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Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.) Im Porträt: 110 kirchliche Stiftungen Engagiert für Go und die Welt Kirchliche Stiſtungen in Deutschland

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Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.)

Im Porträt: 110 kirchliche Stiftungen

Engagiert für Gott und die Welt

Kirchliche Stiftungen in Deutschland

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Engagiert für Gott und die Welt

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Der Bundesverband Deutscher Stiftungen dankt herzlich den Förderern, die diese Publikation ermöglicht haben.

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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio-grafie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Herausgeber und Verlag:Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.Mauerstraße 93 | 10117 BerlinTelefon (030) 89 79 47-0 | Fax [email protected]

© Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V., Berlin, Januar 2016 1. Auflage

V.i.S.d.P.: Felix Oldenburg, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen

Verantwortlich für den Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen: Brigitte Andrae, Prof. Dr. Michael Ling

Projektgruppe des Arbeitskreises Kirchen für diese Publikation: Thomas Hoyer (CaritasStiftung im Erzbistum Köln), Martin Käthler (Evangelisches Medien-ServiceZentrum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers), Tobias Kley (Evan-gelisches Johannesstift Berlin), Christian Staiber (Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BPG mbH Münster und Stiftung der Alexianerbrüder)

Autor (Kapitel 1 – 8): Christian Schlichter (in Abstimmung mit den Stiftungen)

Redaktion: Benita v. Behr, Cordula Beyer, Christian Schlichter

Redaktionelle Leitung und Lektorat: Benita v. Behr

Korrektorat: Nicole Woratz

Gestaltung: Matthias Fischer, www.formatplus.net

Bildnachweis: Coverfotos: Deutsche Lourdes Stiftung (Foto links), Stiftung Kinder- und Jugenddorf Marien-pflege (Foto unten). Alle anderen Fotos: siehe S. 49, 88, 99, 111, 124, 131.Soweit nicht anders angegeben, liegen die Bildrechte bei den im Text genannten Stiftungen.

ISBN 978-3-941368-74-3 (gedrucktes Buch)ISBN 978-3-941368-75-0 (E-Book/EPUB)

Impressum

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| Inhalt |

Inhalt

Einleitung

Zum GeleitBrigitte Andrae und Michael Ling ......................................................... 12

GrußwortLandesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Reinhard Kardinal Marx ..... 14

Vom christlichen Geist beflügeltKirchliche Stiftungen in Deutschland – eine Einführung ........................ 17

Über den Arbeitskreis Kirchen ............................................................ 24

Merkmale kirchlicher Stiftungen ............................................................... 26

Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis ............................................ 27

1. Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge 31

Vom bäuerlichen Denken zu göttlicher Ewigkeit Drei Modelle zeigen, wie Stiftungen für Gemeinden einen vielfachen Nutzen haben können. ........................................................................ 32

Stiftung zur Förderung der Evangelisch-LutherischenKirchengemeinde Preußisch Oldendorf ............................................. 34

Bonifatius-Stiftung im Bistum Mainz ............................................... 36

Pfarrpfründestiftung ...................................................................... 37

Stiftungen im Porträt ....................................................................... 38

Bischof-Klaus-Hemmerle-Stiftung zur Förderung pastoraler Dienste im Bistum Aachen ......................................................................... 38Erzbischöfliche Stiftung Köln .......................................................... 39

Evangelische Gemeindestiftung Lippe ............................................ 39

KD-BANK-STIFTUNG ........................................................................ 40

Stiftung Bibelgalerie Meersburg ..................................................... 41

Stiftung Großer Gotteskasten zu Gardelegen ................................... 42

Stiftung Kranke Begleiten .............................................................. 42

Stiftung Telefonseelsorge ............................................................... 43

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| Kirchliche Stiftungen |

2. Internationale Solidarität und Weltkirche 45

Grenzenlos engagiertEiner Stiftungsgründung mit Förderschwerpunkt im Ausland gehen meist langjährige internationale Beziehungen voraus. .......................... 46

Josef Muth Stiftung für Schulen in den Missionen .............................. 47

Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung zur Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Zentralamerika ................................................ 48

Stiftung Weltkirche .......................................................................... 50

Stiftungen im Porträt ......................................................................... 52

Die Sternsinger-Stiftung .................................................................. 52

EMS-Stiftung Mission in Partnerschaft .............................................. 52

Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) ................................. 53

Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung auf dem Ölberge bei Jerusalem ...... 54

Kardinal-Hengsbach-Stiftung (Adveniat) ........................................... 55

Nazarenus Stiftung .......................................................................... 56

San-Pedro-Claver-Stiftung – Kolumbienstiftung ................................. 57

Stiftung pro missio .......................................................................... 58

STIFTUNG WELTEN VERBINDEN .......................................................... 59

Stiftung Weltmission Neuendettelsau ............................................... 60

3. Hilfe für Menschen: Soziales, Caritas und Diakonie 63

Nächstenliebe stiftet an Gegründet in der Tradition neue Zukunftperspektiven schaffen: Stiftungen der Caritas und Diakonie .................................................... 64

Stiftung „Leben gestalten“ und Stiftungszentrum „Leben gestalten“ der Diakonie Neuendettelsau ........................................................... 65

Evangelische Stiftung Alsterdorf ..................................................... 66

Caritas-GemeinschaftsStiftung im Erzbistum Berlin .......................... 68

Caritas-Stiftungen im Porträt ............................................................ 70

CaritasStiftung im Erzbistum Köln .................................................. 70

Lebenswerk Zukunft – CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ......................................................... 71

Stiftung Menschen in Not – Caritas-Stiftung im Bistum Trier ............. 72

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Diakonie-Stiftungen im Porträt .......................................................... 73

Dachstiftung Diakonie (DD) ........................................................... 73

Diakoniestiftung Hannover – Hilfe für den Nächsten ........................ 74

DiakonieStiftung Ulm .................................................................... 75

Förderstiftung der Kaiserswerther Diakonie .................................... 75

Stiftung Diakonie Hessen .............................................................. 76

Stiftung mit|stiften des Diakonischen Werks Fürth ........................... 77

v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel ....................................... 78

Das Buch vom Nachtschrank machte die Stifterin lebendigVon beeindruckenden Erlebnissen mit Nachlässen und tatkräftigen Ordensschwestern, die einen Krankenhausneubau kurzerhand absagten . 79

Evangelische Stiftung Lühlerheim ..................................................... 81

Ökumenische Hans-Voshage-Hospizstiftung .................................... 82Veronika-Stiftung .......................................................................... 83

Stiftungen im Porträt ....................................................................... 84

Augustenstift zu Schwerin .............................................................. 84

BDKJ Jugendstiftung „hilfreich, edel & gut“ ....................................... 85

Don Bosco Stiftungszentrum ......................................................... 85Evangelische Stiftung Neuerkerode ............................................... 86Evangelisches Johannesstift Berlin ................................................. 87

Geistliche Stiftung St. Georg und St. Spiritus ................................. 88

Hospiz Stiftung Niedersachsen – Eine Initiative der Kirchen ............. 89

IN VIA Stiftung – Wege für mehr Zukunft ......................................... 90Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar ................................... 91

Rummelsberger Stiftungszentrum und Rummelsberger Stiftung ........ 92SkF-Stiftung Agnes Neuhaus .......................................................... 92

St. Dominikus Stiftung Speyer ....................................................... 93

St. Florian-Stiftung Neuzelle .......................................................... 94

Stift Bethlehem ............................................................................ 95

Stiftung Bethanien in Neubrandenburg .......................................... 96Stiftung Katholische Behindertenhilfe im Bistum Hildesheim ........... 97

Stiftung Kinder- und Jugenddorf Marienpflege ................................ 97Stiftung Liebenau ......................................................................... 98

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| Kirchliche Stiftungen |

4. Bildung 101

Die Zukunft liegt in der JugendStiftungen gestalten das Morgen durch Investitionen in Bildungsarbeit. . 102

Stiftung Begabtenförderung Cusanuswerk ..................................... 103

Stiftung Burg Bodenstein .............................................................. 105

Heinrich-Dammann-Stiftung .......................................................... 107

Stiftungen im Porträt ..................................................................... 108

Bischof-Stein-Stiftung im Bistum Trier ........................................... 108

EKK-Stiftung ................................................................................. 109

Elisabeth Krauß’sche Stipendienstiftung ...................................... 109

Erzbischof Hermann Stiftung ......................................................... 110

Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt ...................... 111

Stiftung Senfkorn .......................................................................... 112

Kirchen machen Schule .................................................................... 114

Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland 114

Bernoststiftung ............................................................................ 117

Evangelische Schulstiftung in Bayern ............................................. 119

Stiftungen im Porträt ..................................................................... 120

Evangelische Schulstiftung in der EKBO ........................................... 120

Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland ............................. 121

Stiftung Edith-Stein-Schule Darmstadt .......................................... 122

5. Historisches Erbe, Denkmalschutz und kirchliches Bauen 125

Die Anna hat ihm den Kopf verdreht Wie die Liebe zu kirchlichen Bauten Stifter und Stiftungen beflügelt .... 126

Gallenkamp-Stiftung ..................................................................... 127

Stiftung Hoher Dom zu Mainz ........................................................ 129

Evangelische Stiftung Pflege Schönau ............................................. 131

Pfälzer Katholische Kirchenschaffnei in Heidelberg .......................... 133

Stiftungen im Porträt ..................................................................... 134

Breisgauer Katholischer Religionsfonds ......................................... 134

Evangelischer Kirchenschaffneifonds Meisenheim .......................... 135

Stiftung Wegzeichen – Lebenszeichen – Glaubenszeichen .............. 135

Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland ... 136

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6. Kunst und Kultur 139

Traditionen bewahren, Kunst beleben, Menschen inspirierenKirchliche Stiftungen tragen auf vielseitige Weise zum Reichtum kulturellen Lebens bei. ..................................................................... 140

Kulturstiftung Kölner Dom ............................................................. 141

Weihnachtskrippen in Heilig Geist – Mechthild und Dr. Rudolf Ringguth-Stiftung .......................................................... 142

Hanns-Lilje-Stiftung ....................................................................... 144

Stiftungen im Porträt ..................................................................... 146

Förderstiftung der Hochschule für evangelische Kirchenmusik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ................................... 146

Geschwister-Fritz-Stiftung „Ornamenta Ecclesiae Conservanda“ ..... 146

Robert und Birgit Marx Stiftung .................................................... 147

Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau ................ 148

Stiftung Musik auf Langeoog ......................................................... 149

Stiftung Orgelklang ....................................................................... 150

Stiftung St. Matthäus ................................................................... 151

Stiftung Windsbacher Knabenchor ................................................ 152

7. Klöster und Orden 155

Die Zukunft der Weißen Väter ist schwarz – die der Orden buntStiftungen verbinden Vergangenheit und Gegenwart und definieren Wege in die Zukunft. ......................................................................... 156

Stiftung Weiße Väter ..................................................................... 158

Bolivien-Stiftung der Josefsschwestern Trier .................................... 159

von Veltheim-Stiftung beim Kloster St. Marienberg in Helmstedt ...... 161

Stiftungen im Porträt ..................................................................... 162Bergkloster Stiftung SMMP .......................................................... 162

Kurhessisches Diakonissenhaus Kassel .......................................... 162

Stiftung der Alexianerbrüder ........................................................ 163

Stiftung Kloster Frenswegen ........................................................ 164

Stiftung Kloster Wülfinghausen .................................................... 166

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| Kirchliche Stiftungen |

8. Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung 169

Respekt vor der SchöpfungDie Bewahrung der Natur und der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit werden von Stiftungen besonders authentisch umgesetzt. .................. 170

Kurt Winkelmann Stiftung .............................................................. 172

Ökumenische Stiftung für Schöpfungsbewahrung und Nachhaltigkeit .. 173

Stiftung Wings of Hope ................................................................... 174

Stiftungen im Porträt ..................................................................... 176BIB FAIR BANKING STIFTUNG ......................................................... 176

Deutsche Lourdes Stiftung ............................................................. 176

Evangelische Stiftung Pfadfinden .................................................. 177

Heilig-Land-Stiftung ..................................................................... 178

Katholische Friedensstiftung ......................................................... 179

Stiftung Hagia Maria Sion ............................................................ 180

Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis .......................................... 181

Anhang 183

Glossar ............................................................................................ 184

Stiftungsgründung in fünf Schritten .................................................. 189

Weiterführende Informationen ........................................................... 191

Literatur ..................................................................................... 191

Beratung, Fortbildung und Vernetzung ............................................ 192

Adressen der kirchlichen Stiftungsaufsichten ................................. 193

Förderer dieser Publikation ............................................................... 202

Über den Autor ................................................................................ 213

Über den Bundesverband Deutscher Stiftungen ................................. 213

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| Kirchliche Stiftungen |

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Liebe Leserin, lieber Leser,

mit der vorliegenden Publikation halten Sie ein Buch in Ihren Händen, das einen umfassenden Einblick in die bunte Vielfalt der kirchlichen Stiftungs-landschaft in Deutschland gibt.

Über 30.000 kirchliche Stiftungen gibt es nach Schätzungen des Bundes-verbandes Deutscher Stiftungen in Deutschland – und jedes Jahr kommen neue hinzu. Angesichts dessen ist es klar, dass ein Buch zum kirchlichen Stiftungswesen kein „flächendeckendes“ Nachschlagewerk mit einem Anspruch auf Vollständigkeit sein kann. Vielmehr ist es uns ein Anliegen, Ihnen anhand von Beispielen ein lebendiges Bild des kirchlichen Stif-tungswesens zu zeichnen.

Die in diesem Buch vorgestellten Stiftungen stehen exemplarisch für die zahlreichen kirchlichen Stiftungen, die unsere Gesellschaft tagtäglich bereichern – in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt. Aus-gewählt wurden sie von einer Projektgruppe des ökumenischen Arbeits-kreises Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen.

Kirchliche Stiftungen engagieren sich keineswegs nur für kirchliche Zwe-cke im engeren Sinne, sie setzen sich für eine Vielzahl gesellschaftlicher Anliegen ein – eben wie der Titel dieses Buches sagt: für Gott und die Welt. Von alters her kümmern sich kirchliche Stiftungen um die Schwachen und Schutzbedürftigen – um alte und kranke Menschen, um Menschen mit Be-hinderung, um Menschen ohne Wohnung, um Kinder und Jugendliche und um Familien. Sie fördern aber auch Bildung und Wissenschaft, Kunst und Kultur, sind zuständig für den Bau und denkmalgerechten Erhalt kirchlicher Gebäude. Sie gewährleisten die nachhaltige Bewirtschaftung kirchlicher Forsten, setzen sich ein für internationale Begegnung und Entwicklung, für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung – und das oft auch über die Grenzen der eigenen Konfession hinaus. Und sie stärken das

Foto: Marc Darchinger

Zum Geleit

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| Zum Geleit |

Seelsorgeangebot und das Gemeindeleben vor Ort – nicht nur, aber auch finanziell, während die Einkünfte aus Kirchensteuern sinken.

Sie sehen, liebe Leserin, lieber Leser – kirchliche Stiftungen schaffen zahl-reiche Perspektiven! Und sie tun es nachhaltig, denn sie sind auf Dauer angelegt. Wie es Stiftungen zu eigen ist, geben sie ihr Vermögen nicht aus, sondern fördern aus den Erträgen des Stiftungskapitals, das „für die Ewig-keit“ (oder zumindest für die denkbar längste Zeit) erhalten bleibt. Sie fol-gen dem Prinzip, Vermögen gut zu verwalten und zu bewahren, damit es auch für nachfolgende Generationen Früchte trägt.

Kirchliche Stiftungen gehören zu den ältesten Stiftungen in Deutschland. Sie verfügen über eine lange Tradition und Erfahrung. Das schafft ein be-sonderes Vertrauen. Viele Christen sehen das, was sie selbst in ihrem Le-ben an Gutem erfahren haben, als Geschenk Gottes an. Solches Gute auch anderen Menschen und nachfolgenden Generationen nutzbar zu machen, ist dann ein Gedanke tätiger Liebe. Dass Stiftungen für solches Tun ein besonders geeignetes Instrument sind, das zeigt das Beispiel zahlreicher historischer Stifterinnen und Stifter und ihrer heute noch lebhaft fördern-den Stiftungen. Es gibt aber auch eine Vielzahl kleiner und noch junger Stiftungen, die Erstaunliches leisten und es verdienen, gestärkt zu wer-den. Zahlreiche Beispiele finden Sie in diesem Buch.

Wir laden Sie herzlich ein, die Vielfalt des kirchlichen Stiftungswesens kennenzulernen. Lassen Sie sich anstecken! Es ist bereichernd und erfül-lend, sich für kirchliche Stiftungen zu engagieren – davon berichten die Menschen, die in diesem Buch zu Wort kommen.

Wenn die Berichte und Porträts Ihnen Lust machen, diese Erfahrung zu teilen, dann hätte das Buch seinen Zweck erfüllt. Möglichkeiten, sich ein-zubringen, gibt es viele: Sie können selbst eine Stiftung gründen, in das Kapital einer bestehenden Stiftung zustiften, kirchliche Stiftungen mit Spenden unterstützen oder sie stärken, indem Sie Ihre Zeit, Ihre Ideen und Ihr Können ehrenamtlich einbringen.

Lassen Sie sich inspirieren und werden Sie Teil der kirchlichen Stiftungs-familie. Sie sind willkommen. Wir freuen uns auf Sie!

Herzlich grüßen Sie

Brigitte AndraeLeiterin des Arbeitskreises Kirchen im Bundesverband Deutscher StiftungenPräsidentin des Landeskirchenamtes der Evange lischen Kirche in Mitteldeutschland

Prof. Dr. Michael LingStv. Leiter des Arbeitskreises Kirchen im Bundesverband Deutscher StiftungenJustiziar und Stiftungsbeauftragter des Bistums Mainz

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| Kirchliche Stiftungen |

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Die Tätigkeitsfelder kirchlicher Stiftungen orientieren sich am christlichen Bestreben, sich Menschen in Not in geschwisterlicher Fürsorge zuzuwen-den, Talente und Begabungen zu fördern, Bildung und Erziehung zu er-möglichen, die Schöpfung zu bewahren und benachteiligten Menschen zur gesellschaftlichen Teilhabe zu verhelfen. Zur Stabilisierung der Gemein-schaft fördern sie das kirchliche Leben vor Ort ebenso wie weltweit.

In der Präambel zur Merkmalbestimmung kirchlicher Stiftungen des Ar-beitskreises Kirchen heißt es: „Im Glauben an Jesus Christus und in christ-licher Freiheit und Verantwortung haben Menschen seit dem Ursprung des Christentums Stiftungen errichtet, um Zwecke zu erfüllen, die ihnen aus diesem Glauben heraus wesentlich waren. Diese kirchlichen Stiftungen prägen und gestalten bis heute das Bild von Kirche und Gesellschaft mit. Sie sind Ausdruck dafür, dass die Welt von Gott getragen ist und von ihm her Grund, Bestand und Sinn hat. Sie handeln in der Gewissheit, dass je-der Mensch ein Ebenbild Gottes und die Welt Gottes Schöpfung ist.“

Das vorliegende Buch gibt einen Einblick in die Vielfalt der Aufgaben und Tätigkeitsfelder kirchlicher Stiftungen in Deutschland. Es zeichnet gleich-zeitig ein Bild der Stifterinnen und Stifter, die ihre (Herzens-)Anliegen ei-ner auf christlichen Grundlagen errichteten Stiftung übertragen, um ihren Überzeugungen und ihrem Dank für ein gelingendes Leben nachhaltig Aus-druck zu geben – und die, sofern sie zu Lebzeiten ihre Stiftung ins Leben gerufen haben, häufig neue Erfüllung in der Stiftungsarbeit erfahren.

Grußwort

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| Grußwort |

Alle, die sich den Zielen christlicher Nächstenliebe verpflichtet fühlen, sei es aus Tradition, aus Überzeugung, vielleicht auch aus Neugierde, möch-ten wir ermutigen, dem Beispiel zahlreicher Stifterinnen und Stifter zu folgen und ihrem Engagement und ihren Anliegen in einer Stiftung Wirk-samkeit und Nachhaltigkeit zu verleihen. Denn Nächstenliebe ist mehr als eine spontane Handlung – sie ist eine Haltung, die unser ganzes Leben bestimmt.

Foto: Kolja Warnecke Foto: Erzbischöfliches Ordinariat München

Reinhard Kardinal MarxVorsitzender der Deutschen Bischofskon-ferenz (DBK)

Landesbischof Heinrich Bedford-StrohmVorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

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| Kirchliche Stiftungen |

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| Einführung |

Vom christlichen Geist beflügeltKirchliche Stiftungen in Deutschland – eine Einführung

I. Die Stiftung als Form kirchlichen Handelns

Der deutsche Stiftungssektor ist in den vergangenen Jahren rasch gewach-sen. Dies betrifft auch den kirchlichen Bereich. Grund für diese positive Entwicklung ist, dass sich die Rechtsform der Stiftung als geeignet dafür erwiesen hat, gemeinnützige Zwecke nachhaltig, also auf Dauer und mit einer hohen Berechenbarkeit für alle Beteiligten, zu verwirklichen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland rund 20.800 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts. Etwa die Hälfte von ihnen wurde seit der Jahrtau-sendwende errichtet. Die Bedingungen für Stiftungen in der Bundesrepu-blik Deutschland sind gegenwärtig so gut wie noch nie zuvor: Das 2007 verabschiedete „Gesetz zur weite-ren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ und das „Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes“ aus dem Jahr 2013 haben Flexibilisierungen im Stiftungs- und Stiftungssteuerrecht geschaffen, mit denen sich sehr gut arbeiten lässt. Die Stiftungsneugründungen haben in den Folgejahren historische Höchststände erreicht.

Im kirchlichen Bereich hat sich die Rechtsform der Stiftung seit vielen Hun-dert Jahren bewährt. Sie ist aus dem römischen Recht in das Kirchenrecht gelangt und hat seitdem die kirchliche Landschaft entscheidend mitge-prägt. Die zahlreichen Stiftskirchen, Hospitäler und Schulstiftungen zeu-gen bis heute von dieser Geschichte. Entscheidend war für die kirchlichen Stiftungen dabei stets die hohe Sicherheit für Stifterinnen und Stifter, dass das Stiftungsvermögen sorgfältig verwaltet und die Erträge der Stif-tung auch tatsächlich dem Stiftungszweck zugeführt werden. Beides wird seit jeher kirchenrechtlich abgesichert.

Die Bedingungen für Stiftungen in Deutsch­land sind gegenwärtig so gut wie nie zuvor. In der Folge haben die Stiftungsneugrün­dungen historische Höchststände erreicht.

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| Kirchliche Stiftungen |

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II. Merkmale einer Stiftung

Auch wenn im Bürgerlichen Gesetzbuch bis heute eine Legaldefinition der Stiftung fehlt, lässt sich doch sehr leicht beschreiben, was sowohl im staatlichen als auch im kirchlichen Bereich unter einer Stiftung verstanden wird. Eine Stiftung ist ein mit einer Rechtspersönlichkeit ausgestattetes Vermögen. Dieses Vermögen muss in seinem Kern auf Dauer erhalten blei-ben. Die Erträge, die das Vermögen abwirft, müssten für den Stiftungs-zweck verwendet werden. Welchen Zweck die Stiftung verfolgt, ergibt sich aus ihrer Stiftungssatzung, also derjenigen Urkunde, mit der sie errichtet worden ist.

Stimmen die Zwecke der Stiftung mit dem überein, was die Abgabenord-nung als gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke festlegt (AO §§ 52–54), kann die Stiftung beim Finanzamt Gemeinnützigkeit beantra-gen, um steuerlich begünstigt zu werden. Sie kann dann z.B. Spenden-bescheinigungen ausstellen, sodass diejenigen, die ihr Geld zuwenden, diese Beträge von der Steuer absetzen können.

Jede Stiftung verfügt über Organe, die für die Stiftung im Rechtsverkehr handeln. Diese Stiftungsorgane sind dafür verantwortlich, dass das Ver-mögen in seinem Bestand erhalten bleibt und die Stiftungszwecke erfüllt werden. Grundsätzlich sind Stiftungen auf Dauer angelegt. Eine Verände-rung der Stiftungssatzung oder gar eine Auflösung von Stiftungen ist nur unter besonderen Umständen möglich.

Stiftungen werden besonders sorgfältig überwacht. Zuständig hierfür sind die staatlichen und, bei kirchlichen Stiftungen, auch die kirchlichen Stif-tungsaufsichtsbehörden.

Stiftungserrichtungen 1990–2014 in Deutschland Rechtsfähige Stiftungen des bürgerlichen Rechts

Quelle: Umfragen unter den Stiftungsaufsichtsbehörden, Stichtag: 31. Dezember 2014

1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014

1.200

1.100

1.000

900

800

700

600

500

400

300

200

100

0

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20

1

29

0

32

5

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3

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5

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1

46

6

50

5

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4

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2

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0

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1.

020

91

4

82

4

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7

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5

63

8

691

Reform 2007 Reform 2013Reform 2000/2002

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III. Formen des Stiftens

Sowohl im staatlichen als auch im kirchlichen Bereich unterscheidet man zwischen den sogenannten selbstständigen und den sogenannten un-selbstständigen Stiftungen.

Selbstständige Stiftungen zeichnen sich durch die oben beschriebenen Merkmale aus. Werden sie von Körperschaften des öffentlichen Rechts, also beispielsweise von Bistümern, Landeskirchen oder Kirchengemein-den gegründet, können sie von diesen Körperschaften als Stiftungen des öffentlichen Rechts errichtet werden. Sehr viel häufiger sind aber heute die Stiftungsgründungen in der Form der rechtsfähigen Stiftung des bür-gerlichen Rechts.

Die Errichtung einer rechtsfähigen Stiftung wird durch die Stiftungsauf-sichten an Bedingungen geknüpft, die nicht immer zu erfüllen sind. Dazu gehören ein Mindestkapital und die Bereitschaft von Personen, sich für die Arbeit in den Stiftungsorganen zur Verfügung zu stellen. Als Alternative bietet sich die Form der unselbstständigen Stiftung, auch Treuhandstif-tung genannt, an. Sie ist selbst nicht rechtsfähig, sondern wird von einem Rechtsträger, dem sogenannten Treuhänder, verwaltet. Treuhänder kann z.B. eine kirchliche Körperschaft, eine rechtsfähige Stiftung (Dachstiftung) oder auch ein Unternehmen wie z.B. eine Bank sein.

Darüber hinaus gibt es weitere Rechtsformen, beispielsweise die (in vielen Fällen gemeinnützige) GmbH oder den Stiftungsverein.

IV. Zur Kirchlichkeit einer Stiftung

Zunächst: Auch kirchliche Stiftungen besitzen in aller Regel in der Bun-desrepublik Deutschland entweder eine Rechtspersönlichkeit nach staat-lichem Recht, oder sie sind Treuhandvermögen im Sinne der gerade be-schriebenen unselbstständigen Stiftung. Sie sind dann außerdem aber auch noch Stiftungen nach innerkirchlichem Recht und dort aufgrund des jeweiligen Kirchenrechts anerkannt. Sie benötigen deshalb stets zunächst eine Anerkennung nach kirchlichem Recht, bevor sie, soweit sie auch nach staatlichem Recht als selbstständige Stiftung mit eigener Rechtspersön-lichkeit gegründet werden sollen, bei der zuständigen staatlichen Stif-tungsaufsicht zur Genehmigung vorgelegt werden.

Der Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen hat 2013 „Merkmale kirchlicher Stiftungen“ formuliert (siehe S. 26). In ihnen sind die Eigenschaften kirchlicher Stiftungen zusammengefasst.

| Einführung |

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| Kirchliche Stiftungen |

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Das zentrale Wesensmerkmal einer kirchlichen Stiftung ist, dass sie aus-schließlich oder überwiegend kirchliche Zwecke verfolgt. Dazu zählen vor allem die Zwecke der Liturgie, der Verkündigung und des karitativ-diako-nischen Handelns. Hierzu gehören ebenso alle Formen der Seelsorge, die Bereiche Bildung und Erziehung, die Bewahrung der Schöpfung, die Inklu-sion benachteiligter Menschen, die Migrations- und Flüchtlingsarbeit, der Erhalt kirchlicher Gebäude und Kirchenmusik, mithin die ganze Bandbrei-te kirchlichen Lebens.

Erforderlich ist, dass die Stiftung von ihren Stifterinnen und Stiftern einer Kirche, kirchlichen Körperschaft oder einer anderen kirchlichen Rechts-persönlichkeit zugeordnet worden ist. Die Stifter – das können Privat-personen, Gruppen, Vereine oder auch kirchliche Rechtspersönlichkeiten sein – unterstellen ihre Stiftung bei der Gründung also ganz bewusst einer kirchlichen Institution, weil sie dieser ein besonderes Vertrauen entge-genbringen. Hier spielt oft die Überzeugung eine Rolle, dass die Stiftung

auch dann noch in guten Händen ist, wenn man sich persönlich nicht mehr um sie kümmern kann. Zahlreiche zum Teil jahrhundertealte kirchliche Stiftungen zeugen davon, dass Stif-tungen in der Obhut der Kirchen weit über das Leben ihrer Gründerinnen und Gründer hinaus segensreich wir-

ken und für viele nachfolgende Generationen Früchte tragen. So ist auch in den Merkmalen kirchlicher Stiftungen festgehalten: „Kirchliche Stiftungen stehen durch ihre Tradition und Stabilität für Sicherheit und Zuverlässig-keit. Sie prägen und gestalten das Bild von Kirche und Gesellschaft mit.“

V. Die richtige Form finden

Da Stiftungen aus den Erträgen ihres Vermögens fördern, macht das derzeit sehr niedrige Zinsniveau gerade vielen kleineren Stiftungen zu schaffen. Man muss schon ein sehr gutes Händchen für die Vermögensverwaltung ha-ben, um zurzeit den Spagat hinzubekommen, der von Stiftungen gefordert ist: gleichzeitig das Stiftungsvermögen in seinem Wert ungeschmälert zu erhalten UND mit der Vermögensverwaltung genug Erträge zu erwirtschaf-ten, um die Förderzwecke zu erfüllen.

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen rät deshalb schon seit einigen Jahren dazu, statt der Errichtung einer eigenen rechtsfähigen Stiftung auf Synergien zu setzen und bestehende Stiftungen finanziell zu stärken. Dies kann man z.B. tun, indem man in das Stiftungskapital einer bereits existierenden Stiftung zustiftet, unter ihrem Dach einen Stiftungsfonds

Zahlreiche jahrhundertealte kirchliche Stiftun­gen zeugen davon, dass Stiftungen in der Obhut der Kirchen weit über das Leben ihrer Gründerinnen und Gründer hinaus segens­reich wirken und für viele nachfolgende Gene­rationen Früchte tragen.

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einrichtet oder eine Treuhandstiftung gründet, die von ihr mitverwaltet wird. Für Fonds und Treuhandstiftungen können die Stifter einen eigenen Namen und Förderzwecke wählen. Letztere sollten allerdings zum Sat-zungszweck der Stiftung passen, die die Treuhänderschaft übernimmt.

Diese „kleineren“ Formen des Stiftens sind sehr viel unbürokratischer und schneller umzusetzen. Sie eignen sich gerade im kirchlichen Kontext gut, setzen sie doch ein großes Vertrauen der Stiftenden in den Treuhänder voraus, das im kirchlichen Umfeld häufig gegeben ist. Positiv schlägt zu Buche, dass bereits bestehende professionelle Strukturen, Kontakte und Erfahrungen genutzt werden können. Das trägt maßgeblich dazu bei, den Verwaltungsaufwand aufseiten der Stiftenden gering zu halten. Man sollte dabei im Kopf haben, dass eine rechtsfähige Stiftung mit der finan-ziellen Mindestausstattung auch zu einer Belastung werden kann, wenn man selbst einmal nicht mehr willens oder in der Lage ist, viel Zeit in die Stiftung zu investieren. Während sich eine Treuhandstiftung später problemlos in eine rechtsfähige Stiftung um-wandeln lässt (etwa wenn sie durch Zustiftungen ein bestimmtes Kapital erreicht – dies kann man bereits in der Satzung formulieren), ist das umge-kehrt nicht der Fall. Es empfiehlt sich daher, lieber erst einmal klein anzu-fangen, um Erfahrungen zu sammeln, und später „aufzustocken“.

Im Kloster Loccum präsentierten Michael Ling und Brigitte Andrae 2013 die Merkmale kirchli-cher Stiftungen, die der Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen erarbei-tet hat (siehe S. 26). Foto: Benita v. Behr

| Einführung |

Potenzielle Stifterinnen und Stifter sollten die Möglichkeit in Betracht ziehen, statt der Gründung einer eigenen Stiftung bereits be­stehende Stiftungen zu stärken, z.B. durch eine Zustiftung.

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VI. Zur kirchlichen Stiftungslandschaft

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen schätzt, dass es insgesamt mehr als 30.000 Kirchenstiftungen verschiedener Rechtsformen in Deutschland gibt. Ihre genaue Zahl ist schwer zu schätzen. Fast eineinhalb Jahrtau-sende kirchlichen Stiftungswesens sind nur schwer zu dokumentieren. Gerade in Mitteleuropa haben große Kriege und politische Umwälzungen immer wieder dazu geführt, dass wichtiges Archivmaterial verloren gegan-gen ist. Davon waren auch alte Stiftungen betroffen.

Die Aufgabe für die kirchlichen Stiftungsaufsichten besteht darin, so gut wie möglich für ihre Bereiche die bestehenden kirchlichen Stiftungen zu dokumentieren. Für die zahlreichen Stiftungsgründungen nach dem Zwei-ten Weltkrieg fällt dies leicht. Bei alten Stiftungen mit teilweise ungeklär-ter Rechtspersönlichkeit ist das sehr viel schwieriger. Die beiden großen Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland haben damit begonnen, ihre Strukturen den Anforderungen des 21. Jahrhunderts anzupassen. Die Do-kumentation des kirchlichen Stiftungswesens ist ein Teil dieser Aufgabe.

VII. Stiftungen mit Geschichte

Kirchliche Stiftungen können zum Teil auf eine lange Tradition zurück-blicken: Sie sind in Mitteleuropa die ältesten Stiftungen überhaupt und übernehmen schon viel länger als weltliche Stiftungen und jedes staat-liche Gemeinwesen soziale Aufgaben. Bis heute sind sie Träger von Kin-dergärten, Schulen, Jugend-, Kranken- und Alteneinrichtungen. Zahlreiche dieser Stiftungen werden in den folgenden Kapiteln vorgestellt.

Stiftungswesen und Kirche sind eng verbunden: Die ersten Stiftungen wurden im Mittelalter aus religiösen Gründen errichtet. Zu dieser Zeit wa-ren es vor allem die Kirchen, die Stiftungen mit sozialen bzw. mildtätigen und kirchlichen Zwecken gründeten, um ihre christlichen Aufgaben durch

eine Institution nachhaltig erfüllen zu können. Außerdem gab es viele christlich motivierte einzelne Stif-tungsgründer. Die Stiftungen waren damals häufig Träger sozialer Ein-richtungen wie Waisenhäuser oder Spitäler. Einige dieser ehrwürdigen

Stiftungen bestehen noch heute: Sie haben Kriege, Revolutionen und In-flationen überdauert. Dass kirchliche Stiftungen so beständig sind, liegt auch daran, dass ihr Vermögen oft aus Immobilien und Wäldern besteht, die von dauerhaftem Wert sind.

Dass kirchliche Stiftungen so beständig sind, liegt auch daran, dass ihr Vermögen oft aus Immobilien und Wäldern besteht, die von dauerhaftem Wert sind.

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Ein Beispiel für eine sehr alte Stiftung ist das katholische Heilig Geist Hos-pital Bensheim im Bistum Mainz, das erstmals am 22. Juli 817 urkundlich erwähnt wurde. Eine weitere sehr alte Stiftung ist der Hospitalfonds St. Benedikti in Lüneburg. Die rechtsfähige Stiftung wurde 1127 gegründet und betreibt unter Verwaltung der Klosterkammer Hannover Wohnstät-ten für Bedürftige. Die Johannishofstiftung in Hildesheim feierte 2011 ihr 850-jähriges Bestehen. Der um 1120 geborene Stifter Rainald von Dassel war ein enger Berater von Kaiser Friedrich I. Barbarossa und wurde 1159 zum Erzbischof von Köln gewählt. Er errichtete 1161 das Johannishospital in Hildesheim, dem er großzügige Schenkungen und zahlreiche Liegen-schaften hinterließ. 1803 säkularisiert, wird die unselbstständige Stiftung heute von der Stadt Hildesheim verwaltet.

Zu den kirchlichen Stiftungen mit besonders alten Wurzeln gehören, vor al-lem im süddeutschen Raum, die sogenannten Pfarrkirchen- und Pfründestif-tungen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie Immobilien und Ländereien besitzen und für ortskirchliche Bedürfnisse zuständig sind. Häufig dienten sie dazu (und tun dies bis heute), die Besoldung der örtlichen Pfarrer (mit) zu finanzieren. Weitere kirchliche Stiftungen des öffentlichen Rechts sind Filial-, Kuratiekirchen-, Kapellen- und Benefiziumstiftungen, deren Zwecke auf Behinderten-, Alten- und Jugendhilfe, aber auch auf Bildung, Caritas und Diakonie bezogen sind.

VIII. Stifterin oder Stifter werden

Kirchliche Stiftungen gestalten seit jeher aktiv die Gesellschaft mit und übernehmen Verantwortung. Die Geschichte der Stiftungen in Deutschland ist stark durch die Kirchen geprägt, aber das ist keine Einbahnstraße. Um-gekehrt prägen auch Stiftungen das Zusammenleben in den Gemeinden, in den Kirchen und in der Gesellschaft. Sie stärken die Kultur des Zusam-menhalts.

Wenn Sie dieses spannende Feld stärken und mitprägen wollen, finden Sie nachfolgend viele gelungene Beispiele kirchlicher Stiftungsarbeit so-wie eine Vielzahl von Adressen und kompetenten Ansprechpartnern. Der Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen, der diese Publikation erstellt hat, kann Ihnen bei Ihrem Vorhaben eine Hilfe sein. Sie sind herzlich eingeladen, in diesem Arbeitskreis mitzuarbeiten und so vom Wissen derjenigen zu profitieren, die bereits im Bereich der Stiftun-gen aktiv sind.

| Einführung |

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Der Arbeitskreis Kirchen ist einer von 16 Arbeitskreisen im Bundesverband Deutscher Stiftungen. In ihm sind die kirchlichen Stiftungen miteinander vernetzt. Menschen, die ehren- oder hauptamtlich in kirchlichen Stiftungen arbeiten, können sich hier zu stiftungsspezifischen Fragen informieren, konfessionsübergreifend austauschen und gute Ideen weitertragen.

Neben dem Anliegen der Vernetzung und Fortbildung hat der Arbeitskreis ein doppeltes Ziel: Er möchte einerseits das Profil kirchlicher Stiftungen innerhalb des Stiftungswesens schärfen und diese große, traditionsreiche Stiftungsgruppe auch in der Öffentlichkeit sichtbarer machen. Anderer-seits tritt der Arbeitskreis innerhalb der Kirchen für den Stiftungsgedan-ken ein.

Die Mitglieder des Arbeitskreises tagen in der Regel zweimal jährlich an wechselnden Orten in Deutschland. Im Frühjahr treffen sich die Teilneh-merinnen und Teilnehmer im Rahmen des Deutschen StiftungsTages zu einer mehrstündigen Podiumsveranstaltung, bei der mit Expertinnen und Experten Fragen von gesellschaftspolitischem Interesse diskutiert werden. Darüber hinaus bietet ein informelles Treffen am Abend Gelegenheit zum persönlichen Austausch und zur Vernetzung. Jährlich im Herbst kommt der Arbeitskreis zu einer zweitägigen Fachtagung zusammen, bei der Themen aus dem Stiftungsalltag und Beispiele aus der Praxis diskutiert werden, etwa Fundraising, Ehrenamt oder Vermögensanlage in kirchlichen Stiftun-gen.

Die Mitgliedschaft im Arbeitskreis ist formlos – einbringen kann sich jede und jeder durch die Teilnahme an den Veranstaltungen oder durch die Mit-wirkung in einer der projektbezogenen Arbeitsgruppen. Diese kleineren Gruppen befassen sich mit verschiedenen praktischen Anliegen, die der Arbeitskreis vorantreiben möchte: So wurden Merkmale kirchlicher Stiftun-gen und Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis (siehe S. 26ff.) erar-beitet und die Publikation, die Sie in den Händen halten, konzeptionell und

Über den Arbeitskreis Kirchen

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| Über den Arbeitskreis Kirchen |

redaktionell begleitet. Aktuell bereitet eine Projektgruppe den 2. Kongress kirchlicher Stiftungen vor, der vom 20. bis 21. Oktober 2016 in Köln statt-finden wird.

Viele Menschen bringen kirchlichen Stiftungen eine hohe Wertschätzung entgegen, wenn sie ihnen ihr Geld anvertrauen. Um dem gerecht zu wer-den, hat sich der Arbeitskreis 2009 auf die Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis verständigt, die eine ethische Leitlinie für kirchliche Stif-tungen bieten. Sie enthalten u.a. ein Bekenntnis zur Transparenz, zur ethi-schen Vermögensanlage, zur Vermeidung von Interessenkonflikten und zur Ablehnung persönlicher Vorteilsnahme. Sie orientieren sich an den 2006 vom Bundesverband Deutscher Stiftungen verabschiedeten Grundsätzen guter Stiftungspraxis und konkretisieren diese für kirchliche Stiftungen. Mit den Merkmalen kirchlicher Stiftungen hat der Arbeitskreis Kirchen 2013 die spezifischen Eigenschaften und das Selbstverständnis kirchlicher Stiftungen formuliert: Welche Merkmale muss eine Stiftung erfüllen, um – auch in Abgrenzung zu anderen Stiftungstypen – eine kirchliche Stiftung zu sein?

Der Arbeitskreis Kirchen wird ehrenamtlich geleitet. Leiterin ist Brigitte Andrae, Präsidentin des Landeskirchenamtes der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, stellvertretender Leiter ist Prof. Dr. Michael Ling, Jus-tiziar und Stiftungsbeauftragter des Bistums Mainz. Beide sind Mitglied im Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Bei der Leitung des Arbeitskreises steht ihnen eine Steuerungsgruppe zur Seite.

Foto Arbeitskreis

1. Kongress kirchlicher Stiftungen am 6. September 2013 in der Neustädter Hof- und Stadt-kirche in Hannover. Foto: Isabell Massel

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Merkmale kirchlicher Stiftungen

Verabschiedet vom Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stif-tungen auf der Herbsttagung am 5. September 2013 im Kloster Loccum

Präambel

Im Glauben an Jesus Christus und in christlicher Freiheit und Verantwor-tung haben Menschen seit dem Ursprung des Christentums Stiftungen errichtet, um Zwecke zu erfüllen, die ihnen aus diesem Glauben heraus wesentlich waren. Diese kirchlichen Stiftungen prägen und gestalten bis heute das Bild von Kirche und Gesellschaft mit. Sie sind Ausdruck dafür, dass die Welt von Gott getragen ist und von ihm her Grund, Bestand und Sinn hat. Sie handeln in der Gewissheit, dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes und die Welt Gottes Schöpfung ist.

1. Kirchliche Stiftungen erfüllen ausschließlich oder überwiegend kirchli-che Zwecke. Kirchliche Zwecke sind Zwecke der Liturgie, der Verkündigung und des karitativ-diakonischen Handelns. Dazu gehören insbesondere Aufgaben der Förderung des kirchlichen Lebens vor Ort und weltweit, der Seelsorge, der Bildung und Erziehung, der Bewahrung der Schöpfung, der Inklusion benachteiligter Menschen, des Erhalts kirchlicher Gebäude und der Kirchenmusik.

2. Kirchliche Stiftungen werden von Stifterinnen und Stiftern errichtet und nach deren Willen einer Kirche, kirchlichen Körperschaft oder einer anderen kirchlichen Rechtsperson rechtlich zugeordnet. Auch kirchliche Rechtspersonen können kirchliche Stiftungen errichten.

3. Kirchliche Stiftungen haben ein Vermögen, das sie auf Dauer und unge-schmälert erhalten. Durch die Erträge des Stiftungsvermögens und Zuwen-dungen erfüllen sie ihren Stiftungszweck.

4. Kirchliche Stiftungen nehmen eigene Aufgaben wahr oder fördern ihre Stiftungszwecke materiell, durch ehrenamtliches Engagement oder ideell.

5. Kirchliche Stiftungen sind von der Kirche als kirchliche Stiftung aner-kannt und ihrer besonderen Aufsicht unterstellt.

6. Kirchliche Stiftungen stehen durch ihre Tradition und Stabilität für Si-cherheit und Zuverlässigkeit. Sie prägen und gestalten das Bild von Kirche und Gesellschaft mit.

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7. Kirchliche Stiftungen würdigen Charismen und Talente, Begabungen und Vermögen in gleicher Weise.

8. Kirchliche Stiftungen leben die Werte, die sich auch in den Grundsätzen guter kirchlicher Stiftungspraxis widerspiegeln.

Grundsätze guter kirchlicher Stiftungs praxis

Verabschiedet von den Teilnehmern der Herbsttagung des Arbeitskreises Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen am 22. September 2009 in Hannover

Empfohlen von der Deutschen Bischofskonferenz und der Kirchenkonfe-renz der Evangelischen Kirche in Deutschland

Präambel

Im Glauben an Jesus Christus und in christlicher Freiheit und Verantwor-tung haben Menschen seit dem Ursprung des Christentums Stiftungen errichtet, um Zwecke zu erfüllen, die ihnen aus diesem Glauben heraus wesentlich waren. Diese kirchlichen Stiftungen prägen und gestalten bis heute das Bild von Kirche und Gesellschaft mit. Sie sind Ausdruck dafür, dass die Welt von Gott getragen ist und von ihm her Grund, Bestand und Sinn hat.

Kirchliche Stiftungen bilden in der Vielfalt ihrer Arbeit alle Bereiche des kirchlichen Lebens ab.

Die Kirche berät und begleitet Stiftungen sowie künftige Stifterinnen und Stifter. Sie fördert und schützt Stiftungen und stärkt deren Leistungsfä-higkeit, Entschlusskraft und Selbstverantwortung. Die kirchliche Aufsicht stellt sicher, dass die Verwaltung der Stiftungen nach Maßgabe des kirch-lichen und staatlichen Rechts sowie im Einklang mit dem Stifterwillen und der Stiftungsverfassung geschieht.

Die nachfolgenden Grundsätze orientieren sich an den Grundsätzen guter Stiftungspraxis des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.

| Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis |

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I. Stiftungen

Die Grundsätze wenden sich an kirchliche Stiftungen:

1. Kirchliche Stiftungen verfolgen im Einklang mit dem kirchlichen Auftrag vom Stifter bestimmte Zwecke, welche in ihrer Satzung verankert sind und durch die Erträge aus dem Stiftungsvermögen erfüllt werden sollen.

2. Kirchliche Stiftungen haben ein Vermögen, das ihnen auf Dauer und ungeschmälert zur Verfügung stehen soll.

3. Kirchliche Stiftungen haben Organe oder Träger, die eine ordnungsge-mäße Erfüllung des jeweiligen Stiftungszwecks gewährleisten.

4. Kirchliche Stiftungen können in unterschiedlichen Rechtsformen ver-fasst sein (z.B. als rechtsfähige Stiftung, als Stiftungsgesellschaft und als Stiftungsverein). Auch treuhänderische Stiftungen erfüllen diesen mate-riellen Stiftungsbegriff.

II. Stiftungspraxis

Stiftungsorgane, Stiftungsverwalter und Stiftungsmitarbeiter orientieren sich im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben des Gemeinnützigkeits- und Stiftungsrechts bei ihrer Tätigkeit insbesondere an folgenden Grundsätzen:

1. Sie verstehen sich als Treuhänder des im Stiftungsgeschäft und in der Satzung formulierten Stifterwillens.

2. Sie sind der Satzung verpflichtet und verwirklichen den Stiftungszweck nach bestem Wissen und Gewissen.

3. Sie legen das in ihre Obhut gegebene Vermögen im Einklang mit christ-lichen Werten an und erhalten es in seiner nachhaltigen Ertragsfähigkeit. Das Rechnungswesen bildet die wirtschaftliche Lage der Stiftung zeitnah, vollständig und sachlich richtig ab. Die Verwaltungsausgaben bewegen sich in einem angemessenen Rahmen.

4. Sie anerkennen Transparenz als Ausdruck der Verantwortung von kirch-lichen Stiftungen in der Gesellschaft von heute und als ein Mittel zur Vertrauensbildung. Sie stellen der Stiftungsaufsicht und darüber hinaus in geeigneter Weise der Öffentlichkeit die wesentlichen inhaltlichen und wirtschaftlichen Informationen über die Stiftung (insbesondere über den Stiftungszweck, die Zweckerreichung im jeweils abgelaufenen Jahr, die Förderkriterien und die Organmitglieder) zur Verfügung.

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Sie veröffentlichen vorhandene Bewilligungsbedingungen und setzen, so-weit geboten, unabhängige Gutachter oder Juroren ein. Gesetzliche Auskunftspflichten werden rasch und vollständig erfüllt.

5. Die Mitglieder der Stiftungsorgane handeln in christlicher Verantwor-tung kompetent, informiert und integer.Ehrenamtlich tätige Organmitglieder sind trotz ihrer sonstigen Verpflich-tungen bereit, die erforderliche Zeit und Sorgfalt für die Stiftungsarbeit zur Verfügung zu stellen.Mitglieder von Kontroll- und Beratungsgremien sind grundsätzlich unab-hängig von den für die operative Tätigkeit verantwortlichen Organen und werden von diesen umfassend und wahrheitsgemäß informiert.

