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Dresdner UniversitätsJournal 14. Jahrgang • Nr. 19 25. November 2003 Soll sonntags öffnen: Studenten sammeln Geld für SLUB ................................. Seite 3 Soll krank machen: Legionellen können gefährlich werden .......................... Seite 6 Soll spitze sein: Sonderausstellung »Europa konkret« .................... Seite 9 Soll(te) gebaut werden: »SpaceHouse« für den Campus?.......................... Seite 10 Mit »Dresden exists« gehört die TU Dresden zu den Spitzenreitern der Gründer-Universitäten Die TU Dresden (TUD) bietet Firmengrün- dern das beste Hochschulprogramm in ganz Deutschland. Zu diesem Schluss kam eine Untersuchung von 75 deutschen Uni- versitäten, die durch den Lehrstuhl für Wirtschaftsgeografie der Universität Re- gensburg (Professor Jürgen Schmude und Stefan Uebelacker) durchgeführt und Mitte Oktober in Berlin vorgestellt wurde. Die TUD teilte sich den Spitzenplatz mit der Bergischen Universität Wuppertal. Von den anderen sächsischen Hochschulen landete nur noch die TU Chemnitz im Vorderfeld – nämlich auf Platz 25. Die größten Fortschritte gäbe es Schmu- de zufolge bei der verbesserten Ausbildung der Firmengründer. Das Lehrangebot sei bei den meisten Hochschulen diesbezüg- lich ausgebaut und die Studienberatung verbessert worden – zwei Felder, auf denen die TU Dresden besonders gut abschnitt. Sehr gut benotet wurde die TU Dresden auch bei der Gründeraktivität. Von den Wissenschaftlern und Studenten sind seit 1999, dem Start des Projektes »Dresden exists«, etwa 40 Firmen gegründet worden. »Dabei erfassen und zählen wir diejenigen, die bei uns irgendwann einmal Hilfe in Anspruch genommen haben«, erklärt Ma- ja Krebs, Projektmitarbeiterin und zustän- dig für Öffentlichkeitsarbeit. Und beson- ders erfreulich: »Siebzig bis achtzig Prozent der frischen Existenzgründungen bestehen zumindest mehrere Jahre.« Zwar könne man Krebs zufolge nicht die Lebens- dauer sämtlicher Gründungen verfolgen, aber zumindest sei dadurch klar, dass es sich bei diesen jungen Firmen nur sehr selten um »Eintagsfliegen« handele. Von den Branchen her gesehen überwiegen bei diesen Neugründungen die Gebiete Inter- net, Dienstleistungen, Technik- und Inge- nieurbüros. Und inwieweit hängt dieser Er- folg wirklich vom »Dresden exists«-Projekt ab? Schließlich gibt es ja in Dresden nicht nur dieses Projekt, sondern eine große Zahl von Gründerhilfen… Maja Krebs: »Natürlich können wir nicht sämtliche Gründungen in Dresden überblicken, ge- schweige denn betreuen. Aber ein Indiz für die Effizienz der ›exists‹-Projekte generell gibt es dennoch: Die Hochschulen in all den Städten, in denen solche ›exists‹-Pro- jekte aktiv am Ball sind, liegen beim Re- gensburger Ranking sehr gut platziert.« Das mag auch seine Ursache in der sehr guten Finanzausstattung der »exists«-Pro- jekte haben. Immerhin: Allein für die Öf- fentlichkeitsarbeit (Presse, Poster, Flyer, In- ternet u.a.m.) stehen »Dresden exists« Maja Krebs zufolge 300 000 Euro während der Phase I (Januar 1999 bis März 2002) und weitere 280 000 Euro während der Phase II (April 2002 bis März 2005) zur Verfügung – darin sei ihre eigene Stelle noch gar nicht enthalten. Mit einer solch prächtigen Finanzausstattung kann man schon einiges bewegen. Das gute Gründer- klima an der TU Dresden ist jedoch nicht allein dem Projekt »Dresden exists« zu verdanken. »Dresden exists«-Chef Profes- sor Michael Schefczyk hat gleichzeitig den SAP-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneur- ship und Innovation inne; der junge Wis- senschaftler und Hochschullehrer ist seit Jahren die treibende Kraft. Doch auch das Patentinformationszentrum, das Sachge- biet Forschungsförderung/ Transfer sowie auch die zur TUD-Gruppe Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer (GWT) tragen hier bei. Mathias Bäumel Näheres unter: www.dresden-exists.de Erfolgreich vom Studenten zum Unternehmer Thomas Schmidt,Techniker der Novaled GmbH, richtet eine Materialtestkammer für neue organische Leuchtdioden ein. Die Nova- led GmbH wurde im Januar 2003 auch durch das TU-Institut für angewandte Photophysik gegründet. Foto: UJ/Eckold Seit Mai 2003 Professor: Henning Morawietz Henning Morawietz ist seit Mai 2003 Medi- zin-Professor für Gefäßendothel/Mikrozir- kulation. Hier erforscht er die Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schon der Weg zu dieser Professur war ungewöhnlich. Prof. Henning Morawietz ist eigentlich Biologe und schloss sein Stu- dium 1987 in der Fachrichtung Genetik an der Martin-Luther-Universität (MLU) Halle ab. Es folgten die Promotion 1990 und Forschungsaufenthalte in Köln und Genf. Doch wieso ist er jetzt Professor der Me- dizin? Morawietz wechselte 1994 an die Medizinische Fakultät der LMU und arbei- tete unter anderem ein Jahr in San Fran- cisco. Auch aufgrund seines Antrags änder- te der Sachsen-Anhaltinische Landtag die Habilitationsordnung, so dass nun Natur- wissenschaftler mit dem Schwerpunkt me- dizinische Forschung an der Medizini- schen Fakultät habilitieren können. Dies nutzte Morawietz in einem gemeinsamen Habilitationsverfahren: 2001 habilitierte er an der Mathematisch-Naturwissenschaft- lich-Technischen Fakultät der LMU in Ge- netik und 2002 an der Medizinischen Fa- kultät der MLU in Physiologie und Pathophysiologie. Im Mai 2003 erfolgte der Ruf an die Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus. Die neue Professur für Ge- fäßendothel/Mikrozirkulation wird für fünf Jahre vom BMBF gefördert und geht dann in eine C3-Professur über. »Ein Schwerpunkt meiner Forschung hier in Dresden liegt im Bereich Oxidativer Stress«, erläutert Prof. Morawietz. »Meine Mitarbeiter und ich untersuchen die Aus- wirkungen von Sauerstoff-Radikalen als mögliche Auslöser für Herz-Kreislauf-Er- krankungen. Mehr als 50 Prozent der Be- völkerung sterben durch Schlaganfall und Herzinfarkt – zum Beispiel als Folge von Arteriosklerose!« Durch die erhöhte Kon- zentration von Sauerstoffradikalen werden bestimmte Blutfette oxidiert, was die Ge- fäßfunktion stört und die Arteriosklerose steigert. »Hoher Blutdruck, zu hohe Cholesterinspiegel und Rauchen sind ne- ben dem Faktor Alter und Entzündungs- prozessen wesentliche Ursachen für einen Anstieg der Konzentration von Sauerstoff- radikalen«, unterstreicht Prof. Morawietz. Forscher haben beobachtet, dass Medika- mente zur Senkung des Bluthochdrucks und des Cholesterinspiegels auch die Bil- dung der Sauerstoff-Radikale hemmen – doch reicht das zur Behandlung nicht aus. »Regelmäßige körperliche Betätigung kann oxidativen Stress senken und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen«, hebt Morawietz hervor. Durch seine For- schung soll ein besseres Verständnis für die Ursachen von Herz-Kreislauf-Erkrankun- gen entstehen. Ziel ist auch die Entwick- lung von Medikamenten und anderen the- rapeutischen Maßnahmen, die gezielt oxidativen Stress im Gefäßsystem verrin- gern. Konrad Kästner Der Todesursache Nummer Eins auf der Spur Nossener Brücke Information und Vermietung BBV Immobilien-Verwaltungen GmbH Susanna Witusch, Tel. 03 51 - 8 77 93 22 Mobil 01 71 - 7 27 47 52 [email protected] BÜRO-STANDORT DRESDEN SHS 1/74 »Spacige« Jobs »Berufe in der Luft- und Raumfahrt«stellt Dr. Christian Gritzner in einem Vortrag am 26. November 2003, 16.30 Uhr, im Hör- saalzentrum (Hörsaal 0103), Bergstraße 64, vor. Der für SchülerInnen gedachte Vortrag begleitet die derzeit am gleichen Ort stattfindende Ausstellung »Der neue Weg ins All« und wird vom TU-Institut für Luft- und Raumfahrt organisiert. ke Schaufuß 1/54 29./30.11. und 6./7.12. 2003 Schnupperstudium Am Donnerstag, dem 15. Januar 2004, können sich alle Studieninteressierten von 7 bis 16 Uhr über das umfangreiche Studi- enangebot an der TUD informieren. Es können Lehrveranstaltungen in allen Fa- kultäten besucht werden, Studierende und Wissenschaftler stehen für Gespräche zur Verfügung und die verschiedenen Fachbe- reiche können besichtigt werden. Die Bera- tungsstände im Hörsaalzentrum bieten ein breites Spektrum an Informationsmateria- lien. www.tu-dresden.de/schnupper- studium Go west! Bis zum 10. Dezember 2003 können sich interessierte Studierende für den Austausch mit der Florida State University beim Stu- dentenwerk bewerben. Die deutsche Grup- pe wird vom 26.2.-20.3.2004 nach Talla- hassee fahren, die amerikanische Gruppe kommt vom 6.5.-27.5.2004 nach Dresden. Gesucht werden Studierende, die sich an der Betreuung der Studierenden aus Talla- hassee beteiligen möchten. PI Näheres unter: www.studentenwerk-dresden.de

Dresdner UniversitätsJournal SHS...14.Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 6 16.Hämatologisch-onkologisches Gespräch Glaubt man Berichten in den verschiede-nen Medien,

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Page 1: Dresdner UniversitätsJournal SHS...14.Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 6 16.Hämatologisch-onkologisches Gespräch Glaubt man Berichten in den verschiede-nen Medien,

DresdnerUniversitätsJournal

14. Jahrgang • Nr. 19 25. November 2003

Soll sonntags öffnen:Studenten sammelnGeld für SLUB ................................. Seite 3

Soll krank machen:Legionellen könnengefährlich werden .......................... Seite 6

Soll spitze sein:Sonderausstellung»Europa konkret« .................... Seite 9

Soll(te) gebaut werden:»SpaceHouse«für den Campus?.......................... Seite 10

Mit »Dresden exists«gehört die TU Dresdenzu den Spitzenreiternder Gründer-Universitäten

Die TU Dresden (TUD) bietet Firmengrün-dern das beste Hochschulprogramm inganz Deutschland. Zu diesem Schluss kameine Untersuchung von 75 deutschen Uni-versitäten, die durch den Lehrstuhl fürWirtschaftsgeografie der Universität Re-gensburg (Professor Jürgen Schmude undStefan Uebelacker) durchgeführt und MitteOktober in Berlin vorgestellt wurde. DieTUD teilte sich den Spitzenplatz mit derBergischen Universität Wuppertal. Von denanderen sächsischen Hochschulen landetenur noch die TU Chemnitz im Vorderfeld –nämlich auf Platz 25.

Die größten Fortschritte gäbe es Schmu-de zufolge bei der verbesserten Ausbildungder Firmengründer. Das Lehrangebot seibei den meisten Hochschulen diesbezüg-lich ausgebaut und die Studienberatungverbessert worden – zwei Felder, auf denendie TU Dresden besonders gut abschnitt.

Sehr gut benotet wurde die TU Dresdenauch bei der Gründeraktivität. Von denWissenschaftlern und Studenten sind seit1999, dem Start des Projektes »Dresdenexists«, etwa 40 Firmen gegründet worden.»Dabei erfassen und zählen wir diejenigen,die bei uns irgendwann einmal Hilfe inAnspruch genommen haben«, erklärt Ma-ja Krebs, Projektmitarbeiterin und zustän-dig für Öffentlichkeitsarbeit. Und beson-ders erfreulich: »Siebzig bis achtzigProzent der frischen Existenzgründungenbestehen zumindest mehrere Jahre.« Zwarkönne man Krebs zufolge nicht die Lebens-dauer sämtlicher Gründungen verfolgen,aber zumindest sei dadurch klar, dass essich bei diesen jungen Firmen nur sehrselten um »Eintagsfliegen« handele. Vonden Branchen her gesehen überwiegen beidiesen Neugründungen die Gebiete Inter-net, Dienstleistungen, Technik- und Inge-

nieurbüros. Und inwieweit hängt dieser Er-folg wirklich vom »Dresden exists«-Projektab? Schließlich gibt es ja in Dresden nichtnur dieses Projekt, sondern eine großeZahl von Gründerhilfen… Maja Krebs:»Natürlich können wir nicht sämtlicheGründungen in Dresden überblicken, ge-schweige denn betreuen. Aber ein Indiz fürdie Effizienz der ›exists‹-Projekte generellgibt es dennoch: Die Hochschulen in allden Städten, in denen solche ›exists‹-Pro-jekte aktiv am Ball sind, liegen beim Re-gensburger Ranking sehr gut platziert.«Das mag auch seine Ursache in der sehr

guten Finanzausstattung der »exists«-Pro-jekte haben. Immerhin: Allein für die Öf-fentlichkeitsarbeit (Presse, Poster, Flyer, In-ternet u.a.m.) stehen »Dresden exists«Maja Krebs zufolge 300 000 Euro währendder Phase I (Januar 1999 bis März 2002)und weitere 280 000 Euro während derPhase II (April 2002 bis März 2005) zurVerfügung – darin sei ihre eigene Stellenoch gar nicht enthalten. Mit einer solchprächtigen Finanzausstattung kann manschon einiges bewegen. Das gute Gründer-klima an der TU Dresden ist jedoch nichtallein dem Projekt »Dresden exists« zu

verdanken. »Dresden exists«-Chef Profes-sor Michael Schefczyk hat gleichzeitig denSAP-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneur-ship und Innovation inne; der junge Wis-senschaftler und Hochschullehrer ist seitJahren die treibende Kraft. Doch auch dasPatentinformationszentrum, das Sachge-biet Forschungsförderung/ Transfer sowieauch die zur TUD-Gruppe Gesellschaft fürWissens- und Technologietransfer (GWT)tragen hier bei. Mathias Bäumel

Näheres unter :www.dresden-exists.de�

Erfolgreich vom Studenten zum Unternehmer

Thomas Schmidt,Techniker der Novaled GmbH, richtet eine Materialtestkammer für neue organische Leuchtdioden ein. Die Nova-led GmbH wurde im Januar 2003 auch durch das TU-Institut für angewandte Photophysik gegründet. Foto:UJ/Eckold

Seit Mai 2003 Professor:Henning Morawietz

Henning Morawietz ist seit Mai 2003 Medi-zin-Professor für Gefäßendothel/Mikrozir-kulation. Hier erforscht er die Ursachen fürHerz-Kreislauf-Erkrankungen.

Schon der Weg zu dieser Professur warungewöhnlich. Prof. Henning Morawietzist eigentlich Biologe und schloss sein Stu-dium 1987 in der Fachrichtung Genetik ander Martin-Luther-Universität (MLU) Halleab. Es folgten die Promotion 1990 undForschungsaufenthalte in Köln und Genf.

Doch wieso ist er jetzt Professor der Me-dizin? Morawietz wechselte 1994 an dieMedizinische Fakultät der LMU und arbei-tete unter anderem ein Jahr in San Fran-cisco. Auch aufgrund seines Antrags änder-te der Sachsen-Anhaltinische Landtag dieHabilitationsordnung, so dass nun Natur-wissenschaftler mit dem Schwerpunkt me-dizinische Forschung an der Medizini-

schen Fakultät habilitieren können. Diesnutzte Morawietz in einem gemeinsamenHabilitationsverfahren: 2001 habilitierte eran der Mathematisch-Naturwissenschaft-lich-Technischen Fakultät der LMU in Ge-netik und 2002 an der Medizinischen Fa-kultät der MLU in Physiologie undPathophysiologie. Im Mai 2003 erfolgte derRuf an die Medizinische Fakultät CarlGustav Carus. Die neue Professur für Ge-fäßendothel/Mikrozirkulation wird fürfünf Jahre vom BMBF gefördert und gehtdann in eine C3-Professur über.

»Ein Schwerpunkt meiner Forschunghier in Dresden liegt im Bereich OxidativerStress«, erläutert Prof. Morawietz. »MeineMitarbeiter und ich untersuchen die Aus-wirkungen von Sauerstoff-Radikalen alsmögliche Auslöser für Herz-Kreislauf-Er-krankungen. Mehr als 50 Prozent der Be-völkerung sterben durch Schlaganfall undHerzinfarkt – zum Beispiel als Folge vonArteriosklerose!« Durch die erhöhte Kon-zentration von Sauerstoffradikalen werden

bestimmte Blutfette oxidiert, was die Ge-fäßfunktion stört und die Arteriosklerosesteigert. »Hoher Blutdruck, zu hoheCholesterinspiegel und Rauchen sind ne-ben dem Faktor Alter und Entzündungs-prozessen wesentliche Ursachen für einenAnstieg der Konzentration von Sauerstoff-radikalen«, unterstreicht Prof. Morawietz.Forscher haben beobachtet, dass Medika-mente zur Senkung des Bluthochdrucksund des Cholesterinspiegels auch die Bil-dung der Sauerstoff-Radikale hemmen –doch reicht das zur Behandlung nicht aus.»Regelmäßige körperliche Betätigungkann oxidativen Stress senken und somitHerz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen«,hebt Morawietz hervor. Durch seine For-schung soll ein besseres Verständnis für dieUrsachen von Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen entstehen. Ziel ist auch die Entwick-lung von Medikamenten und anderen the-rapeutischen Maßnahmen, die gezieltoxidativen Stress im Gefäßsystem verrin-gern. Konrad Kästner

Der Todesursache Nummer Eins auf der Spur

Nossener Brücke

Information und VermietungBBV Immobilien-Verwaltungen GmbH Susanna Witusch, Tel. 03 51 - 8 77 93 22

Mobil 01 71 - 7 27 47 [email protected]

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NDORT

DRESDEN

SHS1/74

»Spacige« Jobs»Berufe in der Luft- und Raumfahrt«stelltDr. Christian Gritzner in einem Vortrag am26. November 2003, 16.30 Uhr, im Hör-saalzentrum (Hörsaal 0103), Bergstraße64, vor. Der für SchülerInnen gedachteVortrag begleitet die derzeit am gleichenOrt stattfindende Ausstellung »Der neueWeg ins All« und wird vom TU-Institut fürLuft- und Raumfahrt organisiert. ke

Schaufuß1/54

29./30.11. und 6./7.12. 2003

SchnupperstudiumAm Donnerstag, dem 15. Januar 2004,können sich alle Studieninteressierten von7 bis 16 Uhr über das umfangreiche Studi-enangebot an der TUD informieren. Eskönnen Lehrveranstaltungen in allen Fa-kultäten besucht werden, Studierende undWissenschaftler stehen für Gespräche zurVerfügung und die verschiedenen Fachbe-reiche können besichtigt werden. Die Bera-tungsstände im Hörsaalzentrum bieten einbreites Spektrum an Informationsmateria-lien.

www.tu-dresden.de/schnupper-studium�

Go west!Bis zum 10. Dezember 2003 können sichinteressierte Studierende für den Austauschmit der Florida State University beim Stu-dentenwerk bewerben. Die deutsche Grup-pe wird vom 26.2.-20.3.2004 nach Talla-hassee fahren, die amerikanische Gruppekommt vom 6.5.-27.5.2004 nach Dresden. Gesucht werden Studierende, die sich ander Betreuung der Studierenden aus Talla-hassee beteiligen möchten. PI

Näheres unter :www.studentenwerk-dresden.de �

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 2

ImpressumHerausgeber des »Dresdner Universitätsjournals«:Der Rektor der Technischen Universität Dresden.V. i. S. d. P.: Mathias Bäumel.Besucheradresse der Redaktion:Nöthnitzer Str. 43, 01187 Dresden,Tel.: 0351 463 - 32882. Fax: 0351 463 - 37165,E-Mail: uni_ [email protected]: Ursula Pogge, Redaktion UJ.Tel.: 0351 463 - 32882, Fax: 0351 463 - 37561.Anzeigenverwaltung:Uwe Seibt, Sächsische Presseagentur Seibt, Bertolt-Brecht-Allee 24, 01309 Dresden, Tel. : 0351 3199-2670, Fax: 0351 3179936; E-Mail: [email protected] in den Beiträgen vertretenen Auffassungen stimmennicht unbedingt mit denen der Redaktion überein. Fürden Inhalt der Artikel sind die Unterzeichner voll ver-antwortlich. Die Redaktion behält sich sinnwahrendeKürzung eingereichter Artikel vor. Nachdruck ist nurmit Quellen- und Verfasserangabe gestattet.Redaktionsschluss: 14. November 2003.Satz: Redaktion, Stellenausschreibungen: IMAGIC,Publigraphische Systeme, Dresden.Druck: Lausitzer Druck- und Verlagshaus GmbH,Töpferstraße 35, 02625 Bautzen.

50 Jahre LehrstuhlProduktions-automatisierung,Zerspan- undAbtragtechnik

1953 wurde an der damaligen TechnischenHochschule Dresden die Forschungs- undLehrtätigkeit auf dem Gebiet der spanen-den Fertigungsverfahren erstmals in einemspeziellen Lehrstuhl zusammengefasst.Zum ersten Inhaber wurde damals Profes-sor Alfred Richter berufen.

Am 26. September 2003 beging die heu-tige Professur Produktionsautomatisie-rung, Zerspan- und Abtragtechnik diesesJubiläum mit einem Ehrenkolloquium.Mehr als 200 Gäste, darunter eine Vielzahlvon Absolventen und ehemaligen Mitarbei-tern, blickten in einem feierlichen Rah-men auf die in dieser Zeit geleistete Arbeitzurück und schlugen mit mehreren Vorträ-gen eine Brücke in die Zukunft.

