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Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch 86. Jahrgang Donnerstag, 30. April 2020 Nr. 18/19 Hilft uns eine Abstandsapp bei den Lockerungen? «Vom tatsächlichen Abstandhalten und Händewaschen befreit uns auch die Corona-App nicht», betont Hernâni Marques vom Chaos Computer Club Schweiz. Seite 2 Corona-Zeiten sind für Blinde schwere Zeiten: «Für uns Blin- de ist es schlicht unmöglich, allein einkaufen zu gehen oder einen Spaziergang zu machen», sagt Zina Indermaur. Wie sich Sehbehinderte helfen, steht auf Seite 4 Die Corona-Abstandsregeln bringen eine digitale Nähe. Jugendorganisationen wie «okaj zürich» und OJA bauen wegen der Einschränkungen ihre digitalen Angebote aus, und auch die Gemeinschaftszentren sind sehr einfallsreich. Seite 5 Blinde auf Abstand Appstand? Abstand bringt Nähe GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG Lokalinfo stellte Raphaël Wolf kürz- lich in seiner Funktion als Mental- magier respektive als Gedankenleser vor. Er ist ausserdem ein facettenrei- cher Kommunikationsexperte; als Master-Dozent lehrt er Kommunika- tion im Alltag in Zürich. Seine Haupt- tätigkeit ist die eines Auditors. Die Aufgabe eines Auditors ist es, durch Befragen und Zuhören herauszufin- den, wie sich eine Person oder eine Organisation entwickelt, um dann ei- ne entsprechende Weiterbildung an- zubieten. Eine weitere Tätigkeit ist die des Fotografen. Am Gymnasium mit musischem Profil wurde Wolf unter anderem in Fotografie ausge- bildet. Im anschliessenden Sportstu- dium beendete er den Fotokurs mit Bestnoten. Und wenn er von seinem «Zwillingsbruder» spricht, meint er natürlich sein Alter Ego in seiner Funktion als Magier – ein weiterer Hut in der Kollektion. Um die Vielfäl- tigkeit zu vervollständigen, ist der Wollishofer als brillanter Geschich- tenerzähler und auch noch Kinder- buchautor. Nicht nur, weil er dafür die nötige Kreativität besitzt, sondern weil seine 8-jährige Tochter Maléa – auf Hawaiianisch die Blume – das Zentrum seiner Welt bildet. Und für sie, die er vergöttert, hat Raphaël Wolf dieses Projekt realisiert. Das entzückende Buch «Maléa sucht den Kobold» ist in vier Sprachen erschie- nen (Deutsch, Französisch, Englisch und Schweizerdeutsch) – und soll ihr den Weg ins Erwachsenwerden er- leichtern. Abenteuerliche Reise Zum Inhalt des Buches «Maléa sucht den Kobold»: Das Küken Maléa glaubt dank der vielen kleinen Ge- schichten, die seine Mutter ihm täg- lich erzählt, dass viele geheimnisvolle Wesen existieren. Es macht sich auf den abenteuerlichen Weg, um den glupschäugigen Kobold zu finden und ihn zu seinem Freund zu machen. Er soll auf einer märchenhaften Insel le- ben. Dahin will es, denn es hat den Kobold ins Herz geschlossen. Auf dem Weg trifft das kleine Küken viele Tiere wie Ratten, Katzen, Schnecken, Elche, Geissböcke mit riesigen Hör- nern und Eichhörnchen. Einige be- gegnen ihm liebevoll, andere weni- ger. Nichtsdestotrotz lässt sich Klein- Maléa nicht beirren und bleibt guten Mutes. Beim prächtigen Baum auf der letzten Insel findet es endlich den glupschäugigen Kobold. Das Küken hat unterwegs viel ge- lernt, ist um Erfahrungen reicher ge- worden, und es sind ihm inzwischen Federn gewachsen. Der Flaum ist verloren gegangen und somit die Kindheit. Es ist flügge geworden. Aber die Fantasie und die Zuversicht für ein glückliches Leben sind ihm geblieben. Und es kehrt wieder in den Schoss der Familie zurück. Wolf will damit zu verstehen ge- ben, dass nur glücklich sei, wer bis ins hohe Alter die Magie der Fantasie beibehalte. Nur wer immer neugierig und entdeckungsfreudig sei, werde mental jung bleiben. Der Zauberer erzählt – wie könnte es anders sein – eine Geschichte mit der Magie des geschriebenen Wortes, illustriert mit zauberhaften Bildern. Nach der Moti- vation zum Verfassen dieses Buches gefragt, meinte er: «Mir war wichtig, mit diesem Buch Kinder und Jugend- liche anzusprechen und ihnen zu er- klären, wie sie mit gewissen Situatio- nen umgehen können, und ihnen zu vermitteln, dass sie jeweils nicht die Ursache für negative Entwicklungen sind. Ich wollte ihr Selbstvertrauen stärken und ihnen bewusst machen, dass man etwas, wenn man es unbe- dingt will, auch erreichen kann.» Auf die Frage, für welches Alter das Buch gedacht sei, stellte Wolf schmunzelnd fest: «Für Gross und Klein, also von acht bis neunund- neunzig. Jede und jeder sollte sich mit den philosophischen Gedanken auseinandersetzen.» Nächste Ausgabe in Mandarin Die erste Fassung erschien in Deutsch, Französisch folgte – über- setzt durch seine Mutter, eine Fran- zösin. Die englische Version verdankt Raphaël Wolf einem Engländer, den er als Wortjongleur bezeichnet. Zu- letzt erschien die schweizerdeutsche Ausgabe, die er zusammen mit seiner Lebenspartnerin realisierte: er Zür- cher, sie Baslerin. Die beiden Dialekte ergaben eine gut verständliche Mi- schung. Nun ist die nächste Ausgabe in Mandarin geplant. Warum gerade in Mandarin? Wolf war kürzlich zu einem Geburtstagsessen mit Freun- den eingeladen. Da stellte sich eine Teilnehmerin vor, die er nicht kannte, eine Chinesin, die ausgezeichnet Schweizerdeutsch spricht. Im Laufe des Abends beim Smalltalk kamen sie auf den Gedanken, sein Kinder- buch auch in Mandarin rauszubrin- gen. Das ist nun in der Planung und wird bildlich sicher sehr anspre- chend wirken. Auf 90 Seiten bebilderte Wolf den Text mit Fotos, die er auf unzähligen Reisen geschossen hatte. Die Aufnah- men bearbeitete er anschliessend basierend auf dem japanischen Holz- druck, dem Mokuhanga. Es sind hauptsächlich Bilder von Tieren. Um einige zu nennen: den Kobold Maki auf den Philippinen, das Entenküken am Sempachersee, die eigene Katze, ein Elch in Norwegen, ein Geissbock in Australien und eine Ratte in Frankreich. Das Büchlein kann auf Wolfs Website bestellt werden. Ein Magier, der mit Worten und Bildern verzaubert Der Wollishofer Raphaël Wolf bezeichnet sich selbst als Mann mit vielen Hüten. Der Kommunikationsexperte ist zudem Fotograf, Mental- magier und Kinderbuchautor. Jeannette Gerber Raphaël Wolf: «Das Buch soll das Selbstvertrauen von Kindern und Jugendlichen stärken.» Foto: Jeannette Gerber www.raphaelwolf.ch, www.chitin.ch Das Timing war speziell. Just am Tag des vom Bundesrat verkündeten Co- rona-Lockdowns am 16. März eröff- nete die Firma Landolt Weine ihren neuen Geschäftssitz in der Binz. Die 186-jährige und damit älteste Wein- handlung Zürichs zügelte zwangsläu- fig von der Bederstrasse ins ehemali- ge Postgebäude an der Uetliberg- strasse 130, Zwangsläufig darum, weil beim Bürglihügel am Waffen- platz bald die Bagger auffahren. Seite 9 Marc Landolt und die alte Post Edle Tropfen statt statt Briefe und Einzahlungen. Landolt Weine mit Eigner Marc zügelte in die Binz. F: ls. «Ich habe spät begonnen mit dem Zaubern, als Kind hatte ich keinen Zauberkasten», erzählt der Strassen- zauberer und Zauberlehrer Hörbi Kull. Der 59-Jährige ist Inhaber der Zauberschule Zürich in der Enge. Moderne Tabletmagie oder Tricks mit dem Smartphone seien nicht sein Ding. Zauberei sei vor allem perfek- tes Handwerk und geschehe immer live, weiss Hörbi Kull. Eines seiner grossen Vorbilder ist der Zauber- meister David Copperfield. Seite 7 Der Strassenzauberer aus der Enge

Ein Magier, der mit Worten und Bildern verzaubert · 2020-06-04 · Foto: Jeannette Gerber , Das Timing war speziell. Just am Tag des vom Bundesrat verkündeten Co-rona-Lockdowns

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Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, www.lokalinfo.ch

86. Jahrgang Donnerstag, 30. April 2020 Nr. 18/19

Hilft uns eine Abstandsapp bei den Lockerungen? «Vom

tatsächlichen Abstandhalten und Händewaschen befreit uns

auch die Corona-App nicht», betont Hernâni Marques vom

Chaos Computer Club Schweiz. Seite 2

Corona-Zeiten sind für Blinde schwere Zeiten: «Für uns Blin-

de ist es schlicht unmöglich, allein einkaufen zu gehen oder

einen Spaziergang zu machen», sagt Zina Indermaur. Wie

sich Sehbehinderte helfen, steht auf Seite 4

Die Corona-Abstandsregeln bringen eine digitale Nähe.

Jugendorganisationen wie «okaj zürich» und OJA bauen

wegen der Einschränkungen ihre digitalen Angebote aus, und

auch die Gemeinschaftszentren sind sehr einfallsreich. Seite 5

Blinde auf AbstandAppstand? Abstand bringt Nähe

GZA/PP-A 8048 Zürich, Post CH AG

Lokalinfo stellte Raphaël Wolf kürz-

lich in seiner Funktion als Mental-

magier respektive als Gedankenleser

vor. Er ist ausserdem ein facettenrei-

cher Kommunikationsexperte; als

Master-Dozent lehrt er Kommunika-

tion im Alltag in Zürich. Seine Haupt-

tätigkeit ist die eines Auditors. Die

Aufgabe eines Auditors ist es, durch

Befragen und Zuhören herauszufin-

den, wie sich eine Person oder eine

Organisation entwickelt, um dann ei-

ne entsprechende Weiterbildung an-

zubieten. Eine weitere Tätigkeit ist

die des Fotografen. Am Gymnasium

mit musischem Profil wurde Wolf

unter anderem in Fotografie ausge-

bildet. Im anschliessenden Sportstu-

dium beendete er den Fotokurs mit

Bestnoten. Und wenn er von seinem

«Zwillingsbruder» spricht, meint er

natürlich sein Alter Ego in seiner

Funktion als Magier – ein weiterer

Hut in der Kollektion. Um die Vielfäl-

tigkeit zu vervollständigen, ist der

Wollishofer als brillanter Geschich-

tenerzähler und auch noch Kinder-

buchautor. Nicht nur, weil er dafür

die nötige Kreativität besitzt, sondern

weil seine 8-jährige Tochter Maléa –

auf Hawaiianisch die Blume – das

Zentrum seiner Welt bildet. Und für

sie, die er vergöttert, hat Raphaël

Wolf dieses Projekt realisiert. Das

entzückende Buch «Maléa sucht den

Kobold» ist in vier Sprachen erschie-

nen (Deutsch, Französisch, Englisch

und Schweizerdeutsch) – und soll ihr

den Weg ins Erwachsenwerden er-

leichtern.

Abenteuerliche ReiseZum Inhalt des Buches «Maléa sucht

den Kobold»: Das Küken Maléa

glaubt dank der vielen kleinen Ge-

schichten, die seine Mutter ihm täg-

lich erzählt, dass viele geheimnisvolle

Wesen existieren. Es macht sich auf

den abenteuerlichen Weg, um den

glupschäugigen Kobold zu finden und

ihn zu seinem Freund zu machen. Er

soll auf einer märchenhaften Insel le-

ben. Dahin will es, denn es hat den

Kobold ins Herz geschlossen. Auf

dem Weg trifft das kleine Küken viele

Tiere wie Ratten, Katzen, Schnecken,

Elche, Geissböcke mit riesigen Hör-

nern und Eichhörnchen. Einige be-

gegnen ihm liebevoll, andere weni-

ger. Nichtsdestotrotz lässt sich Klein-

Maléa nicht beirren und bleibt guten

Mutes. Beim prächtigen Baum auf

der letzten Insel findet es endlich den

glupschäugigen Kobold.

Das Küken hat unterwegs viel ge-

lernt, ist um Erfahrungen reicher ge-

worden, und es sind ihm inzwischen

Federn gewachsen. Der Flaum ist

verloren gegangen und somit die

Kindheit. Es ist flügge geworden.

Aber die Fantasie und die Zuversicht

für ein glückliches Leben sind ihm

geblieben. Und es kehrt wieder in

den Schoss der Familie zurück.

Wolf will damit zu verstehen ge-

ben, dass nur glücklich sei, wer bis

ins hohe Alter die Magie der Fantasie

beibehalte. Nur wer immer neugierig

und entdeckungsfreudig sei, werde

mental jung bleiben. Der Zauberer

erzählt – wie könnte es anders sein –

eine Geschichte mit der Magie des

geschriebenen Wortes, illustriert mit

zauberhaften Bildern. Nach der Moti-

vation zum Verfassen dieses Buches

gefragt, meinte er: «Mir war wichtig,

mit diesem Buch Kinder und Jugend-

liche anzusprechen und ihnen zu er-

klären, wie sie mit gewissen Situatio-

nen umgehen können, und ihnen zu

vermitteln, dass sie jeweils nicht die

Ursache für negative Entwicklungen

sind. Ich wollte ihr Selbstvertrauen

stärken und ihnen bewusst machen,

dass man etwas, wenn man es unbe-

dingt will, auch erreichen kann.»

Auf die Frage, für welches Alter

das Buch gedacht sei, stellte Wolf

schmunzelnd fest: «Für Gross und

Klein, also von acht bis neunund-

neunzig. Jede und jeder sollte sich

mit den philosophischen Gedanken

auseinandersetzen.»

Nächste Ausgabe in MandarinDie erste Fassung erschien in

Deutsch, Französisch folgte – über-

setzt durch seine Mutter, eine Fran-

zösin. Die englische Version verdankt

Raphaël Wolf einem Engländer, den

er als Wortjongleur bezeichnet. Zu-

letzt erschien die schweizerdeutsche

Ausgabe, die er zusammen mit seiner

Lebenspartnerin realisierte: er Zür-

cher, sie Baslerin. Die beiden Dialekte

ergaben eine gut verständliche Mi-

schung. Nun ist die nächste Ausgabe

in Mandarin geplant. Warum gerade

in Mandarin? Wolf war kürzlich zu

einem Geburtstagsessen mit Freun-

den eingeladen. Da stellte sich eine

Teilnehmerin vor, die er nicht kannte,

eine Chinesin, die ausgezeichnet

Schweizerdeutsch spricht. Im Laufe

des Abends beim Smalltalk kamen

sie auf den Gedanken, sein Kinder-

buch auch in Mandarin rauszubrin-

gen. Das ist nun in der Planung und

wird bildlich sicher sehr anspre-

chend wirken.

Auf 90 Seiten bebilderte Wolf den

Text mit Fotos, die er auf unzähligen

Reisen geschossen hatte. Die Aufnah-

men bearbeitete er anschliessend

basierend auf dem japanischen Holz-

druck, dem Mokuhanga. Es sind

hauptsächlich Bilder von Tieren. Um

einige zu nennen: den Kobold Maki

auf den Philippinen, das Entenküken

am Sempachersee, die eigene Katze,

ein Elch in Norwegen, ein Geissbock

in Australien und eine Ratte in

Frankreich. Das Büchlein kann auf

Wolfs Website bestellt werden.

Ein Magier, der mit Worten und Bildern verzaubertDer Wollishofer Raphaël Wolfbezeichnet sich selbst als Mann mit vielen Hüten.Der Kommunikationsexperteist zudem Fotograf, Mental-magier und Kinderbuchautor.

Jeannette Gerber

Raphaël Wolf: «Das Buch soll das Selbstvertrauen von Kindern und Jugendlichen stärken.» Foto: Jeannette Gerber

www.raphaelwolf.ch, www.chitin.ch

Das Timing war speziell. Just am Tag

des vom Bundesrat verkündeten Co-

rona-Lockdowns am 16. März eröff-

nete die Firma Landolt Weine ihren

neuen Geschäftssitz in der Binz. Die

186-jährige und damit älteste Wein-

handlung Zürichs zügelte zwangsläu-

fig von der Bederstrasse ins ehemali-

ge Postgebäude an der Uetliberg-

strasse 130, Zwangsläufig darum,

weil beim Bürglihügel am Waffen-

platz bald die Bagger auffahren.

Seite 9

Marc Landoltund die alte Post

Edle Tropfen statt statt Briefe undEinzahlungen. Landolt Weine mitEigner Marc zügelte in die Binz. F: ls.

«Ich habe spät begonnen mit dem

Zaubern, als Kind hatte ich keinen

Zauberkasten», erzählt der Strassen-

zauberer und Zauberlehrer Hörbi

Kull. Der 59-Jährige ist Inhaber der

Zauberschule Zürich in der Enge.

Moderne Tabletmagie oder Tricks mit

dem Smartphone seien nicht sein

Ding. Zauberei sei vor allem perfek-

tes Handwerk und geschehe immer

live, weiss Hörbi Kull. Eines seiner

grossen Vorbilder ist der Zauber-

meister David Copperfield. Seite 7

Der Strassenzaubereraus der Enge

M E I N U N G2 Lokalinfo Nr. 18/19 30. April 2020

Während der letzten Wochen muss-ten wir alle Einschränkungen hin-nehmen. Mit dem etappierten Aus-stieg aus dem Lockdown, der gesund-heitspolitischen Indikatoren folgenmuss, machen wir uns alle auf den(langen) Weg zurück in die Normali-tät. Wenn diese Zeit eines geschärfthat, ist es das Bewusstsein, was fürjeden Einzelnen, jede Einzelne wirk-lich wichtig und unverzichtbar ist.