6. Die Stiftungsorgane gewährleisten die sorgfältige und nachhaltige Er-füllung des Stiftungszwecks und bedienen sich geeigneter Instrumente für eine regelmäßige Überprüfung. Sie fördern entsprechendes Verhalten ihrer Mitarbeiter.

7. Die Stiftungsorgane von fördernden Stiftungen achten Fördersuchende als unverzichtbare Partner zur Verwirklichung der Stiftungszwecke. Anfragen werden zeitnah beantwortet; über den Fortgang der Antragsbe-arbeitung wird informiert.

8. Die Stiftungsorgane fördern den Erfahrungsaustausch und die Zusam-menarbeit mit anderen Stiftungen. Für Mitglieder der Stiftungsorgane, der Kontroll- und Beratungsgremien und für Stiftungsmitarbeiter gilt, dass sich niemand bei seinen Entscheidungen von eigennützigen Interessen leiten lässt. Insbesondere beachten sie folgende Grundsätze:

9. Sie legen die Anhaltspunkte für einen Interessenkonflikt im Einzelfall un-aufgefordert offen und verzichten von sich aus auf eine Beteiligung am Ent-scheidungsprozess, wenn dieser ihnen oder einer nahestehenden Person einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil bringen kann. Auch persönliche oder familiäre Beziehungen zu den Fördersuchenden und zu Dienstleis-tungsunternehmen werden offen kommuniziert.

10. Sie verzichten auf vermögenswerte Vorteile, die ihnen von interessier-ter Seite verschafft werden. Dies gilt auch dann, wenn die Verknüpfung von Vorteil und Gegenleistung nicht unmittelbar oder erst zukünftig zu erwar-ten ist.

| Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis |

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Alle Fotos: Stiftung Bibelgalerie Meersburg

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Kapitel 1Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge

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| Kirchliche Stiftungen |

Vom bäuerlichen Denken zu göttlicher EwigkeitDrei Modelle zeigen, wie Stiftungen für Gemeinden einen vielfachen Nutzen haben können.

Die Gründung der Stiftung ist fast biblisch. Denn der Schatz, mit dem Bernd Kammann seit elf Jahren Gutes tut, lag sprichwörtlich im Acker. Besser noch, es war der Acker selbst. 2004 verkaufte der Landwirt aus Ostwestfalen 2 Hektar seiner Krume und gründete damit die Stiftung zur Förderung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Preußisch Ol-dendorf. Das Kapital investierte er unter anderem in Solarzellen auf diver-sen Gemeindedächern und hat damit nicht nur eine gute Rendite, sondern auch ein nachhaltiges Projekt gestartet.

Dass Schätze manches Mal in Äckern liegen können, das weiß auch Johan-nes Baumgartner. 1.136 Pfarreien hatten 2002 ihre Liegenschaften, die einmal zur Besoldung der Pfarrer dienten, zusammengelegt. Seitdem gibt es weniger Verwaltung für die Gemeinden, mehr Geld zur Mitfinanzierung der Gehälter und zudem noch eine gelungene Familienpolitik durch güns-tige Erbbauverträge.

Dass der Same, den sie mit Stiftungen ausstreut, manches Mal auf frucht-baren Boden fällt und gut keimt, davon weiß auch Bettina Kolbe zu erzäh-len. Die Bonifatius Stiftung im Bistum Mainz ist solch ein Sammelbecken für erfolgreiche Stiftungen. 2006 wurden die ersten beiden gegründet, seitdem hat die Idee gute Früchte getragen – das Bistum verfügt mittler-weile über 53 gemeindliche Stiftungen. Verwaltung und Organisation lie-gen beim Bistum, die Erträge des Stiftungskapitals kommen den jeweiligen Gemeinden vor Ort zugute und helfen ihnen, die Kirche im Dorf zu halten.

„Stiftungen sind der Übergang vom bäuerlichen Denken zu göttlicher Ewigkeit.“ Über diesen Satz, den er geprägt hat, hat Bernd Kammann aus

Preußisch Oldendorf schon unzäh-lige Male referiert. Denn er besagt nicht nur, dass er mit seinen 2 Hek-tar Land, die er verkauft hatte, nun Gutes für unzählige Jahre tun kann. Er zeige eben auch, dass sich stifte-risches wie bäuerliches Denken nicht

nur auf den Moment oder den morgigen Tag erstreckt, sondern auf Gene-rationen. Stiftungen sind auf die irdische Ewigkeit ausgerichtet, also bis zum Beginn der göttlichen Ewigkeit. Denn wie der Landwirt seinen Acker behält, geben sie ihr Vermögen nicht aus, sondern verwenden lediglich die Erträge, die daraus erwirtschaftet werden – die jährliche „Ernte“, zur Förderung der Stiftungszwecke. Das Stiftungskapital bleibt der Gemeinde langfristig erhalten und kann so über Generationen hinweg Gutes bewir-ken. Damit sind Stiftungen die nachhaltigste Form, für das Gemeinwohl zu

Die Erträge des Stiftungskapitals kommen den jeweiligen Gemeinden vor Ort zugute und hel­fen ihnen, die Kirche im Dorf zu halten.

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| Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge |

wirken: „Mit einer Stiftung denkt und handelt man weit in die Zukunft“, erklärt der Westfale.

Sein Initial zur Stiftungsgründung erhielt der damalige Presbyter bei ei-nem Vortrag im Kirchenkreis Lübbecke. Da wurde darüber diskutiert, wie es in seiner Kirchengemeinde mit ihren beiden Kindergärten denn weiter-gehen könne. „Mir wurde klar, dass die finanzielle Lage schlechter ist als gedacht“, erinnert sich der Nebenerwerbslandwirt. Zugleich sei aber auch deutlich geworden, dass Solidarität von anderen Kirchengemeinden nicht zu erwarten sei. „Diejenigen, die dann über Finanzen reden, sind nicht im-mer die, die auch am meisten Ahnung davon haben“, bemerkt Kammann mit einem Augenzwinkern. Ihn störte es, dass die Zukunft seiner Gemein-de in der Hand von Theologen und Kirchenmitarbeitern liegen sollte.

Also dachte er erst über einen Förderverein nach, entschied sich aber schließlich für die Gründung einer Stiftung – eben wegen des „Ewigkeits-gedankens“ der der Stiftungsidee innewohnt. Er wollte mit seinem Einsatz die Grundlagen für das Wohlergehen vieler Generationen legen. Seine Frau stand hinter dem Vorhaben, das Kammann am Herzen lag. Der Vater dreier kleiner Kinder war damals 34 Jahre alt und nicht gerade ein reicher Mann – er entsprach also keineswegs dem Klischee des „typischen Stifters“.

Von der Idee bis zur Umsetzung vergingen nicht einmal fünf Monate. Die 2 Hektar Land, die er sowieso verkaufen wollte, wurden der Grundstock – stolze 50.000 Euro. Damit hatte er die ersten 50.000 Euro an Kapital zusammen, mit denen er die Stiftung zur Förderung seiner heimischen evangelischen Kirchengemeinde gründete. Durch Zustiftungen aus der Gemeinde wuchs das Kapital in den vergangenen zehn Jahren auf bereits

Bernd Kammann, Landwirt und Stifter, gründete 2004 eine Stiftung zur Förderung der Kirchenge-meinde in Preußisch Oldendorf. Sie investiert ihr Kapital in Solarzellen auf kirchlichen Gebäuden.

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über 200.000 Euro, es hat sich also vervierfacht. Durch vier stiftungsei-gene Photovoltaikanlagen auf diversen Dächern der Kirchengemeinde er-wirtschaftet die Stiftung durchschnittlich 7 Prozent an Rendite. Dadurch konnten seit Gründung bereits 85.000 Euro ausgeschüttet werden.

In der Gründungsphase kam ihm gleichzeitig die Idee für eine sinnvolle Fi-nanzanlage. Wie auch schon auf seinem Privathaus setzte er mit ordentli-cher Förderung und guten Einspeiseerlösen eine Photovoltaikanlage aufs Dach des Jugendzentrums der Gemeinde. So stärkt die Stiftung gleichzeitig den Ausbau erneuerbarer Energien und erwirtschaftet ihre Kapitalerträge zur Förderung der Kirchengemeinde auf ethische Art und Weise – Nachhal-tigkeit im doppelten Sinne.

Jedes Jahr am Pfingstmontag ist in Preußisch Oldendorf Stiftungstag. Morgens im Gottes-dienst vergibt die Stiftung der Kirchengemeinde ihre Fördermittel. Seit der Gründung 2004 konnten bereits 85.000 Euro ausgeschüttet werden.

SteckbriefStiftung zur Förderung der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Preußisch OldendorfZweck: Förderung der Jugend- und Kindergartenarbeit und Bauunter-haltung in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde | Konfessio-nelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2004 | Sitz: Preußisch Oldendorf | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: 230.000 Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Bernd Kammann | Kontakt: Diekrieder Weg 21, 32361 Preußisch Olden-dorf, Telefon (05742) 70 37 63, E-Mail: [email protected]

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Zustiftungen ließen nicht lange auf sich warten: Nach und nach wurde das Kapital weiter aufgestockt. Mittlerweile hat die Stiftung vier Dächer unter Strom gesetzt und erwirtschaftet so stolze 7 Prozent Zinsen, von denen 2 Prozent als Werterhalt ins Kapital fließen und 5 Prozent jährlich der Kir-chengemeinde zugutekommen.

„Die Angst, dass durch die Stiftung die Spenden für die Gemeinde sinken, hat sich als unbegründet erwiesen“, weiß Kammann zu berichten. Eher das Gegenteil trifft zu. Über Geld zu reden ist in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Preußisch Oldendorf zum guten Ton geworden. Jedes Jahr am Pfingstmontag beim Stiftungstag wird ausgeschüttet, und die Ge-meinde sieht, wie viel wieder zusammengekommen ist. 25.000 Euro für die Kindergärten, 42.000 Euro in die Bauunterhaltung, 18.000 Euro für die Jugendarbeit, das ist beachtlich. Abends am Stiftungstag wird dann nicht übers Geld geredet, sondern es geht beim Konzert um Kunst, um Musik. Die Stiftung fördert also auch aktiv das Gemeindeleben.

Eine Erfahrung, die Bettina Kolbe, Leiterin der Geschäftsstelle Stiftungen des Bistums Mainz, ebenfalls gemacht hat. „Die Stiftungen in den Gemeinden halten die Leute zusammen“, sagt sie und berichtet von Stiftungsläufen und Stiftungswein, von Veranstaltungen und Iden-titätszuwachs. Der Weg von der Vorstellung der Stiftungsidee bis zur Gründung kann lang sein. „Wir stellen die Idee in den Gemeinden vor, und dann schauen wir, ob sie ansteckt“, erzählt Bettina Kolbe. Ganz entspannt können die Mainzer dann warten, denn irgendwann steht jemand aus der Gemeinde dahinter, versteht das Prinzip und kümmert sich. Die Ini-tiative wachse in der Gemeinde, Verwaltung und Organisation übernimmt das Bistum. So ist die 2005 gegründete Bonifatius-Stiftung, die sich als Dachstiftung um die Verwaltung der Gemeindestiftungen kümmert, stetig gewachsen. 53 Gründungen in neun Jahren sind eine gute Bilanz.

Die Entscheidung über die Verwendung der Stiftungserträge erfolgt dabei stets durch die Gremien der Unterstiftungen. Einmal im Jahr erhalten die Gemeindestiftungen dazu Mittei-lung und können entscheiden, was mit dem Geld gefördert werden soll: von der neuen Kapellentür über Knie-bankpolster bis zum Zuschuss für das Gemeindehaus oder die Heizung. „Für uns ist es ein Luxus, dass wir keine Personalstellen finanzieren müs-sen“, sagt Kolbe. Beeindruckende Dinge erlebt sie manches Mal. So wie in dem Stadtteil von Worms, in dem ein engagierter Herr die Initiative ergrif-fen hatte, alle Nachbarn und Winzer abzuklappern. Die zu überzeugen sei

Die Stiftungen in den Gemeinden halten die Leute zusammen.

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| Kirchliche Stiftungen |

schwer gewesen, aber gelungen. „Er war so begeistert und hat sich selbst zum Bettler gemacht. Das war für alle beeindruckend“, berichtet sie. Zwi-schen 1.500 und 50.000 Euro schütten die einzelnen Stiftungen für ihre Gemeinden aus. Das Volumen spiegelt die Dynamik vor Ort wider. So wie bei der Stiftung, die mit 5.000 Euro begann und sich zum Ziel gesetzt hat-te, es in fünf Jahren auf 25.000 Euro zu schaffen. Heute, nach neun Jahren, sind bereits über 200.000 Euro zusammengekommen. „Das ist eine beein-druckende Erfolgsgeschichte“, freut sich Bettina Kolbe.

Die Geschichte eines Erfolges kann auch Johannes Baumgartner aus Frei-burg erzählen. 2004 war er mit einer Idee durchs Bistum gegangen, die be-geistert hatte und seitdem unwidersprochen ist. In den meisten Pfar reien der Erzdiözese Freiburg gab es Pfarrpfründe, aus denen der Lebensunter-halt der Geistlichen vor Ort bestritten wurde. Das Vermögen der Pfründe bestand zumeist aus landwirtschaftlichen Flächen, also Wiesen, Äckern oder Waldparzellen sowie auch Wohn- und Gewerbegrundstücken. Diese waren den Gemeinden durch Schenkungen oder Stiftungen zugewachsen, die zum großen Teil schon Jahrhunderte zurücklagen. Die Pfründe wurden vor Ort mal recht, mal schlecht verwaltet. Denn die zurückgehende Zahl der Pfarrer im Erzbistum führte dazu, dass von jedem Geistlichen nicht nur mehr Gemeinden zu betreuen waren, sondern auch mehr Pfarrpfründe verwaltet werden mussten. Zur Entlastung wurde die Verwaltung deshalb schließlich nahezu vollständig vom Erzbistum wahrgenommen.

Baumgartner hatte die Vision, dass die Pfründe, gemeinsam und professio-nell verwaltet, mehr einbringen könnten. Die zuständigen Gremien stimm-ten zu, alle Pfründe unter ein Stiftungsdach zu bringen. Anfang 2002 wur-de das Vermögen der 1.136 vormals einzelnen Pfarrpfründe in einer neuen Stiftung zusammengeführt: Es entstand die Pfarrpfründestiftung, die nun rund 420 Millionen Euro Stiftungskapital bündelt. Experten verwalten das Vermögen professionell und effizient. Entsprechend ihrem Zweck führt die Stiftung ihren Überschuss an die Erzdiözese ab. Aus den Erträgen kann rund ein Drittel der Priestergehälter im ganzen Bistum bezahlt werden.

SteckbriefBonifatius-Stiftung im Bistum MainzZweck: Förderung und Unterstützung von kirchlichen und pastoralen Zwecken und Initiativen der Pfarreien im Bistum Mainz | Konfessionel-le Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2005 | Sitz: Mainz | Rechts-form: rechtsfähige Gemeinschafts-Dachstiftung mit Unterstiftungen | Kapital: 18 Millionen Euro | Gremien: Stiftungsvorstand, Kuratorium, Gremien der Unterstiftungen | Ansprechpartnerin: Bettina Kolbe M.A. | Kontakt: Geschäftsstelle der Bonifatius-Stiftung, Postfach 1560, 55005 Mainz, E-Mail: [email protected] Informationen:www.www.bonifatius.stiftung.de

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„Dabei gilt das Solidarprinzip“, erklärt Baumgartner. „Alle Einkünfte gehen gebündelt an das Bistum, das ja auch die Gehälter bezahlt.“ Durch die ge-stiegenen Zuschüsse aus der Stiftung werde das Bistum entlastet und kön-ne an anderer Stelle den Gemeinden mehr Zuweisungen geben. Es komme also indirekt etwas zurück, weiß der Stiftungsspezialist des Erzbistums. Neben frohgemuten Pfarrern, die nun keine Pfründeverwaltung mehr stem-men müssten, stünden auch gesicherte Finanzen für die Gehälter. Doch ein willkommener Nebenzweck stehe bei vielen Menschen im Bistum mittler-weile im Vordergrund. Denn durch die einheitliche Verwaltung könne das Bistum nun auch effektiv Grundstückspolitik machen. Richtlinien sorgen für eine nachhaltige Bewirtschaftung von Feldern. Zugleich ist das Bistum Freiburg aber auch als Erbpachtgeber beliebt. „Bei uns gibt es faire Preise und Konditionen, wir sind ein verlässlicher Partner“, so Baumgartner. Zu-dem könne die Stiftung durch besondere Erbbauzinsermäßigungen gezielt junge Familien fördern. Sie erhalten günstige Erbpachtverträge und kön-nen sich auf diese Weise ihr Wohneigentum leisten. Die Pfarrpfründestif-tung schafft also Zukunft gleich an mehreren Stellen. Kein Wunder, dass sie als Erfolgskonzept bereits von anderen Bistümern nachgeahmt wird.

SteckbriefPfarrpfründestiftungZweck: Unterstützung der Erzdiözese Freiburg bei der Besoldung der Priester | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2002 | Sitz: Freiburg i.Br. | Rechtsform: kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts | Kapital: 427.000.000 Euro. Ertrag 2014: 10.100.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat | Ansprechpartner: Clemens Maurer | Kontakt: Schoferstraße 2, 79098 Freiburg i.Br., E-Mail: [email protected] Informationen:www.katholische-stiftungen-freiburg.de

Die Pfarrpfründestiftung vergibt Flächen für Erbbaurechte, wovon u.a. junge Familien profi-tieren. Hier entsteht auf dem Stiftungsland in Kronau bei Heidelberg ein neues Wohngebiet.

| Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge |

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| Kirchliche Stiftungen |

Bischof-Klaus-Hemmerle-Stiftung zur Förderung pasto-raler Dienste im Bistum Aachen

Die Bischof-Klaus-Hemmerle-Stif- tung ist ganz im Sinne des 1994 verstorbenen Namensgebers ge-gründet worden, um „Seelsorge jetzt und für kommende Genera-tionen“ sicherzustellen. Dazu finanziert sie die Ausbildung, Berufseinführung und Fortbil-dung von Priestern, Diakonen, Gemeinde referentinnen und -refe-renten und Pastoralreferentinnen und -referenten. Sie soll zudem Einrichtungen und Ausbildungs-stätten fördern sowie Stellen finanzieren, die die pastoralen

Aufgaben unterstützen. Darüber hinaus fördert sie Jugendliche bei ihrer Vorbereitung auf pastorale Berufe und unterstützt Mitarbeiter in Notlagen. Ein Förderbeispiel der Stiftung ist das Berufungsprojekt der Jugendkirche kafarna:um in Aachen. In der Pfarre Franziska von Aachen leben Jugendli-che und junge Erwachsene ihr Christsein auf eigene Weise zwischen Wohn-küche, Gartenoase, Gottesdienstraum, Musikzimmer, Computerkeller und Büroarbeitsplatz und finden so den Weg in pastorale Studien oder Berufe.

SteckbriefName: Bischof-Klaus-Hemmerle-Stiftung zur Förderung pastoraler Dienste im Bistum Aachen | Zweck: Förderung der pastoralen Dienste zur Sicherung der Seelsorge im Bistum Aachen | Konfessionelle Bindung: katholisch  | Gründungsjahr: 2009 | Sitz: Aachen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: 988.000 Euro | Gremien: Vorstand, Ku-ratorium | Ansprechpartner: Hans-Josef Siebertz | Kontakt: Bischöfliches Generalvikariat, Stiftungswesen, Klosterplatz 7, 52062 Aachen, Telefon: (0241) 45 28 79, E-Mail: [email protected] Informationen: hemmerle-stiftung.kibac.de

Stiftungen im PorträtEine Vielzahl weiterer kirchlicher Stiftungen engagiert sich im Bereich Ge-meindearbeit, Verkündigung und Seelsorge – eine Auswahl.

Jugendkirche kafarna:um. Foto: Bistum Aachen /Florian Sobetzko

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Erzbischöfliche Stiftung Köln

Als Dachstiftung bündelt die Erz-bischöfliche Stiftung Köln ein brei-tes, internationales Stiftungsport-folio. Diese Themenvielfalt bietet Interessierten Einstieg in unter-schiedlichste Sinnkontexte. Welt-kirchliche Aufgaben, Jugend- und Altenhilfe, Bildung und Erziehung, Umwelt- und Denkmalschutz, Kunst und Kultur, Förderung der Priesterausbildung – das sind ei-nige Bereiche der Erzbischöflichen Stiftung, die Möglichkeiten des persönlichen Engagements bieten. Der inhaltlichen Vielfalt entspricht eine formale: Sie reicht von Stif-tungen bis hin zum Stiftungsfonds, der unbürokratischsten Form des

Stiftens. Geben, teilen, sich einbringen sind und bleiben Zeichen christli-chen Glaubens. Gemeinschaft entsteht zum Vorteil vieler – Gemeinschaft, die von Engagement lebt.

SteckbriefName: Erzbischöfliche Stiftung Köln | Zweck: Förderung von Wissenschaft und Forschung, Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur, der Religion, der Entwicklungshilfe, des Umwelt- und Denkmalschutzes, der Jugendhilfe, der Altenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens, des Wohlfahrtswesens, der Medienarbeit und des Sports | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: Köln | Rechtsform: rechtlich selbstständige kirchliche Stiftung, Dachstiftung von 4 Treuhandstiftungen und 5 Stiftungs-fonds | Kapital gesamt: 2,9 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Elke Böhme-Barz, Geschäftsführerin | Kontakt: Stif-tungszentrum Erzbistum Köln, Marzellenstraße 32, 50668 Köln, Telefon: (0221) 16 42-14 30, E-Mail: [email protected] Informationen: www.erzbistum-koeln.de/stiftungszentrum

Evangelische Gemeindestiftung Lippe

Die Evangelische Gemeindestiftung Lippe hat es sich zur Aufgabe ge-macht, die Kirchengemeinden im Bereich der Lippischen Landeskirche in ihrer Arbeit zu unterstützen und zu fördern. Dabei wird besonderer Wert auf die Nachhaltigkeit der Förderung gelegt. Derzeit werden 14 kirchen-

| Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge |

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| Kirchliche Stiftungen |

gemeindliche Stiftungsfonds von der Evangelischen Gemeindestiftung Lippe verwaltet. Die Gemeindestiftung zeichnet jährlich innovative Pro-jekte in den Kirchengemeinden mit einem Gemeindepreis aus.

SteckbriefName: Evangelische Gemeindestiftung Lippe | Zweck: Weitergabe des Evangeliums, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, älteren und hilfsbe-dürftigen Menschen, Unterstützung gemeindenaher Diakonie, Förderung der Kirchenmusik, Hilfe für den Erhalt der Kirchengebäude | Konfessionel-le Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: Detmold | Rechts-form: rechtsfähige kirchliche Stiftung | Kapital: 290.000 Euro | Gremien: Stiftungsvorstand, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Anja Halatscheff | Kon-takt: Leopoldstraße 27, 32756 Detmold, Telefon: (05231) 97 67 26, E-Mail: [email protected] Informationen:www.ev-stiftung-lippe.de

KD-BANK-STIFTUNG

Die KD-BANK-STIFTUNG aus Duis-burg wurde 1995 von der evangeli-schen Bank für Kirche und Diakonie mit einem breit angelegten Sat-zungszweck gegründet. Dadurch ist es der Stiftung möglich, in einer besonderen Zweckvielfalt und mit jährlich wechselnden spezifischen Schwerpunktthemen zu fördern. Die konkreten Antragszwecke für die jeweils einmal im Jahr erfolgen-de Ausschüttung legt der Stiftungs-vorstand fest und berücksichtigt dabei besonders die aktuellen Not-wendigkeiten in Kirche und Diako-nie. So wird die ganze Bandbreite kirchlich-diakonischen Wirkens un-

terstützt. Neben dem Erhalt kirchlicher Bausubstanz sind dies z.B.: Evange-lische Öffentlichkeitsarbeit, Gefängnisseelsorge, Evangelische Altenarbeit, Schulen und Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft, Evangelische Hospiz-arbeit, Toleranz und Förderung des Ehrenamts. Seit der Gründung hat die Stiftung bereits 1,8 Millionen Euro ausgeschüttet.

SteckbriefName: KD-BANK-STIFTUNG | Zweck: Förderung kirchlicher und gemeinnützi-ger Zwecke | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1995 |

Das Projekt „Kultur im Koffer“ der Evangelischen Kirchengemein-de Broich-Saarn in Mülheim an der Ruhr wurde von der KD-BANK-STIFTUNG gefördert.

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Sitz: Duisburg | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 7 Mio. Euro per 31.12.2014 | Gremien: Vorstand | Ansprech-partnerin: Christiane Wicht-Stieber | Kontakt: Bank für Kirche und Diakonie eG, Schwanenwall 27, 44135 Dortmund, Telefon: (0231) 58 44 42 42, E-Mail: [email protected] Informationen: www.kd-bank/stiftung

Stiftung Bibelgalerie Meersburg

Die Bibelgalerie Meersburg zeigt keine toten Bücher, sondern macht die Bibel als lebendiges Buch unserer Kultur, Gesellschaft und wichtiger individueller Wer-te erlebbar. Damit begeistert sie Menschen aller Altersgruppen. Im Nomadenzelt und im Lehmhaus tauchen die Besucher des Bibel-Er-lebnismuseums ein in die bibli-sche Lebenswelt. Im Jesus-Raum der Bibelgalerie begegnen Kinder und Jugendliche Geschichten über Menschen aus der Bibel, die ihnen helfen, ein gelingendes Leben zu führen. Damit immer wieder neue Generationen die Bibel als Le-bensbuch kennenlernen, braucht die Bibelgalerie Förderung. Die Stiftung Bibelgalerie hilft, fehlende Mittel auszugleichen. Zehn Stifter haben 2004 mit einem Anfangsvermögen von 136.000 Euro die Stiftung Bibelgalerie Meersburg gegründet. Besonders am Herzen liegt der Stiftung dabei die Zukunft von jungen Menschen. Die Bibelgalerie hilft ihnen, Werte und Ori-entierung in ihrem Leben zu finden.

SteckbriefName: Stiftung Bibelgalerie Meersburg | Zweck: Förderung der Bibelga-lerie Meersburg gGmbH (Bibel-Erlebnismuseum) | Konfessionelle Bin-dung: evangelisch | Gründungsjahr: 2004 | Sitz: Meersburg | Rechtsform: kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts | Kapital: 295.000 Euro | Gre-mien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartnerin: Thea Groß | Kontakt: Kirchstraße 4, 88709 Meersburg, Telefon: (07532) 53 00, E-Mail: [email protected] Informationen: www.bibelgalerie.de

Die Bibel erleben mit allen Sinnen: Im Garten der Bibelgalerie Meersburg kann man an biblischen Kräutern – hier an einem Sal-beiblatt – riechen.

| Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge |

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Stiftung Großer Gotteskasten zu Gardelegen

Ein Gotteskasten hat von jeher das Vermögen einer Kirchengemeinde ge-bündelt, erst als wirklicher Kasten für Geld und Urkunden, später als Ober-begriff. So ist es auch im Fall des „Großen Gotteskastens zu Gardelegen“. In der gleichnamigen Stiftung, die ihre ersten Ursprünge bereits im Mit-telalter hat, sind die Grundstücke und Immobilien zur Unterstützung der evangelischen Kirche in Gardelegen in Sachsen-Anhalt vereint. Ihre Erlöse, die aus Vermietung und Verpachtung stammen, müssen jeweils zu einem Drittel als Zuschuss für die Besoldung von Pfarrern und kirchlichen Mit-arbeitern in der Stadt verwandt werden, mit dem letzten Drittel wird der Unterhalt der Bauwerke bezuschusst. So sorgt die Stiftung seit bald 300 Jahren für eine Kontinuität evangelisch kirchlichen Lebens in Gardelegen.

SteckbriefName: Stiftung Großer Gotteskasten zu Gardelegen | Zweck: Besoldung der Geistlichen und kirchlichen Mitarbeiter, bauliche Unterhaltung kirch-licher Gebäude in Gardelegen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1723 | Sitz: Gardelegen | Rechtsform: selbstständige kirch-liche Stiftung  | Kapital: Ackerflächen und Gebäude | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Pfarrer Martin Goetzki | Kontakt: Stiftung Großer Gotte-skasten zu Gardelegen, c/o Evangelische Kirchengemeinde Gardelegen, Holzmarkt 17, 39638 Gardelegen, Telefon: (03907) 35 48

Stiftung Kranke Begleiten

Eine Hand, die eine andere hält. Da kommt jemand an das Kran-kenbett, ein Mensch, der für den Kranken da ist. Vieles kann zur Sprache kommen – Leiden und Klagen, Lebens- und Glaubensfra-gen: Seelsorge im Krankenhaus ist unverzichtbar. Deshalb wurde im Jahr 2005 die Stiftung Kranke Begleiten ins Leben gerufen. Das Startkapital stellten die Evangeli-sche Landeskirche in Baden und ein einzelner Stifter zur Verfügung. Einige Initiativen konnten schon

gefördert werden. Mit den Erträgen werden hauptamtliche Seelsorgestel-len erhalten sowie ehrenamtliche Mitarbeitende für die Krankenhausseel-sorge qualifiziert. In Kliniken in Freiburg, Heidelberg oder Bad Krozingen wurden schon durch Anschubfinanzierungen Personalstellen in der Kran-kenhausseelsorge unterstützt.

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SteckbriefName: Stiftung Kranke Begleiten | Zweck: Förderung der Evangelischen Krankenseelsorge in Kliniken im Bereich der Evangelischen Landeskir-che Baden | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2005 | Sitz: Karlsruhe | Rechtsform: kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts | Kapital: 334.000 Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartnerin: Pfarrerin Sabine Kast-Streib | Kontakt: Blumenstraße 1–7, 76133 Karlsruhe, Telefon: (0721) 917 53 53, E-Mail: [email protected] Informationen: www.stiftung-kranke-begleiten.de

Stiftung Telefonseelsorge

Anonymität ist wichtig für die Arbeit der Tele-fonseelsorge. Sie ist einer der unverzichtba-ren Kernpunkte der Arbeit. Das gilt bei der Evangelischen Telefonseelsorge München so-wohl für die Anrufenden als auch für die 120 Ehrenamtlichen. Sie sind rund um die Uhr im Einsatz und nehmen Anrufe oder Chat-Anfra-gen entgegen. Das geht nur mit einem fach-lich hochkompetenten Team, das Menschen in zumeist Krisensituationen helfen kann. Doch Verschwiegenheit ist nicht das richtige Rezept gegen Geldmangel. Bei der Telefonseelsor-ge behindert das oft, über das Gute, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun, auch zu reden. Das hat in München die Stiftung Telefonseelsor-ge übernommen. Ihr Ziel ist es, die Arbeit der Ehrenamtlichen finanziell zu unterstützen und sie auch für Zeiten zurückge-hender kirchlicher Finanzen zu stärken. Dazu hat die Stiftung bereits 2013 eine Zukunftswerkstatt finanziert, bei der die zukünftigen Herausforderun-gen der Arbeit mit Haupt- und Ehrenamtlichen besprochen wurden. Auch die Chat-Beratung konnte durch Fortbildungen unterstützt werden.

SteckbriefName: Stiftung Telefonseelsorge | Zweck: Unterstützung der Evangeli-schen Telefonseelsorge München | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: München | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: Rund 95.000 Euro | Gremien: Stif-tungsvorstand, Stiftungsbeirat | Ansprechpartner: Heinz-Georg Tillmann | Kontakt: Landwehrstraße 15, 80336 München, E-Mail: [email protected] Informationen: www.ev-telefonseelsorge-muenchen.de

| Gemeindearbeit, Verkündigung und Seelsorge |

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| Kirchliche Stiftungen |

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Stiftung Weltkirche, Foto: Harald Gehrig

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Kapitel 2 Internationale Solidarität und Weltkirche

Stipendiaten der Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung, Foto: Hans-Jürgen Johnke

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| Kirchliche Stiftungen |

Grenzenlos engagiertEiner Stiftungsgründung mit Förderschwerpunkt im Ausland gehen meist langjährige internationale Beziehungen voraus.

Stifterinnen und Stifter sind Persönlichkeiten. Sie haben eine Vision und Willenskraft, und sie setzen sich mit Vernunft und Leidenschaft für ihre Stiftungsziele ein. Kaum einer kann davon besser berichten als Hans-Josef Siebertz. Als Stiftungsberater des Bistums Aachen hat er 2010 den Limbur-ger Josef Muth kennengelernt. Von ihm bekam er genau in diesem Sinne Nachhilfe in Sachen Stifterwillen.

Denn der Senior Josef Muth, nach außen hin vierschrötig, von Beruf und Gestalt durch und durch Landwirt, wusste genau, was er wollte. Er hatte sich deshalb auch ganz gezielt das Aachener Stiftungsforum ausgesucht, um seinen Wunsch umzusetzen: der privaten Hilfe für Kinder und Jugendli-

che in Kolumbien über seinen Tod hinaus eine Zukunft zu geben. Eine rechtsfähige kirchliche Stiftung sollte es sein, unter katholischer Stiftungsaufsicht und mit den ent-sprechenden Hilfswerken an Bord. 35 Jahre lang hatte sich Josef Muth als Spender für Kinder und Ju-gendliche in Kolumbien engagiert, die dort durch Patenschaften und Stipendien an Ordensschulen un-terrichtet werden konnten. Das er-

füllte den Spender mit Stolz, war für ihn Ausdruck seines Glaubens. Und es bewegte ihn, darüber nachzudenken, wie er seinem Engagement über seinen Tod hinaus einen „ewigen Wert“ geben könnte.

Auch die Anlagepolitik der Stiftung erklärte der rüstige Senior dem an-gereisten Bankberater ganz genau, mit Aktienpaketen kannte sich der

clevere Limburger bestens aus. Sei-ne Initiative führte nach knapp zwei-jährigen Vorbereitungen in eine gut geführte Stiftung mit 100.000 Euro Startkapital. Leider konnte sich Jo-sef Muth darüber nicht lange freu-en, denn nur ein Jahr später starb er, 81-jährig, in Limburg. Sein Ver-mächtnis lebt jedoch in der Stiftung

weiter und schafft eine Zukunft für unzählige Kinder an Ordensschulen in Lateinamerika.

Josef Muth

35 Jahre lang hatte sich Josef Muth als Spen­der für Kinder und Jugendliche in Kolumbien engagiert. Das war für ihn Ausdruck seines Glaubens. Und es bewegte ihn, darüber nach­zudenken, wie er seinem Engagement auch über seinen Tod hinaus einen „ewigen Wert“ geben könnte.

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| Internationale Solidarität und Weltkirche |

SteckbriefJosef Muth Stiftung für Schulen in den MissionenZweck: Förderung der Erziehung und Bildung, der Jugend- und Alten-hilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens und des bürgerschaftlichen Engagements, der Kunst und Kultur, zur Unterstützung hilfsbedürfti-ger Personen | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2012 | Sitz: Aachen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung  | Kapital: 415.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat | Ansprechpartner: Hans-Josef Siebertz | Kontakt: Bischöfliches Generalvikariat, Kloster-platz 7, 52062 Aachen, Telefon: (0241) 45 28 79, E-Mail: [email protected] Informationen:stiftungsforum.kibac.de/stiftungsverwaltung/josef-muth-stiftung

Seine ganze Persönlichkeit eingesetzt hat auch Dr. Wolfgang Döbrich. Der ehemalige Lateinamerikareferent der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hatte bereits zu seinem 60. Geburtstag darüber nachgedacht, sein Anliegen der Stipendiatenförderung „über die Zeit hinaus“ zu installieren. Hatte er zuvor immer wieder einmal in konkreten Notlagen in Lateinameri-ka geholfen, so wollte er diese Unterstützung gemeinsam mit seiner Frau Annette durch eine Stiftung absichern und eine Stiftung gründen, die die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Zentralamerika finanziert. Alle Freunde, die zum Geburtstag des damaligen Kirchenrats kamen, wa-ren zur Spende oder Zustiftung aufgerufen. Was damit begann, hat sich bis heute bewährt. „Ich weiß nicht, ob ich verschrien bin, aber immer wenn ich heute noch als Pfarrer Taufen, Trauungen oder Beerdigungen halte, frage ich nach einer Kollekte für die Stiftung“, lacht Döbrich – er nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um für seine Stiftung zu werben.

Seine lebensbejahende Persönlichkeit, sein unerschütterlicher Optimis-mus und seine langjährige Erfahrung stecken andere an. Weit über 200 Menschen, vorwiegend aus dem Freundes- und Familienkreis, haben ihm und seiner Frau bereits vertraut und sind Zustifter und Spender geworden. Viele arbeiten in der Stiftung mit, sie haben gesehen, welch gute Ergebnis-se die Stiftung hervorbringt. Zweimal im Jahr fasst Döbrich das in einem Rundbrief namens „Revista“ zusammen, in dem steht, wer gerade geför-dert wird, wer das Examen geschafft hat und welcher ehemalige Schüler nun welchen Lebensweg einschlagen hat.

So hat die Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung in den elf Jahren seit ihrer Gründung Erfolgsgeschichten geschrieben. Einer, der das bestäti-gen kann, ist Reverend Donal Monroy aus El Salvador. Der heutige Pfarrer an der evangelischen Apostelkirche in Ciudad Delgado gehörte einst zu den Stipendiaten der Stiftung. Voller Stolz kam er im Sommer 2015 auf Einladung nach Deutschland und machte dann auch den Abstecher nach Feldafing. „Er hatte Tränen in den Augen, als er sah, dass sein Kommen

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| Kirchliche Stiftungen |

sogar in der großen Süddeutschen Zeitung angekündigt worden war“, berichtet Döbrich. Dass ihm das als siebtem Kind einer armen Tagelöhner familie aus El Salvador passiert, rührte Monroy beson-ders. Gemeinsam mit Döbrich und den anderen Spendern und Zu-stiftern feierte er beim jährlichen Sommerfest der Stiftung, lernte einen zünftig bayrischen Weiß-wurstbrunch kennen. Zugleich traf er dort auch Dr. Tito Gómez, der gerade seine Facharztausbildung in Erlangen absolviert und in der Stiftung mitarbeitet.

Ob Monroy oder Gómez, an beiden macht Döbrich deutlich, wo seine Stif-tung ansetzt. „Als Lateinamerikareferent habe ich immer gemerkt, dass es eine Lücke gab zwischen den Projekten und den Menschen“, erinnert er sich. Mit Bildung und Ausbildung versuche die Stiftung diese Lücke nun zu schließen. Im Jahr 2015 wird das mit 20.000 Euro für 29 Stipendiaten umgesetzt. Das kann der Unterhalt für einen Studenten sein, der krank ge-worden ist, oder die Bezahlung einer Urkunde, damit die bestandene Prü-fung auch dokumentiert werden kann. Hauptsächlich engagiert sich die Stiftung in El Salvador, Honduras, Nicaragua, Costa Rica und Guatemala.

„Die Landeskirche hilft kleinen Stiftungen wie unserer bei der Anlage der Gelder, sodass es auch in der jetzigen Niedrigzinsphase noch Renditen gibt“, erzählt Döbrich. Was derzeit weniger an Zinsen reinkomme, glichen Spender durch erhöhte Aktivität aus. Solche Details erzählt er gerne, will auch andere damit anstecken und „anstiften“. Dabei verschweigt er nicht,

SteckbriefAnnette und Wolfgang Döbrich-Stiftung zur Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in ZentralamerikaZweck: Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Zentralamerika | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2004 | Sitz: Feldafing | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapi-tal: 305.000 Euro, zusätzlich Stipendienfonds: 30.000 Euro | Gremien: Vorstand, Beirat | Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Döbrich, Kirchen-rat i.R. | Kontakt: Traubinger Moosweg 4, 82340 Feldafing, Telefon: (08157) 60 91 34, E-Mail: [email protected] Informationen: www.doebrich-stiftung.de

Erfolgreicher Stipendiat der Annette und Wolfgang Döbrich-Stiftung: der Krankenpfleger Inmer aus La Ceiba (Honduras) mit seiner Familie

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dass seine Stiftung zunächst als unselbstständige Stiftung – als soge-nannte Treuhandstiftung – begonnen hat. „In den ersten zwei Jahren habe ich das Stiftungshandwerk gelernt, dann wurde die Stiftung eine selbst-ständige Stiftung“, berichtet er.

Erfahrung – das war etwas, über das die Gründer der katholischen Stif-tung Weltkirche des Bistums Rottenburg-Stuttgart bereits verfügten. Denn seit über vier Jahrzehnten ist in der Diözese Rottenburg-Stuttgart welt-kirchliche Solidarität lebendig. Die Stiftung Weltkirche begann ihre Ar-beit 2009 und begründete sich auf zwei bereits existierende kapitalstarke unselbstständige Stiftungen. Als deren Dachstiftung und gleichzeitig als Plattform für weitere weltkirchliche Aktivitäten arbeitet die Stiftung seit-dem erfolgreich. Sie fördert die kirchliche Missions-, Friedens- und Ent-wicklungsarbeit und sichert die in christlicher Nächstenliebe begründeten partnerschaftlichen Hilfen für die Menschen in Schwesterkirchen auf der ganzen Welt. Menschen sollen auch unter bedrängten Lebensbedingungen in Würde leben, ihre Gestaltungskräfte entfalten, ihre Lebensbedingungen eigenverantwortlich mitbestimmen, ihren Glauben praktizieren und ihren Anliegen und Hoffnungen Ausdruck verleihen können. Ein Förderprojekt in Südafrika beispielsweise bietet sexuell missbrauchten, HIV-positiven und traumatisierten Kindern in einem Waisenhaus Geborgenheit und Liebe, Nahrung und medizinische Versorgung, Erziehung und Bildung.

| Internationale Solidarität und Weltkirche |Stiftung Weltkirche, Foto: Dr. Thomas Broch

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Dass es immer auch um einen guten Namen geht, davon kann Geschäftsfüh-rer Johannes Bielefeld erzählen. Denn wegen der weltkirchlichen Arbeit hat das katholische Bistum in Indien den wohlklingenden Beinamen „diocese of everlasting help“. Das erklärt auch, wieso im Stiftungszentrum jährlich 1.200 Förderanträge ankommen. Unaufgefordert, wie Bielefeld weiß. Sie werden gesichtet, und was passt, wird von der Stiftung Weltkirche gefördert.

„Die Zahl der Kirchensteuerzahler sinkt, die Kirchenaustritte steigen, das Vermögen verringert sich“, schaut Bielefeld in eine eher düstere Zukunft. „Also haben wir begonnen, uns auf die Zeiten vorzubereiten, in denen wir die große Unterstützung für die weltkirchliche Arbeit nicht mehr aus dem Bistumshaushalt nehmen können.“ Seine Miene hellt sich auf. Denn mit der Stiftung soll sich die lange Tradition der Hilfe aus Rottenburg-Stuttgart bald einmal gut fortsetzen lassen.

Hilfe, die auch die Josef Muth Stiftung aus Aachen leisten kann. Denn der Grundstock von 100.000 Euro hat sich seit der Gründung bereits vervier-facht. Die markante, aber überzeugende Persönlichkeit von Josef Muth hat sicher das ihre dazu beigetragen, dass die Menschen seiner Stiftung so stark vertrauen. Nachdem er als Spender 35 Jahre Hilfe geleistet hatte, war sein Herzensanliegen, dass es weiterhin so viele persönliche Erfolgsge-schichten durch die Förderung gibt, wie er sie schon hatte miterleben kön-nen. Wie etwa die der jungen Frau, der er das Studium finanziert hatte und die heute als System-Ingenieurin arbeitet. Ein Beruf, dem Muth viel Hoch-achtung zollte, hatte er sich nach seiner Berufstätigkeit als Landwirt und später als Werkzeugmacher im Alter voll auf die Computertechnik gestürzt. Die half ihm auch, den Überblick im Kapitalmarkt zu behalten und sein Vermögen zu mehren und wachsen zu lassen, dass es für die Gründung einer selbstständigen Stiftung reichte. So fit war er darin, dass er selbst in der Satzung noch festlegte, wie das Vermögen über Aktien angelegt wer-den sollte. „In Gelddingen hatte er ein wirklich gutes Händchen“, berichtet Hans-Josef Siebertz.

SteckbriefStiftung WeltkircheZweck: Nachhaltige Sicherung der partnerschaftlichen Hilfen für die Menschen in den Schwesterkirchen auf der ganzen Welt | Konfessio-nelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2009 | Sitz: Rottenburg am Neckar | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts| Kapital: 3,1 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | An-sprechpartner: Johannes Bielefeld | Kontakt: Stiftung Weltkirche, Post-fach 9, 72101 Rottenburg am Neckar, Telefon: (07472) 16 92 91, E-Mail: [email protected] Informationen: www.weltkirchlich-engagiert.de

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Dass die Vision des einfachen, tief religiösen und so weitsichtigen Mannes von Bildung als Schlüssel zur Welt nun so gut aufgehen kann, dafür hat er die Weichen umsichtig gestellt. Wie sorgsam das alles geplant war, zeigt sich auch nach seinem Tod. In diesem Jahr werden Kinder in einem Missionsprojekt in Bolivien und in einer Schule im Südsudan gefördert. Kolumbien steht immer noch im Mittelpunkt, aber auch anderes ist mög-lich. Hauptsache, das Ziel stimmt: Menschen in der Welt Chancen durch Bildung zu geben. Das lässt die Stiftungen, ob von Josef Muth, Annette und Wolfgang Döbrich oder des Bistums Rottenburg, lange leben.

Wir haben begonnen, uns auf die Zeiten vorzu­bereiten, in denen wir die große Unterstützung für die weltkirchliche Arbeit nicht mehr aus dem Bistumshaushalt nehmen können.

Johannes Bielefeld

| Internationale Solidarität und Weltkirche |

Stiftung Weltkirche, Foto: Dr. Thomas Broch

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| Kirchliche Stiftungen |

Die Sternsinger-Stiftung

Die Hilfe der Sternsinger-Stiftung kommt dort an, wo sie dringend gebraucht wird: bei Kindern und Jugendlichen auf der ganzen Welt, denen es am Nötigsten fehlt. Die Projekte sind als Hilfe zur Selbst-hilfe konzipiert, sie befähigen die Betroffenen, in eigener Verantwor-tung ihre Zukunft zu gestalten. Träger der Projekte, die mit den Erlösen der Sternsinger-Stiftung gefördert werden, sind kirchliche Einrichtungen vor Ort – Pfarrge-meinden, Ordensgemeinschaften, Diözesen oder andere Initiativen.

Personelle Strukturen müssen daher nicht erst kosten- und zeitaufwendig geschaffen werden. Einheimische Experten mit meist langjähriger Erfah-rung in der Entwicklungszusammenarbeit sichern gemeinsam mit den Ver-antwortlichen in Deutschland die Qualität der Projektarbeit.

SteckbriefName: Die Sternsinger-Stiftung | Zweck: Unterstützung des Kindermis-sionswerks Die Sternsinger e.V. | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2012 | Sitz: Aachen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 1 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Ku-ratorium | Ansprechpartnerin: Birte Kötter | Kontakt: Die Sternsinger-Stif-tung, Stephanstraße 35, 52064 Aachen, Telefon (0241) 44 61 92 25, E-Mail: [email protected] Informationen: www.sternsinger-stiftung.de

EMS-Stiftung Mission in Partnerschaft

Die Mitglieder der Evangelischen Mission in Solidarität (EMS) in Afrika, Asien und dem Nahen Osten, denen die Mittel aus der Stiftung zugutekom-men, sind Kirchen, die sich seit Generationen in ihren Gesellschaften für

Stiftungen im PorträtZahlreiche weitere Stiftungen enagieren sich im Bereich der Weltkirche, für internationale Projekte und für Menschen in aller Welt – eine Auswahl.

Foto: Bettina Flitner / Kindermissionswerk

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Bildung und Gesundheit, das wis-senschaftliche und geistige Leben einsetzen. Die in der EMS geför-derten Projekte eröffnen Kindern und Jugendlichen Lebenschancen. Für Kranke wird Pflege und medi-zinische Versorgung angeboten. Die Projekte unterstützen auch die Friedensförderung in den Gemein-den, und vor allem bei jungen Leu-ten gehen sie gegen Radikalisie-rung und Gewaltbereitschaft vor. Religionsgemeinschaften werden dabei unterstützt, Vorurteile abzu-bauen und sich freundschaftlich zu begegnen.

SteckbriefName: EMS-Stiftung Mission in Partnerschaft | Zweck: Förderung und Un-terstützung der kirchlichen und sozialen Arbeit der EMS, u.a. die Allein-finanzierung, Mitfinanzierung und Bezuschussung von Programmen und Projekten der EMS | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2008 | Sitz: Stuttgart | Rechtsform: unselbstständige kirchliche Stiftung in Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche in Württemberg | Kapital: 910.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat | Ansprechpartner: Pfarrer Jürgen Rei-chel | Kontakt: Vogelsangstraße 62, 70197 Stuttgart, Telefon: (0711) 636 78 63, E-Mail: [email protected] Informationen: ems-online.org

Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen

Das Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) ist Teil ei-nes großen Netzwerkes, das im partnerschaftlichen Verbund mit 19 Kirchen in 17 außereuropäi-schen Ländern arbeitet. Es enga-giert sich personell im Austausch von Theologinnen und Theologen sowie Entwicklungsfachkräften zwischen evangelischen Kirchen in Europa, Afrika, Asien und La-teinamerika und unterstützt Pro-jekte seiner Partner finanziell. Als Einrichtungen gehören dazu: das

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| Kirchliche Stiftungen |

Ludwig-Harms-Haus als Begegnungszentrum des ELM, die Fachhochschule für interkulturelle Theologie (FIT) mit einem international, interkulturell und ökumenisch ausgerichteten Studienangebot sowie die ehemalige Druckerei der Mis-sionshandlung. Zusammen arbeiten sie an dem Ziel einer grenzüberschreitenden Gemeinschaft, damit alle Menschen in Würde leben und die Gerechtigkeit erfahren, die ihnen als von Gott geliebten Geschöpfen zusteht.