Der ehemalige Inhaber der ProfessurAbtrenntechnik/Lasertechnik ProfessorKlaus Künanz, ein Schüler von ProfessorRichter, fasste die in den 50 Jahren geleis-tete Arbeit in seiner Übersicht zusammen.Aus diesem Anlass wurde auch das soebenerschienene Buch »Dresdner Schule derFertigungstechnik« vorgestellt. Hierin

skizzieren ehemalige und aktive Hoch-schullehrer des heutigen Institutes für Pro-duktionstechnik die Entwicklung diesesFachgebietes an der Dresdner Bildungsein-richtung bis zur Gegenwart.

Im weiteren Verlauf der Veranstaltungstellten die beiden Festreferenten ProfessorH.-J. Warnecke, der ehemalige Präsidentder Fraunhofer-Gesellschaft, und ProfessorE. Uhlmann vom FhG IPK Berlin die Zu-kunft der Produktionstechnik in den Mit-telpunkt ihrer Ausführungen. Teilweisekontroverse Diskussionen ergaben sichauch nach den Ausführungen von Dr.Juncker von der König & Bauer AG zu denAnforderungen an Lehre und Forschungaus der Sicht der Industrie. Diese bildetenein Spiegelbild zur derzeitigen Situation inDeutschland.

Anschließend nutzten auch ProfessorDieter Fichtner und einige seiner Mitarbei-ter die Gelegenheit und stellten in eigenenBeiträgen die aktuelle Forschung und Leh-re am Lehrstuhl den Anwesenden vor.Natürlich bestand auch die Möglichkeit,sich bei einer Besichtigung der Laborräu-me des Lehrstuhls vertiefend über die aktu-elle Leistungsfähigkeit zu informieren.

Der Tag klang mit einer Abendveran-staltung aus, die den Anwesenden die Gele-genheit bot, in lockerer Atmosphäre in Er-innerungen zu schwelgen sowie auch neueKontakte zu knüpfen. D. F.

Rückblick zum Jubiläumdes Lehrstuhls

Am Sonntag, dem 26. Oktober entschlossensich 15 wagemutige Forststudenten beispätherbstlichem Regenwetter, eine Spree-waldtour zu unternehmen. Dabei handeltees sich um eine von der InternationalenForststudentenorganisation IFSA initiierteExkursion. Hintergrund war es, die auslän-dischen Masterstudenten des StudiengangsTropische Forstwirtschaft, die im Oktober2003 in Tharandt, der Zweigstelle der TUDresden, ihr Studium begannen, freund-lich aufzunehmen. Wie jedes Jahr habensich junge Leute vieler Nationen – beson-ders aus den tropischen Regionen der Erde– für diesen Ausbildungsweg entschieden:Kamerun, Äthiopien, China, Bangladesch,Nepal, Bhutan und Guatemala sind diesesJahr ihre Herkunftsländer. Herzlicher Dank

gilt dem Förster Herrn Funda und einemseiner Waldarbeiter, die uns per Kahndurch das Revier Schützenhaus führtenund wertvolle Informationen über dasBiosphärenreservat und seine forstlichenBesonderheiten lieferten. Anschließendsorgte die Gaststätte »Zum Auerochsen«,Freesdorf, fürs leibliche Wohl und botRaum für angeregte Diskussionen. Auchan dieser Stelle gilt unser Dank. Ein ab-schließender Besuch des Kranichturmesrundete den lehr- und erlebnisreichen Aus-flug ab.

Die Tour kam durch die Hilfe der Gesell-schaft von Freunden und Förderern derTUD sowie des Vereins der Freunde undFörderer der forstlichen Ausbildung Tha-randt zustande. Marika Brake

Forststudenten im Spreewald

Über jeweils 2500 Euro können sich Dr. Alexander Walz,Julia Sternberg (beide Fakultät Mathematik und Naturwis-senschaften) und Dr.Tobias Bulang (Sprach-, Literatur- undKulturwissenschaften, v.r.n.l.) freuen: Sie erhielten am 12.November den Georg-Helm-Preis 2003.Der Preis wurde bereits zum neunten Mal vom Verein zur

Förderung von Studierenden der TU Dresden e.V., einerGründung der studentischen Verbindung »Corps Altsach-sen«, gestiftet.Dessen Vertreter, Dr. Gerhard Hein (l.), hob die hohe wis-senschaftliche Qualität der ausgezeichneten Arbeiten her-vor. Foto: AVMZ/Liebert

Georg-Helm-Preis 2003 verliehen

Friedrich Wilhelm Bessel-Preisträger derHumboldt Stiftung,Yaroslav Shramko, amInstitut für Philosophie

Seit August 2003 weilt Professor Dr. Yaro-slav Shramko (Krivoi Rog, Ukraine) alsFriedrich Wilhelm Bessel-Forschungs-preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut für Philosophie der TUDresden. Professor Shramko ist für seineArbeit zu Wahrheitswerte-Verbänden aus-gezeichnet worden.

Der bekannte Mathematiker undSprachphilosoph Gottlob Frege hatte vor-geschlagen, die klassischen Wahrheitswer-te »wahr« und »falsch« als abstrakte Ob-jekte aufzufassen, »das Wahre« W und das»Falsche« F. In einem verallgemeinerten

Ansatz werden Mengen klassischer Wahr-heitswerte als generalisierte Werte (Multi-werte) eingeführt. Das Ergebnis ist einevierwertige Logik mit den Werten »dasWahre« {W}, »das Falsche« {F}, »das we-der wahr noch falsche« { } und »das so-wohl wahr als auch falsche« {W,F}. DieseWerte können nach dem Grad der Wahr-heit, aber auch nach dem Grad der Infor-mation geordnet werden. Das Ergebnis istein so genannter Bi-Verband. So ist {F} we-niger wahr als {W}, und {W} ist wenigerinformativ als {W, F}. Die sich ergebendeLogik hat Anwendungen in der Informati-onsverarbeitung. Professor Shramko undKollegen in Bloomington (USA) habenweitere Wahrheitswerte betrachtet: »dasnicht-konstruktiv Wahre« t und »dasnicht-konstruktiv Falsche« f. Die resultie-rende 16-elementige Menge von Wahr-heitswerten kann nun auch nach demGrad der Konstruktivität geordnet werden;

das Ergebnis ist ein Tri-Verband. Währendseines einjährigen Aufenthaltes an der TUDresden beabsichtigt Professor Shramko,die Arbeiten zur Ontologie der Wahrheits-werte fortzusetzen. Seine Untersuchungenzur konstruktiven Logik knüpfen dabei anArbeiten seines akademischen Gastgebers,Prof. Heinrich Wansing, an.

Professor Shramko ist bereits der zweiteHumboldt Fellow am Institut für Philoso-phie der TU Dresden. Von Januar 2002 bisApril 2003 forschte Dr. Sergei Odintsov(Novosibirsk) an der TU zu parakonsisten-ten Logiken. Gemeinsam mit Dr. Odintsovund Professor Shramko bereitet ProfessorWansing einen Workshop zur Negation inkonstruktiven Logiken vor, der Anfang Juli2004 am Institut für Philosophie der TUDresden stattfinden soll und auf dem u.a.Ergebnisse der gemeinsamen Forschungs-projekte vorgestellt werden sollen.

Prof. Heinrich Wansing

Bessel-Preisträger forscht zurOntologie der Wahrheitswerte

Am 9. 10. 2003 trafen sich die Verantwortli-chen für Umwelt- und Arbeitsschutz ver-schiedener Hochschulen Sachsens undweiterer im Umweltschutz engagierter Uni-versitäten »gelegen im Harz bis an derNordsee« in Dresden zum Erfahrungsaus-tausch. Bei diesem Treffen standen dieThemen »Umweltmanagement an Hoch-schulen« und die »Verantwortung der Vor-gesetzten« im Vordergrund. Ein Ziel desErfahrungsaustausches war es, die Hoch-schulen zusammenzuführen, die bereitsein Umweltmanagementsystem eingeführthaben mit denen, die die Umsetzung pla-nen. Mitglieder des Arbeitskreises Öko-Au-dit stellten das Umweltmanagementsysteman der TU Dresden vor. Professor Delako-witz, Beauftragter für Umweltmanagementan der Hochschule Zittau/Görlitz, und sei-ne Mitarbeiterinnen erläuterten ihre Erfah-rungen zum Thema.

Professor Schneider, Vorsitzender Rich-ter am Sächsischen LandessozialgerichtChemnitz, verdeutlichte in seinem Vortragausgewählte Grundlagen des Arbeits-schutzrechts.

Bei der abschließenden Diskussion spra-chen die 25 Teilnehmer über weitereSchwerpunkte ihrer Arbeit im Umwelt- undArbeitsschutz, angefangen von der Abfall-trennung bis zur Motivation der Mitarbei-ter und Studierenden zu Themen des Um-weltschutzes.

Aufgrund des positiven Feedbacks wurdeEinigkeit darüber erzielt, den Erfahrungs-austausch im nächsten Jahr an der Hoch-schule Zittau/Görlitz fortzusetzen.

Kathrin BrömmerUmweltkoordinatorin

Nähere Infos unter :www.tu-dresden.de/umwelt�

Erfahrungsaustausch zum Umwelt-und Arbeitsschutz

1001 MÄRCHEN GmbHWeißeritzstr. 3, 01067 Dresden

Tel. 495-1001, Fax 495-1004

Märchen und Geschichten aus allen Teilender Welt erzählen wir für Kinder und Erwachsene:

Do., 27.11.03 18.30 Uhr21.00 Uhr “Im Paradiesgarten”

Josephine Hoppe, Ghejaria, Noura & ShirinFr., 28.11.03 19.00 Uhr “Krabat und die schwarze Mühle”

Daniel Minetti22.00 Uhr “Die Zähmung der Widerspenstigen”

Katharina RandelSa., 29.11.03 16.00 Uhr Sondervorstellung

19.30 Uhr Sondervorstellung22.00 Uhr “Der Fischer und seine Seele”

Andrea ThelemannSo., 30.11.03 16.00 Uhr ”Lilletroll”

Tommy Lehmann19.30 Uhr “Der goldene Topf”

Stephan Reher, Bettina PreuskerMo., 01.12.03 19.30 Uhr “Der kleine König Dezember”

Anke-Kamilla MüllerDo., 04.12.03 18.30 Uhr

+ 21.00 Uhr “Arabische Märchen und Liebesgeschichten”Moutlak Osman, Latifa

Fr., 05.12.03 19.30 Uhr+ 22.00 Uhr “Alibaba und die vierzig Räuber”

Josephine Hoppe, Nina SchikoraSa., 06.12.03 16.00 Uhr “Dreimal schwarzer Kater”

Katrin Jung19.30 Uhr Premiere “Die Rätsel der Königin von Saba”

Charlotte Loßnitzer, Antje Gerber22.00 Uhr “Baron Münchhausen – geliebter LügnerII”

Herbert GraedtkeSo., 07.12.03 16.00 Uhr “Märchen der Welt und Märchen der Eskimos

und der Völker Sibieriens”Charlotte Loßnitzer, Jan Heinke

19.30 Uhr “ Deine Brüste sind zwei Zicklein”Doreen Kähler, Jan Heinke

Mo., 08.12.03 19.30 Uhr “Die Rätsel der Königin von Saba”Charlotte Loßnitzer, Antje Gerber

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 3

Offene Sonntage in derSLUB und Diskussionen zuStudiengebühren

Zum dritten Mal bittet die Initiative unter-nehmen selbst!beteiligen (usb) die Studie-renden um freiwillige Beiträge zur Finan-zierung offener Sonntage in derSächsischen Landesbibliothek – Staats-und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB)während der Prüfungszeit. Durch diese zu-sätzlichen Öffnungszeiten will usb denStudierenden bessere Bedingungen zurPrüfungsvorbereitung schaffen. Schon imJanuar und Februar sowie im Juli 2003hatte die SLUB auf Initiative von usb an ei-nigen Sonntagen zusätzlich für je achtStunden geöffnet und allen Wissbegierigenihre Werke zur Verfügung gestellt.

Laut Michael Golsch, dem Sprecher derSLUB, war die Resonanz bei den vergange-nen Aktionen sehr gut und die hohen Be-sucherzahlen zeigten den vorhandenen Be-darf an zusätzlichen Öffnungszeiten.Jeweils mehr als 1000 Besucher waren zuverzeichnen, die die Präsenzbestände derBibliothek intensiv nutzten.

Ein offener Sonntag des Zentralgebäu-des der SLUB kostet zirka 500 Euro undkann nur dann ermöglicht werden, wennsich die Mitarbeiter der SLUB freiwillig zursonntäglichen Arbeit bereit erklären. Bis-her stellte dies jedoch kein Problem darund es fand sich immer ausreichend Per-sonal. Um die SLUB im Zeitraum vom 18.Januar bis 29. Februar 2004 für sechs zu-sätzliche Sonntage zu öffnen, werden 3 000Euro benötigt. Überweist jeder Besucherzuvor nur einen Euro, so ist die Finanzie-rung ein realistisches Ziel.

Die Initiative unternehmen selbst!betei-ligen wurde im Sommer 2002 gegründet,um die Diskussion über die Finanzierungvon Studium und Universitäten zu belebenund dazu anzuregen, selbst einen Beitragzur Verbesserung der Studienbedingungenzu leisten.

Als weitere Aktion führt usb im Hinblickauf die im September 2004 anstehendenLandtagswahlen in Sachsen eine Parteien-umfrage zu den Themen Hochschulpolitikund Studiengebühren bzw. finanzielle Be-teiligung der Studierenden durch. Die Er-gebnisse können auf der Homepage vonusb nachgelesen werden.

Bereits im April ermittelte der Studen-tenrat der TU Dresden in einer universitäts-weiten Befragung ein Meinungsbild zurStudienbeitragsdiskussion. Die Ergebnissesind als Broschüre »Studieren – wie finan-zieren?« beim Studentenrat (ReferatÖffentliches) erhältlich und werden aus-zugsweise auch auf der Homepage des Stu-dentenrats veröffentlicht. Entzündet hattesich die Diskussion um Studiengebührenim Juli 2002 an dem Offenen Brief einer

Gruppe Studierender der TU Dresden andie Regierung des Freistaates Sachsen. Ne-ben konkreten Vorschlägen für eine verbes-serte Hochschulkonzeption sowie dem En-de der Haushalts- und Einstellungssperreforderte die Gruppe – aus der später die In-itiative unternehmen selbst!beteiligen her-vorging – auch die Einführung eines Stu-dienbeitrages in Höhe von 100 Euro proStudierender und Semester. Als Reaktionauf diesen Brief und quasi als Gegenpolzum unternehmen selbst!beteiligen grün-dete sich im Dezember 2002 das DresdnerBündnis gegen Studiengebühren (DBS).Dieses sieht in usb langfristig einen Türöff-ner für die Legitimation und damit dieEinführung staatlich festgesetzter und ver-bindlicher Studiengebühren, die imschlimmsten Fall mit einem Rückzug des

Staates aus seiner Verantwortung für dieUniversitäten einhergehen könnte. Zwarfordert auch das DBS eine Selbstbeteili-gung der Studierenden, jedoch nicht imwirtschaftlichen Sinn, sondern in Form ei-ner Einbringung ihrer persönlichen Ar-beitskraft.

www.unternehmen-selbst-beteili-gen.de

www.dresden-gegen-studiengebuehren.deFreiwillige Beiträge für offene SLUB-Sonntage können auf das Konto desNotars Dr. Heribert Heckschen, Kon-tonummer 4 014 492 17, bei derDresdner Bank, BLZ 850 800 00, unterdem Stichwort »Bessere Studienbe-dingungen« eingezahlt werden.

Von Studenten für Studenten?

Die Lektüre von Fachliteratur ist das A und O jedes Studierens – auch sonntags.Doch an diesem Tag sind die Bibliotheken in der Re-gel geschlossen. Eine studentische Initiative sammelt jetzt Geld, damit die SLUB zur Prüfungsvorbereitung an sechs Sonntagen im Ja-nuar/Februar des kommenden Jahres öffnen kann. Foto:UJ/Eckold

Vivaldi-Forscherdeckt historischeSchummelei auf Die Dresdner Gespräche zur Musikwissen-schaft werden am 8. Dezember 2003 mitdem Vortrag von Professor Michael Talbotfortgesetzt. Er wird zum Thema »Vivaldiund Dresden – Aufdeckung eines fast 250Jahre alten Etikettenschwindels« sprechen.Talbot, international bekannter Vivaldi-Forscher von der University of Liverpool,entdeckte kürzlich in der SLUB eine ver-schollen geglaubte Psalmvertonung Vival-dis, die bisher Baldassare Galuppi, genanntBuranello, zugeschrieben wurde. Der Vor-trag findet 18.30 Uhr im Hörsaalzentrum,Raum E 03 statt. Die Gesprächsreihebesteht bereits im zehnten Jahr und wirdorganisiert von der Professur für Musikwis-senschaft (Professor Hans-Günter Otten-berg). Am Vorabend wird das Werk 19.30Uhr in der Katholischen Hofkirche »urauf-geführt«. ke

Neue WZerschienenSeit über 50 Jahren ist das Geschlechterver-hältnis im deutschen Grundgesetz eindeu-tig geregelt: Männer und Frauen sindgleichgestellt, niemand darf wegen seinesGeschlechts benachteiligt werden. Ist dieGeschlechterfrage demnach geklärt? Wie

stellen sich Geschlechterverhältnisse in Ge-schichte und Gegenwart dar? Welche inter-nationalen Tendenzen gibt es beim so ge-nannten gender mainstreaming? Diesenund weiteren Fragen gehen zahlreicheAutoren im aktuellen Heft der Wissen-schaftlichen Zeitschrift der TU Dresdennach. Auf 128 Seiten untersetzen sie dieSchwerpunkte »Geschlecht, Arbeitsweltund Arbeitsteilung«, »Geschlecht undLeib«, »Geschlecht und Kultur«, »Ge-schlechtergerechtigkeit« sowie »Geschlechtund Pädagogik« mit Beiträgen aus ihrerForschung. ke

Wissenschaftliche Zeitschrift derTU Dresden, Heft 3/2003, ISBN

3-86005-390-6; zu beziehen über dieRedaktion, Nöthnitzer Straße 43 (Tele-fon 463-32773).

Doktorandenpreis für frei strukturierbareFunktionsschichtenvon Mikroreaktoren

Am 14. November 2003 vergaben das Insti-tut für Polymerforschung und der Vereinzur Förderung des Institutes für Polymer-forschung Dresden e. V. (IPF) erneut denvon der Dresdner Bank AG in Dresden ge-stifteten Innovationspreis sowie den Dokto-randenpreis des Fördervereins.

Den Innovationspreis erhielt eine fünf-köpfige Forschergruppe um Dr. SergeiyMinko für die Entwicklung von schaltbarultrahydrophoben Oberflächen. Den Wis-senschaftlern gelang es, zwei bekannte undbereits technisch realisierbare Phänomenezu einem neuen Konzept für funktionelleOberflächen zusammenzuführen: einer-seits die Ultrahydrohobie – also die extremwasserabweisende Beschaffenheit einerOberfläche – und andererseits die Schalt-barkeit von Benetzungseigenschaften zwi-schen wasserabweisend und benetzbar(hydrophob bzw. hydrophil).

Die Forschungsarbeiten führten in be-merkenswert kurzer Zeit von ersten Ideenzu anwendungsnahen Lösungen: Mit dervon den Wissenschaftlern entwickeltenMethode können Materialoberflächen soausgerüstet werden, dass sie in Abhän-gigkeit einer äußeren Steuergröße ul-trahydrophob bzw. hydrophil reagieren.Interessant ist dies für eine Reihe techni-scher Probleme wie beispielsweise die

Konstruktion von Ventilen ohne bewegteTeile.

Mit dem Doktorandenpreis wird Dr.Felix Braun ausgezeichnet. Im Rahmenseiner Dissertation entwickelte er UV-sensi-tive Funktionsschichten, die als Träger-schicht in Mikroreaktoren zum Einsatzkommen können. Dank ihrer Eignung fürnegative bzw. positive Bildgebungsverfah-ren lassen sich die Schichten aus Diazo-sulfonaten bzw. geschützten Aminenmittels eines UV-Laserstrahls im Submi-krometerbereich frei – d. h. ohne Verwen-dung einer Maske – strukturieren. Auf denentstehenden Mikrostrukturen lassen sichdie Bestandteile von Mikroreaktoren, wiez. B. DNA-Stränge, anbinden und definiertanordnen. Das wiederum ist eine Grund-voraussetzung, um Nanomaschinen zuschaffen, die – ähnlich wie ihre Vorbilderaus der Natur, die Zellen – quasi als win-zige Fabriken sehr komplexe Funktionenübernehmen.

In der Begründung der Preisvergabewurde hervorgehoben, dass es Dr. FelixBraun beispielhaft gelungen sei, die Ergeb-nisse seiner sehr guten synthetischen Ar-beiten in interdisziplinärer Kooperationmit anderen Arbeitsgruppen gründlich undeffektiv auf ihre Eignung für das vorgese-hene Einsatzgebiet zu testen und somitsehr anwendungsnahe Lösungen mit ei-nem beträchtlichen Einsatzpotenzial vor-zulegen.

Telefon 0351 4658-282, Fax -214E-Mail: [email protected]

http://www.ipfdd.de�

Das Wasser-Verhaltenvon Materialoberflächenkann gesteuert werden

Bereits Ende Juni 2003 fand in Washing-ton, D.C. die »Bio 2003« statt. Diese welt-größte Biotechnologiemesse wird jährlichin einer nordamerikanischen Metropoleveranstaltet. Teilgenommen haben ameri-kanische Bundesstaaten und Staaten ausaller Welt mit ihren Netzwerken und Ver-bänden von Biotech-Regionen und führen-den Universitäten und Unternehmen.

Der Freistaat Sachsen präsentierte sichmit seinen zwei Biotechnologie-ZentrenDresden und Leipzig. Bereits zum drittenMal nahm die TU Dresden gemeinsam mitden sechs Dresdner Biotech-UnternehmenGene Bridges GmbH, Biotype AG, Labor-Diagnostik GmbH Leipzig, Cenix BioScien-ce GmbH, APOGEPHA Arzneimittel GmbHund Linde-KCA GmbH unter dem Dach desBioMeT-Dresden-Netzwerkes teil.