Nicht die nächsten Ferien irgend-wo in der FerneWas fehlt uns jetzt? Da kommt einemso viel Schönes in den Sinn – und ichwage die Behauptung, es sind vielekleine Dinge … Die Liebsten wieder indie Arme nehmen. Zusammen mitNachbarn und Freunden grillieren.Ein Bierchen am Fluss oder serviertvom freundlichen Service im Quar-tierrestaurant. Das schmeckt einfachanders – besser. Statt möglichst raschbeim Detaillisten durch den Laden zuhuschen und die notwendigen Ein-käufe zu erledigen, das Rundumpaket

eines Frischmarktbesuchs mit allenSinnen geniessen. Schauen, riechen,fühlen, probieren, sich vor Ort bera-ten und etwas erklären lassen. DieGarderobe updaten. Neue Möbel aus-suchen, Wohnung und Garten ver-schönern lassen. Fein essen, ins Kinogehen, eine Theateraufführung besu-chen. Arbeiten in der Firma, Kaffee-pause mit Kollegen, Kundenbesuche,lernen in der Schule.

Ohne lokale Handel- und Gewer-betreibende geht es nichtGerade die KMU haben viel Kreativi-tät an den Tag gelegt, flexibel auf dieveränderten Bedingungen reagiert,den täglichen Bedarf gesichert unddafür grosse Solidarität und Unter-stützung auch aus der Bevölkerungerfahren. Sie alle haben auf Locke-rungen gewartet. Nun, da sie anste-hen, fehlen Logik und Erklärung desBundesrats, die Enttäuschung istgross. Es ist nicht nachvollziehbar,warum man sich ein Tattoo stechenlassen kann, ein Buch kaufen abernicht. Wer ein Schutzkonzept einhält,soll aufmachen können. Das gilt auchfür Gastrobetriebe. Je überschauba-rer der Betrieb, desto besser klappt’sdoch mit der Umsetzung der Mass-nahmen. Machen wir vorwärts – mitDisziplin und Solidarität. Wer will,muss dürfen!

Nicole Barandun-Gross,

Präsidentin Gewerbeverband der

Stadt Zürich

GEWERBEVERBAND STADT ZÜRICH

Licht am Ende des Tunnels

www.gewerbezuerich.ch

Publireportage

Nicole Barandun-Gross Foto: zvg.

Zur Zeit werden grosse Hoffnungenin eine Corona-App für sogenanntesDigital Contact-Tracing gesteckt. Fürdie Schweiz ist die Idee, dass fürSmartphones mit dem Betriebssys-tem Android von Google und iPhones(iOS) eine App zur Verfügung gestelltwird, die dank der Kurzfunk-Techno-logie Bluetooth auf den Handys erfas-sen soll, welche Personen sich – in-fektiologisch relevant – getroffen ha-ben. Die App soll nahe Begegnungenmit anderen Personen registrieren.

Sobald eine Person positiv getes-tet wird, erlaubt es die App, das er-fasste Kontaktnetz über eine allfälligeInfektionsgefahr zu informieren. Dasheisst: Menschen, mit denen man inKontakt war, würden dank der Appwissen, dass man womöglich infiziertist. Die Erfassung der Begegnungenerfolgt zwar lokal auf den eigenenGeräten, die Kontaktvermittlung aberzentral über einen Server. Das bedeu-tet, dass durch Umstandsdaten er-mittelbar ist, wer sich konkret getrof-fen hat. Auf diese Gefahr weisenForscherinnen und Forscher unterrisques-tracage.fr (Website auf Fran-zösisch) hin.

Gemäss dem Bundesamt für Ge-sundheit kann sich das neue Corona-virus über Tröpfchen verbreiten,wenn sich Personen mindestens15 Minuten in einem Abstand vonweniger als zwei Metern aufhalten.Rein technisch erfüllte die Corona-App also nur ansatzweise ihrenZweck, wenn unter üblichen raum-physikalischen Verhältnissen die Ab-standsmessung genau funktioniert.

Dies hängt auch vom Handymodellund von der eingesetzten Grundsoft-ware ab. Immerhin arbeiten Appleund Google daran, Abstandsmessun-gen zu vereinheitlichen.

Gefahr von FalschmeldungenEntscheidend ist aber das Sozialver-halten. Die App kann nicht feststel-len, wie nahe sich Menschen wirklichkommen, ob sie Viren in grosserMenge austauschen oder ob ein Infi-

zierter eine Maske richtig trägt. Nichtvon ungefähr warnt der Produktleiterder Singapurer Tracing-Lösung «Tra-ceTogether» in einem Blog-Beitragvom 11. April auf blog.gds-gov.techvor einem «Technologie-Triumphia-lismus». Er mahnt an, dass Falsch-meldungen kein Klacks seien, son-dern Menschenleben kosten können,wenn dadurch Testressourcen falschgebunden werden. Singapur ist des-halb relevant, weil das Land, trotzApp und umfassender Überwachung,seit Mitte April urplötzlich massiveInfektionsraten zu verzeichnen hat.

Wichtig ist: Vom tatsächlichen Ab-standhalten und Händewaschen be-freit uns auch die Corona-App nicht.

Hernâni Marques,

Chaos Computer Club Schweiz

EXPERTE LEITET DURCH CYBERSPACE

Vorsicht mit der Corona-App-Euphorie

Der öffentliche Treff für Interessierte desChaos Computer Club Zürich fällt wegender Corona-Krise aus. www.ccczh.ch

«Vom tatsächlichenAbstandhalten und

Händewaschen befreituns auch die Corona-App

nicht.»

Hernâni Marques

Die Schweizer Contact-Tracing-App DP-3T von der ETH Lausanneund der ETH Zürich soll ab11. Mai für Smartphones verfüg-bar sein. Die App könnte zur Ein-dämmung der Coronavirus-Pande-mie beitragen, weil sie ermöglicht,Infektionsketten zurückzuverfol-gen. Nach aktuellem Stand ist dieNutzung der App freiwillig. Con-tact-Tracing-Apps werfen jedochFragen zum Datenschutz auf. (pw.)

App bald verfügbar

ANZEIGEN

A K T U E L L Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020 3

AUS DEM GEMEINDERAT

druck des Lockdownsund von «leeren Stras-sen» und «freien Park-plätzen» für die «auto-arme Stadt» – ein-schränkende Mass-nahmen ganz ohneCorona-Not, mit denenAutofahrerinnen und-fahrern in der StadtZürich der Garaus ge-macht werden soll.

Und tatsächlich: In den nächsten Monatenund Jahren werden die Stimmberechtigten derStadt Zürich voraussichtlich gleich über vierstädtische Volksinitiativen zu befinden haben, indenen von einem massvollen, pragmatischenund vernünftigen Miteinander nichts zu spüren

ist. Im Gegenteil: All dieseInitiativen haben zumZiel, gewisse Verkehrs-mittel zu bevorzugen unddas Auto zu benachteili-gen bzw. gleich ganz ausder Stadt zu verbannen.Dabei zeigt doch gerade

die aktuelle Corona-Krise, dass nicht nur dieWirtschaft, sondern die Gesellschaft insgesamtauf funktionierende Zuliefererketten und intakteund sichere Transportwege angewiesen ist, umden Nachschub an lebensnotwendigen Güternund Gütern des täglichen Bedarfs nachhaltig undlangfristig zu sichern.

Statt also der «autoarmen Stadt» das Wort zureden, in dem der (Corona-)Stillstand zum ro-mantischen Ideal verklärt wird, bräuchte es inder städtischen Verkehrspolitik in Zukunft ver-mehrt wieder Mass und Mitte. Damit der Wegaus der Corona-Krise für die Stadt Zürich nichtin einer Sackgasse mündet.

Albert Leiser, Gemeinderat FDP Kreis 9,Mitglied BeKo RP SLÖBA/V

2012/ 2013 Präsident des Gemeinderats

Kritik – das Funda-ment unseres Wohl-standes gelegt und dieSchweiz wird dieseKrise besser als ande-re Staaten überwin-den, sollte sich derwenig glücklich agie-rende Bundesrat dennendlich entschliessen,die BAV-Verfügungmassvoll zu lockern.

Sein Zögern zu Beginn der Krise sowie dieFalschmeldung über die Wirksamkeit von Mas-ken wird eine Aufarbeitung nach sich ziehen.

Folgendes wird jedoch hier in Zürich zu re-den geben: der Abschreiber des Triemlispitalsvon sage und schreibe 176 Millionen! Wer für

über 300 Franken Wa-ren stiehlt, kommt vorden Richter. Wer folgen-de Aussage macht:«Schulden, welche abge-schrieben werden, tunniemandem weh», sollhingegen weiterhin

Stadtrat bleiben dürfen? Herr Leupi, bin ich et-wa «niemand»?

Auch das Sicherheitsdepartement legt dieBAV-Verfügung offensichtlich als eine Art «Er-mächtigungsgesetz» aus. Willkürlich wurde öf-fentlicher Raum in Besitz genommen und sodem arg gebeutelten Gewerbe weitere Steine inden Weg gelegt, neben der unsäglichen Bussen-jagd auf den Parkplätzen, notabene.

Derek Richter, Gemeinderat SVP Kreis 3,Mitglied Spezialkommission

Sicherheitsdepartement/Verkehr

Das neuartige Coronavirus hat die Schweiz wei-terhin fest im Griff – auch wenn am 27. April dieersten Geschäfte wie Gärtnereien, Blumenlädenund Coiffeure wieder öffnen konnten. Gleichwohlsteht das öffentliche wie private und wirtschaftli-che Leben nach wie vor weitgehend still, auch inder Stadt Zürich: Schulen und Universitäten sindimmer noch geschlossen, ebenso Restaurants,Bars, Clubs, Kinos und die meisten Läden. Ge-sundheitliche Sorgen und wirtschaftliche Unsi-cherheiten drücken auf die Stimmung und tra-gen zu einem Zustand des allgemeinen Still-stands bei.

So richtig es war, dass Bund und Kantonezur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavi-rus am 16. März Einschränkungen erlassen undSchutzmassnahmen empfohlen haben, so richtigund wichtig ist es nun allerdings auch, schritt-weise aus dem Lockdownauszusteigen und die ein-schränkenden Massnah-men mit der gebotenenVorsicht wieder zurück-zufahren. In wirtschaftli-cher Hinsicht sollte dieseÖffnung nicht nur für die«Grossen» gelten, sondern auch für die vielenkleinen und mittleren Unternehmen (KMU) inder Stadt, für das Gewerbe, das vom Lockdownempfindlich getroffen wurde. Wer sich an dieGesundheits-, Hygiene- und Abstandsregeln hält,sollte so schnell als möglich wieder öffnen dür-fen, unabhängig von der Branche. Es ist eine Zeitdes Miteinanders, nicht des Gegeneinanders.

Wenig hilfreich ist es vor diesem Hinter-grund, dass nun in der Stadt Zürich links-grüneParteien, Verbände und ihnen zudienende Ex-perten politisches Kapital aus der Corona-Krisezu schlagen versuchen und die ausserordentli-che Situation als Vorwand nehmen, um etwa inder städtischen Verkehrspolitik die eigene politi-sche Agenda voranzutreiben. So werben sie im«Tages-Anzeiger» vom 21. April unter dem Ein-

In schwierigen Zeiten zeigt sich, wo Freundund Feind sind.

Unsere «Freunde» in Nord, Süd und Westhaben eindrücklich gezeigt, dass sie im Aus-nahmefall zuerst an sich und die Eigenen den-ken, anstatt sich an Abmachungen zu halten.Frei nach «Was interessiert mich mein WTO-Vertrag von gestern?» lautet die Devise. Medizi-nische Lieferungen wurden der Schweiz vor-enthalten, sogar für eigene Zwecke beschlag-nahmt. Modernes Freibeutertum macht sichbreit. Löbliche Ausnahme sind China und Tai-wan, welche der Schweiz Schutzartikel zur Ver-fügung stellen (www.luftbruecke.ch). Dies istechte Solidarität, und wir werden uns in jedemFall erinnern. Auch muss ich hier leider eineReminiszenz an die Rosinenbomber währenddes Kalten Krieges machen. Die Schweiz ist al-so gut beraten, jederzeitüber eine Langstrecken-flotte zu verfügen.

Auch unser Gesund-heitssystem – eines derteuersten der Welt –,muss sich Kritik gefallenlassen. Wie kann es sein,dass z. B. Singapur mit weniger Budget proKopf und ohne Zwang deutlich effizienter dieGesundheit der Bevölkerung sicherstellt?

Die internationalen Organisationen wieWHO, WTO, die EU und viele mehr sind fak-tisch handlungsunfähig und im Falle der EUwird die Krise sogar dazu missbraucht, dieSchuldenunion mit Eurobonds zu stabilisieren.Die Tage dieses Laientheaters sind wohl ge-zählt. Immerhin ist die Krise dazu geeignet, dasDubliner Asyl-Abkommen durchzusetzen. Bisjetzt wurden an Schweizer Grenzen 30 000 ille-gale Grenzübertritte verhindert und die hoheKriminalität vor allem in der Romandie ist mar-kant gesunken. Grenzen schützen eben doch,ohne sich von den Handelspartnern abzuschot-ten. Die Globalisierung hat zweifellos – trotz

Freund und Feindin Zeiten der Corona-Krise

Derek Richter.

«Immerhin ist die Krisedazu geeignet, das Dubliner

Asyl-Abkommen durchzusetzen.»

In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreibenVolksvertreter wöchentlich einen Beitrag. Alle imStadtparlament vertretenen Parteien bekommen hier-zu regelmässig Gelegenheit. Die Schreibenden äus-sern im Beitrag ihre persönliche Meinung.

Miteinander statt gegeneinanderin der Corona-Krise

«Wir sind auf funktionierendeZuliefererketten und intakteTransportwege angewiesen.»

Albert Leiser.

Die meisten Menschen interessierensich nicht für das, was sie im WCwegspülen – aus den Augen, aus demSinn. Nicht aber die Forscherinnenund Forscher des Wasserforschungs-instituts des ETH-Bereichs, kurzEawag. Sie und Kollegen von der EPFLausanne lassen schon seit dem ers-ten Corona-Fall im Kanton Tessin am24. Februar Abwasserproben neh-men, und zwar in den neun grösstenKläranlagen des Kantons Zürich.Ebenfalls schon seit rund achtWochen kommen auch regelmässigProben aus dem Zürcher Werdhölzli,aus Lausanne und der Abwassereini-gungsanlage Kloten Opfikon (AKO).

Auch im Wasser liegt WahrheitDaniel Eberhard, Mediensprechervon Entsorgung + Recycling Zürich(ERZ), zu welchem das KlärwerkWerdhölzli gehört, bestätigt die Pro-benahme in Zusammenhang mit Co-rona. «Seit Anfang März haben Mit-arbeitende in Absprache mit derEawag rund 30 Proben genommen».Eawag-Angestellte holten nun dieProben einmal wöchentlich ab undbrachten frische Flaschen.

Ähnlich läuft es bei der Anlage inKloten/Opfikon. «Wir wurden ange-fragt und waren natürlich interes-siert», so AKO-Betriebsleiter MichaelKasper zu dieser Zeitung. Deshalbentnahm Klärwerkfachmann PhilipRüegsegger täglich je einen Liter Ab-wasser und fror es ein. Zweimal inder Woche wurden die Flaschen vonder Eawag abgeholt. Insgesamt sindso bereits über 300 Proben zusam-mengekommen, die derzeit in denGefrierschränken der Eawag-Laborslagern. Untersuchen konnten sie dieForscherinnen und Forscher nochnicht – auch sie arbeiteten bis vorkurzem im Homeoffice. «Nun kanneine kleine Gruppe ihre Arbeit miteiner Sonderbewilligung wieder auf-nehmen», so Andri Bryner, Medien-verantwortlicher der Eawag. Weil dieKühlschränke inzwischen voll sind,fordert die Eawag seit kurzem keineProben mehr an. «Es gibt aber auchso genügend Material, um unsereMethode zu entwickeln», versichertBryner.

Suche nach dem ErbgutVon den Abwasserproben verspre-chen sich die Experten einerseitsRückschlüsse auf die Verbreitung desVirus, das auch wieder ausgeschie-den wird. «Wir sind zuversichtlich,dass man diese nicht nur feststellen,sondern auch quantifizieren – alsogewissermassen zählen – kann», sag-te Umweltingenieur Christoph Ortvon der Eawag dem Schweizer Ra-dio. «Im Idealfall lässt sich darauseine Anzahl erkrankter Menschenabschätzen. Nach heutigem Wissens-stand sollten wir in der Lage sein,

wenige Erkrankte unter 100 000 Ge-sunden erfassen zu können.»

Das Verfahren stehe aber nochganz am Anfang, sagt der Medienver-antwortliche Bryner und betont: «DasTestverfahren konkurriert auch nichtmit dem medizinischen Test. Wir su-chen nicht nach aktiven Viren, die esim Abwasser vermutlich gar nichtmehr gibt, sondern nach dem Erbgutdes Virus.» Mit Proben von 19 gros-sen Kläranlagen, geografisch gutüber die Schweiz verteilt, könnten siedas Abwasser von rund 2,5 MillionenLeuten analysieren, so Christoph Ortweiter – also fast jeder dritten Per-

son. Das wäre einiges einfacher alsflächendeckende Tests bei Menschen.Und es wäre Tage, wenn nicht Wo-chen schneller, als Leute zu testen,die bereits mit Symptomen in Spitä-lern sind: Denn manche Viren, sovermuten holländische Kollegen,würden schon vor Ausbruch derKrankheit ausgeschieden. Ein solcherNachweis ist für Medikamentenrück-stände und viele andere organischeMikroverunreinigungen bereits heutein Echtzeit möglich: Der Eawag-Pro-totyp «MS2field» hat 2019 in dreiFeldversuchen fast 10 000 Proben au-tomatisch ausgewertet, unter ande-

rem im Fluss Doubs im Kanton Jura.Könnte man ein Gerät auf das VirusSars-CoV-2, das die LungenkrankheitCovid-19 auslöst, «eichen», hätteman eine Art schnelleres Frühwarn-system für eine mögliche zweite Co-rona-Welle, die anrollen könnte,wenn man die Vorschriften zu frühlockert oder wenn die Disziplin nach-lässt.

«Gespannt auf Resultate»Gemäss AKO-Betriebsleiter Kasper –und zur Freude der Eawag-Forscher– könnte seine Anlage an der Glatt-brugger Rohrstrasse sogar noch et-was genauer Auskunft geben, woherein allfällig gefundenes Virus stammt:Die gemeinsame Anlage der StädteKloten und Opfikon sowie des Flug-hafens verfügt über zwei getrennteZuläufe, einen aus Kloten und demFlughafen und einen zweiten aus Op-fikon. Damit liesse sich ein Virenbe-fall unter den rund 80 000 Benutzernnoch genauer eingrenzen.

