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Energieeffizienzpaket des Bundes 2014 Historie, Inhalt und Umsetzungsperspektive aus Sicht der Industrie Stand: Dezember 2014 DI Dr. Michael Fuchs, MBA Energiepolitik, Energieforschung Bereich: Ressourcen & Infrastruktur | Innovation & Technologie (RIIT)

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Energieeffizienzpaket des Bundes 2014Historie, Inhalt und Umsetzungsperspektive aus Sicht der IndustrieStand: Dezember 2014

DI Dr. Michael Fuchs, MBAEnergiepolitik, Energieforschung

Bereich: Ressourcen & Infrastruktur | Innovation & Technologie (RIIT)

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Inhalt

Europäischer Hintergrund Europäische Energie und Klimaziele 2020 Energieeffizienzrichtlinie

Umsetzung in nationales Recht Energieeffizienz im Regierungsprogramm Historie der Umsetzung

Bundesenergieeffizienzpaket des Bundes 2014 Inhalte und Interpretationen Definition und Abgrenzungen - Pflichten der

Unternehmen Definition und Abgrenzungen - Pflichten der

Energielieferanten Frequently Asked Questions2

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Europäischer Hintergrund

Umsetzung in nationales Recht

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20-20-20 Strategie der EU

Implementierung eines nachhaltigen Energiesystems zur Energieversorgung und Umsetzung der EU-Richtlinien der 20-20-20 Ziele basierend auf drei strategischen Säulen: I. Säule: Steigerung der Energieeffizienz

Gebäude: Reduktion des Raumwärmebedarf Effiziente Mobilität Effizienter Primärenergieeinsatz bei energieintensiven

Unternehmen sowie bei Haushalten und Gewerbebetrieben

II. Säule: Ausbau erneuerbarer Energien III. Säule: Sicherstellung der Energieversorgung

Energieverbrauch gering halten Importe durch Diversifikation sichern Infrastrukturen für Transport und Speicher ausbauen Anpassung der Netzinfrastruktur an dezentrale

Produktion

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20-20-20 Strategie der EU – Zielerreichung

20 % CO2-Reduktion bis 2020 2010: mit -15,3 % vs. 1990 auf Zielpfad CO2-Preis im EU-ETS derzeit bei ca. 3 € - Jedenfalls

dringender Reformbedarf! Globales Klimaabkommen nicht in Sicht –

bei Kyoto II (2013 bis 2020) ist EU weitgehend alleineZiel für 2030 am Europäischen Rat (24.10.2014) mit 40% formuliert

20 % Erneuerbare Energien am Energieverbrauchsvolumen im Jahr 2020 2010: mit ca. 12,4% über Zielpfad (Ziel 2011: 10,7%) Netzausbau für EE-Anforderungen geht zu langsam

voran Langfristig Harmonisierung der Fördersysteme

notwendigZiel für 2030 am 24.10.2014 (Europäischer Rat) mit 27% formuliert

20 % Energieeffizienz bis 2020 2011: Prognosen für 2020 lagen bei 10%

Zielerreichung potentiell mit einer umfassenden Umsetzung

Energieeffizienz-RL bei ca. 17- 18%

Ziel für 2030 am 24.10.2014 (Europäischer Rat) mit 27% formuliert

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+

+

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Europäische Energieeffizienzrichtlinie

Ziele und Ausgangslage der Energieeffizienz Richtlinie: Rahmen zur Erreichung des 20% Energieeinsparziels

„schreibt das Ziel fest, dass alle EU-Mitgliedstaaten bis zum Jahr 2016 jeweils Endenergieeinsparungen in Höhe von neun Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen Endenergieverbrauch der Jahre 2001 bis 2005 realisieren und nachweisen sollen“ EU-Ziel sieht eine absoluten Grenze von 1.474 Mio. t

RÖE Primärenergieverbrauch in der EU mit 2020 vor (indikatives Ziel)

Ziele sind indikativ oder verpflichtend

Österreich meldete der Kommission das indikative Ziel von 1.100 PJ Endenergieverbrauch

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Europäische Energieeffizienzrichtlinie - II

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Energieeffizienzverpflichtungssystem:Jährlich 1,5 % Endenergieeinsparungsziel

Verpflichtende Energieaudits:verpflichtend für große Unternehmen, Mindestkriterien sind festzulegen, Rahmenbedingungen sind zu schaffen

3% jährliche Sanierungsrate:Renovierung von im Eigentum der Zentralregierung

(öffentlichen Hand) stehenden und von dieser genutzten Gebäude

Sanktionen:„wirksame, angemessene und abschreckende“ Sanktionen

bei Nichteinhaltung müssen von den Mitgliedsstaaten festgelegt werden

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„Durch Maßnahmen im aktuellen Regierungsprogramm 2013 – 2018 der Österreichischen Bundesregierung (Österreichische Bundesregierung, 2013) soll „ein effizientes, leistbares und sozial verträgliches Energiesystem Versorgungssicherheit, Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und eine lebenswerte Umwelt“ garantieren. Dies unterstreicht die zentrale Rolle, die der Steigerung der Energieeffizienz in der Energiepolitik Österreichs zukommt.“(1)