Vonseiten der TU waren vertreten:• das Institut für Lebensmittel- und Bio-

verfahrenstechnik, das im Rahmen desBioMeT-Netzwerkes das Forschungsthe-ma »Schnelles Biomonitoring von Kon-taminanten in Stoffsystemen aus demBereich des Ernährungsgewerbes« bear-beitet und

• das Biotechnologische Zentrum (Bio-tec), das seit Oktober 2002 mit vier dergeplanten sechs Professuren besetzt istund seine interdisziplinäre Zusammen-arbeit mit seinen Partnern innerhalbund außerhalb der TU auf dem Gebietdes »Molecular Bioengineering« aufge-nommen hat.Interesse zeigte sich an TU-Forschungs-

ergebnissen hinsichtlich neuer Biotech-Produkte. So wurden zum Beispiel gezielte

Anfragen nach Enzymen für technischeAnwendungen, aber auch Anfragen zurMöglichkeit von agrartechnischen Ent-wicklungen gestellt.

Für die sechs beteiligten Unternehmenergaben sich ebenfalls zahlreiche Kontak-te. Die Firma Labor-Diagnostik GmbHLeipzig schloss im Beisein des SächsischenStaatsministers für Wirtschaft und Arbeit,Dr. Martin Gillo, einen Kooperationsvertragmit der Universität Maryland ab.

Die Eröffnungsrede der Bio 2003 wurdein diesem Jahr von George W. Bush gehal-ten. Der Präsident ging dabei auf die The-menbereiche Agrarpolitik, mit demSchwerpunkt Export gentechnisch verän-derter Lebensmittel, und den Bereich Ter-rorismusbekämpfung ein. Die USA planenein spezielles Programm zur Verhinderungvon Bioterrorismus, das unter dem NamenBioshield läuft. Auf diesen Themenkom-plex ging auch der amerikanische Ministerfür innere Sicherheit(Home Defense) ein.

Die Themen der Kongressbeiträge warenzu einem Teil konzentriert auf wirtschaftli-che und juristische Fragestellungen, wieTechnologietransfer, der Aufbau neuer Fir-men und die Patentierung neuer Techno-logien. Ein anderer Teil befasste sich mitdem kontrovers diskutiertem Thema derAgrar- und Lebensmitteltechnik, insbeson-dere in Bezug auf gentechnisch veränderteLebensmittel. Hier zeigte sich die unter-schiedliche Einstellung zur Biotechnologiein Europa und Amerika besonders stark.Die amerikanische Kritik an der zögerli-chen Haltung Europas zog sich wie ein ro-ter Faden durch viele Beiträge. K. L.

TU Dresden war an der»Bio 2003« inWashington beteiligt

Spann––––weitenDie Vortragsreihe »Spann–weiten« des In-stitutes für Gebäudelehre und Entwerfenläuft weiter. Die Vorträge finden jeweils amMittwoch um 18.30 Uhr im Hörsaalzent-rum (0004) der TU Dresden, Bergstraße64, statt.

17. Dezember 2003: »orange«, PeterTschada, Berlin. PI

die bühneFreitag 28., Sonnabend, 29., Sonntag, 30.November 2003, 20.15 Uhr:»Antigone«, Brecht / Sophokles / Anouilh

Teplitzer Str. 29,Vorbestellungenunter : 0351 463-36351 oder per

E-Mail: [email protected]

Page 4: Dresdner UniversitätsJournal SHS...14.Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 6 16.Hämatologisch-onkologisches Gespräch Glaubt man Berichten in den verschiede-nen Medien,

14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 4

Professor Gottfried Meltzer vom Institut fürEnergiemaschinen und Maschinenlabornahm im Oktober eine der insgesamt fünfvom Deutschen Akademischen Austausch-dienst (DAAD) geförderten so genanntenKurzzeitdozenturen an der TU Hanoi wahr.Dabei hielt er neben wissenschaftlichenEinzelvorträgen einen Kurs »Maschinen-diagnostik« mit 24 Doppelstunden Vorle-sung und drei Demonstrationspraktika ab,zu dem 95 Hörer aus ganz Vietnam einge-schrieben waren.

In die Zeit seines Aufenthaltes fiel derFestakt am 15. Oktober, mit dem die DAAD-Außenstelle Hanoi eröffnet wurde. Sie soll

in Zukunft für alle südostasiatischen Staa-ten zuständig sein. Die Wahl des Standortesist nach den Worten des Leiters der Kultur-abteilung des Auswärtigen Amtes der Bun-desrepublik Deutschland, Wilfried Grolig,der »mit den Händen zu greifenden Dyna-mik« in Vietnam und nicht zuletzt auchden guten Beziehungen zwischen beidenLändern zu danken, die durch die wissen-schaftlichen Einrichtungen der früherenDDR vorbereitet wurden. Nach den Wortendes Generalsekretärs des DAAD, Dr. Christi-an Bode, bestimmt »das Streben nach Ko-operation, nicht nach Kommerz undgleich gar nicht nach Kolonialismus« die

Aktivitäten des DAAD in Südostasien. Den-noch werden nach den Worten der Leiterinder Außenstelle, Dr. Christa Klaus, die Bil-dungs- und Förderangebote der Bundesre-publik Deutschland von vietnamesischenWissenschaftlern und Studenten gegenwär-tig nur unzureichend in Anspruch genom-men. Neben dem Festakt fanden eine In-formationsveranstaltung über denStudienstandort Deutschland und zuletztein fröhliches Zusammensein auf demCampus statt, an dem etwa 500 Studentenund Wissenschaftler, sowohl Vietnamesenals auch Deutsche und andere Nationalitä-ten, teilnahmen. G. M. / M. B.

»Maschinendiagnostik« in Hanoi

Professor Gottfried Meltzer mit seinen Studenten in Hanoi. Foto: Archiv Meltzer

Gastvorlesung am Zentrumfür Internationale Studienzum Werdegang einerinternationalen Organisation

Vom 13.11. bis zum 15.11.2003 hielt Pro-fessor Jan Klabbers, Erik Castren Instituteof International Law and Human Rights,Helsinki, eine englischsprachige Gastvorle-sung an der TU Dresden zum Thema »In-ternational Institutional Law«. An zweiSpätnachmittagen und einem Samstagdurchlebten die Teilnehmer den gesamtenjuristischen Werdegang einer internationa-len Organisation – von der Wiege bis zurBahre. Professor Klabbers arbeitete mit ste-tem Praxisbezug – vor allem zum Rechtder UNO bei gelegentlichen Abstechern zuanderen internationalen Organisationen,wie der EG, der NATO oder auch einmalder Internationalen Organisation für Rat-tan and Bambus. Dabei erfrischte er seineZuhörer mit Gleichnissen von Franken-stein (»Ihr Staaten habt mich, internatio-nale Organisation, kreiert, nun folgt mei-nem Willen.«) bis zu Baron von

Münchhausen (so wie dieser haben sichinternationale Organisationen mangelsKompetenznormen zuweilen am eigenenSchopf aus dem Sumpf zu ziehen). Außer-dem bot der Dozent seiner Hörerschaftmehrfach Gelegenheit, unter Völkerrecht-lern vorherrschende Theorien kritisch zuhinterfragen und eigene Argumentations-stränge zu entwickeln. Das Auditorium ur-teilte einmütig, dass sich der Besuch dieserVeranstaltung sehr gelohnt hat undwünschte sich, Professor Klabbers bald wie-der in Dresden begrüßen zu können.

Die nächste fremdsprachige Lehrveran-staltung, die ebenfalls auf eine Einladungvon Professor Sabine von Schorlemerzurückgeht, wird voraussichtlich Mitte Ja-nuar 2004 stattfinden. Gehalten werdenwird sie in französischer Sprache von Pro-fessor Jean-Marc Thouvenin, Paris, zumThema »Nouveaux développements del’emploi de la force et de la légitime défen-se aux relations internationales«.

Martin Stroß

Weitere Informationen dem-nächst auf der Homepage des

Lehrstuhls: www.tu-dresden.de/jfoeffl9�

Von der Wiege biszur Bahre

Architekturstudentender TU Dresden mitihrem Projekt aufder »Formschau«-Messe

Am Wochenende vom 21. bis 23. Novemberhaben Architekturstudenten des Grundstu-diums der TU Dresden ihre Universität miteinem Projekt auf der »Formschau – DieDesignmesse« vertreten.

Das Projekt trägt den Titel »ost-t-raum3« und beschäftigt sich mit dem ThemaKörper und Raum.

Es schließt an die Projekte der vergan-genen Jahre an und wird von Prof. Wolff-Ulrich Weder vom Institut für Grundlagender Gestaltung und Darstellung der Fakul-tät Architektur betreut.

Wie schon in den Jahren 1999 und 2001durften die angehenden Architekten dieHalle für den Zeitraum der Messe kostenlosnutzen. Auf 3000 Quadtratmetern haben

die etwa 200 Studierenden des dritten Se-mesters im Rahmen der LehrveranstaltungGestaltungslehre den Raum über Wahr-nehmung, Wissen und Erfahrung bewussterlebt und dann kreativ gestaltet.

Dazu standen jedem Studierenden dreiDachlatten à vier Meter Länge zur Verfü-gung. Mit deren Hilfe sollten sie die inQuadrate unterteilten 3000 Quadratmetergestalten und mit dem Nachbarn abge-stimmte vielfältige Gestaltlösungen aus-probieren und realisieren.

Neben Studierenden des Grundstudiumswaren auch etwa 15 Architekturstudentendes Kurses »Visual Art« aus dem Hauptstu-dium mit Licht- und Gestaltpräsentatio-nen, Filmen sowie Projektionen vertreten.

Das Projekt der angehenden Architektenwurde zudem von Studierenden der Hoch-schule für Bildende Künste Dresden unter-stützt und bereichert.

Sie zeigten Kostüme, die die Installatio-nen der Architekturstudenten begleitetenoder kommentierten. PI/ID

Raum erfahren und gestalten

Professor Walter Wolman,der auch in Dresdentätig war, verstarbam 3. November

Im biblischen Alter von 102 Jahren verstarbam 3. November 2003 in Buchenbach beiFreiburg ein Wissenschaftler, der seinganzes Leben bestrebt war, schwierige Zu-sammenhänge auf den Punkt zu bringenund einfach darzustellen. So die Aussagenaus seinem Umfeld.

Walter Wolman, Emeritus der Univer-sität Stuttgart für Nachrichtenübertragung,wurde am 20. Januar 1901 in Wuppertal-Elberfeld als Sohn eines Chemikers gebo-ren. Von 1921 bis 1925 studierte er Elektro-technik in Stuttgart und Darmstadt undpromovierte 1927 in Aachen. Als er in dasZentrallabor der Firma Siemens in Berlineintrat, entdeckte Walter Wolman die Be-geisterung für die Informationstechnik, dieihn nicht mehr los ließ.

1938 berief ihn die TH Dresden auf denLehrstuhl für Fernmeldetechnik und tech-nische Akustik. Der Zweite Weltkrieg er-zwang eine Beschäftigung mit der Flüssig-

keitsgroßrakete Aggregat 4 (V2), um einexaktes Vermessen der Lage der Rakete imRaum zu ermöglichen. Dazu entwickelteWolmans Institut ein Verfahren zur Mes-sung der Geschwindigkeit von Flugkörpernnach dem Dopplerprinzip. Das »Wolman-verfahren« hat für immer seinen festenPlatz in der Technikgeschichte eingenom-men.

Ab dem Wintersemester 1946/47 lehrteProf. Wolman an der TH Stuttgart. 1948übernahm er den neu geschaffenen Lehr-stuhl und das Institut für Fernmeldeanla-gen, das er bis zu seiner Emeritierung imHerbst 1967 leitete.

Die Liste seiner erfolgreichen Tätigkei-ten innerhalb und außerhalb von For-schung und Lehre ist sehr lang und hiernicht darstellbar.

Dr.-Ing. Olaf Przybilski

Mehr über Wolman und die Be-teiligung der TH Dresden am Ra-

ketenprogramm des Heereswaffenam-tes ist einer CD zu entnehmen, diebeim Autor bestellbar ist:[email protected];Vorschau: www.raketenspezialisten.deunter Aggregat/Shop

Pionier derRaketenmesstechnik gestorben

Das 7. MedizinhistorischeKolloquium »Medizin undJudentum« beleuchtete dashumane und medizinischePotenzial der ausDeutschland vertriebenenjüdischen Ärzte

Das 7. Kolloquium »Medizin und Juden-tum« war eine Jubiläumsveranstaltung,denn die Veranstaltungsreihe begann alsInitiative des Dresdner Institutes für Ge-schichte der Medizin im Jahr 1993, also vor10 Jahren. Seit 1999 hat sich das DresdnerInstitut mit dem Medizinhistorischen Insti-tut der Universität Mainz für die Vorberei-tung und Ausrichtung der Kolloquien ver-bunden.

Da jeder Tagung ein Kongressbandfolgt, ist eine Literatursammlung zuSchwerpunktthemen entstanden, die durchihre Spezifik zunehmende Resonanz fin-det. Das Interesse an der Tagung, die am29. und 30. Oktober in Dresden stattfand,war außerordentlich groß. Da an den zweiTagen nicht alle angemeldeten Beiträge alsVorträge in das Programm aufgenommenwerden konnten, wurden zehn Themen alsPoster vorgestellt. 33 aktive Teilnehmer mitGästen aus Frankreich, Großbritannien, Is-rael, Österreich, Polen und der Türkei cha-rakterisierten das hohe Interesse an demRahmenthema »Das Wirkungsspektrumdeutscher emigrierter Mediziner im Aus-land«. Im Mittelpunkt stand das geistigePotenzial, das die aus Deutschland vertrie-benen Mediziner »nichtarischer« Abstam-mung in die Zufluchts- und Emigrations-länder eingebracht haben.

In diesen Ländern entstanden neue For-schungsrichtungen und neue Institutio-nen. Neu gegründete Fachgesellschaftenwaren die Sammelbecken für emigrierteund einheimische Wissenschaftler, die An-regungen aufnahmen und weiterführten.Der geistige Input, bessere materielle Vor-aussetzungen und ein liberales For-schungsklima bildeten die Basis für die in

diesen Ländern erarbeiteten Fortschritte inder Medizin. Gleichermaßen wichtig warengesundheitspolitische Prägungen emigrier-ter Ärzte für die Organisation des Gesund-heitswesens in den Einwanderungsländern.

Paul Weindling, Oxford, gab in seinerÜbersicht Einblick in sein Material, das4681 Biographien medizinischer Angestell-ter umfasst, die nach England emigrierten.Höhen und Tiefen, Erfolge und Verluste imBeruf, Qualifizierungschancen und -be-hinderungen zeigte er beispielhaft auf.

Da Palästina zu Beginn das wichtigsteEinwanderungsland für emigrierte Medizi-ner war, fassten mehrere Vorträge die Ten-denzen in diesem Land zusammen. DerAusbau der seit 1926 bestehenden »Proto-fakultät« bis hin zur 1949 gegründetenMedizinischen Fakultät an der HebrewUniversity of Jerusalem wurde beschrieben.Die deutsch-jüdischen Emigranten hattenspeziell an der Entwicklung der medizini-schen Grundlagenfächer einen hohen An-teil (G. Baader, S. Kottek, D. Nadav). DerEinfluss auf klinische Fachgebiete zeigtesich für die Pädiatrie und die Radiologie(E. Seidler, Th. Müller). D. Niederland ausJerusalem beschrieb den Einfluss deutscherEmigranten auf die gesundheitspolitischeEntwicklung in »Eretz Israel« 1933 –1948. Ein zweiter großer Komplex betrafdie Universitätsreform von 1933 in derTürkei mit den beiden Universitäten Istan-bul und Ankara. Die politisch gewollte Eu-ropäisierung der türkischen Hochschulenermöglichte führenden Wissenschaftlernaus Deutschland hervorragende Arbeitsbe-dingungen. Nach einem Überblick vonFrau Namal, Istanbul, wurden sowohl für

die Medizin als auch für die Zahnmedizinviele Beispiele vorgestellt, die den Zuhörernden Verlust für Deutschland und den wis-senschaftlichen Gewinn für die Türkei be-wusst machten. Die Aktivitäten der Deut-schen bezogen sich auf den Neubau vonInstituten, die Herausgabe von Lehr-büchern und den Aufbau von Bibliotheken.

Da die USA im Laufe der gesamten Emi-gration die größte Zahl vertriebener Medi-ziner aufnahmen, waren viele Vorträgeund Poster den Auswirkungen in diesemLand gewidmet. H. Gröger, Wien, beschriebden Einfluss der aus Wien vertriebenenPsychiater, Neurologen und Psychothera-peuten auf die Tendenzen in den Gastlän-dern. Forschungsarbeiten des vertriebenenRobert Schnitzer brachten der Firma Hoff-mann – La Roche in den USA die Entwick-lung des Tuberkulosemedikaments IHN(M. und St. Lindner). Rudolf Schnitzerwurde in den USA zum »Vater der Gastro-skopie« (P. Schäfer). Der vertriebene Zahn-mediziner Curt Proskauer setzte seineForschungen zur Geschichte der Zahnheil-kunde in Amerika fort (C.-P. Heidel).

Francoise Kreissler, Paris, informierteüber das kaum erforschte Gebiet der Emi-gration von Ärzten nach Shanghai, derenLebensbedingungen sich in den 12 Jahrenunter den politischen Bedingungen bis zueiner erneuten Ghettoisierung wandelten.

Obwohl die Forschung von etwa 500nach der Sowjetunion emigrierten Ärztenausgeht, konnte Natalja Decker, Leipzig,bei ihren Archivstudien nur ganz vereinzeltLebenswege aufklären. Sie betonte neueRestriktionen in russischen Archiven, dienur wenige Jahre frei zugänglich waren.

Einzelstudien zu Biographien in Vene-zuela, Mexiko und Australien demonstrier-ten das Spektrum der Aufnahmeländer mitInnovationen für die dortige Medizin. DerSportmediziner Fritz Duras wurde zum»Father of Physical Education in Austra-lia« (A. Uhlmann). Obwohl manche De-tails bekannt waren, empfanden die Ta-gungsteilnehmer die Gesamtdarstellungder Interaktionen von Emigranten undGastländern als besonderen Gewinn.

Albrecht Scholz

Aus Deutschland vertrieben –in die Welt hinaus:Lebenswege jüdischer Ärzte

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Wohnen in der Innenstadt hat heute oftnoch einen zweifelhaften Ruf. Lärm, Hek-tik, Straßenschluchten und enge Hinterhö-fe scheuend, treten viele Innenstadtbe-wohner die Flucht in die vermeintlicheRuhe der Peripherie an und verursachenin den verlassenen Vierteln horrendeWohnungsleerstände.Wie ein tröstlichesWunder erscheint da die Wohnanlage»Lukasareal«, die an der Schubertstraße inder südlichen Innenstadt von Dresden zubesichtigen ist. Dort ist ein Quartier ent-standen, das wie eine Antithese zur bishe-rigen Misere anmutet: Einer Oase gleichbieten sich anmutige Reihenhäuser unterhohen Bäumen; die Hauszeilen mit einfa-chen und freundlichen Formen sind umge-ben von Gärten, Bäumen und Wiesen.Über allem liegt traumhafte Ruhe, die je-den Gedanken an eine gewöhnliche In-nenstadt vergessen macht.

Dieses Wunder wäre allerdings ohnedie Leerstände nicht möglich gewesen.Denn vor wenigen Jahren sah ein Rah-menplan der Stadt an dieser Stelle dieWiederherstellung einer dichten, im Zwei-ten Weltkrieg vernichteten Blockrundbe-bauung vor. Erst die Vielzahl verwaisterWohnhäuser und der Überschuss an Ge-schosswohnungen brachten den Bauherrnund die Stadt dazu, das Experiment mitneuen Formen innerstädtischen Wohnenszu wagen. In den Berliner ArchitektenThomas Müller und Ivan Reimann hattensie kongeniale Partner. Ihre Grundideewar es, die allseits begehrten Einfamilien-häuser mit Gärten, die bisher nur an derPeripherie zu finden waren, auch in der In-nenstadt zu realisieren.

Das Quartier wird nicht von lautenDurchgangsstraßen durchquert. So konntedas Zentrum des Viertels als Anger gestal-tet werden, der mit Bänken und einemSpielplatz zum Verweilen einlädt. Zudemist das Quartier so gut an den öffentlichenNahverkehr angeschlossen, dass die Be-wohner sogar auf Autos verzichten könn-ten.

Die Vorliebe für das Funktionale be-stimmt auch die Fassaden. Sie leben vomWechsel zwischen weißen Putzflächen, ro-ten Fensterläden sowie den Fensteröff-nungen und verleihen dem Quartier eineinheitliches Gesicht. Funktional sind auchdie Innenräume angelegt. Die Wohnzim-

mer wirken dank einer Raumhöhe von3,50 Metern und einer gläsernen Fenster-front großzügig, in den übrigen Räumensorgen raumhohe Fenster und verschieb-bare Fensterläden für viel Licht und einangenehmes Raumklima.Weitere Details,allen voran Dachterrassen, raumhoheFenster und verschiebbare Fensterlädenfür viel Licht vervollkommnen den Wohn-komfort. Sichtblenden aus Beton, Rank-gerüste und Gartenmauern sorgen für dienötige Privatsphäre. Komplettiert wird dieAnlage von Freiflächen, die Landschaftsar-chitekten verbanden Rasenflächen,Hecken und Bäume zu einer Parkland-schaft, die die Häuser anmutig umspielt.Das Ergebnis ist eine Idylle, die Identität,vielleicht sogar Heimat in der großstädti-schen Anonymität schenkt…

Allerdings offenbart das Lukasarealauch die gegenwärtigen Probleme inner-städtischer Wohnprojekte. Beispielsweisesorgten die hohen Grundstückspreisedafür, dass die Reihenhäuser mehr als250 000 Euro kosten.Wenn innerstädti-

sche Eigenheime für breite Bevölkerungs-schichten erschwinglich werden sollen,dann müssen vor allem Kommunalpolitikernach Wegen zu niedrigeren Bodenpreisensuchen. Ansonsten liefe das Modell Gefahr,nur Inseln der Seligen für Besserverdienerzu liefern.