Sehr gute Noten verteilt ERZ-Me-diensprecher Daniel Eberhard derZusammenarbeit mit der For-schungsanstalt Eawag in Dübendorf.«Die Zusammenarbeit funktioniertsehr gut. ERZ ist nun gespannt aufdie Resultate», so Eberhard.

Diese sind umso spannender, weilEpidemie-Fachleute davon ausgehen,dass früher oder später eine weitereCorona-Welle aufkommen könnte.Umso wichtiger wäre dann ein Früh-warnsystem. Somit wäre es möglich,dass dank der Probename und Analy-se dereinst Geschichte geschriebenwird in Dübendorf.

Mitarbeit: Lorenz Steinmann

Im Abwasser nächste Corona-Welle erkennenDie Hüter der Wasserqualitätmöchten durch dasAbwasser möglichst frühherausfinden, ob eine zweiteCorona-Welle droht. Auchdas Klärwerk Werdhölzlinahm deshalb über mehrereWochen Wasserproben.

Roger Suter

Seit Anfang März wurden im Klärwerk Werdhölzli in Zürich rund 30 Probenentnommen, um dem Coronavirus auf die Spur zu kommen. Foto: mai.

G E S E L L S C H A F T4 Lokalinfo Nr. 18/19 30. April 2020

«Für uns Blinde ist es schlicht un-möglich, alleine einkaufen zu gehenoder einen Spaziergang zu machen»,sagt Zina Indermaur. «Wir könnenden geforderten Abstand zu anderenPersonen nicht einhalten.» Um denerschwerten Alltag während der Kri-se besser meistern zu können, ist sievorübergehend zu Freunden nachLenzburg gezogen. Als Berufstätigemuss sie täglich mit den öffentlichenVerkehrsmitteln nach Oerlikon fah-ren, wo sie beim Blindenbund arbei-tet. «Ich spüre auf den Bahnhöfeneine gewisse Zurückhaltung bei denLeuten», sagt sie. «Man will kein Ri-siko eingehen. Um einem Blinden zuhelfen, muss man ihn führen, unddas ist zuviel Nähe.»

Völlige IsolationWer nicht wie Zina Indermaur dasGlück hat, bei Freunden oder derFamilie wohnen zu können, leidetbesonders unter Kontaktlosigkeit undIsolation. Anita Häni zum Beispielverlässt ihre Wohnung nicht mehr,weil sie einer Risikogruppe angehört.«Ich habe von der Wohnung aus inmeinen kleinen Garten eine Schnurgespannt. Damit ich genug Bewegunghabe, laufe ich dieser Schnur entlanghin und her.» Die Quarantäne-Situa-tion trägt sie jedoch mit Fassung.«Ich bin seit 43 Jahren blind undgewohnt, mit Einschränkungen zuleben. Anderen Menschen fällt esvermutlich schwerer, damit umzuge-hen.» Besonders gefreut habe sie diegrosse Unterstützung aus der Nach-barschaft. «Sie kümmern sich ummeine Einkäufe und andere Angele-

genheiten, die ich sonst selbstständigerledige.» Vor Corona war Anita Häniin einem Treff für blinde und seh-behinderte Asylbewerber tätig. «DerTreff ist jetzt geschlossen, aber ichhabe eine Alternative gefunden: Vier-mal täglich mache ich telefonischeDeutsch-Konversation mit blindenAsylbewerbern. Wir plaudern überAlltägliches oder ich erzähle eine ein-fache Geschichte, über die wir redenkönnen.» Das Telefon helfe ihr gegendie Isolation. «Ich telefoniere viel.Eine Freundin zum Beispiel liest mirtäglich aus einem Buch vor, das fürsie auch neu ist. So ist es für uns bei-de spannend.»

Warten auf den FührhundSowohl Zina Indermaur als auchAnita Häni vermissen in der aktuel-len Situation einen Führhund beson-ders schmerzlich. Zina Indermaurmusste den ihren kürzlich zurückge-ben, weil er zu ängstlich und somitfür seine Aufgabe ungeeignet war,und Anita Hänis Hund ist gestorben.«Mit einem Führhund könnte manproblemlos nach draussen gehen,denn die Leute nehmen automatischAbstand, wenn man mit dem Hundkommt», sagt Zina Indermaur. Dochderzeit sei es nicht möglich, einenBlindenhund zu bekommen. «DieHunde können wegen der Vorschrif-ten momentan nicht ausgebildet wer-den», so Anita Häni. «Bei der Ausbil-

dung trainiert man mit ihnen zumBeispiel den Besuch eines Einkaufs-zentrums oder eines Restaurants undfährt in öffentlichen Verkehrsmitteln.Und das ist jetzt nicht möglich.»

Das Studium geht weiterDie Studentin Ruth Arbenz lebt fürgewöhnlich mithilfe einer Assistenzselbstständig und studiert an der UniBasel Sprache und Kommunikation.Die Corona-Krise traf sie mitten imMaster-Studiengang. «Weil ich nichtmehr alleine die Wohnung verlassenkonnte und es auch schwierig gewor-den ist, den ÖV zu benutzen, zog ichvorübergehend zu meiner Mutternach Bern», erzählt sie. Nun studiertsie über eine Web-Applikation, dieihr kurz vor dem Lockdown erklärtwurde. Dank der Familie muss siesich jetzt nicht um den Einkauf küm-mern, und gemeinsam mit der Mut-ter kann sie auch Spaziergänge un-ternehmen. «Aber ich spüre, dass dieLeute vorsichtiger geworden sind.»

Leben im BlindenhausVor besonderen Herausforderungenstehen auch die Bewohnerinnen undBewohner des Blindenhauses im Zür-cher Seefeld. «Es ist alles ein biss-chen komplizierter geworden», sagtGeschäftsführer René Moser. «Da dieBlindenhausbewohnerschaft aber einbisschen wie eine Art Familie funk-tioniert und alle gut Rücksicht aufein-

ander nehmen, klappt das Zusam-menleben ganz gut.» «Social Distan-cing» ist aber auch hier das Gebotder Stunde. «Für blinde Menschenwie die Bewohner des Blindenhausesist das nicht einfach, respektiveschlicht unmöglich. Wie soll mandenn den Abstand zu den andereneinschätzen, wenn man nichts sieht?Deshalb gehen die Bewohner desBlindenhauses fast nur noch in Be-gleitung nach draussen zum Spazie-ren oder zum Einkaufen.» Zudemverfügt das Blindenhaus über einenGarten, der die Möglichkeit bietet,dass die jungen Leute an der frischenLuft ein paar Schritte alleine tun kön-nen.

Ein grosses Problem ist auch fürsie das Benützen öffentlicher Ver-kehrsmittel. «Blinde und sehbehin-derte Menschen warten in der Regelbei der vordersten Tür auf das Tramoder den Bus, diese Stelle wird ihnendurch ein Aufmerksamkeitsfeld amBoden angezeigt», erklärt René Mo-ser. «In Bussen bleibt zurzeit die vor-derste Türe beim Fahrpersonal ge-schlossen und der Arbeitsbereich desFahrpersonals ist abgesperrt, was fürBlinde ungünstig ist.» Im Regelfall seidas Busfahrpersonal jedoch sehrhilfsbereit und öffne für Blinde dievorderste Türe. Bei Trams ist daskein Problem, weil das Fahrpersonalohnehin in einem abgegrenztenBereich sitzt. «Unsere Bewohner ver-

zichten derzeit möglichst auf dieNutzung von öffentlichen Verkehrs-mitteln. Und wenn das nicht möglichist, konnte noch immer eine Begleit-person organisiert werden. Aber na-türlich ist es so, dass die derzeitigeSituation für blinde und sehbehinder-te Menschen sehr belastend ist.»

Mehr Arbeit für das TeamDa Gruppentreffen und andere Kon-taktmöglichkeiten derzeit reduziertsind, fehlen auch im Blindenhaus oftGesprächspartner. «Unsere Mitarbei-ter nehmen sich darum ein bisschenmehr Zeit für die Hausbewohner undsorgen damit dafür, dass Langeweileund Vereinsamung nicht stattfinden.Zudem pflegen blinde Menschen ei-nen regen Austausch via Telefon.Hörbücher helfen ausserdem, dassder Tag interessant gestaltet werdenkann. Und moderne Technik wie dasiPhone, der Computer und Braille-zeilen sind wunderbare Hilfsmittelund ermöglichen es, dass auch Blin-de und Sehbehinderte an der digita-len Welt teilhaben können.»

Im Blindenhaus leisteten die Mit-arbeitenden auch vor Corona schoneine auf jeden Bewohner abgestimm-te Unterstützung. «Natürlich ist imMoment alles mit ein bisschen mehrAufwand verbunden. So müssen Bo-tengänge und Einkäufe getätigt wer-den, welche die Bewohner in norma-len Zeiten selber erledigen sollen.»

Blinde sind durch Corona besonders isoliertWie soll man einen Zwei-Meter-Abstand zu anderenMenschen einhalten,wenn man nichts sieht?Für Blinde und sehbehin-derte Menschen ist der All-tag während der Corona-Krise besonders belastend.

Karin Steiner

Hindernisse kann Zina Indermaur mit dem Stock ertasten, den Abstand zu Menschen aber nicht. Foto: zvg.

Der Verein Blindenhaus Zürich ander Seefeldstrasse 65 in Riesbachwurde 1956 gegründet mit demZiel, günstigen Wohnraum fürjunge sehbehinderte und blindeMenschen bereitzustellen, die denWillen haben, sich in die Welt derSehenden zu integrieren und ei-nes Tages selbstständig zu leben.Das Haus verfügt über 13 Zim-mer, Gemeinschaftsräume undeinen Garten.

Die Mitarbeitenden bieten Un-terstützung, wo sie nötig ist, för-dern aber in erster Linie eigen-verantwortliches Handeln. (kst.)

Blindenhaus Zürich

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H I N TE R G R U N D Lokalinfo Nr. 18/19 30. April 2020 5

Es ist wohl selbsterklärend, dass dieAngebote der Zürcher Gemein-schaftszentren (GZ) in der Corona-Krise kaum stattfinden können.Denn Kontakteinschränkungen wi-dersprechen ihrem Grundprinzip.Seit dem 16. März steht man beiallen 17 Gemeinschaftszentren vorgeschlossenen Türen. Einfach ab-warten komme jedoch nicht infrage,sagt Stefan Feldmann, Medien-beauftragter der Zürcher Gemein-schaftszentren. Die GZ-Teams den-ken sich im Homeoffice zahlreicheMöglichkeiten aus, Angebote für dieQuartierbevölkerung zu schaffen.Das Internet wird nun auch für dieGemeinschaftszentren zum Dreh-und Angelpunkt.

Zu Hause werken und bastelnIn den meisten Gemeinschaftszent-ren laufen nun viele Angebote überText- und Videochat-Plattformen,wie Skype oder Whatsapp. Viele ge-stalterische Aktivitäten, die in denWerk- und Atelierräumlichkeiten derGemeinschaftszentren stattgefundenhaben, wurden in Online-Kurse um-gewandelt.

Im GZ Wipkingen und im GZRiesbach gehören die nach Hauseverlagerten Ateliers zu den belieb-testen Angeboten. Die Zeitfenster, indenen diese jeweils stattfinden, ha-ben sich trotz Wechsel auf Online-Plattformen nicht verändert. Das GZ

Wipkingen veranstaltet über Whats-app mehrere Bastelkurse für Kinder.In Whatsapp-Gruppen, Chaträumen,wo sich die Teilnehmenden versam-meln, stellen die Kursleiter ihrKnow-how zur Verfügung und gebenAnweisungen, was zu tun ist. Bei-spielsweise im Kurs «Atelier dihei»wird den Kindern gezeigt, wie manmit Zutaten aus dem eigenen Haus-halt Ton herstellen kann. In derWhatsapp-Gruppe können dann dieKinder ihre Kreationen mit den an-deren teilen.

Im GZ Riesbach gibt es ähnlicheAktivitäten. In einer Online-Bastel-woche haben Seraina Hiltenbrand,Leiterin der Holzwerkstatt, und Si-mone Glauser, Leiterin des Keramik-ateliers, Sets zusammengestellt, mitdenen man Murmelbahnen bauen

kann. Während einer Woche stan-den die beiden Leiterinnen den teil-nehmenden Kindern und Jugendli-chen online mit Rat und Tat zur Ver-fügung.

Begegnungen sind nun digitalAktuell können jeden Freitag vordem Gebäude des Gemeinschafts-zentrums Riesbach «Survival-Bas-tel-Kits» abgeholt werden. In diesenKisten sind verschiedenste Materia-lien zu finden, mit denen man bas-teln kann. Dazu steht jeweils eineAnleitung bereit. «Wir stellen jedeWoche rund 30 solcher Sets zur Ver-fügung. Noch am selben Tag sindalle wieder weg», sagt Simone Glau-ser.

Die Gemeinschaftszentren lebenvon der Begegnung zwischen den

Menschen. Sprachcafés waren bisanhin besonders beim GZ Oerlikonsehr beliebt. Dort geht es darum, dieKenntnisse einer Fremdsprache zuvertiefen. Ein freiwilliger Mutter-sprachler leitet dabei das Gesprächund die Teilnehmenden sollen versu-chen, lediglich in jener Sprache mit-einander zu kommunizieren. Nunverlagern sich die Sprachcafés in dieWelt von Skype, Zoom und weiterenVideochat-Plattformen. Der Ablaufbleibt gleich, die Begegnungen sindhingegen lediglich virtuell.

Bachwiesen: Nützliche LinksOb auf der Website der Gemein-schaftszentren oder auf deren Kanä-len in den sozialen Medien: Die Ge-meinschaftszentren geben Tipps undTricks für alle Lebensbereiche. Das

GZ Bachwiesen sammelt auf seinerWebsite unter anderem nützliche In-ternet-Links von der Quartierbevöl-kerung. Sie reichen von der Websiteder Nachbarschaftshilfe Kreis 9 biszu Links nahegelegener Take-aways.

Zudem bietet das Albisrieder Ge-meinschaftszentrum Bachwiesen amSonntag, 3. Mai, ein Wiki-Atelier an.In Zusammenarbeit mit WikimediaSchweiz, Wikidienstag und Open Da-ta Stadt Zürich wird den Kursteil-nehmenden in Workshop-ähnlichenArbeitsgruppen erklärt, wie Open-Data-Seiten wie Wikipedia funktio-nieren und wie man diese selbstnutzt oder gegebenenfalls sein Wis-sen auf solchen Seiten einbringt.

Das Internet wird zum Dreh- und AngelpunktZurzeit haben sämtlicheZürcher Gemeinschafts-zentren geschlossen.Den Kontakt mit derQuartierbevölkerungaufrechtzuerhalten,wird zur Herausforderung.Dabei zeigen sichdie Gemeinschaftszentrensehr einfallsreich.

Dennis Baumann

Weitere Angebote der Gemeinschaftszent-ren in einer Übersicht nach Standort unterwww.gz-zh.ch.

Im GZ Riesbach bereiteten Seraina Hiltenbrand (links) und Simone Glauser die Online-Bastelwoche vor. Foto: zvg.

Die Gemeinschaftszentren (GZ)der Stadt Zürich haben für ihreBelegschaft Kurzarbeit beantragt.«Aktuell wird unser Antrag beimAmt für Wirtschaft und Arbeit ge-prüft», sagt GZ-MediensprecherStefan Feldmann auf Anfrage. DieStadt Zürich überweist den Ge-meinschaftszentren weiterhin dieBeiträge, die im Leistungskon-trakt vereinbart sind. «Anträgeauf zusätzliche Unterstützungsind zurzeit nicht beabsichtigt»,so der Mediensprecher. Man habenatürlich finanzielle Ausfälle, weildie Miet- und Cafeteria-Einnah-men wegfallen. «Diese Ausfällekönnen wir aktuell aber durch ge-bildete Reserven decken», erklärtFeldmann. Ob zu einem späterenZeitpunkt doch noch um zusätzli-che Unterstützung nachgesuchtwerden muss, hänge stark davonab, wann und wieweit die ein-schränkenden Massnahmen ge-lockert würden. (ho.)

Kurzarbeitbeantragt

Die OJA führt neun Einrichtungen inder Stadt Zürich. Typische Angebotewie Sportturniere, Kurse oder Work-shops, die Jugendarbeitende mit denJugendlichen organisiert haben, ste-hen still. Laut OJA-GeschäftsführerGiacomo Dallo sollen nun digitaleAngebote als Ersatz dienen. EineEinrichtung bietet bereits einen Reg-gae-Tanzkurs an. Graffiti und Back-Workshops seien weitere Optionen.«Nicht alle digitalen Angebote wur-den von den Jugendlichen geradeüberrannt», gesteht Dallo. Die OJAhabe jedoch die Formate den Bedürf-nissen angepasst und erreiche sodeutlich mehr Jugendliche. Beliebtsei Interaktives wie Quizduelle, beidenen sich die Jugendlichen beteili-gen und ins Gespräch kommen.

Der Menschenkontakt sei für dieEntwicklung im jungen Alter funda-mental, betont Giacomo Dallo. OhneBegegnungsangebote fehle es den Ju-gendlichen an Sozialleben mit Men-schen ausserhalb des Familienkrei-

ses. Viele hätten gar den Wunsch, indie Schule zurückzukehren. So äus-sert sich auch die zwölfjährige LilyBericht, die im OJA Kreis 9 verkehrt.«Früher hoffte ich, die Schule würdeendlich schliessen, und nun kann iches kaum erwarten, meine Freundewiederzusehen», sagt sie.

Nicht nur der Mangel an Begeg-nungsmöglichkeiten beeinträchtigt diePsyche. Für Jugendliche, die mit häus-licher Gewalt konfrontiert sind, dieLehrstelle verloren haben oder garsuizidgefährdet sind, kann das Einge-sperrtsein in den eigenen vier Wän-den ein Albtraum sein. Laut Dallo istbei solchen Ausnahmefällen ein direk-ter Kontakt erforderlich. «Für Jugend-liche in besonderen Situationen bietetdie OJA im Rahmen ihrer Kapazitätweiterhin Zugang und Unterstützung.»

