124
Programme auf DVD Data Crow (12), Capivara (13), FF Multi Converter (14) gscan2pdf (16), Instantbird (17), Muse (18), Piggydb (20) Urban Lightscape (22), Xournal (24), IPFire, XnViewMP LINUX easy ! LINUX easy ! 04/2012 Oktober – Dezember 4 196177 309803 04 Grundlagen der Verschlüsselung S. 32 Thunderbird mit GPG und S/MIME absichern S. 36 Chat und Filesharing mit RetroShare S. 44 Passwort-Manager KeePassX S. 48 Dateien verschlüsseln mit GPG S. 54 Software-Tests Fast gleich: LibreOffice gegen OpenOffice S. 109 SoftMaker Office 2012 (Betaversion) S. 112 Jump-and-Run-Spiel: Tiny & Big S. 106 Linux installieren OpenSuse 12.2 auf der Heft-DVD S. 26 Multi-Boot-System: Windows & 2-mal Linux S. 62 Workshops MediathekView holt TV-Sendungen S. 57 Arbeiten mit der Shell automatisieren S. 70 RSS-News-Feeds mit Akregator lesen S. 75 E-MAIL & CHAT SICHER MACHEN OpenSuse 12.2 Brandneue 32-Bit-Version – KDE 4.8.4, Gnome 3.4.2 – Installation auf Festplatte – LibreOffice 3.5.4, Kernel 3.4 – auf der DVD-Rückseite: vier Live-CDs mit KDE/Gnome in 32- und 64-Bit-Versionen Installationsanleitung im Heft Österreich 10,80 Schweiz sfr 19,60 BeNeLux 11,25 Italien 12,75 Spanien 12,75 9,80 einfach – klar – benutzerfreundlich www.easylinux.de Rescatux – Rettungs-Linux-Distribution – reinstalliert Boot-Manager Grub – repariert Platten-Partitionen – setzt Passwörter zurück – Installation auf USB-Stick möglich Service Kit 04/2012 Updates für (K)Ubuntu 12.04 und OpenSuse 12.1/12.2 25 Seiten Tipps & Tricks KDE S. 79 Gnome S. 84 Gimp S. 96 Shell S. 103 LibreOffice S. 92 Ubuntu S. 88 14 GByte auf 3 DVD-Seiten 12.2

easyLinux 04 2012

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Page 1: easyLinux 04 2012

Programme auf DVDData Crow (12), Capivara (13), FF Multi Converter (14) gscan2pdf (16), Instantbird (17), Muse (18), Piggydb (20)

Urban Lightscape (22), Xournal (24), IPFire, XnViewMP

LINUXeasy !LIN

UX

ea

sy! 04/2012

Oktober – Dezember

41

96

17

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09

80

30

4

Grundlagen der Verschlüsselung S. 32

Thunderbird mit GPG und S/MIME absichern S. 36

Chat und Filesharing mit RetroShare S. 44

Passwort-Manager KeePassX S. 48

Dateien verschlüsseln mit GPG S. 54

Software-TestsFast gleich: LibreOffice gegen OpenOffice S. 109 SoftMaker Office 2012 (Betaversion) S. 112 Jump-and-Run-Spiel: Tiny & Big S. 106

Linux installierenOpenSuse 12.2 auf der Heft-DVD S. 26

Multi-Boot-System: Windows & 2-mal Linux S. 62

WorkshopsMediathekView holt TV-Sendungen S. 57

Arbeiten mit der Shell automatisieren S. 70

RSS-News-Feeds mit Akregator lesen S. 75

E-MaiL & ChaTSiChEr MaChEn

OpenSuse 12.2 Brandneue 32-Bit-Version

– KDE 4.8.4, Gnome 3.4.2 – Installation auf Festplatte – LibreOffice 3.5.4, Kernel 3.4 – auf der DVD-Rückseite: vier Live-CDs mit KDE/Gnome in 32- und 64-Bit-Versionen

Installationsanleitung im Heft

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rescatux– Rettungs-Linux-Distribution – reinstalliert Boot-Manager Grub – repariert Platten-Partitionen – setzt Passwörter zurück – Installation auf USB-Stick möglich

Service Kit 04/2012 Updates für (K)Ubuntu 12.04 und OpenSuse 12.1/12.2

25 Seiten Tipps & TricksKDE S. 79

Gnome S. 84

Gimp S. 96

Shell S. 103

LibreOffice S. 92

Ubuntu S. 88

14 GByte auf 3 DVD-Seiten12.2

Page 2: easyLinux 04 2012

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Page 3: easyLinux 04 2012

04/2012EasyLinux www.easylinux.de 3

EditoriaL

Liebe Leserinnen und Leser,

einmal täglich schaue ich mir die wichtigen Newsseiten im Netz an, um zu sehen, was es Neues gibt – in der Linux-Welt und anderswo. Seit es Netbooks, Smartphones und Tablet-Computer gibt, ist das Nachrichtenvolumen deutlich angewachsen, denn wo früher nur die Rede von Desktop-PCs und Notebooks war, ist die Vielfalt jetzt deutlich größer.Doch in den letzten Monaten ist die Lektüre der Produktnachrichten immer lästiger gewor-den: Gefühlt jede zweite Meldung handelt nicht davon, welche Features ein neues Gerät hat, sondern welcher Konkurrent wegen der Verletzung von Patenten dagegen klagt. In den Klagen, deren Begründungen den meisten Anwendern oft nur als lächerlich erscheinen können, geht es dabei ab und zu um Lizenz-gebühren, welche die andere Seite zahlen soll – doch viel häufiger versucht ein Patentinha-ber, den Vertrieb eines Produkts oder einer Geräteserie vollständig zu unterbinden. Weil solche Gerichtsverfahren (und deren Aus-gang) immer nur für ein Land gelten, hört man vom selben Konflikt gleich mehrfach: Dann darf ein Produkt in Deutschland nicht mehr verkauft werden, in den USA aber schon, und es wird anstrengend, den Über-blick zu behalten.Ich würde außer dem Überblick genauso schnell das Interesse verlieren, wenn diese läs-tige Klagerei nicht auch auf uns als potenzielle Käufer Auswirkungen hätte. Vor einigen Jah-ren waren die Klagen von SCO gegen Vertreter der Linux-Welt ein Dauerbrenner (2003 bis 2011) [1], SCO behauptete, dass Linux wesent-liche Teile aus dem (teilweise SCO gehören-den) Unix-Quellcode übernommen hatte. Das war aber eine einzelne Geschichte; heute klagt ständig jeder gegen jeden. Dass die Verfahrens-kosten einen Beitrag dazu leisten, Gerätepreise hoch zu halten, darf man annehmen. Schlim-mer ist aber die Beschränkung; manche Geräte,

Hans-Georg Eßer Chefredakteur

Klage des Tagesderen Vorankündigungen man interessiert ver-folgt, schaffen es vielleicht – dank Verkaufsver-bot – nie auf den deutschen Markt.

Heute im Angebot: Google versus AppleDie Lage ist also sehr unerfreulich. Die letzte Meldung vor Redaktionsschluss stammte vom 19.09., Motorola (Google) gegen Apple: Alle Geräte, die iMessage verwenden (dazu gehö-ren u. a. Macs, iPhones und iPads), sollen ge-gen ein Motorola-Patent verstoßen, ihr Verkauf soll in den USA verboten werden [2]. Stein des Anstoßes ist die Möglichkeit, mit iMessage eine Konversation z. B. auf dem Mac zu beginnen und dann später auf einem Apple-Smartphone fortzusetzen. Das Patent ist von 2006; Linux- bzw. Unix-Profis nutzen schon seit den 80er-Jahren die vergleichbare Technik, ein Chatpro-gramm in einer screen-Session laufen zu lassen und z. B. nach der Fahrt ins Büro diese Session wieder aufzunehmen (ohne dass das Chatpro-gramm je unterbrochen wurde), dazu loggt man sich per SSH (früher via Telnet) auf der anderen Maschine ein und setzt die screen-Sit-zung fort [3]. Das ist jetzt technisch nicht exakt dasselbe, aber das Problem ist gleich. Nun könnte man fast Mitleid mit Apple haben, die sich gegen diesen Vorwurf der Patentverlet-zung wehren müssen, aber Apple ist ja nicht besser und versucht regelmäßig, den Verkauf von Android-Geräten aus ähnlich albernen Gründen zu unterbinden. Es fällt schwer, in diesem Spiel „Gute“ und „Böse“ zu benennen.

Das darf nur mein Programm!Besonders hässlich wird es, wenn die höchst umstrittenen Softwarepatente ins Spiel kom-men, bei denen Algorithmen in Computerpro-grammen geschützt werden: Während große Softwarekonzerne noch die Ressourcen haben, um eine Patent- und Rechtsabteilung mit der Überprüfung ihrer Produkte zu beschäftigen,

LINUXeasy !

haben freie Entwicklergemeinschaften im Open-Source-Umfeld keine Chance, dies auch nur zu versuchen. Über vielen Projekten schwebt daher das Damoklesschwert einer Klage, die alle Anstrengungen der ehrenamtli-chen Entwickler zunichte machen könnte.Schaut man sich an, was in den letzten Jahren so alles patentiert wurde, findet man etliche Beispiele, bei denen jeder, der sich schon län-ger mit Computern beschäftigt, sofort „prior art“ rufen müsste: Prior art (deutsch: Stand der Technik) ist eine Regelung im Patentrecht, nach der man nichts patentieren kann, was es bereits früher gab oder was sich von bekann-ten Lösungen nur in Details unterscheidet – leider erkennen die Patentämter oft nicht, dass einem Patentantrag der Charakter des Neuen völlig fehlt.Das Patentrecht und dessen Auslegung müs-sen (in vielen Ländern) dringend auf den Prüfstand, denn die großen Spieler nutzen ihre Patentsammlungen nicht dazu, ihre inno-vativen Erfindungen zu schützen, sondern wollen damit Konkurrenten nach Möglichkeit komplett vom Markt ausschließen. n

Infos[1] c’t Magazin: „SCO vs. Linux: Die

unendliche Geschichte“, http:// heise. de/ –302076 (http:// ezlx. de/ c4u1)

[2] Ars Technica zu Motorola vs. Apple: http:// arstechnica. com/ apple/ 2012/ 09/ motorola‑asks‑itc‑to‑ban‑every‑ mac‑ipad‑and‑most‑iphones/ (http:// ezlx. de/ c4u2)

[3] Artikel zu „screen“: Heike Jurzik, „Manchmal kommen sie wieder – screen“, LinuxUser 01/ 2001, S. 92 ff., http:// www. linux‑community. de/ artikel/ 805 (http:// ezlx. de/ c4u3)

Page 4: easyLinux 04 2012

4 04/2012EasyLinux

aktuELL

Editorial ...................................................................................................... 3DVD-Inhalt.................................................................................................. 6Leserbriefe ................................................................................................. 7Nachrichten ............................................................................................... 9Neue Software ........................................................................................ 12Webseiten ................................................................................................ 25

Heft-DVD: OpenSuse 12.2 ...................................................................... 26

Die aktuelle OpenSuse-Version ist schnell installiert: Dieser Artikel

zeigt Ihnen, wie Sie das Linux-System von der Heft-DVD aufsetzen und

was dabei zu beachten ist.

Grundlagen der Verschlüsselung ........................................................ 32

Datenübertragungen laufen im Internet oft im Klartext ab, Angreifer

könnten theoretisch mitlesen. Darum setzen viele Dienste auf Ver-

schlüsselung. Was dabei eigentlich passiert, verrät diese Einführung.

E-Mail verschlüsseln ............................................................................. 36

Entgegen der allgemeinen Auffassung ist E-Mail

alles andere als ein Medium mit Privatsphäre.

Die Nachrichten sind so geheim wie jede belie-

bige Postkarte. Mit den richtigen Hilfsmitteln

sorgen Sie dennoch für Vertraulichkeit.

Sicher chatten mit RetroShare ............................................................. 44

Instant Messenger verschicken Ihre Kurznachrichten unverschlüsselt

im Internet. Mit RetroShare sichern Sie die Kommunikation ab und

bieten Freunden Ihre Dateien zum Download an.

Passwort-Manager KeePassX ............................................................. 48

Für etliche Internetdienste brauchen Sie Zugangsdaten: Diese alle im

Kopf zu behalten und dabei noch sichere, verschiedene Passwörter zu

wählen, ist keine leichte Aufgabe. KeePassX erinnert sich für Sie und

schützt die sensiblen Daten mit einem Masterpasswort.

Dateien verschlüsseln ........................................................................... 54

Wollen Sie Ihre Daten in die Cloud verschieben oder allgemein vor

fremden Zugriffen schützen, verschlüsseln Sie diese besser. Zum

Glück bringen OpenSuse 12.1/12.2 und Kubuntu 12.04 dafür bes-

tens geeignete Werkzeuge mit.

ARD und ZDF on demand mit MediathekView .................................. 57

Die öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland bieten fast alle Sen-

dungen auch online an. Mit MediathekView laden Sie diese manuell

oder automatisch herunter und speichern sie lokal.

Multi-Boot: Windows und 2x Linux ..................................................... 62

Viele Linux-Anwender möchten sich nicht ganz von Windows trennen

und streben daher eine Parallelinstallation beider Betriebssysteme

an. Wie Sie Windows sogar mit zwei Linux-Distributionen gemeinsam

nutzen können, zeigt dieser Artikel.

Bilder freistellen ..................................................................................... 68

Zum Designen kleiner Flyer und Karten müssen Sie nicht gleich zu

einem Desktop-Publishing-Monster wie Scribus greifen. Einen simplen

Bildumlauf erstellen Sie mit ein paar Mausklicks auch in LibreOffice.

Automatisieren mit der Shell................................................................ 70

Die Shell erlaubt es Ihnen, Ihr Linux-System über

Textkommandos zu steuern. Doch warum sollten

Sie ein 70er-Jahre-Inter face verwenden, wenn

doch KDE und Gnome äußerst komfortabel sind

und die Bedienung mit der Maus erlauben? Unter

anderem wegen der Geschwindigkeit.

Akregator verwaltet RSS-Feeds .......................................................... 75

RSS-Feeds helfen dabei, die Informationsflut des Alltags unter Kon-

trolle zu halten. Mit dem KDE-Programm Akregator gelingt das beson-

ders gut.

VErschLüssELn

Workshop

VErschLüssELn

www.easylinux.de

spielspaß unter Linux: ab seite 106 stellen wir das Jump-and-run-spiel „tiny & Big“ vor.

opensuse ist eine der popu-lärsten Linux-

Distributionen. Von der heft-

DVD installieren sie die aktuelle

Version 12.2. ab seite 26.

Überblick

Page 5: easyLinux 04 2012

504/2012EasyLinux

mcedit – der Editor für die Shell ........................................................ 115

Konfigurationsdateien, Skripte oder einfache Notizen – für solche

Schreibarbeiten müssen Sie nicht zu einer umfangreichen Textverar-

beitung greifen. Ein schlanker Texteditor im Terminalfenster oder auf

der Konsole ist in diesem Fall das Mittel der Wahl. Wir übergeben das

Kommando an Mcedit.

Mount Points ........................................................................................... 77

Betriebssystem und Anwendungen liegen auf C:, das DVD-Laufwerk

heißt D: oder E:, und wer noch ein Diskettenlaufwerk hat, spricht es

als A: an – so kennt man es von Windows. Linux verwaltet Datenträ-

ger anders.

Tipps & Tricks zu KDE ............................................................................ 79Gnome-Tipps............................................................................................ 84Knoppix und Kubuntu ............................................................................. 88LibreOffice-Tipps .................................................................................... 92Effizienter arbeiten mit Gimp ................................................................ 96Linux-Tipps .............................................................................................. 98Know-how für die Kommandozeile ................................................... 103

Jump-and-Run-Spiel: Tiny & Big ....................................................... 106

Mit Schneidbrenner und Enterhaken bewaffnet jagt ein kleiner Junge

hinter einer Unterhose her. Dabei zerlegt er eine Berglandschaft fach-

gerecht in ihre Einzelteile. Was abgedreht klingt, entpuppt sich als

spaßiges und innovatives Jump-and-Run-Spiel.

LibreOffice versus OpenOffice ........................................................... 109

Die früheren OpenOffice-Tipps heißen jetzt LibreOffice-Tipps, und ak-

tuelle Linux-Distributionen liefern Officepakete mit dem neuen Namen

aus. OpenOffice lebt aber als Apache-Projekt weiter. Gibt es Gründe,

mit OpenOffice statt LibreOffice zu arbeiten?

SoftMaker Office 2012 Beta ................................................................ 112

Schon seit vielen Jahren versorgt die Nürnberger Softwareschmiede

SoftMaker auch Linux-Anwender mit ihrem Officepaket. Die neue

Version 2012 steht kurz vor dem Verkaufsstart; wir haben die zweite

Beta getestet.

sErVIcE

Linux User Groups ............................................................................ 117Impressum.......................................................................................... 120Hardware- u. Bücherservice .......................................................... 121Vorschau ............................................................................................ 122

tIpps & trIcks

BasIcs Guru-traInInG

tEst

www.easylinux.de

E-Mails, chatnachrichten, Dateien auf der platte und die Liste Ihrer passwörter: all dies können sie verschlüsseln – wie es geht, erklären wir ausführlich ab seite 32.

neben Libreoffice lebt auch open- office als apache-projekt weiter.

Wir haben die beiden officepakete verglichen. ab seite 109.

Lesen sie ab seite 62, wie sie mehrere Be-triebssysteme auf einer platte installieren. hinter-grundwissen zu platten-partitionen gibt es ab seite 77.

Page 6: easyLinux 04 2012

6 04/2012easylinuxwww.easylinux.de

Ausserdem Auf dVd:

• Skype (Internettelefonie)

• Urban Lightscape (Bildhelligkeit)

• VirtualBox (Virtualisieren)

IPFireDie Firewall-Distribution IPFire glänzt nicht nur mit einer Fülle nützlicher Features, son-dern hat auch ein nutzerfreundliches GUI.

• Capivara (Datenabgleich)

• Piggydb (Wissensmanagement)

• Xournal (Dokumenteneditor)

KeePassXPasswörter gehören zum Weballtag. Je si-cherer sie sind, desto schwerer sind sie zu merken. Dieses Programm verwaltet sie.

MuseDer MIDI-Sequenzer Muse bringt unter an-derem eine Notendarstellung, eine Effekt-automation und einen Wave-Editor mit.

XnViewMPDer außerordentlich performante Bildbe-trachter XnViewMP glänzt mit einer Vielzahl sinnvoller Funktionen.

RetroShareRetroShare ermöglicht durch starke Ver-schlüsselung den abhörsicheren Austausch von Nachrichten und Dateien.

Data CrowDie Java-Software Data Crow leistet her-vorragende Dienste beim Katalogisieren von Filmen, Musik, Software und Büchern.

„gscan2pdf“Dieses Werkzeug scannt nicht nur Ihre Do-kumente ein, sondern legt eine unsichtbare Textebene über PDF-Dateien.

InstantbirdAus dem Hause Mozilla stammt das Chat-programm Instantbird. Es unterstützt Pro-tokolle wie IRC und ICQ.

Heft-DVDDie Rettungsdistribution Resca-tux bietet eine Fülle an Tools, um sowohl defekte Windows- als auch Linux-Systeme wieder zum Laufen zu bringen. Im Fo-kus der Entwickler stand auch die Benutzerfreundlichkeit.

Rescatux

opensuse 12.2Die 32-Bit-Version der beliebten Distribution

OpenSuse 12.2 finden Sie auf Seite A der

zweiten Heft-DVD. Ein Schwerpunkt dieser

Release, die zwei Monate später als ge-

plant an den Start ging, liegt auf der Modell-

pflege. Die Anwendungen an Bord von Open-

Suse haben viele kleine Verbesserungen er-

fahren.

Zum Beispiel soll der Dolphin-Verzeichnis-

browser den Inhalt großer Verzeichnisse

schneller auf den Bildschirm holen und An-

sichtswechsel besser vertragen. Im PDF-Be-

trachter Okular ist es jetzt möglich, Text zu

markieren, wobei Okular selbstständig Gren-

zen wie Absatzenden erkennt. Das Erschei-

nungsbild wurde an vielen Stellen moderni-

siert, zum Beispiel mit einem neuen GUI für

das Power-Management-System.

Wie üblich bringt das System aus Nürnberg

aber auch die jeweils neuesten Softwarever-

sionen mit. Zum Einsatz kommen die Desk-

tops KDE 4.8.4 und Gnome 3.4.2, den Un-

terbau liefer t Kernel 3.4 zusammen mit

dem X-Server 1.12. LibreOffice 3.5.4 stellt

die Officesuite.

Auf Seite B der zweiten Heft-DVD finden Sie

vier unterschiedliche OpenSuse-12.2-Ver-

sionen als Live-CDs. Während die 32-bit-

KDE-Version direkt vom Datenträger bootet,

finde Sie den 64-Bit-Ableger im Verzeichnis

/iso-images des Datenträgers. Es enthält

zudem jeweils die

32- und 64-Bit-Ver-

sionen der Gnome-

Variante. (Thomas

Leichtenstern/tle)

serVice kitDas Service Kit auf der Heft-DVD enthält

alle relevanten Sicherheits- und Pro-

grammaktualisierungen für OpenSuse

12.1/12.2 und Kubuntu 12.04 seit dem

Erscheinungstag der Distributionen. Ein Up-

grade älterer Versionen (beispielsweise von

OpenSuse 12.1 auf OpenSuse 12.2) er-

möglicht das Service Kit jedoch nicht.

Die auf dem Service Kit enthaltenen Pa-

kete stammen aus den Original-Download-

quellen von Novell und Canonical. Damit ist

die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD

technisch identisch mit einem Online-

update. Durch die zeitliche Differenz zwi-

schen dem Fertigstellen des Datenträgers

und dem Erscheinen des Heftes können in-

zwischen jedoch neue Updates auf den Ser-

vern der Distributoren bereitstehen.

Page 7: easyLinux 04 2012

Leserbriefe Aktuell

www.easylinux.de 704/2012easylinux

LeserbriefeTrinity[Editorial, EL 04/ 2012] Bravo, endlich mal je-mand, der mir aus der Seele spricht! Nachdem ich mich über die Benutzerunfreundlichkeit von KDE 4 unter Debian 6 (Squeeze) sehr ge-ärgert hatte, habe ich rumgesucht und wie Sie ebenfalls Trinity (einen KDE-3-Fork) instal-liert. Da es für Debian 7 (Wheezy) leider (noch) kein Trinity gibt, habe ich stattdessen Xfce installiert. Wir Benutzer sollten den Hard- und Software-Entwicklern viel öfter mal auf die Finger klopfen … Wolfgang Gruhn

Divide et impera[Editorial, EL 04/ 2012] Es ist bedauerlich, an welchen Fronten die Entwickler-Community ihre Ressourcen verpulvert. Nicht genug da-mit, dass sich Linux mit seiner überbor-denden Distributionsvielfalt über Gebühr zerfasert, sondern innerhalb einer jeden Dis-tribution mit jeder Major Release dann auch noch immer wieder alles anders macht. Das mag etwas für Nerds sein, aber nicht für den normalen User, der mit dem System einfach nur möglichst effektiv arbeiten möchte, und insbesondere nicht für den Windows-Mi-granten, der eh schon genug zu lernen hat und keine Lust auf immer neue verwirrende Lernkurven verspürt.Das wäre doch der Wunsch: Ein schlagkräf-tiges Linux-Imperium bietet Microsoft ernst-haft Paroli; das hat noch nicht mal der Mac geschafft. Aber in Anlehnung an Cäsars Motto „Divide et impera!“ braucht sich Mi-crosoft nur aufs „impera“ zu konzentrieren –

das „divide“ besorgt die Linux-Community voller blinder Begeisterung selber. Es ist ein Jammer, wie sich diese geniale und enga-gierte Community in Sachen Desktop weitge-hend selber bis zur Bedeutungslosigkeit zer-splittert.So wird Linux für den ganz normalen, IT-un-erfahrenen User (und das dürfte der Löwen-anteil sein) niemals eine gangbare Alternative werden. Dr. Wolf-R. Müller

Stärke von Linux?[Editorial, EL 04/ 2012] Ich sehe das genauso, wie Sie es beschrieben haben. Für mich sollte es eine Oberfläche zum Ausprobieren und eine stabile Oberfläche für die tägliche Arbeit geben. Wahrscheinlich wird die Klötzchen- oberfläche genauso scheitern wie bereits bis-her jede zweite Windows-Version. Von einem „Warten auf die nächste Windows-Version“ merke ich schon lange nichts mehr. Dass

XSane kann mehrseitige PDFs scannen[Papierstapel 2 PDF, EL 04/ 2012] Sie schrei-ben, dass man mit XSane kein mehrseitiges Dokument als PDF-Datei speichern kann. Das ist nicht richtig. Auf dem Auswahl-But-ton oben rechts im Hauptfenster kann Mehr-seitig (Strg+M) (Abbildung 1) gewählt werden. Ich habe schon öfter damit mehr-seitige PDF-Dokumente erstellt. Wolfgang Steiner

Xfce noch nicht verschlimmbessert[Editorial, EL 04/ 2012] Vielen Dank für diesen Beitrag! Seit nunmehr reichlich zehn Jahren nutze ich Linux, angefangen mit Suse über Tests mit Kanotix bin ich bei Ubuntu gelan-det. Ich war zufrieden, bis KDE 4 kam. Da stieg ich auf Gnome um, die Bedienung war bewährt. Jetzt also Gnome 3, also stieg ich auf Xfce um, und das alles nur, weil ich meine ge-wohnten Arbeitsabläufe halbwegs beibehalten wollte. Sollte Xfce irgendwann auch so ver-schlimmbessert werden, suche ich wieder was Bewährtes.Unity habe ich kurz probiert, das ist jetzt mitinstalliert und wird nie benutzt. Ich bin immer noch ein Freund von Nautilus, den möchte ich auch zukünftig nutzen.Ob ich als Nutzer der alten, „nichtwischen-den“ Generation der Computeranwender al-lerdings einer ausreichend großen Zielgruppe angehöre, muss ich leider anzweifeln.Vielleicht gibt es ja in zukünftigen Versionen die einfache Möglichkeit, die alten Bedien-schemata zu erhalten. Karsten Reincke

© photocase.com

Abb. 1: Mit XSane kann man auch mehr-seitige Dokumente in eine einzige PDF-Datei scannen.

Page 8: easyLinux 04 2012

8 04/2012easylinux

Leserbriefe Aktuell

www.easylinux.de

Linux diesen Quatsch mitmacht, finde ich schade – es nicht zu tun, könnte genau die Stärke von Linux sein. Carsten Hertzberg

Bei Ubuntu 10.04 bleiben[Editorial, EL 04/ 2012] Dem Ar-tikel kann ich uneingeschränkt zustimmen. Ich nutze auf zwei Rechnern nach wie vor Ubuntu 10.04. Zu Testzwecken und damit ich mich daran gewöhne, habe ich auf einem älteren PC Ubuntu 12.04 installiert. Ich empfinde die neue Oberfläche als sehr gewöhnungbe-dürftig. Deshalb habe ich, sobald das möglich war, auf den alten Desktop umgestellt.Ich würde mich selbst als halbwegs kun-digen Anfänger bezeichnen, was bedeu-tet, dass ich die Konsole zwar benutze – aber mit äußerster Vorsicht. Deshalb trifft manche Änderung etwas verspätet bei mir ein, es sei denn, sie kommt bereits über die Aktualisierungsverwaltung daher.An dieser Stelle möchte ich nicht zuletzt ein großes Lob für Ihre Zeitschrift aussprechen. Ich lese diese bereits seit einiger Zeit und freue mich jedes Mal auf die neuste Ausgabe. Die praktischen Tricks, Tipps und Kniffe ma-chen mich mit dem Betriebssystem vertrauter und versierter. Dafür an dieser Stelle ein herz-liches Dankeschön: Weiter so! Mario Nitsch

Von Ribbons verschont[Editorial, EL 04/ 2012] Als Administrator stelle ich mir bei neuen Software-Versionen immer die Frage, was diese dem Anwender bringen – leider meist nur Einarbeitungsauf-wand. Die nützlichen Neuerungen werden überschattet von mieser Performance, ausge-löst durch sinnlosen Ressourcenhunger. Alte Bugs werden durch neue abgelöst. Die neue Benutzeroberfläche ist dunkelgrau auf Hell-grau, Schaltflächen tauchen nur auf, wenn man mit der Maus darüber fährt. Ständig wird versucht, das Internet zu kontaktieren, und diverser weiterer Unfug.Da bei uns Microsoft-Monokultur angesagt ist, muss man die Updates auf die tollen bunten Versionen auch noch fast alle mitmachen und auch bezahlen.Bedauerlicherweise wird in der Linux-Welt häufig das gleiche Lied gesungen. Zum Glück gibt es dort aber immer wieder Gruppen, die sich abspalten und den Weg nicht mitgehen. Eine Distribution, die sich für den Einsatz in größeren Unternehmen eignet, vermisse ich leider.

Gestern habe ich Linux Mint 13 von der Heft-

DVD installiert: Installation super, Perfor-mance gut, Bedienung auch. Aber dann den Netzwerkdrucker ansteuern: Da fehlen Pakete, Verbindung zum NAS mit NFS-Dateisystem klappt nicht. Der Fokus hat bei den Entwick-lern offenbar auch nicht auf Funktion gelegen. Hoffentlich bleibt LibreOffice von Ribbons oder Schlimmerem verschont. Frank Hahn

Mac OS X hat Hand und Fuß[Editorial, EL 04/ 2012] Die Kritik an Mac OS X kann ich nicht nachvollziehen. Eigentlich ha-ben (fast) alle Neuerungen in Mac OS X Hand und Fuß. Das sage ich nicht als Apple-Fanboy, sondern aus Überzeugung und als Linux-Be-nutzer.Sie sprechen die Scrollrichtung an: Zugegeben, ich habe auch gleich gesucht, wo man es wie-der umstellen kann, aber habe mich dazu ent-schieden, dem Feature ohne Zwang mal eine Chance zu geben. Nach nicht mal zwei Tagen hatte ich mich dran gewöhnt, da die Scrollrich-tung kein Umdenken erfordert und mit dem (wirklich ultrapräzisen) Apple-Touchpad die Bedienung wie an einem Touchscreen sehr leicht von der Hand geht. Super!

Die Vollbilddarstellung kann man, muss man aber nicht, nutzen. In Verbindung mit „Mission Control“ und Gesten ent-steht aber ein nahzezu perfekter Workflow.Ihre Meinung zu Gnome 3 und Unity kann ich absolut nachvollziehen: Mit den Desktops ist – selbst wenn man versucht, eine Umgewöhnung zu erzwingen – ein flüssiges Ar-beiten „out of the box“ kaum möglich: Leider grauenhaft. KDE 4 finde ich (mal abgesehen von geänderten Shortkeys) ziemlich gelungen. Allein die oft etwas träge Reaktion fällt mir hier negativ auf.Die Entwickler von Linux-Distributionen und -Desk-tops versuchen immer mehr, neue Benutzer allein durch „Eyecandy“ zu ge-winnen, und nicht mit einem flotten, in sich konsistenten System. Man bekommt aller-hand schön anzu-schauende, aber meist nutzlose Funktionen

und Programme auf die Festplatte geschaufelt. Alltägliche (und selbst-verständliche) Dinge laufen jedoch nur müh-sam, schlecht oder gar nicht. Dazu zählenl die Kompatibilität zu Audio- und Video-

codecs,l die Lauffähigkeit oder zumindest 99,9-pro-

zentige Kompatibilität zum populären Mi-crosoft Office,

l endlich mal ein Kernel, der auf Notebooks, welche älter als ein halbes Jahr sind, den Akku nicht binnen 90 Minuten leersaugt,

l oder die Einrichtung von Hardware, welche der Kernel nicht automatisch er-kennt.

Vielleicht sollte die Entwicklung jetzt langsam lieber mal in Richtung Hybrid-Kernel (im Sinne von Linux/ Windows oder Linux/ Dar-win) gehen, statt immer nur die Optik aufzu-hübschen. Könnte man Apple- oder Windows-Software nativ auf einem Linux-Kernel lauffä-hig machen, wäre der Knoten beim eher un-versierten Anwender endgültig geplatzt.In der Linux-Welt besteht die Revolution lei-der nur aus heißer Luft in Form von Desktops, welche die darunter liegende Brachlandschaft erfolgreich verdecken. Schade, das Potential (und auch der Umstiegs- und Umlernwille) vieler Nutzer wäre sicher vorhanden … Julian Schweigert n

03/2012

EasyLinux

www.easylinux.de

3

EditoriaL

Liebe Leserinnen und Leser,

der Linux Kernel, die grafischen Oberflächen

und die Standardprogramme unter Linux er

scheinen ständig in neuen Versionen Das

hat mit dem Entwicklungsmodell „release

early, release often“ („veröffentliche früh

und oft ) [1] zu tun, das viele Open Source

Projekte umsetzen Es hat viele Vorteile,

z B landen Fehlerkorrekturen und nützliche

neue Funktionen so viel schneller beim An

wender, als wenn Software nur einmal im

Jahr aktualisiert wird Doch ein Großteil der

Entwickler scheint die Aufgabe als „mach

alle paar Monate alles komplett anders“ zu

verstehen ein Phänomen, das sich durch

die ganze Softwarewelt (nicht nur unter

Linux) zieht:

l KDE 4 hat als Nachfolger von KDE 3 kei

nen Stein auf dem anderen gelassen; der

Desktop hat technisch fast nichts mehr

mit dem alten KDE zu tun, sieht anders

aus und wird anders bedient

l Für Gnome 3 versus Gnome 2 gilt das

Gleiche, weswegen sich z B Linux Mint

großer Beliebtheit erfreut, das Gnome

Freunden die Möglichkeit gibt, die alte

Oberfläche weiter zu verwenden

l Ubuntu installiert jedem Anwender, auch

dem mit 30 Zo l Monitor, eine Oberfläche,

die für Netbook Displays optimiert ist

Und bei den anderen:

l Mit Windows 8 kommt die Kachel Ober

fläche, die schon auf Windows Smartpho

nes für wenig Begeisterung sorgt, auf den

PC Dort sieht sie noch schlechter aus,

gehört aber zwingend zu jeder künftigen

Windows Installation

l Nachdem Microsoft Office erst mit den

vom Usability Team erfundenen Ribbons

(Menübändern) die alte Menü und Sym

bolleistensteuerung auf den Kopf stellte,

steht für 2013 schon wieder ein neues Be

Hans Georg Eßer

Chefredakteur

Öfter mal was Altes

dienkonzept an, das besser zu Windows 8

passen so l

l Apple versucht, die Bedienung unter iOS

(für iPhone, iPad & Co ) und Mac OS X

zu vereinheitlichen, empfiehlt Vollbildan

wendungen und änderte kürzlich auf dem

Mac die Richtung von Scrollgesten auf

dem Touchpad

Innovation ist ja wundervoll, aber ich hätte

eigentlich am liebsten einen KDE 3 Desktop,

bei dem die Oberfläche und alle Anwendun

gen durch jahrelange Verbesserungen kom

plett fehlerfrei und rasend schnell arbeiten

Wo die Tastenkombinationen, die ich irgend

wann gelernt habe, alle funktionieren und die

Menüpunkte sich in genau den Untermenüs

verstecken, an denen ich sie schon vor zehn

Jahren gefunden habe

Clevere Software, die meinen Drucker am

USB Anschluss oder im Netzwerk besser er

kennt, 3 D Features neuer Grafikkarten aus

reizt, im Officeprogramm Word und Excel

Dokumente vom Windows Kollegen perfekt

importiert, das Schneiden und Mischen von

Videos in beliebigen Formaten erlaubt und

vieles mehr: All das will ich haben, und zwar

direkt, wenn es verfügbar wird aber nicht

um den Preis, dass sich schon wieder die Be

nutzung des Desktops komplett verändert

Alles so bunt hier

Die ständig neuen Desktops scheinen mir im

mer „guck mal, was ich alles kann“ zuzuru

fen Ich denke dann immer: „Toll, aber in den

nächsten Wochen bin ich erst mal ausge

bremst, bis ich verstanden habe, wie ich das

alles benutzen kann “ Auf meinem privaten

Linux PC läuft tatsächlich ein (leicht moderni

siertes) KDE 3, das zwar Trinity [2,3] he ßt,

aber trotzdem im Kern KDE 3 ist Es hat kei

nen schicken Desktopwürfel Effekt beim

LINUXeasy !

Wechsel der Arbeitsfläche, sondern zeigt beim

Umschalten des Desktops einfach unspekta

kulär die neuen Fenster an, und das ziemlich

schnell

Dabei sind einige Features der neuen Desk

tops ja wirklich super praktisch, die Entwick

ler haben da viel Liebe und Kreativität rein

gesteckt aber ist es nicht möglich, neue

Funktionen in die alten Oberflächen zu inte

grieren?

Wenn sich ständig alles ändert, ist es kein

Wunder, dass viele Anwender die Installation

neuer Betriebssystem oder Softwareversio

nen verweigern, auch wenn sie damit auf

sinnvolle neue Funktionen verzichten müs

sen Wer normale Benutzer im Blick hat, der

so lte deren mühsam erworbene Kenntnisse

nicht regelmäßig durch komplette Umstellun

gen wertlos machen Nur was einen extremen

Mehrwert bietet, darf ganz anders funktionie

ren, darum sind ja die intuitiv zu bedienenden

Smartphones mit Android und iOS so populär

Meinen PC will ich trotzdem nicht wie ein

Handy bedienen

Wie sehen Sie das? Wenn Sie in der aktuells

ten Inkarnation des Programms „Startmenü“

das Mailprogramm finden, schreiben Sie uns

doch mal eine E Mail zu diesem Thema an

redaktion@easylinux de

n

Infos[1] Veröffentliche früh und oft: http:// en.

wikipedia. org/ wiki/ Release early,

release often (http:// ezlx. de/ c3y1)

[2] Trinity: http:// www. trinitydesktop. org/

(http:// ezlx. de/ c3y2)

[3] Hans Georg Eßer, „Trinity bringt KDE

3 zurück“, EasyLinux 01/ 2012, S. 62 ff.

Page 9: easyLinux 04 2012

904/2012EasyLinux

News AktuELL

www.easylinux.de

NachrichteNOpenSuse 12.2 als Boxversion

Ubuntu 12.10 ohne 2-D-Version von UnityUbuntu 12.10 wird erstmals kein Unity 2-D (eine abgespeckte Unity-Version, die ohne 3-D-Beschleunigung funktioniert) mehr an Bord haben. Die Entwickler haben die Pakete für den 2-D-Desktop komplett aus der aktu-ellen Entwicklerversion 12.10 entfernt. Das schreibt Jason Warner in einer E-Mail auf der Ubuntu-Desktop-Mailingliste [1]. Es gebe nun nur noch eine Codebasis für den Ubuntu-Desktop und keine Unterschiede mehr zwischen den Desktops für aktuelle und ältere Rechner. Letztere können zukünftig LLVMpipe ver-wenden: Dieser Treiber auf Gallium3D-Basis

[2] ermöglicht es Grafikkarten, OpenGL über Software-Rendering zu nutzen, ohne dafür spezielle Treiber zu benötigen.Die LLVMpipe-Implementierung befinde sich laut Warner aktuell noch in der Entwicklung; die Anpassungen würden vermutlich erst mit Ubuntu 13.04 abgeschlossen sein. Zudem werde auch LLVMpipe nicht auf allen Syste-men laufen. Besitzern älterer Rechner emp-fiehlt Warner daher, bei Ubuntu 12.04 zu bleiben oder einen anderen Desktop zu ver-wenden – in Frage kommen hier Lubuntu und Xubuntu mit LXDE bzw. Xfce. (Kristian Kißling/hge)

[1] https:// lists. ubuntu. com/ archives/ ubuntu‑desktop/

2012‑August/ 003940. html (http:// ezlx. de/ c4j16)

[2] https:// de. wikipedia. org/ wiki/ Gallium3D

(http:// ezlx. de/ c4j17)

Audio Video Linux 6.0AV Linux, eine Debian-basierte Distribution mit Software für Audio- und Video-Produk-tion, ist in Version 6.0 erschienen. Die Release aktualisiert den Kernel auf Version 3.0.36. Beim Qt-Toolkit setzen die Entwickler auf eine ältere Debian-Squeeze-Version, da es Probleme mit Qt 4.8 gab. Auch den Bootprozess und einzelne Plug-ins für Multimedia-Software haben die Macher aufgeräumt, um einen reibungslosen Betrieb zu ermöglichen. Der Drum-computer Hydrogen erhielt neue Kits, der Windows-Emulator Wine ein Update

auf 1.4. Zur aktualisierten Software gehören der Audiorekorder Audacity 2.0, der Hard-disk-Rekorder Ardour in Version 2, Rosegar-den 12.04, Guitarix 0.24, HandBrake 0.9.6

und eine Entwicklerversion von OpenShot 1.4.2. Kdenlive und VLC liegen als maßge-schneiderte Pakete vor.Weitere Informationen sowie zwei Videos zur neuen Version finden sich in den Release No-tes [1]. Das rund 2,5 GByte große DVD-Image steht als Torrent und auf dem FTP-Server zum Download bereit [2].Der Hauptentwickler hat angekündigt, dass diese Version die letzte sein wird. Zu den Hauptgründen zählt unter anderem die man-gelnde Spendenbreitschaft. (Mathias Hu-ber/hge)[1] http:// www. remastersys. com/ forums/ index. php?

topic=2530. 0 (http:// ezlx. de/ c4j3)

[2] http:// www. bandshed. net/ DownloadInstall. html

(http:// ezlx. de/ c4j4)

Der Verlag Open Source Press bietet die neue OpenSuse-Version 12.2 als Box mit einigen Zugaben an [1]. Die Packung enthält eine Doppel-DVD mit 32- und 64-Bit-Fassungen und eine weitere DVD mit Live-Versionen zum Ausprobieren sowie Add-ons. Dazu ge-sellt sich ein gedrucktes Handbuch mit rund 350 Seiten in deutscher Sprache. Der Verlag packt aus seinem Programm noch das Buch „Bash – Arbeiten und programmieren mit der Shell“ als PDF-Datei dazu. Außerdem gibt es Rabattgutscheine für LPI-Trainings, für die Vollversion der Finanzverwaltungssoftware

Moneyplex sowie für die Bildbearbeitung PaintSupreme [2].Die Box ist zum Preis von rund 60 Euro im Handel erhältlich. Daneben bietet der Verlag ein Abo an, das die einzelnen Boxen günsti-ger macht. Open Source Press gibt an, von jeder verkauften Box eine Spende an das OpenSuse-Projekt weiterzuleiten. (Mathias Huber/hge)[1] https:// www. opensourcepress. de/ index. php? 26& tt_

products=368 (http:// ezlx. de/ c4j1)

[2] http:// www. braindistrict. com/ de/ paintsupreme/

(http:// ezlx. de/ c4j2)

Page 10: easyLinux 04 2012

10 04/2012EasyLinux

NewsAktuELL

www.easylinux.de

Android: 67 % Marktanteil in EuropaNachdem bereits im letzten Jahr jedes zweite neue Smartphone mit Android verkauft wurde, sind es nun laut einer aktuellen Stu-die von Kantar Worldpanel ComTech [1] im europäischen Durchschnitt bereits 67,1 Pro-zent. Spitzenhalter ist dabei Spanien: Hier haben sich im Testzeitraum bis Ende August sogar 86,6 Prozent der Smartphone-Käufer für ein Android-Gerät entschieden. Gleich-zeitig verlor in sämtlichen untersuchten Län-

dern Apples iOS Marktanteile. In Deutsch-land kommen die Apple-Geräte noch auf 13,3 Prozent (Vorjahr: 22,3 Prozent), in Spa-nien sind sogar nur drei von 100 Smartpho-nes iOS-Geräte. Gegen diesen Trend entwi-ckelt sich England, dort konnte iOS leicht zulegen, Android aber auch.Die aktuelle Studie zeigt zudem, dass sich rund 30 Prozent der Smartphone-Besitzer für ein Gerät mit einem großen Display (über 4,5 Zoll) entschieden haben. Mit der Display-größe nimmt zugleich auch die Nutzung des Geräts für diverse Inhalte zu.Die Studie wirft auch einen Blick auf die USA, Brasilien und Australien. In Amerika hat An- droid Martkanteile gegenüber iOS verloren und liegt nun wieder unter 50 Prozent. In Australien und Brasilien zeigt sich hingegen ein ähnliches Bild wie in Europa mit Wachs-tumsraten gegenüber dem Vorjahr zwischen 20 und 30 Prozent. (Marcel Hilzinger/hge)[1] http:// www. kantarworldpanel. com/ global/ News/

Android‑maintains‑its‑European‑domination

(http:// ezlx. de/ c4j15)

Freie Schrift „Source Sans Pro“ von AdobeDas sonst eher für seine proprietären Pro-dukte bekannte amerikanische Unternehmen Adobe gibt eine Schrift frei, die sich für den Einsatz auf Webseiten und in Printprodukten eignet. Die Schrift „Source Sans Pro“ ist unter einer freien Lizenz erhältlich. Adobe bietet die verschiedenen Schnitte und Stile als Open-Type- und TrueType-Fonts an. Zudem stehen die Schriftdaten auf Adobe Typekit [1] und Google Web Fonts [2] bereit, was das dyna-mische Einbinden in Webseiten erlaubt.Adobe selbst plant den Ein-satz der Schrift in seinen Open-Source-Anwendun-gen, wie dem Webkit-ba-sierten Editor Brackets [3]. Eine frühere Variante kam bereits im Strobe Media Playback Framework [4] zum Einsatz, damals unter dem Namen „Playback Sans“. Wer sich für die kon-kreten Schriftdaten interes-siert, um diese als Grund-lage für eigene Entwicklun-gen zu verwenden, den be-dient Adobe ebenfalls und stellt diese zum Download bereit. Alle Schriftdaten ste-

hen unter der SIL Open Font License [5]. (An-dreas Bohle/hge)[1] https:// typekit. com/ fonts/ source‑sans‑pro

(http:// ezlx. de/ c4j5)

[2] http:// www. google. com/ webfonts/ specimen/

Source+Sans+Pro (http:// ezlx. de/ c4j6)

[3] http:// brackets. io/ (http:// ezlx. de/ c4j7)

[4] http:// www. osmf. org/ strobe_mediaplayback. html

(http:// ezlx. de/ c4j8)

[5] http:// opensource. org/ licenses/ openfont. html

(http:// ezlx. de/ c4j9)

Autorentool in CalligraKDEs Office-Suite Calligra bekommt Zuwachs: Ein spezielles Werkzeug für Autoren längerer Texte soll die Sammlung der Module erweitern. Es wird die Möglichkeit bieten, vom ersten Plot bis zur ausführlichen Geschichte mit komple-xer Struktur alle Arbeiten in einer Applikation zu erledigen.Eine normale Textverarbeitung bietet über ei-nen ordentlich strukturierten Text und die Glie-derungsansicht zwar die Möglichkeit, einen Überblick über die Teile des Textes zu behal-ten, aber die inhaltlichen Stränge der Ge-schichte holt diese Technik selten ans Licht. Spezielle Tools, wie Celtx [1], verfügen über zusätzliche Datenbanken für Orte, Personen oder Handlungsabläufe. Diese zeigen auf einen Blick, welche Teile des Textes in Bezug zuein-ander stehen. Nun wollen mehrere Mitglieder aus dem Calligra-Projekt die Suite um eine neue Komponente erweitern, die genau diese Funktion mitbringt.Die neue Komponente soll den Name Calligra Author [2] tragen. Im ersten Anlauf planen die Entwickler einen Umfang, der das Schreiben einer Zusammenfassung, den eigentlichen kre-ativen Prozess sowie das Publizieren der Ge-schichte erlaubt. Im nächsten Schritt wollen sie es dann ermöglichen, Multimedia-Elemente einzubinden. (Andreas Bohle/hge)[1] https:// www. celtx. com/ about. html

(http:// ezlx. de/ c4j10)

[2] http:// www. calligra. org/ news/

calligra‑announces‑author/ (http:// ezlx. de/ c4j11)

NewstickerParted Magic: Die Live-CD zum Bearbeiten

von Partitionen, ist in Version 2012_09_12

erschienen.

Das Glanzstück dieser Release ist Version

0.13.1-git des Tools „gparted“, die einige

LVM-Features beherrscht. Außerdem gibt

es eine Menge aktualisierter Software, dar-

unter den Linux-Kernel 3.5.3 und den Brow-

ser Firefox 15.0.1. (U. Bantle/hge)

http://partedmagic.com/ (http://ezlx.de/c4j18)

Freier Audiocodec Opus: Die Internet Engi-

neering Task Force (IETF) hat einen neuen

Audiocodec namens Opus verabschiedet,

der sich lizenzfrei implementieren lässt.

Der in RFC 6716 festgelegte Standard soll

sich für Sprache und Musik sowie für die

Archivierung und das Streaming von Audio-

daten eignen. (M. Huber/hge) http://opus‑codec.org/ (http://ezlx.de/c4j19)

Page 11: easyLinux 04 2012

News AktuELL

Thunderbird erhält nur noch bis November neue FeaturesDie Mozilla Foundation ändert das Entwick-lungsmodell ihres beliebten E-Mail-Pro-gramms Thunderbird. Eine letzte Version soll im November erscheinen, danach wird es von der Stiftung selbst nur noch Sicherheitsupdates geben.Für diese recht drastische Maßnahme nennt Mitchell Baker, die Vorsitzende der Mozilla-Stiftung, gleich mehrere Gründe in ihrem Blog [1]. So seien die Thun-derbird-Anwender mit dem bisherigen Funktionsumfang zu-frieden, die Funktionen in Thunder-bird somit ausreichend. Zudem hätte Mozilla es nicht geschafft, mit dem E-Mail-Client neue, innovative Impulse bei der Internet-kommunikation zu setzen. Baker bemängelt auch das Fehlen einer wachsenden, aktiveren Mitarbeiterbasis, einzige Ausnahme wären die engagierten Übersetzerteams. Abschlie-ßend würden heutzutage auch immer häufi-ger Webmaildienste genutzt. Das Thunder-

bird-Team sei daher der Meinung, dass für ihr E-Mail-Programm nur noch die Stabilität im Vordergrund stünde.

Als Konsequenz schlägt die Mozilla Foundation ein neues Entwick-

lungsmodell vor [2]. Demnach liefert Mozilla selbst nur noch Sicherheitsaktualisierungen und Fehlerkorrekturen. Neue Funktionen sollen Freiwillige aus der Nutzer-

gemeinschaft beisteuern kön-nen. Die Mozilla Foundation

finanziert weiterhin ein kleines Entwicklerteam und stellt die nötige

Infrastruktur.Im November erscheint noch eine letzte neue Thunderbird-Version mit Langzeitunterstüt-zung (Extended Support Release, ESR) [3]. Danach gibt es dann alle sechs Wochen Si-cherheitsupdates, zumindest für ein Jahr. Diese Aktualisierungen gelten dann auch für die normale Thunderbird-Version. Wie es an-schließend weitergeht, steht noch nicht fest.

Nach Angaben der Mozilla Foundation hat Thunderbird weltweit um die 20 Millionen Nutzer. (Tim Schürmann/hge)[1] http:// blog. lizardwrangler. com/ 2012/ 07/ 06/

thunderbird‑stability‑and‑community‑innovation/

(http:// ezlx. de/ c4j12)

[2] https:// wiki. mozilla. org/ Thunderbird/ Proposal:_

New_Release_and_Governance_Model

(http:// ezlx. de/ c4j13)

[3] http:// www. mozilla. org/ en‑US/ thunderbird/

organizations/ (http:// ezlx. de/ c4j14)

NewstickerKDE 4.9.1: Die im September erschienene Version aktualisier t die Plasma Work-spaces, Anwendungen sowie die Plattform. Das empfohlene Update verbessert unter anderem die Kontact-Suite und behebt Feh-ler in Dolphin. Daneben versprechen die Entwickler verbesserte Per formance. (M. Huber/hge)

http://www.kde.org/ (http://ezlx.de/c4j20)

Kann eineSchulungseinrichtungfür mehr als EINEN Themenbereichberühmt werden?Das Linuxhotel ist bekannt für erstklassige Open-Source-Schulungen. In den letzten Jahren kamen Java und andere Programmiersprachen hinzu - wie immer in Kooperation mit führenden Spezialisten, und in abgeschiedener, konzentrierter, aber auch ziemlich verspielter Umgebung. Es ist so naheliegend, auch Entwicklerthemen bei den OpenSource‘lern zu lernen, weil man dort schon immer sehr „unter die Haube“ guckte und mit viel Freude intensivst arbeitet. Das weiss ein Großteil der deutschen Admins, nur unter Entwicklern hat's sich noch nicht so ganz herumgesprochen.

Mehr siehe www.linuxhotel.de

Page 12: easyLinux 04 2012

12 04/2012EasyLinux

Neue SoftwareAktuELL

www.easylinux.de

Neue SoftwareIm Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version.

Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie

die passenden Pakete und Installationshinweise.

Data Crow – bringt Ordnung in Ihre Multimediadateien

InfosSoftware zum Artikel auf DVD:Data Crow

[1] Data Crow: http:// www. datacrow. net/ (http:// ezlx. de/ c4p3)

Das innovative Tool Data Crow holt Cover und Beschreibung, Infos zur Band und weitere Da-ten automatisch aus dem Internet. Außer für CDs klappt das auch bei Büchern, Filmen und Software.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Das Programm lädt Beschreibungen, Cover-Ab-bildungen, Schauspielerlisten und weitere Zu-satzinformationen aus dem Netz nach.Haben Sie einen Film im Fernsehen gesehen und möchten nun in Ihrer Datenbank einen Eintrag dafür anlegen, brauchen Sie in Data Crow (Abbildung 1) lediglich den Titel einzu-geben. Die Software sucht dann bei einschlä-gigen Portalen wie Amazon oder IMDb nach einem DVD-Cover, einer Inhaltsangabe und der Liste aller mitwirkenden Schauspieler.

Für jeden Schauspieler legt Data Crow einen eigenen Eintrag an. Wenn sich also einige Filme in der Datenbank angesammelt haben, existieren schnell etliche Schauspieler-Daten-sätze. Für Schauspieler nutzt Data Crow die Internet Movie Database, die allerdings auch in der deutschen Version nur englische Steck-briefe zutage gefördert hat, aber immerhin gibt es für die meisten Schauspieler ein Bild. Bei vielen Datensätzen dauert das Update einige Minuten, doch es geht automatisch im Hinter-grund über die Bühne.

Da steckt viel Musik drinGanz ähnlich klappt es mit Musikalben, Soft-ware oder Büchern: Geben Sie den Titel ein, dann holt die Anwendung eine Beschreibung, ein Cover-Foto oder Screenshots aus dem In-ternet. Für Bücher bindet Data Crow unter an-derem wieder Amazon als Informationsquelle ein. Wer nach Linux-Software sucht, der fin-det viele Programme in den Datenbanken SourceForge und Softpedia.Selbstverständlich dürfen Sie alle Einträge von Hand verändern; auch eigene Bilder, wie Screenshots von Szenen, die Sie besonders be-

eindruckt haben, lassen sich hinzufügen. Wenn die Internetquellen einmal keine Infos zu einem Eintrag liefern, bleibt immer noch die Möglichkeit, sie von Hand einzutragen.

Wer suchet, der findetFür einfache Suchanfragen gibt es in Data Crow die Schnellfilter links oben im Pro-grammfenster. Dort suchen Sie nach einem für die aktuelle Kategorie definierten Feld, zum Beispiel nach Filmen mit einem bestimmten Schauspieler oder Regisseur.Für Recherchen mit mehreren Suchbedin-gungen gibt es das Filter-Werkzeug, das ein Klick auf Filter in der Button-Leiste öffnet. Dort legen Sie auch fest, nach welchen Krite-rien die Software das Suchergebnis sortiert. Einmal eingegebene Filterkombinationen las-sen sich abspeichern.Die Bedienung des Programms ist zwar logisch gestaltet, fällt zuweilen aber unnötig kompli-ziert aus: So gibt es drei Wege, einen neuen Eintrag anzulegen: Der Eintragsassistent star-tet eine Onlinesuche und legt auf der Basis eines ausgewählten Suchergebnisses einen neuen Eintrag an. Der Neu-Button erzeugt da-gegen einen leeren Eintrag, der sich nach Aus-füllen des Titelfelds mit Hilfe des Aktualisie-ren-Buttons mit Onlinedaten füllen lässt.Zu guter Letzt gibt es noch die Onlinesuche, die nach Filmen, Büchern oder Programmen sucht, zunächst ohne einen Eintrag in der Da-tenbank zu hinterlegen. Dennoch lassen sich die Suchergebnisse über den Button Eintrag hinzufügen in der Datenbank verewigen. n

Abb. 1: Der CD-titel genügt: Auf dessen Basis sucht Data Crow Cover-Art, künstlerbio-grafie und Infos zur Band – egal, ob Sie die CD besitzen oder nicht.

DIE REDAktIon mEInt

Dank der eingebunden Internetservices entstehen in der Data-Crow-Datenbank Ein-träge für die Lieblingsfilme, Bücher oder Software magisch mit wenigen Mausklicks.

Page 13: easyLinux 04 2012

1304/2012EasyLinux

Neue Software AktuELL

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Wer im Internet nach „Verzeichnisse synchro-nisieren Linux“ sucht, der stößt meistens zuerst auf das Kommandozeilenprogramm „rsync“. Die Java-Software Capivara bietet ähnliche Funktionen, aber unter einer schicken gra-fischen Oberfläche.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Die Standardlösung unter Linux zum Abglei-chen von Verzeichnissen ist nach wie vor das Konsolenprogramm rsync. Einfacher zu bedie-nen ist Capivara [1], ein grafisches Java-Pro-gramm mit ausgeklügelten Synchronisations-funktionen.Die Applikation zeigt nicht nur lokale Ver-zeichnisse an, sondern verbindet sich auch über FTP und SSH mit Rechnern im Netz. SMB-Freigaben kennt die Software jedoch nicht, obwohl sie wie fast alle Java-Pro-gramme auch auf Windows läuft. Etwas um-ständlich ist, dass sich auch das lokale Datei-system erst nach einem Klick auf das Verbin-dungs-Icon rechts oben im Teilfenster öffnet. Dafür gibt es Bookmarks, die das Öffnen von Remote-Verbindungen beschleunigen.

Beamen mit HindernissenCapivara ist ein zweispaltiger Dateimanager (Abbildung 2). Allerdings darf der Anwender Dateien nicht einfach von einem Unterfenster in das andere ziehen. Nur der Kopieren-Button ganz oben im Programmfenster kopiert die Dateien auf die andere Seite.

Im Kopieren-Dialog gibt es die Optionen Ver-folge Symlinks und Erhalte Zeitstempel. Die erste Einstellung steuert, ob die Software Links auf andere Verzeichnisse (im Linux-Jar-gon „symbolische Links“) so behandelt wie echte Unterverzeichnisse. Die zweite legt fest, ob die beim Kopieren neu erstellten Dateien das Entstehungsdatum der Ursprungsdatei er-ben, oder ob das Dateidatum den Zeitpunkt des Kopierens anzeigt.

SchutzfunktionDas Hauptproblem beim Synchronisieren von Verzeichnissen ist, dass Sie die ältere Fassung einer Datei nicht unbedingt durch die neuere ersetzen möchten. Eine gute grafische Syn-chronisationssoftware informiert den Anwen-der daher darüber, bei welchen Dateien ein Überschreiben bevorsteht. Ein übersichtliches GUI ist hier Pflicht, denn sonst zerstört ein un-achtsamer Klick schnell benötigte Daten.Ein Beispiel: Eine Datei ist nur links, eine bloß rechts vorhanden. Zwei überschneiden sich, einmal ist die linke Version neuer, einmal die rechte. Das Programm signalisiert die drei Zu-stände der Dateien durch drei Farben: nur ein-mal vorhanden = rot, älter = hellrot, neuer = dunkelrot. Allerdings fallen die Farbschat-tierungen so ähnlich aus, dass man sie kaum auseinanderhalten kann. Und was steht nun für „neuer“, Hellrot, oder Dunkelrot? Hier wäre es dringend geboten, statt der drei Rot-töne die Ampelfarben Rot, Gelb und Grün ein-zusetzen.

Capivara: grafische Verzeichnis-Synchronisationssoftware

Abb. 2: Capivara synchronisiert komfortabel Verzeichnisse und achtet dabei penibel da-rauf, dass es nicht versehentlich die falschen überschreibt.

Infos

Software zum Artikel auf DVD:Capivara

[1] Capivara: http:// capivara. sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c4p1)

[2] Krusader: http:// www. krusader. org/ (http:// ezlx. de/ c4p2)

Vor dem Synchronisieren steht die Vorschau, in der Capivara anzeigt, welche Dateien es in welche Richtung kopiert. Welche Datei eine frühere Fassung überschreibt, steht hier je-doch nicht: Die beiden Dateien Wanderun-gImZillertal1.gpx und TuxerJoch-hausAut.gpx sind in beiden Verzeichnissen enthalten, die beiden anderen nicht. Capivara zeigt in bei-den Fällen den blauen Richtungspfeil an.Außer dem Datenverlust durch versehent-liches Überschreiben birgt das Synchronisie-ren nach dem Zeitstempel noch weitere Pro-bleme: Nicht immer geht die Rechneruhr rich-tig. Linux-Rechner setzen beim Dateisystem außerdem universelle Weltzeit ein, Windows-Computer Lokalzeit. In Capivara darf der Be-nutzer daher eine Zeitdifferenz angeben, bis zu der Dateien als gleich alt gelten.Zuverlässiger als nach dem Änderungsdatum gilt das Vergleichen von Dateien mit Prüfsum-men. Sie kennen vielleicht die MD5-Prüfsum-men, mit denen Sie untersuchen, ob beim Herunterladen eines CD-Images ein Übertra-gungsfehler aufgetreten ist. Das gleiche Prin-zip nutzen die Synchronisationsvarianten MD5 sync und SHA1 sync. SHA1 ist eine zu-verlässigere, aber auch wesentlich langsamere Testmethode als MD5.Die Synchronisationsvariante Size-Sync, wel-che die Dateigröße auswertet, ist sehr schnell, aber unzuverlässig: Unkomprimierte Bitmaps verändern beim Bearbeiten ihre Größe nicht, auch sonst bedeutet gleiche Größe nicht zwin-gend gleichen Inhalt. n

DIE REDAktIon mEInt

Capivara bringt alle notwendigen Funk- tionen zum Synchronisieren von Verzeich-nissen mit. Allerdings: Dateien lassen sich nicht durch Ziehen mit der Maus verschie-ben, das Programm warnt auch nicht deut-lich genug vor dem Überschreiben von Da-teien. Das KDE-Programm Krusader [2] schützt hier wirksamer vor Datenverlust.

Page 14: easyLinux 04 2012

14 04/2012EasyLinux

Neue SoftwareAktuELL

www.easylinux.de

FF Multi Converter – Formatwandler mit großer BandbreiteSelbst Anwender, die Konsolenprogramme schätzen, haben ihre liebe Not mit den leis- tungsfähigen Tools ImageMagick und FFmpeg. FF Multi Converter, ein GUI für FFmpeg, Image-Magick und „unoconv“, erleichtert das Hand-ling der Programme.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰„Das Ziel von FF Multi Converter [1] ist es, unter einer benutzerfreundlichen Oberfläche Umwandler für alle Multimedia-Dateiformate zu bündeln“, stellen seine Entwickler voll-mundig fest. Natürlich scheitert der Anspruch, alle Dateiformate zu unterstützen, leicht da-ran, dass neue hinzukommen. Die meisten ge-bräuchlichen Bild-, Audio- und Videoformate sowie alle Dokumentformate, die LibreOffice liest oder schreibt, unterstützt FF Multi Con-verter aber. Dazu gehört auch des Doc-Format von Microsoft Word.Damit das Programm diesen Anspruch halten kann, delegiert es die eigentliche Arbeit an die bewährten Werkzeuge FFmpeg, ImageMagick und unoconv. Doch schon ein übersichtliches GUI für ImageMagick und FFmpeg ist wert-voll, denn beide Tools stoßen Einsteiger mit

einer komplizierten Bedienung vor den Kopf, bei der selbst die Reihenfolge der Kommando-zeilenparameter eine Rolle spielt.