(Auszug aus FAZ 11.10.03Matthias Grünzig

Das Angebot reicht vom 140 Quadratme-ter großen Reihenhaus über 1 – 4-Zim-mer-Wohnungen von 45 Quadratmeternbis 127 Quadratmetern mit großer Dach-terrasse. www.lukasareal.de

14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 5

Mit Riesenschritten geht es auf der Baustelle des neuen In-formatikbaues voran. Nachdem bereits am 22. Oktober der»offizielle« Grundstein gelegt wurde, veranstaltete die Fa-kultät am 18. November eine große (gesponser te) Feier,die von Vorträgen und Feuerwerk bis hin zu einer freibier-umrahmten Studentenparty reichte.Der Neubau wird einer der größten und vielfältigsten In-formatikfakultäten in Deutschland ermöglichen, ihr hohesNiveau in Lehre und Forschung auszubauen. Die auf Grundder enorm angewachsenen Studentenzahlen bisher aufmehrere Standorte ver teilten Einrichtungen der Fakultätwerden somit wieder unter einem Dach vereint. Die Lageauf dem Campus erspart den Studenten und Mitarbeitern

lange Pendelwege, der veraltete Bau in Johannstadt wirddurch einen funktionellen Bau mit einem klaren Erschei-nungsbild und flexibel veränderbaren Institutsräumen er-setzt.Der mit 31 Millionen Euro geplante zukünftige Sitz wird beieiner Größe von 8600 m2 über 1200 m2 Rechnerräumemit modernster Technik, Seminar- und Übungsräume sowieüber verschiedenste Forschungslaboratorien, Büros undzentrale Kommunikationsräume verfügen. Besonders vielWert wird auf eine behindertengerechte Ausstattung undein separates Rechenzentrum mit 24-Stunden-Betrieb ge-legt. Das Modellfoto zeigt den Neubau von der NöthnitzerStraße aus. Foto: SSIB

Vorfreude auf die »neue Informatik«

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LBS1/152

Eine Nachlese zur»crossmedia« –TU-Professur war mit dabei

Eigenwerbung hat gewöhnlich einschlechtes Image – anders auf der kürzlichin Dresden zum ersten Mal durchgeführtenneuen Messe »crossmedia« (UJ berichtete).Hier war Eigenwerbung ausdrücklich er-wünscht und viele Firmen und Institutio-nen nutzten diese Gelegenheit.

Der Lehrstuhl Marketing der TU Dres-den in Kooperation mit dem Institut zurFörderung von Marketing und Marktfor-schung e. V. (Marketing-Verein) war miteinem eigenen Stand auf der Messe vertre-ten und informierte über seine Tätigkeit.Der Marketing-Verein fördert den Kompe-tenztransfer zwischen Forschung undPraxis. Lydia Ochmann, Praktikantin imMarketingverein, musste zahlreiche Besu-cherfragen beantworten, unter anderem zuden Bedingungen für eine Mitgliedschaftim Marketing-Verein. Firmen und Privat-personen können beitragsfrei Mitgliedwerden und erhalten vierteljährlich dieneuesten Informationen und Forschungs-erkenntnisse aus dem Marketing, Einla-dungen zu Veranstaltungen aus der Reihe»Marketing & Praxis«, günstige Konditio-nen für Vorträge und Workshops des Ver-eins sowie viele weitere Vorteile.

Der Vortrag zu Event-Marketing undEvent-Sponsoring von Anja Leuteritz undStefan Wünschmann, wissenschaftlicheMitarbeiter am Lehrstuhl Marketing derTUD, interessierte mehr Besucher als Plät-ze vorhanden waren. Der Markenwert einesProduktes führt zur Konsumierung desProduktes. Ehe es dazu kommt, ist mühsa-me Werbung erforderlich. Mühsam des-halb, weil man weiß, dass zum Beispiel beiim Fernsehen gesendeten Werbespots nur37 Prozent der Zuschauer überhaupt auf

den Bildschirm schauen und lediglich vierProzent der Zuschauer die ganze Zeit auf-passen. Leute durch Fernsehspots zumKauf zu bewegen, sei deshalb heute sehrschwer. Bezogen auf alle Massenmedienverringert sich die Zahl der tatsächlich er-reichten Konsumenten auf zwei Prozent.Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendig-keit von Eventmarketing.

Im Marketing sind überwiegend Angli-zismen gebräuchlich, es dürfte schwer fal-len, den Begriff Marketing in ein prägnan-tes deutsches Wort zu übersetzen. StefanWünschmann übersetzte Marketing als»Wissenschaft von der Beeinflussung desMenschen« und erläuterte, wie Events wir-ken. Durch gezielt eingesetzte kognitive,physische und emotionale Reize, die denpotenziellen Konsumenten aktivieren undSympathie erwecken sollen, wird ein Motivgeschaffen, das zum Kauf anregt. Produk-te werden erlebbar gemacht, man schafftkünstliche Erlebniswelten und wendet da-bei das psychologische Prinzip der klassi-schen Konditionierung an. Schließlichwurde noch darauf eingegangen, wieEvents gemanagt werden sollten. Nebender Planung und Durchführung sei auchdie Kontrolle unverzichtbar. So könne ge-prüft werden, ob nach einer Werbeaktiondie gewünschten Ziele wie zum Beispiel Be-kanntheit, Image, Einzigartigkeit, Kun-dennähe, Sympathie oder Nutzung einesProduktes erreicht werden konnten. AmLehrstuhl Marketing wurde dazu ein so ge-nannter Event- und Sponsoring-Navigatorentwickelt. Dagmar Möbius

Ansprechpartner : Anja Leuteritz,Stefan Wünschmann, Institut zur

Förderung von Marketing und Markt-forschung e.V., c/o Lehrstuhl MarketingTU Dresden, 01062 DresdenTelefax: 0351 463-37176www.marketingverein.de

Marketing – die»Wissenschaft« von derBeeinflussungdes Menschen?

Marketingkompetenzentscheidet über dieWettbewerbsfähigkeit

So lautete das Resümee des gefördertenWeiterbildungs- und Coaching-Projektesbei TUDIAS zum Thema »Marktorientie-rung innovativer Unternehmen – Wie klei-ne und mittlere Unternehmen Marketing-Kompetenzen aufbauen«, das am12.11.2003 erfolgreich abgeschlossen wur-de. 14 Geschäftsführer, Unternehmens-gründer und leitende Mitarbeiter aus KMUSachsens erhielten aus der Hand von Dr.Kretzschmar, Geschäftsführer von TUDIAS,und Prof. Dr. Sabisch als Lehrgangsleiterihr Abschlusszertifikat.

Über einen Zeitraum von 6 Monatennahmen die Teilnehmer in insgesamt 110Stunden neuestes Wissen zur Beherrschungder Marketing- und Innovationsproblemeauf, lernten Erfahrungen führender Unter-nehmen der Region kennen und eignetensich praxisorientierte Managementmetho-den an. Erstmals wurden in diesem Lehr-gang 6 Workshops zu herausragendenThemen – so zur Entwicklung von Marke-ting-Strategien, zur Kommunikationspoli-tik, Innovationsfähigkeit, Marktforschung,Finanzierung oder Förderung von Unter-nehmen – unmittelbar in Beispielunter-nehmen mit den jeweiligen Geschäftsfüh-rern bzw. Praxisexperten durchgeführt. EinAufwand, der sich nach Einschätzung allerTeilnehmer am Abschlussworkshop ge-

lohnt hat und zu einer noch stärkeren Pra-xisorientierung der Weiterbildung führte.Besonderer Dank gilt deshalb den Unter-nehmerpersönlichkeiten Dr. Zörgiebel(Grundbesitz Hellerau GmbH), Dr. Quendt(Dr. Quendt Backwaren GmbH), Dr. Reiß-mann (XENON AutomatisierungstechnikGmbH) und Dr. Feltin (HIGHTEX Verstär-kungsstrukturen GmbH). Aber auch dieaktive Teilnahme des Sächsischen Staats-ministeriums für Wirtschaft und Arbeit(Ministerialrat P. Nothnagel), des Bundes-verbandes der mittelständischen Wirtschaft(Bundesgeschäftsführer B. Schwarz), derIHK (Dr. P. Baumann), des Technologie-zentrums Dresden (Dr. Herglotz) und derBTI Technologieagentur Dresden (Dipl.-Ing. Börnert) am Workshop zum Unter-nehmensumfeld trug wesentlich zum Er-folg des Kurses bei. In bereits bewährterWeise wurden im Rahmen des Coaching(bis zu 16 Stunden je Teilnehmer) unter-nehmensspezifische Probleme diskutiertund unter Anleitung ausgewählter Exper-ten aus dem Dozententeam Lösungsansät-ze herausgearbeitet.

Auf Grund der aktuellen Bedeutung solldiese Qualifizierungsmaßnahme unterLeitung von Professor Helmut Sabisch, TUDresden und Professor C. Zanger, TUChemnitz, im Jahre 2004 erneut angebotenwerden. Professor Helmut Sabisch

TUDIAS Dresden, Dr. GerhildWalter,Telefon- / Fax-Nummer :

0351- 463 378 44.�

Wie sich innovativeUnternehmen auf den Marktorientieren können

Bei anderen gelesen: FAZ lobt architektonischgelungenes Wohnprojekt im Dresdner Uni-Nähe

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 6

16. Hämatologisch-onkologisches Gespräch

Glaubt man Berichten in den verschiede-nen Medien, könnte manchmal der Ein-druck entstehen, an Krebs zu erkranken,sei heute kein Problem. In der Tat stehenheute zahlreiche moderne Behandlungs-möglichkeiten zur Verfügung, die mehrMenschen das Überleben ermöglichen.Dennoch muss individuell und unterAspekt der Nutzen-Kosten-Relation einge-schätzt werden, von welchen Therapien derPatient tatsächlich profitiert.

Während des 16. Hämatologisch-onko-logischen Gesprächs, das am 14. und 15.November 2003 am UniversitätsklinikumDresden stattfand, kam in vielen Vorträgenimmer wieder zur Sprache, was sich Pati-enten neben diagnostischen und therapeu-

tischen Möglichkeiten vor allem wünschen– Zuwendung. Die Vermittlung des Befun-des und seine Beurteilung sowie die Darle-gung des weiteren Vorgehens und der Be-handlung erfordere unbedingt dieEinbeziehung des Kranken. »Für den Arztist es bei der Fülle der heutigen Möglich-keiten sehr anspruchsvoll, das Richtige fürHerrn X oder Frau Y zu finden. Allein kanndas der Arzt nicht mehr entscheiden«,stellte Dr. Heinrich Günther, Mitorganisa-tor der Veranstaltung und Arzt am Kno-chenmarktransplantationszentrum, fest.Dirk Wieghardt reflektierte aus Patienten-sicht, was ihn während und nach seinerKnochenmarktransplantation bei malig-nem Lymphom bewegte. Fünfzig Prozentseiner Heilung verdanke er der Psyche.Arzt-Gespräche, egal worüber, seien insbe-sondere in der langen Isolationszeit nacheiner Knochenmarktransplantation sehr

wichtig. Gut wäre es, wenn medizinischesPersonal Eigenarten des Kranken akzeptie-ren könne. Als Kranker selbst solle manversuchen, den Humor zu behalten undsich Ziele setzen.

Pfarrer Nikolaus Krause, evangelischerSeelsorger am Universitätsklinikum, fügtehinzu: »Wenn man zu einem Patientensagt, ich werde dafür bezahlt, dass ichzuhöre, ist das für einen Pfarrer Wahnsinn,das ist quasi das halbe Evangelium.«

Die These, dass man Kommunikationlernen kann, führte dazu, dass DresdnerMedizinstudenten seit 1998 im Rahmendes Harvard-Studienmodells DIPOL (UJ be-richtete mehrfach) in Arzt-Patienten-Kom-munikation geschult werden. Privat-Do-zent Dr. Volker Köllner von der Klinik undPoliklinik für Psychotherapie und Psycho-somatik des Universitätsklinikums stelltedas Ausbildungsprojekt vor. Im 5. klini-

schen Semester absolvieren die Medizinstu-denten einen siebeneinhalbwöchigenBlock Onkologie unter Beteiligung von In-ternisten, Chirurgen, Strahlentherapeuten,Pathologen und Psychosomatik.

Themen sind u. a. der Abbau von Angst,das Thema »Krebs« mit dem Patienten zubesprechen, die Bedeutung der Arzt-Patien-ten-Beziehung oder das Überbringen»schlechter« Nachrichten. In Rollenspie-len werden Situationen, die in der klini-schen Praxis Alltag sind, nachgestellt.Nach dem Vorbild der Harvard-MedicalSchool Boston, wo in diesen PflichtkursenMedizinstudenten auf Schauspielstudenten(Patienten) treffen, soll in Zukunft auch inDresden noch mehr Authentizität gewähr-leistet werden. Von einer anderen – litera-rischen – Seite näherte man sich demThema am Abend des 14. November. In Zu-sammenarbeit mit Kinderklinik und Medi-

zinischer Klinik I des Universitätsklini-kums Dresden fand in der Frauenkirche ei-ne Lesung zum Buch »Oskar und die Da-me in Rosa« von Eric-Emmanuel Schmittstatt. Oskar ist ein zehnjähriger, an Leukä-mie erkrankter Junge, der seine Ängste inBriefen dem lieben Gott schreibt. Das Buchist ein Plädoyer für einen kreativen Um-gang mit Krankheit und Trauer.

Professor Ehninger, Direktor der Medizi-nischen Klinik und Poliklinik I, erinnerteim Anschluss der Lesung daran, dass vielenPatienten mit Leukämie oder anderenKrankheiten des blutbildenden Systems miteiner Knochenmarkspende geholfen wer-den kann. Wer Spender werden möchte,kann sich bei der Knochenmarkspenderda-tei in Tübingen oder auch im Knochen-marktransplantationszentrum (Haus 66im Uniklinikum Dresden) registrieren las-sen. Dagmar Möbius

Tabuthema »Krebs« ins Bewusstsein rücken

Vom 13. bis 15. Novembertrafen sich in Dresdenknapp 400 Mitglieder undGäste zur Jahrestagungder Deutschen Gesellschaftfür Soziale Psychiatrie e.V.(DGSP)

Die DGSP vereinigt unterschiedliche Be-rufsgruppen und betreibt demnach keineStandespolitik, sondern bemüht sich, sozi-alpsychiatrisches Handeln in die Arbeit mitpsychisch Kranken zu integrieren. »Dabeimuss es um Bedürfnis- bzw. Klientenorien-tierung gehen«, betonte Professor Dr.Michael Eink, Sozialpädagoge an derEvangelischen Fachhochschule Hannover.

Die Schwerpunkte vorangegangenerJahrestagungen waren klientenorientiert,in diesem Jahr sollten die Arbeitsbedingun-gen der Helfer in der Psychiatrie im Blick-punkt stehen. Während einerseits viel überQualitätsentwicklung gesprochen werde,müsse man andererseits befristete Arbeits-verträge oder Ausstieg aus Tarifverpflich-tungen hinnehmen. Dies seien Verände-rungen, die auch die Klienten zu spürenbekommen. Dennoch wollte die Tagungkeine Klagemauer sein, sondern Strategienentwickeln, wie man aus der Misere her-auskomme ohne dabei selbst depressiv zuwerden. Auf die Frage »Wie bleiben wir ge-sund und andererseits aktiv?« gebe es keinPatentrezept, führte Günter Storck, 1. Vor-sitzender der DGSP, aus, es sei schon wich-tig, dass es Foren gibt, wo man sich aus-tauschen könne.

Die Brisanz der Thematik wurde beson-ders deutlich bei einer Podiumsdiskussionzur Frage »Gefährdet Qualitätsentwick-lung die Qualität psychiatrischer Versor-gung?« Der ursprünglich als Streitge-spräch geplante Schlagabtausch zwischenLandesarzt für Psychiatrie, Privat-DozentDr. Thomas W. Kallert von der Psychiatri-schen Universitätsklinik Dresden und Dr.Wolfgang Kupfernagel, Leiter des Sozial-psychiatrischen Dienstes und Psychiatrie-koordinator der Stadt Chemnitz, brachtezahlreiche Argumente pro und kontra.

Dr. Kallert gab zu bedenken, dass aktu-ell keine einheitliche Definition der Qua-lität psychiatrischer Versorgung existiert,das heißt, es gibt zum Beispiel keine Festle-gung über einheitliche Ausstattung vonPersonal, Qualifikationen usw. Es fehleninterne und externe Instrumente, die Qua-lität und Versorgung beurteilen. Die Vertei-lung finanzieller Ressourcen erfolge nichtfachlich fundiert und daher auch nichttransparent. Auch bei der Ausbildung vonmedizinischem Nachwuchs ist Qualitäts-

entwicklung notwendig, da bereits jetzt we-gen inakzeptabler Arbeitsbedingungen Per-sonal fehlt.

Dr. Kupfernagel sorgte für Heiterkeit, alser berichtete, dass zu Beginn der Psychia-triereform vor zehn Jahren Wissenschaftlerdamit begannen, zu untersuchen, ob dieQualitätsentwicklung in der Autoindustrievielleicht auch in der psychosozialen Ent-wicklung möglich sei. Eine Qualitätsent-wicklung, die mit einer Mode daherkom-me, richte Schaden an.

Das Wissen darüber, was gute Qualitätist, sei in der Psychiatrie nicht wirklichvorhanden. Das Qualitätsziel »der gebes-serte Mensch« sei nicht möglich.

Zur Qualitätsentwicklung schlug Dr.Kallert vor: »Man könnte Patienten fragen,wie es ihnen geht.« In der Forschung inDeutschland sei es völlig unüblich, Patien-ten/Klienten zu interviewen. Anders in denNiederlanden: Eine leitende Stellung in ei-nem Krankenhaus kann dort zum Beispielerst angetreten werden, wenn die Patien-tenvertretung zugestimmt hat.

Partizipation heißt, den Menschen ein-zubeziehen, aber eine Beziehung ist nichtmessbar. Deshalb müsse es darum gehen,Klienten mehr zu befragen und auf Wün-sche und Vorstellungen einzugehen.

Dass sich die Bedingungen für Patien-ten und in der Psychiatrie Tätige ver-schlechtern, wissen alle, darüber werde we-nig diskutiert. Professor Dr. Michael Einkweist immer wieder darauf hin, dass in derPsychiatrie Zeit und Beziehung eine Rollespielen. Dass sich die stationären Behand-lungszeiten deutlich verkürzt haben, be-deute nicht, dass die Patienten schnellergesund werden. Es fehlen Ressourcen imambulanten Bereich, die Patienten, dieheute eher aus der Klinik entlassen wer-den, müssen ambulant in gleicher Qualitätweiter behandelt werden können. Im sta-tionären Sektor abgebaute Kapazitätenwurden nicht in den ambulanten Bereichverlagert. Umso mehr komme es daraufan, außerhalb der Zwänge von Arbeitgeber,Kommune und Kostenträgern auf sich auf-merksam zu machen.

Wieviel Enthusiasmus hier noch erfor-derlich sein wird, zeigt die Tatsache, dassein im Frühjahr 2003 abgeschickter Briefder DGSP an die Bundesgesundheitsminis-terin, der unter anderem auf die problema-tische Handhabung der Medikamenten-budgetierung, insbesondere bei psychischKranken, hinwies, bis heute unbeantwortetblieb. Dagmar Möbius

Deutsche Gesellschaft für SozialePsychiatrie e.V.,

Tel.: (0221) 51 10 02,E-Mail: [email protected]: www. psychiatrie.de

Profis in der Psychiatriezwischen Sparzwängenund VisionenTU-Mikrobiologen sind

Deutschlands Spezialistenfür Legionellen

Schlagzeilen wie »Der Tod kam aus derDusche« oder »Krank durch Klimaanlage«geistern immer wieder durch die Medien.Als gefährliche Verursacher werden Legio-nellen zitiert. Legionellen sind im Wasserlebende gramnegative nicht sporenbilden-de Bakterien. Für Dr. Christian Lück, wis-senschaftlicher Mitarbeiter am Institut fürMedizinische Mikrobiologie und Hygieneam Dresdner Universitätsklinikum, sind sie»biologisch interessant«, weil sie sich imGegensatz zu anderen Bakterien, die sichständig an ihre Umgebung anpassen, nurden Amöben anpassen, in denen sie vor-kommen. Nur wenige Legionellen schaffenden Sprung in den Makrophagen des Men-schen, erst wenn sie aufgenommen sind,versuchen sie, die entsprechende Zelle»umzusteuern« und sich zu vermehren.Gegenstand der Forschung ist es, viele da-mit zusammenhängende Faktoren nochzu ergründen. Die komplette Genom-Se-quenz ist fast vollständig erstellt und wirdsicher weitere Einsichten in die komplexeWirt-Parasit-Auseinandersetzung bringen.Dr. Lück sagt dazu: »Auch die DresdnerTU-Wissenschaftler versuchen, im großenKonzert etwas mitzuspielen.« Das klingtbescheiden, wenn man weiß, dass er aufder kürzlich in Dresden stattgefundenen55. Tagung der Gesellschaft für Hygieneund Mikrobiologie (UJ berichtete) Dresd-ner Forschungsergebnisse zur Thematikvorstellte. So konnte ein Protein charakte-risiert werden, das für die Infektion vonAmöben im ökologischen Zyklus der Legio-nellen wichtig ist.