SteckbriefName: Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM) | Zweck: Grenzen überschreiten, Gottes Liebe erleben, für eine gerechte Welt eintreten | Kon-fessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1856 (als Missionsan-stalt Hermannsburg, seit 1977 Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen) | Sitz: Hermannsburg | Rechtsform: rechtsfähige Stiftung privaten Rechts | Kapital: gesamtes ELM 10,6 Mio. Euro (2014), Bilanz 35 Mio. Euro | Gre-mien: Missionsausschuss, Missionsvorstand | Ansprechpartner: Stephan Liebner | Kontakt: Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen, Georg-Hacci-us-Straße 9, 29320 Hermannsburg, Telefon: (05052) 69-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.elm-mission.net

Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung

Die Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung wurde 1913 als eine Stätte interna-tionaler Begegnungen im ökumenischen Geist gegründet. Während das Ölberggelände sich heutzutage in der Treuhänderschaft des Lutherischen Weltbundes befindet und das Hauptgebäude der Stiftung als Krankenhaus

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dient, betreibt die Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung auf dem Stiftungsge-lände seit 1990 wieder ein Pilger- und Begegnungszentrum. Jährlich wer-den dort mehrere zehntausend Besucher willkommen geheißen. Zu diesem Zentrum gehören die evangelische Himmelfahrtkirche, deren Turm ein Wahrzeichen Jerusalems ist, der historische Kaisersaal und ein Café. Die „Ölbergstiftung“, wie sie auch bezeichnet wird, bezweckt die Förderung des ökumenischen Gedankens, sie begründet und unterstützt die karitative Arbeit auf internationaler Ebene und bietet zugleich durch Möglichkeiten zu Gesprächen und Gottesdiensten eine Stätte internationaler Begegnung.

SteckbriefName: Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung auf dem Ölberge bei Jerusalem | Zweck: Förderung des ökumenischen Gedankens, sie betreibt auf dem Öl-berg bei Jerusalem in Verbindung mit dem Lutherischen Weltbund ein Hos-pital und bietet durch Tagungsmöglichkeiten eine Stätte internationaler Begegnung | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1913 | Sitz: Hannover | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung | Kapital: 20 Hektar Grundstück und Einrichtungen auf dem Ölberg sowie weiteres Vermögen | Gremien: Kuratorium | Ansprechpartner: Oberkirchenrat Mar-tin Pühn | Kontakt: Kaiserin Auguste Victoria-Stiftung, Geschäftsführung, c/o Kirchenamt der EKD, Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover, E-Mail: [email protected] Informationen: www.evangelisch-in-jerusalem.org/pilger

Adveniat-Stiftung (vormals Kardinal-Hengsbach-Stiftung)

In Lateinamerika lebt heute bereits nahezu die Hälfte aller Katholi-ken der Weltkirche. Dort entschei-det sich also zu einem guten Teil die Zukunft der Kirche. Materiell zwar arm, ist die Kirche in La-teinamerika spirituell aber sehr lebendig. Die Menschen und die Kirche in Deutschland können von ihr lernen. So kommt es zu einem echten Geben und Nehmen. Geför-dert werden schwerpunktmäßig die Aus- und Weiterbildung von Priestern, Ordensfrauen und Laien im pastoralen Dienst, die sozia-le Kommunikation, die Beschaf-fung notwendiger Transportmittel, kirchliche Bauvorhaben sowie die

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Bolivien: In der Schule „Fernando Bravo“ lernen die Kinder, wie durch bessere Anbau- und Bewässerungsmethoden der Ertrag der lokalen Kleinbauern verbessert werden kann. Foto: Achim Pohl

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theologische und soziale Wissenschaft und Forschung in Lateinamerika. Wichtiges Kriterium für die Mittelvergabe sind die Armutsorientierung von Projekten und die Nachhaltigkeit des Vorhabens.

SteckbriefName: Kardinal-Hengsbach-Stiftung (Adveniat) | Zweck: Unterstützung der Arbeit Adveniats in Lateinamerika | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2000 | Sitz: Essen | Rechtsform: kirchliche Stiftung bür-gerlichen Rechts | Kapital: 6,7 Mio. Euro | Gremien: Kuratorium | Ansprech-partner: Prälat Bernd Klaschka, Geschäftsführer, und Stephan Jentgens, stv. Geschäftsführer | Kontakt: Adveniat, Gildehofstraße 2, 45127 Essen, Telefon: (0201) 175 61 01, E-Mail: [email protected] Informationen: www. kardinal-hengsbach-stiftung.de

Nazarenus Stiftung

Als der evangelische Christ Leberecht Runze aus Erkrath im Rheinland 2003 seine Nazarenus Stiftung für Christen in Kasachstan gründete, war für ihn klar: „Wenn man mehr hat, als man braucht, soll man anderen abgeben.“ Der ehe-malige Personalmanager wusste: „Es macht mir Spaß, zu teilen.“ Heute wird die Nazare-nus Stiftung von Schwerin aus verwaltet, weil die ehemalige Mecklenburgische Landeskirche seit 1972 partnerschaftliche Beziehungen zu den evangelisch-lutherischen Christen und Ge-meinden in Kasachstan hat. Zunächst gab es in Kasachstan nur heimliche Gemeinden, die weit

über das Land verstreut waren. Inzwischen sind die Gemeinden zwar öf-fentlich registriert, benötigen aber für ihre Arbeit Unterstützung. Das hatte Runze besonders im Blick, als er seine Stiftung in Abstimmung mit dem frü-heren mecklenburgischen Landesbischof Dr. Heinrich Rathke gründete. Die Erträge sollen in besonderer Weise die karitative Arbeit der evangelischen Gemeinden und deren Mitarbeiter in der Republik Kasachstan unterstützen.

SteckbriefName: Nazarenus Stiftung | Zweck: Unterstützung der evangelisch-luthe-rischen Christen und Gemeinden in Kasachstan | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: Schwerin | Rechtsform: rechtsfä-hige kirchliche Stiftung des privaten Rechts | Kapital: 187.000 Euro | Gre-mien: Stiftungsvorstand | Ansprechpartner: Hans-Peter Köhler | Kontakt: Pirolweg 6, 19065 Pinnow, Telefon: (03860) 50 19 41, E-Mail: [email protected]

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San-Pedro-Claver-Stiftung – Kolumbienstiftung

Pedro Claver war Jesuit und wurde 1610 in das heutige Kolumbien ent-sandt. In Cartagena half er hunderttausenden Sklaven und bemühte sich um menschenwürdige Bedingungen für sie. Im Gedenken an ihn wurde 2009 mit 400.000 Euro die San-Pedro-Claver-Stiftung im Bistum Aachen gegründet. Seit fünf Jahrzehnten verbindet das Bistum Aachen eine Part-nerschaft mit Kolumbien, die durch die Stiftung weiter gefestigt wurde. Sie hat von Beginn an für ein Studium an der Katholischen Hochschule NRW in Aachen Stipendien vergeben. Die Förderung der Aus- und Weiter-bildung und die Seelsorge kolumbianischer Priester sowie die Förderung pastoraler und sozialer Aufgaben der katholischen Kirche in Kolumbien durch gemeind liche und seelsorgerische Aktivitäten stehen heute im Vor-dergrund der Stiftungsaktivitäten.

SteckbriefName: San-Pedro-Claver-Stiftung – Kolumbienstiftung | Zweck: Förderung der Partnerschaft zwischen dem Bistum Aachen und der katholischen Kir-che in Kolumbien | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2009 | Sitz: Aachen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung des privaten Rechts | Kapital: 1,5 Mio. Euro | Gremien: Stiftungsvorstand, Ku-ratorium | Ansprechpartner: Hans-Josef Siebertz | Kontakt: Bischöfliches Generalvikariat, Klosterplatz 7, 52062 Aachen, Telefon: (0241) 45 28 79, E-Mail: [email protected] Informationen: san-pedro-stiftung.kibac.de

Padre Luis Ferney López Jiménez und Senõr David Alejandro Ramirez sind Stipendiaten der San-Pedro-Claver-Stiftung. Die beiden Kolumbianer absolvieren an der Katholischen Hoch-schule NRW in Aachen ein zweijähriges Aufbaustudium im Bereich Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Bildung und Integration. Foto: Bistum Aachen / Andreas Steindl

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Stiftung pro missio

Es ist eine unglaubliche Erfolgsgeschichte: Seit 2000 wurden aus wenigen Stiftern viele Hundert, aus einem Startkapital von 500.000 D-Mark wurden 38 Millionen Euro. Viele Zustiftungen und die Errichtung von Stiftungs-fonds, gegründet von Einzelpersonen, Vereinen, Kirchengemeinden, sind der Grund dafür. Aber auch eine zweite Besonderheit weist die Stiftung auf, die ganz konkret die Themenfelder Ausbildung, Kinder, Alterssiche-rung, Kirche in Notsituationen, Wissenschaftsförderung und Aktion PRIM (Priester helfen einander in der Mission) fördert: Seit 2009 unterstützen über 200 Darlehensgeber mit einem Kapital von über 6 Millionen Euro die Anliegen der Stiftung. Stifter und Darlehensgeber sichern die Arbeit von Christen, die in Afrika, Asien und an anderen Orten der Welt aufbegehren gegen Unrecht und Unterdrückung. Durch eine Zustiftung oder die Errich-tung eines Stiftungsfonds können Menschen Teil dieser wichtigen welt-kirchlichen Hilfe werden.

SteckbriefName: Stiftung pro missio | Zweck: Unterstützung der Arbeit des internationalen katholischen Mis-sionswerkes missio e.V. | Konfessionelle Bindung: katholisch  | Gründungsjahr: 2000 | Sitz: Aachen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürger-lichen Rechts | Kapital: über 38 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Hildegard Hermanns, Stiftungsmanagerin | Kontakt: Stiftung pro missio, Goethestraße 43, 52064 Aachen, Telefon: (0241) 75 07 47-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.stiftung-promissio.de

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STIFTUNG WELTEN VERBINDEN

Für viele Projekte und Initiativen in der Migrationsarbeit stehen öffentliche Mittel zur Verfügung. Auch Diakonie und Kirche fördern dort in großem Umfang. Und doch müssen viele sinnvolle Aufgaben aus finanziellen oder politischen Gründen unbearbeitet bleiben. Deshalb gründeten die Evan-gelisch-Lutherische Kirche in Bayern und das Diakonische Werk Bayern die STIFTUNG WELTEN VERBINDEN. Sie fördert insbesondere Projekte, die darauf angelegt sind, das Verständnis zwischen kulturell und religiös un-terschiedlich geprägten Menschen zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Projekten, die integrativ in Kirchengemeinden wirken, und Maß-nahmen, die der Erwachsenen- und Familienbildung dienen. Darüber hin-aus werden besonders auch Einzelpersonen gefördert, wenn die weitere Integration durch eine plötzlich eintretende Notlage ernsthaft gefährdet ist. Das derzeit aktuelle Schwerpunktthema lautet „Migration und Ge-sundheit“ und hat dabei besonders traumatisierte und psychisch kranke Flüchtlinge und Asylsuchende im Blick.

SteckbriefName: STIFTUNG WELTEN VERBINDEN | Zweck: Integration von Migrantinnen und Migranten, interkultureller und interreligiöser Dialog | Konfessionelle Bin dung: evangelisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Nürnberg | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 102.000 Euro | Gremien: Vorstand, Stiftungsbeirat | Ansprechpartnerin: Irmgard Emmert | Kontakt: Diakonisches Werk Bayern e.V., Pirckheimerstraße 6, 90408 Nürn-berg, Telefon: (0911) 935 43 95, E-Mail: [email protected] Informationen: www.welten-verbinden.de

Um drei jungen Männern aus Afghanistan die Teilnahme an einem Deutschkurs zu ermög-lichen, übernahm die STIFTUNG WELTEN VERBINDEN die Fahrtkosten.

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Stiftung Weltmission Neuendettelsau

Die Stiftung Weltmission fördert Projekte der Partnerkirchen der Evange-lisch-Lutherischen Kirche in Bayern durch finanzielle Zuwendungen. Sie stellt eine wichtige Ergänzung zur Arbeit der Organisation „Mission Eine-Welt – Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evange-lisch-Lutherischen Kirche in Bayern“ dar. Die Stiftung unterstützt Projekte des Zentrums und tritt dort ein, wo keine ausreichende nachhaltige Finan-zierung vorhanden ist, aber dauerhafter Handlungsbedarf besteht. Gleich-zeitig ist sie eine langfristige Finanzierungssäule von Projekten in den Partnerkirchen. Gleichgültig, ob es die Förderung im Bereich der Basisge-sundheit, der Fortbildungs- und Bildungsprogramme, der Ernährungspro-jekte, der Gemeindeentwicklung oder der Evangelisation ist, stets steht die Unterstützung in engem Zusammenhang mit der Arbeit von „Mission EineWelt“.

SteckbriefName: Stiftung Weltmission Neuendettelsau | Zweck: Projekte von Kir-chen, mit denen die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern zusammen-arbeitet, durch finanzielle Zuwendungen fördern | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2001 | Sitz: Neuendettelsau | Rechtsform: kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 385.000

Die Stiftung Weltmission fördert die medizinische Versorgung in den Partnerkirchen, wie hier im Braun-Memo-rial-Krankenhaus in Papua-Neuguinea. Foto: Thorsten Krafft

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Euro | Ansprechpartner: Jochen Kronester | Kontakt: Hauptstraße 2, 91564 Neuendettelsau, Telefon: (09874) 911 00, E-Mail: [email protected] Informationen: mission-einewelt.de/stiftung-weltmission

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Stiftung Kinder- und Jugenddorf Marienpflege

CaritasStiftung im Erzbistum Köln

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Kapitel 3Hilfe für Menschen: Soziales, Caritas und Diakonie

Geistliche Stiftung St. Georg und St. Spiritus

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Nächstenliebe stiftet anGegründet in der Tradition neue Zukunftperspektiven schaffen: Stiftun-gen der Caritas und Diakonie

Große Träger können manchmal auch kleine Projekte angehen. Die Dia-konie Neuendettelsau ist so ein Beispiel dafür. Seit 2007 hat der größte diakonische Verbund in Bayern eine Stiftung, die als Dachstiftung fungiert und nun für alle diejenigen eine Möglichkeit bietet, die ein ganz spezielles und damit eben auch kleineres Thema fördern wollen.

Renommierte Träger wie der Caritasverband von Berlin hingegen mögen ei-nen noch so soliden Ruf haben. Wenn es darum geht, Förderer und Freunde in einem bestimmten Bereich finanziell zu binden, dann ist eine Stiftung vertrauenerweckender. Und genau deshalb gibt es seit 2005 die Caritas GemeinschaftsStiftung im Erzbistum Berlin.

Egal, welche Unternehmensmodelle es auch geben mag, die Evangelische Stiftung Alsterdorf bewahrt das, was Gründer und Stifter Pastor Heinrich Matthias Sengelmann 1863 auf den Weg gebracht hat. Das ursprüngliche Werk für Menschen mit Behinderungen hält bis heute an der Rechtsform der Stiftung fest und versucht sogar seit Jahren, dies mehr in den Vorder-grund zu bringen. Das kann dann wahrhaft als bewährt gelten. Doch bis heute mögen sich die Hamburger nicht recht daran gewöhnen, dass ihre „Alsterdorfer Anstalten“ doch eigentlich eine Stiftung sind. Dabei steckt hinter der Evangelischen Stiftung Alsterdorf mittlerweile viel mehr als das, was der ehemalige Michel-Pastor Sengelmann Mitte des 19. Jahrhunderts auf den Weg gebracht hat.

7.000 Mitarbeitende hat die Diakonie in Neuendettelsau. Im Jahr 2014 be-treute sie 80.000 Menschen und bietet für Menschen mit einer geistigen Behinderung Wohn- und Arbeitsplätze. Daneben führt sie Senioreneinrich-tungen mit etwa 2.500 Plätzen, außerdem über 30 Schulen, die von über 4.100 Schülern besucht werden. Sie ist der Träger von vier Kliniken und zwei medizinischen Versorgungszentren. Hinzu kommen Kindertagesstätten, Ta-gungs- und Gästehäuser, eine internationale Akademie sowie verschiedene Betriebe und die beiden kirchlichen Werkstätten Hostienbereitung und Pa-ramente. Das ist für sich gesehen schon eine Menge. Und dann kam 2007 noch eine Stiftung hinzu, die die nationalen und internationalen Projekte der Diakonie und der mit ihr verbundenen Unternehmen fördern soll.

Mithilfe der Dachstiftung „Leben gestalten“ können sich Spender und Zu-stifter an der Verwirklichung der Stiftungsziele beteiligen oder eine eigene Treuhandstiftung gründen. Das gleichnamige Stiftungszentrum setzt sich für die Gewinnung weiterer Stifterinnen und Stifter ein. Die Stiftungen en-gagieren sich für Kinder und Jugendliche, Bildung, Ökumene, Menschen im Alter sowie für Menschen mit Behinderung. Das wichtige Ziel der Inklusion

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steht für die Diakonie Neuendettelsau im Fokus ihrer unterstützenden und betreuenden Rolle.

Sieben werkeigene Stiftungen der Diakonie und elf Treuhandstiftungen sind im Stiftungszentrum bereits beheimatet. „Das Stiftungszentrum ist umfassend“, beschreibt die Fundraiserin Eleonore Hofmann. Was heißen soll, dass dort neben den klassischen Stiftungsthemen Altenhilfe, Kinder und Jugend auch andere Projekte ein Dach finden können. „Das funktio-niert gut“, stellt Hofmann fest und erzählt, dass es viele Menschen gebe, die der Diakonie verbunden seien, aber mit ihrem Geld ein ganz speziel-les Thema unterstützen wollten. „Wir führen dann Gespräche, um den Stif-terwillen herauszuarbeiten, und ge-ben auch Empfehlungen. Das ist ein gegenseitiger Dialogprozess.“ Span-nend dabei sei, dass das Feld der Themen breit sei, genauso wie auch die gesamte Diakonie Neuendettelsau. Vorteil der kleinen Stiftungen sei, dass sie auch kleinere Projekte unterstützen würden, ohne „von großen Stiftungsapparaten erschlagen“ zu werden. Das Projekt mit den ausländi-schen Kindern, die über das Friedensdorf nach Nürnberg kämen, um dort operiert zu werden, sei da so ein Beispiel. Das unterstütze die Stiftung jetzt ganz gezielt. Vorteil: Die Verwaltung aller Treuhandstiftungen wird in der großen Diakoniegruppe erledigt, ebenso wird für Marketing, Beratung und Grundlagen gesorgt. Die Stiftungen können sich dann darauf konzen-trieren, das erwirtschaftete Geld sinnvoll zu verteilen.

Der Ansatz der Evangelischen Stiftung Alsterdorf in Hamburg ist da ein ganz anderer. Für sie ist die Stiftung das Dach, unter dem seit 1863 ganz im

Wir führen Gespräche, um den Stifterwillen herauszuarbeiten, und geben auch Empfehlun­gen. Das ist ein gegenseitiger Dialogprozess.

Eleonore Hofmann, Stiftungszentrum „Leben gestalten“

SteckbriefStiftung „Leben gestalten“ und Stiftungszentrum „Leben gestalten“ der Diakonie NeuendettelsauZweck: Förderung der nationalen und internationalen gemeinnützigen und mildtätigen Projekte und Aktivitäten des Ev.-luth. Diakoniewer-kes Neuendettelsau sowie der mit dem Diakoniewerk verbundenen gemeinnützigen Unternehmen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: Neuendettelsau | Rechtsform: rechtsfä-hige öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts | Gremien: Vorstand und Kuratorium | Ansprechpartnerin: Christine Liebel | Kontakt: Wil-helm-Löhe-Straße 16, 91564 Neuendettelsau, Telefon: (09874) 823 86, E-Mail: [email protected] Informationen: www.diakonieneuendettelsau.de

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Sinne des Gründers Gutes getan wird. Der Pastor im Hamburger „Michel“ Dr. Heinrich Matthias Sengelmann war als Theologe verzweifelt, als er sah, dass es für geistig, körperlich und seelisch behinderte Menschen keine ad-äquate Betreuung in der Hansestadt gab. Nach einem Spendenaufruf kauf-te er ein damals am Stadtrand von Hamburg gelegenes Gelände und be-

gann in einem kleinen Fachwerkhaus mit vier geistig behinderten Jungen. Um das damals sogenannte „Idioten-wesen“ kümmerte er sich besonders, später sogar deutschlandweit aner-kannt. Er war einer der Ersten, der den Menschen mit Behinderung in

Werkstätten, Gärtnerei und Landwirtschaft Arbeit und somit auch eine Be-schäftigung gab. Ganz in Anspruch genommen von seiner Arbeit und ihren Erfolgen ließ sich Sengelmann ohne weitere Bezüge vom honorigen Predi-geramt suspendieren, finanzierte aus eigenen Mitteln seine „Anstalt“ und baute sie weiter aus.

Als er 1899 starb, floss sein durch Erbschaften angewachsenes nicht unbe-trächtliches Vermögen komplett in sein Lebenswerk. Damals bereits zähl-te Alsterdorf 600 Bewohner. Heute ist die Stiftung rein operativ tätig und beschäftigt etwa 6.000 Mitarbeiter an 180 Standorten, erzählt Öffentlich-keitsarbeiter Hans-Georg Krings. Sie ist als private Stiftung bürgerlichen Rechts Auftragnehmer der öffentlichen Hand und erhält gleichzeitig Un-terstützung durch diese. Für die Realisierung innovativer Modellvorhaben, die das inklusive Miteinander in der Gesellschaft deutlich voranbringen, ist sie jedoch auf die Unterstützung weiterer Förderer angewiesen. 2 Mil-lionen Euro Spenden fließen jedes Jahr in die Arbeit ein. Dieses Geld er-möglicht der großen Stiftung und ihren Tochtergesellschaften, die heute in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen aktiv sind, an vielen Stellen das besondere diakonische Profil zu verdeutlichen und somit an

SteckbriefEvangelische Stiftung AlsterdorfZweck: Dienstleistungen für Menschen mit Behinderung, kranke Menschen, Senioren sowie für Kinder, Jugendliche und Familien und ebenso Erziehungs- und Bildungsleistungen | Konfessionelle Bin-dung: evangelisch | Gründungsjahr: 1863 | Sitz: Hamburg | Rechts-form: eigenständige Stiftung privaten Rechts | Kapital: Bilanz 244 Mio. Euro, Eigenkapital 35 Mio. Euro, Spenden 2,07 Mio. Euro | Gre-mien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartnerin: Güde Lassen-Da-maschke | Kontakt: Alsterdorfer Markt 4, 22297 Hamburg, Telefon: (040) 50 77 35 22Weitere Informationen: www.alsterdorf.de

„Menschen sind unser Leben“ lautet der Leit­satz der Evangelischen Stiftung Alsterdorf: Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen.

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die Grundlagen der Denkweise Sengelmanns anzuknüpfen. Im Mittelpunkt der Arbeit steht der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen: „Menschen sind unser Leben“ lautet denn auch der Leitsatz der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Der unmit-telbare Dienst von Menschen an Menschen ist der rote Faden der Arbeit, ob in den Assistenz- und Arbeitsangeboten, in den eigenen Krankenhäusern oder Schulen, in der Arbeit für Menschen in so-zialen Notlagen oder für alte und pflegebedürftige Menschen. 1989 übrigens wurden die Alstersdorfer Anstalten umbenannt, seitdem ist ihr Name Evangelische Stiftung Alsterdorf.

Eigentlich sollte es ein zusätzli-ches Fundraisinginstrument wer -den, das die bisherige Arbeit ergänzt und stärkt, erinnert sich Peter Wagener an die Gründung der Caritas-GemeinschaftsStiftung im Erzbistum Berlin. Schnell merk-ten die Berliner, dass die Stiftung dabei sogar noch stärker bindet, als es die Caritas als starke und solide Marke bislang schon tut. „Freunde und Förderer der Caritas bringen einer Stiftung sehr viel Vertrauen entgegen“, beschreibt der Fundraiser die Erfahrungen. Also nahmen sie im Portfolio der Fundrai-singinstrumente wahr, dass die Stiftung ein besonders starkes Instrument ist und somit auch ihren ganz eigenen Erfolg hat.

1,7 Millionen Euro sind bereits unter dem Dach der Gemeinschaftsstiftung mit ihren derzeit neun Treuhandstiftungen gebündelt. Nach knapp zehn Jahren Arbeit und einem Beginn mit den klassischen 50.000 Euro im Sä-ckel ist das schon beachtlich. „Wir sehen die Gründung der Stiftung und ihre Arbeit als Erfolgsgeschichte“, berichtet Wagener. Etliche Zustiftungen habe es bereits gegeben. Dadurch könnten nun viele innovative Projekte gefördert werden. Eines davon ist das Frauenhaus-Beratungsprojekt, das

Geriatrie des Evangelischen Krankenhauses Alsterdorf, eine Ein-richtung der Evangelischen Stiftung Alsterdorf. Foto: EKA / Ber-tram Solcher

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Frauen im Kampf gegen häusliche Gewalt unterstützt. Anderes ist aber noch viel wegweisender. So unterstützt die Caritas-Stiftung in einem ei-gens aufgelegten Stipendienprogramm junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren, die einen sozialen Beruf ergreifen wollen. „Im MINT-Bereich gibt es das ja durchaus, auch für Studierende oder andere Berufsgruppen sind Stipendiengeber da“, berichtet Peter Wagener. Doch gerade in den so wichtigen sozialen Berufen fehlte solch ein Angebot.

Die Stiftung hat dort nun eingegriffen und ein eigenes Programm aufge-legt. So können Waisen, Halbwaisen, Kinder von Alleinerziehenden und Kinder ohne Kontakt zu ihren Eltern während einer Ausbildung oder eines Studiums finanziell unterstützt werden. Über 60 junge Menschen wurden seit 2011 in diesem Rahmen bereits gefördert. Die Unterstützung reicht von Schulgeld bis zur Finanzierung von Arbeitsbedarf wie Notebooks oder Schulbücher. Auch monatliche Förderungen sind möglich. „Das ist eine In-vestition in die Zukunft der sozialen Arbeit“, bemerkt der Fundraiser des Caritasverbandes und ist stolz auf die Verwendung der Stiftungsmittel genau in diesem Bereich. Denn dort zeigt die Caritas nicht nur mit ihren Einrichtungen ihr klares Profil. Durch gutes Personal kann sie ihren christ-lichen Auftrag umso besser verdeutlichen.

SteckbriefCaritas-GemeinschaftsStiftung im Erzbistum BerlinZweck: Förderung der Jugend- und Familienhilfe, der Alten- und Behin-dertenhilfe, des öffentlichen Gesundheits- und Wohlfahrtswesens so-wie die Bekämpfung der Armut und die lntegration von Randgruppen im Gebiet des Erzbistums Berlin | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2005 | Sitz: Potsdam | Rechtsform: rechtsfähige kirch-liche Stiftung, Dachstiftung | Kapital: 1,7 Mio. Euro | Gremien: Stiftungs-vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartner: Peter Wagener | Kontakt: Residenzstraße 90, 13409 Berlin, Telefon: (030) 666 33 10 44, E-Mail: [email protected] Informationen: www.caritas-stiftung-berlin.de

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Mit ihrem Stipendienprogramm fördert die Caritas-GemeinschaftsStiftung im Erzbistum Berlin begabte junge Menschen, die sich in einer Ausbildung oder einem Studium für einen sozialen Beruf befinden. Seit 2011 wurden über 60 junge Menschen in diesem Rahmen ge-fördert. Die Unterstützung reicht dabei von Schulgeld bis zur Finanzierung von Arbeitsbedarf wie Notebooks oder Schulbücher. Auch monatliche Förderungen sind möglich.

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

CaritasStiftung im Erzbistum Köln

Teilen stiftet Zukunft. Gegründet am Patronatstag des Heiligen Martin von Tours, nahm die Cari-tasStiftung im Erzbistum Köln am 11. November 1999 ihre Arbeit auf. Die spontane Geste, mit der der Heilige Martin das Leid am Weges-rand bemerkte und wie selbst-verständlich zu lindern suchte, ist Vorbild und Ansporn für die Arbeit der Stiftung. Ihr Förder-schwerpunkt liegt vor allem auf Projekten und Maßnahmen, die der Bekämpfung der Armut, der Integration von Randgruppen und

der Stärkung von Jugend und Familie dienen.Seit mittlerweile mehr als 15 Jahren setzen viele einzelne Stifter durch Zustiftungen oder die Gründung eigener Stiftungen unter dem Dach der CaritasStiftung im Erzbistum Köln dauerhafte Zeichen christlicher Solida-rität und Mitmenschlichkeit. Seit ihrer Gründung hat die Stiftung mehr als 400 Projekte mit über 3,7 Millionen Euro unterstützt. Allein im Jahr 2014 konnten Hilfen im Umfang von rund 600.000 Euro gewährt werden. Das

Caritas-Stiftungen im PorträtCaritas-Stiftungen sind eine junge, aber besonders dynamisch wachsende Gruppe innerhalb der kirchlichen Stiftungsfamilie. Auf Bundesebene agie-ren die Caritas-Stiftung Deutschland und Stiftungen der Bundesfachver-bände, z.B. des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Dann gibt es in 23 von 27 Bistümern sowie in zahlreichen Stadt- und Kreiscaritasverbän-den Stiftungen. Hinzu kommen Treuhandstiftungen, die überwiegend von Privatpersonen gegründet wurden und von Caritas-Stiftungen verwaltet werden. Insgesamt 31 Caritas-Stiftungen, über 40 regionale Förderstiftun-gen und mehr als 250 Treuhandstiftungen und Stiftungsfonds existieren mittlerweile in der Caritas-Stiftungsfamilie.

Die ersten Gründungen liegen rund 15 Jahre zurück. Die Caritas-Stiftung Deutschland, die CaritasStiftung im Erzbistum Köln und die Caritas- Gemeinschafts-Stiftung Stuttgart gehören zu den ältesten Caritas-Stif-tungen, die Ende der 1990er-Jahre gegründet wurden. Eine der jüngsten Caritas-Stiftungen ist die Caritas-Stiftung im Erzbistum Dresden-Meißen, die 2010 an den Start ging. Hier werden exemplarisch drei Stiftungen aus der Caritas-Stiftungsfamilie vorgestellt.

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anfängliche Stiftungskapital von 600.000 DM ist mittlerweile auf rund 6,9 Millionen Euro angewachsen. Die Stiftung verwaltet außerdem treuhän-derisch 27 Stiftungen mit einem Stiftungsvermögen von weiteren rund 16,8 Millionen Euro.Die CaritasStiftung im Erzbistum Köln unterstützt auch Menschen, die sich ehrenamtlich oder hauptamtlich für andere einsetzen. Mit der jährlichen Verleihung des Elisabeth-Preises zeichnet sie Initiativen und Gruppen aus, die sich in vorbildlicher Weise im sozial-karitativen Bereich engagieren.

SteckbriefName: CaritasStiftung im Erzbistum Köln | Zweck: Förderung der Cari-tasarbeit mit besonderem Blick auf die Bekämpfung der Armut und die Integration von Randgruppen sowie die Stärkung von Jugend und Fa-milie  | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1999 | Sitz: Köln | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 23,7 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Thomas Hoyer | Kontakt: Georgstraße 7, 50676 Köln, Telefon: (0221) 201 02 28; E-Mail: [email protected] Informationen: www.caritasstiftung.de

Lebenswerk Zukunft – CaritasStiftung in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Menschen zu ermutigen, eigene Stiftun-gen zu gründen und auf diesem Wege ein eigenes sozial-karitatives Herzensanlie-gen zu verfolgen – dafür steht die Stiftung „Lebenswerk Zukunft“ seit vielen Jahren. Als Rechtsträger beheimatet sie mit knapp 70 Treuhandstiftungen und 20 Stiftungs-fonds die größte Caritas-Stifterfamilie in Deutschland. Sie versteht sich als Ge-meinschaft von Stifterinnen und Stiftern, die gesellschaftliches und soziales Leben mitgestalten wollen – vor Ort und welt-weit. Aber sie ermutigt nicht nur andere, mit ihrem Geld Gutes zu tun, sie fördert auch selbst innovative, nachhaltig wirken-de Projektvorhaben.

SteckbriefName: Lebenswerk Zukunft – CaritasStiftung in der Diözese Rotten-burg-Stuttgart | Zweck: Förderung der Zwecke des Deutschen Caritasver-bandes, vornehmlich in der Diözese Rottenburg-Stuttgart | Konfessionelle

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: Stuttgart | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapi-tal: 20 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartnerin: Angelika Hipp | Kontakt: Strombergstraße 11, 70188 Stuttgart, Telefon: (0711) 26 33 11 44, E-Mail: [email protected] Informationen:www.lebenswerk-zukunft.de

Stiftung Menschen in Not – Caritas-Stiftung im Bistum Trier

Zweck der 2004 gegründeten Stiftung Men-schen in Not ist es, die karitative Arbeit im Bistum Trier in ihrer ganzen Vielfalt zu för-dern und dauerhaft sicherzustellen. Dies soll besonders nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe geschehen. Zu den vorrangigen Anliegen der Stiftung zählen die Bekämpfung der Armut und ihrer Folgen, die Stärkung der Familien, der Kinder und Jugendlichen, die

Sorge um Menschen mit Behinderung, um schwerkranke und sterbende Menschen und die Integration von Menschen am Rande der Gesellschaft. In diesem Sinne ist die Stiftung darauf ausgerichtet, im Rahmen ihrer Mög-lichkeiten karitative Dienste und Projekte im Bistum, von den Pfarreien bis zu den Caritasverbänden, zu unterstützen. Sie ist Dach für mittlerweile 33 private und institutionelle Treuhandstiftungen.

SteckbriefName: Stiftung Menschen in Not – Caritas-Stiftung im Bistum Trier | Zweck: Die karitative Arbeit im Bistum Trier in ihrer ganzen Vielfalt zu fördern und dauerhaft sicherzustellen | Konfessionelle Bindung: katholisch | Grün-dungsjahr: 2004 | Sitz: Trier | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 2,8 Mio. Euro, inkl. der Treu-handstiftungen (8,2 Mio. Euro) | Gremien: Stiftungsvorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Thomas Theis | Kontakt: Stiftungszentrum des Bistums Trier, Kochstraße 2, 54290 Trier, Telefon: (0651) 14 51 95 70, E-Mail: [email protected] Informationen: www.stiftung-menscheninnot.de

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Dachstiftung Diakonie

Es ist war eine strategische und zu-kunftsorientierte Entscheidung ge-wesen: Die Vorstände des Vereins Diakonische Heime Kästorf e.V. und des Stephansstiftes in Hanno-ver stellten ihre Zusammenarbeit auf eine neue Basis, um weiter als starke diakonische Partner den wachsenden Herausforderungen des Sozialmarktes standzuhal-ten und die diakonische Arbeit im Sinne hilfsbedürftiger Menschen weiterzuentwickeln. Beide Partner brachten das Gründungskapital für die Dachstiftung auf. Um den Zusammenschluss zu ermöglichen, sind beide Einrichtungen in Förderstiftungen umgewandelt worden. Aufgabe der För-derstiftungen – neben dem Stephansstift und der Stiftung Diakonische Heime Kästorf auch die Stiftung Wohnen und Beraten in Braunschweig – ist es, die operative Arbeit der Gesellschaften ideell, personell und finan-ziell zu fördern und zu unterstützen. Seit der Gründung der Dachstiftung sind weitere diakonische Partner dazugekommen.In 15 gemeinnützigen Gesellschaften setzen sich rund 2.800 Mitarbeiten-de für die Belange von benachteiligten jungen und alten Menschen ein. Die wesentlichen Arbeitsbereiche sind Kindertagesstätten, Förderschulen, Erwachsenenbildung, Ausbildung, Qualifizierung, Wohnungslosenhilfe, Eingliederungshilfe, Altenpflege, Bildung, Jugendhilfe, Qualifizierung, Wohnungsnotfallhilfe und Altenhilfe. Die Einrichtungen finden sich in ganz Niedersachsen sowie in Sachsen-Anhalt. Die Dachstiftung Diakonie als Holding ist mit rund 120 Mitarbeitenden in den Bereichen Personal, Betriebswirtschaft, Fundraising und Kommunikation, kirchliche Arbeit und diakonische Profilbildung als Dienstleister für die Tochtergesellschaften tätig.

Diakonie-Stiftungen im PorträtBei den Stiftungen der Diakonie ist die Sache etwas anders gelagert als bei den jungen Caritas-Stiftungen – gehört doch neben den jüngeren Stiftungen eine Vielzahl sehr alter kirchlicher Stiftungen, oftmals Träger traditionsreicher und lokal tief verwurzelter sozialer Einrichtungen, unter das Dach der Diakonie. Ab Seite 84 finden Sie noch einige weitere Beispiele aus der Familie der Stiftungen, die der Diakonie verbunden sind.

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

SteckbriefName: Dachstiftung Diakonie (DD) | Zweck: Soziale Anwaltschaft und be-darfsgerechte Hilfen für benachteiligte Menschen | Konfessionelle Bin-dung: evangelisch | Gründungsjahr: 2011 | Sitz: Gifhorn | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung, Dachstiftung | Kapital: 500.000 Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Ingetraut Steffenha-gen | Kontakt: Hauptstraße 51, 38518 Gifhorn, Telefon: (05371) 72 12 24, E-Mail: [email protected] | [email protected] Informationen: www.dachstiftung-diakonie.de

Diakoniestiftung Hannover – Hilfe für den Nächsten

Im Mittelpunkt der Diakoniestif-tung Hannover mit ihren beiden Unterstiftungen, der Fritz-Senn-heiser-Stiftung und der Prof. Sie-bert-Stiftung, steht der Mensch mit seinem Bedürfnis nach Zu-wendung, Hilfe und einem Leben in Würde. Neue Perspektiven, Er-mutigung und Würde – dazu will die Diakoniestiftung Hannover Menschen verhelfen, deren Leben von entwürdigenden Bedingun-gen, Angst um die nackte Existenz und Resignation bestimmt ist. Es werden diakonische Projekte ge-

fördert, die die Zukunftschancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher verbessern und das Leben von Menschen in schwierigen Lebenslagen nachhaltig positiv verändern. Finanzielle Unterstützung gab es so z.B. für das Straßenmagazin ASPHALT, die Gewaltprävention „Netzwerk Courage“ und die Sprachförderung und Integration im Projekt „HIPPY“.

SteckbriefName: Diakoniestiftung Hannover – Hilfe für den Nächsten | Zweck: Unter-stützung der diakonischen Arbeit in der Region Hannover | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2001 | Sitz: Hannover | Rechtsform: selbstständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 2,4 Mio. Euro | Gremien: Stiftungsvorstand, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Susanne Kujawa-Ahrensmeier | Kontakt: Burgstraße 8, 30159 Hannover, Te-lefon: (0511) 368 71 50 10, E-Mail: [email protected] Informationen: www.diakoniestiftung-hannover.de

Sprachförderprojekt HIPPY

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DiakonieStiftung Ulm

Die DiakonieStiftung Ulm fördert und unterstützt als unselbststän-dige Stiftung die diakonischen Arbeitsfelder der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde in Ulm. Die Arbeit der Diakoniestation wird regelmäßig gefördert. Im Jahr 2014 wurde z.B. ein Programm zur Erhaltung und Förderung der Ge-sundheit der Mitarbeitenden ent-wickelt. Die Diakonische Bezirks-stelle konnte mithilfe der Stiftung eine weitere Fachkraft anstellen, die in akuten Notlagen berät. Die Waldheimarbeit wurde großzügig unterstützt, damit auch Kinder, deren El-tern die Eigenbeteiligung nicht aufbringen können, an der Sommerfreizeit teilnehmen können.

SteckbriefName: DiakonieStiftung Ulm | Zweck: Ideelle und finanzielle Förderung dia-konischer Aufgaben in der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde | Konfes-sionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2008 | Sitz: Ulm | Rechts-form: Unselbstständige kirchliche Stiftung in Trägerschaft der Evangelischen Landeskirche in Württemberg | Kapital: 430.000 Euro | Gremien: Kuratorium | Ansprechpartnerin: Prälatin Gabriele Wulz | Kontakt: Prälatur Ulm, Adlerbas-tei 1, 89073 Ulm, Telefon: (0731) 210 71, E-Mail: [email protected] Informationen: www.diakoniestiftungulm.de

Förderstiftung der Kaiserswerther Diakonie

Die Kaiserswerther Diakonie, zu der auch das Florence-Nightingale- Krankenhaus in Düsseldorf-Kaiserswerth gehört, wurde im Jahr 1836 von dem evangelischen Pfarrer Theodor Fliedner und seiner Frau Friederike gegründet. Damals war es die erste Diakonissenanstalt der Welt. Heute besteht das Unternehmen aus vier Kernbereichen: den Sozialen Diens-ten, die neben der Jugend- und Familienhilfe Angebote für behinderte und psychisch erkrankte Menschen umfassen, der Altenhilfe mit Wohn-, Freizeit- und Pflegeangeboten für ältere Menschen sowie der Bildung und Erziehung mit mehr als 2.100 Schul- und Ausbildungsplätzen in verschie-denen berufsbildenden Schulen. Zum vierten Kernbereich, dem Floren-ce-Nightingale-Krankenhaus, gehören zehn Fachkliniken mit mehr als 600 Betten. Die Förderstiftung der Kaiserswerther Diakonie wirbt Spenden und

Unterwegs zu pflegebedürftigen Menschen – mit dem neuen Dienstwagen der Diakoniestation Ulm, der von der DiakonieStif-tung Ulm gefördert wurde

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Fördermittel ein, mit denen die Aufgaben der Kaiserswerther Dia-konie unterstützt werden.

SteckbriefName: Förderstiftung der Kaisers-werther Diakonie | Zweck: Einwer-ben von Spenden und Fördermit-teln zur Finanzierung der Aufgaben der Kaiserswerther Diakonie | Kon-fessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2008 | Sitz: Düs-seldorf | Rechtsform: selbststän-

dige Stiftung | Kapital: 50.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat und Vorstand | Ansprechpartnerin: Angelika Voigt | Kontakt: Alte Landstraße 179, 40489 Düsseldorf, Telefon: (0211) 409 22 12, E-Mail: [email protected] Informationen:www.kaiserswerther-diakonie.de (dort unter „Einrichtungen“)

Stiftung Diakonie Hessen

Die Stiftung Diakonie Hessen wurde 2005 gegründet, um insbesondere bedürftigen Personen in Notlagen auf die Beine zu helfen und Men-schen zur Unterstützung der Dia-konie anzuregen. Ein Ziel war es von Beginn an aber auch, weitere Stiftungsgründungen im Bereich der Diakonie zu unterstützen. Heu-te betreut die Stiftung als Dach-stiftung drei Stiftungsfonds sowie 20 regionale Unterstiftungen. Die

Stiftung Diakonie Hessen will als Themenmotor neue soziale Herausforde-rungen in der Gesellschaft aufgreifen und dabei durch ihre Arbeit in guten Zeiten eine Grundlage schaffen, damit auch zukünftig diakonische Aufga-ben erfüllt werden können. In den ersten zehn Jahren ihres Bestehens wur-den Projekte mit einer Summe von 1,7 Millionen Euro unterstützt. Innovative diakonische Projekte werden zweijährlich mit dem Elisabeth Preis ausge-zeichnet.

SteckbriefName: Stiftung Diakonie Hessen | Zweck: Förderung aller diakonischen Zwecke im Bereich der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und

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Kurhessen-Waldeck | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungs-jahr: 2005 | Sitz: Frankfurt am Main | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 7,22 Mio. Euro | Gre-mien: Stiftungsvorstand, Stiftungsrat, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Carolin Ohlig | Kontakt: Ederstraße 12, 60486 Frankfurt am Main, Telefon: (069) 79 47-61 11, E-Mail: [email protected] Informationen: www.sinn-stiften.de

Stiftung mit|stiften

Der Wahlspruch der Fürther Dia-koniestiftung „mit|stiften“ lautet „helfen, handeln, teilen“. Damit möchte die Stiftung ihrem Auftrag Ausdruck verleihen, Menschen in Notlagen zu helfen, die Beglei-tung einsamer, älterer Menschen zu fördern und Menschen mit Hil-fe zur Selbsthilfe zu stärken. Die Diakonie in Fürth stellt sich den sozialen Herausforderungen und gestaltet sie mit ihren Angeboten. Die Stiftung mit|stiften fördert die diakonische Arbeit in vielfältiger Weise – mit Hilfen zur Begleitung am Lebensende, in der Pflege ein-samer, älterer Menschen, durch Unterstützung beim Netzwerken im Sozialraum und mit dem En-gagement von Hilfe zur Selbsthilfe.

SteckbriefName: Stiftung mit|stiften des Dia -ko nischen Werks Fürth | Zweck: Finanzierung von Projekten und Ar-beitsbereichen der Diakonie Fürth | Konfessionelle Bindung: evan-gelisch | Gründungsjahr: 2003  | Sitz: Fürth | Rechtsform: selbstständige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: 6,6 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartner: Michael Bischoff | Kontakt: Königswarterstraße 56–60, 90762 Fürth, Telefon: (0911) 749 33-30, E-Mail: [email protected] Informationen:www.diakonie-fuerth.de/mitstiften

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind ein Verbund der Stiftung Bethel, der Stiftung Nazareth, der Stiftung Sarepta und der Hoffnungstaler Stiftung Lo-betal. Im Mittelpunkt der fast 150-jährigen Geschichte steht die menschliche und fachliche Hilfe für kranke, behinderte und sozial benachteiligte Menschen. Im Bie-lefelder Stadtteil Bethel arbeiten derzeit rund 8.500 der insgesamt über 17.500 Beschäftigten. Die Stiftung ist damit der größte Arbeitgeber in Bielefeld. Die Arbeit mit 230.000 benachteiligten Menschen pro Jahr wird durch

die Sozialleistungsträger finanziert. Mit Spenden werden viele über die Regelfinanzierung hinausgehende Maßnahmen für die betreuten Men-schen ermöglicht. Namensgeber und prägender Gestalter ist Friedrich von Bodelschwingh der Ältere.

SteckbriefName: v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel: Stiftung Be thel, Stiftung Naza-reth, Stiftung Sarepta, Hoffnungstaler Stiftung Lobetal  | Zweck: Vier Stiftungen mit Einzelsatzungen, darunter die Zwe-cke Unterstützung hilfsbedürftiger Per-sonen, Förderung der Wohlfahrtspflege, des öffentlichen Gesundheitswesens, der Jugend- und Altenhilfe, der Bildung und Erziehung, der Wissenschaft und Forschung | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1867 | Sitz: Bielefeld | Rechtsform: rechtsfähige kirch-liche Stiftungen privaten Rechts | Kapital: Eigenkapital 263 Mio. Euro, Umsatz 1,03 Mrd. Euro | Gremien: Verwaltungsrat und Vorstand | Ansprechpartner: Hans-Werner Senfft | Kontakt: Abteilung Spenden, Quel-lenhofweg 25, 33617 Bielefeld, Telefon: (0521) 144-36 00,E-Mail: [email protected] Informationen:www.bethel.de

Im Betheler Haus Gihon werden Menschen mit Behin-derung liebe voll betreut.

Pastor Friedrich v. Bodelschwingh

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Das Buch vom Nachtschrank machte die Stifterin lebendigVon beeindruckenden Erlebnissen mit Nachlässen und tatkräftigen Or-densschwestern, die einen Krankenhausneubau kurzerhand absagten

Nicht das Kapital eines Menschen, sondern das Erlebnis seines Sterbens haben einer Stiftung in Mainz den Namen gegeben. Der Physikprofessor Hans Voshage war im Kreise seiner Familie gestorben. Ein Erlebnis, das für einen Arzt aus der Stadt so prägend war, dass er 60.000 D-Mark in die gerade neu zu gründende Hospizstiftung geben wollte. „Sein Sterben war so bedeutsam, dass wir unsere Stiftung deshalb nach diesem Professor benannt haben“, erinnert sich Eberhard Hüser. Da zählte der Inhalt mehr als das Geld. Ein ungewöhnlicher Vorgang, der heute noch Menschen dazu bringt, genau deshalb ihr Kapital in die Ökumenische Hans-Voshage-Hos-pizstiftung zu geben. Weil sie eben diesen Hintergrund für besonders au-thentisch halten.

Ebenfalls nicht gewöhnlich ist die Geschichte der Veronika-Stiftung in Rottenburg am Neckar. Denn die Schwestern, die ihr den Namen gegeben hatten, waren zum Zeitpunkt der Gründung noch recht aktiv und hatten große Pläne. Das Grundstück zum Klinikneubau der katholischen Schwes-ternschaft war bereits gekauft – da überlegten es sich die neun verbliebe-nen Ordensfrauen anders. Sie verkauften alles, gaben ihre Klinik an das ört liche Marienhospital weiter und gründeten mit dem Verkaufserlös eine Stiftung, die jetzt genau das fördert, was immer schon ihr Lebensziel war: die Begleitung von Kindern und Menschen bei Schmerz und Tod.

