadfinder

Pfadfinder nehmen teil am kulturellen Leben. Festzug durch Hirschaid anläßlich des Jubiläums der Freiwilligen Feuerwerhr

Keine Scheu im Umgang mit alternativen Materialien

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Stamm St. Vitus Hirschaid

1994 Teilnahme desStammes amGeorgstag inBamberg mit derDiözese (23.4.)Stammesversammlung(27.4.)Diözesanlager derWölflinge inRothmannsthal(�Ratz-Fatz�)(20.-28.5.)Fahrt der Rovernach Österreich(August)Bezirkswettkämpfeder Roverstufe inHirschaid (August)Teilnahme der Jungpfadfinder amBayernlager in der Tschechei(�Knüller 94�) (August)Bezirkswochenende der Roverstufe inStadelhofen (Thema: �Sekten�) (Herbst)

1995 Kleinkunstwoche im Pfarrsaal (15.-18.3.)Johannisfeuer für die HirschaiderBevölkerung (24.6.)Stammesversammlung mit Bestätigung

des bisherigen Vorstandes (16.7.)Fahrt der Rover nach Österreich (August)Lager der Jungpfadfinder bei Mühldorf/Pegnitz (August)Teilnahme von 4 Rovern amSegelunternehmen in Holland (�Zee you�)(26.7.-5.8.)Stammeswochenende in Rothmannsthal

Keine Nachwuchssorgen - Wölflinge sind DIE Basis des Stammes

Den eigenen Weg suchen und sich nicht einfach mitreißen lassen - das ist ein Grundprinzip unserer Arbeit

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1996 Spielenachmittag der Jungpfadfinder mitder Hirschaider Rollstuhlgruppe (2.3.)Teilnahme des Stammes am Bezirkslagerin Breitenbrunn (�Afrika�) (25.5.-31.5.)Stammesversammlung mit Neuwahlen desVorstandes: Sabine Götz, MatthiasSchumann, Rita Schleicher (15.6.)Johannisfeuer für die HirschaiderBevölkerung (Juni)Lager der Wölflinge bei Abtsdorf/Frensdorf (August)Überfall der Jungpfadfinder auf dasWölflingslager (4.-5.8.)Stammeswochenende auf demLindersberg (November)Winterwanderung der Pfadfinder undRover in der Fränkischen Schweiz

1996 Winterwanderung der Pfadfinder undRover mit Übernachtung (5.-6.1.)Diözesantag derWölflinge inBambergBezirkslager derPfadfinder beiSteinfeldStammesversammlung(15.6.)Johannisfeuer fürdie HirschaiderBevölkerung(20.6.)Lager derJungpfadfinderbei Zapfendorf(31.7.-9.8.)Lager derWölflinge in der

Fränkischen Schweiz (8.-10.8.)Segelunternehmen der Pfadfinder undRover in Holland mit Lager in Amsterdam(13.-24.8.)Wanderwochenende von Leitern und demFreundeskreis in den Alpen (5.-7.9.)Fahrt der Rover in die SächsischeSchweiz (26.-28.9.)Leiterrunde am Lindersberg (�BambergerPastoralgespräch�) (3.-5.10.)Stammeswochenende in Rothmannsthal(�Enterprise�) (17.-19.10)Winterwanderung der Pfadfinder undRover (Fränkischen Schweiz, 13.-14.12.)

1998 Jugendgottesdienst und Liederabend mitJoachim Zawischa (21.3)Stammesversammlung mit Neuwahlen desVorstandes: Sabine Götz, Hermann Korn,Rita Schleicher (16.5.)Teilnahme der Pfadfinder und Rover amBezirkslager bei Füssen (9.-14.6.)Johannisfeuer für die HirschaiderBevölkerung (19.6.)Lager der Pfadfinder und Rover beiKandersteg/Schweiz (1.-11.8.)Teilnahme der Jungpfadfinder amBezirkslager in Westernohe (9.-16.8.)Stammeswochenende in Stierhöfstetten(2.-4.10.)Bildung von Arbeitskreisen zur Planungdes 50-jährigen StammesjubiläumsWanderung der Pfadfinder und Rover inder Fränkischen Schweiz (12.-13.12.)

Die Ruhe genießen und sich nicht vom Streß einholen lassen

Zündende Idee - seit 1995 organisieren die Rover das Johannisfeuer in Hirschaid

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1999

Politik, Gesellschaft, Kirche

1999 Euro startet als gemeinsame Währung in11 Ländern der EULawinenkatastrophe in den Alpen: 59Menschen sterbenBundeskanzler Gerhard Schröder wirdzum SPD-Parteichef gewähltNATO bombardiert Serbien nachethnischen Übergriffen im Kosovo - inFolge Massenexodus der albanischenMinderheit

DPSG in Deutschland und Diözese

1999 Diözesanverband feiert sein 50-jährigesJubiläum: Jubiläumslager aller Stufen inRothmannsthal

Stamm St. Vitus Hirschaid

1999 Zur Durchführung des Stammesjubiläumswurden 6 Arbeitskreise gegründet (27.1.)

Jubiläumslager am Lehrgarten(Regnitzau) für Ehemalige (28.5.)Jubiläumslager für Kinder und Jugend-liche des Stammes und Bezirkes (29.5.)Jubiläumslager mit Festgottesdienst fürLagerteilnehmer und Besucher (30.5.)Pfarrfest mit Kinderprogramm zwischenKirche und Rathaus (13.6.)

Gemeinsam voran - auch nach der Entlassung des Stammes St. Paul Strullendorf in die Eigenständigkeit gibt es viele gemeinsame

Aktionen. Im Bild die beiden Strullendorfer �Canadier� Bezirksvorsitzender Leo Lauerhaas (hinten) und Bezirkskurat Peter Frank

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Mitgliederentwicklung 1949 - 1999

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Das Leben entdecken - die Zukunft wagen

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Impressum

Die Festschrift �Das Leben entdecken � 50 JahreDPSG Stamm St. Vitus Hirschaid� ist entstandenaus Anlaß der 50-Jahr-Feier des örtlichen Pfad-finderstammes in der Pfarrei St. Vitus Hirschaid.Herausgeber ist die DPSG Stamm St. VitusHirschaid1999. Alle Rechte vorbehalten

Idee, Konzeption, Redaktion, Gestaltung, Satz

Arbeitskreis Stammesgeschichte:Alexander Distler, Bernhard Götz, Daniel Götz,Michael Kleiner, Matthias Mohnkorn, JürgenWolf.

Wir bedanken uns bei allen Pfadfinderinnen undPfadfindern, die der Redaktion Abschriften, Be-richte und Bilder zur Verfügung gestellt haben,insbesondere bei Günter Roppelt für seine fachli-che Beratung. Wir danken außerdem der AnpfiffVerlag GbR Bamberg für die technische Unter-stützung bei der Bildbearbeitung.

Texte und Fotos

Die Verfasser der Artikel sind im einzelnen be-nannt, soweit es sich nicht um Auszüge aus derStammeschronik, der Stammeszeitung �Die Klei-ne Fahrt�, den Sippenchroniken und den Trupp-büchern handelt.Die Fotos wurden der Redaktion von Mitgliedernunseres Stammes zu Verfügung gestellt, bzw.sind dem Bildarchiv des Stammes oder den Chro-niken entnommen.

Umschlag

Thomas Sommerer, Nürnberg

Druck

Safner Druck + Verlag GmbH, Priesendorf