Gemäss den OJA-Jugendarbeiternund -arbeiterinnen sorgten sich Ju-gendliche am meisten um ihre Zu-kunft. «Viele fragen sich, ob sie nocheine Lehrstelle finden.» Auch in die-ser Situation bieten die Jugendarbei-tenden Unterstützung, sie überprüfenBewerbungsdossiers und beraten te-lefonisch.

Älteren behilflich sein«Abstand halten heisst nicht aus derBeziehung treten.» Mit dem Leitsatzleistet der Dachverband der Kinder-und Jugendförderung «okaj zürich»mit seinen über 600 Mitgliederorga-nisationen seinen gesellschaftlichen

Beitrag. Das Projekt «Jugend hilft»soll Jugendliche und Jugendarbeits-stellen dazu anregen, der gefähr-deten Altersgruppe behilflich zu sein,indem sie zum Beispiel Einkäufe erle-digen und vor die Türe stellen oderUnterhaltungsmaterial wie Bücherbesorgen. Mit diesen Dienstleistun-gen sollen Jugendliche die Gesund-heit älterer Leute in ihrer Nachbar-schaft schützen und unterstützen.Okaj-Geschäftsführer Ivica Petrusic:«Es ist wichtig, dass wir gesellschaft-lich in Beziehung bleiben und die So-lidarität während dieser schwerenZeit beibehalten und fördern.» DieJugendarbeitsstellen würden zahlrei-che Projekte wie diese eng mit den

Jugendlichen digital organisieren.Dank den digitalen Mitteln seien dierestriktiven Massnahmen wenigerspürbar, meint Petrusic.

Obwohl Partys oder die üblichenJugendtreffs momentan wegfallen,bemühen sich Jugendarbeitsstellen,die Beziehungen aufrechtzuerhalten.Ein Teil der Angebote finde jetzt on-line statt. «Wir sehen dies als Chan-ce, die technische Verfügbarkeit zunutzen, um kreativ zu sein und Neu-es zu lernen», sagt Ivica Petrusic. «Esbraucht jedoch auch Zeit, bis sich dieneuen Angebote bei den Jugendli-chen durchsetzen.»

Physische Distanz schafft digitale NäheJugendorganisationen wie«okaj zürich» und die OffeneJugendarbeit Zürich (OJA)setzen wegen der Corona-Einschränkungen verstärktauf digitale Angebote. Nichtalle stiessen auf Interesse.

Melanie Büchi

www.oja.ch, www.okaj.ch

Die Räume der OJA stehen momentan leer. Foto: zvg.

Die Jugendlichen erhalten Tipps undwerden über niederschwellige Unter-stützungsangebote informiert. Hinterder Initiative stehen fünf Stadtzür-cher Organisationen: SchlupfhuusZürich, kokon Zürich, Offene Jugend-arbeit OJA Zürich, die Fachstelle fürGleichstellung der Stadt Zürich unddas Mädchenhaus Zürich. Auf demInstagram-Kanal wird aufgezeigt, woJugendliche Hilfe finden, wenn es ih-nen zu viel wird, und wie sie Freun-dinnen und Freunde unterstützenkönnen. Die Jugendlichen könnensich mit Fragen und Anliegen direktper Privat-Chatnachricht an Fachper-sonen wenden oder sich bei einer derBeratungsstellen melden, heisst es inder Medienmitteilung. Weiter könnenJugendliche eigene Bilder, Videos undBotschaften posten, um anderen Mutzu machen, ihre Sorgen zu teilen,Unterstützung zu finden. In den kom-menden Tagen werden sich bekannteSchweizer Influencerinnen und Musi-ker, darunter beispielsweise Stress,mit ihren Botschaften an die Jugend-lichen wenden. Eine erste Auswer-tung des Projekts ist vor den Som-merferien geplant. (red.)

#stressdihei hilftJugendlichenDer Instagram-Kanal#stressdihei richtet sich anJugendliche in angespanntenund gewaltbelastetenfamiliären Situationen.

A K T U E L L6 Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020

Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ

Assistent/in Gesundheit und

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Fachfrau/-mann Hauswirtschaft EFZ

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Köchin/Koch EFZ

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Entwässerungstechnologin/-loge EFZ

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Eine Lehrstelle zu finden, ist derzeit nichtleicht. Aufgrund der Corona-Krise wurdenviele Bewerbungsgespräche oder Schnup-pertage verschoben oder abgesagt: «Dasverzögert den gesamten Berufswahlpro-zess», sagt Sergio Casucci, er ist Bereichslei-ter bei der Berufs- und LaufbahnberatungZürich. Für die Jugendlichen bedeutet das,sie müssen Geduld beweisen. Auch wenn ei-nige Firmen ihre Bewerbungsgespräche viaVideotelefonie durchführen, kann die Zusa-ge für eine Lehrstelle später als sonst erfol-gen. Besonders in kleinen Unternehmenstellt sich aufgrund der Kurzarbeit die Fra-

ge, ob ab September überhaupt Kapazitätfür die Lehrlingsbetreuung vorhanden ist.«Die Firmen wissen nicht, wann und wie sieihren Betrieb wieder hochfahren können»,sagt Casucci. Die Ankündigung des Bundes,den Lockdown schrittweise zu lockern, seinoch zu frisch. Gewissheit werden erst dienächsten ein bis zwei Monate bringen: «ImMoment ist es ein Blick in die Kristallkugel.»Doch obwohl die Zeit läuft, drängt sie laut

Casucci noch nicht: «Was viele nicht wissen:Lehrverträge dürfen bis zum 30. Septemberunterzeichnet werden. Das galt schon vorder Corona-Krise.» Ob diese Frist verlängertwird, hängt vom Entscheid des Mittelschul-und Berufsbildungsamtes ab.

Casucci ist trotz der aussergewöhnlichenLage durchaus positiv gestimmt: «Bei derstatistischen Erhebung vor Ostern wurdeklar, dass sich die derzeitige Lage auf demLehrlingsmarkt nicht wesentlich von derje-nigen in anderen Jahren unterscheidet.» Er-freulich sei auch, dass erst ein Lehrvertragaufgrund des Coronavirus wieder aufgelöstwerden musste: «Das weckt in mir die Hoff-nung, dass ein Grossteil der Jugendlichen,die einen Lehrvertrag haben, ihre Stelleauch antreten können.» Den Jugendlichenrät er: «Bleibt dran und nutzt die Auszeit,um schulische Lücken zu schliessen.»

Für die Berufs- und LaufbahnberatungZürich kehrt mit der Öffnung der Schulen am11. Mai ein Stück Normalität ein: «Bis dahinfindet unser Angebot weiter online statt.»

«Der Berufswahlprozess verzögert sich»Obwohl die Corona-Krise für vieleJugendliche eine zusätzlicheHürde bei der Lehrstellensuchebedeutet, sieht Sergio Casuccivon der städtischen Berufsbe-ratung die Lage mehrheitlichzuversichtlich.

Christina Brändli

Sergio Casucci hilft Jugendlichen bei derLehrstellensuche. Foto: zvg.

www.stadt-zuerich.ch/laufbahnzentrum

A K T U E L L Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020 7

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«Ich habe spät begonnen mit dem

Zaubern, als Kind hatte ich keinen

Zauberkasten», erzählt der Strassen-

zauberer und Zauberlehrer Hörbi

Kull. Erst mit 28 Jahre habe er ange-

fangen zu zaubern. Sein Mentor und

Vorbild war der damals weltbekannte

Amerikaner Cellini, ein Meister der

Strassenzauberei. «Der König der

Strasse» Cellini brachte dem jungen

Hörbi das Handwerk von Grund auf

bei. So kam es, dass der eidgenös-

sisch diplomierte Autoersatzteilkäu-

fer Hörbi Kull die Zauberei nach und

nach zu seinem Hauptberuf machte.

Ende der 80er-Jahre arbeitete er

halbtags im Zauberladen und halb-

tags als Zauberer. Sein Spezialgebiet

ist die «Street Magic» sowie Tisch-

und Salonmagie. Mit Letzterem tritt

Hörbi Kull regelmässig an Firmen-

anlässen auf. «Man kann mich als

Sprechzauberer umschreiben, ich

brauche nicht unbedingt eine Büh-

ne.»

Hörbi Kull sieht sich nicht als

Mainstream-Zauberer. Moderne Tab-

letmagie oder Tricks mit dem Smart-

phone seien nicht sein Ding, so der

Künstler. «Da mache ich nicht wirk-

lich mit. Ich mag die alten Klassiker.»

Der Trick mit den Ringen zum Bei-

spiel fasziniere die Menschen nach

wie vor. «Oft werde ich nach den

Shows auf den Ringtrick angespro-

chen.» Zauberei sei vor allem perfek-

tes Handwerk und geschehe immer

live, weiss der Zauberlehrer. Eines

seiner grossen Vorbilder ist der Zau-

bermeister David Copperfield. «Er

hat in den 80er- und 90er-Jahren un-

glaublich viel für die Zauberkunst ge-

tan», so Kull, der Ehrenmitglied des

Magischen Rings Schweiz ist.

Zauberei und PsychologieHeute unterrichtet der 59-Jährige

einzelne Schülerinnen und Schüler

und bietet auch Zauberkurse für Kin-

der an. Meistens kommen diese für

einzelne Stunden zu ihm an die Zau-

berschule in der Enge. Im Sommer

besucht der Zauberkünstler Festivals

in ganz Europa, an denen er auftritt.

Besonderen Wert legt Kull auf das

Handwerk – Griffe, Blicke, Gesten.

Das sei beim Zaubern schon die hal-

be Miete. «Als Zauberer muss man

auch lügen können», weiss der viel-

seitige Strassenmagier.

«Als Zauberer muss man auch lügen können»Der Strassenmagier HörbiKull (59) ist seit über30 Jahren Zauberer undInhaber der ZauberschuleZürich in der Enge.

Laura Hohler

www.hoerbikull.ch, zauberladen.com

In einer losen Serie stellen die

Quartierzeitungen «Zürich West»

und «Zürich 2» Zauberkünstler aus

ihrem Verteilgebiet vor. Bereits er-

schienen sind Beiträge über Jamil

Tafazzolian (27. Februar), Michel

Toupet (12. März) und Raphaël Wolf

(26. März).

Die Zauberer

«Zauberei ist vor allem perfektes Handwerk und geschieht immer live», weiss Zauberlehrer Hörbi Kull. Fotos: zvg.

Die Initianten des Projektes, fünf Kin-

der aus Adliswil, haben die Girlande

am Montag dieser Woche am Brugge-

platz aufgehängt. «Da viele Leute we-

gen der Corona-Krise zu Hause blei-

ben müssen, sind sie vielleicht trau-

rig und langweilen sich», sagen Lin-

da (12) und David (11). «Darum hat-

ten wir die Idee, miteinander eine

riesige Girlande zu nähen.» Dazu ha-

ben die Kinder ein Erklärvideo ge-

dreht und Schulen, Altersheime, Be-

kannte und Unbekannte zum Mitma-

chen eingeladen (wir berichteten).

Jung und Alt hat sich ans Werk ge-

macht, sogar aus dem Militär erhiel-

ten die Kinder einige handgenähte

Wimpel. So viele, dass sie zwei Nach-

mittage brauchten, um die Wimpel

aufzufädeln. Linda darf mit dem

grossen Kran der Stadt Adliswil mit

in luftige Höhen, um die Girlande am

Seil, das über den Bruggeplatz ge-

spannt ist, anzumachen. Dann klet-

tern die Kinder mit Leitern auf die

Bäume, wo die Girlande ebenfalls be-

festigt wird, bis sie farbig und bunt

über den ganzen Platz hängt.

«Corona-Wimpel #03» – so haben

die Kinder ihr Projekt genannt – soll-

te den Zusammenhalt in Adliswil

stärken. Das ist definitiv gelungen.

Bereits beim Aufhängen der Wimpel

blieben Passanten stehen und zeigten

auf ihren Wimpel oder erzählten, wie

viele sie genäht haben. «Wir haben

sogar noch Sponsoren gefunden, die

uns für jedes Fähnchen einen Betrag

spenden», freut sich David. «Damit

helfen wir Leuten in Adliswil, die we-

gen der Corona-Krise in Not gekom-

men sind», sagt Linda.

Corona-Wimpel schmückenden Adliswiler Bruggeplatz415 farbige Wimpel – genähtvon Adliswilerinnen und Adliswilern zwischen 5 und80 Jahren – schmücken denBruggeplatz zum Zeichen fürGemeinschaft trotz Distanz.Beatrix Ledergerber

Die Kinder kletterten mit Leitern auf die Bäume, wo die Girlande ebenfalls befestigt wird. Fotos: zvg.

Linda durfte mit dem Kran derStadt Adliswil in die Höhe.

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Seit dem 16. März sind die Schulenin der Schweiz nun geschlossen.Wenn alles nach Plan läuft, soll derPräsenzunterricht gemäss Beschlussdes Bundesrates ab dem 11. Mai wie-der aufgenommen werden. In derZwischenzeit lernen die Kinder zuHause im Online-Unterricht. DieChancenungleichheit in der Schuledroht durch Corona-Krise und Fern-unterricht zuzunehmen, wie Bil-dungsfachpersonen bestätigen. DieMöglichkeiten der Eltern, ihre Kinderbeim Lernen zu unterstützen, variie-ren stark von Familie zu Familie, sei

es wegen ihrer Zeitressourcen, räum-licher Verhältnisse, Internetzugang,Deutschkenntnissen oder des Ver-ständnisses des Schulstoffes.

Nun mit Online-AngebotIn dieser Zeit sind Unterstützungsan-gebote für Kinder aus bildungsfernenFamilien, wie dasjenige des Bildungs-motors, besonders wichtig. Der Ver-ein Bildungsmotor will Kinder wäh-rend ihrer Freizeit darin unterstüt-zen, ihre Freude an der Bildung zuentdecken. In zwei Lernräumen inAltstetten und seit 2019 auch ineinem neuen Lernraum in Schwa-mendingen unterstützen StudierendeKinder von der 3. Klasse bis zur 1.Oberstufe bei den Hausaufgaben undPrüfungsvorbereitungen. Zudem fin-den regelmässig Begleitungen zu denVorlesungen der Kinder-UniversitätZürich statt. Zusätzlich werden Kurseangeboten, um sprachliche und tech-

nische Fähigkeiten zu fördern. FürEltern von Kindern von 0 bis 5 Jah-ren bietet der Bildungsmotor jedenFreitagnachmittag in Altstetten einenprofessionell betreuten Eltern-Kind-Treff an. Am Donnerstagnachmittagfindet jeweils ein Elterncafé statt mit

Inputs zu ver-schiedenen The-men rund umsFamilienleben.Während der Co-rona-Krise muss-te auch der Bil-dungsmotor sei-ne Lernräumeund seine Eltern-treffen schlies-sen. Die enga-gierten Vereins-mitglieder habenkurzerhand einCorona-Online-Lernangebot auf

die Beine gestellt. Die Lernräumeund die Elterntreffen werden zurzeitauf Zoom weitergeführt. Zudem gabes in den Frühlingsferien einen On-line-Theaterworkshop über Zoom mitzwei professionellen Schauspielerin-nen. Die Online-Angebote sollen ei-

nerseits dazu beitragen, dass die Kin-der beim Lernstoff mitkommen undbei der Wiedereröffnung der Schulennicht hinterherhinken, andererseitssollen die mehrfach geforderten El-tern zu Hause etwas entlastet wer-den. In den Zoom-Lernräumen wer-den wie üblich zuerst die Hausaufga-ben besprochen. Danach spielen dieBetreuenden mit den Kindern Spielewie Begriffe umschreiben, Pantomi-me oder Montagsmaler mit derWandtafel-Funktion auf Zoom.

Die Angebote des Bildungsmotorswerden vom Sozialdepartement derStadt Zürich sowie durch Stiftungenunterstützt und richten sich an Fami-lien in den Quartieren Altstetten undSchwamendingen mit Kindern von 0bis zur ersten Oberstufe. Die Träger-schaft ist der ehrenamtliche VereinBildungsmotor. Weitere Infos aufwww.bildungsmotor.ch oder per Mailbei [email protected]. (e.)

In der Corona-Krise Chancengleichheit in Schule stärkenDer Verein Bildungsmotorin Altstetten organisiertAngebote für Kinder undEltern. Gerade während derCorona-Krise trägt dies zurChancengleichheit bei.

Die Lernräume des Vereins Bildungsmotor (hier einerin Altstetten) sind momentan geschlossen. Foto: zvg.

Manchmal redenund lachen wirmit unseren er-wachsenen Söh-nen über frühereZeiten. Vor allemder Grosse (40)mit seinen zweiKindern (zweiund vier Jahrealt) sieht jetzt

selbst, das Erziehen ist kein Kinder-spiel. So fragte ich meine Söhne letz-te Woche ernsthaft: War ich eigent-lich ein guter Vater, habe ich euch oftgenervt mit meinen Erziehungsme-thoden? Sie lachten beide, erinnertensich interessanterweise nur an heite-re Episoden und stellen uns beidenElternteilen ein wohlwollendes Zeug-nis aus.

Da war das Zauberwort «Gli, gli»,das immer auf die Kinderfrage«Wann kommt et-was» oder «Wannbekomme ich et-was», wahre Wun-der vollbrachte.Sagte ich «Gli, gli»,da waren sie zufrie-den und gaben Ruhe, mindestens füreinige Minuten. Auch im Supermarkthatte ich eigentlich nie Probleme,

wenn die Kinder nahe an der Kasseein Spielzeug oder Süssigkeiten woll-ten. Der Kleine hat es zwar ein paarMal versucht und geschrien wie amSpiess und mit seinen kleinen Füssenauf den Boden gestampft, als er imMigros die grosse Packung Smartiesoder ein Spielzeug wollte. «Patrick,wenn du noch lauter schreist, fallenalle Süssigkeiten und ‹Autöli› vomHimmel, komm, ich helfe dir», warmeine Antwort. Er schrie noch lauterund ich half ihm dabei mit einem lau-ten «Wääää» hinauf zu der Decke desLadens. Ja, die Leute im Ladenschauten schon einen Moment rechtseltsam zu uns, vor allem zu mir.Aber nicht lange. Glauben Sie mir, eshat sofort geholfen. Der Bub schautemich mit grossen Augen fassungslosan, die Tränen versiegten, erschluchzte noch ein, zwei Mal und erschwieg. Ich glaube, er schämte sichfür seinen Vater und es wurde ihmklar, dass es nie Süssigkeiten vom

Himmel regnenwird. Ja, an das er-innerte sich meinSohn Patrik immerwieder mit einemgrossen Schmun-zeln. Er hat es so-

gar beim letzten Familientreffen inunserer Stube übernommen, als seinNeffe (4) schrie und zwängelte, er

wolle noch ein zweites Stück Kuchen.Er half ihm kräftig beim Brüllen: «Ichwot me Chuechä.» Das Kind war so-fort still. Aber er bekam etwas spätertrotzdem noch etwas Kuchen vonGötti Patrick serviert. Aber erst nachden magischen Worten: «Darf ich bit-te noch etwas Kuchen haben.»

