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Betriebsanleitung Ausgabe 03/2008 Drehstrom-Asynchronmotor AC COMPACT DRIVES Typ 1PH728.

Drehstrom-Asynchronmotor AC COMPACT DRIVES Typ 1PH728. · AC COMPACT DRIVES 1PH728 Betriebsanleitung Ausgabe 03/2008 . Sicherheitshinweise Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie

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Betriebsanleitung Ausgabe 03/2008

Drehstrom-AsynchronmotorAC COMPACT DRIVES

Typ 1PH728.

17.03.2008 09:54

Sicherheitshinweise 1

Beschreibung 2

Transport, Montage und Anschluss

3

Inbetriebnahme 4

Bedienung 5

Störungen 6

Instandhaltung 7

Ersatzteile 8

Notizen 9

Drehstrom-Asynchronmotor

AC COMPACT DRIVES1PH728

Betriebsanleitung

Ausgabe 03/2008

Sicherheitshinweise Dieses Handbuch enthält Hinweise, die Sie zu Ihrer persönlichen Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden beachten müssen. Die Hinweise zu Ihrer persönlichen Sicherheit sind durch ein Warndreieck hervorgehoben, Hinweise zu alleinigen Sachschäden stehen ohne Warndreieck. Je nach Gefährdungsstufe werden die Warnhinweise in abnehmender Reihenfolge wie folgt dargestellt.

GEFAHR bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten wird, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

WARNUNG bedeutet, dass Tod oder schwere Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT mit Warndreieck bedeutet, dass eine leichte Körperverletzung eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

VORSICHT ohne Warndreieck bedeutet, dass Sachschaden eintreten kann, wenn die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen werden.

ACHTUNG bedeutet, dass ein unerwünschtes Ergebnis oder Zustand eintreten kann, wenn der entsprechende Hinweis nicht beachtet wird.

Beim Auftreten mehrerer Gefährdungsstufen wird immer der Warnhinweis zur jeweils höchsten Stufe verwendet. Wenn in einem Warnhinweis mit dem Warndreieck vor Personenschäden gewarnt wird, dann kann im selben Warnhinweis zusätzlich eine Warnung vor Sachschäden angefügt sein.

Qualifiziertes Personal Das zugehörige Gerät/System darf nur in Verbindung mit dieser Dokumentation eingerichtet und betrieben werden. Inbetriebsetzung und Betrieb eines Gerätes/Systems dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser Dokumentation sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Bestimmungsgemäßer Gebrauch Beachten Sie Folgendes:

WARNUNG Das Gerät darf nur für die im Katalog und in der technischen Beschreibung vorgesehenen Einsatzfälle und nur in Verbindung mit von Siemens empfohlenen bzw. zugelassenen Fremdgeräten und -komponenten verwendet werden. Der einwandfreie und sichere Betrieb des Produktes setzt sachgemäßen Transport, sachgemäße Lagerung, Aufstellung und Montage sowie sorgfältige Bedienung und Instandhaltung voraus.

Marken Alle mit dem Schutzrechtsvermerk ® gekennzeichneten Bezeichnungen sind eingetragene Marken der Siemens AG. Die übrigen Bezeichnungen in dieser Schrift können Marken sein, deren Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die Rechte der Inhaber verletzen kann.

Haftungsausschluss Wir haben den Inhalt der Druckschrift auf Übereinstimmung mit der beschriebenen Hard- und Software geprüft. Dennoch können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden, so dass wir für die vollständige Übereinstimmung keine Gewähr übernehmen. Die Angaben in dieser Druckschrift werden regelmäßig überprüft, notwendige Korrekturen sind in den nachfolgenden Auflagen enthalten.

Siemens AG Automation and Drives Postfach 48 48 90327 NÜRNBERG DEUTSCHLAND

A5E00177602A AD Ⓟ 03/2008

Copyright © Siemens AG 2004, 2007. Änderungen vorbehalten

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 3

Inhaltsverzeichnis 1 Sicherheitshinweise ................................................................................................................................... 7

1.1 Einhalten der fünf Sicherheitsregeln..............................................................................................7 1.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise .........................................................................................8 1.3 Hinweise zu elektromagnetischen Feldern ....................................................................................9 1.4 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB) ..........................................................................10 1.5 EG-Herstellererklärung ................................................................................................................12 1.6 EG-Konformitätserklärung ...........................................................................................................13

2 Beschreibung........................................................................................................................................... 15 2.1 Anwendungsbereich ....................................................................................................................15 2.2 Siemens Service Center ..............................................................................................................15 2.3 Lieferumfang ................................................................................................................................16 2.4 Leistungsschild ............................................................................................................................16 2.5 Aufbau..........................................................................................................................................17 2.5.1 Kühlung........................................................................................................................................17 2.5.2 Antrieb..........................................................................................................................................18 2.5.3 Bauformen....................................................................................................................................19 2.5.4 Vorschriften..................................................................................................................................21 2.5.5 Schutzart ......................................................................................................................................21

3 Transport, Montage und Anschluss ......................................................................................................... 23 3.1 Transportieren, Lagern und Konservieren ...................................................................................23 3.1.1 Transport, Lagern ........................................................................................................................23 3.1.2 Lagern ..........................................................................................................................................24 3.1.3 Konservieren................................................................................................................................25 3.2 Montage .......................................................................................................................................26 3.2.1 Aufstellen .....................................................................................................................................26 3.2.2 Befestigung ..................................................................................................................................28 3.3 Elektrischer Anschluss.................................................................................................................29 3.3.1 Sicherheitshinweis zur Drive-CLIQ-Schnittstelle .........................................................................29 3.3.2 Anschließen der Ständerwicklung................................................................................................29 3.3.3 Anschließen des Erdungsleiters ..................................................................................................33 3.3.4 Anschließen des Lüfters ..............................................................................................................34 3.3.5 Anschließen des Drehzahlgebers................................................................................................35 3.3.6 Anschließen des Gebermoduls....................................................................................................36 3.3.7 Anschließen des Temperaturfühlers............................................................................................37

4 Inbetriebnahme........................................................................................................................................ 39 4.1 Vorbereiten...................................................................................................................................39

Inhaltsverzeichnis

A5E00171047A AD 4 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

4.2 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme.......................................................................................... 41 4.3 Einschalten.................................................................................................................................. 42

5 Bedienung ............................................................................................................................................... 43 5.1 Betrieb......................................................................................................................................... 43 5.2 Betriebspausen ........................................................................................................................... 44 5.3 Ausschalten................................................................................................................................. 45

6 Störungen ................................................................................................................................................ 47 6.1 Störungstabelle ........................................................................................................................... 47

7 Instandhaltung ......................................................................................................................................... 49 7.1 Wartung....................................................................................................................................... 49 7.1.1 Wartungshinweise....................................................................................................................... 49 7.1.2 Wartungsintervalle ...................................................................................................................... 50 7.1.3 Wartung Fremdlüfter ................................................................................................................... 51 7.1.4 Lager ........................................................................................................................................... 52 7.1.5 Schmierung ................................................................................................................................. 52 7.1.6 Reinigen ...................................................................................................................................... 54 7.2 Inspektion.................................................................................................................................... 55 7.2.1 Allgemeine Inspektionsvorgaben ................................................................................................ 55 7.2.2 Erstinspektion.............................................................................................................................. 56 7.2.3 Hauptinspektion .......................................................................................................................... 56 7.3 Instandsetzung............................................................................................................................ 57 7.3.1 Instandsetzungshinweis .............................................................................................................. 57 7.3.2 Zerlegen ...................................................................................................................................... 58 7.3.3 Zusammenbauen ........................................................................................................................ 62 7.3.4 Schraubverbindungen................................................................................................................. 65 7.3.5 Austauschen des Gebermoduls.................................................................................................. 66

8 Ersatzteile................................................................................................................................................ 67 8.1 Ersatzteilbestellungen ................................................................................................................. 67 8.2 Ersatzteile 1PH7 ......................................................................................................................... 68

9 Notizen .................................................................................................................................................... 71 Index........................................................................................................................................................ 75

Tabellen

Tabelle 2-1 Technical support........................................................................................................................ 15 Tabelle 2-2 Maschinen-Leistungsschild – Technische Daten........................................................................ 16 Tabelle 2-3 Zusätzliche Hebepunkte bei abweichenden Bauformen............................................................. 20 Tabelle 2-4 Angewendete Vorschriften.......................................................................................................... 21 Tabelle 3-1 Gewichte Standardausführungen ............................................................................................... 23 Tabelle 3-2 Druckabfall bei Maschinen mit Rohranschluss ........................................................................... 27 Tabelle 3-3 Klemmenbezeichnungen (am Beispiel 1U1-1)............................................................................ 30 Tabelle 3-4 Klemmenkastenzuordnung ......................................................................................................... 30

Inhaltsverzeichnis

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 5

Tabelle 4-1 Messspannung, Mindest-Isolationswiderstand, Kritischer spezifischer Isolationswiderstand ....................................................................................................................40

Tabelle 6-1 Mechanische Störungstabelle......................................................................................................47 Tabelle 6-2 Elektrische Störungstabelle .........................................................................................................48 Tabelle 7-1 Maßnahmen nach Betriebsdauer-Intervallen oder Fristen ..........................................................51 Tabelle 7-2 Wälzlagerfette ..............................................................................................................................53 Tabelle 7-3 Läufergewichte für 1PH7 Drehstrommotor entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle: ............59 Tabelle 7-4 Anziehdrehmomente von Schraubverbindungen.........................................................................65 Tabelle 8-1 Ersatzteilliste 1PH7......................................................................................................................69

Bilder

Bild 1-1 EGB-Schutzmaßnahmen.............................................................................................................10 Bild 2-1 Beispiel Maschinen-Leistungsschild 1PH7 ..................................................................................16 Bild 2-2 Kühlverlauf bei Belüftung von NDE nach DE (Grundtyp) ............................................................18 Bild 2-3 Sicht auf die Bauform IM B3 von oben ........................................................................................19 Bild 2-4 Kiemenblechanordnung bei verschiedenen Bauformen..............................................................20 Bild 3-1 Anschlussrichtung UVW für Anschlussspannungen 690 V .........................................................29 Bild 3-2 Anschlussrichtung UVW für Anschlussspannung 400 V/480 V...................................................29 Bild 3-3 Detailansicht: Anschlussstellen für Erdungsleiter (1 + 2) ............................................................33 Bild 3-4 Detailansicht Lüfter, ① Lüfterklemmenkasten .............................................................................34 Bild 3-5 Detailansicht: Drehzahlgeberanschluss.......................................................................................35 Bild 3-6 Elektrischer Anschluss des Drehzahlgebers ...............................................................................36 Bild 3-7 Gebermodul ① am Klemmenkasten montiert..............................................................................37 Bild 7-1 Lagerschilde DE und NDE mit Schmiernippeln ...........................................................................54 Bild 7-2 Demontage Wellendichtring.........................................................................................................60 Bild 7-3 Detailansicht Drehzahlgeber........................................................................................................60 Bild 7-4 Demontage des Drehzahlgebers: Abdrücken 1. Möglichkeit.......................................................61 Bild 7-5 Demontage des Drehzahlgebers: Abdrücken 2. Möglichkeit.......................................................62 Bild 7-6 Dichtspalte zwischen Gehäuse und Lagerschilden .....................................................................63 Bild 7-7 Einbau Wellendichtring ................................................................................................................65 Bild 8-1 Ersatzteile 1PH7 ..........................................................................................................................68

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 7

Sicherheitshinweise 11.1 Einhalten der fünf Sicherheitsregeln

Für Ihre persönliche Sicherheit sowie zur Vermeidung von Sachschäden halten Sie bei Arbeiten am Gerät stets die sicherheitsrelevanten Hinweise auf dem Produkt selbst und die folgenden fünf Sicherheitsregeln ein. Befolgen Sie unbedingt die Hinweise im Kapitel "Sicherheitshinweise".

Die fünf Sicherheitsregeln 1. Freischalten, 2. Gegen Wiedereinschalten sichern, 3. Spannungsfreiheit feststellen, 4. Erden und kurzschließen, 5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken.