(1) Erster Nationaler Energieeffizienzaktionsplan der Republik Österreich 2014 gemäß Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU (NEEAP, April 2014)

Energieeffizienz im Regierungsprogramm

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Erster Nationaler Energieeffizienzaktionsplan der Republik Österreich 2014 gemäß Energieeffizienzrichtlinie 2012/27/EU (NEEAP, April 2014):

„Das indikative nationale Energieeffizienzziel laut RL 2012/27/EU (Energieeffizienzrichtlinie – EED) sieht einen Endenergieverbrauch von 1.100 PJ bezogen auf die österreichische Energiebilanz vor. Nur durch das konsequente Verfolgen dieser Zielsetzungen können die von der EU für 2020 gesetzten Ziele für die Reduktion der Treibhausgase und die Erhöhung des Anteils an Erneuerbaren Energieträgern auf 34 % am Bruttoendenergieverbrauch für Österreich erreicht werden.“

Energieeffizienz - Strategien in Österreich

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Oktober 2012: Energieeffizienzrichtlinie (2012/27/EU) Frühjahr/Sommer 2013: Gescheiterte Umsetzung

aufgrund fehlender 2/3 Mehrheit; weder Grüne noch Freiheitliche stimmten für den Gesetzesentwurf im Nationalrat

April 2014: Erster NEEAP an die EU Kommission April 2014: FPÖ schließt Zustimmung zum Gesetzespaket

kategorisch aus und beteiligt sich offiziell nicht mehr an den Verhandlungen

Juli 2014: Beschluss des Energieeffizienzpakets mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und den Grünen

August – Oktober 2014: Erarbeitung der FAQs und des Umsetzungsleitfaden

September 2014: Ausschreibung der Monitoringstelle (Verzögerung bis 12/14)

Jänner 2015: Gesetz tritt in Kraft

Timeline – Historie

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Bundesenergieeffizienzpaket des

Bundes 2014

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Eckpfeiler des Energieeffizienzgesetz (EEffG)

Ausgestaltung als Lieferantenverpflichtung Die überwiegende Anzahl der Unternehmen wird nicht von

einer direkten sanktionierten Verpflichtung erfasst.

Europäische Energie- und Klimapolitik Keine Bezugnahme auf über das Jahr 2020 hinausgehende

und gegenwärtig unverbindliche Strategien im Bereich der EU Energie- und Klimapolitik wie etwa die EU Roadmap 2050

Indikativer Zielwert von 1.050 PJ Trotz der notwendigen Mehrheitsfindung mit den Grünen

konnte einerseits ein klar indikativer Zielwert mit 1.050 PJ gehalten werden.

Einführung eines zweckgewidmeten Ausgleichsmechanismus Nach Forderung der Industrie und Wirtschaft wurde ein

Ausgleichsbetrag verankert und damit ein besser kalkulierbarer Kostendeckel eingeführt.

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Exkurs: Was machen andere EU-Mitgliedsstaaten?

Bulgarien, Italien, Dänemark und Polen die volle Einsparverpflichtung wird über ein Verpflichtungssystem abgedeckt

 UK rund 50% des Ziels durch Verpflichtungssysteme

Slowakei, Malta, Litauen 81% der Einsparungen durch Verpflichtungssystem

Lettland 70% der Einsparungen durch Verpflichtungssystem

Irland, Frankreich 88% der Einsparungen durch Verpflichtungssystem

Spanien - wie auch Österreich – Kombinationssystem aus Verpflichtungssystem und

alternativen Maßnahmen. Belgien, Zypern, Tschechien, Deutschland, Griechenland,

Estland, Finnland, Niederlande, Portugal, Rumänien und Schweden

setzen ausschließlich auf alternative Systeme.  (Stand: Oktober 2014 – Quelle: Europäische Kommission)

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Eckpfeiler des Energieeffizienzgesetz - II

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Verpflichtungssystem der Energielieferanten

keine absolute Reduktion des Energieverbrauchs, sondern Verbesserung des Energie Input-Output Verhältnisses

Ziel: 218 PJ (=7,8 PJ/a) ggü. EK / 310 PJ (=11 PJ/a) Selbstbindung

burden sharing : 151 PJ (5,4 PJ/a) über „strategische Maßnahmen“ und 159 PJ (5,7 PJ/a – dies entspricht rund 0,6% des

Endkundenverbrauchs) welche über die Lieferantenverpflichtung zu erbringen ist

grundsätzlich individuelle Lieferantenverpflichtung (ab 25 GWh)

Konzernzusammenrechnung, Maßnahmenverpflichtung bleibt aber bei einzelnem Unternehmen

Branchenvereinbarung kann Lieferanten bis 150 GWh zusammenfassen

Alternative: schuldbefreiende Ausgleichszahlung (20 Cent/kWh)

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Eckpfeiler des Energieeffizienzgesetz - III

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900 PJ

950 PJ

1.000 PJ

1.050 PJ

1.100 PJ

1.150 PJ

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

Business as usual

Strategische Maßnahmen

Beiträge der Energielieferanten

1.050 Petajoule(Energieeffizienzrichtwert für 2020)

-159 PJ

-151 PJ

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Eckpfeiler des Energieeffizienzgesetz - IV