Begleitung bei Krankheit und Schmerz: Die Veronika-Stiftung fördert den Aufbau ambulanter Kinderhospize und die Hospizbetreuung junger und alter Menschen.

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Anders ist das bei der Stiftung, für die Theo Lemken arbeitet: Ihr finanzielles Kapital steckt immer noch in Grund und Boden sowie in den Gemäuern, die darauf ste-hen. Das eigentliche Kapital sind für den Sozialarbeiter jedoch die Menschen, die die Stiftung be-treut. Gegründet wurde sie aus Sorge um die Obdachlosen als Op-fer der Industrialisierung des aus-gehenden 19. Jahrhunderts. Zwar hat sich seitdem vieles verändert – „umherziehende Vagabunden“, wie es im Satzungszweck heißt,

gibt es am nördlichen Rand des Ruhrgebietes nicht mehr. Aber

auch heute noch werden Menschen obdachlos und finden in der Evangeli-schen Stiftung Lühlerheim an der Grenze zwischen Münsterland und Nie-derrhein eine neue Heimat.

Überlebt habe sich der Satzungszweck keinesfalls, sagt Einrichtungslei-ter Lemken. Auch wenn heute niemand mehr obdachlos werden müsse, passiere das Menschen doch immer wieder. Zwar kommt nur noch selten jemand „direkt von der Straße“ in die Einrichtung, vielfach haben Behör-den zuvor den Kontakt geknüpft. Aber Bedarf für die Angebote der Stiftung besteht noch immer.

Sich mit christlichem Menschenbild der Gestrandeten der Gesellschaft anzunehmen, das ist bis heute das Ziel der Einrichtung. In der Anfangs-phase der 1884 gegründeten Stiftung waren die Bewohner darauf stolz, dass sie mit eigenen Händen eine Kapelle bauten. „Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid“, lautet der Sinnspruch aus dem Matthäus-Evangelium über dem Portal. Heute sind Bewohner und Mitar-beiter vom Lühlerheim immer noch stolz auf das so deutlich nach außen getragene Profil, aber auch auf das, was davon nach innen zu spüren ist.

Die feste Zusage, die Lemken und sein Team den 96 Wohnungslosen, 65 Menschen in der Altenhilfe und 15 Bewohnern des betreuten Wohnens geben, ist: „Wir sind für dich da. Wenn du hierbleiben möchtest, kannst du das.“ Es habe sich viel verändert in der Gesellschaft, aber dieses Ver-sprechen, basierend auf den Worten des rheinischen Gründungspfarrers Stursberg, gelte bis heute. Auf dem Weg, ihre drohende Obdachlosigkeit zu verhindern, würden manche Menschen aufgeben – weil sie überfordert seien oder auch nicht so einen langen Atem hätten, die Krise durchzuste-hen. Einmal im Lühlerheim angekommen, können sie sich sicher fühlen

Die Kapelle der Evangelischen Stiftung Lühlerheim wurde von den Bewohnern der ersten Jahre eigenhändig erbaut.

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SteckbriefEvangelische Stiftung LühlerheimZweck: Unterhaltung und der Betrieb von Einrichtungen für Menschen, die Geborgenheit und Gemeinschaft suchen und bei Krankheit und Behinderung oder im Alter Hilfe und Pflege brauchen | Konfessionel-le Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1884 | Sitz: Schermbeck  | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung | Kapital: Grundbesitz am Standort der Stiftung | Gremien: Stiftungsrat und Vorstand | An-sprechpartner: Theo Lemken | Kontakt: Marienthaler Straße 10, 46514 Schermbeck, Telefon: (02856) 29-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.luehlerheim.de

und begleitet einen Neuanfang finden. „Manche Wege zurück in ein selbst-ständiges Leben können erfolgreich sein“, weiß Lemken. Aber einige Men-schen bleiben auch. Weil ihnen das Wohnen in der Stiftung guttut und sie von ihr die Stärke erhalten, die sie für das Leben benötigen. Eine gute Verzinsung, wie Theo Lemken meint.

Auch bei der Ökumenischen Hans-Voshage-Hospizstiftung steckt das wichtigste Kapital nicht im Geld. Eines ihrer ganz besonderen Schätze ist der ökumenische Ansatz. Denn die Stiftungsordnung des Bistums Mainz war „so streng katholisch, da passte kein evangelisches Komma rein“, erinnert sich Stiftungsgründer Eberhard Hüser. Ein Gespräch mit Karl Kardinal Lehmann brachte die Lösung. Der Mainzer Bischof unterstützte den ökumenischen Ansatz seines damaligen Personalchefs Hüser, und in Windeseile hatte der Stiftungsbeauftragte eine Lösung parat: „Nun steht in der Stiftungsordnung im Hinblick auf die Gremien, die eigentlich nur katho-lisch besetzt sein sollten, die Fußnote ‚In Sonderfällen gelten andere Re-gelungen‘“, erinnert sich Hüser. So wurde möglich, was bis 1998 noch unmöglich schien. Bis heute sitzen ein evangelischer Propst und ein katholischer Domkapitular im Stif-tungsrat nebeneinander, im Vor-stand sieht es ähnlich aus.

Die Begleitung des Sterbens ökume nisch anzugehen, das hat Hüser seitdem viel Zustimmung eingebracht. Bei Zustiftungen merkt er das, wenn die Menschen mitbekommen, wie einträchtig beide Kirchen zusammenarbeiten können. Denn das Stiftungskons-trukt und der ganze Auftritt nach

„Mein treuer Freund“: Das Foto ist Teil der Wanderausstellung „Wegbegleiter im Sterben“, die die Ökumenische Hans-Voshage- Hospizstiftung erarbeitet hat. Die Ausstellung kann bei der Stif-tung ausgeliehen werden.

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außen sind von Grund auf ökumenisch, so wie auch die inhaltliche Arbeit. Mit der unterstützt die Ökumenische Hans-Voshage-Hospizstiftung be-sonders die Mainzer Hospizgesellschaft Christophorus. „Aber wir haben nicht nur die ökumenische Trägerschaft, sondern auch den besonderen Namen“, sagt Hüser. Als die Frau eines Kollegen Voshages starb, wollte der erst eine eigene Stiftung gründen. Doch als er hörte, dass Voshage nicht sein Kapital gegeben hatte, sondern dass sein Sterbeprozess Grund für die Namensgebung gewesen war, entschloss er sich sofort, sein Geld zuzustiften. „Wir haben ganz bewusst keine Kirchensteuern in unserem Kapital, auch keine Gelder aus der Industrie“, erklärt Hüser. Die Stiftung will sich Unabhängigkeit bewahren. Er setzt auf Zustiftungen, auch wenn das manches Mal bedeuten kann, auch Wohnungsauflösungen nach Tes-tamenten zu übernehmen. „Bei einer ist die Frau erst nach ihrem Tode für mich richtig lebendig geworden“, erzählt er. Auf dem Nachttisch habe ein mit Bleistift durchgearbeitetes Buch von Seneca mit dem Titel „Das Leben ist kurz“ gelegen. Die zahlreichen Anmerkungen hätten ihm viel gezeigt über die Verstorbene. Als er in den Stiftungsnachrichten darüber schrieb, wie er das Buch gelesen habe, löste das sofort Reaktionen aus: „Wenn ihr so sensibel mit dem Nachlass von Menschen umgeht, dann will ich euch auch bedenken“, erinnert er sich an Stifteraussagen.

Sich rechtzeitig um ihr Vermächtnis gekümmert hatten sich auch die Vero-nika-Schwestern in Rottenburg. Die Gemeinschaft von Frauen aus der Pfle-ge hatte kaum mehr Nachwuchs und stand vor der Frage, wie es in Zukunft weitergehen solle. Seit 1925 hatte die Veronika-Schwesternschaft kranken und sterbenden Menschen Orte des Rückzugs angeboten, an denen diese eine angemessene Betreuung und Pflege erfahren konnten. Nun merkten die Schwestern, dass sie dies nicht mehr aus eigener Kraft leisten konn-ten. Um dennoch weiterhin für sterbende und pflegebedürftige Menschen da zu sein, trafen sie eine Entscheidung: 2002 gründeten sie eine Stiftung, die sich in Zukunft dieser Aufgaben annehmen sollte.

SteckbriefÖkumenische Hans-Voshage-HospizstiftungZweck: Förderung eines im Sinne christlicher Nächstenliebe geleis-teten Dienstes an schwerstkranken und sterbenden Menschen ohne Rücksicht auf Glauben, Rasse und Nationalität im Raum Mainz | Kon-fessionelle Bindung: ökumenisch | Gründungsjahr: 1999 | Sitz: Mainz | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, ökumenische Stiftungsaufsicht | Kapital: ca. 2 Mio. Euro | Gremien: Stiftungsrat, Vorstand (beide paritätisch-ökumenisch besetzt) | An-sprechpartner: Eberhard Hüser | Kontakt: Weißliliengasse 10, 55116 Mainz, Telefon: (06131) 23 55 31, E-Mail: [email protected] Informationen:www.bistummainz.de/stiftung/hvoshage

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Elke Zimmermann, geschäftsführender Vor-stand der Stiftung, hat die Schwestern noch erlebt, wie sie die Anfangsjahre mit gestal-tet hatten. Bis zu ihrem Tod vor fünf Jahren war die damalige Generaloberin im Vorstand vertreten. Heute sind nur noch zwei Schwes-tern am Leben. Die Arbeit habe sie geprägt, erzählt Elke Zimmermann, „wir arbeiten heu-te ganz im Sinne der Schwestern“. Die Vero-nika-Stiftung setzt mit Palliativmedizin bei jungen Menschen an und widmet sich dem Aufbau ambulanter Kinderhospize und der Hospizbetreuung junger und alter Menschen. Früher kümmerten sich die Schwestern selbst um diese Aufgaben. Heute sorgt ihr in all den Jahren erwirtschaftetes Kapital dafür, dass aus den Erträgen von 27 Mil-lionen Euro Stiftungskapital weiterhin kranke und sterbende Menschen Rückzugsräume erhalten. Künstler auf der Kinderstation in Tübingen, Theaterspiel und Dokufilm mit kranken Kindern, auch in Zusammenarbeit mit der Jungen Oper in Stuttgart – die Stiftungsprojekte, die mit Partnern zusammen umgesetzt werden, sind immer ergreifende und bewegende Er-eignisse. Zwischen zehn und zwanzig Anträge bekommt die Stiftung jedes Jahr. Einzelprojekte zwischen 5.000 und 100.000 Euro werden dann ge-fördert. Die Ausschüttungen liegen im sechsstelligen Bereich, 2014 über-schritten sie die Marke von 440.000 Euro bereits deutlich.

Ob ein Projekt mit alten Menschen, Personalstellen im Palliativbereich oder Kunstprojekte gefördert werden – all das bietet Möglichkeiten der menschlichen Zuwendung, die ganz im Sinne der Veronika-Schwestern jetzt weiter finanziert werden können. Auch dann noch, wenn die letzten beiden Veronika-Schwestern nicht mehr am Leben sein werden.

SteckbriefVeronika-StiftungZweck: Förderung von Projekten und Einrichtungen zur Begleitung von Kindern und älteren Menschen bei Krankheit, Schmerz und Tod | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2002, rechtsfä-hig seit 2013 | Sitz: Rottenburg am Neckar | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 27 Mio. Euro | Gre-mien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartnerin: Elke Zimmermann | Kontakt: Postfach 9, 72101 Rottenburg, Telefon: (07472) 16 95 35,E-Mail: [email protected] Informationen:www.veronika-stiftung.de

Arbeit mit lebensbedroht erkrankten Kindern: Aus einem Projekt, das die Veronika-Stiftung zusammen mit der Kinderklinik Tübingen realisierte, entstand das Buch „Ich hab jetzt die gleiche Frisur wie Opa“.

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Augustenstift zu Schwerin

Nach dem Willen der Stifterin, Groß-herzogin Auguste von Mecklen-burg-Schwerin, wurde im Jahre 1855 ein Armen- und Siechenhaus zum Zweck der geistlichen und leiblichen Pflege bedürftiger Menschen evan-gelisch-lutherischen Bekenntnisses gestiftet. Der Stiftung wurden am 7. März 1860 die Rechte einer ju-ristischen Person verliehen. Nach mehreren Satzungsänderungen – die letzte erfolgte 2012 – soll sie in die Lage versetzt werden, ihre Aufgaben auch weiterhin im Sinne des Stif-tungszweckes zu erfüllen. Heute ist

das Augustenstift ein Netzwerk moderner Einrichtungen der Altenhilfe mit Pflegeheim, betreutem Wohnen, Seniorenwohngemeinschaften, Kurzzeit-pflege, Tagespflege, ambulantem Pflegedienst und dem Zentrum Demenz.

SteckbriefName: Augustenstift zu Schwerin | Zweck: Betreuung hilfsbedürftiger Menschen durch das Errichten und Betreiben von Einrichtungen der stati-onären, teilstationären und offenen Altenhilfe sowie der häuslichen Kran-kenpflege | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1860 | Sitz: Schwerin | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 4,1 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprech-partner: Frank-Holger Blümel | Kontakt: Schäferstraße 17, 19053 Schwerin, Telefon: (0385) 55 86 40, E-Mail: [email protected] Informationen: www.augustenstift.de

Stiftungen im PorträtSoziale Zwecke bilden ein Herzstück kirchlicher Stiftungsarbeit. Kirchliche Stiftungen kümmern sich um kranke, alte und sterbende Menschen, unter-stützen Menschen mit Behinderungen, helfen wohnungslosen Menschen und setzen sich ein für Kinder, Jugendliche und Familien. Häufig sind sie Träger großer und traditionsreicher Sozialunternehmen, sogenannte Ein-richtungsträgerstiftungen. Aber auch eine Vielzahl kleinerer Stiftungen engagiert sich für soziale Themen. Sozialstiftungen sind zahlenmäßig die größte Gruppe unter den Stiftungen, rund ein Drittel der deutschen Stif-tungen verfolgt soziale Zwecke. Das spiegelt sich auch im Umfang dieses Kapitels wider.

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BDKJ Jugendstiftung „hilfreich, edel & gut“

Die BDKJ-Jugendstiftung „hilf-reich, edel & gut“ hat ein zentra-les Ziel: Gutes bewirken – und das möglichst einfach! Deshalb will die Stiftung auf unkomplizierten Wegen große und kleine Projekte, Spektakuläres und Alltägliches gezielt fördern – z.B. Ferienfreizei-ten, ökologische Projekte, Oasen-tage, Sozialaktionen und beson-dere Gruppenstunden. Gefördert werden können Aktivitäten im Rahmen der Jugendarbeit im Gebiet des Bistums Essen bzw. von Gruppie-rungen aus dem Bistum Essen. Dreimal im Jahr schüttet die Stiftung ihre Erträge aus. Im Jahr 2014 wurden über 6.000 Euro an Jugendprojekte ver-geben. Hintergrund der Stiftungsgründung waren die massiven Kürzungen in der kirchlichen und öffentlichen Finanzierung der Jugendarbeit Anfang der 2000er-Jahre. Ziel war und ist der Aufbau einer dritten Säule in der Fi-nanzierung der Jugendarbeit. Im Beirat engagieren sich aktive und ehema-lige Vertreter der Jugendverbandsarbeit, um mit Aktionen und Projekten für Zustiftungen und Spenden zu werben.

SteckbriefName: BDKJ Jugendstiftung „hilfreich, edel & gut“ | Zweck: Die Jugend(ver-bands)arbeit im Ruhrgebiet und dem märkischen Sauerland fördern und damit die Arbeit mit und für Kinder(n) und Jugendliche(n) langfristig absi-chern | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: Essen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 122.420 Euro | Gremien: Vorstand, Beirat, Kuratorium | Kontakt: BDKJ-Diözesanverband Essen, Zwölfling 16, 45127 Essen, Telefon: (0201) 220 42 52, E-Mail: [email protected] Informationen: www.hilfreich-edel-gut.de

Don Bosco Stiftungszentrum

Das Don Bosco Stiftungszentrum wurde im Januar 2001 gegründet. Ziel war es von Beginn an, Spendern und Stiftern eine Möglichkeit zu ge-ben, sich finanziell zu engagieren. Mittlerweile gehören zum Don Bos-co Stiftungszentrum 4 rechtsfähige Stiftungen, 177 Treuhandstiftungen und 13 Stiftungsfonds. Gefördert werden vornehmlich Kinder- und Ju-gendhilfepro jekte der Salesianer Don Boscos in Deutschland und aller Welt. Rund 16.000 Salesianer und über 140.000 haupt- und ehrenamtliche

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Mitarbeiter (z.B. Lehrer, Sozialarbeiter) betreuen Mädchen und Jungen in 1.800 Niederlassungen weltweit. In über 130 Ländern unterstützt die Ordensgemeinschaft arme und sozial benachteiligte Jugendliche durch Schulunterricht, Berufsbildung und Jugendarbeit. Außerdem gibt es Pro-jekte, in denen Straßenkinder und Kindersoldaten unterstützt werden, in ein normales Leben zurückzufinden.

SteckbriefName: Don Bosco Stiftungszentrum | Zweck: Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland und aller Welt, insbesondere Förderung von Projekten der Sa-lesianer Don Boscos und Kooperationspartnern | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2001 | Sitz: München | Rechtsform: rechtsfä-hige Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 23,1 Mio. Euro | Gremien: Stif-tungsvorstand, Beirat | Ansprechpartner: Pater Herbert Bihlmayer SDB, Stiftungsvorstand | Kontakt: Landshuter Allee 11, 80637 München, Telefon: (089) 744 20 02 70, E-Mail: [email protected] Informationen: www.donbosco-stiftungszentrum.de

Evangelische Stiftung Neuerkerode

Die Evangelische Stiftung Neuerkerode wurde 1868 durch den evangeli-schen Gemeindepfarrer Gustav Stutzer gegründet, der die Not von Men-schen mit geistiger Behinderung in seiner Gemeinde Erkerode erlebte. Er sammelte Geld und gründete eine Anstalt: Neuerkerode. Heute unter-stützt die Evangelische Stiftung Neuerkerode im Auftrag örtlicher und überörtlicher Sozialhilfeträger Menschen mit besonderem Hilfebedarf zur

Im Don Bosco Stiftungszentrum engagieren sich 200 Stifterinnen und Stifter mit einer eige-nen Stiftung für junge Menschen in Deutschland und aller Welt. Foto: Marion Vogel

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Förderung von Teilhabe und Inklusion in unserer Gesellschaft. Als christlich orientierter Anbieter sozialer Dienst-leistungen betreut die Stiftung in der Region Südost-Niedersachsen etwa 5.000 Kinder, Jugendliche, Familien, Senioren und Menschen mit Behinde-rung mit stationären, teilstationären und ambulanten Angeboten in den Be-reichen Eingliederungshilfe, Senioren-hilfe, Gesundheit und Prävention sowie berufliche Qualifizierung und Beschäf-tigung. Dafür setzen sich rund 1.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein.

SteckbriefName: Evangelische Stiftung Neuerk-erode | Zweck: Menschen in ihre Ob hut zu nehmen, sie zu fördern und ihnen eine Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu ermöglichen | Kon-fessionelle Bindung: evangelisch | Grün-dungsjahr: 1868 | Sitz: Sickte-Neuer-kerode | Rechtsform: kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 47 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Verwaltungsrat | Ansprechpartner: Manfred Si-mon, Pressesprecher | Kontakt: Kastanienweg 3, 38173 Sickte-Neuerkerode, Telefon: (05305) 20 12 51, E-Mail: [email protected] Informationen: www.neuerkerode.de

Evangelisches Johannesstift Berlin

Teilhabe ermöglichen und Selbstständigkeit fördern: Das sind zentrale Ziele des Engagements des Evangelischen Johannesstifts. Mehr als 3.400 Mitarbeitende und 500 Ehrenamtliche engagieren sich für Menschen in fünf Bundesländern. Das Johannesstift bietet Begleitung, Assistenz und Pflege u.a. mit Angeboten für Kinder, Jugendliche, Menschen mit Behinderungen und ältere Menschen. Zudem gehören Krankenhäuser, die berufliche För-derung und Qualifizierung sowie die Ausbildung in sozialen Berufen zu den Arbeitsfeldern der Stiftung. Das Evangelische Johannesstift engagiert sich auch dort, wo staatliche Mittel nicht ausreichen. Die Kampagne „Kin-der beflügeln“ z.B. unterstützt Kinder in sogenannten Brennpunktschulen. Das Projekt „LeNa – Lebendige Nachbarschaft“ engagiert sich mit Ehren-amtlichen gegen die Vereinsamung älterer Menschen im Quartier.

| Hilfe für Menschen |

Foto: Evangelische Stiftung Neuerkerode / Nike Bollok

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| Kirchliche Stiftungen |

SteckbriefName: Evangelisches Johannesstift Berlin | Zweck: Förderung der Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe, des öffentlichen Gesundheitswesens und der öffentlichen Gesundheitspflege, der Erziehung, Volks- und Berufsbildung und gemeinnütziger sowie mildtätiger Zwecke | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1858 | Sitz: Berlin | Rechtsform: rechtsfä-hige Stiftung des bürgerlichen Rechts | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Martin von Essen | Kontakt: Amanda Wichern Haus, Schönwalder Allee 26, 13587 Berlin, Telefon: (030) 336 09-323, E-Mail: [email protected] Informationen: www.evangelisches-johannesstift.de

Geistliche Stiftung St. Georg und St. Spiritus

Ursprünglich waren St. Georg und St. Spiritus in Pasewalk zwei selbstständige Hospitäler. St. Georg diente den Siechenden, St. Spiritus war als Armenhaus eingerichtet. Beide verfügten über eine 1785 genehmigte Hospitalordnung und finanzierten sich aus zahlreichen Spenden und Schenkungen. Nach der Besetzung durch die Franzosen unter Napoleon wurde 1812 der Zusammen-schluss der beiden Hospitäler befohlen. Die Hospitäler werden seit dieser Zeit als Geistliche Stiftung St. Georg und St. Spiritus geführt. Heute ist die Geistliche Stiftung St. Georg und St. Spiritus Ge-sellschafter der Pflegeheim St. Spiritus gGmbH und der Diako-nie-Pflegedienst St. Spiritus gGmbH und verwaltet 30 Wohnun-gen mit Betreuungsangebot. Außerdem gehört eine evangelische

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Kindertagesstätte und Haus Kranich, ein Freizeitheim, zur Stiftung. Im Jahr 2014 wurde ein Neubau mit Wohnungen für Senioren und einer Wohnge-meinschaft für demenziell erkrankte Menschen eingeweiht.

SteckbriefName: Geistliche Stiftung St. Georg und St. Spiritus | Zweck: Alten, gebrech-lichen und hilfsbedürftigen Menschen im Sinne diakonischen Handelns zu helfen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1812 | Sitz: Pasewalk | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: Immobilien und Grundstücke | Gremien: Vorstand, Kura-torium | Ansprechpartner: Erwin Stöhlmacher | Kontakt: Am St. Spiritus 11, 17309 Pasewalk, Telefon: (03973) 204 00, E-Mail: [email protected] Informationen: www2.sanktspiritus.de

Hospiz Stiftung Niedersachsen – Eine Initiative der Kirchen

Fünf evangelische Kirchen und drei katholische Bistümer in Nie-dersachsen haben die Hospiz Stiftung Niedersachsen gegrün-det, um die Ehrenamtlichkeit in der Hospizarbeit zu fördern. Die Initiative zu diesem einzigartigen ökumenischen Projekt ging 2003 von einem katholischen und ei-nem evangelischen Theologen aus. Die Hospiz Stiftung Nieder-sachsen unterstützt die Hospizar-beit für sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Dazu fördert sie im Wesentlichen die Aus- und Fort-bildung von Ehrenamtlichen und unterstützt Hospizgruppen durch finanzielle Mittel und Öffentlichkeitsarbeit. Hauptaugenmerk liegt in der Unterstützung regionaler Arbeit in Niedersachsen. Alle fünf Jahre wird ein Hospizpreis verliehen, jeweils für ehrenamtliches Engagement und für mit der Hospizarbeit befasste Institutionen.

SteckbriefName: Hospiz Stiftung Niedersachsen – Eine Initiative der Kirchen | Zweck: Förderung der Ehrenamtlichen in Vorbereitung und Fortbildung, Unterstüt-zung der Hospizgruppen und ihrer Vernetzung, ideelle und finanzielle För-derung der Öffentlichkeitsarbeit | Konfessionelle Bindung: ökumenisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: Hannover | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche

Dr. Carmen Breuckmann-Giertz, Vorsitzende des Vorstandes, und Lothar Küttner, Vorsitzender des Kuratoriums der Hospiz Stiftung Niedersachsen

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 600.000 Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Dr. Carmen Breuckmann-Giertz, Vorsitzende des Vorstandes, Lothar Küttner, Vorsitzender des Kuratoriums  | Kontakt: Kirchröderstraße 44, 30625 Hannover, Telefon: (0511) 53 53 208, E-Mail: Andrea Ratzlaff, [email protected] Informationen: hospiz-stiftung-niedersachsen.de

IN VIA Stiftung – Wege für mehr Zukunft

Die IN VIA Stiftung – Wege für mehr Zukunft ist eine kirchliche Treuhand-stiftung in Trägerschaft der LIGA Bank-Stiftung. Sie wurde 2006 gegründet mit dem Zweck der Wohlfahrtspflege auf dem Gebiet der karitativen Sozi-al- und Bildungsarbeit für Mädchen und Frauen und dient der materiellen und ideellen Förderung der Arbeit der katholischen Mädchen- und Frauen-sozialarbeit in Deutschland und international. Insbesondere setzt sie sich ein für Chancengerechtigkeit für junge Frauen, schulische, berufliche und soziale Integration von jungen Menschen, soziale Integration von Frauen mit Migrationshintergrund, Förderung des sozialen Engagements im In- und Ausland, Förderung von Auslandsaufenthalten (z.B. Au-pair, Praktika), Arbeit in der Bahnhofsmission und Fort- und Weiterbildung für hauptberuf-liche und ehrenamtlich Mitarbeitende.

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SteckbriefName: IN VIA Stiftung – Wege für mehr Zukunft | Zweck: Wohlfahrtspfle-ge auf dem Gebiet der karitativen Sozial- und Bildungsarbeit für Mädchen und Frauen | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Freiburg i.Br. | Rechtsform: Treuhandstiftung in Trägerschaft der LIGA Bank-Stiftung | Kapital: 650.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat, Beirat | An-sprechpartnerin: Marion Paar | Kontakt: Karlstraße 40, 79104 Freiburg i.Br., Telefon: (0761) 20 02 31, E-Mail: [email protected] Informationen: www.invia-stiftung.de

Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar

Das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Trägerschaft der Ol-per Franziskanerinnen war 1998 die erste Einrichtung ihrer Art in Deutschland. Um ihre Arbeit auf Dauer zu gewährleisten, wurde die Kinder- und Jugendhospizstif-tung Balthasar gegründet. Das bedeutet: Solange es Familien mit unheilbar erkrankten Kindern und Jugendlichen gibt, die Begleitung brauchen, ist das Kinder- und Ju-gendhospiz Balthasar für sie da – das garantiert die Stiftungssat-zung. Das Kinderhospiz verfügt über acht Plätze, im Jugendbereich gibt es vier Plätze. 60 Mitarbeiter sowie 20 Ehrenamtliche kümmern sich um die Hospizgäste und ihre Familien.

SteckbriefName: Kinder- und Jugendhospizstiftung Balthasar | Zweck: Begleitung und Unterstützung unheilbar erkrankter Kinder und ihrer Familien von der Diagnose der Krankheit bis über den Tod des Kindes hinaus | Konfessio-nelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Olpe | Rechtsform: selbstständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 500.000 Euro | Gremien: Vorstand, bestehend aus den Geschäftsführern der Ge-meinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH (GFO), Kuratorium | Ansprechpartner: Rüdiger Barth, Leiter Kinder- und Jugend-hospiz Balthasar  | Kontakt: Maria-Theresia-Straße 30a–b, 57462 Olpe, Telefon: (02761) 92 65-40, E-Mail: [email protected] Informationen: www.kinderhospiz-balthasar.de

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Rummelsberger Stiftungszentrum und Rummelsberger Stiftung

Ziel des Rummelsberger Stiftungs-zentrums ist es, Menschen bei der Stiftungsgründung zu bera-ten und zu unterstützen. Als Treu-händer übernimmt die Stiftung die Verwaltung von Stiftungen. Den juristischen Rahmen für das Rummelsberger Stiftungszentrum stellt die rechtlich selbstständige Rummelsberger Stiftung. Sie tritt als Dachstiftung für die einzelnen treuhänderischen Stiftungen auf. Seit Mitte 2007 wurden 41 Stif-tungen und zwei Stiftungsfonds

gegründet. Ziel der Treuhandstiftungen ist es, die von der Rummelsberger Diakonie betreuten Menschen zu fördern und zu unterstützen.

SteckbriefName: Rummelsberger Stiftungszentrum und Rummelsberger Stiftung | Zweck: Förderung von Kindern und Jugendlichen, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen im Alter, Menschen in Tansania, die Ausbildung junger Menschen, die Begleitung und Unterstützung von Flüchtlingen, Kunst und Kultur in Einrichtungen der Diakonie, Einzelfallhilfe und die Hos-pizarbeit | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Schwarzenbruck | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung, Dach-stiftung | Kapital: 51.000 Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Mat-hias Kippenberg | Kontakt: Rummelsberg 2, 90592 Schwarzenbruck, Tele-fon: (09128) 50 22 99, E-Mail: [email protected] Informationen: www.rummelsberger-stiftungszentrum.de

SkF-Stiftung Agnes Neuhaus

Die SkF-Stiftung Agnes Neuhaus ist eine Stiftung des Sozialdienstes ka-tholischer Frauen – Zentrale e.V. In den Ortsvereinen sind hauptberufliche und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort aktiv, wo sich Frauen, Kinder und Familien in schwierigen Lebenssituationen befinden. In vielfältigen Bereichen – z.B. der Familienhilfe, der Kinder- und Jugend-hilfe, der Schwangerenberatung, dem Schutz von Kindern und Frauen vor häuslicher Gewalt und der rechtlichen Betreuung – bieten sie Beratung und Hilfe an. Der Sozialdienst katholischer Frauen wurde 1899 als Frauen- und Fachverband der sozialen Arbeit in der katholischen Kirche von Agnes

Stifterfahrt nach Dresden

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Neuhaus in Dortmund gegründet. Langfristig und zukunftsweisend im Sin-ne von Agnes Neuhaus Hilfe zu leisten, dazu bietet die SkF-Stiftung Agnes Neuhaus ihre Unterstützung an.

SteckbriefName: SkF-Stiftung Agnes Neuhaus | Zweck: Unterstützung von Aufgaben und Projekten des Sozialdienstes katholischer Frauen auf allen Ebenen | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2008 | Sitz: Dort-mund | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 50.000 Euro (Startkapital) | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartnerin: Maria Elisabeth Thoma | Kontakt: Ag-nes-Neuhaus-Straße 5, 44135 Dortmund, Telefon: (0231) 55 70 26 25Weitere Informationen: www.skf-stiftung.de

St. Dominikus Stiftung Speyer

Mit dem Auftrag „Unser Engagement – der Mensch“ stellt sich die St. Dominikus Stiftung Speyer in die Tradition der Or-densgemeinschaft des Instituts St. Domi-nikus Speyer. In elf Einrichtungen enga-gieren sich über 1.500 Mitarbeitende für Menschen – sie setzen sich ein für einen guten Start ins Leben, für Bildung und Er-ziehung, für Lebenschancen gefährdeter Kinder und junger Menschen, für Gesund-heit und Heilung und für ein menschen-würdiges Sterben. Dies geschieht in

Verleihung des Stiftungspreises 2015 der SkF-Stiftung

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

sieben Schulen, zwei Jugendhilfeeinrichtungen, einem Krankenhaus so-wie im ambulanten und stationären Hospizbereich. Bei aller Verschieden-heit gelten dabei für alle gemeinsame Werte, die durch die dominikani-schen Werte der Ordensschwestern geprägt sind.

SteckbriefName: St. Dominikus Stiftung Speyer | Zweck: Die Ordenstradition des St. Dominikus Instituts, die Dominikanischen Werte als Auftrag und den Stif-tungszweck der Einrichtungen unter ihrem Dach zu wahren | Konfessionel-le Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: Speyer | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 1 Mio. Euro | Gremien: Vor-stand | Ansprechpartnerin: Snježana Goričkić | Kontakt: Pistoreigasse 9, 67346 Speyer, Telefon: (06232) 877 38 43, E-Mail: [email protected] Informationen: www.st-dominikus-stiftung.de

St. Florian-Stiftung Neuzelle

Den Beginn hatte Pfarrer Florian Birnbach in Neuzelle gelegt, als er 1842 eine „Confirmanden Anstalt“ gründete, um armen katholischen Kindern in der Diaspora Religi-onsunterricht zu erteilen. Als er 1873 starb, sicherte sein Vermö-gen als Stiftung diese Einrichtung ab. Betrieben wurde die Stiftung durch Ordensschwestern. Ab 1974 übernahm die Stiftung die Betreu-ung von Menschen mit geistiger Behinderung. Nach 1990 wurde eine Privatschule für Menschen mit geistiger Behinderung ge-gründet, und es erfolgte eine Neu-

strukturierung und Ausdifferenzierung der Wohnangebote für Menschen mit Behinderungen, u.a. auch durch den Neubau von Wohnstätten. Heute betreut die Stiftung in ihrer integrativen katholischen Grundschule mit in-tegriertem Hort 80 Schüler in fünf Klassen, ab Schuljahr 2016/17 dann 96 Schüler, sowie bis zu 16 ältere Schüler in zwei Förderklassen. Hinzu kom-men tagesstrukturierte Angebote für bis zu 20 Erwachsene mit geistiger Behinderung und Wohnangebote für 115 Menschen mit Behinderungen.

Foto: M. Jonkisch

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SteckbriefName: St. Florian-Stiftung Neuzelle | Zweck: Betreuung und Förderung von Menschen mit Behinderungen jeglicher Art auf Grundlage christlicher Lie-bestätigkeit | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1877 | Sitz: Neuzelle | Rechtsform: rechtsfähige katholische Stiftung bürgerli-chen Rechts | Stiftungsvermögen: etwa 2,4 Mio. Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Markus Jonkisch | Kontakt: Frankfurter Straße 3a, 15898 Neuzelle, Telefon: (033652) 82 58 90, E-Mail: [email protected] Informationen: st-florian-stiftung.de

Stift Bethlehem

1851 gründete Helene von Bülow ein Diakonissenmutterhaus und begann mit der Arbeit zunächst an kranken und verwaisten Kindern. Das Haus er-hielt den Namen Stift Bethlehem und war eine Stiftung in die Mecklenburgi-sche Kirche. Eine Kirche, ein Krankenhaus, auswärtige Gemeindepflegesta-tionen, eine Paramentenwerkstatt, Kindertagesstätten, Senio renbetreuung und Ausbildungsarbeit kamen hinzu. Nach Umbau und Erweiterungsmaß-nahmen wurde im Jahr 2006 das evangelische Krankenhaus Stift Bethlehem aus der Stiftung ausgegliedert. 2011 fusionierte das Krankenhaus mit dem Kreiskrankenhaus Hagenow zum Westmecklenburg Klinikum Helene von Bülow, das als diakonisches Klinikum zu gleichen Teilen vom Landkreis und

| Hilfe für Menschen |

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| Kirchliche Stiftungen |

der Stiftung getragen wird. Die Stiftung unterhält darüber hinaus eigenstän-dig Altenpflegeheime, Kindertagesstätten, eine umfangreiche Arbeit für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie die Paramentenwerkstatt.

SteckbriefName: Stift Bethlehem | Zweck: Durch Errichten und Betreiben geeigne-ter Einrichtungen den Auftrag christlicher Nächstenliebe auszuführen. Zur Zweckerfüllung fördert die Stiftung das Gesundheitswesen, die Kranken-pflege und medizinische Versorgung. | Konfessionelle Bindung: evange-lisch | Gründungsjahr: 1851 | Sitz: Ludwigslust | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung, Werk des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland | Kapital: 18,4 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Stiftspropst Jürgen Stobbe, Vorstandsvorsitzender | Kontakt: Bahnhof-straße 20, 19288 Ludwigslust, Telefon: (03874) 43 32 32, E-Mail: [email protected] Informationen: www.stift-bethlehem.de

Stiftung Bethanien in Neubrandenburg

Die Stiftung Bethanien setzt die Tradition des ehemals im Jahr 1851 in Rattey von der Familie von Oertzen errichteten und im Jahre 1872 nach Neubran-denburg verlegten Rettungshauses Bethanien fort, wie es in der Satzung vom 17. September 1925 heißt: „Der Zweck der Anstalt ist, gefährdete Kna-ben und Mädchen aus Mecklenburg-Strelitz aufzunehmen, um sie im Geiste der Johann Hinrich Wichern’schen Erziehungsgrundsätze durch ein christ-lich geordnetes Familienleben und zweckdienliche Unterweisung … heran-zubilden.“ Zur Zweckerfüllung fördert die Stiftung insbesondere Projekte für sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte Kinder, Jugendliche und junge Volljährige, insbesondere im Bereich Mecklenburg-Strelitz.

SteckbriefName: Stiftung Bethanien in Neubrandenburg | Zweck: Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in den evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden und sonstigen Einrichtungen, Diensten, Stiftungen oder Anstalten und Verbän-den im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg, insbesondere im Bereich der Propstei Neustrelitz | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2007 (1851/1872) | Sitz: Neubrandenburg | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: etwa 4 Mio. Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartnerin: Christiane Körner | Kontakt: Töpferstraße 13, 17235 Neustrelitz, Telefon: (03981) 20 66 22, E-Mail: [email protected] Informationen: www.bethanienstiftung.de

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Stiftung Katholische Behindertenhilfe im Bistum Hildes-heim

Die Stiftung Katholische Behinderten-hilfe im Bistum Hildesheim unterstützt mit ihren Einrichtungen Menschen mit geistigen oder psychischen Beein-trächtigungen. Sie bietet verschie-denste Wohnformen von stationär bis ambulant, eine Schule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung und verschiedene Angebote zur Ta-gesstrukturierung sowie zur therapeu-tischen Beschäftigung und Heranfüh-rung an den ersten Arbeitsmarkt. Ziel der Stiftungsgründung war es, die Be-hindertenhilfe im Bistum Hildesheim in einem starken Verbund für die Zu-kunft aufzustellen. „Mitten ins Leben“ ist dabei der Leitgedanke der Stiftung.

SteckbriefName: Stiftung Katholische Behinder-tenhilfe im Bistum Hildesheim | Zweck: Förderung, Unterstützung und Weiterentwicklung katholischer Behinder-tenhilfe im Bistum Hildesheim | Konfessionelle Bindung: katholisch | Grün-dungsjahr: 2011 | Sitz: Hildesheim | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stif-tung privaten Rechts | Kapital: 1 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartnerin: Pia Stapel | Kontakt: Moritzberger Weg 1, 31139 Hildes-heim, Telefon: (05121) 93 83 00, E-Mail: [email protected] Informationen: www.mitteninsleben.de

Stiftung Kinder- und Jugenddorf Marienpflege

Um „Kinder zu retten und sie vor Verwahrlosung zu bewahren“ wurde 1830 die Marienpflege gegründet. Es war ein Gemeinschaftswerk aus staatlicher Hilfe und engagierter Bürgerinitiative. Die „Kinderrettungsanstalt“ fand im Gebäude des ehemaligen, nun säkularisierten Kapuzinerklosters statt. Aktuell leben etwa 105 Kinder und Jugendliche im Kinder- und Jugenddorf Marienpflege Ellwangen. Die Rupert-Mayer-Schule bietet 150 Schülern aus Ellwangen und Umgebung einen täglichen Lernort. 55 Kinder besuchen den Ganztagskindergarten und die Ganztagskrippe. Die Psychologische Erzie-hungsberatungsstelle begleitet und berät jährlich etwa 160 Familien. 15 Fa-milien und junge Erwachsene werden durch ambulante Dienste wöchentlich

| Hilfe für Menschen |

Reittherapie in der Heimstatt Röderhof, einer Einrichtung der Stiftung Katholische Behindertenhilfe im Bistum Hildesheim

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| Kirchliche Stiftungen |

begleitet. Seit 1908 sind die Fran-ziskanerinnen von Sießen im Kin-derdorf aktiv. Rund 220 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter sind für das Wohl der Kinder und Familien tätig.

SteckbriefName: Stiftung Kinder- und Ju-genddorf Marienpflege | Zweck: Er-ziehung, Bildung und Pflege junger Menschen, die in ihrer Entwicklung gefährdet, verzögert oder gestört sind, um eine Erziehung zur ei-genverantwortlichen und gemein-schaftsfähigen Persönlichkeit zu

ge währleisten | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1830 | Sitz: Ellwangen | Rechtsform: kirchliche Stiftung privaten Rechts | Gremien: Vorstand, Aufsichtsrat | Ansprechpartner: Ralf Klein-Jung | Kontakt: Dalkin-ger Straße 2, 73479 Ellwangen, Telefon: (07961) 88 41 00, E-Mail: [email protected] Informationen: www.marienpflege.de

Stiftung Liebenau

Die Stiftung Liebenau nahm ihre Tätigkeit 1870 auf. Drei Jahre später er-folgte die rechtliche Errichtung. Gründer war ein Verein, dem Kaplan Adolf Aich und Tettnanger Bürger angehörten. Ihr Ziel: eine Zufluchtsstätte für Menschen mit unheilbaren Krankheiten und Behinderungen zu schaffen. Heute ist die Stiftung Liebenau als Sozial-, Gesundheits- und Bildungs-unternehmen auf kirchlich-katholischer Grundlage in Deutschland, Öster-reich, Italien, der Schweiz, Bulgarien und der Slowakei tätig. Entsprechend ihrem Stiftungszweck bietet sie vielfältige Einrichtungen, Dienste und gemeinwesenorientierte Angebote in der Alten- und Behindertenhilfe, im Gesundheitswesen, im Bildungsbereich und in der Kinder- und Jugendhil-fe. Sie arbeitet zusammen mit der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, Kißlegg, und der Stiftung Helios – Leben im Alter, Goldach (Schweiz). Ins-gesamt bieten diese drei Stiftungen 290 Einrichtungen und Dienste in 95 Kommunen an.

SteckbriefName: Stiftung Liebenau | Zweck: Erziehung, Bildung, Beschäftigung, Heilbehandlung, Betreuung und Pflege von Menschen, insbesondere von behinderten, alten und kranken Menschen sowie von Menschen, die auf andere Art benachteiligt oder auf die Hilfe anderer angewiesen sind,

Aufführung des Kinder- und Jugendchors im Juli 2015: Musical Arche Noah

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Gewährung von Hilfen für Personen, die einer besonderen Unterstützung bedürfen, Prävention, Erkennung neuer Problemfelder, Aus-, Fort- und Wei-terbildung | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1873  | Sitz: Meckenbeuren | Rechtsform: kirchliche Stiftung privaten Rechts | Ka-pital: Umsatz 299 Mio. Euro (konsolidiert 2014), Eigenkapital 509 Mio. Euro (inkl. Sonderposten, konsolidiert 2014) | Gremien: Vorstand, Aufsichts-rat | Ansprechpartner: Michael H.F. Brock, Dr. Berthold Broll, Dr. Markus Nachbaur | Kontakt: Siggenweilerstraße 11, 88074 Meckenbeuren, Telefon: (07542) 10-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.stiftung-liebenau.de

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| Kirchliche Stiftungen |

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Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Foto: Christian Klenk

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Kapitel 4Bildung

Stiftung Burg Bodenstein

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| Kirchliche Stiftungen |

Die Zukunft liegt in der JugendStiftungen gestalten das Morgen durch Investitionen in Bildungsarbeit.

Die Zukunft fördern und gestalten: Wie kann das besser gehen, als die Ju-gend und die Familien in den Blick zu nehmen und sie zu unterstützen? Für Ortrud und Heinrich Dammann war das keine Frage. Heinrich Dammann machte ein Vermögen mit seinen Kreidewerken. Über den finanziellen Er-folg hatte er aber seine Herkunft und ganz besonders seinen Herrgott nicht vergessen. „Man darf meinen Erfolg nicht nur auf Tüchtigkeit zurückfüh-ren. Ich hatte eben auch viel Glück“, war er sich Zeit seines Lebens sicher. Demut und Dankbarkeit, das sind die Motive, aus denen das kinderlos gebliebene Ehepaar Dammann bereits 1991 eine Stiftung für die Förde-rung der Jugend in der Landeskirche Hannovers gründete. 100.000 D-Mark brachten sie zunächst in ihre Stiftung ein. In den folgenden Jahren stock-ten sie das Stiftungsvermögen stetig auf und entschieden sich schließlich, ihren Nachlass ebenfalls in die Stiftung einzubringen. Mit dem Tod der Eheleute in den Jahren 2013 und 2014 ist das Vermögen der Stiftung auf über 30 Millionen Euro angewachsen. Damit lässt sich schon einiges für die Jugend bewegen.

Menschen nicht nur Bildung, sondern auch Erholung zu ermöglichen, das hat die Stiftung der Evangelischen Familienerholungs- und Begegnungs-stätte Burg Bodenstein im Blick. Dort finden die Gäste Möglichkeiten, Ab-stand zum Alltag zu gewinnen. Die Burg bietet ihnen einen Schutzraum, um wieder zu sich selbst zu finden. Burg Bodenstein ist aber auch ein Raum zur Begegnung. Das Angebot ist ganzheitlich orientiert, es stärkt sowohl die innerfamiliären Beziehungen als auch die Kontakte gegenüber dem so-zialen Umfeld. Gerade für kinderreiche Familien mit wenig Geld hat sie mit ihrem Sozialfonds ein Herz. Freizeiten auf der mittelalterlichen Burg sind ein Highlight und werden ebenfalls durch die Stiftung gefördert.

Damit diese Arbeit auch zukünftig Bestand hat, hat die Evangelische Kir-che in Mitteldeutschland mit der Gründung der Stiftung Burg Bodenstein ein wichtiges Signal gesetzt. Denn diese, da sind sich alle sicher, hat nicht nur eine hohe Akzeptanz bei Spendern, sie gibt der mittelalterlichen Burg in finanziell schwierigen Zeiten eine sichere Arbeitsgrundlage. Kinder und Familien werden so auch in Zukunft die Burg Bodenstein als einen guten Ort mit tollen Angeboten erleben.

Das Cusanuswerk ist eines der 13 Begabtenförderwerke in Deutschland und fördert hochbegabte katholische Studierende. Im kommenden Jahr wird es bereits 60 Jahre alt. 1956 gegründet, hat es bereits über 7.000 jungen Menschen auf ihrem Bildungsweg gefördert – durch Stipendien, Förderprogramme und besonders auch durch Seminare. Finanziert wird die Arbeit des Cusanuswerkes durch die katholischen Bischöfe, das Bun-desministerium für Bildung und Forschung und durch Spenden. Seit 2002

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ist auch eine Stiftung dazugekom-men. Ihr Zweck ist es, die Arbeit des Cusanuswerkes zu unterstüt-zen. Die Stiftung bietet allen In-teressierten die Möglichkeit, sich – über eine Zustiftung oder einen Stiftungsfonds – langfristig und nachhaltig für die Förderung jun-ger Menschen zu engagieren.

Als Begabtenförderwerk der katho-lischen Kirche zielt das Cusanus-werk mit seinen Förderangeboten darauf ab, das Potenzial begabter und besonders engagierter junger Menschen für das Gemeinwohl zu erschließen. „Die Studierenden und Ehemaligen sind nicht nur in ihren Berufen klasse, sie engagieren sich auch ehrenamtlich in herausragender Weise“, weiß Dr. Susanne Schaefer, Geschäftsführerin der mit mittlerweile 1,6 Millionen Euro Stiftungskapital ausgestatteten Stiftung. Sie setzten neben dem beruflichen Engagement auch in Kirche und Gesellschaft, Wissenschaft und Forschung, Politik und Wirtschaft entscheidende Impulse. Genau an dieser Stelle setzt die Stif-tung an. Mit dem von ihr seit 2009 im zweijährigen Turnus vergebenen Cu-sanus-Preis werden konkrete Projekte von Studierenden und ehemaligen Cusanerinnen und Cusanern honoriert. „Das sind Projekte, die die breite Wirksamkeit der cusanischen Idee auf besonders beeindruckende Weise widerspiegeln“, erklärt Schaefer. 2015 gehen die drei Preise an Prof. Dr. Dr. Christoph Klein, der sich mit seiner Stiftung „Care for Rare“ für Kinder mit seltenen Krankheiten einsetzt. Neben ihm erhält Eva-Maria Lika den Preis für ihre Organisation „Relief and Reconciliation for Syria“, die für syrische Flüchtlinge im Libanon arbeitet. Der Stipendiat Lucas Uhlig wird für die „HIKI – Hallenser Interkulturelle Initiative“ geehrt, die es sich zur Aufgabe

SteckbriefStiftung Begabtenförderung CusanuswerkZweck: Beschaffung von Mitteln für das Cusanuswerk zur ideellen und materiellen Förderung besonders begabter katholischer Studentinnen und Studenten | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2002 | Sitz: Bonn | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung priva-ten Rechts, Dachstiftung | Kapital: 1,6 Mio. Euro | Gremien: Stiftungs-vorstand, Stiftungsrat, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Dr. Susanne Schaefer | Kontakt: Baumschulallee 5, 53115 Bonn, Telefon: (0228) 983 84 22; E-Mail: [email protected] Informationen: www.cusanuswerk.de

| Bildung |

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| Kirchliche Stiftungen |

gemacht hat, der Ausgrenzung von Flüchtlingen mit einem Dolmetscher-dienst in Halle und Sachsen-Anhalt entgegenzuwirken. Neben dem Preis ist die Stiftung übrigens immer dann gefragt, wenn neue Projekte anste-hen und andere Finanzierungsquellen ausscheiden. Testamente oder neu gestiftete Fonds gehen in die Stiftung und sichern so dauerhaft die Idee der Begabtenförderung ab.