Das erste Computerspiel von Oli-ver, er war damals etwa elf Jahre alt,war auf einem alten«Amiga», damalsdas beliebteste Ein-steigergerät, instal-liert. Es war eineinfaches Minigolfin Schwarz-Weiss,kein Vergleich zu den heutigen Spie-len. Er spielte es gerne und oft undwar bald ein Meister. Ich hatte keineChance gegen ihn, als er mich er-munterte, für einen Franken Einsatzgegen ihn zu spielen. Er gewann im-mer und erzählte triumphierend demkleinen Bruder und seiner Mutter,dass er mir in einer Woche einenFünfliber abgeknöpft hätte. «Mit ei-nem Kind um Geld zu spielen, istnicht besonders geistreich», meinteMaria und war gar nicht begeistert.

Doch da kam mir die zündendeIdee. Ich setzte mich an einem Sams-tagnachmittag an Olivers Computerund übte konzentriert das Minigolf-Spiel. Stundenlang! Und wartete auf

meinen Tag. Und schon am nächstenTag, einem regnerischen Sonntag,forderte er mich auf ein Spiel heraus.«Aber nicht um Geld», meinte nochseine Mutter. Ich gab mich verschwö-rerisch und fragte flüsternd « Spielenwir um einen Fünfliber?» Oh, wieleuchteten die Kinderaugen, und ichhatte schon ein schlechtes Gewissen.Das Spiel begann und ich hielt zu sei-

ner Überraschunggut mit. Als ichnach einem gerade-zu genialen Spiel-zug in Führungging, meinte er im-mer noch siegesge-

wiss: «Das ist Zufall.» Ich mache eskurz. Ich gewann mit minimalemVorsprung und knöpfte dem verblüff-ten Junior den Fünfliber gnadenlosab. «Er hat den ganzen Nachmittaggeübt», verriet mich Maria. Was Oli-ver gemein fand, aber es tröstete ihnetwas über seine unerwarteteNiederlage hinweg. Wir hatten nocheinige Zeit Spass bei unserem Com-puterspiel, nun immer ohne Geldein-sätze.

BRUNOS KURZGESCHICHTE

Als es Süssigkeiten vom Himmel regneteund andere ErziehungsmethodenBruno Schlatter-Gomez *

«Oh, wie leuchteten dieKinderaugen, und ich hatteein schlechtes Gewissen.»

* Der pensionierte Pressefotograf BrunoSchlatter-Gomez aus Albisrieden ist zu-gleich ein leidenschaftlicher Geschichten-erzähler. In dieser Rubrik schildert erjeden Monat heitere Anekdoten aus dreiGenerationen.

«Die Leute im Ladenschauten einen Momentrecht seltsam zu uns.»

Der VCS Zürich hat Rekurs gegen denNeubau des Einkaufszentrums Bru-naupark in Wiedikon eingereicht,ebenso der Verein IG Wohnen inLaubegg sowie 11 weitere Parteien.

Die Pensionskasse der CreditSuisse will grosse Teile ihrer Wohn-und Geschäftsüberbauung ersetzenund dabei die Anzahl Wohnungenpraktisch verdoppeln. 240 Wohnun-gen sollen abgerissen und knapp 500neue gebaut werden. Rund 400 Mie-terinnen und Mieter sind davon be-troffen. Abreissen will man vier derWohngebäude sowie das Ladenzen-trum, in dem sich die Migros befindet.

Die Bausektion des Stadtrateshatte die Baubewilligung für dasGrossprojekt mit Auflagen erteilt.«Dabei werden zwar Bedingungenformuliert, einen klaren Entscheidhingegen, welche Umwelt- und Ver-kehrsbelastungen das Projekt erzeu-gen darf, vermisst man komplett»,schreibt der VCS. Dabei sei klar: «Diewesentlichen Fragen zur Umweltver-träglichkeit müssen im Bauentscheidgeklärt sein. Sollte das nicht möglichsein, ist das Baugesuch zur Überar-beitung zurückzuweisen, was nichtgeschehen ist.»

Die SVP Kreis 3 nimmt den Ein-spruch mit Befremden zur Kenntnis.«Die Geschäfte des Brunauparks sindauf Parkplätze angewiesen und Kun-den sollen nicht in weit entfernteShoppingcenter oder gar ins Auslandverdrängt werden.» (red.)

Rekurse gegenBrunaupark

A K T U E L L Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020 9

Weinhandlungen wie das schon 186-jährige Weingut Landolt mussten we-gen Corona nie schliessen. Sie geltenals lebensnotwendig. Für den Besit-zer und Geschäftsführer Marc Land-olt ist das aber ein schwacher Trost.«Wir machen 80 Prozent unseresUmsatzes mit Lieferungen an Gastro-unternehmen», so der 57-Jährige,der die Familienfirma in sechster Ge-neration leitet. Wegen Corona ist die-ser Handel komplett zusammenge-brochen, denn alle Gastrobetriebesind geschlossen. Normalität scheintnoch Monate weit weg zu sein. Dazukommt, dass die Landolt Weine ihrenneuen Geschäftssitz an der Uetli-bergstrasse 130 in Zürich-Binz justam Tag des allgemeinen Lockdownsam 16. März eröffnet hat. Es ist dasGebäude der alten Post Binz, wobei«alt» relativ ist. Die Liegenschaft isterst gut 50 Jahre alt, eignet sich füreine Weinhandlung aber ganz passa-bel. «Es war Liebe auf den erstenBlick», strahlt Marc Landolt. Der ur-sprüngliche Postschalter-Grundrissist noch erkennbar, mitten im Raumhats zudem einen kleinen Tresor-raum, fast ganz aus Panzerglas, derjetzt Firmenbüro geworden ist. DieFenstergitter hat man stehen gelas-sen. Eine grosse Lederpolstergruppe

und die leichten, funktionellen Ge-stelle geben dem Ganzen einen hip-pen Touch. Ein bisschen erinnert derAuftritt an die umgebaute Sihlpostvon Kultgastronom Rolf Hiltl. «Es isteine Begegnungszone, eine loftmässi-ge Vinothek», findet Landolt. Und er-gänzt lachend: «Bei uns wird sichernie eingebrochen.»

«Der Züri-Groove»Zum Ambiente passt, dass die Wein-etiketten fast komplett neu gestaltetwurden – von der renommierten Gra-fikerin Viola Zimmermann. Es sindbeispielsweise vereinfachte Karten-ausschnitte von den Rebberg-Orten,also Zürich mit dem Bürglihügel inder Enge, dem Sonneberg in Hottin-gen und der Burghalde in Riesbach.«Die Gestaltung vermittelt den Zür-cher Groove», ist Landolt überzeugt.

Dass Zimmermann ihr Atelier in dergenossenschaftlichen ÜberbauungKalkbreite hat, passt da irgendwie.Denn so, wie sich Zürich und dieGastroszene wandelt, muss sich auchder Anbieter wandeln. Landolt istaber nach wie vor der grösste Wein-produzent von Zürich. Hauptkonkur-renten sind Zweifel in Höngg und dasWein- und Obsthaus Wegmann,ebenfalls in Höngg, sowie die StadtZürich. Dazu kommen Newcomer wieSmith & Smith an der Grubenstrasse,welche aber wie etwa Bindella in Zü-rich weder Reben anbauen noch kel-tern. Was Landolt genau genommenseit 2011 auch nicht mehr tut.

Man hat in Zweifel einen externenKelterer gewählt. Grund dafür ist,dass die Familie Landolt damals imZuge eines Generationenwechselsdas riesige Firmengebäude an der

Brandschenkestrasse verkaufte. MarcLandolt betont bezüglich Kelterung,dass man komplett selber bestimme,wie die eigenen Trauben gekeltertwerden. So haben sie auch ihren ei-genen Charakter erhalten. Zudemhatten die Landolts immer wieder ei-ne gute Nase. So wird am Schiterbergin Kleinandelfingen seit den 1940er-Jahren der heute legendäre«Himmelsleiterli» angebaut. Das wardarum speziell, weil damals undnoch jahrzehntelang unrühmlicheWeinkartelle und inländische Mas-senweine von minderer Qualität do-minierten.

Klima sorgt für bessere WeineDass hiesige Tropfen immer besserwerden, hat aber auch mit dem Kli-mawandel zu tun. Beispielsweise wä-re es früher unmöglich gewesen,dass in Zürich Merlot-Trauben gutenWein ergeben. Vor zehn Jahren wag-te Landolt das Experiment beimPachtgebiet unterhalb des Burghölzli.Das Resultat sind Ernten mit einemsehr hohen Öchslegrad, also hoherReife. Der 1834 Merlot Zweigelt istdank 12 Monaten Lagerung im Ei-chenfass ein Charakterwein, dermundet wie ein klassischer, schwererWein. Dies ist immerhin ein Vorteildes Klimawandels. Doch die momen-tane Trockenheit gibt Marc Landoltzu denken. Gewässert werden vor-erst aber lediglich die jungen Reben –«die älteren halten das schon aus»,so der in Wädenswil ausgebildeteÖnologe.

Swisscanto lässt abreissenDoch zurück zur Züglete der LandoltWeine. Der (gemietete) Firmensitz ander Bederstrasse – von der Brand-schenkestrasse, wo man über 150Jahre ansässig war – stand unter kei-nem guten Stern. Denn jenes Grund-

stück wurde kurz nach dem Einzugebenfalls verkauft. Die Swisscanto,die Vorsorgestiftung der Kantonal-banken, will mehr Rendite aus demGrundstück am Fusse des legendärenBürglihügels herausholen. Das mar-kante Backsteingebäude, keine 40Jahre alt, wird bald abgerissen,ebenso wie das Gärtnereigebäude da-neben.

Nun hofft Marc Landolt auf mehrGlück und Beständigkeit am aber-mals neuen Ort. Die Liegenschaft mitdem neuen Firmensitz wird von derFirma Intershop verwaltet und ge-hört – dem Financier Martin Ebner.Landolt zuckt mit den Schultern.«Das kommt schon gut», sagt er. Er,der heute am Tag des Interviews ei-gentlich am Sechseläuten wäre. AlsMitglied und Fassküfer bei der Zunftzur Zimmerleuten. Fassküfer, daswaren früher jene Leute, die eigen-händig Fässer machten und denWein darin pflegten. «Dieser Lock-down, das hätte ich mir wirklich nievorstellen können», sagt Landolt. Ammeisten fehlt ihm in diesen Tagen derKundenkontakt. Bleibt zu hoffen,dass die Corona-Krise dereinst ledig-lich eine Fussnote in der bald 200-jährigen Landolt-Firmengeschichtesein wird

Landolt haucht alter Post neues Leben einMarc Landolt leitet dasälteste und grösste Weingutvon Zürich in sechsterGeneration. Der 57-Jährigeüber die Auswirkungen desCoronavirus, warum Merlot-Trauben im Trend sind undweshalb er ehemalige Post-stellen faszinierend findet.

Lorenz Steinmann

«Der Gastrohandel ist wegen Corona um 100 Prozent zurückgegangen»,so Marc Landolt. Foto: ls.

Wo ist eigentlich der 330-jährigeTorggel, also die Weinpresse, dievor dem ehemaligen Firmensitzder Landolt Weine an der Brands-chenkestrasse stand? Seit kurzemsteht dieser Zeitzeuge in Kleinan-delfingen im zürcherischen Wein-land. Dort, wo Landolt den legen-dären «Himmelsleiterli» erntet.Übrigens ist Kleinandelfingen auchder Geburtsort von Elias Landolt(1821–1896), einem Verwandtenvon Marc Landolt. Auf Forstexper-te Elias Landolt geht der Schutzdes Schweizer Waldes zurück. (ls.)

Torggel gezügelt

Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag

Normalauflagen:Zürich West 19 055 (Wemf-beglaubigt)Zürich 2 14 724 (Wemf-beglaubigt)

Grossauflagen:Zürich West + Zürich 2 76 800 (Wemf-beglaubigt)

Jahresabonnement: Fr. 90.–, 044 913 53 33,[email protected]

Inserate Normalauflage:Fr. 1.61 / mm-Spalte s/w

Inserate Grossauflage:Fr. 2.20 / mm-Spalte, s/w

Anzeigenschluss:Freitagmorgen, 10 Uhr

Geschäftsleitung/Verlag:Liliane Müggenburg

Redaktion: Thomas Hoffmann

E-Mail: [email protected]

Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,044 913 53 33, [email protected]

Anzeigenverkauf Zürich West, Kreis 3+9:Tanju Tolksdorf, 044 535 24 80,[email protected]

Anzeigenverkauf Zürich 2:Simona Demartis, 079 306 44 41,[email protected]

Produktion: CH Regionalmedien AG, 5001 Aarau

Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich,Tel. 044 913 53 33, [email protected],www.lokalinfo.ch

Druck: Druckzentrum Zürich AG (DZZ),Bubenbergstrasse 1, 8021 Zürich

Adliswil

LANDI-Ladenleiter Stv. m/w 100% Die LANDI Albis ist ein lebhaftes, wachsendes Handelsunternehmen in der Nähe von Zürich im Knonaueramt, welches in den Bereichen Agrarhandel, Detailhandel und Energie tätig ist sowie eine eigene Hausbäckerei namens Albis Beck in Mettmenstetten betreibt.

Am 22. Oktober 2020 eröffnen wir unseren ersten grossen und modernen LANDI-Laden in Adliswil. Für diese Herausforderung suchen wir Sie per 1. Oktober 2020 als top motivierte und initiative Persönlichkeit.

Ihr Aufgabengebiet• Sie bedienen, betreuen und beraten unsere anspruchsvolle stadtnahe Kundschaft.• Sie helfen mit bei der Sicherstellung der Verkaufsbereitschaft durch Planung und Koordination

von Personaleinsatz und Verkaufsaktivitäten. • Sie bedienen die Kasse und sind für den Tagesabschluss verantwortlich.• Sie führen bei Abwesenheit der Ladenleitung den LANDI-Laden.• Sie helfen bei Bedarf in anderen Rayons des LANDI-Ladens aus und beraten unsere Kundschaft

im gesamten übrigen LANDI-Sortiment.

Ihr ProfilSie verfügen über eine abgeschlossene Ausbildung im Detailhandel oder in der grünen Branche sowie erste Führungserfahrungen in einer ähnlichen Position. Mit Ihrer kompetenten und zuvorkommenden Art verstehen Sie es, auf Kundenwünsche einzugehen, Mitarbeitende zielgerichtet zu motivieren und auch in hektischen Situationen den Überblick zu behalten. Eigeninitiative, Organisationstalent und selbstständiges Arbeiten sind Ihre Stärken. Sie übernehmen gerne Verantwortung, handeln unternehmerisch und sind teamfähig.

Wir bietenEs erwarten Sie ein neues, top motiviertes Team und ein sehr spannendes und vielseitiges Aufgabengebiet, in dem Sie Ihre Fachkompetenz selbstständig anwenden und erweitern können. Sie profitieren von gut aus-gebauten Sozialleistungen, verschiedenen Weiterbildungsmöglichkeiten sowie attraktiven Mitarbeiterange-boten.

Interessiert? Wir freuen uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Foto. LANDI Albis Genossenschaft, Untere Bahnhofstrasse 20, 8932 Mettmenstetten, E-Mail: [email protected]

A L B I S Genossenschaf t

www.landialbis.ch

STELLEN

Die Jahresrechnung 2019 der StadtAdliswil weist einen Ertragsüber-schuss von 8,5 Millionen Frankenaus. Budgetiert war ein Ertragsüber-schuss von 0,3 Millionen Franken.«Der erfreuliche Abschluss ist haupt-sächlich auf Mehreinnahmen beimFiskalertrag zurückzuführen», so derStadtrat Adliswil. (pd.)

Adliswiler Rechnungmit einem Plus

Kein Chor darfproben. Damitmüssen in derSchweiz etwa ei-ne halbe MillionMenschen ohneihre regelmässi-gen Chorprobenleben. In Altstet-ten ist aus dieserNot eine Ideeentstanden, dieden Singenden inder ganzenSchweiz ermög-licht, gleichzeitigeinzusingen. Diein Altstettenwohnhafte So-pranistin Barba-ra Böhi bietet mitJulia Schiwowaund Daniel Pérezdas tägliche«Einsingen um 9» auf Youtube an.Das Versprechen der drei lautet:«Wir strahlen jeden Tag ein Live-Ein-singen aus, bis das Versammlungs-verbot wieder aufgehoben ist!» DerErfolg dieses Angebotes ist riesig.Täglich stehen über tausend gestran-dete Chorsängerinnen und Chorsän-ger um 9 Uhr vor dem Bildschirm,um wenn auch nicht gemeinsam, sodoch gleichzeitig einzusingen und ih-re Stimmen fit zu halten. Wer dasLive-Einsingen verpasst, kann jedesEinsingen auch später abrufen undanschauen und mitsingen.

Die Initiantinnen und der Initianthoffen, dass vor allem allein stehendeältere Menschen, für die die Chorpro-

be oft das Wich-tigste in der Wo-che ist, zu die-sem Angebot fin-den. Die Teilneh-menden berich-ten, dass ihnendas fröhliche«Einsingen um9» Schwung gibtfür den ganzenTag. Es hilft aus-serdem vielen,eine Tagesstruk-tur zu bekom-men und regel-mässig aufzuste-hen. Da es liveist und sie wis-sen, dass Tau-sende andereebenfalls vordem Bildschirmstehen, fühlen sie

sich in eine Gemeinschaft eingebun-den. Es ist Usus geworden, dass sichdie Leute im Live-Chat einen gutenMorgen wünschen und schreiben, inwelchem Chor sie mitsingen. Sokonnten Teilnehmende aus über 100verschiedenen Chören der Schweizgezählt werden. Längst ist das An-gebot über die Grenzen der Schweizgeschwappt, es gibt Teilnehmendeaus Namibia, Thailand, Holland,Deutschland und Österreich ...

