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Dieses Buch stellt am Beispiel des Ham-burger Stadtteils Wilhelmsburg einen strategischen Ansatz zum energetischen Quartiersumbau mit dem Ziel einer fast hundertprozentigen Versorgung durch erneuerbare und lokal erzeugte Energie bis zum Jahr 2050 vor. Vier Jahre lang wurde dieses Konzept im Rahmen der Internatio-nalen Bauausstellung Hamburg praktisch umgesetzt, nun gibt es einen ersten Werkbericht. Der von der IBA Hamburg GmbH, dem Umweltbundesamt sowie der TU Darmstadt herausgegebene Band stellt die Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzeptes in den Kontext aktueller Diskus-sionen zur Energiewende.
Methodische Ansätze werden vor dem Hintergrund bundesweiter Erfahrungen reflektiert, die gesellschaftliche und wirt-schaftliche Tragfähigkeit des gesamten Vorhabens kritisch untersucht. Dieser analytische Prozess mündet schließ-lich in Vorschläge für die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg. Die drei Herausgeber füh-ren dabei sowohl notwendige technische Umsetzungsschritte als auch soziale und politische Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre zusammen.
Stadt neu bauen
ENERGIEATLAS WERKBERICHT 1
IBA HAMBURG GMBH / UMWELTBUNDESAMT / TU DARMSTADT (HG.)
Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
Stadt neu bauenJOVIS
Jetzt als E-Book erhältlich:
ENERGIEATLASZukunftskonzept Erneuerbares WilhelmsburgIBA Hamburg (Hg.)
Der weltweite Klimawandel erfordert insbesondere von den Metropolen
schnelle und entschlossene Maßnahmen. Wie aber können sie den Weg
in das postfossile und atomenergiefreie Zeitalter beschreiten?
Mit dem Energieatlas zeigt die IBA Hamburg erstmals einen räumlich-
strategischen Ansatz für den energetischen Umbau eines gesamten
Stadtteils. Der Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg dient als Demons-
trationsgebiet im Hinblick auf drängende energetische Fragen. Die
angewandten Analysemethoden bilden die Grundlage für generalisier-
bare urbane Handlungsstrategien und zeigen eindrucksvoll, wie gerade
Städte zu Vorreitern des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung
werden können.
ePDF: ISBN 978-3-86859-888-9
Werkschau zur Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg
Stadt in der Stadt bauenIBA Hamburg 2006–2013 IBA Hamburg GmbH / Uli Hellweg (Hg.)
Die Internationale Bauausstellung (IBA) Hamburg hat seit Ende 2006
der Idee „Sprung über die Elbe“ Gestalt gegeben und somit die städte-
bauliche, ökologische und soziale Entwicklung der Elbinseln sowie des
Harburger Binnenhafens maßgeblich vorangetrieben. Mit ihren drei Leit-
themen „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im Klimawandel“ gab
sie zudem wichtige Anstöße für den internationalen Diskurs zur Zukunft
von Metropolen. Stadt in der Stadt bauen dokumentiert die realisierten
Projekte sowie die neuartigen Ansätze der IBA z. B. in den Bereichen
Bildung und Beteiligungsprozesse. Zudem ziehen langjährige Begleiter
der IBA ein erstes Resümee des „Ausnahmezustandes auf Zeit“.
ISBN 978-3-86859-285-6
Band 7, METROPOLE: STADT NEU BAUENBand 7 reflektiert und kommentiert das in sieben Jahre Erreichte und
skizziert Ideen zur Zukunft der Elbinseln und der Stadt im 21. Jahrhundert.
ISBN 978-3-86859-221-4
Band 6, METROPOLE: ZIVILGESELLSCHAFTBand 6 fragt, wie sich Planung demokratisch legitimieren lässt, welchen
Einfluss die neuen Medien haben und zeigt, wie das Expertentum von
Bürgerinnen und Bürgern das Wissen der Fachleute ergänzen kann.
ISBN 978-3-86859-220-7
Band 5, METROPOLE: KOSMOPOLISBand 5 der IBA-Schriftenreihe fragt, wie alle Bewohner von der kultu-
rellen Vielfalt der Städte profitieren können und beschreibt vielfältige
Projekte, in denen neue Chancen für die Stadt eröffnet werden.
ISBN 978-3-86859-075-3
Band 4, METROPOLE: METROZONENBand 4 zeigt Beispiele und Visionen für eine „Neue Stadt in der Stadt“.
An den Bruchkanten von Stadt und Landschaft sowie Verkehrs-, Industrie-
und Hafenarealen eröffnen sich neue Räume für urbane Entwicklung.
ISBN 978-3-86859-071-5
Band 3, METROPOLE: BILDENBand 3 betrachtet die Stadt der Wissensgesellschaft und stellt Beispiele
einer innovativen pädagogischen Architektur und reformativer Inter-
ventionen vor.
ISBN 978-3-86859-070-8
Band 2, METROPOLE: RESSOURCENBand 2 thematisiert die Stadt im Klimawandel mit dem Ziel, innovative
und zukunftsfähige Strategien und Visionen für neue Energien in der
Stadt zu generieren.
ISBN 978-3-939633-91-4
Band 1, METROPOLE: REFLEXIONENBand 1 gewährt Rückblick auf frühere Bauausstellungen in Deutschland,
Ausblicke auf die IBA Hamburg und bietet vielschichtige Betrachtungen
des Phänomens Metropole.
ISBN 978-3-939633-90-7
Die Schriftenreihe METROPOLE: begleitet die IBA Hamburg auf ihrem Weg.
Die Internationale Bauausstellung IBA
Hamburg lieferte von 2006 bis 2013 bedeu-
tende Innovationsimpulse in der Stadt-
entwicklung. Insgesamt rund 70 Projekte
wurden in diesem Zeitraum realisiert. Diese
Projekte, zu denen Wohnhäuser, innovative
Case Studys, Bildungs- und Sporteinrich-
tungen, Seniorenzentren, Orte für lokale
Ökonomien und die Kreativszene, der weithin
bekannte Energiebunker, aber auch Parks und
Freiräume gehören, prägen nun das Stadtbild
im Hamburger Süden: die lange vernachläs-
sigten Stadtteile Wilhelmsburg, Veddel und den
Harburger Binnenhafen. Die IBA Hamburg hat
viele neue Lösungen und Anregungen für
das Bauen der Zukunft geliefert. Es wurde
Wohnraum geschaffen und gezeigt, wie eine
Metropole im 21. Jahr hundert ökologisch und
sozial ausbalanciert wachsen kann.
Ein ganzheitliches Denken sowie neue, weg-
weisende Ideen für einen klimaschonenden
Städte bau stehen auch nach Ende der Bau-
ausstellung im Zentrum der Planungen der
IBA Hamburg GmbH, die nun als städtischer
Projektentwickler den nächsten Wachstums-
schritt der Metropole Hamburg begleitet.
JOVIS
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Dieses Buch stellt am Beispiel des Ham-burger Stadtteils Wilhelmsburg einen strategischen Ansatz zum energetischen Quartiersumbau mit dem Ziel einer fast hundertprozentigen Versorgung durch erneuerbare und lokal erzeugte Energie bis zum Jahr 2050 vor. Vier Jahre lang wurde dieses Konzept im Rahmen der Internatio-nalen Bauausstellung Hamburg praktisch umgesetzt, nun gibt es einen ersten Werkbericht. Der von der IBA Hamburg GmbH, dem Umweltbundesamt sowie der TU Darmstadt herausgegebene Band stellt die Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzeptes in den Kontext aktueller Diskus-sionen zur Energiewende.
Methodische Ansätze werden vor dem Hintergrund bundesweiter Erfahrungen reflektiert, die gesellschaftliche und wirt-schaftliche Tragfähigkeit des gesamten Vorhabens kritisch untersucht. Dieser analytische Prozess mündet schließ-lich in Vorschläge für die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg. Die drei Herausgeber füh-ren dabei sowohl notwendige technische Umsetzungsschritte als auch soziale und politische Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre zusammen.
Stadt neu bauen
ENERGIEATLAS WERKBERICHT 1
IBA HAMBURG GMBH / UMWELTBUNDESAMT / TU DARMSTADT (HG.)
Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
Stadt neu bauenJOVIS
Jetzt als E-Book erhältlich:
ENERGIEATLASZukunftskonzept Erneuerbares WilhelmsburgIBA Hamburg (Hg.)
Der weltweite Klimawandel erfordert insbesondere von den Metropolen
schnelle und entschlossene Maßnahmen. Wie aber können sie den Weg
in das postfossile und atomenergiefreie Zeitalter beschreiten?
Mit dem Energieatlas zeigt die IBA Hamburg erstmals einen räumlich-
strategischen Ansatz für den energetischen Umbau eines gesamten
Stadtteils. Der Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg dient als Demons-
trationsgebiet im Hinblick auf drängende energetische Fragen. Die
angewandten Analysemethoden bilden die Grundlage für generalisier-
bare urbane Handlungsstrategien und zeigen eindrucksvoll, wie gerade
Städte zu Vorreitern des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung
werden können.
ePDF: ISBN 978-3-86859-888-9
Werkschau zur Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg
Stadt in der Stadt bauenIBA Hamburg 2006–2013 IBA Hamburg GmbH / Uli Hellweg (Hg.)