WandelbarIn der Standardeinstellung schreibt der FF Multi Converter (Abbildung 3) das Ergebnis der Umwandlung in das gleiche Verzeichnis wie die Ausgangsdatei. Unter Edit / Prefe-rences ändern Sie das gegebenenfalls. Auf Wunsch verarbeitet FF Multi Converter alle Dateien eines Typs oder einer bestimmten Da-teiendung im Verzeichnis in einem Arbeits-schritt.Nach der Auswahl der Quelldatei entscheiden Sie sich für eine der Kategorien Audio/ Video, Images oder Documents. Letztere ist für Text- und Officedokumente inklusive PDF-Dateien bestimmt, Letzteres ist allerdings nur als Ziel-format verfügbar. Naturgemäß gibt es für die Officedateien außer Ausgangs- und Zielformat keine weiteren Einstellungen.Im Reiter Images dürfen Sie dagegen die Größe für das neu erzeugte Bild wählen. Das Aus-gangsformat erkennt ImageMagick, das für Grafiken zuständige Hintergrundprogramm, von selbst.

Qual der WahlIm Reiter Audio/ Video gibt es mehr Wahlmög-lichkeiten: Hinter dem Preset-Button verber-gen sich Voreinstellungen für zahlreiche mo-bile Geräte. Der More-Button öffnet Einstel-lungen für Videoauflösung und das Seitenver-hältnis. Auch die Video- und Audiobitrate, also die Größe der Videodatei pro Sekunde Spielzeit, lässt sich einstellen. Die vielen mit-gelieferten Presets (Voreinstellungen) optimie-ren alle diese Einstellungen für ein bestimmtes Mobilgerät.

Allerdings zeigt sich schnell, dass FFmpeg mit seinen häufig wechselnden und schlecht do-kumentierten Kommandozeilenparametern nicht nur viele Anwender überfordert: Auch etliche FF-Multi-Converter-Voreinstellungen funktionierten mit den FFmpeg-Versionen der EasyLinux-Distributionen nicht. Sie benutzen Parameter, die schon eine Weile nicht mehr existieren und laufen deswegen ins Leere.Wer sich allerdings so weit in die zuweilen komplizierte Syntax des FFmpeg-Konverters eingearbeitet hat, dem gelingt es, die Parame-ter manuell anzupassen. In diesem Fall braucht er dann eigentlich FF Multi Converter nicht mehr und sollte lieber das Kommando-zeilenprogramm direkt benutzen.

Zu einfach gestricktMeist zum Erfolg geführt hat in unseren Tests die über den Default-Button neben den Presets erreichbare Standardeinstellung, auch in Kom-bination mit benutzerdefinierten Einstellungen für Video Size (Auflösung) oder Video Bit-Rate. Beim Komprimieren hochauflösender Videos oder Umwandeln in ein anderes Dateiformat erfüllt die grafische Oberfläche also ihren Zweck sehr gut und hält, was das Projekt dem Anwender verspricht.Der Fortschrittsbalken ist allerdings nutzlos: Er springt ohne Zwischenschritte von 0 auf 100 Prozent, wenn die Umwandlung abge-schlossen ist. Ein Klick auf Details blendet die Ausgabe von FFmpeg ein. Aus dem Wert für time lässt sich ablesen, bei welcher Spielzeit die Umwandlung bereits angelangt ist: time=00:01:12.25 steht zum Beispiel für eine Minute und 12,25 Sekunden.

Falscher FehlerKennt FFmpeg das Format der Eingabedatei nicht, was bei den unzähligen Kompressions-verfahren und Dateiformaten unter verschie-denen Betriebssystemen oft genug passiert, dann meldet FF Multi Converter lediglich 0/ 1 Dateien converted. Die eigentliche Fehlermel-dung ist nur unter Details sichtbar. n

DIE REDAktIon mEInt

FF Multi Converter überzeugt als grafisches Frontend für die Kommandozeilentools ImageMagick und unoconv, also beim Um-wandeln von Bild- und Officedateien. Aller-dings scheiterte das Konvertieren von Vi-deos im Test oft, teilweise aufgrund eines Fehlers im Hintergrundprogramm FFmpeg, manchmal aber auch, weil FF Multi Conver-ter nicht auf aktuelle Versionen des Hilfsprogramms abgestimmt ist.

Infos

Software zum Artikel auf DVD:FF Multi Converter

[1] FF Multi Converter: https:// sites. google. com/ site/ ffmulticonverter/ (http:// ezlx. de/ c4p4)

Abb. 3: Der FF multi Converter dient als grafische oberfläche für die komandozeilen-tools FFmpeg, Imagemagick sowie „unoconv“ und erleichtert damit ihre Bedienung.

Page 15: easyLinux 04 2012

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Page 16: easyLinux 04 2012

16 04/2012EasyLinux

Neue SoftwareAktuELL

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„gscan2pdf“ – durchsuchbare PDFs aus Scans erstellenPDF ist das optimale Format zum Archivieren von Scans: Es bündelt und komprimiert viele Seiten. „gscan2pdf“ sorgt mit maschineller Zei-chenerkennung dafür, dass Sie die PDFs auch nach Schlagwörtern durchsuchen können.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Das Ärgerliche an eingescannten Dokumenten ist, dass sie keinen durchsuchbaren Text ent-halten. Der Grund dafür ist, dass beim Scannen Bilder und keine Textdateien entstehen. Abhilfe schafft die als „Optical Character Recognition“ (OCR) bekannte Technik der maschinellen Zei-chenerkennung, für die es die Linux-Programme Cuneiform und Tesseract gibt.Beides sind aber Kommandozeilentools, die lediglich Text in einer einzelnen Bilddatei er-kennen und in eine Textdatei schreiben. Das grafische Programm gscan2pdf nutzt Cunei-form oder Tesseract für die Texterkennung

und bereitet das Ergebnis zu so genannten Sandwich-PDFs auf, bei denen eine unsicht-bare Textebene über der eingescannten Bild-datei liegt (Abbildung 4).

Schmackhaftes SandwichDie Software kombiniert die originalgetreue Optik der gescannten Seiten mit der Durch-suchbarkeit von Textdateien. Das funktioniert in jedem PDF-Reader, der eine Suchfunktion mitbringt, also auch mi Okular und Evince.Die Hybrid-PDFs aus Bild- und unsichtbarer Textebene entstehen in gscan2pdf mit weni-gen Mausklicks: Ein Klick auf das dritte Icon von rechts öffnet den Scandialog mit zahl-reichen Einstellungen. Etliche davon betreffen nur Besitzer eines Einzugsscanners, der auto-matisch einen ganzen Stapel Vorlagen verar-beitet. Die Einstellung alle Seiten weist solche Scanner an, das ganze Magazin zu verwerten.

Blatt für BlattBesitzer eines normalen Flachbettscanners wählen dagegen die Option #: und geben im Zahlenfeld dahinter 1 ein. Der Scanner liest dann pro Klick auf den Scannen-Button eine Seite. Wer es schafft, eine neue Vorlage aufzu-legen, während der Scanner zwischen den Sei-ten pausiert, darf auch die Anzahl aller zu scannenden Seiten einstellen und muss zwi-schendurch nicht mehr zur Maus greifen.Ist im nächsten Reiter Scanmodus die Option Scannen auf Knopfdruck aktiv, löst erst ein Druck auf eine der Tasten am Scanner den

Scan aus. Allerdings funktioniert das unter Linux nicht mit jedem Modell. Wichtig sind noch die Einstellung Scan-Auflösung, die nicht unter 300 dpi liegen sollte, und der Scanmo-dus (Farbe/Graustufen/Schwarzweiß).Die Kästchen Bilder bereinigen und Texterken-nung anwenden sind beim ersten Start aktiv. In der Zeile für die Texterkennung befindet sich ein Auswahlfeld für die auf dem Rechner installierten Zeichenerkennungs-Programme. Den besten Eindruck macht in letzter Zeit die von Google gesponserte Engine Tesseract, die Sie unter OpenSuse und Ubuntu über das gleichnamige Paket installieren. Für deutsche Texte ist die Spracheinstellung German in der Zeile darunter wichtig, sonst gibt es Probleme mit den Umlauten.

Licht und SchattenDas Ergebnis der Scans fällt zwiespältig aus: Einerseits funktioniert die Texterkennung, ohne dass Sie sich mit Kommandozeilenpro-grammen herumschlagen müssen. Die Text-schicht ist auch ausreichend exakt über der Grafik platziert. Störend wirken aber die za-ckigen Ränder der hellgrauen Textbereiche vor den von der Software ausgeschnittenen leeren Bereichen. Zu allem Überfluss hat gscan2pdf auch noch Löcher in die Abbildung geschnit-ten. Darum ist es anzuraten, die Option Bilder bereinigen, die für das Freistellen der leeren Flächen verantwortlich ist, abzuschalten.Im Vergleich mit der Scansoftware Scan Tailor [2] enttäuscht die grafische Aufbereitung der Seiten, die sich auf das Herausschneiden freier Bereiche und ein Geraderichten des Scans be-schränkt. Besonders stört, dass für Helligkeit und Kontrast nicht einmal manuelle Einstel-lungen vorhanden sind.Wer Wert auf reinweiße Ergebnisse legt, scannt daher am besten mit Scan Tailor oder XSane alle Seiten als einzelne Bilddateien in ein Verzeichnis. Diese lassen sich in gscan2pdf problemlos zu einem mehrseitigen Sandwich-PDF weiterverarbeiten. n

DIE REDAktIon mEInt

gscan2pdf überzeugt beim Erstellen von durchsuchbaren PDFs, die sich hervorra-gend für das Archivieren von Dokumenten eignen. Allerdings gleicht seine Scanfunk-tion die praktisch immer vorhandene Grau-tönung des Papiers nicht aus. Optisch pro-fessionelle PDFs entstehen daher nur, wenn gscan2pdf die mit anderen Program-men erzeugten Scans zu Sandwich-PDFs weiterverarbeitet.

Infos

Software zum Artikel auf DVD:gscan2pdf

[1] gscan2pdf: http:// gscan2pdf. sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c4p5)

[2] Scan Tailor: http:// scantailor. sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c4p6)

Abb. 4: „gscan2pdf“ bettet mit Hilfe der oCR-Programme Cuneiform oder tesseract ma-schinell erkannten text in PDFs aus eingescannten Seiten ein.

Page 17: easyLinux 04 2012

1704/2012EasyLinux

Neue Software AktuELL

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Instantbird: portabler ChatclientMozillas Firefox und Thunderbird haben einen kleinen Bruder: das Chatprogramm Instant-bird. Wie die bekannteren Programme teilt es seine Einstellungen auch mit Installationen auf einem anderen Betriebssystem.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Schon Jahre bevor Instantbird [1] 2011 Version 1.0 erreichte, brachten die Linux-Platzhirsche Empathy [2], Pidgin [3] oder Kopete [4] alle denkbaren Features mit. Dennoch wartet das Tool (Abbildung 5), das die gleiche Codebasis benutzt wie der Browser Firefox und das Mail-programm Thunderbird, mit einem Alleinstel-lungsmerkmal auf, das Gnome- oder KDE-An-wendungen naturgemäß abgeht: Instantbird läuft sowohl unter Linux, als auch unter Windows und Mac OS X und sieht auf allen drei Systemen weitgehend identisch aus. Instantbird unterstützt alle wichtigen Chatpro-tokolle: AIM, Facebook Chat, Gadu-Gadu, Google Talk, Novell Groupwise, ICQ, IRC, MSN, MySpaceIM, Netsoul, QQ, Simple, Twit-ter, XMPP (Jabber) sowie Yahoo. Es ist also möglich, das Instantbird-Profilverzeichnis auf einem USB-Stick mitzunehmen und an einem anderen Linux- oder Windows- Rechner ohne

Konfiguration mit den gewohnten Einstel-lungen loszulegen. Da das Tool keine Installa-tion voraussetzt, wäre es praktisch, auch gleich die Programmdateien auf das Medium zu packen.

GrabenkämpfeTatsächlich ist es in der Praxis nicht so ein-fach, Linux- und Windows-Programme von einem gemeinsamen Datenträger aus zu star-ten – nicht zuletzt deswegen, weil Windows mit Linux-Dateisystemen nichts anfangen kann. Linux liest Windows-Dateisysteme zwar, führt dort aber Programmdateien wegen einer anderen Rechtestruktur nicht aus.Das Tar-Archiv instantbird-portable.tar auf der EasyLinux-CD enthält daher ein so genanntes Dateisystem-Image mit der Instantbird-Pro-grammdatei, das ein enthaltenes Startskript als echtes Linux-Dateisystem mountet. Auch die Windows-Version ist mit eingepackt.Sie brauchen das Tar-Archiv lediglich zu ent-packen und das Verzeichnis instantbird-porta-ble auf den Stick zu kopieren. Instantbird star-ten Sie danach mit einem der beiden Skripte instantbird_linux.sh und instantbird_win-dows.bat. Die Anwendung selbst läuft mit nor-malen Anwenderrechten. Nach Beenden von Instantbird fragt der Skript zum Aushängen des von ihm eingebundenen Dateisystems er-neut nach dem Root-Passwort, dann lässt sich der UBS-Stick wie gewohnt sicher entfernen. Sollten Sie aus Versehen die Konsole vor dem Aushängen geschlossen haben, führen Sie als Administrator umount /dev/loop0 aus.Unter Windows brauchen Sie kein Administra-tor-Passwort, dort starten Sie Instantbird mit einen einfachen Klick auf instantbird_win-

dows.bat. Die systemübergreifend portable Lösung eignet sich also besonders, um Ihre Chataccounts zu Hause unter Linux einzurich-ten und sie dann bei Freunden auf dem Win-dows-Rechner zu benutzen.

Anno 2005Abgesehen von der Portabilität bietet Instant-bird dem Anwender wenig: Das seit Jahren selbstverständliche Versenden von Dateien steht bei Instantbird immer noch unter Some Day auf der Roadmap, ebenso die Unterstüt-zung von Videochat über einen Jabber-Server wie das verbreitete Google Talk. Kopete und Pidgin können das aber bereits.Nicht einmal die deutsche Rechtschreibprü-fung funktioniert: Zwar steht unter addons.in-stantbird.org ein deutsches Wörterbuch zum Download bereit, jedoch lässt es sich in der aktuellen Version 1.2 nicht installieren.Dafür weiß aber die übersichtliche Sprechbla-sen-Optik zu gefallen: Bei eigenen Chatbei-träge deutet der Trichter der Sprechblasen nach links, bei denen der anderen Chatteilneh-mer nach rechts. Den Chatteilnehmern lassen sich in der Buddylist (Freundesliste) Farben zuweisen. Mehrere Konversationen vereint In-stantbird ähnlich wie Firefox als Tabs in einem Fenster.

Ein Hauch von frischem WindDie aktuelle Version zeigt auch die Chatproto-kolle vergangener Sitzungen in der gewohnten Optik an. Die Suchfunktion gleicht der von Firefox; sie springt nicht nur von Treffer zu Treffer, sondern hebt sie auf Wunsch auch farbig hervor. Das ist einer der wenigen Punkte, bei denen Instantbird die Nase vorn hat – Kopete gibt sich bei der Suche und der Protokollfunktion zum Beispiel weniger komfortabel. n

DIE REDAktIon mEInt

Beim Leistungsumfang hinkt Instantbird im Vergleich mit anderen Chatclients weit hin-terher. Als beinahe einziges Plus bleibt die Portabilität zwischen den Betriebssyste-men. Die dafür vorbereitete Version auf der EasyLinux-DVD startet unter Windows und Linux mit der gleichen Konfiguration.

Infos

Software zum Artikel auf DVD:Instantbird

[1] Instantbird: http:// instantbird. com/ (http:// ezlx. de/ c4p7)

[2] Empathy: https:// live. gnome. org/ Empathy (http:// ezlx. de/ c4p8)

[3] Pidgin: http:// www. pidgin. im/ (http:// ezlx. de/ c4p9)

[4] Kopete: http:// kopete. kde. org/ (http:// ezlx. de/ c4p10)

Abb. 5: Instantbird sieht schmuck aus, besitzt eine gute Suchfunktion, die auch ver-gangene Chatsessions einbezieht, und läuft auf allen gängigen Betriebssystemen.

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18 04/2012EasyLinux

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Muse – MIDI-Sequenzer mit praktischen ExtrasNach vier Jahren Arbeit haben die Entwickler des MIDI-Sequenzers Muse Version 2 vorgestellt und Linux damit ein weiteres gutes, freies Mu-sikprogramm mit Notendarstellung und voller Unterstützung für viele Effekt-Plug-ins beschert.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Die stabile Version 2.0 des MIDI-Sequenzers Muse [1] bringt eine Notendarstellung und Ef-fektautomation (Abbildung 6) mit. Das Pro-gramm zeichnet beim Abspielen Verände-rungen auf, zum Beispiel bei der Chorus-Tiefe oder -Geschwindigkeit, die Sie im Einstel-lungsdialog eines Effekt-Plug-ins vornehmen. Die Applikation unterstützt außerdem Wave-Audio-Tracks.

VereinfachtDas „Linux Audio Developer‘s Simple Plugin API“ (LADSPA) ermöglicht es Plug-in-Auto-ren, raffinierte grafisch gestaltetete Einstel-lungsdialoge zu realisieren. Meist ahmen die Plug-ins die Optik von Hardware-Effektgeräten nach, was hübsch aussieht, manchmal aber die Bedienung eher erschwert. Daher ist es gut, dass Muse alternativ eine für alle Plug-ins einheitliche Schieberegler-Optik anbietet.

Die wohl wichtigste Neuerung in Version 2, die Partituranzeige, kann sich allerdings noch nicht mit der Notenansicht in Rosegarden messen: Sie zeigt die Noten in weiten, stets gleichen Abständen an. Auch eine ausgefeilte Eingabefunktion, welche die Computertastatur als Keyboard nutzt, fehlt noch.

Etwas billigDie grafische Darstellung der Noten lässt noch zu wünschen übrig: Muse zeichnet sie unab-hängig vom Notenwert in gleichem Abstand. Vortragszeichen, die besonders klassische Mu-siker benötigen, kennt das Programm nicht. Zum Ausdrucken und vom Blatt spielen eig-nen sich die Noten aus Muse daher kaum. Professionelle, klassische Partituren bewältigt allerdings bisher kein Linux-MIDI-Sequenzer, sondern allenfalls das dedizierte Notensatz-programm MuseScore.

Nette KleinigkeitenAuf den ersten Blick unterscheidet sich die Klavierwalzen/ Pianoroll-Ansicht kaum von der Umsetzung in anderen Programmen. No-ten erscheinen dort als Balken, deren Länge für die Dauer steht; die Tonhöhe lässt sich an den Klaviertasten links ablesen.

Auf den zweiten Blick fällt aber eine nützliche Besonderheit auf: Die Werkzeuge für das Ein-fügen, Löschen oder Verschieben wechseln Sie in Muse mit einem Rechtsklick auf einen freien Fensterbereich, nicht mit einem Klick in die Button-Leiste. Diese Kleinigkeit beschleu-nigt das Arbeiten mehr als man denkt.Wie in anderen Sequenzern gibt es Controller-Unterfenster, mit denen sich Instumenten-Pa-rameter wie die Anschlaglautstärke oder Ba-lance anhand einer mit einem Stiftwerkzeug gezogenen Linie verändern.

Nur ein QuäntchenNiemand spielt auf dem Keyboard in Vierund-sechzigstel-Genauigkeit. Daher erscheinen per Keyboard eingespielte Töne in der Notenan-sicht praktisch immer als Gewirr aus kurzen Notenwerten und Pausen. Wie alle Sequenzer bringt Muse daher eine Quantisierungsfunk-tion mit, die allzu kurze Notenwerte rundet. Der Quantifizierer von Muse rundet nicht ein-fach stur: Sein integrierter Grenzwertfilter sorgt dafür, dass feine Nuancen erhalten blei-ben. Außerdem bildet das Programm auf Wunsch einen Kompromiss aus Quantifizie-rung und der realen Notendauer.Einen Swing (Jazz-typische Verschiebung im Verhältnis von kurzen und langen Noten) kennt Muse ebenfalls. Sehr praktisch ist auch die im Programm enthaltene Notenauswahl-funktion, mit der die Applikation unter ande-rem kurze, schwach angeschlagene Töne, also typische Keyboard-Spielfehler, löscht und da-mit für Ordnung sorgt. n

DIE REDAktIon mEInt

Für Anfänger ist Muse schon deshalb eine gute Wahl, weil es einige Synthesizer-Plug-ins mitbringt, und daher auch auf Rechnern ohne MIDI-fähige Soundkarte ohne Konfi-gurationsaufwand Töne erzeugt. Mit seiner Effektautomation und dem Aufzeichnen der Einstellungen von Effekt-Plug-ins während des Abspielens macht es eine Nachbear-beitung in vielen Fällen überflüssig.

InfosSoftware zum Artikel auf DVD:Muse

[1] Muse: http:// muse‑sequencer. org/ (http:// ezlx. de/ c4p11)

Abb. 6: Version 2.0 macht den Sequenzer muse mit einer notendarstellung und einer Ef-fektautomation wieder konkurrenzfähig. Praktisch ist auch das vereinfachte GuI, welches das Programm für LADSPA-Plug-ins anbietet.

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20 04/2012EasyLinux

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Piggydb – innovative WissensdatenbankPiggydb verlinkt Textfragmente per Drag and Drop und zeichnet sie thematisch mit Tags aus. So entsteht eine neuartige Wissensmanage-ment-Software, die in verschiedenen Anwen-dungsbereichen wie dem Event-Management oder Buchprojekten die Gedanken ordnet.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Menschliche Gedanken bewegen sich in spon-tanen Assoziationen. Bringt man diese Geis- tesblitze zu Papier, so fällt es meist schon we-nig später schwer, sie nachzuvollziehen. Dass es sich lohnen kann, Ideen festzuhalten, zeigt sich an der Beliebtheit von Mindmaps, welche die Assoziationen zwischen Begriffen durch Verbindungslinien festhalten. Während Mind-maps nur bis zu einer bestimmten Größe über-sichtlich bleiben, erschließt Piggydb [1] das Prinzip der Gedankenvernetzung auch für große Wissensbestände.

Per Drag and Drop entsteht ein Beziehungsge-flecht zwischen kurzen Texten oder hochgela-denen Dateien (Abbildung 7). Wie in einer Mindmap lässt sich ein einmal formulierter Gedanke mit beliebig vielen anderen verknüp-fen. Für die grafische Darstellung der Objekt-beziehungen übernimmt Piggydb die Ordner-hierarchie eines Dateimanagers.Piggydb ist eine Webanwendung, die Sie im Browser unter der Adresse localhost:8080 öff-nen. Auf anderen Rechnern im Heimnetzwerk gilt die URL Ip-des-Serverrechners:8080. Um den Server zu starten, genügt es, das Pro- grammarchiv zu entpacken und in der Kon-sole cd piggydb-standalone sowie java -jar pig-gydb-standalone.jar aufzurufen. Java muss dazu auf dem Rechner installiert sein. Wenn es geklappt hat, erscheint ein kleines Icon in der Taskleiste, über das Sie den Server bei Be-darf wieder stoppen.

ZettelsammlungDie Startansicht listet alle Einträge in der Rei-henfolge des Erstellens auf. Der Schieberegler am oberen Fensterrand bestimmt, ob für ma-ximale Übersicht bloß die Namen der Einträge oder auch Inhalt und Assoziationen sichtbar sind. Der grüne +-Button oben im Browser-fenster erzeugt neue Texteinträge. Der Editor in Piggydb kennt Textformatierungen und bin-det Bilder in den Text ein. Eingebettete Da-teien, die der Browser nicht anzeigt, erschei-nen als Downloadlinks.

Wenn Sie den Mauszeiger über den grauen Be-reich eines Eintrags bewegen, öffnet sich sein wichtigstes Werkzeug: eine kleine Icon-Palette. Das erste Icon darin erzeugt die für Piggydb charakteristischen Verknüpfungen zwischen den Einträgen. Dazu ziehen Sie es mit ge-drückter Maustaste auf ein anderes Objekt.

Gut gegliedertIn der grafischen Darstellung wirken die Ob-jektverknüpfungen wie eine hierarchische Ordnung von Haupt- und Unteraspekten. Ein Objekt darf gleichzeitig von mehreren Eltern-objekten abhängen, aber auch von keinem. Außerdem lassen sich in einem Arbeitsschritt bidirektionale Verknüpfungen erzeugen, bei denen Objekt A auf Objekt B verweist und gleichzeitig Objekt B auf A.Ein Vergleich mit einer gewöhnlichen hierar-chischen Gliederung verdeutlicht den Vorteil: Wenn Sie einen Gedanken formuliert haben, der auch noch an anderer Stelle relevant ist, müssen Sie dort entweder einen verweisenden Text einfügen oder den Wortlaut dorthin ko-pieren. Fällt Ihnen eine bessere Formulierung ein, dann gilt es, beide Textstellen anzupas-sen. Die Netzstruktur in Piggydb, welche Ver-knüpfungen kreuz und quer durch die Hierar-chie-Ebenen erlaubt, passt daher einfach bes-ser zur Natur des menschlichen Denkens.

Ordentlich ausgezeichnetZum Suchen dienen weitere Ordnungsverfah-ren: Das einfachste ist der Kalender, mit dem Sie Einträge nach dem Erstellungsdatum fil-tern. Noch leistungsfähiger sind die Tags, die jedes Objekt einem oder mehreren Themenge-bieten zuordnen. Besonders hervorzuheben ist, dass sich die Tags selbst wie normale Ob-jekte verknüpfen lassen; verknüpfte Tags er-ben dabei die Auszeichnungen.Ein Beispiel: Computer sind Elektrogeräte. Diese hängen mit dem Thema „Stromsparen“ zusammen. Desktop-PCs sind mit dem Thema „Computer“ verknüpft. Die Suche „Stromspa-ren“ findet daher auch die mit „Desktoprech-ner“ ausgezeichneten Objekte. n

Abb. 7: Das kernfeature von Piggydb stellen die objektverknüpfungen, die durch Zie-hen des Verknüpfungs-Icons auf ein weiteres objekt entstehen.

DIE REDAktIon mEInt

Gängige Ver fahren, Gedanken und Stich-

punkte zu ordnen und zu sammeln, reichen

von der berühmten Zettelwir tschaft über

Gliederungen in der Textverarbeitung bis

hin zum Einsatz eines Wikis. Piggydb bün-

delt die bekannten Arbeitsprinzipien Verlin-

kung und Tagging unter einer intuitiven

Weboberfläche und kommt damit der Natur

des menschlichen Denkens viel näher.

InfosSoftware zum Artikel auf DVD:Piggydb

[1] Piggydb: http:// piggydb. net/ (http:// ezlx. de/ c4p12)

Page 21: easyLinux 04 2012

2104/2012EasyLinux

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Rescatux – Rettungssystem für häufige Linux-ProblemeWenn das dringend gebrauchte Linux-System nicht mehr bootet oder Sie das Root-Passwort vergessen haben, sind weniger erfahrene Li-nux-Anwender dankbar für eine helfende Hand. Das Rettungs-Live-System Rescatux au-tomatisiert kritische Rettungsaktionen.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Bei älteren Windows-Versionen war es gän-gige Praxis, bei Problemen gleich das ganze System neu zu installieren. Wegen seines mo-dularen Aufbaus ist das bei einem Linux-Sys- tem praktisch nie nötig.Allerdings muss man erst einmal wissen, wie man ein kaputtes System wieder zum Laufen bringt. Zumindest drei typische Probleme löst das Rettungs-Live-System Rescatux (Abbil-

dung 8) automatisch: Es reinstalliert den Boot-manager Grub, repariert zerstörte Dateisys-teme und setzt vergessene Passwörter zurück. Auch Ubuntu-Installationen, bei denen sudo nicht mehr funktioniert, bringt Rescatux wie-der in Form. Als Bonus gibt es den Passwort-Reset auch für Windows-Systeme. Überschrie-bene Windows-Master-Boot-Records lassen sich ebenfalls wiederherstellen.

Der übliche ÄrgerDas Problem des nicht mehr startenden Grub-Bootmanagers tritt nach jeder Windows-Neu-installation auf. Aber auch das Aufspielen eines Linux-Systems läßt ab und zu Einträge aus dem Bootmenü verschwinden. Bootet ein System wegen einer kaputten Root-Partition nicht mehr, so ist das Dateisystem möglicher-weise aufgrund eines Hardware-Defekts so weit zerstört, dass auch Rescatux machtlos ist – doch ein Versuch schadet auch dann nicht. Ein gewissenhafter Anwender braucht die Passwort-Reset-Funktion natürlich nie. Aber zumindest führt sie anschaulich vor Au-gen, dass ein Passwort nicht vor Angreifern mit physischem Zugang zum Rechner schützt.

Ein Pinguin geht nicht unterRescatux steht als ISO-Datei zur Verfügung, die sich mit den Standardprogrammen auf eine CD brennen lässt. Alternativ booten es

Leser von EasyLinux direkt über die Heft-DVD. Zum Installieren auf einem USB-Stick empfehlen die Entwickler das bei Ubuntu mitgelieferte Programm USB-ImageWriter, unter OpenSuse heißt die Entsprechung ImageWriter. Einige Sekunden nach dem Start begrüßt Sie Rescatux mit der geöff-neten Rescapp, einem Programm, das Steu-erzentrale und Dokumentation kombiniert. Das Handbuch gibt es allerdings nur auf Englisch und Spanisch.Die Buttons, die die Rescatux-Funktionen star-ten, ordnet das GUI übersichtlich am oberen Fensterrand an. Außer Support gibt es die schon angesprochenen Funktionen Grub, File-system (Dateisystem) und Passwort. Der Win-dows-Button leitet zu allen Windows-spezi-fischen Funktionen weiter.

Guter Rat ist greifbarBesonders hervorzuheben sind Chat und Send log. Chat verbindet mit dem Rescatux-Chatka-nal, Send log übermittelt die bei Rescatux-Operationen angefallen Logdateien nach paste. debian. net (http:// ezlx. de/ c4p13), einem freien Clipboard-Webservice.Aus den von Rescatux übermittelten Logs le-sen erfahrene Linux-Anwender ab, was schief-gegangen ist. Ein Webbrowser an Bord der Rescatux-CD hilft auch dann mit Google-Re-cherchen weiter, wenn im Chat kein mensch-licher Ansprechpartner verfügbar ist.

Schritt für SchrittJeder Klick auf einen Button öffnet die zuge-hörige Dokumentation. Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt führt das Wizard-Interface da-mit auch unerfahrene Anwender zum Ziel. Eine Hürde, die es bei hardwarenahen Opera-tionen zu überwinden gilt, sind die Kürzel für die Festplatten-Partitionen.So steht die Bezeichnung sda1 für die erste Partition auf der ersten Platte, sdb2 für die zweite Partition der zweiten Platte und so wei-ter. Wer hier nicht sicher ist, startet mit Prefe-rences / Gparted im Startmenü links unten den grafischen Partitionseditor GParted. n

Abb. 8: Rettungsschwimmer: Das Rescatux-Live-System bewahrt nicht mehr startende Linux-Installationen vor dem untergang durch neuinstallation.

DIE REDAktIon mEInt

Rescatux enthält eine grafische Ober flä-che für etliche Konsolen-Programme, mit denen Anwender ihren kaputten Linux-Sys-temen wieder auf die Beine helfen. Tief gehendes Linux-Know-how ist für den Ein-satz des Rettungs-Live-Systems nicht er-forderlich. Wer sich nicht sicher ist, dass er das Reparieren des Dateisystems, das Fixen des Boot-Loaders oder das Zurück-setzen eines Passwor ts auch per Hand zustande bringt, sollte eine Rescatux-CD im Schrank liegen haben.

InfosSoftware zum Artikel auf DVD:Rescatux (bootet von der Heft-DVD)

[1] Rescatux: http:// www. supergrubdisk. org/ rescatux/ (http:// ezlx. de/ c4p14)

Page 22: easyLinux 04 2012

22 04/2012EasyLinux

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Urban Lightscape: Belichtungskorrektur für BildausschnitteMit Urban Lightscape, dem Spezialisten für die punktgenaue Belichtungskorrektur, hellen Sie die störenden Schlagschatten, die die tief ste-hende Abendsonne auf Ihren Urlaubsfotos hin-terlassen hat, mit wenigen Mausklicks auf.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Jede herkömmliche Fotobearbeitungssoftware ist in der Lage, die Belichtung einer Aufnahme als Ganzes problemlos via Helligkeit und Kon-trast zu korrigieren. Was aber, wenn gar nicht das ganze Foto unterbelichtet ist, sondern bloß der Bildausschnitt im Schatten? Damit die par-tielle Anpassung keine hässlichen Kanten hin-terlässt, müssen Sie in Gimp in diesem Fall zunächst den dunklen Bereich wählen und die Übergänge zwischen ausgewählten und nicht ausgewählten Stellen verwischen, was mit viel Aufwand verbunden ist und entsprechend lange dauert.Viel einfacher geht es mit der Linux-Software Urban Lightscape [1], einem Spezialprogramm für die Helligkeitskorrektur von Bildausschnit-ten. Hier genügt ein Doppelklick ins Zentrum des zu adaptierenden Bereichs um ihn als rele-vant zu markieren. Ziehen Sie nun die Maus mit gedrückter Taste nach oben oder unten. Urban Lightscape ver-ändert dann die Belichtung in einem farblich zusammenhängen Bereich um den Kontroll-punkt. Für fließende Übergänge sorgt die Soft-ware danach vollautomatisch ohne weitere In-teraktion seitens des Anwenders.

Da die auf der Heft-DVD enthaltenen Pakete keinen Startmenüeintrag erzeugen, starten Sie das Programm über Eingabe von urbanlight- scape in der Konsole.

Mit ein paar KlicksKlicken und ziehen: Bei vielen Fotos führt das mehrmalige Wiederholen dieses einfachen Ar-beitsschritts schon zu entscheidenden Verbes-serungen. Die Software sucht selbstständig nach Kanten von Objekten und errechnet da-raus eine Belichtung, die ein am Kontrollpunkt platziertes Licht simuliert (Abbildung 9).Das clevere Verfahren lässt sich selbst mit Gimp oder Photoshop nur schwer nachstellen: Zwar gelingt es mit etwas Aufwand, einzelne Gegenstände auf dem Foto auswählen, doch die Übergänge zwischen ausgewählten und nicht gewählten Bildbereichen lassen sich nicht gezielt an Bilddetails ausrichten.

Details im GriffIn Urban Lightscape merkt der Anwender nichts von den komplexen Berechnungen im Hintergrund. Drei Schieberegler stehen bereit, welche die Auswahl des zu aktivierenden Aus-schnitts und seinen Übergang zu unverän-derten Bereichen beeinflussen: Spread (Aus-breitung), Tolerance (Toleranz) und Smooth-ness (Glätte).Während Spread den Radius des Effekts an-passt, legt Tolerance fest, wie deutlich Kanten im Bild hervortreten müssen, damit sie Urban Lightscape als Objektbegrenzung wahrnimmt.

Der Smoothness-Regler sorgt für glatte oder schroffere Übergänge vom Kontrollpunkt zum Randbereich hin.

Alles außer MagieFür Abhilfe gegen unerwünschtes Sensorrau-schen beim Anheben der Helligkeit sorgen die Regler Blacks und Whites, die Helligkeit und Farbintensität an den dunkelsten oder hellsten Stellen im Korrekturbereich zurückfahren. Das Aufdrehen von Blacks verdunkelt die Bildbe-reiche mit farbigem Rauschen des Bildsensors wieder zu Schwarz. Whites wirkt analog auf helle Bereiche. Ein paar Bilddetails verschwin-den bei der Blacks- und Whites-Anpassung auch wieder. Bildbereiche, in denen der Ka-merasensor praktisch keine Helligkeitsunter-schiede mehr erfasst, bleiben naturgemäß ver-borgen.

ZugabeDie restlichen Funktionen in Urban Lightscape sind schnell erklärt: Der Brightness-Schieber modifiziert die Helligkeit des ganzen Bildes, der Channel Mixer unter den Light Settings verschiebt die Rot-, Grün- und Blauanteile im vom Effekt betroffenen Bereich.Gesetzte Kontrollpunkte lassen sich nach einem Mausklick verschieben, ein Doppelklick verändert wie beim ersten Setzen die Hellig-keit. Kontrollpunkte verschwinden, wenn man sie über den Bildrand hinaus zieht. n

DIE REDAktIon mEInt

Urban Lightscape beherrscht zwar nur eine Bildbearbeitungsoperation, diese allerdings sehr gut. Seine gezielte Belichtungskorrek-tur macht Fotografen, wenn auch nur auf dem Computer, ein Stück weit von den Na-turgesetzen unabhängig. In seiner Bedie-nung gibt sich das Programm intuitiv, je-doch fehlt ihm die Möglichkeit, Kontroll-punkte und Einstellungen für ein Bild zu speichern. Die Software exportiert lediglich das fertige Ergebnis.

Infos

Software zum Artikel auf DVD:Urban Lightscape

[1] Urban Lightscape: http:// www. indii. org/ software/ urbanlightscape (http:// ezlx. de/ c4p15)

Abb. 9: mit den Schiebereglern „Spread“, „tolerance“ und „Smoothness“ beeinflussen Sie die Auswirkungen der Filter auf das Bild.

Page 23: easyLinux 04 2012

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Page 24: easyLinux 04 2012

24 04/2012EasyLinux

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Xournal – nützlicher PDF-AnnotatorEigentlich ist Xournal als Notitzblock-Software für Tablets gedacht. Da es aber auch in PDFs zeichnet und schreibt, füllt es als PDF-Annota-tionsprogramm auch eine Lücke auf dem Li-nux-Desktop.

✰ ✰ ✰ ✰ ✰Seine Entwickler beschreiben Xournal [1] als universell einsetzbare Notizbuch-Software für Tablet-Computer. Bewaffnet mit einem Stylus (einem Zeichenstift für Touchscreens) kritzeln Sie damit auf dem Tablet wie auf einem Zei-chenblock (Abbildung 10). Ein Textmarker-Werkzeug leuchtet vorhandenen Text transpa-rent an, statt ihn zu überschreiben. Mit dem Textwerkzeug tippen Sie mit der Bildschirm-tastatur, statt direkt mit dem Stylus auf den Touchscreen zu schreiben.Mit der Option Lineal gelingen mit dem Zei-chen- oder Textmarker-Werkzeug exakte Ge-raden. Noch raffinierter ist die Formerken-nungs-Option: Frei Hand gezeichnete Linien-segmente, Kreise, Drei- oder Vierecke verwan-delt das Programm automatisch in geometrisch genaue Figuren. Dabei ist allerdings eine ru-hige Hand gefragt, denn die Erkennungs-genauigkeit des Werkzeugs ist bewusst relativ niedrig ausgelegt, damit man es beim Schrei-ben mit dem Stylus nicht deaktivieren muss. Auch Bilddateien lassen sich in die handge-

zeichneten Skizzen einbinden. Es gibt ein Auswahl-Werkzeug für rechteckige Bildbe-reiche und ein Freiformauswahl-Werkzeug. Ausgewählte Bildbereiche lassen sich frei in der Skizze verschieben.Die neueste Xournal-Version 0.4.7 nutzt auch die Zwischenablage: Text bettet das Programm als editierbare und verschiebbare Textrahmen ein. Eingefügte Bilder lassen sich nachträglich skalieren und natürlich wie die Textrahmen auf der Seite verschieben.Das Abstandswerkzeug verhält sich wie ein elektronischer Laubrechen: Nach einem Klick in das Bild zeigt Xournal eine horizontale Li-nie; ein Ziehen mit der Maus verschiebt alle Bildelemente, die sich unterhalb dieser Linie befinden. Auch ein virtueller Radiergummi fehlt natürlich nicht.

KreativDas alles zusammen ergibt eine praktische, in-tuitiv zu bedienende Software für Tablet-Be-sitzer. Doch das ist nicht der Hauptgrund, wa-rum die Redaktion Xournal für diese Ausgabe der Software-News herausgepickt hat: Xournal ist nämlich eines der wenigen freien Pro-gramme, das PDFs annotiert. Nach dem Öff-nen einer PDF-Datei dürfen Sie diese mit denselben Werkzeugen bearbeiten wie die li-nierte Seite im Notizbuch-Modus.Es ist sehr praktisch, während einer Präsenta-

tion den Punkt mit dem Leuchtmarker hervorzuheben, bei dem die Teil-nehmer Diskus- sionsbedarf ange-mahnt haben. Im Unterricht füllt das T e x t w e r k z e u g Lückentexte aus. Das funktioniert auch dann ein-wandfrei, wenn es sich bei dem Ar-beitsblatt um eine eingescannte Bild-datei handelt.Xournal füllt mit seinen Annota- t ionsfunktionen eine echte Lücke in der freien Soft-ware-Welt: Das Programm öffnet selbst auf schwach-brüstiger Hard-

ware mühelos hundert Seiten lange PDFs. Bei sehr langen Dokumenten gibt es also keinen gleichwertigen Ersatz für diese Applikation: Grafik-Programme, die es ähnlich wie Xournal gestatten, in ein Dokument zu malen, öffnen in der Regel nur eine Seite.Linke, rechte und mittlere Maustaste lassen sich mit einem Standardwerkzeug vorbelegen, zum Beispiel links für Zeichnen, rechts für Ra-dieren und mittlere Taste für das Textwerk-zeug. Für das Arbeiten am Beamer gibt es ei-nen Vollbildmodus.

Neu gebackenXournal bringt sein eigenes Dateiformat mit, das sich in anderen Programmen nicht öffnen lässt. Auch PDF-Annotationen speichert es normalerweise in diesen xoj-Dateien und tas- tet das Original-PDF dabei nicht an. Vorausge-setzt, dass das PDF oder nicht eingebettete Bilddateien sich noch im selben Ordner befin-den, erscheint beim erneuten Öffnen einer Xournal-Datei das PDF wieder als Hinter-grund. Das Programm beherrscht allerdings auch einen PDF-Export samt Annotationen. Neuere Versionen von Xournal versuchen da-bei im ursprünglichen PDF enthaltenen Text auch wieder als Text einzubetten. Das PDF lässt sich weiterhin nach Schlagworten durch-suchen, der Text bleibt unabhängig von der Vergrößerung scharf.Allerdings gilt das nicht für PDF-Dateien in Formatversion 1.5 oder höher. Adobe hat Ver-sion 1.5 schon 2003 veröffentlicht; viele An-wendungen benutzen inzwischen Version 1.5 oder 1.6. Diese PDFs exportiert Xournal als komprimierte, ganzseitige Grafiken, die sich nicht mehr durchsuchen lassen und bei starkem Zoom einen hässlichen Treppeneffekt aufweisen. (Peter Kreussel/tle) n

Abb. 10: Die tablet-notizbuch-Software Xournal annotiert PDF-Dateien und bewährt sich damit auch auf dem Desktop.

DIE REDAktIon mEInt

Xournal besticht als praktischer Tablet-No-tizblock, noch mehr aber als PDF-Annota-tions-Software, für die es unter Linux keine gleichwertige Alternative gibt.

InfosSoftware zum Artikel auf DVD:Xournal

[1] Xournal: http:// xournal. sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c4p16)

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2504/2012EasyLinux

Webseiten AktuELL

www.easylinux.de

� EingerichtetVermutlich stand jeder schon einmal vor dem Problem, dass er sich nicht vorstellen konnte, wie denn die ins Auge gefasste Couchgarnitur wohl im Wohnzimmer aussehen mag.Hier sorgt der Webdienst Roomsketcher für Abhilfe. Es gestattet Ihnen, Ihre komplette Wohnung virtuell nachzubilden. Für jeden Zimmertyp stehen zahlreiche verschiedene Einrichtungsgegenstände zur Verfügung, die Sie per Drag & Drop an die gewünschte Stelle ziehen können. Sind Sie mit dem Ergebnis zu-frieden, starten Sie eine virtuelle Begehung der Räumlichkeiten, was Ihnen einen sehr ge-nauen Eindruck davon vermittelt, wie das Möbel wohl ins Zimmer passt.

EasyLinux meint: Wer auf die Schnelle her-ausfinden möchte, wie er seine Wohnung ge-schmackvoll umgestalten könnte, findet auf dieser Webseite die passende Unterstützung.

� Das merk ich mir …Die Macher nennen ihr Evernote-Projekt „Ihr virtuelles Gedächtnis“, was das Ziel der Ent-wickler gut beschreibt. Es handelt sich um ei-nen virtuellen Notizblock, den Sie auf den verschiedensten Wegen nutzen können.Der einfachste davon ist der Zugriff direkt über die Webseite. Hier geben Sie Ihre Noti-zen ein, wie es auch in einem Google-Docs-Dokument möglich ist. Für den bequemen Zugriff auf die Daten bietet das Projekt für alle gängigen Browser Add-ons an. Außerdem gibt es Apps für Android und iOS, die den Zugriff vom Smartphone erlauben. Mit ihnen können Sie nicht nur Text, sondern auch Sprachauf-zeichnungen sichern.

EasyLinux meint: Dank seiner universellen Schnittstellen bietet Evernote die ideale Platt-form zum Sammeln und Verwalten von Infor-mationsschnipseln aller Art.

� Guter StartAuf der Startseite iGoogle laufen benutzerde-finiert alle Informationsdrähte aus dem Inter-net zusammen. Für viele wurde sie im Laufe der Zeit zur wichtigsten Informationsquelle. Kürzlich kündigte Google an, den Dienst im November 2013 dicht zu machen. Halb so wild, denn inzwischen gibt es einen adäqua-ten Ersatz namens uStart. Wie iGoogle berei-tet das Projekt die unterschiedlichsten Infor-mationsquellen, wie E-Mail-Konten, Kalender, Notizblock oder RSS-Feeds, übersichtlich auf der Seite auf. Sie platzieren die Blöcke nach Belieben per Drag & Drop an der gewünschten Stelle. Jeder der Blöcke erlaubt über Options, Look & Feel genau anzupassen.

EasyLinux meint: Zwar bietet uStart wegen der geringen Anzahl an Widgets noch keinen vollwertigen Ersatz für iGoogle, allerdings ist es die beste derzeit verfügbare Alternative.

Infos

Website: http:// www. roomsketcher. com/ de/ (http:// ezlx. de/ c4w3)

Sprache: Deutsch

Thema: Virtuelle Wohnraumgestaltung

Infos

Website: http:// evernote. com/ (http:// ezlx. de/ c4w2)

Sprache: Deutsch

Thema: Virtueller Notizblock

Infos

Website: http:// www. ustart. org/ (http:// ezlx. de/ c4w1)

Sprache: Englisch

Thema: News-Aggregator

AngeklicktIm Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch

Suchmaschinen helfen nur bedingt, die berühmte Nadel im

Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine

Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie

auch eine dieser Webperlen kennen, schicken Sie uns eine

Mail an [email protected] mit dem Betreff „Ange-

klickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröf-

fentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos das je-

weils aktuellste Starter Kit. (Thomas Leichtenstern/tle)

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26 04/2012EasyLinux

Heft-DVD: OpenSuse 12.2AktuELL

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M it dieser Anleitung verwandeln Sie Ihren PC oder Laptop in weniger als einer Stunde in einen Linux-

Rechner. Es spielt dabei keine Rolle, ob auf dem Rechner bereits ein anderes Linux-Sys-tem oder Windows vorinstalliert ist: Open-Suse verträgt sich mit allen Betriebssystemen.

Aller AnfangWenn Sie den Ablauf einer Linux-Installation bereits kennen, starten Sie einfach den Rech-ner mit eingelegter OpenSuse-Heft-DVD neu und folgen den Anweisungen der Installa- tionsroutine. Sind Sie bei einem Punkt unsi-cher, nutzen Sie die Hilfefunktion des Instal-lationsprogramms YaST oder schauen in die-sem Artikel nach.

Wird dies Ihre erste Linux-Installation, lesen Sie diese Anleitung am besten zunächst kom-plett und starten die Installation erst im An-schluss. Planen Sie die Parallelinstallation von OpenSuse, Kubuntu und Windows auf einer Platte, empfiehlt sich zusätzlich unser Artikel Multi-Boot ab Seite 62 dieser Ausgabe.

Installation von der Heft-DVDArbeiten Sie auf Ihrem PC bereits mit einer äl-teren Version von OpenSuse, müssen Sie das System nicht neu installieren, sondern kön-nen ein Upgrade durchführen. Details dazu lesen Sie im Kasten Fliegender Wechsel.Legen Sie die Heft-DVD ein und starten Sie den Rechner neu. Sie sehen dann den Open-Suse-Bootbildschirm (Abbildung 1). Startet beim Booten nicht automatisch die DVD, müssen Sie zunächst einige Einstellungen im BIOS Ihres Rechners ändern. Drücken Sie

dazu beim Start je nach Hersteller die Taste [Entf], [F2] oder [F1], damit Sie in die BIOS-Konfiguration gelangen; meist finden Sie in den Einschaltmeldungen einen kurzen Hin-weis, welche Taste Sie dafür drücken müssen. Dann ändern Sie unter Advanced BIOS Op-tions oder Boot die Reihenfolge der Laufwerke so, dass das CD-/ DVD-Laufwerk an erster Stelle steht (First Boot Device).Neben der Installation befinden sich im Boot-menü noch weitere Einträge, um den Rechner auf Hardware-Probleme zu überprüfen (Spei-chertest und Firmware-Test) bzw. um bei Pro-blemen ein Linux-System von der DVD zu starten. Haben Sie den Verdacht, die DVD ist beschädigt, nehmen Sie Kontakt mit der Re-daktion auf ([email protected]). De-fekte DVDs ersetzen wir Ihnen kostenlos.Wenn Sie keinen Eintrag auswählen, startet nach einer Zeit automatisch das auf der Fest-platte installierte System. Möchten Sie Open-Suse installieren, dann wählen Sie über die Pfeiltasten den Eintrag Installation aus und drücken [Eingabe].

Willkommen bei YaSTNach der Auswahl von Installation begrüßt Sie das OpenSuse-Installations- und System-verwaltungsprogramm YaST. Im Willkom-mensdialog sehen Sie neben einer Kurzinfor-mation zum Datenträger die Lizenzvereinba-rung von Novell sowie Sprach- und Tastatur-auswahl. Mit einem Klick auf Weiter landen Sie bei der Auswahl der Installationsart. Be-findet sich auf dem Rechner schon ein Open-Suse-System, können Sie dieses aktualisieren (Abbildung 2). Die Installation können Sie an jeder beliebigen Stelle abbrechen, dann er-scheint ein Textmenü. Über dessen Zeilen In- stallation starten / Rettungssystem starten lan-den Sie im Systemreparaturmodus. Sie sollten diese Auswahl wirklich nur dann treffen, wenn Sie Ihr bereits installiertes Linux-System nicht mehr starten können.

Die aktuelle OpenSuse-Version ist schnell installiert: Dieser Artikel

zeigt Ihnen, wie Sie das Linux-System von der Heft-DVD aufsetzen

und was dabei zu beachten ist.

Heft-DVD: OpenSuse 12.2 installieren

September-Suse

Marcel Hilzinger

Abb. 1: Im Bootmenü der Heft-DVD drücken Sie [F2], um die Installationssprache auf Deutsch umzustellen.

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2704/2012EasyLinux

Heft-DVD: OpenSuse 12.2 AktuELL

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OpenSuse richtet die Hardware Ihres Rech-ners vollautomatisch ein. Sollten dabei Pro- bleme auftreten, müssen Sie die Markierung vor der Checkbox Automatische Konfiguration verwenden entfernen. Ein Klick auf Weiter führt Sie zur Zeitzonen-Auswahl. Hier müssen Sie in der Regel bei der passenden Sprachaus-wahl nur auf Weiter klicken. Im nächsten In- stallationsfenster können Sie die gewünschte Desktopumgebung auswählen.

Desktop und PartitionierungDer Standarddesktop von OpenSuse ist KDE 4. Sind Sie mit der vorgeschlagenen Auswahl zufrieden, dann bringt Sie Weiter zum nächs-ten Dialog. Entscheiden Sie sich für Gnome, markieren Sie den Eintrag Gnome. Für einen Xfce- oder LXDE-Desktop sowie für spezielle Ansprüche ohne grafische Oberfläche wählen Sie zunächst Andere. Hat Ihr Rechner nur 512 MByte Hauptspeicher oder weniger, emp-fiehlt es sich, statt KDE oder Gnome den schlanken LXDE-Desktop zu installieren. Mar-kieren Sie dazu den Eintrag Andere und wäh-len Sie danach LXDE aus der Liste.Unabhängig vom gewählten Desktop landen Sie im nächsten Schritt beim Partitionierungs-dialog von YaST. Unter Linux ordnet man jeder Partition einen so genannten Einhängepunkt

(Mount Point) zu. Das Pendant zum Windows-Verzeichnis C:\ heißt unter Linux Wurzelver-zeichnis. Es hat einen Schrägstrich / als Ein-hängepunkt. Hier liegt das eigentliche System. Für / müssen Sie eine eigene Partition anlegen, da Sie sonst nichts installieren können. Die Größe der Partition hängt von der Festplatte ab. Mindestens 5 GByte sollten es sein, mehr als 20 GByte lohnen sich kaum, wenn Sie unse-rer Empfehlung folgen, eine separate Partition für /home anzulegen (siehe unten).Eine weitere Partition müssen Sie für den vir-tuellen Speicher, den so genannten Swap-Be-reich, anlegen. Diese Partition sollte mindes-tens so groß wie der Arbeitsspeicher Ihres Rechners sein. Mit 4 GByte sind Sie meist auf der sicheren Seite, neuere PCs haben teilweise auch schon 8 GByte RAM. Der virtuelle Spei-

cher benötigt keinen Einhängepunkt. Sie soll-ten für das Verzeichnis /home ebenfalls eine separate Partition anlegen, denn das erleich-tert später einen eventuellen Umstieg auf eine andere Linux-Distribution. /home entspricht dem Verzeichnis C:\Users unter Windows. Li-nux speichert hier aber nicht nur Dokumente, sondern auch sämtliche persönlichen Einstel-lungen, Schriften, Symbole, Hintergrundbilder und so weiter. Je größer /home ist, desto mehr Platz haben Sie für Ihre Daten.YaST hat dazu in seinem Partitionierungsvor-schlag bereits die Option Separate Home-Parti-tion vorschlagen aktiviert. Wenn Sie nur eine einzelne Linux-Partition verwenden möchten, entfernen Sie das Häkchen.Wenn sich auf Ihrer Festplatte schon ein Be-triebssystem befindet, versucht OpenSuse au-tomatisch, den vorhandenen Plattenplatz op-timal aufzuteilen. Meist geht das durch Ver-kleinern von bestehenden und Anlegen von zusätzlichen Partitionen. In einigen Fällen schlägt YaST aber auch vor, vorhandene Par-titionen zu löschen, z. B. dann, wenn Sie statt der Aktualisierung eines installierten Open-Suse-Systems die Neuinstallation ausgewählt haben. Durch das Löschen einer bestehenden Partition gehen aber sämtliche Daten in dieser Partition verloren. Achten Sie deshalb beson-ders auf die Einträge, die im Vorschlag von YaST rot markiert sind (Abbildung 3).Schauen Sie sich den Vorschlag von YaST ge-nau an und entscheiden Sie sich dann für eine der folgenden Möglichkeiten:

32 oDEr 64 BIt?

Auf der Heft-DVD finden Sie die 32-Bit-Ver-

sion von OpenSuse 12.2; die OpenSuse-

Webseite bietet außerdem eine 64-Bit-Ver-

sion zum Download an. Unsere DVD eignet

sich zur Installation auf praktisch allen PCs

mit einer CPU von Intel, AMD oder Via, al-

lerdings sollte Ihr Rechner über mindestens

512 MByte Hauptspeicher (RAM) und einen

mindestens 500 MHz schnellen Prozessor

ver fügen. (Die Empfehlungen liegen bei

mindestens 1 GByte RAM und einem

2,4-GHz-Prozessor.)

Haben Sie eine 64-Bit-CPU, können Sie

auch die 64-Bit-Variante nutzen, die Sie zu-

nächst herunterladen müssen – die 32-Bit-

Version der Heft-DVD läuft aber auch auf

64-Bit-CPUs. Die 64-Bit-Variante bringt bei

sehr rechenintensiven Aufgaben wie Audio-

und Videokodierung, Verschlüsselung und

Komprimierung einen deutlichen Geschwin-

digkeitsvorteil mit, allerdings kann es bei

gewissen Multimedia-Anwendungen zu

Kompatibilitätsproblemen kommen, wes-

wegen die EasyLinux-Redaktion Linux-Ein-

steigern immer den Einsatz der 32-Bit-Ver-

sion empfiehlt. Zudem finden Sie Software-

pakete auf den EasyLinux-DVDs immer im

32-Bit-Format.

Abb. 2: Hier wählen Sie zwischen den In-stallationsmodi Neuinstallation oder Ak-tualisierung.

Abb. 3: rot markierte Einträge sind Warnungen. Im automatischen Partitionierungsvor-schlag von YaSt finden Sie normal nur eine Warnung, in der es ums Verkleinern der Windows-Partition geht.

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Heft-DVD: OpenSuse 12.2AktuELL

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l Vorschlag annehmen -> Klick auf Weiterl Vorschlag teilweise annehmen -> Klick

auf Partitionsaufbau bearbeitenl Vorschlag komplett ignorieren -> Klick

auf Partitionsaufbau erstellenDie Checkbox LVM-basierten Vorschlag erstel-len richtet sich an erfahrene Nutzer mit spezi-ellen Anforderungen an die Partitionierung. Auch die Option Btrfs als Standarddateisystem

verwenden können Sie ignorieren und sorgen so dafür, dass YaST die neuen Linux-Partitio-nen mit dem bisherigen Standarddateisystem Ext4 formatiert; das neuere Btrfs beherrschen noch nicht alle Linux-Distributionen.Steht Ihnen für die Installation von OpenSuse eine neue Festplatte zur Verfügung, wählen Sie den Menüpunkt Partitionsaufbau erstellen. YaST zeigt dann als Nächstes den Dialog Vor-bereiten der Festplatte an. Hier markieren Sie die gewünschte Festplatte und klicken auf Weiter. Vorsicht: YaST löscht dann sämtliche Daten auf der ausgewählten Festplatte.

Partitionen anlegenMöchten Sie die Größe der Partitionen selbst bestimmen oder Spezialeinstellungen (wie das Verschlüsseln einer Partition) aktivieren, wählen Sie Partitionsaufbau bearbeiten oder Benutzerdefinierte Partitionierung. In beiden Fällen landen Sie beim Dialog Festplatte vor-bereiten: Expertenmodus (Abbildung 4). Wir beschreiben im Folgenden, welche Partitionen Sie für eine erfolgreiche Installation von Open-Suse benötigen und wie Sie diese anlegen. Bei Auflösungen unter 1280 x 1024 Pixeln zeigt der Dialog den Text der meisten Buttons ver-mutlich nur teilweise an. Mehr Platz schaffen Sie, indem Sie die linke Spalte ausblenden: Die drei grauen Punkte sind ein Anfasser, den Sie nach links ziehen können.

1 Um eine neue Partition anzulegen, brau-chen Sie zunächst genügend leeren Platz bzw. einen nicht partitionierten Bereich auf Ihrer Festplatte. Installieren Sie OpenSuse

neben Windows, muss die Windows-Parti-tion zuerst verkleinert werden. Die ge-wünschte Festplatte wählen Sie in der Sys-temansicht aus. Die Gerätebezeichnung für die erste Festplatte ist in der Regel /dev/sda. In der rechten Fensterhälfte zeigt das Partitionierungsmodul nun die zwei Reiter Überblick und Partitionen an.

2 Wechseln Sie auf den Reiter Partitionen und wählen Sie die zu verkleinernde Parti-tion aus, klicken Sie dann auf Größe ändern und geben Sie die neue Größe für diese Partition an. Nun haben Sie einen nicht partitionierten Bereich, in dem Sie die Par-tition für OpenSuse anlegen. Wenn Sie für die Installation eine neue leere oder eine zweite Festplatte verwenden, dann können Sie diesen Schritt überspringen – achten Sie aber auf die Auswahl der richtigen Fest-platte.

3 Um die neue Partition für das OpenSuse-System anzulegen, klicken Sie unter Parti-tionen auf Hinzufügen.

4 Wählen Sie als Typ Erweiterte Partition und teilen Sie der neuen Partition am ein-fachsten sämtlichen freien Speicher zu (Maximale Größe). Lassen Sie aber etwas leeren Platz auf der Festplatte übrig, kön-nen Sie zusätzlich am Ende noch eine se-parate FAT-Partition anlegen, die Sie so-wohl von Ihrem Linux- als auch von Ihrem Windows-System aus ansprechen können. Klicken Sie auf Beenden; die Übersicht zeigt dann einen neuen Eintrag vom Typ Extended an.

5 Klicken Sie erneut auf Hinzufügen, um nun innerhalb der erweiterten Partition eine lo-gische Partition zu erstellen. Richten Sie zunächst eine Partition für den virtuellen Speicher (Swap) ein. Auf diese Partition schreibt das System, wenn im Hauptspei-cher (RAM) kein freier Platz mehr ist. Wählen Sie dazu als Benutzerdefinierte Größe die Größe des Hauptspeichers in Ih-rem Rechner, z. B. 4 GByte, und klicken Sie auf Weiter

6 Markieren Sie den Punkt Partition forma-tieren und wählen Sie unter Dateisystem den Eintrag Swap aus. Unter Einhängeop- tionen soll als Einhängepunkt ebenfalls swap erscheinen. Ein Klick auf Beenden legt die Swap-Partition an.

7 Klicken Sie anschließend wieder auf Hin-zufügen und geben Sie eine Benutzerdefi-nierte Größe von 10 bis 15 GByte für die Systempartition an. Nach einem Klick auf Weiter erscheinen die Formatierungsop- tionen für die neue Partition. Normaler-weise werden unter Partition formatieren

Abb. 5: Sie müssen mindestens eine Parti-tion mit dem Einhängepunkt „/ “ anlegen.

Abb. 4: Die Partitionierungsübersicht von YaSt bietet sehr viele Möglichkeiten. In der regel benötigen Sie nur die Einträge unter „Festplatten“.

FLIEgENDEr WEcHSEL

OpenSuse bietet die Möglichkeit eines offi-

ziellen Distributionssprungs über das Kom-

mandozeilentool zypper. Möchten Sie die

Version 12.1 auf 12.2 auffrischen, ohne

dazu über die DVD installieren zu müssen,

starten Sie zunächst im installierten Sys-

tem YaST und ändern über Software / Re-

positories verwalten bei sämtlichen Paket-

quellen den Pfad von 12.1 zu 12.2. Erfah-

rene Nutzer können diesen Schritt auch auf

der Kommandozeile vornehmen. Achten

Sie darauf, dass mindestens die Software-

Verzeichnisse oss und update aktivier t

sind. Falls Sie PackMan oder andere zu-

sätzliche Repositories (etwa für 3-D-Treiber

von ATI oder Nvidia) nutzen, dann sollten

Sie diese auch auf Version 12.2 umstellen.

Haben Sie die Repositories an Version

12.2 angepasst, öffnen Sie ein Terminal-

fenster und geben hier die folgenden drei

Befehle ein:

sudo zypper refreshsudo zypper dup ‑dsudo zypper dup

Der erste Befehl frischt die Liste der ver-

fügbaren Pakete auf, der zweite lädt sämtli-

che Updates herunter, und der dritte instal-

liert dann die Pakete. Nach einem Neustart

sollte Ihr System auf dem aktuellsten

Stand sein. Alternativ zu diesem Update

auf der Kommandozeile können Sie Ihr Sys-

tem auch ganz normal über YaST aktuali-

sieren, wie im Abschnitt Willkommen bei

YaST beschrieben.

Page 29: easyLinux 04 2012

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Heft-DVD: OpenSuse 12.2 AktuELL

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das Dateisystem Ext4 und unter Partition einhängen ein Schrägstrich als Einhänge-punkt vorgeschlagen (Abbildung 5). Über-prüfen Sie diese Optionen – wenn alles stimmt, klicken Sie auf Beenden.