So macht man beim «Einsingenum 9» mit: www.youtube.com öffnen,im Suchfenster «Einsingen um 9» ein-geben, das runde orange Symbol an-klicken, das bevorstehende oder lau-fende Live-Einsingen anklicken. (e.)

Altstetterin bringtTausende zum Singen

Die in Altstetten wohnhafte Sopra-nistin Barbara Böhi. Foto: zvg.

Erscheint 1-mal monatlich, am Donnerstag Nr. 4 30. April 2020 24. Jahrgang Herausgeber: Lokalinfo AG, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33 www.lokalinfo.ch

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Hanspeter Müller-Drossaart, es werden

praktisch alle Kulturanlässe wegen Coro-

na abgesagt. Wie gehen Sie damit um?

Ich versuche im Dialog mit denVeranstaltern unbedingt Verschiebe-daten zu organisieren, was in vielenFällen möglich ist, aber die aktuellleere Familienkassennot nicht er-leichtert. Daneben erhöhe ich dieArbeit an weiteren Projekten, die ichspäter als selbstständig tätiger Kunst-schaffender anbieten kann. Es gibtviel zu tun.

Sie wirken auch als Schriftsteller, viel-

leicht eine Zukunft abseits der Bühne

und des Films?

Glücklicherweise habe ich in denletzten Jahren bereits meine anderen«art-skills» erforscht und weiterent-wickelt. Der Umgang mit Spracheund Inhalten kann in verschiedenenMedien stattfinden, und das kreativeSchreiben kommt mir sehr entgegen.Da der Spielraum Schweiz im weites-ten Sinne gesehen sehr klein ist,muss man als Schauspieler erfinde-risch auch Grenzbereiche erforschen,um eine kontinuierliche Existenz zufinden.

Humor, Witz und Kabarett gehörten stets

ins Programm Ihrer Schauspiel-Lauf-

bahn. Können Sie etwas aus diesen Kom-

petenzen für die Realität des Lebens

schöpfen?

Ja, gewiss! Humor in seiner ur-sprünglichen Bedeutung von «Le-benssaft» wird in der akuten Pande-miezeit plötzlich mehr als eine frivoleKoketterie mit fernen, fiktiven Unter-gangsfabeln. Wir sind angehalten,unsere Werte zu befragen und aufsWesentliche zurückzufinden. Derschwer triefenden moralischen Ent-rüstung und Schuld-Menetekelei, diein diesen Tagen auch ihre verurtei-lenden Runden dreht, gilt es, mit Ver-stand und ironisch befragender Di-stanz zu begegnen. Humor hilft uns,nicht in die Abgründe des Ausweg-losen zu versinken. Witz, Geist nichtals Strafnebel, sondern als die kon-

struktive Kraft der Erkenntnis zurLösung der Probleme.

Ihre Umsetzung des Romans «Der Trafi-

kant» von Robert Seethaler heimste sehr

viel Lob ein. Nun bringen Sie den Roman

von Flavio Steimann «Bajass» auf die

Bühne, der weniger bekannt ist, aber ei-

ne atmosphärische Verwandtschaft zum

«Trafikant» zu haben scheint. Warum

haben Sie sich für «Bajass» entschieden?

Als ich vor ein paar Jahren den Ro-man las, hat es mich schlichtweg um-gehauen: Was für ein Stoff! Was fürwunderbare atmosphärische Bilder!Eine berührende Kriminalgeschichtein eine grossartige, kunstvolle Spra-che gesetzt. Die von Buschi Lugin-bühl und mir am Radio SRF produ-zierte und erfolgreiche Hörspielfas-sung des Romans hat die Idee bekräf-tigt: «Bajass» muss als nächstes Werkauf die Erzähltheater-Bühne!

Während der «Trafikant» sich im Zwei-

ten Weltkrieg in der Weltstadt Wien ab-

spielte, führen Sie mit «Bajass» die Be-

sucherinnen und Besucher in die Zeit

von ca. 1910 in die ländliche Provinz der

Schweiz. Wo lagen die Herausforderun-

gen für Sie bei der Sprachausarbeitung

ohne den wienerischen Sound?

Die grössere Nähe meiner eigenenIdentität zum helvetisch-bäuerlichenWesen galt es in der darstellerischenAnsiedlung sozusagen als Fundamentzu setzen, um in der Reibung mit dergestalteten Sprache spannende Far-ben zu erreichen. Flavio Steimannsetzt immer wieder ganz bewusst sel-tene, zeitbezogene Helvetismen ein,die uns in die Welten der Geschichtebegleiten. Diese ausgeklügeltenSprachnoten fordern viel Übung ingedanklicher und artikulatorischerGeläufigkeit. Mund- und Hirnhand-werk sozusagen.

Was muss ein Text mitbringen, damit er

von Ihnen auf die Bühne getragen wird?

Als Erstes muss er mich überra-schend am Leselust-Schlafittchen pa-cken! Alsdann sollten der Stoff unddie Personen bewegend und relevantsein und das Ganze in einer sinnli-chen Sprache.

Das aktuelle Stück ist ein Kriminalfall,

in etwa auch in der glauserischen Ma-

nier. Würden Sie dem zustimmen?

Eindeutig! Wir verfolgen einen al-ternden Kriminalkommissar, einen«Menschenjäger und Fallensteller»,wie er sich selber beschreibt, in sei-nem letzten Kriminalfall, wo er, wieder Wachtmeister Studer aus Fried-rich Glausers Romanen, mit eineranalytischen, aber auch menschlich-warmen Zugewandtheit zum schuldi-gen Täter eine eigene Vorstellung vonGerechtigkeit entwickelt.

Das grosse Publikum kennt Sie durch

Filme wie «Grounding», «Die Herbst-

zeitlosen» und «Sennentuntschi» oder

durch TV-Serien wie «Bozen-Krimi». Was

fasziniert Sie am reduzierten Spiel mit

Text und Mimik auf der Kleinkunst-

bühne?

Die unmittelbare Begegnung zwi-schen Sprache und Publikum! Dieunaufwendige karge Form des Ge-schichtenerzählens, wo die Bilder inden Köpfen der Zuhörenden und Zu-schauenden entstehen können – jetztim Moment, unverfälscht im analo-gen Spiel.

Mittlerweile publizierten Sie als Autor

zwei erfolgreiche Mundart-Lyrik-Bände.

Wenn Sie ein Buch lesen, wie schnell

geht es, dass Sie die passenden Stimmen

dazu im Kopf hören?

Zuweilen, in besonders glückhaftenMomenten, reden die Figuren direktaus den Sätzen heraus, springen aufdie Zunge! Dieser schauspielerischeKernreflex ist sehr genussvoll und er-möglicht mir theatrale Polyfonien imKopf. Die ganze Comédie humainemarschiert manchmal vor meinenAugen auf!

Trotz digitalisierter Unterhaltungsindus-

trie scheint das Schauspiel auf der Büh-

ne durch real existierende Menschen

noch zu funktionieren. Warum?

Weil es jetzt im selben Raum im ge-meinsamen Kontakt zwischen Künst-lern und Publikum stattfindet unddadurch etwas Einmaliges zum Aus-druck kommt. Genau diese Menschendes Abends werden nie mehr sozusammenkommen. Theater ist,wenns gelingt, eine Feier des Augen-blicks!

In welcher Gemütsverfassung sollte das

Publikum Ihre aktuelle Aufführung be-

suchen kommen?

Schaulustig, geschichtengierig undverführungsbereit!

AUF EIN WORT MIT HANSPETER MÜLLER-DROSSAART

«Theater ist ein Fest des Augenblicks»Der Schauspieler HanspeterMüller-Drossaart steht oftauf dem Dreh-Set und eben-so leidenschaftlich auf derBühne. Doch die Umsetzungdes Romans «Bajass» imSogar-Theater im Kreis 5 wurdewegen Corona abgesagt.

Interview: Urs Heinz Aerni

Müller-Drossaart: «Als ich vor ein paar Jahren den Roman las, hat es mich schlichtweg umgehauen.» Foto: zvg.

Hanspeter Müller-Drossaart,1955 in Sarnen geboren, in Erst-feld aufgewachsen, war alsSchauspieler am SchauspielhausZürich und am Wiener Burg-theater tätig. Die Öffentlichkeitkennt ihn aus TV- und Filmpro-duktionen sowie als Vorleser beiRadio und Fernsehen («Literatur-club», SRF). Von ihm sind die bei-den Gedichtbände «zittrigi fäkke»in Obwaldner Mundart und derUrner Lyrikband «gredi üüfe».

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Für die Risikogruppen der über 65-jährigen Menschen und Menschenmit Vorerkrankungen bietet dieKirche einen Hauslieferdienst fürLebensmittel an. Sie können die Hot-line des Kirchenkreises drei (044465 45 15) anrufen und ihr Bedürfnisnach Einkaufshilfe anmelden. Die Di-akonin Rahel Preiss, die sich trotz ih-rer Schwangerschaft sportlich insZeug legt, nimmt die Einkaufswün-sche entgegen.

Sie besorgt die Einkäufe mit demelektrisch betriebenen Lastenvelo derDiakonie. Der elektrische Antrieb istpraktisch, erstreckt sich doch dasLiefergebiet vom flachen Sihlfeldoder Im Gut bis zu den immer steile-ren Lagen von Wiedikon und Frie-senberg. Es hat sich bereits ein Tur-nus mit einer Stammkundschaft ein-gespielt. Darunter sind Frauen, Män-

ner wie Ehepaare ab Alter 65. Sieübermitteln ihre Einkaufsliste telefo-nisch oder elektronisch, und RahelPreiss rückt aus.

Die Übergabe von Lebensmittelnsowie von Geld erfolgt beim Hausein-

gang auf Distanz. Trotzdem kommtdabei ein menschlicher Austausch fürisolierte, gefährdete Menschen nichtzu kurz.

Nach wie vor empfehlen die Be-hörden, die Distanzregeln einzuhal-

ten, sowie den Risikogruppen, sich zuisolieren. Betroffene erhalten weiter-hin Hilfe zum Einkaufen. Die Kon-taktnummer ist 044 465 45 15.

Die Diakonin bringt das tägliche BrotDie Menschen bitten im«Unser Vater» um dastägliche Brot. In derheutigen Corona-Zeitbringt ihnen die Diakonindas tägliche Brot.

www.reformiert-zuerich.ch/drei

Rahel Preiss, Diakonin im Kirchenkreis drei, legt sich trotz ihrer Schwangerschaft sportlich ins Zeug. Foto: zvg.

Ref. Kirche Zürich, Kirchenkreis drei

www.reformiert-zuerich.ch/drei

Unsere Gebäude bleiben aufgrund der

Verordnung des Bundesrates bis am 8. Juni

geschlossen.

Die Kirchen sind täglich von 8 bis 17 Uhr

geöffnet.

Es finden aber keine Veranstaltungen statt.

Unsere Kirchen:

Andreaskirche, Brahmsstrasse 106

Kirche Bühl, Goldbrunnenstrasse 54

Kirche Friesenberg, Borrweg 71

Thomaskirche, Burstwiesenstrasse 40

Für dringende Anliegen steht Ihnen

unsere Administration Mo bis Fr

von 9 bis 11 Uhr unter 044 465 45 00

zur Verfügung.

Benötigen Sie Seelsorge, ein offenes Ohr

oder Unterstützung im Alltag?

Sie erreichen uns täglich von 9 bis 21 Uhr

unter 044 465 45 15.

Ihr Kirchenkreis drei

Ref. Kirche Zürich, Kirchenkreis neun

www.kirchenkreisneun.ch

Wegen dem Coronavirus sind sämtliche

Gottesdienste und kirchlichen Veranstal-

tungen bis 30. April abgesagt.

Unser Pfarr- und Diakonieteam ist jederzeit

telefonisch für Sie ansprechbar.

Alle Kontaktdaten finden Sie auf unserer

Homepage: www.kirchenkreisneun.ch.

Zoe Gospel Center Altstetten, Kreis 9

www.zoegospelcenter.ch

Gottesdienste, die inspirieren!

Sonntags von 10 bis 12 Uhr

Die Veranstaltungen finden bei uns bis am

7. Juni im Livestream statt, nicht vor Ort.

Sei dabei in unserem LIVESTREAM!

Du findest uns unter:

Zoegospelcenter.ch/Medien/Zoe-Livestream

Lade unser App herunter

Lade dir unser App herunter auf dein

Smartphone «Zoe Gospel Center App» und

sei im Livestream dabei. Auch findest du

im App viele andere Predigten und eine

tägliche Andacht über Heilung.

Bibelabende

Dienstag, 12. und 26. Mai, um 20 Uhr

im Livestream. Vertiefe dich in Gottes Wort

und werde stark im Vertrauen auf Gott.

Fashion Corner

Gut erhaltene Kleider ab Fr. 1.–

Unser Hilfswerk öffnet wieder ab Dienstag,

12. Mai, 14 bis 18 Uhr.

KIRCHEN

Kirchenkreis zwei Kirchenkreis neunPfr. Jürg Baumgartner 044 482 70 08 Pfr. Francesco Cattani 044 492 17 00

Pfr. Daniel Brun 079 415 37 32 Pfrn. Monika Hirt 044 492 63 00

Pfr. Sönke Claussen 044 482 79 40 Pfrn. Muriel Koch 044 431 12 08

Pfrn. Chatrina Gaudenz 079 655 24 16 Pfr. Felix Schmid 044 431 12 07

Pfr. Ulrich Hossbach 044 201 72 77 Diakon Marco Mühlheim 044 491 07 03

Pfrn. Eva Rüsch 079 524 71 54 Diakonin Kathrin Safari 044 492 03 00

Pfrn. Gudrun Schlenk 044 201 02 87 Diakon i. A. Hamad Saleh 044 431 12 11

Pfrn. Angelika Steiner 044 482 78 89 Diakon Matthias Walther 044 432 77 44

Diakonin Judith Dylla 044 485 40 36 Diakonin Eva Winzeler 044 431 12 05

Diakonin Livia Schmid 044 485 40 33 FlüchtlingsarbeitDiakonin Heidi Stäheli 044 201 06 31 Alexandra von Weber 077 475 10 07

Jugendarbeiter Chris Baumgartner 044 481 93 12 Kirchenkreis drei Hotline 044 465 45 15

Wir bleiben in Kontakt

Der Gesundheitsschutz hat Vorrang. Aufgrund der jüngsten Weisungen sind sämtliche kirchlichen Veranstaltungen und damit auch Gottesdienste untersagt. Unsere Kirchen aber bleiben offen als Ort der Stille und Besinnung.

Gerade jetzt ist es uns besonders wichtig, für Sie erreichbar zu sein! Zögern Sie nicht und rufen Sie uns an, wenn Sie Fragen oder Sorgen haben, oder wenn Sie einfach jemanden zum Reden brauchen. Falls Sie uns nicht direkt erreichen, hinterlassen Sie bitte eine Nachricht auf unserem Telefonbeantworter, damit wir Sie zurückrufen können.

«Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit» (2. Tim 1,7). In diesem Sinn wollen wir uns gegenseitig beistehen und unterstützen.

ANZEIGEN

Das Bundesamt für Verkehr (BAV)hat die Plangenehmigungsverfügungfür das Depot der zukünftigen Lim-mattalbahn erteilt. Die Bauarbeitenbeginnen voraussichtlich Mitte Mai2020. Die Abstellanlage im Grenzge-biet von Dietikon und Spreitenbachsoll vor der Inbetriebnahme der Lim-mattalbahn 2022 fertig erstellt sein.

Mit der Plangenehmigungsverfü-gung erteilt das Bundesamt für Ver-kehr die Baubewilligung für die De-potanlage in Dietikon. Im Jahr 2015hatte die Limmattalbahn AG das Ge-such beim BAV eingereicht. Insge-samt gingen neun Einsprachen gegendas Projekt ein. Mit sechs Ein-sprechern konnten aussergerichtlicheEinigungen erzielt werden, schreibtdie Limmattalbahn AG in ihrer Pres-

semitteilung. Auf drei Einsprachenwurde nicht eingetreten. Die Verfü-gung des Bundes enthält 54 Aufla-gen, welche die Limmattalbahn AGbeim Bau des Depots einhalten muss.Daniel Issler, Gesamtprojektleiter derLimmattalbahn, ist zuversichtlich:«Die Auflagen sind alle gut umsetz-bar. Wir gehen davon aus, dass dasDepot innerhalb des Terminplans ge-baut werden kann».

Ab Mitte Mai starten die Arbeitenfür das Depot. Die Fertigstellung istim Frühjahr 2022 geplant, damit dieTestfahrten der Limmattalbahn vomDepot aus erfolgen können. Der Kos-tenvoranschlag für das Depotprojektbeträgt rund 40 Millionen Frankenund ist in den genehmigten Kreditenbereits enthalten. (pd.)

Baugenehmigung erteiltfür das Limmattalbahn-Depot

Q U A R T I E R E C H O Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020 1 3

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Das Best Western Hotel Spirgarten in Altstettenreagiert auf die steigende Nachfrage nach geeig-neten Arbeitsplätzen im Homeoffice: Das Drei-Sterne-Hotel bietet nun Hotelzimmer als Home-offices für ungestörtes Arbeiten an.

Viele Unternehmen schickten angesichts derCorona-Krise ihre Mitarbeitenden ins Homeoffice.Allerdings verfügen nicht alle Mitarbeiter in deneigenen vier Wänden über optimale Gegeben-heiten für das Homeoffice zu Hause. Das HotelSpirgarten in Altstetten will in solchen Fällen ei-ne gute Lösung für produktives und ungestörtesArbeiten anbieten. «Bei uns im Hotel sind alleVoraussetzungen erfüllt, die für einen effektivenArbeitstag nötig sind», erklärt HoteldirektorChristophe Rouiller. «Wir halten die Stellunghier vor Ort und haben unser Hotel weiterhingeöffnet, auch wenn wir derzeit keine privatenÜbernachtungen annehmen.» In den Zimmernseien grosszügige Schreibtische und komfortableSitzmöbel vorhanden, die einen langen Arbeits-tag ermöglichten. Eine stabile, schnelle Internet-verbindung sorge für unproblematisches Arbei-ten. Kaffee sowie eine kleine Stärkung stehenden Gästen in der Lobby zur Verfügung. (pd.)

