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Italienische Post AG – Versand im Postabonnement Einzelnummer 0,75 Euro G.D. 353/2003 (abgeändert in Ges. 27/02/2004 Nr. 46) Art. 1,1 - Fil. Bozen - Postgebühr bar bezahlt - I.P. GESELLSCHAFT I Jagd im Wipptal KULTUR I Blues Days in Sterzing EISHOCKEY I Lions sind Tiroler Meister Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco Erker Jahrgang 27 - April 2015 Der Wahlkampf ist eröffnet

Erker 04 2015

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GESELLSCHAFT I Jagd im WipptalKULTUR I Blues Days in SterzingEISHOCKEY I Lions sind Tiroler Meister

Monatszeitschrift für das südliche Wipptal - Mensile per l’Alta Val d’Isarco

ErkerJahrgang 27 - April 2015

RING FREIDer Wahlkampf ist eröffnet

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Erker 04 I 15 3Nächster Redaktionsschluss: 15.04.2015

ALTA VAL D‘ISARCOElezioni comunali 2015 I 58

CULTURAPartite a carte sparigliate I 62

SPORTFISDIR Memorial Franco Perini I 65

ERKER-EXTRARund um Haus & Garten I Auto & Bikes I 74 - 87

Leserbriefe I 32Woher stammt der Name? I 56Frageecke I 88Gesundheit I 89Leute I 90Rezept I 91Veranstaltungen I 92Weißes Kreuz I 93

Unterhaltung I 94Jahrestage I 96Aus der Seelsorgeeinheit I 99Gemeinden I 99Kleinanzeiger I 100Sumserin I 101Impressum I 102Vor 100 Jahren I 103

EDITORIAL

Die nächste Ausgabe erscheint am 05.05.2015.

GESUNDHEITSREFORMKrankenhaus Sterzing vom Aussterben bedroht I 10

LANDWIRTSCHAFTDie Zukunft der Milch im Berggebiet I 26

GESELLSCHAFTJagd im Wipptal I 34

GESCHICHTELuftkrieg im Wipptal - Teil 2 I 38

KULTURBlues Days in Sterzing I 53

EISHOCKEYLions sind die Tiroler Meister I 69

Am 10. Mai wird gewählt. Der Wahlkampf um die begehrten Sessel in den Wipptaler Gemeindestuben ist schon voll im Gange. Der Erker hat sich im Bezirk umgehört, wer von den amtierenden Ratsmitgliedern wieder kandidiert, wer das Handtuch wirft und welche neuen Gesichter auf das Politparkett treten.

Liebe Leserin, lieber Leser,

finden Sie die Politik derzeit auch so „uncool“? Nie zuvor verspürten die Bürger so wenig Lust auf eine Kandidatur wie bei diesen Gemeinde-ratswahlen. Geradezu betteln mussten die einzel-nen Parteifunktionäre, um am Ende dem Wähler doch noch halbwegs attraktive Kandidatenlisten zu präsentieren.Die Landespolitik hat es doch tatsächlich ge-schafft, einen Kollateralschaden anzurichten. Zu-erst der SEL-, dann der Rentenskandal, am Ende das Harakiri um eine Gesundheitsreform, die den Blutdruck der Wipptaler beinahe stündlich in die Höhe trieb und eine ganze Talschaft in Wallung brachte.Seit Mitte März hat sich das Kandidatenkarus-sell trotz allem zaghaft zu drehen begonnen. Be-gonnen hat es mit einer politischen Zellteilung in Sterzing: Bürgermeister und Stadtrat ließen mit einer freien Liste „Sterzing – Wipptal“ für die Gemeinderatswahlen aufhorchen. In anderen Wipptaler Gemeinden konnte man sich zu solch einem Bruch mit der SVP nicht durchringen. Hef-tige Diskussionen darüber gab es vor allem in der Gemeinde Brenner. Am Ende war der Druck aus der Bozner Parteizentrale dann aber wohl doch zu groß.Dennoch: Das edelweiße Edelweiß hat im Wipptal vorerst ausgedient: In allen sechs Ge-meinden tritt die Volkspartei nur noch mit dem eigenen Listenzeichen „Wipptaler Edelweiß“ an – und will dies als deutlichen Fingerzeig gegen den Bozner Zentralismus und Missmut gegen die Ge-sundheitsreform verstanden wissen.Die Verankerung im Bezirk beinahe völlig verloren haben die Blauen: Die Freiheitlichen treten dies-mal nur noch in der Gemeinde Pfitsch zur Wahl an. Wie stark sich die politischen Farbtupfer der Bürgerlisten zeigen – solche stellen sich in allen Gemeinden dem Wähler – und wie der Wähler mit den neuen politischen Konstellationen um-geht, die nächsten Wochen werden es weisen.Wir dürfen gespannt sein.

RING FREI I 12

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AKUTELL

WIPPTAL

1.762 AuswandererKnapp neun Prozent der Wipptaler leben im Ausland

In die Ferne schweifen: 2013 leben 1.762 Wipptaler im Ausland. Besonders hoch war die Zahl der Auswanderer mit über 15 Pro-zent in der Gemeinde Brenner.

WIPPTALER AUSWANDERER

Brenner 325 15,2 %Franzensfeste 100 10,3 %Freienfeld 247 9,2 %Pfitsch 228 7,9 %Ratschings 229 5,2 %Sterzing 633 9,4 %Wipptal 1.762 8,9 %

Nie zuvor haben die internationa-len Migrationsflüsse solche Aus-maße angenommen wie heute: Zurzeit leben laut Schätzungen der UNO weltweit 232 Millionen Menschen (3,2 % der Weltbe-völkerung) außerhalb ihres Her-kunftslandes. Auch Südtirol bleibt von dieser globalen Entwicklung nicht unberührt.In den 70er und 80er Jahre hiel-ten sich Ein- und Auswanderun-gen von Südtirolern in etwa die Waage. Seit den frühen 90 Jah-ren zogen immer mehr ausländi-sche Staatsbürger nach Südtirol. Die meisten grenzüberschreiten-den Zuwanderungen gab es 2007.Zu Beginn des Jahres 2014 hat-ten 4,5 Millionen Italiener ihren Wohnsitz im Ausland, davon rund 80.000 Bürger aus der Region Trentino-Südtirol.Derzeit gibt es mehr als 35.800 heimatferne Südtiroler. Zwischen 1999 und 2013 zogen rund 10.500 ansässige Inländer aus, um sich in der Fremde niederzulassen; nach Südtirol zurückgekehrt sind im selben Zeitraum weniger als 5.000 Personen.Von der Ab- und Auswanderung betroffen sind in Südtirol in ers-

ter Linie strukturschwache Rand-gebiete. Unter 17 Gemeinden, von denen mehr als zehn Prozent ausgewandert sind, zählen auch zwei Wipptaler Gemeinden: Über 15 Prozent wanderten in der Ge-meinde Brenner, über zehn Pro-zent in Franzensfeste aus. Relativ hoch ist die Auswanderungsquo-te auch in Sterzing (9,4 %) und in Freienfeld (9,2 %), zwischen sechs und acht Prozent waren es in Pfitsch. Am wenigsten Auswan-derer gibt es in der Gemeinde Rat-schings.Über 80 Prozent der Wipptaler Auswanderer, vorwiegend junge Menschen, zog es in Länder des deutschen Kulturraums mit besse-ren Bildungs- bzw. Berufschancen sowie höheren Verdienstmöglich-keiten.

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AKUTELL

Die Landesregierung stellt in diesem Jahr 20,5 Millionen Euro für Straßenbauarbeiten in Süd-tirol zur Verfügung. Über eine Million Euro werden bei Stra-ßen- und Hangsicherungsarbei-ten im Wipptal verbaut. Der Er-ker hat bei Mobilitätslandesrat Florian Mussner nachgefragt.

Erker: Herr Landesrat, welche Arbeiten sieht das Landesstra-ßenbauprogramm in diesem Jahr im Wipptal vor?

Landesrat Florian Mussner: 2015 sind vom Landesstraßendienst im Bezirk Wipptal wieder mehrere Asphaltierungsarbeiten auf Lan-des- und Staatsstraßen geplant.Zudem ist auf der Landesstra-ße nach Ridnaun die Verfugung von Natursteinmauern im Be-reich Wurzer-Wald geplant. Die

Abzweigung des ländlichen We-ges „Stegschmied“ von der Bren-nerstaatsstraße kurz vor Gossen-saß soll in Angriff genommen werden, sobald die Wildbachver-bauung die Brücke über den Ei-sack versetzt hat. In Innerpflersch erfolgt auf der Landesstraße die Verfugung der talseitigen Natur-steinmauer auf einer Länge von 70 m.Vorgesehen sind auch verschie-dene Sanierungen: Auf der Lan-desstraße ins Pfitschtal erfolgen die Sanierung des Unterbaus kurz vor dem Stausee (Wehregg) auf einer Länge von 100 m samt Er-neuerung der bergseitigen Stütz-mauer und der Leitplanken, auf der Landesstraße nach Schmu-ders die Sanierung der bergsei-tigen Stützmauern oberhalb des Gasthofs „Braunhof“ und auf der

Landesstraße nach Ratschings auf zwei Abschnitten die Sanierung der Natursteinmauer oberhalb Pardaun.Auf der Staatsstraße zum Penser Joch wird eine Engstel-le am Penser Joch ent-schärft bzw. diese auf sechs Meter verbreitert. Im Bereich Mareit–Rid-naun werden auf vier Abschnitten die Rand-steine erneuert sowie die Natursteinmauern verfugt, kurz vor Jau-fensteg auf der Landesstraße Rat-schings die bestehenden Leit-planken ausgetauscht.Hangsicherungsarbeiten zum Schutz vor Steinschlag werden an der Brennerstaatsstraße in der Sachsenklemme und in Mitte-wald beim Gasthof „Thaler“ vor-

genommen.Wann wird mit den Arbeiten begonnen?