Qualifiziertes Personal Inbetriebsetzung und Betrieb dieser Maschine dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser Dokumentation sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Sicherheitshinweise 1.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

A5E00171047A AD 8 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

1.2 Sicherheits- und Anwendungshinweise

Sichere Handhabung elektrischer Maschinen

WARNUNG

Rotierende oder Spannung führende Teile Rotierende oder Spannung führende Teile stellen eine Gefahr dar. Durch Entfernen der erforderlichen Abdeckungen, bei unsachgemäßem Einsatz der Maschinen, falscher Bedienung oder unzureichender Wartung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschäden eintreten. Entfernen Sie Abdeckungen nur entsprechend den Vorschriften und bedienen Sie die Maschinen sachgemäß. Warten Sie die Maschine regelmäßig.

Qualifiziertes Personal In dieser Betriebsanleitung sind nur solche Hinweise enthalten, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Maschinen für qualifiziertes Personal erforderlich sind. Die für die Sicherheit der Anlage Verantwortlichen müssen Folgendes gewährleisten: ● Die grundsätzlichen Planungsarbeiten für die Anlage sowie alle für die Arbeiten zu

Transport, Montage, Installation, Inbetriebsetzung, Wartung und Reparaturen werden von qualifiziertem Personal ausgeführt bzw. durch verantwortliche Fachkräfte kontrolliert.

● Die Betriebsanleitung und die Maschinendokumentation sind bei allen Arbeiten stets verfügbar.

● Die technischen Daten und Angaben über die Montage-, Anschluss-, Umgebungs- und Betriebsbedingungen werden konsequent beachtet.

● Die für die Anlage spezifischen Errichtungs- und Sicherheitsvorschriften werden eingehalten.

● Die Benutzung persönlicher Schutzausstattungen wird beachtet. ● Arbeiten an diesen Maschinen oder in deren Nähe ist für nichtqualifizierte Personen

untersagt. ● Bei Einsatz der Maschinen, insbesondere außerhalb industrieller Bereiche, ist der

Aufstellungsort durch geeignete Einrichtungen wie z. B. Schutzzäune und entsprechende Beschilderung gegen unbefugtes Betreten gesichert.

Dementsprechend sind in dieser Betriebsanleitung nur solche Hinweise enthalten, die bei bestimmungsgemäßer Verwendung der Maschinen für qualifiziertes Personal erforderlich sind.

Hinweis Siemens Service Center Es wird empfohlen, für Planungs-, Montage-, Inbetriebsetzungs- und Service-Aufgaben die Unterstützung und Dienstleistungen der zuständigen Siemens Service Center in Anspruch zu nehmen.

Sicherheitshinweise 1.3 Hinweise zu elektromagnetischen Feldern

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 9

[ID 2.02]

Siehe auch Siemens Service Center (Seite 15)

1.3 Hinweise zu elektromagnetischen Feldern

Sicherheitshinweise

WARNUNG Elektromagnetische Felder "Elektrosmog" Elektromagnetische Felder werden beim Betrieb von Anlagen der elektrischen Energietechnik, z. B. Transformatoren, Umrichter, Motoren usw. erzeugt. Durch elektromagnetische Felder können elektronische Geräte gestört werden. Das kann zu Fehlfunktionen in diesen Geräten führen. So können beispielsweise Herzschrittmacher in ihrer Funktion beeinträchtigt werden, was zu gesundheitlichen Schäden bis hin zum Tod führen kann. Daher ist der Aufenthalt von Personen mit Herzschrittmachern in diesen Bereichen untersagt. Der Anlagenbetreiber muss durch geeignete Maßnahmen, Kennzeichnungen und Warnungen das dort tätige Personal ausreichend vor eventuell auftretenden Schäden schützen.

● Beachten Sie die entsprechenden nationalen Schutz- und Sicherheitsvorschriften. Für die

Bundesrepublik Deutschland sind dies für die "Elektromagnetischen Felder" die Vorgaben der Berufsgenossenschaft BGV B11 und die BGR B11.

● Bringen Sie entsprechende Warnhinweise an.

● Grenzen Sie die Gefahrenzonen ab. ● Sorgen Sie z. B. mit Abschirmungen dafür, dass die elektromagnetischen Felder an ihrer

Quelle reduziert werden. ● Sorgen Sie dafür, dass das Personal entsprechende Schutzausrüstungen trägt. [ID5003.011]

Sicherheitshinweise 1.4 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

A5E00171047A AD 10 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

1.4 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

EGB – Richtlinien

VORSICHT Elektrostatische Entladung Elektronische Baugruppen enthalten elektrostatisch gefährdete Bauelemente. Diese Bauelemente können bei unsachgemäßer Handhabung leicht zerstört werden. Beachten Sie die nachstehenden Anweisungen, um Sachschäden zu vermeiden.

● Berühren Sie elektronische Baugruppen nur, wenn Sie an diesen Baugruppen unbedingt

erforderliche Arbeiten vornehmen müssen. ● Wenn elektronische Baugruppen berührt werden müssen, muss der Körper der

betreffenden Person unmittelbar zuvor elektrostatisch entladen werden und geerdet sein. ● Bringen Sie elektronische Baugruppen nicht mit elektrisch isolierendem Material wie z.B.

Plastikfolie, Kunststoffteilen, isolierenden Tischauflagen oder Kleidung aus synthetischen Fasern in Berührung.

● Legen Sie die Baugruppen nur auf leitfähigen Unterlagen ab. ● Lagern und Transportieren Sie elektronische Baugruppen und Bauteile nur in leitfähiger

Verpackung (z.B. metallisierten Kunststoff- oder Metallbehältern).

Hinweis Werden Baugruppen dennoch in nicht leitenden Verpackungen gelagert und/oder transportiert, so müssen die Baugruppen vorher in leitendes Material eingepackt werden. Verwenden Sie dazu als geeignetes Material leitfähigen Schaumgummi oder Haushalts-Aluminiumfolie.

Die erforderlichen EGB-Schutzmaßnahmen für elektrostatisch gefährdete Bauelemente sind in den nachfolgenden Zeichnungen noch einmal veranschaulicht:

d

f f f f

bee

a aa ac c c

eb

f

d d

(1) (2) (3)

Bild 1-1 EGB-Schutzmaßnahmen

Sicherheitshinweise 1.4 Elektrostatisch gefährdete Bauelemente (EGB)

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 11

(1) Sitzplatz (2) Stehplatz (3) Steh- / Sitzplatz EGB-Schutzmaßnahmen a = leitfähiger Fußboden b = EGB-Tisch c = EGB-Schuhe d = EGB-Mantel e = EGB-Armband f = Erdungsanschluss der Schränke

[ID 6006.01]

Sicherheitshinweise 1.5 EG-Herstellererklärung

A5E00171047A AD 12 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

1.5 EG-Herstellererklärung

Sicherheitshinweise 1.6 EG-Konformitätserklärung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 13

1.6 EG-Konformitätserklärung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 15

Beschreibung 22.1 Anwendungsbereich

Übersicht Die Drehstrommotoren der Motorenreihe 1PH7 werden als Industrieantriebe eingesetzt. Sie sind für breite Anwendungsgebiete der Antriebstechnik in Verbindung mit Frequenzumrichtern konzipiert. Sie zeichnen sich durch hohe Leistungsdichte, große Robustheit, lange Lebensdauer und große Zuverlässigkeit aus. [ID: 301]

2.2 Siemens Service Center

Kontakt für weitere Information Details zur Ausführung dieser elektrischen Maschine sowie der zulässigen Betriebsbedingungen sind in dieser Betriebsanleitung beschrieben. Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, oder weitere Informationen benötigen, dann wenden Sie sich an das Siemens Service Center:

Tabelle 2-1 Technical support

Telefon: +49 (0)180 - 50 50 222 Europa - Deutschland: Telefax: +49 (0)180 - 50 50 223

Amerika - USA: Telefon: +1 423 262 2522 Asien - China: Telefon: +86 1064 719 990 E-Mail: [email protected] Internet English: www.siemens.com/automation/support-request Internet Deutsch: www.siemens.de/automation/support-request

Beschreibung 2.3 Lieferumfang

A5E00171047A AD 16 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

2.3 Lieferumfang

Überprüfung der Lieferung auf Vollständigkeit Die Antriebssysteme sind individuell zusammengestellt. Überprüfen Sie nach Erhalt der Lieferung sofort, ob der Lieferumfang mit den Warenbegleitpapieren übereinstimmt. Für nachträglich reklamierte Mängel übernimmt Siemens keine Gewährleistung. ● Reklamieren Sie erkennbare Transportschäden sofort beim Anlieferer, ● Reklamieren Sie erkennbare Mängel / unvollständige Lieferung sofort bei der

zuständigen Siemens-Vertretung. Die Betriebsanleitung ist Bestandteil des Lieferumfangs und somit zugänglich aufzubewahren. Das der Lieferung lose beigefügte Leistungsschild ist dafür vorgesehen, die Motordaten zusätzlich an oder bei der Maschine oder Anlage anzubringen. [ID: 303.02]

2.4 Leistungsschild Das Maschinen-Leistungsschild enthält die für die gelieferte Maschine gültigen technischen Daten.

SIEMENS

Bild 2-1 Beispiel Maschinen-Leistungsschild 1PH7

Tabelle 2-2 Maschinen-Leistungsschild – Technische Daten

1 Motorart: Drehstrom-Kompaktmotor 2 Bauform 3 Schutzart 4 Bemessungsspannung [V] und Wicklungsschaltung 5 Bemessungsstrom [A]

Beschreibung 2.5 Aufbau

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 17

6 Bemessungsleistung [kW] 7 Normen und Vorschriften 8 Kennzeichnung Gebertyp 9 Seriennummer 10 Motorgewicht [kg] 11 Wärmeklasse 12 Bemessungsdrehzahl [1/min] 13 Bemessungsfrequenz [Hz] 14 Leistungsfaktor [cos φ] 15 Maximaldrehzahl [1/min]

[ID: 304.02]

2.5 Aufbau

2.5.1 Kühlung

Beschreibung Die Drehstrommotoren der Baureihe 1PH7 sind fremdbelüftete Asynchronmotoren für Niederspannung mit Käfigläufer und standardmäßig angebautem Fremdlüfteraggregat. Sie sind in geschlossener Bauart mit innerem Kühlkreislauf (Kühlart IC 06 nach DIN EN IEC 60034-6) ausgeführt. Das Fremdlüfteraggregat sowie der Klemmenkasten können je nach Bestellung unterschiedlich angeordnet sein.

Beschreibung 2.5 Aufbau

A5E00171047A AD 18 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Bild 2-2 Kühlverlauf bei Belüftung von NDE nach DE (Grundtyp)

Für die Wicklungsüberwachung ist ein Temperaturfühler KTY 84-130 in die Ständerwicklung eingebaut. Entsprechend der Bestellung können verschiedene Zusatzeinrichtungen wie Stillstandsheizung, oder Gebersysteme ein- oder angebaut sein.

ACHTUNG An der Lufteinsaugöffnung und an den Luftausblasöffnungen muss zu kundenseitigen Anbauten ein Mindestabstand von 170 mm zur Sicherstellung des erforderlichen Kühlluftstroms eingehalten werden.

[ID: 309.01]

2.5.2 Antrieb

Beschreibung Die Drehstrommotoren der Reihe 1PH7 werden drehzahlgeregelt über einen Frequenzumrichter gespeist. [ID: 313]

Beschreibung 2.5 Aufbau

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 19

2.5.3 Bauformen

Weitere Einsatzmöglichkeiten Die auf die Maschine zutreffende Bauform ist auf dem Leistungsschild angegeben.

VORSICHT Maschinen dürfen beim Transport nur in einer ihrer Grundbauform entsprechenden Lage gehoben werden.

Grundbauform lt. Schild Typ weiterer Einsatz in Bauform IM B3 1PH7 284…1PH7 288 IM B6, IM B7, IM B8 IM B35 1PH7 284…1PH7 288

optionale Grundbauformen Typ weiterer Einsatz in Bauform IM V5 1PH7 284 ... 1PH7 288 IM V6 IM V 15 1PH7 284 ... 1PH7 288 IM V 36

Zusätzliche Hebepunkte für abweichende Bauformen (Option) Für die von den Grundbauform IM B3 und IM 35 abweichenden Bauformen gibt es zusätzliche Hebepunkte.