„Viele Ehemalige treten an uns he-ran und entdecken die Stiftung als eine Möglichkeit, etwas Bleibendes und Sinnvolles zu tun“, berichtet Su sanne Schaefer. Egal, ob sie sich für Musik, Naturwissenschaften

oder an dere Themen interessierten, durch spezielle Fonds könnten sie dann bestimmen, wohin der Ertrag geht, und sicherstellen, dass damit ihr Herzensanliegen gefördert werde.

Auf Burg Bodenstein, dem mittelalterlichen Gemäuer mit bewegter Ge-schichte, stand die Zukunftssicherung vorne an bei der Stiftungsgrün-dung. „Wir wollten die Burg finanziell auf sichere Füße stellen“, berichtet der langjährige Vorstandsvorsitzende Dieter Fuchs. Bis vor Kurzem hat er die Familienerholungsstätte geleitet und kennt die Vorteile einer Stiftung. Sie sei eindeutig von höherer Akzeptanz bei Spendern als eine kirchliche Einrichtung selbst, hat er erfahren. Zudem habe das Kuratorium sich im Jahr 2001 bei der Gründung gedacht, dass die Rechtsform einer Stiftung

Die Studierenden und Ehemaligen sind nicht nur in ihren Berufen klasse, sie engagieren sich auch ehrenamtlich in herausragender Weise.

Dr. Susanne Schaefer

Boot-Floß-Regatta in der Evangelischen Familienerholungs- und Begegnungsstätte Burg Bodenstein

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der Burg eine höhere Verbindlichkeit im Bestand zusichere. Ihr Fortbe-stand hänge dann eben nicht allein an Synodenbeschlüssen, sondern auch an einer auf die Ewigkeit ausgelegten Stiftung.

Mit Rücklagen der Burg finanziert und von der Landeskirche im Laufe der Jahre aufgefüllt, liegt das Kapital von Stiftung Burg Bodenstein bei mitt-lerweile 1,8 Millionen Euro. Die Finanzabteilung der Landeskirche gebe sich bei den Geldanlagen viel Mühe, und so sei die Stiftung sehr erfolg-reich. Sie helfe einerseits dabei, die freizeitpädagogische Arbeit auf der Burg zu finanzieren und habe zudem einen Sozialfonds, sagt Fuchs. Auf niedrigschwellige Weise helfe sie den Menschen, die auf der Burg Ur-laub machten, mit 15 bis 25 Prozent Zuschüssen. „Die Menschen wer-den direkt angesprochen, es geht also nicht nur auf Antrag“, ist Pastor Fuchs stolz auf diese Art der direkten Förderung. Einmal im Jahr gibt es ein Stiftungsfest, da sind vor allem Gewerbetreibende und Politiker eingela-den. Zusammen mit „Special Guests“ genießen sie den Abend mit beson-derem Menü auf der Burg. Zwischen 80 und 2.000 Euro Spenden lassen sie dann pro Person zurück und stärken so die Stiftung.

Durch sein engagiertes Tun hat Heinrich Dammann mit seiner Frau Ortrud viele Millionen Euro in den Kapitalstock eingebracht. Geld, mit dem nun die landeskirchliche und die allgemeine Jugendarbeit gefördert werden können. Die Dammanns sind ein Beispiel für erfolgreiche Persönlichkei-ten, die sich immer auch dem Gemeinwohl verpflichtet fühlten.

„Ich stehe knietief in der Kreide“, soll der Unternehmer und Christdemo-krat Dammann, der sein Vermögen mit Kreidewerken gemacht hat, dem damaligen Kanzler Helmut Kohl bei einem Besuch gesagt haben. Ein Un-ternehmer alten Schlages, durchaus streitbar und hemdsärmelig, aber

SteckbriefStiftung Burg BodensteinZweck: Die Erfüllung des kirchlichen Auftrags der Burg Bodenstein als Evangelische Familienerholungs- und Begegnungsstätte zu fördern, die finanzielle Abhängigkeit von Zuschüssen Dritter möglichst gering zu halten und die Erhaltung der Burg Bodenstein auf Dauer sicherzustel-len | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2001 | Sitz: Burg Bodenstein | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: 1,8 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium  | An-sprechpartnerin: Victoria Rode | Kontakt: Burgstraße 1, 37339 Boden-stein, Telefon: (0360) 74 97-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.burg-bodenstein.de

Man darf meinen Erfolg nicht nur auf Tüch­tigkeit zurückführen. Ich hatte eben auch viel Glück.

Stifter Heinrich Dammann

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| Kirchliche Stiftungen |

leider kein Bild

humorvoll und immer verlässlich, so zeichnet Thomas Schlichting das Bild des Niedersachsen Dammann. Er selbst ist vor einem halben Jahr als erster Geschäftsführer zu der Stiftung gekommen und will jetzt ihre Geschicke ganz im Sinne des Stifterehepaares lenken. Dazu gehört die Förderung von Projekten, die Jugendliche ermutigen, sich mit gesellschaftlichen Ent-wicklungen auseinanderzusetzen und diese selber zu gestalten. Ebenso werden aber auch Vorhaben gefördert, die für Jugendliche Gemeinschaft stiften und Orientierung bieten. Die jungen Leute sollen in Projekten be-fähigt werden, sich kulturell zu bilden, ihre Selbstverantwortung zu stär-ken und zu freiwilligem Engagement angeregt werden. Schließlich sollen auch modellhafte Vorhaben gefördert werden, die zukunftsweisend für die Jugendarbeit sein können. Das erste große Projekt setzt da schon ein Zei-chen: Es geht darum, wie sich Schüler mit dem Thema „Respekt“ auseinan-dersetzen. Die Heinrich-Dammann-Stiftung fördert das Projekt gemeinsam mit der Hanns-Lilje-Stiftung, die den landesweiten Wettbewerb an Schulen initiiert hat. Dem Stifter hätte das gefallen: Respekt vor der Leistung ande-rer – das hatte den erfolgreichen Mann immer ausgezeichnet.

Märchen-Schatzsuche in der Evangelischen Familienerholungs- und Begegnungsstätte Burg Bodenstein

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SteckbriefHeinrich-Dammann-StiftungZweck: Förderung der Jugendarbeit in der Ev.-luth. Landeskirche Han-novers und im Allgemeinen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1991 | Sitz: Söhlde | Rechtsform: rechtsfähige kirchli-che Stiftung | Kapital: 30 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Thomas Schlichting | Kontakt: Gutenbergstraße 40, 31139 Hildesheim, Telefon: (05121) 28 90 30, E-Mail: [email protected] Informationen: www.heinrich-dammann-stiftung.de

Foto: Heinrich-Dammann-Stiftung / Julia Moras

| Bildung |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungen im PorträtZahlreiche weitere kirchliche Stiftungen engagieren sich im Bereich Bil-dung – eine Auswahl.

Bischof-Stein-Stiftung im Bistum Trier

Die Stiftung ist benannt nach dem ehemali-gen Trierer Bischof Dr. Bernhard Stein. Er hat in den 1970er-Jahren wichtige Entscheidun-gen zur Intensivierung der Bildungsarbeit der Kirche getroffen. In Anlehnung an seine Aufbauarbeit möchte die Stiftung auch für

Zeiten unsicherer Kirchensteuereinnahmen vorsorgen. Sie verfolgt vor al-lem den Zweck, die vielfältige Bildungs- und Erziehungsarbeit im Interesse der Kinder und Jugendlichen, die Familien- und Erwachsenenbildung, die kulturelle Arbeit, die Jugendarbeit und den Schutz der Kinder zu fördern und zu sichern. Dazu ist sie finanziell grundausgestattet worden. Für die Zukunft baut sie auch auf die Unterstützung von Zustifterinnen und Zu-stiftern und die Gründung von Treuhandstiftungen, um das Vorsorgewerk noch leistungsstärker zu machen.

SteckbriefName: Bischof-Stein-Stiftung im Bistum Trier | Zweck: Unterstützung und Förderung der Erziehungs- und Bildungsarbeit, der Familien- und Erwach-senenbildung, der kulturellen Arbeit und der Jugendarbeit im Bistum Trier  | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2008 | Sitz: Trier | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts, Dachstiftung | Kapital: 2,4 Mio. Euro, mit Treuhandstiftungen 4 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Thomas Theis | Kon-takt: Kochstraße 2, 54290 Trier, Telefon: (0651) 14 51 95 71, E-Mail: [email protected] Informationen:www.bistum-trier.de/bischof-stein-stiftung

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EKK-Stiftung

Die Evangelische Bank eG hat 1996 eine Stiftung zur beruflichen Erwachsenenbildung gegründet. Der Schwerpunkt der Stiftung liegt bei berufsqualifizierenden Ma-nagementkursen für besonders begabte christliche Nachwuchs-kräfte in Kirche und Diakonie. Die EKK-Stiftung setzt dort an, wo fachliche und soziale Kompetenz dringend benötigt wird: am Men-schen. Gezielt gefördert werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von institutionellen Kunden der Evangelischen Bank, für die die Stiftung die Kosten für berufliche Weiterbildungsmaßnahmen anteilig oder komplett übernimmt. Seit Grün-dung der Stiftung wurden mehr als 260 Projekte mit einem Gesamtvolu-men von über 1 Million Euro gefördert. Darunter fallen beispielsweise die hoch spezialisierte Fortbildung für Management in sozialen Organisatio-nen an der Bundesakademie für Kirche und Diakonie in Berlin und Master-studiengänge in verschiedenen Bereichen der Theologie, der Ethik und der Sozial- und Betriebswirtschaftslehre.

SteckbriefName: EKK-Stiftung | Zweck: Förderung der Fort- und Weiterbildung und der beruflichen Qualifikation von besonders begabten Nachwuchskräften in Kirche und Diakonie und die Unterstützung von Einrichtungen, die der För-derung des Stiftungszwecks dienen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1996 | Sitz: Kassel | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 1,8 Mio. Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Jürgen Schleicher | Kontakt: Seidlerstraße 6, 34117 Kas-sel, Telefon: (0561) 78 87-31 02, E-Mail: [email protected] Informationen:www.eb.de

Elisabeth Krauß’sche Stipendienstiftung

Die vermögende Kaufmannswitwe Elisabeth Krauß gründete 1639 eine Stiftung, um evangelisch-lutherische Studierende aus Nürnberg und Um-gebung zu unterstützen. Diese galt damals als eine der größten und an-gesehensten Stiftungen einer evangelischen Privatperson in Deutschland. In den ersten drei Jahrhunderten wurden mehr als 1.500 Studierende der

Zum Stipendium gibt es Blumen: Übergabe der Fördermittel an eine Stipendiatin der EKK-Stiftung

| Bildung |

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| Kirchliche Stiftungen |

Fachrichtungen Theologie, Jura und Medizin gefördert. Infolge von In-flation 1923 und Währungsreform 1948 schmolz das stattliche Kapital stark zusammen. Dank der Evange-lisch-Lutherischen Kirche in Bayern kann die Stiftung seit 1994 wieder ihren Zweck verfolgen, evangeli-sche Studierende aller Fakultäten, die „mit guten Ingeniis begabet“ und „zu studieren allen Fleiß an-wenden“, zu fördern und finanziell zu unterstützen. Seither erhielten 70 Studierende Stipendien.

SteckbriefName: Elisabeth Krauß’sche Stipendienstiftung | Zweck: Förderung und Unterstützung evangelischer Studierender, insbesondere der Fachberei-che evangelische Theologie und Rechtswissenschaften, Bezug zu Bayern notwendig | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1639 | Sitz: Nürnberg | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 450.000 Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Pfarrer Janning Hoenen, 1. Vorsitzender | Kontakt: Evang.-Luth. Pfarramt Nürnberg-St. Sebald, Vorstand der Elisabeth Krauß’schen Stipendienstif-tung, Albrecht-Dürer-Platz 1, 90403 Nürnberg, E-Mail: [email protected]

Erzbischof Hermann Stiftung

Mit ihrem Engagement für Bil-dung, Kunst und Kultur mit christ-lichem Bezug hält die Erzbischof Hermann Stiftung den Gedanken an ihren Gründer und seine Idea-le am Leben. Die 1863 errichtete Stiftung erinnert an den Freibur-ger Erzbischof Hermann von Vicari (1773–1868). Für den christlichen Glauben einzustehen und Men-schen in ihrem Glauben zu bestär-ken war sein Grundanliegen, das die Stiftung weiter trägt. Junge Menschen unterstützt die Erzbi-schof Hermann Stiftung während

Stipendiaten der Elisabeth Krauß’schen Stipendienstiftung besu-chen das Grab der Stifterin.

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des katholischen Theologiestudiums und der pastoralen Ausbildung. Au-ßerdem kommt sie für den Bau und die Unterhaltung von Einrichtungen der pastoralen und religionspädagogischen Aus- und Fortbildung auf und fördert besondere Projekte wie den Familientag der Stiftung beim Zelt Musik Festival in Freiburg.

SteckbriefName: Erzbischof Hermann Stiftung | Zweck: Finanzielle Unterstützung junger Menschen, die katholische Theologie studieren. Bau und Unterhal-tung von Einrichtungen der pastoralen und religionspädagogischen Aus- und Fortbildung, Bewahrung und Förderung des christlichen Kulturguts, insbesondere der Kunst, Musik und Literatur | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2005 (1863) | Sitz: Freiburg i.Br. | Rechtsform: kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts | Kapital: 37 Mio. Euro, Ertrag 2014: 1,2 Mio. Euro | Gremien: Stiftungsrat | Ansprechpartner: Clemens Maurer | Kontakt: Schoferstraße 2, 79098 Freiburg i.Br., Telefon: (0761) 21 88-307, E-Mail: [email protected] Informationen:www.katholische-stiftungen-freiburg.de/erzbischof-hermann-stiftung

Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Die Katholische Universität Eichstätt ging 1980 aus einer Gesamthoch-schule hervor. Nach einem Notenwechsel zwischen dem Apostolischen Stuhl und dem Freistaat Bayern wurde die Eichstätter Hochschule durch ein Dekret der Kongregation für das katholische Bildungswesen offiziell zur katholischen Universität. Ihr Großkanzler ist der Erzbischof von Mün-chen und Freising. Die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt wird getragen von einer kirchlichen Stiftung öffentlichen Rechts.

Studieren in der Bibliothek der Katholischen Universität Eichstätt. Foto: Christian Klenk

| Bildung |

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| Kirchliche Stiftungen |

SteckbriefName: Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt | Zweck: Als Träger der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt diese gemäß Auftrag zu fördern | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1972 als Stiftung Kirchliche Gesamthochschule Eichstätt | Sitz: Eichstätt | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Gremien: Vorstand, bestehend aus einer Person | Ansprechpartner: Martin Feigel | Kontakt: Luitpoldstraße 10, 85072 Eichstätt, Telefon: (08421) 93-212 01, E-Mail: [email protected] Informationen:www.ku.de

Stiftung Senfkorn

Wachsen braucht Begleitung. Diesem Motto folgt die Stif-tung Senfkorn. Sie wurde von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen gegrün-det und mit einem Stiftungs-vermögen von 300.000 Euro ausgestattet. Heute beläuft sich ihr Vermögen auf gut 4,1 Millionen Euro. Ihr Anlie-gen ist es, die evangelischen Kindergärten im Bereich der früheren Thüringer Landes-kirche zu fördern. So hilft die

Stiftung mit den Erträgen aus dem Stiftungskapital beim Ausbau und der Ausstattung von Räumlichkeiten, unterstützt das Personal und fördert die Übernahme von Kindergärten in evangelische Trägerschaft. Zudem veran-staltet sie regelmäßig Fundraisingprojekte in Kitas. Der Name Senfkorn steht dabei für das ganz Kleine und die ganz Kleinen, deren Wachsen Be-gleitung braucht.

SteckbriefName: Stiftung Senfkorn | Zweck: Förderung evangelischer Kindertages-stätten in Thüringen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungs-jahr: 2001 | Sitz: Erfurt | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 4,134 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Kontakt: Mi-chaelisstraße 39, 99084 Erfurt, Telefon: (0361) 518 00-500, E-Mail: [email protected] Informationen:www.stiftungsenfkorn.de

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| Kirchliche Stiftungen |

Kirchen machen SchuleKirchliche Schulstiftungen ermöglichen es, das christliche Profil im Bil-dungssystem wachzuhalten. Und sie sind dabei auf klarem Erfolgskurs.

Auf ihre Schulen sind die Kirchen stolz. Durch die Wirren zweier politischer Unrechtssysteme konnten sie sie nicht immer retten. Doch nach der Wende sind die evangelischen und katholischen Schulen gerade in Mecklenburg aufgeblüht, als hätten die Menschen jahrzehntelang nur darauf gewartet. 11 Prozent der Schülerinnen und Schüler in dem nördlichen Bundesland besuchen eine Schule in freier Trägerschaft.

Mit jeweils einer eigenen Stiftung gehen die Nordkirche und das Erzbistum daran, genau diese Schulen zu stützen. Auf der evangelischen Seite dient die Konstruktion rein der Trägerschaft. Auf der katholischen Seite geht beides, Trägerstiftung und Förderarbeit nach innen.

Die Vielfalt der Schulstiftungen ist groß. Entweder sie sind als Träger ins-talliert worden oder sie agieren als Dach über den einzelnen Schulen, wie es bei der Evangelischen Schulstiftung in Bayern der Fall ist. Sie fungiert als Dach der Träger, als Unterstützer und Förderer des konfessionellen Schulgedankens. Vielfalt – da zeigen die Schulstiftungen, wie das geht.

„Es gab viele Schulgründungen in der Nachwendezeit“, erinnert sich Kai Gusek an die Jahre nach 1990. Die neue Freiheit wollten die Menschen auch im Bildungssektor füllen. „Dabei setzten gerade die Christen einen Kon-trapunkt gegen die Erfahrung mit den Einheitsschulen“, sagt der evangeli-sche Pastor. An neuen Schulen, so war die Meinung, seien Reformprozesse eher möglich. Nicht zu vergessen war „der Blick durch das Lehrerzimmer-

SteckbriefSchulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in NorddeutschlandZweck: Trägerschaft von 16 Schulen und 10 Horten, Unterstützung und Beratung anderer evangelischer Schulträger und Gründungsinitiativen im Raum der Nordkirche, Verwaltungsaufgaben und Fachaufsicht für evangelische Schulen in externer Trägerschaft, Förderung von Schulen mit evangelischem Profil | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Grün-dungsjahr: 1996 | Sitz: Schwerin | Rechtsform: kirchliche Stiftung öf-fentlichen Rechts | Kapital: 163.000 Euro | Organe: Stiftungsvorstand, Stiftungsrat | Gremien: Schulbeiräte, Konferenz der Beiratssprecher, Konferenz der Einrichtungsleitungen | Ansprechpartner: Pastor Kai Gusek, Vorsitzender des Vorstands | Kontakt: Schliemannstraße 12a, 19055 Schwerin, Telefon: (0385) 55 57 06-22, E-Mail: [email protected] Informationen: ev-schulstiftung-nordkirche.de

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fenster“, wie es Gusek beschreibt. Denn auch personell sollte es im Bil-dungsbereich ein Neuanfang werden, unbelastet von Stasi-Karrieren. Also waren die evangelischen Kirchen in Mecklenburg und Vorpommern aktiv eingebunden in die Gründung neuer Schulen. „Das geht bis heute aber nicht gegen das staatliche Schulsystem, sondern war immer als Ergänzung gedacht“, erklärt Gusek.

Diese Ergänzung macht heute einen stattlichen Anteil freier Schulen in Mecklenburg-Vorpommern aus – so viel wie in keinem anderen Bundes-land. Es ist ein starkes Zeichen, das die Christen dort gesetzt haben. Zu-gleich zeigt sich darin auch ein großes Vertrauen, das Menschen in die christliche Bildungsarbeit haben.

Mit den Schulen kam für die Kirchen die Frage der Trägerschaft auf. Durch die Schulstiftung aus dem Jahr 1996, die durch die Fusionierung der Kirchen nun Schleswig-Holstein, Hamburg und ganz Mecklenburg-Vorpommern umfasst, lösten sie das. Freie Schulen, auch in kirchlicher Trägerschaft, werden bei den Personalkosten zu 85 Prozent vom Land bezuschusst. Von den Städten und Gemeinden erhalten sie einen Schullastenausgleich, sie zahlen also pro Schüler, was dessen Schulbesuch an einer staatlichen Schule kosten würde. Als dritte Säule gibt dann auch die Landeskirche noch einen Zuschuss, um die evangelische Identität der 16 Schulen und

Aufführung der Schulstiftung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland

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10 Horte in Mecklenburg-Vorpommern sowie der einen Schule in Schles-wig-Holstein zu stärken. Dann kommt noch das Schulgeld, das jeder der rund 2.700 Schüler zahlt, je nach den finanziellen Möglichkeiten seiner Eltern. Im Schnitt kommt da jeder auf rund 60 Euro im Monat. Diese vier Quellen müssen als Finanzierung reichen.

„Wir sind keine Förderstiftung, wir sind der Träger, damit verantwortlich für die Qualität und die weitere Schulentwicklung, können aber darüber hinaus keine finanzielle Unterstützung geben“, sagt Gusek. Aber das Mo-dell funktioniere. Die Schulstiftung selbst koordiniert den Aufbau und die Entwicklung der Schulen, regelt Organisations- und Verwaltungsaufgaben und vertritt die Schulen in rechtlichen und politischen Fragen. Große In-vestitionen können solidarisch über die Standorte hinweg finanziert wer-den. Eine wachsende Zufriedenheit nimmt der Vorstandsvorsitzende in der Stiftung und den Schulen wahr.

Ein Modell, das Thomas Weßler für die katholische Bernostiftung bestäti-gen kann. Zehn Jahre nach der evangelischen Schulstiftung gegründet, hat die katholische Variante derzeit knapp 2.000 Schüler. Die katholischen Schulen in Trägerschaft der Bernostiftung sind heute allerdings „nur“ an vier Standorten ansässig. Denn auch bei den Schulen spiegelt sich wider,

Rund 2.000 Schülerinnen und Schüler lernen in den katholischen Schulen der Bernostiftung in Mecklenburg und Schleswig-Holstein.

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dass Katholisches lange Zeit in Mecklenburg in der Minderheit war. Umso mutiger war da der Schritt, eigene Schulen zu gründen.

Die katholischen Schulen haben in Mecklenburg eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 1735 reicht. 1938 verboten, konnten die Schulen erst nach der Wende wieder neu gegründet werden. Das geschah in Schwerin (1994), Rostock (1998) und Ludwigslust (2007). Um die Entwicklung dieser Schu-len und die Erziehungsarbeit der katholischen Kirche in Mecklenburg zu verbessern und zu fördern, errichteten die Propsteigemeinde St. Anna in Schwerin und die Christusgemeinde in Rostock 2006 eine gemeinsame Stiftung. Sie wurde benannt nach Bischof Berno, dem ersten Bischof des Bistums Schwerin im 12. Jahrhundert. Die Bernostiftung erweiterte 2010 ihren Stiftungszweck auf das Land Schleswig-Holstein. In der Folge konnte dann im selben Jahr auch die zur NS-Zeit geschlossene katholische Schule als Johannes-Prassek-Schule in Lübeck wieder gegründet werden.

Die Katholiken haben nicht nur als Namensgeber für die Stiftung ganz auf Bischof Berno gesetzt, den ersten katholischen Kirchenmann aus dem 12. Jahrhundert. Er kam zu den Heiden nach Mecklenburg, hatte es mit Wen-den und Obodriten zu tun, ließ sich nicht entmutigen und hinterließ bei seinem Tod ein missioniertes Land. „Er gibt uns eine regionale Identität und steht dafür, dass er den Aufbruch in etwas Neues gewagt und dabei das christliche Format geprägt hat“, so schildert Weßler, wie es zur Na-menswahl kam.

Das Grundstockvermögen der Bernostiftung entwickelte sich durch Zu-stiftungen, Erbschaften und Rückstellungen. Es liegt mittlerweile bei ei-ner halben Million Euro. „Wir haben uns systematisch eingearbeitet und bewusst für die Stiftung als Träger entschieden“, erinnert sich Weßler. Diese Wahl sei richtig gewesen. „Wenn wir etwas als Marke im säkularen

SteckbriefBernostiftungZweck: Förderung des katholischen Schul- und Erziehungswesens sowie die Bildung und Erziehung von Kindern und Jugendlichen zu christlicher Lebensgestaltung und Weltverantwortung, insbesondere durch Einrich-tung und Trägerschaft, Verwaltung und Unterstützung sowie Förderung katholischer Schulen und anderer Bildungs- und Erziehungseinrich-tungen für Kinder und Jugendliche in Mecklenburg und Schleswig-Hol-stein | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Schwerin | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts | Kapital: 500.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat, Stiftungsdirek-tor | Ansprechpartner: Thomas Weßler | Kontakt: Bleicherufer 5, 19053 Schwerin, Telefon: (0385) 59 38 37-0, E-Mail: [email protected] Informationen: bernostiftung.de

| Bildung |

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| Kirchliche Stiftungen |

Kontext nach draußen tragen wollen, dann ist eine Stiftung dafür genau das richtige Mittel“, sagt er. Denn sie sei nachhaltig, fest gebunden und verlässlich. Das sind drei Worte, die dem Stiftungsdirektor wichtig sind. Dass das aufgegangen ist, zeigt die Entwicklung. Mittlerweile sind die ka-tholischen Schulen in Mecklenburg politisch und gesellschaftlich etabliert. „Die katholische Stiftungsmarke hilft, sie ist der hinter den Schulen liegen-de Transmissionsriemen“, erklärt Weßler. Als Träger gibt sie den Schulen Kraft, verschafft ihnen ein Corporate Design und hat sich gemeinsam mit den Schulen entwickelt. In einem eigenen Budgetprozess wird an jeder Schule mit den Schulvereinen zusammengearbeitet, jede Schule bringt da-bei eigene Fundraisingaktionen ein.

Aber auch die Stiftung versteht sich darin, dass sie bei Bedarf nach innen fördern kann. „Wir versuchen, die Schulleitungen vom Gebäudemanage-ment, von Schulverpflegungsfragen und etlichen Verwaltungsaufgaben freizuhalten, damit sie sich zielgerichtet um die pädagogische Entwick-

lung kümmern können“, beschreibt Weßler, der Stiftungsdirektor und Schulrat zugleich ist, die Aufgabe der Bernostiftung. Sie arbeitet dabei mit dem Exzellenzcluster der Universität

Münster und dem Zentrum für Ignatianische Pädagogik in Ludwigshafen zusammen und hat für die Schulverpflegung das Siegel der Deutschen Ge-sellschaft für Ernährung erhalten.

Noch sei der Aufbau der Schulen nicht an allen Standorten ganz abge-schlossen, aber die Entwicklung sei gut. „Wenn wir das Rädchen nun noch etwas weiterdrehen, dann werden wir es schaffen können, mehr finanzielle Unabhängigkeit von leider zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen zu erhalten“, freut sich der Stiftungsdirektor. Das sei letztlich das finanzpo-litische Ziel.

„Wir sind das Dach kirchlicher und diakonischer Schulen in Bayern“, be-schreibt Erwin Meister die Bestimmung der Evangelischen Schulstiftung in Bayern. Die Stiftung bündelt die Interessen aller 158 evangelischen Schu-len, Internate und Schülerheime in Bayern. So ist sie Ausdruck der Solidar-gemeinschaft der verschiedenen Schul- und Internatsträger im Freistaat. Als Kompetenzzentrum fördert sie im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der evangelischen Landeskirche die schulischen Einrichtungen in pädago-gischen, personellen und finanziellen Angelegenheiten.

Bereits 1987 gegründet, spiele wegen dieser Konstruktion auch das Stiftungskapital, knapp unter 400.000 Euro, keine so große Rolle. „Wir sind nicht Träger oder Aufsicht, wir sind Unterstützer und Begleiter“, so der Vorstandsvorsitzende. Statt z.B. Fortbildungen für Mathe- oder Phy-siklehrer anzubieten, kümmere sich die Stiftung vielmehr um das Profil

In der Entwicklung der kirchlichen Schulstiftun­gen zeigt sich das große Vertrauen, das Men­schen in die christliche Bildungsarbeit haben.

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evangelischer Schulen, Fragen der Klassengemeinschaften und Lehrer-persönlichkeiten. Thema sei also, dass evangelische Schulen nicht nur so heißen, sondern auch inhaltlich erkennbar seien.

Die Schulstiftung fördert und berät darüber hinaus auch das Fundraising der Schulen und Schulträger. Unter dem Motto „Miteinander leben, ler-nen, glauben im Spielraum christlicher Freiheit“, hat die Stiftung auch eine Vision und Qualitätskriterien für ihre Arbeit aufgestellt.

Ein Beispiel dafür ist die Veranstaltung Evangelischer Schultage. Die Be-schäftigung mit dem Thema „Evangelische Schule – im Spielraum christ-licher Freiheit“ etwa trage dazu bei, einerseits den rechtlichen Rahmen auszuleuchten, in dem sich evangelische Schulen als Schulen in privater Trägerschaft bewegten, und damit die Handlungssicherheit der Lehrkräfte, Schulleitungen und Schulträger stärkten. Andererseits sollten Spielräume ausgelotet und Möglichkeiten aufgezeigt werden, um diese für die päda-gogische Arbeit an evangelischen Schulen wirksam werden zu lassen. Die Schulstiftung als Veranstalter arbeitet dabei mit Mitteln der Landeskirche, deren Interessen sie gegenüber den Trägern vertritt. Ein System, das sich bewährt habe und effektiv sei, wie der evangelische Pfarrer betont.

Das Profil der evangelischen Schulen in Bayern steht. Für eine kräftige Aufbauhilfe in Mecklenburg bei der Gründung der dortigen evangelischen Schulstiftung hat es ebenso gereicht, wie Stiftungsdirektor Kai Gusek noch heute dankend anerkennt. Manchmal helfen sich Stiftungen eben auch untereinander aus.

SteckbriefEvangelische Schulstiftung in BayernZweck: Gemeinsame Aufgaben der Rechtsträger evangelischer Schulen und Erziehungseinrichtungen in Bayern zu koordinieren und, soweit erforderlich, wahrzunehmen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1987 | Sitz: Nürnberg | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 388.000 Euro | Gremien: Stiftungsvor-stand, Stiftungsrat | Ansprechpartner: Erwin Meister | Kontakt: Post-fach 1734, 90006 Nürnberg, Telefon: (0911) 244 11-11, E-Mail: [email protected] Informationen: www.essbay.de

| Bildung |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungen im PorträtWeitere Beispiele aus dem Feld der kirchlich gebundenen Schulstiftungen

Evangelische Schulstiftung in der EKBO

Fast 10.000 Schülerinnen und Schüler besuchen die 35 Schulen und 16 Horte der Evangelischen Schulstiftung in der EKBO (Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) an 26 Standorten in Berlin und Brandenburg. Die Stiftung will die Zusammenarbeit der Träger evan-gelischer Schulen und der Schulen untereinander fördern und das Profil evangelischer Schulen schärfen. Projektarbeit, Fortbildung und Beratung gehören daher ebenfalls zu den Aufgaben. Da die umfangreichen Förder-programme der vergangenen Jahre ausgelaufen sind, betreibt die Stiftung den systematischen Aufbau eines Fundraisings in Kooperation mit den Schulen und ihren Fördervereinen.

SteckbriefName: Evangelische Schulstiftung in der EKBO | Zweck: Förderung von Bil-dung und Erziehung, von Religion und Glauben sowie von Wissenschaft und Forschung, Übernahme von Schulträgerschaft, Betrieb und Förderung von Neugründungen evangelischer Schulen | Konfessionelle Bindung:

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evangelisch | Gründungsjahr: 2004 | Sitz: Potsdam (Geschäftsstelle: Ber-lin) | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 14,6 Mio. Euro, Umsatz: 72,4 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprech-partner: Frank Olie, Christina Lier | Kontakt: Georgenkirchstraße 69, 10249 Berlin, Telefon: (030) 24 34 44 55, E-Mail: [email protected] Informationen:www.schulstiftung-ekbo.de

Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland

Die Organisation schulischer Bil-dungsprozesse braucht Profes-sionalität, Innovationsfähigkeit und Nachhaltigkeit. Deshalb hat die Evangelische Kirche in Mit-teldeutschland (EKM) 2008 die Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland errichtet. Die Schulstiftung der EKM unterstützttatkräftig die bestehenden und die neu zu gründenden Schulen. Sie beschäftigt heute 590 Mitar-beitende, die in den 21 Schulen und drei Kindertageseinrichtun-gen in Sachsen-Anhalt und Thürin-gen mehr als 5.000 Schülerinnen und Schüler bilden und erziehen.

SteckbriefName: Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland | Zweck: Förde-rung der Erziehung und Bildung in evangelischer Verantwortung. Dafür übernimmt die Stiftung die Trägerschaft von evangelischen Bildungs-einrichtungen und unterstützt Gründungsinitiativen. | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2008 | Sitz: Erfurt | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 12,9 Mio. Euro Grundstockvermögen | Gremien: Stiftungsvorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartner: Marco Eberl, Vorstandsvorsitzender | Kontakt: August-mauer 1, 99084 Erfurt, Telefon: (0361) 78 97 18 11,E-Mail: [email protected] Informationen:www.schulstiftung-ekm.de

Abiturienten des Christlichen Spalatin-Gymnasiums in Altenburg, das zur Evangelischen Schulstiftung in Mitteldeutschland gehört

| Bildung |

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Stiftung Edith-Stein-Schule Darmstadt

Kirchliche Privatschulen erhalten nur staatliche Zuschüsse, die deutlich unter der Vollfinanzierung liegen. Deshalb hat sich das katholische Gym-nasium Edith-Stein-Schule in Darmstadt entschlossen, über eine Stiftung die fehlenden Finanzmittel zu besorgen. Im Rahmen des Haushaltes stellt das Bistum Mainz dem Gymnasium mit seinen 1.100 Schülern finanzielle Mittel aus dem Kirchensteueraufkommen zur Verfügung. Darüber hinaus kommen Spenden von Familien, deren Kinder die Edith-Stein-Schule besu-chen, und von Dritten, die in der Regel projektbezogen erfolgen. Ein Schul-geld wird nicht erhoben, ist aber erwünscht.

SteckbriefName: Stiftung Edith-Stein-Schule Darmstadt | Zweck: Betrieb der Edith-Stein-Schule Darmstadt als Gymnasium auf der Grundlage christlichen Menschen- und Weltverständnisses | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1960 | Sitz: Darmstadt | Rechtsform: kirchliche, rechts-fähige Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: Schulgebäude | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Dr. Manfred Göbel | Kontakt: Seekatzstraße 18–22, 64285 Darmstadt, Telefon: (06151) 96 48 11, E-Mail: [email protected] Informationen:www.ess-darmstadt.de

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Schulaufführung an der Edith-Stein-Schule in Darmstadt

Evangelische Schulstiftung in Mitteldeutschland

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Rokokokirche in Berka vor dem Hainich. Für diese Kirche engagiert sich die Gallenkamp-Stiftung. Foto: Rolf J. Rutzen

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Kapitel 5Historisches Erbe, Denkmal-schutz und kirchliches Bauen

Um die Klosterkirche Lobenfeld kümmert sich die Evangelische Stiftung Pflege Schönau. Foto: Steffen Diemer

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| Kirchliche Stiftungen |

Die Anna hat ihm den Kopf verdrehtWie die Liebe zu kirchlichen Bauten Stifter und Stiftungen beflügelt

Es war Liebe auf den ersten Blick. Die „Beziehung“ zwischen den beiden Frauen und Dr. Ulrich Gallenkamp hält bereits über viele Jahre und auch et-liche Kilometer. Die Verbindung war schon stark, als die beiden Damen ein wenig ramponiert und mitgenommen waren. Gewachsen und aufgeblüht ist sie aber besonders, seitdem beide nun wieder endlich ein standesge-mäßes Outfit haben. Nach Zeiten der Trennung freut sich der pensionierte Neurologe aus Lüdenscheid immer, wenn er Anna und Maria in Berka vor dem Hainich wiedertrifft. Denn mit ihnen hat seine Liebe zur Rokokokirche St. Georg begonnen. Die beiden Frauen aus der rund 800 Jahre alten Figu-rengruppe der Anna selbdritt waren Anstoß dafür, dass Gallenkamp nach 14 Jahren der Hilfe und millionenschwerer Unterstützung nun auch eine eigene Stiftung gegründet hat. Sie soll einmal die Kirche und das Leben drumherum stützen.

Echte Liebe, die lässt sich beim Mainzer ganz leicht definieren: „Mainz, Dom, Fassenacht“, das gehört zusammen. Und genau deshalb war es auch ein engagierter Mainzer Bürger, der die Stiftung für den Hohen Dom aus der Taufe gehoben hat. Er war der große Kümmerer, ein Typus, den Bet-tina Kolbe, die Leiterin der Stiftungs-Geschäftsstelle, bei so vielen Stif-tungsgründungen erlebt hat und der ihrer Meinung nach als Motor für eine Stiftung unabdingbar ist. Aus der Liebe zum Tausend Jahre alten Dom ist heute eine bereits mit 3 Millionen Euro ausgestattete, gut laufende Stif-tung geworden.

Liebe ist es weniger, was Fred Wittmann umtreibt. Da passt das Wort Sorge und Gewissenhaftigkeit schon besser. Denn der Stiftungsdirektor der Pfäl-zer Katholischen Kirchenschaffnei in Heidelberg hat in erster Linie gut zu wirtschaften, damit immer genügend Geld zur Verfügung steht, um die 41 Kirchen und Pfarrhäuser, für die seine Stiftung baupflichtig ist, in bestem Zustand zu halten. Seit 1873 arbeitet die Kirchenschaffnei schon zu diesem Zweck. Wer die Gebäude, die sie betreut, ansieht, merkt neben der Sorg-falt auch die Liebe zum Erhalt. Denn wer Wittmann lange genug zuhört, spürt seine Begeisterung für Stiftung und Bauwerke.

Drei verschiedene Wege sind es, die zur Gründung der Stiftungen geführt haben, deren Zweck es ist, vornehmlich Geld zum Erhalt von Steinen und alten Kirchbauten und darüber hinaus dann auch noch mehr zusammenzu-bringen. Dabei rührt die Geschichte von Ulrich Gallenkamp am intensivsten an. Denn seine jetzt schon über 16 Jahre andauernde Beziehung zu St. Ge-org in Berka vor dem Hainich, der restaurierten Rokokokirche als Kleinod an der Grenze zu Norddeutschland, tiefe persönliche Freundschaften zwi-schen Ost und West, ein Bundesverdienstkreuz für den Stifter – all das ent-stammt einem „Zufall“.

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Als Gallenkamp 1999 ein Projekt für sein Jahr der Präsidentschaft des örtlichen Rotary Clubs such-te, stieß er auf das Problem der ostdeutschen Kirchenkunst, die in Magazinen eingelagert zu ver-modern drohte. Über das Internet bekam er Kontakt zum thüringi-schen Landeskonservator, der empfahl ihm, für den Erhalt von zwei Figurengruppen zu spenden. Anna selbdritt, also die Großmut-ter Anna mit Tochter Maria und Enkel Jesus auf beiden Knien, war die eine, eine Pieta die andere. 40.000 D-Mark organisierte Gal-lenkamp, ließ die mittelalterliche Kunst in Potsdam restaurieren und erkundigte sich erst dann, wo die Da-men denn ursprünglich zu Hause wären. Auf einer Landkarte suchte er in der Folge erst einmal Berka.

Berkas gibt es viele, das vor dem Naturpark des Hainich nördlich von Eise-nach nur einmal. Ebenso einmalig ist die dortige Rokokokirche von 1752, ein Kleinod ganz besonderer Art mit-ten in einem 850-Seelen-Dorf. Als die Figuren in die Kirche zurückkamen, standen die Menschen weinend vor Glück an den Straßenrändern, ir-gendwie hatten sie erfahren, wann die restaurierten Damen wieder in ihrer Heimat eintreffen. Als Gallenkamp dann mit einer Busladung Rotarier

SteckbriefGallenkamp-StiftungZweck: Förderung und Erhalt der Rokokokirche St. Georg in Berka vor dem Hainich, Förderung von Kunst und Kultur, Denkmalschutz, Ju-gend- und Altenhilfe, kirchengemeindlicher Arbeit und Unterstützung hilfsbedürftiger Personen in Berka vor dem Hainich | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2014 | Sitz: Eisenach | Rechts-form: rechtlich unselbstständige kirchliche Stiftung in Trägerschaft des Kirchenkreises Eisenach-Gerstungen | Kapital: 50.000 Euro  | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Amtierender Superintendent Stephan Köhler | Kontakt: Gallenkamp-Stiftung, c/o Kirchenkreis Ei-senach-Gerstungen, Obere Predigergasse 1, 99817 Eisenach, Telefon: (03691) 20 34 32, E-Mail: [email protected]

Rund anderthalb Millionen Euro kamen für die Restaurierung der Rokokokirche in Berka vor dem Hainich zusammen, für die sich der Stifter Dr. Ulrich Gallenkamp engagiert. Foto: Rolf J. Rutzen

Die Stiftung soll nicht nur die Kirche stützen, sondern auch das Gemeindeleben befördern. Denn über Holz und Steine sind Gallenkamp die Menschen sehr ans Herz gewachsen.

| Kirchliches Bauen |

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| Kirchliche Stiftungen |

aus Lüdenscheid zur Einweihung anrückte, währte seine Freude nur kurz. Denn der Blick in die Kirche ließ ihn und seine Beglei-ter erst schaudern und dann vor Scham ganz still werden. Die Kirchengemeinde hatte nicht genug Geld für die Sanierung des Daches gehabt. Zur Beleuchtung des gesamten Innenraumes musste eine einsame nackte Glühbirne herhalten, der Rest war arg ramponiert. Also krempelte Gallenkamp die Ärmel hoch und setzte sich fortan für den Erhalt der Kirche ein. Rund anderthalb Millionen Euro brachte er für die Rokokokirche zusammen, die heute von innen und außen wieder erstrahlt, dass es dem Herr-gott eine Freude sein mag.

Weil er mittlerweile dem Ort und seinen Bewohnern in Gegen-seitigkeit so verbunden war, ließ er einen Stiftungsvertrag auf-setzen. Zunächst mit der Mindesteinlage ausgestattet, wird die Gallenkamp-Stiftung nach dem Tod des Stifterehepaares

in Lüdenscheid erben. Eine Aktion, die zunächst geheim bleiben sollte, sich aber, weil die begünstigte St. Georg-Gemeinde in Berka zustimmen musste, doch herumsprach. Die Stiftung soll übrigens nicht nur die Kir-che stützen, sondern auch das Gemeindeleben befördern. Denn über Holz und Steine von St. Georg sind Gallenkamp die Menschen sehr ans Herz gewachsen.

In Mainz ist alles eine Nummer größer, älter als in Berka. Doch die Liebe zum Kirchengebäude und die Sorge darum, dass noch viele Generationen

von Menschen Freude an dem Gottes-haus haben werden, waren auch dort ausschlaggebend für die Gründung der Stiftung. Die betreibt die klassi-sche Akquisition von Spenden und Zustiftungen, was angesichts der zentralen Stellung des Kaiserdoms in

der Stadt recht gut klappt. Firmen und Mäzene ließen sich gerne anspre-chen, freut sich Bettina Kolbe.

Auch in den nächsten Jahrzehnten stehen am Mainzer Dom wieder Reno-vierungs- und Sanierungsmaßnahmen in Millionenhöhe an. Die Kosten wurden bisher über Kirchensteuermittel und Spenden des Mainzer Dom-bauvereins e.V. finanziert. Bei Betrachtung der stark zurückgehenden Kirchensteuermittel ist offensichtlich geworden, dass diese Ausgaben so nicht weiter finanziert werden können. Die Stiftung Hoher Dom zu Mainz soll deshalb zukünftig eine weitere Stütze zum Tragen dieser hohen finan-ziellen Belastung sein.

Die Stiftung fördert Bauliches, aber auch wissenschaftliche Dokumen-ta tionen rund um den Mainzer Dom. Es wurde ein neues Konzept zur

Zurück in Berka vor dem Hai-nich: Anna selbdritt

Die Liebe zum Kirchengebäude und die Sor­ge, dass noch viele Generationen Freude an dem Gotteshaus haben werden, waren aus­schlaggebend für die Gründung der Stiftung.

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Innenbeleuchtung erarbeitet, nun spart man, um das auch einmal ver-wirklichen zu können. Ebenso wichtig war das Fotoprojekt in den Jahren 2008/2009. Ein Jahr lang begleiteten zwei Fotografen den Dom durch alle Jahreszeiten und erstellten einen Bildband, den die Stiftung finanzierte und zum Domjubiläum im Jahr 2009 präsentierte.

Einmal im Jahr gibt es einen Stiftertag. Wer 25.000 Euro oder mehr zustif-tet, darf dabei sein. Derzeit kommen jedes Jahr rund 25 Personen, die über die Entwicklung und Projekte der Domstiftung sprechen und anschließend gemeinsam zu Abend essen. Wenn die Stiftung Hoher Dom zu Mainz nach der großen Domrenovierung zu-sammen mit dem Dombauverein für den Unterhalt des Mainzer Doms aufkommen kann, wäre eine große Vision erfüllt.

Mit der Säkularisation war Schluss mit der kirchlichen Herrlichkeit. Doch mit dem Einziehen kirchli-cher Güter taten sich ganz neue Probleme auf: Wer sollte für den Unterhalt der Kirchen und Pfarr-häuser aufkommen, wer die Pfar-rer bezahlen? Im kurpfälzischen Teil Nordbadens wurde das ge-schickt gelöst. Sogenannte Schaff-nereien (oder Schaffneien) verwal-teten das ehemalige Kirchengut, exakt aufgeteilt nach dem kon-fessionellen Proporz. Nach vielen Jahrzehnten wurde das System

SteckbriefStiftung Hoher Dom zu MainzZweck: Ideelle und finanzielle Förderung von Maßnahmen, die der Erhaltung und Ausstattung sowie der wissenschaftlichen Betreuung des Doms dienen | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungs-jahr: 2004 | Sitz: Mainz | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 3 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Stif-tungsrat, Stiftertag | Ansprechpartnerin: Bettina Kolbe M.A. | Kontakt: Bischofsplatz 2, 55116 Mainz, E-Mail: [email protected] Informationen: www.bistummainz.de/stiftung/domstiftmz

| Kirchliches Bauen |

Der Hohe Dom zu Mainz. Foto: Thomas Max Müller / Pixelio.de

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| Kirchliche Stiftungen |

fortentwickelt, zwei Stiftungen wurden gegründet, um aus dem Land wei-terhin genügend Geld zu erwirtschaften, mit dem die Bauunterhaltung

finanziert werden konnte. Die Evan-gelische Stiftung Pflege Schönau, de-ren Vorläufer bereits 1560 gegründet wurde, erhielt fünf Siebtel des Lan-des und ist heute für 85 Kirchen und 41 Pfarrhäuser zuständig, die 1873 gegründete Pfälzer Katholische Kir-

chenschaffnei musste mit zwei Siebteln den Bauunterhalt von zusammen 41 Kirchen und Pfarrhäusern stemmen.

Aufgaben, die beide Institutionen von Beginn an mustergültig erledigten. Die von ihnen betreuten Gebäude sind in allerbestem Zustand, immer wenn es etwas zu sanieren oder reparieren gab, war auch Geld da. Durch die teils jahrhundertelang ausgeübte Landverwaltung aus einer Hand hat-ten es beide Stiftungen geschafft, ihr Kapital gut zusammenzuhalten, teils aufzustocken und immer ausreichende Erträge zu erwirtschaften.

So ist die Evangelische Stiftung Pflege Schönau kirchliche Vermögensver-waltung und Kultur bewahrende Institution gleichermaßen. Kirchliches Bauen zu finanzieren, ist ihre Hauptaufgabe und der Stiftungszweck. Die Stiftung sorgt dafür, dass Kirchen und Pfarrhäuser der Evangelischen Kir-che in Baden immer wieder instand gesetzt, saniert, auch erneuert und wieder aufgebaut werden. Mit ihren zusätzlichen Zuweisungen an die

Gottesdienst in der Friedenskirche in Heidelberg-Handschuhsheim. Sie ist eine von 85 Kir-chen, für deren Bauunterhaltung die Evangelische Stiftung Pflege Schönau zuständig ist. Foto: Steffen Diemer

Durch die teils jahrhundertelang ausgeübte Landverwaltung hatten es beide Stiftungen geschafft, ihr Kapital gut zusammenzuhalten, teils aufzustocken und immer ausreichende Erträge zu erwirtschaften.