Die Internationale Bauausstellung (IBA) Hamburg hat seit Ende 2006
der Idee „Sprung über die Elbe“ Gestalt gegeben und somit die städte-
bauliche, ökologische und soziale Entwicklung der Elbinseln sowie des
Harburger Binnenhafens maßgeblich vorangetrieben. Mit ihren drei Leit-
themen „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im Klimawandel“ gab
sie zudem wichtige Anstöße für den internationalen Diskurs zur Zukunft
von Metropolen. Stadt in der Stadt bauen dokumentiert die realisierten
Projekte sowie die neuartigen Ansätze der IBA z. B. in den Bereichen
Bildung und Beteiligungsprozesse. Zudem ziehen langjährige Begleiter
der IBA ein erstes Resümee des „Ausnahmezustandes auf Zeit“.
ISBN 978-3-86859-285-6
Band 7, METROPOLE: STADT NEU BAUENBand 7 reflektiert und kommentiert das in sieben Jahre Erreichte und
skizziert Ideen zur Zukunft der Elbinseln und der Stadt im 21. Jahrhundert.
ISBN 978-3-86859-221-4
Band 6, METROPOLE: ZIVILGESELLSCHAFTBand 6 fragt, wie sich Planung demokratisch legitimieren lässt, welchen
Einfluss die neuen Medien haben und zeigt, wie das Expertentum von
Bürgerinnen und Bürgern das Wissen der Fachleute ergänzen kann.
ISBN 978-3-86859-220-7
Band 5, METROPOLE: KOSMOPOLISBand 5 der IBA-Schriftenreihe fragt, wie alle Bewohner von der kultu-
rellen Vielfalt der Städte profitieren können und beschreibt vielfältige
Projekte, in denen neue Chancen für die Stadt eröffnet werden.
ISBN 978-3-86859-075-3
Band 4, METROPOLE: METROZONENBand 4 zeigt Beispiele und Visionen für eine „Neue Stadt in der Stadt“.
An den Bruchkanten von Stadt und Landschaft sowie Verkehrs-, Industrie-
und Hafenarealen eröffnen sich neue Räume für urbane Entwicklung.
ISBN 978-3-86859-071-5
Band 3, METROPOLE: BILDENBand 3 betrachtet die Stadt der Wissensgesellschaft und stellt Beispiele
einer innovativen pädagogischen Architektur und reformativer Inter-
ventionen vor.
ISBN 978-3-86859-070-8
Band 2, METROPOLE: RESSOURCENBand 2 thematisiert die Stadt im Klimawandel mit dem Ziel, innovative
und zukunftsfähige Strategien und Visionen für neue Energien in der
Stadt zu generieren.
ISBN 978-3-939633-91-4
Band 1, METROPOLE: REFLEXIONENBand 1 gewährt Rückblick auf frühere Bauausstellungen in Deutschland,
Ausblicke auf die IBA Hamburg und bietet vielschichtige Betrachtungen
des Phänomens Metropole.
ISBN 978-3-939633-90-7
Die Schriftenreihe METROPOLE: begleitet die IBA Hamburg auf ihrem Weg.
Die Internationale Bauausstellung IBA
Hamburg lieferte von 2006 bis 2013 bedeu-
tende Innovationsimpulse in der Stadt-
entwicklung. Insgesamt rund 70 Projekte
wurden in diesem Zeitraum realisiert. Diese
Projekte, zu denen Wohnhäuser, innovative
Case Studys, Bildungs- und Sporteinrich-
tungen, Seniorenzentren, Orte für lokale
Ökonomien und die Kreativszene, der weithin
bekannte Energiebunker, aber auch Parks und
Freiräume gehören, prägen nun das Stadtbild
im Hamburger Süden: die lange vernachläs-
sigten Stadtteile Wilhelmsburg, Veddel und den
Harburger Binnenhafen. Die IBA Hamburg hat
viele neue Lösungen und Anregungen für
das Bauen der Zukunft geliefert. Es wurde
Wohnraum geschaffen und gezeigt, wie eine
Metropole im 21. Jahr hundert ökologisch und
sozial ausbalanciert wachsen kann.
Ein ganzheitliches Denken sowie neue, weg-
weisende Ideen für einen klimaschonenden
Städte bau stehen auch nach Ende der Bau-
ausstellung im Zentrum der Planungen der
IBA Hamburg GmbH, die nun als städtischer
Projektentwickler den nächsten Wachstums-
schritt der Metropole Hamburg begleitet.
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Dieses Buch stellt am Beispiel des Ham-burger Stadtteils Wilhelmsburg einen strategischen Ansatz zum energetischen Quartiersumbau mit dem Ziel einer fast hundertprozentigen Versorgung durch erneuerbare und lokal erzeugte Energie bis zum Jahr 2050 vor. Vier Jahre lang wurde dieses Konzept im Rahmen der Internatio-nalen Bauausstellung Hamburg praktisch umgesetzt, nun gibt es einen ersten Werkbericht. Der von der IBA Hamburg GmbH, dem Umweltbundesamt sowie der TU Darmstadt herausgegebene Band stellt die Umsetzung und Weiterentwicklung des Konzeptes in den Kontext aktueller Diskus-sionen zur Energiewende.
Methodische Ansätze werden vor dem Hintergrund bundesweiter Erfahrungen reflektiert, die gesellschaftliche und wirt-schaftliche Tragfähigkeit des gesamten Vorhabens kritisch untersucht. Dieser analytische Prozess mündet schließ-lich in Vorschläge für die Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg. Die drei Herausgeber füh-ren dabei sowohl notwendige technische Umsetzungsschritte als auch soziale und politische Rahmenbedingungen für die nächsten Jahre zusammen.
Stadt neu bauen
ENERGIEATLAS WERKBERICHT 1
IBA HAMBURG GMBH / UMWELTBUNDESAMT / TU DARMSTADT (HG.)
Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
Stadt neu bauenJOVIS
Jetzt als E-Book erhältlich:
ENERGIEATLASZukunftskonzept Erneuerbares WilhelmsburgIBA Hamburg (Hg.)
Der weltweite Klimawandel erfordert insbesondere von den Metropolen
schnelle und entschlossene Maßnahmen. Wie aber können sie den Weg
in das postfossile und atomenergiefreie Zeitalter beschreiten?
Mit dem Energieatlas zeigt die IBA Hamburg erstmals einen räumlich-
strategischen Ansatz für den energetischen Umbau eines gesamten
Stadtteils. Der Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg dient als Demons-
trationsgebiet im Hinblick auf drängende energetische Fragen. Die
angewandten Analysemethoden bilden die Grundlage für generalisier-
bare urbane Handlungsstrategien und zeigen eindrucksvoll, wie gerade
Städte zu Vorreitern des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung
werden können.
ePDF: ISBN 978-3-86859-888-9
Werkschau zur Internationalen Bauausstellung IBA Hamburg
Stadt in der Stadt bauenIBA Hamburg 2006–2013 IBA Hamburg GmbH / Uli Hellweg (Hg.)
Die Internationale Bauausstellung (IBA) Hamburg hat seit Ende 2006
der Idee „Sprung über die Elbe“ Gestalt gegeben und somit die städte-
bauliche, ökologische und soziale Entwicklung der Elbinseln sowie des
Harburger Binnenhafens maßgeblich vorangetrieben. Mit ihren drei Leit-
themen „Kosmopolis“, „Metrozonen“ und „Stadt im Klimawandel“ gab
sie zudem wichtige Anstöße für den internationalen Diskurs zur Zukunft
von Metropolen. Stadt in der Stadt bauen dokumentiert die realisierten
Projekte sowie die neuartigen Ansätze der IBA z. B. in den Bereichen
Bildung und Beteiligungsprozesse. Zudem ziehen langjährige Begleiter
der IBA ein erstes Resümee des „Ausnahmezustandes auf Zeit“.
ISBN 978-3-86859-285-6
Band 7, METROPOLE: STADT NEU BAUENBand 7 reflektiert und kommentiert das in sieben Jahre Erreichte und
skizziert Ideen zur Zukunft der Elbinseln und der Stadt im 21. Jahrhundert.
ISBN 978-3-86859-221-4
Band 6, METROPOLE: ZIVILGESELLSCHAFTBand 6 fragt, wie sich Planung demokratisch legitimieren lässt, welchen
Einfluss die neuen Medien haben und zeigt, wie das Expertentum von
Bürgerinnen und Bürgern das Wissen der Fachleute ergänzen kann.
ISBN 978-3-86859-220-7
Band 5, METROPOLE: KOSMOPOLISBand 5 der IBA-Schriftenreihe fragt, wie alle Bewohner von der kultu-
rellen Vielfalt der Städte profitieren können und beschreibt vielfältige
Projekte, in denen neue Chancen für die Stadt eröffnet werden.
ISBN 978-3-86859-075-3
Band 4, METROPOLE: METROZONENBand 4 zeigt Beispiele und Visionen für eine „Neue Stadt in der Stadt“.
An den Bruchkanten von Stadt und Landschaft sowie Verkehrs-, Industrie-
und Hafenarealen eröffnen sich neue Räume für urbane Entwicklung.
ISBN 978-3-86859-071-5
Band 3, METROPOLE: BILDENBand 3 betrachtet die Stadt der Wissensgesellschaft und stellt Beispiele
einer innovativen pädagogischen Architektur und reformativer Inter-
ventionen vor.