Bild 2-3 Sicht auf die Bauform IM B3 von oben

Bei diesen Bauformen werden 2 zusätzliche drehbare Hebeösen mitgeliefert, die gemäß folgender Tabelle angeschraubt werden müssen.

Beschreibung 2.5 Aufbau

A5E00171047A AD 20 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Tabelle 2-3 Zusätzliche Hebepunkte bei abweichenden Bauformen

Hebepunkte Bauform ① ② ③ ④

IM B6 X X IM B7 X X IM B8 X X IM V5 X X IM V6 X X IM V36 X X IM V15 X X

Kiemenblechanordnung bei verschiedenen Bauformen Bei Bauformen, die von den Grundbauformen IM B3 und IM B35 abweichen, müssen die Kiemenbleche zur Aufrechterhaltung der Schutzart an Luftein- und Luftaustritt folgendermaßen angeordnet sein:

Bild 2-4 Kiemenblechanordnung bei verschiedenen Bauformen

Zusätzlich muss bei senkrechten Bauformen der Lüftermotor des Fremdlüfters nach oben zeigen. [ID: 315.01]

Beschreibung 2.5 Aufbau

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 21

2.5.4 Vorschriften

Übersicht Die Maschinen entsprechen folgenden Vorschriften nach IEC / EN 60034.

Tabelle 2-4 Angewendete Vorschriften

Merkmal Norm Bemessung und Betriebsverhalten IEC / EN 60034-1 Schutzart (1) IEC / EN 60034-5 Kühlung IEC / EN 60034-6 Bauform IEC / EN 60034-7 Geräuschemission IEC / EN 60034-9 Schwingstärkestufen IEC / EN 60034-14

(1) Die Schutzart der Maschine entnehmen Sie dem Leistungsschild.

[ID: 319.01]

2.5.5 Schutzart

Die Drehstrommotoren der Reihe 1PH7 haben die Schutzart IP55 nach IEC EN 60034-5. Der Wellendurchtritt auf der DE-Seite hat standardmäßig die Schutzart IP54. Die Motoren sind in der Standardausführung nicht für den Betrieb in salzhaltiger oder in aggressiver Atmosphäre sowie Aufstellung im Freien geeignet. [ID: 320.01]

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 23

Transport, Montage und Anschluss 33.1 Transportieren, Lagern und Konservieren

3.1.1 Transport, Lagern

Sicherheitsrelevante Hinweise Bitte beachten Sie die folgenden Hinweise zum Transport und zur Lagerung von Maschinen!

WARNUNG Motoren dürfen nur an den Haupthebeösen angehängt und gehoben werden, die an den Lagerschilden angeordnet sind. Hilfshebeösen z.B. an Lüfterhauben, Kühleraufbauten u.a. sind nur zum Heben der jeweiligen Einzelteile geeignet. Verwenden Sie zum Heben der Maschine, insbesondere bei An- und Aufbauten, geeignete Seilführungs- oder Spreiz- Einrichtungen! Achten Sie auf die Tragfähigkeit der Hebeeinrichtung! (Gewicht siehe Leistungsschild und Tabelle "Gewichte Standardausführung").

Tabelle 3-1 Gewichte Standardausführungen

Typ Gewicht 1PH7 284 ca. 1,3 t 1PH7 286 ca. 1,5 t 1PH7 288 ca. 1,8 t

ACHTUNG Wird ein Motor nicht gleich in Betrieb genommen, so soll der Motor in einem trockenen, erschütterungsfreien Raum gelagert werden.

Transport, Montage und Anschluss 3.1 Transportieren, Lagern und Konservieren

A5E00171047A AD 24 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Transport von Motoren mit Läuferhaltevorrichtung Motoren mit Zylinderrollenlagern haben eine Läuferhaltevorrichtung, um Transportschäden an den Lagern zu vermeiden. ● Entfernen Sie diese Vorrichtung erst vor dem Aufziehen des Abtriebselementes!

ACHTUNG

Wenden Sie andere geeignete Maßnahmen zur Axialfixierung des Läufers an, falls die Maschine nach dem Aufziehen des Abtriebselementes transportiert werden muss!

[ID: 322.01]

3.1.2 Lagern

VORSICHT Stillstandsschäden an Gleitlager und Wälzlager Bei unsachgemäßer Lagerung besteht die Gefahr von Lagerstillstandsschäden. Sachschäden wie z. B. Standriefen können die Folge sein. Beachten Sie die folgenden Hinweise zur Lagerung.

Lagern im Freien Lagern Sie die Maschine in einem Lagerplatz, der folgende Bedingungen erfüllt: ● Wählen Sie einen hochwassersicheren, erschütterungsfreien und trockenen Lagerplatz in

ausreichender Größe. ● Reparieren Sie Schäden an der Verpackung vor der Einlagerung, soweit dies für die

ordnungsgemäße Lagerung notwendig ist. ● Setzen Sie Maschinen, Geräte und Kisten auf Paletten, Balken oder Fundamenten ab,

die Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit gewährleisten. ● Verhindern Sie ein Absinken der Maschine in das Erdreich. ● Sorgen Sie dafür, dass die Luftzirkulation unter dem Lagergut nicht behindert ist.

– Abdeckungen oder Planen zum Schutz gegen Wetter dürfen die Oberflächen des Lagerguts nicht berühren.

– Abdeckungen oder Planen dürfen nicht rundum auf dem Boden aufliegen. – Legen Sie Abstandshölzer zwischen die Abdeckungen und die Maschine.

Lagern in Räumen ● Lagern Sie die Maschine in einem Lagerraum, der folgende Bedingungen erfüllt:

– Er muss trocken, staubfrei, frostfrei und erschütterungsfrei sein.

Transport, Montage und Anschluss 3.1 Transportieren, Lagern und Konservieren

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 25

– Er muss gut gelüftet sein. – Er muss Schutz vor extremen Witterungen bieten. – Die Raumluft darf keine aggressiven Gase enthalten.

● Schützen Sie die Maschine gegen Stöße und Feuchtigkeit. [ID 1079.01xx]

3.1.3 Konservieren

Konservieren Wenn Sie die Maschine für einen Zeitraum länger als sechs Monate lagern, dann müssen Sie alle sechs Monate den ordnungsgemäßen Zustand der Maschine überprüfen. ● Kontrollieren Sie die Maschine auf Beschädigungen. ● Führen Sie die notwendigen Wartungsarbeiten durch. ● Protokollieren Sie die Konservierungsarbeiten, damit sie vor einer späteren

Inbetriebsetzung rückgängig gemacht werden können. ● Beheizen Sie die Wicklungen der Maschine ständig leicht und sorgen Sie für

Luftumwälzung.

VORSICHT

Lagerschäden durch Erschütterungen Bei unsachgemäßer Lagerung besteht die Gefahr von Lagerstillstandsschäden. Sachschäden wie z. B. Lagerschäden durch Erschütterungen können die Folge sein. Sichern Sie den Läufer bei Maschinen, die mit einer Läuferhaltevorrichtung ausgeliefert wurden entsprechend den Hinweisen zum Transport. Schützen Sie die Maschine vor starken radialen Erschütterungen, da diese auch durch die Läuferhaltevorrichtung nicht vollständig aufgefangen werden können.

Kondenswasser Durch starke Schwankungen der Umgebungstemperatur, direkte Sonneneinstrahlung, bei hoher Luftfeuchtigkeit bei Lagerung und durch Aussetzbetrieb bzw. Lastschwankungen im Betrieb kann sich Kondenswasser in der Maschine sammeln.

VORSICHT Schäden durch Kondenswasser Wenn die Ständerwicklung feucht ist, dann sinkt der Isolationswiderstand der Ständerwicklung. Die Folge sind Spannungsüberschläge, durch die die Wicklung zerstört werden kann. Außerdem kann sich durch Kondenswasser Rost im Maschineninneren bilden. Sorgen Sie für den Ablauf des Kondenswassers.

Transport, Montage und Anschluss 3.2 Montage

A5E00171047A AD 26 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

In den Lagerschilden auf DE-Seite und NDE-Seite sind im Fußbereich bzw. gegenüber der Nachschmiereinrichtung jeweils Wasserablaufbohrungen angeordnet und durch kleine Kunststoffstopfen oder Verschlussschrauben verschlossen. Die Wasserablaufbohrungen sind je nach Aufstellung jeweils unten angeordnet. 1. Entfernen Sie die Verschlussschrauben oder Kunststoffstopfen regelmäßig, um das

Kondenswasser ablaufen zu lassen. 2. Bringen Sie danach die Verschlussschrauben oder Kunststoffstopfen wieder an.

ACHTUNG

Schutzart Die Schutzart der Maschine wird durch Entfernen des Kunststoffstopfens bzw. der Verschlussschraube nominell auf IP44 reduziert. [ID 1079.02]

3.2 Montage

3.2.1 Aufstellen

Sicherheitsrelevante Hinweise

VORSICHT An Gehäusebauteilen elektrischer Maschinen können hohe Temperaturen (ggf. > 100 °C) auftreten. Gehäusebauteile dürfen während des Betriebes der Maschine und unmittelbar danach nicht berührt werden.

VORSICHT Achten Sie bei der Anordnung von temperaturempfindlichen Teilen (Leitungen etc.) darauf, dass diese nicht am Maschinengehäuse anliegen.

ACHTUNG Beachten Sie auch die Technischen Daten auf den Schildern am Maschinengehäuse!

Kühlungsbedingungen allgemein ● Bei Motoren mit Kühlung durch Umgebungsluft muss die Kühlluft ungehindert zu- und

abströmen können. Warme Abluft darf nicht wieder angesaugt werden! (siehe auch Abschnitt "Kühlung")

● Belüftungsöffnungen dürfen nur bei Bauformen durch Kiemenbleche abgedeckt sein, bei denen die Öffnungen nach unten gerichtet sind!

Transport, Montage und Anschluss 3.2 Montage

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 27

Kühlungsbedingungen für Maschinen mit Rohranschluss An Motoren, die entsprechend der vorgesehenen Kühlart für Rohranschluss und/oder Fremdlüfterbetrieb ausgelegt sind, müssen Rohre und Lüfter in geeigneter Bauart und Dimensionierung montiert und angeschlossen werden. Für Maschinen mit Rohranschluss entnehmen Sie bitte den potentiellen Druckabfall innerhalb der Maschine der folgenden Tabelle:

Tabelle 3-2 Druckabfall bei Maschinen mit Rohranschluss

1PH7 28. Volumenstrom (V) Druckabfall (Δp) 0,42 m3/s 600 Pa

ACHTUNG Berücksichtigen Sie bei Rohranschluss den zusätzlichen Druckabfall des Systems!

Berücksichtigen Sie außerdem: ● die Einhaltung der IP-Schutzartbedingungen.

Erhöhte IP-Anforderungen bedingen gegebenenfalls den Einbau geeigneter Filter und die spezielle Anordnung der Ansaug- und Auslassöffnungen.

● die verspannungsfreie Montage der Aggregate und Leitungen. ● dass Transportabdeckungen der Belüftungsöffnungen ausgebaut sind.

Wuchtgüte Die Läufer sind dynamisch ausgewuchtet. Bei Wellenenden mit Passfedern ist die Wuchtart der Läufer aus folgender Kennzeichnung stirnseitig an der Antriebsseite (DE) des Wellenendes ersichtlich: ● Kennzeichen "H" bedeutet Wuchtung mit halber Passfeder (Normalausführung); d.h. um

die Wuchtgüte beizuhalten muss bei kürzerem Abtriebselement gegebenenfalls der aus dem Antriebselement und der Wellenkontur herausragende Teil der Passfeder abgearbeitet werden.

● Kennzeichen "F" bedeutet, Wuchtung mit ganzer Passfeder (Option). Achten Sie auf die richtige Auswuchtart des Abtriebselements!