8 Es empfiehlt sich, auf jeden Fall eine sepa-rate /home-Partition anzulegen. Klicken Sie dazu wieder auf Hinzufügen und markie-ren Sie die Checkbox Maximale Größe. Kli-cken Sie auf Weiter und überprüfen Sie, ob Partition formatieren markiert und Ext4 als Dateisystem vorgeschlagen wird. Wenn das so ist, brauchen Sie hier nichts zu än-dern. Der Punkt Partition einhängen sollte bereits markiert sein, aber den Einhänge-punkt ändern Sie selbst auf /home. Um diese Partition zu verschlüsseln, aktivieren Sie die Checkbox Geräte-Verschlüsselung – dann fragt YaST Sie nach einem Passwort für den Zugriff.

Nach einem Klick auf Beenden sollten Sie jetzt unter Typ mindestens vier Einträge sehen: Ex-tended, Swap und zweimal Linux native (so-wie die eventuell schon vorhandenen Win-dows-Partitionen). Sind Sie mit der Partitio-nierung fertig, führt Sie ein Klick auf Überneh-men wieder zum Dialog Vorschlag für Partitio-nierung zurück. Hier setzen Sie die Installa-tion mit einem Klick auf Weiter fort.

Letzte SchritteIm Dialog Neuen Benutzer erstellen geben Sie Ihren Namen, einen Loginnamen (Benutzer-name) und ein Passwort an. In der Grundein-stellung wird hier die Automatische Anmel-dung vorgeschlagen. Dementsprechend wird

von dem Benutzer beim Systemstart kein Pass-wort verlangt. Möchten Sie aber doch, dass das System nur nach Eingabe des Passworts gestartet wird, entfernen Sie hier die Markie-rung. In der Grundeinstellung benutzt Open-Suse das angegebene Passwort auch für den Systemverwalter root. Möchten Sie für root ein separates Passwort vergeben, entfernen Sie die Markierung vor der Option Dieses Passwort für den Systemadministrator verwenden.Es folgt der Dialog Installationseinstellungen. Er listet nochmals sämtliche Punkte auf, die YaST durchführen wird. Per Mausklick auf eine der grünen Überschriften oder über die Drop-down-Liste Ändern können Sie die Ein-

stellungen anpassen. Wählen Sie in diesem Dialog Abbrechen, startet YaST den Rechner nach einer kurzen Rückfrage neu, ohne am System etwas zu ändern. Nach einem Klick auf Installieren und einer nochmals mit Instal-lieren zu beantwortenden Sicherheitsabfrage (Abbildung 6) richtet YaST die ausgewählten Partitionen ein und kopiert die Software von der DVD auf die Festplatte. Der Vorgang dau-ert je nach Leistungsfähigkeit des Rechners zwischen 20 und 30 Minuten. Sie sehen dabei eine kleine Diashow mit den wichtigsten Fea-tures von OpenSuse 12.2.Nachdem YaST die ausgewählten Pakete in- stalliert hat, bootet das System. Da sich die DVD noch im Laufwerk befindet, sehen Sie nun wieder den Startbildschirm der Open-Suse-DVD. Drücken Sie hier einfach [Ein-gabe], um von der Festplatte zu booten. Ha-ben Sie an den Einstellungen zur automati-schen Konfiguration nichts geändert, richtet YaST nun automatisch die zentralen Hard-warekomponenten wie Netzwerk-, Grafik- und Soundkarte ein. Nach Klicks auf Weiter und Beenden startet OpenSuse die grafische Oberfläche KDE (Abbildung 7). (hge) n

Infos

Software zum Artikel auf DVD:OpenSuse 12.2

[1] OpenSuse: http:// www. opensuse. org/ (http:// ezlx. de/ c4d1)

[2] Download: http:// software. opensuse. org/ (http:// ezlx. de/ c4d2)

Abb. 6: Jetzt wird es ernst: klicken Sie hier auf „Installieren“, richtet YaSt openSuse ein. Wählen Sie „Zurück“ und dann „Abbrechen“, bleibt das System unverändert.

Abb. 7: Die Belohnung aller Mühen: openSuse 12.2 präsentiert sich nach der Installa-tion mit seinem aktuellen kDE-Sc-4-Desktop.

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32 04/2012EasyLinuxwww.easylinux.de

Hans-Georg Eßer

D en Versand einer E-Mail vergleicht man oft mit der klassischen Post-karte: Beide enthalten eine Empfän-

gerangabe, ohne die das Mailsystem (bzw. die Postmitarbeiter) keine Chance hätten, die Nachricht zuzustellen, und in beiden Fällen

ist die eigentliche Botschaft für jeden lesbar, der die Mail oder Postkarte in die Hand be-kommt. Darum verschickt man vertrauliche Botschaften nicht als Postkarten, sondern steckt sie in einen Briefumschlag und hofft, dass diesen niemand öffnet. Nicht nur für E-Mails, sondern auch für viele andere Internet-dienste gilt, dass die Nach-richten im Klartext übertra-gen werden. Damit hat jeder, der z. B. im Netzwerk einen Sniffer installieren kann, die Möglichkeit, solche Nach-richten abzufangen und zu lesen, eventuell sogar verän-dert weiterzugeben. Das ist unschön und damit einer der Gründe, aus denen es Ver-schlüsselungstechniken gibt.

VerschlüsseltEin ganzer Teilbereich der Informatik, die Kryptografie

(griechisch: geheim schreiben), beschäftigt sich damit, wie man Botschaften von einem Sender zum Empfänger bringen kann, ohne dass Dritte (die wir Angreifer nennen) die Nachricht lesen oder verändern können.Verschlüsselung läuft so ab, dass mit einem festgelegten Verfahren die Nachricht vor dem

Datenübertragungen laufen im Internet oft im Klartext ab, Angreifer könnten theoretisch

mitlesen. Darum setzen viele Dienste auf Verschlüsselung. Was dabei eigentlich passiert,

verrät diese Einführung.

Grundlagen der Verschlüsselung

Vertraulich!

© S

tuar

t Mile

s, 1

23rf

.com

GlossarSniffer: Ein Sniffer ist ein Programm,

das Netzwerkverkehr mitlesen und

auswerten kann. Es nutzt die Eigen-

schaft lokaler Netzwerke, dass dort

Datenpakete prinzipiell an jeden Rech-

ner über tragen werden – normaler-

weise verwerfen die meisten Rechner

diese Pakete, weil sie erkennen, dass

sie nicht der Empfänger sind. Sniffer

schalten die Netzwerkkarte in einen

Modus, in dem sie jedes Paket an-

nimmt. Solche Tools sind für die Feh-

leranalyse in Netzen sinnvoll, dienen

aber auch als Angriffsprogramme. Abb. 1: Bei symmetrischer Verschlüsselung dient der-selbe Schlüssel zum Ver- und Entschlüsseln.

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3304/2012EasyLinux

Verschlüsselung TiTEL

www.easylinux.de

Versand in eine unlesbare, ver-schlüsselte Form umgewandelt wird. Diese macht sich dann auf die Reise, und der Empfänger muss sie zunächst entschlüsseln (also die Verschlüsselung rück-gängig machen), bevor er sie le-sen kann (Abbildung 1). Die ursprüngliche Botschaft nennt man „Klartext“, für die ver-schlüsselte Variante ist der Be-griff „Geheimtext“, manchmal auch das englische Wort „Ci-phertext“, üblich.Nun kann ein Angreifer den Ge-heimtext während der Übertra-gung immer noch abfangen, da-rum ist es wichtig, dass er ihn nicht mit geringem Aufwand ent-schlüsseln kann (Abbildung 2). Deshalb hängt das Ergebnis ei-ner Verschlüsselung nie nur vom Klartext ab, sondern man setzt zusätzlich einen Schlüssel (oder ein Schlüsselpaar) ein: Tauscht man den Schlüssel aus, ändert sich auch der erzeugte Geheimtext.In einfachen Verschlüsselungsverfahren müs-sen sich Sender und Empfänger auf einen ge-meinsamen Schlüssel einigen, der sowohl zum Ver- als auch zum Entschlüsseln benutzt wird. Solche Verfahren heißen „symme- trisch“, weil sie in beiden Richtungen densel-ben Schlüssel verwenden. Einen gemeinsa-men Schlüssel zu verwenden, macht aber die Aufgabe komplizierter, wenn Sender und Empfänger sich nicht vorab treffen können, um diesen Schlüssel zusammen auszuwählen. Es ist dann ein separater (sicherer) Kommuni-kationsweg nötig.

asymmetrische VerschlüsselungDarum gibt es als Alternative die asymmetri-schen (nicht-symmetrischen) Verschlüsse-lungsverfahren, die immer ein Schlüsselpaar einsetzen: Jeder Teilnehmer in einem solchen System besitzt sowohl einen privaten als auch einen öffentlichen Schlüssel. Der öffentliche dient zum Verschlüsseln einer Botschaft, mit dem privaten erhält man später den Klartext zurück (Abbildung 3). Solange Sie nur selbst mit Klar- und Geheimtexten experimentieren, reicht dieses eine Schlüsselpaar aus; Sie kön-nen damit aber keine Nachrichten für eine an-dere Person verarbeiten: Würden Sie eine Nachricht mit Ihrem eigenen öffentlichen Schlüssel verschlüsseln und dann verschi-cken, könnte der Empfänger damit nichts an-

fangen – ihm fehlt der private Schlüssel zum Entschlüsseln. Sie brauchen in dieser Situa-tion stattdessen den öffentlichen Schlüssel des Empfängers.Die Namen für die Schlüssel sind also passend gewählt:l Jeder hält seinen privaten Schlüssel ge-

heim, denn er dient dazu, Nachrichten zu entschlüsseln, die an ihn gerichtet sind.

l Den öffentlichen Schlüssel macht man öf-fentlich, man kann ihn z. B. anderen Per-sonen schicken, auf die eigene Webseite stellen oder bei speziellen Servern hinter-legen, die genau für diese Aufgabe einge-richtet wurden: Im Idealfall hat jede Per-son Zugriff auf den öffentlichen Schlüssel einer Person und kann damit Nachrichten ver-schlüsseln, die an diese geschickt werden sollen.

Bei diesen Verfahren müs-sen sich Sender und Emp-fänger also nicht vorher über einen gemeinsamen Schlüs-sel abstimmen, darum eig-nen sie sich besonders gut für den Versand von Mails – auch an Empfänger, mit de-nen man bisher gar keinen Kontakt hatte, sofern sich deren öffentlicher Schlüssel beschaffen lässt.

anwendungsgebieteDie klassische Anwendung für asymmetrische Verschlüsselung ist der Mailversand mit PGP bzw. GPG, wie wir ihn im Artikel ab Seite 36 beschreiben. Doch gibt es noch viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Ab Seite 44 stellen wir das Programm RetroShare vor: Mit diesem In-stant Messenger können Sie chatten und aus-gewählten Gesprächspartnern auch Dateien zum Download anbieten. Das Programm ver-schlüsselt solche Dateien vor der Übertragung, beim Empfänger werden sie wieder entschlüs-selt. Damit eignet sich das Programm zum File Sharing im Freundeskreis; kein Dritter kann auf Ihre freigegebenen Dateien zugrei-fen. Wer die Datenübertragung über das In-

Abb. 2: Eine verschlüsselte Mail in Thunderbird: Ohne den privaten GPG-Schlüssel sieht man nur un-verständliche Buchstaben.

Abb. 3: Asymmetrische Verschlüsselung nutzt zwei Schlüssel: Der öffentliche ver-, der private entschlüsselt.

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34 04/2012EasyLinux

VerschlüsselungTiTEL

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ternet abfängt, sieht nur Datenmüll, weil er den zum Entschlüsseln nötigen privaten Schlüssel nicht besitzt.Mit GPG können Sie auch händisch Dateien verschlüsseln und dann z. B. als Backup bei einem Webspace-Anbieter parken, dem Sie nicht vertrauen. Sollte der Provider nicht aus-reichend sicher mit Ihren Daten umgehen, be-deutet das dann kein Risiko. Wie Sie unter Li-nux Dateien mit GPG ver- und entschlüsseln, verrät der Artikel ab Seite 54.So genannte Hybridverfahren setzen symme-trische und asymmetrische Verschlüsselung ein: Sie tun das, weil symmetrische Verfahren in der Regel schneller arbeiten (also weniger Rechenzeit benötigen), was sie für das Ver-schlüsseln sehr großer Datenmengen interes-sant macht. Das Problem, einen gemeinsamen Schlüssel finden zu müssen, löst man dann, indem man für den Schlüsselaustausch ein (langsameres) asymmetrisches Verfahren ein-setzt. Das ist dann aber nur am Anfang der Datenübertragung nötig; sobald sich beide Seiten auf einen gemeinsamen Schlüssel geei-nigt haben, nutzen sie für den Rest der Über-tragung das symmetrische Verfahren.

Verschlüsselte PlatteStatt einzelne Dateien zu verschlüsseln, be-vorzugen es viele Anwender, eine ganze Plat-

tenpartition zu verschlüsseln. Beim Zugriff auf eine solche Partition müssen die Daten dann „on the fly“ verschlüsselt (beim Schrei-ben) bzw. entschlüsselt (beim Lesen) werden. Linux enthält bereits die nötige Software, um dies zu tun, es ist aber nicht ganz leicht, die-ses Feature nachzurüsten.Bei der Installation von OpenSuse und Ku-buntu kann man angeben, dass die Home-Partition (mit den privaten Nutzerdaten) ver-schlüsselt wird. Wer nachträglich zumindest einen Ordner einrichten möchte, der alle dort abgelegten Dateien automatisch verschlüsselt, greift am besten auf TrueCrypt (Abbildung 4) zurück, das ein komfortables Setupprogramm mitbringt; Details verrät ein älterer TrueCrypt-Artikel [1].

Digitale UnterschriftenNeben dem Verschlüsseln werden asymmetri-sche Verfahren auch oft zum Signieren von Nachrichten eingesetzt: Hierbei kehrt sich die Rolle von privaten und öffentlichen Schlüs-seln um; der Absender verwendet seinen pri-vaten Schlüssel zum Signieren (nur er ist dazu in der Lage, weil keine andere Person diesen Schlüssel hat), und der Empfänger kann dann mit Hilfe des öffentlichen Schlüssels (vom Ab-sender) prüfen, ob wirklich er diese „Unter-schrift“ geleistet hat.

GPG kann diese beiden Verfahren auch kom-binieren und damit Mails verschicken, welche nur der Empfänger lesen kann und für die er gleichzeitig prüfen kann, dass sie tatsächlich vom angeblichen Absender stammen.Im Zusammenhang mit der „elektronischen Signatur“ [2] werden diese Methoden immer wichtiger, weil Sie damit in Zukunft rechts-wirksam Briefe als E-Mail verschicken kön-nen, z. B. an Behörden.

Komfort versus sicherheitIn der Praxis haben viele Anwender keine Lust, Verschlüsselungsfunktionen für ihre Übertragungswege zu aktivieren: Das liegt da-ran, dass es meist mit einigem Aufwand ver-bunden ist. Dieses Problem gibt es im ganzen IT-Sicherheitsbereich: Darum funktioniert Phishing so gut, und darum gibt es diverse Botnetze, welche die (meist Windows-betrie-benen) Computer von zigtausend Privatan-wendern zu leistungsfähigen, aus der Ferne kontrollierten Netzen von Angriffs- oder Spam-Schleuder-Maschinen bündeln.Die Frage ist immer, welchen Preis Anwender für das Erhöhen der Sicherheit zahlen müs-sen. Ansätze, die hier die Hürden zu hoch le-gen, indem sie komplexe und unverständliche Konfigurationen erfordern, scheitern automa-tisch, weil sich nur ein geringer Teil der An-wender auf diese Strapazen einlässt.Ein besonderes Problem bei verschlüsselter Kommunikation bleibt, dass diese nur funk- tioniert, wenn beide Seiten die Funktionen nutzen wollen. Der sicherheitsbewussteste Anwender hat also keine Chance, wenn alle Kollegen und Freunde nur Mails im Klartext senden und empfangen können. Zumindest bei E-Mails etabliert sich Verschlüsselung aber allmählich als üblich – wenn Sie Ihr Mailprogramm für die Nutzung von GPG vor-bereiten und in Ihren E-Mails in den Fußzei-len darauf hinweisen, verbessern Sie damit die Lage: Vielleicht kommen dann schon bald die ersten Mails sicher und unabhörbar auf Ihren Rechner. (hge) n

Infos[1] TrueCrypt-Artikel: Mela Eckenfels,

„Hinter Schloss und Riegel“, EasyLinux 01/ 2011, S. 52 ff., http:// www. linux‑community. de/ artikel/ 22499 (http:// ezlx. de/ c4h1)

[2] Wikipedia-Artikel zur elektronischen Signatur: http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Elektronische_Signatur (http:// ezlx. de/ c4h2)

Abb. 4: TrueCrypt erlaubt komfortabel das Einrichten eines verschlüsselten Verzeichnis-Containers, den Sie an einer beliebigen Stelle einhängen (mounten) können.

Page 35: easyLinux 04 2012

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36 04/2012EasyLinux

titEL

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M an sollte meinen, dass die E-Mail-Kommunikation – eine der ältes- ten Internettechnologien – nach

jahrelanger Erprobung inzwischen sicher ist, doch das ist ein Trugschluss. Noch immer wandern die Nachrichten im Klartext durch die Netze. Technologien wie SSL/ TLS und STARTTLS bieten zwar eine schützende Hülle auf dem Weg zwischen zwei Servern; klemmt sich jedoch ein Angreifer beim Verhandeln der SSL-Schlüssel dazwischen, kann er die Nachrichten lesen.Das wohl größte Risiko besteht aber darin, dass Ihre Nachrichten im Klartext beim Provi-der landen, bevor Sie diese abholen. Da heut-zutage die meisten Provider ein Webinterface anbieten, können Angreifer Ihre E-Mails on-

line lesen, wenn sie Ihre Zugangsdaten in die Finger bekommen. Auch das ist nicht so ab-wegig wie Sie glauben: Immer wieder liest man von massenhaft gehackten Accounts, aus denen Angreifer E-Mails kopieren. Auf Seiten wie Pastebin.com landen im Wochenrhyth-mus Listen mit geklauten Logindaten diverser Webseiten – darunter gelegentlich auch Mail-dienste.Tatsächlich lagern Sie als Nutzer Ihre E-Mails oft bewusst beim Provider. Der Vorteil: So greifen Sie via IMAP von beliebigen Rechnern weltweit auf diese E-Mails zu. Wollen Sie sich vor Risiken schützen, können Sie Ihre E-Mails verschlüsseln. Die entschlüsselten Versionen lesen Sie dann lediglich auf Ihrem privaten Client im Klartext. Die Frage ist nur, welche Technik ist die richtige?

GrundlagenZum besseren Verständnis machen Sie sich zunächst mit einigen Grundbegriffen vertraut. Nachrichten lassen sich entweder signieren, verschlüsseln oder auch beides gleichzeitig. Die Signatur funktioniert dabei ähnlich wie eine Unterschrift: Das Dokument bleibt für je-dermann lesbar, erhält aber einen Herkunfts-nachweis. Im Gegensatz zur normalen Unter-

schrift beweist die E-Mail-Signatur zugleich, dass die Nachricht nach dem Abschicken und Signieren nicht verändert wurde. Die Ver-schlüsselung hingegen schützt die E-Mail mit Hilfe von Kryptografie vor neugierigen Blicken Dritter. Die sicherste Variante ist die Kombi-nation beider Verfahren – eine Signatur bestä-tigt die Echtheit der Nachricht, deren Inhalt wiederum eine Verschlüsselung schützt.Für beide Varianten kommt ein Schlüsselpaar zum Einsatz, das aus einem privaten und ei-nem öffentlichen Schlüssel besteht. Jeder der Schlüssel hat eine feste Funktion:l Der private Schlüssel dient Ihnen einer-

seits zum Dechiffrieren von verschlüssel-ten E-Mails, die Sie erreichen. Andererseits „unterschreiben“ Sie damit Ihre eigenen E-Mails, die Sie auf diese Weise signiert an die Kommunikationspartner schicken.

l Mit Ihrem öffentlichen Schlüssel ver-schlüsselt Ihr Gegenüber hingegen Nach-richten an Sie und überprüft die Korrekt-heit der Signaturen bei E-Mails, die von Ihnen stammen.

Den privaten Schlüssel speichern Sie auf Wunsch auf verschiedenen Medien, meist aber auf der Festplatte. Zunehmend finden aber auch Smartcards und USB-Tokens Ver-

Florian Effenberger

GlossarSSL/ TLS: Mit Hilfe des Protokolls ver-

schicken Sie verschlüsselt Daten über

unsichere Netzwerke (wie das Inter-

net). SSL, das die bekannte Abkürzung

für Secure Sockets Layer ist, wird seit

Version 3.0 unter dem Kürzel TLS

(Transport Layer Security) fortgeführt.

STARTTLS: Stellt im Gegensatz zu SSL

erst einmal eine unverschlüsselte Ver-

bindung her. Erst wenn sich Client und

Server auf eine Verschlüsselung eini-

gen, beginnt die sichere Kommunika-

tion. Abb. 1: Eine grüne Leiste im Kopfbereich einer E-Mail zeigt in thunderbird: Diese E-Mail wurde nicht durch eine dritte Partei verändert.

Entgegen der allgemeinen Auffassung ist E-Mail alles an-

dere als ein Medium mit Privatsphäre. Die Nachrichten sind

so geheim wie jede beliebige Postkarte. Mit den richtigen

Hilfsmitteln sorgen Sie dennoch für Vertraulichkeit.

S/ MIME und PGP mit Thunderbird

Briefgeheimnis

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3704/2012EasyLinux

E-Mail verschlüsseln titEL

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breitung. Ein änderbares Kennwort – auch Passphrase genannt – schützt den Schlüssel vor Zugriffen durch Unbefugte.Etwas komplizierter wird das Ganze dadurch, dass es zwei verschiedene Standards zur E-Mail-Verschlüsselung gibt. Die meisten Pro-gramme – so auch Thunderbird – unterstüt-zen von Haus aus das so genannte S/ MIME-Verfahren. Dabei stellt eine dem E-Mail-Client bekannte Zertifizierungsstelle ein Zertifikat für Sie aus, das Sie als Person eindeutig iden-tifiziert. Das funktioniert ähnlich wie eine no-tarielle Beglaubigung; kostenfreie Zertifikate stellen verschiedene Anbieter aus, die wir weiter unten vorstellen.Demgegenüber steht das so genannte PGP-Verfahren, auch als GnuPG oder OpenPGP be-kannt. Der große Unterschied besteht darin, dass Sie die nötigen Schlüssel selbst erstellen. Die Funktion der Zertifizierungsstelle nehmen andere PGP-Nutzer wahr: Sie bestätigen Ihre Identität. Je mehr Bestätigungen Sie vorwei-sen, desto vertrauenswürdiger sind Sie. Das Vertrauen liegt hier also nicht bei einem ein-zelnen Anbieter, sondern bei einer Gemein-schaft von Nutzern. Öffentliche Schlüsselser-ver speichern die einzelnen Schlüssel und de-ren Beglaubigungen. Ein großer Nachteil von PGP besteht allerdings darin, dass viele E-Mail-Programme zu dessen Nutzung eine separate Erweiterung benötigen.

PGP mit EnigmailUnser Testsystem besteht aus Mozilla Thun-derbird und der PGP-Erweiterung Enigmail. Benutzen Sie Thunderbird bereits, müssen Sie unter Kubuntu und OpenSuse 12.1/ 12.2 ledig-lich die Enigmail-Komponente installieren, die im Paket enigmail steckt. Andernfalls suchen Sie auf allen drei Systemen zusätzlich nach thunderbird. Wir zeigen nacheinander die In-stallation unter den Distributionen Kubuntu 12.04 und OpenSuse 12.1/ 12.2.

1 Um Thunderbird und Enigmail unter Ku-buntu 12.04 neu einzuspielen, klicken Sie im KDE-Menü auf Rechner / Muon-Pro-grammverwaltung, was die gleichnamige Anwendung auf den Schirm ruft.

2 Tippen Sie nun thunder in das Suchfeld oben rechts, erscheinen die Pakete Enig-mail-Erweiterung für Thunderbird sowie Thunderbird Mail.

3 Klicken Sie nacheinander auf beide und dann rechts daneben auf Installieren, was die Software nach einer Passworteingabe auf den Rechner holt.

Unter OpenSuse 12.1 und der neuen Version 12.2 läuft das ganze Prozedere ähnlich ab, da ja auch OpenSuse KDE verwendet:

1 Hier klicken Sie auf das grüne Gecko-Icon unten links, wählen dann Rechner / Soft-ware installieren/ entfernen und landen an-schließend in der Paketverwaltung.

2 Über die Suchzeile oben links fahnden Sie erst nach enigmail und setzen beim ange-zeigten Paket ein Häkchen. Sie wiederho-len das Prozedere mit thunderbird, wobei das Häkchen hier neben das Paket Mozilla-Thunderbird gehört.

3 Der folgende Klick auf Akzeptieren unten rechts spielt die Pakete nach einer Auflis- tung der Änderungen auf den Rechner.

Das schlüsselpaar erzeugenUm Thunderbird zu starten, wählen Sie unter Kubuntu Anwendungen / E-Mail-Client (Thun-derbird Mail/ News) aus dem K-Menü. Unter OpenSuse 12.1/ 12.2 finden Sie Thunderbird unter Anwendungen / Internet / E-Mail. Rich-ten Sie nach einer Erstinstallation zunächst Ihr E-Mail-Konto ein und testen Sie, ob das Empfangen und Versenden von E-Mails pro- blemlos funktioniert. Die Kontodaten finden Sie meist etwas versteckt auf der Webseite Ih-res E-Mail-Providers (Google, Yahoo, Web.de etc.), wenn Thunderbird nicht von sich aus die korrekten Daten vorschlägt.

Den Einstieg in die PGP-Verschlüsselung mit Thunderbird erleichtert Ihnen auf allen drei Systemen gleichermaßen der Assistent:

1 Klicken Sie in der Menüzeile auf OpenPGP / OpenPGP-Assistent und bestätigen Sie die Wahl Ja, ich möchte vom Assistenten gehol-fen bekommen über Weiter.

2 Benutzen Sie mehrere E-Mail-Konten, su-chen Sie nun das aus, für das Sie die PGP-Unterstützung benötigen.

3 Im zweiten Dialogfenster wählen Sie Nein, ich möchte in den Empfängerregeln festle-gen, wann unterschrieben werden soll – an-dernfalls würde Enigmail jede Nachricht automatisch digital signieren. Klicken Sie abermals auf Weiter.

4 Treffen Sie dieselbe Wahl auch für die Ver-schlüsselung (Nein, ich möchte …) und wählen Sie erneut Weiter.

5 Der Assistent bietet Ihnen nun an, die Ein-stellungen Ihres E-Mail-Kontos für PGP zu optimieren, was Sie am besten akzeptie-ren.

6 Nun entscheiden Sie, ob Sie ein neues Schlüsselpaar erzeugen oder ob Sie bereits öffentliche und private Schlüssel besitzen, die Sie importieren möchten. Im Test ha-ben wir die erste Option gewählt.

Abb. 2: So sieht der Signaturblock einer mit PGP signierten Nachricht aus. Sie sehen ihn, wenn Sie den Quelltext der Nachricht betrachten.

GlossarIMAP: Das Internet Message Access Pro-

tocol erlaubt es Clients unter anderem,

die E-Mails auf dem Server zu speichern

und zu verwalten. Der Client lädt zunächst

nur die Überschriften herunter und erst

bei Bedarf die vollständigen Inhalte.

Smartcards: Auf diesen speziellen Chip-

karten, die sich nur mit Hilfe geeigneter

Hardware auslesen lassen, speichern Sie

den privaten Schlüssel.

USB-Tokens: Hier bewahrt ein kleiner USB-

Stick das Passwort auf. Der Vorteil: Sie

brauchen keinen Kartenleser, um an das

Passwort zu gelangen.

S/ MIME: Steht für Secure/Multipurpose In-

ternet Mail Extensions, bezeichnet also

eine sichere E-Mail-Erweiterung. Das Multi-

purpose steht vermutlich dafür, dass

S/ MIME zugleich das Signieren und Ver-

schlüsseln von E-Mails erlaubt.

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38 04/2012EasyLinux

E-Mail verschlüsselntitEL

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7 Das Hilfsprogramm fragt jetzt nach einer Passphrase (einem Schlüsselwort), mit dem Sie Ihren privaten Schlüssel zukünftig schützen. Wählen Sie hier ein sicheres Passwort mit Sonderzeichen und Zahlen.

8 Nun zeigt der Assistent alle gewählten Op-tionen, was Sie mit Weiter absegnen. Um das Schlüsselpaar zu erstellen, sammelt PGP Zufallsdaten, während Sie weiterar-beiten. Dieser Prozess kann unter Kubuntu eine Weile (Minuten) dauern, unter Open-Suse brauchte er nur Sekunden.

9 Abschließend erscheint recht schnell ein Fenster in dem Sie auf Zertifikat erzeugen klicken. So speichern Sie ein Widerrufszer-tifikat (mit der Endung rev.asc) an einem sicheren Ort. Wird Ihr Schlüssel einmal missbraucht, erklären Sie ihn mit Hilfe des Zertifikats für ungültig und wenden so im Notfall weitere Schäden ab.

Das war es im Prinzip. Der Assistent fragt nochmal nach der in Schritt 7 festgelegten Passphrase und gratuliert Ihnen nach zwei weitere Klicks dazu, stolzer Besitzer eines PGP-Schlüssels zu sein.

Die erste sichere E-MailUm die Grundfunktionen von PGP zu erfas-sen, schicken Sie am besten eine Test-E-Mail

an sich selbst. Beim Verfassen einer neuen Mail fällt Ihnen ein neuer Menüpunkt namens OpenPGP nebst Icon ins Auge. Klicken Sie da-rauf und wählen Sie Nachricht unterschreiben, zeigt ein Schlüssel in der Statuszeile an, dass Thunderbird die Nachricht signiert.Kurze Zeit nach dem Versand, vor dem Sie Ihr in Schritt 7 angelegtes Passwort angeben, taucht die Nachricht im Posteingang auf. In der Vorschau bzw. im Nachrichtenfenster zeigt eine grüne Leiste, dass es sich um eine

unveränderte E-Mail handelt (Abbildung 1). Hätten Dritte die E-Mail auf dem Weg mani-puliert, erschiene dort eine rote Leiste.Klicken Sie zum besseren Verständnis auf An-sicht / Nachrichten-Quelltext. Hier sehen Sie, welchen Weg die Nachricht im Internet zu-rückgelegt hat – auf diese Informationen kann auch ein Empfänger ohne PGP zugreifen. Den unverschlüsselten Nachrichtentext rahmt da-bei der Signaturblock ein (Abbildung 2).Um die Nachricht vor den neugierigen Blicken Dritter zu schützen, verschlüsseln Sie diese im nächsten Versuch. Schreiben Sie dazu wie-der eine E-Mail an sich selbst, wählen Sie diesmal aber OpenPGP / Nachricht verschlüs-seln. Unten in der Mail erscheint dann ein Schlüsselsymbol, ansonsten passiert nichts weiter. Erst wenn Sie die E-Mail abschicken, verschlüsselt die Software die Nachricht. Um das zu tun, benötigt sie allerdings den öffent-lichen Schlüssel Ihres Gesprächspartners, sonst sendet Thunderbird die Nachricht nicht. Schicken Sie die E-Mail an sich selbst, er-scheint die Abfrage nicht, da Thunderbird Ih-ren Schlüssel ja kennt.Beim Öffnen der eigenen Nachricht im Post-eingang fragt Thunderbird nach der Pass-phrase für Ihren privaten Schlüssel (Abbil-dung 3). Wie Sie sich erinnern, benötigt Thunderbird zum Dechiffrieren der E-Mail den privaten Schlüssel, den Sie ja zusätzlich durch ein Kennwort abgesichert haben. Der Nachrichtenquelltext zeigt auch, dass Thun-

Abb. 3: Mit PGP verschlüsseln Sie ihre Nachricht bei Bedarf auch – ohne den richtigen Key (und die passende Passphrase) ist sie dann nicht mehr lesbar.

Abb. 5: … laden Sie diesen einfach von einem der zahlreichen Keyserver herunter.

Abb. 4: Bekommen Sie eine E-Mail von einem PGP-Nutzer, bei dem der öffentliche Schlüssel fehlt, …

GlossarFingerprint: Öffentliche Schlüssel sind oft sehr lang (meist 1 024 Zeichen). Um sie einfacher zu identifizieren, gibt es Fingerabdrücke, die nur 128 oder 160 Bits lang sind.

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E-Mail verschlüsseln titEL

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derbird den E-Mail-Inhalt nicht mehr im Klar-text übermittelt – nur noch der legitime Emp-fänger darf den Inhalt lesen.

schlüssel verwalten und verifizierenDas waren nur lokale Tests. Für den Kontakt mit der Außenwelt ist es jedoch wichtig, Ihren Schlüssel auf einen Schlüsselserver zu laden. Schickt ein Dritter eine chiffrierte Nachricht an Sie oder will Ihre Signatur überprüfen,

kann er den dazu nötigen Schlüssel einfach mit dem auf dem Server abgleichen (Abbil-dung 4 und 5). Sie laden einen Schlüssel hoch, indem Sie OpenPGP / Schlüssel verwal-ten wählen und die Option Standardmäßig alle Schlüssel anzeigen ankreuzen. Sie wählen Ihren Schlüssel aus und dann aus dem Kon-textmenü die Funktion Auf Schlüssel-Server hochladen. Es empfiehlt sich, gleich mehrere Server mit Ihrem Key zu versorgen. Ihr Ge-

genüber hat nun die Chance, Ihren Schlüssel von einem Server herunterzuladen. Verfassen Sie jedoch eine verschlüsselte E-Mail an ein Gegenüber, öffnet sich dasselbe Fenster und Sie holen den Schlüssel über Fehlende Schlüs-sel herunterladen von einem der Server.Als wesentliche Anlaufstelle in der Schlüssel-verwaltung (auch Schlüsselring genannt) er-weisen sich die Einstellungen, die Sie über OpenPGP / Schlüssel verwalten erreichen. Dort finden Sie alle bekannten Schlüssel, ergänzt um Namen, E-Mail-Adressen und weitere In-formationen zur Person, zu welcher der Schlüssel gehört. Sie verwalten hier Ihre eige-nen Signaturen, bestätigen die Identität von anderen und finden auch den so genannten Fingerprint, über den Sie einen Schlüssel ein-deutig identifizieren (Eintrag Schlüsseleigen-schaften im Kontextmenü). Hilfreich ist auch die Möglichkeit, Schlüsseln verschiedene Vertrauensstufen zuzuweisen. Wie das funktioniert und welche weiteren Möglichkeiten PGP bietet, erklären sowohl ein englischsprachiges Enigmail-Handbuch [1] als

CoMoDo-ZErtifiKAt

Wir zeigen, wie Sie testweise ein „Free Email

Certificate“ von Comodo generieren. Auf der

Webseite [6] geben Sie den Vor- und Nachna-

men sowie Ihre E-Mail-Adresse an. Achten

Sie darauf, dass die Daten mit denen Ihres

E-Mail-Kontos absolut identisch sind, andern-

falls schlägt die spätere Überprüfung fehl.

Auch sollten Sie alles auf demselben Rech-

ner erledigen, da Comodo im Browser einen

Schlüssel hinterlegt und Sie das Zertifikat

nur über diesen Browser erhalten. Die

Schlüssellänge belassen Sie bei der Vorein-

stellung hochgradig. Genauso wie bei PGP

widerrufen Sie auch Comodo-Zertifikate – al-

lerdings nicht mit Hilfe einer speziellen Da-

tei. Vielmehr legen Sie dazu ein Passwort

auf der Webseite fest. Setzen Sie dann ein

Häkchen bei I ACCEPT the terms of this

Subscriber Agreement und klicken Sie auf

Next, beginnt der Prozess.

Zunächst fragt Ihr Browser – in unserem Bei-

spiel Firefox – nach einem Passwort für die

Zertifikatsdatenbank, auch Masterpasswort

genannt. Ähnlich wie bei PGP schützt dieses

Ihren Schlüssel vor einem unbefugten Zugriff

Dritter; wählen Sie es daher mit Bedacht. Firefox erstellt nun den privaten Schlüssel und legt ihn in seinem Schlüsselring ab, der hier Zertifikatsverwaltung heißt. Um das fer-tige Zertifikat und die Beglaubigung zu erhal-ten, öffnen Sie Ihren Posteingang: Comodo

schickt Ihnen nach der Anmeldung eine E-Mail mitsamt Link (Abbildung 7). In ein Firefox-Formular tragen Sie nun Ihre E-Mail-Adresse und das zugeschickte Passwort ein. Anschließend meldet der Browser, er habe das persönliche Zertifikat soeben installiert.

Abb. 6: Neben Comodo bietet auch StartCom ein kostenloses E-Mail-Zertifikat an. Wie Sie das vom Browser in das E-Mail-Programm transferieren, lesen Sie weiter unten.

GlossarZertifikate: Ein digitales Zertifikat soll

die Identität seines Inhabers bestäti-

gen, was daher meist ein externer An-

bieter übernimmt.

Abb. 7: Einen Link zum Abholen des erstellten Zertifikats erhalten Sie nach einer An-meldeprozedur per E-Mail. Wickeln Sie alle Schritte auf demselben rechner ab.

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E-Mail verschlüsselntitEL

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auch die deutschsprachige Beschreibung auf der Webseite Thunderbird-Mail.de [2].

s/ MIME: selbstzertifizierungNeben PGP beherrscht Thunderbird auch den Verschlüsselungsstandard S/ MIME. Auch die-ser benötigt ein Schlüsselpaar, das Thunder-bird zusammen mit der Unterschrift eines (meist kommerziellen) Zertifikate-Anbieters speichert. Ungewöhnlich ist, dass Sie das Zer-tifikat zunächst im Browser speichern, um es dann in Thunderbird zu importieren. Preise und Leistungen der Zertifikateanbieter variie-ren sehr stark, und nicht alle Programme un-terstützen sämtliche Zertifikate. Aus Sicht des Autors empfehlen sich kostenlose StartSSL-Zertifikate [3], die allerdings nicht wirklich aussagekräftig sind.Nach Eingabe einiger Daten und der Bestäti-gung eines Links per E-Mail benötigt die Firma nach eigenen Angaben bis zu sechs Stunden, um Ihnen eines der freien Zertifikate zuzu-schicken – im Test dauerte es nur ein paar Mi-nuten. Die Zertifikate gelten für ein Jahr. Sie erhalten sie nur, wenn Sie sich mit einer pri-vaten Adresse anmelden; die angegebene Fir-menadresse monierte der Anbieter im Test. Folgen Sie den Instruktionen auf der Web-seite, installiert Firefox am Ende ein individu-elles Zertifikat (Abbildung 6).Als Alternative kommt ein ebenfalls kosten-freies Zertifikat von Comodo [4] in Frage (siehe Kasten Comodo-Zertifikat). In bester Community-Manier (und sicherer als bei Co-modo und StartSSL) funktionieren die freien Zertifikate von CAcert [5], die aber bisher lei-der nur wenige Programme unterstützen.In Firefox finden Sie nun also sowohl Ihren privaten Schlüssel als auch den öffentlichen Schlüssel mitsamt der Beglaubigung einer

Zertifizierungsstelle. Jetzt gilt es, das alles in Thunderbird zu exportieren, um damit Mails zu signieren und zu verschlüsseln. Das, was Sie in Thunderbirds PGP-Modul als Schlüssel-manager kennen, trägt in Firefox die Bezeich-nung Zertifikatsverwaltung. Diese finden Sie unter Bearbeiten / Einstellungen / Erweitert / Verschlüsselung / Zertifikate anzeigen / Ihre Zertifikate. Haben Sie das Comodo- bzw. StartSSL-Zertifikat korrekt erhalten, erscheint dort ein Eintrag COMODO CA Limited oder StartCom Ltd. mit einem Ablaufdatum in ei-nem Jahr. Markieren Sie diesen Eintrag, kli-cken Sie auf Sichern und wählen Sie einen Dateinamen mit der Endung .p12, unter dem Sie das Zertifikat speichern.Firefox fragt Sie nun nach einem Passwort, mit dem es die Datei verschlüsseln soll. Das ist in der Tat verwirrend: Bisher haben Sie ein Kennwort für den Widerruf des Zertifikats di-rekt bei Comodo vergeben und unter Umstän-den ein zweites Kennwort, mit dem Firefox seinen Schlüsselring bzw. Zertifikatsspeicher absichert. Das Passwort, das Sie nun festle-

gen, dient dazu, die Sicherungsdatei zu ver-schlüsseln – Sie werden es im nächsten Schritt benötigen. Hat Firefox den erfolgreichen Ex-port gemeldet, starten Sie Thunderbird und öffnen auch dort den Zertifikatsmanager über Bearbeiten / Einstellungen / Erweitert / Zertifi-kate / Zertifikate / Ihre Zertifikate.Zunächst begrüßt Sie gähnende Leere, der Sie mit einem Klick auf Importieren begegnen. Wählen Sie die gerade erstellte .p12-Datei aus und geben Sie das eben festgelegte Passwort ein. Thunderbird meldet im Anschluss den er-folgreichen Import, und der Zertifikatsmana-ger füllt sich (Abbildung 8). Abschließend verdonnern Sie Thunderbird noch dazu, die-ses Zertifikat fortan zu verwenden. Dazu öff-nen Sie Bearbeiten / Konten-Einstellungen / S/ MIME-Sicherheit und klicken neben Digitale Unterschrift auf Auswählen. Im folgenden Dia-log präsentiert Thunderbird Ihr Zertifikat, das Sie am einfachsten anhand der E-Mail-Adresse in der ersten Zeile identifizieren (Abbildung 9). Thunderbird fragt Sie dann, ob Sie Ihre E-Mails mit dem Zertifikat auch verschlüsseln wollen – bejahen Sie das.

signieren, die ZweiteJetzt ist es an der Zeit, die erste E-Mail mit der S/ MIME-Technologie zu signieren. So kompli-ziert das Besorgen des Zertifikats bisher war, umso einfacher ist die tägliche Benutzung. Sie weist zudem viele Parallelen zu PGP auf. Öff-nen Sie ein Nachrichtenfenster und verfassen Sie erneut eine E-Mail an sich selbst. Klicken Sie anschließend im Menü oder in der Sym-bolleiste auf den Punkt S/ MIME und wählen Sie Nachricht unterschreiben. Ein weißer Brief-umschlag mit rotem Siegel rechts in der Sta-tuszeile signalisiert Ihnen, dass das Signieren mit S/MIME funktioniert.Kurze Zeit später sollte die Nachricht in Ihrem Posteingang eintreffen. Auch hier sehen Sie auf einen Blick, ob die E-Mail manipuliert

Abb. 8: Das Zertifikat wurde erfolgreich aus firefox exportiert und befindet sich nun in der Zertifikatsverwaltung von thunderbird.

Abb. 9: Soll thunderbird das eben importierte Zertifikat zukünftig auch benutzen, müs-sen Sie das dem E-Mail-Programm explizit mitteilen.

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wurde. Der Briefumschlag mit rotem Siegel (Abbildung 10) bestätigt die Unversehrtheit einer Nachricht. Stimmt zwar das Zertifikat, aber ist der Absender nicht identisch, mo-niert Thunderbird das mit einem Fragezei-chen (Abbildung 11). Ein großes rotes X (Abbildung 12) warnt vor manipulierten Nachrichten. Über einen Klick auf das jewei-lige Symbol zeigt Thunderbird noch weitere Informationen zur Nachricht, ihrem Absen-der sowie zu etwaigen Fehlern an.

Umständliche VerschlüsselungDas Verschlüsseln einer E-Mail mittels S/ MIME ist im Gegensatz zum Signieren in der Praxis etwas komplizierter als mit PGP. Auch diese Funktion aktivieren Sie über das entsprechende Menü im Nachrichteneditor. Genauso wie bei PGP benötigen Sie dazu den öffentlichen Schlüssel des Empfängers; doch im Gegensatz zu PGP fehlt hier ein zentraler Schlüsselserver, der sämtliche Schlüssel kennt. Thunderbird speichert vielmehr alle S/ MIME-Schlüssel automatisch ab, wenn die

Software eine signierte Nachricht erhält. Der einfachste Weg, um öffentliche Schlüssel auszutauschen, besteht daher darin, dass Sie und Ihr Gegenüber sich einmalig eine signierte Nachricht zusenden. Von da an chiffrieren Sie Ihre Nachrichten untereinander problem-los über S/ MIME, wobei hier die schützende Passphrase fehlt. Besit-zen Sie hingegen kein Zertifikat vom Gegenüber, weigert sich Thun-derbird, eine S/ MIME-verschlüsselte E-Mail abzuschicken.

FazitObwohl viel dafür spricht, nutzen in der Praxis nach wie vor recht wenige Anwender E-Mail-Verschlüsselung. Zum Teil liegt es sicher daran, dass die Einrichtung wie im Fall von S/ MIME häufig noch zu kompliziert ist – für PGP gilt das schon weniger. Soll aber Privates privat bleiben, lohnt sich der Aufwand. Welchen Standard Sie dabei bevorzugen, ist Geschmackssache: Thunderbird kommt glücklicher-weise sowohl mit S/ MIME als auch mit PGP klar. (kki) n

Infos[1] Enigmail-Handbuch:

http:// www. rainydayz. org/ node/ 25 (http:// ezlx. de/ c4c1)

[2] Deutschsprachige Enigmail-Beschreibung: http:// www. thunderbird‑mail. de/ wiki/ Enigmail_OpenPGP (http:// ezlx. de/ c4c2)

[3] StartSSL: http:// www. startssl. com/ (http:// ezlx. de/ c4c3)

[4] Comodo Free E-Mail Certificate: http:// www. comodo. com/ home/ email‑security/ free‑email‑certificate. php (http:// ezlx. de/ c4c4)

[5] CAcert: http:// www. cacert. org/ (http:// ezlx. de/ c4c5)

[6] Comodo E-Mail-Zertifikat: https:// secure. instantssl. com/ products/ frontpage? area=SecureEmailCertificate (http:// ezlx. de/ c4c6)

Abb. 10: Nach-richt intakt.

Abb. 11: falscher Absender.

Abb. 12: Manipu-lierte Nachricht.

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44 04/2012EasyLinux

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Hans-Georg Eßer

E -Mails sind schlecht geeignet, um schnell etwas zu besprechen, darum setzen viele Internetnutzer auf In-

stant-Messaging-Programme, die einen Live-chat erlauben. Neben der direkten Kommuni-kation zwischen zwei Gesprächspartnern bie-ten diese oft auch Räume, in denen sich meh-rere Anwender treffen können. Klassisch lau-fen hier alle Übertragungen unverschlüsselt ab, so dass Instant Messaging für vertrauliche Nachrichten keine gute Wahl ist.Es gibt aber verschiedene Ansätze, auch solche Nachrichtendienste durch Verschlüsselung ab-zusichern; ein früher Vertreter ist das Netz-werk SILC (Secure Internet Live Conferencing), das wir 2006 in einem Artikel vorgestellt haben [4]. Es hat sich aber nicht durchsetzen können und wurde zuletzt 2009 aktualisiert [5].

Ähnlich wie beim E-Mail-Versand mit GPG sind auch beim sicheren Chatten Vorarbeiten nötig – verschlüsselte Kommunikation setzt immer voraus, dass beide Partner den Wunsch nach Vertraulichkeit umsetzen möchten. Sie können nicht „einseitig“ entscheiden, mit je-mandem verschlüsselt zu chatten, und Sie können auch nicht Ihr sonst übliches Messen-ger-Programm verwenden. (Einige Instant Messenger bieten Plug-ins für OTR-Verschlüs-selung, siehe Kasten Alternativen.) Beide Sei-ten müssen spezielle Software installieren, die verschlüsselte Verbindungen erlaubt. Wir stellen das Programm RetroShare [1] vor, das neben dem Chatten auch Filesharing und ei-nen E-Mail-ähnlichen Dienst unterstützt.

RetroShare installierenRetroShare ist bei Ubuntu und OpenSuse nicht in den Standard-Repositories enthalten; es ist

aber unter beiden Distributionen möglich, schnell eine Paketquelle für das Programm einzurichten und die Software zu installieren. Details zur Installation aus dem Netz finden Sie im Kasten Installation übers Netz. Außer-dem finden Sie RetroShare auch auf unserer Heft-DVD, was die Einrichtung erleichtert. Auf beiden Distributionen starten Sie das Pro-gramm über das Startmenü oder indem Sie mit [Alt-F2] ein Schnellstartfenster öffnen und darin RetroShare eingeben.

ErsteinrichtungWas vor dem ersten praktischen Einsatz des Programms zu erledigen ist, hängt davon ab, ob Sie bereits ein GPG-Schlüsselpaar besitzen: Wenn Sie, wie im Artikel Briefgeheimnis ab Seite 36 beschrieben, GPG für Thunderbird eingerichtet haben, fällt ein Schritt weg.Findet RetroShare beim ersten Programmstart ein GPG-Schlüsselpaar, bietet das Programm an, dieses zu verwenden, und fragt nur nach einer Ortsbezeichnung. In diesem Fall füllen Sie nur das Feld Ort im Dialogfenster aus und klicken links unten auf Erstelle neuen Ort.Gibt es noch kein Schlüsselpaar, füllen Sie im Dialogfenster die Felder Name, E-Mail, Pass-wort, Ort aus und klicken Sie dann auf Gene-riere neues Profil (Abbildung 2). Das Pro-gramm erzeugt dann ein neues GPG-Schlüs-selpaar, was ein paar Sekunden Zeit benötigt.Im nächsten Schritt erscheint ein kleiner Dia-log, in dem Sie das im ersten Schritt gewählte Passwort (bzw. die bei einer bereits erfolgten GPG-Einrichtung gewählte GPG-Passphrase) eingeben müssen. Danach ist die Erstkonfigu-ration erledigt, und das Hauptfenster erscheint (Abbildung 3).

Freunde einladenNun haben Sie eine funktionierende Retro- Share-Installation, aber noch keine einzigen Chatpartner. Das wird sich auch nicht ändern, solange Sie keine Freunde einladen und mit ihnen die Schlüssel austauschen.

Instant Messenger verschicken Ihre Kurznachrichten unverschlüsselt im

Internet. Mit RetroShare sichern Sie die Kommunikation ab und bieten

Freunden Ihre Dateien zum Download an.

RetroShare

Sicher chatten

ALTErnATivEn

Wenn Sie bereits ein Instant-Messaging-Pro-

gramm wie Kopete oder Pidgin oder einen

IRC-Client zum Chatten unter Linux verwen-

den, haben Sie auch die Möglichkeit, dort

ein Verschlüsselungs-Plug-in nachzurüsten,

das die Unterstützung

für Off-the-record Mes-

saging (OTR) nachrüs-

tet; einige Anwendun-

gen können das von

Haus aus, z. B. KDEs

Kopete (Abbildung 1).

Welche Schritte dafür

mit Pidgin notwendig

sind, beschreibt ein äl-

terer EasyLinux-Artikel

[2]. Eine Liste der IM-

Clients und IRC-Chat-

programme, für die es

OTR-Support gibt, fin-

den Sie bei den OTR-

Entwicklern [3].

Ansonsten bietet auch Skype eine einge-

baute Chatfunktion, und die Chatnachrichten

werden verschlüsselt – allerdings verwendet

Skype ein nicht offengelegtes Verfahren, so

dass man dem Anbieter vertrauen muss.

Abb. 1: Die Kopete-installation enthält ein OTr-Plug-in.

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4504/2012EasyLinux

Sicher chatten TiTEL

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RetroShare bietet Ihnen die Möglichkeit, neue Freunde per E-Mail einzuladen (Abbildung 4) – das funktioniert nur, wenn Sie das Stan-dardmailprogramm (unter KDE z. B. kmail) auch konfiguriert haben. Nutzen Sie nur ei-nen Webmailer (wie Google Mail) und keinen lokal installierten E-Mail-Client, können Sie diese Funktion nicht verwenden. Es ist aber auch ohne automatische E-Mails kein Pro- blem, die nötigen Informationen an Ihre Kon-takte weiterzugeben.Wir gehen im Folgenden davon aus, dass zwei Anwender (Sie und Ihr Kontakt) live an Ihren Rechnern sitzen. Sie können die für das ge-genseitige Hinzufügen nötigen Schritte paral-lel ausführen.

1 Zunächst klicken Sie beide auf das oberste Icon in der Symbolleiste am linken Rand, es stellt eine blaue Person und ein grünes Plussymbol dar und zeigt als Erläuterung Assistent zum Hinzufügen von Freunden an, wenn Sie mit der Maus darüber fahren.

2 Damit öffnet sich ein neues Fenster mit dem Assistenten, der Ihnen hilft, den Kon-takt hinzuzufügen. Übernehmen Sie hier die vorausgewählte Option Gib das Zertifi-kat manuell ein und klicken Sie auf Weiter.

3 Sie sehen dann einen zweigeteilten Dialog (Abbildung 5). Oben zeigt das Programm Ihren eigenen öffentlichen Schlüssel an, und der untere Bereich ist noch leer.

4 Kopieren Sie aus dem oberen Bereich Ihren eigenen Schlüssel per Copy & Paste in eine E-Mail und schicken Sie diese an Ihren Kontakt. Wenn Sie das Ganze synchron er-ledigen, erhalten Sie beide nach kurzer Zeit eine E-Mail, die jeweils den Schlüssel des Kontakts enthält.

5 Der fremde Schlüssel gehört in den unteren Bereich des Fensters. Fügen Sie also die Textzeilen aus der E-Mail unten ein. Ach-ten Sie dabei darauf, dass Sie nichts auslas-sen und nicht zu viel Text einfügen: Der relevante Bereich beginnt mit einer Zeile

-----BEGIN PGP PUBLIC KEY BLOCK----- und endet mit einer Zeile der Form --LO-CAL--192.168.178.1:12345;--EXT--111.222.111.222:0;. Klicken Sie auf Weiter, wenn Sie den Schlüssel eingefügt haben.

6 Es erscheinen nun Informationen über den Schlüssel; u. a. sehen Sie den Namen Ihres Kontaktes (Abbildung 6). Da Sie bei der gewählten Schlüsselaustauschmethode recht sicher sein können, dass Sie wirklich den Schlüssel Ihres Kontakts eingefügt ha-ben, aktivieren Sie noch die Option Authen-tifiziere Freund (GPG Schlüssel unterzeich-nen) und klicken dann auf Abschließen.

7 Sie werden dann aufgefordert, Ihr Passwort für den GPG-Schlüssel (die GPG-Pass-phrase) einzugeben.

Haben Sie (auf beiden Seiten) den neuen Kon-takt hinzugefügt, sehen Sie nach einer Weile in einer Statusmeldung, dass Sie miteinander verbunden sind (Abbildung 7).

ChattenEinen Chat können Sie nur mit Freunden be-ginnen, mit denen Sie auch verbunden sind. Dazu reicht ein Doppelklick auf den Eintrag in der Freundesliste; es öffnet sich dann ein klas-

Abb. 4: retroShare bereitet eine E-Mail-Einladung mit ihrem Schlüssel vor.

inSTALLATiOn übErS nETz

Ubuntu- und Kubuntu-Anwender installieren die Software am schnellsten, indem sie auf der Konsole ein spezielles Repository er-gänzen: Öffnen Sie über [Alt-F2] und Ein-gabe von konsole ein Terminalfenster und geben Sie darin die folgenden Befehle ein:

sudo add‑apt‑repository ppa:csolerU ‑users/retrosharesudo apt‑get updatesudo apt‑get install retroshare

Nach dem ersten Befehl müssen Sie Ihr Passwort eingeben und danach noch mit [Eingabe] bestätigen, dass Sie das neue Repository wirklich hinzufügen möchten. Auch das dritte Kommando erwartet eine Bestätigung, weil neben dem Paket retro- share auch eine benötigte Bibliothek na-mens libupnp3 auf die Platte wandern soll.

Sie finden danach das Programm im KDE-Startmenü unter Anwendungen / Internet / RetroShare.

Unter OpenSuse ist der Ablauf ähnlich: Nach dem Eintragen eines neuen Reposito-rys installieren Sie das Paket (das hier re- troshare-svn heißt) mit zypper:sudo zypper addrepo http://download.U opensuse.org/repositories/home:/U

AsamK:/RetroShare/openSUSE_12.2/U home:AsamK:RetroShare.reposudo zypper install retroshare‑svn

(Wenn Sie OpenSuse 12.1 verwenden, er-setzen Sie in dem langen Pfad die Versions-nummer 12.2 durch 12.1.) Im KDE-Start-menü taucht danach ein neuer Eintrag An-wendungen / Internet / Tauschbörse / Re- troShare auf.

Abb. 2: beim ersten Start richten Sie ein Profil ein. Abb. 3: Das Hauptfenster zeigt zunächst nur einen Eintrag für Sie selbst an.

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sisches Chatfenster, in dem Sie Ihre Nachrich-ten eingeben und die Antworten lesen (Abbil-dung 8). Sie können es auch verwenden, um dem anderen eine Datei zuzusenden.RetroShare baut direkte Verbindungen zwi-schen den Chatpartnern auf, es gibt keinen zwischengeschalteten Server. Abhängig von der Netzwerkanbindung der beiden Partner ist es unterschiedlich aufwendig, diese Ver-bindung herzustellen, z. B. dann, wenn beide

Anwender hinter einer Firewall sitzen. Im Test hat es teilweise mehrere Minuten gedau-ert, bis die Verbindung stand. Wie sich die Partner überhaupt finden können, lesen Sie im Kasten Technische Details.In den meisten Fällen wird keine Anpassung an den Netzwerkeinstellungen nötig sein, denn RetroShare unterstützt unter anderem Verbindungen über UPnP (Universal Plug and Play). Wenn Sie Schwierigkeiten beim Verbin-

dungsaufbau haben und einen DSL- oder ähnlichen Router für den Internetzugang verwenden, können Sie am Router einen Port auf den Rechner weiterleiten, an dem Sie RetroShare benut-zen. Bei den meisten Routern ist das einfach über die Weboberflä-che zu erledigen.Suchen Sie (nur bei Problemen!) eine nicht benutzte Portnummer aus; 2323 ist ein guter

Kandidat – die Nummer darf nicht kleiner als 1024 sein. Dann tragen Sie im Router ein, dass diese Portnummer an dieselbe Portnummer auf Ihrem RetroShare-Rechner weitergeleitet wird, sowohl für TCP als auch UDP. Bei der FritzBox sind dafür zwei Einträge in der Ta-belle nötig (Abbildung 9).Wenn Sie die Weiterleitung eingerichtet ha-ben, müssen Sie auch RetroShare noch darü-ber informieren; dazu klicken Sie im Pro-

Beim Verbindungsaufbau zwischen zwei Chat-partnern gibt es zwei große Probleme, wel-che die Software lösen muss – die Lösungs-ideen sind aus anderen Systemen schon be-kannt, aber bei RetroShare kombiniert:

iP-Adresse des Partners finden

In klassischen Instant-Messaging-Systemen gibt es einen zentralen Server, an dem sich jeder Anwender anmelden muss. Der Server hat dann den Gesamtüberblick darüber, wel-che Teilnehmer gerade aktiv sind und unter welchen IP-Adressen man sie erreichen kann. Will ein Partner den anderen kontak-tieren, fordert er den Server auf, die Verbin-dung herzustellen.

Bei RetroShare gibt es keinen Server, des-wegen ist die Kontaktaufnahme viel schwie-riger. Das Programm setzt dazu auf Techni-ken, die auch Peer-2-Peer-Netzwerke für File-sharing einsetzen, u. a. verwendet es so ge-nannte verteilte Hashtabellen (distributed hash tables, DHTs) [7], deren Beschreibung hier zu weit führen würde. Vereinfacht ge-sagt, sucht RetroShare zunächst seine „nächsten Nachbarn“, von dort wird die An-frage dann weitergeleitet, bis schließlich die gesuchte Information gefunden wird.

Um die Suche überhaupt starten zu können, enthält RetroShare eine Liste mit 500 IP-

Adressen von RetroShare-Anwendern, von denen einige online sein müssen.

Direktverbindung aufbauen

Ist die IP-Adresse des Gesprächspartners ge-funden, steht das Programm vor dem nächs-ten Problem: Selbst wenn beide Seiten gleichzeitig eine Verbindung aufbauen möch-ten, finden sie nicht so leicht zueinander. Die meisten PCs von Privatanwendern haben keine öffentliche IP-Adresse, über die sie aus dem Internet heraus ansprechbar sind, son-dern hängen an einem Router (z. B. einem DSL-Router). Der Router wählt sich ins Inter-net ein und erhält eine öffentliche IP-Adresse (ist also von außen erreichbar), aber dem PC teilt der Router nur eine private IP-Adresse (die meist mit 192.168. beginnt) zu.

Wenn beide Seiten so ein Netzwerksetup ha-ben, ist mit klassischen Mitteln keine Direkt-verbindung möglich. Dann muss einer der Teilnehmer auf seinem Router eine Portwei-terleitung einrichten, oder die Programme müssen sich Tricks bedienen, um dennoch kommunizieren zu können. Dazu gibt es ein Verfahren namens UDP Hole Punching [8], das z. B. auch Skype für denselben Zweck nutzt. Weil das kein schnelles Verfahren ist, dauert es damit manchmal ca. zehn Minu-ten, bis eine Verbindung steht.

Gruppenchat

Wenn Sie einen Chatraum betreten, sehen Sie dort auch Teilnehmer, mit denen Sie nicht befreundet sind, und können mit ihnen chatten. Das klappt aber nur so lange, wie jeder der Chatraumbesucher auf Umwegen mit allen übrigen befreundet ist. Wenn also z. B. Anton mit Berta, Berta mit Chris, Chris mit Dora und Dora mit Emil befreundet sind (aber einander ansonsten nicht kennen), können alle in einem Chatraum miteinander sprechen. Verlässt nun Chris („in der Mitte“) den Raum, dann zer fällt der Raum in zwei Teile: Anton und Berta bleiben in der ersten Hälfte, Dora und Emil in der zweiten. Die bei-den getrennten Gruppen können nicht weiter gemeinsam chatten.

Auch das liegt daran, dass es keinen Server gibt, über den die Teilnehmer alle miteinan-der verbunden wären: Wenn im obigen Bei-spiel Anton etwas im Chatraum schreibt, legt seine Botschaft einen langen Weg bis zum Rechner von Emil zurück, nämlich über alle „dazwischen“ liegenden Kontakte.

Wir danken dem RetroShare-Entwicklerteam, das sich zwei Stunden Zeit für ein Interview mit EasyLinux genommen hat, um technische Fragen zu beantworten – das Interview haben wir in einem RetroShare-Chatraum geführt.

TEcHniScHE DETAiLS

Abb. 5: Oben sehen Sie ihren Schlüssel, in die un-tere Hälfte gehört der Schlüssel eines Kontakts.

Abb. 6: beim import eines GPG-Schlüssels zeigt retro Share die Daten des neuen Kontakts an.

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Sicher chatten TiTEL

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gramm auf das Zahnrad-Icon in der Symbolleiste am linken Rand, wech-seln im Einstellungsfenster zum Rei-ter Server, schalten dort oben auf Portweiterleitung von Hand um und tragen dann in den beiden Port-Fel-dern die neue Portnummer (im Bei-spiel 2323) ein. Nach einem Neustart sollten Verbindungen dann leichter zustande kommen.