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Regelungsumfang und Details Mindestqualitätsstandards für Energiedienstleister Mindestkriterien für Energieaudits Förderung von Ersatzmaßnahmen über die Einnahmen

der Ausgleichszahlungen An-/ Zurechnungsregeln für

Energieeffizienzmaßnahmen neue Monitoringstelle

prüft und bewertet Maßnahmen, unterstützt Stakeholder, koordiniert Gesamtaktivitäten und

erstellt Berichte für EK und Parlament

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Definitionen und Abgrenzungen

Pflichten der Unternehmen

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Konzernmäßige Zusammenrechnung Tochter kann dem Mutterunternehmen vollständig zugerechnet

werden Zustimmung beider Seiten notwendig

Umfasste Energieträger Grundsätzlich sind alle Energieträger (auch Erneuerbare, Abfall,

etc.) umfasst Frage: Sind bei der Zusammenrechnung auch Beteiligungen an

ausländischen Unternehmen >50% zu beachten? bei Energieverbrauchern (nicht verpflichtete Unternehmen)

=> nein entscheidend sind nur die in Österreich operierenden

Konzernteile bei Energielieferanten => Zusammenrechnung aller durch

Mehrheitsbeteiligungen verbundene Unternehmen, die in Österreich Endverbraucher beliefern. Dies betrifft alle Tochterunternehmen und darüber hinaus wenn eben Mehrheitsbeteiligungen entlang dieser „Kaskade“

Achtung Auswirkungen der Zusammenrechnung: Bsp.: EL A ist zu 51% an EL B beteiligt, der nur 20 GWh/a in Ö absetzt. Auch B ist zur Einsparung verpflichtet.

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Grundsätzliche Abgrenzung – Mutter Tochter Problematik

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Verpflichtungen der Unternehmen – Abgrenzung - II

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• „groß“ = unabhängig vom Energieverbrauch; gemäß EU-KMU-Definition

• Privatrechtlich organisiert und auf Dauer angelegt; Einrichtungen des öffentlichen Rechts nicht betroffen

• Bietet Waren und/oder Dienstleistungen gegen Entgelt am Markt an, Gewinnabsicht bzw. -erfolg nicht notwendig

• Unternehmen, die zu mehr als 50 % im Eigentum eines anderen Unternehmen stehen, sind diesem zuzurechnen

Unternehmensgröße

Beschäftigte und

Umsatz oder Bilanzsumme

Kleine Unternehmen

Höchstens 49 Beschäftigte

Höchstens EUR 10 Mio.

Höchstens EUR 10 Mio.

Mittlere Unternehmen

Höchstens 249 Beschäftigte

Höchstens EUR 50 Mio.

Höchstens EUR 43 Mio.

Große Unternehmen Unternehmen, die nicht

kleine oder mittlere Unternehmen sind.

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Verpflichtungen der Unternehmen

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Kleine und mittlere Unternehmen können eine Energieberatung durchführen und dies inklusive Inhalt und Erkenntnisse an Monitoringstelle melden lassen

Implementierung Energie-/Umweltmanagementsystem (EMS)– Zertifiziert (ISO 50001/14001) oder gleichwertig (UMG Register:

Entsorgungsfachbetrieb, Responsible Care)– Regelmäßiges internes oder externes Energieaudit– Meldung innerhalb eines Monats an Monitoringstelle (bis Ende Jänner

2015), ob EMS eingeführt wird, dann 10 Monate Zeit für vollständige Umsetzung (bis Ende November 2015)

Mindestens alle 4 Jahre ein externes Energieaudit– Durchführung innerhalb von 11 Monaten (bis Ende November 2015)– Frühere Energieaudits anrechenbar, wenn sie nicht länger als 4 Jahre

zurückliegen und den Mindestanforderungen entsprochen haben (definiert in Anhang III)

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oder

Einführung des Managementsystems oder Durchführung und Erkenntnisse der Audits dokumentieren und unverzüglich an Monitoringstelle melden (lassen)!

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Energiemanagementsystem (EMS) innerhalb eines Monats ab Inkrafttreten des Gesetzes (1.1.2015)

Bekanntgabe an Monitoringstelle 10 Monate Zeit zur vollständigen Implementierung (30.11.15) internes Audit verpflichtend (Auditorenkriterien beachten) Empfehlung: EMS möglichst rasch einführen hat ganzes Unternehmen zu umfassen wobei Mischformen zulässig sind Kosten: ca. 25.000 Euro im Zuge der Einführung (abhängig von

Unternehmensgröße)

Energieaudit (EA) alle 4 Jahre somit bei etwa 2015 und 2019 NUR durch externen Auditor bis 30.11.2015 auch vor 1.1.2015 durchgeführte Audits sind anrechenbar (4

Jahresfrist) hat ganzes Unternehmen zu umfassen (z.B.: auch aller Filialen) Kosten: durchschnittlich 5.000 Euro pro Audit

Fazit: Wenn EMS (bspw. 50001, etc. – zur Erfüllung des Gesetzes zuzüglich eines erweiterten Energieaudit) noch nicht vorhanden und/oder aus unternehmensstrategischen Gründen sonst nicht notwendig wäre (öffentliche Ausschreibungen etc.) Tendenz (vorbehaltlich einer notwendigen individuelle Prüfung) in Richtung Energieaudit.