VORSICHT Abtriebselemente dürfen nur mit geeigneter Vorrichtung auf- und abgezogen werden. Die Passfedern sind nur gegen Herausfallen während des Transports gesichert.

Transport, Montage und Anschluss 3.2 Montage

A5E00171047A AD 28 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Geräuschemissionen Motoren der Reihe 1PH728. haben in einem Drehzahlbereich von 0 bis 3000 1/min einen Messflächenschalldruckpegel Lp(A) von ca. 74 dB(A). Die Motoren sind für einen weiten Bereich von Aufstellungs- und Betriebsbedingungen zugelassen. Diese Bedingungen (z.B. Fundamentgestaltung starr oder schwingungsisoliert, Verwendung von Schalldämmelementen) beeinflussen die Geräuschemission teilweise sehr stark. Berücksichtigen Sie bei der Bewertung der Geräuschwerte an Arbeitsplätzen des Bedienungspersonals der Anlage, dass bei Betrieb der Drehstrom-Motoren mit Bemessungslast der A-bewertete Schalldruckpegel, gemessen nach DIN EN 21680 Tl.1, von 70 dB(A) überschritten wird. [ID: 326.01]

3.2.2 Befestigung

Vorraussetzungen Voraussetzungen für einen ruhigen, erschütterungsfreien Lauf sind eine stabile Fundamentgestaltung, das genaue Ausrichten des Motors sowie die korrekte Auswuchtung der auf das Wellenende aufzuziehenden Teile.

Befestigung über Motorenfüße Legen Sie zum Ausrichten des Motors gegebenenfalls dünne Bleche unter die Füße, um ein Verspannen der Maschine zu vermeiden. Die Anzahl der Beilagen soll möglichst gering sein, verwenden Sie darum möglichst wenig gestapelte Beilagen.

Befestigungsschrauben Verwenden Sie für die Motoren Befestigungsschrauben (M20) mit notwendiger Festigungsklasse (8.8) nach ISO 898-1 zur sicheren Befestigung sowie zur sicheren Übertragung des Antriebsmomentes.

ACHTUNG Alle Flanschmotoren müssen über stabile Motorenaufhängung verfügen und über die Lagerschildfüße abgestützt werden (Fuß-Flanschbauform). Bei Inbetriebnahme ist sicherzustellen, dass die zulässigen Schwingwerte nach DIN ISO 10816-3 eingehalten werden. Motoren, die aufgrund ihrer Bauform mit den Füßen an der Wand befestigt werden sind durch durch einen ausreichend dimensionierten Formschluss (z.B. Verstiften oder Wandleiste) zu fixieren.

[ID: 330.01]

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 29

3.3 Elektrischer Anschluss

3.3.1 Sicherheitshinweis zur Drive-CLIQ-Schnittstelle

VORSICHT Elektrostatisch gefährdete Bauelemente Die Drive-CLIQ-Schnittstelle enthält elektrostatisch gefährdete Bauteile. Das Berühren der Anschlüsse mit elektrostatisch aufgeladenen Händen oder Werkzeugen kann zu Funktionsstörungen führen. Halten Sie sich an die EGB-Schutzmaßnahmen (Seite 10).

[ID 962.01]

3.3.2 Anschließen der Ständerwicklung

Schaltplan Angaben zu Schaltung und Anschluss der Motorenwicklung sind im Schaltplan festgelegt. Der Schaltplan ist am Klemmenkastendeckel angebracht.

Bild 3-1 Anschlussrichtung UVW für Anschlussspannungen 690 V

Bild 3-2 Anschlussrichtung UVW für Anschlussspannung 400 V/480 V

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD 30 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Wählen Sie Anschlussleitungen unter Berücksichtigung der Bemessungsstromstärke und der anlageabhängigen Bedingungen (z.B. Umgebungstemperatur, Verlegungsart usw. nach IEC EN 60204-1) aus.

Drehrichtung Wenn die Netzleitungen mit der Phasenfolge L1, L2, L3 an U, V, W angeschlossen werden, ergibt sich Rechtslauf. Werden zwei Anschlüsse vertauscht, ergibt sich Linkslauf (z. B. L1, L2, L3 an V, U, W).

Hinweis Diese Drehrichtungsbeschränkungen beziehen sich auf die Motorbauart z. B. aufgrund drehrichtungsabhängiger Lüfter. Anlagenseitig bedingte Drehrichtungs-Beschränkungen sind durch die Bezeichnung auf dem Typenschild nicht ersichtlich und müssen beim Anschließen zusätzlich berücksichtigt werden.

Klemmenbezeichnungen Bei den Klemmenbezeichnungen nach DIN VDE 0530 Teil 8 bzw. IEC 60034-8 gelten für Drehstrommaschine folgende prinzipielle Definitionen:

Tabelle 3-3 Klemmenbezeichnungen (am Beispiel 1U1-1)

1 U 1 - 1 Bezeichnung x Kennziffer für Polzuordnung bei polumschaltbaren Motoren (soweit zutreffend,

niedere Ziffer entspricht niederer Drehzahl) oder im Sonderfall für unterteilte Wicklung

x Phasenbezeichnung (U, V, W) x Kennziffer für Wicklungsanfang (1)/-ende (2) bzw. (bei mehr als einem Anschluss

je Wicklung) x Zusatz-Kennziffer, falls bei mehreren Klemmen mit sonst gleicher Bezeichnung

ein Anschluss paralleler Netzzuleitungen obligatorisch ist

Anschluss mit Kabelschuhen Wählen Sie zum Anschluss an die Hauptklemmen Kabelschuhe entsprechend dem notwendigen Leiterquerschnitt und der Schraubengröße M16.

Tabelle 3-4 Klemmenkastenzuordnung

Bau-größe

Motortyp Klemmen-kastentyp

Kabel- einführung

max. mögl. Kabelaußen-durchmesser [mm]

Anzahl Haupt-klemmen

max. anschl. Querschnitt pro Klemme [mm2]

max. mögl. Strom pro Klemme 1)

[A] Motoren 1PH7, Baugröße 280

1PH728.-..B 1PH7284-..C 1PH7284-..D

1XB7712 3 x M63 x 1,5 53 (3+1)2) x 3 x M16 3 x 95 450 280

1PH7286-..C 1XB7712 3 x M75 x 1,5 68 (3+1)2) x 3 x M16 3 x 185 710

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 31

Bau-größe

Motortyp Klemmen-kastentyp

Kabel- einführung

max. mögl. Kabelaußen-durchmesser [mm]

Anzahl Haupt-klemmen

max. anschl. Querschnitt pro Klemme [mm2]

max. mögl. Strom pro Klemme 1)

[A] 1PH7286-..D 1PH7288-..C 1PH7288-..D 1PH728.-..F

1) Reduktionsfaktor 0.60 2) einschließlich Erdungsklemme

Der anschließbare Leiterquerschnitt wird durch die Kabelschuhgröße bestimmt, z.B. Kabelschuh nach DIN 46234 von 35...185 mm2, oder nach DIN 46235 von 35... 185 mm2. Beachten Sie hierbei den möglichen Außendurchmesser der Anschlussleitung von 31... 68 mm. Isolieren Sie Leiterenden so ab, dass die verbleibende Isolation nahezu bis zum Kabelschuh reicht. Isolieren Sie gegebenenfalls Kabelschuhhülsen zur Aufrechterhaltung der normalerweise vorhandenen Mindest-Luftabstände von 10 mm sowie der Kriechstrecke von 20 mm. Das Anziehdrehmoment für Kontaktmuttern und Befestigungsschrauben der Schraubengröße M16 beträgt 90 Nm.

Grundsätze der Leitungseinführung und –verlegung Führen Sie fest verlegte Einführungen unter Verwendung von EMV-Kabelverschraubungen ein. Die Kabelverschraubungen werden in die Gewindebohrungen der abschraubbaren Einführungsplatte eingeschraubt. Ordnen Sie freiliegende Anschlussleitungen im Klemmenkasten so an, dass der Schutzleiter mit Überlänge verlegt ist und die Isolation der Leitungsadern nicht beschädigt werden kann.

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD 32 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Hinweis Es wird empfohlen, abgeschirmte Leitungen zu verwenden, deren Schirm großflächig am Metallklemmenkasten der Maschine (mit EMV-Kabelverschraubung aus Metall) leitend verbunden wird.

ACHTUNG Nicht genutzte Gewinde sind mit einer metallischen Verschlussschraube zu schließen.

Interner Potenzialausgleich Der Potenzialausgleich zwischen der Erdungsklemme im Kastengehäuse und dem Motorgehäuse wird über die Befestigungsschrauben des Klemmenkastens hergestellt, die Kontaktstellen unter den Schraubenköpfen sind blank und gegen Korrosion geschützt. Als Potenzialausgleich zwischen Klemmenkastendeckel und Kastengehäuse genügen die normalen Deckel-Befestigungsschrauben.

Hinweis Für den Anschluss eines äußeren Schutzleiters bzw. Potenzialausgleichleiters sind jeweils Anschlussstellen am Gehäuse oder Lagerschild vorhanden (siehe Abschnitt "Anschließen des Erdungsleiters").

Abschlussmaßnahmen Bitte kontrollieren Sie vor dem Schließen des Klemmenkastens dass, ● die elektrischen Anschlüsse im Klemmenkasten fest angezogen und entsprechend den

Angaben in den vorstehenden Abschnitten ausgeführt sind. ● die geforderten Luftabstände von 10 mm eingehalten werden. ● keine Drahtenden abstehen. ● das Klemmenkasteninnere sauber und frei von Leitungsresten ist. ● alle Dichtungen und Dichtflächen unbeschädigt sind. ● Anschlussleitungen freiliegend angeordnet sind und die Leitungsisolation nicht

beschädigt werden kann. ● unbenutzte Einführungen verschlossen und die Verschlusselemente fest eingeschraubt

(d.h. nur mittels Werkzeug zu lösen) sind. ● Kabel-/Leitungseinführungen hinsichtlich Schutzart, Leitungsverlegungsart, zulässigem

Leitungsdurchmesser usw. vorschriftsmäßig montiert sind. Verschließen Sie anschließend den Klemmenkasten!

Hinweis Anziehdrehmoment für die Befestigungsschrauben des Deckels: 22 Nm

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 33

[ID: 332.01]

3.3.3 Anschließen des Erdungsleiters

Allgemein Der Erdungsleiterquerschnitt des Motors muss mit den Errichtungsbestimmungen, z.B. nach DIN EN IEC 60204-1, übereinstimmen.

Anschluss Der Erdungsleiter wird am Lagerschild des Motors angeschlossen. Dazu ist an der gekennzeichneten Anschlussstelle für den Erdungsleiter (1 und 2) eine Klemmlasche vorhanden. Diese eignet sich zum Anschluss von mehrdrahtigen Leitern mit Kabelschuhen oder von Flachbändern mit entsprechend ausgebildetem Leiterende. Der Erdungsleiter wird zusätzlich am Lagerschild des Motors angeschlossen.

Bild 3-3 Detailansicht: Anschlussstellen für Erdungsleiter (1 + 2)

Beachten Sie beim Anschließen dass, ● die Anschlussfläche kontaktblank und mit geeignetem Mittel gegen Korrosion geschützt

ist, z.B. mit säurefreier Vaseline. ● Federring und Unterlegscheibe unter dem Schraubenkopf angeordnet sind. ● die minimal notwendige Einschraubtiefe und das Anziehdrehmoment für die

Klemmschraube eingehalten werden. Einzuhaltende Anziehdrehmomente:

Schraube Einschraubtiefe Anziehdrehmoment M8x30 > 8 mm 20 Nm

[ID: 336]

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD 34 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

3.3.4 Anschließen des Lüfters

Sicherheitsrelevante Hinweise Beachten Sie die folgenden sicherheitsrelevanten Hinweise zum Anschluss eines Lüfters.

VORSICHT Motorbetrieb nur mit Lüfter Wenn der Motor ohne Lüfter betrieben wird, dann wird er überhitzen da die erzeugte Wärme nicht abgeführt werden kann. Die Zerstörung des Motors ist die Folge. Sehen Sie eine Schutzschaltung vor, die das Einschalten des Hauptmotors verhindert, wenn der Lüfter nicht in Betrieb ist.