ISBN 978-3-86859-070-8
Band 2, METROPOLE: RESSOURCENBand 2 thematisiert die Stadt im Klimawandel mit dem Ziel, innovative
und zukunftsfähige Strategien und Visionen für neue Energien in der
Stadt zu generieren.
ISBN 978-3-939633-91-4
Band 1, METROPOLE: REFLEXIONENBand 1 gewährt Rückblick auf frühere Bauausstellungen in Deutschland,
Ausblicke auf die IBA Hamburg und bietet vielschichtige Betrachtungen
des Phänomens Metropole.
ISBN 978-3-939633-90-7
Die Schriftenreihe METROPOLE: begleitet die IBA Hamburg auf ihrem Weg.
Die Internationale Bauausstellung IBA
Hamburg lieferte von 2006 bis 2013 bedeu-
tende Innovationsimpulse in der Stadt-
entwicklung. Insgesamt rund 70 Projekte
wurden in diesem Zeitraum realisiert. Diese
Projekte, zu denen Wohnhäuser, innovative
Case Studys, Bildungs- und Sporteinrich-
tungen, Seniorenzentren, Orte für lokale
Ökonomien und die Kreativszene, der weithin
bekannte Energiebunker, aber auch Parks und
Freiräume gehören, prägen nun das Stadtbild
im Hamburger Süden: die lange vernachläs-
sigten Stadtteile Wilhelmsburg, Veddel und den
Harburger Binnenhafen. Die IBA Hamburg hat
viele neue Lösungen und Anregungen für
das Bauen der Zukunft geliefert. Es wurde
Wohnraum geschaffen und gezeigt, wie eine
Metropole im 21. Jahr hundert ökologisch und
sozial ausbalanciert wachsen kann.
Ein ganzheitliches Denken sowie neue, weg-
weisende Ideen für einen klimaschonenden
Städte bau stehen auch nach Ende der Bau-
ausstellung im Zentrum der Planungen der
IBA Hamburg GmbH, die nun als städtischer
Projektentwickler den nächsten Wachstums-
schritt der Metropole Hamburg begleitet.
JOVIS
Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
ENERGIEATLASWERKBERICHT 1
ENERGIEATLAS WERKBERICHT 1Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
IBA HAMBURG GMBH / UMWELTBUNDESAMT / TU DARMSTADT (HG.)
JOVIS
4
Werkbericht zum Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
Uli Hellweg, Manfred Hegger, Harry Lehmann
DAS KLIMASCHUTZKONZEPT ERNEUERBARES WILHELMSBURG IM KONTEXT DER ENERGIEWENDE
Die dezentrale Energiewende – Herausforderungen für Städte
Claudia Kemfert
Einbettung des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg in den nationalen und internationalen Rahmen
Benno Hain
Wärmenetze als Rückgrat einer nachhaltigen kommunalen Energiepolitik
Matthias Sandrock
Die Hamburger Wärmestrategie
Hans Gabányi, Björn Dietrich
Wilhelmsburg im Kontext der „Smart Energy City“-Forschung
Jan Gerbitz
METHODISCHE GRUNDLAGEN VON ENERGETISCHEN QUARTIERSKONZEPTEN
Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
Harry Lehmann
Der energetische Stadtumbau auf Basis der Analyse von Stadtraumtypen
Manfred Hegger, Joachim Schulze
Regenerative Region – Rund um den Bodensee
Peter Droege
6
1420243240
506068
5
„PROZESSKULTUR ERNEUERBARES WILHELMSBURG“ – BEGLEITENDE UNTERSUCHUNGEN
Gebiets- und Netzmonitoring
David Sauss, Lars Kühl
Gebäudemonitoring
Jennifer König, Arne Diedrich, Florian Witowski, Thomas Wilken
Insel-Stromstudie Hamburg-Wilhelmsburg
Alexa Lutzenberger, Stefan Peter
Rahmenbedingungen für eine Stromversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien in Deutschland
Benno Hain
Zukünftige Wärmekonzepte für die Elbinseln
Jan Gerbitz
Berücksichtigung des Nutzers in der Schätzung der Wärmenachfrage von Gebäuden
Esteban Muñoz, Irene Peters
Green Buildings und ihre Bewohnerschaften
Stefan Krümmel
WIRTSCHAFTLICHKEITSBETRACHTUNGEN DES ENERGETISCHEN STADTUMBAUS
Energetische Modernisierung als Schlüsselparameter für ein Erneuerbares Wilhelmsburg
Joost Hartwig
Wohnungsmarktuntersuchungen – Praxis der energetischen Wohnungsmodernisierung in Hamburg
Bernd Jacobs
ROADMAP FÜR DAS ERNEUERBARE WILHELMSBURG
Energie, Stadt und Architektur
Manfred Hegger
Erkenntnisgewinne für Wilhelmsburg aus bundesweiten stadtteil- und quartiersbezogenen Klimaschutzansätzen
Peter Pichl, Benno Hain
Auf dem Weg ins Erneuerbare Wilhelmsburg
Uli Hellweg, Manfred Hegger, Harry Lehmann, Jan Gerbitz, Katharina Jacob, Simona Weisleder, Karsten Wessel
Vision 2050
Jan Gerbitz, Katharina Jacob, Simona Weisleder, Karsten Wessel
201 Energieatlas 2010 (Reprint) 217 Glossar 221 Autoren 223 Bildnachweise 224 Impressum
7686
102112116
128134
144150
158176182194
6
Mit dem Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wil-
helmsburg hat die IBA Hamburg 2010 ein stra-
tegisches Konzept zum energetischen Umbau
eines zentral in Hamburg gelegenen Stadtteils
mit einer Größe von 35 Quadratkilometern und
mehr als 55.000 Bewohnern vorgelegt. Das De-
monstrationsgebiet der IBA Hamburg, die Ham-
burger Elbinseln, ist ein durch die beiden Arme
der Süder- und Norderelbe sowie den Altarm
Reiherstieg eindeutig stadt- und sozialräum-
lich definiertes Gebiet. Insbesondere aufgrund
der historischen Fluterfahrung von 1962 bot es
sich hier in besonderer Weise an, modellhaft
zu zeigen, wie und was die Städte als Haupt-
opfer, aber auch als Hauptverantwortliche des
Klimawandels selbst zum Klimaschutz beitragen
können. Die ganzheitliche Arbeitsweise einer
Internationalen Bauausstellung bot zudem die
Möglichkeit, den modellhaften dezentralen
Ansatz mit praktischen Bauprojekten und Kam-
pagnen in einem ersten großen Schritt bis zum
Jahr 2013 – dem finalen Präsentationsjahr der
IBA Hamburg – umzusetzen.
Die Eckpfeiler des Klimaschutzkonzeptes
Erneuerbares Wilhelmsburg, das 2010 im
Energieatlas1 veröffentlicht wurde, sind die
Verbesserung der Energieeffizienz und die
Nutzung lokaler energetischer Ressourcen wie
Wind, Sonne, Biomasse und Geothermie. Der
Energieatlas beschränkte sich bewusst auf die
energetische Optimierung der Gebäudesub-
stanz der privaten Haushalte, des Gewerbes,
des Handels und der Dienstleistungen (GHD)
– also den Kernbereich der gebauten Umwelt in
der Stadt mit einem Anteil von ca. 41 Prozent
des bundesweiten Gesamtenergieverbrauchs.2
Die Energiebedarfe der Industrie, des Verkehrs
und des Lebensstils der Städter blieben bei
diesem Konzept außer Betracht – und sollten
einer späteren Bearbeitung vorbehalten bleiben
(vgl. Beiträge Hain, Pichl/Hain, Lehmann). Diese
selbst gewählte Beschränkung reduziert einer-
seits den Aussagewert der Ergebnisse, denn die
im Energieatlas anvisierte nahezu CO2-neutrale
Selbstversorgung mit Strom Ende der 2020er
Jahre und mit Wärme Ende der 2040er
bedeutet natürlich noch nicht die völlige
Klimaneutralität der Hamburger Elbinseln. An-
dererseits erlaubt sie jedoch eine methodische
Durchdringung, die auch architektonische und
gestalterische Aspekte (vgl. Beitrag Hegger)
umfasst, die beim energetischen Stadtumbau
oft vernachlässigt werden.
Vor allem aber boten die Möglichkeiten einer
Internationalen Bauausstellung die Chance
einer ersten praktischen Umsetzung der Strate-
gien und Projekte. Heute stellt der Energieatlas
ein international beachtetes und angewandtes
methodisches Instrumentarium des dezentralen
energetischen Stadtumbaus dar (vgl. Beiträge
Kemfert, Droege, Lehmann, Hain, Gerbitz –
„Smart Energy City“-Forschung). Für Hamburg
ist er die Roadmap für die modellhafte energeti-
sche Erneuerung Wilhelmsburgs und der Veddel
in den nächsten Jahrzehnten (vgl. Beiträge
Gerbitz – „Zukünftige Wärmekonzepte für die
Elbinseln“ und „Auf dem Weg ins Erneuerbare
Wilhelmsburg“).