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Energiemanagementsystem (EMS) oder Energieaudit (EA)?

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Umfang des Audits / Energiemanagementsystems (EMS)

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Zu bewerten ist der gesamte Energieeinsatz, nicht nur der Endenergieverbrauch

Alle Verbrauchssegmente Gebäude Prozesse Transport/Mobilität wenn auf ein Segment mehr als 10% des Energieverbrauchs

des Unternehmens/Konzerns entfällt Grundsätzlich für alle Standorte in Österreich Bei mehreren Standorten Kombination von Audit/EMS

möglich Eigentumsrechtliche Aspekte nicht relevant Audits folgen den Vorgaben der EN 16247 Wechsel von EMS auf EA und vice versa innerhalb des

Verpflichtungszeitraums ist möglich

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Definitionen und Abgrenzungen

Pflichten der Energielieferanten

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Verpflichtungen der Energielieferanten – Abgrenzung - I

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Energielieferanten sind/Verpflichtung besteht bei Natürliche oder juristische Person bzw. eingetragene Gesellschaft

► entgeltliche Lieferungen von Energie► an Endenergieverbraucher in Österreich (ohne stoffliche

Nutzung – „Anteile davon“)► unabhängig vom Geschäftssitz► alle Energieträger

Energielieferanten, die zu mehr als 50 % im Eigentum eines Unternehmens stehen, können diesem mit dessen Zustimmung zugerechnet werden.Keine Energielieferanten sind/Verpflichtung besteht bei– Energieerzeugung zur Deckung des Eigenbedarfs

– Konzerninterne Lieferung bei Konzernzurechnung

– Zentrale Beschaffungsstellen (zB. für Betriebsgelände, Hausverwaltung, Flughafen)

– Betriebe, die Überschuss-/Abwärme direkt an gewerbliche Letztverbraucher liefern

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Verpflichtungen der Energielieferanten – Abgrenzung - II

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Ausgenommen sind Energielieferanten, die…► im jeweiligen Vorjahr weniger als 25 GWh an Endkunden

abgesetzt haben und nicht zu mehr als 50 % im Eigentum eines anderen Unternehmens (Lieferanten) stehen

► oder wenn sie zu mehr als 50 % im Eigentum eines anderen Unternehmens stehen, wenn der gemeinsame Energieabsatz unter 25 GWh liegt.

BMWFW kann ab 2016 diese Grenzen im Hinblick auf die Zielerreichung der Energielieferanten anpassen

Nota bene: zentrale Beschaffungsstellen sind keine Lieferanten Exkurs: Was ist eine Zentrale Beschaffungsstelle?

Verteilung von Energie (Umwandlungsproblematik) am eigenen Betriebsgelände an exklusive Vertragspartner zu Endverbrauchszwecken nicht öffentlich

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Maßnahmenvolumen und Haushaltsquote

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Energielieferanten mit mehr als 49 Beschäftigten und Umsatz oder Bilanzsumme über 10 Mio. Euro (= mittlere Unternehmen) müssen Beratungsstelle für Energieeffizienz, -verbrauch, -kosten und Energiearmut einrichten.

Mindestens 40% der Einsparungen bei Haushalten (Energieeinsatz im Wohnraum).Wenn Energielieferanten Endverbraucher im Mobilitätsbereich beliefern, können sie die 40%-Quote auch durch Maßnahmen im privaten u. öffentlichen Verkehr erfüllen.

40 %

Energieeffizienz-Maßnahmen im Ausmaß von 0,6% des vorjährigen Energieabsatzes an Endverbraucher im Inland ► bei sich selbst, bei eigenen Kunden oder anderen Verbrauchern

0,6%

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Meldeverpflichtung der Energielieferanten

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Energie-lieferanten

Monitoring-stelle

Energiemenge 2014 x 0,6 %

= Einsparverpflichtung für 2015

bis 14.2.2015 an Monitoringstelle: Firma, postalische Adresse und die im Vorjahr (2014) abgesetzte Energiemenge [GWh]

bis 14.2.2016 an Monitoringstelle:Maßnahmen im Ausmaß der Einsparverpflichtung

an Monitoringstelle melden– auch Energieeffizienzmaßnahmen aus 2014 anrechenbar– 3 Monate Nachfrist, falls sich Maßnahmen im Nachhinein

als nicht anrechenbar herausstellen

• Sinngemäße Fortführung in den Folgejahren

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Maßnahmennachweis

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Formalkriterien gemäß §27 Abs. 2 und 3 müssen erfüllt sein Effizienzeffekte gemäß unionsrechtlichen Vorgaben und über

rechtliche oder technische Mindestvorgaben hinausgehend Wirkungsdauer bis zumindest Ende 2020 (sonst nur aliquote

Anrechnung) AEA-Methodendokument bis zur Veröffentlichung von

Richtlinienverordnung gültig Gesonderte Anrechnung von Maßnahmen außerhalb der

RichtlinienVO im Einzelfall möglich Maßnahmen bei einkommensschwachen Haushalten sind mit 1,5

zu gewichten Anrechnung von Übererfüllung auf Folgejahre zulässig (auf

Wunsch des Verpflichteten) Übertragung der ganzen Maßnahmen an Dritte bis zu vier Mal

mittels schriftlicher Vereinbarung zulässig

Energieeffizienz-Maßnahmen

0,6%

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Welche Maßnahmen werden nicht anerkannt?