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Landeskirche unterstützt sie rund die Hälfte aller Kirchengebäude in Ba-den. „Räume zu schaffen ist unsere Mission, und im Mittelpunkt steht für uns ein besonderer Wohnraum – eben jener, der dem Herrn gehört“, schlägt Ingo Strugalla, Vorstand der ESPS, die Brücke zum Ursprung des Wortes Kirche, das sich von dem griechischen Kyrios, Herr, ableitet. Seit 1970 mitverwaltet wird die Evangelische Pfarrpfründestiftung (EPSB, ge-gründet 1881), deren Zweck es ist, Besoldungsbeiträge für Pfarrstellen zu erwirtschaften. Finanziert wird diese gesellschaftliche Aufgabe al-lein aus den Überschüssen eines nachhaltigen Umgangs mit dem Stif-tungsvermögen. Und das besteht aus Immobilien, Grundstücken und Wäldern. Mit 7.500 Hektar Waldbesitz, in denen ebenso nachhaltig und durch christliche Werte bestimmt gewirtschaftet wird, ist die Evangeli-sche Stiftung Pflege Schönau der größte körperschaftliche Waldbesitzer in

Blick in den Altarraum der evangelischen Kirche in Schriesheim. Auch dieses Kirchengebäude ist in der Obhut der Evangelischen Stiftung Pflege Schönau. Foto: Steffen Diemer

SteckbriefEvangelische Stiftung Pflege SchönauZweck: Kirchliches Bauen zu finanzieren und Besoldungsbeiträge für Pfarrstellen zu erwirtschaften | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1560 | Sitz: Heidelberg | Rechtsform: kirchliche Stif-tung öffentlichen Rechts | Kapital: 546 Mio. Euro (bilanziertes Eigen-kapital) | Gremien: Stiftungsrat, Vorstand | Ansprechpartner: Ingo Strugalla, Geschäftsführender Vorstand | Kontakt: Zähringerstraße 18, 69115 Heidelberg, Telefon: (06221) 910 90, E-Mail: [email protected] Informationen: www.esp-schoenau.de

| Kirchliches Bauen |

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Baden-Württemberg und der größte kirchliche Ausgeber von Erbbaurech-ten in Deutschland.

„Wir haben ein großes Stiftungsvermögen“, weiß auch Fred Wittmann, Di-rektor der Katholischen Kirchenschaffnei, zu berichten. Grundstücke, die in Erbpacht vergeben sind, gehören ebenso dazu wie landwirtschaftliche Flächen und 600 Hektar Wald. Die seien das Steckenpferd des Stiftungsra-tes, sagt Wittmann. Der Wald wird durch Zukäufe zusammengehalten und erweitert sowie nachhaltig bewirtschaftet. „Das ist ein guter Weg um zu zeigen, wie sich die Bewahrung der Schöpfung gestalten lässt“, erzählt der Stiftungsdirektor.

Werden bei den Katholiken Baugrundstücke auf Erbpacht vergeben, kön-nen sie nach frühestens 30 Jahren gekauft oder neu vergeben werden, mit den Erlösen wird dann an anderer Stelle Land gekauft. In Heidelberg, ih-rem Stammsitz, oder Mannheim hat die Kirchenschaffnei deshalb in Immo-bilienkreisen einen guten Ruf und in den vergangenen Jahren kräftig in die innerstädtischen Eins-a-Lagen investiert. Mittlerweile bleibt bei der Be-wirtschaftung genügend Geld übrig, um neben der eigentlichen Aufgabe

Zu den Hauptaufgaben der Pfälzer Katholischen Kirchenschaffnei in Heidelberg gehören der Bau und die Unterhaltung von Kirchen und Pfarrhäusern im ehemals kurpfälzischen Teil Ba-dens, darunter auch die Jesuitenkirche in Heidelberg.

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SteckbriefPfälzer Katholische Kirchenschaffnei in HeidelbergZweck: Bauliche Unterhaltung von Kirchen und Pfarrhäusern in der ehe-maligen nordbadischen Kurpfalz | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 1873 | Sitz: Heidelberg | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: Immobilien und Grundbesitz | Gremien: Stiftungsrat | Ansprechpartner: Fred Wittmann, Direktor | Kontakt: Ei-senlohrstraße 8, 69115 Heidelberg, Telefon: (06221) 90 01-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.schaffnei-hd.de

auch andere Gebäude zu unterstützen. Die Katholiken haben ihre Stiftung deshalb 2006 nach außen geöffnet – auch für andere Kirchen und Pfarr-häuser in Nordbaden. Die können nun bis zu 30 Prozent Förderung für ihre Bauvorhaben erhalten. Zugleich investiert die Stiftung in besondere Pfarr-projekte. Neben der Jesuitenkirche in Heidelberg, für die sie baupflichtig ist, hat sie ein Gebäude gekauft und als Haus der Begegnung eingerichtet. „Wir sind als Kirchenschaffnei nun Besitzer des Hauses, das wir an die Kir-chengemeinde und weitere katholische Einrichtungen vermietet haben. So halten wir das katholische Herz der Stadt am Schlagen“, ist Fred Wittmann stolz auf das gelungene Projekt.

| Kirchliches Bauen |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungen im PorträtEine Auswahl weiterer Stiftungen, die sich für Denkmalschutz und kirchli-ches Bauen einsetzen

Breisgauer Katholischer Religionsfonds

Mehr als 200 Jahre gibt es den Breisgauer Katholischen Religi-onsfonds bereits. Er ist im 18. Jahrhundert unter dem österreichi-schen Kaiser Joseph II. ins Leben gerufen worden. Nachdem im Zuge der Säkularisation alle Klöster ge-schlossen worden waren, musste auf anderem Weg die Erhaltung der Kirchen und Pfarrhäuser si-chergestellt werden. Um diese Aufgabe leisten zu können, wurde die Stiftung mit Vermögen ausge-stattet, das zu großen Teilen aus den Besitztümern der säkularisier-ten Klöster stammte. Seitdem setzt

sich die Stiftung dafür ein, dass sakrale architektonische Schätze erhalten werden. Sie unterstützt den Bau und Unterhalt vieler Kirchen und Pfarr-häuser. Der Religionsfonds hilft Kirchengemeinden bei ihren Baumaßnah-men. Voraussetzung ist, dass die Gemeinden im Bereich der Erzdiözese Freiburg liegen, der ehemals zu Vorderösterreich gehört hat.

SteckbriefName: Breisgauer Katholischer Religionsfonds | Zweck: Förderung des Baus und der Erhaltung von Kirchen und Pfarrhäusern im ehemals vorder-österreichischen Teil der Erzdiözese Freiburg | Konfessionelle Bindung:

Die Herz-Jesu-Kirche in Freiburg. Foto: Rita Eggstein

Wertvoller Beitrag zum Klimaschutz: Der Breisgauer Katholische Religi-onsfonds ist einer von drei Investo-ren des Solarparks in Schutterwald bei Lahr – der erste Solarpark, der mithilfe einer kirchlichen Stiftung erbaut wurde. Auf einer 4 Hektar großen Fläche werden pro Jahr rund 1.300 Tonnen CO2 eingespart. Mit den jährlich produzierten 2 Millio-nen Kilowattstunden können rund 700 Vier-Personen-Haushalte mit grünem Strom versorgt werden.

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katholisch | Gründungsjahr: 3. Viertel des 18. Jahrhundert | Sitz: Freiburg i.Br. | Rechtsform: kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts | Kapital: 64 Mio. Euro, Ertrag 2014: 2,8 Mio. Euro | Gremien: Stiftungsrat | Ansprech-partner: Clemens Maurer | Kontakt: Schoferstraße 2, 79098 Freiburg i.Br., Telefon: (0761) 21 88-307, E-Mail: [email protected] Informationen:www.katholische-stiftungen-freiburg.de

Evangelischer Kirchenschaffneifonds Meisenheim

Der erste Kirchschaffner, also Verwalter der Güter und Finanzen für das Oberamt Meisenheim, wurde im Mai 1567, zur Regierungszeit des Her-zogs Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken, bestellt. Zweck der Stiftung war die Verwaltung der Finanzmittel für die Kirchengemeinden von Meisenheim, Hundsbach und Jeckenbach. Mithilfe der Miet- und Pachteinnahmen hat die Stiftung bis heute umfassende Leistungen für die berechtigten Kir-chengemeinden erbracht, insbesondere durch Zuschüsse zu Bau- und Reparaturmaßnahmen sowie für Anschaffungen für Gottesdienst, Religi-onsunterricht und andere kirchliche Aufgabenfelder. Ein weiteres Anliegen sind Naturschutzprojekte – der stiftungseigene Stadtwald von Kusel ist bereits zertifiziertes Waldgebiet.

SteckbriefName: Evangelischer Kirchenschaffneifonds Meisenheim | Zweck: Förde-rung kirchlicher Aufgaben in den Kirchengemeinden Meisenheim, Hunds-bach und Jeckenbach | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungs-jahr: 1567 | Sitz: Meisenheim | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts  | Kapital: 3 Wohngebäude, 70 Hektar Landwirtschaft, 72 Hektar Stadtwald | Gremien: Verwaltungsrat, Verwaltungsamt | Ansprechpartner: Richard Held | Kontakt: Saarstraße 5, 55590 Meisenheim, Telefon: (06753) 30 94, E-Mail: Manuela Goebel, [email protected]

Stiftung Wegzeichen – Lebenszeichen – Glaubenszeichen

Kleine Glaubenszeichen in Städten und Gemeinden, in Feld und Flur wie Wegkreuze und Bildstöcke, Kapellen und Heiligenfiguren prägen weite Teile der württembergischen Kulturlandschaft. Diesen Schatz gilt es zu bewahren. Deshalb hat Bischof Dr. Gebhard Fürst zusammen mit vielen engagierten Mitstiftern 2006 die Stiftung Wegzeichen – Lebenszeichen – Glaubenszeichen ins Leben gerufen. Ihrer Satzung gemäß will die Stif-tung den Erhalt von religiösen Kleindenkmalen als wichtige Elemente wei-ter Teile der Kulturlandschaft in der Diözese Rottenburg-Stuttgart und als Stätten des Gebetes und der Einkehr fördern. Auch die Errichtung neuer religiöser Kleindenkmale wird unterstützt.

| Kirchliches Bauen |

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| Kirchliche Stiftungen |

SteckbriefName: Stiftung Wegzeichen – Le-benszeichen – Glaubenszeichen | Zweck: Wertschätzung, Erhalt und Errichtung religiöser Kleindenk-male | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Stuttgart | Rechtsform: rechts-fähige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: ca. 700.000 Euro | Gremien: Stiftungsvorstand, Stif-tungsrat | Ansprechpartner: Domi-nik Wolter | Kontakt: Postfach 9, 72101 Rottenburg, Telefon: (07472) 169-566, E-Mail: [email protected] Informationen:www.stiftung-wegzeichen.de

Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) wurde 1997 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet. Ziel der Stiftung KiBa ist es, möglichst viele Kirchen in Deutschland instand zu halten, sodass sie als Orte des Gebets und der Gemeinschaft, der Kultur und Geschichte von vielen Menschen erlebt und genutzt werden können. Die Stiftung fördert Erhaltungsmaßnahmen an evangelischen Kirchen im gesamten Bundesgebiet, besonders an Dorfkir-chen in den östlichen Bundesländern. Seit 1999 hat die Stiftung KiBa mehr als 1.100 Förderzusagen für Sanierungen in Höhe von über 27,1 Millionen Euro geben können. Im Jahr 2014 förderte sie 86 Projekte in ganz Deutsch-land mit einem Volumen von über 1,2 Millionen Euro.

Steckbrief Name: Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) | Zweck: Vorhaben zum Erhalt und zur Wiederherstellung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland zu fördern, insbesondere von

Feldkreuz in Bad Schussenried-Reichen-bach. Foto: Ortsverwaltung Reichenbach

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Baudenkmälern der Evangelischen Kirche in Deutschland, ihrer Gliedkir-chen sowie deren Kirchengemeinden | Konfessionelle Bindung: evange-lisch | Gründungsjahr: 1997 | Sitz: Hannover | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung | Kapital: 31,75 Mio. Euro, davon 3,25 Mio. Euro in mit-verwalteten Stiftungen | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Thomas Begrich | Kontakt: Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover, Telefon: (0511) 279 63 33, E-Mail: [email protected] Informationen:www.stiftung-kiba.de

Dankeschönfest des Fördervereins der Kirche St. Barbara in Golmsdorf. Beim Wettbewerb „KiBa-Kirche des Jahres“ der Stiftung KiBa errang sie 2013 den 3. Platz. Foto: Albrecht Köhler

| Kirchliches Bauen |

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| Kirchliche Stiftungen |

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Hanns-Lilje-Stiftung Stiftung Orgelklang

Stiftung Windsbacher Knabenchor. Foto: Mila Pavan

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Kapitel 6Kunst und Kultur

Hanns-Lilje-Stiftung

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| Kirchliche Stiftungen |

Traditionen bewahren, Kunst beleben, Men-schen inspirierenKirchliche Stiftungen tragen auf vielseitige Weise zum Reichtum des kulturellen Lebens bei.

Zeit? Das dürfte für Klaus Bispinck eigentlich eher Mangelware sein. Sein Hauptmetier ist die Finanzverwaltung am Kölner Dom. Eine große Aufga-be, zu der 2011 als eine weitere Nebenbeschäftigung noch die Geschäfts-führung der Kulturstiftung des Doms dazukam. Doch für einen, dessen Schreibtisch oft voller Arbeit liegt, spricht der Finanzexperte entspannt über das Thema Stiftung. Vielleicht weil er durchaus stolz sein kann auf das, was seit der Gründung 2011 erreicht wurde: Die Kulturstiftung Kölner Dom, gestartet mit 250.000 Euro, steht heute bei 1,34 Millionen Stiftungs-kapital. Nicht nur das, in dieser Zeit hat sie auch noch eine gute Million Euro an Spenden eingeworben.

Zeit? Das ist für Karin Bartock kein Begriff. Für die Sekretärin des Bürger-meisters von Güstrow war klar, dass sie auch so nebenbei die „Quasi-Ge-schäftsführung“ für die Ringguth-Stiftung mit erledigt. „Da bin ich drange-kommen wie die Jungfrau ans Kind“, sagt sie und muss lachen über diesen so treffenden Satz. Denn Zweck der Stiftung ist die Sorge um mittlerwei-le 600 Weihnachtskrippen. Die Geschichte der Maria mit ihrem Kind ist Hauptthema in der rein ehrenamtlich arbeitenden Stiftung. Geld ist wenig da, dafür ist aber jeden Tag Weihnachten in Güstrow, in der historischen Heilig Geist Kirche, in der aktuell immer 100 Krippen ausgestellt sind.

Angesichts solcher Zahlen müsste sich Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander beruhigt zurücklehnen können. Die Hanns-Lilje-Stiftung, die er leitet, ist mit 14,5 Millionen Euro Kapital gut ausgestattet. Die Stiftung ist renommiert

und an höchsten Stellen anerkannt. Doch der gute Ruf bedeutet auch eine Verpflichtung. Und die sorgt dafür, dass der Stiftungs-Geschäftsführer rührig ist und stets an neue Themen herangeht. Denn das ist er dem Ruf schuldig: Die Hanns-Lilje-Stiftung,

die den Dialog von Kirche und Theologie mit Wissenschaft und Technik, mit Politik und Gesellschaft sowie mit Kunst und Kultur fördert, ist der Zeit meist voraus. Sie besetzt Themen von morgen und bestimmt damit auch die Diskussionen.

11.000 Sterne will Klaus Bispinck nicht in den Himmel hängen, sondern auf den Fußboden vor dem Kölner Dom verlegen. „Generationenprojekt“ lautet der Titel dieses Vorhabens. Wer der Kulturstiftung ab 5.000 Euro spendet, erhält einen kleinen Stern auf dem Fußboden, ab 11.000 Euro

Der Dom darf zwar auch selbst Spenden ent­gegennehmen, dies reicht aber keineswegs bei einem Finanzierungsbedarf von täglich 33.000 Euro.

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gibt es einen großen Stern, bei Interesse auch mit Inschrift. „Wir setzen der Barmherzigkeit aber nach oben keine Grenzen“, kom-mentiert das Bispinck auf rhei-nische Art. Heißt: Die Menschen dürfen gerne mehr geben, was sie dann auch tun. Mit 250.000 Euro hatte die Stiftung 2011 begonnen. Dann kamen schnell Zustiftungen hinzu, teils auch größere Summen von älteren Menschen. Um in Tes-tamenten begünstigt zu werden, sei die Stiftung noch zu jung, da habe sie aber Potenzial, sagt der Geschäftsführer. „Wir haben mit der Gründung eine Lücke am Köl-ner Dom geschlossen und sind einen weiteren Weg gegangen, um uns fi-nanziell unabhängiger zu machen“, erzählt Bispinck. Der Dom dürfe zwar auch selbst Spenden entgegennehmen, dies reiche aber keineswegs bei einem Finanzierungsbedarf von täglich 33.000 Euro.

Mit der Kulturstiftung Kölner Dom gibt es nun eine Möglichkeit, etwas für den Erhalt des Weltkulturerbes und seine Angebote an die Menschen zu tun. Kulturprogramme oder Sanierungen von Inneneinrichtung wie Orgel oder die Neugestaltung des Baptisteriums, das sind Möglichkeiten für die Stiftung. Das Führungsprogramm für die jährlich 6 Millionen Besucher des Doms soll ausgebaut, vielleicht um geistliche Führungen erweitert werden. Die Wiederbeschaffung verloren gegangener Kunstwerke ist ebenfalls eine der Möglichkeiten – die Stiftung hat sich das Ziel gesetzt, den kostbaren Kunstschatz des Doms aus neun Jahrhunderten zu erhalten und zu erwei-tern. Alles für sich attraktive Projekte, für die es Zustiftungen und Spenden gleichermaßen gibt.

SteckbriefKulturstiftung Kölner DomZweck: Förderung des Weltkulturerbes Kölner Dom sowie die damit ver-bundene Unterstützung von Kunst und Kultur | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2011 | Sitz: Köln | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 1,34 Mio. Euro | Gre-mien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Klaus Bispinck | Kon-takt: Roncalliplatz 2, 50667 Köln, Telefon: (0221) 17 94 04 00, E-Mail: [email protected] Informationen:www.kulturstiftung-koelnerdom.de

Der Sternenteppich im Nordportal des Kölner Doms bei der Ein-weihung von weiteren 87 Sternen im Mai 2015. Foto: Dombauhütte Köln / J. Rumbach

| Kunst und Kultur |

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| Kirchliche Stiftungen |

Das Projekt „11.000 Sterne für den Kölner Dom“ trägt maßgeblich zur Finanzkraft der Stiftung bei. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf, mit dem wir so noch gar nicht gerechnet hatten“, berich-tet Bispinck und bezieht sich dabei auf die Furcht vieler Menschen, Stiftungsgründungen könnten den Spendengeldern das Wasser abgraben, in-dem das Geld statt als Spende in den laufenden Haushalt ins Stiftungskapital fließt, in dem es dann dauerhaft gebunden ist. Aber das Gegenteil ist in Köln der Fall: Die Stiftung aktiviert Engage-ment für den Dom.

Über persönliche Kontakte war Mechthild Ring-guth auf Güstrow aufmerksam geworden. In Bürgermeister Arne Schuldt fand die Hamburger Krippensammlerin einen begeisterten Förderer ihrer Idee. Sie wollte ihr Lebenswerk der Samm-lung durch eine Stiftung absichern. Dazu brach-te sie ihre umfangreiche Krippensammlung ein, die Stadt und die Pfarrei kümmerten sich um die Sanierung der leerstehenden Heilig-Geist-Hospi-talkirche aus dem 14. Jahrhundert. Und dann be-

kamen Maria und Josef, das Kind, Ochs und Esel sowie Hirten, Schafe und Hunde, Kamele und Könige ein neues „Heim“, wie sich Mechthild Ringguth das gewünscht hatte.

Das Leben anderer achten und Frieden stiften – diese zwei christlichen Tugenden begleiteten sie ihr Leben lang. Die Leidenschaft der Krippen-sammlerin begann in den 1960er-Jahren in der Provence, danach gab es keinen Urlaub mehr ohne die Jagd auf Krippen. Mehr als 350 Krippen aus über 70 Ländern hatte die ehemalige Leiterin des Filmarchivs der Deut-

SteckbriefWeihnachtskrippen in Heilig Geist – Mechthild und Dr. Rudolf Ringguth-StiftungZweck: Bildung, Ausbildung und Erziehung, Denkmalschutz, Kunst und Kultur, Religion | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Grün-dungsjahr: 2005 | Sitz: Güstrow | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: Immobilie Heilig-Geist-Kirche | Gre-mien: Stiftungsvorstand, Beirat | Ansprechpartner: Bürgermeister Arne Schuldt  | Kontakt: Markt 1, 18273 Güstrow, Telefon: (03843) 769-101, E-Mail: [email protected] Informationen:www.norddeutsches-krippenmuseum.de

Krippenfiguren aus Ecuador, gefertigt aus Kautschuk. Foto: André Hamann

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schen Wochenschau, die 2010 starb, im Laufe der Jahrzehnte zusammengetragen. 90 Prozent der Herkunftsländer hat sie persönlich bereist.

Heute zählen fast 600 Weihnachtskrippen aus 80 Ländern und von allen Kontinenten zum Bestand der Stiftung. Weitere größere Schen-kungen hat das Museum Hedwig Steffler aus Münster und Heidemarie Wellmann aus Güs-trow zu verdanken. Teilweise mussten bereits Sammler abgewiesen werden, weil ihre Stücke inhaltlich nicht passten oder sie ungewöhn-liche Bedingungen stellten, die nicht zu den Regeln der Stiftung passten, erzählt Karin Bar-tock. So können gleichzeitig immer nur rund 100 Exponate ausgestellt werden, diese aber wechseln. Was thematisch nicht passt, bleibt im Depot. Durch die Begegnung mit den Expo-naten aus aller Welt lernen die Besucher „ganz nebenbei“ auch viel über die Handwerkskunst verschiedener Kulturen, über ihre Traditionen und ihr geistliches und kulturelles Erbe. Beson-ders reizvoll ist ein Besuch des Norddeutschen Krippenmuseums bei Dunkelheit, wenn die Krippen angeleuchtet sind.

Bei so viel Herrlichkeit und jungfräulicher Ge-burt im historisch bedeutenden Kirchenraum ist die Finanzlage der Güstrower jedoch immer irgendwie notorisch klamm. Ein wenig Geld bringen die Eintrittspreise, ein kleiner Kir-chenzuschuss kommt hinzu, den Rest müssen Spenden füllen. Der komplette Betrieb der Stif-tung inklusive Verwaltung läuft ehrenamtlich. Doch auch das wird schwieriger, wie Karin Bar-tock zu berichten weiß. „Die Stiftung ist jetzt zehn Jahre alt, da sind auch die Aktiven der ersten Stunde ein wenig in die Jahre gekom-men.“ Dafür hat Güstrow mittlerweile nicht nur Barlach – es hat auch die Mechthild und Dr. Rudolf Ringguth-Stiftung und ihre Krippen. Weihnachten eben hundertfach.

Aus Akazienholz geschnitzte Krippenfiguren von den Philippinen. Foto: André Hamann

Diese Krippenfiguren stammen aus St. Peters-burg in Russland und sind aus Königsmuscheln gefertigt. Foto: André Hamann

Durch die Begegnung mit den Krippen aus aller Welt lernen die Besucher „ganz nebenbei“ viel über die Handwerkskunst ver­schiedener Kulturen, über ihre Tra­ditionen und ihr geistliches und kulturelles Erbe.

| Kunst und Kultur |

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| Kirchliche Stiftungen |

Der Auftritt ist in allen Bereichen perfekt, das Jahrbuch würde einem Wirt-schaftsunternehmen als Aushängeschild gereichen: Wer mit der Hanns- Lilje-Stiftung in Hannover Kontakt hat, merkt, dass dort langfristig gedacht wird. Dass dabei durchaus Kategorien angestoßen werden, die auch mal über den Köpfen von „Otto Normalbürger“ zu schweben scheinen, liegt in der Natur der Sache. „Denn die Stiftung hat das Ziel, den Diskurs von Kirche und Welt mitzuprägen“, sagt ihr Geschäftsführer Prof. Dr. Chris-toph Dahling-Sander. Beim Thema der Medizinethik und Fragen von tech-nischer Assistenz im Alter beispielsweise hat die Stiftung schon früh Dis-kussionen rund um den Beginn und das Ende des Lebens geführt. Durch die Qualität der Arbeit sind im Laufe der Zeit viele wertvolle Kontakte entstan-den. Hochrangige Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Wissenschaft und öffentlichem Leben treffen sich auf den Podien der Stiftung, um in den Diskurs einzutreten.

Gegründet 1989 von der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hanno-vers, ist die Stiftung benannt nach Hanns Lilje (1899–1977), der von 1947 bis 1971 Landesbischof in Hannover war. „Ein sehr weitsichtig angelegter Stiftungszweck, gut verwaltetes Kapital und die Langfristigkeit in der The-menfindung haben der Stiftung gutgetan“, resümiert Dahling-Sander. Die

regionale Anbindung sei der Stiftung ein wichtiges Anliegen, erklärt er. Auch die Förderschwerpunkte seien wieder stärker herausgestellt wor-den – die Stiftung fokussiert ihre

Arbeit auf die drei Themenfelder „Zukunft von Politik und Gesellschaft“, „Bedeutung von Wissenschaft, Technik und Wirtschaft für das Leben“ und „Die bildende Kraft von Kunst und Kultur“. Seit 1990 wurden über 1.500 Projekte mit einem Fördervolumen von über 12 Millionen Euro gefördert.

SteckbriefHanns-Lilje-StiftungZweck: Förderung des beständigen Dialogs von Kirche und Theologie mit Wissenschaft, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik in evangeli-scher Verantwortung | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Grün-dungsjahr: 1989 | Sitz: Hannover | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 14,5 Mio. Euro | Gremien: Ku-ratorium und Geschäftsstelle | Ansprechpartner: Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander | Kontakt: Knochenhauer Straße 33, 30159 Hannover, Telefon: (0511) 124 13 85, E-Mail: [email protected] Informationen:www.hanns-lilje-stiftung.de

Die Hanns­Lilje­Stiftung hat das Ziel, den Diskurs von Kirche und Welt mitzuprägen.

Prof. Dr. Christoph Dahling-Sander

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Angesichts knapper werdender Finanzen müsse bei einer Stiftung wie der Hanns-Lilje-Stiftung auch die Frage in den Vordergrund rücken, wie die inhaltliche und strategische Ausrichtung sich in der konkreten Arbeit niederschlage. „Wollen wir substanziell wirksam mit größeren Summen fördern, oder wollen wir kleine Gelder verteilen, damit unser Logo auf möglichst vielen Plakaten zu finden ist?“, so benennt Dahling-Sander die Varianten. Dass er zur substanziellen Förderung neigt, ist kein Geheimnis, dafür spricht die Stiftungspolitik seines Hauses.

Kirche trifft Kultur: Margot Käßmann und Konstantin Wecker zu Gast bei der Hanns-Lilje- Stiftung 2015

Hanns-Lilje-Forum 2013

| Kunst und Kultur |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungen im PorträtKirchliche Stiftungen widmen sich einer Vielzahl von Aufgaben und Anliegen im Bereich Kunst und Kultur – eine Auswahl.

Förderstiftung der Hochschule für evangelische Kirchen-musik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern

Die Förderstiftung der Hochschu-le für evangelische Kirchenmusik hat das Ziel, den Betrieb der Hoch-schule zu unterstützen. Das tut sie insbesondere durch Zuschüsse zu Projekten der Hochschule, zum Erhalt der Ausstattung und der Er-gänzung der Hochschulgebäude und für kirchenmusikalische Ver-anstaltungen. Die Förderstiftung wirkt darüber hinaus auch kul-turell für die ganze Region. 2012 wurde die Satzung angepasst. Die Gelder der Stiftung werden nun

durch die eigenen Organe vor Ort verwaltet. Daher kann die Hochschule nun in weit größerem Maße gefördert werden.

SteckbriefName: Förderstiftung der Hochschule für evangelische Kirchenmusik der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern | Zweck: Förderung und Unter-stützung der Aufgaben und Entwicklung der Hochschule | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2001 | Sitz: Bayreuth | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 2,3 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Wolfgang Böhm | Kontakt: Hans-Meiser-Straße 2, 95447 Bayreuth, Telefon: (0921) 75 74 80, E-Mail: [email protected], [email protected] Informationen:www.foerderstiftung-kirchenmusik.de

Geschwister-Fritz-Stiftung „Ornamenta Ecclesiae Conservanda“

Die beiden Stiftungsgründer Johann Michael und Andrea Gabriele Fritz wissen, wie wichtig für Gegenwart und Zukunft das geistige Weiterleben der ererbten Kirchen und ihrer Ausstattung ist. Das gründet auf ihrem

Hochschulchor

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Aufwachsen neben der romanischen Prämons-tratenser-Stiftskirche von Cappenberg sowie beruflichen Erfahrungen: Johann Michael Fritz hat langjährig als Museumskonservator und Professor für Kunstgeschichte gewirkt, Andrea Gabriele Fritz ist ehrenamtlich für liturgischen Blumenschmuck und im Küsterdienst tätig. Deshalb soll ihre Stiftung dazu beitragen, die liturgischen Geräte, das heißt Goldschmiede-werke, Paramente, Gemälde, Skulpturen und sonstige Geräte zu bewahren für spätere Ge-nerationen und, falls möglich, für die weitere liturgische Verwendung.

SteckbriefName: Geschwister-Fritz-Stiftung „Ornamenta Ecclesiae Conservanda“ | Zweck: Erhaltung der Ornamenta Ecclesiae im Bistum Münster, das heißt Goldschmiedewerke, Paramente, Gemäl-de, Skulpturen und sonstige Geräte | Konfes-sionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2011 | Sitz: Münster | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung priva-ten Rechts in Verwaltung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz | Kapital: 100.000 Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Dr. Udo Grote, Diö-zesankonservator, Prof. Dr. theol. h.c. Johann Michael Fritz, Vorsitzender | Kontakt: Magdalenenstraße 2, 48143 Münster, Telefon: (0251) 49 52 74, E-Mail: [email protected]

Robert und Birgit Marx Stiftung

Kulturelle Zwecke – insbesondere Kirchenmusik – und diakonische Zwe-cke soll die Robert und Birgit Marx Stiftung in Schorndorf unterstützen. Birgit Marx hat die Stiftung 2008 zum Gedächtnis an ihren fünf Jahre zuvor verstorbenen Mann Robert errichtet. Die Erträge der Stiftung kommen ins-besondere der evangelischen Stadtkirche von Schorndorf zu und dienen vor allem der Kirchenmusik und der Erhaltung der künstlerischen Kirchen-ausstattung. Außerdem fördert die Stiftung die diakonische Arbeit, vor-zugsweise die Diakonische Bezirksstelle Schorndorf mit ihrer Lebens- und Familienberatung, sowie die kommunale Jugendmusikschule. Die Robert und Birgit Marx Stiftung war die erste Stiftung, die unter dem Dach der Stiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg (Landeskirchen-stiftung) errichtet wurde.

| Kunst und Kultur |

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| Kirchliche Stiftungen |

SteckbriefName: Robert und Birgit Marx Stiftung | Zweck: Unterstützung der Kirchenmu-sik, Jugendmusikschule und Diakonie in Schorndorf  | Kon fessionelle Bin-dung: evangelisch | Gründungsjahr: 2008  | Sitz: Schorndorf | Rechtsform: unselbstständige Stiftung unter dem Dach der Stiftung der Evangelischen Landeskirche in Württemberg | Kapital: 300.000 Euro | Gremien: Stiftungsrat | Ansprechpartner: Helmut Liebs | Kon-takt: Augustenstraße 124, 70197 Stutt-gart, Telefon: (0711) 222 76-46, E-Mail: [email protected] Informationen:www.landeskirchenstiftung.de (dort un-ter „Stiftungen für Musik und Kunst“)

Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau

Den christlichen Glauben und religiöse Inhalte auf überraschende, leben-dige und streitbare Weise in die Welt tragen, durch die bildende Kraft von Kunst und Kultur, durch den Anstoß gesellschaftlicher Debatten, durch die Beteiligung an der Deutung der Gegenwart – die EKHN-Stiftung ist die ei-genständige Kulturstiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nas-sau. Sie ist sowohl operativ als auch fördernd tätig. Sie initiiert, unterstützt und begleitet vielfältige Projekte: wissenschaftliche Symposien und Schü-lerseminare, Theateraufführungen, Bücher, Ausstellungen, Konzerte und Podiumsgespräche. Die Stiftung arbeitet mit verschiedenen Partnern wie beispielsweise dem Städel Museum und der Goethe-Universität zusam-men. Sie wirkt außerdem in der Fläche, indem sie Kirchengemeinden und Dekanate bei der Verwirklichung ihrer Vorhaben unterstützt und begleitet.

SteckbriefName: Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau | Zweck: In evangelischer Verantwortung den ständigen Dialog von Kirche und Theo-logie mit Wissenschaft, Bildung, Technik, Wirtschaft, Kunst und Politik zu fördern | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2004  | Sitz: Darmstadt | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 10,2 Mio. Euro | Gremien: Kuratorium | Ansprechpartnerin: Friederike von Bünau | Kontakt: Jahnstraße 17, 60318 Frankfurt am Main, Telefon: (069) 59 79 90 51, E-Mail: [email protected] Informationen:www.ekhn-stiftung.de

Konzert der Kantorei und der Jugendkantorei in der Evan-gelischen Stadtkirche in Schorndorf, gefördert von der Robert und Birgit Marx Stiftung

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Stiftung Musik auf Langeoog

Seit August 2001 war auf Langeoog die Stelle des Inselkantors nicht mehr besetzt. Um diese Stelle künftig selbst zu finanzieren, hat die evangeli-sche Inselkirchengemeinde 2003 die Stiftung Musik auf Langeoog ge-gründet. Der Stiftungsname soll dabei verdeutlichen, dass die Musik in der Inselkirche und von der Inselkirche aus für die ganze Insel von Bedeu-tung ist. Seit 2014 ist die Kantorenstelle wieder besetzt. In jedem Jahr seit der Gründung organisiert die Stiftung einen weithin anerkannten bunten Insel abend mit verschiedenen Musikgruppen.

SteckbriefName: Stiftung Musik auf Langeoog | Zweck: Förderung der Kirchenmusik in der Inselkirche sowie der musikalischen Arbeit auf der Insel Langeoog, die durch den Kantor der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Lan-

Das Künstlerduo Thyra Hilden und Pio Diaz setzte mit einer Videoinstallation den Innenraum von St. Katharinen, Frankfurt am Mains evangelischer Hauptkirche, in Flammen. Feuer ist ei-nes der vier Grundelemente und steht als Methapher für Leidenschaft und Zerstörung, für heiligen Geist, heiligen wie unheiligen Zorn. Vom brennenden Dornbusch bis zu den himmli-schen Feuerzungen an Pfingsten, von apokalyptischer Feuersbrunst bis zur reinigenden Kraft des Feuers reichen die Assoziationen. Die Vorstellung des Fegefeuers hat die geistliche Be-deutung des Feuers genauso mitgeprägt wie die Reden der Feuerprobe als Glaubensprüfung. Aber auch die historischen Bezüge sind offensichtlich: von den Scheiterhaufen für Ketzer und Hexen bis zur Bombennacht des Zweiten Weltkriegs, in der St. Katharinen in Schutt und Asche versank. Die Installation war während der Luminale im April 2008 zu sehen und wurde von der EKHN-Stiftung gefördert. Quelle: EKHN-Stiftung

| Kunst und Kultur |

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| Kirchliche Stiftungen |

geoog geleistet wird | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: Langeoog  | Rechtsform: unselbstständige Stif tung | Kapital: 800.000 Euro | Gremien: Kuratorium | Ansprechpartner: Christian Neumann | Kontakt: Hauptstraße 13, 26465 Lan-geoog, Telefon: (04972) 92 24 49, E-Mail: [email protected] Informationen:www.inselkark.de (dort unter „Kir chen-musik“)

Stiftung Orgelklang

Jedes Instrument erzählt eine Geschich-te, jedes wurde von einem Orgelbau-meister in einer bestimmten Stilepoche geschaffen und seinem Raum ange-passt. Doch viele Orgeln sind vom Ver-fall bedroht. Besonders betroffen sind dabei kleine, oft historisch wertvolle Or-geln. Um sie der Nachwelt zu erhalten, wurde die Stiftung Orgelklang gegrün-det. Seit Beginn ihrer Tätigkeit hat sie bereits 130 Förderzusagen abgegeben. Bisher konnte die Stiftung fast 1 Mil-lion Euro für die Sanierung von Orgeln zur Verfügung stellen. Verwaltung und Vergabe der Stiftungsmittel sind an die Stiftung KiBa angeschlossen.

SteckbriefName: Stiftung Orgelklang | Zweck: Erhaltung und Wiederherstellung von historischen Orgeln in evangelischen Kirchengebäuden in Deutschland zu fördern | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: Hannover | Rechtsform: Treuhandstiftung unter dem Dach der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa, siehe S. 136) | Kapi-tal: 1,68 Mio. Euro | Gremien: Stiftungsvorstand in Personalunion mit dem Vorstand der Stiftung KiBa | Ansprechpartner: Thomas Begrich | Kontakt: Herrenhäuser Straße 12, 30419 Hannover, Telefon: (0511) 279 63 33, E-Mail: [email protected] Informationen:www.stiftung-orgelklang.de

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Stiftung St. Matthäus

Die Stiftung St. Matthäus ist die Kunst- und Kulturstiftung der Evangeli-schen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Sie wurde 1999/2000 gegründet und hat ihren Sitz am Dom zu Brandenburg. Sie dient dem besonderen Auftrag, den Dialog der Kirche mit den Künsten zu führen und zu fördern. Die Stiftung fördert durch eigene Projekte und in Koopera-tionen das nachhaltige Gespräch der Kirche mit Künstlerinnen und Künst-lern. Das kontinuierliche Gespräch mit Kunstschaffenden, Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Kunstgottesdienste, Ko operationen mit Museen und

Eines der Förderprojekte der Stiftung Orgelklang 2015: Orgel in der Laurentiuskirche im hessi-schen Trebur. Das Instrument wurde 1843 von dem Mainzer Orgelbauer Bernhard Dreymann ge-baut und am 27. April 1844 geweiht. Sie ist das größte, einzig noch fast vollständig erhaltene In-strument aus der Werkstatt dieses Orgelbauers. 28 Register sind spielbar. Zwei Putten auf den Gehäusetürmen stammen von der 1751 erbauten Vorgängerorgel von Johann Christian Köhler.

| Kunst und Kultur |

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| Kirchliche Stiftungen |

Galerien sowie Sonderprojekte unterschiedlichster Art zwischen Görlitz und Prenzlau verwirklichen den Stiftungszweck.

SteckbriefName: Stiftung St. Matthäus – Kul-tur stiftung der Ev. Kirche Berlin- Brandenburg-schlesische Ober lau - sitz | Zweck: Den ständigen Dialog von Kirche und Theologie mit Kunst und Kultur im Bereich der evange-lischen Kirche in Berlin-Branden-burg zu führen und zu fördern | Konfessionelle Bindung: evange-lisch | Gründungsjahr: 2000 | Sitz: Brandenburg | Rechtsform: rechts-fähige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts | Kapital: 2,5 Mio. Euro | Gremien: Kuratorium |

Ansprechpartner: Christhard-Georg Neubert  | Kontakt: Auguststraße 80, 10117 Berlin-Mitte, Telefon: (030) 28 39 52 83, E-Mail: [email protected] Weitere Informationen:www.stiftung-stmatthaeus.de

Stiftung Windsbacher Knabenchor

Die Stiftung Windsbacher Kna-benchor wurde 1991 von Freunden und Gönnern des Chores ins Le-ben gerufen und unterstützt den Windsbacher Knabenchor seitdem mit ihren Erträgen und Spenden. Sie fördert die musikalische Aus-bildung, unterstützt die pädago-gische Betreuung und ermöglicht besondere Vorhaben in Chor und Internat. Durch die Vergabe ei-gener Stipendien wird begabten Jungen die Mitwirkung im Chor und die musikalische Ausbildung im Sinne der Chancengleichheit ermöglicht. Finanziell steht der

Von Juni bis Oktober 2015 war in St. Matthäus die Ausstellung „After the Rain“ zu sehen, die Werke der in Berlin lebenden südkoreanischen Konzeptkünstlerin Jinran Kim zeigte. Ihre großformatigen Aschebilder und kleineren Tuschezeichnungen beschäftigen sich mit den Themen Zerstörung, Erinnerung und Vergänglichkeit und erinnern an das völlig zerstörte Berlin von 1945. Foto: Wolfgang Reiher

Bei der Probe. Foto: Simeon Johnke

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Windsbacher Knabenchor auf mehreren Säulen. Wichtigster Zuschussge-ber ist die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern, die über die Hälfte der laufenden Ausgaben abdeckt.

SteckbriefName: Stiftung Windsbacher Knabenchor – Evangelisch-Lutherisches Stu-dienheim | Zweck: Förderung und Unterstützung des Windsbacher Kna-benchores und des Evangelisch-Lutherischen Studienheims Windsbach | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1991 | Sitz: Winds-bach | Rechtsform: kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 1 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartner: Roland Andert, Geschäftsführer | Kontakt: Heinrich-Brandt-Straße 18, 91575 Windsbach, Telefon: (09871) 708-115, E-Mail: [email protected] Informationen:windsbacher-knabenchor.de (dort unter „Förderer“)

| Kunst und Kultur |

Konzert des Windsbacher Knabenchors. Foto: Simeon Johnke

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| Kirchliche Stiftungen |

von Veltheim-Stiftung, Kloster St. Marienberg in Helmstedt

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Kapitel 7Klöster und Orden

Bergkloster Stiftung SMMP

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| Kirchliche Stiftungen |

Die Zukunft der Weißen Väter ist schwarz – die der Orden buntStiftungen verbinden Vergangenheit und Gegenwart und definieren Wege in die Zukunft.

„Nicht immer soll etwas für die Ewigkeit halten.“ Das ist ein Satz, der so ausgesprochen gar nicht in die Welt der Stiftungen zu passen scheint. Und doch stammt er von einem Mann, der genau darum mehrere Jahre gekämpft und an juristischen Texten gefeilt hat, um die Stiftung seines Ordens ex-akt so hinzubekommen, wie das für alle am sinnvollsten erscheint. Die Stiftung Weiße Väter aus Köln, erst 2014 gegründet, wird es in 30 Jahren nicht mehr geben, so viel steht bereits jetzt fest. Vielleicht wird sie eine andere Gestalt annehmen, vielleicht aber auch ganz aufgelöst werden. Das ist zumindest der feste Wille von Pater Heinz-Josef Schäckel. Die Stiftung ist eine „Verbrauchsstiftung“, wie es in der Fachsprache heißt, ihr Kapital wird innerhalb der nächsten 30 Jahre aufgezehrt.

Während die Weißen Väter die Zukunft eher in Afrika sehen, bauen die Jo-sefsschwestern in Trier eine Stiftung auf, die die Arbeit des bolivianischen Ordenszweigs absichern soll. Vor fünf Jahren wurde sie gegründet als Bau-stein einer 50 Jahre lang stetig gewachsenen Partnerschaft zwischen dem Bistum Trier und der Kirche in Bolivien. Einige Jahre hat die Bolivien-Stif-tung der Josefsschwestern Trier Kapital angesammelt, 2014 zum ersten Mal Fördermittel ausgeschüttet. Bedacht wurde ein Hausaufgabenprojekt von Schwester Gladis in San Luís Gonzagadas.

„Die Zukunft der Weißen Väter wird schwarz sein.“ Pater Heinz-Josef Schä-ckel lacht über den oft erzählten, lustig klingenden Satz. Er birgt einerseits viel Hoffnung in sich, weil er davon spricht, dass der ehemals in Frank-

reich gegründete Orden mittlerweile fast seinen gesamten Nachwuchs auf dem schwarzen Kontinent hat. Aber er bedeutet auch das Aussterben des deutschen Anteils. Von den 2.500 Or-densmitgliedern stammen nur noch 130 aus Deutschland. Da ist es nur

sinnvoll, sagt Schäckel, dass mit dem Aussterben dieses Zweiges auch die deutsche Stiftung stirbt.

Der Missionspater, der selbst lange Jahre in Uganda und Nigeria gearbei-tet hat, war der Motor der Stiftungsgründung, die dazu dient, das Werk des Ordensgründers Kardinal Charles Lavigeries (1825–1892) fortzuset-zen. Als Erzbischof von Algier in Nordafrika gründete er 1868 die Afrika-missionare – Weiße Väter. Sein Wunsch war es, auf dem afrikanischen Kontinent eine bodenständige Kirche aufzubauen, er war ein Vorkämpfer

Die Weißen Väter wollten das Glück aus zwei Erbschaften gut angelegt wissen, ohne allzu überheblich auf das eigene Fortbestehen zu hoffen. Der Orden arbeitet weiter, er wechselt nur den Kontinent.

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für die Abschaffung der Sklaverei, den Dialog mit dem Islam und forderte die sozial-karitative Entwicklung der Menschen. Diesen Werten ist auch die Stiftung Weiße Väter verpflichtet.

Pater Schäckel hat viele Jahre am Gedanken einer Verbrauchsstiftung fest-gehalten. Dass das keine leichte Geschichte war, davon zeugen allein fünf Seiten Aktennotizen, die der Pater für sich zusammengefügt hat. „Das war ein echtes Hin und Her“, erinnert er sich. Das Generalvikariat in Köln, das Regierungspräsidium und auch noch das Innenministerium schalteten sich nacheinander ein, weil sie das Vorgehen so ungewöhnlich fanden. Eine sich vollständig verzehrende Stiftung wollten sie bei dem Startkapital von rund 1 Million Euro nicht befürworten.

Also ließen sich die Weißen Väter auf den Kompromiss ein, dass das Ver-mögen über den Zeitraum von 30 Jahren verbraucht wird. Die ersten drei Jahre nach Stiftungsgründung dienen noch dem Kapitalaufbau, bei rund 1,4 Millionen Euro steht die Stiftung derzeit. Anschließend wird in die Pro-jekte in Afrika ausgeschüttet und zugleich auch die Möglichkeit geschaf-fen, die Pensionslasten der deutschen Patres zu schultern. Ob das wirklich nötig sein wird, kann Pater Heinz-Josef Schäckel gar nicht sagen. In wei-ser Voraussicht hat er diesen Zweck aber mit in die Satzung aufnehmen lassen. Nach Ablauf der Frist, also 2045, würden wahrscheinlich nur noch

In Sambia leben zurzeit 45 Brüder der Afrikamissionare – Weiße Väter. 25 von ihnen stammen aus Sambia, zwei aus Deutschland.

| Klöster und Orden |

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| Kirchliche Stiftungen |

zwei deutsche Patres leben, dann solle neu entschieden werden, ob das Geld komplett für die Missionsarbeit ausgegeben werde oder in eine an-dere Stiftung des Ordens fließe.

„Das war alles gar nicht so einfach zu formulieren“, erinnert sich der Pater an die zögerliche Haltung der Behörden. Doch die Weißen Väter wollten das Glück aus zwei Erbschaften gut angelegt wissen, ohne allzu überheb-lich auf das eigene Fortbestehen zu hoffen. Der Orden arbeite weiter, er habe dann nur den Kontinent gewechselt.

Die Zukunft der Josefsschwestern wird wahrscheinlich ebenfalls nicht mehr in Trier allein liegen. Ihr Einsatzgebiet ist seit Langem Bolivien, das Partnerland des Bistums. 1964 folgten vier Josefsschwestern aus Trier dem Aufruf des Bischofs in Sucre, ein Exerzitienhaus und ein Bildungszentrum

zu gründen. Doch dabei beließen es die Frauen nicht, berichtet die Ge-neraloberin der Josefsschwestern Schwester Remigia Ternes. Sie sahen nicht nur die Not der Menschen, son-dern auch ihren Hunger nach Bildung und Gerechtigkeit. So entstanden in den vergangenen 50 Jahren an ver-

schiedenen Orten, in Sucre, Sopachuy, Cochabamba, Potosi und Santa Cruz, ganz unterschiedliche Einrichtungen.

Vielfältige Aufgaben nehmen die Schwestern heute wahr und haben da-bei auch Nachwuchs in Bolivien gewonnen. Sie sind vor Ort im pastora-len und sozialen Bereich engagiert, in der schulischen Ausbildung, in der Gefängnispastoral- und in der Frauenarbeit. Eine Entbindungsstation gehört ebenso zum vielfältigen Angebot wie Heime und Internate. Durch die Gründung der Stiftung wurde ein weiterer Schritt getan, die Zukunft dieser Arbeit abzusichern. Die Stiftung soll der Arbeit der Schwestern in Bolivien eine Perspektive geben und auch die ausreichende Kranken- und

SteckbriefStiftung Weiße VäterZweck: Förderung der Religion, der Bildung und Erziehung, der Ent-wicklungszusammenarbeit in Verknüpfung mit dem Orden der „Afri-kamissionare – Weisse Väter“ | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2014 | Kapital: 1,4 Mio. Euro | Sitz: Köln | Rechtsform: selbstständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Gremien: Vor-stand (drei Patres) | Ansprechpartner: Pater Heinz-Josef Schäckel | Kontakt: Ludwigsburger Straße 21, 50739 Köln, Telefon: (0221) 917 48 74 06, E-Mail: [email protected] Informationen:www.afrikamissionare.de/de/stiftung.html

Es ist eine sehr schöne Entwicklung, dass es vermehrt Stiftungen im kirchlichen Bereich gibt und dass das Thema der Absicherung und Unterstützung der so vielfältigen Arbeit dadurch Fahrt aufnimmt.