Homeofficeim Hotel Spirgarten

www.spirgarten.ch

«Die Augen sind die Fenster der See-le.» Dieses Zitat, das der deutschenMystikerin Hildegard von Bingen ausdem 12. Jahrhundert zugeschriebenwird, hat auch heute noch Geltung.Wenn eine Krankheit wie beispiels-weise grüner Star, grauer Star oderMakuladegeneration unsere Augen,unser Sehvermögen, trüben oder ein-schränken, gehen die Fenster zu un-serer Seele zu, mit weitreichendenFolgen für unsere Lebensqualität.Deshalb ist es äusserst wichtig, Sorgezu unseren Augen zu tragen und sieregelmässig kontrollieren zu lassen.

«Heute wird allgemein empfoh-len, ab 45 Jahren die Augen jährlichdurch einen Augenarzt oder eine Au-genärztin zu kontrollieren», sagtAugenarzt Dr. Enrique Sanchez Lasa.Er führt an der Badenerstrasse 530in Altstetten den Augentreffpunkt,eine mit modernsten und neuestenDiagnostik- und Behandlungsgerätenausgerüstete Augenpraxis. Nebenumfangreicher Diagnostik und Früh-erkennung von Augenleiden könnenhier alle nötigen Augenoperationenaus einer Hand gemacht werden.«Ich verfüge in meiner Praxis überalle notwendigen technischen Mittel,um alle bekannten Augendiagnosenund Augenkorrekturen mithilfe von

Brille oder Kontaktlinsen zu machensowie über entsprechende Geräte zuLaserbehandlungen für Nachstar,Glaukom und Netzhautriss», so derAugenarzt. Musste beispielsweise

früher bei einer krankhaften Horn-hautverkrümmung, einem sogenann-ten Keratokonus, eine Transplanta-tion durchgeführt werden, lässt sichheute die Hornhaut mit einem Spe-

zialverfahren, dem Crosslinking, in30 Minuten wieder stabilisieren undmacht so eine Transplantation über-flüssig. «Mit diesem Verfahren, wel-ches ich auch im Augentreffpunktanbiete, werden 95 Prozent derHornhauttransplantationen überflüs-sig», führt der erfahrene Augenarztaus. Wichtig ist auch hier die Früh-erkennung. Eine Vorsorgeuntersu-chung für die Augen hilft dabei. ZurVerfügung steht den Patientinnenund Patienten auch eine ambulanteAugenchirurgie, ebenfalls mit mo-dernsten Techniken ausgerüstet, diesich ausser Haus befindet.

Hausbesuche möglichBei älteren Patienten, die nicht mehrmobil sind, macht Augenarzt Dr. San-chez Lasa auf telefonische AnfrageHausbesuche. Er spricht Deutsch,Französisch, Italienisch, Englischund Spanisch.

Für die nächste Vorsorgeunter-suchung lohnt es sich, einen Terminbeim Augentreffpunkt zu buchen. Pa-tientinnen und Patienten erwartetmodernste Diagnostik und ein patien-tenfreundliches Ambiente. (gs.)

«Die Augen sind die Fenster der Seele»

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Q U A R T I E R E C H O1 4 Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020

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orientiertes Vorgehen gelegt. Neben

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Flexibilität und Pünktlichkeit im Vor-

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Fokus DigitaldruckBei der Printimo AG wird der Fokus

seit längerem verstärkt auf den Digi-

taldruck gelegt. Dank der heutigen

Qualität, der Personalisierung und

den Kleinauflagen hat der Digital-

druck an Bedeutung gewonnen. Doch

der traditionelle Offsetdruck gehört

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Druckerei in Winterthur.

VersandlogistikAber auch Mailings und Massenver-

sände sind bei der Printimo in pro-

fessionellen Händen. Rolf Müller be-

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Die Palette der Arbeitsbereiche der Printimo AG ist breit. Foto: zvg.

In Altstetten gewinnen die Kinderbe-

wegungsprojekte «MiniMove Kappeli»

sowie das «OpenSunday Im Herrlig»

immer mehr an Beliebtheit. Trotz

frühlingshafter Wintermonate wur-

den die Projekte in den Sporthallen

zwischen Oktober und März von

3381 Teilnehmenden genutzt, teilt

die Stiftung «IdéeSport» mit.

Nebel, Regen und erste Kaltfron-

ten – diese Wettervorhersagen erwar-

tet man in der Regel im Herbst. Nicht

so im vergangenen Winter. Die Sonn-

tage waren mehrheitlich sonnig und

mit einem klaren Himmel gekenn-

zeichnet. Die Stiftung «IdéeSport» be-

fürchtete, dass bei solchem Wetter

die Teilnehmenden die offenen Sport-

hallen nicht so rege besuchen wer-

den wie normalerweise in den ver-

gangenen Jahren. Nicht so im Kreis 9.

Die Primarschulkinder besuchten das

«OpenSunday Im Herrlig» zahlreich

und auch die Familien nutzten das

Bewegungsangebot «MiniMove Kap-

peli» rege.

Seit über 10 Jahren öffnet die Stif-

tung «IdéeSport» in der Stadt Zürich

an zehn Standorten das «OpenSun-

day», welches bei den Primarschul-

kindern für bewegte Sonntage sorgt.

Das «OpenSunday Im Herrlig» ist

eines davon und wird sehr gut be-

sucht. 421 Teilnahmen konnte das

Projekt verzeichnen, heisst es in der

Pressemitteilung, was einen Durch-

schnitt von 26 Kinder pro Sonntag er-

gibt. Im November besuchte Novem

Baumann, Spieler vom FC Zürich, das

«OpenSunday» und verzauberte die

Kinder mit seinen Fussballtricks.

Ambjörn Kukovec leitet das Projekt

seit Jahren und liebt die Arbeit mit

seinem Team und den Kindern.

Seit drei Jahren werden in Zu-

sammenarbeit mit dem Sozialdepar-

tement der Stadt Zürich die Sporthal-

len in Seebach, Schwamendingen

und Altstetten für Familien mit Kin-

dern im Vorschulalter geöffnet. Die-

ses Angebot zur frühen Förderung,

welches den Kindern jeden Sonntag

abwechslungsreiche Bewegungsland-

schaften bietet und die Eltern unter-

einander vernetzen lässt, stösst ge-

mäss der Stiftung auf grossen An-

klang.

Das «MiniMove Kappeli» in Alt-

stetten verzeichnete diese Saison

hohe Teilnehmerzahlen mit durch-

schnittlich 220 Kindern und Eltern in

den Sporthallen. Die Projektleiterin

Margarita Kotseva bleibt auch bei

vielen Teilnehmenden souverän und

verwandelt zusammen mit ihrem

Team die Hallen in ein abwechs-

lungsreiches Spielparadies. Im pro-

jekteigenen Elterncafé können sich

zudem die Eltern untereinander aus-

tauschen und erhalten wertvolle In-

formationen und lernen Organisatio-

nen aus dem Quartier kennen. (red.)

Kinderbewegungsprojekte verzauberten Altstetten

Das «MiniMove Kappeli». Foto: zvg.

Q U A R T I E R E C H O Zürich West/Zürich 2 Nr. 18/19 30. April 2020 1 5

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Einwohnerinnen und Einwohnern

des Quartiers gute Gesundheit und

Zuversicht.

Wollen Sie unseren Bewohnerinnen

und Bewohnern eine Freude bereiten?

Schicken Sie uns ein Gedicht, eine

Zeichnung, einen Brief, ein Foto und

wir hängen es im öffentlich Raum

auf, damit unsere Bewohner noch

mehr spüren, dass Sie an sie denken.

Per Post oder per Mail an:

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Wir sind gespannt auf Ihre kreativen

Einsendungen.

Danke vielmals!

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In der Binzallee 26 eröffnete Ende Februar die PraxisTCM42 in modernen, grosszügigen und hellen Räumlich-keiten. Der Arzt Yan Jiuyong und die Ärztin Zhigui Hau-ser-Pan verfügen über jahrzehntelange Berufserfahrung.Sie behandeln diverse Spezialgebiete wie akute und chro-nische Schmerzen, Zerrungen und Sportverletzungen,Rückenprobleme, Allergien oder Menstruationsbeschwer-den. Geschäftsführerin Yan Chen verfügt zudem über eine

fundierte Massageausbildung und bietet Anwendungenwie klassische Massage, Tuina-Massage, Fussreflex-zonenmassage oder auch Kräutertherapie und Moxibus-tion an. (pd.)

Jahrzehntelange Berufserfahrung mit Massagen

Yan Chen ist Geschäftsführerin der neu eröffneten Praxis TCM42. Fotos: zvg.

TCM42, Binzallee 26, 8055 Zürich. Tel: 043 545 99 99,www.tcm42.ch. Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag9–19 Uhr, Samstag 9–13 Uhr. Termin buchen: [email protected] Whatsapp 076 232 01 68.

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1 6 Lokalinfo Nr. 18/19 30. April 2020

Farben beeinflussen das Wohlbefin-den wie das Zwitschern der Vögel inder Abendröte oder die Sonnenstrah-len, die am Morgen durch die Lamel-lenstoren ins Schlafzimmer drängen.Dennoch finden sich viele Schweizermit grauweissen Wänden ab, bevorsie selbst zum Farbeimer greifen.Ein Grund dafür ist die helvetischeAngst vor der Schlussrechnung desHausverwalters.

Denn nur rund 40 Prozent derWohnungen gehören auch ihren Be-wohnern. So wissen Frau und HerrSchweizer grundsätzlich besser überdas Mietrecht Bescheid als über dieMöglichkeiten, mehr aus den eige-

nen vier Wändenherauszuholen, indenen sie ihreFreizeit verbrin-gen.

Probieren undStudierenNur wo anfangen:Im Baumarkt se-hen alle Kübelgleich aus. Dakommen keineIdeen auf. Und dieFarbe drinnensieht selten gleichaus wie an derWand: Das liegteinerseits an derPigmentdichte, anden Schichten, ander Grundbeschaf-fenheit und an-dererseits an äus-seren Einflüssenwie Lichteinfallund Reflexionen.Übers Probierenkommt man deshalb kaum herum.Es gibt aber ein paar Faustregeln:Helle, bläuliche Töne verleihen Räu-men Weite. Türkis hat eine beruhi-

gende Wirkung, Grün wirkt entspan-nend, Orange hat eine warme, anre-gende Ausstrahlung und Gelb ver-sprüht Lebensfreude, und die Farbe

Pink ziert die Ausnüchterungszelleder Stadtpolizei Zürich auf dem Ka-sernenareal aus gutem Grund: Dassogenannte «Baker-Miller-Pink»diente in den Vereinigten Staatenschon in den 70er-Jahren der Beru-higung gewalttätiger Häftlinge.

Die Nuance macht es ausWen man sich erst einmal für einenFarbton entschieden hat, geht es umNuancen, und dort ist die Auswahlnoch einmal grösser: Britische Tradi-tionsmarken wie Farrow & Ball oderLittle Green führen Fächer mit meh-reren hundert Farbnuancen. Bei derFarbe Grün kann das beispielsweisezu der Qual der Wahl zwischen«Breakfast Room Green» und «VertDe Terre» (im Bild nebenan) führen.

Wer sich nicht auf eigene Gefühlverlassen möchte, sei der Weg zuTrendexperten geraten: Etwa demPantone Color Institute, das jeweilseine Farbe des Jahres bestimmt,oder den Trendforschern von WGSN,die neben Mode- und Kosmetik-auch Stil-Beratungen anbieten. DieFarbe des Jahres 2020 hat WGSNübrigens schon vor zwei Jahren be-stimmt: Es ist das eisiggrüne «NeonMint».

Verpassen Sie Ihrem Leben einen neuen AnstrichEben erst eingezogen odereinfach nur mal wieder um-gestellt: Warum also nichtauch zu Roller und Pinselgreifen. Es gibt keinenGrund, sich in den eigenenvier Wänden mit demvorgeschriebenen Standard-weiss abzufinden.

Alexander Vitolic

Ein Grünton ist nicht einfach ein Grünton. Foto: kda.

Die Apothekerinnen Dr. Valeria Dora(Morgental Apotheke) und Laura DiVora (Limmatplatz Apotheke) habenturbulente Wochen hinter sich: ZuBeginn des Lockdowns – Mitte März –explodierte die Nachfrage nach Des-infektionsmitteln, seit Anfang Aprilsind nun Gesichtsmasken hoch imKurs. In vielen Kundengesprächen istes den Apothekenmitarbeitenden ge-lungen, Ängste der Bevölkerung zunehmen, Know-how zu vermittelnund Sicherheit zu geben.

Grosse Herausforderung«Mit grossem Engagement, Herzblutund dank unserer guten Zusammen-arbeit haben wir es geschafft, dasswir unseren Kundinnen und Kundenimmer Desinfektionsmittel und seitApril auch verschiedene Masken-typen anbieten konnten», berichtetLaura Di Vora mit einem Strahlen imGesicht. Die Herausforderung bei derBeschaffung von Gesichtsmasken wargross: «Anfangs haben wir aus unse-rem eigenen eisernen MaskenvorratDirektbetroffene und Risikopersonenversorgt», erzählt Dr. Dora, die dannbald auch unkonventionelle Beschaf-fungswege nutzte. Dora ist den vielenkleinen Einzelimporteuren sehrdankbar, die auf eigenes Risiko Mas-ken importiert und dem Fachhandelzum Weiterverkauf angeboten haben,

und dies zu fairen und konstantenPreisen. «Es macht uns als Apothe-kenteam glücklich und stolz, dass wirdiesen Extraeinsatz für die Quartier-bevölkerung geschafft haben.»

Auch in Zukunft bleiben beideApotheken innovativ und auf Kurs:Auf www.pandemie.io werden sie ihr

Pandemie-Know-how einem regiona-len Publikum zur Verfügung stellen.Die Frage, ob Masken das neue WC-Papier würden, verneinen beide Apo-thekerinnen. Doch sie gehen davonaus, dass sie zu einem festen Be-standteil und zu einem gängigen Ac-cessoire werden. (pd.)

Sind Masken das neue WC-Papier?

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Die Limmatplatz Apotheke und die Morgental Apotheke bieten kostenlosePandemie-Fachberatung und Produkte zu fairen Preisen. Foto: zvg.

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Das allgemeine Angebot der Fusspflege istbreit und unübersichtlich. Da drängt sichdie Frage nach der richtigen Wahl auf. Docheigentlich ist es ganz einfach: Menschen, dieRisikopatienten sind, sollten ihre Füsse nureiner eidgenössisch diplomierten Podologinanvertrauen. Im Gespräch mit ReginaBlume, welche die Praxis Blume & Blumegemeinsam mit ihrer Tochter Saskia führt,zeichnet sich ab, wie wichtig die kompeten-te Behandlung von Druckstellen undSchmerzen an den Zehen durch eingewach-sene Nägel ist. Diabetiker und Menschenmit medizinischen Fussproblemen solltensich deshalb nur von einer Podologin be-handeln lassen.

Regina Blume betont: «Die Grundlagezum Kontakt zwischen Patientin und Podo-login ist das Vertrauen. Meine Tochter und

ich pflegen einen engen Kontakt mit Ärzten,welche uns ebenfalls Patienten zuweisen.Zurzeit herrscht bei uns Maskenpflicht. Wirbehandeln die Patienten in separaten Kabi-nen nach den Anweisungen des Gesund-heitsamts und des Schweizerischen Podolo-genverbandes. Wir dürfen deshalb auchwährend den Corona-Zeiten Patienten be-handeln.»

In der Praxis Blume & Blume, Hohlstras-se 507, werden Lernende ausgebildet. Regi-

na Blume und ihre Tochter, die beide einDiabetes- und ein Wundheilungs-Seminarabsolviert haben, erklären: «Wir sind stolzdarauf, dass wir die Tradition der Podologiejungen Menschen weitergeben dürfen undihnen zeigen können, wie die medizinischeFusspflege angewandt wird.» (ch.)

Auch in Corona-Zeiten für die Patienten daRisikopatienten, die eine Fuss-pflege benötigen, müssen sichzwingend an eine Podologinwenden. Die PodologiepraxisAltstetten Blume & Blume istauch während der Corona-Zeitengeöffnet. Die Zusatzversicherungeiniger Krankenkassen über-nimmt teilweise die Kosten.

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In der Podologie-Praxis Blume & Blume werden Schutzmasken getragen. Foto: zvg.

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D I E S E I T E F Ü R D E N A U TO F A H R E R1 8 Lokalinfo Nr. 18 30. April 2020

Die Pandemie fegte die Printmedienvon Inseraten leer, schon vorher hat-ten sie mit Werbeschwund wegenOnline-Gratiszugängen zu kämpfenund mussten Inhalte zurückschrau-ben oder streichen. SRF (SchweizerRadio und Fernsehen) ist ein vomBund getragenes Unternehmen, wel-ches sowohl über Werbung als auchüber sämtliche Haushalte und in derSchweiz tätige Firmen via jährlicherhobene Beiträge unterhalten wird.Unabhängig davon, ob man SRF kon-sumiert oder sich mit anderen Kanä-len unterhält.

SparmassnahmenTrotz aufoktroyierten Sparmassnah-men scheint dies gut zu funktionie-ren, denn in der jüngeren Vergangen-heit stieg zwar die Qualität der visu-ellen Berichterstattung kaum, aberim Hintergrund über den Onlinekanalhat der Umfang an Informationenstark zugenommen, ergo sind imLeutschenbach zusätzliche Spezialis-ten angeheuert worden, um die neu-en Portale zu füllen. Die Hinweise aufden neuen Informationskanal – woman sich aktuell und ohne Kostenfol-ge aufdatieren kann – werden unab-lässig zur besten Einschaltzeit publi-ziert. Womit den traditionellen Zei-tungen und Zeitschriften Konsumen-

ten abgerungen werden. Man weissja: Je jünger, desto mehr iPhone. On-line Erzogene kriegt man kaum mehrals Leser zurück. Durch die KanäleTageschau News usw. wird die Mei-nungsvielfalt unterwandert. Dafür be-stünde jedoch Bedarf, denn die Inhal-te der Tagesschau sind alles andereals weltoffen, sondern verzetteln sichzunehmend in langatmige Beleh-rungsberichte, welche in einerNews-Sendung nichts zu suchen ha-ben. Wie läuft es in Nordkorea, wiein Libyen? Warum müssen wir täg-lich Angela Merkel im Fernsehen gu-

cken, wie sie im grossen Schlitten ander EU-Zentrale vorfährt? Wegzap-pen können wir blitzartig, aber dannlanden wir zuerst bei ARD oder ZDF,wo sie ebenfalls gerade die Limousi-ne verlässt. SRF Online erspart unsdies, ein Erfolg; es gibt inzwischenbald so viele Kommentare wie im«Blick».