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Keine Doppelerfassungen oder Doppelzurechnungen zulässig Keine Übertragung / Anrechnung zulässig, wenn

Ausschließlich durch Bund oder Länder geförderte strategische Maßnahmen

Co-Förderung durch Wohnbauförderung, Umweltförderung oder Sanierungsscheck;ansonsten max. anteilige Übertragung mit Zustimmung des Fördergebers

Liste der „nicht übertragbaren“ Förderprogramme kann über Verordnung erweitert werden

Ölbrennwertgeräte im Neubau nicht anrechenbar, ab 2018 auch kein Ölkesseltausch

Keine Maßnahmen aus dem Ausgleichsfonds übertragbar

Energieeffizienz-Maßnahmen

0,6%

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Anrechnung von Maßnahmen

§ 27 Abs. 4 EEffG („wem gehört die Maßnahme“) Grundsätzlich gehört die Maßnahme dem dinglichen

Eigentümer Übertragungen – bis zu vier Mal – sind in Schriftform

zulässig bei gemeinsamen Effizienzmaßnahmen ist immer eine

Einigung über Zurechnung vorzunehmen Koförderung: auch der Fördergeber muss zustimmen,

bei Koförderung der öffentlichen Hand ist max. nur eine anteilige Übertragung möglich (zB 10% Bund und 10% EVU Aufteilung 50%:50%)

(ko-)geförderte Maßnahmen aus Wohnbauförderung, Umweltförderung oder dem Programm der thermischen Sanierung sind immer der öffentlichen Hand zuzurechnen (Katalog durch VO erweiterbar)

Allfällig (anteilig/ko-) geförderte Maßnahmen aus dem Ausgleichsfonds sind nicht übertragbar

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Ausgleichsbetrag

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Einsparverpflichtung [kWh]

Energieeffizienz-Maßnahmen [kWh]

Nicht erbrachte Einsparverpflichtung

[kWh]

Eurocent pro kWh20

Ausgleichsbetrag [EUR]

Anpassung ab 2016 bei Abweichung der Zielerreichung oder wenn weniger als 2/3 der Maßnahmen direkt gesetzt werden möglich (durch E-Control)

Mittelverwendung für Investitionsförderung von Ersatzmaßnahmen und für Monitoringstelle („Ausgleichsfonds“)

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Quellenverzeichnis

Neben eigenen Inhalten und Zusammenstellungen haben in diese Präsentation auch Bestandteile der folgenden Materialien (Studien, Präsentationen, etc.) - sofern nicht bei den jeweiligen Folien anders angegeben - Eingang gefunden:

J. Lettenbichler (VP, GF IV-Tirol), Energieeffizienzpaket des Bundes 2014 - Bundes-Energieeffizienzgesetz – EEffG, KWK Punkte Gesetz; Wien/Innsbruck, 09/2014;

C. Kramer, S. Schwarzer (WKO), Das neue Energieeffizienzgesetz (EEffG) Aktueller Informationsstand und offene Fragen zur rechtlichen Auslegung und praktischen Handhabung; Wien, 11/2014

F. Haas (BMWFW), Grundzüge des Bundesenergieeffizienzgesetzes; Wien, 09/2014

H. Lechner (AEA), Das Bundes-Energieeffizienzgesetz; Wien, 11/2014Bildnachweis/Fotocredit:

Folien 2, 10, 14 und 34: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss; Folie 22: UBA Deutschland/cc-Visio

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Informationen zum Themenkreis Energieeffizienzgesetz

Informationsseite auf der Homepage der IV unter:

www.iv-net.at/energieeffizienz Hier finden Sie laufend aktuelle Informationen

zum Stand des Prozesses rund um das Energieeffizienzgesetz des Bundes 2014 und den Hintergründen dazu.

Ein umfangreiches Update wird mit der Bestellung der Monitoringstelle Mitte Dezember 2014 durchgeführt werden. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die FAQs und der Umsetzungsleitfaden des BMWFW zur Verfügung stehen.

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Page 34: Energieeffizienzpaket des Bundes 2014 Historie, Inhalt und Umsetzungsperspektive aus Sicht der Industrie Stand: Dezember 2014 DI Dr. Michael Fuchs, MBA

Danke für Ihre Aufmerksamkeit

DI Dr. Michael Fuchs, MBAEnergiepolitik, Energieforschung

Bereich: Ressourcen & Infrastruktur | Innovation & Technologie (RIIT)Schwarzenbergplatz 4 | 1031 Wien, Österreich

Tel.:    +43 1 71135-2203 | Mobil:  +43 [email protected] | www.iv-net.at

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Fragenkatalog

Frequently Asked Questions - „FAQs“

Zusammenfassungen

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Fragen zur Verpflichtung von Unternehmen - I

Sind gemeinnützige Unternehmen wie zB. die Caritas, Hilfswerk oder Landesspitäler auch Unternehmen im Sinne des EEffG, wenn sie mehr als 249 Beschäftigte haben?