Teilweise wurde bereits im März damit begonnen; bis Jahresende

sollen sie abgeschlossen sein. Die Belagsarbeiten beginnen im Mai.

Wie hoch sind die anfallenden Kosten?

Für Belagsarbeiten werden im Wipptal rund 700.000 Euro be-reit gestellt, für die anderen Ar-beiten etwa 360.000 Euro.

WIPPTAL

Über eine Million für Straßenarbeiten

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AKUTELL

FUGGERROPPEI sahn lei meine oltn Tomatnsumen,

weil de Hybridpflonzn sein a sougentechnisch augepapplt,

dass i Sorge um den Bestondinserer Spezies hon.

> Ergebnis MärzMachen Sie im Mai vonIhrem Wahlrecht Gebrauch?

> Die April-Frage Die Krankenhaus-Debatte ist aus den Schlagzeilen gekom-men. Trauen Sie der Ruhe?

Stimmen Sie ab auf www.dererker.it!

TED

Die Mobilität ist Teil der Lebens-qualität, belastet aber auch die Bevölkerung, vor allem entlang großer Verkehrsadern wie der Brennerachse. Wie diese Be-lastungen vermindert werden können, stand Anfang März im Mittelpunkt einer Tagung im Pastoralzentrum in Bozen.

„Mit der Errichtung des Brennerba-sistunnels und der dafür notwendi-gen Zulaufstrecken sind sehr viele Hoffnungen, aber auch sehr viele Ängste verbunden. Deshalb ist es gut, dass Gegner und Befürworter die Möglichkeit haben, ihre Stand-punkte auszutauschen“, so Lan-desrat Richard Theiner bei der Er-öffnung der Tagung über die Ver-besserung der Lebensqualität ent-lang der Brennerachse, die von den Ressorts für Umwelt und Mo-bilität gemeinsam mit Initiativgrup-pen aus dem Unterland und dem Wipptal organisiert wurde. In sei-nen Ausführungen verwies Lan-desrat Theiner auf den Maßnah-menkatalog zur Reduzierung der Stickstoffoxidbelastung entlang der Brennerautobahn, der bereits im vergangenen Jahr von der Lan-desregierung genehmigt worden sei und nun im Ministerrat in Rom behandelt werde. Dieser sieht un-ter anderem ein dynamisches Tem-polimit entlang der Brennerauto-

bahn vor, falls die Stickoxid-Grenz- werte überschritten werden.Mobilitätslandesrat Florian Muss-ner sprach von der Bedeutung der Brennerlinie als Hauptverkehrsach-se. „Ob wir wollen oder nicht: Ver-kehrs- und Transportwege sind eine Grundlage für das Funktio-nieren von Wirtschaft und Gesell-schaft. Unsere gemeinsame Auf-gabe ist es deshalb, die Rahmenbe-dingungen und die Infrastrukturen so zu gestalten, dass die Mobilität im Einklang steht mit dem Lebens-raum im sensiblen Alpengebiet“, so Mussner. „Es wird unser Bemühen sein, einen mög-lichst großen An-teil des Transitver-kehrs auf die um-weltfreundliche Schiene zu verla-gern.“ Laut aktu-ellen Daten ist der Transitverkehr  im vergangenen Jahr um sechs Prozent  gestiegen. Über 1,85 Millionen Transit-LKW roll-ten im vergangenen Jahr über den Brenner – das sind 100.000 mehr als im Jahr zuvor.Rotraud Wittig und Christoph Ho-fer von den Initiativgruppen aus dem Unterland und dem Wipptal plädierten auf die Umsetzung von

Sofortmaßnahmen zur Verminde-rung der Verkehrsbelastung  und auf eine deutliche Anhebung der LKW-Maut auf der A22, „damit wenigstens der Umwegverkehr wegfällt“.Anschließend informierten BBT- Vorstand Konrad Bergmeister und BBT-Direktor Martin Ausser-dorfer  über den aktuellen Stand des Projekts Brennerbasistunnel. „Wenn der BBT mit den Zulaufstre-cken gebaut ist, werden – wie heu-te bereits in Nordtirol – alle Güter-

züge durch den Tunnel fahren, und man hört sie nicht mehr“, beton-te Ausserdorfer. Die rahmenpoliti-schen Begleitmaßnahmen müssten bereits jetzt gesetzt werden, damit die Verlagerung bestmöglich funk-tionieren könne.Manuel Herrmann, Leiter der Al-pen-Initiative, referierte darü-

ber, wie sich die Schweiz mit ver-kehrspolitischen Maßnahmen ge-gen die Transitlawine wehrt. Mar-kus Hecht, Leiter des Fachgebie-tes Schienenfahrzeuge am Institut für Land- und Seeverkehr in Ber-lin, brach eine Lanze für die Lärm-minderung am Fahrzeug oder am Gleis. Eine konsequente Lärmmin-derung an der Quelle sei zwar nicht kostenfrei, aber wesentlich kosten-günstiger und effizienter als die Minderung am Ausbreitungsweg. Das alleinige Anprangern des Gü-

terverkehrs reiche nicht. „Auch der Personenverkehr liegt bis zu 15 Dezibel über den für andere Verkehrsträ-ger zumutbaren Grenzen“, so Hecht.Walter Pardatscher, Ge-schäftsführer der Brenner-autobahn AG, ging in sei-nem Vortrag auf die Maß-nahmen der Gesellschaft gegen die Auswirkungen des Straßenverkehrs ent-lang der Brennerachse ein.

Richter und Ex-Senator Ferdinando Imposimato sprach über die Prob-lematiken bei Großbaustellen.Nach den Vorträgen fand eine rege Diskussion über den Brennerbasis-tunnel und über weitere Maßnah-men statt, um die Lebensqualität der Bevölkerung entlang der Bren-nerachse nachhaltig zu verbessern.

Lebensqualität an der Brennerachse

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1.000 Flüchtlinge in drei Monaten

Schandfleck bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag?

Ein kleiner Aufenthaltsraum am Brenner ist seit Mitte Dezember Anlaufstelle für Menschen, die aus anderen Ländern flüchten müssen. Laut einer Aussendung der Lan-despresseagentur haben bis zum 8. März dieses Jahres 924 Men-schen die Hilfeleistung in Anspruch genommen.„Die Flüchtlinge entlang der Bren-nerachse wollen im Regelfall an-dere europäische Länder erreichen und nicht in Südtirol verbleiben. So gut wie keine der Personen, die mit der Anlaufstelle in Kontakt waren, befindet sich noch in Süd-tirol“, so Landesrätin Martha Sto-cker. Trotzdem trage auch Südtirol

Verantwortung und könne die Au-gen nicht verschließen: Am Bren-ner werden die Flüchtlinge mit In-formationen sowie einem warmen Essen versorgt.602 Männer, 137 Frauen und 185 Minderjährige haben seit dem 15. Dezember die Anlaufstelle am Brenner genutzt. Die Anzahl der Hilfesuchenden sei dabei stark schwankend. Es gebe Tage, an de-nen nur sehr wenige Menschen die Anlaufstelle aufsuchen, und Tage, an denen knapp 50 Personen un-terstützt werden. Der Dienst wird im Auftrag des Landes von der Be-zirksgemeinschaft Wipptal und der Vereinigung Volontarius geführt.

Seit vielen Jahren bewegt sich im Schotterabbaugebiet „Loche“ an den Südhängen des Pflerschtals nichts mehr. Nun soll hier wie-der gebaggert werden. Aber nur, wenn das Material gerade ge-braucht wird. Eine Zwischenla-

gerung rentiere sich nicht. Wenn kein Bedarf an diesem Schotter bestehe, passiere gar nichts. Das befürchten die Anrainer, sollte die Konzession zum erneuten Abbau erteilt werden. Auf ein definitives Ende des Schotterabbaus wollen sich die Betreiber nicht festlegen. „Wir haben Angst, dass noch un-sere Urenkel in den Anblick die-ser ‚offenen Wunde’ hineingebo-ren werden“, so die unmittelbar betroffenen Bewohner der umlie-

genden Weiler.Ein konsequenter Abbau bei gleichzeitiger schrittweiser Rena-turierung sollte mit gut zehntau-send LKW-Ladungen in ein paar Jahren erledigt sein. Damit könn-ten sich die Anwohner unter ent-

sprechenden Auflagen ab-finden, wenn hinterher Schluss sei und die Flächen nachhaltig begrünt der Na-tur wieder zurückgegeben würden. Doch dafür will nie-mand die Hand ins Feuer le-gen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies gelingt, scheint mi-nimal.„Was das nicht nur für unse-re Lebensqualität, sondern vor allem auch für die Um-

welt, das Landschaftsbild und da-mit nicht zuletzt für einen nachhal-tigen, sanften Qualitätstourismus – das wichtigste Wertschöpfungspo-tential im Tal – bedeutet, lässt sich schwer in Euro ausdrücken“, so die Anrainer. Der mögliche Gewinn, wenn denn wider Erwarten ein auch nicht belastungsfreier Abbau stattfände, dürfte kaum die Grenze von ein paar Hunderttausend Euro überschreiten. Über das Projekt soll noch im April entschieden werden.

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AKTUELL

„Mitentscheiden und Mitgestalten“Arbeitsgruppe „Pflege und Beratung“ leistet Sensibilisierungsarbeit im Wipptal

Welche Informationen zu Pflege und Betreuung brauchen betroffene Men-schen? Wie kommen Pflegebedürftige einfacher zu Informationen und Leis-tungen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich seit 2013 die Arbeitsgruppe „Pflege und Beratung“ im Wipptal.