Bis 2013 konnte die IBA die meisten der geplanten
Projekte der Roadmap 2010 umsetzen. Dadurch
ließen sich 1420 kWp Strom an Leistung auf
den Elbinseln installieren. Praktisch bedeutet
Werkbericht zum Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
ULI HELLWEG, MANFRED HEGGER, HARRY LEHMANN
EINFÜHRUNG 7
dies, dass 35 Prozent der Haushalte mit selbst
produziertem Strom (bilanziell) und zwölf Prozent
der Haushalte mit Wärme von der Insel versorgt
werden (vgl. Beiträge Sauss/Kühl und König/Died-
rich/Witowski/Wilken). Damit dürfte der Stadtteil
Wilhelmsburg bereits heute der klimafreundlichs-
te Stadtteil Hamburgs bei der Versorgung der
privaten Haushalte und der GHD-Betriebe sein.
Die Voraussetzungen zur Realisierung des
Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelms-
burg in der energiepolitischen Landschaft
Hamburgs waren besondere, nicht nur wegen
des „Ausnahmezustandes IBA“. 20 Prozent
des Hamburger Gesamtwärmemarktes werden
mit Fernwärme aus fossilen Energiequellen
versorgt3, die Hamburger Elbinseln gehören
nicht dazu. Im Zuge des Neubaus des umstrit-
tenen Kohlekraftwerkes Moorburg war 2007
der Anschluss der Elbinsel Wilhelmsburg an das
Fernwärmenetz geplant. In Verhandlungen mit
dem Hamburger Senat und dem Energieversor-
ger Vattenfall gelang es, den bereits vertraglich
vereinbarten Bau des Netzes aufzugeben, um
so den Raum für das dezentrale Versorgungs-
konzept der IBA zu schaffen.
Damit boten die Hamburger Elbinseln ein ein-
zigartiges Labor des energetischen Stadtum-
baus, in dem viele Probleme der heutigen ener-
giepolitischen Diskussion schon frühzeitig wie
durch ein Brennglas fokussiert sichtbar wurden.
So stellen sich heute nicht nur für Hamburg die
Fragen der Netzintegration und des Lastma-
nagements von zentralen und dezentralen
Energieerzeugern sowohl im Wärme- wie im
Strombereich (vgl. Beitrag Sandrock; Gerbitz
– „Smart Energy City“-Forschung). Wurde im
Energieatlas 2010 noch stark vereinfacht der
Jahresenergiebedarf der Elbinsel den in einem
Jahr produzierten Energiemengen gegenüber-
stellt, so untersuchte die Insel-Stromstudie
von 2013 (vgl. Beitrag Lutzenberger) nun die
dynamische Stromnachfrage und -produktion
für vier unterschiedliche Wetterjahre mit einer
stündlichen Auflösung. Die Ergebnisse sind
eindeutig: Einerseits sind die Annahmen des
Energieatlas korrekt und die gesteckten Ziele
zur lokalen Deckung des Jahresenergiebedarfs
durch erneuerbare Energien erreichbar. Ande-
rerseits führt die stark fluktuierende regene-
rative Stromproduktion in der dynamischen
Betrachtung zeitabhängig sowohl zu hohen
Stromüberschüssen als auch zu hohen Defiziten
in der Bereitstellung. Nicht die lokale Autarkie
kann daher das Ziel einer nachhaltigen Energie-
versorgung sein, sondern Autonomie, das heißt
die Ergänzung der lokalen Produktion durch
Lastmanagement, den Einsatz von Speichern
und den Energieaustausch mit den übrigen
Stadtquartieren und der Region.
Zu den Lernprozessen nach fünf Jahren Kli-
maschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg
gehören natürlich nicht nur neue technische
und wirtschaftliche Herausforderungen, son-
dern auch veränderte politische Rahmenbe-
dingungen auf Bundes- und Landesebene (vgl.
Beitrag Hain) sowie die soziale Empirie des
energetischen Stadtumbaus in einem sozial
benachteiligten Stadtteil. Die IBA-Erfahrung
zeigt, dass die nachhaltige Entwicklung eines
urbanen Raumes am wenigsten ein technisches
Problem ist, sondern vor allem ein soziales und
ein politisches, danach auch ein finanzielles
sowie ein architektonisches und stadtgestalte-
risches. Dies zeigt sich besonders in der Frage
der jährlichen Erneuerungsrate, dem entschei-
denden Faktor der Energieeffizienzsteigerung
im Gebäudebestand. Das Konzept Erneuerbares
Wilhelmsburg geht in seinem Exzellenzszena-
rio, das zu der eingangs erwähnten Fast-CO2-
Neutralität im Gebäudebestand führt, von einer
Erneuerungsrate von drei bis fünf Prozent aus.
Die energetische Modernisierung der Häuser
in Wilhelmsburg dürfte jedoch tatsächlich
heute bei ca. 0,8 Prozent liegen – und damit
auf Bundesdurchschnitt (vgl. Beitrag Hartwig).
In diesem Zusammenhang muss man auch
feststellen, dass die von der IBA 2009 gestar-
tete „Prima Klima“-Kampagne, mit der private
Hausbesitzer für eine energetische Moderni-
sierung ihrer Häuser gewonnen werden sollten,
mehr qualitative als quantitative Ergebnisse
gezeigt hat. So konnte zum Beispiel mit dem
Projekt Wilhelmsburger Straße 76–82 auf der
Veddel erstmals in Hamburg bewiesen werden,
wie man die für die Hansestadt so typischen Ge-
bäude aus den 1920er Jahre mit ihren charakte-
Nicht die lokale Autarkie kann daher das Ziel einer nachhal-tigen Energieversorgung sein, sondern Autonomie, das heißt die Ergänzung der lokalen Produktion durch Lastma-nagement, den Einsatz von Speichern und den Energieaus-tausch mit den übrigen Stadt-quartieren und der Region.
8
ristischen Backsteinfassaden – Hamburgs „rote
Stadt“ – nahezu auf energetischen Neubaustan-
dard modernisieren kann, ohne die historische
Fassade sichtbar zu verändern. In ähnlicher
Weise wurden gründerzeitliche Häuser in Wil-
helmsburg modernisiert. Außerdem entstand
ein weit beachtetes Modellprojekt der Firma
Velux, die mit dem LichtAktivHaus eine – nicht
nur – energetische Vorlage für die Modernisie-
rung von Siedlungshäusern aus den 1930er und
1950er Jahren lieferte. Ein Durchbruch bei der
Erneuerungsrate konnte auf diese Weise jedoch
nicht erzielt werden. Die Ursache hierfür ist –
trotz der eher finanzschwachen Sozialstruktur
auf den Elbinseln – nicht primär in den Kosten
der Maßnahmen zu suchen, sondern vor allem
in zwei Aspekten: der Demografie – viele Eigen-
heimbesitzer befinden sich im fortgeschrittenen
Alter – und in der Tatsache, dass energetische
Maßnahmen selten alleiniger Anlass für eine In-
vestition in das eigene Haus sind. Meistens geht
es um weitergehende Modernisierungen (Bäder,
Grundrisse) und Instandsetzungen, sodass das
Gesamtpaket der Kosten steigt und die Erneue-
rungsrate stagniert (vgl. Beitrag Jacobs).
Sollten die Erkenntnisse aus der „Prima
Klima“-Kampagne repräsentativ sein, stellt sich
die Frage, ob nicht die Lieferseite – also die
Produktion erneuerbarer Energien – gegenüber
der Effizienzseite – also der privat finanzierten
Hausmodernisierung – strategisch und praktisch
an Gewicht gewinnen muss, ohne dass man
sich der Illusion hingeben sollte, dass dadurch
auf die Steigerung von Energieeffizienz bei
Gebäuden und Betrieben zu verzichten sei (vgl.
Beitrag Hartwig). Zudem birgt die Stärkung der
Lieferseite eigene Probleme: Sie kann mangeln-
de thermische Behaglichkeit in den Wohnungen
ebenso wenig beseitigen wie den allgemein
in Deutschland vorzufindenden Sanierungs-
überhang, der einem weiteren Verfall der
Bausubstanz Vorschub leistet und am langen
Ende zu erhöhten Sanierungs- oder Ersatzauf-
wendungen führt. Eine Stärkung der Lieferseite
würde zudem dem allgemeinen Gebot der
Effizienzsteigerung zuwiderlaufen. Sie würde
angesichts der mit dem Erneuerbare-Energien-
Gesetz (EEG) verbundenen Unsicherheiten dem
Verbrauch von fossilen Energieträgern weiter
Vorschub leisten und damit die Ziele der Euro-
päischen Union wie auch der Bundesregierung
zur CO2-Einsparung in weite Ferne rücken las-
sen. Die großen Abhängigkeiten insbesondere
von konventionellen Wärmelieferanten (Kohle,
Erdgas und Erdöl) würden prolongiert. Es ist
deshalb zu hoffen, dass nationale und möglichst
auch lokale Anreizprogramme in naher Zukunft
zur Erhöhung der Sanierungsquote beitragen
und somit die Effizienzseite stärken. In Verbin-
dung damit sind weitere Beteiligungs- und Akti-
vierungsprozesse notwendig, die Klimaschutz-
konzepte zu einer Angelegenheit der gesamten
Bürgerschaft machen.
Auch wenn bezogen auf den Energieatlas
festgestellt werden muss, dass der Zieler-
reichungsgrad auf der Lieferseite deutlich
höher ist als bei der Effizienzsteigerung durch
energetische Modernisierung des Gebäudebe-
standes, so muss auch hier vor übertriebenem
Optimismus gewarnt werden; denn diejenigen,
die die ersten sind, Kritik an den „Dichtern und
Dämmern“ zu üben, sind keineswegs immer die
Pioniere beim Bezug erneuerbarer Energien.