Das Institut für Medizinische Mikrobio-logie und Hygiene Dresden gilt als Zentral-labor für Deutschland, was Legionellen be-trifft. Hierher werden Proben aus ganzDeutschland geschickt, um Vergleiche zwi-schen Patientenstämmen und Wasser vor-zunehmen und Populationen zu untersu-chen. Der Status eines Beratungs- bzw.Konsiliarlabors wird nach bestimmten Kri-terien vom Robert-Koch-Institut, der zent-ralen deutschen Seuchenbehörde, verge-ben. Sinnbildlich gesprochen gäbe es»viele Dackel und wenige Pitbulls« unterden Legionellen, was bedeutet, dass es we-nige gefährliche Stämme (Klone) gibt, soDr. Lück. Dennoch muss man davon aus-gehen, dass für bestimmte Patientengrup-pen (zum Beispiel abwehrgeschwächte Pa-tienten oder bei Schluckstörungen) jedeArt von Legionellen gefährlich ist. Derzeitist es noch nicht möglich, »harmlose Le-gionellen von bösen zu unterscheiden«.Hier setzt auch eine noch laufendedeutschlandweite Studie (Kompetenznetz-werk CAPNETZ) an, an der mehrere Zent-ren, darunter auch Dresden, beteiligt sind.

Die Studie soll herausfinden, welche Ursa-chen zur Entstehung einer ambulant er-worbenen Pneumonie (Lungenentzün-dung) beitragen können. Die DresdnerMikrobiologen haben in der Studie dendiagnostischen Part übernommen, weitereUntersuchungen zu klinischen Aspektenund Antibiotika-Studien laufen u. a. in Je-na, Aachen, Berlin und Wien. KlinischeProben haben ergeben, dass von 300 Pati-enten bei zehn Patienten Legionellen fest-gestellt wurden.

Die für Erkrankungen des Menschen be-deutsamste Art ist Legionella pneumophi-la, sie hat einen Anteil von 90 Prozent. Er-krankungen des Menschen treten weltweitsporadisch oder im Rahmen von Aus-brüchen auf. Registriert werden siewährend des ganzen Jahres, jedoch häufi-ger in den Sommer- und Herbstmonaten.Deutschlandweit schätzt man 6 000 bis10 000 Legionella-Pneumonien pro Jahr.

Legionellen werden weltweit im Süß-wasser, nicht aber im Meerwasser gefun-den. Ihr Vorkommen wird entscheidendvon der Wassertemperatur beeinflusst.Ideale Bedingungen für die Vermehrungder Legionellen bestehen bei Temperaturenzwischen 25 und 55°C. Sie können auch inkaltem Wasser vorkommen, vermehrensich dort aber nicht nennenswert. IdealeBedingungen für eine Vermehrung von Le-gionellen bestehen an mit Wasser benetz-ten Oberflächen, z. B. in Rohren, Armatu-ren, Klimaanlagen. Ein erhöhtesLegionellenrisiko findet man bei älterenund schlecht gewarteten oder auch nurzeitweilig genutzten Warmwasserleitungenund -behältern.

Eine Erkrankung entwickelt sich bei Ge-sunden nach Einbringen hoher Keimzah-len in die Atemwege. Die klassische Legio-nellose beginnt zwei bis zehn Tage nach

der Infektion mit uncharakteristischenVorzeichen wie Unwohlsein, Glieder-schmerzen, Kopfschmerzen, Reizhusten.Innerhalb weniger Stunden kommt es zuThoraxschmerzen, Schüttelfrost, Tempera-turanstieg auf 39 bis 40,5°C, gelegentlichBauchschmerzen mit Durchfällen und Er-brechen. Infolge Beteiligung des Zentral-nervensystems kann es zu Benommenheitbis zu schweren Verwirrtheitszuständenkommen. Behandelt wird eine Legionellosemedikamentös mit Antibiotika. Die Gene-sung dauert manchmal lange, dennochwerden die meisten Patienten wieder ganzgesund. 15 Prozent der Erkrankten verster-ben, bei unbehandelten immunge-schwächten Patienten kann die Sterblich-keitsrate bis auf 80 Prozent ansteigen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Legio-nellosen sind die Verminderung einer Ver-keimung warmwasserführender, aerosol-bildender Systeme und eine Begrenzungbzw. Verminderung von Aerosolkontakten.Eine Ansteckung von Mensch zu Menschist nicht möglich, deshalb müssen Patien-ten auch nicht abgesondert werden. Solltees zu einem Krankheitsausbruch gekom-men sein, muss die Erregerquelle soschnell wie möglich erkannt und beseitigtwerden, um weitere Infektionen zu vermei-den. Welchen beinahe kriminalistischenSpürsinn man dafür aufbringen muss,lässt sich erahnen, wenn man überlegt, wievielen Wasserexpositionen man sichwährend einer möglichen Inkubationszeitvon bis zu zehn Tagen ausgesetzt hat...

Dagmar Möbius

Dr. med. Christian Lück, Institutfür Medizinische Mikrobiologie

und Hygiene,Tel.: (0351): [email protected]

»Der Tod kam aus der Dusche«

Alte Armaturen bilden eine ideale Lebensgrundlage für Legionellen. Für geschwächteMenschen kann jede Art dieser Bakterien gefährlich sein. Foto:UJ/Eckold

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 7

Workshop zum3-D-Flugzeug-Laser-Scanning

Vom 8. bis 10. Oktober fand an der TUDresden, organisiert vom Institut für Pho-togrammetrie und Fernerkundung (Prof.Dr. H.-G. Maas), ein Workshop der Interna-tionalen Gesellschaft für Photogrammetrieund Fernerkundung (ISPRS) zum Thema»3-D reconstruction from airborne laser-scanner and InSAR data« statt.

Flugzeuglaserscanning ist ein ver-gleichsweise neues Verfahren der Photo-grammetrie, das es erlaubt, durch Laser-messungen vom Flugzeug aus hochwertigedigitale Geländemodelle mit einer Punkt-dichte von typischerweise etwa einemPunkt pro Quadratmeter und einer Höhen-genauigkeit von einem Dezimeter zu gene-rieren. Moderne Laserscannersysteme mes-sen 3-D-Koordinaten von bis zu 80 000Bodenpunkten pro Sekunde. DigitaleGeländemodelle dieser Auflösung undQualität bilden beispielsweise eine hervor-ragende Grundlage für Hochwassersimula-tionen.

Zentrales Thema des Workshops war dieEntwicklung von Methoden zur (semi-)au-tomatischen Extraktion von dreidimensio-naler Geoinformation aus Flugzeuglaser-scannerdaten.

Neben der Generierung von digitalenGeländemodellen standen dabei vor allem

Aktivitäten in den Bereichen GIS (z.B. Er-zeugung von 3-D-Stadtmodellen, automa-tische Kartennachführung), Forst (z.B.flächenhafte Ermittlung von Baumhöhenund Holzvolumen) und Energieversorgung(z.B. Bestimmung von Sicherheitsabstän-den zu Hochspannungsleitungen) im Vor-

dergrund. Der Workshop war mit 37 Vor-trägen und über 100 internationalen Teil-nehmern aus Hochschulen, Forschungsin-stituten, Firmen und Behörden sehr gutbesucht und dokumentierte das breite In-teresse an diesem neuen Messverfahren inGeodäsie und Photogrammetrie. PI

Hochwertige digitaleGeländemodelle ermöglichen

Flugzeuglaserscanning ist ein vergleichsweise neues Verfahren der Photogram-metrie, das es erlaubt, durch Lasermessungen vom Flugzeug aus hochwertige di-gitale Geländemodelle mit einer Punktdichte von typischerweise etwa einemPunkt pro Quadratmeter und einer Höhengenauigkeit von einem Dezimeter zugenerieren.

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Seit zehn Jahren fördertdas Friedrich-List-ForumForschung und Lehre

Die Fakultät Verkehrswissenschaften be-ging am 21. November 2003 ihren 5. Tagder Fakultät. Diese wissenschaftliche Ver-anstaltung, zu der die Absolventen dieserFakultät ihre Diplom- bzw. Doktorurkun-den erhalten, stand in diesem Jahr ganz imZeichen des 10-jährigen Bestehens desFriedrich-List-Forums, des Förder- undFreundeskreises der Fakultät Verkehrswis-senschaften. Zwei Plenarvorträge widmetensich dem Wirken von Friedrich List unddem Anliegen des Friedrich-List-Forums.Verdienstvolle Persönlichkeiten und Absol-venten wurden für ihre Leistungen um die

Fakultät bzw. für ihre wissenschaftlichenLeistungen mit Auszeichnungen geehrt.Das Friedrich-List-Forum wurde 1993 ge-gründet. Es verfolgt das Ziel, die FakultätVerkehrswissenschaften beim Herstellenvon Beziehungen zu technischen bzw. wirt-schaftlichen Unternehmen und Organisa-tionen im In- und Ausland zu unterstüt-zen. Es dient der ideellen und materiellenFörderung von Lehre und Forschung ander Fakultät wie auch der des wissenschaft-lichen Nachwuchses und der Studierenden.Daneben werden wissenschaftsorientierte,gesellschaftspolitische sowie kulturelleVeranstaltungen selbst durchgeführt bzw.unterstützt. Alljährlich verleiht das Fried-rich-List-Forum für hervorragende wissen-schaftliche Leistungen den Friedrich-List-Preis. PI

Tag der FakultätVerkehrswissenschaften

Seminar erarbeitetKonzepte zumkombinierten Güterverkehrnach Osteuropa

Die europäische Osterweiterung steht kurzbevor. Die so zu erwartende Öffnung derMärkte führt auch zu einem anwachsen-den Warenaustausch. Das erfordert neueKonzepte zur Regelung des damit verbun-denen ansteigenden Güterverkehrs.

Die Deutsche VerkehrswissenschaftlicheGesellschaft e.V. (DVWG) veranstaltete inZusammenarbeit mit der Fakultät Ver-kehrswissenschaften »Friedrich List« derTU Dresden am 20. und 21. November

2003 eine Tagung zum Thema »Kombi-nierter Verkehr in Richtung Osteuropa –die notwendige Alternative zum Straßengü-terverkehr«. Auf dem zweitägigen Kongressstellte die DVWG die Ergebnisse ihrer Jah-restagung 2003 vor. Die gewonnenen Er-kenntnisse sollen in Workshops für Mittel-und Osteuropa umgewandelt werden. Zielist vor allem die Erstellung eines Konzeptszur verstärkten Verlagerung des Güterver-kehrs auf die Schiene zur Entlastung derStraßen in paralleler Ost-West-Richtungbzw. die Erhaltung der bereits bestehendenAnteile des Eisenbahnverkehrs.

Der Kongress soll den Ausgangspunktfür ein ständiges Forum für den kombi-nierten Verkehr in Richtung Ost- und Süd-osteuropa bilden. PI

In den Osten – aber nichtnur auf der Straße

Zwei neueJohann-Andreas-Schubert-Preisträger an derTU Dresden

In diesem Jahr wurden mit dem Jahann-Andreas-Schubert-Preis eine Diplomarbeitund drei Dissertationen ausgezeichnet.Zwei davon wurden am Institut für Rege-lungs- und Steuerungstheorie der TU Dres-den (Fakultät Elektrotechnik und Infor-mationstechnik) angefertigt, die beidenanderen in Freiberg. Beide Dresdner Arbei-ten enthalten Ergebnisse, die im For-schungsprojekt »Regelung magnetisch ge-lagerter Spindeln« Anwendung finden.Dieses Forschungsthema wird am Institutfür Regelungs- und Steuerungstheorie zu-sammen mit der sächsischen Firma Axo-mat GmbH aus Berggießhübel schon seit1999, teilweise mit Landesförderung, bear-beitet. Ein weiterer Industriepartner ist diehessische Levitec GmbH aus Lahnau. Diebeiden Preisträger sind Dipl.-Ing. StephanEckhardt und Dr.-Ing. Johannes von Löwis.Ihre Arbeiten entstanden unter der Anlei-

tung von Professor Kurt Reinschke und Dr.Joachim Rudolph.

Stephan Eckhardt hat in seiner Diplom-arbeit zum Thema »Analyse und Regelungeiner magnetisch gelagerten Welle mitUnipolarlagern« mathematische Modellefür Unipolarlager entwickelt, die für Simu-lation und Reglerentwurf geeignet sind.Auf der Basis dieser Modelle wurden Rege-lungsalgorithmen entwickelt, implemen-tiert und erfolgreich in Betrieb genommen.Die ausgezeichnete Dissertation von Dr. Jo-hannes von Löwis ist dem Thema »Flach-heitsbasierte Trajektorienfolgeregelungelektromechanischer Systeme« gewidmet.Sie beschreibt, wie die allgemeine Theoriefür elektromechanische Systeme aufberei-tet und im Einzelnen weiterentwickelt wur-de und zeigt, wie der Beobachter und dieSteuerungs- und Regelungsalgorithmenfür die Werkzeugspindel auf dem Digital-rechner implementiert werden konnten.Die praktische Umsetzung bei der AxomatGmbH eröffnete neue Anwendungsgebietemagnetgelagerter Spindeln in der Indus-trie.

Die Preisverleihung erfolgte im festli-chen Ambiente von Schloss Albrechtsberg

während einer Veranstaltung der von Sach-senmetall organisierten Gesprächsreihe»Collegium Saxoniae«. Die Preise wurdenvom Präsidenten des Bundesverbandes derDeutschen Industrie, Dr. Michael Rogows-ki, und von Andreas Huhn, dem Präsiden-ten von Sachsenmetall, überreicht. Diesesprachen zuvor zu den etwa 120 Gästenüber Leitlinien für eine zukünftige Indu-striepolitik in Sachsen, Deutschland undsogar Europa.

Sachsenmetall, der Unternehmensver-band der Metall- und ElektroindustrieSachsens e.V., zeichnet seit 1997 jährlichNachwuchswissenschaftler sächsischerUniversitäten für besonders herausragendetechnische Leistungen aus. Mit dem Preisbringt der Verband die enge Verbundenheitmit den Technischen Universitäten Dres-den und Chemnitz und mit der Bergakade-mie Freiberg zum Ausdruck, insbesonderemit deren ingenieurwissenschaftlichen Fa-kultäten. Der Preis ist nach dem sächsi-schen Wissenschaftler und Erfinder JohannAndreas Schubert (1808-1870) benannt,der für seine eigenen Ingenieurleistungenweit über Sachsen hinaus bekannt ist.

Dr. Joachim Rudolph

Mathematische Modelle fürpraktischen Einsatz

Nachdem die dreibändige Ausgabe »175Jahre TU Dresden« im Böhlau-Verlag er-schienen ist, ist sie nun auch im Buchhan-del erhältlich. In den Filialen von BUCHUND KUNST sind die drei Bände bereitsvorrätig. Man kann sie aber auch in jederanderen Buchhandlung bestellen.

Die festliche Buchpräsentation durchProfessor Pommerin fand im Rahmen derInvestitur des neugewählten Rektors derTU Dresden am 15. Oktober statt. Dort hat-te der Böhlau-Verlag den Sammelband be-reits zum Kauf angeboten.

Im Buchhandel können die drei Bändeauch einzeln erworben werden:

Band 1: Reiner Pommerin: »Geschich-te der TU Dresden 1828 – 2003« /ISBN 3-412-02303-5 / Preis: 24,90 Euro. Indiesem Band stellt Reiner Pommerin, Pro-fessor für Neuere und Neueste Geschichtean der TU Dresden, die Geschichte dieserUniversität seit ihrer Gründung im Jahre1828 bis heute dar. Zudem enthält derBand eine Bibliografie, die einem breiteninteressierten Leserkreis einen Überblicküber das gesamte Schrifttum der TU Dres-den bietet.

Band 2:Thomas Hänseroth: »Wissen-schaft und Technik, Studien zur Geschich-te der TU Dresden« / ISBN 3-412-02403-

1 / Preis: 34,90 Euro. Dieser Band zieht inzwölf Beiträgen eine Art Querschnitt durchEntwicklung wesentlicher Bereiche der wis-senschaftlich-technischen Forschung ander TU Dresden.

Band 3: Dr. Dorit Petschel (Bearb.):»Die Professoren der TU Dresden 1828– 2003« / ISBN 3-412-02503-8 / Preis:59,90 Euro. Dieser Band ist ein Katalog derKurzbiografien aller Professoren, die seit1828 an der TU Dresden gelehrt haben undlehren. Aus den VorgängereinrichtungenPH, MedAk und HfV sind diejenigen erfasst,die auch nach 1990 an der TUD wirkten.

PI/mb

Dreibändige »Geschichte der TU Dresden«

An der TU Dresden fand vom 6. bis 8. No-vember 2003 ein Seminar zum Thema»Aufgaben der Hochschulen / Forschungs-einrichtungen und der berufsständischenKammern in Fort- und Weiterbildung«statt.Veranstalter war der Verein zur Förde-rung des deutschen und internationalenWissenschaftsrechts e.V..

Professor Kurt Biedenkopf, Präsident derDIU, sprach im Rahmen des Seminarszum Thema »Fort- und Weiterbildung inder deutschen Hochschullandschaft«. Eineseiner Hauptthesen besagt, dass die Halb-wertzeit des Wissens, das durch Ausbildungund Studium erworben wird, immer weiterschrumpft. mb

Zur Halbwertzeit des Wissens…

Prof.Kurt Biedenkopf. Foto: Flechtner

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 8

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Fast überall auf der Welt feiert man Weih-nachten mit dem Weihnachtsmann, derFamilie und Geschenken. Trotzdem hat je-des Land seine eigenen Geschichten undTraditionen. In Island rückt zum Beispieldie Weihnachtskatze den faulen Menschenauf den Pelz ...

Das AAA feiert am Mittwoch, 3. Dezem-ber 2003 (Trefftz-Bau, Eingang ZellescherWeg, Nähe SLUB) ein internationalesWeihnachtsfest mit buntem Kulturpro-gramm, kulinarischen Köstlichkeiten ausaller Welt, Live-Musik und Disco bis zumnächsten Morgen. Melanie Ebert

Mittwoch, 3. Dezember 2003,Trefftz-Bau (Eingang Zellescher

Weg, Nähe SLUB)Live-Musik:TU BIG BAND und VI-

ROUMANIA! (Percussion)Eintritt:VVK: 2 Euro (im Kulturbüro

Mommsenstr.13, Alte Mensa Zimmer15+16), Abendkasse: 3 Euro. Einlass 19Uhr ; 20.30 Uhr Programmbeginn; ab22 Uhr Live-Band+Disco

Infos+Kartenbestellung:[email protected],Telefon: 0351 463-37806

Internationale Weihnachtsfeier desAkademischen Auslandsamtes

Geographiestudenten besuchten dieKirgisische Republik

In vielen Presseveröffentlichungen wirdZentralasien als Krisenregion dargestellt.Berichtet wird über neue Militärstützpunk-te, die dem »Kampf gegen den Terroris-mus«, der Eindämmung des islamisti-schen Fundamentalismus dienen sollen.Kann man unter diesen Bedingungen eineStudienreise in dieses Gebiet unterneh-men?

17 Studentinnen und Studenten desGeographiestudienganges an der TU Dres-den führten im Spätsommer 2003 unterder Leitung von Dr. Lutz Maerker ihreHauptexkursion in die Kirgisische Republ-ik durch – auch dank der Hilfe durch denDeutschen Akademischen Austauschdienst(DAAD) und der Gesellschaft von Freundenund Förderern der TU Dresden. Interessiertwaren die Studenten vor allem an dernatürlichen Ausstattung, der Entwick-lungszusammenarbeit und den Lebensbe-dingungen der Menschen in Stadt undLand.

Die Hauptstadt, Bischkek, präsentiertesich als eine Stadt, die Modellcharakter fürden Typ der sowjetischen Kolonialstadt be-sitzt. Die Dresdner studierten die städtischeStruktur und die aktuellen Tendenzen inderen Entwicklung. Von Vertretern der Ge-sellschaft für Technische Zusammenarbeit

(GTZ) wurden sie in die konkreten Proble-me der Entwicklungszusammenarbeit ein-geführt. Mitglieder des Volksrates der Deut-schen erläuterten ihnen geographischeVerteilung und Arbeits- und Lebensbedin-gungen der deutschstämmigen Bewohnerdes Landes.

Während der Touren in den Tienschanwaren die Auswirkungen morphologischerProzesse allgegenwärtig. Bereits bei unse-rem ersten Ausflug in die Kirgisische Kettewurden die Geographiestudenten mit demErgebnis intensiver Gesteinsverwitterungund Erosion durch fließendes Wasser kon-frontiert. Im Ala Archa-Tal war es zu einemErdrutsch gekommen, der die Talsohle aufeiner Fläche von mehreren Quadratkilo-metern verschüttete. Beeindruckt waren dieExpeditionsteilnehmer von Gletschern undden Zeugnissen ihrer Tätigkeit, den heißenQuellen, die infolge tektonischer Aktivitä-ten auftreten, und den stark zerschnittenenFlussterrassen.

Im Berufsschulzentrum der GTZ in Tok-mok wurde den TUD-Studenten die Vielfaltder Entwicklungszusammenarbeit bewusst.Lehrlinge werden hier zu Mechanikern fürKraftfahrzeuge und Landmaschinen, zuNäherinnen oder zu Ökonomen ausgebil-det. Sie können PC-Kurse absolvieren oderFremdsprachen erlernen. Das so gewonne-ne, überdurchschnittlich qualifizierte Per-sonal soll perspektivisch für die Verbesse-rung der Lebensbedingungen derBevölkerung sorgen.

Bei den Aufenthalten in Dörfern kamendie Dresdner mit der Landbevölkerung in

Kontakt und hatten Gelegenheit, in denFamilien zu wohnen. Sie mussten feststel-len, dass auch zwölf Jahre nach der Er-klärung der staatlichen Unabhängigkeitnicht alle Probleme überwunden sind, dieaus der Überführung der staats- und ge-nossenschaftlichen Betriebe (Sowchosenund Kolchosen) in kleinbäuerliche Be-triebsstrukturen resultierten. Armut ist einExistenzproblem der Bauern. Die Expediti-onsteilnehmer konnten sich davon über-zeugen, dass der Tourismus eine zuneh-mende Rolle als Nebenerwerbszweig derDorfbewohner spielt.

Die Herzlichkeit und Gastfreundschaftder Menschen ließ die Gäste vergessen,dass sie sich in einem Land aufhielten, daszu einer Gefahrenregion gehören soll. DieDresdner Studenten trafen auf offene, neu-gierige und tolerante Einwohner unter-schiedlicher Nationalität: Kirgisen, Russen,Usbeken, Dunganen, Uiguren und Deut-sche.