Antwort: Ja, wenn privatrechtlich organisiert und selbständig wirtschaftlich tätig (d.h. Waren oder Dienstleistungen werden am Markt gegen Entgelt angeboten);

Nein, wenn im Eigentum von Bund/Land (nach öffentlichem Recht organisiert)36

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Fragen zur Verpflichtung von Unternehmen - II

Wenn die Monitoringstelle an ein Unternehmen mit der Vermutung herantritt, dass es ein großes und damit verpflichtetes Unternehmen ist, muss das Unternehmen dann Bilanzsumme/Umsatz nennen oder kann es sich auf den Datenschutz berufen?

Antwort:Nein, kann sich nicht auf den Datenschutz berufen.

Ja, muss die Daten bekanntgeben.

Die Monitoringstelle hat das Recht, Auskunft zu verlangen und zu erhalten.

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Beschäftigte / Umsatz /Bilanzsumme - III

Wie sind Leasing-Anteile bei der Berechnung der Vollzeitäquivalente zu berücksichtigen?Antwort:Es gilt die EU-Unternehmensdefinition Leasing-AN werden vermutlich nicht in VZÄ eingerechnet; noch nicht endgültig geklärt.

Der Umsatz bzw. die Bilanzsumme einer Bank ist nicht mit einem Unternehmen vergleichbar. Wie sieht der Gesetzgeber diese Besonderheit?Antwort:Keine Berücksichtigung der Sondersituation von Banken.

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Umsetzung der Verpflichtung

Ist es möglich, dass unterschiedliche Tochterunternehmen innerhalb eines verpflichteten Konzerns die Verpflichtung unterschiedlich umsetzen?zB: Tochter A: externes Audit; Tochter B: EMS

Antwort:Ja, ist möglich

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Umsetzung der Verpflichtung – Verwaltungsstrafe

Zwei eigenständige Unternehmen (unterschiedliche Rechtspersonen) haben dieselbe „Mutter“ im Ausland. Sind sie zusammenzurechnen?Antwort:Ja, das sind sie.

Inländisches Verpflichtetes Tochterunternehmen kommt der Verpflichtung nicht nach Verwaltungsstrafe, die der Mutter zugestellt wird Vollzug?Antwort:Ausländische Mutter bekommt Bescheid zugestellt.

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Unternehmensgröße – Inlands- und Auslandsanteile

Ein energieverbrauchendes Unternehmen, das zu > 50 % einer ausländischen Mutter gehört, aber nicht mehr als 249 Beschäftigte hat ist kein großes Unternehmen. Die Größe der ausländischen Mutter ist dabei egal richtig?

Antwort:Ja, dass ist korrekt! Es gelten nur die in Österreich operierenden Teile des Konzerns.

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Problematik Ausländischer Energielieferanten

Sind ausländische Lieferanten auch von der Lieferantenverpflichtung erfasst?

Ja, wenn sie einen österr. Endenergieverbraucher beliefern

betrifft auch Lieferanten mit Sitz im Ausland! Sind sie auch von Meldeverpflichtung erfasst? uE: Ja

Wenn der Endenergieverbraucher den Energieträger selbst im Ausland abholt?

Dann ist der ausländische Energielieferant kein Verpflichteter (Achtung Übernahme der Verpflichtung unter Umständen)

Kommt bei offenkundiger oder absichtlicher Umgehung der Lieferantenverpflichtung eine Bestrafung eines österreichischen Kunden wegen Beihilfe in Betracht?

Ja

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Berechnung des Effizienzvolumens – Einflußfaktoren

Fragestellung: Berechnungsgrundlage Vorjahres-Energieabsatzwerte dieser muss schon am 14. Februar 2015 an die Monitoringstelle

bekanntgegeben werden Volumenänderung bei Betriebsübergang (Verkauf, Übergabe,

Konkurs, Ausgliederung) hat grundsätzlich keine Auswirkungen auf diese Berechnung die Verpflichtung geht auf die Rechtsnachfolger über Allerdings eben jährliche rollierende Berechnung (siehe oben)

Energieverbrauch im eigenen Konzern kein Energieabsatz im Sinne des EEffG aber nur bei

konzernmäßigen Zusammenrechnung (Muss im Vollzug verankert werden!)

Keine Zustimmung des Mutterunternehmen zur Zurechnung:

Verpflichtung bleibt beim Tochterunternehmen Energielieferungen vom Tochterunternehmen ans Mutterunternehmen sind Lieferungen an den Endkunden iSd § 10 EEffG Lieferantenverpflichtung.

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Qualifikation des Auditors

Die Anforderungen an einen internen Auditor werden wie die erneute Einführung eines Energiebeauftragten im Unternehmen gesehen. Anmerkung: Aus Sicht der Industrie ist das Golden Plating.

Antwort:Interner Auditor muss Qualitätsanforderungen des § 17 erfüllen, sich aber nicht bei der Monitoringstelle registrieren lassen.