VORSICHT Fremdlüfter nur für eine Drehrichtung geeignet Der Fremdlüfter ist nur für eine Drehrichtung entsprechend dem vorhandenen Drehrichtungspfeil geeignet. Bei Betrieb mit falscher Drehrichtung kann es durch Überhitzung zur Zerstörung des Motors kommen. Stellen Sie sicher, dass der Fremdlüfter in der richtigen Drehrichtung betrieben wird. Der Drehrichtungspfeil und die Bewegungsrichtung des Lüfterrades sind auf der Rückseite des Gebläses sichtbar. Ändern Sie, falls nötig, den Drehsinn durch Vertauschen zweier Netzleiter im Klemmenkasten.

Anschluss Der Lüfter wird im Klemmenkasten des Lüftermotors angeschlossen.

Bild 3-4 Detailansicht Lüfter, ① Lüfterklemmenkasten

[ID: 337.02]

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 35

3.3.5 Anschließen des Drehzahlgebers

Anschluss Der Drehzahlgeber wird über eine Steckverbindung ① am Klemmenkasten angeschlossen. Diese befindet sich seitlich am Kastengehäuse.

Bild 3-5 Detailansicht: Drehzahlgeberanschluss

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD 36 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Elektrischer Anschluss des Drehzahlgebers

Bild 3-6 Elektrischer Anschluss des Drehzahlgebers

① Stecken Sie den Stecker in die Buchse. ② Drücken Sie das Kabel in die dafür vorgesehene Halterung. ③ Schrauben Sie den Geberdeckel auf. Achten Sie darauf, dass Sie das Kabel nicht

mit einschrauben. [ID: 339.01]

3.3.6 Anschließen des Gebermoduls

Signalverbindung Die Signalverbindung zwischen Motor und Umrichter erfolgt über die DRIVE-CLiQ Leitung MOTION-CONNECT. Verwenden Sie nur konfektionierte Leitungen von SIEMENS. Diese Leitungen verringern den Montageaufwand und erhöhen die Betriebssicherheit. Stecken Sie den Stecker der DRIVE-CLiQ Leitung so weit auf, bis die Schnappfeder einrastet. Achten Sie hierbei auf die Codierung des Steckers.

Kabelabgangsrichtungen Das Gebermodul ist an den Klemmenkasten des Motors montiert. Das Gebermodul können Sie um ca. 235° drehen. Sie realisieren andere Kabelabgangsrichtungen, in dem Sie das Gebermodul drehen, wie in dem nachfolgenden Bild dargestellt.

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 37

ACHTUNG Drehen Sie das Gebermodul nicht mit einer Rohrzange, nicht mit einem Hammer und dergleichen. Dies kann das Gebermodul beschädigen. Verdrehen Sie das Gebermodul von Hand.

Typisches Verdrehmoment: 4 ... 8 Nm

S

Bild 3-7 Gebermodul ① am Klemmenkasten montiert

ACHTUNG Eine unsachgemäße Änderung der Kabelabgangsrichtung führt zu Schäden an den Anschlussleitungen. Der zulässige Verdrehbereich darf nicht überschritten werden. Maximal zehn Änderungen des Verdrehwinkels des Gebermoduls sind innerhalb des Verdrehbereichs zulässig.

[ID 964]

3.3.7 Anschließen des Temperaturfühlers

Anschluss Die Leitungen des Temperaturfühlers sind über Verbindungsleitungen an den Stecker des Drehzahlgebers angeschlossen (siehe Abschnitt "Anschließen des Drehzahlgebers").

Transport, Montage und Anschluss 3.3 Elektrischer Anschluss

A5E00171047A AD 38 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Hinweis Der Steckeranschluss kann bei Sonderbestellungen von der Standardanordnung abweichen.Bei Ausführung "ohne Geber" befindet sich hier eine PG-Verschraubung (PG 13,5). Sie ist in das Gewinde für den Geberstecker eingeschraubt. Informationen über den Anschluss finden Sie im Hilfsklemmenplan K789281.

Die Motoren verfügen über einen Reserve-Temperaturfühler, der ebenfalls auf den Hilfsklemmen aufgelegt ist und bei Bedarf auf den Stecker des Drehzahlgebers umgeklemmt werden kann (siehe Hilfsklemmenplan). [ID: 341.01]

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 39

Inbetriebnahme 44.1 Vorbereiten

Sicherheitshinweis

WARNUNG Arbeiten an Starkstromanlagen dürfen nur von fachkundigem Personal durchgeführt werden.

Prüfung des Isolationswiderstandes Nach längerer Lagerungs- oder Stillstandzeit muss der Isolationswiderstand der Wicklungen gegen Masse mit Gleichspannung ermittelt werden.

VORSICHT Beachten Sie vor Beginn der Messung des Isolationswiderstandes die Bedienungsanleitung des verwendeten Isolationsmessgerätes.

WARNUNG

Gefährliche Spannung Die Klemmen haben bei der Messung, sowie unmittelbar nach der Messung, teilweise gefährliche Spannungen. Beim Berühren Spannung führender Teile können Tod und schwere Körperverletzung die Folge sein. Berühren Sie die Klemmen nicht bei oder unmittelbar nach der Messung. Stellen Sie bei angeschlossenen Netzleitungen sicher, dass keine Netzspannung angelegt werden kann.

● Messen Sie den Isolationswiderstand der Wicklung gegen das Maschinengehäuse

grundsätzlich nur bei einer Wicklungstemperatur von 20 ... 30 °C. ● Warten Sie bei der Messung ab, bis der Endwert des Widerstandes erreicht ist, dies

dauert ca. eine Minute.

Inbetriebnahme 4.1 Vorbereiten

A5E00171047A AD 40 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Grenzwerte Die folgende Tabelle gibt die Messspannung sowie die Grenzwerte für den Mindest-Isolationswiderstand und den kritischen Isolationswiderstand bei einer Bemessungsspannung UN der Maschine von UN < 2 kV an.

Tabelle 4-1 Messspannung, Mindest-Isolationswiderstand, Kritischer spezifischer Isolationswiderstand

Bemessungsspannung UN < 2 kV Messspannung 500 V (mind. 100 V) Mindest-Isolationswiderstand bei neuen, gereinigten oder instandgesetzten Wicklungen

10 MΩ

Kritischer spezifischer Isolationswiderstand nach langer Betriebszeit

5 MΩ/kV

Beachten Sie hierbei Folgendes: ● Trockene, neuwertige Wicklungen haben Isolationswiderstände zwischen

100 ... 2000 MΩ, gegebenenfalls auch höhere Werte. Wenn der Isolationswiderstandswert in der Nähe des Mindestwertes liegt, dann können Feuchtigkeit und/oder Verschmutzung die Ursache sein.

● Während der Betriebszeit kann der Isolationswiderstand der Wicklungen durch Umwelt- und Betriebseinflüsse sinken. Der kritische Wert des Isolationswiderstandes bei einer Wicklungstemperatur von 25 °C ist je nach Bemessungsspannung durch Multiplikation der Bemessungsspannung (kV) mit dem spezifischen kritischen Widerstandswert (5 MΩ/kV) zu errechnen; Beispiel: kritischer Widerstand für Bemessungsspannung (UN) 690 V: 690 V x 5 MΩ/kV = 3,45 MΩ

ACHTUNG

Wicklungen bei Erreichen des kritischen Isolationswiderstandes reinigen und / oder trocknen Wenn der kritische Isolationswiderstand erreicht oder unterschritten wird, dann müssen die Wicklungen getrocknet bzw. bei ausgebautem Läufer gründlich gereinigt und getrocknet werden. Beachten Sie nach dem Trocknen gereinigter Wicklungen, dass der Isolationswiderstand bei warmer Wicklung kleiner ist. Der Isolationswiderstand lässt sich nur bei Messung einer auf Raumtemperatur (ca. 20 ... 30 °C) abgekühlten Wicklung richtig beurteilen.

ACHTUNG

Gemessener Wert des Isolationswiderstandes nahe am kritischen Wert Wenn der gemessene Wert nahe am kritischen Wert liegt, dann sollte der Isolationswiderstand in der Folgezeit in entsprechend kurzen Intervallen kontrolliert werden. Die Werte gelten für die Messung bei einer Wicklungstemperatur von 25 °C.

[ID: 343.01]

Inbetriebnahme 4.2 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 41

4.2 Maßnahmen vor der Inbetriebnahme

Hinweis Die folgende Auflistung kann nicht vollständig sein. Weitere Prüfungen sind gegebenenfalls entsprechend den besonderen anlagespezifischen Verhältnissen zusätzlich erforderlich.

Überprüfungen nach fachgerechter Montage vor Inbetriebnahme der Anlage ● Der Motor ist ordnungsgemäß montiert und ausgerichtet. ● Die Betriebsbedingungen stimmen mit den vorgesehenen Daten gemäß Schildangaben

überein. ● Die eventuell vorhandenen Zusatzeinrichtungen für die Motorenüberwachung sind

ordnungsgemäß angeschlossen und funktionsfähig. ● Durch entsprechend ausgelegte Steuerung und Drehzahlüberwachung ist sichergestellt,

dass keine höheren Drehzahlen, als die auf dem Leistungsschild zugelassenen, angesteuert werden.

● Die Abtriebelemente haben je nach Art die richtigen Einstellbedingungen, z. B. – Kupplungen sind ausgerichtet und ausgewuchtet, – Die Riemenspannung ist bei Riemenantrieb richtig eingestellt, – Zahnflanken- und Spitzenspiel bei Zahnradabtrieb, sowie Radialspiel sind richtig

eingestellt. ● Die Mindest-Isolationswiderstände sind eingehalten. ● Die Erdungsverbindungen und die Potentialausgleichsverbindungen sind

ordnungsgemäß hergestellt. ● Alle Befestigungsschrauben, Verbindungselemente und elektrischen Anschlüsse sind fest

angezogen. ● Der Läufer kann ohne anzustreifen durchgedreht werden. ● Alle Berührungsschutzmaßnahmen für bewegte und Spannung führende Teile sind

durchgeführt. ● Bei unbenutztem zweitem Wellenende ist dessen Passfeder gegen Herausschleudern

gesichert. ● Vorhandene Fremdlüfter sind betriebsbereit und entsprechend der vorgeschriebenen

Drehrichtung angeschlossen. ● Die Kühlluftführung ist nicht beeinträchtigt. ● Vorhandene Bremsen funktionieren einwandfrei. [ID: 345.01]

Inbetriebnahme 4.3 Einschalten

A5E00171047A AD 42 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

4.3 Einschalten

Maßnahmen Vor dem Einschalten des Motors ist auf die richtige Parametrierung des Frequenzumrichters zu achten. Der Einsatz entsprechender Inbetriebnahme Tools wird empfohlen, z.B. Drive ES oder der STARTER.

VORSICHT Schalten Sie den Motor bei unruhigem Lauf bzw. anormalen Geräuschen ab und stellen Sie beim Auslauf die Ursache fest.

ACHTUNG Die Grenzdrehzahl nmax = 3300 1/min ist die höchste, kurzzeitig zulässige, Betriebsdrehzahl.

[ID: 346.01]

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 43

Bedienung 55.1 Betrieb

Sicherheitshinweise

WARNUNG Beachten Sie das Kapitel "Sicherheits- und Anwendungshinweise (Seite 8)" dieser Betriebsanleitung genau und berücksichtigen Sie unbedingt die erforderlichen Fachkenntnisse bei Arbeiten an Starkstromanlagen.

WARNUNG

Rotierende Teile Abdeckungen verhindern das Berühren von aktiven oder rotierenden Teilen oder dienen der richtigen Luftführung und damit wirkungsvollen Kühlung des Motors. Wenn Abdeckungen während des Betriebes geöffnet werden, dann können Tod, schwere Körperverletzung und Sachschäden die Folge sein. Öffnen Sie die Abdeckungen nicht während des Betriebes.