Durch das Zelten, das Einkaufen aufdem Basar, die Zubereitung der Speisen infreier Natur und die abendlichen Ge-spräche am Lagerfeuer entstand ein Ge-meinschaftsgefühl, das die Exkursion füruns zu einem unvergesslichen Erlebnismachte. Uwe Petter

All diejenigen, die mehr über die-se Studienreise erfahren möch-

ten, sind herzlich eingeladen zum Dia-vortrag »Die Farben Kirgisistans« am8.12.2003, 19.30 Uhr, Hörsaalzentrum,Bergstraße 64, Hörsaal 3.

Wie gefährlich ist es in Zentralasien?

Zelten in der kirgisischen Steppe – ein wunderschönes Naturerlebnis. Fotos (2):U.P.

Touren im Tienschan erwiesen sich alsharte Probe für Mensch und Material.

Zum Tag der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik(ETI) der TUD am 7. November übergab der Personalchefvon AMD Saxony, Dr. Klaus Haupold (r.), eine Spende von10 000 Euro an Professor Johann W. Bartha, Fakultät ETI, diefür eine technische Vorrichtung vorgesehen ist, mit der dasInstitut für Halbleiter- und Mikrosystemtechnik der TU Dres-den seine Untersuchungen und Entwicklungen besser am In-dustriestandard orientieren kann. Dieses Institut beschäftigtsich seit längerem bereits mit der Kupfertechnologie in Inte-

grierten Schaltkreisen. Ein Schlüsselprozess hierzu ist das sogenannte Chemisch-Mechanische Polieren. Das Institut be-sitzt Anlagen, mit denen sich diese Prozesse durchführen las-sen. Doch konnten diese Geräte bisher nicht die indus-trieüblichen Wafer handhaben. Die Spende von AMDermöglicht jetzt die Erweiterung der technischen Einrichtungauf diesen Standard. Dadurch wird das Institut in die Lageversetzt, innerhalb seiner Forschungsprojekte in noch engereKooperation mit Industriepartnern zu treten. Foto: AMD

AMD übergab 10 000 Euro an TU Dresden

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Der Zug der Vögel fasziniert die Menschheitseit jeher. Doch woher wissen die Tiere sogenau, wohin sie fliegen? Bereits seit Jahr-hunderten beobachten Ornithologen dieWanderung der Vögel und ergründen dieseErscheinung in experimentellen Studien.Die Untersuchung der Zugbewegungen er-möglicht eine Vorstellung der Evolutiondes Vogelzugs von Aristoteles bis hin zurGegenwart. Dabei haben die Wissenschaft-ler mithilfe modernster Technik erstaunli-che Erkenntnisse gemacht. Genetisch fi-xierte Raum-Zeit-Programme und derenAnpassung durch Selektions- und Mikroe-volutionsvorgänge sind es, die den Vogel-zug steuern. Die Flugpläne sind im Gehirnder Tiere genau programmiert, umwährend der Wanderung die richtige Rou-te zu finden. In ihren Studien fanden die

Forscher nun heraus, dass sich das Zugver-halten der Vögel infolge der Erderwär-mung bereits verändert hat und auch wei-terhin verändern wird.

Der Ornithologe Professor Peter Bertoldberichtet in seinem öffentlichen Vortrag»Faszination Vogelzug: Phänomene,Steuerung und Veränderungen bedingtdurch die Klimaerwärmung« in der Reihe»Wissenschaft im Rathaus« über den ak-tuellen Forschungsstand der Vogelzug-Theorie und gibt Prognosen für die kom-menden Jahrzehnte. Peter Berthold ist seit1998 wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft.

26. November 2003, 19 Uhr, Ple-narsaal des Rathauses, Dr.-Külz-

Ring 19, 01067 Dresden�

Wieder »Wissenschaftim Rathaus«

Im Rahmen des »International QualityNetwork (IQN): Rational Mobile Agentsand Systems of Agents« besuchen in die-sem Wintersemester hochkarätige Wissen-schaftler und Professoren die TU Dresden.Für die Ausbildung der Studierenden einPlus, auf das nicht jede Universität zurück-greifen kann.

Dem International Quality Network, ei-nem internationalen Austauschprogrammvon Lehrkräften und Forschungsergebnis-sen, gehören elf Hochschulen an. Einzigedeutsche Universität und zentraler Knotenist die TU Dresden. Die Vorlesungen unter-stützen den Bereich Informatik, im Beson-deren den internationalen Master-Studien-gang »Computational Logic«. So freut sich

das Institut für Algebra der Fakultät Ma-thematik und Naturwissenschaften auf ei-nen regen Gedankenaustausch und ein er-gänzendes Vorlesungsprogramm mit Dr.Sergei Kuznetsov und Mikhail Samokhine,Dr. Peter Grigorievich und Dr. Dimitrii Vi-nogradov vom »All-Russian Institute forScientific and Technical Information« ausMoskau.

Am Institut für Künstliche Intelligenzder Fakultät Informatik werden ProfessorLuís Moniz Pereira und Dr. Gregory Whee-ler von der »Universidade Nova de Lisboa«sowie Professor Michail Schlesinger vom»International Research and TrainingCentre, Kiew« die studentische Ausbildungmit ihren Erfahrungen bereichern. B.F.

Internationale Elite an der TU Dresden

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 9

Am 5. Dezember wird mit»Europa konkret« die zweiteSonderausstellung derUniversitätssammlungenKunst+Technik eröffnet

Die Universitätssammlungen Kunst+Tech-nik in der ALTANA-Galerie stehen vor ei-nem weiteren Höhepunkt. Nachdem erstkürzlich die erste, äußerst erfolgreicheSonderausstellung »_Strahlungen« (mehrals 10 000 Besucher) geschlossen wurde,wird nun mit »Europa konkret« die zweiteSonderschau am 5. Dezember (19 Uhr)eröffnet.

»Europa konkret« präsentiert Leihga-ben des MUSEUM MODERN ART Hünfeld,dessen Direktor und »Macher« ProfessorJürgen Blum-Kwiatkowski auch den Fest-vortrag halten wird.

Die Ausstellung »Europa konkret« istmit bedeutenden Künstlern aus zehn Na-tionen besetzt – Professor Jürgen Blum-Kwiatkowski, der als Künstler selbst auchden Namen Gerhard Jürgen Blum trägt,stellte dankenswerterweise eigens und ge-meinsam mit der AusstellungskuratorinReinhild Tetzlaff eine herausragende Kol-lektion Konkreter und Relativer Kunst fürdiese Sonderausstellung der Universitäts-sammlungen Kunst + Technik zusam-men, die somit erstmals in Ostdeutschlandpräsentiert wird.

Künstler von Weltgeltung in»Europa konkret«

In der Exposition sind Werke solcherKlassiker von Weltgeltung wie Josef Albersund Victor Vasarely vertreten, aber auchsolche der Altmeister der darauf folgendenGenerationen wie Richard Paul Lohse,Max Bill, Henryk Staszewski und WaclawSzpakowski. Auch die »grand dame« derKonstruktiven Kunst, die heute 93-jährigeAurelie Nemours, und der »Grandseig-neur« der Visuellen Kunst Francois Morel-let sind mit Arbeiten vertreten. Weiteregroße Namen sind – um nur einige aus

dem Gesamtprogramm zu nennen – Rup-recht Geiger, Eugen Gomringer, Karl GeorgPfahler, Heinz Gappmayr, Tadeusz Myslo-wski, Karl-Heinz Adler, Inge Dick, Jon Car-ter, Jiri Valoch oder Jochen Scheithauer.

Nach den Worten von Eugen Gomringerbedeutet die Konkrete oder GeometrischeKunst: »Mathematik und Technik – diepräzise Welt des Ingenieurs – die Prämis-sen einer von Illusion und Mythos befrei-ten Kunst ..., die mathematische Prinzipi-en und Exaktheit zum Thema hat.« Damitbettet sich diese Sonderausstellung »Euro-pa konkret«, eine Schau, die in diesemGlanz erstmals in Ostdeutschland gezeigtwird, in das Anliegen ein, das mit den Uni-versitätssammlungen Kunst + Technik inder ALTANA-Galerie insgesamt verfolgtwird.

Ferrum Klangperformancezur Vernissage

Zur Vernissage inszeniert die »FerrumKlangperformance«-Gruppe um den Kas-seler Künstler Dieter Zaha (zur Gruppegehören noch Bettina Hannsz und EikeBolland) ein außergewöhnliches Akustik-Raum-Spektakel. Dabei entsteht im Raumein fast unmerklicher Übergang von ge-spieltem Ton zum Hall. Der »Grundstock«der Klangperformance wird gebildet vonKlanggestellen mit großen Gongs (Klang-scheiben), quadratischen Klangblechenund Stahlröhren in unterschiedlicher Län-ge. Die mit einem Geigenbogen in Schwin-gung gebrachten Bleche und Scheiben tre-ten in Dialog mit den geschlagenen Gongsund Röhren. Einzelklänge wechseln ein-ander ab und verdichten sich zu einemtragenden Klangteppich. »Wir treten anprägnanten Orten auf, an denen das Visu-elle, der gesellschaftliche Raum und dieAkustik gemeinsam zur Wirkung kommenkönnen«, so Dieter Zaha – im Görges-Bauder TU Dresden ist dies zweifellos in idealerWeise möglich. Damit versucht das Perfor-mance-Team, mit diesen drei Aspekten desOrtes in einen Dialog zu kommen. Deswe-gen ist zu erwarten, dass die Besucher (unddamit Zuhörer) der Vernissage während

der Performance mehr als nur Zuhörersein werden – sie werden unmerklichselbst zum Bestandteil dieses ungewöhnli-chen Klangkunsterlebnisses.

Mathias Bäumel

Die Ausstellung »Europa kon-kret« läuft bis zum 25. April. Aus

der vorangegangenen Sonderausstel-lung »_Strahlungen« verbleiben dan-

kenswerterweise Arbeiten von MarilynWillis, Karl-Heinz Adler, Hellmut Bruch,Sigrid Noack, Kerstin Franke-Gneuß,Shizuko Yoshikawa und Roland Phlepsin der ALTANA-Galerie der Univer-sitätssammlungen Kunst + Technik.Die Ausstellung ist geöffnet: Montagbis Samstag von 10 bis 18 Uhr (außerbei Veranstaltungen, dann entspre-chend länger).

Nun Weltklasse-Ausstellung »Europa konkret«

Optiker Kuhn2/53

»64. Hausmusik« inneuem Ambiente

Internationale Weihnachtslieder in nichtalltäglichen Sätzen werden am 9. Dezem-ber, 20 Uhr, im Festsaal des neuen Rekto-rates, Mommsenstr. 11, zu hören sein.

Das Konzert wird vom UniversitätschorDresden unter der Leitung von Maja Se-queira gestaltet. Es ist eine konsequenteFortsetzung der »Hausmusik im Beyer-Bau«, die der Initiative von Professor Diet-rich Franke zu danken ist. Die stattlicheZahl 64 spricht dafür, dass Studenten undMitarbeiter der Technischen Universität dielange Tradition der Hausmusik auch imMedienzeitalter gern fortsetzen. So darfman sich auf einen festlichen Abend inneuem Rahmen freuen, zu dem alle Inter-essierten willkommen sind. A. J.

Professor Patzeltdiskutierte mit

Bereits zum dritten Mal lud die Friedrich-Ebert-Stiftung Anfang November 2003 zurVeranstaltung »LITERATURgespräche –ein politisches Quartett« in die Neue Syna-goge Dresden ein. Die Veranstaltung orien-tiert sich am ehemals zur Fernsehkulturgehörenden »Literarischen Quartett« vonMarcel Reich-Ranicki, will jedoch wederKopie noch Satire sein. Das politischeQuartett bildeten mit Professor Dr. WernerPatzelt, Politikwissenschaftler an der TUDresden, Dr. Nora Goldenbogen, Geschäfts-führerin des Vereins für Jüdische Kulturund Geschichte Dresden Hatikva, MartinDulig, JUSO-Vorsitzender Sachsen, undMichael Kraske, freier Journalist aus Leip-zig, Persönlichkeiten aus Politik, Wissen-schaft, Medien und Gesellschaft, die überaktuelle gesellschaftspolitische Bücherstritten und diskutierten. Diesmal im

Blickpunkt: ein Buch über die Korruptionin Russland, eine Zusammenstellung vonnamhaften Beiträgen über die »ZukunftDeutschlands«, eine Anklageschrift überdie aktuelle Politik(-elite) und ein radika-ler autobiographischer Rückblick auf das20. Jahrhundert.

Die Referenten stellten ihre persönli-chen Eindrücke zur Diskussion und de-monstrierten mit bildhafter Sprache undHumor, dass Politik nicht trocken seinmuss. Oswald Metzlers »Einspruch! Widerden organisierten Staatsbankrott«, vorge-stellt von Professor Patzelt, sei ein Buchvoller Sachverstand mit der Absicht,tatsächlich etwas zu verändern. Es fordere,dass Deutschland »Abschied nehmen müs-se vom Schlaraffenland«, bezogen unteranderem auf ein »marodes Gesund-heitssystem, eine verkorkste Altersvorsorgeund ein lausiges Steuersystem«, es sei einBuch von Reformnotwendigkeiten, das»Wege aus dem Schlammassel zeige«. DieMeinungen über dieses Werk gingen weit

auseinander und reichten von der Ansicht,in Oswald Metzler »einen politischen Klug-scheißer« zu sehen über die Erkenntnis,dass grüne Politik mit allen funktioniert,aber auch, dass ein positives gesellschaftli-ches Bild in dem Buch vollkommen fehle.

»Das neue Deutschland – Die Zukunftals Chance« (Herausgeber: Tanja Busseund Tobias Dürr) vereint mehrere Aufsätze,die eine gesamtdeutsche Diskussion mitFokus auf Ostdeutschland anregen sollen.Auch dieses Anliegen wurde von den Refe-renten unterschiedlich bewertet und reich-te von »Gemischtwarenhandel«, weil keineDiskussion untereinander stattfinde, biszur Anerkennung, dass ein Teil der Beiträ-ge als Beispiel dienen könne, »wie manpolitische Essays schreiben muss«.

»Das korrupte Imperium. Ein russischesPanorama« von Kerstin Holm zeige dieNatürlichkeit von Korruption und sei eingebildetes Buch, das den Blick in vielfältigeWelten ermögliche, dem aber recherchierteGeschichten fehlen.

»Ein Buch, das man über Weihnachtenlesen sollte«, so Professor Patzelt, ist dieAutobiographie »Gefährliche Zeiten« vonEric Hobsbawm. Der Autor, ein bekennen-der britischer Kommunist, zeige eine »be-wundernswerte Bockigkeit«. Das über 400Seiten umfassende Werk sei ein bezaubern-des, gut geschriebenes Buch, das mit emo-tionalem Gewinn gelesen werden könne.Die unterschiedliche Sicht der Referentenwird die meisten Zuhörer eher veranlassen,sich ein eigenes Urteil über die vorgestell-ten Bücher zu bilden. Die »LITERATURge-spräche« sind eine niveauvolle Antwort aufimmer zahlreicher werdende Autobiogra-phien von Leuten, die keine Botschaft zutransportieren haben. Man darf der Fried-rich-Ebert-Stiftung Respekt aussprechen,dass eine solche Veranstaltung ins Lebengerufen wurde und sich wachsender Reso-nanz erfreut. Dagmar Möbius

Nähere Informationen unter :www.fes.de�

LITERATURgespräche – ein politisches Quartett

Ruprecht Geiger :untitled, screenprint, 1967. Repro:Bernd Hanke

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»Vocal Night« mitZappa-Songs

TU-Studenten engagierensich im Jazzclub

Mit einer kleinen Posterausstellung, diezur »Vocal Night« am 4. Dezember (21Uhr) im Jazzclub Neue Tonne installiertwird, will der Verein seine Arbeit im Jahre2003 visuell dokumentieren.

Der ehrenamtlich arbeitende Jazzclubwird durch den Philosophen Dr. HelmutGebauer (Zentrum für interdisziplinäreTechnikforschung der TU Dresden) als Vor-sitzender geleitet, Geschäftsführer ist derStudent des TUD-Studienganges »Kulturund Management« Viktor Slezák. Mit Sa-nita Ogorodova ist eine weitere Studentindieses Studienganges für den Jazzclub ak-tiv – als Mitarbeiterin für Marketing.

Nach der Gründung im Herbst 2000und dem schließlich im Frühjahr 2002 er-folgten Einzug in den Clubkeller auf derKönigstraße 15 (Kulturrathaus) hat sichder Jazzclub Neue Tonne Dresden wiederzu einer profilprägenden Kultureinrich-tungen von Dresden und sogar darüberhinaus entwickelt.

Mit mittlerweile mehr als 100 Konzertenim Jahre 2003 braucht sich der Jazzclubschon allein quantitativ vor anderen Ver-anstaltern in Dresden nicht zu verstecken,und dass er hohe Maßstäbe an die Qualitätseiner Konzerte anlegt, dürfte bekanntsein. Musiker internationalen Ranges – obaus Sizilien, den USA (die New YorkerBand »Gutbucket« hat die »Tonne« zuihrem deutschen Lieblingsclub erkoren!),Frankreich, Italien, der Schweiz, der Tsche-chischen Republik oder Polen – möchtengern hier auftreten.

Einen Höhepunkt gibt’s am 4. Dezem-ber – die »Vocal Night«, auch mit Zappa-Songs.

Einmal im Monat stellt Céline Rudolph,Professorin für Jazzgesang an der DresdnerMusikhochschule, ihre Studenten in einemKonzert im Jazzclub Neue Tonne vor. Besu-cher können sich hierbei einen gutenÜberblick über die jungen Stimmen Dres-dens (übrigens begleitet von Top-Musikernaus der Hochschule) verschaffen. Anläss-lich des 10. Todestages von Frank Zappahaben Studenten einige von dessen Songsfür diese Vocal-Night neu arrangiert. M. B.

Donnerstag, 4. Dezember (21Uhr):

2. Dresdner Vocal Night: Jazzgesangs-studenten im Konzert – am 10.Todes-tag von Frank Zappa.

Wie wählen »Ossis«?Zum »Wahlverhalten in Ostdeutschland«spricht am 4. Dezember 2003 ProfessorKarl Schmitt von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zum Vortrag in der Reihe»Politik in der Mediokratie – Werden wirvon den Medien regiert?« laden das TU-In-stitut für Kommunikationswissenschaftund die Landeszentrale für politische Bil-dung 19 Uhr in den von-Gerber-Bau (Hör-saal 37) ein. Nähere Informationen unter0351 85318-20 oder -23. ke

»Talk« in der Mensa In der neuen Reihe »Mensa-Talk« ist am3. Dezember 2003 der neue Direktor derSächsischen Landesbibliothek – Staats-und Universitätsbibliothek Dresden,Dr. Thomas Bürger, eingeladen. Er »talkt«zwischen 12.30 und 13.30 Uhr im Foyerder Mensa auf der Bergstraße. Der »MensaTalk« 2004 startet mit OB Ingolf Roßberg.Am 14. Januar wird Roßberg zu Entschei-dungen der Stadt befragt, die auch dieDresdner Studenten betreffen. keck

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 10

Das Zentrum für Angewandte Photonikschreibt den Harry-Dember-Preis 2003 aus.

Zielstellung

Mit dem Harry-Dember-Preis sollen be-sonders herausragende Diplomarbeiten ander TU Dresden auf den Gebieten Optik,Optoelektronik, Photonik und AbbildendeRastersondenmethoden ausgezeichnet wer-den. Die Auszeichnung wird in der Regelnur an Studierende vergeben, die ihr Stu-dium innerhalb der Regelstudienzeit desjeweiligen Faches abgeschlossen haben.Begründete Ausnahmen sind möglich.

Der Preis soll an den Dresdner PhysikerProf. Harry Dember erinnern, den Ent-decker des nach ihm benannten Effekts.Dember wurde nach langjähriger erfolgrei-cher Tätigkeit am Fachbereich Physik derdamaligen TH Dresden 1933 von den Na-tionalsozialisten vertrieben und emigriertein die Türkei und anschließend in die USA,wo er 1942 starb.

Auszeichnung

Die Auszeichnung besteht aus einer Ur-kunde und einem Preisgeld in Höhe von1000 Euro.

Verleihung

Vorschläge für die Vergabe des Preisessind durch Hochschullehrer oder sonstigeauf den unter Punkt 1 genannten The-mengebieten tätige Personen bis zum 30.November eines jeden Jahres beim Ge-schäftsführer des Zentrums für Angewand-te Photonik einzureichen. Eigenvorschlägesind nicht möglich. Ein berücksichti-gungsfähiger Vorschlag besteht aus derDiplomarbeit, die im Zeitraum Nov. 2002bis Nov. 2003 abgeschlossen wurde, und ei-ner ausführlichen Begründung der Preis-würdigkeit durch den Vorschlagenden. DieJury (bestehend aus dem Vorstand des Zen-trums für Angewandte Photonik) wähltaus den eingegangenen Vorschlägenhöchstens eine Arbeit aus. Die Preisverlei-hung findet im Rahmen eines festlichenKolloquiums am Anfang des darauffolgen-den Jahres statt.

Termin: 30. November.Zentrum für Angewandte Photo-

nik e.V.,Der Vorstandc/o TU DresdenInstitut für Angewandte PhotophysikPD Dr.Torsten Fritz

Ausschreibung desHarry-Dember-Preises 2003

Die TUD präsentiert dasSpaceHouse in derAusstellung »Der neue Wegins All – Raumtransporterder nächsten Generation«

Ein Weltraumhaus mitten auf dem Gelän-de der TU Dresden. In dem einer sechsbei-nigen Spinne ähnelnden Objekt arbeitenWissenschaftler verschiedener Fachrich-tungen unter einem Dach. Was an einenZukunftstraum erinnert, könnte vielleichtbald Wirklichkeit sein. Die TUD interessiertsich in Zusammenarbeit mit der ESA (Eu-ropäische Raumfahrtgesellschaft) für dieRealisierung des SpaceHouses und hofftnun, den Zuschlag zu erhalten. Dazu solleine interdisziplinäre Wissenschaftlergrup-pe aus Bauingenieuren, Architekten undEnergietechnikern der TUD ins Leben ge-rufen werden, die dafür ein Konzept fürPlanung, Bau und Umsetzung erarbeitenwird, das anschließend zum Entscheid andie ESA und mögliche Förderer geschicktwird.

Ursprünglich für die Errichtung auf ei-nem erdfremden Planeten entworfen, istdas SpaceHouse den lebensfeindlichenBedingungen im Weltraum bestens ange-passt. Diese Idee soll nun auch für denHausbau auf der Erde übertragen werden.Das SpaceHouse ist in der Lage, sich durchSolarzellen autark mit Energie zu versor-gen und mit einer eigenen Anlage seinWasser stets wiederaufzubereiten. Das ener-gieeffiziente Haus erscheint zukunftsträch-tig in Zeiten, in denen die Menschheit aufrohstoffschonende Methoden der Energie-

gewinnung angewiesen ist. In dem intelli-genten Haus werden Energieversorgung,Sicherheitsvorkehrungen, Temperaturre-gulation und Klimaanlage selbstständigdurch ein Computersystem gesteuert undoptimiert. Das SpaceHouse besteht ausleichten Kohlefasern, die es beständig underdbebensicher machen. Eine Glaskuppelversorgt das Bauwerk mit viel Sonnenlicht.Im Unterschied zu gewöhnlichen Gebäu-den ist das SpaceHouse mobil. Es kann oh-ne großen Aufwand abgebaut und an ei-nem anderen Ort wiedererrichtet werden.Groß geschrieben wird auch die Multi-funktionalität eines solchen Weltraumhau-ses. So kann sich etwa ein Aktenschrankschnell einmal in eine Videoleinwand ver-wandeln.

Entscheidend bei der Vergabe des Zu-schlags zur Modellverwirklichung ist fürdie ESA vor allem, welche der Bewerberu-niversitäten das beste Konsortium und Ge-samtkonzept vorweist. Die ausgewählteUniversität wird dann von der ESA finanzi-ell unterstützt, muss aber auch eigene För-derer anwerben.

Professor Stefanos Fasoulas vom Institutfür Luft- und Raumfahrttechnik rechnetsich für die TUD gute Chancen aus: Vielebisherige Studien zum SpaceHouse wurdenin Sachsen durchgeführt und Hausbe-standteile, wie z.B. die Solarzellen, könn-ten von sächsischen Unternehmen produ-ziert werden.

Das Modell des SpaceHouse ist noch biszum 5. Dezember 2003 in der Ausstellung»Der neue Weg ins All – Raumtransporterder nächsten Generation« im Foyer desHörsaalzentrums auf der Bergstr. 64 zu be-sichtigen. Franziska Repkow

Ein Weltraumhaus für den Campus

Noch ist es für die TU-Wissenschaftler lediglich ein Modell: das SpaceHouse, ausgestellt derzeit im Hörsaalzentrum. Doch dieBemühungen des Teams um Professor Fasoulas gehen dahin, dass aus dem Modell ein richtiges Gebäude entsteht, das irgendwo inder Nähe des Fritz-Foerster-Platzes errichtet werden könnte. Foto: UJ/Eckold

Bereits zum dritten Male fand AnfangSeptember eine Exkursion von TU-Studenten nach Ufa, der Hauptstadtder am Ural gelegenen RepublikBaschkortostan (Baschkirien), statt.Zwischen der dortigen Wirtschafts-und Handelsuniversität und der TUDresden besteht eine Kooperations-vereinbarung, um die Wirtschaft vorOrt kennenzulernen und dendeutsch-russischen Austausch zu för-dern.

Fünfzehn TU-Studenten, hauptsäch-lich aus wirtschaftlichen Studiengän-gen, konnten so in aller Frühe des 4.September am Ufaer Flughafen vonihren Gastgebern traditionell mit Brotund Tschak, einem typisch baschkiri-schen Gebäck, begrüßt werden. Unssollten sehr ereignisreiche Tage undviele Überraschungen erwarten. Dieerste war der doch von uns unter-schätzte Lebensstandard. Baschkor-tostan ist Erdölland und damit im Ver-gleich zu anderen Gegenden Rußlandsrecht wohlhabend. Auch hier besitztfast jeder ein Handy, man geht in Ki-nos und Diskotheken, die den unse-ren in nichts nachstehen.

Andererseits sieht es doch an sehrvielen Ecken recht »russisch« aus. Sozum Beispiel in den vielen Fabriken,die wir besichtigen durften. Stolz prä-sentierte man uns Anlagen, die manaus dem Westen gekauft hatte, doches war nicht zu übersehen, dass dochdas Meiste noch mit viel Handarbeitgemacht wird.Wer nach Sicherheits-standards fragt, dürfte nur einLächeln ernten. Bei der Besichtigungdes Turbinenhauses eines im Bau be-findlichen Staudamms musste manschon genau darauf achten, wohinman tritt, sonst landete man 20 Me-ter tiefer im Turbinenkanal. Aber dasist eben die russische Herangehens-weise, man kann sich als Deutscherda regelrecht kleinkariert vorkom-men.

Interessant ist vielleicht auch, dassdie Studenten etwa 1000 Euro Studi-engebühren pro Jahr zahlen müssen.Selbst bei einem gehobenen Haushalt-seinkommen von monatlich 500 Eurostellt das eine hohe Belastung dar, aberman betrachtet dies als Investition indie Zukunft. Es gibt auch Stipendien,trotzdem bleibt sehr vielen eine aka-demische Ausbildung verwehrt.

Über die Schwierigkeiten desdeutsch-russischen Handels wurdenwir in der Vertretung der DeutschenWirtschaft in Moskau aufgeklärt, wowir die letzten vier Tage verbrachten.Das Hauptproblem sind nach wie vordie Bürokratie, an der kein Weg vor-beiführt, sowie die mangelnde Rechts-sicherheit. Deutsche Unternehmen si-chern sich daher meist über Vorkasseab. Investitionen werden durch Will-kür und Trägheit der Behörden ex-trem erschwert. Ein Bankensystem isterst im Aufbau und bei der Bevölke-rung nicht sehr populär.

Aber Russland bedeutet auch be-eindruckende Natur : wir hatten dieMöglichkeit, einen Nachmittag in einerwundervollen Anlage, die als Kinderfe-rienlager dient, mal die Seele baumeln

zu lassen.Wir wurden geradezu ver-wöhnt: die »Banja«, die russische Sau-na, war schon vorgeheizt, man konntein dem kleinen Flüsschen rudern oderbaden, und die Tafel war reichlich ge-deckt.

Überhaupt ist die russische Gast-freundlichkeit so, wie ich sie noch nir-gendwo erlebt habe. Die Russen sindsehr offen und schließen schnellFreundschaft. Und sie geben dafürsprichwörtlich das letzte Hemd. Dasist einerseits niedlich, z.B. wenn manin einem Moskauer Imbiss von derneuen Bekanntschaft das Schaschlikzugeschoben bekommt, aber manch-mal auch etwas unangenehm, wenndie Abschiedsgeschenke so wertvollsind, daß man sie selber kaum gekaufthätte. Und natürlich gehört das Wod-katrinken einfach dazu und ist auchkein Problem, wenn man dazu viel isst.

Das Schönste sind jedoch die per-sönlichen Bekanntschaften, die wir ge-macht haben.Wir haben uns mit un-seren Gastgebern so gut verstanden,wie man es sich gar nicht besser hättewünschen können.Trotz des Abstan-des von vielen tausend Kilometernwaren wir einfach auf einer Wellen-länge. Noch heute bekommen wir inEmails und Briefen gesagt, wie schönes war und wie sehr man uns vermis-st. Das stimmt umgekehrt natürlichgenauso, und wir werden uns ganzschön anstrengen müssen, um unse-ren Freunden im nächsten Mai genau-so viel bieten zu können.

Abschließend möchten wir unsnoch bei der Fakultät Wirtschaftswis-senschaften und der Stiftung West-Östliche Begegnungen bedanken, dieeinen Teil der Reisekosten übernom-men haben. Besonderer Dank ge-bührt Frau Dr. Barth (Fachsprachen-zentrum), die den Austauschorganisiert hat und vor Ort die Dingeam Laufen gehalten hat.

Thomas Frohberg

Studenten berichten über ihrenAufenthalt in Baschkirien

Volkskünstler aus Baschkirien: Bolot Bay-rishev. Foto:Henk Postma

Die Professuren für Psychologie der TUDresden stellen sich seit Semesterbeginn –für Anfänger verständlich – mit ihremLehr- und Forschungsprogramm vor.

Die Reihe findet freitags in der 2. DS(9.20 bis 10.50 Uhr) im Andreas-Schu-bert-Bau, Zellescher Weg 19, Hörsaal 120statt:

28. 11. 03 Medizinische Psychologie, Prof.Balck

05. 12. 03: Allgemeine Psychologie, Prof.Goschke

12. 12. 03: Entwicklungspsychologie derLebensspanne (N.N.)

19. 12. 03: Arbeits- u. Organisationspsy-chologie, Prof. Richter

09. 01. 04: Klinische Psychologie, Prof.Wittchen

16. 01. 04: Diagnostik und Intervention,Prof. Westhoff

23. 01. 04: Psychologie des Lehrens undLernens, Prof. Körndle

30. 01. 04: Verkehrspsychologie, Prof.Schlag

06. 02. 04: Biopsychologie (N.N.)

Professuren stellen sich vor

Page 11: Dresdner UniversitätsJournal SHS...14.Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 6 16.Hämatologisch-onkologisches Gespräch Glaubt man Berichten in den verschiede-nen Medien,

14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 11

Zum Ausbildungsbeginn August/September 2004 sind Ausbildungsplätze für folgende Berufe mindestens aufder Grundlage eines Realschulabschlusses (oder Vergleichbare) zu besetzen:

Elektroniker/in für Geräte und SystemeIndustriemechaniker/in (Fachrichtung Geräte- u. Feinwerktechnik)

Mechatroniker/inDer/Die Bewerber/in sollte gute schulische Leistungen nachweisen, handwerklich geschickt sein und technisches Ver-

ständnis besitzen. Englische Sprachkenntnisse sind erwünscht.

Mikrotechnologe/-in (Fachrichtung Mikrosystemtechnik)Der/Die Bewerber/in sollte naturwissenschaftlich-technisches Verständnis besitzen

und handwerklich geschickt sein. Englische Sprachkenntnisse sind erwünscht.

Fachinformatiker/in (Fachrichtung Anwendungsentwicklung)Der/Die Bewerber/in sollte naturwissenschaftlich-technisches Interesse, gute bis sehr gute mathematische Kenntnissesowie gute Leistungen und Kenntnisse in den Fächern Deutsch und Englisch besitzen. Eine gute Allgemeinbildung ist

wünschenswert.

Textilmaschinenführer/in –WebereiDer/Die Bewerber/in sollte technisches Interesse und handwerkliches Geschick aufweisen. Gute Fingerfertigkeit,

akkurate Arbeitsweise und Ausdauer werden vorausgesetzt. Grundkenntnisse beim Umgang mit PC-Technik sind wün-schenswert.

Verwaltungsfachangestellte/rDer/Die Bewerber/in sollte gute bis sehr gute schulische Leistungen aufweisen sowie gute Umgangsformen, eine über-

zeugende Einstellung zum Verwaltungsberuf und eine gute Allgemeinbildung besitzen.

Weitere Informationen zu den Ausbildungsberufen an der TU Dresden sind unter:http://www.tu-dresden.de/zhr/Ausbildung abrufbar.

Die Ausbildungsberufe sind für Mädchen und Jungen interessant. Mädchen sollten sich insbesondere auch für techni-sche Berufe bewerben. Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.Bewerbungen sind ab sofort schriftlich mit tabellarischem Lebenslauf, Lichtbild und den Kopien der letzten beidenSchulzeugnisse und von Praktikaeinschätzungen (auch berufsfremd) bis zum 15.12.2003 einzureichen an: TUDresden, Dezernat Personal und Personalhaushalt, SG 2.3, Frau Maurer, 01062 Dresden.

Am Institut für Soziologie sind ab 01.01.2004 zunächst bis zum 31.03. 2004 mit der Aussicht auf Weiterbe-schäftigung bei entsprechender Eignung bis Ende 2005 (Finanzierungszusicherung) folgende Stellen, Beschäfti-gungsdauer gemäß HRG i.d.j.g.F., zu besetzen:

Wissenschaftliche Hilfskraft (monatliche Arbeitszeit: 40 Stunden)

Aufgaben: Unterstützung bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Absolventenbefragungen mit Hil-fe von Scannertechnik; weitgehend selbstständige Erarbeitung von Forschungsberichten. Weitere Informationen: www.tu-dresden.de/phfis/lenz/fo/Absolventenstudie.htmlVoraussetzungen: wiss. HSA; ausgeprägte analytische Fähigkeiten; logisches Denkvermögen; gewissenhafte undzuverlässige Arbeitsweise; gute bis sehr gute schriftliche Ausdrucksfähigkeit; Kenntnisse quantitativer Methoden derempirischen Sozialforschung; Motivation zur Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten im Rahmen der Tätigkeit.

Studentische Hilfskraft (monatliche Arbeitszeit: 40 Stunden)

Aufgaben: Unterstützung bei der Vorbereitung, Durchführung und Auswertung der Absolventenbefragungen mitHilfe von Scannertechnik. Weitere Informationen: www.tu-dresden.de/phfis/lenz/fo/Absolventenstudie.htmlVoraussetzungen: immatrikulierter Student, ohne wiss. HSA; ausgeprägte analytische Fähigkeiten; logisches Denk-vermögen; gewissenhafte und zuverlässige Arbeitsweise; gute bis sehr gute schriftliche Ausdrucksfähigkeit; Kenntnissequantitativer Methoden der empirischen Sozialforschung; Motivation zur Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten imRahmen der Tätigkeit.

Arbeitszeugnisse, Praktikabeurteilungen, Bescheinigungen ehrenamtlicher Tätigkeit u.ä. sowie Arbeitsproben (empi-rische Hausarbeit bzw. empirische Abschlussarbeit oder Arbeiten außerhalb des Studiums) erhöhen die Einstel-lungschancen. Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt. Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen (einschließlich Abitur-/ Vordiplomzeugnis und ggf. Diplomzeugnis) sen-den Sie bitte mit frankiertem Rückumschlag bis zum 09.12.2003 an: TU Dresden, Philosophische Fakultät, Institut für Soziologie, Lehrstuhl für Mikrosoziologie, z.H. Herrn Krempkow, 01062 Dresden.

Am Lehrstuhl für Öffentliches Recht unter besonderer Berücksichtigung von Verwaltungsrecht istzum 1.2.2004 folgende Stelle befristet zu besetzen:

wiss. Mitarbeiter/in bzw. wiss. Assistent/in (BAT-O IIa bzw. C1)

Die Beschäftigungsdauer richtet sich nach dem HRG i.d.j.g.F. bzw. § 47 SächsHG.Aufgaben: Mitwirkung in Forschung und Lehre auf den Arbeitsgebieten des Lehrstuhls; Gelegenheit zur Promotionwird geboten.Voraussetzungen: Erstes und Zweites Juristisches Staatsexamen (mit Prädikat); gute Kenntnisse im ÖffentlichenRecht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 15.12.2003 an: TU Dresden, JuristischeFakultät, Lehrstuhl für Öffentliches Recht unter besonderer Berücksichtigung von Verwaltungs-recht, Herrn Prof. Dr. Jochen Rozek, 01062 Dresden.

Folgende Stellen sind befristet zu besetzen:

Institut für Städtebau und Regionalplanung, Lehrstuhl für Städtebau, Prof. Heiko Schellenberg, zum01.04.2004, Befristungsdauer gemäß HRG i.d.j.g.F.

wiss. Mitarbeiter/in (BAT-O II a)

Aufgaben: Mitarbeit in Lehre und Forschung.Voraussetzungen: wiss. HSA der Fachrichtung Architektur / Städtebau. Praxisnahe Erfahrungen in den BereichenHochbau, Städtebau/Stadtplanung sind erwünscht.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbung richten sie bitte mit den üblichen Unterlagen und Arbeitsproben bis zum 05.01.2004 an: TU Dres-den, Fakultät Architektur, Institut für Städtebau und Regionalplanung, Herrn Prof. Heiko Schel-lenberg, 01062 Dresden.

Institut für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung, Lehrstuhl für Darstellungslehre, ab01.01.2004 mit 50 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit, für zunächst 2 Jahre, Befristungsdauer gemäßHRG i.d.j.g.F.

wiss.Mitarbeiter/in (BAT-O IIa)

Aufgaben: Organisation und inhaltliche Begleitung von Vorlesungen, Seminaren, Studienaufgaben und Ausstellun-gen des Grund- und Hauptstudiums. Voraussetzungen: wiss. HSA Fachrichtung Architektur; Nachweis von künstlerischer Befähigung (Mappe); sichererUmgang mit Computern; besondere Fähigkeiten zur Kommunikation und Arbeitsorganisation; Freude an pädagogi-scher Arbeit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bewerbungen Schwerbehinderter werden bei gleicher Eignungbevorzugt berücksichtigt.Ihre Bewerbungen richten Sie bitte mit den üblichen Unterlagen bis zum 09.12.2003 an: TU Dresden, FakultätArchitektur, Institut für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung, Lehrstuhl für Darstel-lungslehre, Herrn Prof. Niels-Christian Fritsche, 01062 Dresden.

100/2003Am Institut für Pathologie ist baldmöglichst eine Stelle als

Arzt im Praktikum (Vergütung entsprechend Entgelttarifvertrag für AiP-Ost)

befristet für 18 Monate zu besetzen

Aufgaben: Durchführung von Autopsien unter Anleitung einschließlich Auswertung. Einarbeitung in Techniken derGewebepräparation und Schnittherstellung sowie in ausgewählte gezielte Untersuchungsverfahren. Teilnahme an derstudentischen Ausbildung. Ausgewählte Dokumentationspflichten in der klinischen Pathologie.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin, AiP-Erlaubnis, Interesse für alle Fragen derklinischen Medizin und Neigung zum wissenschaftlichen Arbeiten.

Wir bieten: Übernahme zur Weiterbildung zum Facharzt für Pathologie an einem großen, vielfältigen Untersu-chungsmaterial mit Schwerpunkten in der Onkologie einschließlich Molekularpathologie möglich.

Mitarbeit an den wissenschaftlichen Forschungsschwerpunkten des Institutes mit einem hervorragend ausgestattetenLabor (S2-Bedingungen, Chip-Technologie zur Expressionsanalyse etc.) ist möglich (Forschungsschwerpunkte: Endo-thellzellpathologie/Virale Vaskulopathien und molekulare Pathologie solider Tumoren, insbesondere GI- und urologi-sche Neoplasien sowie Mammakarzinom). Kooperationsmöglichkeiten mit dem auf dem Campus gelegenen Max-Planck-Institut für Zellbiologie, Koordinierungszentrum für Klinische Studien, Harvard lizenzierte Institution fürPOL-Lehrprogramm und Reformfakultät Stifterverband.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Die Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte bis zum 31.12.2003 unter der Kennziffer 100/2003 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Institut für Pathologie, Di-rektor: Prof. Dr. G. Baretton, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden, Telefon: 0351 458-3000, Fax:0351 458 4328. e-mail: [email protected]

101/2003In der Klinik und Poliklinik für Orthopädie ist ab dem 01.01.2004 eine Stelle als

Oberärztin/Oberarzt

zu besetzen. Die Einstellung erfolgt zunächst befristet für 2 Jahre mit der Option auf unbefristete Weiterbeschäftigungund ist mit der Position des stellvertretenden Klinikdirektors verbunden.

Die Klinik versorgt das gesamte Spektrum orthopädischer Erkrankungen mit den Schwerpunkten Endoprothetik(jährlich 850 Eingriffe), rekonstruktive Hüftchirurgie, Wirbelsäulenchirurgie, Tumor- und Kinderorthopädie sowieminimal-invasive Eingriffe. Mit jährlich insgesamt 2 500 operativen Eingriffen, etabliertem Qualitätsmanagement(KTQ), derzeit umfassender Sanierung des Klinikgebäudes und einer neu geschaffenen „C3-Professur für degenerativeGelenkerkrankungen, Rehabilitations- und Sportmedizin“ bestehen hervorragende Voraussetzungen für die ange-strebte Integration klinischer und experimenteller Forschung in eine optimierte Patientenversorgung.

Wir suchen eine/n menschlich und fachlich qualifizierte/n Fachärztin/Facharzt, die/der neben fundierter operati-ver Erfahrung und ökonomischer Kompetenz (weitgehende Budgetverantwortung) das für eine leitende Position erfor-derliche wissenschaftliche Engagement besitzt (habilitierte bzw. kurz vor der Habilitation stehende Bewerber/innensind erwünscht). Vor dem Hintergrund einer angestrebten Zentrumsbildung für Orthopädie/Unfallchirurgie und dersich daraus ergebenden strategischen Verantwortung sind Talent zur Führung und Motivation von Mitarbeitern sowieeine überdurchschnittliche Belastbarkeit Grundvoraussetzungen. Engagement in einem innovativen studentischenLehrmodell (Havard-Reformstudiengang „problemorientiertes Lernen“) ist gewünscht.

Wir bieten die Möglichkeit zur strukturierten Karriereplanung in einem sehr kollegialen klinischen und akademi-schen Umfeld (einschließlich Erwerb des Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie) sowie eine an Ihren Fähig-keiten orientierte Vergütung (einschließlich Poolbeteiligung). Darüber hinaus bietet Dresden überdurchschnittlicheLebensqualität aufgrund äußerst reizvoller kultureller und landschaftlicher Rahmenbedingungen.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte innerhalb der nächsten sechs Wochen unter der Kennziffer 101/2003 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Klinik und Poliklinik fürOrthopädie, Direktor: Herr Prof. Dr. med. K.-P. Günther, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden. Te-lefon: 0351/458 3137, Fax: 0351/458 4376. E-Mail: [email protected].

106/2003In der Abteilung Transfusionsmedizin ist ab dem 01.01.2004 eine Stelle als

Fachärztin/Facharzt oder Ärztin/Arzt in WeiterbildungVergütung nach BAT-O

Befristet bis 31.12.2006 zu besetzen.

Die Transfusionsmedizin am Universitätsklinikum Dresden verfügt über optimale Voraussetzungen zur Spender- undPatientenbetreuung sowie zu immunhämatologischen Diagnostik auf modernstem Niveau. Die Leiterin der Abteilungverfügt über die volle Weiterbildungsbefugnis (3 Jahre).

Aufgaben: Vielseitiges Spektrum Ärztlicher Aufgaben in der klinischen Transfusionsmedizin, Schwerpunkte sind na-hezu alle Verfahren der präparativen und therapeutischen Hämapherese (u.a. Gewinnung von Thrombozyten- undGranulozytenkonzentraten, autologen und allogenen Blutstammzellpräparaten, extrakorporale Photopherese, Plas-maaustauschbehandlung) und die autologe Hämotherapie. Mitarbeit in der immunhämatologischen Labordiagno-stik (Erythrozyten- und Thrombozytenserologie); Konsiliartätigkeit zu immunhämatologischen und hämotherapeu-tischen Fragestellungen. Übernahme arzneimittelrechtlicher Funktionen bei entsprechender Qualifikation erwünscht.Mitarbeiter in der Lehre und an wissenschaftlichen Projekten (Möglichkeit zur Promotion und weitergehender wissen-schaftlicher Qualifizierung vorhanden), Teilnahme am ärztlichen Bereitschaftsdienst.

Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der Medizin, klinische Tätigkeit in transfusionsintensiver Fachdiszi-plin erwünscht; Facharzt oder Arzt in Weiterbildung zum Facharzt für Transfusionsmedizin. Wir erwarten Einsatzfreu-de, Flexibilität, Bereitschaft zur Arbeit im Team und interdisziplinärer Kooperation, Interesse an wissenschaftlicher Ar-beit.

Frauen sind ausdrücklich zur Bewerbung aufgefordert. Bei gleicher Eignung werden Bewerbungen Schwerbehinderterbevorzugt berücksichtigt.

Ihre Bewerbungsunterlagen richten Sie bitte innerhalb der nächsten sechs Wochen unter der Kennziffer 101/2003 an:Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden an der TU Dresden, Abteilung Transfusionsme-dizin, Leiterin: Frau Dr. K. Hölig, Fetscherstraße 74, 01307 Dresden. Telefon: 0351/458 2910,Fax: 0351/458 4353. E-Mail: [email protected]

Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus

Fakultät Architektur

Juristische Fakultät

Philosophische Fakultät

Zentrale Universitätsverwaltung

Technische Universität Dresden

Das Institut für Nachrichtentechnik würdigte kürzlich mit einem EhrenkolloquiumHerrn Prof. Dr.-Ing. habil.Werner Mansfeld anlässlich seines 90. Geburtstages. Als Ex-perte für Ortungs- und Navigationstechnik wird Herr Professor Mansfeld hoch ge-schätzt und erfährt internationale fachwissenschaftliche Anerkennung. Mit seiner imhohen Alter bewundernswürdigen Vitalität und Tatkraft hält er gegenwärtig noch Vorle-sungen für Studenten der Informationstechnik und wirkt engagiert mit in ingenieurwis-senschaftlichen Gremien. Auf die Bereite seines Lebenswerkes wiesen die drei Fach-vorträge hin. Die Verleihung des Bundesverdienstordens 1998 an Herrn Prof.Mansfeldwar eine Anerkennung seiner herausragenden Lebensleistung. Foto: AVMZ/Liebert

Ehrung für Professor Mansfeld

Weltbekannt ist Chennai, die Stadt im Sü-dosten Indiens, wohl nicht, obwohl siemehr Einwohner als Berlin hat. Fast vierMillionen. Früher hieß sie Madras. Dochdieser Wechsel des Namens änderte nichtsdaran, dass viele Tausende von Straßen-kindern und Leprakranke nach wie vor aufHilfe angewiesen sind.

Diese Hilfe leistet seit vier Monate auchDiplom-Kauffrau Stefanie Pittag, die kurzzuvor ihr Studium an der Fakultät Wirt-schaftswissenschaften unserer Universitätabschloss. Nach dem ersten Jahr ihres Stu-diums, das sie später auch nach Spanienund Kanada führte – dort schrieb sie ihreDiplomarbeit – , war sie auf Grund her-ausragender Leistungen in die Studienstif-tung des Deutschen Volkes aufgenommenworden. Nun aber versorgt sie – zunächstbis Ende des Jahres – Straßenkinder in die-ser indischen Millionenstadt, deren Luft-verschmutzung jeden Einwohner sovielSchadstoffe einatmen lässt, als wäre er einKettenraucher. Im Rahmen der »Relief Fo-undation« betreut sie Kinder, die tagsübersonst an Zäunen angebunden (!) auf dieabendliche Rückkehr der Eltern wartenmüssten. Sie und ihre »Mitstreiterinnen«versuchen, mit ihnen zu spielen, obwohldiese Kinder noch nie einen Ball in derHand hatten und, so schrieb sie, wohl nochnie lachten oder jemanden lachen sahen.Sogar »Schulunterricht« versuchen dieVolunteers von Relief Foundation, auchmit Unterricht in einer Art ZoologischenGartens – als Biologie- und Englischunter-richt gleichzeitig. Stefanie Pittag – die den

Flug nach Indien und ihren Aufenthaltselbst finanziert – ist begeistert von ihrerArbeit. Vor kurzem schrieb sie. »... Ich binheute wieder mal richtig drauf und vollerEnergie! Das ist kein Wunder, denn dieKinder sind einfach so süß...« Wenn Stefa-nie Pittag »ihre« Kinder einmal gut aufge-

hoben weiß, besucht sie ein Lepradorf, indem 80 Familien leben, und hilft mit denSpenden Ihrer Freunde und Bekannten. Inden Lepradörfern »leben« die Alleral-lerärmsten. Sie könnten nur mit Bettelnüberleben, wenn nicht Menschen wie FrauPittag versuchten, Spenden für Ihren Le-bensunterhalt zu sammeln und damit dasAllernotwendigste für sie zu kaufen(»Faustregel«: 1 Mensch überlebt eine Wo-che im Lepradorf, wenn ein anderer 1 Euroirgendwo in der Welt dafür spendet und ...nach dem uns alle bekannten »Zweisatz«:Zwei Menschen überleben eine Woche imLepradorf, wenn zwei andere je 1 Eurodafür spenden... usw.). »Jeden Tag müssenihre Wunden und Geschwüre durch Ban-dagen an Armen und Beinen bedeckt wer-den. Sie benötigen ständig Medikamente,Kleidung, Hygiene-Artikel , Betten und Ma-tratzen und vieles andere« , las ich kürz-lich in einem Brief von Stefanie Pittag anihre Freunde. Und so bittet sie für »ihre«Kinder und Lepra-Kranken um finanzielleUnterstützung. Gewiss ist es für jedenHochschullehrer eine Freude, wenn die vonihm ausgebildeten Studierenden beruflichsehr bald erfolgreich »ihren Mann« oder»ihre Frau« stehen. Doch ich denke, wirkönnen auch für Absolventen und Absol-ventinnen dankbar sein, die nach ihremStudienabschluss ein derartig existentiellesZeugnis der Mitmenschlichkeit ablegen.

Professor Volker Nollau

Wer helfen möchte, schreibe an:[email protected]

Nach Marketing-Diplom zuStraßenkindern und Lepra-Kranken

Die frischgebackene Diplom-KauffrauStefanie Pittag leistet Hilfe im fernenIndien – hier versorgt sie in Chennai, demehemaligen Madras, Lepra-Kranke.

Foto:Archiv NollauMehrere Sonderprogramme für verschiedeSeminare werden von der Fulbright-Kom-mission für 2004 ausgeschrieben.

An verschiedenen Bildungseinrichtun-gen der USA werden Seminare bzw. For-schungsaufenthalte angeboten. Bewer-bungsschluss ist zwischen Ende Novemberund Mitte Dezember.

Die Stipendienangebote hängen auchan öffentlichen Tafeln an der TUD aus.

www.fulbright.de, Kontakt: Clau-dia Dahlmann-Adams, Referentin,

und Birte Blut, Assistentin für Sonder-programme,Tel.: 030 284443-771, Fax:-42, E-Mail: [email protected]

Fulbright-Sonderprogramm 2004

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14. Jahrgang Dresdner Universitätsjournal 19/2003 Seite 12

Allgemeines»Triballon« (Basket-, Fuß- und Volleyball)10.12., 20.05 Uhr, Halle I/II, SportkomplexNöthnitzer Straße

Info:Wolfgang Czech, HA [email protected]

Bergsport Nikolausklettern6.12., 9.30 Uhr, Halle II, SportkomplexNöthnitzer Straße Grundkurs Skihochtour für Anfänger7. bis 12.12., Dresdner Hütte, Stubaier Al-pen Bergfilmabend12.12., 18.30 Uhr, Club »Hänge-Mathe«Stiegentour zum Jahresausklang

13.12., 8.20 Uhr, DD-Hbf./BahnsteigInfo: Gudrun Dietrich, HA 32518 o.-36104; [email protected]

FußballMitternachtshallenfußballturnier11.12., 23 Uhr, Halle I/II, SportkomplexNöthnitzer Straße

Info: Mathias Donix,Tel.: 0351/463 36291; [email protected]

Gesundheitssport 14. Gesundheitssport-Schnupperangebot

QiGong, 13.12., 9 bis 16 Uhr, Hochschulefür Musik, Rhythmikon, Wettiner Platz

Info: Kerstin Borkenhagen,HA 35454 [email protected]

Bewegung-grenzenlos13.12., 10-12 Uhr, Halle III, SportkomplexNöthnitzer Straße

Info: Dr. Sonja Triebe, HA [email protected]

RadsportNikolausradeln6.12., 10 Uhr, Raumzelle 1, SportkomplexNöthnitzer Straße

Info: Andreas Heinz, HA [email protected]

Schwimmsport Erste-Hilfe-Training13.12., 7.30 bis 14 Uhr (für Ausgebildete)

Info: Gunther Schneider, HA [email protected]

Wanderung Schrammsteine, 7.12.,

Info: Gudrun Dietrich, HA 32518 o.-36104; [email protected]

Universitätssportzentrum

USZ-Sport im Dezember

Ausstellung von AquarellenErwin Oehmes ausdem Kunstbesitz derTU Dresden in derVilla Eschebach derDresdner Volksbank/Raiffeisenbank

Wenn man weiß, dass sich der stattlicheKunstbesitz der TU Dresden auf über 3000Stücke bemisst, diese aber zum größtenTeil nach dem Zweiten Weltkrieg als Auf-trag entstanden oder aus Ausstellungenund Ateliers erworben worden sind, nimmtsich der überlieferte Altkunstbesitz ver-gleichsweise bescheiden aus. Einen plan-vollen Kunsterwerb vor 1945 gab es wohlüberhaupt nicht und vieles von dem eherzufällig Akkumulierten ist der Zerstörung,die unsere Alma Mater wie die ganze StadtDresden traf, zum Opfer gefallen.

Sieht man vom Tharandter Bildbestandab, der die Geschichte der ehemaligenForstakademie kontinuierlich reflektiert, sosind hier außer dem bedeutenden Grup-penbildnis des Senates, das FerdinandDorsch 1927 schuf, nur einige ältere Rek-torenporträts und Büsten bedeutender Wis-senschaftler sowie die Suite von 47 Aqua-rellen Erwin Oehmes zu nennen. Diese istallerdings ein opulenter Schatz, der –sonst wohlverwahrt – im Jubiläumsjahr

erstmals öffentlich gezeigt wird. Wer warErwin Oehme und welchem Umstand ver-dankt die Universität diese Kostbarkeit?

Erwin Oehme, am 18.9.1831 in Dresdengeboren und als Schüler seines Vaters ErnstFerdinand Oehme und Ludwig Richters ander Dresdner Kunstakademie zum Malerausgebildet, wurde nach erfolgreichen Jah-ren als vielseitiger freier Künstler 1887zum Professor für Landschaftszeichnenund malerische Darstellung an die Archi-tekturabteilung des Königlichen Polytech-nikums berufen und das nicht von unge-fähr. Er hatte sich nicht nur als einer derbrillantesten Aquarellisten seiner Zeit indieser in Deutschland nicht übermäßig ge-pflegten Bildtechnik einen Namen ge-macht; mehr noch mögen diverse Aufträgezu architekturgebundenen Wandmalereien– von der Dresdner Semperoper über dieAlbrechtsburg Meißen bis hin zum Parla-mentsgebäude in Caracas – seinen Ruf be-gründet und seine besondere Eignung füreben dieses Amt bewiesen haben. Er setztedamit eine von seinem Vorgänger Wolde-mar Rau begründete bedeutende Lehr-tradition fort, die mit Künstlern wie FritzBeckert und Georg Nerlich bis weit in diezweite Hälfte des 20. Jahrhunderts reichtund in der Folge von Nerlichs Schülernweitergetragen wurde.

Erwin Oehme muss seine bis zum Todeam 10.10.1907 wahrgenommene Aufgabemit begeisternder Leidenschaft betriebenhaben, denn seine Studenten geleiteten ihn»in studentischem Wichs« zu seinem Gra-be auf dem Tolkewitzer Friedhof, wie derArchitekt Karl Emil Scherz handschriftlichüberliefert hat. Die akademische Anerken-nung drückte sich aber auch in dem fürdie seinerzeitigen Gepflogenheiten ehersingulären Akt aus, dass die TH für dieLehrsammlung ihrer Architekturabteilung47 Aquarelle von Erwin Oehme nebst zweinachgelassenen Blättern von WoldemarRau zum Stückpreis von 100 Goldmark –eine heute schwer zu bemessende, jeden-falls sehr stattliche Summe – erwarb. DieAkquisition muss um 1905 geschehen sein,da die letzte signierte Arbeit das Datum1904 trägt. Wie freilich die Verwahrer die-ses stattlichen Ankaufes in nächster Folgemit den kostbaren Stücken umgingen,zeugt leider nicht von akademischerEhrerbietung, geschweige denn künstleri-schem Sachverstand. Jedes der Blätter wur-de auf der Schauseite mit vier verschiede-nen Stempeln sowie einer Katalogsignatur

in Tusche versehen und damit schlimmerals irgendein Bibliotheksstück behandelt.

Es bleibt ein unvergängliches Verdienstvon Werner Scheffel, bis 1975 Sekretär desKünstlerischen Beirates der TU, und seinesMitarbeiters Alfred Mildner, die Oehme-schen Aquarelle – mit Ausnahme eines Be-legstückes – so sensibel von diesen barba-rischen Misshandlungen befreit zu haben,dass uns die Werke heute wieder überwie-gend in kaum getrübter Frische vor Augenstehen können.

Nachdem ein Teil dieser Blätter im Rah-men der Festveranstaltungen zur 175-Jahr-Feier bereits in der Eröffnungsausstellungder ALTANA Galerie Kunst + Technik imGörges-Bau der Technischen Universität zusehen war, wird nun die gesamte Suite inder seit 14.10.03 laufenden Präsentationder Dresdner Volksbank/Raiffeisenbank inder Villa Eschebach gezeigt.

Es darf ein Glücksumstand genanntwerden, dass dies etwa zeitgleich mit dergroßen Retrospektive geschieht, welche dieGalerie Neue Meister Oehmes einstigemLehrer und langjährigem Freund LudwigRichter im Albertinum eingerichtet hatund ein Werkvergleich bei allen Unter-schieden von Technik und Sujet doch auchzur Rehabilitation des im Gegensatz zuseinem weit bekannteren Vater zu Unrechtvergessenen Erwin Oehme beitragen kann.Der aus diesem Anlass erschienene Katalogist die erste bescheidene monografischeDarstellung zu seinem Werk überhaupt.

Prof. Jürgen Schieferdecker BBKKünstlerischer Beirat

Ausstellung bis 12.12.03, geöffnetMontag/Mittwoch 8.30-16 Uhr,

Dienstag/Donnerstag 8.30-18 Uhr,Freitag 8.30-13 Uhr

Erstmals Katalog zu Erwin Oehme erschienenDie späte Kürder Architekten

Zu einer Ausstellungkünstlerischer Arbeiten desStudienjahrganges 1953in der »Galerie im Gang«

Die Wiedervereinigung Deutschlands hatneben Problemen, die uns bis heute mehrbeschäftigen, als uns lieb ist, doch unstrei-tig menschliche Beziehungen aktiviert, diein der Zeit der Spaltung oft nur untergroßen Schwierigkeiten aufrecht erhaltenwerden konnten. So sind – meist selbstor-ganisierte – Semester- oder Seminargrup-pentreffen gang und gäbe geworden, diesich in der Regel auch mit einer bewusstenRückbesinnung auf die alte Alma Materverbinden.

Im Falle des Immatrikulationsjahrgan-ges Architektur 1953 der damaligen Tech-nischen Hochschule Dresden hat das nachfünfzig Jahren zu einer Aktivität geführt,die auch die aktuelle TU-Szene wahr-nehmbar berührt: Absolventen beiderleiGeschlechts nutzten ein mit etwa 60 Teil-nehmern erstaunlich gut besuchtes Semes-tertreffen, um zu zeigen, was die künstle-risch besonders Veranlagten unter ihnennach einem vielfältig differenzierten Be-rufsleben über alle Dienstpflicht hinaus angrafischen Notaten,Reiseskizzen und Male-reien bis hin zu existenziellen Selbstbefra-gungen geschaffen haben.

Das Ergebnis ist ein buntes Angebot vonder Bleistift- oder Federzeichnung, druck-grafischen Blättern oder auch Aquarellen,im Ausnahmefall sogar Ölgemälden, über-wiegend zwar, aber nicht ausschließlich anarchitektonisch Interessantem festge-macht.

Die Qualität spannt sich vom glaubhaf-ten Niederschlag der persönlichen Beein-druckung oder Betroffenheit bis zu profes-sioneller Güte, nicht nur bei GottfriedReinhardt, der – als Bildkünstler wie alshintergründig-kauziger Puppenspieler –am weitesten in die Öffentlichkeit gedrun-gen ist. Auf Grund dessen und der techni-schen wie motivlichen Vielfalt der Ausstel-lungsbeiträge sei allen Kunstinteressiertender Besuch der »Galerie im Gang« (vonGerber-Bau ) herzlich empfohlen.

Prof. Jürgen Schieferdecker BBK –Künstlerischer Beirat

Erwin Oehme: Verschneiter Wald im Mondlicht.Aquarell um 1880.

Erwin Oehme. Foto von James Aurig ausK. E. Scherz: »Ortsgeschichtliche Samm-lung von Blasewitz und Umgebung«.

Englischer Filmclub27th of November 03, »Girl Interrup-ted«.

It's 1967, and 17 year old Susanna Kay-sen is like a lot of American teenagers herage - confused, insecure, and strugglingwith the rapidly changing world aroundher. The psychiatrist she meets gives thisbehavior a name - Borderline PersonalityDisorder - and sends Susanna to Claymoo-re. During her two years stay at the famoushospital, Susanna discovers a group of off-beat young women who not only becomeher closest friends, but light Susanna's wayback to someone she had lost: herself. Ba-sed on the best-selling memoir of SusannaKaysen, the movie not only describes thestory of Susanna's own imperfections but italso reveals the faults of the system thatdiagnosed her. Starring: Wynona Rider, An-gelina Jolie, Whoopi Goldberg. Dir. JamesMangold. Running time: 122 min, 1999,USA4th of December 03, »Magnolia«.

A random day in San Fernando Valley,where stress levels are high, is about to ex-perience a natural phenomenon of Biblicalproportions. »We may be through with thepast but the past ain't through with us.«Magnolia deals with the effects of physicaland spiritual cancer on individuals and fa-milies. Starring: Julianne Moore, WilliamH. Macy, John C. Reilly, Melora Walters,Tom Cruise. Dir. Paul Thomas Anderson.Running time: 188 min. 1999, USA.

The feature films will begin at7:00 p.m. (unless otherwise sta-

ted). All prefilms will start at 6.20 p.m.Location: HSZ 401.

Plakatwettbewerbdes Studentenwerkeszur Chancengleichheitausgeschrieben

Für den 18. Plakatwettbewerb des Deut-schen Studentenwerks (DSW) zum Thema»Chancengleichheit – gleiche Chancen?«können sich Studierende der Fachrichtun-gen Grafik-Design, Visuelle Kommunikati-on oder Kommunikationsdesign noch biszum 1. Dezember 2003 anmelden, die Ent-würfe sind bis 23. Februar 2004 einzurei-chen.

»Von Chancengleichheit kann bislangan deutschen Hochschulen keine Redesein. Bei der Entscheidung für oder gegen

ein Studium ist häufig die soziale Herkunftund die finanzielle Situation ausschlagge-bend«, so der Präsident des DSW, Prof. Dr.Hans-Dieter Rinkens.

Außerdem hätten sich viele Hochschu-len noch nicht auf die besondere Situationvon Studierenden mit Behinderungen,ausländischen Studierenden und Frauenin naturwissenschaftlichen oder techni-schen Studiengängen eingestellt.

Die Teilnehmer sind aufgefordert, kriti-sche, witzige oder provokante Plakate zumThema zu entwerfen. Es sind Preisgelder inHöhe von insgesamt 5500 EUR zu gewin-nen.

Ausschreibungsunterlagen undTeilnahmebedingungen finden Sie

unter www.studentenwerke.de.�

Plakate nicht »chancenlos«

Unter dem Titel »Indian Summer« erwar-tet die Mensa Bergstraße noch bis zum 28.November herbstliche Spezialitäten ausden USA und Kanada.

Von Catfishfilet »Kamaboko« bis Toma-hawk Tamales werden viele kulinarischeÜberraschungen angeboten. Catfishfilet»Kamaboko« ist ein fester weißer Fisch –

das Beste aus kanadisch-amerikanischenFlüssen und dem Nordatlantik. Weiterhingibt es »Tandoori-Turkey-Stripes« – Pu-tenstreifen in pikanter roter Sauce, dazueine duftende Ofenkartoffel. Ein vegetari-sches Gericht steht ebenfalls auf dem Plan:»British-Columbia-Cake« mit Lauch undMais auf würzigem Countrygemüse. H.W.

»Indian Summer« schmeckt!