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Qualitätsstandards für Energiedienstleistungen Erbringer von Energiedienstleistungen und

Energieberatungen für Unternehmen können sich in dem von der Monitoringstelle öffentlich zugänglichem

Register listen (keine Verpflichtung, wird jedoch dringend empfohlen)

und folgende Mindestanforderungen zu erfüllen: den erfolgreichen Abschluss einer Ausbildung insbesondere

technischer und wirtschaftlicher Natur, die vertiefende Kenntnisse auf dem Gebiet der Energieeffizienz vermittelt sowie eine mindestens einjährige Tätigkeit auf dem Gebiet der Energieeffizienz,

oder eine mindestens dreijährige berufliche Tätigkeit auf dem

Gebiet der Energieeffizienz während der letzten fünf Jahre. In diesem Fall ist über den Ausbildungsweg binnen sechs Monaten eine für die Tätigkeit erforderliche Fachkenntnis zu erwerben.

Für die Vornahme von Energieaudits erhöhen sich die Mindestanforderungen gemäß Z 1 und Z 2 jeweils um zwei weitere Jahre.

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Berechnung der Lieferantenverpflichtung

Verkauf von Energie an Kunden, die sowohl weiterverkaufen als auch selbst verbrauchen. Der EL ist jedoch nur für an Endverbraucher abgegebene Energiemengen verpflichtet.Reicht eine Erklärung des Käufers aus, welche Menge weiterverkauft wurde?Antwort:Ja, Bestätigung des Käufers reicht aus Zwischenhändler haftet für Angaben. Wenn im Nachhinein festgestellt wird, dass EL doch mehr an Endverbraucher abgegeben hat, sind Maßnahmen nachträglich zu setzen.

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Berechnung der Lieferantenverpflichtung

Wie hat ein Energielieferant vorzugehen, der bis 14.2. des Folgejahres seine Energieabgabemenge nicht feststellen kann?Bei „nicht gemessenen“ Kunden kann das bis zu 3 Jahre dauern.

Antwort:Provisorische Schätzung reicht; endgültige Zahlen müssen nachgeliefert werden.

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Qualifikation der Lieferantenverpflichtung

Wer legt fest, dass ein Energielieferant verpflichtet ist (insbes. Im Hinblick auf die Zwischenhändler-Problematik)?

Antwort:Die Monitoringstelle. Diese kann in Zweifelsfällen das BMWFW zur Auslegung befassen. Bei generellen Fragestellungen besteht die Möglichkeit, dass das BMWFW einen Erlass veröffentlicht.

Ist ein Contractor ein Energielieferant?

Antwort:Generell nein; hängt jedoch im Einzelfall vom Vertrag ab.

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Steuerliche Aspekte

Muss bzw. auch kann ein Energielieferant in der Bilanz eine Rückstellung für eine allfällige Ausgleichszahlung vorsehen?

Die Antwort ist noch offen; Generell kann er das wobei die steuerlichen Aspekte noch nicht bewertet sind.

Ist der geldwerte Ausgleich innerhalb einer Branchenverpflichtung als Schenkung zu betrachten?Die Antwort ist noch offen; Generell wohl „geschenkt“ werden wobei jedoch die grundsätzliche Bewertung (Preis?) und die steuerlichen Aspekte noch offen sind.

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Vollzug bei ausländischen Energielieferanten

Wie wird der Vollzug bei ausländischen Lieferanten aussehen?

Antwort:Voraussichtlich über Amtshilfeersuchen.

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Verkehrssektor

Wird der Bereich Verkehr im EEffG berücksichtigt? ist entgegen anderslautender Fehlmeinungen NICHT vom

EEffG ausgenommen! Herausnahme des Verkehrssektors beschränkt sich

lediglich auf die Berechnungsbasis des 1,5%‑Ziels anrechenbare Maßnahmen können in diesem Bereich

gesetzt werden

 Interpretation der 40%-Haushaltsquote im Mobilitätsbereichs

Energielieferanten, die Endverbraucher im Mobilitätsbereich beliefern, können die 40%-Haushaltsquote durch Maßnahmen im privaten und öffentlichen Mobilitätsbereich erfüllen

Erfasst sind alle in Betracht kommenden Maßnahmen (siehe Anlage 1 Punkt….)

nicht jedoch Firmen-PKWs, diese gehören zum übrigen Bereich (Wirtschaft), dem die übrigen 60% der Einsparverpflichtungen zugeordnet sind.

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Berechnung der Lieferantenverpflichtung

Sind Energiemengen, die an ausländische Kunden abgegeben werden, in die Berechnung einzubeziehen (Tanktourismus)?

Antwort:Ja, Abgabemenge im Inland zählt.

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Maßnahmensetzungen – Tankstellenproblematik

Wie kann eine Einsparung bei privaten PKWs nachgewiesen werden (Stichwort: 40 %-Haushaltsquote)?Antwort:BMWFW /Monitoringstelle erarbeitet Dokument für Maßnahmen im Verkehrsbereich.

Tankstellen werden vermutlich, da sie kaum Möglichkeit haben, Maßnahmen zu setzen, den Weg der Ausgleichszahlung wählen (müssen) wird zu Erhöhung der Treibstoffpreise führen was wohl nicht im Sinne des Gesetzgebers ist!

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Maßnahmensetzungen – Tankstellenproblematik

Wenn ein Tankstellenpächter im Namen und auf Rechnung des Eigentümers die Energiemenge verkauft, dann ist der Pächter nicht Vertragspartner des Endkunden somit ist der Eigentümer verpflichtet. Richtig?