Ein wesentliches Implementationsproblem beim
Anschluss bestehender Quartiere an Wärme-
netze liegt in den institutionellen, logistischen
und rechtlichen Problemen – sei es, dass große,
selbst stadteigene, Wohnungsbaugesellschaften
ihre energetischen Sanierungskonzepte nicht
oder nur mangelhaft mit dem Energieversorger
abstimmen, sei es, dass Förder- und Steuer-
recht den Anschluss an neue umweltfreundliche
Versorgungsnetze erschweren oder verhindern
(vgl. Beitrag Sandrock).
Damit gewinnt dann auch die Frage an Be-
deutung, was die richtigen Konzepte und die
notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen
zur Versorgung von Stadtteilen und Städten
mit erneuerbaren Energien sind. Wer sind in
Zukunft die maßgeblichen Akteure der Energie-
wende? Welche Rolle spielen dabei die Bürger
und dezentrale lokale Konzepte? Und: Cui bono
– wem nützt das Ganze?
Der Masterplan Klimaschutz der Freien und
Hansestadt Hamburg sieht die modellhafte Wei-
Wer sind in Zukunft die maß-geblichen Akteure der Energie-wende? Welche Rolle spielen dabei die Bürger und dezentra-le lokale Konzepte? Und: Cui bono – wem nützt das Ganze?
EINFÜHRUNG 9
terführung des Klimaschutzkonzeptes Erneuer-
bares Wilhelmsburg vor. Doch stellt sich auch in
Hamburg angesichts des durch Volksentscheid
beschlossenen Rückkaufs des Fernwärmenet-
zes die Frage, welchen Stellenwert dezentrale
Versorgungsstrukturen in der neuen Wärme-
strategie der Stadt Hamburg haben werden (vgl.
Beiträge Gabányi/Dietrich, Sandrock), zumal
gegenwärtig zentrale neue Investitionen wie
zum Beispiel in ein GuD-Kraftwerk in Wedel zur
Debatte stehen. Noch sind keine abschließenden
Entscheidungen gefallen; klar ist aber schon
jetzt, dass mit den Investitionsentscheidungen
in die Kraftwerkstruktur auch die Weichen für
dezentrale, quartierbezogene Konzepte gestellt
werden. Mit der Vorlage der Wärmestrategie des
Senates wurde bei Redaktionsschluss zum Ende
des Jahres 2014 gerechnet.
Als das Zukunftskonzept Erneuerbares Wil-
helmsburg zwischen 2008 und 2010 von der
IBA in enger Zusammenarbeit mit der For-
schergruppe der FH Nordhausen4 und einem
internationalen Beirat5 entwickelt wurde (vgl.
Kurzzusammenfassung des Klimaschutzkonzep-
tes im Anhang), schien die Welt des Erneu-
erbare-Energien-Gesetzes noch in Ordnung.
Mittlerweile hat sich eine Reihe von politischen
und rechtlichen Rahmenbedingungen geändert
– von der Limitierung des Zubaus regenerativer
Energieerzeuger bis zur finanziellen Belastung
kleiner dezentraler Anlagen. Der Werkbericht
zum Zukunftskonzept stellt daher nicht nur die
bisherigen Ergebnisse und Wirkungen des Kon-
zeptes Erneuerbares Wilhelmsburg dar, sondern
untersucht auch, welche Konsequenzen sich
aus den zwischenzeitlichen Weichenstellungen
auf Bundes- wie auf Landesebene für die Fort-
schreibung der Roadmap ergeben. So wird zum
einen eine kritische Bilanz des bisher Erreichten
gezogen und damit auch der Nachweis geführt,
dass dezentrale Konzepte innerhalb kürzester
Zeit einen wesentlichen Beitrag zur energeti-
schen Selbstversorgung und zur CO2-Minderung
in den Städten leisten können (vgl. Beitrag „Auf
dem Weg ins Erneuerbare Wilhelmsburg“).
Zum anderen werden wesentliche Aufgaben-
stellungen für die Zukunft definiert, wie zum
Beispiel die Frage der intelligenten Verlinkung
von dezentraler Wärme- und Stromproduktion
sowie die Frage dezentraler Speichertechnolo-
gien (vgl. Beitrag Lehmann). Gleichzeitig wird
aber auch deutlich, dass das Zukunftskonzept
Erneuerbares Wilhelmsburg zwar auf einer Insel
entwickelt wurde, selbst aber keine Insel in der
energiepolitischen Landschaft unserer Tage ist.
Aus einem Experiment ist ein strategischer An-
satz geworden, der einen maßgeblichen Beitrag
zur politisch gewollten Energiewende zu leisten
vermag. Von ihm gehen auch wesentliche
Impulse zur weiteren Verfeinerung des Metho-
denrepertoires für kommunale bzw. regionale
Klimaschutzkonzepte und Energieentwicklungs-
pläne aus (vgl. Beiträge Lehmann, Hegger/
Schulze). Hochschulen und Forschungsinstitute
in vielen Ländern der Welt haben den Pla-
nungsansatz der IBA Hamburg für den Stadtteil
Wilhelmsburg aufmerksam zur Kenntnis genom-
men – wie aktuell zum Beispiel die Bodensee-
Alpenrhein-Region (vgl. Beitrag Droege). Sie
entwickeln auf dieser Grundlage Lösungen, die
in Zukunft die Bestandsaufnahme von Bedarfen
wie Potenzialen sowie die ortsbezogen passge-
naue, wirtschaftlich optimierte Entwicklung von
zukunftsfähigen Energiekonzepten erleichtern
sollen. Das Klimaschutzkonzept Erneuerbares
Wilhelmsburg ist damit eine Blaupause im
Wortsinne: noch auf handwerklichen Methoden
beruhend und dabei in seinen Ergebnissen
außerordentlich zuverlässig, experimentell
und dennoch schon Vorbild für viele andere
Anwender. Auch auf den Hamburger Elbinseln
ist der Ansatz immerhin so erfolgreich, dass
sich jetzt nicht nur in Hamburg die Frage stellt,
ob er zumindest auf vergleichbare Stadtteile
übertragen werden kann. Die Diskussion dazu
ist noch nicht abgeschlossen.
Die Umsetzung solcher Klimaschutzkonzepte
benötigt einen langen Atem, in Hamburg wie
anderswo. Die mittel- bis langfristig angelegten
Maßnahmen sind in regelmäßigen Abständen zu
überprüfen und an veränderte technische, wirt-
schaftliche und politische Gegebenheiten anzu-
passen. Hier werden insbesondere technische
Weiterentwicklungen sowie damit verbundene
Änderungen in den Kostenstrukturen eine große
10
Rolle spielen. Die Entwicklung und der Markt
der erneuerbaren Energien stehen noch in ihren
Anfängen und sind entsprechend dynamisch.
Ebenso wird in Zukunft die Integration von Ana-
lysen zum Nutzerverhalten in die Planung einen
größeren Raum einnehmen (vgl. Beitrag Peters),
denn nur wenn die Verbraucher als Akteure der
Energiewende gewonnen werden, kann diese ge-
lingen. Auch das Klimaschutzkonzept Erneuer-
bares Wilhelmsburg muss seine wirtschaftliche
und letztlich auch gesellschaftliche Trag- und
Mehrheitsfähigkeit erst noch erweisen (vgl.
Beitrag Krümmel).
Das Klimaschutzkonzept erfordert eine sorg-
fältige Erfolgskontrolle der Einzelmaßnahmen
über ein rein technisch angelegtes Monitoring
hinaus, wie dies für Wilhelmsburg vorgesehen
ist. Vor allem aber bedarf dieses große Pro-
jekt weiterhin einer engagierten und fachlich
kompetenten Führung, die sich unabhängig
vom politischen Alltag dieser beispielgebenden
Umsetzung der Energiewende widmet.
Anmerkungen
1 IBA Hamburg (Hg.): Energieatlas – Zukunftskonzept
Erneuerbares Wilhelmsburg. Berlin 2010.
2 AG Energieverbrauch e. V: Anwendungsbilanzen für die
Endenergiesektoren in Deutschland in den Jahren 2011
und 2012 mit Zeitreihen von 2008 bis 2012. Berlin 2013.
3 Hamburger Senat: Drucksache 20/11237. Hamburg 2014.
http://www.gruene-fraktion-hamburg.de/sites/gruene-
fraktion-hamburg.de/files/dokument/11451_ska_jens_
kerstan.pdf.
4 Dieter D. Genske/Thomas Jödecke/Jana Henning-
Jacob/Ariane Ruff: Energetische Optimierung des
Modellraumes IBA Hamburg. Hamburg 2011.
5 Mitglieder des Fachbeirates „Klima und Energie“ der
IBA Hamburg waren: Prof. Peter Droege (Hochschu-
le Liechtenstein und Vorsitzender des Weltrats für
erneuerbare Energien, Australien) , Prof. Manfred
Hegger (Technische Universität, Darmstadt), Dr. Harry
Lehmann (Fachbereichsleiter am Umweltbundesamt,
Dessau), Prof. Irene Peters (HafenCity Universität
Hamburg), Matthias Schuler (Geschäftsführer Trans-
solar, Stuttgart und Dozent an der Harvard University,
USA), Stefan Schurig (Director Climate Energy, World
Future Council, Hamburg).