Petra Hauprich-Wenner

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Altersversorgung für sie selbst ge-währleisten.„Mit der Hausaufgabenhilfe konn-ten wir letztes Jahr das erste gro-ße Projekt unterstützen“, freut sich Vorstandsvorsitzende Petra Hauprich-Wenner. Die Stiftung wachse und habe schon mehrfach Zuspruch durch Zustiftungen er-halten. „Es ist eine sehr schöne Entwicklung, dass es vermehrt Stiftungen im kirchlichen Bereich gibt und dass das Thema der Ab-sicherung und Unterstützung der so vielfältigen Arbeit dadurch Fahrt aufnimmt“, freut sich die engagierte Vorsitzende, die im Hauptberuf als Bildungsreferentin und Ge-schäftsführerin des Katholischen Deutschen Frauenbundes in Trier arbei-tet und durch ihre persönliche Beziehung zu Bolivien in Kontakt mit den Schwestern kam.

Alte Wurzeln, aber neue Methoden, alte Techniken, aber neues Marketing, alte Ideen, aber neue Konzepte – all das bringt Mechtild von Veltheim im Kloster Marienberg in Helmstedt unter einen Hut. Ihre Tante Clara hatte 1921 die Stiftung gegründet, die auf die großartige Arbeit ihrer Vorgän-gerinnen Charlotte und Louise aufbaute. Sie hatten das Kloster vor dem Verfall gerettet und es ganz der Arbeit an den Paramenten, den kirchli-chen und liturgischen Textilien, gewidmet. Die Familie von Veltheim hat seit 1754 das von Herzog Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel verbriefte Recht auf das Amt einer Domina des Klosters Marienberg. Als Charlotte ihr Amt annahm, befand sich das Kloster in einem schlechten Zustand,

SteckbriefBolivien-Stiftung der Josefsschwestern TrierZweck: Ideelle und materielle Unterstützung und Förderung der pasto-ralen und sozialen Aufgaben sowie der Projekte der Kongregation der Schwestern vom heiligen Josef Trier in Bolivien | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2009 | Sitz: Trier | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts | Kapital: 750.000 Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartne-rin: Petra Hauprich-Wenner | Kontakt: Franz-Ludwig Straße 7, 54290 Trier, Telefon: (0651) 976 94 20, E-Mail: [email protected] Informationen:www.bolivien-stiftung-josefsschwestern.de

In der bolivianischen Ortschaft Sopachuy in der Provinz Tomina bie-ten die Josefsschwestern u.a. einen Mittagstisch an.

| Klöster und Orden |

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| Kirchliche Stiftungen |

sie baute es aus und um und siedelte darin 1862 den Niedersächsischen Paramentenverein an. Seit dem Mittelalter werden im Kloster St. Marien-berg Paramente hergestellt. 1979 übernahm die Stiftung die Trägerschaft der Paramentenwerkstatt, und 1989 belebte die heutige Domina Mechtild von Veltheim auch den evangelischen Frauenkonvent neu. Heute sind fünf Konventualinnen unter neuer Klosterordnung, die auch verheirateten und verwitweten Frauen die Aufnahme ermöglicht und auf die Residenzpflicht verzichtet, im Konvent. Die Paramentenwerkstatt beschäftigt elf Mitarbei-tende.

Mechtild von Veltheims Aufgabe ist es, als Domina dem Konvent vorzuste-hen. Zugleich muss sie aber auch die Geschäfte in der Paramentenwerk-

statt am Laufen halten. In Zeiten, in denen liturgische Textilien und geist-liche Gewänder nicht gerade Hoch-konjunktur haben, ist das eine echte Herausforderung. Durch moderne Kunst, exzellente Handwerksarbeit

und neuerdings auch durch Restaurierungen schafft sie den Spagat, den traditionsreichen Betrieb am Leben zu erhalten.

„Textilien haben im Gottesraum einen Wert, ebenso wie das Wort“, betont sie. Ganz langsam erlebe sie eine Rückbesinnung auf Paramente wie An-tependien, kunstvoll gearbeitete Tischdekorationen für den Altar oder das

Antependien nennt man die Altar- und Kanzelbehänge aus Textil, die sowohl in der evange-lischen als auch in der katholischen Kirche verwendet werden. Sie sind in den liturgischen Farben gehalten und meistens mit zur Kirchenjahreszeit passenden Symbolen versehen. Dieses Antependium, das den Altar in der Klosterkirche des Klosters St. Marienberg in Helmstedt ziert, wurde von Gerd Winner entworfen und in der Paramentenwerkstatt der von Veltheim-Stiftung gefertigt. Foto: Fotostudio Asmus

Textilien haben im Gottesraum einen Wert, ebenso wie das Wort.

Domina Mechtild von Veltheim

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Ambo. Ihr Schatz liegt in der Tradition, guten Mitarbeitern sowie im Willen, eine kirchliche Zunft zu erhalten, die sinnvoll sei. Dass sie auch bei ei-nem schwierigen Markt erfolgreich ist und sich die Stiftungsfinanzen seit ihrer Amtsübernahme erholt haben, zeigt ihre Einstellung, das Recht der Domina auch als Pflicht wahrzunehmen. Die Wiederbelebung des Konven-tes soll deshalb weitergehen, dafür wird sogar in den nächsten Jahren im Kloster umgebaut. „Wir wollen die Ärmel hochkrempeln“, sagt Mechtild von Veltheim. Lange Tradition kann auch eine gute Zukunft haben.

Steckbriefvon Veltheim-Stiftung beim Kloster St. Marienberg in HelmstedtZweck: Förderung der Paramentenarbeit durch Beratung kirchlicher Rechtsträger und anderer Personen sowie die Förderung der Aus-schmückung kirchlicher und anderer Räume durch Herstellung und Erhaltung von Textilien | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Grün-dungsjahr: 1921 | Sitz: Helmstedt | Rechtsform: kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 750.000 Euro | Gremien: Stiftungsku-ratorium, Vorstand | Ansprechpartnerin: Mechtild von Veltheim | Kon-takt: Klosterstraße 14, 38350 Helmstedt, Telefon: (05351) 75 85, E-Mail: [email protected] Informationen:www.parament.de

| Klöster und Orden |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungen im PorträtEine Auswahl weiterer Stiftungen, die von Orden gegründet wurden oder deren Arbeit eng mit Klöstern und Orden verbunden ist – katholisch, evan-gelisch und ökumenisch –, werden auf den nächsten Seiten vorgestellt.

Bergkloster Stiftung SMMP

Die Bergkloster Stiftung SMMP wurde zum 200. Geburtstag der Ordensgemeinschaft der Schwes-tern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) am 8. September 2007 gegründet. Sie unterstützt die Wertevermittlung, will Zu-kunft gestalten und Gemeinschaft stiften – mit allen Menschen, die nicht wegschauen, wenn sie Not und Elend sehen, und mit Men-schen, die Hilfe dringend brau-chen, im In- und Ausland. Mit den Stiftungsmitteln werden die Ziele

und die Arbeit der Ordensgemeinschaft und ihrer Einrichtungen in allen Bereichen unterstützt, so z.B. in der Bildungsarbeit, der Gesundheits- und Altenhilfe und im pastoralen Dienst.

SteckbriefName: Bergkloster Stiftung SMMP | Zweck: Ideelle und materielle Unter-stützung der Arbeit und Ziele der Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel (SMMP) | Konfessionelle Bindung: katho-lisch | Gründungsjahr: 2007 | Sitz: Heiligenstadt und Bestwig | Rechtsform: rechtsfähige Stiftung kirchlichen Rechts | Kapital: 3,2 Mio. Umsatz | Gre-mien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpartner: Christian Uhl | Kontakt: Friedensplatz 6, 37308 Heilbad Heiligenstadt, Telefon: (03606) 673-247, E-Mail: [email protected] Informationen:www.bergklosterstiftung.de

Kurhessisches Diakonissenhaus Kassel

Die gemeinnützige Stiftung Kurhessisches Diakonissenhaus Kassel un-terhält vier Fachbereiche: das Diakonissen-Mutterhaus mit Kirche und geistlichem Leben, die Tageseinrichtungen für Kinder, vielfältige Formen

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stationärer Jugendhilfe und den Bereich Altenhilfe und Pflege, der sowohl das Wohnen im Alter um-fasst wie auch eine Intensivpfle-geeinrichtung für schädel- und hirnverletzte Menschen von 18 bis 65 Jahren. Mehr Lebensqualität für alte und hochbetagte Menschen – dafür setzt sich die gemeinnützige Stif-tung „Altern in Würde – Stiftung Altenhilfe des Kurhessischen Dia-konissenhauses Kassel“ ein, die 2004 zum 140. Jahrestag des Dia - konissenhauses gegründet wurde. Sie unterstützt die Arbeit mit alten Menschen in den Einrichtungen Haus Salem, im betreuten Wohnen im Amalienhaus in Kassel und im Marie-Behre-Altenhilfezentrum in Baunatal.

SteckbriefName: Kurhessisches Diakonissenhaus Kassel | Zweck: Die durch Christus erwiesene und gebotene Liebe zu allen Menschen nach dem Maß der gege-benen Möglichkeiten zu verwirklichen | Konfessionelle Bindung: evange-lisch | Gründungsjahr: 1864 | Sitz: Kassel | Rechtsform: seit 1902 rechtsfä-hige Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 1 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Aufsichtsrat, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Grit Finauer | Kontakt: Goethestraße 85, 34119 Kassel, Telefon: (0561) 10 02-40 42, E-Mail: [email protected] Informationen:www.kdhk.de

Stiftung der Alexianerbrüder

Die Alexianerbrüder leben nach der Regel des heiligen Augustinus und ha-ben sich seit ihren Anfängen vor gut 800 Jahren entschieden, Menschen in den Mittelpunkt ihrer Sorge zu stellen. Ihre Fürsorge gilt insbesonde-re Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen oder dorthin gedrängt werden. Ihre 2013 gegründete Stiftung, die zugleich Träger der Alexianer GmbH ist, unterstützt Werke der christlichen Nächstenliebe im In- und Ausland. Die Mittel werden verwandt zur Förderung des öffentlichen Ge-sundheitswesens, der Alten- und Behindertenhilfe, der Wohlfahrtspflege, mildtätiger und kirchlicher Zwecke. Die Förderung geschieht insbesondere durch den Betrieb somatischer und psychiatrischer Krankenhäuser, von Einrichtungen der Senioren- und Eingliederungshilfe, von Gesundheits-förderungs- und Rehabilitationseinrichtungen, von Werkstätten für behin-derte Menschen sowie von Integrationsbetrieben und durch ambulante

„Caritas Christi ur -get nos“ – die LiebeChristi treibt uns an: Wappen der Alexianerbrüder

| Klöster und Orden |

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| Kirchliche Stiftungen |

Versorgungs- und Pflegeangebote. Die Alexianer betreiben bundes-weit Einrichtungen mit rund 16.000 Mitarbeitenden.

SteckbriefName: Stiftung der Alexianerbrü-der | Zweck: Durch die weltweite Unterstützung sozialer Anliegen wird das geistige, kulturelle und religiöse Wirken der Ordensge-meinschaft der Alexianerbrüder dauerhaft gefördert | Konfessio-nelle Bindung: katholisch | Grün-dungsjahr: 2013 | Sitz: Münster | Rechtsform: rechtsfähige kirchli-che Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 8 Mio. Euro | Gremien: Kuratorium | Ansprechpartner:

Dr.   Hartmut Beiker | Kontakt: Alexianerweg 9, 48163 Münster, Telefon: (02501) 966-555 00, E-Mail: [email protected] Informationen: www.stiftung-alexianerbrueder.de

Stiftung Kloster Frenswegen

Drei Stifter, das fürstliche Haus zu Bentheim und Steinfurt, der Landkreis Grafschaft Bentheim und der Synodalverband der Evangelisch-reformier-ten Kirche, haben sich in den 1970er-Jahren zusammengetan, um das jahr-hundertealte Kloster Frenswegen vor dem Verfall zu retten. Die Gründung der Stiftung Kloster Frenswegen im Jahr 1974 hat es möglich gemacht, nicht nur die Bausubstanz zu retten und zu erneuern, sondern auch Besin-nung, Bildung und Begegnung in die alten Mauern zurückzuholen. Neben den Stiftern sind es die sechs in der Grafschaft ökumenisch verbundenen Kirchen, die dort zusammenarbeiten: die römisch-katholische Kirche, die evangelisch-lutherische Kirche, die evangelisch-reformierte Kirche, die evangelisch-altreformierte Kirche, die freikirchliche Gemeinde (Baptisten) und die Herrnhuter Brüdergemeinde. Sie haben Mitte der 1970er-Jahre, als dies noch geradezu wagemutig und progressiv war, an einem Strang gezo-gen, um das Kloster wieder mit christlichem Leben zu füllen.

SteckbriefName: Stiftung Kloster Frenswegen | Zweck: Betrieb des Klosters Frenswe-gen als ökumenische Stätte der Besinnung und Stille, des Gebets und der Meditation, der Bildung und Begegnung | Konfessionelle Bindung: ökume-

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nisch, ev.-reformiert | Gründungsjahr: 1974 | Sitz: Nordhorn | Rechtsform: selbstständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 1,7 Mio. Euro (Sach- und Finanzanlagen 6 Mio. Euro) | Gremien: Vorstand und Kura-torium | Ansprechpartner: Birgit Veddeler, Geschäftsführerin, und Präses Heinz-Hermann Nordholt, Vorsitzender | Kontakt: Klosterstraße 9, 48527 Nordhorn, Telefon: (05921) 823 30, E-Mail: [email protected] Informationen:www.kloster-frenswegen.de

Ökumenische Stätte der Besinnung, Bildung und Begegnung: Kloster Frenswegen in Niedersachsen

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftung Kloster Wülfinghausen

Die Stiftung Kloster Wülfinghausen wurde Pfingsten 2011 aus dem Erbe von Ruth und Helmut Wenzelmann gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Ausstrahlung des Klosters als geistliches Zentrum langfristig zu fördern und weiterzuentwickeln.Das im Jahr 1236 gegründete Augustinerinnenkloster ist heute ein Kloster mit evangelischer Spiritualität geworden. Es gehört zum Allgemeinen Han-noverschen Klosterfonds, der von der Klosterkammer Hannover verwaltet wird. Die Stiftung soll die evangelische Communität Kloster Wülfinghausen unterstützen und die Ausbildung von neuen Schwestern (Noviziat) fördern. Das Kloster Wülfinghausen ist für viele Menschen zur geistlichen Heimat geworden. Die Stiftung möchte dafür sorgen, dass im Haus der Stille auch Jugendlichen, Studentinnen und Studenten ein Aufenthalt im Kloster er-möglicht wird. Zu den Angeboten gehören Exerzitien, Grundkurse für Spi-ritualität, Oasentage und die Möglichkeit, das Kloster auf Zeit zu erleben.

Gartenarbeit beim Kloster auf Zeit

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SteckbriefName: Stiftung Kloster Wülfinghausen | Zweck: Die Ausstrahlung des Klos-ters als geistliches Zentrum langfristig zu fördern und weiterzuentwickeln und die Arbeit im Haus der Stille zu unterstützen | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2011 | Sitz: Springe | Rechtsform: selbst-ständige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 400.000 Euro | Gremien: Vorstand | Ansprechpartnerin: Adelheid Wenzelmann | Kontakt: Kloster Wülfinghausen, 31832 Springe, Telefon: (05044) 881 60, E-Mail: [email protected] Informationen: kloster-wuelfinghausen.de

| Klöster und Orden |

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| Kirchliche Stiftungen |Deutsche Lourdes Stiftung

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Kapitel 8Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung

Evangelische Stiftung Pfadfinden

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| Kirchliche Stiftungen |

Respekt vor der SchöpfungDie Bewahrung der Natur und der Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit werden von Stiftungen besonders authentisch umgesetzt.

Nachhaltig, das sollen Stiftungen sein. In die Zukunft gerichtet und in all ihrem Tun dauerhaft – so sieht es auch das Gesetz vor, das sie genau aus diesem Grunde privilegiert. In sich sind Stiftungen also bereits gut. Wenn der Zweck, dem sie nutzen, dann auch noch der Nachhaltigkeit, Frieden und Gerechtigkeit sowie der Bewahrung der Schöpfung dient, dann sind alle notwendigen Anforderungen an eine im besten Sinne im Einklang mit Gottes Schöpfung arbeitende Stiftung erfüllt.

Bei der in Neubrandenburg ansässigen Kurt Winkelmann Stiftung ist das in doppelter Hinsicht so. Sie sorgt sich um Menschen, die sich um den kirchlichen Wald kümmern. Im Zusammenspiel wird daraus die richtige

Mischung von Sorge um nachhalti-ges Wirtschaften und mit der Natur im Einklang stehendem Handeln. Aufgabe der Stiftung ist es, durch die nachhaltige Pflege und Bewirtschaf-tung einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung im Bereich des Kir-

chenwaldes zu leisten. So unterstützt die Stiftung z.B. Arrondierungen von Waldflächen der Kirchengemeinden und fördert Projekte für neue Metho-den in der Hege und Pflege des Waldes.

Außerdem finanziert sie mit den Erlösen aus ihrem Kapital Zuschüsse für das Gehalt eines Försters und zweier Waldarbeiter. Die kümmern sich um den großen Kirchenwald, den die evangelischen Gemeinden Mecklen-burgs bereits seit Jahrhunderten ihr Eigen nennen. Zusammengeschlos-sen in einer Kirchenforstbetriebsgemeinschaft wird der Wald gemeinsam verwaltet. Dass dazu ausreichend Personal vorhanden ist, um das auch im Sinne der Kirche nachhaltig zu tun, dafür sorgt die Stiftung.

Schon zu Zeiten der Mecklenburgischen Großherzöge gab es Schenkun-gen von Wald und Land an die Kirche. „Das ist eine gewachsene Größe“, berichtet Pastor Rolf Krüger. Seine Kirchengemeinde in Burg Stargard verfügt über 120 Hektar Wald und knapp 700 Hektar Landwirtschaftsflä-che. Im ganzen Kirchenkreis Mecklenburg besitzen die Kirchengemeinden ca. 2.900 Hektar Wald. Weil es vielen Gemeinden in Mecklenburg ähnlich geht, haben sie mit der Kirchenforstbetriebsgemeinschaft ein Instrument geschaffen, das ihnen die aufwendige Bewirtschaftung des Waldes ab-nimmt, zugleich aber auch die kirchlichen Ansprüche umsetzt.

Gegen alle Anfeindungen hatte die Kirche ihren Wald bereits erfolgreich durch die DDR-Zeit gebracht, das gute Wirtschaften sollte weiter abgesichert

Wir haben die Stiftung gegründet, um sicher­zustellen, dass in unserem Kirchenwald auch weiterhin nachhaltig gearbeitet wird.

Pastor Rolf Krüger

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Foto: KaiRost / Pixelio.de

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werden. „Deshalb haben wir 2002 die Stiftung gegründet, um sicherzu-stellen, dass dort auch weiterhin nachhaltig gearbeitet wird“, erklärt Pastor Krüger. Das war nicht ganz selbstverständlich, denn es gab auch

Stimmen in der damaligen Landeskir-che, die es lieber gesehen hätten, die Waldflächen zu verpachten. Doch das war den beteiligten Gemeinden nicht recht, und deshalb wählten sie ihren

eigenen Weg. Neben dem Festhalten an der Forstgemeinschaft sorgt nun die Stiftung dafür, dass die Forstleute, ein Kirchenförster sowie zwei Wald-arbeiter, beschäftigt werden und abgesichert sind.

Zusätzlich zu seinen eigentlichen Forstaufgaben betreut der Kirchenförs-ter Chris tof Klaiber Projekte, die den Menschen den Wald näherbringen. Er bietet Informationsveranstaltungen in Kindergärten und Schulen an und kümmert sich um Projekte, die von der Kurt Winkelmann Stiftung verant-wortet und finanziert werden. So wurde, um nur ein Beispiel zu nennen, auf einer Waldlichtung im Wesenberger Kirchenland ein Altartisch aufge-stellt, an dem man nun Gottesdienst inmitten der Natur feiern kann.

Ihren Namen hat die Stiftung übrigens vom einstigen Landessuperin-tendenten des Kirchenkreises Stargard in der ehemaligen Evangelisch-Luthe rischen Landeskirche Mecklenburgs, Kurt Winkelmann (1932–1996), bekommen.

Sich um die Schöpfung zu kümmern, das ist auch der Auftrag der Ökumeni-schen Stiftung für Schöpfungsbewahrung und Nachhaltigkeit in Ratzeburg. In den ersten fünf Jahren nach der Gründung ließ sich das gut an. Eine Bürokraft und ein Geschäftsführer lenkten die Geschicke und initiierten viele Projekte. Doch weil Zustiftungen ausblieben und eine Reihe aktueller Entwicklungen die Arbeitsbedingungen erschweren, ist der Erfolgsweg der Stiftung im Moment ins Stocken geraten. Neue Impulse sind gefragt.

Zustiftungen können eine ganz neue Dynamik in der Stiftung erzeugen.

SteckbriefKurt Winkelmann StiftungZweck: Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln für den Wald- und Forstbereich kirchlicher Körperschaften der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2002 | Sitz: Neubrandenburg | Rechtsform: kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts | Kapital: 480.000 Euro | Gremien: Stif-tungsvorstand | Ansprechpartnerin: Petra Orlowski | Kontakt: 2. Ring-straße 203, 17033 Neubrandenburg, Telefon: (0395) 570 59-0Weitere Informationen:www.winkelmannstiftung.de

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Vier Kirchen haben die ökumenische Stiftung 2005 gemeinsam ins Leben gerufen – die Nordelbische Ev.-Luth. Kirche, die Pommersche Evangelische Kirche, die Ev.-Luth. Landeskirche Mecklenburgs und das katholische Erz-bistum Hamburg. Als Hauptwirkungsbereich der Stiftung wurden daher die Länder Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern fest-gelegt. Die Ostsee als gemeinsames Betätigungsfeld war anfangs schnell klar. Doch trotz großer Projekte wie die Sommeruniversitäten in Ratze-burg, stetig nachgefragte Ausstellungen und ein „Baumpark“ konnte die Stiftung bisher keine weiteren Unterstützer gewinnen.

„Die Gremien denken gerade darüber nach, wie es weitergehen soll“, be-richtet Dr. Thomas Schaack, Referent im Kieler Landeskirchenamt. Mit den wenigen Erträgen aus dem Mindestkapital ließen sich keine großen Sprün-ge machen – ein Problem, mit dem in der aktuellen Niedrigzinsphase viele kleinere Stiftungen zu kämpfen haben. Deshalb wird derzeit überlegt, wie sich die Stiftung in Zukunft entwickeln soll. Rechtsauskünfte, die in alle Richtungen zielen, sind dazu bereits eingeholt worden und haben auch ganz eindeutig zu einer Frage der Liquidierung, also Auflösung der Stif-tung, Stellung genommen. Aber die Antwort war klar: Eine Stiftung ist auf Ewigkeit angelegt, also bleibt sie. „Wahrscheinlich werden wir sie ruhen lassen und auf neue Impulse warten“, bedauert Schaack.

Denn von der Grundanlage, sich über Kirchengrenzen hinweg für Projekte zur nachhaltigen Entwicklung, für den Umwelt- und Naturschutz einzuset-zen, ist die Ratzeburger Stiftung perfekt geeignet, auch weiterhin durch Projekte Anstöße zu geben und viel zu bewegen. Eine kirchen-, konfes-sions- und länderübergreifende Stiftung dieses Inhalts ist in Deutschland und vermutlich auch in Europa einmalig und einzigartig. Was allein fehlt, sind Zustiftungen. Sie könnten eine ganz neue Dynamik in der Stiftung er-zeugen.

| Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung |

SteckbriefÖkumenische Stiftung für Schöpfungsbewahrung und NachhaltigkeitZweck: Förderung von Projekten Dritter, insbesondere kirchlicher Ini-tiativen, die mit den Begriffen der Schöpfungsbewahrung und Nach-haltigkeit korrespondieren | Konfessionelle Bindung: ökumenisch  | Gründungsjahr: 2005 | Sitz: Ratzeburg | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: etwa 50.000 Euro  | Gremien: Stiftungsrat, Kuratorium | Ansprechpartner: Dr. Thomas Schaack | Kontakt: Landeskirchenamt Kiel, Dänische Straße 21–35, 24033 Kiel, Telefon: (0431) 97 97 -908, E-Mail: [email protected] Weitere Informationen:www.schoepfungsbewahrung.com

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| Kirchliche Stiftungen |

Dass das segensreich sein kann, zeigen die bisherigen Projekte. Bei den Sommeruniversitäten setzten sich jeweils prominente Wissenschaftler, Politiker und engagierte Bürger mit den Themen Fischerei, Landwirtschaft oder Wald auseinander. Beim Thema Wasser waren sogar rund 1.000 Kin-der in der Kinder-Sommeruniversität dabei, um das Wasser ganz vielfältig zu erleben.

Ebenfalls mit wenig Grundkapital, dafür aber mit ganz viel Engagement, arbeitet die Münchener Stiftung Wings of Hope. Der englische Name weist bereits darauf hin, dass die vier Mitarbeiter in Deutschland sehr interna-tional aufgestellt sind. Das Engagement, das anfangs durch den Golfkrieg und besonders die Konflikte auf dem Balkan ins Rollen kam, hat sich heute stark ausgeweitet.

Die deutsche Sektion von „Wings of Hope“ wurde 1995 Partner einer nie-derländischen Stiftung, die sich in Bosnien engagierte. 2003 entstand

daraus die Stiftung Wings of Hope Deutschland. Gegründet von der Landeskirche Bayern, setzt sich die Stiftung seitdem für Kriegskinder ein und ist rechtlich selbstständig. Da-

mit konnte das jahrelange Engagement für Kriegskinder auf ein sicheres Fundament gestellt werden.

Den verletzten Seelen von Kindern nach traumatischen Erlebnissen durch Kriege und Gewalt wieder Flügel zu geben, das ist die Aufgabe der Stif-tung. Der Bedarf und die Betätigungsfelder sind seit der Stiftungsgrün-dung leider nicht weniger geworden. Kinder leiden in Kriegen am meisten. Vor allem die Seele ist oft schwer verwundet. Diese Kinder brauchen Hilfe, damit sie wieder lachen und spielen können.

SteckbriefStiftung Wings of HopeZweck: Pädagogisch-therapeutische Arbeit im In- und Ausland mit Menschen, in erster Linie mit Kindern und Heranwachsenden, die durch Kriege oder Bürgerkriege, aber auch durch andere Formen von Gewalt traumatisiert worden sind | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: München | Rechtsform: rechtsfähige kirch-liche Stiftung bürgerlichen Rechts | Kapital: 51.000 Euro | Gremien: Vor-stand, Kuratorium | Ansprechpartnerin: Imke Mentzendorff  | Kontakt: Bergmannstraße 46, 80339 München, Telefon: (089) 50 80 88-51, E-Mail: [email protected] Informationen:wings-of-hope.de

Die Kinder sollen das Gefühl erhalten, die Kontrolle über ihr Leben zurückzubekommen und ihre Zukunft selbst gestalten zu können.

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Die Stiftung arbeitet momentan vor allem in Bosnien-Herzegowina sowie in den palästinensischen Gebieten, in El Salvador, Brasilien und dem Irak. Wings of Hope greift dabei aber nicht direkt in den Ländern ein. Die Stif-tung ermöglicht vielmehr die fachgerechte Fortbildung von Therapeuten vor Ort. Durch diese Multiplikatorenarbeit schafft sie einen großen Wir-kungskreis. „In jedem Land sieht die Arbeit anders aus“, berichtet Martina Bock, die Projektmanagerin für das Ausland. In Deutschland gibt es ein Traumazentrum auf dem Labenbach Hof bei Ruhpolding.

Spenden, Fördergelder, Honorare und Zuschüsse der Landeskirche sichern die Arbeit ab. So kann die Stiftung trotz des geringen Stiftungskapitals seit Jahren erfolgreich und anerkannt arbeiten. Die Sorge um die Hand-lungsfelder Frieden und Gerechtig-keit stehen dabei als kirchliche Leit-sätze oben an. Die Nachhaltigkeit der Arbeit wird einerseits durch das Multiplikatorensystem, andererseits durch die Nutznießer – traumatisier-te Kinder – ermöglicht. Sie stehen im Mittelpunkt aller Bemühungen und sollen durch die Therapien das Gefühl erhalten, die Kontrolle über ihr Le-ben zurückzubekommen. Und durch die Unterstützung wieder Gewissheit erlangen, dass sie ihre Zukunft selbst gestalten können.

| Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung |

Die Stiftung will den verletzten Seelen von Kindern nach traumatischen Erlebnissen durch Krieg und Gewalt wieder Flügel geben.

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungen im PorträtWeitere Stiftungen, die sich mit vielfältigen Ansatzpunkten für Frieden, Ge-rechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung einsetzen – eine Auswahl

BIB FAIR BANKING STIFTUNG

In Zeiten knapper werdender öf-fentlicher Kassen wird die Suche nach alternativen Geldquellen auch für kirchliche und karitati-ve Einrichtungen immer bedeut-samer. Die Stiftung der Bank im Bistum Essen fördert aus ihren Erträgen kirchliche und karitative Projekte und Einrichtungen. Zu-sätzlich gibt sie jedem die Mög-lichkeit, mit der Errichtung einer eigenen Stiftung, mit Zustiftungen oder Spenden gezielt in seinem Sinne Projekte zu unterstützen.

SteckbriefName: BIB FAIR BANKING STIFTUNG der Bank im Bistum Essen | Zweck: Be-schaffung von Mitteln zur Förderung von kirchlichen und karitativen Einrich-tungen und Projekten | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2004 | Sitz: Essen | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung privaten Rechts | Kapital: 4,95 Mio. Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprech-partner: Thomas Homm | Kontakt: Gildehofstraße 2, 45127 Essen, Telefon: (0201) 220 94 12, E-Mail: [email protected]

Deutsche Lourdes Stiftung

Der Deutsche Lourdes Verein Köln e.V. hat es sich zur Aufgabe und zum Ziel gemacht, kranken und behinderten Menschen die Möglichkeit zu ge-ben, an einer Wallfahrt nach Lourdes teilzunehmen. Um dieses seit nun-mehr 130 Jahren bestehende Werk auch in Zukunft fortführen zu können und dauerhaft finanziell abzusichern, wurde 2006 die Deutsche Lourdes Stiftung gegründet. Einziger Zweck dieser Stiftung ist es, Kapital anzusam-meln. Die Erträge dienen der dauerhaften Sicherung des Grundauftrags, den Schwachen und Geringen im Sinne des Evangeliums einen Liebes-dienst zu erweisen und sie zur Gottesmutter nach Lourdes zu begleiten.

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SteckbriefName: Deutsche Lourdes Stiftung | Zweck: Absicherung des satzungsge-mäßen Zieles des Deutschen Lourdes Vereins, kostengünstige Wallfahrten für kranke und behinderte Pilger durchzuführen | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2006 | Sitz: Köln | Rechtsform: rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts | Gremien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprech-partner: Herbert Höller | Kontakt: Schwalbengasse 10, 50667 Köln, Telefon: (0221) 99 22 21-0, E-Mail: [email protected] Informationen:www.lourdes-verein.de/stiftung

Evangelische Stiftung Pfadfinden

Nach über 100 Jahren gibt es mehr als 40 Millionen Pfadfinderinnen und Pfadfinder in über 150 Ländern dieser Erde, auf allen Kontinenten und in al-len Kulturen und Religionen. Pfadfinden schafft durch die Vermittlung von Werten und Idealen einen Rahmen zur Orientierung und Entwicklung der ei-genen Persönlichkeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Pfadfinden heißt Spaß am Abenteuer, aber auch gesellschaftspolitisches Engagement, Orientierung am Evangelium, Schutz von Natur und Umwelt, Erziehung zur

Pilgerfahrt nach Lourdes

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| Kirchliche Stiftungen |

Demokratiefähigkeit und zum Frie-den. Um das weiterzugeben und vielen jungen Menschen diese Er-fahrungen zu ermöglichen, hat der Verband Christlicher Pfadfinderin-nen und Pfadfinder (VCP) 2003 die Evangelische Stiftung Pfadfinden gegründet.

SteckbriefName: Evangelische Stiftung Pfad-finden | Zweck: Pfadfinden im Sinne des Verbands Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder

ideell und finanziell zu fördern | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 2003 | Sitz: Kassel | Rechtsform: kirchliche Stiftung bür-gerlichen Rechts | Kapital: 205.000 Euro | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Norbert Kluck-Kühn | Kontakt: Wichernweg 3, 34121 Kas-sel, Telefon: (04126) 23 29, E-Mail: [email protected] Informationen: www.vcp-stiftung.de

Heilig-Land-Stiftung

Im Heiligen Land liegen die Wur-zeln des christlichen Glaubens. Gerade dort sollte die Botschaft Christi lebendig sein. Deshalb wurde die katholische Heilig- Land-Stiftung gegründet. Zusam-men mit dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande unterstützt die Stiftung materiell und personell zahlreiche soziale Einrichtungen wie z.B. Schulen, Waisenhäuser und Pflegeheime. Außerdem för-dert die Stiftung christliche Insti-tutionen, die zur Verständigung

und Versöhnung der Religionen im Heiligen Land beitragen. Ziel der Hei-lig-Land-Stiftung ist, das umfangreiche Engagement durch die Erträge aus dem Stiftungsvermögen dauerhaft zu sichern.

SteckbriefName: Heilig-Land-Stiftung | Zweck: Sicherung des umfangreichen En-gagements des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande, Unterstützung der

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Christen im Heiligen Land | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungs-jahr: 2006 | Sitz: Köln | Rechtsform: rechtsfähige kirchliche Stiftung | Kapi-tal: 50.000 Euro | Gremien: Kuratorium | Ansprechpartner: Marcus Bersé | Kontakt: Steinfelder Gasse 17, 50670 Köln, Telefon: (0221) 99 50 65-0, E-Mail: [email protected] Informationen: www.heilig-land-verein.de (dort unter „Mitwirken“)

Katholische Friedensstiftung

Die Katholische Friedensstiftung fördert den kompetenten, wissenschaft-lichen Multiplikator für den Frieden: das Institut für Theologie und Frieden (ithf) in Hamburg. Das Institut als Einrichtung des Katholischen Militär-bischofs erforscht seit über 30 Jahren die ethischen Grundlagen des Frie-dens und trägt diese in die aktuelle politische und kirchliche Debatte hinein. Das übergreifende Forschungsziel besteht darin, einen wesentli-chen Beitrag zur Konzeption einer neuen Friedensordnung zu leisten, die diesen Namen verdient und in der die Stärke des Rechts das Recht des Stärkeren ablöst.

| Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung |

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| Kirchliche Stiftungen |

SteckbriefName: Katholische Friedensstiftung | Zweck: Förderung der Wissenschaft und Forschung | Konfessionelle Bindung: katholisch | Grün-dungsjahr: 2010 | Sitz: Hamburg | Rechts-form: unselbstständige Stiftung in Treu-händerschaft der Dachstiftung Katholische Soldatenseelsorge | Kapital: 1 Mio. Euro | Gre-mien: Vorstand, Stiftungsrat | Ansprechpart-nerin: Tanja Höfert | Kontakt: Herrengraben 4, 20459 Hamburg, Telefon: (040) 37 50 30-40, E-Mail: [email protected] Informationen:www.katholische-friedensstiftung.de

Stiftung Hagia Maria Sion

Auf einem Grundstück der Jerusalemer Benediktinerabtei Dormitio soll ein weiteres Gebäude entstehen, das mit seinen Tagungs- und Veranstaltungs-räumen und seinen Unterkünften weiteren Raum für die dortige Friedens- und Versöhnungsarbeit gibt. Um dafür eine finanzielle Basis zu schaffen, besonders auch für den politischen oder wirtschaftlichen Krisenfall, haben im Mai 2001 Abtprimas Dr. Notker Wolf OSB, Abt Benedikt M. Lindemann OSB (Dormitio-Abtei) und die damaligen Abt-Präsides der Österreichi-schen Benediktinerkongregation, der Schweizerischen Benediktinerkon-gregation, der Bayrischen Benediktinerkongregation, der Kongregation von St. Ottilien und der Beuroner Kongregation die Stiftung Hagia Maria Sion mit Sitz in Mainz gegründet. Sie steht unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz.

SteckbriefName: Stiftung Hagia Maria Sion | Zweck: Errichtung der Friedensakade-mie Beit Benedikt in Jerusalem, die Förderung ihres Baues und ihrer Unter-haltung sowie die programmatische Ausgestaltung der Akademiearbeit  | Konfessionelle Bindung: katholisch | Gründungsjahr: 2001 | Sitz: Mainz | Rechtsform: kirchliche Stiftung | Gremien: Vorstand | Ansprechpartner: Peter E. Geipel | Kontakt: Wilhelmstraße 12, 65185 Wiesbaden, Telefon: (0611) 360 36-0, E-Mail: [email protected] Informationen:www.dormitio.net (dort unter „Gemeinschaft“)

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Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis

Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird regelmäßig seit 1999 in Magdeburg verliehen. Der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg errichtete dazu 1998 – zum 100. Geburtstag Dr. Lothar Kreyssigs – gemeinsam mit der Evange-lischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen und der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) die gemeinnützige Stiftung Lothar-Kreyssig-Frie-denspreis. Sie hält die Erinnerung an Dr. Lothar Kreyssig (1898–1986), Ratsmitglied der EKD und Mitglied der Magdeburger Kirchenleitung, wach. Er war der Begründer der „Aktion Sühnezeichen“.

SteckbriefName: Stiftung Lothar-Kreyssig-Friedenspreis | Zweck: Verleihung des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises und Förderung der lebendigen Erinne-rung an seinen Namensgeber | Konfessionelle Bindung: evangelisch | Gründungsjahr: 1999 | Sitz: Magdeburg | Rechtsform: rechtsfähige kirchli-che Stiftung privaten Rechts | Kapital: 50.000 DM (Kapital zur Gründung) | Gremien: Vorstand, Kuratorium | Ansprechpartner: Superintendent Stephan Hoenen | Kontakt: Neustädter Straße 6, 39104 Magdeburg, Tele-fon: (0391) 541 06 37, E-Mail: [email protected]

| Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung |

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| Kirchliche Stiftungen |

Quelle: EKHN-Stiftung

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Anhang

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| Kirchliche Stiftungen |

Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Zusammenstellung wichtiger Be-griffe aus der Welt der Stiftungen und Non-Profit-Organisationen.

AnerkennungDie Anerkennung durch die zuständige Aufsichtsbehörde ist der förmliche Rechtsakt, durch den die rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts zur Entstehung gelangt.

AufsichtsbehördeAufsichtsbehörden erkennen Stiftungen an, wodurch diese rechtsfähige Stiftungen werden. Sie prüfen in regelmäßigen Abständen, ob das Wir-ken der Stiftung den Vorgaben der Satzung und des Stiftungsrechts ent-spricht. Welche Aufsichtsbehörde für eine Stiftung zuständig ist, ergibt sich aus dem Stiftungssitz. Die weltlichen Aufsichtsbehörden sind nach dem Landesstiftungsgesetz festgelegt. Kirchliche Stiftungen unterstehen einer kirchlichen Aufsicht. Hier orientiert sich die Zuständigkeit am Sitz der Stiftung und an der konfessionellen Zugehörigkeit. Die Adressen der kirchlichen Stiftungsaufsichten finden Sie ab S. 193.

BürgerstiftungBürgerstiftungen sind gemeinnützige Stiftungen von Bürgern für Bürger, deren Stiftungszweck möglichst breit gefasst ist und die in einem geogra-fisch begrenzten Raum wirken. Sie gehen auf das amerikanische Modell der Community Foundation zurück. Als Gemeinschaftsstiftungen setzen sie auf eine möglichst breite Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern als Stifter und Zustifter, Spender und durch ehrenamtliches Engagement. Ge-mäß den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“, der Definition des Arbeits-kreises Bürgerstiftungen im Bundesverband Deutscher Stiftungen, sind Bürgerstiftungen nicht konfessionell oder religiös gebunden. Gemein-schaftsstiftungen von Bürgerinnen und Bürgern, die einzelne Kirchenge-meinden fördern, heißen Gemeindestiftungen.

Glossar

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DestinatäreDie Destinatäre einer Stiftung sind die Personen, denen nach dem Stif-tungszweck die Erträge der Stiftung zugutekommen sollen.

Dritter Sektor→ Non-Profit-Sektor

ErträgeDie Erträge sind die Früchte und Nutzungen des Grundstockvermögens einer Stiftung, also insbesondere die Einnahmen, mit denen sie ihre Sat-zungszwecke erfüllt. Betriebswirtschaftlich fallen darunter auch andere Einnahmearten, z.B. Spenden und Teilnehmerbeiträge.

FörderrichtlinienFörderrichtlinien sind die Kriterien, nach denen sich die Organe einer Stif-tung bei der Vergabe ihrer Fördermittel richten. Sie werden von den Organen in der Regel selbst und stets unter Berücksichtigung des Stiftungszwecks aufgestellt.

FörderstiftungFördernd tätige Stiftungen verfolgen, anders als → operative Stiftungen, ihre in der Satzung vorgegebenen Zwecke nicht selbst, sondern begünsti-gen mit ihren Erträgen Personen oder Organisationen, die dem Förderzweck der Stiftung entsprechen. Manche Stiftungen sind sowohl fördernd als auch operativ tätig.

GemeinnützigkeitEine Stiftung ist gemeinnützig, wenn sie ihrem Zweck nach die Allgemein-heit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos fördert. Erfüllt die Stiftungssatzung die rechtlichen Vorgaben des Gemeinnützig-keitssteuerrechts, hat dies u.a. zur Folge, dass die Stiftung von den meis-ten Steuern befreit wird.

Gremien→ Organe

Grundsätze guter StiftungspraxisDie Mitglieder des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen haben im Jahr 2006 die Grundsätze guter Stiftungspraxis verabschiedet, um Stiftungs-organen, Stiftungsverwaltern, Stiftungsmitarbeitern sowie potenziellen Stif tern eine Orientierung für ihre praktische Arbeit zu geben. Insbeson-dere sollen die Grundsätze das Bewusstsein aller Beteiligten für die Ver-meidung von Interessenkonflikten, für die angemessene Transparenz bei der Zweckverwirklichung und für die Effizienz der Mittelverwendung schär-fen. Der Arbeitskreis Kirchen im Bundesverband Deutscher Stiftungen

| Glossar |

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| Kirchliche Stiftungen |

hat diese Grundsätze für kirchliche Stiftungen spezifiziert. Die Grundsätze guter kirchlicher Stiftungspraxis finden Sie auf S. 27ff.

Grundstockvermögen→ Stiftungskapital / -vermögen

LandesstiftungsgesetzeJedes Bundesland hat ein Landesstiftungsgesetz, das Bestimmungen über Stiftungen und ihre Aufsicht in Ergänzung zu den zivilrechtlichen Bestim-mungen des Bürgerlichen Gesetzbuches enthält. Die aktuellen Landesstif-tungsgesetze finden Sie unter:www.stiftungen.org/landesstiftungsgesetze

MittelverwendungMittelverwendung nennt man die Verausgabung der Vermögenserträge und Spenden für den Satzungszweck. Gemeinnützige Stiftungen unter-liegen dem sogenannten Grundsatz der zeitnahen Mittelverwendung. Das heißt (seit Inkrafttreten des Gesetzes zur Stärkung des Ehrenamtes zum 1.  Januar 2013), dass Vermögenserträge und Spenden spätestens in den auf den Zufluss folgenden zwei Kalender- oder Wirtschaftsjahren für die steuerbegünstigten satzungsmäßigen Zwecke ausgegeben werden müs-sen.

Non-Profit-SektorDer Non-Profit-Sektor ist neben dem Markt und dem Staat der sogenannte „Dritte Sektor“. Der Begriff bezeichnet den gesellschaftlichen Bereich, in dem produktive soziale Systeme in privater Trägerschaft ergänzend zum Staat und zu erwerbswirtschaftlichen Unternehmungen spezifische Zwe-cke der Bedarfsdeckung, Förderung und Interessenvertretung für Dritte oder ihre Mitglieder verfolgen. Die Finanzierung erfolgt z.B. über Mit-gliedsbeiträge, Spenden und Zuschüsse. Erwirtschaftete Gewinne werden nicht an Mitglieder oder Mitarbeiter ausgeschüttet, sondern fließen als Reinvestition zurück in die Organisation.

Operative StiftungEine operative Stiftung führt eigene Projekte durch, bezweckt also nicht die Förderung fremder Projekte bzw. die Förderung anderer gemeinwohl-orientierter Körperschaften, wie es eine → Förderstiftung tut. Manche Stiftungen sind sowohl fördernd als auch operativ tätig.

OrganeAls Organe einer Stiftung werden die für sie handelnden Gremien bezeich-net (z.B. Vorstand, Kuratorium, Stiftungsrat). Bezeichnung und Aufgaben der Organe sind in der Satzung festgelegt.

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Rechtsfähige StiftungEine rechtsfähige Stiftung verfügt im Gegensatz zu einer Treuhandstiftung über eine eigene Rechtspersönlichkeit, wird also mit ihrer Anerkennung durch die zuständige Aufsichtsbehörde eine selbstständige juristische Person. Sie ist das klassische Instrument zur Verwirklichung eines auf Dauer angelegten Zwecks und untersteht der staatlichen bzw. kirchlichen Stiftungsaufsicht.

SatzungDie Satzung ist eines der Dokumente, die zur Errichtung einer Stiftung er-forderlich sind. Mit ihr werden u.a. der Name der Stiftung, ihre Rechts-form, ihr Sitz, ihre Organe und die Stiftungszwecke festgelegt.

Selbstständige Stiftung→ Rechtsfähige Stiftung

Spenden(abzug)Bei einer Spende handelt es sich um eine freiwillige, unentgeltliche Zu-wendung an eine gemeinnützige Körperschaft wie eine Stiftung, die diese Zuwendung zeitnah für ihre satzungsmäßigen Zwecke auszugeben hat. Spenden zur Förderung steuerbegünstigter Zwecke im Sinne der Abgaben-ordnung können insgesamt bis zu 20 Prozent vom Gesamtbetrag der Ein-künfte des Zuwendungsgebers als Sonderausgaben abgezogen werden. Spenden in den Vermögensstock einer Stiftung (→ Stiftungskapital) be-zeichnet man als → Zustiftung.

SponsoringSponsoring ist eine vertraglich fixierte Vereinbarung zwischen zwei Par-teien, die den Sponsor dazu verpflichtet, bestimmte Finanz-, Sach- oder Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug ist er zur Nutzung bestimmter Rechte der gesponserten Organisation berechtigt. Unterneh-men setzen Sponsoring häufig ein, um z.B. Zielgruppen zu erreichen, die sich über andere, traditionelle Werbeformen nicht erreichen lassen. Das Sponsoring ist nicht gemeinnützig und damit auch nicht steuerlich ab-zugsfähig, da es von kommerziellen Interessen geleitet wird. Der Begriff „Sponsor“ wird häufig inkorrekt für das verwendet, was eigentlich mit „Förderer“, „Spender“ oder „Mäzen“ richtig bezeichnet wäre – nämlich je-mand, der uneigennützig Geld für gemeinwohlorientierte Zwecke hergibt.

Stifterin/StifterAls Stifterin oder Stifter betätigen kann sich jede natürliche Person, die nach dem Gesetz voll geschäftsfähig ist, sowie jede juristische Person, z.B. eine kirchliche Körperschaft, ein rechtsfähiger Verein oder ein Unterneh-men. Entscheidende Voraussetzung für die Errichtung einer rechtsfähigen Stiftung ist, dass der Stifter seinen Willen, eine Stiftung zu gründen, zum Ausdruck bringt. Dies erfolgt im Rahmen des → Stiftungsgeschäfts.

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| Kirchliche Stiftungen |

StiftungsgeschäftDas Stiftungsgeschäft ist ein Dokument, mit dem der Stifter seine Absicht erklärt, eine Stiftung zu errichten. Damit verpflichtet er sich, ein im Stif-tungsgeschäft genau bestimmtes Vermögen auf die noch zu entstehende Stiftung zu übertragen.

Stiftungskapital/-vermögenAls Stiftungskapital bezeichnet man das Vermögen der Stiftung, das dau-erhaft zu erhalten ist (→ Substanzerhaltung) und dessen Erträge den Stiftungszwecken zugutekommen. Die Höhe des Vermögens, das für die Stiftungserrichtung erforderlich ist, ist weder im Bürgerlichen Gesetzbuch noch in den Landesstiftungsgesetzen vorgeschrieben. Das Stiftungsver-mögen muss allerdings so bemessen sein, dass die daraus fließenden Erträge ausreichen, um die Stiftungszwecke dauerhaft und nachhaltig zu erfüllen.

StiftungsverwaltungAuf Stiftungsverwaltung spezialisierte kirchliche, öffentliche, gemein-nützige oder kommerzielle Anbieter übernehmen die Umsetzung der Stif-tungszwecke und die Anlage des Stiftungsvermögens zumeist für rechtlich unselbstständige Stiftungen, sogenannte → Treuhandstiftungen.