Antwort:Ja

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Tankstellenproblematik

Verpflichtung ab Schwellenwert von 25 GWh (Energieträgerübergreifend)

„company owned, company operated“ (COCO) - Tankstellen: Verpflichtung liegt beim Eigentümerunternehmen

„company owned, dealer operated“ (CODO) - Tankstellen: Pächter ist verpflichtet

Achtung auch hier 40%-Haushaltsquote ist zu erfüllen!

Beispiele für Maßnahmen bei Tankstellen Effiziente Geräte Thermische Sanierung erneuerbare Stromerzeugung Kühlung, Heizung, Beleuchtung des Shops

Beispiele für Maßnahmen beim Kunden Gutscheine für Spritspartrainings Angebot & Bewerbung effizienter Produkte Wartung effizienzrelevanter Verbrauchsteile (Reifendruck einstellen!)

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Maßnahmensetzungen

Kann ein Energielieferant im Jahr 2017 Maßnahmen kaufen, die im Jahr 2014 gesetzt wurden?Antwort:Nein

Was ist eine Maßnahme? Wie kann ein Berater Rechtssicherheit haben, dass eine von ihm „erkannte“ Maßnahme auch tatsächlich anerkannt und angerechnet wird?Keine Antwort; muss seitens der Monitoringstelle beantwortet werden.

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Maßnahmensetzungen

Wer ist befugt darzustellen, dass eine Maßnahme, die nicht im Methodendokument genannt ist, zu einer Eff-Steigerung führt und somit anrechenbar ist?Antwort:Offen, da Monitoringstelle noch nicht bestellt wurde und das Gesetz diesbezüglich keine Regelung vorsieht.

2014 gesetzte Maßnahmen können auf die Verpflichtung im Jahr 2015 angerechnet werden und sind demnach inkl. der im Jahr 2015 gesetzten Maßnahmen bis 14.2.2016 zu melden. Richtig?Antwort:Ja, kann so ausgelegt werden. BMWFW wird die Auslegung auch in dieser Richtung akzeptieren und in die FAQs übernehmen.

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Maßnahmensetzungen

Wie werden generell für umgesetzte Maßnahmen die Formerfordernisse des § 27 Abs. 3 nachgewiesen?Wie ist das für im Jahr 2014 umgesetzte Maßnahmen vorgesehen?Antwort:dokumentiert, nachvollziehbar, Doppelzählungen ausschließen

An einem Standort etablierte Photovoltaik/Solarthermie verringert die aus dem Netz zugekaufte Energiemenge. Ist das als Maßnahme anerkannt?Antwort:derzeit lt. Methodendokument ja;

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Geförderte Maßnahmen

Ist eine nach ÖSG geförderte Anlage als Maßnahme anrechenbar?

Antwort:Die klassische Einspeiseanlage ist nicht anrechenbar, da sie in das öffentliche Netz einspeist.

(weitere Problembereiche dieser Fragestellung: Förderungsthematik, Endenergieeinsparungsrelevanz, etc.)

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Fragestellungen zum Themenfeld Vollzug

Unklar ist, wer eigentlich das Gesetz vollzieht Behördliche Aufgaben und Verwaltungsverfahren sind

nicht vorgesehen. Wie kann Unternehmen Rechtssicherheit gewinnen,

wenn es nicht weiß, ob und potentiell auch in welchem Umfang es Energielieferant ist ist und ob bzw. in welchem Ausmaß Maßnahmen anrechenbar sind.

Monitoringstelle erlässt keine Bescheide Bezirksverwaltungsbehörde führt laut Gesetz nur

Strafverfahren durch. Wie lange zurück können Gutschriften annulliert bzw.

Strafen verhängt werden? Verjährung nach 2 Jahren! Können Betriebe ex ante Feststellungsbescheide

beantragen und wenn ja, bei welcher Behörde?60

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Quellenverzeichnis

Neben eigenen Inhalten und Zusammenstellungen haben in diese Präsentation auch Bestandteile der folgenden Materialien (Studien, Präsentationen, etc.) - sofern nicht bei den jeweiligen Folien anders angegeben - Eingang gefunden:

J. Lettenbichler (VP, GF IV-Tirol), Energieeffizienzpaket des Bundes 2014 - Bundes-Energieeffizienzgesetz – EEffG, KWK Punkte Gesetz; Wien/Innsbruck, 09/2014;

C. Kramer, S. Schwarzer (WKO), Das neue Energieeffizienzgesetz (EEffG) Aktueller Informationsstand und offene Fragen zur rechtlichen Auslegung und praktischen Handhabung; Wien, 11/2014

F. Haas (BMWFW), Grundzüge des Bundesenergieeffizienzgesetzes; Wien, 09/2014

H. Lechner (AEA), Das Bundes-Energieeffizienzgesetz; Wien, 11/2014

Bildnachweis/Fotocredit:

Folien 2, 10, 14 und 34: dieindustrie.at/Mathias Kniepeiss

Folie 22: UBA Deutschland/cc-Visio

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Danke für Ihre Aufmerksamkeit

DI Dr. Michael Fuchs, MBAEnergiepolitik, Energieforschung

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