Das Klimaschutzkonzept für die Elbinseln wurde im Jahr
2010 veröffentlicht und in der darauffolgenden Umsetzung
stetig angepasst. Um den Fortschritt des Konzeptes in die
aktuelle Diskussion zur Energiewende einordnen zu können,
zeigen die Beiträge dieses Kapitels, wie sich die Energie-
wende in Deutschland in den letzten Jahren entwickelt hat
und vor welchen Herausforderungen die Städte und Kommu-
nen heute stehen. Auch die politischen Prozesse, Maßnah-
men und Forschungsprojekte, die in Hamburg parallel zum
Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg stattgefun-
den haben, sind für eine Einordnung wichtig.
Nachdem seit den 1980er Jahren der Schwerpunkt der Ener-
giewende auf der erneuerbaren Stromproduktion lag und
hier bereits eine Vielzahl an Lösungen vorliegen, rückte in
den letzten Jahren das Thema Wärme in den Fokus. Auch im
Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wilhelmsburg hat sich die
Konzeption und Planung von zukunftsfähigen Wärmenetzen
als ein Kern herauskristallisiert, deren Ansätze hier unter
ökonomischen, ökologischen und partizipativen Gesichts-
punkten diskutiert werden.
DAS KLIMASCHUTZ-KONZEPT ERNEUERBARES WILHELMSBURG IM KONTEXT DER ENERGIEWENDE
14
Eine kluge Energiewende kann zum Konjunk-
turmotor werden. Es werden Investitionen in
erneuerbare Energien, in neue Kraftwerke,
Energieeffizienz und nachhaltige Gebäude
sowie Mobilität getätigt werden. Insbesondere
die deutsche Industrie kann durch Anlagen-,
Infrastruktur- und auch Kraftwerksbau enorm
profitieren. Eine kluge Energiewende birgt mehr
wirtschaftliche Chancen als Risiken – auch und
gerade für Städte wie Hamburg oder Berlin.
Die Energiewende – wirtschaftliche Chancen
Deutschland hat zum Ziel, den Anteil erneuer-
barer Energien von heute 25 Prozent bis zum
Jahr 2050 auf 80 Prozent zu erhöhen. Bis zum
Jahr 2022 werden die restlichen sieben Atom-
kraftwerke, die vor allem im Süden Deutschlands
im Einsatz sind, abgeschaltet. Außerdem geht
es darum, die Energieeffizienz zu verbessern,
sowohl im Gebäudeenergiebereich als auch durch
die Umstellung der Mobilität auf Nachhaltigkeit.
Die Energiewende soll somit zu einer dauerhaft
nachhaltigen Energieversorgung führen. Die
Stromerzeugungsstrukturen werden sich stark
verändern, hin zu mehr dezentralen Energie-
versorgungsstrukturen, in denen erneuerbare
Energien, Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen und
intelligente Verteilnetze sowie Speicherlösungen
ineinander verzahnt werden. Dazu bedarf es
auch einem effektiven Lastmanagement, welches
Angebot und Nachfrage gut aufeinander ab-
stimmt. All diese Entwicklungen werden enorme
Innovationen hervorbringen, durch Investitionen
wiederum werden Zukunftsmärkte erschlossen.1
Herausforderungen für Städte
In Zukunft werden zwei Drittel der Menschheit
in Ballungsräumen mit mehr als einer Million
Einwohner leben. Den Städten generell kommt
in Punkto Klimawandel und Klimaschutz eine
bedeutsame Rolle zu: Sie müssen sich auf
den Klimawandel einstellen, da durch größe-
re Temperaturschwankungen und extreme
Klimaereignisse der Bedarf an Wärme- und
Kälteversorgung stark zunehmen wird. Die
Städte haben somit die Aufgabe, sich an
den Klimawandel und klimatische Schwan-
kungen besser anzupassen. In Deutschland
Die dezentrale Energiewende – Herausforderungen für Städte
CLAUDIA KEMFERT
Auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft testen Fami-lien die Tauglichkeit von Elektrofahrzeugen im Alltag. (LichtAktiv Haus)
DAS KLIMASCHUTZKONZEPT ERNEUERBARES WILHELMSBURG IM KONTEXT DER ENERGIEWENDE 15
wird man den Städtebau auf extreme Hitze
vorbereiten müssen, Gebäude müssen im
Sommer Kühlungsenergie, im Winter Wärme
hervorbringen. Die kluge Energieversor-
gung von Gebäuden umfasst einerseits eine
ausreichende Dämmung, andererseits werden
Gebäude der Zukunft mehr Energie produ-
zieren als sie verbrauchen. Die größten und
leichtesten Energieeinsparpotenziale liegen
neben denen im Mobilitätsbereich vor allem im
Immobilienbereich – hier insbesondere in der
Gebäudehülle. Es könnte knapp ein Fünftel des
Energiebedarfs von Immobilien allein dadurch
eingespart werden, dass Gebäude mit effizi-
enter Dämm- und Klimatechnik ausgestattet
werden. Hierdurch können auch die Energieko-
sten enorm reduziert werden. Die gewonnene
Energie kann dazu genutzt werden, die für die
Mobilität notwendigen Batterien als Energie-
speicher zu füllen.
Städte werden zum anderen auch die Aufga-
be haben, Treibhausgase zu mindern, ohne
Beeinträchtigungen in der Lebensqualität
oder bei der Mobilität hervorzubringen. Schon
heute werden laut UN-Angaben 70 Prozent
der Treibhausgase in Städten produziert. Viele
Städte in der Welt stellen sich aktiv dieser
Aufgabe. In Skandinavien beispielsweise setzen
sie stark auf Klimaschutz, nutzen erneuerbare
Energien, effektives Recycling und Abfall- bzw.
Wasseraufbereitungsmethoden, stärken den
öffentlichen Personenverkehr sowie Elektromo-
bilität und erhöhen die Lebensqualität durch
saubere Luft, verminderten Lärm und grüne
Erholungsgebiete.
Durch den Einsatz von Elektromobilität nimmt
die Attraktivität von Städten aus zwei wesentli-
chen Gründen zu: der Verminderung von Lärm
sowie der Verminderung von Emissionen und
Feinstaub. Sie erfüllt somit insbesondere in Bal-
lungsräumen die Anforderungen an eine nach-
haltige und klimaschonende Mobilität. Elek-
trofahrzeuge sind zudem für Ballungsräume
besonders interessant, da die Batterietechnik
bisher noch nicht für lange Strecken ausgelegt
ist und Bürger in Städten und Ballungsräumen
durchschnittlich nicht mehr als 20 Kilometer
pro Tag fahren.2
Die Menschen nutzen Mobilität je nach
Komfort, Lebensstil und Praktikabilität.
Veränderungen in der Mobilitätsnutzung
nehmen dabei stetig zu: Benzin wird teurer,
junge Menschen haben einen weniger starken
Bezug zum Auto und Städte bieten attraktive
Angebote zur Nutzung des ÖPNV oder mit der
Schaffung von Fahrrad-Leihsystemen. In Bal-
lungsräumen der Zukunft werden keine Autos
gekauft, sondern Mobilitätsdienstleistungen
genutzt und bezahlt. Eine wichtige Ausgangs-
voraussetzung für eine nachhaltige Mobilität
ist ein gut entwickeltes ÖPNV-Netz. Ergänzt
wird dieses durch Car- oder Bikesharing-
Modelle. Der Einsatz von klimaschonenden
und nachhaltigen Antriebstechniken spielt
dabei eine wesentliche Rolle. Das multimo-
dale System ist dann sinnvoll, wenn es auch
praktikabel ist. Wichtig ist daher die gute
Verzahnung zwischen den Verkehrsmitteln.
Auch der Radverkehr spielt eine große Rolle,
sofern die Radwege richtig ausgebaut und vor
allem sicher sind und nicht in Konkurrenz zum
Autoverkehr stehen. Die Sicherheit und der
Komfort müssen gewährleistet sein.
Die Liste an Chancen und Möglichkeiten für die
Städte von morgen ist somit lang. Der Klima-
wandel wird ungebremst fortschreiten, daher
müssen sich auch die Städte darauf vorberei-
ten. Global mögen sich die Weltnationen kaum
auf ein verbindliches Klimaschutzabkommen
einigen. Daher ist es umso wichtiger, dass
jeder Einzelne, jeder Bürger, jede Stadt und
Kommune frühzeitig beginnt und die Chancen
des Klimaschutzes gezielt ausnutzt: angefan-
gen von Energieeinsparungen bei öffentlichen
Gebäuden, der Förderung des ÖPNV oder von
CO2-freien Innenstädten, beispielsweise durch
Elektromobilität, Förderung von Pilotprogram-
men zum Ausbau erneuerbarer Energien, För-
derung von Kraft-Wärme-Kopplungs- Anlagen
bis hin zur Verbesserung der Information,
Bildung und Ausbildung von Entscheidungs-
trägern und Beratern.