„NACHBARSCHAFTSHILFEFÜR MEINE KINDER“

Wie ein afrikanisches Sprich-wort besagt, braucht es für die Erziehung eines Kindes ein ganzes Dorf. Um ein Kind und auch seine Eltern bestmöglich zu unterstützen, ist also Nach-barschaftshilfe gefragt. Deshalb

laden ElKi Wipptal, KVW, Bezirksgemeinschaft Wipptal, Bildungsausschuss Sterzing und KFS am 16. April zu ei-nem Infoabend in der Grundschule „Dr. Josef Domanig“, der sich dem Thema „Nachbarschaftshilfe für meine Kin-der“ widmet. Nach einem Impulsreferat von Landesrätin Waltraud Deeg kommen Karin Gitzl (ElKi Wipptal), Bar-bara Larch (Südtiroler Plattform für Alleinerziehende) und Irmgard Pörnbacher (Bildungsweg Pustertal) sowie Eltern aus dem Wipp- und Pustertal zu Wort. Der Abend wird von Maria Sparber moderiert.Beginn ist um 19.30 Uhr; Informationen erteilt das ElKi Wipptal unter der Rufnummer 0472 768067.

SICHERHEITSGIPFEL IN STERZING

Regierungskommissärin Elisabetta Margiacchi besprach Mitte März mit den Bürgermeistern des Wipptales sowie

Vertretern von Quästur, Polizei, Carabinieri, Finanzwache und Verkehrspolizei im historischen Ratssaal in Sterzing die Sicherheitssituation im Bezirk.Die Bürgermeister gingen auf die verschiedenen Sicher-heitsaspekte und die damit zusammenhängenden Proble-me in ihrer jeweiligen Gemeinde ein. Regierungskommis-särin Margiacchi erläuterte besonders wichtige Themen für die Bevölkerung, darunter die reelle und gefühlte Si-cherheit. Dabei ging sie vor allem auf die Sicherheitslage im Wipptal aus kriminaltechnischer Sicht im südtirolwei-ten Vergleich ein und verwies darauf, dass das Wipptal weit weniger Probleme aufweise als andere Bezirke. Da-ten aus dem Jahr 2014 bestätigen einen Rückgang der Delikte um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Rück-gängig waren insbesondere die Körperverletzungen (-3 %), die Straßenraub-, Taschendiebstähle und Hand-taschenraubdelikte (-21 %), Raubüberfälle (-50 %) und Drogendelikte (-38 %). Einbrüche und Diebstähle haben um 60 Prozent abgenommen. Diese positive Entwicklung sei laut Regierungskommissärin der guten Zusammenar-beit zwischen Ordnungskräften, Lokalverwaltungen und Regierungskommissariat zu verdanken und entspreche dem Bedürfnis der Bevölkerung nach Sicherheit.

AG „Pflege und Beratung“ (v. l.): Silvia Rabanser, Christina Tinkhauser, Sieglinde Sigmund, Karin Hofer, Barbara Seidner, Martina Spitaler, Haymo Beikircher und Maya Obexer

Wenn Menschen bei der Erledigung all-täglicher Aufgaben Pflege und Betreu-ung brauchen, bedeutet dies eine gro-ße Umstellung für sie selbst und für ihr Umfeld. Neben den persönlichen Kraftanstrengungen werden auch viele organisatorische Fragen aufgeworfen. Nicht selten sind Betroffene und Ange-hörige überfordert.Der Sozialdienst der Bezirksgemein-schaft, das Altenheim „Schloss Moos“, das Bezirksaltenheim Wipptal, der Sozi-alsprengel Wipptal und die Hauskran-kenpflege haben vor eineinhalb Jah-ren die Plattform für „Pflege und Bera-tung“ ins Leben gerufen, um mit ge-eigneten Maßnahmen und vor allem ei-ner guten Netzwerkarbeit dafür zu sor-gen, dass pflegebedürftige Menschen möglichst einfach die fachliche Bera-tung und die Leistungen bekommen, die sie und ihre pflegenden Angehöri-gen brauchen.„Wir wollen für die Menschen Wege verkürzen und ihnen in einer ohnehin nicht einfachen Situation bürokratische Hürdenläufe ersparen. Die Vernetzung unserer Institutionen bewirkt einen schnelleren Zugriff auf die erforderli-chen Leistungen“, so Christina Tink-hauser, Direktorin des Sozialdienstes und Initiatorin der Gruppe.Pflegebedürftige Menschen möchten

im Normalfall am liebsten in ihrer ge-wohnten Umgebung leben. Pflege und Betreuung zu Hause wurden vor allem durch die Einführung des Pflegegeldes erleichtert. Trotzdem oder gerade des-halb ist es wichtig, sich rechtzeitig über alle Alternativen rund um die Pflege zu informieren.„Zum Wohl des Betroffenen und der Angehörigen ist es wichtig, frühzeitig Verantwortung zu übernehmen und sich auch auf akute Situationen vor-zubereiten“, erklärt Barbara Seidner, Direktorin des Altenheimes „Schloss Moos“.Im vergangenen Jahr wurde die „Info- stelle Pflege“ im Sozialsprengel Wipptal eingerichtet und ist mittlerweile für vie-le Bürger zur ersten Anlaufstelle gewor-den, wenn sie mit Pflegebedürftigkeit konfrontiert werden. Ergänzt werden soll die Arbeit der Infostelle durch einen Wegweiser, der demnächst als Broschü-re herausgeben wird.„Die Zusammenarbeit in der Arbeits-gemeinschaft ‚Pflege und Beratung’ ist sehr zielorientiert und schafft viele Syn- ergien. Sozialdienst, Alten- und Pfle-geheime und der Gesundheitsdienst sind die wichtigsten Partner der Bürger, wenn es um die Betreuung und Pflege geht“, so Karin Hofer, Koordinatorin des Gesundheitssprengels Wipptal.

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AKTUELL

Welche Folgen hat der in der Ge-sundheitsreform vorgesehene Abbau der Primariatsstellen für das Krankenhaus Sterzing? Der Erker hat sich an der Abteilung Medizin, die bereits jetzt ohne Primar dasteht, umgehört, was dieser Einschnitt in die Funkti-onsweise einer bettenführenden Abteilung für Krankenhausmit-arbeiter und Patienten bedeu-tet.

Die Umstrukturierung zur Tageskli-nik wurde abgewendet, die Ers-te-Hilfe-Abteilung bleibt rund um die Uhr besetzt, selbst für die bereits verloren geglaubte Geburtenabtei-lung besteht wieder Hoffnung. Das Krankenhaus Sterzing scheint die heftig umstrittene Sanitätsreform

von Gesundheitslandesrätin Martha Stocker und Konsorten recht glimpf-lich überstanden zu haben. Diese sieht aber auch vor, dass sämtliche Primariate in naher Zukunft durch Zusammenlegung der Abteilungen mit dem Krankenhaus Brixen ab-gebaut werden sollen. Ein Primariat mit zwei Standorten lautet die Devi-se. Pro Bezirk soll es künftig also nur mehr einen Primar pro Fach geben.Ein gravierender Einschnitt für eine bettenführende Abteilung, die in der Sterzinger Abteilung für Inne-re Medizin bereits Tagesordnung ist. Mit der Pensionierung von Pri-mar Dr. Josef Frötscher wurde mit 1. April 2013 das Primariat va-kant, ein Wettbewerb wurde aus-geschrieben. Am 22. Mai dessel-ben Jahres wurde auf einer Bürger-

versammlung vom damaligen Ge-sundheitslandesrat Richard Thei-ner plötzlich – mitten im Wettbe-werbsverfahren, zur großen Ver-wunderung der Wettbewerbsteil-nehmer und des Abteilungsperso-nals – bekanntgegeben, dass Dr. Gianfranco De Blasi, ehemaliger Primar der Medizin 2 in Brixen, die aufgrund von Sparmaßnahmen unter das Primariat der Medizin 1 gestellt wurde, die Stelle mit 1. September für zwei Jahre antritt. Der Wettbewerb wurde ohne Er-klärung unterbrochen, die einem Arzt deutscher Sprachgruppe vor-behaltene Stelle wurde an einen Italiener vergeben. Im vergange-nen Jahr wurde der Wettbewerb wieder eröffnet. Bereits registrierte Kandidaten konnten ihre Bewer-

bung um neu erworbene Qualifi-kationen ergänzen, neue Kandida-ten konnten ihr Interesse bis zum 14. Juni 2014 bekunden. Da Dr. De Blasi vor Ablauf des Vertrages (vor-gesehen bis Mitte April 2015) sei-ne Kündigung eingereicht hat, ist das Primariat seit 31. Jänner erneut nicht besetzt. Geplant war, nun die Mitglieder der Wettbewerbskom-mission zu ernennen. Durch die Sanitätsreform wurde das Verfah-ren aber blockiert bzw. bis zu de-ren Abschluss auf Eis gelegt. „Es ist unklar, ob das Primariat überhaupt noch besetzt wird“, so Dr. Chris-tian Wenter, dem als stellvertre-tenden Primar derzeit die Leitung der Medizin-Abteilung übertragen wurde. Weitere Primariatsstellen am Krankenhaus Sterzing könnten folgen, so jene von Dr. Franz Plo-ner, dessen Fünf-Jahres-Vertrag als Anästhesie-Primar im Juli ausläuft.Bei einem Primariat, das zwei Stand-orte betreut, würde eine Abteilung immer zu kurz kommen – davon ist Dr. Wenter überzeugt. „Es liegt in der Natur der Dinge, dass man bei geographisch entfernten Abteilun-gen und fehlender oder geringer Präsenz nicht zwei Standorte glei-chermaßen betreuen kann.“ Ein „Repräsentations-Primar“ bringe niemandem etwas, weder der Ab-

Vom Aussterben bedrohtvon Susanne Strickner

Auf der Gemeinderatssitzung vom 11. März legte Bürgermeister Fritz Karl Messner auf Wunsch des Gemeinderates einen Bericht zur Landesgesund-heitsreform vor. Und ging dabei mit der Landesre-gierung hart ins Gericht.