Weitere FunktionenNeben dem Chatten bietet Retro-Share weitere Features, die wir hier nur kurz erwähnen:l Dateiversand: In jedem Chatfenster gibt es

ein kleines Ordner-Icon, über das Sie Datei-en auswählen und dem Chatpartner anbie-ten können. Er erhält in seinem Chatfens-ter dann einen anklickbaren Link und kann darüber die Übertragung der Datei (direkt von Ihrem auf seinen PC) anstoßen.

l Dateifreigabe: Allgemein können Sie mit RetroShare klassisches Filesharing betrei-ben, also z. B. den Ordner mit Ihren MP3-Dateien freigeben – anders als bei klassi-schen P2P-Netzen machen Sie diese aber nicht öffentlich, sondern erlauben nur Ihrem Freundeskreis den Zugriff. Geben Sie Dateien auch für „Freunde von Freun-den“ weiter, erweitert sich der Kreis der Zugriffsberechtigten – dabei wird aber die letztliche Quelle nie sichtbar, denn Datei-übertragungen laufen immer von Freund zu Freund.

l RetroShare-E-Mails: Eingebaut ist auch eine Möglichkeit, E-Mails zu verschicken – nicht direkt über das Internet, sondern über die RetroShare-Verbindungen. Wenn Sie diese Funktion nutzen, müssen Sie also nicht zusätzlich GPG im Mailprogramm konfigurieren. Allerdings ist es wahr-scheinlicher, dass einer Ihrer Kontakte be-reits Mails verschlüsselt.

l Foren: Es gibt mehrere Arten von Foren, in denen Sie sich zu verschiedenen The-

men austauschen können, darunter sind auch öffentliche „Lobbys“.

l Suchfunktion: Über die Suche finden Sie Dateien, die andere Anwender freigegeben haben – Sie können aber nur auf die Da-teien zugreifen, zu deren Besitzer Sie eine Freundschaftskette herstellen können.

Leere Kontaktliste?Wer mit RetroShare starten möchte, aber zu-nächst niemanden überreden kann, die Soft-ware auch einzusetzen und Schlüssel auszu-tauschen, kann auf der RetroShare-Chatser-verseite [6] den Benutzer Chat Server zu sei-nen Kontakten hinzufügen – nach erfolgrei-

chem Schlüsseltausch mit diesem Bot sehen Sie mehrere neue Chaträume, in denen Sie andere Anwender fin-den, die auch auf Kontaktsuche sind.Beachten Sie nur beim Hinzufügen neuer unbekannter Kontakte, dass Sie für diese ein niedriges Vertrauen ein-stellen. Vor allem sollten Sie die Schlüssel dieser Personen nicht mit GPG signieren – schließlich wissen Sie nicht, um wen es sich wirklich handelt.

FazitWenn Sie RetroShare als Instant-Mes-

saging-Lösung einsetzen, können Sie sicher sein, dass Ihre Kommunikation nicht be-lauscht wird – allerdings müssen dann alle Gesprächspartner dasselbe Programm instal-lieren und vor der ersten Chatsitzung die Schlüssel austauschen. Das bedeutet einmalig etwas erhöhten Aufwand, garantiert aber für alle späteren Gelegenheiten die Sicherheit Ih-rer Chats. (hge) n

Infos

Software zum Artikel auf DvD:RetroShare

[1] RetroShare: http:// retroshare. sourceforge. net/ (http:// ezlx. de/ c4s1)

[2] Artikel zu Chatverschlüsselung mit Pidgin und OTR: Martin Loschwitz, „Unbeobachtet chatten“, EasyLinux 04/ 2009, S. 49 ff., http:// linux‑community. de/ artikel/ 19249 (http:// ezlx. de/ c4s2)

[3] OTR-kompatible IM-Clients: http:// www. cypherpunks. ca/ otr/ software. php (http:// ezlx. de/ c4s3)

[4] SILC-Artikel: Hans-Georg Eßer, „Ohne Mithörer chatten“, EasyLinux 08/ 2006, S. 50 ff., http:// www. easylinux. de/ 2006/ 08/ 050‑silc/ (http:// ezlx. de/ c4s4)

[5] SILC: http:// silcnet. org/ (http:// ezlx. de/ c4s5)

[6] RetroShare-Chatserver: https:// www. f2f‑fr. net/ w2c/ en/ (http:// ezlx. de/ c4s6)

[7] Wikipedia zu verteilten Hashtabellen (DHTs): http:// de. wikipedia. org/ wiki/ Verteilte_Hashtabelle (http:// ezlx. de/ c4s7)

[8] Artikel zu UDP Hole Punching: Jürgen Schmidt, „Der Lochtrick“, Heise Security, 2006, http:// www. heise. de/ security/ artikel/ Wie‑Skype‑Co‑Firewalls‑umgehen‑270856. html (http:// ezlx. de/ c4s8)

Abb. 9: bei den meisten DSL-routern (hier eine Fritzbox) können Sie Ports für TcP- und UDP-verbindungen an bestimmte rechner im lokalen netz weiterleiten.

Abb. 7: Auf dem reiter „neuigkeiten“ sehen Sie, wenn das Programm verbindungen mit Freunden aufnimmt.

Abb. 8: Das chatten funktioniert wie bei klassischen iM-Programmen.

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48 04/2012EasyLinux

Passwortmanager KeePassXTiTEL

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Stefan Huchler

E gal, ob E-Mail-Provider, Userforum, Onlineshops oder soziale Netzwerke – heutzutage benötigt man für nahezu

jeden Internetdienst eine noch nicht verge-bene Nutzerkennung sowie ein zugehöriges, möglichst nicht-triviales Passwort. Niemand ist begeistert, wenn Unbefugte Einblick in Konten- und Fondsbestände erhalten, von Transaktionen ganz zu schweigen.Darüber hinaus erwarten aber auch der eigene Router und das vielleicht aus mehreren alten Rechnern errichtete Heimnetzwerk eigene Logindaten – von User-, Root-, BIOS- und Smartphone-Passwörtern ganz zu schweigen. Obwohl aus Sicherheitsgründen ratsam, emp-finden gerade Linux-Neulinge das regelmäßig wiederkehrende Ersetzen einmal eingeübter Passwörter durch eine bislang nicht verwen-dete, möglichst komplizierte Folge von acht oder mehr Zeichen nicht nur für das Langzeit-gedächtnis, sondern auch für den erlebten Be-dienkomfort als Zumutung.Es verwundert daher wenig, dass so mancher vernetzte Privatanwender beim wiederholten Passieren von passwortgeschützten Zugangs-kontrollen vereinfachte oder gar automati-sierte Logins attraktiv findet. Wenn Sie sich zu dieser Gruppe zählen, sollte Ihnen bewusst sein, dass ein Zugewinn an Einfachheit häufig mit einem Absinken von Systemsicherheit er-kauft wird. Nach einem Schnelldurchlauf durch die in der Praxis verbreiteten Vereinfa-chungen zeigen wir Ihnen daher im Folgen-

den, wie Sie mit dem Programm KeePassX [1] wieder Herr über Ihre zahlreichen Logindaten werden.

Ein Tool für alles?Die einfachste Möglichkeit, bei einer Vielzahl erforderlicher Loginvorgänge sein Gedächtnis zu entlasten, ist die Verwendung eines fast identischen, möglichst einfach zu merkenden bzw. herzuleitenden Passworts bei ebenfalls gleich bleibendem Benutzernamen – für alle Seiten. Die Versuchung, einer so simplen Lö-

sung nachzugeben, ist gerade für den sicher-heitstechnischen Laien groß – und dürfte daher gängige Loginpraxis vieler Privatanwender im Internet sein. EasyLinux rät Ihnen hiervon nachdrücklich ab! Ein Universalpasswort ist nämlich bestenfalls so sicher wie das hacker-anfälligste System, in dem Sie sich damit ein-loggen. Ist es einem Hacker oder Passwort-Phisher gelungen, über eine Schwachstelle an Ihre Zugangsdaten zu gelangen, wird es für ihn eine sportliche Übung sein, herauszufinden, ob Sie diese Logindaten auch noch für andere

Für etliche Internetdienste brauchen Sie Zugangsdaten:

Diese alle im Kopf zu behalten und dabei noch sichere,

verschiedene Passwörter zu wählen, ist keine leichte

Aufgabe. KeePassX erinnert sich für Sie und schützt die

sensiblen Daten mit einem Masterpasswort.

Sicheres Einloggen mit KeePassX

Passwörter im Griff

KEEPassX-insTaLLaTion

KeePassX ist auf den von EasyLinux unter-stützten Distributionen schnell eingerichtet.

Kubuntu/ Ubuntu

KeePassX ist in den Standardpaketquellen von (K)Ubuntu enthalten. Starten Sie den Paketmanager und spielen Sie das Paket keepassx ein. Sie finden das Programm im KDE-Menü unter Anwendungen / Dienstpro-gramme / Passwortverwaltung (KeePassX).

opensuse

Zur Installation von KeePassX müssen Sie zunächst ein weiteres Repository (eine Pa-ketquelle) einbinden, aus der die Paketver-waltung die Software herunterladen kann.

1Starten Sie YaST und rufen Sie über Soft-ware / Software installieren oder löschen die Paketverwaltung auf.

2Dann wählen Sie Konfiguration / Reposi-tories / Hinzufügen URL eingeben und fü-

gen im Eingabefeld Repository Name: den Namen KeePassX und im Eingabefeld Url die Adresse des OpenSuse-Reposito-rys [2] ein. Bestätigen Sie mit einem Klick auf Weiter.

3Klicken Sie im folgenden Dialog auf Ver-trauen. Suchen Sie nun nach dem Namen KeePassX und markieren Sie diesen für die Installation.

4Klicken Sie auf Akzeptieren und im an-schließend erscheinenden Dialog auf Fortfahren. Das YaST-Fenster für die Soft-wareverwaltung schließt sich automa-tisch nach der Einrichtung. Sie können nun auch das YaST-Hauptfenster von Hand schließen.

Sie finden das installier te Programm im KDE-Menü unter Anwendungen / Dienstpro-gramme / Sicherheit / Passwortverwaltung (KeePassX).

Page 49: easyLinux 04 2012

4904/2012EasyLinux

Passwortmanager KeePassX TiTEL

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Zwecke einsetzen. Er kann bei sehr ähnlichen Passwörtern schnell all Ihre Zugänge kontrol-lieren – womöglich eine gute Zeit lang, ohne dass Sie hiervon etwas erahnen.

App-spezifische AutologinsDesktopbetriebssysteme und Applikationen, deren Entwickler sich größtmöglichen Bedien-komfort auf die Fahnen geschrieben haben, bieten ihren Nutzern häufig eine zweite Form des vereinfachten Logins an: den applika- tionsspezifisch eingebauten Passwortmana-ger. Ein typisches Beispiel hierfür stellen die in fast jeden Webbrowser integrierten Pass-wortmanager dar. Wenn Sie sich beispiels-weise mit aktiviertem Passwortmanager als neuer Kunde in einem Onlineshop einloggen, merkt sich der Browser auf Wunsch Ihre sei-tenspezifischen Logindaten und füllt diese beim nächsten Anmelden automatisch ein, so dass Sie für den Zugang häufig nur noch ei-nen Bestätigungsknopf drücken müssen.Ein erstes Problem bei dieser Vereinfachung ergibt sich daraus, dass der Rechner, auf dem die Passwörter gespeichert sind, vorüberge-hend oder dauerhaft in falsche Hände gelan-gen kann. Bei unverschlüsselter Festplatte kann ein Dieb selbst bei nicht knackbarem Root-Passwort relativ leicht alle vom Pass-wortmanager verwalteten Logindaten ausle-sen. Ein zweiter Nachteil solcher Passwort-manager wird dann spürbar, wenn Sie das gleiche Programm samt der im integrierten Passwortmanager gespeicherten Logindaten nicht nur auf einem, sondern auf mehreren Betriebssystemen bzw. Computern parallel einsetzen wollen. Die Zugangsdaten auf mehreren PCs synchron zu halten, ist in der Regel noch umständlicher als der inzwischen durchaus verbreitete gemeinsame Zugriff auf Lesezeichen.

Online-ID-DiensteZumindest für die Anmeldung auf diversen Internetportalen bieten seit einigen Jahren auch Online-Authentifizierungssysteme wie OpenID, Mozilla Persona (früher BrowserID)

oder Facebook Connect ihre Login-Manage-ment-Dienste an. Obwohl einige Systeme im Gefolge beliebter Social-Media-Dienste zuneh-mend Verbreitung finden, konnte sich bislang noch kein Online-Identitätsdienst WWW-weit als Standard durchsetzen. Aus Sicherheits-gründen sollten Sie es sich ohnehin zweimal überlegen, ob Sie Anmeldungen über einen Online-ID-Dienst durchführen, zu dessen Ge-schäftsmodell es zählt, das Surfverhalten von Nutzern möglichst unterbrechungsfrei auf-zeichnen und analysieren zu können.

Alternative KeePassXAnders als die bisher beschriebenen Lösun-gen, ist das für Linux, Windows und Mac OS X verfügbare Programm KeePassX (Abbildung 1) ein guter Kompromiss zwi-schen einfacher Handhabung und einem re-lativ hohen Grad an Sicherheit. Nach der Installation (siehe Kasten KeePassX-Installation) starten Sie die Anwendung und legen über Datei / Neue Datenbank eine Da-tenbank mit all Ihren, bei Bedarf auch in be-stimmte Kategorien bzw. Gruppen unterteil-baren Zugangsdaten an. Für spätere Zugriffe auf diese zentrale Zugangsdatensammlung

sollten Sie ein möglichst si-cheres Masterpasswort wählen, da andernfalls ein erfolgreicher Hacker schnell Zugriff auf alle Accountda-ten erhält. Über Einträge / Neuen Ein-trag hinzufügen können Sie jederzeit witere Logindaten ergänzen. Unter Extras / Passwortgenerator können Sie sich bei Bedarf qualita-

tiv besonders hochwertige Passwörter gene-rieren lassen.

Zugriff allerortenDie mit KeePassX erzeugte verschlüsselte Da-tenbankdatei können Sie lokal auf der Fest-platte, auf einem für mehrere Rechner freige-gebenen Netzwerkordner, auf den Sie Schreib-zugriff haben, oder – noch eleganter – auf ei-nem USB-Stick speichern. Letztere Variante hat den Vorteil, dass Sie damit Ihre verschlüs-selten Zugangsdaten überall hin mitnehmen und sich entsprechend problemlos auch über einen Fremdrechner passwortgeschützten Zu-griff verschaffen können.Wollen Sie öfter von fremden PCs aus auf Ihre KeePassX-Logindaten zugreifen, aber dort nicht jedesmal lokal KeePassX installieren, können Sie die auf den gängigen Betriebssys-temen ausführbaren KeePassX-Binärpro-gramme zusätzlich mit auf den USB-Stick ko-pieren und somit KeePassX künftig direkt vom Stick starten. Wenn Sie ein schwer knackba-res Masterpasswort gewählt haben, ist neben der mobilen USB- sogar eine noch elegantere Onlinevariante vorstellbar: Dazu übertragen Sie die Datei mit den verschlüsselten Loginda-

abb. 1: KeePassX bietet eine komfortable oberfläche für die Verwaltung ihrer Passwortsammlung.

abb. 2: Wählen sie eine Tastenkombination für das automatische ausfüllen.

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Passwortmanager KeePassXTiTEL

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ten zu Dropbox oder ähnlichen Cloud-Diens-ten und können dann von überall auch ohne USB-Stick darauf zugreifen.

Browser-Auto-FillDamit Sie die Logindaten nicht umständlich aus der temporär entschlüsselten KeePassX-Datenbank abschreiben müssen, bietet Kee-PassX Ihnen die Möglichkeit, die Anmeldefor-mulare von Webseiten automatisch auszufül-

len und Sie anzumelden. Damit das funktio-niert, müssen Sie zunächst ein Tastenkürzel festlegen. Dazu rufen Sie in KeePassX den Menüpunkt Extras / Einstellungen / Fortge-schritten auf. In das Feld hinter Globaler Auto-Type-Kurzbefehl tragen Sie eine Tastenkombi-nation ein, die künftig diese Funktion auslöst. Sie könnten hier z. B. Strg + 1 (für [Strg-1]) als Kombination wählen (Abbildung 2).Wählen Sie keine Tastenkombination, die von

einer Ihrer benutzten Anwendungen schon für eine andere Funktion vorbelegt ist, da die ur-sprüngliche Funktion sonst überschrieben

wird. Außerdem sollten Sie auch darauf ach-ten, dass Sie bei KeePassX-Logins auf Websei-ten im Feld Url die jeweils richtige URL ange-geben haben. Wenn Sie nun in einem Forum zu einem dort veröffentlichten Beitrag als Fo-renmitglied einen Kommentar verfassen wol-len und nach dem Passwort gefragt werden, prüfen Sie zuerst, ob das Eingabefeld für den Benutzernamen bereits aktiviert ist (Abbil-dung 3). Falls nicht, klicken Sie mit der Maus zunächst auf das Eingabefeld für den Benutzer-namen, und spätestens jetzt können Sie die Tastenkombination, die Sie in KeePassX festge-legt haben, also z. B. [Strg-1], drücken, damit KeePassX sich in dem Forum für Sie einloggt.

Integration in KDEDamit KeePassX nicht ständig als minimiertes Fenster geöffnet bleiben muss, können Sie mit wenigen Handgriffen dafür sorgen, dass Kee-PassX sich besser in KDE einbettet und rechts in der Taskleiste als Tray-Symbol erscheint. Wechseln Sie dazu in den KeepassX-Einstel-lungen (Extras / Einstellungen) auf den Reiter Allgemein (1) und aktivieren Sie sowohl die ersten drei Häkchen als auch den Haken vor KeepassX minimiert starten (Abbildung 4). Die Auto-Fill-Funktion von KeePassX funktioniert nun auch dann, wenn die Anwendung ledig-lich als Symbol in der Taskleiste aktiv ist.

FazitWenn Sie Anmeldungen bislang noch voll-ständig unter Rückgriff auf Ihr Langzeitge-dächtnis erledigen mussten, werden Sie die Umstellung auf KeePassX als deutliche Entlas-tung erleben. Da die mit KeePassX in regelmä-ßigeren Abständen neu generierten Einzel-passwörter in der Regel auch stärker sind, führt der Umstieg auf KeePassX auch zu einer Verbesserung Ihrer Sicherheit.Wer nur einen einzigen PC verwendet, dem reicht vielleicht die im Browser eingebaute Passwortverwaltung; beim Einsatz mehrerer Rechner wird KeePassX wegen seiner vielfälti-gen Einsatzmöglichkeiten und der integrierten Auto-Fill-Funktion schnell zum unverzichtba-ren Helfer. (ahu/ hge) n

Infos[1] KeePassX: http:// www. keepassx. org/

(http:// ezlx. de/ c4l1)

[2] OpenSuse-Repository: http:// download. opensuse. org/ repositories/ security:/ passwordmanagement/ openSUSE_12. 2 (http:// ezlx. de/ c4l2)

abb. 5: KeePassX erzeugt ein Tray-icon in der KDE-Taskleiste.

abb. 3: achten sie vor dem Drücken der auto-Fill-Tastenkombination darauf, dass das Feld für den Benutzernamen aktiviert ist.

abb. 4: Diese Einstellungen verbessern die KDE-integration.

Page 53: easyLinux 04 2012

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54 04/2012EasyLinux

www.easylinux.de

E inige Witzbolde sprechen inzwischen nicht mehr von der Cloud (zu dt. „Wolke“), sondern nur noch von der

„Klaut“, wie in „klauen“. Hinter dem mäßig komischen Sprachwitz verbirgt sich aber ein Fünkchen Wahrheit: Vertrauen Sie Cloud-Diensten wie Ubuntu One, Dropbox oder Mi-crosofts SkyDrive Ihre Dateien an, ist es mög-lich, dass diese in falsche Hände geraten. Das kann über Mitarbeiter der Firmen geschehen, aber ebenso über Dritte, die Accounts kom-promittieren und Daten stehlen – gerade ge-

schehen bei Dropbox [1]. Denn letztlich be-steht die Cloud, für die das amerikanische National Institute for Standards and Techno-logy (NIST) auf seiner Webseite [2] eine Defi-nition versucht, nur aus Servern, die Dienste über das Internet anbieten. Auf diesen Ser-vern speichern Sie dann Ihre Daten. Weisen die Dienste Sicherheitslücken auf, nutzen An-greifer das unter Umständen aus.Die Angst vieler Anwender davor, Dateien in der Cloud zu speichern, ist daher nicht unbe-rechtigt – dennoch bietet die Technik auch Vorteile: Die Daten sind für Sie und Ihre Freunde von allen Orten der Welt aus erreich-bar; Sie brauchen bloß einen Internetzugang. Baut der Cloud-Anbieter keinen Mist und legt saubere Backups an, sind die Daten redun-dant gespeichert und somit dauerhaft verfüg-bar. Bei einem Totalverlust Ihres Computers gibt es immer noch das Online-Backup.

VerschlüsselnWollen Sie Ihre Dateien im Onlinespeicher la-gern, besteht immer die Möglichkeit, sie zu verschlüsseln. Dafür gibt es unter Linux den OpenPGP-Standard. Auf diesen setzt etwa das Kommandozeilenprogramm gpg, für das es einige grafische Frontends gibt, von denen wir weiter weiter unten eines vorstellen.Sie verschlüsseln Ihre Daten, indem Sie ein Schlüsselpaar erzeugen, das aus einem (ge-heimen) privaten Schlüssel und einem öffent-lichen Schlüssel besteht. Sie nutzen Ihren ei-genen öffentlichen Schlüssel, um die Datei damit zu chiffrieren, wobei zum Beispiel der sehr sichere AES-Algorithmus zum Einsatz kommt. Um die Datei später wieder zu dechif-frieren, verwenden Sie den privaten Schlüssel,

der sich auf Ihrer Festplatte befindet und den also nur Sie besitzen. Sie sollten immer eine Kopie dieses Schlüssels auf einem anderen Datenträger behalten, damit Sie nach einem Festplatten-Crash noch darauf zugreifen kön-nen. Kopieren Sie dazu nach der Einrichtung das versteckte Verzeichnis .gnupg aus Ihrem Home-Verzeichnis auf eine externe Platte oder einen USB-Stick.Kopiert ein Angreifer Ihre verschlüsselten Da-ten illegal aus der Cloud, braucht diese Person den privaten Schlüssel auf Ihrem Rechner, um mit den Daten etwas anfangen zu können. Und nicht nur das: Er muss zudem ein langes Passwort (die Passphrase) kennen, das Sie beim Erstellen des Schlüsselpaares ebenfalls generieren und das den privaten Schlüssel vor unbefugten Zugriffen schützt.Nebenbei: Laden Sie den öffentlichen Schlüs-sel auf einen offiziellen Schlüsselserver, lässt sich das Schlüsselpaar auch zum Sichern Ih-rer E-Mail-Kommunikation verwenden, wie es der Artikel ab Seite 36 beschreibt. Ihr Kom-munikationspartner muss dann eine an Sie gerichtete E-Mail mit Ihrem öffentlichen Schlüssel chiffrieren und umgekehrt.

Schlüsselmeister KGpgDie beiden von EasyLinux unterstützten Ver-sionen von OpenSuse (12.1 und 12.2) instal-lieren bereits automatisch eine Software na-mens KGpg, die es ermöglicht, Ihre Dateien im Dateimanager Dolphin zu chiffrieren. Sie basiert auf OpenPGP und bietet ein grafisches Interface für gpg auf dem KDE-Desktop an.In der Praxis sieht das so aus, dass Sie Dol-phin aufrufen, Ihre zu verschlüsselnde Datei mit der rechten Maustaste anklicken und aus

Kristian Kißling

Wollen Sie Ihre Daten in die Cloud

verschieben oder allgemein vor

fremden Zugriffen schützen, ver-

schlüsseln Sie diese besser. Zum

Glück bringen OpenSuse 12.1/ 12.2

und Kubuntu 12.04 dafür bestens

geeignete Werkzeuge mit.

Dateien einfach (de)chiffrieren

Schlüsseldienst

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.com

GloSSarOpenPGP-Standard: Offizieller Inter-

netstandard (RFC 4880) für Verschlüs-

selung, der auf PGP 5.x („Pretty Good

Privacy“) basiert. PGP beinhaltete je-

doch patentier te Algorithmen und

wurde zudem kommerziell vertrieben,

weshalb man den unabhängigen Stan-

dard ins Leben rief.

Page 55: easyLinux 04 2012

5504/2012EasyLinux

Dateien verschlüsseln TiTEL

www easylinux.de

dem Kontextmenü die Option Aktionen / Da-tei verschlüsseln auswählen (Abbildung 1). Handelt es sich um einen Ordner, wählen Sie Aktionen / Ordner packen und verschlüsseln. Verwenden Sie Kubuntu 12.04, müssen Sie noch das Paket kgpg über K-Menü / Rechner / Muon-Programmverwaltung nachinstallieren – ansonsten folgen Sie demselben Weg.Nun erscheint ein kleines Fenster, das Sie dazu auffordert, einen der vorhandenen GnuPG-Schlüssel auszuwählen. Existiert be-reits ein Schlüssel auf Ihrem System, markie-ren Sie diesen und klicken Sie auf OK. Dolphin erzeugt nun eine zweite Datei, die den Namen der Originaldatei trägt, ergänzt um die zusätz-liche Endung .asc. Das war es schon: Sie ha-ben die Datei verschlüsselt und lagern Sie nun, wo immer Sie wollen. Um diese Datei wieder zu entschlüsseln, markieren Sie diese und wählen aus dem Kontextmenü Mit KGpg öffnen. Nach Eingabe der Passphrase ent-schlüsselt KGpg die Datei.

SchlüsseldienstÜblicherweise bleibt das Fenster der Schlüs-selverwaltung nach dem ersten Start leer. Be-vor Sie Dateien ver- und entschlüsseln, müs-sen Sie noch ein Schlüsselpaar generieren, das

aus einem öffentli-chen und einem pri-vaten Schlüssel be-steht. Das weiß auch KGpg: Es versteckt nach dem ersten Start hinter dem Fenster der Schlüs-selverwaltung (Ab-bildung 2) einen dienstbaren Assis-tenten (KGpg-Assis-tent). Dieser hilft nun beim Anlegen des neuen Schlüssel-paares:

1 Schließen Sie zunächst das Fenster zur Schlüsselauswahl und klicken Sie dann im Assistenten auf Weiter.

2 Der Assistent schlägt nun vor, GnuPG2 zu wählen, dessen ausführbare Datei gpg2 sich im Pfad /usr/ bin/ befindet – klicken Sie hier einfach auf Weiter.

3 Die Konfigurationsdatei (gpg.conf) legt die Software üblicherweise im versteckten Ordner .gnupg in Ihrem Home-Verzeichnis ab, was Sie über Weiter akzeptieren. Nun gelangen Sie zum nächsten Dialog.

4 Kreuzen Sie hier die Option Neues Schlüs-selpaar wird erstellt ebenso an wie KGpg automatisch beim Anmelden starten.

5 Nun erscheint ein Formular mit mehreren Feldern (Schlüsselgenerierung), über das Sie den Schlüssel generieren. Geben Sie dazu einen Namen, eine E-Mail-Adresse sowie im Feld Ablaufdatum ein Verfallsda-tum für den Schlüssel an. Als Schlüssel-länge werden häufiger 2048 Bit empfohlen, als Algorithmus greifen Sie am besten zu DSA & ElGamal.

Abb. 1: Über das Kontextmenü im Dateimanager Dolphin ver-schlüsseln Sie mit KGpg Dateien und Ordner.

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56 04/2012EasyLinux

Dateien verschlüsselnTiTEL

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6 Unter Kubuntu müssen Sie hier einen Schritt mehr tun, da der Assistent offenbar den Pfad aus Schritt 2 nicht weitergibt. Schließen Sie also vor dem Ausfüllen das Fenster Schlüsselgenerierung und rufen Sie dann im Fenster Schlüsselverwaltung den Menüpunkt Einstellungen / KGpg einrich-ten auf. Unter GnuPG-Einstellungen ändern Sie den Pfad neben Programmpfad von gpg zu /usr/ bin/ gpg2 und entfernen das Häk-chen bei GnuPG-Agenten benutzen. Über OK kehren Sie ins Hauptfenster zurück und wählen hier Schlüssel / Schlüsselpaar gene-

rieren, um nun das Formular im Fenster aus Schritt 5 auszufüllen.

7 Nach einem Klick auf OK geben Sie nun die Passphrase an. Diese entsperrt später Ihren privaten Schlüssel, wenn Sie Dateien de-chiffrieren. Andernfalls könnte jede Person mit Zugang zu Ihrem Rechner auch auf die verschlüsselten Dateien zugreifen.

8 Zu guter Letzt erzeugen OpenSuse und Ku-buntu die Schlüsselpaare, was unter Ku-buntu 12.04 etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt, da das System die Zufallsdaten aus Ihren Desktopaktionen generiert. Arbeiten Sie also normal weiter, bis der angezeigte Fortschrittsbalken sein Ende erreicht.

9 Abschließend erscheint der neue Schlüssel mitsamt Fingerabdruck. Klicken Sie auf OK oder setzen Sie noch ein Häkchen neben Speichern unter, wenn Sie den Schlüssel später noch verwenden wollen.

Nun lassen sich Dateien wie oben beschrie-ben über das Kontextmenü ver- und ent-schlüsseln. Wichtig ist dabei noch, das sich der private Schlüssel auf dem Rechner befin-det, auf dem Sie eine Datei entschlüsseln.

algorithmenÜblicherweise stehen gpg zum (De-)Chiffrie-ren verschiedene Algorithmen zur Verfügung. Um diese anzusehen, geben Sie

gpg ‑‑list‑keys

in eine Konsole ein. Das Kommando listet die verfügbaren Schlüssel auf. Über

gpg ‑‑edit‑key USER‑ID

bearbeiten Sie die Eigenschaften eines be-stimmten Schlüssels. Im Beispiel heißt der Schlüssel kkissling, also ersetzen Sie die USER-ID durch kkissling. Nach diesem Schritt gelangen Sie in einen interaktiven Modus, der es Ihnen erlaubt, verschiedene Kommando-zeilenbefehle abzusetzen, zum Beispiel:

showprefs

Der Befehl zeigt neben dem Eintrag Verschlü.: die Algorithmen an, die GPG mit Vorliebe ver-wendet (Abbildung 3). Wie Sie sehen, steht an erster Stelle der anfangs erwähnte AES-Al-gorithmus in seiner 256-Bit-Variante.Setzen Sie das neu generierte Schlüsselpaar zum Austausch von Informationen beim Mail-verkehr ein, prüft die Software, welche Algo-rithmen die OpenPGP-Variante des Kommuni-kationspartners bevorzugt und wählt als Al-gorithmus den ersten gemeinsamen Treffer. Sie dürfen die Reihenfolge der bevorzugten Algorithmen sogar verändern [3], doch solche Details führen hier zu weit. Tippen Sie quit, verlassen Sie den interaktiven Modus.

FazitSicher in die Cloud? Das geht durchaus, wenn Sie Ihre Dateien vorher mit KGpg verschlüs-seln. Allerdings dürfen Sie dann später den privaten Schlüssel nicht verlieren und die Passphrase nicht vergessen – andernfalls sind Ihre verschlüsselten Inhalte zwar sicher, aber auch unwiderruflich verloren. (kki) n

Infos[1] Dropbox-Hack:

https:// blog. dropbox. com/ index. php/ security‑update‑new‑features/ (http:// ezlx. de/ c4b1)

[2] Cloud-Definition des NIST: http:// www. nist. gov/ itl/ csd/ cloud‑102511. cfm (http:// ezlx. de/ c4b2)

[3] GPG-Algorithmen festlegen: http:// wiki. ubuntuusers. de/ GnuPG# Konfiguration‑der‑bevorzugten‑Algorithmen (http:// ezlx. de/ c4b3)Abb. 3: Mit Hilfe von ein paar Kommandozeilenbefehlen erfahren Sie, welche Verschlüs-

selungsalgorithmen GPG mit Vorliebe einsetzt.

Abb. 2: Haben Sie mit Hilfe des Assistenten Schlüsselpaare generiert, tauchen diese an-schließend in der Schlüsselverwaltung auf.

GloSSarAES: Der Advanced Encryption Stan-

dard, auch Rijndael-Algorithmus ge-

nannt, ist ein symmetrisches Ver-

schlüsselungsverfahren und setzt auf

Schlüssellängen von 128, 192 und

256 Bit. Er darf frei eingesetzt werden

und kommt unter anderem bei der

WPA2-Verschlüsselung von WLAN-Ver-

bindungen zum Einsatz.

Page 57: easyLinux 04 2012

5704/2012EasyLinux

MediathekView Workshop

www.easylinux.de

Martin Loschwitz

s chöne neue Onlinewelt: Wenn Sie eine Sendung bei ARD, ZDF & Co. verpasst haben, können Sie diese

auch nach der Ausstrahlung noch anschauen, denn die Sender bieten ein Onlinearchiv. Es gibt jedoch einen Haken: Weil sich private Medienunternehmen durch die gebührenfi-nanzierte Unterhaltung bedroht sahen, er-zwangen sie vor Gericht, dass die Videos nach kurzer Zeit von den Homepages der öffentli-chen Programme wieder verschwinden müs-sen. In den meisten Fällen ist nach sieben Ta-gen Schluss – wer trotzdem noch eine Sen-dung sehen möchte, kann nur hoffen, dass andere Benutzer die entsprechenden Videos heruntergeladen und auf YouTube gestellt ha-ben. Anderenfalls ist die Aufzeichnung online praktisch nicht mehr zu finden.Wer auf die Idee kommt, sich die Aufnahmen vorsorglich von den Websites herunterzuladen und zu einem späteren Zeitpunkt anzuschauen, steht vor weiteren Problemen: Jeder Sender pflegt ein eigenes Archiv, und die Bedienung der einzelnen „Mediatheken“ unterscheidet sich stark voneinander. Eine unmittelbare Downloadfunktion ist zudem nicht vorgese-hen. Außerdem ist es umständlich, sich regel-mäßig durch die verschiedenen Websites zu klicken, um interessante Sendungen zu finden: Die Menge der verfügbaren Videos ist beacht-lich, und die Orientierung fällt oft schwer.

MediathekView hilftAn dieser Stelle kommt das Werkzeug Media-thekView gelegen: Es tut im Grunde nichts an-deres, als die verschiedenen Videoseiten von

Sendern wie ARD und ZDF abzugrasen. An-schließend zeigt es eine Übersicht der verfüg-baren Sendungen an. Der Clou ist, dass Sie un-mittelbar in MediathekView eine Sendung per Mausklick anschauen oder sie herunterladen können, um sie zu einem späteren Zeitpunkt zu sehen. Liegt die Videodatei erstmal auf Ihrer Festplatte, spielt es keine Rolle, ob das Video selbst später aus der Mediathek des Senders verschwindet. Zudem ist MediathekView freie Software und steht auf der Projektwebseite [1] gratis zum Download bereit.

InstallationMediathekView ist eine Java-Anwendung. Das ist sehr praktisch, wenn Sie mit unter-schiedlichen Betriebssystemen arbeiten müs-sen, denn MediathekView steht für Windows, Linux und Mac OS X mit identischer Oberflä-che zur Verfügung. Bevor Sie selbst loslegen können, müssen Sie sich darum kümmern, dass die Programme VLC und flvstreamer ebenfalls zur Verfügung stehen. Der Videoplayer VLC liegt den gängigen Dis-tributionen bei. Unter OpenSuse und Ubuntu genügt es, das Paket vlc zu installieren, um diese Abhängigkeit zu erfüllen. Etwas um-ständlicher verhält es sich mit flvstreamer – zumindest dann, wenn Sie nicht mit einem

Ubuntu-System unterwegs sind. Bei Ubuntu gehört flvstreamer zum Lieferumfang; das gleichnamige Paket liefert das Programm. OpenSuse hingegen liegt flvstreamer nicht bei. Stattdessen sind Sie hier auf rtmpdump ange-wiesen, das es als Paket für OpenSuse in der YaST-Auswahl gibt. Bevor Sie MediathekView zum ersten Mal starten, stellen Sie also sicher, dass auf Ubuntu-Systemen vlc und flvstreamer bzw. unter OpenSuse vlc und rtmpdump ins-talliert sind.MediathekView selbst installieren Sie ohne Klimmzüge: Laden Sie das Programmarchiv von der Webseite einfach herunter und spei-chern Sie es in Ihrem Home-Verzeichnis. Bei Redaktionsschluss war die Version 3.0 aktu-ell, welche die Entwickler im August veröf-fentlicht haben – diese Version finden Sie auch auf der Heft-DVD. Die .tar.gz-Datei ent-packen Sie (z. B. mit dem KDE-Archivverwal-ter Ark) in einen Ordner in Ihrem Home-Ver-zeichnis. Klicken Sie danach doppelt auf die im neuen Ordner liegende Datei Mediathek-View.sh, um das Programm zu starten.

Einstellungen anpassenNach dem ersten Aufruf präsentiert Media-thekView einen Dialog, in dem Sie die wich-tigsten Einstellungen vornehmen. Den ersten

Die öffentlich-rechtlichen Sender

in Deutschland bieten fast alle

Sendungen auch online an. Mit

MediathekView laden Sie diese

manuell oder automatisch herun-

ter und speichern sie lokal.

MediathekView: Videos von ARD, ZDF & Co.

ARD und ZDF on demand

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Page 58: easyLinux 04 2012

58 04/2012EasyLinux

MediathekViewWorkshop

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Dialog quittieren Sie mit einem Klick auf Mit Standardeinstellungen starten, im zweiten tra-gen Sie beim Feld Pfad zum flvstreamer aus-wählen den Pfad /usr/bin/rtmpdump ein und klicken auf Weiter.Im nächsten Dialog legen Sie fest, welche Einstellungen jeweils für die Wiedergabe und das Speichern von Videos gelten. Möchten Sie z. B. das Verzeichnis ändern, in dem Me-diathekView heruntergeladene Videos ablegt, klicken Sie oben auf Linux Speichern und tra-gen danach unten einen Zielpfad ein. Das Ändern des Standardpfades ist eine gute Idee, weil MediathekView die Videos sonst direkt in Ihr Home-Verzeichnis speichert – wenn Sie viele Videos herunterladen, führt das schnell zu Chaos.Haben Sie alle Einstellungen erledigt, beenden Sie mit einem Klick auf Weiter die anfängliche Konfiguration und gelangen zum Mediathek-View-Hauptfenster. Erschrecken Sie nicht,

wenn dieses anfangs etwas kahl aussieht: Nach dem ersten Start lädt MediathekView zunächst die Listen von Filmen herunter, die es Ihnen anschließend zum Sehen anbietet. Die Filmlisten kommen nicht direkt von den Fernsehsendern, sondern von den Servern des MediathekView-Projektes. Die Entwickler des Programms lassen in regelmäßigen Abständen automatisiert über eigene Skripte diese Listen zusammentragen, um den MediathekView-Nutzern die Auswahl zu erleichtern.Das Programm aktualisiert diese Liste übri-gens nicht automatisch. Sie sehen an der An-zeige unten rechts im Programm jedoch, wie alt die aktuell genutzte Liste ist. Um zu einem beliebigen Zeitpunkt ein Update dieser Liste auszulösen, klicken Sie auf das Symbol mit der Weltkugel, das Sie unter dem Datei-Ein-trag in der Dateileiste sehen. Wenn sich das angezeigte Alter der Liste im Anschluss nicht ändert, bedeutet das nur, dass auf dem Ser-

ver im Moment keine ak-tuellere Liste zur Verfü-gung steht.

Die OberflächeUnter der Menüleiste fin-den Sie Symbole, die schnellen Zugriff auf die wirklich wichtigen Funkti-onen des Programms bie-tet. Darunter gibt es drei Reiter, wobei anfangs nur auf dem Reiter Filme Ein-träge zu finden sind. Der Filme-Tab bietet Ihnen die Übersicht über sämtliche Videos, die Mediathek-View zum Anschauen und zum Download anbietet (Abbildung 1). Um eine Sendung anzusehen, ge-nügt es, doppelt auf den Eintrag in der Filmliste zu klicken: Dann startet die

Wiedergabe des ausgewählten Films in ei-nem separaten VLC-Fenster.

Einen Film herunterladenWenn Sie einen Film herunterladen möchten, dann geht das so:

1 Scrollen Sie in der Filmliste zu dem Film. Nutzen Sie dazu gegebenenfalls die Such-funktion, indem Sie im Feld Thema oder Titel unter Filter ein Stichwort eintragen.

2 Wenn Sie den gewünschten Beitrag gefun-den haben, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Eintrag und wählen aus dem Kontextmenü den Eintrag Film spei-chern aus.

3 Wechseln Sie zum Reiter Downloads. Hier finden Sie eine Liste aller heruntergelade-nen Filme; in den Spalten Dateiname und Pfad steht, wo der Film auf der Festplatte liegt (Abbildung 2). Leider zeigt Media-thekView keinen Fortschrittsbalken an, so

Abb. 1: Das hauptfenster von MediathekView zeigt verfügbare sendungen, hier bei der suche nach der Tagesschau.

Abb. 2: Unter „Downloads“ sehen sie, welche Videos MediathekView gerade herunterlädt. Bei langsamen Leitungen empfiehlt es sich, nicht zu viele Videos gleichzeitig zu laden.

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5904/2012EasyLinux

MediathekView Workshop

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dass Sie das Ende des Downloads nur da-ran erkennen können, dass die Zieldatei nicht mehr größer wird.

4 MediathekView speichert Dateien in der Standardeinstellung als MP4-Dateien – diese Dateien spielen Sie mit jedem beliebi-gen Videoplayer ab.

Abos mit MediathekView verwaltenEines der praktischen Features von Media-thekView ist die Option, regelmäßig wieder-kehrende Sendungen als Abos einzubinden. Möchten Sie z. B. zur Sicherheit die Tages-schau jeden Abend herunterladen, um sie nachträglich anzuschauen, wenn Sie nicht rechtzeitig zu Hause waren, dann ist die Abo-funktion genau dafür vorgesehen. Ein Abo richten Sie wie folgt ein:

1 Wechseln Sie zum Reiter Filme und geben Sie oben bei Filter den Titel „Tagesschau“ in das Feld Thema oder Titel ein. Drücken Sie [Eingabe], um die Suche zu starten.

2 MediathekView zeigt eine große Anzahl an Sendungen an. Navigieren Sie zu einem Eintrag, der Ihrem Wunsch entspricht (im Beispiel eine Tagesschau um 20:00 Uhr).

3 Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf diesen Eintrag und wählen Sie im Kontext-

menü Abo / Abo mit Sender und Thema und Titel anlegen aus. Das Programm er-stellt Abos anhand des Senders, des The-mas und des Titels aus seinen Programm-listen. Wollen Sie also eine regelmäßig wie-derkehrende Sendung aufnehmen, müssen Sie darauf achten, dass diese Werte genau den Vorgaben der Sendung entsprechen (Abbildung 3).

4 Klicken Sie abschließend auf OK. Danach können Sie zur Kontrolle zum Reiter Abos wechseln – dort sollte das angelegte Abo bereits zu sehen sein.

5 Möchten Sie ein Abo wieder löschen, wäh-len Sie auf dem Abos-Reiter das Abo aus und klicken auf das große rote Kreuz in der Symbolleiste. Wollen Sie das Abo nur de-aktivieren (aber nicht löschen), führt ein Klick auf das schwarze Kreuz zum Ziel. Um dieses Abo später zu reaktivieren, ge-nügt ein Klick auf den grünen Haken.

Wenn’s mal wieder länger dauertMediathekView erlaubt auch mehrere simul-tane Downloads. Dabei ist zu beachten, dass auch kurze Sendungen zu durchaus großen Dateien führen können: Eine rund 45-minü-tige Dokumentation belegt auf der Platte un-gefähr 1 GByte Platz. Das Downloadfenster von MediathekView funktioniert wie eine Warteschlange: Je mehr Filme Sie im Filme-Tab auswählen, desto länger wird die Schlange. Beim Benutzen der Funktion für si-multane Downloads ist aber auch Vorsicht ge-boten: Zu viele gleichzeitige Downloads kön-nen dazu führen, dass die Leitung für norma-les Surfen im Netz nicht mehr zu gebrauchen ist. Darum ist es sinnvoll, einen guten Mittel-

weg zu finden. Das Fenster, in dem Sie die maximale Anzahl erlaubter Downloads eintra-gen, erreichen Sie über den Menüpunkt Downloads / Anzahl gleichzeitige Downloads. Sie tragen die gewünschte Zahl dann in das Zahlenfeld ein, das Sie bei diesem Menüein-trag sehen.

Mehr Einstellungen Über den Konfigurationsdialog können Sie noch verschiedene Parameter genauer festle-gen, um das Programm an Ihre Wünsche anzu-passen. Sie erreichen diesen Dialog über den Menüpunkt Datei / Einstellungen. Wenn Sie zum Beispiel einen Proxyserver nutzen, um ins Internet zu kommen, richten Sie diesen unter Netzwerk ein. Unter Allgemein haben Sie die Möglichkeit, dem Tool ein neues Aussehen zu verpassen: Neben Look and Feel findet sich dort ein Drop-down-Menü, das verschiedene Themes anbietet. Nimbus ist vor allem für KDE-Systeme eine gute Wahl und sorgt dafür, dass MediathekView sich deutlich besser in den Desktop einpasst (Abbildung 4).

FazitMediathekView ist ein großartiges Werkzeug, um den Löschaktionen der diversen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender zu entkommen. Wenige Mausklicks reichen aus, um eine kom-plette Sendung lokal zu speichern, damit Sie diese später ansehen können. Die Abofunktion ist ebenfalls pfiffig, denn damit können Sie z. B. Serien automatisiert aufnehmen, ohne sich um jede Folge separat kümmern zu müs-sen. So werden Sie sehenswerte Sendungen von ARD, ZDF & Co. in Zukunft nicht mehr verpassen. (hge) n

Infos

software zum Artikel auf DVD:Mediathek

[1] MediathekView: http:// sourceforge. net/ projects/ zdfmediathk/ (http:// ezlx. de/ c4r1)

Abb. 4: Im konfigurationsdialog von MediathekView legen sie verschiedene Einstellun-gen des programms fest – beispielsweise seine optik.

Abb. 3: Über diesen Dialog fordern sie MediathekView auf, sendungen mit dem Thema „Tagesschau“ um 20:00 Uhr auto-matisch aufzunehmen.

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62 04/2012EasyLinux

Multi-Boot: Windows & LinuxWorkshop

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Hans-Georg Eßer

F estplatten aktueller Rechner bieten oft ein ganzes Terabyte (1 TByte = 1 024 GByte) Platz für Programme und

Daten; da ist es problemlos möglich, die Platte aufzuteilen und mehrere Betriebssys-teme zu installieren. Ein Bootmanager erlaubt beim Rechnerstart die Auswahl, welches der Systeme booten soll; für den Wechsel zu ei-nem anderen System fährt man den Compu-ter einfach herunter und startet ihn neu. Das ist deutlich billiger als die Alternative, meh-rere Computer zu kaufen, die häufig gar nicht ins Arbeitszimmer oder unter den Schreib-tisch passen.Die Alternative zur Parallelinstallation mehre-rer Systeme heißt Emulation bzw. Virtualisie-rung; dabei läuft Windows in einer virtuellen Maschine unter Linux (oder umgekehrt) – diese Vorgehensweise haben wir schon in mehreren Artikeln beschrieben [1,2], und sie bietet den Vorteil, dass man Programme aller Betriebssysteme parallel (und ohne Reboot) einsetzen kann. Der Nachteil ist, dass die Per-formance des Gastsystems oft niedriger als die einer nativen Installation ist und es (selten) Probleme beim Zugriff auf angeschlossene Geräte gibt.In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit der Parallelinstallation von Windows und zwei oder mehr Linux-Distributionen auf einem Rechner, wobei (nach Auswahl im Bootmana-ger) immer nur ein einziges Betriebssystem

aktiv ist. Bei der Einrichtung sollte man ge-schickt vorgehen und unter anderem dafür sorgen, dass wichtige Dateien von allen in- stallierten Systemen aus erreichbar sind. Die meisten Installationsroutinen von Linux-Dis-tributionen sind darauf ausgerichtet, dass be-reits ein Windows auf der Platte vorhanden ist und dort auch bleiben soll; für die Installa-tion von mehr als einer Linux-Distribution sind zusätzliche Planungen nötig.

Da geht es hinDas Ziel ist ein Multi-Boot-System, das Win-dows, OpenSuse und (K)Ubuntu auf einer Festplatte kombiniert und dabei die folgenden Eigenschaften hat:l Beim Booten des Rechners wählen Sie im

Bootmenü aus, welches der drei Betriebs-systeme Sie starten möchten.

l Auf Ihre privaten Dateien, Musik und Vi-deos sowie E-Mails greifen Sie einheitlich von allen Systemen aus zu; es spielt keine Rolle, welches der Betriebssysteme gerade aktiv ist.

l Standardprogramme wie Firefox, Thunder-bird und OpenOffice, die es für Windows und Linux gibt, sind auf allen Betriebs-systemen mit einheitlichen Einstellungen installiert.

Außerdem ist die Festplatte für das Nachrüs-ten weiterer Linux-Distributionen bzw. für Aktualisierungen auf neuere OpenSuse- bzw. Ubuntu-Versionen vorbereitet.Wir gehen in diesem Szenario davon aus, dass nur ein Benutzer (Sie) mit diesem Rechner ar-beitet und dass Sie unter Windows und Linux denselben Benutzernamen verwenden. Beide Betriebssysteme richten auch standardmäßig nur einen Benutzeraccount ein. Wenn Sie un-ter einem der Systeme weitere Nutzer (etwa für andere Familienmitglieder) anlegen, kön-nen diese das jeweilige System auch verwen-

den, aber die Integration der Einstellungen und persönlichen Dateien über Betriebssys-temgrenzen hinweg funktioniert nur für den ersten (Standard-)Benutzer.

InstallationsmarathonDie Installation beginnt mit dem Einrichten von Windows, weil der Windows-Installer sich am schlechtesten mit bereits vorhande-nen anderen Betriebssystemen verträgt. (Er ignoriert sie komplett und kann nur durch Lö-schen einer Partition freien Platz schaffen.) Außerdem sind die meisten Rechner ab Werk bereits mit Windows vorkonfiguriert.Wenn Sie eine frische Festplatte verwenden, installieren Sie also zunächst Windows. Dabei müssen Sie sich über eine Aufteilung der Fest-platte (Platz für die Linux-Systeme) keine Ge-danken machen, weil die Linux-Installations-routinen eine bestehende Windows-Partition problemlos verkleinern können. Im Kasten Theorie zu Platten und Partitionen finden Sie Hinweise zur Theorie der Festplattenauftei-lung und zu der unter Linux üblichen Nota-tion, mit der Sie individuelle Linux-Partitionen benennen können.

PlanungUm das Ziel zu erreichen, schlagen wir die folgende Aufteilung Ihrer Festplatte vor:l /dev/ sda1 – primäre Partition, Windows,

Dateisystem NTFS, Laufwerk C: mit der Windows-Installation

l /dev/ sda2 – erweiterte Partition (nimmt logische Partionen auf)

l /dev/ sda5 – erste logische Partition, Win-dows, Dateisystem NTFS, Laufwerk D: für von Windows und Linux gemeinsam ge-nutzte Dateien

l /dev/ sda6 – zweite logische Partition, Typ „Linux Swap“, für den Auslagerungsspei-cher

Viele Linux-Anwender möchten sich nicht ganz von Windows tren-

nen und streben daher eine Parallelinstallation beider Betriebssys-

teme an. Wie Sie Windows sogar mit zwei Linux-Distributionen

gemeinsam nutzen können, zeigt dieser Artikel.

Windows und zweimal Linux auf einer Platte

Multi-Boot

Page 63: easyLinux 04 2012

6304/2012EasyLinux

Multi-Boot: Windows & Linux Workshop

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l /dev/ sda7 – dritte logische Partition, Typ „Linux“, Dateisystem Ext4, für Ihr Home-Verzeichnis (die privaten Nutzerdaten)

l /dev/ sda8 – vierte logische Partition, Typ „Linux“, Dateisystem Ext4, für die Instal-lation von (K)Ubuntu

l /dev/ sda9 – fünfte logische Partition, Typ „Linux“, Dateisystem Ext4, für die Instal-lation von OpenSuse

l /dev/ sda10 – sechste logische Partition, Typ „Linux“, Dateisystem Ext4 (leer), für die Installation eines dritten Linux-Systems

Wenn Sie bereits vorab wissen, dass Sie zahl-reiche weitere Linux-Versionen ausprobieren möchten, können Sie noch zusätzliche logi-sche Partitionen /dev/ sda10, /dev/ sda11 usw. anlegen, die Sie zunächst nicht verwenden.

Andersrum können Sie auch auf /dev/ sda9 verzichten, wenn Sie nur ein Linux-System neben Windows einrichten möchten – in letz-terem Fall wäre aber die hier beschriebene Vorgehensweise unnötig kompliziert, und Sie könnten einfach die Linux-Installation mit Standardeinstellungen erledigen. Abbildung 2 zeigt die Aufteilung grafisch.Als grobe Vorgehensweise empfehlen wir:

1 Booten Sie Windows und defragmentieren Sie die Festplatte.

2 Starten Sie den Rechner mit eingelegter (K)Ubuntu-Installations-DVD neu und rich-ten Sie damit (K)Ubuntu ein, wobei Sie be-reits alle nötigen Partitionen erzeugen.

3 Starten Sie den Rechner mit eingelegter OpenSuse-Installations-DVD neu und rich-

ten Sie damit OpenSuse ein, wobei Sie fest-legen, dass OpenSuse die Partition mit dem Verzeichnis /home aus der (K)Ubuntu-In- stallation ebenfalls für diesen Ordner nutzt.

4 Für den Browser Firefox und das Mailpro-gramm Thunderbird stellen Sie unter Linux noch ein, dass diese Programme die unter Windows angelegten Profile verwenden.

Diese groben Schritte beschreiben wir nun ausführlich, wobei wir für Details der Linux-Installationen (soweit sie nicht mit den hier vorgeschlagenen speziellen Einstellungen zu tun haben) auf die klassischen Installations-anleitungen aus EasyLinux verweisen, für OpenSuse 12.2 zum Beispiel auf Seite 26 in dieser Ausgabe [3], für Kubuntu 12.04 in Heft 03/ 2012 [4].

ThEoriE zu pLaTTEn und parTiTionEn

Linux gibt jeder Festplatte einen so genann-ten Gerätedateinamen: Das ist ein Kürzel der Form sda (für die erste SATA- oder SCSI-Festplatte) bzw. hda (für die erste klassische IDE-Festplatte). Weitere Platten vom glei-chen Typ heißen dann sdb, sdc usw. bzw. hdb, hdc usw. Diese Kurzbezeichnungen ste-hen traditionell für „SCSI Disk A“ (SCSI-Platte A), „SCSI Disk B“ usw. und „Hard Disk A“ (Festplatte A), „Hard Disk B“ usw. In ak-tuellen Rechnern werden Sie keine IDE-Fest-platten mehr finden, so dass Sie meist nur mit den Namen sda und sdb rechnen müs-sen, weil auch mehr als zwei Festplatten un-üblich sind.

Diese Kürzel heißen Gerätedateinamen (engl. device filenames), weil es im Ordner /dev/ passende Einträge gibt (etwa: /dev/ sda für die erste SATA-Platte), über welche Linux mit den Platten kommuniziert. Das Ver-zeichnis enthält noch zahlreiche weitere Ein-

träge, über die sich andere Hardware (andere Geräte) ansprechen lässt.

Jede Festplatte kann vier so genannte pri-märe Partitionen enthalten. Es gibt auf jeder Platte ein zentrales Inhaltsverzeichnis, das Informationen über diese vier Par titionen speichert. Die vier primären Partitionen wer-den von 1 bis 4 durchnummerier t. Diese Nummer wird an den Namen der Plattengerä-tedatei angehängt, um den Namen der Parti-tionsgerätedatei zu bilden: So heißt etwa die erste Partition auf der Platte /dev/ sda ein-fach /dev/ sda1.

Damit man mehr als vier Partitionen auf ei-ner Platte verwenden kann, wurde zu MS-DOS-Zeiten das Konzept der erweiterten Par-tition eingeführt: Auf jeder Festplatte dar f eine der vier primären Partitionen vom Typ „erweitert“ sein – innerhalb dieser erweiter-ten Partition können dann weitere „logische“ Partitionen angelegt werden. Die erweiterte

Partition ist also nur ein Container und ent-hält selbst kein Dateisystem, auf dem Sie Dateien speichern können, sondern weitere Partionen (Abbildung 1).

In Microsoft-Sprache heißen die logischen Partitionen „logische Laufwerke“. Linux nutzt auch erweiterte Partitionen und kann inner-halb einer solchen prinzipiell beliebig viele lo-gische Partitionen anlegen. Sie werden ab 5 durchnummeriert, so dass etwa die erste logi-sche Partition auf der Platte /dev/ sda über die Gerätedatei /dev/ sda5 ansprechbar ist.

In sehr seltenen Fällen reicht es nicht aus, eine Windows-Partition zu verkleinern, um Platz für Linux zu schaffen: Das ist dann der Fall, wenn Windows so installier t wurde, dass das System bereits vier primäre Partiti-onen (z. B. eine Systempartition, zwei Daten-partitionen und eine Recovery-Partition) ent-hält. Eine dieser Partitionen muss dann in eine erweiterte Partition umgewandelt wer-den, damit sich darin neue logische Partitio-nen anlegen lassen – und das bedeutet den Verlust aller Dateien in dieser primären Parti-tion, die Sie darum vorher auf eines der an-deren Windows-Laufwerke sichern müssen. Auf den meisten Rechnern gibt es ab Werk aber nur zwei (primäre) Partitionen, und dann können die Installationsroutinen der Linux-Distributionen problemlos Platz für Linux schaffen.

abb. 1: so sieht eine einfache aufteilung einer Festplatte mit einer primären und ei-ner erweiterten partition (die wiederum zwei logische partitionen enthält) aus.

sda1(primär) sda5

(logisch)sda6(logisch)

sda2 (erweitert)

abb. 2: Wenn sie unserem partitionierungsvorschlag folgen, zerlegen sie die Festplatte in eine primäre partition für Windows und eine erweiterte partition für Linux, die sechs logische partitionen enthält (von denen die erste auch unter Windows benutzbar ist).

sda6 (log.)Swap

sda7 (log.)Ubu + Suse/home

sda8 (log.)Kubuntu/ (Root)

sda5 (log.)Windows D:/share

sda9 (log.)OpenSuse/ (Root)

sda10 (log.)(reserviert)

sda1(primär)Windows C:/windows

sda2 (erweitert)

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64 04/2012EasyLinux

Multi-Boot: Windows & LinuxWorkshop

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Schritt 1: Windows defragmentierenBevor Sie eine Windows-Partition verkleinern, sollten Sie das Windows-Programm zur De-fragmentierung der Festplatte ausführen. Fragmentierung tritt auf, wenn Dateien nicht zusammenhängend auf der Festplatte gespei-chert, sondern in mehreren Teilstücken an verschiedenen Stellen untergebracht sind. Das Defragmentierungsprogramm sorgt als Neben-effekt dafür, dass alle Daten an den Anfang der Windows-Partition wandern: Das ist manchmal notwendig, um eine solche Parti-tion (ausreichend) zu verkleinern. Unter Win-

dows 7 oder Vista klicken Sie im Explorer mit der rechten Maustaste auf das Icon des Win-dows-Laufwerks (C:) und wählen aus dem Kontextmenü den Punkt Eigenschaften. Im Ei-genschaftenfenster wechseln Sie zum Reiter Tools und klicken dann auf Jetzt defragmen-tieren (Abbildung 3). Nach dem Defragmen-tieren können Sie Windows herunterfahren.

Schritt 2: Kubuntu installierenAls erstes Linux-System installieren Sie das aktuelle Kubuntu, das Sie z. B. auf der Heft-DVD der letzten Ausgabe (EasyLinux

03/ 2012) finden oder von der Kubuntu-Web-seite [6] herunterladen können.

1 Nach dem Booten der DVD wählen Sie als Installationsart die Option Manuell, um selbst die Partitionierung festzulegen.

2 Verkleinern Sie die vorhandene Windows-Partition – das wird je nach Installation /dev/ sda1 oder /dev/ sda2 sein. Im Test mit einem frisch installierten Windows 7 gab es auf dem Testrechner noch eine zusätzli-che kleine Partition, so dass die eigentliche Windows-Partition /dev/ sda2 war. Geben Sie unter Mount point an, dass diese Parti-tion später im Verzeichnis /windows einge-bunden wird.

Wie viel Platz Sie Windows und Linux auf der Platte zur Verfügung stellen wollen, hängt im Wesentlichen davon ab, unter welchem der Betriebssysteme Sie mehr Programme installieren werden. Sind Sie unsicher, geben Sie Windows ungefähr die halbe Platte, denn auch Ihre unter Linux erstellten Dokumente werden auf dieser Windows-Partition landen. Die Größe tra-gen Sie in MByte ein, also zum Beispiel 200000 für knapp 200 GByte.

Der Installer verkleinert sofort die Partition und benötigt dafür einige Minuten.

3 Unten in der Liste der Partitionen gibt es nun einen Eintrag Freier Speicher. Klicken Sie diesen an und legen Sie über den sich öffnenden Dialog eine neue logische Win-dows-Partition an (die danach als /dev/ sda5 erscheint). Wählen Sie das FAT32-Dateisystem und als Mount point den Ord-ner /shared.

abb. 3: unter Windows defragmentieren sie zunächst die Windows-partition.

abb. 4: in der Übersicht sehen sie alle von ihnen angelegten partitionen.

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Multi-Boot: Windows & Linux Workshop

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4 Ähnlich legen Sie nun noch weitere Partiti-onen an, zunächst eine Swap-Partition (/dev/ sda6). Für diesen Auslagerungsspei-cher, den später sowohl Kubuntu als auch OpenSuse nutzen werden, reichen 4 GByte aus; tragen Sie darum in das Größenfeld 4300 (MByte) ein. Als Typ wählen Sie Aus-lagerungsspeicher (Swap).

5 Weiter geht es mit einer Partition, die Sie unter /home einhängen. Darin liegen dann die Home-Verzeichnisse mit den persönli-chen Einstellungen und Dateien (außer je-nen, die auf der Windows-Partition lan-den). Als Dateisystem wählen Sie Ext4, als Größe bieten sich 10 bis 20 Prozent der Plattenkapazität an. Diese Partition wird /dev/ sda7.

6 Es folgt die Systempartition für Kubuntu, in Linux-Sprache auch Root-Partition ge-nannt, weil sich hier das Wurzelverzeich-nis / (engl. root directory) befindet. Der Dateisystemtyp ist wieder Ext4, der Mount point ist /. Damit erzeugen Sie /dev/ sda8.

7 Schließlich legen Sie noch zwei weitere Partitionen (sda9 und sda10) an, die auch beide den Dateisystemtyp Ext4 erhalten, das Feld Mount point lassen Sie jedoch je-weils leer. Die erste der beiden wird spä-ter zur OpenSuse-Systempartition, die zweite ist für spätere Verwendung (etwa die Installation eines dritten Linux-Sys-tems) reserviert.

8 Überprüfen Sie dann die Tabelle, sie sollte jetzt wie in Abbildung 4 aussehen. Wenn alles passt, klicken Sie auf Jetzt installieren. Es folgen zwei Warnhinweise, die Sie darü-ber informieren, dass die Partitionen sda9 und sda10 nicht eingebunden werden – das ist in Ordnung.

9 Schließen Sie die Installation ab und pro-bieren Sie am Ende aus, ob sich beide in- stallierten Systeme (Windows und Ku-buntu) booten lassen.

Wenn Sie unter Ubuntu angemeldet sind, ändern Sie die Einstellungen, mit denen das System die Windows-Partitionen ein-bindet. Dazu geben Sie in einem Terminal (das Sie z. B. über [Alt-F2] und Eingabe von konsole öffnen) den Befehl sudo kate /etc/fstab ein und ersetzen im Editor in den Zeilen, die /shared bzw. /windows enthal-ten, die Zeichenfolge umask=007,gid=46 durch umask=077,fmask=177,uid=1000,gid=1000 (Abbildung 5).

Anpassungen KubuntuIm folgenden Schritt richten Sie Kubuntu so ein, dass die Linux-Anwendungen Doku-mente, MP3-Dateien, Bilder und Videos sowie Downloads nicht auf der Linux-Partition, son-dern in den entsprechenden Windows-Ord-nern ablegen: Damit haben Sie später auf diese Daten immer Zugriff, unabhängig vom gerade laufenden Betriebssystem.Öffnen Sie über [Alt-F2] und Eingabe von konsole in das Schnellstartfenster ein Termi-

nalfenster (falls es nicht noch von den letzten Arbeitsschritten geöffnet ist) und geben Sie dort nacheinander die folgenden Befehle ein, die unter anderem einige Ordner löschen und Links zu anderen erstellen – es ist wichtig, dass es sich um ein frisch installiertes Linux-System handelt. (Geben Sie diese Komman-dos also nicht auf einer schon länger genutz-ten Linux-Installation ein, denn dann würden die Ordner Dateien enthalten!)

cdW=/windows/Users/esser

Das Kommando cd steht alleine auf einer Zeile. Im zweiten Befehl müssen Sie esser durch Ihren Windows-Benutzernamen erset-zen. Achten Sie auch auf den Großbuchstaben am Anfang von Users – das gilt entsprechend für die folgenden Kommandos:

rm ‑r Dokumenteln ‑s $W/Documents Dokumenterm ‑r Musikln ‑s $W/Music Musikrm ‑r Bilderln ‑s $W/Pictures Bilderrm ‑r Videos

abb. 5: Ändern sie unter kubuntu die konfigurationsdatei „/ etc/ fstab“, damit sie als normaler Benutzer schreibrechte für die Windows-partitionen haben.

abb. 6: der partionierer in YasT zeigt die bestehende aufteilung an. sie legen hier nur fest, welche partitionen opensuse nutzen soll, denn die aufteilung passt schon.

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66 04/2012EasyLinux

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ln ‑s $W/Videos Videosrm ‑r Downloadsln ‑s $W/Downloads Downloads

Mit diesen Befehlen haben Sie die für Doku-mente, Musik, Bilder, Videos und Downloads aus dem Webbrowser vorgesehenen Verzeich-nisse gelöscht und durch symbolische Links auf die entsprechenden Ordner in der Win-dows-Installation ersetzt. (Beachten Sie die un-terschiedlichen Schreibweisen; Windows ver-wendet englische Ordnernamen, auch wenn es im Explorer deutsche Übersetzungen anzeigt.) Wenn Sie also in Zukunft unter Windows oder Linux solche Dateien erstellen, landen diese automatisch auf der Windows-Partition.Damit ist die Einrichtung von Kubuntu vorläu-fig abgeschlossen. Legen Sie jetzt eine Open-Suse-DVD (z. B. die Heft-DVD dieser Ausgabe ein) und starten Sie den Computer neu.

Schritt 3: OpenSuse installierenBei der OpenSuse-Installation haben Sie weni-ger Arbeit, weil Sie alle Partitionen bereits bei der Kubuntu-Einrichtung vorbereitet haben.

1 Wählen Sie in OpenSuse-Installer YaST als Installationsart den Modus Neuinstallation. YaST schlägt vor, die bestehenden Partitio-nen für / (/dev/ sda8) und /home (/dev/ sda7) zu verwenden, dabei würde es die Home-Partition einfach einbinden und sda8 (wo sich die Kubuntu-Installation befindet) formatieren, also löschen. Das müssen Sie korrigieren und wählen darum zunächst Partitionsaufbau erstellen und dann Benut-zerdefinierte Partitionierung (für Experten).

2 Sie sehen dann eine Übersicht aller Partiti-onen, die OpenSuse entdeckt hat. Abbil-

dung 6 (suse02) zeigt diese Liste. Zur Erin-nerung: /dev/ sda7 enthält die Home-Ver-zeichnisse, auf /dev/ sda8 liegt das Ku-buntu-System.

3 Klicken Sie den Eintrag für /dev/ sda7 mit der rechten Maustaste an und wählen Sie aus dem Kontextmenü Bearbeiten. Im er-scheinenden Dialog aktivieren Sie die Op-tion Partition einhängen und wählen als Einhängepunkt /home aus.

Wichtig: Übernehmen Sie hier die Vorgabe Partition nicht formatieren, denn diese Par-tition haben Sie bereits bei der Kubuntu-Installation eingerichtet. Klicken Sie auf Beenden, um die geänderten Einstellungen für diese Partition zu übernehmen.

4 Es fehlt noch die Root-Partition für das OpenSuse-System: Klicken Sie in der Übersicht mit der rechten Maustaste auf den Eintrag für /dev/ sda9 und wählen Sie im Kontext-menü wieder Bearbeiten. Diese Partition muss forma-tiert werden, darum ändern Sie im erscheinenden Dia-log die Einstellung auf Par-tition formatieren (und übernehmen den Dateisys-temvorschlag Ext4). Außer-dem aktivieren Sie rechts die Option Partition einhän-gen und wählen als Einhän-gepunkt das Wurzelver-zeichnis /. Klicken Sie dann erneut auf Beenden.

5 Jetzt fehlen noch die beiden Windows-Par-titionen. Bearbeiten Sie (ähnlich wie in Schritt 3) die beiden Einträge für die NTFS- und die FAT32-Partition (im Beispiel /dev/ sda2 und /dev/ sda5) und tragen Sie dort als Einhängepunkte /windows und /share ein. Danach sollte die Partitionstabelle wie in Abbildung 7 aussehen.

6 Prüfen Sie nochmals, dass es in der Tabelle in der Spalte F nur eine einzige Eintragung F gibt (nämlich bei /dev/ sda9), und klicken Sie dann auf Übernehmen. Auf der nächs-ten Seite, welche die Partitionierung zu-sammenfasst, klicken Sie auf Weiter.

Danach können Sie die Installation abschlie-ßen. Der Installer trägt automatisch Windows und beide Linux-Versionen in das Bootmenü ein, das später bei jedem Rechnerstart er-scheint (Abbildung 8). Prüfen Sie, dass Sie alle drei Betriebssysteme darüber problemlos starten können.Im laufenden OpenSuse-System sind nun noch einige Anpassungen nötig.

Anpassungen OpenSuseÖffnen Sie mit [Alt-F2] ein Schnellstartfens-ter, in das Sie das Kommando kdesu kwrite /etc/fstab eingeben. Ein kleines Dialogfenster fragt nach dem Root-Passwort (das bei einer Standardinstallation identisch mit Ihrem Be-nutzerpasswort ist), und dann startet der Editor KWrite und zeigt die Konfigurations-datei /etc/ fstab an.

abb. 8: der installer richtet ein Bootmenü ein, aus dem sie Windows, opensuse und kubuntu starten können.

abb. 7: so soll die partitionsübersicht im opensuse-installer YasT aussehen: root-, home- und Windows-partitionen sind eingebunden.

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In dieser Datei müssen Sie (ähnlich wie unter Kubuntu) die Einträge für die Einhängepunkte /windows und /share anpassen. Ersetzen Sie in beiden Zeilen die Zeichenkette gid=users durch uid=1000,gid=100 (Abbildung 9; Achtung: Die Zahlen sind wirklich verschie-den, tausend bzw. hundert), speichern Sie die Datei mit [Strg-S] und verlassen Sie den Editor mit [Strg-Q]. Starten Sie dann den Rechner neu, um die Änderungen zu aktivieren.

Schritt 4: Gemeinsame WebprofileEs bleibt als letzte Aufgabe noch die Verein-heitlichung der Benutzerprofile von Firefox und Thunderbird, falls Sie diese Programme als Browser und E-Mail-Lösung einsetzen möchten. Das hat folgende Vorteile:l Unter Firefox greifen Sie von jedem Be-

triebssystem aus auf dieselben Bookmarks

zu, und auch in Firefox gespeicherte Zu-gangspasswörter sind stets verfügbar.

l In Thunderbird laden Sie E-Mails nur einmal vom Mailserver herunter. Wür-den Sie hier mit separat eingerichteten Thunderbird-Versionen arbeiten, müssten Sie jede Nachricht doppelt herunterladen (und auch doppelt speichern – einmal auf der Windows- und einmal auf der Linux-Partition).

Am einfachsten ist es, wenn Sie zunächst Firefox und Thunderbird unter Windows ein-richten, dort müssen Sie beide Programme so-wieso erst nachinstallieren, weil Windows diese nicht enthält. Firefox kann dabei Book-marks vom Internet Explorer importieren, wenn Sie diesen vorher verwendet haben.Unter Linux passen Sie dann die Konfiguration der beiden Anwendungen an. Was Sie dazu tun müssen, steht in einem älteren Artikel [5].

Stand der DingeBeide Linuxe nutzen für Office-Dokumente, Bilder, Musik und Videos nun die Ordner auf der Windows-Partition, denn Windows kann mit Bordmitteln nicht auf Linux-Partitionen zugreifen, während Linux mit dem umgekehr-ten Weg kein Problem hat.Wenn Sie unter Windows Microsoft Office in-stalliert haben, können Sie auch Word- und Excel-Dateien, die Sie damit erstellen, später unter Linux bearbeiten: LibreOffice öffnet diese Dokumente. Es empfiehlt sich dann aber, Word und Excel so einzustellen, dass es die alten Dateiformate (erkennbar an den dreistelligen Dateiendungen .doc und .xls statt .docx und .xlsx) verwendet, weil LibreOffice diese besser lesen und schreiben kann.Zudem steht noch eine komplette Partition zur Verfügung, auf die Sie unter allen Be-triebssystemen zugreifen können: Unter Linux wechseln Sie dazu in der Ordner /share, unter Windows auf das Laufwerk D:. Hier ist Platz für Dateien, die nicht sinnvoll in einen der ge-meinsamen Ordner (Dokumente, Bilder etc.) passen, die Sie aber trotzdem unter Windows und Linux nutzen wollen.

Wenn Sie regelmäßig Backups erstellen (was sehr empfehlenswert ist), sollten Sie noch die Hinweise im Kasten Datensicherung beachten, weil diese Aufgabe beim Einsatz mehrerer Be-triebssysteme etwas komplexer wird.

FazitWer mehrere Linux-Versionen mit Windows auf einer Platte kombinieren möchte, sollte die Zeit in vernünftiges Setup der Systeme inves-tieren, denn das erspart später viele umständ-liche Reboots, die nötig werden, wenn eine Datei vom laufenden System aus nicht erreich-bar ist. Mit den hier vorgeschlagenen Einstel-lungen erhöhen Sie die Chance, alles Wichtige stets im Griff zu haben. Da Sie ohne Emulation bzw. Virtualisierung arbeiten, steht dem lau-fenden Betriebssystem und dessen Anwen-dungen stets die gesamte Leistungsfähigkeit des Rechners zur Verfügung. (hge) n

Infos[1] Windows unter Linux: Thomas

Leichtenstern, „System im System“, EasyLinux 01/ 2011, S. 43 ff., http:// www. linux‑community. de/ artikel/ 22378 (http:// ezlx. de/ c4e1)

[2] Linux unter Windows: Hans-Georg Eßer, „Linux rein virtuell“, EasyLinux 01/ 2012, S. 54 ff.

[3] Installationsanleitung OpenSuse 12.2: ab Seite 26 in dieser Ausgabe

[4] Installationsanleitung Kubuntu 12.04: Kristian Kißling, „Startklar“, EasyLinux 03/ 2012, S. 24 ff., http:// www. linux‑community. de/ artikel/ 26322 (http:// ezlx. de/ c4e2)

[5] Gemeinsame Programmprofile unter Windows und Linux: Hans-Georg Eßer, „Einfach statt doppelt“, EasyLinux 01/ 2011, S. 40 ff., http:// www. linux‑community. de/ artikel/ 22376 (http:// ezlx. de/ c4e3)

[6] Kubuntu-Webseite: http:// www. kubuntu. org/ (http:// ezlx. de/ c4e4)

daTEnsichErung

Mehrere Betriebssysteme auf einem Com-puter bedeuten immer auch eine Heraus-forderung, was die Datensicherung angeht. Dabei sollten Sie beachten, dass mit der hier vorgeschlagenen Einrichtung Linux-Pro-gramme Ihre Dokumente teilweise auf der Windows-Partition speichern.

Persönliche Dateien und Einstellungen fin-den Sie also an mehreren Stellen; Sie soll-ten bei einem Backup mindestens die fol-genden drei Ordner sichern:

l /home/ username – Ihr Home-Verzeichnis unter Linux

l /windows/ Users/ username – Ihr Home-Verzeichnis unter Windows (das dort C:\Users\username heißt)

l /share – die zusätzliche Partition für Da-tenaustausch zwischen Windows und Linux

Am einfachsten können Sie das unter Linux erledigen, weil Sie hier Zugriff auf die priva-ten Dateien von Windows und Linux haben. Wenn Sie unter Windows ein Backup-Pro-gramm verwenden, können Sie nur die auf den Windows-Laufwerken liegenden Da-teien sichern.

abb. 9: auch unter opensuse müssen sie die Einstellungen für den zugriff auf Windows-partitionen anpassen.

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68 04/2012EasyLinux

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Franz Böhm

F ügen Sie eine Grafik in ein Dokument ein, soll der begleitende Text diese am besten umfließen (Umlauf), damit sie

nicht allein in der Zeile steht. Sie beeinflussen den Umlauf in LibreOffice über das gleichna-mige Menü, das Sie im Menü Format oder im Kontextmenü einer markierten Grafik finden. Wählen Sie die Umlaufart Kein Umlauf, ver-drängt das Bild den Text rechts und links von der Grafik, so dass die Grafik allein in der Zeile steht. Via Seitenumlauf setzt LibreOffice das Bild in einen rechteckigen Rahmen, den der Text auf allen Seiten umläuft. Mit der Ein-stellung Dynamischer Seitenumlauf überlas-sen Sie Writer die Entscheidung, ob und wie der Text das Objekt einrahmen darf.Beträgt der Abstand zwischen Objekt und Sei-tenrand weniger als zwei Zentimeter, richtet LibreOffice keinen Textumlauf ein. Entschei-den Sie sich für die Einstellung Durchlauf, überdeckt die Grafik den dahinter liegenden Text. Wählen Sie hingegen Im Hintergrund, landet das Bild hinter dem Text, der dann die Grafik überschreibt.Es gibt jedoch noch weitere Umlaufarten. Soll der Text die Grafik nur auf einer Seite umlau-fen, legen Sie den Umlauf mit Hilfe des Reiters Umlauf im Dialogfeld Bild fest. Letzteres fin-den Sie entweder im Menü Format oder über

den Befehl Bild im Kontextmenü. In der Dia-logbox tauchen neben den oben beschriebe-nen Varianten auch die Umlaufarten Vor und Hinter auf, dank denen der Text links bzw. rechts um das Objekt läuft. Setzen Sie im Ab-schnitt Optionen derselben Registerkarte auch ein Häkchen vor Kontur, folgt der Textfluss den Konturen der Grafik – auch auf diese Op-tion treffen Sie im Kontextmenü.

Konturenumfluss be-arbeitenAuf den vorgegebenen Textfluss wirken Sie bei Bedarf individuell ein.

Dazu klicken Sie wieder auf Format / Umlauf / Kon-

tur bearbeiten. Im Kontur-Editor bearbeiten Sie den Umlauf nach oder

entwerfen ihn völlig neu. Tabelle 1 listet die Symbolleistenbefehle des Editors auf.

Der Kontureditor im EinsatzNur selten erzeugt der Eintrag Format / Umlauf / Kontur den idealen Textumlauf um eine Gra-fik. Mit etwas Know-how justieren Sie nach.

1 Öffnen Sie den Kontureditor, sehen Sie die Grafik in einem separaten Fenster mit eige-ner Symbolleiste. Wahlweise lassen Sie den Umriss automatisch suchen und anpassen (Autokontur) oder Sie erstellen ihn mit den vorhandenen Werkzeugen gleich selbst.

2 Ein Klick auf das Symbol Punkte bearbei-ten aktiviert die Umrisslinie, die aus vielen Punkten besteht, die Sie weiter bearbeiten.

3 Einen Punkt aktivieren Sie per Mausklick. Sie dürfen jeden Punkt verschieben, zu-sätzliche Punkte einfügen oder löschen.

4 Um viele Umrisspunkte auf einmal zu lö-schen, ziehen Sie mit dem Mauszeiger ei-nen Rahmen um diese (sie färben sich nun lila) und drücken Sie [Entf].

Der verbleibende, etwas heller markierte Be-reich der Grafik (Arbeitsbereich), zeigt den Teil des Bildes, der im fertigen Dokument üb-rig bleibt. Ein Klick auf das blaue Häkchen in der Symbolleiste übernimmt die Änderung.

Weitere Arbeitsbereiche hinzufügenKlicken Sie im Kontureditor an eine Stelle au-ßerhalb des grauen Arbeitsbereichs, verlassen Sie den Punktebearbeitungsmodus. Nun dür-

Zum Designen kleiner Flyer und Karten müssen Sie nicht gleich zu einem Desktop-Publishing-Monster wie

Scribus greifen. Einen simplen Bildumlauf erstellen Sie mit ein paar Mausklicks auch in LibreOffice.

Bildumläufe in LibreOffice

Ja, wo laufen sie denn?

Abb. 1: Im Beispiel haben wir die Grafik um drei Arbeitsbereiche ergänzt.

Page 69: easyLinux 04 2012

6904/2012EasyLinux

Bilder freistellen Workshop

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fen Sie den Arbeitsbereich verschieben und fügen mit Hilfe der Symbolschaltflächen Rechteck, Ellipse und Polygon noch weitere Arbeitsbereiche hinzu.Diese Arbeitsbereiche wirken wie Schablonen: Alles, was sie überdecken, erscheint im Doku-ment als Grafik, den Rest schaufelt Libre- Office für Text frei. Überlappen sich zwei Schablonen, blendet LibreOffice den überlap-penden Teil aus. Das Ergebnis der in Abbil-dung 1 dargestellten Arbeitsbereiche im Do-kument zeigt Abbildung 2.Unbrauchbare Ergebnisse bearbeiten Sie ein-fach weiter: Dazu klicken Sie im Kontureditor auf die Grafik, um den Bearbeitungsmodus zu starten, und dann auf das Icon Punkte bear-beiten. Wieder erscheinen die Kurvenpunkte zum Modifizieren der Arbeitsbereiche. Der er-neute Klick auf das blaue Häkchen wendet die Änderungen an.

Eine Umlaufkontur erstellenEs erfordert einige Detailarbeit, bis Sie die ein-zelnen Punkte so ausgerichtet und angeordnet haben, dass ein vernünftiger Textumlauf ent-steht. Schneller und einfacher geht es so:

1 Beenden Sie den Punktebearbeitungsmo-dus per Mausklick auf eine Stelle außer-halb des grauen Bereichs im Kontureditor.

2 Klicken Sie auf das Icon Arbeitsbereich in der Kontureditor-Symbolleiste und dann in den Arbeitsbereich des Kontureditors.

3 Den nun eventuell folgenden Warndialog (Das Setzen eines …) beantworten Sie mit Ja. Das Dialogfeld verschwindet, und Libre- Office löscht den Arbeitsbereich mitsamt allen eingefügten Bereichen.

4 Klicken Sie jetzt auf das Werkzeug Polygon in der Symbolleiste und ziehen Sie den ge-wünschten Umriss auf. Dazu klicken Sie auf eine Startposition und ziehen mit ge-drückter Maustaste eine Linie bis zum Punkt der ersten Richtungsänderung. Die Aktion wiederholen Sie nun beliebig oft. Zum Abschließen der Linie klicken Sie dop-pelt auf den Anfangspunkt; der neue Ar-beitsbereich ist erstellt.

5 Passt das Ergebnis, übernehmen Sie den neuen Umriss mit dem blauen Häkchen links oben in Ihr Dokument. Wenn nicht, korrigieren Sie die Umrisspunkte wie be-sprochen. Passt alles, schließen Sie den

Kontureditor per Mausklick auf das rot hin-terlegte X in der Titelleiste.

Abstand zwischen Text und ObjektDen Abstand des Textes zu der erstellten Um-risslinie des Objekts stellen Sie auf Wunsch millimetergenau ein. Rufen Sie dazu Bild aus dem Kontextmenü auf und dann Umlauf. Un-ter Abstände geben Sie die Wunschwerte ein und klicken auf OK. (kki) n

Abb. 2: so erscheinen die Grafikteile im Dokument. Im Beispiel versteckt sich ein Geist zwischen den Zeilen.

Symbol Funktion Erklärung

Autokontur Zeichnet automatisch um das Objekt eine Kontur, die Sie nachträglich bearbeiten.

Punkte bearbei-ten

Bietet die Möglichkeit, die Konturform zu ändern. Klicken Sie auf das Symbol und ziehen Sie die Griffe der Kontur in die gewünschte Form.

Punkte ver-schieben

Bietet die Möglichkeit, an den Griffen der Kontur zu ziehen, um so deren Form zu ändern.

Punkte einfügenFügt einen Griff ein, an dem Sie ziehen können, um die Form der Kontur zu ändern. Klicken Sie auf die-ses Icon und dann auf den Konturenumriss.

Punkte löschenEntfernt einen Punkt aus dem Konturenumriss. Klicken Sie auf das Icon und dann auf den Punkt, den Sie löschen möchten.

Zuweisen Weist die Kontur dem ausgewählten Objekt zu.

Arbeitsbereich Löscht die benutzerdefinierte Kontur. Klicken Sie auf das Symbol und dann in den Vorschaubereich.

Auswahl Wechselt in den Auswahlmodus, in dem Sie die Kontur auswählen.

RechteckZeichnet eine rechteckige Kontur mit der Größe und Position, die Sie zuvor in der Objektvorschau durch Ziehen bestimmen. Um ein Quadrat zu zeichnen, halten Sie beim Ziehen [Umschalt] gedrückt.

EllipseZeichnet eine Ellipse mit der Größe und Position, die Sie in der Objektvorschau durch Ziehen bestim-men. Um einen Kreis zu zeichnen, halten Sie beim Ziehen [Umschalt] gedrückt.

Polygon

Zeichnet eine geschlossene Kontur aus geraden Liniensegmenten. Klicken Sie an den gewünschten Ausgangspunkt für das Polygon und zeichnen Sie ein Liniensegment, indem Sie den Mauszeiger zie-hen. Klicken Sie erneut, um das Ende des Liniensegments festzulegen, und definieren Sie durch wei-tere Mausklicks die restlichen Liniensegmente des Polygons. Per Doppelklick schließen Sie das Poly-gon ab. Um die Polygonwinkel auf Vielfache von 45 Grad zu beschränken, halten Sie beim Klicken [Um-schalt] gedrückt.

Pipette und Farbtoleranz

Wählt Bereiche der Bitmap-Grafik aus, welche dieselbe Farbe besitzen. Klicken Sie hier und dann auf eine Farbe in der Grafik. Um den ausgewählten Farbbereich zu vergrößern, erhöhen Sie den Wert im Feld Toleranz.

Widerrufen und Wiederholen

Macht die letzte Aktion rückgängig bzw. macht die Aktion des letzten Rückgängig-Befehls rückgängig.

TABELLE 1

Page 70: easyLinux 04 2012

AutomatisierenWorkshop

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Hans-Georg Eßer

B etrachten Sie einmal die folgende Aufgabenstellung: Sie haben in den letzten Jahren eine Reihe von Doku-

menten mit LibreOffice und anderen Program-men erstellt und dabei sauber eine Dateina-menskonvention der Form 2012-03-Brief-Fi-nanzamt.odt verwendet. Der Ordner, der diese Dokumente enthält, ist nun aber sehr voll und unübersichtlich geworden – mehr Struktur muss her.Sie planen, für jedes Jahr einen Ordner (2011, 2012 etc.) und darin jeweils zwölf Unterord-ner 01 bis 12 für die Monate anzulegen – die Dateien sollen dann in den passenden Ordner wandern und dabei die (danach nicht mehr nötigen) Jahres- und Monatsangaben in den Dateinamen verlieren. Aus der Datei 2012-03-Brief-Finanzamt.odt soll also die Da-tei Brief-Finanzamt.odt im Unterverzeichnis 03 des Ordners 2012 werden.Das ist mit einem grafischen Dateimanager wie Dolphin zwar kein Problem: Für das An-legen der Verzeichnisse wählen Sie im Kon-textmenü mehrfach Neu erstellen / Ordner. Steht die neue Ordnerhierarchie, können Sie per Drag & Drop und zwei geöffneten Dol-phin-Fenstern alle Dateien an die passende

Stelle schieben. Zuletzt bleibt dann nur noch das Umbenennen der Dateien: Sie klicken jede einzeln mit der rechten Maustaste an, wählen aus dem Kontextmenü den Punkt Umbenen-nen und entfernen im Dateinamen Monat und Jahr (Abbildung 1).Falls Sie das mit 300 Dateien machen müssen, die in zwei oder mehr Jahren durchaus zu-sammenkommen können, sind Sie eine Weile damit beschäftigt, und die Arbeit ist ein wenig nervtötend. Wenn Sie die Taste [F2] zum Um-benennen drücken und mit den Cursortasten von einer Datei zur nächsten springen, kön-nen Sie die Arbeit geringfügig beschleunigen – aber viel bringt das nicht.

Auftritt der ShellBetrachten Sie dagegen die folgenden drei Shell-Kommandos, die Sie in ein über das Startmenü (oder über [Alt-F2] und Eingabe von konsole) geöffnetes Terminalfenster ein-geben:

cd ~/Dokumentemkdir ‑p {2009..2012}/{0{1..9},U

10,11,12}for f in 2???‑??‑*; do mv "$f" U

"${f:0:4}/${f:5:2}/${f:8}"; done

Diese – zugegeben komplexen – drei Zeilen Text erledigen die Aufgabe automatisiert ohne

weitere Eingriffe. Doch was genau passiert hier eigentlich?

1 Das erste Kommando cd ~/Dokumente wechselt innerhalb der Shell in Ihren Do-kumente-Ordner. Die Tilde ~ ist dabei eine Abkürzung für Ihr Home-Verzeichnis /home/ Benutzername.

2 Mit dem zweiten Kommando erzeugen Sie auf einen Schlag die gesamte benötigte Verzeichnishierarchie: mkdir steht für „make directory“ (Verzeichnis erstellen), und die geschweiften Klammern helfen da-bei, automatisch ganz viele Argumente für diesen Befehl zu erzeugen: {2009..2012} wird zu allen Zahlen zwischen 2009 und 2012, alternativ könnten Sie hier auch {2009,2010,2011,2012} schreiben, aber die Variante mit den beiden Punkten ist kür-zer. Hinter dem Schrägstrich / folgt ein ge-schachtelter Ausdruck: Wenn Sie hier ein-fach {1..12} schreiben würden, ergäbe sich {1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11,12}, mit der Kon-struktion 0{1..9} erzeugt die Shell die ein-stelligen Monatszahlen mit führender 0.Den gesamten Ausdruck interpretiert die Shell so, dass Sie alle möglichen Kombina-tionen der Form 2009/ 01, 2009/ 02, …, 2012/ 12 als Argumente für mkdir verwen-den wollen; die Shell führt also tatsächlich das Kommando

Die Shell erlaubt es Ihnen, Ihr Linux-System über Textkommandos zu steuern. Doch warum sollten Sie ein

70er-Jahre-Interface verwenden, wenn doch KDE und Gnome äußerst komfortabel sind und die Bedienung

mit der Maus erlauben? Unter anderem wegen der Geschwindigkeit.

Aufgaben mit der Shell automatisieren

Vollautomatisch

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7104/2012EasyLinux

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mkdir ‑p 2009/01 2009/02 U2009/03 2009/04 2009/05 2009/06 U2009/07 2009/08 2009/09 2009/10 U 2009/11 2009/12 2010/01 2010/02 U 2010/03 2010/04 2010/05 2010/06 U 2010/07 2010/08 2010/09 2010/10 U 2010/11 2010/12 2011/01 2011/02 U 2011/03 2011/04 2011/05 2011/06 U 2011/07 2011/08 2011/09 2011/10 U 2011/11 2011/12 2012/01 2012/02 U 2012/03 2012/04 2012/05 2012/06 U 2012/07 2012/08 2012/09 2012/10 U 2012/11 2012/12

aus. Die Version mit geschweiften Klam-mern ist deutlich schneller zu tippen, und dieser Vorteil würde sich noch vergrößern, wenn Sie neben 2009 bis 2012 noch für weitere Jahre Ordner erzeugen wollten.mkdir hat hier noch die Option -p, die dafür sorgt, dass das Tool fehlende „Zwischenver-zeichnisse“ erzeugt. Versuchen Sie mal, in der Shell mkdir 2020/01 einzugeben: Sie er-halten dann die Fehlermeldung, dass der Ordner 2020 noch nicht existiert. Mit -p er-zeugt mkdir dieses fehlende Verzeichnis au-tomatisch, bevor es 2020/ 01 anlegt.

3 Der größte Automatisierungsschritt folgt in der letzten Zeile. Es handelt sich bei dem langen Befehl um eine so genannte For-Schleife, die ein Kommando mehrfach aus-führt. In diesem Fall sucht die Shell alle Dateien im aktuellen Ordner, die auf das Muster 2???-??-* passen. Das Fragezeichen steht dabei für ein beliebiges Zeichen, das Sternchen für beliebig viele davon. Das Muster erfasst also alle zuvor beschrie-benen Dateinamen, z. B. 2012-03-Brief-Fi-nanzamt.odt. Jeden dieser Dateinamen merkt sich die Shell nun für einen Schlei-fendurchlauf in der Variablen f (was am Code for f in ... liegt). Mit diesem Inhalt führt die Shell dann das Kommando mv "$f" "${f:0:4}/${f:5:2}/${f:8}" aus. Für den Beispieldateinamen 2012-03-Brief-Fi-nanzamt.odt passiert dann Folgendes:

4 $f ist einfach der Dateiname selbst, im Bei-spiel wieder 2012-03-Brief-Finanzamt.odt. Er ist das erste Argument für den mv-Be-fehl, der Dateien umbenennen und ver-schieben kann. Damit ist schon mal klar, welche Datei mv bearbeiten soll. Es fehlt noch das zweite Argument, das hier aus drei Teilen zusammengesetzt wird, die durch Schrägstriche getrennt sind: Los geht es mit ${f:0:4}. Darüber sprechen Sie wie-der den Dateinamen an, erhalten aber nur die ersten vier Zeichen – ab Position 0. Die Shell beginnt die Zählung bei 0; die Zei-

chen 0 bis 3 aus dem Dateinamen ergeben also 2012. Es folgt ein Schrägstrich und da-nach ${f:5:2} – das funktioniert genauso, liefert aber die Zeichen 5 und 6 (im Bei-spiel: 03) zurück. Nach einem weiteren Schrägstrich folgt abschließend ${f:8}. Hier fehlt die Längenangabe, was die Shell so interpretiert, dass Sie alle Zeichen ab Num-mer 8 verwenden möchten. Für die Bei-spieldatei ergibt sich also insgesamt das Kommando

mv "2012‑03‑Brief‑Finanzamt.oU

dt" "2012/03/Brief‑Finanzamt.U

odt"

Es verschiebt die Datei in den Ordner 2012/ 03/ und gibt ihr gleichzeitig den neuen Da-teinamen Brief-Finanzamt.odt. Danach geht es mit der nächsten Datei weiter, bis alle Dateien am gewünschten Platz stehen.

Die Anführungszeichen um die beiden Argu-mente herum wären in diesem Fall nicht zwingend nötig gewesen; wenn Sie aber Leer-zeichen in Ihren Dateinamen benutzen, müs-sen Sie mit diesen Zeichen arbeiten: Die Shell mag keine Leerzeichen in Argumenten. Um etwa (als einfachere Aufgabe) die Datei Name mit Blank.txt in Neuer Name.txt umzubenen-nen, müssten Sie das Kommando

mv "Name mit Blank.txt" "Neuer NU

ame.txt"

verwenden, ohne die Anführungen sieht die Shell in dieser Zeile fünf Argumente (1. Name, 2. mit, 3. Blank.txt, 4. Neuer und 5. Name.txt) für das mv-Kommando und würde versuchen, vier Dateien (die ersten vier Argumente) in ei-nen nicht vorhandenen Ordner namens Name.txt (das fünfte Argument) zu verschieben.

Komplexere MusterNun war das Aufgabenbeispiel für die Shell noch leicht gewählt, weil sich in den Beispiel-dateinamen schon alle Bestandteile (Jahr, Mo-nat, Restname) an der richtigen Stelle befin-den. Oft haben Sie es mit einer komplizierte-ren Situation zu tun. Die Lösung, die Sie hier finden, werden Sie eventuell nicht auf Anhieb verstehen – lassen Sie sich davon aber nicht irritieren, das Ziel der Darstellung ist, Sie von der Leistungsfähigkeit der Shell zu überzeu-gen. Die vorgestellten Befehle können Sie auch ohne vollständiges Verständnis verwen-den und durch ein wenig Experimentieren Ih-ren eigenen Vorstellungen anpassen.Etwas umständlicher wird das erste Beispiel etwa, wenn die Dateinamen anfangs die Form Brief-Finanzamt-17.3.2012-Kopie.odt haben: Das Datum steht mitten im Text und hat die Form Tag.Monat.Jahr, wobei Tag und Monat ein- oder zweistellig sein können.Ein Muster, um solche Dateien in der For-Schleife zu bearbeiten, ist noch relativ schnell gefunden: Wenn Sie in der Shell

ls *‑{[1‑9],[0‑3][0‑9]}.{[1‑9],[U

01][0‑9]}.20??‑*

eingeben, erscheinen alle Dateien mit passen-den Namen. Komplizierter wird es, wenn Sie die einzelnen Bestandteile (Tag, Monat, Jahr) aus solchen Dateinamen herausziehen möch-ten: Das klappt nicht mehr mit demselben Trick wie oben, weil sich die Informationen nicht an einer fixen Stelle im Namen befin-den. Stattdessen benötigen Sie so genannte reguläre Ausdrücke, mit denen es möglich ist, Teile eines Musters einzeln anzusprechen. Die folgenden Codezeilen funktionieren nur, wenn in der Shell-Variablen $NAME ein Da-

Abb. 1: Zahlreiche Dateien in Dolphin zu verschieben und ihnen neue Namen zu geben, ist eine langwierige Aufgabe.

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72 04/2012EasyLinux

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teiname gespeichert ist, der dem obigen Mus-ter entspricht, also die Form Vorne-DD.MM.JJJJ-Hinten hat, wobei DD ein ein- oder zwei-stelliger Tag, MM ein ebenso ein- oder zwei-stelliger Monat und JJJJ ein vierstelliges Jahr (zwischen 2000 und 2099) ist. Das Muster ist so einfach wie möglich gehalten, passt also auch auf fehlerhafte Datumsangaben wie den 35.13.2012.

MUSTER='\(.*\)‑\([0‑9][0‑9]\?\)\U

.\([0‑9][0‑9]\?\)\.\(20..\)‑\(.*U

\)'VORNE=$( echo $NAME | sed ‑e "sU

|$MUSTER|\1|" )TAG=$( echo $NAME | sed ‑e "sU

|$MUSTER|\2|" )

MONAT=$( echo $NAME | sed ‑e "sU

|$MUSTER|\3|" )JAHR=$( echo $NAME | sed ‑e "sU

|$MUSTER|\4|" )HINTEN=$( echo $NAME | sed ‑e "sU

|$MUSTER|\5|" )test $TAG ‑le 9 && TAG=0$TAGtest $MONAT ‑le 9 && MONAT=0$MONAT

Reguläre AusdrückeDie erste Zeile weist der Shell-Variablen $MUS-TER einen regulären Ausdruck zu. Er enthält etliche Backslashes (Rückwärts-Schrägstriche „\“), die ihn unleserlich machen. In einer ver-einfachten (und nicht funktionierenden) Dar-stellung hat der Ausdruck diese Form:

.*‑[0‑9][0‑9]?.[0‑9][0‑9]?.20..‑.*

Die einzelnen Teile dieses Ausdrucks haben die folgenden Bedeutungen:l .*: Der Punkt steht für ein beliebiges Zei-

chen, und der Stern dahinter bedeutet, dass es beliebig oft (auch nie) auftreten darf.

l -: Das ist einfach das Minuszeichen, das in den Beispieldateinamen vor und hinter dem Datum steht.

l [0-9]: Wie bei den einfacheren Mustern, welche die Shell versteht (s. o.), steht [0-9] für eine der Ziffern zwischen 0 und 9.

l [0-9]?: Das angehängte Fragezeichen än-dert diesen Teilausdruck ab; es bewirkt, dass hier entweder eines der Zeichen 0 bis 9 oder nichts erwartet wird. (Zusammen-gefasst steht also [0-9][0-9]? für eine ein- oder zweistellige Zahl.)

l 20..: Dies ist schließlich das vereinfachte Muster für eine mit 20 beginnende vier-stellige (Jahres-)Zahl (wobei 20.. auch auf die Zeichenkette 20th passt).

In dieser Darstellung tauchen Punkte in zwei Bedeutungen auf: einmal als beliebiges Zei-chen und einmal als echter Punkt (im Datum zwischen Tag und Monat sowie zwischen Mo-nat und Jahr). Aus diesem Grund verwendet der korrekte reguläre Ausdruck die Darstel-lung \. für einen „echten“ Punkt. Auch das Fragezeichen muss mit einem Backslash ver-sehen werden. Beachtet man diese Regeln, er-gibt sich der folgende Ausdruck:

.*‑[0‑9][0‑9]\?\.[0‑9][0‑9]\?\.2U

0..‑.*

Er ähnelt dem endgültigen Ausdruck schon stärker. Was jetzt noch fehlt, sind die zahlrei-chen öffnenden und schließenden runden Klammern \(…\), welche Teilausdrücke ein-klammern. Dadurch kann man später die so erkannten Teile separat ansprechen, als „ers-ten geklammerten Ausdruck“, „zweiten ge-klammerten Ausdruck“ usw., in der Notation regulärer Ausdrücke mit \1, \2 usw.Wenn es nur darum ginge, die Jahreszahl aus dem Dateinamen herauszuholen, würde es ausreichen, diesen Teilausdruck in Klammern zu setzen, also so:

.*‑[0‑9][0‑9]\?\.[0‑9][0‑9]\?\.\U

(20..\)‑.*

Da aber auch die restlichen Teile benötigt werden, gibt es hier insgesamt fünf Teilaus-drücke (Namensteil vor dem Datum, Tag, Mo-nat, Jahr, Namensteil nach dem Datum), die durch Klammern markiert werden.Die Befehle hinter der Musterdefinition rufen alle das Kommando sed auf, das reguläre

ListiNg 1: VErschiEBEN mit rEg. AusDrückEN

for NAME in *‑{[1‑9],[0‑3][0‑9]}.{[1‑9],[01][0‑9]}.20??*; do if test "${NAME:0:1}" != '*'; then MUSTER='\(.*\)‑\([0‑9][0‑9]\?\)\.\([0‑9][0‑9]\?\)\.\(20..\)\?\(.*\)' VORNE=$( echo $NAME | sed ‑e "s|$MUSTER|\1|" ) TAG=$( echo $NAME | sed ‑e "s|$MUSTER|\2|" ) MONAT=$( echo $NAME | sed ‑e "s|$MUSTER|\3|" ) JAHR=$( echo $NAME | sed ‑e "s|$MUSTER|\4|" ) HINTEN=$( echo $NAME | sed ‑e "s|$MUSTER|\5|" ) test $TAG ‑le 9 && TAG=0$TAG test $MONAT ‑le 9 && MONAT=0$MONAT test $HINTEN = "‑" && HINTEN="" mkdir ‑p $JAHR/$MONAT mv "$NAME" "$JAHR/$MONAT/$JAHR‑$MONAT‑$TAG‑$VORNE$HINTEN" echo $NAME '‑‑>' $JAHR/$MONAT/$JAHR‑$MONAT‑$TAG‑$VORNE$HINTEN fidone

Abb. 2: Dateien komplex umbenennen und verschieben – dafür benötigen sie ein Bash-skript, das mit regulären Ausdrücken arbeitet.

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7304/2012EasyLinux

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Ausdrücke versteht. Alle Befehle arbeiten ähnlich und entnehmen dem Dateinamen die fünf Teilausdrücke. Wenn also in $NAME anfangs der Wert Brief-Finanzamt-17.3.2012-Kopie.odt steht, dann gilt nach dem Ausfüh-ren der Befehle:

$ echo $VORNE; echo $TAG; echo $U

MONAT; echo $JAHR; echo $HINTENBrief‑Finanzamt1732012Kopie.odt

(Die echo-Kommandos geben die Inhalte der Variablen aus.) Die letzten beiden Be-fehle (mit test) dienen nur dazu, Tag und Monat mit ei-ner führenden Null zu verse-hen, falls diese Zahlen ein-stellig (zwischen 1 und 9) sind; dazu prüft test, ob der Inhalt der Shell-Variablen $TAG bzw. $MONAT kleiner oder gleich 9 (englisch: less or equal, -le) ist.Nun ist der Dateiname (der in der Variablen $NAME steht) in seine Bestandteile zerlegt, und diese kann man nach Bedarf verwen-den, um daraus Verzeich-nis- oder neue Dateinamen zu erstellen. Ist das Ziel wieder, die Dokumente in Unterordner der Form JJJJ/ MM zu verteilen und dabei noch umzubenennen, könnten sich z. B. die fol-

genden Befehle anschließen:

mkdir ‑p $JAHR/$MONATmv "$NAME" "$JAHR/$MONAT/$JAHR‑$U

MONAT‑$TAG‑$VORNE‑$HINTEN"

Damit würde die Datei Brief-Finanzamt-17.3.2012-Kopie.odt in 2012-03-17-Brief-Fi-nanzamt-Kopie.odt umbenannt und in den Ordner 2012/ 03/ verschoben. Die Anfüh-rungszeichen sind wieder notwendig, damit Dateinamen mit Leerzeichen keine Probleme verursachen.

Alle Befehle zusammengefasst und mit einer For-Schleife versehen, die einen ganzen Ord-ner voller Dateien auf geeignete Unterordner aufteilt, finden Sie in Listing 1; dort gibt es zu-sätzlich noch eine Abfrage (if ...), die dafür sorgt, dass nur wirklich vorhandene Dateina-men bearbeitet werden. Wenn Sie die Code-Zeilen in eine Datei namens script.sh schrei-ben, können Sie diese mit

. script.sh

(mit einem Punkt und einem Leerzeichen am Anfang des Befehls) ausführen, und alle Da-teien landen am gewünschten Ort. Zusätzlich gibt das Skript zu jeder bearbeiteten Datei mit echo aus, was es getan hat. Die Muster im Lis-ting wurden gegenüber der Darstellung im Text noch leicht verändert, so dass es auch mit Dateinamen funktioniert, bei denen auf das Datum direkt die Dateiendung folgt.Die Abbildungen 2 und 3 zeigen ein Bei-spielszenario mit acht Dokumenten, die zu-nächst alle im Ordner Dokumente liegen und nach dem Ausführen des Skripts in Unterver-zeichnissen von 2011 und 2012 landen.

ScannerkontrastZum Abschluss noch ein einfacheres Bei-spiel aus dem Bereich der Bildbearbeitung: Wenn Sie gelegentlich unter Linux Doku-mente einscannen, haben Sie vielleicht auch

Abb. 3: Das ist das Wunschergebnis: Die Dokumente liegen jetzt nach Jahren und mo-naten getrennt in separaten ordnern und haben besser sortierbare Namen.

Abb. 4: spezialisierte Anwendungen, wie die Foto-Batch-Verarbeitung phatch, helfen auch beim Auto-matisieren eintöniger Aufgaben, sind aber auf den jeweiligen konkreten Zweck eingeschränkt.

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das Problem, dass die Scans viel zu dunkel werden; das Papier erscheint dann nicht weiß, sondern dunkelgelb bis bräunlich. Drucken Sie es in dieser Form aus (um eine Kopie zu machen), ist auch der Ausdruck unangenehm dunkel und verschwendet Tinte oder Toner.Scanprogramme wie XSane oder das in der letzten Ausgabe vorgestellte gscan2pdf [1] erlauben es Ihnen zwar, die Kontrast- und Farbeinstellungen für den Scan zu ändern, aber das müssen Sie bei jedem Programm-start erneut erledigen. Für bereits einge-scannte Dokumente können Sie den Kontrast nachträglich mit Gimp oder einer anderen Bildbearbeitung anpassen, was lästig ist, wenn Sie zahlreiche Seiten nachbearbeiten müssen.Die Shell lässt Sie auch hier wieder schneller arbeiten, wenn Sie das Programm convert aus dem imagemagick- (Ubuntu) bzw. ImageMa-gick-Paket (OpenSuse) installiert haben: Mit diesem Tool können Sie ebenfalls Kontrast- und Farbkorrekturen vornehmen, ohne dafür die Bilder zunächst zu öffnen. Praktisch ist außerdem, dass Sie auf Wunsch direkt eine PDF-Datei im A4-Format erstellen. Alles zu-sammen erledigt das folgende Kommando:

convert *.jpg ‑brightness‑contraU

st 25x60 ‑page A4 ausgabe.pdf

In diesem Beispiel sind 25 und 60 die Parame-ter für Helligkeit (brightness) und Kontrast; je nach Qualität Ihrer eigenen Scans müssen Sie

mit diesen Zahlen ein wenig experimentieren. Die Originalbilder werden nicht verändert, so dass Sie problemlos mehrere Anläufe nehmen können. Der Befehlsaufruf geht davon aus, dass im aktuellen Ordner (in den Sie in der Shell mit cd gewechselt sind) alle eingescann-ten Dateien liegen und diese die Dateiendung .jpg haben.convert kann noch viel mehr, ein häufig ge-nutztes Feature ist z. B. das Verkleinern von Bildern, um Thumbnails für eine Webseite zu erstellen oder hochaufgelöste Bilder vor dem Weiterleiten per Mail in eine akzeptable Da- teigröße zu zwingen. Dazu dient die Option -resize:

convert original.jpg ‑resize 800U

x800 klein.jpg

erzeugt nicht etwa ein quadratisches Bild mit 800 x 800 Pixeln, sondern reduziert die Bild-größe so, dass Breite und Höhe maximal 800 Pixel haben. (Der zweite Wert in 800x800 ist die Höhe.) Listing 2 zeigt ein Beispiel dafür, wobei identify (ebenfalls aus dem ImageMa-gick-Paket) die Größe von Original und er-zeugtem Bild anzeigt.Um Bildbearbeitungsaufgaben zu automati-sieren, können Sie auch spezielle GUI-Tools verwenden, z. B. Phatch (Photo & Batch, Abbildung 4) [2,3], die Arbeit mit Shell-Tools hat aber den Vorteil, dass Sie sich da-ran gewöhnen, komplexe Shell-Kommandos zusammenzustellen, um Aufgaben schnell zu erledigen. Mehr Informationen zu con-

vert finden Sie in einem älteren EasyLinux-Artikel [4].

FazitSie haben nun einige der Möglichkeiten ent-deckt, die Shell-Befehle Ihnen bieten. Man-ches ist dabei vielleicht unverständlich geblie-ben. Auf unserer Webseite finden Sie viele alte Shell-Artikel in den Rubriken „Guru-Trai-ning“ und „Shell-Tipps“, mit denen Sie wei-tere Shell-Kommandos ausprobieren können. Für einen umfassenden Einstieg in die Shell empfehlen wir außerdem die Shell-Kapitel des gratis erhältlichen Buchs „Linux“ [5]. Shell-Profi wird man nicht über Nacht, aber wenn Ihnen die Beispiele aus diesem Artikel gefal-len haben und Sie Ihre Kenntnisse vertiefen möchten, ist der Grundstein gelegt. (hge) n

Infos[1] gscan2pdf-Artikel: Hans-Georg Eßer,

„Papierstapel 2 PDF“, EasyLinux 03/ 2012, S. 86 ff.,

[2] Phatch: http:// photobatch. stani. be/ (http:// ezlx. de/ c4a1)

[3] OpenSuse-Repository für Phatch: http:// software. opensuse. org/ download. html? project=multimedia:photo& package=phatch (http:// ezlx. de/ c4a2)

[4] convert-Artikel: Heike Jurzik, „Zauberhafte Bildbearbeitung“, EasyLinux 06/ 2006, S. 89 ff., http:// www. easylinux. de/ 2006/ 06/ 089‑guru‑convert/ (http:// ezlx. de/ c4a3)

[5] Shell-Einführung: Johannes Plötner und Steffen Wendzel, „Linux“, Galileo Computing 2012, Kapitel 7, http:// openbook. galileocomputing. de/ linux/ linux_kap07_001. html (http:// ezlx. de/ c4a4)

Vorsicht BEi DEr AutomAtisiEruNg

So mächtig Shell-Befehle sind, so gefähr-lich können sie auch sein: Wenn Sie sich vertippen, entfesseln Sie schnell zerstöreri-sche Kommandos und löschen beispiels-weise ganze Verzeichnishierarchien.

Darum sollten Sie einige Sicherheitsmecha-nismen einbauen. Bevor Sie eine Schleife oder Kommandos, die rekursiv arbeiten (d. h., die Dateien in allen Unterordnern an-fassen), aufrufen, können Sie die möglichen Auswir-kungen mit den folgenden beiden Tipps einschrän-ken:

1Erstellen Sie zunächst vom Ordner, den Sie be-arbeiten, eine Sicher-heitskopie; im Home-Verzeichnis könnten Sie dazu etwa cp ‑a Doku‑mente Dokumente.bak eingeben, wenn Sie mit

Dateien im Dokumente-Ordner arbeiten möchten.

2Setzen Sie vor potenziell riskante Befehle, die Sie in einer Schleife ausführen möch-ten, das Kommando echo, also z. B. echo mv ... statt mv ... – das bewirkt, dass die Shell die eigentlich gewünschten Befehle nicht ausführt, sondern nur (mit echo) in der Konsole ausgibt (Abbildung 5).

ListiNg 2: coNVErt

Die Datei original.jpg hat die Auflösung 2492 x 3480 (Breite x Höhe); convert er-zeugt daraus ein verkleinertes Bild mit der neuen Auflösung 573 x 800 – das Seiten-verhältnis bleibt erhalten (ca. 1/ 1,40):

$ convert original.jpg ‑resize 800xU800 kleiner.jpg$ identify *.jpgoriginal.jpg JPEG 2492x3480 2492x34U80+0+0 8‑bit DirectClass 3.843MB 0.U000u 0:00.000kleiner.jpg JPEG 573x800 573x800+0+U0 8‑bit DirectClass 171KB 0.000u 0:U00.000

Abb. 5: stellen sie kritischen kommandos ein „echo“ voran, zeigt die shell die Aktionen an, die sie ohne „echo“ ausführen würde.

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7504/2012EasyLinux

Akregator Workshop

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Martin Loschwitz

Im Internet sehen Sie sich täglich einer wahren Flut von Informationen ausge-setzt. Unzählige Nachrichtenseiten buhlen

um Ihre Gunst, für etliche Themen gibt es vielfältige Angebote. Wenn Sie allerdings täg-lich versuchen, sämtliche wichtigen Websites auf vermeintlich interessante Artikel hin zu durchstöbern, haben Sie bald keine Zeit mehr für andere Dinge. RSS-Feeds ermöglichn es Ihnen, Informationen von diversen Seiten un-ter einer einheitlichen Oberfläche zu bündeln und ganz bewusst nur die Artikel anzu-schauen, die Sie interessieren – die oft auf-wendige Suche auf Websites mit unterschied-lichen Layouts ist nicht nötig.

Die Geschichte von RSSDie Abkürzung RSS steht für Rich Site Sum-mary. Die Idee dahinter ist denkbar einfach: Eine Website stellt die Kerninformationen zu jedem Artikel, den sie veröffentlicht, als kurze Zusammenfassung zur Verfügung. Oft be-schränkt sich die per RSS ausgelieferte Infor-mation auf den Titel eines Beitrags sowie den Namen des Autors. Manchmal gibt es zusätz-lich einen „Teaser“, der aus den ersten paar Sätzen des Artikels besteht und so noch bes-ser abschätzen lässt, ob die Lektüre eines Bei-trags sich tatsächlich lohnt. Dabei ist es egal, von welcher Seite RSS-Einträge kommen: Das Protokoll ist standardisiert, Nachritenseiten können es genauso nutzen wie Blogs oder an-dere Dienste. Die Besucher einer Seite laden sich von dieser eine Textdatei mit den RSS-Einträgen herunter und benutzen dazu ein spezielles Programm, den RSS-Feedreader. Dieser stellt die gewonnenen Informationen einheitlich dar; als Anwender erhalten Sie also eine schnelle Übersicht über neue Inhalte auf allen Seiten, deren RSS-Feeds Sie abon-niert haben. Interessiert Sie ein Artikel, kli-cken Sie auf den Eintrag im RSS-Reader und gelangen unmittelbar zum vollen Text auf der Website des Anbieters.Klingt genial, ist es auch – das passende RSS-Programm vorausgesetzt. Wenn Sie KDE ein-setzen, haben Sie Glück: Der hauseigene RSS-

Reader des KDE-Projekts, der auf den Namen Akregator hört, ist schnell und vielseitig.

Akregator installierenAkregator ist der offizielle RSS-Reader für KDE und gehört als solcher fest zur Desktop- umgebung. Wenn Sie mit OpenSuse oder Ku-buntu unter KDE arbeiten, ist das Programm wahrscheinlich schon installiert – andernfalls genügt es, über die Paketverwaltung das Pa-ket akregator nachzuinstallieren. Danach lässt sich das Programm über das K-Menü starten; der Eintrag lautet Akregator und ist auch über die Suche im KDE-Menü zu finden.Wenn Sie Akregator zum ersten Mal starten, machen Sie sich am besten zunächst mit sei-ner Oberfläche vertraut. Das Akregator-Fens-ter ist in zwei Bereiche unterteilt: Links sehen Sie eine Liste der Feeds, die Sie abonniert ha-ben. Im rechten Teil wird ein Eintrag ange-zeigt, wenn Sie ihn aus der Liste links aus-wählen. Über diesen beiden Fensterbereichen finden Sie Buttons, mit denen Sie die gelade-nen RSS-Einträge aktualisieren oder als gele‑sen markieren. Übrigens: Nachdem Sie das Tool zum ersten Mal gestartet haben, wirkt die Oberfläche des Programms etwas leer; das liegt daran, dass Akregator noch keine RSS-Feeds abgeholt hat. Nach einigen Sekunden

tauchen in der Liste links neue News auf, wo-mit Akregator Ihnen seine Einsatzbereitschaft vermeldet (Aufmacherbild).

Artikel lesenWenn Sie links auf einen Eintrag in der Liste klicken, teilt sich der rechte Teil des Fensters erneut. Oben sehen Sie nun alle Einträge, die zu dem ausgewählten Feed gehören, im grö-ßeren Bereich darunter finden sich die Texte zur gewählten Überschrift. Wie viel Text zu einem RSS-Eintrag gehört, bestimmt der Dienstanbieter. Nachrichtenseiten liefern häu-fig nur den schon erwähnten Teaser, um Le-ser auf die Website zu locken und ihnen so eventuelle Werbung anzuzeigen; nicht-kom-merzielle Websites wie etwa die des KDE-Pro-jekts verteilen im RSS-Feed oft komplette Arti-kel, so dass zum Erhalt einer Information der Besuch der dazugehörigen Website gar nicht mehr nötig ist. Am Ende jeder Nachricht be-findet sich – in jedem Fall – der Link zum On-line-Inhalt, der nach einem Klick im Browser erscheint.

Eigene Feeds hinzufügenAkregator wäre nicht annähernd so praktisch, böte es nicht die Möglichkeit, eigene Feeds zu definieren. Tatsächlich bietet Akregator diese

RSS-Feeds helfen dabei, die Informationsflut des Alltags unter Kontrolle zu halten.

Mit dem KDE-Programm Akregator gelingt das besonders gut.

Der KDE-RSS-Reader Akregator

Zusammengefasst

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76 04/2012EasyLinux

AkregatorWorkshop

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Option – wenn Sie die Adresse eines Feeds haben, der in Akregator als Nachrichtenquelle auftauchen soll, ist die Sache geritzt. Die meisten Websites bieten RSS-Feeds an, aber genau an dieser Stelle beginnt die Sache kom-pliziert zu werden.Nicht wenige Anbieter halten RSS-Feeds zwar bereit, verstecken die Links zu den Feeds auf ihrer Website allerdings sehr gut. Auf der Website von Spiegel Online, immerhin laut diversen Statistiken die meistbesuchte deutschsprachige Nachrichtenseite, findet sich auf der Startseite der Link zu einer Über-sicht der verschiedenen Feeds, der allerdings etwas untergeht. Leichter zu finden ist der Feed auf der Website der Linux Community – und zwar nicht zuletzt deshalb, weil er das klassische RSS-Icon verwendet (Abbildung 1). Wann immer Sie dieses Icon sehen, sind Sie auf dem richtigen Weg.Feeds in die Liste einzutragen, die Akregator verwaltet, ist danach ein Kinderspiel:

1 Klicken Sie im Akregator-Hauptfenster in der Dateileister auf Nachrichtenquelle / Nachrichtenquelle hinzufügen. Es erscheint ein Fenster, in das Sie den Link zum RSS-Feed eintragen. Im Beispiel der Linux-Com-munity heißt dieser Link http:// www. linux‑community. de/ rss/ feed/ main. In der Regel ist es aber gar nicht nötig, den RSS-Link herauszufinden, weil die meisten Webseiten mit ihrer regulären Homepage gleich über ein spezielles Tag einen Ver-

weis auf die RSS-Feed-Adresse ausliefern. Sie könnten im Beispiel also auch einfach http:// www. linux‑community. de/ eingeben (Abbildung 2). Nur wenn eine Seite meh-rere, etwa nach Themen sortierte Feeds anbietet, brauchen Sie die korrekte Feed- Adresse.

2 Klicken Sie auf OK, zeigt Akregator ein Fenster mit den Feed-spezifischen Einstel-lungen an. Auf dem ersten Reiter können Sie ein eigenes Intervall für den Abruf der neuen Feed-Einträge festlegen. Tun Sie das nicht, nutzt Akregator den programmwei-ten Standardwert.

3 Nützlich ist in diesem Fenster auch der Eintrag Über neue Artikel informieren: Kreuzen Sie diese Option an, wird bei neuen Nachrichten eines Feeds in der KDE-Startleiste eine entsprechende Notiz er-scheinen. So ersparen Sie sich das regelmä-ßige Nachschauen in Akregator und ver-passen trotzdem keine neuen Einträge.

4 Auf dem zweiten Reiter Archiv stellen Sie ein, wie das Programm Feed-Einträge archi-viert. Im Normalfall verschwinden RSS-Ein-träge nach einiger Zeit von den Webseiten – wenn Sie diese archivieren, bleiben sie Ih-nen dauerhaft erhalten. Das betrifft aber nur die via RSS übertragenen Daten und nicht etwa die darüber verlinkten Artikel.

5 Wenn alle Einstellungen vorgenommen sind, klicken Sie auf OK, um den Vorgang abzuschließen.

Übrigens: Wenn Sie den Link eines Feeds in die Zwischenablage kopieren, nimmt Akrega-tor Ihnen Arbeit ab. Beim Hinzufügen eines neuen Feeds fügt es den Eintrag aus der Ab-lage automatisch in das Adressfeld ein, so dass Sie bloß noch auf OK klicken müssen.

Feeds sortierenAkregator fügt den Feed dann in die Liste der Nachrichtenquellen ein, und zwar unterhalb des Eintrags, der zuletzt ausgewählt war. Möchten Sie hier für Ordnung sorgen und Ihre Feeds kategorisieren, ist das kein Problem:

1 Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Alle Nachrichtenquellen (den Eintrag ganz oben) und wählen Sie Neuer Ordner aus. Akregator legt einen neuen Ordner in der Seitenleiste an und bietet Ihnen an, diesem einen Namen zu geben.

2 Verschieben Sie nun den eben hinzugefüg-ten Feed per Drag & Drop in den neuen Ordner. Möchten Sie später weitere Feeds abonnieren, wählen Sie vorher in der Sei-tenleiste den Ordner aus, zu dem der neue Feed hinzuzufügen ist. Den Rest erledigt Akregator selbstständig.

Wichtige Artikel im Überblick behaltenÄhnlich wie ein Mailprogramm bietet Ihnen auch Akregator einen Weg, um einzelne Arti-kel als wichtig zu markieren. Das ist hilfreich, wenn ein Artikel besonders interessante Infor-mationen enthält und Sie ihn später schnell wiederfinden möchten. Einen Artikel markie-ren Sie so:

1 Wählen Sie den Artikel aus, so dass er im rechten unteren Teil des Akregator-Fens-ters angezeigt wird.

2 Klicken Sie dann oben in der Liste mit der rechten Maustaste auf den Titel des Arti-kels und wählen Sie im Kontextmenü Als wichtig markieren aus. Vor dem Titel des Artikels erscheint nun ein kleiner Briefum-schlag mit einem roten Ausrufezeichen.

3 Um die als wichtig markierten Artikel zu sehen, klicken Sie im rechten Teil des Fenster auf den Button rechts neben der Suchleiste, der die Aufschrift Alle Artikel trägt. Wählen sie im Drop-down-Menü den Eintrag Wichtig aus, um nur die wichtigen Artikel anzuzeigen.

FazitMit Akregator behalten Sie komfortabel den Überblick über alle Nachrichtenquellen, die den RSS-Dienst anbieten. Da es sich um den Standard-Feedreader von KDE handelt, sind nicht mal Installationsarbeiten nötig, um das praktische Programm zu nutzen. (hge) n

Abb. 1: Auf der Website der Linux-Community erkennen sie den rss-Feed am typi-schen rss-symbol.

Abb. 2: Indem sie einen Link zu einem rss-Feed in die Zwischenablage kopieren, sor-gen sie dafür, dass Akregator ihn automatisch einfügt.

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Mount Points Basics

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Windows-Laufwerksbuchstaben und Linux-Moint-Points

Laufwerk „C:“ oder „/ “-PartitionBetriebssystem und Anwendungen liegen auf C:, das DVD-Laufwerk heißt D: oder E:, und wer noch ein Dis-

kettenlaufwerk hat, spricht es als A: an – so kennt man es von Windows. Linux verwaltet Datenträger anders.

Hans-Georg Eßer

s chon seit den 70er-Jahren gibt es Be-triebssysteme, die Datenträger über Laufwerksbuchstaben ansprechen:

Die Bezeichnungen A: und B: für die ersten beiden Diskettenlaufwerke in einem PC ver-wendet Windows als Nachfolger von Micro-soft DOS (Disk Operating System), und MS-DOS hat dieses Konzept von dem noch älteren System CP/ M (Control Program for Micropro-cessors) übernommen, das in den 80ern auf Heimcomputern wie dem C128 lief.Als dann die ersten Festplatten für PCs auf den Markt kamen, wurde einfach weiter ge-zählt, und so erhielten DOS-Partitionen die Bezeichnungen C:, D: usw.; mit CD-/ DVD-Laufwerken und sonstigen Geräten kamen noch mehr Buchstaben dazu, und Netzwerk-Volumes (Freigaben) werden unter Windows typischerweise mit „höheren“ Buchstaben (H:, M:, …) angesprochen.

Schön kurz, aber …Das Konzept der Laufwerksbuchstaben ist ei-gentlich praktisch: Mit nur zwei Zeichen (Buchstabe und Doppelpunkt), die einem Pfad vorangestellt werden, gibt man das Gerät an, auf dem zu suchen ist. Die Unterscheidung zwischen Platten und DVD-Laufwerken als verschiedenen Geräten wird so auch durch die wechselnden Buchstaben deutlich.Wer mit mehreren Platten oder vielen Partiti-onen arbeitet, verliert aber schnell die Über-sicht: Jede Partition (mit einem DOS-/ Win-dows-Dateisystem) erhält unter Windows ei-nen eigenen Laufwerksbuchstaben, und bei zwei „Laufwerken“ C: und D:, die auf der glei-chen Festplatte liegen, werden die Begriffe unsinnig, denn das „C-Laufwerk“ und das „D-Laufwerk“ sind ja nur zwei benachbarte Par-titionen auf demselben Laufwerk.Dazu kommt noch, dass frühere Windows-Versionen (95/ 98/ ME) beim Einbau einer

neuen Platte eventuell die Laufwerksbuchsta-ben durcheinander geworfen haben: Die Regel zur Nummerierung war dort „erst die primä-ren Partitionen, dann die logischen in einer er-weiterten Partition“. Wird zu einer Platte mit primärer Partition C: und logischem „Lauf-werk“ D: in der erweiterten Partition eine neue Platte eingebaut und dort eine primäre Parti-tion angelegt, heißt diese ab dem nächsten Windows-Start D:, und das alte D: wird zu E:. Wer dann Startmenü-Einträge mit Verweisen auf D: hatte, musste diese anpassen.Die modernen Windows-Versionen, von NT über 2000, XP und Vista bis zu Windows 7 und 8 haben dieses Problem nur ansatzweise, weil man dort für die meisten Partitionen von Hand Laufwerksbuchstaben vergeben und so nach dem Einbau einer neuen Platte die alte „Ordnung“ aufrecht erhalten kann.Wer unter DOS nicht mit verschiedenen Lauf-werksbuchstaben hantieren wollte, konnte dort den Befehl join verwenden, um ein Lauf-werk über ein Unterverzeichnis eines anderen Laufwerks anzusprechen, das ging etwa so:

C:\> join e: c:\daten

Danach waren die Dateien auf Laufwerk E: unterhalb von C:\daten\ verfügbar. Moderne Windows-Versionen beherrschen das Feature noch immer, wahlweise über die Datenträger-verwaltung oder auf der Konsole mit Hilfe von diskpart [1].

Der Unix-WegDer alte DOS-Befehl join versuchte im Grunde, ein altes Unix-Feature nachzubilden: nämlich die Fähigkeit, Datenträger über frei wählbare Verzeichnisse anzusprechen. So hat es Unix schon Jahrezehnte lang gemacht, und auch Linux nutzt den als „Mounten“ bekannten Mechanismus, bei dem ein Datenträger (etwa

© Kristian Peetz, fotolia

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Mount PointsBasics

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eine Plattenpartition oder eine DVD) über ein Verzeichnis verfügbar gemacht wird.Um einen Datenträger unter Linux zu moun-ten, kann man (mit Administratorrechten aus-gestattet, also als Benutzer root) das Kom-mando mount verwenden, dem man im We-sentlichen eine Gerätedatei und ein Verzeich-nis übergibt:l Die Gerätedatei legt dabei fest, welcher

Datenträger eingebunden werden soll. Für CDs und DVDs ist das oft /dev/sr0, für Disketten /dev/fd0 (Floppy Drive 0, das erste Diskettenlaufwerk), Festplattenparti-tionen werden anders angesprochen, z. B. über /dev/sda1 oder /dev/sdb5. Details zu den Partitionsnamen finden Sie übrigens im Kasten TheoriezuPlattenundPartiti-onen des Artikels Multi-Boot auf Seite 62.

l Das Verzeichnis ist frei wählbar, muss aber vorhanden sein. Um für Ordnung zu sorgen, werden Wechselmedien meist in ein Unterverzeichnis von /media ein-gebunden, bei DVDs und USB-Sticks berücksichtigt Linux auch die Datenträ-gerkennungen, so dass der Inhalt einer EasyLinux-DVD z. B. unter /media/EA-SYLINUX erscheint. Das passiert automa-tisch. Nicht eingebundene Partitionen auf Festplatten können Sie z. B. mit

mount /dev/sda7 /mnt

temporär im Verzeichnis /mnt einbinden: Das ist für den kurzfristigen Zugriff auf Partitionen vorgesehen.Einige Datenträger werden aber fest einge-bunden, dazu gehört in jedem Fall die Linux-Partition, auf der sich das Wurzel- oder Root-Verzeichnis / befindet – diese Partition heißt darum auch die Root-Partition. Sie wird be-reits beim Booten des Systems gemountet;

zum einen, weil der Bootloader weiß, welche die Root-Partition ist, zum anderen aber auch, weil das in der Konfigurationsdatei /etc/fstab so festgelegt ist: Dort stehen in einem Linux-System Informationen über alle bekannten Datenträger und die Verzeichnisse, über die sie erreichbar sein sollen.

Wozu ist das gut?Welchen Vorteil bringt es nun, verschiedene Geräte über Unterverzeichnisse statt über Laufwerksbuchstaben anzusprechen – ist die Vergabe verschiedener Laufwerksnamen wie C: und D: für Diskette, Festplatte und DVD nicht logischer?Wie schon weiter oben beschrieben, ist das ein vernünftiger Ansatz, solange man genau eine Festplatte (genauer: eine einzige Parti-tion) und ein DVD-Laufwerk hat und an der Hardware nichts ändert – das garantiert näm-lich unter Windows, dass die Laufwerksbuch-staben sich nie ändern.In ein Linux-System können Sie jederzeit zu-sätzliche DVD-Laufwerke, Festplatten oder andere Speichermedien integrieren oder bei-spielsweise die Reihenfolge der Festplatten ändern, auch der Ausbau einer internen Platte und anschließende Anschluss über ein exter-nes USB-Gehäuse ist relativ problemlos. Da-durch ändern sich zwar die Namen der Gerä-tedateien, über die Linux diese Geräte an-spricht – nach einer entsprechenden Anpas-sung in der Zuordnungsdatei /etc/fstab ist aber wieder alles beim Alten: Die Inhalte der Datenträger finden sich erneut in den Ver-zeichnissen, in die sie gehören.Linux unterstützt außerdem die Verwendung von eindeutigen Datenträger-IDs (UUID: Uni-versally Unique Identifier): Damit können Sie die Platten sogar umstrukturieren, ohne etwas

an der Zuordnungsdatei zu ändern, wenn auch diese mit IDs arbeitet (Abbildung 1).

Platz schaffenDie Flexibilität, die einem das Mounten ver-schafft, nutzt man auch, wenn der Platz auf einer Partition knapp wird: Arbeiten Sie z. B. mit einer einzigen Linux-Partition, die zu 95% gefüllt ist, können Sie als normaler An-wender keine Dateien mehr speichern. Eine neue Platte löst dann das Platzproblem auf einfache Weise: Kopieren Sie ein gesamtes Unterverzeichnis, wie z. B. /home, auf die neue Platte und löschen Sie die Inhalte des ursprünglichen Verzeichnis – dann mounten Sie die Kopie einfach in das jetzt leere Ver-zeichnis, erzeugen einen passenden Eintrag in der Datei /etc/fstab und nutzen ab sofort beide Platten.Bei Verwendung von Laufwerksbuchstaben müssten Sie beispielsweise C:/home/benutzer nach dem Verschieben als D:/benutzer an-sprechen, was vielleicht nicht jedem Pro-gramm gefällt, das Dateien „auf“ C: gespei-chert hat – unter Linux bemerken Programme gar nicht den Unterschied: Was vorher /home/benutzer war, ist auch nach dem Umbau /home/benutzer; dass die Dateien jetzt auf ei-ner anderen Partition liegen, interessiert die Software nicht. (hge) n

Infos[1] Microsoft Technet: Zuweisen eines

Mount-Point-Ordners zu einem Laufwerk, http:// technet. microsoft. com/ de‑de/ library/ cc753321. aspx (http:// ezlx. de/ c4k1)

abb. 1: Kubuntu merkt sich in der Datei „/ etc/ fstab“ nicht die Gerätedateien, sondern die UUiDs.

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KDE-Tipps Tipps & Tricks

D as von Kritikern gern gegen KDE vor-gebrachte Argument, ein stetiger An-stieg der Anzahl von Funktionen und

Einstellungsmöglichkeiten überfordere den Einsteiger, lässt sich leicht entkräften, denn KDE „funktioniert“ im Alltagsbetrieb auch ohne weitere Konfiguration. Neue Funktionen müssen Sie schon aktiv suchen, werden dann bisweilen aber mit Interessantem und Nützli-chen belohnt. Eine neue KDE-Version gelangt in der Regel durch ein Major-Release-Update der verwendeten Distribution auf Ihre Fest-platte. Ein manuelles, vorzeitiges Installieren von KDE über Backports oder aus den Quellen ist nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Manch-mal bringt ein bewusster und gezielter Blick auf die jeweiligen Neuerungen Verblüffendes, Interessantes und Nützliches hervor, so wie in der aktuellen KDE-Version 4.9.x.

01Update auf KDE- Version 4.9.x

Um Ihnen die Neuerungen von KDE SC 4.9.0 (die inzwischen verfügbare KDE-Version 4.9.1 bringt nur Fehlerkorrekturen) präsentieren zu können, haben wir KDE entgegen unserer Empfehlung durch Einbinden des zugehöri-gen Backport-PPAs unter Kubuntu 12.04 in- stalliert. Mit Erscheinen dieses Beitrages sollte KDE 4.9.0 allerdings standardmäßig in Ku-buntu 12.10 verfügbar sein. OpenSuse 12.2 enthält KDE 4.8.4, die 4.9er-Version lässt sich dort aber nachinstallieren.

KDE-Tipps

Besser arbeiten mit KDE

Wer KDE 4.9.0 unter Kubuntu 12.04 aus-probieren möchte, kann das Update ganz komfortabel über die Paketverwaltung (Ap-per oder Synaptic) in-stallieren. Vorausset-zung ist lediglich, dass Sie die erwähnte Backport-Paketquelle einbinden. Das geht am schnellsten in ei-nem mit [Alt-F2] und Eingabe von konsole geöffnetem Terminal-fenster, in dem Sie den Befehl

sudo add‑apt‑reU

pository ppa:kuU

buntu‑ppa/backports

ausführen. Anschließend stehen Ihnen die KDE-4.9.0-Pakete im Paketmanager zur Ver-fügung, und Sie müssen die betreffenden Pa-kete lediglich zum Aktualisieren markieren, sofern Sie nicht ohnehin automatische Up-dates erlaubt haben.

02Basics: Synaptic unter KDE

Zwar ist Apper das Standardpaketwerkzeug unter KDE/ Kubuntu und für den Alltagsge-

brauch auch ausreichend, das gute alte Sy- naptic ist aber – zumindest bei auf Debian ba-sierenden Distributionen wie Ubuntu – un-gleich leistungsfähiger und komfortabler. Wenn Sie den durch das Installieren eines GTK-Programms unter KDE bedingten Over-head nicht scheuen, können Sie Synaptic (wie übrigens auch Ubuntus Software-Center) pro-blemlos unter Kubuntu installieren und nut-zen. Das geht am schnellsten durch Eingeben des Kommandos

sudo apt‑get install synaptic

in ein Terminalfenster oder durch Auswäh-len von Synaptic in Apper, wie in Abbil-dung 1 zu sehen.

03Basics: Paketquellen aktualisieren

Die Backport-Paketquelle für KDE 4.9.0 kön-nen Sie dann optional auch unter Synaptic im Menü Einstellungen / Paketquellen mit einem Klick auf Hinzufügen im Reiter Andere Soft-ware hinzufügen. Sie müssen nur im Dialog APT-Zeile von Hand den Eintrag

KDE wird von Version zu Version komfortabler. Wir konzentrieren uns in diesem Beitrag auf

nicht alltägliche, aber überaus nützliche neue Funktionen in KDE 4.9.0.

Thomas Drilling

Abb. 1: Die GTk-paketverwaltung können sie auch unter ku-buntu installieren und nutzen.

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KDE-TippsTipps & Tricks

deb http://ppa.launchpad.net/kubU

untu‑ppa/backports/ubuntu precisU

e main

hinzufügen und auf die Schaltfläche Soft-ware-Pakequelle hinzufügen klicken (Abbil-dung 2).Anschließend lesen Sie die neue Paketquelle mit einem Klick auf das Symbol Neu laden in der Werkzeugleiste ein. Auf der Konsole erle-digen sie das durch Eingeben von sudo apt-get update. Übrigens lässt sich Synaptic auch auf RPM-basierenden Distributionen wie Open-Suse oder Fedora installieren, bringt hier aber kaum Vorteile.

04Basics: KDE 4.9.0 installieren

Jetzt ist es problemlos möglich, KDE SC 4.9.0 unter Synaptic als Aktualisierung auszuwäh-len. Je nach Einstellung wird Ihnen eine sol-che kurze Zeit nach dem Aktivieren der Pa-ketquelle automatisch angeboten, oder Sie wählen in Synaptic im Navigationsbereich

selten Sie hier zum Reiter Informationen und klickten dann auf den Link Einrichten. Dol-phin zeigte dann im Dialog Anzuzeigende Ele-mente einrichten für sämtliche darstellbare Ei-genschaften, Attribute und Meta-Informatio-nen ein Ankreuzfeld, unter anderem auch für Bewertungen (Abbildung 4). Das eigentliche Setzen einer Bewertung oder eines Kommen-tars erledigten Sie im Reiter Informationen, indem Sie z. B. auf die Zahl der zu setzenden Sternchen klickten, die dann ihre Farbe von ausgegraut auf gelb wechselten.Beim neuen Dolphin können Sie zum Anzei-gen von Bewertungen und anderen Meta-In-formationen auch das Service-Menü Ansicht / Zusätzliche Informationen benutzen und dort die gewünschte Option, z. B. Rating oder Tags durch einfaches Setzen des entsprechenden Häkchen aktivieren (Abbildung 5).Auf genauso komfortable Weise ist es zum Beispiel auch möglich, den jeweiligen kom-pletten Pfad und die vollständigen Berechti-gungen in der Icon-Darstellung einzuschalten (Abbildung 6).

links den Filter Ursprung und dann in der Pa-ketquellenliste darüber den Eintrag LP-PPA-kubuntu-ppa-backports/ precise (Abbildung 3). Sie können dann rechts die zu aktualisie-renden Pakete markieren und in der Symboll-eiste auf Anwenden klicken.

05Dolphin: Bewertungen einschalten

Die neue Version 2.1 des Standard-Dateima-nagers Dolphin in KDE 4.9.0 bringt eine Reihe von Verbesserungen im Umgang mit Metada-ten wie etwa Rating und Tags. KDE-Nutzer können bekanntlich jede beliebige Datei im Dateimanager „bewerten“. Das bietet sich vor allem bei Dateien an, die Sie mit anderen Nut-zern teilen, wie etwa Bilder oder Wallpaper. Sollten Bewertungen im von Ihnen gewählten Ordner nicht angezeigt werden, mussten Sie bei älteren Dolphin-Versionen wie folgt vorge-hen: Sie markierten die gewünschte Datei oder das gewünschte Verzeichnis im Dateima-nager und wählten im Kontextmenü (Rechts-klick) den Eintrag Eigenschaften. Dann wech-

Abb. 5: Unter Dolphin 2.1 gelingt das Anzeigen von Bewertungen via service-Menü.

Abb. 4: Der klassische Weg, um in Dolphin ratings einzu-blenden, ist etwas lang.

Abb. 3: kDE 4.9.0 lässt sich im paketmanager als Aktualisierung aus den Backports-Quellen installieren.

Abb. 2: paketquellen können sie unter synaptic hinzufügen, müssen aber auch hier die korrekte schreibweise beachten.

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06Dolphin: Service-Menü erweitern

Das so genannte Service-Menü Ansicht / Zu-sätzliche Informationen hat unter Dolphin 2.1 in KDE 4.9.0 eine Reihe zusätzliche Einträge und Funktionen erhalten. So kann Dolphin jetzt außer mit den Versionsverwaltungssys-temen GIT, SVN und CVS auch mit Mercurial umgehen. Das ist zwar vorrangig für Entwick-ler interessant, aber auch für Nutzer, falls Sie etwa eine brandneue Software direkt aus ei-nem Versionsverwaltungssystem „ausche-

cken“ wollen oder müssen. Viele neue Funk- tionen unter Dolphin sind KDE-typisch als Dienste realisiert, die Sie – sofern nicht in der Voreinstellung aktiviert – vor deren Anzeige im Service-Menü zunächst unter Einstellun-gen / Dienste per Häckchen aktivieren müssen (Abbildung 7).

07Dolphin: Zusätzliche Dienste

Wie bei vielen KDE-Programmen und -Kom-ponenten lässt sich der Funktionsumfang von Dolphin durch das Hinzufügen von Diensten erweitern. Die auf diese Weise ergänzten Funktionen finden sich nicht nur im Sevice-Menü, sondern auch an vielen anderen Stel-

len wieder, etwa im Kontextmenü einer mar-kierten Datei. Ein klassisches Beispiel ist etwa das Kontextmenü Komprimieren, in dem Sie auf einfache Weise zip-, rar- oder tar-Archive der ausgewählten Dateien erstellen können. Bei der Version 2.1 in KDE 4.9.0 hat sich die Anzahl der in Einstellungen / Dolphin einrich-ten unter Dienste zur Verfügung stehenden Erweiterungen noch einmal deutlich erhöht (Abbildung 8).Der Dienste-Dialog enthält in der neuen Ver-sion 4.9 aber noch viele weitere neue Funktio-nen. Mit der Schaltfläche Neue Dienste herun-terladen können Sie zusätzliche Erweiterun-gen aus dem Internet holen (Abbildung 9). Wie auch anderswo in KDE üblich, lässt sich

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KDE-Tipps Tipps & Tricks

Abb. 8: Dolphin 2.1 bringt in kDE 4.9.0 zahlreiche neue Dienste mit.

Abb. 6: Dolphin 2.1 zeigt pfad und Bewertung in der symbolansicht. Abb. 7: Dolphin 2.1 versteht jetzt auch Mercurial.

Abb. 9: Dolphin holt auf Wunsch zusätzliche Erweiterungen aus dem internet.

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die Auswahl nach Bewertung, Neuheit, häu-figste Downloads usw. sortieren bzw. ein-schränken.Die aus dem Internet installierten Dolphin-Er-weiterungen funktionieren auch in älteren Dolphin-Versionen. Unter den externen Er-weiterungen gibt es zahlreiche Schätze; eine interessante Auswahl präsentiert der Kasten Externe Erweiterungen für Dolphin.

08Kontact: Thunderbird- Import

Die neue Kontact-Version in KDE 4.9.0 kann E-Mails, Filter, Kontakte und Termine aus Thunderbird und Evolution importieren. Möchten Sie beispielsweise Ihre Thunder-bird-Mails unter KDE in KMail importieren, wechseln Sie in Kontact ins E-Mail-Modul, rufen den Menüpunkt Datei / Nachrichten importieren auf und wählen danach im Dia-

log KMailCVV im zuständigen Lis-t enauswah l f e l d statt KMail Archiv-datei importieren den Eintrag Impor-tieren der lokalen Mails und der Ord-nerstruktur von Thunderbird/ Mo-zilla aus (Abbil-dung 10).Wählen Sie dann den Zielordner mit einem Klick auf das Ordnersymbol ne-ben Select Folders (z. B. Posteingang) und nach einem Klick auf Weiter

In Dolphin ist es im Menü Einstellungen / Dienste mit der Schaltfläche Neue Dienste herunterladen möglich, externe Erweite-rungen für Dolphin aus dem Internet zu in-stallieren. Nützlich ist unter Kubuntu z. B. das Ubuntu One Dolphin Plug-in.

Haben Sie das Plug-in mit einem Klick auf die gleichnamige Schaltfläche installier t, können Sie ab sofort jeden beliebigen Ord-ner in Dolphin über das Kontextmenü Ubuntu One mit Ihrem Onlinespeicher synchronisie-ren. Bei einer Datei haben Sie über das Kon-textmenü wahlweise die Möglichkeit, diese zu veröffentlichen und dabei den Web-Link zu kopieren.

Laden Sie auf die gleiche Weise die Erweite-rung DropBox ServiceMenü herunter, stehen Ihnen ebenfalls per Dolphin-Kontextmenü eine Reihe von komfortablen Funktionen für den Zugriff auf Ihre Dropbox zur Verfügung.

So können Sie etwa eine Datei oder ein Ver-zeichnis mit den ersten beiden Einträgen wahlweise in Ihren öffentlichen Dropbox-Ordner kopieren oder verschieben und die URL jeweils in Klipper einfügen. Außerdem haben Sie über das Kontextmenü die Mög-lichkeit, eine öffentliche URL zu erzeugen oder diese via KMail oder Google Mail zu versenden (Abbildung 14).

Ebenfalls nützlich ist das Service-Menü au-diokonverter, über das Sie Audiodateien per Rechtsklick schnell in eines der zahlreichen unterstützten Formate (darunter MP3, Ogg Vorbis, AMR, AAC, M4R, FLAC, WMA, Real- Audio und Musepack) umwandeln können. Es setzt allerdings voraus, dass die Pakete ffmpeg, oggenc, faad, faac, flac, mplayer und lame installiert sind.

Wünschen Sie sich den gleichen Komfort auch für Videoformate, installieren Sie die

Dolphin-Erweiterung kde-services. Die Er-weiterung fügt neben einem leistungsfä-higen Videokonverter gleich ein ganzes Bün-del an Funktionen ins KDE-Service-Menü ein. Details offenbart ein Klick auf das Info-symbol der Erweiterung kde-Services im Di-alog Neue Erweiterungen herunterladen. Di-ese Erweiterung ist allerdings bei vielen Dis-tributionen bereits aktiviert.

Ebenfalls sehr nützlich ist die Erweiterung Tunderbird Ser vice Menu. Ist sie instal-lier t, können Sie in Dolphin jede beliebige Datei über das Kontextmenü als Anhang an eine Thunderbird-E-Mail anhängen (Ab-bildung 15).

Das funktioniert analog zur mit KMail ver-knüpften Standardfunktion Aktionen / Als E-Mail-Anhang versenden, diesmal mit dem Kontextmenü-Eintrag Aktionen / Verschicken als Anhang mit Thunderbird.

ExTErnE ErWEiTErUnGEn für DoLphin

Abb. 14: Dolphin unterstützt via Erweiterung auch die direkte interaktion mit ihrer Dropbox.

Abb. 15: Dank der Thunderbird-Erweiterung verschickt Dol-phin Dateien auch als Anhang via Thunderbird.

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KDE-TippsTipps & Tricks

Abb. 10: Dolphn 2.1 importiert von Thunderbird.

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den Profilordner Ihrer lokalen Thunderbird-Installation, in der Regel $HOME/ .thunder-bird/ xxxxxxx.default. Das Ergebnis landet mitsamt der kompletten IMAP-Verzeichnis-struktur im Unterverzeichnis Thunderbird-Im-port im Posteingang. Arbeiten Sie in Thunder-bird mit mehreren E-Mail-Konten, sortiert der Import-Assistent die importierten Nachrichten nach Konten (Abbildung 11).Eine weitere Neuerung in Kontact ist das Backup- und Restore-Tool für E-Mails, Konfi-gurationsdaten und Metadaten. Ferner verfügt insbesondere KMail mit KTnef über einen neuen Betrachter für Anhänge, und Kontact beherrscht das Integrieren Ihrer Google-Kon-take und Google-Kalender.

09Okular: PDF-Dateien mit Anmerkungen

Ebenfalls neu in KDE 4.9.0 ist, dass der KDE-eigene Dokumentenviewer Okular in der Ver-

sion 0.15.0 jetzt in der Lage ist, Anmerkungen in PDF-Dokumenten zu speichern und auszu-drucken. Zum Einfügen von Anmerkungen rufen Sie den Menüpunkt Extras / Rezensio-nen auf oder drücken [F6]. Okular präsentiert dann eine Symbolleiste zum Einfügen ver-schiedener Anmerkungen. Beim Markieren mit der Maus erkennt Okular sogar selbststän-dig Grenzen wie zum Beispiel Absatzenden (Abbildung 12).

10Konsole: Suchen aus Markierung

Viele weitere Neuerungen in KDE 4.9.0 er-schließen sich nicht unbedingt auf den ersten Blick. Interessant sind beispielsweise eine Reihe neuer Funktionen der Konsole. So kön-nen Sie jetzt direkt aus der Konsole heraus nach einem markierten Textelement suchen. Markieren Sie dazu das gewünschte Textfrag-ment mit der Maus direkt im Konsolenfenster, wählen Sie im Kontextmenü (Rechtsklick) den Eintrag Nach „xxxxxx“ suchen mit und dann im aufklappenden Untermenü den ge-wünschten Suchdienst, etwa Google oder Wikipedia (Abbildung 13).

11Konsole: Verzeichnis per Drag & Drop öffnen

Ferner ist es jetzt in der Konsole möglich, dass Sie ein beliebiges Verzeichnis aus Dolphin he-raus via Drag & Drop auf das Konsolenfenster fallen lassen. KDE bietet dann automatisch ein Kontextmenü an, aus dem heraus Sie z. B. mit Ordner wechseln zu in der Shell in dieses Verzeichnis wechseln können.

12Konsole: Mit Tabs jonglieren

Haben Sie in der Konsole mehrere Tabs geöff-net, können Sie diese bequem mit der Maus via Drag & Drop sortieren. Darüber hinaus können Sie jeden Tab über den Menüpunkt Datei / Un-terfenster duplizieren klonen, wobei exakt das gleiche Anzeigeprofil zum Einsatz kommt – solche Profile legen z. B. die Vorder- und Hin-tergrundfarbe in der Shell fest. (hge) n

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KDE-Tipps Tipps & Tricks

Abb. 13: in kDE 4.9.0 können sie shell-Ausgaben komfortabel als suchbegriffe nutzen.

Abb. 12: Der kDE-pDf-Viewer okular ist in der Lage, Anmerkungen in pDf-Dokumenten zu speichern.

Abb. 11: kMail sortiert die importierten Thunderbird-Mails nach konten.

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Gnome-TippsTipps & Tricks

01Nautilus: Schneller auswählen per Tastatur

Gnomes Dateimanager Nautilus bietet ein paar praktische Tastaturshortcuts, dank derer Sie die Maus nicht mehr groß bemühen müssen. Um alle Dateien oder Verzeichnisse eines Ord-ners auf einen Schlag zu markieren, können Sie entweder das erste Element per Maus mar-kieren, die Umschalttaste drücken und dann auf das letzte klicken – einfach und schneller geht’s allerdings mit [Strg-A].Noch flexibler zeigt sich der Dateiverwalter, wenn es um Suchmuster geht. Die Tasten-kombination [Strg-S] öffnet ein Dialogfenster Nach Muster auswählen. Über die üblichen Platzhalter, die Sie vielleicht von der Arbeit auf der Bash kennen, definieren Sie so Ihre ei-genen Suchmuster. Dabei steht das Fragezei-chen für genau ein beliebiges Zeichen (zum Beispiel ergibt „H?hn“ die Worte „Huhn“, „Hahn“ oder „Hohn“), während ein Sternchen für beliebig viele verschiedene Zeichen steht

(etwa „G*ss“ für „Guss“ oder „Genuss“). Ge-ben Sie ins Nautilus-Suchfenster also *.png ein, markiert der Dateimanager alle Dateien, die auf .png enden (Abbildung 1).

02Nautilus: Navigation per Tastatur

Auch für die Fortbewegung im Verzeichnis-baum müssen Sie sich nicht mit der Maus durch die Ordnersymbole klicken. Um direkt zu einem bestimmten Ort zu springen, drü-cken Sie etwa [Strg-L] und geben dann in die Adressleiste am oberen Fensterrand den ge-wünschten Ordner ein. Praktisch: Nautilus vervollständigt Ihre Eingabe, sobald sie ein-deutig ist. Über [Alt-Pfeil hoch] springen Sie in das übergeordnete Verzeichnis, [Alt-Pfeil links] geht einen Schritt im Verlauf zurück (entspricht einem Klick auf das linke Pfeil-symbol) und [Alt-Pfeil rechts] einen Schritt vor (rechtes Pfeil-Icon). Das funktioniert wie im Browser.

03Shotwell: Bilder gezielt importieren

In der Voreinstellung schaufelt die Gnome-Bildverwaltung Shotwell Fotos beim Import in den eigenen Ordner Bilder im Home-Verzeich-nis. Ist Ihnen das nicht recht, und wollen Sie selbst ein Verzeichnis bestimmen, besuchen Sie über das Menü Bearbeiten die Einstellungen des Programms. Auf dem ersten Reiter Biblio-thek finden Sie die Konfigurationsmöglichkeit. Im Bereich Speicherort der Bibliothek gibt es ein Drop-down-Menü Fotos importieren nach. Wählen Sie aus diesem entweder einen vor-handenen Ordner aus oder klicken Sie dort auf Andere, um den Dateiauswahldialog zu öffnen. Bestimmen Sie jetzt das Verzeichnis Ihrer Wahl. Über die Schaltfläche rechts oben kön-nen Sie auch neue Ordner erstellen und z. B. von nun an /home/ benutzer/ Bilder/ Shotwell als Bibliothek verwenden (Abbildung 2).Wenn Sie im Konfigurationsdialog unter dem genannten Drop-down-Menü zusätzlich ein Häkchen bei der Option Ordner der Shotwell-Bibliothek auf neue Dateien überwachen set-zen, beobachtet die Bildverwaltung das Ver-zeichnis. Landen dort neue Fotos oder Bildda-teien, tauchen diese nach kurzer Zeit in der linken Leiste im Hauptfenster auf. Alternativ können Sie jederzeit von Hand einen Import über das Datei-Menü anstoßen: Dort finden Sie den Eintrag Aus Ordner importieren, der alle Schnappschüsse eines Verzeichnisses einliest. Netterweise fragt die Anwendung nach, ob Sie die Bilder in die Bibliothek kopieren oder Ver-weise zu den Originalen erstellen möchten.

04Shotwell: Bilder und Alben auf Facebook teilen

Shotwell aktiviert in der Voreinstellung ein paar Erweiterungen, über die Sie Ihre Schnappschüsse und Alben mit Flickr, Picasa,

Tipps und Tricks zu Gnome

Gnome-TippsGnome ist neben KDE die zweite große Desktopumge-

bung für Linux. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmä-

ßig Nützliches und Praktisches für die alternative grafi-

sche Oberfläche vor. Wir stellen Tricks für die dritte Gene-

ration des Desktops vor: die Gnome Shell.

Heike Jurzik

©Martin Benavides, http://elmaya.pochorno.com

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Gnome-Tipps Tipps & Tricks

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Piwigo, YouTube und Facebook teilen kön-nen. (Ob diese Plug-ins eingeschaltet sind, überprüfen Sie über Bearbeiten / Einstellun-gen, Register Erweiterungen, Bereich Veröf-fentlichen.) Um nun eines oder mehrere Bilder beispielsweise auf Facebook zu teilen, gehen Sie so vor:

1 Markieren Sie die gewünschten Bilder in der Bildverwaltung und rufen Sie den Menüpunkt Datei / Veröffentlichen auf.

2 Aus dem Drop-down-Menü Fotos veröffent-lichen auf suchen Sie den Eintrag Facebook aus. Klicken Sie auf Anmelden, um ein be-stehendes Konto mit Shotwell zu verbinden oder einen neuen Account anzulegen.

3 Nach einem Klick auf Anmelden öffnet sich ein Dialog, über den Sie das neue Gerät bei Facebook anmelden oder den Schritt über-springen können. Danach folgen die Fein-einstellungen. Über das Drop-down-Menü Wer Beiträge sehen kann, die diese Anwen-dung für dich in deiner Facebook-Chronik postet legen Sie fest, welche Benutzer die Bilder sehen dürfen.

4 Nach einem Klick auf Zur Anwendung se-hen Sie den Hinweis, für welche Bereiche Shotwell Connect gerne die Genehmigung hätte. Während Sie den Zugriff auf Ihre bei Facebook gelagerten Fotos und Videos er-lauben müssen, dürfen Sie den Eintrag In deinem Namen posten per Klick auf das kleine Kreuz entfernen.

5 Als Letztes bestimmen Sie in einem Dialog-fenster, ob die Bilder in einem existie-renden oder neuen Album landen. Im Drop-down-Menü tauchen alle Ihre Face-book-Bildersammlungen auf, so dass Sie diese unkompliziert auswählen können. Wenn Sie eine neue Sammlung erstellen, dürfen Sie noch einmal aussuchen, für wen

die Schnappschüsse sichtbar sind. Auch die Größe können Sie reduzieren. 6 Ein Klick auf Veröffentlichen bringt die Bil-

der auf den Facebook-Server. Ein Fort-schrittsbalken zeigt dabei an, wie viele Fo-tos schon hochgewandert sind.

Die Bilder tauchen allerdings nicht direkt in der eigenen Chronik auf. Da eine externe An-wendung die Fotos hinzugefügt hat, besuchen Sie auf der Facebook-Seite Ihre Bildersamm-lung, gehen zum Album und klicken auf Fotos bestätigen, um die Ausstellung zu eröffnen und die Bilder freizugeben. Optional können

Abb. 1: Nautilus bietet praktische Tastaturshortcuts, um schnell Dateien und Ordner zu markieren. [strg-s] erlaubt die suche mit platzhaltern.

Abb. 2: Ein Blick in den Dateimanager zeigt: Was shotwell in der linken Leiste unterhalb von „Ereignisse“ chronologisch sortiert, taucht im vorher definierten Ordner für die Bi-bliothek („~/ Bilder/ shotwell“) auf.

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86 04/2012EasyLinux

Gnome-TippsTipps & Tricks

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Sie dem Album eine Beschreibung oder wei-tere Schnappschüsse hinzufügen, es teilen oder bearbeiten (Abbildung 3).

05Shotwell: Facebook-Freigabe entfernen

Um Shotwells Zusammenarbeit mit Facebook zu beenden, melden Sie sich einmal in Shot-well selbst ab. Zusätzlich besuchen Sie Ihren Facebook-Account im Browser Ihrer Wahl und öffnen über den kleinen, nach unten gerichte-ten Pfeil oben rechts neben Startseite die Pri-vatsphäre-Einstellungen. Klicken Sie danach auf Einstellungen bearbeiten neben dem Ein-trag Werbeanzeigen, Anwendungen und Web-seiten. Unter Anwendungen, die du verwendest sollte auch Shotwell Connect auftauchen. Nun können Sie die Anwendung per Mausklick auf das kleine Kreuz daneben entfernen.

06Blogartikel vom Desktop versenden

Das kleine Tool Gnome-Blog verschickt be-quem Blogartikel vom Desktop aus. Laut Homepage [1] unterstützt es die Anbieter Ad-vogato.org, Movable Type, WordPress, Live-Journal.com, Pyblosxom und andere Systeme mit Support für die Schnittstellen Blogger API [2] und MetaWeblog [3]. Ubuntu- und Open-Suse-Anwender installieren das Paket gnome-blog über den Paketmanager. Sie starten den Helfer danach über die Aktivitäten / Blog-Ein-träge verfassen oder über Eingabe von gnome-blog-poster in den Schnellstarter ([Alt-F2]) oder ein Terminalfenster.Zunächst widmen Sie sich den Einstellungen, die Sie über die gleichnamige Schaltfläche er-reichen. Im oberen Bereich wählen Sie aus

dem Drop-down-Menü Blog-Typ den zu Ihrem Blog passenden Eintrag aus. Das Protokoll darun-ter setzt die Anwendung meist automatisch richtig. Füllen Sie weiterhin die Felder mit der Ba-sis adresse und Ihren Zugangsda-ten aus. Klicken Sie dann unten rechts auf den Button Blogs nach-schlagen. Gibt es mehrere Blogs unter der Adresse, können Sie danach aus dem Menü Blog-Name die richtige Instanz aussu-chen (Abbildung 4).Ist alles konfiguriert, beenden Sie den Einrich-tungsdialog über Schließen. Im Hauptfenster können Sie nun Ihren Artikel eingeben. Oben tragen Sie einen Titel ein, darunter den Text. Viele Formatierungsoptionen gibt es nicht; immerhin dürfen Sie fett und kursiv auszeich-nen. Auch eine rudimentäre Funktion zum Einfügen von Links ist vorhanden. Bilder blei-ben genauso außen vor wie fortgeschrittene Layoutfunktionen oder die Zuordnung zu ei-ner bestimmten Kategorie des Blogs. Ein be-herzter Klick auf Eintrag veröffentlichen schickt alles ins Web (Abbildung 5) – ohne Vorschau oder die Gelegenheit, nachträglich einen Vertipper zu korrigieren. Dieses und an-dere Feinarbeiten nehmen Sie dann am besten wieder in der gewohnten Blog-Eingine vor.

07GEdit: Automatische Zeilenumbrü-che abschalten

Der Gnome-Standardtexteditor entfernt auf Wunsch Umbrüche in Ihren Textdateien und schreibt alles in eine einzige Zeile. Praktisch ist das Feature etwa dann, wenn Sie einen

Text „am Stück“ kopieren und woanders ein-fügen möchten, etwa in einem Forum oder in der Eingabemaske eines Webblogs – also überall da, wo eine andere Software selbst-ständig Umbrüche setzen, damit sich der Text automatisch an die Fensterbreite anpasst. In der Voreinstellung müssen Sie jedes Mal den Konfigurationsdialog öffnen und ein Häkchen setzen beziehungsweise entfernen (Bearbeiten / Einstellungen, Reiter Ansicht, Checkbox Zei-lenumbruch aktivieren).Da das mitunter etwas lästig ist, wenn man mal so und mal so arbeiten möchte, finden Sie auf der GEdit-Plug-in-Seite [4] die Erweite-rung Text Wrap, die es erlaubt, per Mausklick auf ein Symbol in der Werkzeugleiste hin- und herzuschalten. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie das Plug-in mit dem Texteditor zusammenbringen:

1 Starten Sie den Dateimanager Nautilus und aktivieren Sie über die Tastenkombination [Strg-H] die Anzeige von versteckten Da-teien und Verzeichnissen (also solchen, die mit einem Punkt beginnen).

2 Wechseln Sie vom Home-Verzeichnis aus in den Ordner .local/ share/ gedit. Wenn Sie dort kein Verzeichnis namens plugins vor-finden, erstellen Sie es über Datei / Neuen Ordner anlegen.

3 Laden Sie nun über den Link von der Plug-in-Webseite [4] die beiden Dateien toggle-textwrap.plugin und toggletextwrap.py in dieses Verzeichnis .local/ share/ gedit/ plug-ins – und zwar direkt dorthin, nicht etwa in einen Unterordner.

4 Danach starten Sie den Texteditor neu und öffnen wiederum den Einrichtungsdialog über Bearbeiten / Einstellungen. Wechseln Sie zum Reiter Plugins, scrollen Sie in der

Abb. 4: Bevor sie mit dem kleinen Gnome-programm loslegen und bloggen können, stellen sie die Zu-gangsdaten und die Blog-Engine ein.

Abb. 3: Über eine Erweiterung bringen sie die Gnome-Bildverwaltung shotwell dazu, direkt ihre Bilder und/ oder Alben auf der eigenen Facebook-seite zu veröffentlichen.

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Gnome-Tipps Tipps & Tricks

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Liste ganz nach unten und aktivieren Sie Textumbruch, indem Sie ein Häkchen in der Checkbox setzen. Sie können die Kon-figuration nun über Schließen beenden.

In der Symbolleiste des Hauptfensters nistet sich ab jetzt ein Symbol mit einem grünen Häkchen ein. Per Mausklick auf dieses schal-ten Sie um und setzen beziehungsweise ent-fernen Umbrüche in Ihren Textdateien.

08GEdit: Keine Syntaxhervorhebung beim Druck

Der Gnome-Texteditor beherrscht von Haus aus das so genannte Syntax-Highlighting und hebt damit bestimmte Wörter und Zeichen in Texten abhängig von ihrer Bedeutung in un-terschiedlichen Farben oder Schriftstilen her-vor. Das erleichtert die Lesbarkeit von Quell-texten, Konfigurationsdateien und anderen Dokumenten ungemein. Für jede dieser „Sprachen“ verwendet das Programm eine andere Gestaltung. In der Voreinstellung ist diese nicht aktiv für zum ersten Mal geöff-nete Dokumente. Sie schalten die Syntaxher-vorhebung über das Menü Ansicht / Hervor-hebungsmodus ein.Nach verschiedenen Kategorien sortiert fin-den Sie dort über 90 verschiedene Farbsche-mata, die Sie mit der Maus zuweisen. Wenn Sie das Dokument speichern und das nächste Mal öffnen, erinnert GEdit sich an Ihre Wahl und verwendet dasselbe Syntax-Highlighting. Drucken Sie ein so ausgezeichnetes Doku-ment, landen die Farben mit auf dem Papier. Wer nur einen Schwarz-Weiß-Drucker hat oder aus einem anderen Grund lieber auf die Farben verzichtet, der kann das Feature im Drucken-Dialog (Datei / Drucken oder [Strg-P]) abschalten. Gehen Sie dazu zum Reiter Texteditor und entfernen Sie das Häkchen bei Syntax im Ausdruck hervorheben.

09GEdit: Motivationshilfe mit Statistik

Viele Profischreiber legen nicht einfach drauf los, sondern haben ein genaues Ziel vor Au-gen. Meistens definiert der Auftraggeber, wie

viele Wörter oder Zeichen ein Text haben soll. Wohl dem, der mitzählt? Die meisten Textedi-toren, so auch GEdit, machen dieses überflüs-sig. Wenn Sie „auf Zeile schreiben“ müssen oder wollen, blenden Sie doch einfach über das Menü Werkzeuge die Statistik zum Doku-ment ein. Erscheint das Werkzeug bei Ihnen nicht im Menü, werfen Sie einen Blick in die Einstellungen und schauen nach, ob das ent-sprechende Plug-in aktiviert ist. Verantwort-lich ist Document Statistics beziehungsweise Statistik zum Dokument, wie es in der deut-schen Übersetzung heißt. Bei aktuellen Gnome-/GEdit-Versionen gehört es zum Stan-dardlieferumfang.Das kleine Dialogfenster listet genau auf, wie viele Zeilen, Wörter, Zeichen (inklusive Leer-zeichen), Zeichen (diesmal ohne Leerzeichen) und Bytes Sie eingetippt haben. Das Fenster können Sie an eine beliebige Stelle des Desk-tops verschieben und dann im Dokument wei-tertippen, es stört nicht und nimmt dem Hauptprogramm auch nicht den Fokus weg. Leider aktualisiert sich die Anzeige nicht au-tomatisch. Wenn Sie also den momentanen Fortschritt nachschauen müssen, klicken Sie auf den Button Aktualisieren.

10Screenshots für die Zwischenablage

Wenn Sie die Taste [Druck] unter Gnome betä-tigen, erstellen Sie ein Foto des gesamten Desk-tops, [Alt-Druck] knipst das aktuelle Fenster. Die Schnappschüsse landen jeweils im PNG-Format nach einem kurzen Flackern und nach einem Geräusch, was an einen Kameraauslöser

erinnert, im Verzeichnis Bil-der in Ihrem Home-Ver-zeichnis. Etwas mehr Kom-fort und sogar Möglichkei-ten zur Interaktion bietet das Screenshottool, wenn Sie es über die Aktivitäten / Bildschirmfoto oder den Be-fehl gnome-screenshot -i starten, den Sie in ein Schnellstart- oder Terminal-fenster eingeben.Im folgenden Dialog su-chen Sie aus, ob Sie den gesamten Bildschirm, ein Fenster oder einen selbst definierten Bereich aufneh-men. Außerdem stellen Sie auf Wunsch eine Verzöge-rung in Sekunden ein, um zeitversetzt zu knipsen. Im Bereich Effekte können Sie darüber hinaus bestimmen,

ob Sie den Fensterrahmen und/ oder den Mauszeiger mit ablichten wollen. Ein ab-schließender Klick auf Bildschirmfoto aufneh-men erstellt dann den Screenshot. Der fol-gende Dialog bietet an, die Datei an einem Ort der Wahl abzuspeichern; das Bildformat be-stimmen Sie über die Dateiendung.Eine andere Möglichkeit ist, über die gleich-namige Schaltfläche den Schnappschuss in die Zwischenablage zu kopieren und in einem Bildbearbeitungsprogramm der Wahl einzufü-gen und weiterzuverarbeiten. Ohne lange Umwege über die Dialog können Sie dieses Verhalten auch direkt in einem einzigen Be-fehl erreichen. Anstelle von gnome-screenshot -i geben Sie in ein Schnellstart- oder Terminal-fenster einfach

gnome‑screenshot ‑c

ein, und nach dem Auslösegeräusch befindet sich das Bild in der Zwischenablage. (hge) n

Infos[1] Gnome-Blog: http:// projects. gnome.

org/ gnome‑blog/ (http:// ezlx. de/ c4m1)

[2] Blogger API (engl.): https:// developers. google. com/ blogger/ (http:// ezlx. de/ c4m2)

[3] MetaWeblog-API (engl.): http:// xmlrpc. scripting. com/ meta WeblogApi. html (http:// ezlx. de/ c4m3)

[4] GEdit-Plug-ins: https:// live. gnome. org/ Gedit/ Plugins (http:// ezlx. de/ c4m4)

Abb. 5: Gnome-Blog kann nicht besonders viel, erledigt da-für aber seinen Job in Windeseile. Für einfache Artikel ohne viel Formatierungsaufwand eignet sich das Tool allemal.

Page 88: easyLinux 04 2012

01Unity: Linse für Wikipedia-Fans

In der letzten Ausgabe haben wir in den Ubuntu-Tipps die Unity-Lenses für Programme, Dateien und Ordner, für die Musiksammlung, Ihre Kontakte sowie Ask Ubuntu und YouTube vorgestellt [1]. Waren in den ersten Versionen von Unity noch nicht so viele Linsen dabei, schießen die praktischen Filter inzwischen wie Pilze aus dem Boden, und viele fleißige Ent-wickler basteln ihre eigenen Erweiterungen für das Dash und stellen diese der Allgemeinheit zur Verfügung. In dieser Folge stellen wir Len-ses vor, die bei der Recherche helfen.Für eine Suche in der Onlineenzyklopädie Wikipedia rüsten Sie das Paket unity-lens-wi-kipedia nach. Es befindet sich im Repository Unabhängig (Von Drittanbietern bereitge-

stellt), das Sie über das Software-Center-Menü Bearbeiten / Software-Paketquellen aktivieren. Wechseln Sie dort zum Reiter Andere Software und setzen Sie ein Häkchen bei der genannten Quelle. Nach Eingabe Ihres Passworts und ei-nem Klick auf Legitimieren suchen Sie nach dem Paket und spielen es ein. Die neue Linse erreichen Sie über die Tastenkombination [Windows-E]. Geben Sie Ihren Suchbegriff ein und klicken Sie gegebenenfalls auf Weitere Er-gebnisse anzeigen. Per Mausklick öffnen Sie dann einen Wikipedia-Artikel aus den Sucher-gebnissen im steht.

02Unity: Akademische Linse fürs Dash

Bei der allgemeinen Literaturrecherche wis-senschaftlicher Dokumente hilft Google Scho-

lar [2]. Die Suchmaschine richtet sich nach eigenen Aussagen an Akademiker und durch-forstet kostenlose Dokumente im Internet so-wie kostenpflichtige Angebote von kommer- ziellen Anbietern. Dazu gehören vor allem Artikel aus Zeitschriften, Bücher, technische Berichte, Seminararbeiten, Konferenzbeiträge und so weiter. Medizinische Artikel aus der nationalen medi-zinischen Bibliothek der Vereinigten Staaten (National Library of Medicine) findet PubMed [3]. Die englischsprachige textbasierte Meta-datenbank bietet einen kostenfreien Zugang zu verschiedenen anderen Datenbanken an, dokumentiert medizinische Artikel in Fach-zeitschriften und liefert Links auf Volltextzeit-schriften. Der Entwickler Mark Tully vereint Google Scholar und PubMed in einer einzigen Linse namens unity-lens-academic. Um diese aus seinem Launchpad-Repository zu instal-lieren, öffnen Sie über [Strg-Alt-T] ein Termi-nalfenster und geben nacheinander die fol-genden Befehle ein:

sudo add‑apt‑repository ppa:markU

jtully/ppasudo apt‑get updatesudo apt‑get install unity‑lens‑U

academic

Auf Aufforderung geben Sie Ihr eigenes Pass-wort ein, um sich mittels sudo als Administra-tor zu authentifizieren. Nach der Installation melden Sie sich vom Unity-Desktop ab und wieder neu an. Der Tastaturshortcut zum Öff-nen des Filters im Dash ist [Windows-M], was eventuell mit der Musiklinse kollidiert. (Der nächste Tipp zeigt daher, wie Sie die Short-cuts an Ihre Wünsche anpassen.)Ins Suchfeld geben Sie danach den Namen ei-nes Autors oder andere Stichworte ein; auch hier öffnet ein Klick auf eine Fundstelle den Artikel im Browser. Wenn Sie rechts auf Such-ergebnisse filtern klicken, können Sie bestim-men, ob die akademische Linse nur bei Google

Abb. 1: Der Filter „unity-lens-academic“ durchforstet Google Scholar und PubMed nach wissenschaftlicher Literatur. Per Mausklick auf einen Artikel öffnen Sie ihn im Browser.

88 04/2012EasyLinux

Knoppix und UbuntuTiPPS & TrickS

Tipps und Tricks zu Knoppix und Ubuntu

Knoppix und UbuntuUbuntu und Knoppix basieren auf der Linux-Distribution

Debian – wir verraten Tricks und Kniffe, welche die Arbeit

auf diesen Systemen angenehmer machen.

Heike Jurzik

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Page 89: easyLinux 04 2012

Scholar, nur bei PubMed oder in beiden Quel-len nach Treffern fahndet (Abbildung 1).

03Unity: Shortcuts für Lenses anpassen

Wie im vorigen Tipp beschrieben, verwendet die Linse unity-lens-academic denselben Shortcut wie die Musik-Linse. Drücken Sie [Windows-M], bringt das den Suchfilter für die akademischen Artikel zum Vorschein – die Musiksammlung ist damit nicht länger per Tastatur über das Dash zu erreichen. Verant-wortlich dafür sind die Dateien mit der En-dung .lens unterhalb von /usr/ share/ unity/ lenses. Um das Tastenkürzel eines Filters an-zupassen, bearbeiten Sie die passende .lens-Datei. Die folgende Schritt-für-Schritt-Anlei-tung zeigt beispielhaft, wie Sie das Kürzel für unity-lens-academic von [Windows-M] zu [Windows-X] ändern:

1 Öffnen Sie ein Dateimanagerfenster mit Administratorrechten. Dazu drücken Sie beispielsweise [Alt-F2] und geben als Be-fehl gksudo nautilus ein. Auf Aufforderung geben Sie Ihr eigenes Kennwort ein.

2 Navigieren Sie bis zum Ort /usr/ share/ unity/ lenses. Dort sehen Sie alle installier-ten Filter versammelt; jeder davon hat ei-nen Unterordner mit einem aussagekräfti-gen Namen.

3 Betreten Sie den Unterorder academic, um den Filter für die wissenschaftlichen Bei-träge anzupassen. Klicken Sie mit der rech-ten Maustaste auf die Datei academic.lens und wählen Sie aus dem Kontextmenü der rechten Maustaste den Eintrag Mit Textedi-tor öffnen.

4 Blättern Sie bis zur Zeile Shortcut=m und ersetzen Sie das m durch ein x.

5 Speichern Sie die Änderungen und verlas-sen Sie den Texteditor. Melden Sie sich da-nach vom Desktop ab und neu an. Drücken Sie nun [Windows-M], sollte die Musik-

Linse wie gewohnt funktionieren und [Windows-X] den akademischen Filter auf den Plan rufen.

04Ubuntu: Automatische Anmeldung (de)aktivieren

Für gewöhnlich entscheiden Sie bereits bei der Installation von Ubuntu, ob der dort ein-gerichtete Benutzeraccount beim Rechnerstart automatisch angemeldet wird. Haben Sie das verpasst, oder wollen Sie das Ubuntu-System nachträglich so konfigurieren, dass ein Ac-count ohne Umweg über den Displaymanager LightDM und Eingabe seines Passworts sofort loslegen kann, ist das schnell eingerichtet.Klicken Sie links im Dash auf das Zahnrad-symbol oder öffnen Sie über [Windows-A] die Anwendungslinse und geben Sie sys ein, um die Systemeinstellungen zu starten. Wäh-len Sie dann ganz unten im Bereich System den Eintrag Benutzer aus. Links sehen Sie alle Accounts aufgelistet. Um für einen davon die automatische An-meldung einzurichten, klicken Sie zunächst rechts oben auf Entsperren und geben Ihr ei-genes Kennwort ein, um mit Administrator-rechten zu arbeiten. Dann wählen Sie den gewünschten Account aus und schieben den Regler neben Automatische Anmeldung nach rechts (Abbildung 2). Nach einem Neustart sollte dieser Benutzer ohne Umweg über LightDM auf seinem Desktop landen. Beden-ken Sie, dass dieses Feature ein potenzielles Sicherheitsrisiko ist. Um es wieder abzu-schalten, schieben Sie den Regler in den Sys-temeinstellungen wieder nach links, so dass dort Aus steht.

05Knoppix: Dateisysteme mit der Live-DVD reparieren

Beschädigte Dateisysteme reparieren Sie unter Linux und anderen Unix-Derivaten in der Re-gel mit fsck (File System Check). Das Tool sollten Sie immer nur auf nicht eingehängte

Dateisysteme loslas-sen, da sonst even-tuell andere Pro-zesse schreibend darauf zugreifen und die Reparatur beziehungsweise Überprüfung durch-einanderbringen. Sind die Sorgenkin-der die Home-Ver-zeichnisse auf einer separaten Partition, ist es normalerweise kein Problem, den

Rechner zu booten, /home zu unmounten und dann mit fsck den Schaden zu untersuchen und zu richten. Hat allerdings das Wurzel-dateisystem / die Macke oder liegt alles zu-sammen auf einer großen Partition, können Sie auch zu einer Live-Distribution greifen. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie ein Ext4-Datei-system einer Ubuntu-Installation mit Knoppix prüfen und reparieren.

1 Booten Sie Knoppix und öffnen Sie über ei-nen Klick auf das Dateimanager-Icon das Programm PCManFM. In der linken Leiste sehen Sie bei den Orten auch die nicht ein-gehängten Dateisysteme der installierten Betriebssysteme. Über einen Mausklick hängen Sie es ein, um die Gerätebezeich-nung in Erfahrung zu bringen.

2 Öffnen Sie über das Symbol in der unteren Kontrollleiste ein Terminalfenster und ge-ben Sie darin den Befehl mount ein, um he-rauszufinden, welches Dateisystem die Partition verwendet:

/dev/sda1 on /media/sda1 typeU

ext4 (rw,nosuid,nodev,relatiU

me,user_xattr,barrier=1,data=U

ordered)

3 Wie Sie sehen, heißt die Gerätedatei /dev/ sda1, und es handelt sich um ein Ext4-Dateisystem. Das richtige Tool zur Repara-tur heißt also fsck.ext4. (Übrigens finden Sie über Eingabe der ersten Buchstaben fsck und zweimaliges Drücken von [Tab] heraus, wie die verwandten Programme für andere Dateisysteme heißen.) Hängen Sie die Partition nun aus:

umount /media/sda1

4 Danach starten Sie fsck.ext4 zusammen mit der Option -f („force“ = „erzwingen“) und dem Namen der Gerätedatei. Das Pro-gramm überprüft die interne Datenstruktur und versucht, verlorene Daten wiederher-zustellen. Falls es diese nicht richtig zuord-

Abb. 2: Über die Systemeinstellungen richten Sie die automati-sche Anmeldung für einen Benutzeraccount ein.

8904/2012EasyLinux

Knoppix und Ubuntu TiPPS & TrickS

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Page 90: easyLinux 04 2012

nen kann, verschiebt es sie ins Verzeichnis /lost+found. Ist fsck.ext4 fertig mit der Ar-beit, sehen Sie eine Zusammenfassung (Abbildung 3).

06Knoppix: Auflösung beim Booten einstellen

Startet die Live-Distribution hartnäckig in ei-ner Auflösung von 1024 x 768 und erkennt größere Monitore nicht richtig, können Sie mit einem so genannten Cheatcode nachhelfen. Starten Sie dazu das System. Wenn Sie den Bootprompt boot: sehen, definieren Sie die Bildschirmauflösung und Farbtiefe von Hand. Geben Sie beispielsweise Folgendes ein, um eine Auflösung von 1280 x 1024 mit einer Farbtiefe von 24 Bit zu konfigurieren:

boot: knoppix screen=1280x1024 dU

epth=24

Drücken Sie danach [Eingabe], um Knoppix mit dieser Bootoption zu starten. Erkennt das Live-System die Bildschirmauflösung von Laptops nicht richtig, hilft eventuell der Che-atcode fb1024x768 weiter, um die Verwen-dung des Framebuffers mit einer bestimmten Auflösung zu erzwingen. Beachten Sie, dass vor diesem kein knoppix steht:

boot: fb1024x768

Andere mögliche Auflösungen sind fb800x600 und fb1280x1024.

07Knoppix: Desktopsperre einrichten

Viele Benutzer sperren gerne den Bildschirm, wenn sie eine Pause machen oder aus ande-ren Gründen den Arbeitsplatz verlassen.

Knoppix hat für solche Fälle das Programm XScreenSaver dabei. Bevor Sie dieses einrich-ten oder den Bildschirm zum ersten Mal sper-ren, sollten Sie ein Passwort für den Benutzer knoppix setzen, weil Sie sonst nicht wieder „aufschließen“ können. Am schnellsten geht das auf der Shell: Öffnen Sie über das untere Panel ein Terminalfenster und geben Sie

sudo passwd knoppix

ein. Danach geben Sie zweimal hintereinander ein Kennwort für den Nutzer ein; die Abfrage des alten Passworts erfolgt nicht, da Sie mittels sudo als Administrator arbeiten und dieser je-derzeit für alle Accounts die Kennwörter modi-

fizieren darf. Während Sie tippen, erscheinen keine Sternchen als visuelles Feedback.Danach starten Sie die Einrichtung von XScreenSaver über das Startmenü / Einstellun-gen / Bildschirmschoner. Auf dem Reiter An-zeige-Modi konfigurieren Sie, welcher Bild-schirmschoner läuft, und definieren eine Zeit-spanne für die automatische Sperre. Für einige Screensaver dürfen Sie über die Schaltfläche Einstellungen ein Feintuning vornehmen. Über Vorschau erhalten Sie einen Eindruck davon, was im „Ernstfall“ passiert.Wer nicht so lange warten möchte, bis der Bildschirm automatisch dicht macht, aktiviert die Sperre von Hand – ebenfalls über diesen XScreenSaver-Konfigurationsdialog. Über Da-tei / Bildschirm jetzt sperren verriegeln Sie den Desktop sofort und können danach beruhigt in die Mittagspause gehen (Abbildung 4). Kom-men Sie zurück und bewegen die Maus, for-dert Knoppix ein Kennwort an. Gut, dass Sie dieses vorher gesetzt haben. (hge) n

Infos[1] Ubuntu-Tipps zu Lenses: Heike Jurzik,

„Knoppix und Ubuntu“, EasyLinux 03/ 2012, S. 96 ff., http:// www. linux‑community. de/ artikel/ 26079 (http:// ezlx. de/ c4q2)

[2] Google Scholar: http:// scholar. google. de/ (http:// ezlx. de/ c4q3)

[3] PubMed: http:// www. pubmed. gov/ (http:// ezlx. de/ c4q4)

Abb. 3: Mit der Live-DVD knoppix und dem Standardtool „fsck“ überprüfen und repa-rieren Sie bequem Dateisysteme anderer Distributionen.

Abb. 4: Wenn Sie unter knoppix von Hand den Bildschirm sperren, sollten Sie vorher unbedingt ein Passwort für den Benutzer „knoppix“ gesetzt haben.

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Knoppix und UbuntuTiPPS & TrickS

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LibreOfficeTipps & Tricks

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01Calc: Absolute in relative Zellbe-züge umwandeln

Formeln verwenden wahlweise absolute und relative Bezüge, um in der Tabellenkalkula-tion Calc Zellen anzusprechen. Standardmä-ßig geht die Anwendung davon aus, dass eine Formel relative Bezüge verwendet, was ein problemloses Kopieren dieser Formeln ermög-licht. Um absolute Bezüge einzustellen, geben Sie entweder sowohl vor dem Spaltenbuchsta-ben als auch vor der Zeilennummer ein $-Symbol ein oder Sie drücken alternativ [Umschalt-F4], während sich der Cursor auf der Formal befindet, die umzuwandeln Sie im Begriff stehen.Wollen Sie jedoch absolute Bezüge wieder in relative Bezüge zurückverwandeln, müssen Sie entweder jedes $-Zeichen löschen oder je-weils dreimal [F4] drücken. Das Prozedere lässt sich allerdings abkürzen:

1 Markieren Sie zunächst den Bereich in der angezeigten Tabelle, in dem Sie die Bezüge umwandeln wollen.

2 Wählen Sie aus dem Menü Bearbeiten den Eintrag Su-chen und Ersetzen.

3 Geben Sie unter Suchen nach das Zeichen $ ein und stellen Sie zugleich sicher, dass das Feld Ersetzen durch leer bleibt.

4 Abschließend starten Sie den auswahlweiten Erset-zungsvorgang, indem Sie auf Alle ersetzen klicken. Calc wandelt dann in einem Aufwasch sämtliche absolu-ten Bezüge in relative Be-züge um.

02Calc: Ein Zahlenformat um eine Ein-heit ergänzen

Angenommen, Sie haben eine Liste von Zah-len und wollen diese Zahlen um eine Einheit ergänzen – beispielsweise möchten Sie aus ei-ner 3,5 eine 3,5 m machen. Das klappt, indem Sie ein benutzerdefiniertes Zahlenformat auf die Zellen anwenden. Markieren Sie dazu die Zellen mit den zu ergänzenden Zahlen und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag Zellen formatieren. Das öffnet ein Fenster, in dem Sie als Kategorie den Eintrag Benutzerde-finiert wählen (Abbildung 1) und als Format-Code den String #,# \m eintippen – achten Sie auf das Leerzeichen vor \! Nach einem Klick auf OK ändert Calc die Zahlenformate.

03Calc: Durchschnittsnote für ein Schuljahr errechnen

Gehen Sie noch zur Schule, oder arbeiten Sie als Lehrer an einer Schule, finden Sie mit Calc

recht einfach heraus, welche Durchschnitts-note Sie in einem Schulfach erhalten bzw. verteilen. Wir gehen im Beispiel davon aus, dass Sie oder Ihre Schüler pro Schuljahr vier Schularbeiten und vier Stegreifaufgaben (Exen) schreiben, wobei die Note für eine Schularbeit die doppelte Wertigkeit besitzt. Natürlich kann der Umfang an Leistungsnach-weisen in Ihrem Bundesland etwas anders sein, in diesem Fall passen Sie die Formel ein-fach an die örtlichen Gegebenheiten an. Um das Problem zu lösen, erstellen Sie sich eine Tabelle wie in Abbildung 2.Die Zeilen 1 bis 3 reservieren Sie für die Über-schriften, in die Spalte A tragen Sie die Schul-fächer ein. In den Spalten B bis E erfassen Sie die Schularbeiten, unter F bis I folgen die Ex-temporalen bzw. Stegreifaufgaben. In der Spalte J errechnet LibreOffice Calc schließlich die Jahresdurchschnittsnoten für die einzel-nen Fächer. Dazu schreiben Sie unter Zugrun-

delegung des oben abgebildeten Musters folgende Formel in die For-melzeile von Calc:

=(SUMME(B4:E4)*2+SUMME(F4U

:I4))/(ANZAHL2(B4:E4)*2+AU

NZAHL2(F4:I4))

Kopieren Sie die Formel, die sich zu-nächst nur auf die Zeile 3 bezieht, in alle Zellen, in denen Sie eine Jahres-durchschnittsnote errechnen wollen.Die Formel summiert im ersten Teil zunächst die Noten der geschriebe-nen Schularbeiten und multipliziert diese mit zwei (SUMME(B4:E4)*2) wegen der doppelten Wertigkeit. Im nächsten Schritt addiert sie die No-ten der Extemporalen dazu (+SUMME(F4:I4)). Die so errech-

LibreOffice-Tipps

Besser arbeiten mit LibreOffice

Wir zeigen diesmal in den LibreOffice-Tipps, wie Sie die Durchschnittsnote eines Schulfa-

ches errechnen, Tabellentext automatisch formatieren, Sonderzeichen und Umlaute erset-

zen und einiges mehr.

Franz Böhm

Abb. 1: Über einen speziellen Format-code hängen sie einzelne Zeichen an die Zahlen in einer Tabelle an.

Page 93: easyLinux 04 2012

9304/2012EasyLinux

LibreOffice Tipps & Tricks

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nete Notensumme teilen Sie nun noch durch die Anzahl der geschriebenen Leistungstests, wobei die Schularbeiten wieder doppelt zäh-len. Damit die ausgewiesene Durchschnitts-note immer dem tatsächlichen Notendurch-schnitt entspricht (und weil mitunter unge-wiss ist, wie viele Schularbeiten Sie tatsäch-lich schreiben oder schreiben lassen), sum-miert die Funktion ANZAHL2() die Zellen mit Noteneinträgen getrennt nach Schularbeiten und Extemporalen auf. Die errechnete Noten-summe dividiert durch den errechneten Teiler ergibt die gesuchte Durchschnittsnote.

04Calc: Einnahmen pro Kalenderwoche

Sie haben sich in Calc eine kleine Einnahme-überschussrechnung zusammen-gebastelt. In der Spalte A steht in A2 das Kalenderjahr, darunter folgen unsortiert die Daten der Eingaben. Wir nehmen im Bei-spiel an, Sie haben die Datums-angaben der Spalte A mit dem benutzerdefinierten Zahlenformat TT.MM.JJ – WW KW versehen (Abbildung 3). Die Einnahmen stehen in der Spalte B, die Ausga-ben erfasst die Spalte C.Ab Spalte F folgen in der zweiten Zeile die Kalenderwochen. Die dritte Zeile listet die dazugehö-renden Einnahmen der jeweiligen Kalenderwoche auf, die vierte die Ausgaben. In der fünften und letzten Zeile folgt schließlich der Wochenüberschuss.In A2 schreiben Sie das Kalender-jahr als vierstellige Zahl, in F2 tragen Sie die Nummer der ge-wünschten Kalenderwoche von Hand ein. Im Feld darunter F3 fol-gen die Einnahmen, die Sie mit Hilfe einer Matrixformel ermit-teln. Die nun folgende Berech-nung sieht erst einmal kompliziert aus, wir dröseln sie jedoch weiter unten auf. Die Formel erfasst die Daten der Spalten A bis C:

=SUMME(WENN($A$3:$A$12<>"";(KALEU

NDERWOCHE($A$3:$A$12;2)=F2)*(JAHU

R($A$3:$A$12)=$A$2)*$B$3:$B$12))

Beenden Sie die Eingabe dieser Matrixformel mit [Strg-Umschalt-Eingabe]. In die Zelle F4 (Ausgaben) tragen Sie dieselbe Formel ein wie in F3, ändern jedoch den Summenbereich zu $C$3:$C$12 (=letzter Teil der Formel), so dass sich schließlich folgende Formel ergibt:

=SUMME(WENN($A$3:$A$12<>"";(KALEU

NDERWOCHE($A$3:$A$12;2)=F2)*(JAHU

R($A$3:$A$12)=$A$2)*$C$3:$C$12))

Auch diese extrem lange Matrixformel schlie-ßen Sie nach der Eingabe über die Tastenkom-bination [Strg-Umschalt-Eingabe] ab.

Die Erklärung: Calc errech-net anhand der in Spalte A eingegebenen Datumswerte mit der Funktion KALEN-DERWOCHE (Bezug;Modus) die zutreffenden Kalender-wochennummern. Dabei legt der Parameter Modus den Wochenbeginn fest; tragen Sie hier 1 ein, beginnt die

Woche am Sonntag, steht hier eine 2, startet sie am Montag.Stimmt der so ermittelte Wert mit der in F2 bereits eingetragenen Kalenderwochennum-mer überein (=F2), ergibt sich der Wahrheits-wert 1. Als Nächstes prüft Calc, ob auch das Kalenderjahr der Zelle A2 mit dem Kalender-jahr des zu überprüfenden Datums überein-stimmt (JAHR($A$3:$A$12)=$A$2). Trifft auch das zu, ergibt sich wieder der Wahr-heitswert 1; andernfalls kommt 0 heraus.Nun weiß die Formel, in welchen Zellen die Werte zur Kalenderwoche in F2 stehen (im Beispiel KW 1), und das Rechnen beginnt. Durch die Multiplikation der beiden Wahr-heitswerte mit dem entsprechenden Wert der Betragsspalten B ($B$3:$B$12) beziehungs-

Abb. 2: Mit Hilfe einer Tabelle errechnen sie die Durchschnittsnote aus den einzelnen Noten, die sie oder – wenn sie Lehrer sind – ihre schüler über das schuljahr erhalten.

Abb. 4: Eine verschachtelte Formel mit der Funktion „WEcHsELN()“ ersetzt die Umlaute und son-derzeichen in Texten durch einfache Vokale und konsonanten.

Abb. 3: Die Einnahmen und Ausgaben einer kompletten Woche ermitteln sie mit Hilfe einer etwas längeren Formel getrennt voneinander.

Page 94: easyLinux 04 2012

94 04/2012EasyLinux

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weise in der nächsten Formel C ($C$3:$C$12) erhält Calc ei-nen Wert, den es zur gesuchten Summe hinzufügt und in der Formelzelle ausweist. Die Dif-ferenz der so errechneten Ein-nahmen bzw. Ausgaben ergibt in der Zeile vier den Über-schuss:

=F3‑F4

In den anderen Spalten errechnen Sie nach demselben Schema die Summen der übrigen Kalenderwochen.

05Calc: Sonderzeichen via Funktion entfernen oder einfügen

Eine in Calc erstellte Datenbank soll aus Kom-patibilitätsgründen keine Umlaute oder Son-derzeichen enthalten. Wie lassen sich diese Zeichen also ersetzen? Die Lösung ist nicht schwierig. In der Spalte A stehen in diesem Beispiel die Namen mit den Umlauten und Sonderzeichen, in der Spalte C sollen diese nach der Transformation auftauchen (Abbil-dung 4). Dazu schreiben Sie in die Zelle C2 einfach die folgende Formel:

=WECHSELN(WECHSELN(WECHSELN(WECU

HSELN(A2;"ß";"ss");"ä";"ae");"öU

";"oe");"ü";"ue")

Sie ziehen die Formel dann über alle benötig-ten Zeilen der Spalte C und wenden sie so auf die Zellen an. Dazu markieren Sie die Zelle C2, klicken auf den kleinen schwarzen, vier-eckigen Punkt darunter und ziehen diesen mit gedrückter linker Maustaste über alle anderen Zellen, in denen Sie die Umlaute konvertieren wollen. Als Ergebnis erhalten Sie die Namen und Zeichenketten in den markierten Zellen umlaut- und sonderzeichenfrei.Die Funktion WECHSELN(Text;Suchtext;Textersatz) lässt sich verschachteln. Dank ihr sucht Calc nach allen möglichen (in der Funktion unter den Suchtexten eingetragenen) Umlau-ten und tauscht diese gegen das entspre-chende Selbstlautpaar aus.Natürlich ist auch der umge-kehrte Weg möglich. Benutzen Sie dazu die Formel:

=WECHSELN(WECHSELN(WEU

CHSELN(WECHSELN(A2;"sU

s";"ß");"ae";"ä");"oeU

";"ö");"ue";"ü")

Allerdings lauern in dieser For-mel auch Stolperfallen: Nicht immer sollte ein ue zu einem ü werden! Bei Worten wie bauen,

Poet oder Metaebene wäre das fatal, eine ge-naue Korrektur lohnt sich also allemal!

06Calc: Namen verdrehen

Sie haben eine unsor-tierte Adressliste impor-tiert, in der Vornamen und Nachnamen in der-selben Zelle stehen. Nun möchten Sie in einer anderen Zelle die Namen umdrehen, so dass an erster Stelle der Familienname erscheint, damit Sie die Liste nach Familiennamen sor-tieren können (Abbildung 5). Auch das ge-lingt mit Hilfe einer Formel. Steht in A2 der Name Max Mustermann, schreiben Sie in C2 folgende Formel:

=TEIL(A2;FINDEN(" ";A2)+1;99)&" U

"&LINKS(A2;FINDEN(" ";A2)+0)

Nun steht der Nachname an erster Stelle. Als Ergebnis erhalten Sie: Mustermann Max.Calc sucht hier zuerst über die Funktion FIN-DEN(" ";A2) nach dem Leerzeichen, das den Vor- vom Familiennamen trennt und schnei-det dann ab dem ersten Zeichen danach (TEIL( A2[…]+1;99)) den restlichen Text aus – aber höchstens 99 Zeichen. Dem so gefun-denen Familienname fügt die Formel dann ein Leerzeichen hinzu (&" "&) und ergänzt an-schließend den Vornamen. Diesen bestimmt die Formel über die Funktion LINKS(): Sie schneidet den Vornamen aus, indem sie mit

den Buchstaben ganz links beginnt und sich von dort bis zum nächsten Leerzeichen han-gelt. Die Formel funktioniert übrigens nicht, wenn die Person in Spalte A mehr als einen Vornamen besitzt.Mit Hilfe einer kleinen Anpassung löst die Formel auch andere Probleme. Importiert Calc Daten mit Datentrennern, tauchen nicht sel-ten Kommata als Trenner auf. Möchten Sie solche Adressdaten (Abbildung 5, Zeile 3) umdrehen, müssen Sie die Formel in C3 wie folgt ändern:

=TEIL(A3;FINDEN(",";A3)+2;99)&" U

"&LINKS(A3;FINDEN(",";A3)‑1)

Sie können Calc auch per Formel nachträglich ein Komma zwischen den Vor- und Nachna-men der Personen setzen lassen (Abbildung 5, Zeile 4). Dazu passen Sie die Formel in C4 nur minimal an und setzen ein Komma zwi-schen die beiden Anführungszeichen:

=TEIL(A4;FINDEN(" ";A4)+1;99)&",U

"&LINKS(A4;FINDEN(" ";A4)+0)

Abb. 5: Namensdreher: Vor- und Nachname vertauschen sie mit einer einfachen Formel – diese ver-sagt allerdings, sobald mehrere Vornamen ins spiel kommen.

Abb. 6: Den freien raum füllt calc mit sternchen auf und greift dabei zur Funktion „WiEDErHOLEN()“.

Abb. 7: setzen sie sternchen ein, entwertet das automatisch die Betragszellen.

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9504/2012EasyLinux

LibreOffice Tipps & Tricks

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07 Calc: Zeichenfolgen in anderer Zelle wiederholt ausweisen

Sie wollen die Zahl in der Zelle A1 in einer anderen Zelle nochmals ausweisen. Dabei soll vor dieser Zahl sieben Mal das Zeichen * und nach der Zahl das fl-Zeichen stehen. Abbil-dung 6 zeigt, wie das konkret aussieht: In A1 steht die Zahl 3.500,25 (die Formatierung weicht hier ein wenig vom Standard ab, was Sie über Zellen formatieren erreichen), in die Zelle B1 gehört dann die Formel:

=WIEDERHOLEN("*";7)&A1&" fl"

Als Ergebnis erhalten Sie " *3500,25 fl".Die Funktion WIEDERHOLEN(Text;Anzahl) schreibt zunächst sieben Mal das Zeichen *. Über & verknüpfen Sie anschließend den In-halt der Zelle A1 mit den Sternchen und hän-gen über ein weiteres & das fl-Zeichen an das Ende der Kette. Zugleich wandelt diese For-mel die Zahl 3.500,25 in den Text 3500,25 um, so dass sämtliche Zahlenformate verloren ge-hen und der neue Text linksbündig erscheint. Schuld an dieser Darstellung sind die voran-gestellten Sternchen, die aus der Zahl automa-tisch eine Zeichenkette machen.Eine Alternative stellt folgende Formel dar:

=WIEDERHOLEN("*";20)&TEXT(A1;"#.U

###,00 fl")

Diese Formel schreibt zwanzig Mal ein Stern-chen und hängt dann den Inhalt der Zelle A1 direkt als formatierten Text hinten dran (Ab-bildung 7). Der Unterschied besteht darin, dass der Eurobetrag hier das Tausendertrenn-zeichen nicht entfernt. Richten Sie den Inhalt der Zelle zusätzlich rechts aus, füllt das den gesamten nicht von Zahlen belegten Teil der

Zelle mit Sternchen aus – das erweist sich ne-benbei als eine optimale Methode, um Zellen vor Zahlenfälschungen zu schützen.

08Writer: Trennlinien schnell entfernen

Bekanntlich fügen Sie in ein Writer-Dokument einen Trennstrich ein, indem Sie drei aufein-ander folgende Bindestriche eingeben und [Eingabe] drücken. Je nach verwendetem Zei-chen (*, =, -, _) erhalten Sie anders forma-tierte Linien.Wollen Sie eine so eingefügte Linie im Nach-hinein wieder entfernen, klicken Sie üblicher-weise in die Zeile über der Linie, rufen den Befehl Format / Absatz auf, wechseln zur Re-gisterkarte Umrandung und klicken bei Li- nienanordnung im Abschnitt Standard auf die erste Schaltfläche.Es geht aber auch viel schneller: Dazu klicken Sie mit der rechten Maustaste auf die Zeile über der Linie und wählen aus dem Kontext-menü, das Sie über die rechte Maustaste errei-chen, den Befehl Standardformatierung. Voilà – der Strich ist verschwunden.

09Writer: Zahlen in Tabellen automa-tisch formatieren

Fügen Sie in LibreOffice Writer eine Tabelle ein und tippen Sie 5,80 fl in eine der Zellen, so erscheint diese Zahl linksbündig wie einge-geben. Möchten Sie, dass Writer eingegebene Zahlen und Währungsbeträge grundsätzlich automatisch erkennt, zwei-stellig formatiert und rechtsbündig ausrichtet, müssen Sie diese Funktion explizit in den Optionen von Writer aktivieren.

Dazu wählen Sie Extras / Optionen und dann die Kategorien LibreOffice Writer / Tabelle sowie Li- breOffice Writer/ Web / Ta-belle. Beide Kategorien enthalten den Eintrag Ta-belle. Im rechten oberen Abschnitt des Fensters sto-ßen Sie auf die Option Ein-gabe in Tabellen.Aktivieren Sie die Kon- trollkästchen Zahlenerken-nung, Zahlenformaterken-nung und Ausrichtung, um das gewünschte Wri-ter-Verhalten festzulegen (Abbildung 8). Wenn Sie nach dem Aktivieren die-ser Optionsfelder 5,80 fl

eingeben und die Zelle durch Drücken von [Tab] verlassen, zeigt Writer das gewünschte Ergebnis in der Zelle an (Abbildung 9).Möchten Sie die automatische Zahlenerken-nung nicht grundsätzlich einschalten, können Sie der Tabellenzelle auch jeweils im Vorfeld mitteilen, dass die nachfolgende Eingabe als Zahl zu interpretieren ist. Markieren Sie die entsprechende Zelle oder Zellen und setzen Sie dann im Kontextmenü ein Häkchen vor Zahlenerkennung. Zusätzlich weisen Sie der Zelle bei Bedarf über das Kontextmenü ein Zahlenformat zu.

10Writer: Mehrseitige Texte mit der Maus markieren

Wollen Sie einen langen Text markieren, ist dies nicht so einfach – vor allem, wenn die Markierung einen langen Text betrifft, der sich über mehrere Textseiten hinzieht. Es gibt jedoch eine Methode, die in solchen Fällen immer funktioniert: Setzen Sie den Cursor im ersten Schritt an den Anfang der zu markie-renden Textpassage. Nun scrollen Sie mit der Maus so lange den Text hinunter, bis Sie an die gewünschte Zielposition gelangen. Halten Sie nun [Umschalt] gedrückt und klicken Sie dabei mit der Maus an die Stelle im Text, an der die Markierung enden soll. Der Schritt wählt den kompletten Text zwischen der ers-ten Markierung und dem zweiten Mausklick aus. Nun lässt sich der Text ausschneiden oder anderweitig bearbeiten (kki) n

Abb. 8: Über die Optionen von LibreOffice aktivieren sie die automatische Zahlenerkennung.

Abb. 9: Dank der automatischen Zahlenerkennung forma-tiert Writer Werte, die sie in Tabellen eintragen.

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GimpTipps & Tricks

01Belichtungskorrektur mit Ebenenmodi

Gimp enthält die notwendigen Werkzeuge, um falsch belichtete Bilder schnell zu verbes-sern. In diesem Tipp erfahren Sie, wie Sie mit Hilfe des Ebenenstapels über- oder unterbe-lichtete Bilder optimieren. Möchten Sie eine Überbelichtung korrigieren, gehen Sie so vor:

1 Öffnen Sie das zu bearbeitende Bild über Datei / Öffnen ([Strg-O]) oder ziehen Sie die Bilddatei mit der Maus einfach auf den Gimp-Werkzeugkasten.

2 Den Ebenendialog öffnen Sie mit [Strg-L] oder über den Menüpunkt Fenster / An-dockbare Dialoge / Ebenen.

3 Erstellen Sie ein Duplikat der Bildebene mit dem Ausgangs-foto. Relativ schnell erledigen Sie diese Aufgabe mit einem Klick auf das Ebenensymbol Ein Duplikat dieser Ebene er-stellen und zum Ebenenstapel hinzufügen.

4 Wählen Sie die duplizierte Ebene an. Eine übliche Me-thode ist ein einfacher Maus-klick in die betreffende Ebene im Stapel. Welche Ebene aktiv ist, erkennen Sie an der an-dersfarbig hinterlegten Zeile im Ebenenstapel.

5 Nun geht es ans Ausgleichen der Überbelichtung. Hierzu

stellen Sie den Modus der obersten Ebene auf Multiplikation. Dieser Modus hat eine stärkere Wirkung als Nur Abdunkeln. Sie können ihn mit Hilfe des Reglers für die Deckkraft der Ebene auch gut dosieren, falls das Ergebnis zu dunkel ausfällt (Ab-bildung 1).

Manchmal werden dennoch bestimmte Bildbe-reiche durch die Multiplikation zu dunkel, während der Rest passt. Selbst der Deckkraft-regler bringt dann nicht viel Besserung, weil sich die Anpassung auf das gesammte Bild aus-wirkt. In diesem Fall hellen Sie entsprechende Bildstellen einfach mit einer Ebenenmaske auf:

6 Mit einem rechten Mausklick auf die oberste Ebene rufen Sie das Kontextmenü der Ebene auf. Rufen Sie hier den Menüpunkt Ebenen-maske hinzufügen auf. Im nachfolgenden

Dialogfenster wählen Sie zur Initialisierung der Ebenenmaske die Option Weiß (volle Deckkraft) aus. Bestätigen Sie den Vorgang über die Schaltfläche Hinzufügen.

7 Mit dem Pinselwerkzeug ([P]) und einer weichen Pinselspitze hellen Sie die dunk-len Stellen auf. Malen Sie dazu die aufzu-hellenden Stellen mit schwarzer Vorder-grundfarbe und passender Pinselgröße nach. Zu starke Kontraste vermeiden Sie, indem Sie die Pinsel-Deckkraft in den Werkzeugeinstellungen auf mindestens 50 Prozent reduzieren.

8 Sichern Sie das Bild zum Abschluss über Datei / Exportieren und die Auswahl eines beliebigen Dateiformats.

Eine Unterbelichtung stellen Sie auf ähnliche Weise ab:

1 Führen Sie zunächst die Schritte 1 bis 4 aus der Anleitung für überbelichtete Bilder aus.

2 Um die Unterbelichtung zu korrigieren, wählen Sie beim Modus der obersten Ebene die Auswahl Bildschirm aus. Dabei wird das Bild nicht wie bei der Multiplikation ver-dunkelt, sondern aufgehellt. Auch hier opti-mieren Sie das Ergebnis mit dem Deckkraft-Regler. Um bestimmte Bereiche, die durch die Anpassung zu hell wirken, wieder abzu-dunkeln, setzen Sie die Ebenenmaske ein. Das funktioniert wie in den Schritten 6 und 7 aus der ersten Anleitung – beachten Sie je-doch, dass Sie bei der Unterbelichtung die zu hellen Bereiche übermalen müssen.

3 Abschließend sichern Sie die Änderungen am Bild mit der Tastenkombination [Um-schalt-Strg-E] in ein beliebiges Dateiformat.

02Nachträglicher Infraroteffekt

Wer nicht die Möglichkeit hat, mit seiner Di-gitalkamera Infrarotaufnahmen zu machen,

erzeugt diesen tollen Effekt nach-träglich mit Gimp. Vor allem Landschaftsaufnahmen sind her-vorragend für die Umsetzung die-ses Tipps geeignet. Da dieser Vorgang jedoch zu sichtbaren Bildstörungen führt, sollten Sie als Ausgangsmaterial nur hoch-wertige Aufnahmen verwenden, damit die Artefakte nicht zu stark ins Gewicht fallen.Durch den Einsatz des Kanalmi-xers (Farben / Komponenten / Kanalmixer) erzeugen Sie die ty-pischen Infraroteffekte. Grüne Flächen werden hierbei fast weiß dargestellt und blaue Bereiche abgedunkelt. Öffnen Sie den Ka-

Anwendertipps und kleine Kniffe zu Gimp

Effizienter arbeiten mit GimpIn den Gimp-Tipps stellen wir

nützliche Funktionen und Ar-

beitstechniken vor. Diesmal geht es

um Belichtungskorrekturen, einen Infraroteffekt, Anpassungen am Werk-

zeugkasten und das neue Werkzeug „Käfig-Transformation“.

Claudia Meindl

Abb. 1: Mit Hilfe verschiedener Ebenenmodi lassen sich falsch belichtete Bilder gut reparieren. Die Ebenenmaske sorgt dafür, dass bestimmte Bereiche nicht zu stark korrigiert werden.

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9704/2012EasyLinux

Gimp Tipps & Tricks

nalmixer-Dialog und aktivieren Sie die Vorschau sowie die Option Mono-chrom. Letztere sorgt dafür, dass das Bild schwarz-weiß dargestellt wird. Nun setzen Sie den Regler für Rot auf den Wert 120. Bei Grün wählen Sie den höchsten Wert 200 und bei Blau den niedrigsten Wert -200. Das Er-gebnis sollte ähnlich wie in Abbil-dung 2 wirken.Nehmen Sie bei Bedarf noch ein paar geringfügige Anpassungen im roten Kanalbereich vor, bis Sie mit dem Re-sultat zufrieden sind. Möchten Sie die Effekteinstellung für spätere Bildbear-beitungen wieder verwenden, sichern Sie diese einfach über die Schalftläche Speichern: Es öffnet sich der Dialog Kanalmixereinstellungen speichern. Vergeben Sie einen passenden Namen und den Ort, wo dieser gespeichert werden soll, bevor Sie auf Speichern klicken. Später lassen sich die Einstellungen jederzeit im Ka-nalmixer-Dialogfenster über Öffnen aufrufen.

03Karikaturistische Verzerrungen

Seit Gimp 2.8 befindet sich im Werkzeugkas-ten das neue Werkzeug Käfig-Transformation ([Umschalt-G]). Mit diesem tollen Tool verän-dern Sie nicht nur die Form von Objekten, sondern erzeugen auch witzige Verzerrungen. In diesem Tipp erfahren Sie, wie leicht das geht. Mit einem doppelten Mausklick auf das Werkzeugsymbol aktivieren Sie das Werk-zeug und öffnen gleichzeitig die Werkzeugein-stellungen. Handelt es sich bei dem Ausgangs-bild bereits um ein freigestelltes Objekt, bear-beiten Sie dieses ohne großen Zusatzaufwand. Setzen Sie das Werkzeug bei nicht freigestell-ten Bildbereichen (wie in Abbildung 3) ein, ist zusätzliche Retusche-Arbeit notwendig. Wer sich ausgiebig mit den aktuell noch recht

wenigen Funktionen auseinandersetzt und et-was übt, der erreicht mit dem Filter schon gute Ergebnisse.Klicken Sie mit der Maus ins Bild, um einen Knotenpunkt zu erzeugen, und bauen Sie so um das zu verzerrende Objekt einen Auswahl-bereich auf. Einzelne Knotenpunkte können Sie jederzeit verschieben und bearbeiten, wenn in den Werkzeugeinstellungen die Op-tion Den Käfig erstellen oder anpassen aktiv ist. Sind Sie damit fertig, aktivieren Sie Den Käfig zum Deformieren des Bildes deformie-ren. Sobald Sie die einzelnen Knotenpunkte neu positionieren, sehen Sie die Verzerrung direkt im Bild. Den Vorgang beenden Sie, in-dem Sie [Eingabe] drücken. Tun Sie dies nicht und klicken auf ein anderes Werkzeug, gehen die Anpassungen verloren.

04Werkzeugkasten anpassen

Der Werkzeugkasten beinhaltet eine Reihe hilfreicher Werkzeuge, die sich schnell über

einen einfachen Mausklick aktivie-ren lassen. Außerdem können Sie alle verfügbaren Werkzeuge auch über das Bildmenü Werkzeuge aufru-fen. Die Anordnung und Anzahl der im Werkzeugkasten angezeigten Tools orientiert sich an den Nutzer-einstellungen. Da bei der großen Menge schnell der Überblick verlo-ren geht, ist es sinnvoll, die ange-zeigten Werkzeuge an Ihren Bedarf anzupassen. In diesem Tipp zeigen wir Ihnen, wo Sie die nötigen Ein-stellungen finden und ändern.Zum Einstellungsdialog gelangen Sie über Bearbeiten / Einstellungen. Klicken Sie im Dialogfenster auf Werkzeugkasten. In Abbildung 4 sehen Sie, welche Einstellungsmög-lichkeiten bereitstehen. Im Bereich

Darstellung legen Sie fest, was Gimp zusätz-lich unterhalb der Werkzeugsymbole anzeigt. Standardmäßig ist hier lediglich Vorder-grund- und Hintergrundfarbe anzeigen aktiv. Unter Konfiguration der Werkzeuge geben Sie vor, welche Tools im Werkzeugkasten griff-bereit sein sollen.Das Aktivieren der einzelnen Werkzeuge ist leicht: Ein Klick auf das Auge-Symbol neben einem Werkzeug genügt. Am unteren Fenster-rand befinden sich zwei Pfeilsymbole, mit de-ren Hilfe Sie die Reihenfolge der Darstellung im Werkzeugkasten festlegen. Alle im Einstel-lungsdialog vorgenommenen Änderungen wir-ken sich unmittelbar auf das Programm aus. Die Standardeinstellungen erhalten Sie jeder-zeit über die Symbolschaltfläche Die Ordnung und Sichtbarkeit der Werkzeuge wiederherstel-len zurück. Unabhängig davon, welche Werk-zeuge der Werkzeugkasten dargestellt, wech-seln Sie mit den Werkzeug-Tastenkombinatio-nen jederzeit schnell zwischen verschiedenen Tools hin und her. (hge) n

Abb. 3: sie bestimmen, wie stark die Verzerrung durch das Werkzeug „käfig-Transformation“ ist.

Abb. 4: Was Gimp im Werkzeugkasten anzeigt, legen sie in den Einstellungen fest.

Abb. 2: Den ungewöhnlichen infraroteffekt erzeugt man in Gimp mit extremen Tonwerteinstellungen im kanalmixer.

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Kniffe, die Sie kennen sollten

Linux-TippsIn den Linux-Tipps erfahren Sie unter anderem, wie

Sie Ihre Städtetrips an andere Google-Earth-Nutzer

übermitteln und VirtualBox-Gäste wie gewöhnliche

Rechner in das lokale Netzwerk eingliedern.

98 04/2012EasyLinux

LinuxTipps & Tricks

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Kristian Kißling

01VLC: Witziger Halleffekt mit VLC

Vermutlich kennen Sie das Phänomen aus beidseitig verspiegelten Fahrstühlen: Schauen Sie in den Spiegel vor Ihnen, sehen Sie sich selbst in endloser Ausführung, immer kleiner werdend. In den siebziger Jahren wurden sol-che Endlosspiegelungen sogar als kolossaler Fernseheffekt eingesetzt und kamen gern auch in Konzertvideos zum Einsatz.Ganz ohne Spiegel simulieren Sie den Effekt auf Ihrem heimischen PC: Alles, was Sie dazu benötigen, ist die Videoabspielsoftware VLC. Für OpenSuse 12.2 installieren Sie das Pro-gramm von der Heft-DVD.

1 Klicken Sie als Erstes auf den Menüpunkt Medien / Netzwerkstream öffnen.

2 Sie sehen nun im Reiter Netzwerk eine leere Zeile. Tippen Sie in diese screen:// ein und klicken Sie unten rechts auf den Ein-trag Wiedergabe. VLC schießt nun jede Se-kunde ein neues Bild des Desktops und zeigt es an. Zugleich verkleinert der Video-player das vorherige Bild und erzeugt so den beschriebenen Effekt. den Sie auch in Abbildung 1 sehen.

3 Um das gespenstische Treiben zu beenden, schließen Sie VLC einfach über [Alt-F4] oder über Medien / Beenden.

02VLC: Matrixeffekt mit ASCII-Art

Mit VLC verwandeln Sie auch beliebige Fotos in ein paar Schritten in ASCII-Art, lassen sie also als reine Zeichen- und Buchstabenketten erscheinen (Abbildung 2). Dazu rufen Sie VLC auf, drücken [Strg-P] und klicken links

auf den Eintrag Video. Als Filter für die Aus-gabe wählen Sie ASCII-Art-Videoausgabe aus dem Aufklappmenü. Ein Klick auf Speichern rechts unten aktiviert die Option.Über Medien / Datei öffnen suchen Sie nun nach der Bilddatei, die Sie „vertexten“ wollen. Dafür müssen Sie den Eintrag Mediendateien im Aufklappmenü Filter ändern, sonst zeigt

Abb. 1: Einen lustigen Endlosspiegeleffekt zeigt ihnen der Videoplayer VLc, wenn sie einen kleinen Trick anwenden.

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das Auswahlmenü keine Bilder an. Haben Sie Ihr Lieblingsbild erreicht, wählen Sie es aus und klicken auf Öffnen. Da VLC es nur für ein paar Sekunden abspielt, bevor es wieder ver-schwindet, drücken Sie auf das Icon für Pause. Nun versteckt sich das Foto im Hinter-grund – mit [Alt-Tab] holen Sie es in den Vor-dergrund zurück. Hier ziehen Sie das Fenster in die gewünschte Breite und Höhe und ma-chen, wenn Sie zufrieden sind, ein Bild-schirmfoto davon. Unter KDE rufen Sie dazu über [Druck] KSnapshot auf den Schirm, das für Bildschirmfotos zuständig ist.

03Firefox: WOT – Web of Trust

WOT steht für „Web of Trust“ – also „Netz des Vertrauens“. Zugleich lautet so der Name eines Firefox-Add-ons. Einmal mehr soll wie bei der Wiki-pedia die Menge (engl. crowd) dabei helfen, eine bestimmte Aufgabe zu lösen. In diesem Fall geht es darum, unsichere und betrügerische Webseiten früh zu erkennen. Und das funktioniert so: Weltweit be-werten normale Benutzer die Sicherheit einer Webseite ba-sierend auf den eigenen Er-fahrungen mit Hilfe eines Am-pelsystems. Nutzen Sie die Firefox-Erweiterung WOT, er-scheint die Ampel zum Bei-spiel neben Ihren Ergebnissen auf den Suchseiten von Goo-gle, Yahoo und Co. Sie sehen auf einen Blick, ob bei einer

bestimmten Webseite oder einem Shop Vor-sicht geboten ist. Konkret bewertet die Erwei-terung die Vertrauenswürdigkeit, Händlerzu-verlässigkeit, Datenschutz sowie Kinder-schutz. In unserem Test waren die Treffer al-lerdings eher spärlich: In den Suchmaschinen erschien der WOT-Kringel nur neben weni-gen Ergebnissen.WOT funktioniert zudem nicht in allen Fällen perfekt: Wie bei allen Bewertungssystemen erhalten Sie erst dann repräsentative Ergeb-nisse, wenn eine große Anzahl an Personen eine Seite bewertet. Das ist bei WOT nicht im-mer der Fall. Achten Sie im Detail nicht nur auf die Farben, sondern auch auf die Anzahl der Leute, die eine Seite bewertet haben – so vermeiden Sie manipulierte Bewertungen. WOT installieren Sie, indem Sie die Webseite

besuchen [1] und dort auf Zu Firefox hinzufü-gen klicken. Ein neues Fenster erscheint nun auf dem Bildschirm, in dem Sie die Schaltflä-che Jetzt installieren verwenden. Alternativ erreichen Sie über Extras / Add-ons eine Such-zeile (oben rechts) und geben in diese WOT ein. Ein Klick auf Installieren lädt die Erweite-rung dann auf Ihren Rechner.Nach einem Neustart von Firefox gelangen Sie zur Konfiguration von WOT. Hier geben Sie zunächst an, welche Schutzeinstellung Sie be-vorzugen (Abbildung 3): Wählen Sie Einfach, taucht neben den Suchergebnissen ein Pop-up-Fenster mit der Bewertung auf. Die Wahl von Niedrig lässt dort nur einen farbigen Krin-gel erscheinen.Klicken Sie diesen an, landen Sie in einer Ge-samtübersicht, welche die einzelnen Bewer-

tungen der Seite minutiös auf-listet. Zugleich sehen Sie oben links neben der URL-Leiste ein rundes Icon, das per Maus-klick weitere detaillierte Daten zur gerade besuchten Seite zu-tage fördert (so denn welche vorliegen). Über Fortfahren gelangen Sie zum nächsten Schritt und registrieren sich bei WOT, um später selbst Be-wertungen abzugeben.WOT bringt zahlreiche weitere Konfigurationsmöglichkeiten mit, die Sie über Extras / WOT / Einstellungen erreichen und die wir hier nicht im Detail be-schreiben. Einige Hilfeseiten zur Bedienung des Add-ons finden Sie online [2].

Abb. 3: Das Bewertungssystem für Webseiten setzt auf die intelligenz der Masse, scheint aber bisher nur recht wenige seiten abzudecken.

Abb. 4: Die Erweiterung „Turn off the lights“ dimmt das Licht, sobald sie ein Video abspielen, und will so für einen kinoeffekt sorgen.

Abb. 2: Der Videoplayer VLc hilft ihnen auch dabei, beliebige Bilder in Ascii-Art zu verwandeln.

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04Firefox: Turn off the lights

Mit Turn off the lights (kurz: Totl) drehen Sie beim Abspielen von Onlinevideos im Browser Firefox ein wenig an der Ästhetikschraube. Das schlichte Add-on leistet, was der Name verspricht: Betrachten Sie im Browser ein Vi-deo (etwa auf YouTube), dimmt es per Maus-klick die anderen Inhalte der umgebenden Webseite ab (Abbildung 4). Dazu genügt es, nach dem Start des Videos auf ein kleines Glühbirnen-Icon zu klicken, das Sie nach der Installation des Add-ons in der Symbolleiste vorfinden. Apropos Installation: Die kleine Er-weiterung finden Sie unter [3] und installieren diese dann auf demselben Weg, wie das zu-vor besprochene Add-on WOT.Wie das Abdunkeln im Detail aussieht, be-stimmen Sie zum Teil selbst. Die Optionen der Erweiterung rufen Sie auf, indem Sie Extras / Add-ons auswählen und dann unter Totl auf Einstellungen klicken. Links erscheinen nun mehrere Menüeinträge. Unter Basis ändern Sie zum Beispiel die Farbe und die Deckkraft des virtuellen Schleiers. Wahlweise lassen Sie auch ein Hintergrundbild erscheinen, sobald Firefox ein laufendes Video erkennt, etwa eine Kinoleinwand.Unter Visuelle Effekte und Erweiterte Einstel-lungen stoßen Sie auf zusätzliche Möglichkei-ten, um Turn off the lights zu konfigurieren. Im ersten Menü richten Sie die Effekte ein, die beim Abspielen eines Videos erscheinen sol-len, über das zweite Menü legen Sie diverse Steuerparameter fest, etwa Tastaturkürzel, eine Flash-Erkennung sowie einige interes-sante Dimmoptionen. So lässt sich der Hinter-grund einer Seite zum Beispiel automatisch beim Öffnen dimmen, was die Konzentration auf die wesentlichen Inhalte erleichtert.

05Google Earth: Historische Bilder ansehen

Google Earth ist eine recht junge Software, Luftaufnahmen gibt es hingegen bereits deut-lich länger – auch von Deutschland. Die Google-Earth-Macher stellen jedoch, wo ver-fügbar, auch historische Luftbilder bestimm-ter Gegenden bereit. Das müssen nicht immer vielbesuchte Orte sein, sondern es gibt sie oft auch für kleine Dörfer und Gemeinden. Pro-bieren Sie es einfach aus. Noch ein Hinweis: Unter OpenSuse 12.2 stürzte Google Earth zum Testzeitpunkt regelmäßig ab, ein Bug Re-port wurde verfasst.

1 Im Reiter Anfliegen geben Sie erst die ge-suchte Gegend ein. Um das Feature zu tes- ten, tippen Sie Berlin, Brandenburger Tor.

2 Unten links im Satellitenfoto sehen Sie das Aufnahmedatum des aktuellen Bildes. Gibt es von dem Ort auch ältere Aufnahmen, se-hen Sie das zugehörige Datum rechts ne-ben dem Bildaufnahmedatum und klicken die Jahreszahl an, im Beispiel 1943.

3 Die Luftaufnahme der Stadt färbt sich nun schwarz-weiß (Abbildung 5). Die ersten Luftbilder des Bereichs um das Branden-burger Tor stammen offenbar aus dem zweiten Weltkrieg von 1943. Auch von an-deren deutschen Gegenden finden Sie aus diesem Jahr einige Luft-aufnahmen.

4 Die noch immer ange-zeigten Symbole für Tou-ristenfotos o. Ä. passen nun nicht mehr so gut ins Bild: Sie beseitigen diese, indem Sie links im Be-reich Ebenen das Häk-chen bei Primäre Daten-bank entfernen.

5 Bewegen Sie Ihre Maus in die obere linke Ecke des Satellitenbildes, finden Sie dort einen Zeitstrahl (Abbildung 6). Über ihn erreichen Sie Luft- und Satellitenaufnah-men aus verschiedenen Jahren. Im Fall des Brandenburger Tores reichen die Aufnah-men von 1945 über 1953 bis ins Jahr 2010. Klicken Sie auf die Dreiecke rechts und links vom Zeitstrahl, um die historischen Aufnahmen zu durchforsten.

06Google Earth: Startposition ändern

Rufen Sie Google Earth auf, sehen Sie nach dem Start meist den kompletten Erdball; wo-möglich wäre Ihnen aber eine andere Startpo-sition lieber. Diese lässt sich leicht konfigurie-ren. Rufen Sie über die Eingabezeile unter Anfliegen den Ort aus, von dem Sie zukünftig starten wollen und zoomen Sie dann über [Bild-auf] und [Bild-ab] nach eigenem Gut-dünken an den Zielort heran. Dann wählen Sie den Menüpunkt Ansicht / Zu meiner Start-position machen. Fortan landen Sie nach je-dem Neustart von Google Earth am soeben gewählten Ort.

07Google Earth: Touren aufzeichnen

Der Trip nach London war wunderschön, und nun wollen Sie auch die Freunde an Ihren Touren durch die große Stadt teilhaben las-sen? Kein Problem, auch das lässt sich mit Google Earth in zwei Schritten bewerkstelli-gen: Sie nehmen die Tour zunächst auf und verschicken Sie im zweiten Schritt als E-Mail-Anhang an Ihre Bekannten.Um die Tour nachzuvollziehen, sollten Sie im ersten Versuch einen Testlauf starten und die Strecke schon einmal abfliegen. Passt alles, klicken Sie oben im Icon-Menü auf das Kame-rasymbol, das unten links zwei kleine Icons einblendet. Ihre Tour darf dabei nicht nur aus visuellen Eindrücken bestehen, sondern auch aus Audiokommentaren. Letzteres funktio-nierte aber auf unserem Testrechner nicht, also beließen wir es bei der rein visuellen Tour. Klicken Sie auf den runden roten Punkt,

Abb. 5: An vielen Orten finden sie in Google Earth historische Luft- und satellitenauf-nahmen, manche sogar in schwarz-Weiß.

Abb. 6: Über den Zeitstrahl oben links wechseln sie in Google Earth zwischen verschiedenen historischen Luft-aufnahmen hin und her.

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Linux Tipps & Tricks

beginnt Google Earth mit der Auf-zeichnung. Sie folgen nun der ge-wünschten Route und klicken erneut auf den roten Punkt, sobald die Tour vorüber ist. Google Earth spielt nun die aufgezeichnete Tour ab.Im Test bekamen wir Schwierigkeiten beim Einsatz von Street View; die Bil-der blieben beim Abspielen unscharf. Als Alternative lassen sich an einigen Orten die 3-D-Gebäude aktivieren, auch wenn Street View natürlich ein realistischeres Bild vermittelt. Wollen Sie die aufgezeichnete Tour spei-chern, klicken Sie auf das kleine blaue Disketten-Icon rechts neben dem Ab-spielknopf. Die fertige Tour landet im linken Bereich unter Orte.

08Google Earth: Touren teilen

Leider bieten die Google-Entwickler keine offensichtliche Möglichkeit an, um eine Tour an andere Google-Earth-Nutzer weiterzugeben; das ist jedoch möglich. Die Tour landet gewöhnlich in der Datei my-places.kml im versteckten Ordner .googleearth in Ihrem Home-Verzeichnis.

Diese Datei verschicken Sie nun zum Beispiel per E-Mail oder kopieren sie auf einen USB-Stick und bringen diesen zu einem Bekann-ten, der auch Google Earth verwendet. Sie

müssen nun dessen myplaces.kml-Datei durch Ihre Version ersetzen, um Ihre Tour anzeigen zu lassen. Da der Bekannte aber womöglich bereits eigene Touren angelegt hat, sollte er erst seine Datei myplaces.kml suchen und umbenennen (zum Beispiel in myplaces.kml.ORIGINAL), bevor er Ihre Variante ausprobiert. Nach ei-nem Start von Google Earth sollte nun im Bereich Orte Ihre Tour auf-tauchen.

09Google Earth: Entfernungen messen

Um die ungefähre Entfernung zwi-schen zwei Orten zu ermitteln, müs-sen Sie Ihren Rechner nicht mehr verlassen, um den Ort zu besuchen – es sei denn, Sie brauchen ganz ge-naue Angaben. In Google Earth zoo-men Sie einfach an den gesuchten Ort heran, so dass Sie den Anfangs- und Endpunkt der Strecke im Auge

haben. Klicken Sie dann oben im Menü auf das Lineal, erscheint ein kleines Fenster, das auch ein Aufklappmenü anbietet, in dem Sie die Längeneinheit festlegen, in der Google

Abb. 7: Ein einfaches Hilfsmittel ermöglicht es, in Google Earth Entfernungen zu messen.

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102 04/2012EasyLinux

LinuxTipps & Tricks

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Earth misst, etwa Meter oder Kilometer. Kli-cken Sie dann kurz mit der linken Maustaste auf den Startpunkt in Google Earth. Bewegen Sie den Mauszeiger über die Karte, sollte ihm ein gelber Streifen bis zum Zielpunkt folgen, den Sie erneut mit einem kurzen Linksklick bedenken (Abbildung 7). Im kleinen Fenster oben lesen Sie die Entfernung zwischen den eben gesetzten Punkten ab. Ist die Strecke verwinkelt, müssen Sie nacheinander mehrere Messungen vornehmen.

10EULA-Bug beheben: OpenSuse 12.2

Womöglich ist der hier beschriebene Bug beim Erscheinen von OpenSuse 12.2 bereits behoben, im Release Candidate 2 machte er jedoch Probleme beim Installieren der neuen Skype-Version. Diese laden Sie wie gewohnt von der Skype-Webseite [4] herunter, worauf-hin ein RPM-Paket auf Ihrem Rechner landet. Das installieren Sie, indem Sie doppelt auf das Paket im Dateimanager klicken.Dieser Weg funktionierte in der Testversion nicht, da der Installer auf eine Bestätigung der Lizenzbedingungen wartete, ohne jedoch eine Interaktionsmöglichkeit anzubieten. Das Pro-blem dürfte auch andere proprietäre Pro-gramme betreffen, die ein End User License Agreement (EULA) mitbringen.Um es zu beheben, schließen Sie die Soft-wareverwaltung, rufen den Dateimanager auf und navigieren in das Verzeichnis mit der he-runtergeladenen Skype-Software. Hier drü-cken Sie [F4], was eine Konsole auf den Schirm ruft. Über den Befehl

sudo zypper in skype‑4.0.0.8‑susU

e.i586.rpm

installieren Sie Skype per Kommandozeile. Sie geben das Root-Passwort ein, um die Proze-dur abzusegnen, und drücken [J] und [Ein-

gabe], um die eigentliche Installation zu star-ten. Anschließend warten Sie, bis das Termi-nal keine Nachrichten mehr anzeigt, und star-ten Skype über das K-Menü.

11Skype: Logo und Skype WiFi entfernen

Eine Neuerung bringt Skype 4.0 mit: Es blen-det bei Videoanrufen rechts oben das Skype-Logo ein. Das ist nicht unbedingt im Interesse jedes Nutzers und stört zum Beispiel, wenn Sie eine Konversation aufzeichnen. Das Logo lässt sich aber recht einfach entfernen. Dazu klicken Sie im Hauptfenster von Skype (mit den Kontakten) unten links auf das blaue Skype-Logo und wählen Optionen. Im linken Bereich klicken Sie auf Erweitert und entfer-nen dann rechts das Häkchen neben Skype-Logo während Videoanrufen anzeigen. Nach einem finalen Klick auf Anwenden sollte nun bei den folgenden Videoanrufen das Logo nicht mehr erscheinen.Wo Sie schon hier sind, können Sie auch das Häkchen neben Skype WiFi entfernen. Das er-laubt es Ihnen, mit Ihrem Skype-Guthaben öf-fentliche Access Points zu nutzen (etwa in Flughäfen) und so für diese zu bezahlen. Wis-sen Sie bereits, dass die Option für Sie nicht von Interesse ist, schalten Sie diese ab.

12VirtualBox: Gäste in lokales Netz integrieren

Wollen Sie ein neues Betriebssystem testen, ohne aber Ihre vorhandene Installation anzu-rühren oder die Festplatte neu zu formatieren, greifen Sie am besten zu einer Virtualisie-rungslösung. Die kostenlose Software Virtual-Box eignet sich dafür hervorragend. Sie star-ten wie gewohnt Ihr Kubuntu oder OpenSuse, installieren VirtualBox und legen darin einen virtuellen PC an. Den statten Sie über ein paar Mausklicks mit einer virtuellen Festplatte aus

(Sie brauchen etwa 8 GByte freien Speicher-platz) und installieren auf diese dann das Gastsys-tem von einer herunter-geladenen ISO-Datei oder einer CD/ DVD.Standardmäßig vergibt VirtualBox eine eigene IP-Adresse an das virtuelle Gastsystem, die in ein an-deres Netzwerksegment gehört. Aus dem lokalen Netzwerk lässt sich der virtuelle Rechner nicht erreichen. Das ändern Sie über einen einfachen

Mausklick. Starten Sie dazu das Gastsystem und schauen Sie zunächst die aktuell verwen-dete IP-Adresse an. Dazu klicken Sie unter OpenSuse 12.1/ 12.2 und Kubuntu 12.04 auf das NetworkManager-Icon und dann im lin-ken Fensterbereich auf Netzwerkschnittstelle. Sie sehen nun unter anderem die lokale IP-Adresse des Gastsystems (Abbildung 8).Eingerahmt wird die virtuelle Maschine ge-wöhnlich vom VirtualBox-Fenster. Darin fin-den Sie unten rechts ein Icon mit zwei kleinen Monitoren darauf. Klicken Sie es mit der rech-ten Maustaste an und wählen Sie Netzwerk- adapter. Um die virtuelle Maschine in das vorhandene lokale Netzwerk einzubinden, wählen Sie dann den Eintrag Netzwerkbrücke aus dem Aufklappmenü Angeschlossen an aus. Das Gastsystem holt sich nun direkt beim DHCP-Server des lokalen Gateways eine neue IP-Adresse, die aus demselben Segment stammt, dem auch das Wirtssystem angehört. Das führt dazu, dass die virtuelle Maschine nun wie ein gewöhnlicher Rechner im lokalen Netzwerk erscheint. (kki) n

Infos[1] WOT-Erweiterung für Firefox:

https:// addons. mozilla. org/ de/ firefox/ addon/ wot‑safe‑browsing‑tool/ (http:// ezlx. de/ c4f1)

[2] Hilfe zu WOT: https:// www. mywot. com/ en/ support (http:// ezlx. de/ c4f2)

[3] Firefox-Add-on „Turn off the lights“: https:// addons. mozilla. org/ de/ firefox/ addon/ turn‑off‑the‑lights/ ? src=search (http:// ezlx. de/ c4f3)

[4] Downloadseite für Skype 4.0: http:// www. skype. com/ intl/ de/ get‑skype/ on‑your‑computer/ linux/ (http:// ezlx. de/ c4f4)

Abb. 8: Über den NetworkManager finden sie schnell die aktuelle ip-Adresse des Gastsystems heraus.

Page 103: easyLinux 04 2012

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01Vim: Bessere Orientierung in den Textdateien

In welcher Zeile befindet sich der Cursor? In welcher Spalte ist er? Wie viel Prozent des Do-kuments habe ich schon gelesen? Antworten auf diese Fragen gibt die Vim-Option ruler (Ab-kürzung ru). Um die Positionsangaben für die Statusleiste zu aktivieren, wechseln Sie mit [Esc] in den Befehlsmodus. Anschließend ge-ben Sie :set ru ein, und am unteren rechten Fensterrand erscheinen die Informationen.Das erste Zahlenpaar gibt die Zeilen- und Spal-tennummern an. So bedeutet 48,5 z. B., dass der Cursor in Zeile 48 auf dem fünften Zeichen von links steht. Am ganz rechten Rand der Statuszeile sehen Sie den Hinweis Top bzw. Anfang, eine Prozentangabe oder Bot bzw. Ende, was ebenfalls bei der Orientierung in langen Da-teien hilft (Abbildung 1).Um das Vim-Lineal wieder loszuwerden, stellen Sie der Option ein no voran: Mit :set noru blenden Sie die Posi- tionsangaben aus. Wenn Sie dauerhaft mit dem Ruler ar-beiten möchten, können Sie die Anweisung set ru auch in die vim-Konfigurationsdatei eintragen. Bearbeiten Sie dazu die Datei .vimrc in Ih-rem Home-Verzeichnis und schreiben Sie den Befehl (ohne den Doppelpunkt am Anfang) in eine eigene Zeile.

02 Informationen zu DVDs auslesen

Was ist drauf auf der Film-DVD? Wie lang sind die Titel? Welche Codecs werden ver-wendet? Sind Untertitel dabei, und wenn ja: welche? Alle diese Fragen und noch einige mehr beantwortet auf der Kommandozeile das Programm lsdvd aus dem gleichnamigen Paket. Ubuntu-Anwender finden es im Uni-verse-Repository, OpenSuse-Benutzer in der PackMan-Quelle. Nach der Installation geben Sie einfach den Befehl lsdvd ohne weitere Op-tionen ein, um allgemeine Informationen zur DVD im ersten Laufwerk für alle Tracks anzu-zeigen. Das Listing Beispielausgabe für „lsdvd“ zeigt eine Beispielausgabe für eine DVD aus der Stargate-Serie.Das Tool kennt zahlreiche Optionen, mit denen Sie detailliertere Angaben darstellen. So zeigt lsdvd ‑a beispielsweise Hinweise zum Audio-

codec, lsdvd ‑c verrät mehr zu den einzelnen Kapiteln, lsdvd ‑s zu den Untertiteln und Spra-chen und lsdvd ‑v zum Videocodec. Der Schal-ter ‑x kombiniert alle möglichen Optionen und präsentiert alle Detailinformationen.

03„lsdvd“: Angaben für einzelne Tracks

Ist die im vorigen Tipp gezeigte Darstellung für die gesamte DVD im Laufwerk zu umfang-reich, und wollen Sie nur Informationen zu einem einzigen Titel sehen, schränken Sie das Ganze ein. Dazu geben Sie zusätzlich hinter ‑t die Tracknummer an:

huhn@pangolin:~$ lsdvd ‑t 2 ‑xDisc Title: STARGATETitle: 02, Length: 00:42:26.050 U

Chapters: 08, Cells: 08, Audio sU

treams: 02, Subpictures: 03 ...

Wie Sie sehen, konzentriert sich das Tool nun ausschließ-lich auf den zweiten Titel und lässt die anderen außen vor.

04Verschiedene Ausga-beformate für „lsdvd“

In der Voreinstellung forma-tiert lsdvd seinen Output so, dass Sie ihn auf der Kom-mandozeile gut lesen kön-nen. Die Standardeinstellung des Tools ist somit ‑Oh („hu-man readable“, also „für Menschen gut lesbar“). Möchten Sie das Programm in einem eigenen Skript nut-zen, können Sie hinter ‑O

Heike Jurzik

Abb. 1: Zur besseren Orientierung blenden sie im Texteditor Vim unten rechts eine positionsangabe ein.

Erfahrene Linux-Nutzer schwören auf flexible

Kommandozeilentools, mit denen sich manche

Aufgabe schneller bewältigen lässt als in grafi-

schen Programmen. Wir stellen die wichtigsten

Anwendungen vor, um auch Einsteiger zu einem

Ausflug in die Shell zu ermutigen.

Know-how für die Kommandozeile

Shell-Tipps

Page 104: easyLinux 04 2012

104 04/2012EasyLinux

ShellTipps & Tricks

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Abb. 3: Der Gnome-Dateimanager Nautilus zeigt in der Listenansicht die Baumstruktur von Verzeichnissen und Dateien an.

(großes „O“, nicht die Ziffer Null!) verschie-dene andere Buchstaben verwenden, um die Ausgabe an Ihre Bedürfnisse anzupassen. So formatiert der Schalter ‑Op beispielsweise in der Perl-Syntax, ‑Oy als Python-Code, ‑Or im Ruby-Stil und ‑Ox in XML (Abbildung 2).

05Nachricht an andere Benutzer schi-cken

Arbeiten Sie auf einem Rechner, an dem meh-rere Benutzer (etwa per SSH) angemeldet sind, verwenden Sie das Kommando wall, um schnell und unkompliziert eine Nachricht an deren Terminals oder Konsolen zu senden. Um beispielsweise die anderen Anwender da-rüber zu informieren, dass Sie am Nachmittag Geburtstagskuchen spendieren, geben Sie wall ein und drücken [Eingabe]. Danach tip-pen Sie Ihre Nachricht, und wenn Sie fertig sind, schicken Sie das Ganze mit der Tasten-kombination [Strg-D] ab:

$ wallHey, ich habe Geburstag und KuchU

en dabei![Strg‑D]

Um alles für jeden gut lesbar zu machen, ver-zichten Sie am besten auf Um-laute und andere Sonderzei-chen. Bei den anderen Benut-zern erscheint dann die Mel-dung sofort auf allen Terminals:

Rundsendenachricht voU

n huhn@pang (/dev/pts/2) at U

10:19 ...Hey, ich habe GeburstU

ag und Kuchen dabei!

Die anderen sehen nicht nur die Uhrzeit (10:19 Uhr), sondern auch den Namen des Terminals (/dev/pts/2), von dem aus der Be-nutzer huhn die Botschaft losgeschickt hat.

06Dateien mit „wall“ einlesen

Alternativ können Sie mit wall auch fertige Texte versenden. Dazu lesen Sie mit dem Um-leitungsoperator < eine Datei ein [1]:

wall < kuchen.txt

In diesem Fall ist es nicht erforderlich, die Eingabe mit [Strg-D] abzuschließen. wall ver-schickt den Text und gibt das Terminal bzw. die Konsole direkt im Anschluss wieder frei.

07Anzeige von „wall“-Nachrichten unterbinden

Damit ein Benutzer wall-Nachrichten von an-deren sehen kann, muss das Terminal dies er-lauben. Unter OpenSuse und Ubuntu ist das die Voreinstellung. Sie überprüfen die Konfi-guration durch Eingabe von mesg:

$ mesgis y

Wer ungestört auf der Shell arbeiten möchte, der kann die Ausgabe mit dem Kommando mesg n unterbinden. Im Hintergrund passiert dabei Folgendes: Für das aktuelle Terminal (genauer gesagt für die zugehörige Geräteda-tei) entzieht der Befehl die Schreibrechte für Gruppen [2]. Überprüfen können Sie das, in-dem Sie zunächst herausfinden, wie die Gerä-tedatei des aktuellen Terminals heißt:

$ who am Ihuhn pts/2 2012‑09‑11 08:59 (:0)

Schauen Sie sich dann die Berechtigungen der dazugehörigen Gerätedatei /dev/ pts/ 2 an:

$ ls ‑l /dev/pts/2crw‑‑w‑‑‑‑ 1 huhn tty 136, 2 SepU

11 11:21 /dev/pts/2

Nach dem Befehl mesg n sind die Schreibrechte nicht mehr gesetzt:

$ mesg n$ ls ‑l /dev/pts/2crw‑‑‑‑‑‑‑ 1 huhn tty 136, 2 SepU

11 11:24 /dev/pts/2

Mit mesg y lassen Sie entsprechend die Be-nachrichtigungen wieder zu. Beachten Sie,

Abb. 2: „lsdvd“ zeigt an, was auf der DVD ist. Mit der Op-tion „-Ox“ stellen sie die Daten im XML-Format dar.

huhn@pangolin:~$ lsdvdlibdvdread: Using libdvdcss version 1.2.12 for DVD accessDisc Title: STARGATETitle: 01, Length: 00:42:26.280 Chapters: 08, Cells: 08, Audio streams: 08, Subpictures: 32Title: 02, Length: 00:42:26.050 Chapters: 08, Cells: 08, Audio streams: 02, Subpictures: 03Title: 03, Length: 00:42:26.010 Chapters: 08, Cells: 08, Audio streams: 02, Subpictures: 03Title: 04, Length: 00:42:26.010 Chapters: 08, Cells: 08, Audio streams: 02, Subpictures: 03Longest track: 01

BEispiELAusGABE Für „LsDVD“

Page 105: easyLinux 04 2012

10504/2012EasyLinux

Shell Tipps & Tricks

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dass der mesg-Befehl immer nur das aktuelle Terminal beeinflusst. Der Administrator- account ist von diesen Einstellungen übrigens nicht betroffen: root darf auch an „stummge-schaltete“ Terminals schreiben.

08Welche Benutzer empfangen „wall“-Nachrichten?

Linux als echtes Mehrbenutzersystem erlaubt die gleichzeitige Anmeldung mehrerer An-wender. Um in Erfahrung zu bringen, wer ge-rade (remote oder lokal) eingeloggt ist, kön-nen Sie das Kommando who verwenden:

$ whomax tty1 2012‑09‑11 10:07huhn pts/1 2012‑09‑11 08:42 (U

192.168.2.3)mini pts/4 2012‑09‑11 11:39 (U

localhost)

In der Voreinstellung zeigt das Programm in der ersten Spalte den Benutzernamen an, dann den Namen des Terminals, Uhrzeit und Datum des Logins sowie woher die Anmel-dung erfolgte. Wenn Sie wissen möchten, ob die angemeldeten Benutzer wall-Nachrichten zulassen, um ihnen wie im vorigen Tipp ge-zeigt eine Botschaft zukommen zu lassen, verwenden Sie den Parameter ‑T:

$ who ‑Tmax ‑ tty1 2012‑09‑11 10:07huhn ‑ pts/1 2012‑09‑11 08:42mini + pts/4 2012‑09‑11 11:39

Die Ausgabe zeigt, max und huhn möchten ihre Ruhe haben, wohingegen mini Nachrich-ten empfängt.

09Den „echten“ Pfad herausfinden

Am Anfang steht das Wurzelverzeichnis / – von dort aus leiten sich weitere Verzeichnisse mit Unterordnern und Dateien ab. Wenn Sie in einem Dateimanager wie Dolphin oder Nauti-lus auf die Baum- oder Listenansicht umschal-ten, erkennen Sie gut die Verwandtschaftsver-hältnisse (Abbildung 3). Dateien und Ver-zeichnisse finden Sie im Baum über einen Pfad – den absoluten oder den relativen.Der absolute Pfad nennt ausgehend vom Wur-zelverzeichnis alle Unterorder. Heißt Ihr Be-nutzeraccount beispielsweise petronella, und liegt in Ihrem Home-Verzeichnis ein Ordner Musik, der den Ordner Jethro_Tull und darin das Verzeichnis Crest_of_a_Knave mit insge-samt neun MP3-Dateien enthält, heißt der ab-solute Pfad zum ersten Song etwa /home/ pe‑ tronella/ Musik/ Jethro_Tull/ Crest_of_a_Knave/ 01‑Steel_Monkey.mp3.

Um einen relativen Pfad anzugeben, beginnen Sie im aktuellen Verzeichnis, auch mit dem Punkt . abgekürzt. Mit dem Kommando pwd finden Sie zunächst heraus, wo im Dateibaum Sie sich befinden:

$ pwd/home/petronella/Musik/Jethro_Tull

Um die Datei 01‑Steel_Monkey über einen re-lativen Pfad anzusprechen, gehen Sie zwei Schritte nach unten:

$ mplayer Crest_of_a_Knave/01‑StU

eel_Monkey.mp3...Playing Crest_of_a_Knave/01‑SteeU

l_Monkey.mp3Audio only file format detected....

Befinden Sie sich hingegen im Verzeichnis Musik/ Jethro_Tull und wollen eine Datei im Home-Verzeichnis erreichen, gehen Sie zwei Schritte nach oben, wenn Sie den relativen Pfad meinen. Das übergeordnete Verzeichnis kürzen Sie durch zwei Punkte ab:

mplayer ../../test.mp3

Benötigen Sie aus irgendeinem Grund den ab-soluten Pfad von Dateien, etwa für ein selbst geschriebenes Skript, können Sie das Werk-zeug realpath zu Hilfe nehmen. Bei OpenSuse ist es seit Version 12.2 im Paket coreutils ent-halten, Ubuntu-Anwender rüsten es gegebe-nenfalls durch Installation des Pakets realpath nach. Der Einsatz ist einfach; geben Sie hinter dem Befehl realpath einfach eine Pfadbezeich-nung an, die Sie in den „echten“ Pfad umwan-deln möchten:

$ realpath ../../test.mp3/home/petronella/test.mp3$ realpath ~max/Bilder/*/home/max/Bilder/1.png/home/max/Bilder/2.png/home/max/Bilder/3.png

10Mailadresse zu GnuPG-Schlüssel hinzufügen

Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist „Ver-schlüsselte Kommunikation“, und die Artikel in der Titelstrecke erklären neben der grund-sätzlichen Funktionsweise von GnuPG auch die Verwendung in grafischen Tools wie Enig-mail und KGpg. Auf der Shell steht Ihnen das Tool gpg mit zahlreichen Optionen zur Verfü-gung, um auf den Schlüsselbund zuzugreifen, ein neues Schlüsselpaar zu erstellen und so weiter. Zusätzlich bietet das Programm einen Schlüsseleditor, mit dem Sie Fingerabdrücke

anzeigen, Schlüssel und Benutzer-IDs auflis-ten, Signaturen prüfen, einen Schlüssel auf die Smartcard schieben, das Verfallsdatum ändern und vieles mehr.Die folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie zu einem vorhandenen Schlüs-sel eine weitere Mailadresse beziehungsweise zusätzliche Identitäten hinzufügen. Danach gilt der Schlüssel für alle diese Mailadressen:

1 Starten Sie den Editor über gpg ‑ ‑ edit‑key und geben Sie dahinter die Schlüssel-ID oder den Namen an. Dass Sie danach im Schlüsseleditor sind, erkennen Sie am ver-änderten Prompt Befehl>.

2 Geben Sie nun das Kommando ein, um eine neue Identität zu ergänzen. Tippen Sie dazu adduid, gefolgt von [Eingabe], und Sie sehen die Aufforderung:

Ihr Name ("Vorname Nachname"):

3 Als Nächstes fragt das Tool nach der Mail-adresse. Auch diese bestätigen Sie nach dem Hinzufügen über die Eingabetaste. Zu guter Letzt dürfen Sie noch einen Kommen-tar beifügen, beispielsweise dienstliche Adresse o. Ä.

4 Nachdem Sie noch einmal [Eingabe] ge-drückt haben, zeigt der Schlüsseleditor eine Zusammenfassung:

Ändern: (N)ame, (K)ommentar, U

(E)‑Mail oder (F)ertig/(B)eenU

den?

Mit [N] ändern Sie gegebenenfalls den Na-men, über [K] den Kommentar und über [E] die E-Mail-Adresse. [B] beendet den Vorgang, ohne zu speichern. Drücken Sie hingegen [F], fordert Sie das Programm auf, die Passphrase einzugeben, um den geheimen Schlüssel zu entsperren. Danach zeigt das Tool eine Zusammenfassung der Daten an, und Sie können über die Befehle save und quit die Änderungen speichern und das Programm verlassen. (hge) n

Infos[1] Guru-Training zu Umleitungs opera-

toren: Heike Jurzik, „Genial gelenkig“, EasyLinux 09/ 2005, S. 184 ff., http:// www. easylinux. de/ 2005/ 09/ 084‑umleitungen/ (http:// ezlx. de/ c4i1)

[2] Guru-Training zu Zugriffsrechten: Heike Jurzik, „Zutritt verboten!“, EasyLinux 12/ 2005, S. 78 ff., http:// www. easylinux. de/ 2005/ 12/ 078‑chmod/ (http:// ezlx. de/ c4i2)

Page 106: easyLinux 04 2012

106 04/2012EasyLinux

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Jump-and-Run-Spiel „Tiny & Big in Grandpa’s Leftovers“

Schnapp Dir die UnterhoseMit Schneidbrenner und Enterhaken bewaffnet jagt ein kleiner Junge hinter einer

Unterhose her. Dabei zerlegt er eine Berglandschaft fachgerecht in ihre Einzelteile. Was

abgedreht klingt, entpuppt sich als spaßiges und innovatives Jump-and-Run-Spiel.

Tim Schürmann

B esonders viel hat der kleine Tiny von seinem Großvater zwar nicht geerbt, aber genau das ist jetzt weg: eine

schicke weiße Freinrippunterhose. Gestohlen hat sie der fiese Big. Mit dem Diebesgut über dem Kopf scheint er etwas Schlimmes zu pla-nen, warum würde er sonst in diese verlas-sene Wüste flüchten? Um die geliebte Unter-hose zurückzuerobern, greift sich Tiny sei-nen selbst gebastelten Schneidbrenner, einen Enterhaken aus dem örtlichen Baumarkt und ein paar Raketen. So bewaffnet macht er sich auf in die gleichermaßen staubige wie felsige Wüste.

SchnittigAls Spieler übernimmt man die Geschicke des kleinen Tiny. Mit Maus und Tastatur oder wahlweise einem Gamepad lässt man den Helden über Steinblöcke, Felsen und schmale Wege springen. Kleinere Hindernisse kann

Tiny noch mit Muskelkraft aus dem Weg schieben, größere zerlegt er mit seinem Hoch-leistungs-Schneidbrenner (Abbildung 1). Ent-fernte Felsblöcke wiederum kann Tiny mit seinem Enterhaken zu sich heranziehen. Ab-geschossene Raketen haften zunächst an ih-rem Ziel, mit einem weiteren Knopfdruck lö-

sen sie eine kleine Explosion aus. Die reicht in der Regel jedoch nur aus, um das Hindernis beiseite zu schieben oder zum Wanken zu bringen.Blinde Zerstörungswut hilft aber nur selten weiter, meist muss man Tinys Fähigkeiten wohlüberlegt einsetzen. Um beispielsweise ei-

Netzwerkkomponente Wert

Bezugsquelle http:// www. tinyandbig. com/ (http:// ezlx. de/ c4g1)

Entwickler Black Pants Studio GmbH

Lizenz Kommerziell

Preis 12,99 US-Dollar

Voraussetzungen Aktuelle Linux-Distribution mit aktivierter 3-D-Grafik, mindestens ein Prozessor der Leistungsklasse Core2Duo oder Athlon X2 mit 2,4 GHz, als Grafikkarte mindestens eine GeForce 8800 oder Radeon 2900

Tiny & Big in grandpa’s LEfTovErs

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Spiel: Tiny & Big TEsT

nen Abgrund zu überqueren, durchtrennt man eine Säule am unteren Rand und schubst sie dann so, dass der abgetrennte Teil über den Abgrund fällt – womit wiederum eine perfekte Brücke entsteht (Abbildungen 2 bis 4). Nach dem gleichen Prinzip schneidet man sich Stufen in den Fels oder stapelt kleinere Blöcke zu Treppen. Dabei gelten stets die Ge-setze der Physik: Wer einen Felsen schräg ab-schneidet, sollte besser nicht dort stehen, wo-hin das obere Stück abrutscht. In der Regel gibt es für jedes Problem gleich mehrere Lö-sungsmöglichkeiten. Um etwa auf eine höhere Plattform zu gelangen, kann man einen klei-nen Stein als Stufe davor schieben oder die Plattform zu einer Rampe schneiden.

DudelsackHilfe erhält Tiny von einem Radio, das er in einem Rucksack auf seinem Rücken transpor-tiert. Es sorgt nicht nur während des Spiels mit stimmungsvoller Musik für Unterhaltung, sondern gibt auch immer wieder wertvolle Tipps – und nervende Ratschläge. Die Musik-stücke liegen übrigens auf Kassetten immer mal wieder in der Wüste herum (Abbildung 5). Wer nur eine von ihnen entdeckt hat, hört auch immer nur denselben Song. Insgesamt

gibt es 15 Stücke, die verschiedene Indepen-dent-Bands beigesteuert haben.Die größte Gefahr für Tiny lauert in Abgrün-den. Stürzt er zu tief, stirbt der Held, und man muss sich an der Passage erneut versuchen. Speichern kann man seinen Spielfortschritt

nicht, das Spiel dreht die Zeit einfach wieder ein paar Sekunden zurück.Die Jagd auf Big ist in sechs relativ große Le-vel unterteilt. Bereits gespielte Level darf man erneut in Angriff nehmen und so beim ersten Durchlauf übersehene Gegenstände entde-

abb. 1: Mit dem schneidbrenner zerlegt Tiny auch größere felsen in handliche Brocken oder schiefe Ebenen.

Page 108: easyLinux 04 2012

108 04/2012EasyLinux

Spiel: Tiny & BigTEsT

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cken oder seine Schnitttechnik verbes-sern. Experten versuchen, einen Level mit möglichst wenigen Schnitten und Raketen zu meistern.Die Entwickler vertreiben Tiny & Big auf mehreren Wegen: Wer direkt über ihre Homepage bestellt, der bezahlt knapp 13 US-Dollar. Die dort ebenfalls kre-denzten günstigeren Angebote auf Steam oder gog.com umfassen leider nicht die Linux-Version. Im Handel bekommt man Tiny & Big auch für fast 15 Euro auf einer DVD. Für den Aufpreis enthält die Schachtel noch ein Poster und ein paar Postkarten. Hinzu kommen weitere Bo-nusmaterialien auf der DVD, wie etwa Hintergrundbilder und Videos.

FazitWas sich die in Kassel ansässige Black Pants Studio GmbH da für ihr Erstlingswerk hat ein-fallen lassen, ist gleichermaßen abgedreht wie

spaßig. Tiny & Big hat nicht umsonst zahlrei-che Preise auf mehreren Videospiel-Festivals abgeräumt. Laser und Enterhaken sind inno-vativ, lassen Raum für verschiedene Lösungs-wege und wecken den Bastler im Spieler. Die handgezeichnete Comicgrafik ist stimmungs-

voll und passt perfekt zum bizarren Szenario: Geräusche schreibt das Spiel wie in einem richtigen Comic noch einmal mit fetten Buchstaben in die Landschaft, und die Gespräche laufen in Sprechblasen ab.Einziger Makel ist die etwasfummelige Steu-erung. Insbesondere in den Hüpfpassagen springt man recht oft versehentlich neben die rettende Plattform

und somit unweigerlich in den Tod. Zudem dauert es eine Weile, bis man mit Schneidbrenner und Haken präzise umgehen kann. Apropos Schneidbren-ner: Jeder Schnitt ist endgültig. Hat man sich verschnitten, muss man eine andere Lösung suchen oder den kom-pletten Abschnitt noch einmal von vorne beginnen. Kleiner Tipp: Wenn man gar nicht mehr weiterkommt, sollte man sich probeweise in den Tod stürzen. In den meisten Fällen baut das Spiel dann auch die zuvor zerstörten Felsen wieder auf.Hat man sich erst einmal an die Steue-rung gewöhnt, hüpft man immer wieder

gerne durch die Wüstenlandschaft. Die zahl-reichen versteckten Bonusgegenstände moti-vieren dazu, auch bereits gespielte Abschnitte erneut in Angriff zu nehmen. Die moderaten 13 US-Dollar bzw. 15 Euro ist Tiny & Big je-denfalls mehr als wert. (hge) n

abb. 2: Um über diesen abgrund zu gelangen, könnte man links die säule fällen ...

abb. 4: … und dann diesen als Brücke missbrauchen.

abb. 3: … oder mit dem Enterhaken den Balken her-anziehen …

abb. 5: in den dunklen innenbereichen fällt die orientierung manchmal schwer. das rot leuchtende objekte in der Mitte ist eine Musikkassette.

abb. 6: Hier bewirft Big den armen Tiny mit felsblöcken. das ra-dio gibt den entscheidenden Tipp, wie man den Erzfeind von sei-nem podest holt.

Page 109: easyLinux 04 2012

10904/2012EasyLinux

OpenOffice vs. LibreOffice TEsT

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Stefan Huchler

N ach der Übernahme der Firma Sun, die früher die freie OpenOffice.org-Community aktiv unterstützt hat,

durch den Datenbankriesen Oracle im Som-mer 2010 war unklar, ob Oracle OpenOffice überhaupt aktiv weiterentwickeln würde und ob die vom neuen „Eigentümer“ geplante Produktausrichtung weiter im Sinne der freien Entwickler-Community sein würde. In der Folge hat sich das freie LibreOffice-Pro-jekt [1] als Fork von Open- Office abgespaltet und entwi-ckelt das Officepaket seitdem eigenständig weiter.Die großen Linux-Distributio-nen sind schnell dazu überge-gangen, das aktiver weiterent-wickelte LibreOffice statt OpenOffice als Standardbüro-paket aufzunehmen. Anfang 2011 entließ Oracle einen Großteil der von Sun übernom-menen OpenOffice-Entwickler und stellte die Finanzierung ein. Kurz darauf übergab die Firma dann die Namensrechte und den Code an die Apache Foundation. Seitdem wird OpenOffice dort – unabhängig vom LibreOffice-Fork – unter dem Namen Apache OpenOf-fice [2] als Apache-Projekt weiterentwickelt. Die Umsied-lung auf die neue Server-Infra-

struktur hat die Wei-terentwicklung von OpenOffice anfangs verlangsamt. Im Mai 2012 erschien die erste stabile Version von Apa-che OpenOffice 3.4.0 [3], im August dieses Jahres folgte eine erste Fehlerbereinigungs-Release 3.4.1 [4].In diesem Artikel klären wir, ob bzw. wann es sich beim derzeitigen Stand der Parallelent-

wicklungen lohnt, anstelle der standardmäßig mitgelie-

ferten LibreOffice-Version die neueste Version von Apache Open-

Office einzusetzen. Hinweise zur Installation der neuesten OpenOffice-Pakete finden Sie in den Kästen OpenOffice unter Ubuntu/ Kubuntu und OpenOffice unter OpenSuse. Da laufend neue Versionen erscheinen, die aber in der Regel keine neuen Features, sondern „nur“

Die früheren OpenOffice-Tipps heißen jetzt

LibreOffice-Tipps, und die aktuellen Distribu-

tionen liefern Officepakete mit dem neuen Na-

men aus. OpenOffice lebt aber als Apache-

Projekt weiter. Gibt es Gründe, mit OpenOffice

statt LibreOffice zu arbeiten?

Vergleich der freien Officepakete

Open statt Libre?

Abb. 1: Gemeinsame Abstammung, aber seit zwei Jahren getrennte Entwicklung: LibreOffice versus Apache OpenOffice.

Page 110: easyLinux 04 2012

110 04/2012EasyLinux

OpenOffice vs. LibreOfficeTEsT

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Fehlerbereinigungen enthalten, beschränken wir uns in diesem Artikel auf die Betrachtung wichtiger Neuerungen in OpenOffice 3.4 im Vergleich zu jenen Neuerungen, die Libre- Office in der jüngst veröffentlichten Version 3.6 bzw. in der auf vielen aktuellen Distribu- tionen als Paket enthaltenen Version 3.5 inte-griert hat.

OpenOffice lebtWenn Sie das frisch installierte OpenOffice 3.4 zum ersten Mal starten und Sie es schon vor dem Fork verwendet haben, kennen Sie das Erscheinungsbild und die Bedienung be-reits, da sich die zwei Programmpakete seit der Abspaltung im Look & Feel noch nicht ra-dikal auseinander entwickelt haben (Abbil-dung 1). Umso mehr stellt sich die die Frage, ob die Office-Allrounder auch unter der Haube ähnlich viel zu bieten haben.OpenOffice 3.4 startet schneller als sein di-rekter Vorgänger. Wir haben getestet, wie

schnell Writer und Calc beim ersten Aufruf bereit sind (Tabelle 1). Dazu haben wir di-rekt nach dem Einschalten des Rechners zweimal die für den Start benötigte Zeit ge-messen. Der zweite Programmstart ist immer schneller, weil Teile des Programms noch im Arbeitsspeicher liegen.Getestet haben wir zunächst die LibreOffice-Version 3.5.4, die in der aktuellsten Open-Suse-Version bereits vorinstalliert ist, dann die aktuell stabile OpenOffice-Version 3.4 und schließlich auch noch die letzte stabile Ver-sion 3.6 von LibreOffice. Wie Sie der Tabelle entnehmen können, startet OpenOffice deut-lich flotter als LibreOffice 3.5.4. Nach einem Versionsupdate auf Version 3.6 kann Libre- Office aber (fast) mithalten.

Wo punktet OpenOffice noch?Wegen der anfänglichen Unsicherheit, was die Zukunft des OpenOffice-Projekts angeht, und der von Oracle entlassenen Entwickler

sind seit der Übernahme von OpenOffice durch die Apache Foundation bislang nur ver-gleichsweise wenige für Anwender relevante neue Features hinzugekommen. Am interes-santesten sind nochl die verbesserten Standardeinstellungen in

Impress und Draw,l eine bessere grafische Darstellung von

Balkendiagrammen in Calcl sowie unter Linux ein optimierter Druck-

dialog.l Außerdem benötigen Dokumente, die in

der neuesten OpenOffice-Version als PDF-Dateien exportiert werden, im Vergleich zur Vorgängerversion etwas weniger Spei-cherplatz.

Einige der wenigen Pluspunkte für Open- Office resultieren ironischerweise daraus, dass die regen LibreOffice-Entwickler sich – für langjährige Anwender womöglich vor-schnell – im Zuge einer Code-Bereinigung bereits von als veraltet eingestuften Pro-grammteilen getrennt haben, die bei Open- Office bislang noch enthalten sind. Das ist z. B. für Anwender interessant, die ab und zu ganz alte StarOffice-Dateien aus den spä-ten 90er-Jahren nicht nur lesen wollen (das kann auch LibreOffice), sondern auch in die-sem Format speichern möchten.Bislang sind die Verbesserungen, die seit der Abspaltung Mitte 2010 in LibreOffice imple-mentiert wurden, quantitativ und qualitativ

Programm Writer Calc

1. Start 2. Start 1. Start 2. Start

OpenOffice 3.4 2 Sek. 1 Sek. 2 Sek. 1 Sek.

LibreOffice 3.5 5 Sek. 4 Sek. 5 Sek. 4 Sek.

LibreOffice 3.6 2 Sek. 1 Sek. 3 Sek. 1 Sek.

TAbELLE 1: KALTsTArTzEiTEN

Abb. 2: zweimal Writer – oben die LibreOffice-Version, unten OpenOffice: bis auf die icons ist zunächst kein Unterschied zu sehen.

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OpenOffice vs. LibreOffice TEsT

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wesentlich bedeutsamer als jene Änderungen, die im gleichen Zeitraum unter erschwerten Bedingungen in Apache OpenOffice eingeflos-sen sind. LibreOffice hat seit der Abspaltung fast viermal so viele neue Features unter seine Haube bekommen wie OpenOffice (siehe Ta-belle 2). Im Folgenden stellen wir eine Aus-wahl besonders wichtiger Änderungen vor, die es bislang exklusiv in LibreOffice gibt und die damit etwaigen OpenOffice-Rückkehrern zunächst verwehrt bleiben.LibreOffice integriert sich deutlich besser als OpenOffice in die Desktopumgebung:l Schriften rendert LibreOffice mit Hilfe der

Cairo-Bibliothek, das erhöht die Darstel-lungsqualität.

l LibreOffice unterstützt die Unity-Oberflä-che von Ubuntu.

l Besserer Umgang mit Gtk-Themes und dem Mauszeiger.

l In der Version 3.6 integriert sich Libre- Office auch in den Trinity-Desktop (die vom KDE-Projekt unabhängige Weiterent-wicklung von KDE 3).

Importfilter für FremdformateAnders als bei OpenOffice wurden in Libre- Office wichtige Code-Teile eines innovativen Forks mit dem früheren Projektnamen Go-oo integriert. Neben einer verbesserten Linux-In-tegration legten die Go-oo-Entwickler viel Wert auf optimierte Les- und Schreibbarkeit von Fremdformaten proprietärer Office-Soft-ware-Anbieter. Das dort gesammelte Know-how ist seit der Fusion mit LibreOffice bestän-dig weiter in die Entwicklung neuer und ver-besserter Importfilter eingeflossen, die unter OpenOffice fehlen:l Es gab viele Verbesserungen bei der Un-

terstützung von Microsofts XML-Word-

Format (.docx), das die neueren Word-Versionen standardmäßig einsetzen.

l LibreOffice öffnet seit Kurzem auch Mi-crosoft-Visio-Dateien, Corel-Draw- und Lotus-Word-Pro-Dokumente.

l Auch bei der Kompatibilität mit älteren Word-.doc-Dokumenten hat LibreOffice in der neuesten Version noch einmal nachge-bessert.

FazitEine erste Zwischenbilanz, etwa zwei Jahre nach der Aufspaltung in zwei getrennte Of-fice-Entwicklungslager, spricht in fast allen Punkten für LibreOffice, das die meisten Dis-tributionen auch vorinstallieren. Zumindest bislang sucht man in Apache OpenOffice ver-geblich nach einem neuartigen „Killer-Fea-ture“, das eine Abkehr von LibreOffice oder auch nur den Parallelbetrieb beider Pakete rechtfertigen könnte.Wenn Sie viel Wert auf einen schnellen Pro-grammstart legen, werden Sie mit einem Up-date auf LibreOffice 3.6 ähnliche Geschwin-digkeitsverbesserungen spüren wie beim Einsatz von OpenOffice 3.4.x. Das vermut-lich Mitte Oktober erscheinende Ubuntu 12.10 soll LibreOffice in Version 3.6 enthal-ten. (ahu/ hge) n

Version OpenOffice LibreOffice

3.3 27 78

3.4 47 42

3.5 99

3.6 74

Gesamt 74 293

TAbELLE 2: NEUE FEATUrEs

Infos[1] LibreOffice-Projekt: http:// www.

libreoffice. org/ (http:// ezlx. de/ c4n1)

[2] Apache-OpenOffice-Projekt: http:// www. openoffice. org/ (http:// ezlx. de/ c4n2)

[3] OpenOffice 3.4.0 Release Notes: http:// www. openoffice. org/ development/ releases/ 3. 4. 0. html (http:// ezlx. de/ c4n3)

[4] OpenOffice 3.4.1 Release Notes: http:// www. openoffice. org/ development/ releases/ 3. 4. 1. html (http:// ezlx. de/ c4n4)

OpENOFFicE UNTEr OpENsUsE

Unter OpenSuse ist der Parallelbetrieb bei-

der Officepakete möglich.

1Rufen Sie im Browser die Adresse http://

www. openof fice. org/ download/ other.

html auf.

2Wählen Sie in der Zeile Language die

Sprache German | Deutsch und dann den

Downloadlink der Spalte Linux Intel RPM

(bzw. Linux x86-64 RPM, falls Sie die

64-Bit-Version von OpenSuse nutzen). La-

den Sie die angebotene Datei herunter

und verschieben Sie diese in Ihr Home-

Verzeichnis.

3Öffnen Sie mit [Alt-F2] und anschließender Eingabe von konsole in das Schnellstart-fenster ein Terminal.

4Entpacken Sie das OpenOffice-Installa- tionsarchiv und installieren Sie die enthal-tenen RPM-Pakete. Geben Sie dazu in einem frisch geöffneten Terminalfenster folgende Kommandos ein:

tar xzf Apache*.gzcd de/RPMS/sudo rpm ‑Uvh *.rpmsudo rpm ‑i ‑‑force desktop‑inU

tegration/*free*.rpm

OpENOFFicE UNTEr UbUNTU/ KUbUNTU

Unter Ubuntu können Sie nicht beide Office-pakete parallel nutzen; Sie müssen zu-nächst LibreOffice deinstallieren.

1Rufen Sie im Browser die Adresse http:// www. openof fice. org/ download/ other. html auf.

2Wählen Sie auf der Webseite in der Zeile Language die Sprache German | Deutsch und dann den Downloadlink der Spalte Li-nux Intel DEB (bzw. , falls Sie die 64-Bit-Version von (K)Ubuntu installiert haben). Laden Sie die angebo-tene Datei herunter und verschieben Sie diese in Ihr Home-Verzeichnis.

3Öffnen Sie mit [Alt-F2] und anschlie-ßender Eingabe von konsole in das Schnellstartfenster ein Terminal.

4Sie können nun LibreOffice deinstallie-ren, indem Sie folgendes Kommando in

das Terminalfenster eingeben:

sudo apt‑get remove 'libreoffiU

ce*'

5Entpacken Sie das OpenOffice-Installa-

tionsarchiv und installieren Sie die enthal-

tenen Ubuntu-Pakete und die Java-Run-

time-Umgebung. Geben Sie dazu in einem

frisch geöffneten Terminalfenster fol-

gende Kommandos ein:

tar xzf Apache*.gzcd de/DEBS/sudo dpkg ‑i *.debsudo dpkg ‑i desktop‑integratiU

on/*.debsudo apt‑get install openjdk‑7U

‑jre

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SoftMaker Office 2012TEsT

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s oftMakers Officepaket ist immer ei-nen Artikel wert, wenn eine neue Version erscheint: Die von einem

kleinen Team in Nürnberg entwickelte und vertriebene Sammlung von Textverarbeitung (TextMaker), Tabellenkalkulation (PlanMa-ker) und Präsentationsprogramm (Presenta-tions) gibt es für Linux und Windows – dazu gesellen sich Versionen für mobile Betriebs- systeme (Android, Windows Mobile und CE). Wichtige Eigenschaften der SoftMaker-Pro-gramme waren immer hohe Performance (auch auf älteren Rechnern) und gute Kompa-tibilität mit Microsoft-Office-Formaten. Für diesen Artikel haben wir die zweite Betaver-sion von SoftMaker Office 2012 unter die Lupe genommen, die Ende August in den öffent-lichen Betatest ging.Alle Programme verwenden (unter allen Be-triebssystemen) dankenswerterweise klassi-sche Menüs. Wer LibreOffice oder ältere Mi-crosoft-Office-Versionen (vor der Einführung der Ribbon-Menüs) kennt, fühlt sich hier di-rekt zu Hause.In den Symbolleisten gibt es Icons, um auf die übrigen SoftMaker-Office-Anwendungen um-zuschalten: Wenn diese noch nicht laufen, werden sie gestartet, andernfalls wechseln Sie darüber zu den bereits geöffneten Fenstern. Das funktionierte im Test unter KDE prima, nicht aber auf einem älteren Gnome.

TextMakerAm längsten verfügbar ist die Textverarbei-tung aus dem SoftMaker-Paket. Sie bietet die üblichen Funktionen, die man von anderen Programmen dieser Kategorie kennt; so kann man direkt loslegen. Neu in der 2012er-Ver-sion ist eine Seitenleiste am rechten Fenster-rand: Sie zeigt wahlweise die Gliederung eines

Dokuments, Absatz- oder Zeichenformatvor-lagen an (Abbildung 1). Die Gliederung hilft dabei, sich in besonders großen Dokumenten schnell zurechtzufinden, sofern man diese durch Einfügen von Kapitelüberschriften aus-reichend gegliedert hat.Für besondere Textgestaltungswünsche kön-nen TextMaker-Anwender TextArt-Objekte (das Gegenstück zu Microsofts WordArt) in den Text einfügen und auf allerlei Weise ver-ändern. Der Lauftext kann diese Objekte frei umfließen, TextMaker erkennt sogar den von einzelnen Buchstaben des Objekts benötigten Platz und lässt den Text optisch perfekt her-umfließen (Abbildung 2).TextMaker kann auch OpenOffice- bzw. Libre- Office-Dateien (.odt) öffnen und schreiben, die übrigen Anwendungen haben diese Funk-tion leider nicht – laut Martin Kotulla von

SoftMaker stehen Filter für Calc- und Impress-Dokumente aber „auf der Wunschliste für die nächste große Version“.Für die Arbeit am Dokument unterscheidet TextMaker zwischen einem Editier- und ei-nem Objektmodus. Letzteren aktiviert man per Klick auf das Icon ganz links in der un-tersten Symbolleiste: Dann ersetzt das Pro-gramm die Symbolleiste mit den Elementen für Zeichen- und Absatzformatierung durch eine neue Leiste, die beim Einfügen und Bear-beiten von Objekten hilft (Abbildung 3).TextMaker bietet zahlreiche Features, die beim Erstellen größerer Texte helfen; der Her-steller denkt da unter anderem an Romane und wissenschaftliche Ausarbeitungen: Im Weiteres-Menü gibt es einen Eintrag Inhalts-verzeichnis erstellen, der die übliche Funktion hat (er erzeugt basierend auf den Überschrifts-

Schon seit vielen Jahren versorgt die Nürnberger Softwareschmiede

SoftMaker auch Linux-Anwender mit ihrem Officepaket. Die neue

Version 2012 steht kurz vor dem Verkaufsstart, wir haben die zweite

Beta getestet.

Test der Betaversion von SoftMaker Office

SoftMaker 2012

Hans-Georg Eßer

Abb. 1: TextMaker blendet am rechten Rand eine seitenleiste ein, welche die Gliede-rung oder Formatvorlagen anzeigt.

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SoftMaker Office 2012 TEsT

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absatzformatierungen ein Ver-zeichnis), aber dabei einfach nor-malen Text einfügt, der als Ver-zeichnis formatiert ist. Das hat Vor- und Nachteile: Sie können im Inhaltsverzeichnis frei Ände-rungen vornehmen, die garantiert erhalten bleiben – ändert sich aber etwas an den Überschriften, gibt es keine Möglichkeit, das be-reits eingefügte Verzeichnis auto-matisch zu aktualisieren. Sie müssen es löschen und neu ein-fügen. Beide Schritte lassen sich beim Einfügen über die Option Bestehendes Verzeichnis ersetzen immerhin zusammenfassen.

Literatur und SerienbriefÄhnlich arbeitet das Programm auch beim Einfügen eines Literaturverzeichnisses. Dazu wird zunächst eine Literaturdatenbank gene-riert: TextMaker hat ein tabellenbasiertes Da-tenbankmodul integriert, das Datenbanken im dBase-Format erzeugt. Wenn Sie darin die in einem Text verwendete Literatur erfassen, können Sie über Weiteres / Bibliographie / Bi-bliographiefeld einfügen Einträge der Form [ABC12] in den Text einbauen und später über Weiteres / Bibliographie / Bibliographie erstellen automatisch ein Verzeichnis der tat-sächlich verwendeten Quellen anlegen, des-sen Aufbau Sie vorab beeinflussen können. Auch dieses Verzeichnis fügt TextMaker (wie das Inhaltsverzeichnis) als normalen Text ein; für das Überarbeiten und Neuerstellen gilt dasselbe wie für den Inhalt.Die Literaturdatenbank können Sie bei der Ar-beit ständig geöffnet lassen; TextMaker er-zeugt dafür einen neuen Reiter. So wechseln Sie bequem zwischen Text und Literaturliste hin und her. Statt Kürzeln der Form [ABC12] können Sie die Einträge auch durchnumme-rieren lassen und zwischen beiden Varianten nachträglich umschalten. Offene Dokumente kann TextMaker auch als Unterfenster neben-einander (oder überlappend) an-zeigen; wenn Sie den Text und die Literaturliste so anordnen (Abbildung 4), können Sie nach Quellen suchen, ohne den Reiter zu wechseln.Auch die Serienbrieffunktion nutzt die eingebaute Datenbank-funktion – um dieses Feature zu nutzen, legen Sie eine Datenbank mit Adressen an und verknüpfen diese mit dem Dokument. Serien-briefe können Sie nur direkt dru-

cken; eine Möglichkeit, eine PDF-Datei mit al-len Briefen zu erzeugen, bietet das Programm nicht. Sie können auch keinen Pseudo-PDF-Drucker auswählen, denn für den normalen PDF-Export verwenden Sie einen speziellen Menüpunkt und nicht die Druckfunktion. Wer eine große Menge Briefe nicht auf dem eige-nen Drucker ausgeben, sondern z. B. als PDF-Datei an einen Copyshop weitergeben möchte, hat damit ein Problem. (Linux-Profis können allerdings die Druckausgabe in CUPS deakti-vieren, den Serienbrief drucken und dann im Drucker-Spooler-Verzeichnis /var/ spool/ cups/ nach der erzeugten PostScript-Datei suchen, die sich dann mit ps2pdf ins PDF-Format kon-vertieren lässt.) Alle Zuordnungen (Literatur- und Adressdatenbank) speichert TextMaker im Dokument; verschiedene Dokumente kön-nen also unterschiedliche Quellen für Litera-tur und Adressen verwenden.Zum Paket gehören ein Thesaurus (zum Nachschlagen von Synonymen), zwei Duden- und mehrere Langenscheidt-Fremdsprachen-Wörterbücher.Im Test der zweiten Betaversion zeigten sich ein paar Bugs, die der Hersteller in der finalen Version beheben sollte: Suchen und Ersetzen funktionierte noch nicht fehlerfrei (bei Experi-menten in einem zwölfseitigen Dokument stürzte das Programm reproduzierbar ab), der

mitgelieferte Duden öffnet beim Nachschlagen ein für Netbooks zu breites Fenster (das sich auch nicht verkleinern lässt), und bei wörtlicher Rede setzt das Pro-gramm nur doppelte Anführungs-zeichen (Gänsefüßchen) korrekt, während die einfachen Anfüh-rungsstriche falsch sind.

PlanMakerWenn Sie unter Linux bisher mit Open- oder LibreOffice Tabellen erstellt haben, müssen Sie diese zunächst ins Excel-Format expor-tieren, um sie in PlanMaker zu

öffnen: Calcs ods-Format fehlt in den Import-filtern. Aus einer in LibreOffice geöffneten Ta-belle können Sie markierte Bereiche per Copy & Paste in PlanMaker einfügen, dabei gehen allerdings alle Formatierungen und auch Formeln verloren. Zudem gibt es hier ei-nen kleinen Bug: Das letzte Element (rechts unten) eines rechteckigen Bereichs fügt Soft-Maker bei dieser Aktion als Text und nicht als Zahl ein. In der umgekehrten Richtung (von PlanMaker nach LibreOffice) bleiben Forma-tierungen (Schriftart, Größe, fett, kursiv etc.) erhalten, Formeln gehen aber auch hier verlo-ren. Neben Copy & Paste funktioniert auch Drag & Drop von LibreOffice- in PlanMaker-Dokumente – mit denselben Einschränkun-gen; der umgekehrte Weg klappt nicht: Wenn Sie in PlanMaker einen Bereich markieren und dann versuchen, via Drag & Drop in das Calc-Fenster zu wechseln, lässt PlanMaker Sie nicht aus dem Fenster heraus. Beim Loslassen der Maus über dem Calc-Fenster lösen Sie nur eine PlanMaker-interne Verschiebeaktion in andere Zellen aus.Ein nützliches PlanMaker-Feature, das auch LibreOffice Calc und Excel bieten, ist das Be-arbeiten einer Auswahl: Wenn Sie einen rechteckigen Bereich markieren, können Sie mit der Eingabetaste zwischen den Feldern der Auswahl hin und her springen – dabei be-

Abb. 2: Nach einer Änderung der Einstellungen für dieses Word-Art-Objekt rückt der Lauftext näher an die kleinen Buchstaben und die Unterstriche heran.

Abb. 3: Das spart Platz: Wenn sie schreiben, sehen sie die Zeichen- und Absatz-symbolleiste (oben); für andere Aufgaben wechseln sie in den Objektmodus und tauschen die symbolleiste aus.

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SoftMaker Office 2012TEsT

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wegen Sie sich zuerst durch alle Felder der ersten Spalte, dann durch die der zweiten usw., bis Sie die letzte Spalte erreicht haben, danach geht es wieder in der ersten Spalte weiter. Mit [Umschalt-Eingabe] navigieren Sie in umgekehrter Reihenfolge.In PlanMaker können Sie Zahlen auch als Brü-che (1/ 4 statt 0,25) eingeben – zudem gibt es die Möglichkeit, bei der Zellformatierung als Zahldarstellung Bruch auszuwählen, aller-dings mit zweifelhaftem Nutzen: So wird der Wert 0,1 z. B. zu 1/ 9 (statt 1/ 10), und 0,3 wird zu 1/ 3 (statt 1/ 10). Das ist grob falsch und führt bei Summenberechnungen zu lusti-gen Ergebnissen, etwa 1/ 3+1/ 3+1/ 3 = 8/ 9 (Abbildung 5).

AllgemeinesAlle SoftMaker-Anwendungen setzen auf eine Bubble Help, die unaufdringlich arbeitet: Wenn Sie nur schnell mit der Maus über die Icons fahren, erscheinen keine Hinweistexte – erst wenn Sie über einem Symbol für eine knappe Sekunde verharren, taucht die Erklä-

rung auf. Dadurch wechseln Sie in einen ge-sprächigeren Modus: Ziehen Sie bei sichtbarer Bubble Help den Mauszeiger über weitere Icons, erscheint jeweils sofort die zugehörige Erklärung direkt unter dem Icon.Unabhängig davon blenden die Programme links unten in der Statusleiste immer die Er-klärung für das Icon ein, auf das die Maus ge-rade zeigt – auch beim „Erstkontakt“ mit ei-nem Icon.Die Bubble Help können Sie in den Einstellun-gen abschalten (wenn Sie den richtigen Na-men kennen: Die Einblendungen heißen hier „Quickinfos“), danach bleiben immer noch die Erläuterungen in der Statusleiste erhalten.Öffnen Sie in einer der Anwendungen mehr als ein Dokument, erscheint eine kleine Leiste mit Reitern: Zwischen den Dateien springen Sie also (wie im Browser) per Klick auf den Reiter hin und her. Ist der Platz auf dem Desk-top so knapp, dass jeder Millimeter zählt, können Sie die Reiter auch abschalten – und dann immer noch über das Fenster-Menü zwi-schen den geöffneten Dokumenten wechseln. Sie können auch die Tastenkombinationen [Alt-N], [1] für das erste, [Alt-N], [2] für das zweite Dokument usw. nutzen, was schneller ist, als das Menü von Hand anzusteuern.Was in der Linux-Version fehlt, ist die Mög-lichkeit, Makros zu verwenden. Die Windows-Version enthält dafür das Modul BasicMaker. Vor allem bisherige Excel-Anwender, die es gewohnt sind, Tabellen mit Makros zu verar-beiten, werden darauf nicht verzichten wollen und dann lieber LibreOffice nutzen.SoftMaker Office bringt eine sehr ausführli-che Dokumentation mit: Im PDF-Format gibt es über 1 700 Seiten (TextMaker: 616, Plan-Maker: 770, Presentations: 343); und ein Teil des Materials liegt der 70 Euro teuren Schach-

tel auch als ca. 400 Seiten starkes gedrucktes Handbuch bei.

PerformanceNach ersten Tests auf einer aktuellen Ma-schine haben wir SoftMaker Office 2012 noch auf einem Netbook in klassischer Ausstattung (Atom-Prozessor mit 1,6 GHz, 1 GByte RAM) installiert und hier kurz TextMaker auspro-biert. Die Bedienbarkeit war gut, allerdings verhielt sich TextMaker beim Versuch, in ei-nem längeren Dokument Text am Anfang ein-zufügen und wieder zu löschen, träger als das zum Vergleich gestartete OpenOffice 3.2.0, das auf diesem Netbook installiert war – die Verzögerung zwischen dem Drücken von [Eingabe] und der Darstellung der Änderung war deutlicher spürbar, aber noch akzeptabel. Auf aktueller Hardware arbeiten alle SoftMa-ker-Programme rasend schnell.Bei sehr großen Dokumenten (im Test: mit 1 000 Seiten) fiel positiv auf, dass TextMaker fast sofort nach dem Öffnen die Länge des Do-kuments kannte und auf Anhieb zur 500. oder 1 000. Seite springen konnte. LibreOffice Wri-ter hingegen benötigte mehrere Sekunden für einen Sprung ans Dokumentende. Dafür dau-erte das Öffnen des großen Dokuments in Text-Maker allerdings einen Tick länger.

FazitSoftMaker Office 2012 ist schon in der Beta-version ein gelungenes Produkt, das jeder so-fort bedienen kann, der Erfahrungen mit OpenOffice bzw. LibreOffice oder Microsoft Office hat. Zum Redaktionsschluss wurde noch eine dritte Beta angekündigt, so dass noch mit diversen Fehlerkorrekturen zu rech-nen ist, bevor die endgültige Fassung er-scheint. Auf der Produktwebseite [1] findet sich zu jedem der drei enthaltenen Pro-gramme eine ausführliche Beschreibung der Features und der Neuerung im Vergleich zur Vorversion. 69,95 Euro ist günstig für ein Pa-ket dieses Umfangs, die enthaltenen Beigaben von Duden und Langenscheidt sind nützlich. Um herauszufinden, ob SoftMaker ein für Sie interessantes Angebot gestaltet hat, sollten Sie die Betaversion (oder nach der Veröffentli-chung der finalen Version eine Demo) herun-terladen und ausgiebig testen. (hge) n

Infos[1] SoftMaker Office für Linux:

http:// www. softmaker. de/ ofl. htm (http:// ezlx. de/ c4o1)

Abb. 4: Die Literaturdatenbank ist eine dBase-Datei, die sie in TextMaker verwalten.

Abb. 5: Gut gemeint, aber (noch) nicht gut gemacht: Die Darstellung von Zahlen als Bruch funktioniert in der Beta nicht.

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„mcedit“ Guru-TraininG

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Heike Jurzik

a uf den EasyLinux-Mailinglisten und auch in vielen anderen Foren emp-fehlen fortgeschrittene Benutzer im-

mer wieder die Arbeit mit einem Texteditor auf der Konsole, und das nicht nur, wenn die grafische Oberfläche ein Problem hat. Viele Dinge erledigen Sie mit einem solchen Pro-gramm einfach schneller: Statt zahlreicher Mausklicks in den Systemeinstellungen der Distributionen und Desktops richten Sie zum Beispiel so manches bequemer und flinker über Anweisungen in den entsprechenden Konfigurationsdateien ein. Wollen Sie kurz et-was notieren? Dann ist der Start von Libre- Office & Co. sicherlich mit Kanonen auf Spat-zen geschossen. Verfassen Sie Ihre eigenen Shell-Skripte? Dann ist ein Texteditor mit Syn-tax-Highlighting die bevorzugte Lösung.Die grafischen Arbeitsumgebungen bringen jeweils ihre eigenen Texteditoren mit. GEdit ist Standard unter Gnome und Unity, Kate un-ter KDE, LXDE bringt Leafpad und Xfce den Editor Mousepad mit. All diese Werkzeuge laufen auch auf anderen Desktops, benötigen aber in jedem Fall eine grafische Umgebung. Darum bietet Linux auch einige Editoren, die nicht nur im Terminalfenster, sondern auch auf einer der virtuellen Konsolen ([Strg-Alt-F1], [Strg-Alt-F2] usw.) und damit auch per SSH auf entfernten Systemen laufen. In die-sem Guru-Training stellen wir mcedit vor, den eingebauten Texteditor des Dateimanagers Midnight Commander [1].

Da mcedit fester Bestandteil vom Midnight Commander (mc) ist, installieren Sie das Pa-ket mc. OpenSuse und Ubuntu bringen es beide von Haus aus mit.

Angetreten!Im Terminalfenster (auch remote per SSH auf einem anderen Rechner) arbeitet der Editor nicht nur mit der Tastatur, sondern auch mit der Maus zusammen. Möchten Sie die Maus-unterstützung auch auf den erwähnten virtu-ellen Konsolen nutzen, spielen Sie zusätzlich das Paket gpm („general purpose mouse“, [2]) ein, falls es noch nicht vorhanden ist. Dieser Systemdienst erlaubt es, den Mauszei-ger auch außerhalb der grafischen Oberfläche zu nutzen.Der GPM-Daemon nimmt unter Ubuntu nach der Installation bei jedem Bootvorgang auto-matisch den Dienst auf. Direkt nach der In-stallation ist das eventuell nicht der Fall, so dass Sie den Service einmalig von Hand an-schubsen können, wenn Sie den Rechner nicht neu starten möchten: Geben Sie dazu das Kom-mando sudo /etc/init.d/gpm start ein.Anwender von OpenSuse richten den automa-tischen GPM-Start beim Booten entweder nachträglich über YaST (Bereich System / Sys‑tem Services (Runlevel), Eintrag gpm markie-ren und Aktivieren anklicken) ein oder tippen das Kommando sudo chkconfig gpm on in ein Terminalfenster. Eine Rückmeldung erhalten Sie nicht. Zur Kontrolle können Sie den Befehl

wiederholen und das on dabei weglassen, um den aktuellen Status abzufragen.

Alles auf AnfangUm den Editor zu starten, gibt es zwei Wege: den direkten Befehl mcedit oder den Aufruf aus dem Midnight Commander heraus. Unter Ubuntu spielt es keine Rolle, ob Sie beim Start über mcedit dahinter einen Dateinamen ange-ben oder nicht – in letzterem Fall starten Sie mit einem leeren Dokument und können spä-ter beim Speichern einen Namen angeben. OpenSuse weigert sich hingegen, mcedit ohne Angabe eines Dateinamens zu öffnen, und be-schwert sich, das aktuelle Verzeichnis sei keine normale Datei. Wollen Sie daher eine neue Da-tei erstellen, geben Sie am besten direkt den Namen und Speicherort mit an, zum Beispiel mit mcedit ~/Dokumente/notizen‑mc.txt.

Konfigurationsdateien, Skripte

oder einfache Notizen – für solche

Schreibarbeiten müssen Sie nicht

zu einer umfangreichen Textverar-

beitung greifen. Ein schlanker Edi-

tor auf der Konsole ist dafür bes-

ser geeignet – z. B. „mcedit“.

Texteditor für die Konsole

Befehlsgewaltig

GlossArSyntax-Highlighting: Der Texteditor

hebt bestimmte Wörter und Zeichen-

kombinationen abhängig von ihrer Be-

deutung in unterschiedlichen Farben,

Schriftar ten- und stilen hervor. So

zeichnet das Programm die Schlüssel-

wörter von Quelltexten, Konfigurations-

dateien usw. aus. Kommentare erschei-

nen meist deutlich anders als der ei-

gentliche Code. Das alles trägt zur Les-

barkeit bei und vermeidet Tippfehler.

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116 04/2012EasyLinux

„mcedit“Guru-TraininG

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Um den Editor aus dem Midnight Comman-der heraus zu öffnen, starten Sie zunächst mit mc den Dateimanager, blättern mit den Pfeil- oder Bildlauftasten zur gewünschten Datei und drücken dann die Funktionstaste [F4]. OpenSuse zeigt die Datei sofort an, während Ubuntu zunächst das Skript /usr/bin/select‑editor aufruft und abfragt, mit wel-chem Texteditor Sie bevorzugt arbeiten möchten. Tippen Sie die für mcedit gezeigte Nummer, gefolgt von [Eingabe], um zukünf-tig den Editor mit [F4] zu starten.Um eine Datei mit Administratorrechten zu bearbeiten, stellen Sie das Kommando sudo voran und geben auf Aufforderung Ihr eigenes Kennwort (Ubuntu) bzw. das des Administra-tors (OpenSuse) ein, zum Beispiel:

sudo mcedit /etc/logrotate.conf

In der oberen Statuszeile zeigt mcedit Infor-mationen zur Datei, und unten blendet der Editor die Grundfunktionen ein (siehe Auf-macherbild). Sie erreichen diese über die Funktionstasten [F1] bis [F10]. Die Online-hilfe (Taste [F1]) ist nur in englischer Spra-che verfügbar, ansonsten spricht der Text-editor aber Deutsch. Weitere Befehle abseits der Grundfunktionen erreichen Sie über das Menü, das Sie mit der Taste [F9] am oberen Rand einblenden. Es erscheint auch, wenn Sie mit der Maus dorthin klicken. Durch die Unterabteilungen navigieren Sie mit den Pfeiltasten oder mit der Maus. Die hervorge-hobenen Buchstaben in den Menüeinträgen zeigen die Shortcuts zu den Funktionen an. Hinter einigen Einträgen stehen auch die Funktionstasten oder Kombinationen. Sehen Sie dort C‑, drücken Sie [Strg] und das dahin-ter folgende Zeichen, S‑ bedeutet [Umschalt]

plus Zeichen und M‑ ist die Metataste (meis-tens [Alt] oder [Esc]).

TextarbeiterMit den Pfeil- und Bildlauftasten blättern Sie zeichen-, zeilen- oder seitenweise im Doku-ment. Auch das Mausrad scrollt nach oben und unten, und per Klick springen Sie gezielt an die richtige Stelle im Dokument. Über [Alt-L] dürfen Sie auch direkt in eine bestimmte Zeile springen. Für mehr Übersicht sorgt da-bei die Anzeige der Zeilennummern, die Sie über [Alt-N] einschalten.Mit [Rückschritt] löschen Sie das Zeichen links vom Cursor, [F8] entfernt die ganze Zeile. Alternativ markieren Sie einen längeren Abschnitt mit der Maus oder mit [F3] (zum ersten Zeichen navigieren, Funktionstaste drücken, zum letzten Zeichen wandern und wieder [F3] drücken) und löschen dann alles Hervorgehobene mit [F8]. [Strg-U] („undo“) macht Aktionen rückgängig, [Alt-R] stellt die Änderungen wieder her.Zum Kopieren und Verschieben gehen Sie ähnlich vor. Zunächst markieren Sie einen Be-reich, danach drücken Sie [F5], und mcedit fügt den markierten Abschnitt an der aktuel-len Cursorposition ein. [F6] hingegen ver-schiebt das Hervorgehobene. Wie erwähnt, können Sie die Maus anstelle der Taste [F3] dazu verwenden, etwas zu markieren. Möch-ten Sie hingegen „echtes“ Copy & Paste wie gewohnt ausführen, halten Sie beim Klicken und Ziehen sowie beim Drücken der mittleren Taste (um alles aus der Zwischenablage ein-zufügen) die Taste [Umschalt] gedrückt.mcedit bietet eine komfortable Suchfunktion, die Sie über [F7] aufrufen. Im folgenden Dia-log tippen Sie die gesuchte Zeichenkette ein

und aktivieren per Mausklick oder mit der Leertaste zusätzliche Optionen wie Normal, Regulärer Ausdruck, Groß‑/ Kleinschreibung, Rückwärts und so weiter. mcedit zeigt nach Druck auf [Eingabe] direkt den ersten Treffer an, [Umschalt-F7] springt zum nächsten. Wählen Sie im Suchdialog übrigens Alles fin‑den, hebt der Texteditor nicht nur den Begriff, sondern auch alle Zeilen hervor, in denen er auftaucht (Abbildung 1).Drücken Sie [F4] anstelle von [F7], verwan-delt sich der Suchen-Dialog in einen Ersetzen-Dialog. Anschließend öffnet sich eine weitere Abfrage, in der Sie bestimmen, ob Sie die ak-tuelle Fundstelle oder gleich alle Treffer erset-zen. Natürlich ist auch eine Überspringen-Funktion dabei.Über [F10] beenden Sie den Texteditor. Ist die Datei unverändert, quittiert mcedit den Dienst sofort. Ansonsten dürfen Sie entscheiden, ob Sie die Änderungen speichern, verwerfen oder das Programm doch nicht schließen möchten. Speichern können Sie auch unabhängig davon – [F2] speichert die Datei unter demselben Namen, [F12] oder der Menüeintrag Datei / Speichern unter) unter einem neuen.In manchen Umgebungen funktionieren die Tasten [F1] bis [F12] nicht; zumindest für die ersten zehn Funktionstasten können Sie sich mit der Alternative [Esc] + Nummer behelfen; zum Verlassen des Editors können Sie also auch [Esc], [0] drücken.

AnpassungsfähigAls Bestandteil des Midnight Commanders teilt sich mcedit mit diesem auch die Konfigu-rationsdateien. Unter Ubuntu und OpenSuse liegen die persönlichen Einstellungen im Home-Verzeichnis im versteckten Ordner .config/ mc. Die allgemeinen Einstellungen fin-den Sie in der Datei ~/ .config/ mc/ ini – dort speichert auch mcedit die Anpassungen. Die Datei dürfen Sie mit einem Texteditor bearbei-ten und ziehen dazu am besten die Manpage zu mc zurate (Abschnitt Options). Die meisten der dort gelisteten Anweisungen können Sie aber auch über das Menü Optionen an eigene Wünsche anpassen. (hge) n

Infos[1] Midnight Commander:

http:// www. midnight‑commander. org/ (http:// ezlx. de/ c4t2)

[2] GPM-Webseite: http:// www. nico. schottelius. org/ software/ gpm/ (http:// ezlx. de/ c4t3)

abb. 1: „mcedit“ bietet eine äußerst umfangreiche Suchfunktion. im durch [F7] geöff-neten Dialog können Sie gezielt die Kriterien bestimmen.

Page 117: easyLinux 04 2012

11704/2012EasyLinux

Usergroups SErvicE

www.easylinux.de

Aachen �Aachener�Linux-Usergroup�(ALUG)�http://www.alug.de

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linux usergroupsIm�Folgenden�die�Liste�der�uns�bekannten�Linux-Usergroups�im�deutschsprachigen�Raum�in�Kurz�fassung.�Änderungen�und�Updates�bitte�der�Redaktion�([email protected])�mitteilen�(Name,�Beschrei�bung,�Treffpunkt,�Adresse,�Ansprechpartner,�Homepage,�E-Mail,�Telefon,�Fax,�Mitgliederzahl�...).

Dresden �Linux-Usergroup�Dresden�http://lug-dd.schlittermann.de/

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Gunzenhausen �Gunzenhauser�Linux-Usergroup�(LUGGUU)�http://www.gunnet.de/linux

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�Linux-Stammtisch�LinuxNode�Eichsfeld�http://linuxnode.eichsfeld.net

Page 118: easyLinux 04 2012

118 04/2012EasyLinux

UsergroupsSErvicE

www.easylinux.de

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�Linux-Usergroup�Ottobrunn�(LUGOTT)�http://www.lug-ottobrunn.de

München�Süd-West

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Mönchen-gladbach

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Mörfelden-Walldorf

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Neuburg�an�der�Donau

�LUG�Neuburg�an�der�Donau�(LUG�ND)�http://www.lug-nd.de

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�Linux-Usergroup�Märkischer�Kreis�(LUGMK)�[email protected]

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�Linux�Usergroup�Erwitte�http://www.lug-erwitte.de

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Waldkraiburg �Linux-Usergroup�Waldkraiburg�http://www.lug-waldkraiburg.org

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Wedel �Linux-Usergroup�Wedel�(LUG�Wedel)�http://www.lug-wedel.de

Weinheim �Computer-Club�Weinheim�e.V.�(CCW)�http://ccw.iscool.net

Weißenbrunn �Linux-Usergroup�Kronach�(LUGKR)�http://www.kronachonline.de

Wernigerode �Linux-Usergroup�Wernigerode�(LUGWR)�http://www.lug-wr.de

Westerwald �Linux-Usergroup�Westerwald�http://www.lug-westerwald.de

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Page 120: easyLinux 04 2012

120 04/2012EasyLinux

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EasyLinux ist eine Publikation der Linux New Media, eines Geschäftsbereichs der Medialinx AG.

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Titel Elgin Grabe

Abo-Preise: Deutschl. Österr. Schweiz Ausl. EU

Preise Print:Einzelheft 9,80 E 10,80 E CHF 19,60 siehe TitelJahres-DVD (Einzelpreis) 14,95 E 14,95 E CHF 18,90 14,95 EJahres-DVD (zum Abo 1) 6,70 E 6,70 E CHF 8,50 6,70 EJahresabo (4 Ausgaben) 33,30 E 36,70 E CHF 66,60 40,– EPreise Digital:Heft-PDF Einzelausgabe 9,80 E 9,80 E CHF 12,70 9,80 EDigiSub (4 Ausgaben) 29,95 E 29,95 E CHF 43,15 29,95 EDigiSub (zum Printabo) 4,– E 4,– E CHF 4,- 4,– EHTML-Archiv (zum Abo 1) 12,– E 12,– E CHF 12,– 12,– E

1) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen. Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage. Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten.

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Copyright © 2003–2012 Medialinx AG ISSN: 1613-1444

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1&1 Internet http://www.einsundeins.de 15Admin Magazin http://www.admin-magazin.de 119Android User http://www.android-user.de 55, 101EasyLinux http://www.easylinux.de 35, 107Hetzner Online http://www.hetzner.de 124ixsoft http://www.ixsoft.de 19Linux-Hotel http://www.linuxhotel.de 11Linux-Magazin http://www.linux-magazin.de 119Linux-Magazin Academy http://www.academy.linux-magazin.de 121Linux-Onlineshop.de http://www.linux-onlineshop.de 123LinuxUser http://www.linuxuser.de 53PlusServer http://www.plusserver.de 30, 40, 50, 60Stockmayer http://www.stockmayer.de 121Strato http://www.strato.de 2, 23Ubuntu User http://www.ubuntu-user.de 91ZEDOnet http://www.turboprint.de 43

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Andreas Bohle Nachrichten (9)

Claudia Meindl Tipps: Gimp (96)

Florian Effenberger E-Mails verschlüsseln (36)

Franz Böhm Bilder freistellen (68), Tipps: LibreOffice (92)

Hans-Georg Eßer Editorial (3), Titel: Grundlagen des Verschlüsselns (32), Titel: Sicher chatten (44), Multi-Boot-System (62), Automatisieren mit der Shell (70), Mount-Points (77), Test: SoftMaker Office 2012 (112)

Heike Jurzik Guru-Training: mcedit (115), Tipps: Gnome (84), Tipps: Knoppix und Kubuntu (88), Tipps: Shell (103)

Kristian Kißling Tipps: Linux (98), Nachrichten (9), Titel: Dateien verschlüsseln (54)

Marcel Hilzinger Nachrichten (9), OpenSuse 12.2 installieren (26)

Martin Loschwitz ARD und ZDF on demand (57), Akregator (75)

Mathias Huber Nachrichten (9)

Peter Kreußel Neue Software (12)

Stefan Huchler Titel: Passwortverwaltung KeePassX (48), Test: OpenOffice vs. LibreOffice (109)

Thomas Drilling Tipps: KDE (79)

Thomas Leichtenstern Webseiten (25)

Tim Schürmann Nachrichten (9), Test: Spiel Tiny & Big (106)

Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt.

Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden.

Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffent lichung in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manus kripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden.

EaSyLinux community Edition

EasyLinux gibt es jetzt auch als Community Edition: Das ist eine 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des gedruckten Heftes erscheint.

Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie kön-nen Sie von der EasyLinux-Webseite herunterladen oder sich in einen Newsletter eintragen und sie per E-Mail erhalten. Mehr Informationen: www.easylinux.de/CE

DvD-ProbLEmE

Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommen, die auf einen defekten Datenträger schließen lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbe-schreibung an [email protected].

Page 121: easyLinux 04 2012

12104/2012EasyLinux

Hardware- & Bücherecke SErvicE

www.easylinux.de

Internet-Quellen zu Linux und Hardware

Hardware- & BücHereckeL inux-Nutzer sind in der Wahl ihrer

Hardware nicht so frei wie Windows-Anwender. Gerade neue Geräte werden

von Linux oft erst mit gewisser Verzögerung unterstützt. Vor dem Kauf eines Geräts sollte man sich daher als Linux-Anwender informie-ren, ob es mit Linux kompatibel ist.

Neben Hardware-Links finden Sie hier auch einige Literaturtipps und -Links. All das soll nur als Anregung dienen. Bevor Sie sich für ein bestimmtes Buch entscheiden, sollten Sie online oder in einer Buchhandlung zumindest ein Kapitel probelesen, ob Ihnen der Stil ge-fällt. (hge) n

http://de.opensuse.org/Hardware SuSE-Hardware-Datenbank (deutsch)

http://www.tldp.org Das Linux-Documentation-Projekt (englisch)

http://wiki.ubuntuusers.de/hard-waredatenbank

Hardware-Datenbank von ubuntuusers.de (deutsch)

http://linuxwiki.de/ Tippsammlung zu Linux in Wiki-Form (deutsch)

http://www.linux-laptop.net/ Welcher Laptop läuft optimal unter Linux? Hier finden Sie Erfahrungsberichte von Nutzern und wertvolle Tipps.

(engl./deutsch)

http://www.tuxmobil.de/ Tipps zum Einsatz von Linux auf Laptops (deutsch)

http://bluez.sourceforge.net Bluetooth unter Linux (englisch)

http://www.linux-drivers.org/ Link-Sammlung rund um Hardware unter Linux (englisch)

http://www.linux-usb.org/ Informationen über den Betrieb von USB-Geräten unter Linux (englisch)

http://linmodems.org Infos zum Betrieb von Windows-only-Modems unter Linux (englisch)

http://free.hostdepartment.com/g/ gromitkc/winmodem.html

Infos und Kompatibilitätsliste für Winmodems (englisch/deutsch)

http://www.isdn4linux.de/faq/ Häufig gestellte Fragen zur Einrichtung eines ISDN-Zugangs

(deutsch)

http://www.adsl4linux.de/howtos Anleitungen für die Einrichtung eines DSL-Zugangs unter Li-nux, sortiert nach DSL-Anbietern und Distributionen

(deutsch)

http://pcmcia-cs.sourceforge.net Informationen über den Betrieb von PCMCIA-Karten, inklu-sive einer Liste der unterstützten Modelle

(englisch)

http://www.linuxprinting.org Alles zum Thema Linux und Drucken (englisch)

http://m4l.berlios.de/cgi-bin/bin/view/Main/WebHome

Tipps zu Sound-Karten, Kommunikation, Video und TV unter Linux

(deutsch)

http://www.gphoto.org/cameras.html Von der Kamera-Software gphoto unterstützte Digitalkameras (englisch)

http://www.sane-project.org/sane-backends.html

Wird mein Scanner unterstützt? (englisch)

http://www.alsa-project.org/alsa-doc

Vom Sound-System ALSA unterstützte Soundkarten (englisch)

Linux 2011, M. Kofler, Addison Wesley 2010ISBN 3-8273-3025-4 (1280 Seiten)

Der Klassiker in 10. Auflage: Kofler behandelt nahezu alle Aspekte der Arbeit mit Linux, von der Administration bis hin zu grafischen Anwendungen. Taugt nicht nur zum Einstieg, sondern auch als universelles Nachschlagewerk.

Einstieg in LinuxS. Wendzel, J. Plötner, Galileo 2007ISBN 3-8362-1089-4 (448 Seiten)

Einsteigerbuch, das den Zugang über die Shell wählt und erst danach gra-fische Alternativen vorstellt. Inhalte: u. a. Netzwerk, Serverdienste, Drucken, Textverarbeitung, Multimedia.

Grundlagenbuch Linux H.-G. Eßer, M. Dölle, Data Becker 2007ISBN 3-8158-2901-1 (1215 Seiten)

Einführung in Linux mit Referenzcharakter. Zielgruppe: Einsteiger und fortge-schrittene Anwender. Behandelt u. a. Installation, Administration, Hardware und Multimedia. Der Schwerpunkt liegt auf Shell-Anwendungen.

OpenSuse 11.3 – ganz easyH.-G. Eßer. Linux New Media 2010keine ISBN (181 Seiten)

Für alle Linux-Einsteiger: Das Buch aus der EasyLinux-Redaktion hilft beim Ein-stieg in OpenSuse 11.3. Installation, erste Schritte, Internet und Hardware. Bestellung über http://www.easylinux.de/opensuse-buch

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Page 122: easyLinux 04 2012

04/2012EasyLinuxwww.easylinux.de122 Änderungen der Themen vorbehalten

Vorschau

Metadaten im PDFPDF hat sich beim Austausch von Dokumenten als plattformneutrales Format durchgesetzt, das aus jedem Drucker veränderungsfrei heraus-kommt. Allerdings gehen die Möglichkeiten von PDF weit über die of-fensichtlichen Vorteile hinaus. Wir bringen ans Licht, was Sie häufig nicht sehen, und zeigen, wie Sie die in den Dateien verborgenen Me-tadaten auslesen und gegebenenfalls befüllen.

Kreative Bastelprojekte mit dem Raspberry PiGerade so groß wie eine Kreditkarte, bringt der Raspberry Pi trotzdem genügend Power mit, um einen HD-Film wiederzugeben. Eine gute Schnittstellenausstattung und die ARM-CPU machen die schlanke Hardware zum idealen Kandidaten für Bastelprojekte. Ein Work-shop in der kommenden Ausgabe zeigt, wie der Mini-PC aufgebaut ist, und demonstriert, wie Sie die Hard-ware in Ihren Projekten einsetzen.

Effizient programmierenVon Beginn an hat sich Linux als ausgezeichnete Plattform für Programmierer erwiesen. Compiler, Debugger und zahlreiche Bibliotheken gehören be-reits zum Standardumfang jeder gängigen Installa-tion. Zusammen mit einem Editor haben Sie damit alle wichtigen Tools zur Hand, um mit einem ersten Projekt zu beginnen. Allerdings bieten die meisten Distributionen bei genauerem Hinsehen noch viel mehr Möglichkeiten, um ein Programm zu imple-mentieren. In Ausgabe 11/2012 zeigen wir Ihnen, wie Sie die richtigen Werkzeuge zusammenstellen.

System ausmistenMit der Zeit sammeln sich auf Linux-PCs ungenutzte Bibliotheken und Programme an. Zwar stören die Dateien nicht, sorgen aber bei einem Upgrade für unnötige Downloads und erschweren die Fehlersuche. Rpmorphan und Rpmrestore räumen die RPM-Paketdatenbank auf.

LinuxUser 11/2012 erscheint am 18.10.2012

EasyLinux 01/2013 erscheint am 10.01.2013

Virtuelle MaschinenIm August ist VMware Workstation 9 erschienen, im September VirtualBox 4.2. Die beiden Virtualisierungs-programme erleichtern viele Alltagssituationen, in de-nen ein Betriebssystem nicht ausreicht. Ob Sie Windows

oder ein zweites Linux-System parallel betreiben wollen, ist dabei egal: Virtuelle Maschinen booten im Fenster fast jedes System. Wir vergleichen die Konkurrenten und geben Tipps zur Konfiguration und zum Einsatz der Programme.

© Flaivoloka, sxc.hu

Android und iPhoneSmartphones sind kleine Computer mit Internetzugang, und die diversen Apps für diese Geräte erzeugen und verarbeiten allerlei Daten. Die gilt es zu sichern, mit Linux-PCs zu synchronisieren und vieles mehr. Wie Sie Musik, Videos, Officedokumente und andere Daten vom PC aufs Handy und zurück bewegen können, zeigen wir Ihnen in zwei Artikeln für die beiden Smartphone-Welten. Für Tablet-Besitzer stellen wir Linux-kompatible Office-programme vor.

Die bekanntesten Anwendungen aus dem LibreOffice-Paket sind die Textverarbei-tung Writer und die Tabellenkalkulation Calc. Doch auch das Präsentationsmodul Impress muss sich vor der Konkurrenz nicht verstecken: In unserem Einsteiger-workshop helfen wir bei den ersten Schritten mit eigenen Präsentationen und zeigen Tricks, mit denen Sie die Textein-gabe auf den Folien beschleunigen.

Präsentieren mit Impress Einführung in KDE 4.9KDE und Gnome sind die beiden großen Standarddesktops. Für alle, die noch wenig Erfahrung mit Linux und speziell mit KDE haben, stellen wir die wichtigsten Grund-

funktionen des Desktops vor und zeigen, wie die zu KDE gehörenden Tools miteinan-der kooperieren. Schon mit dem Basispaket erhalten Sie eine große Auswahl hilfreicher Programme; viele gute KDE-Anwendungen können Sie zusätzlich installieren.

© Cowjui

ce, C

C BY-SA 3.0

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