16
Die Energiewende von unten – eine „Stadt-Wende“ am Beispiel Hamburgs
Der globale Green City Index vergleicht diese
unterschiedlichen Komponenten, wie Energie-
versorgung, Verkehrssysteme, Abfallentsor-
gung, Luft- und Wasserqualität oder aber die
Klimaschutzprogramme seitens der Regierung,
in einzelnen europäischen Hauptstädten.3 Die
vorderen Plätze dieses internationalen Städte-
vergleichs werden nahezu alle von skandinavi-
schen Ländern belegt. Natürlich muss beachtet
werden, dass die einzelnen Städte unterschiedli-
che Ausgangsvoraussetzungen haben, unter-
schiedliche geologische und wirtschaftliche
Bedingungen, auch die Größe, gewachsene
Struktur und der Wohlstand spielen eine ent-
scheidende Rolle. Berlin beispielsweise liegt im
Gesamtvergleich zwar im oberen Mittelfeld und
kann insbesondere durch sehr gute Gebäude-
energieeffizienz punkten, hat allerdings in den
Bereichen Mobilität und Energieversorgung
deutliches Verbesserungspotenzial. Der Einsatz
von Biomasse für die Strom und Wärmeerzeu-
gung sowie der verstärkte Einsatz von Elektro-
mobilität kann dieses Bild vermutlich etwas
verbessern. Dennoch war im Jahre 2011 nach
Stockholm nicht Berlin, sondern Hamburg die
Klimahauptstadt Europas.
Hamburg hat ein umfassendes Klimaschutz-
programm erstellt. Im Masterplan Klimaschutz
wurde festgelegt, dass Hamburg weiterhin
seinen Beitrag zur Erreichung der nationalen
Klimaschutzziele leisten will: Reduzierung der
CO2-Emissionen um 40 Prozent bis 2020 und
um mindestens 80 Prozent bis 2050. Zudem
wurde ein Aktionsplan erstellt, welcher alle
wesentlichen Bereiche umfasst: Die Regie-
rung Hamburgs unterstützt die energetische
Sanierung öffentlicher Gebäude und will damit
Vorbild sein, zudem wird die klimafreundliche
Mobilität deutlich gestärkt. Wichtig ist, auch
die Forschung miteinzubeziehen und gezielte
Information und Bildung über die Chancen des
Klimaschutzes anzubieten.
Konkret hat Hamburg nach dem Rückkauf der
Energienetze nach dem Volksentscheid im
September 2013 nun die Möglichkeit, intelli-
gente Netze und ein effektives Energie- und
Last management umzusetzen. Seit langem in
Hamburg etabliert ist das Programm „Unter-
nehmen für Ressourcenschutz“, bei dem die
Hamburgische Investitions- und Förderbank
Firmen unterstützt, die ihre energieintensiven
Betriebsabläufe optimieren. Hamburg setzt hier
verstärkt auf Solarthermie zur klimaschonen-
den Erwärmung von Heiz- und Warmwasser
sowie auf Photovoltaikflächen zur Strompro-
duktion, welche bereits auf zahlreichen Gebäu-
den wie dem Fußballstadion am Millerntor oder
den historischen 50er Schuppen im Hamburger
Hafen auch in größeren Dimensionen im Einsatz
sind. E.ON erprobt zudem in einem Projekt, die
durch Solarthermieanlagen auf Wohnanlagen
oder Firmen erzeugte Wärme in sein Netz
einzuspeisen. Außerdem werden durch das
Repowering alter Windkraftanlagen mit hoch-
modernen Windrädern verstärkt erneuerbare
Energien in den Fokus gerückt.4 Beispielsweise
wird Biomasse genutzt: Die Stadtreinigung
erzeugt in der Müllverbrennungsanlage Stel-
lingen aus Biomüll Biogas in Erdgasqualität,
die Wasserwerke HAMBURG WASSER machen
dasselbe mit Faulgasen aus einer Kläranlage
und betreiben damit ihre Firmenfahrzeugflotte.
Im Biogas- und Kompostwerk Bützfeld entste-
hen aus dem organischen Inhalt von mehr als
100.000 Hamburger Biotonnen im Jahr ca. 2,5
Millionen Kubikmeter Biomethan. Insgesamt
liefert das Werk genügend Energie, um 11.000
Haushalte mit Strom zu versorgen. Außerdem
ist die Hansestadt Hamburg eine von bundes-
weit acht Modellregionen, in denen der Alltags-
einsatz von Elektroautos erprobt wird. Etwa 740
Elektroautos und mehrere Elektrobusse sind
als Teil dieses Projekts bereits auf den Stra-
ßen unterwegs. Dabei entstand auch eines der
dichtesten deutschen Ladenetze für E-Autos.
An dem Modellprojekt sind rund 100 Partner
beteiligt, darunter Unternehmen, Forschungsin-
stitute und die öffentliche Verwaltung. Die Stadt
betreibt 280 E-Autos und hat damit die größte
kommunale Elektroflotte überhaupt.
Nahezu 40 Prozent des Energieverbrauchs
Hamburgs entfallen bisher auf das Heizen von
Im Masterplan Klimaschutz wurde festgelegt, dass Ham-burg weiterhin seinen Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele leisten will: Reduzierung der CO
2-Emissi-
onen um 40 Prozent bis 2020 und um mindestens 80 Prozent bis 2050.
DAS KLIMASCHUTZKONZEPT ERNEUERBARES WILHELMSBURG IM KONTEXT DER ENERGIEWENDE 17
Gebäuden und die Warmwasseraufbereitung.
Durch die Verbesserung der Energieeffizienz,
durch eine sparsamere Heiztechnik, bessere
Dämmmaterialien, moderne Kraftwerke und
die Optimierung betrieblicher Abläufe kann der
Energieverbrauch substanziell gesenkt werden.5
Ein beeindruckendes und auch exemplarisches
Projekt zur Umsetzung der Energiewende ist
der Energiebunker Wilhelmsburg. Mit der de-
zentralen Herstellung der Energie aus erneuer-
baren Energien und der Nutzung der Abwärme
aus einem benachbarten Industriebetrieb soll
der Energiebunker zukünftig die Wärmeversor-
gung eines ganzen Stadtgebietes übernehmen.
Damit verbindet der Energiebunker in idealer
Weise die dezentrale Energiewende: Mit der
Herstellung von Strom und Wärme aus erneu-
erbaren Energien sowie vor allem dem Einsatz
eines Wärmespeichers kann die „Energiewende
von unten“ praktikabel werden. So wird nicht
nur die Versorgungssicherheit erhöht, sondern
auch durch die Senkung der Treibhausgase ak-
tiver Klimaschutz betrieben. Derartige Projekte
sollten prioritär umgesetzt werden und so eine
dezentrale Energiewende durch Leuchtturmpro-
jekte realisiert werden.
Fazit
Die Kommunen sind die zentralen Akteure bei
der Umsetzung der Energiewende. Energieein-
sparungen von öffentlichen Gebäuden spielen
dabei genauso eine Rolle wie beispielsweise
die Förderung des ÖPNV oder von CO2-freien
Innenstädten. Auch durch Elektromobilität,
durch eine gezielte Förderung von Pilotpro-
grammen zum Ausbau erneuerbarer Energien
oder durch die Förderung von Kraft-Wärme-
Kopplungs-Anlagen wird die Energiewende in
Kommunen erfolgreich umgesetzt. Aber es geht
ebenso um die Schaffung von Transparenz, um
Information, um eine verbesserte Bildung oder
auch Ausbildung von Entscheidungsträgern
und Beratern. Die wirtschaftlichen Chancen
für Kommunen sind groß: Neben einer direkten
Wertschöpfung und der Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen, die beispielsweise durch neue
Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien
entstehen, können ebenso indirekte Wertschöp-
fungseffekte generiert werden. Mittlerweile gibt
es immer mehr Kommunen, die die Energie-
wende aktiv und dezentral umsetzen – und die
von der Energiewende profitieren. Hamburg hat
sich ambitionierte Ziele für eine nachhaltige
Energie- und Mobilitätswende gesetzt. Enor-
me Einsparungen an Energiemengen, -kosten
und Treibhausgasen können vor allem durch
eine verbesserte Energieeffizienz im Gebäu-
debereich erreicht werden. Die dezentrale
und effiziente „Energiewende von unten“ wird
exemplarisch anhand des Projekts „100 Prozent
erneuerbares Wilhelmsburg“ angestrebt. Ein
solches Projekt ist vorbildlich und zeigt, wie
eine Energie- und Wärmewende umgesetzt
werden kann. Es sollte als Leuchtturmprojekt
für eine dezentrale Energiewende von unten
verstanden werden.
Anmerkungen
1 Kemfert, Claudia: „Mehr Chancen als Risiken. Road-
map 2050 zum Umbau des Energiesystems“. In: Forum
Nachhaltig Wirtschaften. München 2011; Kemfert, Clau-
dia: Kampf um Strom. Mythen, Macht und Monopole.
Hamburg 2013.
2 Kunert, Uwe/Radke, Sabine/Chlond, Bastian/Kager-
bauer, Martin: „Mehr Frauen und mehr Ältere am
Steuer“. In: DIW Wochenbericht 47/2012. Berlin 2012
(S. 3–24).
3 Siemens: The Green City Index. München 2012
http://www.siemens.com/entry/cc/de/greencityindex.
htm.
4 Bürgerschaft Hamburg: Masterplan Klimaschutz – Ziel-
setzung, Inhalt und Umsetzung. Drucksache 20/8493.
Hamburg 2013; sowie http://www.hamburg.de/energie-
wende/erneuerbare-energien/.