Fraglich bleibt, ob sich die Aus-dehnung der Online-Portale, so wiesie gestaltet sind, mit dem Auftragvon SRF vereinbaren lassen. Manmüsste jemanden finden, der gericht-lich vorgeht, oder das Parlament be-

fasst sich ernsthaft damit. Ohne eineklärende Auseinandersetzung ist dieKonzentration auf das Wesentliche,statt die von SRF bevorzugte Mei-nungstendenz, nicht akzeptabel.

DeutschtumExtrem wird SRF schliesslich mit deroffenbar den Autoimporteuren ge-schuldeten Sendung «Garage 21»,weil es immer noch Importeure gibt,die in SRF Werbung schalten. «Gara-ge 21» wird vom deutschen Motor-buch-Verlag in Stuttgart produziertund verbreitet Deutschtum bis zum

Erzittern, inklusive der Raserei, wiesie hierzulande öffentlich absolut ver-pönt ist. Frühere Autoformate imSchweizer Fernsehen zeugten auchnicht von höchster Kompetenz, hat-ten aber wenigstens einen Bezugzum Land. Das aktuelle Auto-Formatist peinlich. Im Leutschenbach läufteiniges aus dem Ruder und schadetden Zeitungsabonnenten, Kioskkäu-fern sowie den von der Werbung ab-hängigen Verlagen und damit derMeinungsvielfalt. Ausserdem frust-riert es die am Automobilismus Inte-ressierten. Jürg Wick

Bei SRF läuft derzeit einiges ziemlich falschDas Schweizer Fernsehenwird zum Konkurrenten derfreien Presse und schränktdie Meinungsvielfalt ein.Auch was die Berichterstat-tung zum Automobilismusanbelangt. Ein Meinungs-beitrag.

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SRF-Sendung «Garage 21»: Ein deutscher Tester im Schweizer Fernsehen freut sich über das Leistungspotenzial des BMW X5 M Competition. Foto: zvg.

Preis 1,6 T: ab Fr. 41 800.- Zylinder: Reihen-4-ZylinderHubraum: 1598 ccmLeistung: 180 PS/5500/minDrehmoment : 250 Nm/1750/minAntrieb: vorne, AT 8 Gang0 bis 100 km/h: 8 secV/max : 222 km/hVerbrauch gesamt: 6,8 l/100 kmVerbrauch im Test: 7,1 l/100 kmCO2-Ausstoss: 155 g/kmLänge/Breite/Höhe:448 x 186 x 161 cmLeergewicht: 1425 kgKofferraum: 514–652 lTankinhalt: 53 l+: Theaterbestuhlung, Raumeffizi-enz–: Träge Automatik, Übersichtnach hintenAufgefallen: Opel à la française:funktioniert.

Steckbrief

Opel Grandland X

Der Grandland gehört zu den erstenProdukten aus der 2017 entstande-nen Ehe zwischen dem PSA-Konzern(Peugeot/Citroën) und Opel. Die Fran-zosen gehören zwar nicht zu denStärksten, aber stets zu den Innova-tivsten im Autosektor.

Das Konzept, mit einem Hybrid-system vorne und Elektromotor hin-ten einen Allradler zu machen, istzeitgemäss und clever. Davon kannnun Opel mit dem Grandland X profi-tieren. Mit 49 900 Franken ist derHybrid-Allradler kein Sonderangebot,steht aber mit 300-PS-Systemleistungund serienmässiger Automatik kon-kurrenzfähig da. Günstiger liegt derGrandland X 1,6 Turbo ab Fr. 41800

in der Preisliste. Ein vorne angetrie-benes Auto, das sich hinter einerCrossover-Schale verbirgt und die ty-pischen Opel-Eigenschaften sauberrüberbringt: Raum! Speziell im Fond

und ganz hinten im Koffer- bzw. La-deabteil, wenn die Rücksitzlehnengeklappt sind. Hoher Alltagsnutzenalso, was Familien glücklich macht.Zumal die Rücksitze in Theaterbe-

stuhlung angeordnet sind, d. h.Fond-Passagiere geniessen eine tolleSicht nach vorn. Sofern es die Jung-mannschaft estimiert, statt mit demiPhone zu chatten. Das Raumgefühlist auf jeden Fall luftig.

EffizientIm Grandland sitzt der Fahrer in ei-nem effizienten Auto, das fahrerischeAmbitionen ziemlich unterdrückt, esgiert nicht nach Kurven. Die Lenkungist wenig rückmeldefreudig. Aberman freut sich über einen kleinenWendekreis von rund elf Metern undüber die moderate Aussenlänge von4,5 m beim Einparken. Der Opelkann gut spurten und bleibt im Ver-brauch anständig. Rund sieben LiterBenzin auf 100 km sind mit den ge-botenen Fahrleistungen und dergrossen Stirnfläche ein guter Wert.Im Grossland sitzt ein rational den-kender Automobilist, an dem Image

abperlt wie das Wasser auf einerfrisch gereinigten Windschutzschei-be. Das Start-Stopp-System funktio-niert perfekt. So kann es vorkommen,den Grandland mit aktiviert gebliebe-nem Motor zu verlassen, weil er sichnach dem Einparken automatisch ab-geschaltet hat, ohne dass die Zün-dung ausgemacht worden ist: Eineneuzeitliche Erfahrung, ein Pro-grammfehler, kann einem in vielenmodernen Autos passieren.

Im baugleichen Peugeot 3008 mitder gewöhnungsbedürftig hochgeleg-ten Instrumentenanordnung sitzenvorwiegend frankophile Fahrerinnenund Fahrer – oder auf neutrale Ein-schätzung bedachte – im Opel Grand-land meistens familienfreundlicheund auch pragmatische Autofahrerin-nen und -fahrer. (jwi.)

Für Sie erfahren: Opel Grandland XDer Opel Grandland istein Vertreter der neuenCrossover-Generation,erhältlich in einer Band-breite von 130 bis 300 PS.

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Viel Platz in der zweiten Reihe.Gute Übersicht: frankophiler Opel mit deutscher Sachlichkeit.

Das ist kein Kombi und auch kein SUV, sondern ein Crossover: Opel Grandland X. Fotos: jwi.

L E T Z T E S E I T E2 0 Lokalinfo Nr. 18/19 30. April 2020

Zürich wächst. Bald wird der 500 000.Einwohner erwartet. Dazu werdenauch die Zürcher Hochschulen in dennächsten Jahren massiv ausgebaut.Doch bei der Verkehrsanbindung – vorallem zur ETH Hönggerberg – liegt vie-les im Argen. Der Ingenieur und Bre-vetpilot Adolf Flüeli schlägt daher einemeist unter den Erdboden versenkteS-Bahn im Ringverkehr vor. Kernstückwäre ein unterirdischer Bahnhof beider ETH Hönggerberg. Integrierenwürde er zudem den schlecht genutz-ten Stummelbahnhof der Sihltal-Zü-rich-Uetliberg-Bahn im HB.

480 Millionen Franken KostenBereits 2014 hatte Adolf Flüeli einKonzept für die Erschliessung der ETHHönggerberg entwickelt, so damals die«Limmattaler Zeitung». Kernstück derErschliessung der Hochschule war einTiefbahnhof unter dem Hochschul-standort. Vom Regierungsrat des Kan-tons Zürich war das auf rund 480 Mil-lionen Franken geschätzte Projekt ab-gelehnt worden, weil es als zu teuerund mit zu komplizierten Anschluss-

bauwerken verbunden eingeschätztwurde.

Der mittlerweile gefallene Ent-schluss, das Hochschulquartier in dennächsten Jahrzehnten massiv auszu-bauen, hat Flüeli laut dem OnlineportalISWinterthur dazu gebracht, seine Pro-jektidee neu zu gestalten. Alle ZürcherHochschulstandorte und der Zoo wer-den dabei von einer sogenannten CircleLine erfasst, so Adolph Flüeli. Kern-stück bleibe der Tunnelbahnhof unter

der ETH Hönggerberg. Statt wie aktuellmit Tram und Bus in 25 Minuten wür-de der Campus vom Hauptbahnhof ausin sechs Minuten erreicht. Auch andereDestinationen (siehe Plan) würdenmassiv schneller erreicht.

Flüeli ist überzeugt, mit der «CircleLine» viele Verkehrsprobleme zu lösen.«Dank der systembruchfreien Einbin-dung in das bewährte S-Bahn-Systemlassen sich zukünftig hochfrequentierteStandorte direkt über die leistungsfähi-

ge Circle Line miteinander verbinden»,so der 66-Jährige. Die neue Verkehrs-achse bilde zugleich eine kantonaleTransversale vom Sihltal bis zum Furt-tal und zum boomenden Regensdorf,dessen Bahnhofgebiet Nord um 7000Einwohner wachsen solle.

«Verkehrshindernis erster Güte»Vor allem die Idee mit der besserenNutzung des SZU-Sackbahnhofs töntspannend. Dieser stelle laut Flüeli «einsystemisches Verkehrshindernis ersterGüte dar, durch dessen Auflösung sichenorme Nutzungspotenziale erschlies-sen lassen». Und weiter: «Mit demDurchbruch der SZU-Station Shopvillelässt sich das neu entstehende gross-flächige Hochschulzentrum mit derneuen S-Bahn-Station ETH/Uni per-fekt massentauglich erschliessen», soder Ingenieur. Er hat das Megaprojektim Rahmen des öffentlichen Mitwir-kungsprozesses «Zukunftsbild 2050der Zürcher Mobilität» eingereicht.Erste Feedbacks sind im Juni zu er-warten. (pd./ls.)

Ingenieur will mit «Circle Line» Engpässe auflösenMaschineningenieur AdolfFlüeli (66) hat die Ideeeiner unterirdischen S-Bahnim Ringverkehr zwischen denHochschulen entwickelt.Nun hat er sie den VBZ zurPrüfung eingereicht.

Eine Art U-Bahn für Zürich schlägt Adolf Flüeli vor. Der Vorteil: Die ÖV-Anbindung der ETH Hönggerberg würde auf einen Schlag gelöst. Bild: zvg.

Adolf Flüeli wurde 1954 geboren. Er absol-vierte eine Lehre als Mechaniker bei der da-maligen Swissair und danach das damaligeTechnikum Winterthur. Er erlangte das Se-gelflugbrevet 1972 und war während 30Jahren aktiver Pilot. Im Militär war er zu-nächst als Flugzeugmechaniker auf demHunter tätig und später als Mirage-Mechani-ker eingeteilt. Flüeli war langjährig in derForschung und der Entwicklung sowie imManagement tätig. Seit 2001 ist er selbst-ständig: www.adf-innovation.com.

Nicht nur für Zoodirektor Alex Rübelist 2020 nach fast 30 Jahren Schluss.Auch ein zweites Urgestein verlässtden Zoo Zürich in Richtung Ruhe-stand. Chefkurator Robert Zingg hörtnach 26 Jahren auf. Begonnen hatteer 1994 als Kurator für Säugetiereund Vögel. In einer Videobotschaftzum Abschied bezeichnete DirektorAlex Rübel seinen langjährigen Weg-gefährten liebevoll als das «zoologi-sche Gewissen des Zoos».

Robert Zingg, Ihre letzten Arbeitswo-

chen waren von der Corona-Krise

geprägt. Wie haben Sie diese Zeit emp-

funden?

Der Zoo ist eine Institution für Besu-cher, wir wollen etwas vermitteln.Wir haben mit der Lewa-Savanneeben gerade eine spannende grosseAnlage fertiggestellt, die wir gernevorstellen würden. Und wir arbeitenin einem grossen Team, tauschen re-ge Informationen aus, besprechendies und jenes. Da ist ein geschlosse-ner Zoo und Homeoffice nicht geradedas höchste der Gefühle. Trotz elek-tronischer Kommunikationsmittel istdas – vorerst – ein etwas «einsamer»Abschied vom Arbeitsplatz.

Was war Ihr schönstes Erlebnis als Zoo-

Kurator?

Da gibt es viele schönste Erlebnisse!Aus dieser Fülle muss ich eines raus-picken: Da ist zum Beispiel der ersteAusflug eines jungen Brillenbären aufdie Aussenanlage. Nachdem dasJungtier fast drei Monate verborgenin der Wurfhöhle verbracht hatte,kam es nun ans «Tageslicht». Esstand dabei im Spannungsfeld von

einer fordernden Mutter, die rauswollte, und der eigenen Unsicherheitgegenüber der neuen Umgebung.

Was war der traurigste Moment Ihrer

Karriere?

Auch hier habe ich keine «Rangliste».Traurige Momente sind sicher Todes-fälle, aber die gehören nun mal un-trennbar zum Leben. Der Abschiedvon Tieren, die man in ihrem Lebenlänger begleiten durfte, die durch ei-ne spezielle «Persönlichkeit» auffie-len, schmerzt und weckt Wehmut,aber auch schöne Erinnerungen. Einsolcher Abschied war wohl jener derElefantendame Druk.

Wenn Sie ein Tier wären, welches wären

Sie?

Ich verpasse Tieren ungern menschli-che Züge. Ich bin sehr neugierig, undstecke wie ein Nasenbär gerne über-

all meine Nase rein. Oder beobachtenund Überblick gewinnen, das liessesich als Adler im ruhigen Segelflugumsetzen. Und mein Faible für Pflan-zen und ihre Blüten könnte ich alsKolibri ausleben – bin Süssem nichtabgeneigt.

Wie geht es nun für Sie persönlich

weiter?

Ich werde mich zu Hause erst malneu orientieren, da ist in den letztenJahren einiges liegen geblieben (ichmuss auch hier mein Büro aufräu-men). Meine Bienen und Kakteenwerden mehr Aufmerksamkeit erfah-ren. Und ich werde die weitere Ent-wicklung des Zoos mit Interesse ver-folgen, als Besucher und im Vorstandder Tiergarten-Gesellschaft, dem För-derverein des Zoos.

Ein Urgestein verlässt den ZooNasenbär, Adler oder Kolibri:Robert Zingg wäre gernegleich drei Tiere. Nach26 Jahren im Zoo Zürichgeht der Chefkurator jetztin den Ruhestand.

Pascal Wiederkehr

«Ich bin sehr neugierig und stecke wie ein Nasenbär gerne überall meineNase rein», sagt Zoo-Kurator Robert Zingg im Interview. Foto: Zoo Zürich

Das Interview wurde schriftlich geführt.

Corona-Zeit ist auch Entrümpelungs-zeit. Doch wer hätte das gedacht. Diebewährte Entsorgungsart «Gratismitzunehmen» vor der eigenenHaustüre hat neue Sphären erreicht.Denn in diesen eher dumpfen Tagengehört es dazu, dem potenziellenneuen Besitzer mitzuteilen, dass manbeim Einpacken sehr genau auf dieHygiene geachtet hat. Immerhin sindwir noch nicht so weit, dass die Gra-tissachen einen Beipackzettel habenmüssen: Desinfiziert und garantiertvirenfrei. (ls.)

DAS LETZTE

Sicher ist sicher

Dank der wichtigen Info «mitgewaschenen Händen eingepackt»kommt der überflüssige Hausratsicher weg. Foto: ls.

Erfrischung im Alltag, Versorgung inder Not – verteilt über sämtliche Quar-tiere der Stadt Zürich, finden sich 85Notwasserbrunnen, die den Zugangder Bevölkerung zu frischem Wasserauch im Ernstfall gewährleisten. Derformschöne Trinkbrunnen aus Bron-ze, entworfen vom ProduktegestalterAlf Aebersold, ging 1974 aus einemWettbewerb der WasserversorgungZürich hervor. Die halbkugelförmigenTröge werden bis heute aus dem vonden übrigen Wasserleitungen unab-hängigen Quellwassernetz gespeist.Im Innern befinden sich weitere An-schlüsse, die im Notfall nutzbar sind.Das Ganze funktioniert übrigens auchbei Stromunterbruch. (pd./ls.)

Immer frisches Wasser

Der bald 50 Jahre alte Notwasser-brunnen ist 85-fach in Zürich ver-teilt. Foto: Museum für Gestaltung

Was man weiss und doch nichtkennt: der Notwasserbrunnen, beiBedarf inkl. Zapfstellen. Foto: zvg.

Die Gruppe Innenstadt als Wohnquar-tier zieht vor die nächste Instanz.Dies, nachdem der Zürcher Stadtratihre Einsprache abgelehnt hatte.«Stadt- und Gemeinderat betreiben ei-ne ungebremste Liberalisierung undKommerzialisierung des öffentlichenRaums», heisst es in einer Mitteilung.Innenstadtquartiere würden alsWohnquartiere infrage gestellt. DieGruppe befürchtet, dass es nach Auf-hebung der Corona-Einschränkungeneinen grossen «Nachholbedarf» gebenwerde. Die «Mediterranen Nächte» ge-hen auf einen Vorstoss im Gemeinde-rat zurück. Bars und Restaurants mitAussenflächen sollen versuchsweise ineinigen Sommernächten bis 2 Uhr of-fen haben dürfen. Dieses Jahr hättendie längeren Öffnungszeiten an ausge-wählten Wochenenden getestet werdensollen. Nun muss sich der Bezirksratmit dem Thema befassen. (pw.)

«Mediterrane Nächte»:Widerstand geht weiter

Der Tonhalle Zürich geht es wie allenKonzertveranstaltern derzeit: DieBühnen bleiben leer, die Säle ge-schlossen. Doch das Musizieren las-sen sich die Musikerinnen und Musi-ker nicht nehmen.

Um ihre Stücke vor Publikumspielen zu können, haben sie sich et-was einfallen lassen: «Unsere Musi-ker besuchen Alters- und Pflegehei-me, um dort für die Bewohnerinnenund Bewohner zu spielen. Bis jetztsind 30 Konzerte im ganzen Kantongeplant», erzählt Melanie Kollbrun-ner von der Tonhalle. In Gruppen vonmaximal fünf Personen spielen dieMusikerinnen und Musiker, grössten-teils unter freiem Himmel, kleineKonzerte von 30 bis 60 Minuten.«Die Situation in Alters- und Pflege-heimen ist besonders schwierig. Wirwollen den Menschen dort eine Freu-de machen», sagt Kollbrunner. (cbr.)

Tonhalle-Musikerspielen für Senioren

Alle Informationen unter: www.tonhalle-orchester.ch/solikonzert