Seit über einem Jahr sei man mit einer Entwicklung kon-frontiert, die auf eine starke Beschneidung der drei Klein-spitäler von Sterzing, Innichen und Schlanders hinziele. Ursprünglich sah der Gesundheitsplan von Landesrätin Martha Stocker vor, Primariate abzubauen, die Geburten-abteilungen zu schließen und die drei Grundversorgungs-krankenhäuser zu Tageskliniken umzubauen. Der geballte Unmut darüber, der in einer großen Protestkundgebung und Lichterkette vor dem KH Sterzing gegen die Absichten von Gesundheitslandesrätin Stocker gipfelte, hat in den vergangenen Wochen zwar zu einer Aufweichung der als überaus zentralistisch empfundenen Reform geführt; wo-hin die Reise führe, sei aber weiterhin nicht absehbar.

In unzähligen Gesprächen auf allen Ebenen habe man im-mer mehr das Gefühl gehabt, „man will nicht transparent sein. Als der Druck der Peripherie immer stärker wurde, bot man uns schließlich die Mitarbeit in Arbeitsgruppen an. Diese waren allerdings stets so zusammengesetzt, dass am Ende immer nur ein Ergebnis herauskommen konnte“, so Messner. Dabei konnte man sich des Eindrucks nicht er-wehren, dass es gar nicht so sehr an den unverrückbaren Positionen in Rom liege. „Ein wesentlicher Teil ist auf dem Mist des Landes Südtirol selbst gewachsen. Denn am Ende sei auch das Staat-Regionen-Abkommen nicht unbedingt bindend.“ Mit etwas gutem Willen, so Messner, hätte man die Kriterien auch anders festschreiben können.Zwischenzeitlich habe man zwar einiges erreicht, „doch mich besorgen einige Aspekte massiv“. So werde seit zwei Jahren die Primariatsstelle für Medizin nicht neu verge-ben, die Wettbewerbskandidaten laufend vertröstet. „Bei 120 Primariatsstellen südtirolweit müsste es eigentlich auch vier für Sterzing tragen.“ Sparpotentiale gäbe es

hingegen im Bereich der Sport- oder Arbeitsmedizin. Gro-ße Probleme gebe es derzeit am KH Sterzing auch mit dem Medikamentenverteilungsplan; Patienten hätten Schwie-rigkeiten, ihre Arzneien zu bekommen.Der öffentliche Druck habe einiges bewegt, „nun aber höhlt man das Krankenhaus – wenn es so weiter geht – von innen aus“. „Einzelne Ärzte haben Sterzing bereits verlassen, weil sie hier keine Perspektive mehr sehen.“Verärgert zeigt sich Messner auch darüber, dass „auf ein-mal nicht mehr die Kosten ausschlaggebend für die Re-form sind, sondern die angeblich nicht mehr vorhandene Sicherheit“.Als geradezu skandalös bezeichnete Messner das gegen den ärztlichen Leiter Dr. Franz Ploner eingeleitete Diszipli-narverfahren, nur weil dieser sich für den Betrieb vor Ort eingesetzt habe.Derzeit habe es den Anschein, als wolle man alles zentra-lisieren. Und dagegen wehre man sich.

lg

„Krankenhaus wird von innen ausgehöhlt“

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teilung, noch dem Patienten. „Wir sind davon überzeugt, dass sich eine fähige Leitung bezahlt macht. Denn wie effizient kann ein füh-rungsloses Unternehmen schon ar-beiten?“, so Dr. Wenter.Welche Folgen diese Unsicherheit um das Fortbestehen einzelner Ab-teilungen und damit des ganzen Krankenhauses mit sich bringt, schildert er am Beispiel des akuten Fachärztemangels: „Im Oktober vergangenen Jahres hat ein Facharzt gekündigt, die Stelle wurde mit ei-nem Nicht-Facharzt nachbesetzt. Eine Fachärztin hat uns im Februar verlassen und wurde ebenfalls durch einen Nicht-Facharzt ersetzt. Mitte März ging eine Teilzeit-Fachärztin in Mutterschaft, ihre 50-Prozent-Stel-le wird mit 1. April auch durch ei-nen Nicht-Facharzt nachbesetzt.“ Der Stellenplan der Medizin umfasst 7,25 Stellen, die theoretisch alle mit Fachärzten besetzt sein könnten, was aber nicht verpflichtend ist. Ak-tuell sind 3,75 Stellen mit Fachärz-ten besetzt, wobei in vollem Um-fang nur 3,25 zu Diensten (Nacht-diensten) herangezogen werden können – „ein extremes organisato-risches Problem für die gesamte Ab-teilung“, so Dr. Wenter. Die Versor-gung werde durch die personellen Engpässe deutlich erschwert, ge-wisse Funktionsbereiche seien nur mehr durch einen einzigen Arzt ab-gedeckt. Auch die Attraktivität des Krankenhauses werde durch die steigende Arbeitsbelastung negativ beeinflusst.Hinzu kommt, dass ein Landesde-kret aus dem Jahr 2013 Verschrei-bungszentren für bestimmte Me-dikamente vorsieht; Medikamen-te für zielgerichtete Therapien wie etwa bei Immun- oder Tumorer-krankungen sind demnach nur mehr größeren Krankenhäusern vorbehalten. So können gewisse Erkrankungen in den kleinen Spitä-lern zwar diagnostiziert, aber nicht mehr therapiert und nachbehan-delt werden. Spezialisierte Ärzte werden dadurch in der Ausübung ihrer Tätigkeit durch den Standort bzw. die Größe der Struktur einge-schränkt. Da stellt sich die Frage, wie eine wohnortnahe Versorgung garantiert werden soll, wenn zwar das pathologische Bild eines Patien-ten gezeichnet werden kann, die-

ser aber für das Medikament nach Brixen fahren muss, weil man es in Sterzing nicht verschreiben darf.„Seit Monaten herrscht diese Un-klarheit. Mitarbeiter wie Patien-ten sind verängstigt und unsicher“, schildert Daniela Gazzoli, Pfle-gekoordinatorin der Inneren Medi-zin, die Lage. Man fragt sich, wie die Peripherie durch die Reform ge-stärkt werden soll, wie Landesrätin Stocker gebetsmühlenartig ver-spricht. „Die Politiker versprechen zwar, dass das Krankenhaus er-halten bleibt. Was bringt das aber, wenn inzwischen das Vertrauen in den Betrieb verloren geht und vie-le Mitarbeiter sich nach einer siche-reren Stelle umsehen?“, so Gazzoli. Bisher habe die Reform, deren Sinn und Zweck nicht durchschaubar sei, nur eines gebracht: Unsicherheit. Unsicherheit für Mitarbeiter und Pa-tienten. Worauf die Reform beruht und welche Ziele sie verfolgt, ist am Krankenhaus Sterzing niemandem klar. Die Anzahl therapiebedürfti-ger Patienten wird dadurch jeden-falls nicht weniger, ebenso die Spe-sen für die Medikamente. Einspa-rungen könnten am ehesten durch Personalabbau erzielt werden, da man durch die Verunsicherung Ent-wicklungsmöglichkeiten verhinde-re und Mitarbeiter nahezu zwinge, sich von sich aus anderweitig umzu-sehen. Was diese Einsparungen mit sich bringen, davor fürchten sich Mitarbeiter wie Patienten: eine ver-minderte Qualität der Gesundheits-leistungen.Diese schleichende Aushöhlung des Krankenhauses beeinflusst nicht nur die Arbeitsweise in den einzel-nen Abteilungen, sondern wirkt sich auf das gesamte periphere Leben aus. Das Wipptal als kleine, ohne-hin strukturschwache Region wird zusätzlich geschwächt, die Wippta-ler Bevölkerung wird in der Gesund-heitsversorgung benachteiligt. Die-sen Eindruck gewinnt man, wenn man hinter die Krankenhausmauern blickt, die bald schon nur mehr Rui-nen sein könnten, Ruinen einer vom Aussterben bedrohten Struktur. Man könnte fast meinen, dass die hohe Politik vor lauter Sparen und Reformieren zu vergessen scheint, dass es im Gesundheitsbereich um etwas anderes gehen sollte, nämlich um das Wohl der Patienten. E

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POLITIK

Ring freiGemeinderatswahlen 2015: Wer geht, wer bleibt, wer kommt?

Mit der Entscheidung, bei den Gemeindewahlen mit einer klei-nen Edelweiß-Liste anzutreten, ist die SVP-Bezirksspitze im Sterzin-ger Stadtrat auf wenig Gegenliebe gestoßen. „Die Bevölkerung kann sich mit der SVP nicht mehr identi-fizieren und wünscht sich eine kla-re Alternative“, ist Stadtrat Herbert Seeber überzeugt. Diese Alterna-tive soll nun die neue Liste Ster- zing Wipptal darstellen, die Lang-zeitbürgermeister Fritz Karl Mess-ner gemeinsam mit Seeber, Vize-

bürgermeister Markus Larch sowie den Stadträtinnen Maria Luise Troy- er Bressan und Christine Eisendle Recla ins Leben gerufen hat. Mess-ner (57) – mit fünfjähriger Un-terbrechung seit 20 Jahren Ster- zings erster Bürger – stellt sich zum sechsten Mal der Bürgermeister-wahl, erstmals nicht für die Volks-partei. Bis Redaktionsschluss stand die definitive Kandidatenliste noch nicht fest. Es sei aber wesentlich einfacher, für eine Nicht-SVP-Liste Kandidaten zu finden, so Messner.

Die Gemeinderatsmitglieder Vere-na Debiasi und Heinrich Forer vom Bürgerforum, das als eigenständi-ge Liste nicht mehr antreten wird, treten ebenfalls für die Liste Ster-zing Wipptal an.Die Wipptaler SVP zeigte sich enttäuscht darüber, dass sich der Sterzinger Stadtrat gegen ei-nen gemeinsamen Weg entschie-den hat. „Wir sind davon über-zeugt, dass diese Entscheidung für unsere gemeinsamen Anlie-gen wenig nützlich sein wird“,

von Susanne Strickner

Am 10. Mai werden in Südtirol 109 Gemeindeparlamente neu bestellt. Schon jetzt ist klar: Die Wahlen, zu denen rund 385.000 Südtiroler aufgerufen sind, ver-sprechen bis zum Schluss span-nend zu bleiben. Die skandalge-beutelte Südtiroler Volkspartei hat massiv an Beliebtheit einge-büßt. Aber auch den Freiheitli-chen droht ein wahlpolitisches Fiasko. Auf dem Vormarsch hin-gegen sind freie Bürgerlisten und Bürgerbewegungen, die sich überparteilich landauf, landab formiert haben.Auch in den sechs Wipptaler Gemeinden wird gewählt. Die Wipptaler SVP zeigt der Mutter-partei die gelbe Karte und tritt in allen sechs Gemeinden mit ver-ändertem Listenzeichen, dem Wipptaler Edelweiß, an. Der Sterzinger Stadtrat samt Bürger-meister Fritz Karl Messner geht indes eigene Wege und hat die Liste Sterzing Wipptal ins Leben gerufen. Jeweils eine neue Bür-gerliste will auch in den Gemein-den Brenner, Franzensfeste und Ratschings eine Alternative zur Mehrheitspartei bieten. Die Frei-heitlichen haben im Bezirk bis auf Pfitsch völlig den Rückhalt verlo-ren. Union, Grüne und Süd-Tiro-ler Freiheit werden im Wipptal voraussichtlich nicht antreten.Innerhalb 7. April um 12.00 Uhr müssen die endgültigen Kandida-tenlisten im jeweiligen Gemein-desekretariat hinterlegt werden. Bis dahin wird die eine oder an-dere Partei vermutlich noch Über-raschungskandidaten aus dem Är-mel zaubern. Ein Stimmungsbaro-meter fünf Wochen vor der Wahl.

STERZING

Messner und Thaler buhlenum Bürgermeistersessel

WER KANDIDIERT ERNEUT, WER STEIGT AUS?KANDIDATUR AUSSTIEG

Bürgermeister Fritz Karl Messner BürgermeisterkandidatSterzing Wipptal

Christine Eisendle Recla Sterzing WipptalMarkus Larch Sterzing WipptalHerbert Seeber Sterzing WipptalMaria Luise Troyer Bressan Sterzing WipptalVerena Debiasi Sterzing WipptalHeinrich Forer Sterzing WipptalDietrich Thaler Bürgermeisterkandidat

Wipptaler EdelweißMartin Alber Wipptaler EdelweißJohannes Frick noch nicht entschiedenHermann Gögl persönliche GründeMatthias Knollenberger persönliche, berufliche und familiäre GründeBrunhilde Schwabl Wieser 25 Jahre sind genug, Zeit für junge GenerationDaniel Seidner berufliche GründeDavide Orfino Alto Adige nel CuoreBenno Egger verschiedene Gründe

verschiedene Gründeverschiedene Gründe

Florian FrickMartina MessnerValeria Casazza Insieme per VipitenoDaniele Ferri 10 Jahre sind genug, familiäre und private Gründe

Wir Südtiroler verabschieden sich/ Bürgerforum wechselt zu Sterzing Wipptal

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so SVP-Bezirksobmann Karl Polig. Die SVP-Ortsgruppen der Wippta-ler Gemeinden haben einhellig beschlossen, bei den kommen-den Gemeindewahlen mit dem Wipptaler Edelweiß anzutreten, unter dem der Sterzinger Kauf-mann und Historiker Dietrich Tha-ler gegen Fritz Karl Messner in den Ring steigen wird. Thaler hat 2010 erstmals für den Gemein-derat kandidiert und konnte als bestgewählter SVP-Rat mit 425 Stimmen in den Sterzinger Rats-saal einziehen. Heuer wollte er sich eigentlich vorerst aus der Po-litik zurückziehen und nicht mehr kandidieren. Erst die unerwarte-te Entscheidung von Bürgermeis-ter Messner und den SVP-Stadt-räten, nicht mehr für die Volks-partei anzutreten, habe ihn wie-der auf den Plan gerufen. „Ster-zing soll zwischen zwei verschie-denen Programmen wählen kön-nen“, so Thaler. Mit von der Par-tie sind u. a. auch Gemeinderat Martin Alber und SVP-Ortsob-mann Andreas Pichler. Nicht mehr der Wahl stellen sich Mat-thias Knollenberger, Daniel Seid-ner und Brunhilde Schwabl Wieser. Bis Drucklegung des Erker noch nicht definitiv entschieden hat sich Johannes Frick. Stadt-rat Hermann Gögl war schon im Oktober von der SVP ausgetre-ten und zieht sich ebenfalls aus der Politik zurück. Weitere Na-men wollte man vor Ostern noch nicht preisgeben, auch am Pro-gramm werde noch gefeilt. Die Rückmeldungen aus der Bevölke-rung seien aber durchwegs posi-tiv, so Thaler.Den Freiheitlichen ist es dieses

Mal nicht gelungen, eine Liste für Sterzing aufzustellen, ebenso we-nig den Grünen, der Union und der Süd-Tiroler Freiheit. Die Bewe-gung Wir Südtiroler wurde aufge-löst: Benno Egger, Martina Mess-ner und Florian Frick kandidieren nicht mehr, da eine geplante Zu-sammenarbeit mit dem Bürgerfo-rum nicht zustande gekommen ist. Somit hat sich die deutschspra-chige Opposition in Sterzing prak-tisch in Luft aufgelöst. Der Wähler kann zwischen einer SVP-Liste so-wie einer Bürgerliste von SVP-Ab-trünnigen und ehemaligen Bürger-forum-Mandataren entscheiden. Auf italienischer Seite werden sich in Sterzing voraussichtlich drei Lis-ten der Wahl stellen, nämlich Insie-me per Vipiteno um Gemeinderätin Valeria Casazza, die Lega Nord um Sprecher Roberto Giordani und Alto Adige nel Cuore mit Spitzenkandi-dat Davide Orfino. Ob von den ita-lienischen Parteien ein Bürgermeis-terkandidat gestellt wird, war bis Drucklegung noch unsicher.Sowohl mit der SVP als auch mit Insieme per Vipiteno stand Pe-ter Perez, ehemaliger Präsident des Sterzinger Tourismusvereins, im Gespräch. Da es zu keiner Ei-nigung kam, versuchte er selbst, eine Liste mit ihm als Bürgermeis-terkandidaten auf die Beine zu stellen. „Derzeit gibt es in Ster-zing weder eine Alternative für die deutsche noch für die italienische Sprachgruppe. Es ist mir aber lei-der nicht gelungen – trotz der vor-herrschenden Unzufriedenheit mit der politischen Situation –, verant-wortungsbewusste Personen für die Liste Projekt Sterzing zu fin-den“, so Perez.

Fritz Karl Messner (Sterzing Wipptal) und Dietrich Thaler (Wipptaler Edelweiß)bewerben sich für den Bürgermeistersessel in Sterzing.

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POLITIK

Der Erker hat bei SVP-Obmann und Landesrat Philipp Acham-mer nachgefragt, was er von der neuen Liste „Sterzing Wipptal“ hält und welche Konsequenzen dem Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner und seinen Stadträten durch die Abwen-dung von der Mutterpartei dro-hen.

Erker: Herr Landesrat, was hal-ten Sie von der Entscheidung des Sterzinger Bürgermeisters Fritz Karl Messner und seinen Stadträten, auf einer eigenen Liste und nicht für die SVP bei den Gemeinderatswahlen im Mai anzutreten?

Landesrat Philipp Achammer: Ich habe schon mehrmals be-tont, dass ich dieser Entschei-dung nichts abgewinnen kann und auch den Sinn dieser Ent-scheidung nicht verstehe, weil es über die Parteipolitik hinweg ein-fach der Sache und Sterzing nicht dient. Es ist auch nicht kohärent, wenn diese Entscheidung vor al-lem an der Gesundheitsreform festgemacht wird. Wir haben in dieser Frage monatelang verhan-delt und versucht – und ich habe mich auch persönlich dafür ver-bürgt –, zu einem Weg zu kom-men, der nicht alle zufrieden-stellt, aber zumindest akzepta-bel ist, sei es für Sterzing wie für das Wipptal. Bürgermeister Fritz Karl Messner selbst hat uns zuge-stimmt – auch wenn es nach wie vor einige Punkte gibt, die noch offen sind –, dass wir zumindest auf dem richtigen Weg sind und auch einiges erreicht haben. Wir sind weg von der Tagesklinik, die ursprünglich geplant war, wir sind auch in der Frage der Geburten-abteilung auf einem guten Weg und sind darum bemüht, in Rom jetzt wirklich die Voraussetzungen zu schaffen, damit wir sie erhalten können. Das wurde auch bei der letzten SVP-Bezirksausschusssit-zung anerkannt und gelobt, auch von Bürgermeister Messner.

Dann frage ich mich aber, wel-chen Sinn es macht, wenn man sich selber vom Verhandlungstisch innerhalb der SVP zurückzieht. Man hat, so glaube ich, schon ge-sehen, dass im Vorfeld der Ent-

Partei ausgeschlossen werden müssen.

Das heißt, sobald der Bürger-meister seine Liste offiziell ein-reicht, werden er und sein Stadtrat automatisch von der SVP ausgeschlossen?

Sobald der Bürgermeister seine Kandidatur deponiert und auch die SVP in Sterzing ihre Kandi-datur einreicht, müssen entspre-chende Schritte eingeleitet wer-den. Das ist vom Statut so vorge-geben und wird in jeder Gemein-de so gehandhabt. Die Betroffe-nen sind sich dessen bewusst.

Ihre Aussagen in diversen Me-dien haben fast schon wie Dro-hungen geklungen, dass die Gründung der Bürgerliste nicht ohne Auswirkungen für Ster-zing bleiben wird.

Jemandem zu drohen, lag nicht in meiner Absicht. Ich bin lediglich der Meinung, dass die Entschei-dung der Sache und auch Sterzing schadet, weil man sich damit vom Verhandlungstisch innerhalb der Partei zurückzieht. Wer sitzt dann für Sterzing am Verhandlungs-tisch? Es werden die SVP-Ortsob-leute sein, aber der Bürgermeis-ter kann sich nicht erwarten – und das weiß er auch –, dass man sich einerseits aus der SVP zurückzieht und mit einer anderen Liste antritt und gleichzeitig trotzdem an den Verhandlungen teilnehmen kann. Das kann nicht funktionieren.

Der Stadtrat will mit seiner Liste ein starkes Signal an die Landes-politik senden, um der Periphe-rie wieder mehr Gehör zu ver-schaffen.

Ich habe nicht verstanden, was das Signal sein soll. In der Ansicht der Sache gibt es ja keine Unter-scheidung zur Wipptaler SVP. Die-se tritt ja genauso vehement für die Anliegen des Krankenhau-ses und der Bevölkerung ein, vor allem der Bezirksobmann und die anderen Bürgermeister. Die Wipptaler SVP hat einen kohä-renten Schritt gesetzt und ge-sagt: Wir wollen weiterhin inner-

halb der Partei hart verhandeln, wir werden nicht nachgeben, wir werden auch im Widerstand zu einigen Sachen stehen und treten deswegen mit einem veränderten Listenzeichen an, das einfach ein Ausdruck des Wipptaler Selbstver-ständnisses und Zusammenhaltes ist. Dafür haben die Ortsgruppen mein vollstes Verständnis.

Die SVP Sterzing tritt unter dem „Wipptaler Edelweiß“ an. Wie läuft die Kandidatensuche?

Grundsätzlich ist die Kandida-tensuche heuer landesweit sehr schwierig, und das ist parteiun-abhängig so. Die Bereitschaft der Bürger, sich als Kandidaten zur Verfügung zu stellen, ist leider ge-ringer – und das ist demokratiepo-litisch sehr bedenklich. Das ist ein schwieriger Moment für die Poli-tik.

Gibt es schon Neuigkeiten zu den Geburtenabteilungen?

Wir sind mit einem sehr klaren und ausdrücklichen Anliegen an die Gesundheitsministerin in Rom herangetreten, nämlich die Ge-burtenabteilungen in Schlanders und Sterzing aufrechtzuerhalten. Damit erfüllen wir die Vereinba-rung, die wir innerhalb der Par-tei nach den Diskussionen mit den Bezirken getroffen haben. Wir setzen alles daran, eine ver-änderte Anwendung der im Mo-ment vorgeschriebenen und ab 1. Jänner 2016 gültigen Sicher-heitsstandards zu erwirken, um die Geburtenabteilungen erhal-ten und gleichzeitig die Sicherheit von Mutter und Kind garantieren zu können. Die Südtiroler Delega-tion hat der Gesundheitsministe-rin dazu zwei Vorschläge unter-breitet. Wir warten jetzt auf die Rückmeldung eines Expertengre-miums, das auf staatlicher Ebene diese zwei Vorschläge, die vor al-lem technisch-medizinischer Na-tur sind, überprüfen wird. Ich bin zuversichtlich, dass das Vorhaben gelingt, und hoffe, sobald wie möglich eine Antwort und damit Klarheit zu bekommen.

„DIE ENTSCHEIDUNG SCHADET DER SA-CHE UND AUCH STERZING, WEIL MAN SICH DAMIT VOM VERHANDLUNGSTISCH INNERHALB DER PARTEI ZURÜCKZIEHT.“

„Kann dieser Entscheidung nichts abgewinnen“

scheidung der Landesregierung wesentliche Entscheidungen – so wie es in jeder Partei der Fall ist – innerhalb der Partei getroffen werden. Dort haben Sterzing und das Wipptal hart verhandelt, allen voran Bezirksobmann Karl Polig.

Ein Parteiaustritt sei für Bürger-meister Messner zurzeit kein Thema. Wie steht die Parteilei-tung dazu?

Der Parteiaustritt mag zwar für Fritz Karl Messner kein Thema sein, aber er wusste, bevor diese Entscheidung für eine eigene Liste bekannt gegeben wurde, sehr ge-nau darüber Bescheid, welche die statutarisch festgelegten Schritte und Konsequenzen sind. Da geht es jetzt gar nicht darum, ob die Partei in Sterzing härter entschei-det, sondern es gibt im Parteista-tut seit 2009 einen Passus, der be-sagt, dass SVP-Mitglieder, die auf einer Liste antreten, die in Kon-kurrenz zur Südtiroler Volkspartei steht, automatisch – da braucht es nicht einmal mehr den Beschluss eines Parteigremiums – aus der

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Erker: Herr Bürgermeister, wa-rum haben Sie sich dazu ent-schieden, gemeinsam mit Ihren Stadträten bei den Gemeinde-wahlen im Mai nicht mehr für die SVP, sondern mit einer ei-genständigen Liste anzutreten?

Bürgermeister Fritz Karl Mess-ner: Verschiedene Probleme und Skandale auf Landesebene haben zu einer großen Politikverdros-senheit geführt. In Sterzing ist die Diskussion um die Gesundheits-reform dazugekommen, welche die Bevölkerung einfach nicht to-leriert. Ich habe feststellen müs-sen, dass sehr gute Kandidaten – derzeitige Gemeindeverwal-ter, aber auch neue – nicht be-reit sind, auf einer Edelweiß-Lis-te anzutreten. Man kann zwar sagen, dass einiges erreicht wor-den ist. Aber wäre vonseiten der Landesregierung nicht vorher so viel zerschlagen worden, müsste man es jetzt nicht wieder in Ord-nung bringen. Ich bin froh, dass sich der gesamte Stadtrat solida-risiert und diesen Schritt gesetzt hat. Sehr viele Leute stimmen uns zu, dass sich Sterzing nicht alles gefallen lassen kann.

„STERZING KANN SICH NICHTALLES GEFALLEN LASSEN.“

Das „Wipptaler Edelweiß“ ist für Sie nicht infrage gekom-men?

Das kleine Edelweiß ist meiner Meinung nach ein Versuch von-seiten der SVP-Zentrale, noch ir-gendetwas zu retten, was man bereits durch die eigene Politik verloren hat. Ich bin normalerwei-se ein sehr konsens- und kompro-missfähiger Mensch, aber wenn man die ganze Entwicklung sieht – ein Beispiel ist neben dem Kran-kenhaus auch das Arbeitsamt –, dann kann es so nicht mehr wei-tergehen. Wir sind es der Bevöl-kerung schuldig, endlich ein Zei-chen zu setzen.

Warum soll das mit einer unab-

hängigen Liste besser als mit dem „Wipptaler Edelweiß“ ge-lingen?

Ich glaube, die Bevölkerung wür-de bei den nächsten Wahlen –

sem Bereich etwas ängstlich ist. In Nordtirol ist es gang und gäbe, dass ÖVP-Mandatare auf Dorflis-ten kandidieren. Ich bin der Mei-nung, dass ich als Bürgermeister nicht unbedingt ein Parteimanda-tar sein muss, sondern ich muss ein guter Verwalter sein. Ich habe immer großen Wert darauf ge-legt, als Institution Gemeindever-waltung bzw. Bürgermeister mit der Institution Landesregierung bzw. Landeshauptmann zu spre-chen. Es hat mich immer ein biss-chen gestört, dass in Südtirol Re-gierungspolitik und Parteipolitik gleichgesetzt werden.

Wenn die SVP-Sterzing keine Liste deponieren würde, hät-te der Schritt für Sie also keine Konsequenzen?

Ich habe bis Ende Dezember den Mitgliedsbeitrag und die Partei-abgaben als Bürgermeister ein-gezahlt. Wenn man jetzt bei mir nicht mehr kassiert, bin ich au-tomatisch kein Mitglied mehr, so wie viele andere. Ich sehe das nicht als Konsequenz. Ich habe mit einigen Problemen der Partei, der ich seit meinem 16. Lebens-jahr angehöre, zu hadern und weiß deswegen nicht, ob ich dar-über weinen oder lachen soll.

Ihnen wird vorgeworfen, sich vom SVP-Verhandlungstisch zu-rückzuziehen und damit Ster-zing zu schaden.

Ich kandidiere als Bürgermeister und nicht als Ortsobmann oder Bezirksobmann der SVP und aus diesem Grund werde ich immer als Bürgermeister und nicht als Parteifunktionär mit den Regie-rungsleuten in Bozen verhandeln.

Wie läuft die Kandidatensuche?Ich habe den Eindruck, dass es leichter ist, Kandidaten für die Liste Sterzing Wipptal als für eine Edelweiß-Liste zu finden. Die Kandidatenliste konkretisiert sich zusehends.

Interviews: sst

„Es ist Zeit, ein Zeichen zu setzen“Der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner über seine Abkehr von der Mutterpartei

vielleicht bei den Gemeinderats-wahlen etwas weniger, aber bei den Landtagswahlen – dies si-cherlich nicht mehr akzeptieren. Man kann nicht immer die Peri-pherie schwächen und dort spa-ren, wo am wenigsten gespart werden kann. Vor allem ist es wichtig, dass die Gemeinde ver-waltbar und regierbar bleibt. Welchen Sinn macht es, wenn eine Liste „abgewatscht“ wird für etwas, wofür die Kandidaten nichts können?

Sie wussten, dass Ihnen damit der Parteiausschluss droht, da das Parteistatut keine Kandida-tur auf einer konkurrierenden Liste erlaubt?

Wenn kein kleines Edelweiß in Sterzing aufgestellt wür-de, so wäre ein Ausschluss laut Parteistatut nicht notwendig. Es gibt mehrere solche Fälle, etwa in ladinischen Tälern, wo SVP-Man-datare auf Bürger- oder Dorflis-ten kandidieren. Ich glaube, dass die Südtiroler Volkspartei in die-

„ES HAT MICH IMMER GESTÖRT,DASS IN SÜDTIROL REGIERUNGSPOLITIK UND PARTEIPOLITIK GLEICHGESETZT WERDEN.“

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Die Monatszeitschrift „Der Erker“, herausgege-ben von der WIPP-Media GmbH, steht allen wahl-werbenden Parteien und Personen anlässlich der für den 10. Mai anberaum-ten Gemeindewahlen für entgeltliche Anzeigen zu ihrem politischen Pro-gramm zur Verfügung.

VERHALTENSKODEX Im Redaktionsbüro des

Erker in 39049 Sterzing, Neustadt 20 A, liegt das „Reglement zur Wahlpro-paganda“ auf. In diese Richtlinien kann nach Vereinbarung Einsicht genommen werden.

VORMERKUNGEN Die Vormerkung der Wer-

beflächen muss innerhalb des 20. Tages des Vor-monats in der Redaktion einlangen. Reservierungen werden nur bei schrift-lichem Eingang (E-Mail oder Fax) berücksichtigt. Die Aufträge müssen alle wesentlichen Elemente (inkl. MwSt.- und Steu-er-Nr.) enthalten und vom Auftraggeber mit leser-licher Unterschrift verse-hen sein. Die Platzierung erfolgt von vorne nach hinten in der Reihenfolge der Auftragserteilung.

PREISE Die Tarife für Wahlwer-

bungen sowie die Zah-lungsbedingungen sind in der „Preisliste für Wahl-werbung“ festgesetzt.

GEMEINDEWAHLEN2015

INFODer Erker, Neustadt 20 A,39049 Sterzing,Tel. 0472 766876Fax 0472 760394E-Mail: [email protected]

POLITIK

Nicht nur die gelbe, sondern die dunkelgelbe Kar-te wolle man der Mutterpartei durch das verän-derte Listenzeichen zeigen, so der amtierende Rat-schinger Bürgermeister Sebastian Helfer, der seine Wiederkandidatur unter dem Wipptaler Edelweiß bestätig-te. Seit 1991 war er als Vize-bürgermeister im Einsatz, seit fünf Jahren steht er als erster Bürger der Gemeinde vor. Auch er habe mit dem Gedanken ge-spielt, auf einer Bürgerliste an-zutreten, es sei aber dann doch wichtiger, im Bezirk zusammen-zuhalten und gemeinsam für das Wipptal einzutreten. Kon-kurrenz wird er aus den eige-nen Reihen dieses Mal wohl kei-ne bekommen, doch auch hier können Überraschungskan-didaten nicht ausgeschlossen werden. Vom Ausschuss wer-den Vizebürgermeister Thomas Strickner und Referentin Gabriela Hilber erneut an-treten. Referent und SVP-Bezirksobmann Karl Polig, der vor fünf Jahren noch als Bürgermeisterkandidat ins Rennen gegangen war, und Paul Gschnitzer ha-ben die Entscheidung über eine Wiederkandidatur

noch nicht getroffen.Hermann Wild zieht sich nach 40 Jahren im Gemein-derat aus der Politik zurück. Für den Gemeinderat werden voraussichtlich Marlise Hofer Leitner und

Matthias Braunhofer wieder kan-didieren. Hansjörg Gander-Siller, Anton Mair, Josef Schölzhorn, Altbürgermeister Leopold Siller, Peter Überegger, Manuel, Rein-hard und Walter Volgger sowie Annemarie Wieser Gschnitzer stellen sich nicht mehr der Wahl.Die Freiheitliche bzw. Wir Süd-tiroler Fraktion mit Heinz Graus und Sabine Klotz wird auf der Bürgerliste vom ehemaligen Uni-on-Gemeinderat Thomas Zöss-mayr antreten, der auch plant, ei-nen Bürgermeisterkandidaten zu stellen. „Konkurrenz belebt das Geschäft - das tut sicher auch unserer Gemeindepolitik gut“, so Zössmayr. Näheres zu Kandi-

daten und Programm werde Anfang April präsen-tiert.Gemeinderat Paul Strickner – vor fünf Jahren noch Spitzenkandidat bei den Freiheitlichen – verabschie-det sich nach fünf Jahren aus der Politik.

RATSCHINGS

Bürgerliste fordert SVP heraus

Sebastian Helfer ist derzeit der einzigeAnwärter für den Bürgermeister-Thronin Ratschings.

KANDIDATUR AUSSTIEGBürgermeister Sebastian Helfer Bürgermeisterkandidat

Wipptaler EdelweißMatthias Braunhofer Wipptaler EdelweißGabriela Hilber Wipptaler EdelweißMarlise Hofer Leitner Wipptaler EdelweißThomas Strickner Wipptaler EdelweißKarl Polig noch nicht entschiedenPaul Gschnitzer noch nicht entschiedenHansjörg Gander-SillerAnton Mair

Zeitgründezu wenig Zeit

Josef Schölzhorn berufliche GründeLeopold Siller Zeit für junge GenerationPeter Überegger berufliche GründeManuel Volgger keine StellungnahmeReinhard Volgger zeitliche GründeWalter Volgger gesundheitliche GründeAnnemarie Wieser Gschnitzer berufliche GründeHermann Wild 40 Jahre sind genugHeinz Graus BürgerlisteSabine Klotz BürgerlistePaul Strickner familiäre Gründe

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Die drei SVP-Ortsgruppen Wiesen, Kematen und St. Jakob haben sich für Stefan Gufler aus Flains als vo-raussichtlich einzigen Bürgermeisterkandidaten der SVP in der Gemeinde Pfitsch ausgesprochen, die auch hier unter dem Wipptaler Edelweiß zur Wahl antritt.Bei den vergangenen Wahlen trat die Volkspartei in Pfitsch noch mit zwei Kandidaten an: Karl Keim und Johann Frei, der wegen der Mandatsbeschränkung nach 15 Jahren als Bürgermeister kein wei-teres Mal für das Bürgermeister-amt kandidieren durfte und auch für den Gemeinderat nicht mehr antritt.Gufler sitzt seit fünf Jahren im Ge-meinderat. Er arbeitet zurzeit in Bozen beim Unternehmerverband Südtirol im Bereich Weiterbildung für Unternehmen. Bei den of-fenen Vorwahlen der Ortsgrup-pe Wiesen hat er am meisten Stimmen erhalten. Der 33-Jähri-ge machte seine Zusage von ei-ner breiten Kandidatenstreuung abhängig: „Trotz anfänglicher Schwierigkeiten ist es uns gelungen, motivierte Per-sonen zu finden, so dass wir eine Mischung aus be-währten und neuen Kräften präsentieren können.“ Als große Herausforderung der kommenden Jahre sieht Gufler die Energieproblematik in der Gemein-de. Das laufende Programm werde man fortschreiben und um neue Ideen erweitern.Von den derzeitigen SVP-Mandataren tritt Johann Gasser, seit 15 Jahren Gemeindereferent, wieder zu den Wahlen an, ebenso wie Werner Graus, Referent seit 2005, und Andreas Pupp. Auch die derzeitige Bürgermeister-Stellvertreterin Renate Ainhauser De-

lueg stellt sich mit Vorbehalt wieder dem Wähler. Ste-fan Schwärzer und Simon Walter kandidieren hinge-gen nicht mehr.Die SVP-Liste in Pfitsch umfasst derzeit 14 Kandida-ten: Sieben stellt die Ortsgruppe Wiesen, vier St. Ja-

kob, drei Kematen. Mit weiteren Kandidaten ist man im Gespräch. Zu Ostern wird die definitive Liste vorgestellt.Für die Bürgerliste Gemeinsam für Wiesen Pfitsch, die seit 2010 mit vier Mandataren im Pfitscher Ge-meinderat vertreten ist, werden neben Gemeinderat Erwin As- tenwald neue, junge Kandidaten ins Rennen gehen. Silvia Bacca, Klaus Schuster und Arnold Mair stellen sich nicht mehr der Wahl. „Wir werden die Liste aber wei-terhin unterstützen und gehen zu-versichtlich in den Wahlkampf“, so Bacca. Die Namen der neuen Kandidaten wurden vorerst noch geheim gehalten. Noch offen sei, ob die Bürgerliste auch einen Bürgermeisterkandidaten stellen

wird. Renato Bussola, der seit fünf Jahren die Lista Civica Val di Vizze im Gemeinderat vertritt, wird heu-er für die Bürgerliste Gemeinsam für Wiesen Pfitsch antreten.Die Gemeinde Pfitsch ist bei diesen Wahlen die einzi-ge Wipptaler Gemeinde, in der die Freiheitlichen eine Liste zustande gebracht haben. In den vergangenen fünf Jahren hatten die Blauen zwei Sitze inne. Tamara Egger tritt nicht mehr an. Karl Volgger hingegen hat seine Wiederkandidatur bestätigt. Weitere Kandida-ten auf der blauen Liste sind Julian Volgger sowie Ma-ximilian und Petra Knollenberger.

PFITSCH

Stefan Gufler einziger Bürgermeister-Kandidat

Stefan Gufler ging bei den Vorwahlen in Wiesen als Sieger hervor und bewirbt sich als einziger Kandidat für das Bürgermeisteramt in der Ge-meinde Pfitsch.