VORSICHT Drehzahlüberwachung Der Motor ist für einen bestimmten Drehzahlbereich ausgelegt. Wenn der Motor bei unzulässigen Drehzahlen betrieben wird, dann können Schäden an der Wicklung, an den Lagern oder Totalschaden die Folge sein. Stellen Sie durch eine entsprechend ausgelegte Steuerung und Drehzahlüberwachung die Einhaltung der auf dem Leistungsschild zugelassenen Drehzahlen sicher.

Einschalten ● Beachten Sie beim Einschalten die Betriebsanleitung des Frequenzumrichters. ● Beobachten Sie nach dem Anlaufen des Motors einige Zeit die Laufruhe und kontrollieren

Sie die Überwachungseinrichtungen.

Bedienung 5.2 Betriebspausen

A5E00171047A AD 44 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Betrieb ● Überwachen Sie regelmäßig den Betrieb und die Überwachungseinrichtungen und

protokollieren Sie die abgelesenen Werte.

WARNUNG

Störungen Veränderungen gegenüber dem Normalbetrieb wie höhere Leistungsaufnahme, höhere Temperaturen und Schwingungen, ungewöhnliche Geräusche und Gerüche und ein Ansprechen der Überwachungseinrichtungen lassen erkennen, dass die Funktion des Motors beeinträchtigt ist. Um Störungen zu vermeiden, die ihrerseits mittelbar oder unmittelbar schwere Personen- oder Sachschäden bewirken können, muss umgehend das zuständige Wartungspersonal verständigt werden. Schalten Sie im Zweifelsfall den entsprechenden Antrieb sofort ab.

[ID: 348]

Siehe auch Leistungsschild (Seite 16) Einschalten (Seite 42)

5.2 Betriebspausen

Maßnahmen bei stillstehenden, betriebsbereiten Motoren ● Nehmen Sie bei längeren Betriebspausen den Motor regelmäßig, etwa einmal im Monat,

in Betrieb oder drehen Sie zumindest den Läufer durch. ● Beachten Sie vor dem Einschalten zur Wiederinbetriebnahme den Abschnitt

"Einschalten".

ACHTUNG

Schäden durch unsachgemäße Lagerung Durch unsachgemäße Lagerung können Schäden am Motor auftreten. Führen Sie bei längeren Betriebspausen geeignete Korrosionsschutz-, Konservierungs- und Trocknungsmaßnahmen durch. Führen Sie bei der Wiederinbetriebnahme nach langer Außerbetriebsetzung die im Kapitel "Inbetriebnahme" empfohlenen Maßnahmen durch.

[ID: 349.01]

Siehe auch Einschalten (Seite 42)

Bedienung 5.3 Ausschalten

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 45

Maßnahmen vor der Inbetriebnahme (Seite 41)

5.3 Ausschalten

Maßnahmen beim Ausschalten ● Beachten Sie beim Ausschalten ist die jeweilige Betriebsanleitung des

Frequenzumrichters. ● Schalten Sie bei längeren Stillständen das Lüfteraggregat ab. Wenn eine

Stillstandsheizung vorhanden ist, dann schalten Sie diese ein. [ID: 350.01]

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 47

Störungen 66.1 Störungstabelle

Mechanische und elektrische Störungstabelle In den folgenden Tabellen sind allgemeine Störungen durch mechanische und elektrische Einflüsse aufgeführt.

Tabelle 6-1 Mechanische Störungstabelle

Übersicht – Mechanische Störungen Mechanische Störungsmerkmale - schleifendes Geräusch - hohe Erwärmung - radiale Schwingungen - axiale Schwingungen Mögliche Störungsursachen Abhilfemaßnahmen 1)

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- umlaufende Teile schleifen Ursache feststellen, Teile nachrichten x - Luftzufuhr gedrosselt, Filter verschmutzt, ggf. falsche Drehrichtung des Lüfters

Luftwege kontrollieren, Filter reinigen, ggf. Lüfter austauschen

x

- Unwucht des Läufers Läufer entkoppeln und nachwuchten x - Läufer unrund, Welle verbogen Rücksprache mit dem Herstellerwerk x - mangelhafte Ausrichtung Maschinensatz ausrichten,

Kupplung überprüfen 2) x x

- Unwucht der angekuppelten Maschine angekuppelte Maschine nachwuchten x - Stöße von der angekuppelten Maschine angekuppelte Maschine untersuchen x - Unruhe vom Getriebe Getriebe in Ordnung bringen x x - Resonanz mit dem Fundament nach Rücksprache Fundament versteifen x x - Veränderungen im Fundament Ursache der Veränderungen feststellen,

ggf. beseitigen; Maschine neu ausrichten x x

1) Neben der Beseitigung der Störungsursache (gemäß Abhilfemaßnahmen) müssen auch die an der Maschine ggf. auftretenden Beschädigungen beseitigt werden. 2) Evtl. Veränderungen bei Erwärmung berücksichtigen

Störungen 6.1 Störungstabelle

A5E00171047A AD 48 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Tabelle 6-2 Elektrische Störungstabelle

Übersicht - Elektrische Störungen Elektrische Störungsmerkmale - Motor läuft nicht an - Motor läuft schwer hoch - brummendes Geräusch beim Anlauf - brummendes Geräusch im Betrieb - brummendes Geräusch im Takt der doppelten Schlupffrequenz - hohe Erwärmung im Leerlauf - hohe Erwärmung bei Belastung - hohe Erwärmung einzelner Wicklungsabschnitte

Hinweis: Beim Auftreten elektrischer Störungen beachten Sie bitte die Betriebsanleitung des Frequenzumrichters.

Neben der Beseitigung der Störungsursache (gemäß Abhilfemaßnahmen) müssen auch die an der Maschine ggf. auftretenden Beschädigungen beseitigt werden. Evtl. Veränderungen bei Erwärmung berücksichtigen

[ID: 352.01]

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 49

Instandhaltung 77.1 Wartung

7.1.1 Wartungshinweise

Sicherheitshinweise

GEFAHR Stromschlag beim Berühren Spannung führender Teile Elektrische Teile stehen unter gefährlicher elektrischer Spannung. Beim Berühren dieser Teile erhalten Sie einen Stromschlag. Tod oder schwere Körperverletzung sind die Folge. Stellen Sie vor Beginn jeder Arbeit an den Maschinen sicher, dass die Anlage vorschriftsmäßig freigeschaltet ist. Achten Sie neben den Hauptstromkreisen dabei auch auf vorhandene Zusatz- oder Hilfsstromkreise, insbesondere der Heizeinrichtung. Beachten Sie das Kapitel " Sicherheits- und Anwendungshinweise (Seite 8) " dieser Betriebsanleitung und berücksichtigen Sie unbedingt die erforderlichen Fachkenntnisse bei Arbeiten an Starkstromanlagen.

WARNUNG

Verbrennungsgefahr An Gehäusebauteilen elektrischer Maschinen können hohe Temperaturen bis über 100 °C auftreten. Beim Berühren der Bauteile im Maschinenbetrieb können schwere Körperverletzungen durch Verbrennungen die Folge sein. Berühren Sie die Gehäusebauteile nicht während des Betriebes der Maschine oder unmittelbar danach. Lassen Sie die Gehäusebauteile vor Beginn der Arbeiten abkühlen.

Sicherheitsregeln Erfüllen Sie vor Beginn der Wartungsarbeiten unbedingt folgende Sicherheitsregeln: ● Freischalten,

Instandhaltung 7.1 Wartung

A5E00171047A AD 50 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

● Gegen Wiedereinschalten sichern, ● Spannungsfreiheit herstellen, ● Benachbarte aktive Teile abschranken oder abdecken.

Weitere sicherheitsrelevante Maßnahmen

VORSICHT Persönliche Schutzmaßnahmen beim Arbeiten mit Druckluft Beim Reinigen mit Druckluft können Staub, Metallspäne oder Reinigungsmittel aufgewirbelt werden. Körperverletzungen können die Folge sein. Achten Sie beim Reinigen mit Druckluft auf geeignete Absaugung und persönliche Schutzausrüstung wie Schutzbrille, Schutzanzug, etc..

VORSICHT Persönliche Schutzmaßnahmen beim Einsatz chemischer Reinigungsmittel Chemische Reinigungsmittel können ätzend sein oder schädliche Dämpfe entwickeln. Bei Hautkontakt oder beim Einatmen von Dämpfen können Körperverletzungen wie Verätzungen von Haut und Atemwegen oder Hautirritationen die Folge sein. Achten Sie beim Reinigen auf geeignete Absaugung und persönliche Schutzmaßnahmen wie Handschuhe, Schutzbrille, Atemfilter o. ä.. Beachten Sie beim Einsatz chemischer Reinigungsmittel die Warn- und Verwendungshinweise des zugehörigen Sicherheitsdatenblattes. Die eingesetzten Reinigungsmittel müssen für die Bauteile der Maschine verträglich sein, insbesondere für die Kunststoffbauteile.

Hinweis

Wir empfehlen dringend, bei Unklarheiten unter Angabe von Drehstrommotorentyp und Fertigungsnummer rückzufragen, oder die Wartungsarbeiten von einem der Siemens Service Center (Seite 15) durchführen zu lassen.

[ID: 355.01]

7.1.2 Wartungsintervalle

Allgemein Sorgfältige und regelmäßige Wartung, Inspektionen und Revisionen sind erforderlich um Störungen frühzeitig zu erkennen und zu beseitigen, bevor diese zu Folgeschäden führen können.

Instandhaltung 7.1 Wartung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 51

ACHTUNG Inspektion bei Störungen oder außergewöhnlichen Bedingungen Außergewöhnlichen Bedingungen oder Störungen, die eine elektrische oder mechanische Überbeanspruchung des Drehstrommotors darstellen wie z. B. Überlastung, Kurzschluss etc., können zu Folgeschäden an der Maschine führen. Führen Sie bei Störungen oder außergewöhnlichen Bedingungen wie z. B. Überlastung oder Kurzschluss etc. die Inspektionen sofort durch.

Maßnahmen, Wartungsintervalle, Fristen Da die Betriebsverhältnisse sehr unterschiedlich sind, können hier nur allgemeine Fristen bei störungsfreiem Betrieb angegeben werden. ● Passen Sie die Wartungsintervalle ggf. an die örtlichen Gegebenheiten wie Schmutz,

Einschalthäufigkeit, Belastung, usw. an. ● Führen Sie die nachstehenden Maßnahmen nach Ablauf der Betriebsdauer-Intervalle

bzw. der Fristen entsprechend der folgenden Tabelle durch.

Tabelle 7-1 Maßnahmen nach Betriebsdauer-Intervallen oder Fristen

Maßnahmen Betriebsdauer-Intervalle und Fristen Erstinspektion Nach 500 Betriebsstunden, spätestens nach 1/2 Jahren Nachschmieren Siehe Schmierschild Reinigen Je nach örtlichem Verschmutzungsgrad Hauptinspektion Ca. alle 16000 Betriebsstunden, spätestens nach 2 Jahren

[ID: 357.01]

7.1.3 Wartung Fremdlüfter

Vorgehensweise ● Überprüfen Sie den Fremdlüfter gemäß VDI 2056 alle 12 Monate auf mechanische

Schwingungen. Die zulässige maximale Schwingstärke beträgt 2,8 mm/s, gemessen am Lagerschild des laufradseitigen Motorlagers.

● Reinigen und inspizieren Sie den Lüfter regelmäßig. Je nach Einsatzgebiet und Fördermedium unterliegen Laufrad und Gehäuse natürlichem Verschleiß.

Instandhaltung 7.1 Wartung

A5E00171047A AD 52 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

WARNUNG

Laufrad kann bersten Durch Ablagerungen und daraus resultierenden Unwuchten besteht die Gefahr eines Dauerbruchs des Laufrads. Im Betrieb kann das Laufrad bersten. Tod, schwere Körperverletzung und Sachschäden können die Folge sein. Reinigen und inspizieren Sie den Lüfter regelmäßig.

● Beachten Sie die Angaben des Fremdlüftermotor-Herstellers zur Instandhaltung und Wartung.

7.1.4 Lager

Beschreibung Die Drehstrommotoren haben Wälzlagereinsätze für Fettschmierung. Eine Nachschmiereinrichtung ist vorhanden. Als Führungslager ist auf der NDE-Seite ein Rillenkugellager eingebaut. Als Loslager ist auf der DE-Seite, je nach Belastungsart, ein Rillenkugellager oder Zylinderrollenlager eingebaut. Die jeweilige Lagerzuordnung, die dementsprechend zulässigen Querkräfte und die Mindestbelastungen bei Ausführung mit Zylinderrollenlager auf der DE-Seite sind aus dem Katalog ersichtlich bzw. zu erfragen. Für den axialen Spielausgleich der Lageraußenringe sind im Lagereinsatz der DE-Seite Druckfedern, Druckringe und / oder Ausgleichsscheiben eingebaut. Mit Rücksicht auf den Betrieb am Frequenzumrichter ist das Lager an der NDE-Seite elektrisch isoliert ausgeführt. [ID: 358.01]

7.1.5 Schmierung

Nachschmierfristen Die Nachschmierintervalle sind auf dem Schmierschild des Drehstrommotors angegeben.

ACHTUNG Halten Sie die allgemeine Schmierfrist ein (siehe Abschnitt "Maßnahmen, Intervalle, Fristen")!

ACHTUNG Bei größeren Zeitabständen zwischen Lieferung und Inbetriebnahme der Maschine müssen die Lager neu geschmiert werden.

Instandhaltung 7.1 Wartung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 53

Die Fettwechselfristen gelten für normale Belastungen, Betrieb mit Drehzahlen die der Schildangabe entsprechen, schwingungsarmen Lauf, annähernd neutrale Umgebungsluft und Verwendung hochwertiger Wälzlagerfette.

Fettarten Geeignet und geprüft sind folgende hochwertige Wälzlagerfette:

Tabelle 7-2 Wälzlagerfette

K3N-Fette ESSO / Unirex N 3 ARAL / Aralub 4340 DEA / Glissando 30 ESSO / Beacon 3 FUCHS / Renolit FWA 220 SHELL / Alvania RL3 WINTERSHALL / Wiolub LFK 3

Diese Fette haben Lithiumseife als Dickungsmittel und Mineralöl als Grundöl. Sie übertreffen in wesentlichen Bedingungen die normalen Anforderungen nach DIN 51825 und erlauben deshalb die vorgegebenen Schmierfristen.

ACHTUNG Mischen Sie niemals Fette mit unterschiedlichen Dickungsmitteln und Grundölen!

Erstschmierung Für die Erstschmierung der Lager (Lieferausführung) wird das Schmierfett ESSO / Unirex N verwendet.

Instandhaltung 7.1 Wartung

A5E00171047A AD 54 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Schmieren mit Nachschmiereinrichtung

Bild 7-1 Lagerschilde DE und NDE mit Schmiernippeln

① Flachschmiernippel DIN 3404 Größe M10x1 Antriebsseite (DE) ② Flachschmiernippel DIN 3404 Größe M10x1 Nichtantriebsseite (NDE)

1. Reinigen Sie die Schmiernippel auf DE-Seite und NDE-Seite. 2. Pressen Sie das vorgeschriebene Fett und Fettmenge (laut Schildangabe) ein.

Hinweis Die Welle soll sich dabei drehen, um das neue Fett im Lager zu verteilen.

Die Lagertemperatur steigt zunächst merklich an, und sinkt nach Verdrängen des überschüssigen Fettes aus dem Lager wieder auf den Normalwert. [ID: 360.01]

7.1.6 Reinigen

Reinigung der Schmierkanäle und Altfetträume ● Entfernen Sie beim Lagerwechsel das Altfett. Es sammelt sich jeweils außerhalb des

Lagers im Altfettraum des äußeren Lagerdeckels oder Lagerschildes.

Instandhaltung 7.2 Inspektion

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 55

Bei den Lagerschilden sind jeweils zwei gegenüberliegende Schmierkanäle vorhanden. Diese sind auf der einen Seite mit einem Schmiernippel, auf der Gegenseite mit einer Verschlussschraube versehen (siehe "").

Reinigung der Kühlluftwege ● Reinigen Sie die von der Umgebungsluft durchströmten Kühlluftwege regelmäßig mit

trockener Druckluft.

ACHTUNG

Reinigungsintervalle sind verschmutzungsabhängig Die Reinigungsintervalle sind vom Grad der örtlich auftretenden Verschmutzung abhängig. Die Maschine kann überhitzen, wenn die Kühlluftwege verschmutzt sind und die Kühlluft nicht ungehindert strömen kann. Prüfen Sie die Verschmutzung regelmäßig und reinigen Sie die von Umgebungsluft durchströmten Kühlluftwege.

WARNUNG

Persönliche Schutzmaßnahmen beim Arbeiten mit Druckluft Beim Reinigen mit Druckluft können Staub, Metallspäne oder Reinigungsmittel aufgewirbelt werden. Körperverletzungen können die Folge sein. Achten Sie beim Reinigen mit Druckluft auf geeignete Absaugung und persönliche Schutzausrüstung wie Schutzbrille, Schutzanzug, etc.

[ID: 362.02]

7.2 Inspektion

7.2.1 Allgemeine Inspektionsvorgaben

Sicherheitsrelevante Hinweise

ACHTUNG Nachschmierfristen für Wälzlager Die notwendigen Nachschmierfristen für Wälzlager weichen von den Inspektionsintervallen ab. Bei unzureichender Nachschmierung kann das Wälzlager beschädigt werden. Beachten Sie die Nachschmierfristen für Wälzlager; die Nachschmierfristen finden Sie auf dem Schmierschild.

Bei Inspektionen ist es in der Regel nicht nötig, den Motor zu zerlegen. Ein Zerlegen wird erstmalig beim Erneuern der Lager erforderlich.

Instandhaltung 7.2 Inspektion

A5E00171047A AD 56 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

[ID: 365.01]

7.2.2 Erstinspektion

Inspektionsfrist für die Erstinspektion Die Erstinspektion nach der Montage oder Instandsetzung des Drehstrommotors erfolgt im Normalfall nach ca. 500 Betriebsstunden, spätestens aber nach einem halben Jahr.

Durchführung der Erstinspektion ● Prüfen Sie im Lauf dass,

– die elektrischen Kenngrößen eingehalten werden, – die Laufruhe und Laufgeräusche des Drehstrommotors sich nicht verschlechtert

haben. ● Prüfen Sie im Stillstand dass,

– im Fundament keine Senkungen und Risse aufgetreten sind. Beseitigen Sie umgehend Abweichungen, die bei der Inspektion festgestellt werden.

ACHTUNG Inspektion den anlagenspezifischen Verhältnissen anpassen Diese Auflistung kann nicht vollständig sein. Weitere Prüfungen sind gemäß den gegebenenfalls zugeordneten Zusatzanleitungen wie z. B. Lager, Kühler, etc. oder entsprechend den besonderen anlagenspezifischen Verhältnissen zusätzlich erforderlich.

[ID: 367.02]

7.2.3 Hauptinspektion

Inspektionsfrist für die Hauptinspektion Die Hauptinspektion erfolgt nach ca. 16 000 Betriebsstunden, bzw. spätestens nach 2 Betriebsjahren.

Durchführung der Hauptinspektion ● Prüfen Sie im Lauf dass,

– die elektrischen Kenngrößen eingehalten werden. – die Laufruhe und Laufgeräusche des Drehstrommotors sich nicht verschlechtert

haben.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 57

● Prüfen Sie im Stillstand dass, – im Fundament keine Senkungen und Risse aufgetreten sind. – die Ausrichtung des Drehstrommotors in den zulässigen Toleranzen liegt. – alle Befestigungsschrauben für mechanische sowie für elektrische Verbindungen fest

angezogen sind. – die Isolationswiderstände der Wicklungen ausreichend groß sind. – Leitungen und Isolierteile in ordnungsgemäßem Zustand sind und keine Verfärbungen

aufweisen.

ACHTUNG

Unzulässige Abweichungen, die bei der Inspektion festgestellt werden, müssen umgehend beseitigt werden!

[ID: 368]

7.3 Instandsetzung

7.3.1 Instandsetzungshinweis

Qualifiziertes Personal Inbetriebsetzung und Betrieb dieser Maschine dürfen nur von qualifiziertem Personal vorgenommen werden. Qualifiziertes Personal im Sinne der sicherheitstechnischen Hinweise dieser Dokumentation sind Personen, die die Berechtigung haben, Geräte, Systeme und Stromkreise gemäß den Standards der Sicherheitstechnik in Betrieb zu nehmen, zu erden und zu kennzeichnen.

Sicherheitsrelevante Hinweise

WARNUNG

Rotierende oder Spannung führende Teile Rotierende oder Spannung führende Teile stellen eine Gefahr dar. Durch Entfernen der erforderlichen Abdeckungen oder falscher Bedienung können Tod, schwere Körperverletzung oder Sachschäden eintreten. Stellen Sie vor Beginn der Arbeiten an dem Motor, insbesondere vor dem Öffnen von Abdeckungen aktiver Teile sicher, dass der Motor bzw. die Anlage vorschriftsmäßig frei geschaltet ist.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD 58 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

WARNUNG Sachgemäßer Transport Der Motor darf nur entsprechend den Transportvorschriften transportiert werden. Tod, schwere Körperverletzung und Sachschäden können die Folge von unsachgemäßem Transport sein. Beachten Sie bei einem notwendigen Transport des Motors die Hinweise im Kapitel "Transport, Lagern".

[ID: 370.01]

Siehe auch Transport, Lagern (Seite 23) Einhalten der fünf Sicherheitsregeln (Seite 7)

7.3.2 Zerlegen

Hinweise zur Demontage Die zeichnerischen Darstellungen und Teilelisten enthalten keine detaillierten Angaben über Art und Abmessungen von Befestigungselementen u.ä.!

ACHTUNG Kennzeichnen Sie deshalb vor Beginn der Demontage die jeweilige Zuordnung von Befestigungselementen sowie die Anordnung innerer Verbindungen für den Zusammenbau, wenn Sie bei Wartungsarbeiten gelöst werden müssen.

ACHTUNG Verwenden Sie zur Demontage zentrierter Teile Abdrückschrauben bzw. geeignete Vorrichtungen.

Drehstrommotoren in senkrechten Bauformen können in waagrechter Lage zerlegt werden.

Arbeiten in senkrechter Drehstrommotorenlage

ACHTUNG Unterstützen Sie bei Arbeiten am Führungslager in senkrechter Drehstrommotorenlage den Läufer.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 59

Beachten Sie bei senkrechtem Anhängen des Läufers, dass die Zentrierungen in den Wellenenden (DIN 332) - DS M24 zurückgesetzte Gewinde haben; d.h. Ringschrauben nach DIN 580 sind ungeeignet, weil nur wenige Gewindegänge im Eingriff wären.

Tabelle 7-3 Läufergewichte für 1PH7 Drehstrommotor entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle:

1PH7 28. Läufer Baugröße 284 286 288 Gewicht (kg) Gesamt 343 410 489

Abbau des Drehstrommotors Lösen Sie bei der Demontage die Anschlussleitungen an den Klemmen und die Einführungsplatte vom Klemmenkastengehäuse. So bleibt die jeweilige Lage der Leitungen zueinander sowie die Abdichtung der Leitungen in den Kabeleinführungen weitgehend erhalten. Lösen Sie die Anschlussleitungen im Klemmenkasten des Lüftermotors und gegebenenfalls die Leitung an der Erdungsklemme. Des weiteren lösen Sie den Stecker des Drehzahlgebers.

Schaltverbindungen Der Klemmenplan zeigt (siehe Abschnitt "Anschließen der Ständerwicklung") die für den Netzanschluss erforderlichen Verhältnisse.

Einbau der Lagereinsätze

ACHTUNG Es wird empfohlen, die Bauteile der Lagereinsätze vor der Demontage für den korrekten Zusammenbau zu kennzeichnen.

ACHTUNG Achten Sie beim Zerlegen sowie beim Zusammenbau der Lagerung insbesondere bei gleicher Lagergröße (DE und NDE) auf die richtige Zuordnung der Bauteile (Lager, Druckfedern, Ausgleichsscheiben, Deckel mit unterschiedlicher Zentrierlänge, etc.)