5 dena: Der dena-Gebäudereport. Berlin 2012; Neuhoff,
Karsten/Amecke, Hermann/Novikova, Aleksandra/Stel-
makh, Kateryna: „Energetische Sanierung: Handlungs-
bedarf auf vielen Ebenen“. In: DIW Wochenbericht
34/2011. Berlin 2011 (S. 3–13).
Literatur
IÖW, Berliner Energieagentur: Energiekonzept 2020.
Berlin 2011 http://www.berlin.de/imperia/md/content/
sen-wirtschaft/energie/energiekonzept.pdf.
20
Der aktuelle Bericht des Weltklimarats (IPCC)
verdeutlicht, dass die Zwei-Grad-Obergrenze
noch eingehalten werden kann. Möglich ist
dies allerdings nur mit sehr ambitionierten
Klimaschutzmaßnahmen, die rasch greifen. Alle
Entscheidungsebenen sind dabei zum Handeln
aufgefordert, nationale Regierungen genauso
wie kommunale Verwaltungen.1
Die Umsetzung der Energiewende braucht da-
her kommunales und regionales Engagement.
Die Erfahrungen des Klimaschutzkonzeptes
Wilhelmsburg haben Signalfunktion und das
Beispiel Wilhelmsburgs kann Vorbild für andere
Regionen sein, auch international. Die Bedeu-
tung eines sogenannten Energiemodellquartiers
liegt nicht nur in der technischen Herausfor-
derung für eine dezentrale Energieversorgung
und deren Netzintegration, sondern auch in
der stadtplanerischen Umsetzung, der bürgerli-
chen Beteiligung und der politischen Entschei-
dungsfindung. Die Entwicklung hin zu einer
treibhausgasneutralen Energieversorgung ist
der Eckpfeiler einer nachhaltigen Stadtpolitik.
Städte sind Schaltstellen für den Aufbau nach-
haltiger, verbrauchsnaher Energiestrukturen.
Ein sinnvolles Zusammenwirken von dezentraler
und zentraler Erzeugung und Versorgung mit
Energie ist nationales Ziel. Internationale Rah-
menbedingungen, nationale Politikgestaltung
und kommunale Strukturentwicklung vor Ort
kommen hier zusammen.
Internationale und europäische Rahmenbedingungen für eine dezentrale Energieversorgung in Deutschland
Die Entwicklung eines regionalen Klimaschutz-
konzeptes – wie das Konzept Erneuerbares Wil-
helmsburg – steht im Kontext der internationa-
len und nationalen Klimaschutzpolitik. Die hier
diskutierten Entscheidungen und Erkenntnisse
geben regionalen und lokalen Konzepten einen
Rahmen vor, an dem sich diese orientieren.
Auf europäischer Ebene wurden im Herbst
2014 ambitionierte Klimaschutzziele bis zum
Jahr 2030 diskutiert. Daraus folgt die Vertei-
lung der Beiträge einzelner EU-Mitgliedstaaten
zur Minderung der Treibhausgasemissionen, die
somit einen Wegweiser für die künftige Ausge-
staltung nationaler Maßnahmenpläne darstel-
len. Auf der Agenda der Staatschefs in Brüssel
steht außerdem die Reform des Europäischen
Emissionshandels. Dieser kann seiner Aufgabe
der marktwirtschaftlichen Verknappung von Ver-
schmutzungsrechten derzeit nicht nachkommen.
Drastische Zertifikatüberschüsse müssten durch
Stilllegung abgebaut und ambitionierte natio-
nale Emissionsobergrenzen festgelegt werden.
Von der Höhe der Zertifikatpreise wiederum
hängt ab, ob energieintensive Unternehmen in
Maßnahmen zur Energieeffizienz investieren.
Das würde zu Auswirkungen vor Ort führen,
etwa auf die kommunalen Energiebilanzen und
das Lastmanagement. Für einen Stadtteil wie
Wilhelmsburg mit Industriebetrieben, die auch
am Emissionshandel teilnehmen, ist dies nicht
irrelevant.
Einbettung des Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg in den nationalen und internationalen Rahmen
BENNO HAIN
DAS KLIMASCHUTZKONZEPT ERNEUERBARES WILHELMSBURG IM KONTEXT DER ENERGIEWENDE 21
Aufgabe des europäischen Energiebinnenmark-
tes ist es zudem, den intelligenten Ausbau und
die Kopplung der nationalen Netze auszugestal-
ten. Dahinter verbergen sich große Chancen für
eine Strommarktflexibilisierung und damit eine
Verbesserung der Versorgungssicherheit als euro-
päisches Gesamtanliegen. Ein relevanter Zusatz-
nutzen wäre auch für Wilhelmsburg die bessere
Systemintegration erneuerbarer Energien.
Auch konkrete nationale Politikentscheidungen
zum Klimaschutz in Deutschland geben den
Handlungskorridor für Kommunen vor. Dazu ge-
hört die ambitionierte Minderung der Treibhaus-
gasemissionen in Deutschland um 40 Prozent
bis zum Jahr 2020. Um das Langfristziel von 80
bis 95 Prozent Minderung bis 2050 zu errei-
chen, soll bis 2016 ein Klimaschutzplan 2050
erarbeitet werden.2 Der eigene Masterplan
Klimaschutz ist das Pendant hierzu für die Freie
und Hansestadt Hamburg,3 er spiegelt für die
städtische Ebene Klimaschutzziele und Maßnah-
men. Das Klimaschutzkonzept Erneuerbares Wil-
helmsburg ist ein Baustein dieses Masterplans.
Das wesentliche Ziel der deutschen Energie-
wende ist die nachhaltige Umgestaltung der
Energieversorgung unter den Aspekten der
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit und
Umweltverträglichkeit. Dabei geht es nicht nur
um die Umstellung der Stromversorgung auf er-
neuerbare Energien, sondern auch darum, das
gesamte Stromversorgungssystem grundsätz-
lich zu transformieren. Zu den Optionen, Bedarf
und Angebot flexibel aufeinander abzustimmen,
gehören der Netzausbau, die Anpassung der
Nachfrageseite (Demand-Side-Management),
die Nutzung von Speichertechniken, der Ausbau
hocheffizienter und flexibler Gaskraftwerke als
Übergangslösung sowie ein Ausstieg aus der
Stromerzeugung mittels fossiler Energieträger,
vornehmlich Kohle. Welcher lokale Instrumen-
ten- und Maßnahmenmix für ein dezentrales
und erneuerbares Wilhelmsburger Energie-
system der geeignete ist, muss mit Sorgfalt
analysiert und entschieden werden.
Der dezentrale Ausbau der erneuerbaren Ener-
gien in Deutschland bringt zusätzliche Probleme
beim Netzausbau mit sich. Bei der Erweiterung
der Verteilnetze muss bei zunehmender Ein-
speisung dezentraler Erzeugungsquellen auch
die Ausspeisung des regenerativen Stroms aus
dem unteren Verteilnetz in höhere Netzebenen
berücksichtigt werden. Hier spielt die Nutzung
lokaler Flexibilitätsoptionen eine zunehmend
wichtige Rolle.4 Ein Indikator dafür ist, dass die
Strompreise verstärkt dem Angebot aus erneu-
erbaren Energien folgen und weniger dem Tages-
verlauf der Nachfrage. Bei einem ambitionierten
Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung in
Wilhelmsburg und dem Ausbau der Verteilnetze
dürfte dies auch eine Rolle spielen. Eine fundierte
Netzausbauplanung für Hamburg und speziell
für Wilhelmsburg muss sich nicht nur an der
Zubaugeschwindigkeit der Erneuerbare-Energien-
Anlagen und deren räumlicher Verteilung orien-
tieren, sondern ist einerseits auch abhängig von
der Entwicklung des städtischen Kraftwerksparks
insgesamt und andererseits der Bedarfsseite. Da-
her ist eine künftige Ausbauplanung angewiesen
auf unterschiedliche Szenarien, die realistische
Ausbaupfade abbilden können.
Eine treibhausgasneutrale Energieversorgung als Eckpfeiler einer nachhaltigen Stadtpolitik
Hamburg befindet sich auf einem guten Weg,
Klimaschutz als sektorübergreifendes Leit-
prinzip für eine integrierte Stadtplanung zu
übernehmen. Der aktuelle Masterplan Klima-
schutz der Stadt versteht die Metropole der
Moderne als wesentlichen Schlüssel für den
Klimaschutz.5 In diesem ist Klimaschutz als
wirtschaftliches Erfolgsmodell gesehen, es
sind Ziele festgehalten und Weichen gestellt,
um Hamburg bis 2050 zu einer CO2-armen
Stadt umzugestalten. Hamburg sieht sich im
nationalen und internationalen Kontext als
Vorbild einer klimaneutralen Stadtentwicklung.
Die zentralen Handlungsfelder für eine kom-
munale und quartiersbezogene Entwicklung
im Klimaschutz sind sicher dort zu suchen, wo
die Stadt eigene Handlungs- und Steuerungs-
kompetenzen hat. In Hamburg sollen dafür
gebietsbezogene Konzepte und Handlungspro-
gramme für Quartiere und Stadtteile entwickelt
Das wesentliche Ziel der deut-schen Energiewende ist die nachhaltige Umgestaltung der Energieversorgung unter den Aspekten der Wirtschaftlich-keit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit.