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Eden Im Ozean dem indischen Kontinent nah Uns eine kleine Insel war Zwei Wochen auf Erden ein Paradies Im Staate der Malediven hieß. Palmengrün Sandweiß Lagunentürkis Abendrot das uns der Tag hinterließ Bunte Vielfalt am häuslichen Riff Bungalow Flughund einheimisches Schiff. Unter der Sonne im azurblauen Meer Schildkröten, Riffhaie, Rochen und mehr Nichts kann unsrem Inselglück da noch fehlen Doch dann kommt der Tag zum Abschiednehmen. Wie Lucifer einst aus dem Paradies vertrieben Müssen wir lassen das was wir lieben Kehren ins kalte Nachhause zurück Und halten im Geiste fest unser Glück. Weißspitzenriffhai

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Eden

Im Ozean dem indischen Kontinent nahUns eine kleine Insel war

Zwei Wochen auf Erden ein ParadiesIm Staate der Malediven hieß.

 Palmengrün Sandweiß LagunentürkisAbendrot das uns der Tag hinterließBunte Vielfalt am häuslichen Riff

Bungalow Flughund einheimisches Schiff. 

Unter der Sonne im azurblauen MeerSchildkröten, Riffhaie, Rochen und mehr

Nichts kann unsrem Inselglück da noch fehlenDoch dann kommt der Tag zum Abschiednehmen.

 Wie Lucifer einst aus dem Paradies vertrieben

Müssen wir lassen das was wir liebenKehren ins kalte Nachhause zurück

Und halten im Geiste fest unser Glück.

Weißspitzenriffhai

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Ich habe ein Paradies auf Erden gefunden! Es liegt im Indischen Ozean, knapp acht Flugstunden von Österreich im Osten, zirka siebenhundert Kilometer südwestlich von Sri Lanka. Es sind 26 Atolle und 1190 Inseln, die sich 800 km in der Länge erstrecken, wobei nur 200 von an die 300.000 muslimischen Maledivern bewohnt sind. Atolle sind vor hunderten Millionen Jahren entstanden, indem Korallen an erloschenen Vulkanschloten hochgewachsen und ein Kalkskelett gebildet haben, das das Absenken des Vulkans als Unterwassergebirge überlebt und durch Erosion innerhalb des Korallenrings besandete Lagunen geformt hat, aus denen durch weitere Ansandung Inseln geboren worden sind. Wind und Wellen haben Flora und Fauna herbeigebracht und fertig war das kleine Paradies!

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Bei der Ankunft am Flughafen Malé- eigentlich auf der kleinen Flughafeninsel Hulule bei der Insel mit der weltkleinsten Hauptstadt Malé- werden wir herzlich-freundlich in Empfang genommen und rasch zum Wasserflugzeug für unsere Insel im Südwesten von Malé im Ari-Atoll weitergeleitet. Der Flug mit dem Wasserflugzeug ist ein Erlebnis, wie türkise Münzen im Meer verteilen sich die Inseln der Atolle, die neben dem Propeller im Seitenfenster auftauchen- Ohrstoppel werden verteilt und sollten angenommen werden! Die Landung vor der Insel Angaga bringt unser Pilot mit Bravour sanft auf die Wellen, ein Dhoni, ein traditionelles maledivisches Hartholzboot, bringt uns auf festen Boden. Unser Bungalow ist rustikal und naiv-romantisch aus Holz mit viel Bambus und Freiluftdusche, von wo aus wir durch unser Palmendach den Himmel sehen können. Davor sind unsere Liegen mit eigenem Zugang zum feinsandigen weißen Strand, wo Einsiedlerkrebse ihre geborgten Häuser spazierentragen.

Schraubenpalmen mit ihren Stelzwurzeln und Scaevolabüsche mit ihren handförmigen lederartigen Blattgrün und weißen Nelkenblüten umsäumen diese Idylle, aus dem Hintergrund ragen hoch die Kokospalmen empor. Der einzige Nachteil für das Gefühl des irdischen Paradieses ist der leichte Regen und die Wolken, von denen wir auf den Malediven durch den veränderten Monsun (seit dem Tsunami 12/2004) empfangen worden sind. Jedoch haben wir uns dadurch besser ans tropische Klima anpassen können und laut Einheimischen wechselt das Wetter auf den Malediven sehr schnell- wovon wir uns überzeugen können.

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RiesendrückerfischGemalte Muräne

Angaga

Grüner Drücker

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Nach dem Ankunftstag scheint die Sonne, wenige Wolken zieren den tiefblauen Himmel, die saftiggrünen Palmen wehen in der angenehmen Brise, das türkisblaue Meer in der Lagune kräuselt verlockend seine Oberfläche. Unter Wasser empfängt uns Gottes Garten Eden. Fächer-, Tisch-, Salat- und Hirnkorallen, zen-artig komponiert, wechseln mit kreativgeformten Schneckengehäusen oder bis zu hockergroßen blaubraunen Mördermuscheln ab. Bunte Rifffische jagen in Schwärmen durchs warme Wasser neben bizarren Einzelgängern wie einem gelbbraunen, korallennagenden Riesendrücker oder einem zitronigen Kugelfisch, regenbogenfarbigen Papageien- oder blaugelben Doktorfischen. Heimelige Karettschildkröten knacken Korallenstöcke, lassen sich unbeeindruckt begleiten und berühren. Menschenscheue Weißspitzenriffhaie schwimmen mit wenigen Hüftschwüngen auf Beutesuche in der Korallenlandschaft, die doppelt so großen friedlichen Ammenhaie kundschaften Schlafplätze in den steinernen Gärten aus und scheuchen dabei zähnebleckende Riesenmuränen aus ihren Behausungen. Adlerrochen gleiten wie schwarze Engel durchs Blau, während ihre verwandten Stachelrochen in der Lagune eingehüllt in eine Sandwolke nach Eßbarem wühlen. Unsere 150 x 350m-Hotelinsel hat außer dem eher seltenen durchgehenden ringförmigen Strand und Riff den unbezahlbaren Vorteil, daß sich die geringgehaltene Gästemenge verliert und Natur noch Natur sein darf, wodurch das Nahgefühl zur Schöpfung zum unsagbaren Sinnesrausch wird!

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Schwarzpunkt-Stechrochen im Lagunensand

Gelbbraune Muräne

Karettschildkröte

Weißspitzen-Riffhai

Gelber Kugelfisch

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Hornhechte

Thunfisch

Sardellenschwarm

HUNTING

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Ein Erlebnis am Riff sei speziell erwähnt. Beim Einstieg ins Riff, d.h. bei einer Atollinsel dort, wo eine Boie einen Durchbruch von der Lagune zum Außenriff anzeigt, sammeln sich aufgrund der Strömungen vorzugsweise Räuber. Wir erkunden schnorchelnd im Umkreis die Lage, erblicken Schwärme von kleinen Füsilieren im freien Wasser um uns nervös immer wieder die Richtung ändernd, Schnapper in Schulen dicht gedrängt im Schutz der Riffkante begleitet von opportunistischen halbmeterlangen Forellenbarschen und hungrigen Pilotmakrelen, die länglichen Flötenfische versammelt unter uns in Lauerstellung, halbmeterlange Hornhechte in Formation unter der Wasseroberfläche angriffsbereit.

Karettschildkröte

Weißspitzenriffhai Adlerrochen

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Ammenhai

Plötzlich zischt aus dem tiefen Blau ein torpedoartiger Jäger mit kleiner Rücken- und starren Brustflossen heran, holt sich seine unvorsichtige Beute und verschwindet ebenso unerwartet wieder in der Weite. Doch das war kein Hai, sondern ein anderer absolut an die Jagd angepasster und bedrohter Meeresbewohner- der Thunfisch! Ein meterlanger Riffhai agiert völlig anders. Elegant und bedrohlich taucht sein Umriß in der trüben Ferne auf, nähert sich langsam mit wenigen Schwanzflossenschlägen, erforscht neugierig, taktiert, schätzt Pro und Contra ab. Dann stößt er mit kleinstem Kraftaufwand blitzschnell zu oder entfernt sich ebenso elegant, fast gelangweilt wieder ins Meer, als wäre nichts gewesen. Dieses Bild zeigt den alltäglichen Überlebenskampf am Riff.

Wimpelfische

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Kommt die Dämmerung, wechseln wir die Blickrichtung von unten nach oben und achten auf die wie Fledermäuse verkehrt am Baum hängenden Flughunde, die Früchte fressen und zwischendurch auch etwas verlieren. Flughunde sind pelzig, geben Knarrlaute ähnlich Wellensittichen von sich und haben Fledermausflügel. Beim Untergang des wärmenden Gestirns im Meer, ein Vorgang, bei dem Himmel und Wellen der Leinwand eines Malers gleich in rot-orange-violette Farbtöne getaucht werden, lassen wir den Tag auf unseren Strandliegen romantisch ausklingen. Am Morgen dürfen wir ein anderes Geschöpf der Insel kennenlernen, nämlich die maledivische Glanzkrähe, die mit ihrem lästigen durchdringendem Geschrei garantiert gesegneter Nachtruhe ein Ende bereiten kann. Neben ihr erwachen Wellensittiche mit lautem Gezwitscher.

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Flughund

Strandkrabbe

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Weißkehl-Doktor- und Falterfische am Atoll-Riff

Mördermuschel

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Schule Gelber Schnapper und Fledermaus-Fisch

Süßlippfisch

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Ein Schnorchelausflug zu einer kleinen unbewohnten Atollinsel ist ganz unterhaltsam, jedoch eigentlich nicht notwendig, da wir schon in unserem Paradies sind.-Leider ist es bei einem zweiwöchigen Urlaub immer so, daß die Zeit in der ersten Woche verrinnt und dann die Gedanken bereits an den wenigen verbleibenden Tagen hängenbleiben... Soviel Schönheit und Sinnesreize an einem Ort der Welt müssen geschützt werden! Wenn die Gefährdung eines solchen Paradieses durch den Anstieg des Meeresspiegels als Alarmsignal zum Umdenken und bedingungslosen Einsatz für den Erhalt der Natur nicht genügt, dann ist unsere Zukunft bereits verloren.18.02.-04.03.10.