StiftungszweckDer Zweck der Stiftung wird von der Stifterin bzw. dem Stifter im Rahmen der Satzung festgelegt. Er definiert die Aufgaben und Ziele der Stiftung. Die Erträge des Stiftungsvermögens werden ausschließlich zur Verfolgung dieses Zwecks verwendet. Eine Änderung des Stiftungszwecks ist nach-träglich nur schwer möglich, weshalb viele Stiftende einen weit gefass-ten Zweck wählen. Stiftungen können zu jedem legalen Zweck errichtet werden, der das Gemeinwohl nicht gefährdet. Steuerlich begünstig sind jedoch nur Stiftungen mit einem gemeinnützigen, kirchlichen oder mild-tätigen Zweck.

SubstanzerhaltungSubstanzerhaltung ist die Gewährleistung der Dauerhaftigkeit einer Stif-tung, indem das Vermögen unter Berücksichtigung des Inflationsaus-gleichs in seinem Wert erhalten bleibt und nicht geschmälert wird.

Treuhandstiftung/TreuhänderTreuhänder nennt man die natürliche oder juristische Person, der der Stif-ter einer Treuhandstiftung das Stiftungsvermögen zur Verwaltung gemäß der von ihm entworfenen Stiftungssatzung anvertraut. Eine Treuhandstif-tung, die auch als unselbstständige, nicht rechtsfähige oder fiduziarische Stiftung bezeichnet wird, wird durch einen Vertrag zwischen dem Stifter und dem Treuhänder (Träger) errichtet. Der Treuhänder ist verpflichtet, das Stiftungskapital getrennt von seinem eigenen Vermögen zu verwalten.

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Anders als eine rechtsfähige Stiftung verfügt eine Treuhandstiftung nicht über eine eigene Rechtspersönlichkeit.

Unselbstständige Stiftung→ Treuhandstiftung

WerterhaltDie Stiftungsorgane sind verpflichtet, für den Werterhalt des Grundstock-vermögens der Stiftung Sorge zu tragen. Der Werterhalt des Vermögens (Inflationsausgleich) kann insbesondere durch die Bildung von Rücklagen unter Berücksichtigung der steuerrechtlichen Vorgaben erreicht werden.

ZustiftungUnter einer Zustiftung versteht man eine Zuwendung in den Vermögens-stock einer bereits bestehenden Stiftung. Hierfür gelten die gleichen steu-errechtlichen Privilegien wie für die Neugründung einer Stiftung.

Weitere Begriffserklärungen und Hintergrundinformationen finden Sie auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen unter:www.stiftungen.org/stiftungslexikonwww.stiftungen.org/stiftungstypologie

Stiftungsgründung in fünf Schrittenzur Gründung einer rechtsfähigen Stiftung

1. Entwurfserstellung der schriftlichen Satzung und des Stiftungsgeschäfts entsprechend dem Stifterwillen unter Beachtung der Formerfordernisse sowie der steuerlichen Anforderungen, falls eine Steuerbegünstigung an-gestrebt wird (vgl. §§ 51ff. der Abgabenordnung)

2. Abstimmung der Entwürfe mit der zuständigen Anerkennungsbehörde und dem zuständigen Finanzamt

3. Einreichung der Stiftungssatzung und des Stiftungsgeschäfts bei der Anerkennungsbehörde mit dem Antrag auf Anerkennung

4. Einreichung der Stiftungssatzung beim zuständigen Finanzamt mit An-trag auf Erteilung einer Steuernummer und Beantragung eines Bescheids über die gesonderte Feststellung der Einhaltung der satzungsmäßigen Voraussetzung (vgl. § 60a der Abgabenordnung)

| Stiftungsgründung |

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| Kirchliche Stiftungen |

5. Nach Anerkennung der Stiftung und Erteilung des Bescheids über die gesonderte Feststellung der Einhaltung der satzungsgemäßen Vorausset-zungen: Einzahlung bzw. Übertragung des Stiftungsvermögens und Ein-setzung der Stiftungsorgane

Zustiftung als Alternative zur StiftungsgründungWenn sich jemand für einen bestimmten Zweck engagieren, aber keine ei-gene Stiftung gründen möchte, bietet sich eine Zustiftung an. Im Gegensatz zu Spenden müssen Zustiftungen von der empfangenden Stiftung nicht zeitnah verwendet werden, denn sie werden dem Stiftungsvermögen dau-erhaft zugeführt. Durch die Erhöhung des Vermögens erzielt die Stiftung langfristig höhere Erträge und kann ihre Zwecke nachhaltiger verfolgen.

Weitere Informationen rund um die Stiftungsgründung, Service- und Be-ratungsangebote sowie Wissenswertes zur deutschen Stiftungslandschaft finden Sie auf der Internetseite des Bundesverbandes Deutscher Stiftun-gen unter www.stiftungen.org.

Oder Sie bestellen einen der beiden Ratgeber:

Hedda Hoffmann-Steudner: Die Gründung einer StiftungEin Leitfaden für Stifter und Berater2. Auflage, 160 SeitenStiftungsRatgeber Bd. 1Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2014ISBN gedrucktes Buch: 978-3-941368-64-4ISBN E-Book (EPUB): 978-3-941368-65-1

Burkhard Küstermann; Hedda Hoffmann-Steudner:Stiften und spendenTreuhandstiftung, Stiftungsfonds und Co. – Gestaltungsmöglichkeiten zur finanziellen Förderung gemeinnütziger Organisationen170 SeitenStiftungsRatgeber Bd. 2Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2011ISBN gedrucktes Buch: 978-3-941368-14-9ISBN E-Book (EPUB): 978-3-941368-31-6

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Weiterführende Informationen

Literatur

Achilles, Wilhelm-Albrecht: Die Aufsicht über kirchliche Stiftungen der evangelischen Kirchen in der Bundesrepublik Deutschland. J.C.B. Mohr Verlag, Tübingen 1986

Borgolte, Michael (Hg.): Stiftungen in Christentum, Judentum und Islam vor der Moderne. Akademie Verlag, Berlin 2005

Ders.: Enzyklopädie des Stiftungswesens in mittelalterlichen Gesellschaf-ten. 3 Bde. Walter de Gruyter, Berlin 2014ff.

Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): Verzeichnis Deutscher Stiftun-gen. 3 Bde. und CD-ROM. 8. Auflage. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2014

Bundesverband Deutscher Stiftungen (Hg.): Zahlen, Daten, Fakten zum deut-schen Stiftungswesen. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2014

Campenhausen, Axel Freiherr von; de Wall, Heinrich: Staatskirchenrecht. 4. Auflage. Verlag C.H. Beck, München 2006

Fleisch, Hans: Stiftungsmanagement. Ein Leitfaden für erfolgreiche Stif-tungsarbeit. StiftungsRatgeber, Bd. 4. Bundesverband Deutscher Stiftun-gen, Berlin 2013

Heil, Steffen; Stienhans, Christian et al.: Kirchliche Stiftungen als Teil ei-nes Fundraising-Konzepts. Ein Leitfaden. Dialogverlag, Münster 2013

Hoffmann-Steudner, Hedda: Die Gründung einer Stiftung. Ein Leitfaden für Stifter und Berater. StiftungsRatgeber, Bd. 1. 2. Auflage. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2014

Käthler, Martin: Kirchliche Stiftungen in Deutschland. Bewegte Vergangen-heit. Dynamische Gegenwart. Große Zukunft? Rote Seiten, Stiftung&Spon-soring, Ausgabe 6/2012, Dezember 2012

Küstermann, Burkhard; Hoffmann-Steudner, Hedda: Stiften und spenden. Treuhandstiftung, Stiftungsfonds und Co. – Gestaltungsmöglichkeiten zur finanziellen Förderung gemeinnütziger Organisationen. StiftungsRatge-ber, Bd. 2. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2011

Röllin, Andrea: Kirchliche Stiftungen. Im Besonderen die privatrechtlichen im Sinne von Art. 87 i.V.m. Art. 80ff. ZGB. Dike Verlag, Zürich 2010

| Literatur |

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| Kirchliche Stiftungen |

Stiftungsforum im Bistum Münster (Hg.): Kirchliche Stiftungen. Ein Leit-faden für die Umsetzung von kirchlichen und caritativen Förderideen. Dialog verlag, Münster 2012

StiftungsWelt 02-2007: „Kirche und Stiftungen“. Bundesverband Deutscher Stiftungen, Berlin 2007

Vellgut, Klaus: Kirche und Fundraising. Herder, Freiburg i.Br. 2007

Vögele, Wolfgang; Tyra, Ralf (Hg.): Kirchliche Stiftungen sind im Kommen! Evangelische Akademie Loccum, Rehburg-Loccum 2002

Weitz, Barbara et al. (Hg.): Rechtshandbuch für Stiftungen. Das aktuelle Recht in der Praxis für alle Stiftungsformen. Verlag Dashöfer, Buchholz /Hamburg 2007

Beratung, Fortbildung und Vernetzung

Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.Haus Deutscher StiftungenMauerstraße 9310117 BerlinTelefon (030) 89 79 [email protected]/kirchen

Deutsche StiftungsAkademieHaus Deutscher StiftungenMauerstraße 9310117 BerlinTelefon (030) 89 79 47-47 | Fax -81www.stiftungsakademie.de

Die Deutsche StiftungsAkademie (DSA) ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft. Sie bietet ein breites Spektrum an Seminaren, Workshops, Kongressen und Schulungen sowie zwei Zertifizierungslehr-gänge zum Stiftungsmanager und Stiftungsberater. Neben der Bildungs-arbeit bietet die DSA mit ihren Veranstaltungen auch eine Plattform für Kooperation und Austausch.

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Deutscher StiftungsTagBeim größten Stiftungskongress in Europa mit über 1.600 Teilnehmern treffen sich Stiftungsmitarbeiter, Stifter, Berater und Stiftungsinteressierte jährlich im Mai oder Juni für drei Tage an wechselnden Orten. Nähere Informationen: www.stiftungen.org/stiftungstag

Regionale StiftungstageEine Übersicht über lokale und regionale Stiftungstage in Deutschland, die von unterschiedlichen Veranstaltern organisiert werden, finden Sie jeweils aktuell unter: www.stiftungen.org/veranstaltungen

Newsletter „StiftungsNews“Über Neuigkeiten aus der Stiftungswelt und dem Bundesverband Deut-scher Stiftungen sowie aktuelle Veranstaltungen informiert Sie der mo-natliche E-Mail-Newsletter „StiftungsNews“. Er ist kostenlos zu bestellen unter: www.stiftungen.org/newsletter

Adressen der kirchlichen Stiftungsaufsichten

Stiftungsaufsichten der evangelischen Kirche

Evangelische Kirche in Deutschland (EKD)KirchenamtHerrenhäuser Straße 1230419 HannoverTelefon (0511) 27 96-0www.ekd.de

Evangelische Landeskirche AnhaltsFriedrichstraße 22–2406844 Dessau-RoßlauTelefon (0340) 25 26-0 | -206www.landeskirche-anhalts.de

Evangelische Landeskirche in BadenAbteilung Allgemeine RechtsfragenBlumenstraße 1–776133 KarlsruheTelefon (0721) 917 50www.ekiba.de

| Stiftungsaufsichten |

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| Kirchliche Stiftungen |

Evangelisch-Lutherische Kirche in BayernEvangelisch-Lutherische Landeskirchenstelle AnsbachStiftungsaufsichtBischof-Meiser-Straße 1691522 AnsbachTelefon (0981) 969 [email protected]

Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische OberlausitzEvangelisches Zentrum Berlin-BrandenburgStiftungsaufsichtGeorgenkirchstraße 69/7010249 BerlinTelefon (030) 243 44-0www.ekbo.de

Evangelisch-lutherische Landeskirche in BraunschweigLandeskirchenamt | RechtsreferatDietrich-Bonhoeffer-Straße 138300 WolfenbüttelTelefon (05331) 802-0www.landeskirche-braunschweig.de

Bremische Evangelische KircheKirchenkanzleiFranziuseck 2–428199 BremenTelefon (0421) 55 97-0www.kirche-bremen.de

Evangelisch-lutherische Landeskirche HannoversLandeskirchenamtRote Reihe 630169 HannoverTelefon (0511) 12 41-0www.evlka.dewww.landeskirche-hannovers.de

Evangelische Kirche in Hessen und NassauKirchenverwaltungPaulusplatz 164285 DarmstadtTelefon (06151) 405-0www.ekhn.de

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| Stiftungsaufsichten |

Evangelische Kirche von Kurhessen-WaldeckLandeskirchenamtHaus der KircheWilhelmshöher Allee 33034131 KasselTelefon (0561) 93 78-0www.ekkw.de

Lippische LandeskircheLandeskirchenamtLeopoldstraße 2732756 DetmoldTelefon (05231) 976-60www.lippische-landeskirche.de

Evangelische Kirche in MitteldeutschlandLandeskirchenamtStiftungsaufsichtMichaelisstraße 3999084 ErfurtTelefon (0361) 51 800-0www.ekmd.de

Evangelisch-Lutherische Kirche in NorddeutschlandLandeskirchenamt KielDänische Straße 21–3524103 KielTelefon (0431) 97 97-5www.nordkirche.de

Evangelisch-Lutherische Kirche in NorddeutschlandAußenstelle Schwerin (für die ehemalige Evangelisch-Lutherische Landes-kirche Mecklenburgs und die ehemalige Pommersche Evangelische Kirche)Münzstraße 8–1019055 SchwerinTelefon (0385) 202 23-0www.nordkirche.de

Evangelisch-Lutherische Kirche in OldenburgEvangelisch-Lutherischer OberkirchenratPhilosophenweg 126121 OldenburgTelefon (0441) 77 01-0www.kirche-oldenburg.de

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| Kirchliche Stiftungen |

Evangelische Kirche der PfalzDomplatz 567346 SpeyerTelefon (06232) 667-0www.evkirchepfalz.de

Evangelische Kirche im RheinlandLandeskirchenamtHans-Böckler-Straße 7 40476 DüsseldorfTelefon (0211) 45 62-0www.ekir.de

Evangelisch-Lutherische Landeskirche SachsensLandeskirchenamt, Dezernat VILukasstraße 6 01069 DresdenTelefon (0351) 46 92-0www.evlks.de

Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-LippeLandeskirchenamt BückeburgHerderstraße 27 31675 BückeburgTelefon (05722) 960-0www.landeskirche-schaumburg-lippe.de

Evangelische Kirche von WestfalenLandeskirchenamt / Stiftungsberatung Altstädter Kirchplatz 5 33602 BielefeldTelefon (0521) 594-0www.evangelisch-in-westfalen.de

Evangelische Landeskirche in WürttembergAugustenstraße 124 70197 StuttgartTelefon (07 11) 222 76-58www.elk-wue.dewww.service.elk-wue.de

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Stiftungsaufsichten der katholischen Kirche

Bischöfliches Generalvikariat AachenKlosterplatz 752062 AachenTelefon (0241) 452-0www.kirche-im-bistum-aachen.dewww.stiftungsforum-bistum-aachen.de

Bischöfliches Generalvikariat AugsburgBischöfliche FinanzkammerFronhof 486152 AugsburgTelefon (0821) 31 66-235www.bistum-augsburg.de

Erzbischöfliches Ordinariat BambergDomplatz 396049 BambergTelefon (0951) 502-0www.eo-bamberg.de

Erzbischöfliches Ordinariat BerlinRechtsabteilungNiederwallstraße 8–910117 BerlinTelefon (030) 326 84-179 | -162www.erzbistumberlin.de

Bistum Dresden-MeißenFinanzen, Vermögensverwaltung, Bau und ZGASTKäthe-Kollwitz-Ufer 8401309 DresdenTelefon (0351) 33 64-600www.bistum-dresden-meissen.de

Bischöfliches Ordinariat EichstättLeonrodplatz 485072 EichstättTelefon (08421) 50-0www.bistum-eichstaett.de

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Bischöfliches Ordinariat ErfurtHerrmannsplatz 999084 ErfurtTelefon (0361) 65 72-0www.bistum-erfurt.de

Bischöfliches Generalvikariat EssenDezernat 5 Abteilung IZwölfling 1645127 EssenTelefon (0201) 22 04-1www.bistum-essen.de

Erzbischöfliches Ordinariat Freiburg i.Br.Abteilung VISchoferstraße 279098 Freiburg i.Br.Telefon (0761) 21 88-302www.erzbistum-freiburg.dewww.ordinariat-freiburg.de

Bischöfliches Generalvikariat FuldaRechtsabteilungPaulustor 536037 FuldaTelefon (0661) 873-00www.bistum-fulda.de

Bistum GörlitzCarl-von-Ossietzky-Straße 41 /4302826 GörlitzTelefon (03581) 47 82-0www.bistum-goerlitz.de

Erzbischöfliches Generalvikariat HamburgRechtsabteilungAm Mariendom 420099 HamburgTelefon (040) 248 77-263www.erzbistum-hamburg.de

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Bischöfliches Generalvikariat in HildesheimDomhof 18–2131134 HildesheimTelefon (05121) 307-0 | -242www.bistum-hildesheim.de

Erzbischöfliches Generalvikariat Köln50606 KölnMarzellenstraße 3250668 KölnTelefon (0221) 16 42-0www.erzbistum-koeln.de

Bischöfliches Ordinariat LimburgDezernat FinanzenRoßmarkt 465549 LimburgTelefon (06431) 295-225www.weltkirche.bistumlimburg.dewww.finanzen.bistumlimburg.de

Bischöfliches Ordinariat MagdeburgMax-Josef-Metzger-Straße 139104 MagdeburgTelefon (0391) 59 61-0www.bistum-magdeburg.de

Bischöfliches Ordinariat MainzBischofsplatz 255116 MainzTelefon (06131) 253-140www.bistum-mainz.de

Erzbischöfliches Ordinariat MünchenMaxburgstraße 280333 MünchenTelefon (089) 21 37-12 33 | -12 34www.erzbistum-muenchen.de

Bischöfliches Generalvikariat MünsterDomplatz 2748135 MünsterTelefon (0251) 49 53-51www.bistum-muenster.de

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Bischöfliches Generalvikariat OsnabrückHasestraße 40a49074 OsnabrückTelefon (0541) 318-0www.bistum-osnabrueck.de

Erzbischöfliches Generalvikariat PaderbornRechtsamtDomplatz 333098 PaderbornTelefon (05251) 125-209www.erzbistum-paderborn.de

Bischöfliches Ordinariat PassauFinanzkammerResidenzplatz 894032 PassauTelefon (0851) 393-0www.bistum-passau.de

Bischöfliches Ordinariat RegensburgNiedermünstergasse 193047 RegensburgTelefon (0941) 597-11 00www.bistum-regensburg.de

Bischöfliches Ordinariat Rottenburg am NeckarEugen-Bolz-Platz 172108 Rottenburg am NeckarTelefon (07472) 169-0www.drs.de

Bischöfliches Ordinariat Speyer am RheinKleine Pfaffengasse 1667346 Speyer am RheinTelefon (06232) 102-0www.bistum-speyer.dewww.cms.bistum-speyer.de

Bischöfliches Generalvikariat TrierJustiziariat/RechtMustorstraße 254290 TrierTelefon (0651) 71 05-252www.dioezese-trier.dewww.cms.bistum-trier.de

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Bischöfliches Ordinariat WürzburgDomerschulstraße 297070 WürzburgTelefon (0931) 386-247www.bistum-wuerzburg.dewww.stiftungen.bistum-wuerzburg.de

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Förderer dieser Publikation

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Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH

Kirchliche Stiftungen fördern und erhalten Werte über die Jahrhunderte. Diesem Auftrag fühlen wir uns gemäß unserem Leitsatz „Werte schaffen Werte“ verpflichtet.

Die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH wurde 1973 unter Beteiligung kirchlicher Stellen gegründet, um kirchlichen ins-titutionellen Anlegern eine Alternative zum eigenen Immobilienerwerb zu bieten. Als spezialisierte Fondsgesellschaft hat die Aachener Grundvermögen den Auftrag, das ihr anvertraute Vermögen nach den Grundsätzen und In-teressen ihrer Anleger zu verwalten und zu mehren. Seit etlichen Jahren bietet sie auch maßgeschneiderte Anlagemöglichkeiten in ihren Immobi-lien-Spezialfonds außerhalb des Anlegerkreises der katholischen Kirche. Mit dem Aachener Spar- und Stiftungs-Fonds als Publikumsfonds wendet sich die Gesellschaft gleichermaßen an kirchliche und bürgerliche Stiftun-gen, die eine konservative und langfristige Anlagestrategie verfolgen. Im Schwerpunkt investiert die Aachener Grundvermögen in 1-a-Einzelhan-delslagen in ausgewählten innerstädtischen Fußgängerzonen in Städten ab 100.000 Einwohner in Deutschland. Mit dem A.B. Saniga-Fonds bietet die Gesellschaft außerdem einen auf den Erwerb und die Verwaltung von Altenpflegeheimen in Deutschland orientierten Immobilienspezialfonds an. Vervollständigt wird das Angebot durch Wohnimmobilienfonds, die in Neubauprojekte in gehobener Lage investieren.

Kontakt:Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft mbHGeorg Heinze | GeschäftsführerTelefon: (0221) 772 04-29E-Mail: [email protected] Fiege | Prokurist, Stiftungsmanager (DSA)Telefon: (0221) 772 04-716E-Mail: [email protected]ße 9 | 50668 Kölnwww.aachener-grund.de

| Förderer |

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| Kirchliche Stiftungen |

Bank für Kirche und Caritas eG

Als Kirchenbank ist es unsere ureigenste Aufgabe, Stiftungen darin zu unter­stützen, christlichen Wertvorstellungen Raum zu geben, bewährte Konzepte fortzuschreiben und innovative Ideen auf den Weg zu bringen.

Die Bank für Kirche und Caritas eG ist eine Spezialbank für kirchliche und karitative Einrichtungen sowie deren hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereits seit unserer Gründung im Jahr 1972 verwalten wir das Vermögen von Stiftungen und kommen mit unserem Angebot ethisch-nach-haltiger Geldanlagen dem ausdrücklichen Wunsch unserer Kunden nach, über die finanzielle Rendite hinaus das Vermögen auch nach deren indivi-duellen Wertvorstellungen anzulegen. Als erste Bank haben wir vor über einem Jahrzehnt damit begonnen, eine christlichen Werten verpflichtete Nachhaltigkeitspolitik im gesam-ten Geschäftsbetrieb strategisch umzusetzen. Das Herzstück unserer ethisch-nachhaltigen Anlagestrategie bildet der Nachhaltigkeitsfilter. Er orientiert sich mit seinen Anlagekriterien an den zentralen christlichen Leitmotiven Schutz des menschlichen Lebens, Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Kerngeschäft unseres treuhänderischen Auf-trags ist es seither, das Vermögen von Stiftungen ethisch-nachhaltig zu verwalten. Darüber hinaus erarbeiten wir mit den Stiftungen Anlagerichtlinien. In ihnen machen wir gemeinsam die Leitplanken für eine erfolgreiche und effiziente Verwaltung des Stiftungsvermögens transparent. Vor allem zeigen wir, wie sich eine Vermögensstruktur im Spannungsfeld von Liquidität, Sicherheit, Rendite und ethisch-nachhaltiger Wertorientierung glaubwürdig verwirkli-chen lässt. Auf dem Weg zu einer ausgewogenen Diversifikation bieten wir etwa unseren selbst gemanagten Stiftungsfonds und unseren dividenden-orientierten Aktienfonds an.

Kontakt:Bank für Kirche und Caritas eGDr. Helge Wulsdorf | Leiter Nachhaltige GeldanlagenKamp 17 | 33098 PaderbornTelefon: (05251) 121-231 E-Mail: [email protected] www.bkc-paderborn.de

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Bank für Kirche und Diakonie – KD-BANK

Wir fördern kirchliche Stiftungen, weil sie lebendig zeigen, wie nah Kirche und Diakonie bei den Menschen sind. Mit dieser Unterstützung folgen wir als Kirchenbank unserem satzungsgemäßen Auftrag.

In den 1920er-Jahren haben Menschen in Kirche und Diakonie die genos-senschaftliche Idee für sich genutzt. Ihr Vorhaben war zukunftsweisend und vorausschauend – ähnlich dem vieler Stiftungen. Solidarität, Verant-wortung, Nähe und Hilfe zur Selbsthilfe waren die maßgeblichen Werte der Gründer der Bank für Kirche und Diakonie, die seit 90 Jahren unser Han-deln bestimmen. Menschen, die eine Stiftung gründen und verantwortlich führen, stehen vor einer Vielzahl von Fragen und Anforderungen. Vom Stiftungszweck über die richtige Rechtsform bis hin zur Zuwendungsbestätigung und zu passenden Geldanlagen – es sind viele wichtige Entscheidungen zu tref-fen. Die Bank für Kirche und Diakonie begleitet Stiftungen im Entstehungs-prozess genauso wie im Alltag. Wir bieten Lösungen in allen Finanzfragen: vom professionellen Zahlungsverkehr über nachhaltige Geldanlagen bis hin zu komplexen Finanzierungen.Unser Branchen-Know-how und die Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Kirche und Diakonie, Einrichtungen und Stiftungen machen uns zum Bank-spezialisten für unsere Kundinnen und Kunden. Institutionen, Stiftungen und Privatkunden, die unsere christlichen Werte teilen, sind herzlich will-kommen.Mit Ihren Einlagen ermöglichen Sie uns, Kredite an soziale, gemeinnützi-ge Einrichtungen zu vergeben und unseren Auftrag, unsere Mitglieder und Kunden zu fördern, zu erfüllen. Wir unterstützen Stiftungen mit unserer Er-fahrung, unseren Kontakten und besonderen Dienstleistungen. Sprechen Sie mit uns – wir beraten Sie gern.

Kontakt:Bank für Kirche und Diakonie – KD-BANKChristiane Wicht-Stieber | StiftungskoordinatorinSchwanenwall 27 | 44135 DortmundTelefon: (0231) 584 44-242E-Mail: [email protected]

| Förderer |

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| Kirchliche Stiftungen |

BANK IM BISTUM ESSEN

Das Ziel der BIB ist es, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Welt zu leisten.

Die BANK IM BISTUM ESSEN (BIB) – 1966 als Spezialbank gegründet – bietet ethisch-nachhaltig orientierte Geldanlagen für Einrichtungen aus Kirche und Caritas, Stiftungen, deren Mitarbeiter sowie private Anleger. Sie finanziert Projekte, die einem kirchlich-sozialen Zweck dienen. Das Ziel der BIB ist es, mit ihrer Arbeit einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen und lebenswerten Welt zu leisten. Die BIB unterstützt ihre Kunden dabei, ihre besondere ethische Verant-wortung durch ein umfangreiches Spektrum an nachhaltig gemanagten Geldanlagemöglichkeiten auch im Bereich Finanzen gewinnbringend um-zusetzen. Darüber hinaus unterliegen die Eigenanlagen der Bank einer umfangreichen ethisch-nachhaltigen Überprüfung.Daher lautet ihr Leitgedanke: „Verantwortung übernehmen, nachhaltig Handeln – FAIR BANKING“. Schon seit Gründung der BIB hat sich ihr Ge-schäftshandeln an Prinzipien orientiert, die heute unter dem Nachhal-tigkeitsgedanken bekannt sind. Eine werteorientierte und nachhaltige Unternehmensführung bedeutet ökonomischen Erfolg und zugleich die Wahrnehmung sozial-ökologischer Verantwortung. Stiftungen steht die BIB von der Stiftungsidee über die Gründung bis zur operativen Umsetzung der Stiftungsziele hilfreich zur Seite und entwickelt gemeinsam mit ihnen die passenden Konzepte. Die zertifizierten Stif-tungsberater erarbeiten mit den Kunden stiftungskonforme Anlagericht-linien und darauf aufbauende Anlagestrategien – sowohl in klassischen Anlagelösungen als auch im Nachhaltigkeits- und Mikrofinanzbereich.

Kontakt:BIB – BANK IM BISTUM ESSEN eGThomas Homm | Abteilungsleiter Vermögensberatung | Zertifizierter StiftungsberaterGildehofstraße 2 | 45127 Essen Telefon: (0201) 22 09-412E-Mail: [email protected]

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DKM Darlehnskasse Münster eG

Wir unterstützen die besondere Motivation der Stifterinnen und Stifter in über 450 kirchlichen Stiftungen.

Die DKM Darlehnskasse Münster eG ist eine Spezialbank für kirchliche und karitative Einrichtungen sowie deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In den über 50 Jahren unseres Bestehens haben wir mit unseren Kunden eine auf gegenseitigem Vertrauen beruhende Geschäftsbeziehung geschaffen, die auf dem Fundament der Nachhaltigkeit steht und christlichen Werten folgt.Als eine der großen Genossenschaftsbanken in Deutschland mit einer Bilanzsumme von über 4 Milliarden Euro bieten wir ein vielseitiges Leis-tungsspektrum, das sich an den Finanzdienstleistungsbedürfnissen unse-rer Kunden und Mitglieder orientiert. Unsere günstige Kostenstruktur als Spezialbank – z.B. durch Verzicht auf Filialen – kommt unseren Kunden durch vorteilhafte Konditionen und verschiedene Mehrwerte zugute. Un-sere Berater haben keine Volumens-, Produkt- oder Ertragsvorgaben und können ganzheitlich, individuell und objektiv beraten. Wir betreuen derzeit rund 3.500 katholische Einrichtungen und über 22.000 Privatkunden fair nach ihren Wünschen.Wir unterstützen die besondere Motivation der Stifterinnen und Stifter in über 450 kirchlichen Stiftungen und setzen die Förderideen bestmöglich zum Wohle der Zwecke um. Dabei begleiten wir die Stiftungen langfristig, bieten individuelle und nachhaltige Anlagekonzepte für das Stiftungsver-mögen und fördern die Einwerbung von Zuwendungen sowie deren Verwal-tung. Darüber hinaus tauschen wir uns in stiftungsrelevanten Netzwerken aus und kooperieren mit bekannten Experten im Stiftungsbereich.

Kontakt:Darlehnskasse Münster eGDipl.-Theol. Timo Brunsmann | Zertifizierter StiftungsberaterVermögensmanagement Kirchliche EinrichtungenBreul 26 | 48143 MünsterTelefon: (0251) 510 13-211E-Mail: [email protected]

| Förderer |

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| Kirchliche Stiftungen |

Evangelische Stiftung Pflege Schönau

Als Partner der Stiftung der Evangelischen Landeskirche in Baden und der Stiftung Diakonie in Baden unterstützt die ESPS deren Beratung von Stiftern und Stiftungen. Dahinter steht die Überzeugung, dass stifterisches Handeln einen nachhaltigen Beitrag zur Finanzierung von kirchlicher Arbeit und dia­konischen Aktivitäten leisten kann.

Die Evangelische Stiftung Pflege Schönau (ESPS) ist kirchliche Vermögens-verwaltung und Kultur bewahrende Institution gleichermaßen.Kirchliches Bauen zu finanzieren – das ist Hauptaufgabe und Stiftungs-zweck der ESPS. Sie ist eine der ältesten Institutionen in Heidelberg, ge-gründet im Jahr 1560. Sie sorgt dafür, dass Kirchen und Pfarrhäuser der Evangelischen Kirche in Baden immer wieder instand gesetzt, saniert, auch erneuert und wieder aufgebaut werden. Ihre direkten und indirekten Investitionen kommen so gut der Hälfte aller Kirchengebäude in Baden zugute. Finanziert wird diese gesellschaftliche Aufgabe allein aus den Überschüs-sen eines nachhaltigen Umgangs mit dem Stiftungsvermögen. Das besteht aus Immobilien, Grundstücken und Wäldern. Gemäß ihrer Mission „Räume schaffen“ bietet die Stiftung Wohnräume in Mannheim, Heidelberg, Karls-ruhe und Freiburg. In ihrem Wald schafft sie ökologische Lebensräume für Mensch, Tier und Natur. Und sie verwaltet rund 20.000 Erbbaurecht- und Pachtverhältnisse, mit denen sie Gewerbe, Landwirtschaft, aber auch jun-gen Familien die Freiräume ermöglicht, ihre eigenen Ideen und Lebenswe-ge umzusetzen. Die ESPS ist größte körperschaftliche Waldbesitzerin in Baden-Württem-berg und die größte kirchliche Erbbaurechts-Ausgeberin Deutschlands. Zugleich ist sie die größte Stiftung im Bereich der Evangelischen Kirche in Baden.

Kontakt:Evangelische Stiftung Pflege SchönauIngo Strugalla | Geschäftsführender VorstandMichael Tschugg | Leitung KommunikationZähringerstraße 18 | 69115 HeidelbergTelefon: (06221) 91 [email protected] www.esp-schoenau.de

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Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern

Wir fördern das kirchliche Stiftungswesen, weil wir davon überzeugt sind, dass wir mit kirchlichen Stiftungen aus der jahrhundertealten kirchlichen Stiftungstradition heraus zukunftsfähig bleiben – dauerhaft.

2,5 Millionen Mitglieder in 1.538 Kirchengemeinden – das sind die Rah-mendaten der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), deren Gebiet deckungsgleich ist mit dem Freistaat Bayern. Ihre Mitglieder gestal-ten nicht nur ein buntes, attraktives Leben in den Kirchengemeinden, sie sind auch in der Gesellschaft insgesamt präsent und prägen Gemeinwesen und Kultur maßgeblich mit. Viele von ihnen fanden erst in den letzten 70 Jahren in Bayern ein neu-es Zuhause: als Flüchtlinge aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten, durch Zuzüge aus Rumänien oder Russland – oder aufgrund der guten Be-schäftigungsmöglichkeiten in den Ballungszentren, die Bayern auch heute noch einen regen Zuzug bescheren. Sie alle prägen mit ihren unterschied-lichen Traditionen das Bild der bayerischen Landeskirche.Die ELKB versteht sich als Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi. Sie pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu mehr als 20 evangelischen Kirchen rund um den Erdball und ist Mitglied im Lutherischen Weltbund. Der Anteil kirchlicher Arbeitsfelder, der über Stiftungen gefördert wird, wächst kontinuierlich. Inzwischen sind es rund 250 kirchliche Stiftungen – einige bereits mehrere Hundert Jahre alt –, die vom Kompetenzzentrum Fundraising der ELKB betreut werden. Hier werden Einzelpersonen ebenso wie kirchliche Einrichtungen beraten. Die kirchliche Stiftungsaufsicht er-folgt ebenfalls durch die ELKB, wobei unter Aufsicht nicht nur die obligato-rischen Prüfungen zu verstehen sind, sondern eine umfassende Begleitung der einzelnen Stiftungen geleistet wird.

Kontakt:Wilhelm Popp, StiftungsreferentStiftungsberatung und Stiftungsaufsicht der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, LandeskirchenstelleBischof-Meiser-Straße 16 | 91522 AnsbachTelefon: (09 81) 969 91-147E-Mail: [email protected] | www.bayern-evangelisch.de

| Förderer |

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| Kirchliche Stiftungen |

Evangelische Bank eG

Wir sind überzeugt: Stiftungen stiften Sinn! Als nachhaltig führende Kirchen­bank fördern wir Projekte, die sich für das Gemeinwohl einsetzen. Denn da­von profitiert unsere Gesellschaft langfristig.

Die Evangelische Bank eG ist ein genossenschaftlich organisiertes Kredit-institut mit Hauptstellen in Kassel und Kiel. Sie handelt nachhaltig – öko-nomisch, ökologisch und sozial-ethisch – als führende Bank für Kirche, Diakonie, die Gesundheits- und Sozialwirtschaft. 500 Mitarbeiter betreu-en bundesweit rund 19.000 institutionelle Kunden und ca. 72.000 private Kunden an 16 Standorten. Mit einer Bilanzsumme von 7,2 Milliarden Euro positioniert sich die Evangelische Bank als größte Kirchenbank in Deutsch-land.Die Mitglieder und Kunden stehen für die Kirchenbank als Partner mit Spezial-Know-how im Mittelpunkt. So berät die Evangelische Bank ihre institutionellen Kunden aus den Geschäftsfeldern der Alten-, Behinder-ten- und Jugendhilfe, dem Krankenhaus- und Rehabilitationssektor sowie dem Bildungsbereich ganzheitlich. Dabei bietet sie neben abgestimmten Finanzlösungen auch Finanzierungsentscheidungen sowie eine spezia-lisierte Anlageberatung, individuell angepasst an die Anforderungen der Anlagerichtlinien der Einrichtungen. Die Privatkunden der Evangelischen Bank können sich auf alle Finanzdienstleistungen einer modernen Bank verlassen – von der Kontoführung über Spar- und Anlageprodukte bis hin zu flexiblen Altersvorsorgekonzepten. Dabei setzt das Finanzinstitut auf persönliche Beratung und ein partnerschaftliches Miteinander.Als Kirchenbank steht die Evangelische Bank in besonderer Verantwor-tung. Ein vertrauensvoller, wertschätzender und offener Umgang mit ihren Mitgliedern, Kunden und Mitarbeitern ist für sie selbstverständlich. Dabei leiten sie christliche Werte, die sie mit ihren Kunden verbindet. Zertifiziert nach EMASplus, dem anspruchsvollsten europäischen Nachhaltigkeits-standard, tritt sie zudem transparent für nachhaltiges Handeln ein.

Kontakt:Evangelische Bank eGDr. Franziska Nocke | Bereichsleitung VorstandsstabSeidlerstraße 6 | 34117 KasselTelefon: (0561) 78 87-102E-Mail: [email protected]

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Pax-Bank eG

Seine Erfüllung findet Geld erst, wenn es in den Dienst von Zielen tritt, die das Gewinnstreben des Einzelnen hinter sich lassen und dem Wohl aller dienen.

Die Zahl der Stiftungen in Deutschland wächst immer weiter: 20.784 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts gibt es nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen zum Jahresende 2014, darunter 691 Neugründungen im Jahr 2014. Gutes tun, gerade auch langfristig, ist in Deutschland also weiterhin en vogue.Und doch – die Zeiten für Stiftungen sind alles andere als rosig. Das an-haltend niedrige Zinsniveau macht vor allem den kleineren Stiftungen zu schaffen. Viele haben über die Jahre vorrangig auf konservative Anlagefor-men gesetzt und sind damit gut gefahren. Jetzt aber bleibt die gewohnte Rendite aus, und es wird immer schwerer, den Stiftungszweck zu erfüllen. Wenn das aber nicht mehr gewährleistet ist, droht der Verlust der Gemein-nützigkeit. „Was Stiftungen heute brauchen, ist eine ganzheitliche Beratung, die weit über die Geldanlage hinausgeht“, erklärt Michael Ruland, Stiftungsexper-te der Pax-Bank. Seit Jahrzehnten gehört die Stiftungsberatung zum Kern-geschäft der Kirchenbank. Seit ein paar Jahren ist nun der ganzheitliche Ansatz hinzugekommen. Ziel dieses Konzepts ist eine partnerschaftliche Stiftungsbegleitung von der ersten Gründungsidee über das Stiftungsma-nagement bis hin zur langfristigen Zukunftssicherung.Hierfür ist die Pax-Bank bestens aufgestellt: 2010 wurde die Stiftungs-beratung in einem Kompetenzzentrum gebündelt. Vier Mitarbeiter haben die Qualifikation zum zertifizierten Stiftungsberater erworben. Michael Ruland hat darüber hinaus eine Weiterbildung zum Stiftungsmanager in Kirche, Diakonie und Caritas absolviert, die ihn befähigt, strategische Kon-zepte für Stiftungen zu erstellen.

Kontakt:Pax-Bank eGMichael Ruland | Stiftungsmanager in Kirche, Diakonie und Caritas (FA)Telefon: (0221) 160 15-145 | E-Mail: [email protected] Reidel | Zertifizierter Stiftungsberater (ADG)Telefon: (0221) 160 15-130 | E-Mail: [email protected]ße 35 | 50670 Kölnwww.pax-bank.de

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| Kirchliche Stiftungen |

Pfarrpfründestiftung

Wir fördern dieses Buchprojekt, da kirchliche Stiftungen ein Zeichen christ­lichen Engagements sind.

Die Pfarrpfründestiftung fördert sehr gerne dieses Buchprojekt zum kirch-lichen Stiftungswesen, da so das lebendige und facettenreiche Wirken von kirchlichen Stiftungen einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden kann.Allgemein bekannt ist, dass es schon seit dem Mittelalter kirchliche Stif-tungen gibt. Weniger bekannt ist, wie wichtig das Wirken kirchlicher Stif-tungen für die Bewältigung dringender gesellschaftlicher Probleme der Gegenwart ist. In Zeiten knapper Kassen zieht sich der Staat zwangsläufig immer mehr zurück und weist in zunehmendem Maße dem Einzelnen Ver-antwortung zu. Kirchliche Stiftungen leisten einen wichtigen Beitrag für unser Gemeinwesen und decken so gut wie alle Lebensbereiche ab – von der Hospizarbeit über die Katastrophenhilfe bis zur Erhaltung von Gebäu-den.Die Pfarrpfründestiftung engagiert sich für junge Familien, indem sie auf der Grundlage des Erbbaurechts Grundstücke vergibt und somit den Weg zum eigenen Haus ermöglicht, ohne dass ein Grundstück erworben wer-den muss. Wer Kinder hat, erhält einen Nachlass auf den Erbbauzins, was gerade zu Beginn der Baufinanzierung die aktuelle Belastung erheblich reduziert. Weitere Informationen zur Pfarrpfründestiftung finden Sie auf S. 37 in diesem Buch.

Kontakt:Erzbischöfliches Ordinariat des Erzbistums FreiburgReferat Verwaltung diözesane StiftungenClemens Maurer Schoferstraße 2 | 79098 Freiburg i.Br.Telefon: (0761) 21 88-307E-Mail: [email protected]

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Über den AutorChristian Schlichter ist Journalist (DJV) und arbeitet seit über 30 Jahren hauptberuflich für Magazine und Zeitungen. U.a. war er 17 Jahre lang Chefredakteur von kirchlichen Wochenzeitungen. Seit 2003 ist er auch Fundraiser mit kirchlichem Zertifikat und einem Abschluss als Fundraising Manager (FA). Er arbeitet als externer Organisationsfundraiser u.a. für die Malteser und ist Vorstandsmitglied des Deutschen Fundraising Verbandes. In diesem Buch hat Christian Schlichter zu großen Teilen die Texte der Re-portagen und Porträts in den Kapiteln 1 bis 8 geschrieben.

Kontakt:schlichter@das-pressebüro.dewww.das-pressebüro.de

Über den Bundesverband Deutscher StiftungenDie Idee für eine Interessenvertretung der unterschiedlichen Erschei-nungsformen deutscher Stiftungen wurde in einer der traditionsreichsten Stiftungen des Landes, der Fuggerei in Augsburg, geboren. Im Jahr 1948 als „Arbeitsgemeinschaft bayerischer Wohltätigkeits-, Erziehungs- und Kultusstiftungen“ gegründet, erhielt der Verband 1990 seinen heutigen Namen.

Aus einem kleinen Kreis ist mittlerweile eine Stiftungsfamilie mit über 4.000 Mitgliedern erwachsen, über Stiftungsverwaltungen sind dem Ver-band mehr als 7.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Jede der Mit-gliedsstiftungen ist einzigartig – im Typ, in der Struktur und Größe, in ihrem Anliegen und Zweck. Damit repräsentiert der Bundesverband Deutscher Stiftungen die bunte deutsche Stiftungslandschaft und rund drei Viertel des deutschen Stiftungsvermögens in Höhe von mehr als 100 Milliarden Euro. Mitglieder profitieren von einem breit gefächerten Informations-, Service- und Beratungsangebot, von Praxiserfahrungen und Kontakten. Die themati-sche Stiftungsvielfalt spiegelt sich in Arbeitskreisen und Foren wider.

Neben zahlreichen Veranstaltungen im gesamten Bundesgebiet organi-siert der Verband mit dem Deutschen StiftungsTag jedes Jahr im Frühjahr den größten Stiftungskongress in Europa. Mit dem Tag der Stiftungen am 1. Oktober stärkt er die Aufmerksamkeit für Stiftungen in der Öffentlich-keit. Die Verleihung des Deutschen Stifterpreises und der Medaille für Verdienste um das Stiftungswesen ehrt herausragende Stifterpersönlich-keiten und würdigt deren Engagement. Beispiele guter Stiftungskommuni-kation, guter Projektarbeit und guten Stiftungsmanagements werden mit dem KOMPASS ausgezeichnet.

| Autor |

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Auf politischer Ebene macht sich der Bundesverband Deutscher Stiftun-gen – als unabhängiger Dachverband und „Stimme der Stiftungen“ – für die Verbesserung der rechtlichen und steuerrechtlichen Rahmenbedin-gungen stark. Der Professionalisierung des Stiftungswesens dienen die im Jahr 2006 von den Mitgliedern verabschiedeten Grundsätze guter Stif-tungspraxis, die gemeinnützigen Stiftungen einen Orientierungsrahmen für verantwortungsvolles und effektives Stiftungshandeln geben. Zu ihren wichtigsten Aussagen zählt das Transparenzgebot, das verdeutlicht, dass die Bereitstellung von Informationen ein Ausdruck originärer Verantwortung jeder gemeinnützigen Organisation gegenüber der Gesellschaft ist. In Er-gänzung dazu haben Vorstand und Beirat des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen 2012 die Grundsätze guter Verwaltung von Treuhandstiftungen verabschiedet und das Qualitätssiegel für die gute Verwaltung von Treu-handstiftungen eingeführt.

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen ist das Kompetenzzentrum der Stiftungen. Unter seinem Dach leistet das Kompetenzzentrum Stiftungs-forschung einen wichtigen Beitrag zur praxisnahen Dokumentation und Er-forschung des Stiftungswesens in Deutschland. Der Verband spürt Trends auf, hilft, dass sich neue Formen des bürgerschaftlichen Engagements entwickeln und wichtige Zukunftsthemen in Projekten vertieft bearbeitet werden können.

| Herausgeber |

Hedda Hoffmann-Steudner

Die Gründung einer StiftungEin Leitfaden für Stifter und Berater

StiftungsRatgeber Band 12014 | 160 Seiten | 19,80 €*für Mitglieder: 16,80 €*ISBN 978-3-941368-64-4auch als E-Book erhältlich

Burkhard Küstermann,Hedda Hoffmann-Steudner

Stiften und spendenTreuhandstiftungen, Stiftungsfonds und Co.

StiftungsRatgeber Band 22011 | 172 Seiten | 19,80 €*für Mitglieder: 16,80 €* ISBN 978-3-941368-14-9auch als E-Book erhältlich

Hermann FalkVermögensanlageStiftungsvermögen professionell verwalten – ein Leitfaden

StiftungsRatgeber Band 62011 | 128 Seiten | 19,80 €*für Mitglieder: 16,80 €* ISBN 978-3-941368-18-7auch als E-Book erhältlich

Das umfangreichste Nachschlagewerk zum deutschen Stiftungswesen: Das bundesweite Stiftungsregister des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen umfasst über 22.700 Stiftungsporträts in drei Bänden und auf CD-ROM.

Verzeichnis Deutscher Stiftungen2014 | 8., erweiterte Auflage

StiftungsRatgeber – Wissen für die Stiftungspraxis

Bände 1–3 mit CD-ROM | 279,- €*für Mitglieder: 199,- €* ISBN 978-3-941368-59-0

Bände 1–3 | 199,- €*für Mitglieder: 139,- €*ISBN 978-3-941368-60-6

CD-ROM | 199,- €*für Mitglieder: 139,- €*ISBN 978-3-941368-61-3

* Preise inkl. MwSt. zzgl. Versandkosten von 3 € bzw. 8 € (Buchausgabe Verzeichnis Deutscher Sti� ungen).Ihr W

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Bestellung und weitere Informationen:Bundesverband Deutscher Sti� ungenMauerstraße 93 | 10117 Berlin

Telefon (030) 89 79 47-0 | Fax -41www.sti� ungen.org/verlagverlag@sti� ungen.org

Hans FleischStiftungsmanagementEin Leitfaden für erfolgreiche Stiftungsarbeit

StiftungsRatgeber Band 42013 | 188 Seiten | 19,80 €*für Mitglieder: 16,80 €* ISBN 978-3-941368-50-7auch als E-Book erhältlich

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www.stiftungen.org/verlag

Kirchliche Stiftungen gehören zu den ältesten Stiftungen in Deutschland. Sie verfügen über eine lange Tradition und Erfahrung. Von alters her küm-mern sie sich um die Schwachen und Schutzbedürftigen – um alte und kranke Menschen, um Menschen mit Behinderung, um Menschen ohne Wohnung, um Kinder, Jugendliche und Familien. Sie fördern aber auch Bildung und Wissenschaft, Kunst und Kultur, sind zuständig für den Bau und denkmalgerechten Erhalt kirchlicher Gebäude. Sie gewährleisten die nachhaltige Bewirtschaftung kirchlicher Forsten, stärken das Seelsorge-angebot und das Gemeindeleben vor Ort, setzen sich ein für internationale Begegnung und Entwicklung, für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewah-rung der Schöpfung.

Das vorliegende Buch gibt einen umfassenden Einblick in die bunte Vielfalt der kirchlichen Stiftungslandschaft in Deutschland. Die darin vorgestellten Stiftungen stehen exemplarisch für die zahlreichen kirchlichen Stiftungen, die unsere Gesellschaft bereichern – in Deutschland und in vielen anderen Ländern der Welt.

Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V.Mauerstraße 93 | 10117 BerlinTelefon (030) 89 79 47-0 | Fax [email protected] | www.stiftungen.org

9 783941 368743 >

ISBN 978-3-941368-74-3