ACHTUNG Kennzeichnen Sie die Teile vor dem Zerlegen!

ACHTUNG Der Läufer ist bei jeder Arbeit am Führungslager in senkrechter Drehstrommotorenlage zu unterstützen bzw. zu entlasten.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD 60 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Lagerabdichtung Die äußere Lagerdichtung besteht aus einem Wellendichtring.

Bild 7-2 Demontage Wellendichtring

Ziehen Sie den Wellendichtring zusammen mit Lagerdeckel bzw. Lagerschild von der Welle.

Demontage Drehzahlgeber

Bild 7-3 Detailansicht Drehzahlgeber

① Welle ② Drehmomentstütze ③ Drehzahlgeber ④ Geberdeckel

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 61

ACHTUNG Bauen Sie Geber vor dem Zerlegen des Drehstrommotors grundsätzlich ab, um Beschädigungen zu vermeiden.

Gehen Sie bei der Demontage des Drehzahlgebers folgendermaßen vor: 1. Schrauben Sie den Geberdeckel ab. 2. Entfernen Sie den elektrischen Anschluss.

– Ziehen Sie das Kabel vorsichtig aus der Halterung. – Ziehen Sie den Stecker ab.

3. Entfernen Sie die Schraubverbindungen des Gebers zum Lagerschild. 4. Ziehen Sie den Geber mittels einer Druckschraube von der Welle ab. Hierfür gibt es zwei

Möglichkeiten:

Bild 7-4 Demontage des Drehzahlgebers: Abdrücken 1. Möglichkeit

① Drehen Sie die Schraube M5x50 heraus. ② Drehen Sie nacheinander die Schraube M5x10 und die Schraube M6x70 hinein.

Dadurch löst sich der Geberkonus in der Motorwelle. ③ Nehmen Sie den Geber ab.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD 62 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

Bild 7-5 Demontage des Drehzahlgebers: Abdrücken 2. Möglichkeit

① Lösen Sie die Halteschraube. ② Drücken Sie mit der Schraube M10 auf die Originalschraube. Dadurch fällt diese

heraus. ③ Nehmen Sie den Geber ab.

[ID: 371.01]

Siehe auch Schmierung (Seite 52)

7.3.3 Zusammenbauen

Hinweise für den Zusammenbau Der Zusammenbau der Maschine sollte nach Möglichkeit auf einer Richtplatte erfolgen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Fußflächen in einer Ebene liegen.

ACHTUNG Achten Sie beim Anbau des Lagerschildes darauf, dass die aus dem Ständergehäuse ragenden Wicklungen nicht beschädigt werden!

ACHTUNG Achten Sie beim Einbau und während der Montage unbedingt auf größtmögliche Sorgfalt und Reinlichkeit!

Dichtungsmaßnahmen beim Zusammenbau Aufgrund der höheren Anforderungen an die Schutzart IP55 muss bei Maschinen der 1PH7-Reihe Fugendichtungsmittel eingesetzt werden.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 63

Reinigen Sie vor dem Zusammenbau blanke Teilefugen (z. B. zwischen Gehäusen, Lagerschilden und Lagereinsätzen). Bestreichen Sie die blanken Teilefugen mit nicht härtendem Dichtungsmittel, z. B. MARSTON HYLOMAR SQM32M.

Hinweis MARSTON HYLOMAR SQM32M Dichtungsmittel beziehen Sie entweder bei der Firma W. Kopp, Schlesierstrasse 9, 97268 Kirchheim oder direkt bei Marston Bentley Domsel GmbH, Bergheimer Str. 15, 53909 Zülpich.

ACHTUNG Beachten Sie, dass diese Teilefugen (z. B. Dichtspalt zwischen Gehäuse und Lagerschild) beim Zusammenbau ebenfalls wieder mit geeigneter, silikonfreier Dichtungsmasse abgedichtet werden müssen.

Bild 7-6 Dichtspalte zwischen Gehäuse und Lagerschilden

① Lagerschilde ② Dichtspalte ③ Gehäuse

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD 64 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

④ Schutzrohr ● Dichten Sie die Spalte ② vor dem Anschrauben der Lagerschilde mit Dichtungsmittel

(MARSTON HYLOMAR SQ32M) ab.

ACHTUNG

Prüfen Sie vorhandene Dichtungselemente z. B. an den Klemmenkästen und erneuern Sie diese bei unzureichender Wirksamkeit.

ACHTUNG

Beachten Sie beim Einsatz der Dichtungsmittel die Anwendungs- und Sicherheitshinweise des Herstellers!

Einbau der Lagereinsätze

ACHTUNG Achten Sie vor dem Lagereinbau darauf, dass die Teile, die innerhalb des Lagers auf der Welle anzuordnen sind, vorher aufgesetzt wurden!

Erwärmen Sie die Lager zum Aufsetzen auf die Welle in Öl oder Luft auf etwa 80 °C. Schieben Sie die Lager dann bis zur Wellenschulter auf die Welle auf.

ACHTUNG Vermeiden Sie harte Schläge, da die Lager sonst beschädigt werden können.

VORSICHT Beachten Sie bei Einbau bzw. Wechsel des Lagers, dass auf der Nichtantriebsseite (NDE) wieder ein isoliertes Lager eingebaut wird.

Füllen Sie die Lager bündig mit vorgeschriebenem Schmierfett (siehe Abschnitt "Fettarten"). Beachten Sie zusätzlich folgende Einbaubedingung: ● Wenn Radialwellendichtringe ohne Spiralfeder eingebaut sind, so muss auch das

Ersatzteil ohne Feder eingebaut werden.

Lagerabdichtung Die äußere Lagerdichtung besteht aus einem Wellendichtring. Achten Sie beim Einbau der Lager darauf, dass der Wellensitz ungefettet ist.

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 65

Bild 7-7 Einbau Wellendichtring

① Lagerdeckel-Stirnfläche ② Wellendichtring ③ Wellensitz

Die korrekte Axiallage des Wellendichtringes ist erreicht, wenn die Außenkanten von Lagerdeckel-Stirnfläche ① und Wellendichtring ② bündig sind. [ID: 375.01]

7.3.4 Schraubverbindungen

Anziehdrehmomente von Schraubverbindungen Für Schraubverbindungen mit metallenen Auflageflächen wie Lagerschilde, Bauteile der Lagereinsätze oder am Ständergehäuse angeschraubte Teile der Klemmenkästen gelten entsprechend der Gewindegröße folgende Anziehdrehmomente mit einer Toleranz von ± 10 %:

Tabelle 7-4 Anziehdrehmomente von Schraubverbindungen

Gewindegröße M6 M8 M10 M12 M16 M20 M24 Anziehdrehmoment [Nm] 8 20 40 70 170 340 600

Die hiervon abweichenden Anziehdrehmomente für elektrische Anschlüsse und für Schraubverbindungen von Bauteilen mit beigelegten Flachdichtungen oder Isolierteilen sind in den entsprechenden Abschnitten und in den zeichnerischen Darstellungen angegeben.

Schraubensicherungen Schrauben oder Muttern, die zusammen mit sichernden, federnden und/oder kraftverteilenden Elementen montiert sind (z. B. Sicherungsbleche, Federringe, etc.) müssen beim Zusammenbau wieder mit funktionsfähigen gleichen Elementen ausgerüstet werden. Erneuern Sie dabei grundsätzlich formschlüssige Sicherungselemente. [ID: 379.01]

Instandhaltung 7.3 Instandsetzung

A5E00171047A AD 66 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

7.3.5 Austauschen des Gebermoduls Das Gebermodul darf nur durch eingewiesenes Siemens-Servicepersonal getauscht werden.

WARNUNG Motorspezifisches Gebermodul Das Gebermodul enthält motorspezifische und geberspezifische Daten sowie ein elektronisches Typenschild. Tod, schwere Körperverletzung und schwerer Sachschaden kann die Folge sein, wenn Sie ein anderes Gebermodul am Motor betreiben. Betreiben Sie das Gebermodul nur am Ursprungsmotor. Bauen Sie das Gebermodul nicht an andere Motoren an. Ersetzen Sie das Gebermodul nicht durch ein Gebermodul eines anderen Motors.

[ID 967.01]

Siehe auch Siemens Service Center (Seite 15)

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 67

Ersatzteile 88.1 Ersatzteilbestellungen

Bestellangaben Geben Sie bei Ersatzteilbestellungen Folgendes an: ● Genaue Bezeichnung des Ersatzteils, ● Maschinentyp, ● Seriennummer des Motors.

Maschinentyp und Seriennummer sind aus den Schildangaben ersichtlich. Die Seriennummer ist zusätzlich an der Stirnseite des Wellenendes an der DE-Seite eingeprägt.

Die Teile-Bezeichnung sollte mit der Bezeichnung in den Ersatzteillisten übereinstimmen und durch die zugehörige Ersatzteilnummer ergänzt werden. Beispiel: Lagerschild, DE-Seite (Teil 5.00) für Typ 1PH7..., No. N - 0001234567000010

Ersatz von Wälzlagern Bei Ersatz von Wälzlagern ist außer dem Lagerkennzeichen auch das Nachsetzzeichen für die Lagerausführung erforderlich. Beide Zeichen sind auf dem Schmierschild und in der Maschinendokumentation angegeben oder können vom eingebauten Lager abgelesen werden.

Bezug von Ersatzteilen im freien Handel Handelsübliche Normteile können unter genauer Beachtung gleicher Bauart, Abmessungen, Festigkeitsklasse usw., im freien Handel bezogen werden. [ID: 380.02]

Ersatzteile 8.2 Ersatzteile 1PH7

A5E00171047A AD 68 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

8.2 Ersatzteile 1PH7

Ersatzteilliste

Bild 8-1 Ersatzteile 1PH7

Ersatzteile 8.2 Ersatzteile 1PH7

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 69

Tabelle 8-1 Ersatzteilliste 1PH7

Ersatzteilnummer Beschreibung 3.20 äußerer Lagerdeckel (DE-Seite) 3.25 Schleuderscheibe 3.40 Rillenkugellager (Loslager) 3.41 Zylinderrollenlager 3.60 innerer Lagerdeckel 4.20 äußerer Lagerdeckel (NDE-Seite) 4.35 Schleuderscheibe 4.40 Rillenkugellager isoliert (Festlager) 4.50 innerer Lagerdeckel 5.00 Lagerschild (DE-Seite) 5.41 Kiemenblech 6.00 Lagerschild (NDE-Seite) 6.44 Deckel 6.45 Deckel mit Dichtung 6.80 Geberdeckel 8.00 Läufer komplett 9.00 Schutzrohr (DE-Seite) 9.01 Schutzrohr (NDE-Seite) 10.00 Ständergehäuse (mit Blechpaket und Wicklung) 10.53 Spezial-Hebeöse 13.80 Schmiernippel Klemmenkasten Typ 1XB7712 20.08 Klemmenkastensockel 20.20 Gehäuse (Klemmenkasten) 20.30 Deckel (Klemmenkasten) 20.50 Einführungsplatte (Klemmenkasten) 32.12 Gehäuse mit Lüfteraggregat komplett 55.12 Drehzahlgeber 55.63 Drehmomentstütze 55.71 Leitung mit Steckverbindung

[ID: 384.01]

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 71

Notizen 9

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Notizen

A5E00171047A AD 72 Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728

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Notizen

A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 73

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A5E00171047A AD Siemens AG Betriebsanleitung 2.02 1PH728 75

Index

A Altfettraum, 54 Anziehdrehmomente

Schraubverbindungen, 65

E Erstinspektion, 51, 56

F Fremdlüfter

Wartung, 51

G Gebermodul, 29, 66

H Hauptinspektion, 51

I Inspektionsfrist, 56 Isolationswiderstand, 39

K Kondenswasser, 25 Konservieren, 25

L Lagern, 24 Lagerplatz, 24 Lagerstillstandsschäden, 24 Leistungsschild, 16

N Nachschmieren, 51

R Reinigen, 51

S Schutzart, 21 Siemens Service Center, 15

W Wartungsintervall, 51

AD U161 Konformitätserklärung AE U151 Herstellererklärung AB U161 Konformitätserklärung AB U151 Herstellererklärung