KANDIDATUR AUSSTIEG

Bürgermeister Johann Frei Mandatsbeschränkung

Stefan Gufler Bürgermeisterkandidat Wipptaler Edelweiß

Renate Ainhauser Delueg Wipptaler Edelweiß

Johann Gasser Wipptaler Edelweiß

Werner Graus Wipptaler Edelweiß

Andreas Pupp Wipptaler Edelweiß

Stefan Schwärzer zeitliche Gründe

Simon Walter familiäre Gründe

Karl Volgger Freiheitliche

Tamara Egger keine Stellungnahme

Erwin Astenwald Gemeinsam für Wiesen Pfitsch

Renato Bussola Gemeinsam für Wiesen Pfitsch

Silvia Bacca persönliche und berufliche Gründe

Arnold Mair private Gründe

Klaus Schuster keine Ambitionen mehr

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Frischen Wind werden die Wahlen in die Freienfelder Gemeindestu-be bringen. Neben Bürgermeister Armin Holzer, der sich nach zehn Jahren an vorderster Front bereits Anfang des Jahres gegen eine Wie-derkandidatur ausgesprochen hat, stellt sich auch der Gemeinderefe-rent Josef Hochrainer nicht mehr der Wahl, ebenso die Gemeinderä-te Josef Rainer, Martin Salcher und Paul Überegger. Vizebürgermeiste-rin Helene Hilber Nössing und Re-ferent Martin Rainer hingegen ha-ben ihre Wiederkandidatur bestä-tigt, Referent Bernhard Huebser hat sich noch nicht entschieden. Auch in Freienfeld tritt die SVP mit dem Wipptaler Edelweiß an und stellt gleich zwei Bürgermeister-kandidaten. Ursprünglich war eine Vorwahl zur Ermittlung des Edel-weiß-Bürgermeisterkandidaten ge-plant, an der sich alle in den Wäh-lerlisten eingetragenen Gemein-debürger beteiligen hätten kön-nen. Der Koordinierungsausschuss hat sich dann aber doch dazu ent-schieden, mit zwei Kandidaten ins Rennen zu gehen: Gegen den Po-litik-Routinier Alfred Sparber aus Stilfes tritt Quereinsteiger Oswald Mair aus Mauls an. Sparber war 2005 erstmals in den Gemeinde-rat gewählt worden und wurde da-mals auch gleich in den Ausschuss geholt. In der laufenden Legislatur-periode war er von 2010 bis 2013 als Referent tätig. „An der Spitze der Gemeinde kann man viel be-wegen und sich am besten für die Bürger einsetzen“, so Sparber. In Freienfeld seien noch viele Bau-stellen offen, man wolle aber auch neue Ideen einbringen und die Ge-meinde weiterentwickeln.Oswald Mair, Direktor des Verban-des der Seniorenwohnheime, gilt als politischer Newcomer. Zu sei-ner Kandidatur sagt er: „Mir macht es einfach Spaß, mit Menschen für Menschen Sachen umzusetzen. Es geht darum, gemeinsam mit den Bürgern die Zukunft der Gemein-de zu gestalten.“ Mair ist seit 25 Jahren in der Arbeitswelt tätig, da-von 17 Jahre in Führungspositio-

nen. Politische Erfahrung habe er zwar noch wenig, den öffentlichen Verwaltungsapparat kenne er aber besser als so mancher Gemeinde-verwalter. „Wichtig für die Umset-zung gemeinsamer Visionen ist, dass jeder seine Kompetenzen ein-bringt und man sich gegenseitig re-spektiert“, so Mair.Bei den Vorwahlen der Ortsgrup-pe Trens hat Referent Martin Rainer am meisten Stimmen erhalten (205), gefolgt von Karl Benedikter (164), Josef Bacher (141), Ulrich Steiner (105), Thomas Rainer (91), Ulrich Burger (84) und Maria Gross (70). In Stilfes entfielen 181 Stimmen auf Veronika Hochrainer, 119 auf Josef Brida, 91 auf Claudia Ainhauser und

55 auf Wilhelm Zorzi. In Mauls holte sich Klaus Fischnaller 111 Stimmen, gefolgt von Ernst Gantioler (89), Andreas Stafler (77), Helene Hilber Nössing (67) und Magdalena Stein-mann (53). Franz Josef Überegger kam in Pfulters-Niederried auf 40 Stimmen, Florian Saxl auf zwölf, Phi-lipp Sparber auf elf und Klaus Mair auf zehn Stimmen. Von den in Egg abgegebenen 69 Stimmen entfie-len 53 auf Bernhard Huebser. In El-zenbaum wurden keine Vorwahlen abgehalten. Wer sich schlussend-lich für eine Kandidatur entscheidet, wird sich bis zum 7. April zeigen.Starke Konkurrenz erhält die SVP von der Freien Liste Freienfeld, die vor zehn Jahren erstmals mit drei Man-

dataren in den Gemeinderat einge-zogen ist und seit 2010 sechs Ge-meinderatsmitglieder stellt. Obwohl sich seine Listenkollegen Walter Fleckinger, Martin Rainer (Rumler), Anton Salcher, Verena Überegger und Carmen Unterthiner noch nicht definitiv entschieden haben, hat Ge-meinderat Peter Faistnauer sein In-teresse an einer Kandidatur für das Bürgermeisteramt bekundet. Seine Kandidatur hänge aber davon ab, ob sich eine starke Gruppe aus den be-stehenden FLF-Gemeinderäten und neuen Kandidaten formiert. „Man braucht ein starkes Team und den Rückhalt der Bevölkerung, um die-se Herausforderung zu meistern“, ist Faistnauer überzeugt.

POLITIK

KANDIDATUR AUSSTIEG

Bürgermeister Armin Holzer Rückzug aus der Politik

Alfred Sparber Bürgermeisterkandidat Wipptaler Edelweiß

Helene Hilber Nössing Wipptaler Edelweiß

Martin Rainer Wipptaler Edelweiß

Bernhard Huebser noch nicht entschieden

Josef Hochrainer persönlicher Entschluss

Josef Rainer keine Stellungnahme

Martin Salcher zeitliche Gründe

Paul Überegger zeitliche und private Gründe

Peter Faistnauer Bürgermeisterkandidat Freie Liste Freienfeld

Walter Fleckinger noch nicht entschieden

Martin Rainer (Rumler) noch nicht entschieden

Anton Salcher noch nicht entschieden

Verena Überegger noch nicht entschieden

Carmen Unterthiner noch nicht entschieden

FREIENFELD

Kräftemessen zwischen SVP und Freier Liste

Aller Voraussicht nach wird Peter Faistnauer von der Freien Liste gegen die SVP-Bürgermeisterkandidaten Alfred Sparber und Oswald Mair antreten.

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Die SVP-Funktionäre der Gemeinde Brenner haben sich nach heftigen, parteiinternen Diskussionen schluss- endlich doch dazu entschlossen, bei den Gemeinderatswahlen mit dem Wipptaler Edelweiß anzutre-ten. „Damit möchten wir ein klares Zeichen setzen, dass wir innerhalb des Bezirks zusammenhalten“, so der amtierende Bürgermeister Franz Kompatscher, der seit sechs Jah-ren die Zügel der Gemeinde in der Hand hält. Damals wurden die Wah-len wegen eines vorzeitigen Bürger-meisterwechsels – nach Christian Egartners Einzug in den Landtag – um ein Jahr vorgezogen. Wie es der-zeit ausschaut, wird er als einziger

Bürgermeisterkandidat in der Ge-meinde Brenner antreten. Vor sechs Jahren stellte die SVP mit Maria Hol-zer noch zwei Anwärter für das Bür-germeisteramt. Holzer zieht sich mit Ende dieser Legislaturperiode aber aus der Politik zurück; ebenso Ge-meindereferent Walter Keim, der seit 1985 im Gemeinderat sitzt.Vizebürgermeisterin Dolores Ober-hofer Leitner und Referent Franz Plattner treten wie Kompatscher für das Wipptaler Edelweiß an, so auch die Gemeinderäte Georg Au-kenthaler und Martin Egartner. Os-kar Pittracher hingegen kandidiert nicht mehr.Indessen hat Rudolf Plank, der bisher

für die SVP im Rat saß, nach Sterzin-ger Vorbild eine neue Bürgerliste ins Leben gerufen. „Wir möchten da-mit den Obrigkeiten ein klares Sig-nal geben, dass man sich nicht mehr alles gefallen lässt“, so Plank. Auf der überparteilichen Liste Gemeinde Brenner Wipptal wird neben Plank auch Armin Keim antreten, der bis-her die Freiheitlichen in der Ratsstu-be vertreten hat. „Unser Wunsch ist es, eine Liste mit zehn bis 15 Kan-didaten zu hinterlegen“, so Keim. Gerade sei man dabei, Gespräche zu führen und das Wahlprogramm auszuarbeiten. Bürgermeisterkandi-daten wird die Liste allerdings kei-nen stellen. „Wir unterstützen Bür-

KANDIDATUR AUSSTIEG

Bürgermeister Franz Kompatscher BürgermeisterkandidatWipptaler Edelweiß

Georg Aukenthaler Wipptaler EdelweißMartin Egartner Wipptaler EdelweißDolores Oberhofer Leitner Wipptaler EdelweißFranz Plattner Wipptaler EdelweißMaria Holzer keine StellungnahmeWalter Keim 30 Jahre sind genug, Platz für JungeOskar Pittracher wenig Diskussion im GemeinderatRudolf Plank Gemeinde Brenner WipptalArmin Keim Gemeinde Brenner WipptalTanja Nicolussi Rossi Arbeitssituation, enttäuscht vom PolitikparkettPeter Teissl zeitliche GründeBernardo Ponzano PDGiovanni Pederzini Noi per BrenneroFrancesco Sommacal non mi è stato chiesto dai vertici provinciali della Lega

germeister Franz Kompatscher, auch wenn er unter einem anderen Lis-tenzeichen antritt“, so Plank.Wie in den meisten anderen Wippta-ler Gemeinden treten die Freiheitli-chen auch in der Gemeinde Brenner nicht mehr an. Die Gemeinderäte Tanja Nicolussi Rossi und Peter Teissl haben sich gegen eine Wiederkan-didatur entschieden. Neue Leute für eine blaue Liste zu finden, habe sich als extrem schwierig herausgestellt.Auf italienischer Seite tritt Gemein-dereferent Bernardo Ponzano er-neut mit dem PD an. Um Gemein-derat Giovanni Pederzini hat sich eine weitere Bürgerliste formiert. Für „Noi per Brennero“ gehen voraus-sichtlich fünf Kandidaten ins Ren-nen. Laut Sprecher Roberto Giordani wird auch in der Gemeinde Brenner eine Liste der Lega Nord antreten, al-lerdings ohne Gemeinderat Frances-co Sommacal, der eigenen Angaben zufolge von der Lega-Parteileitung nicht mehr um seine Mitarbeit ge-beten wurde und somit nicht mehr kandidiert.

Franz Kompatscher wird sowohl von der SVP als auch von der Bürgerliste als Bürgermeis-terkandidat unterstützt.

BRENNER

Fünf Listen kämpfen um Mandate

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POLITIK

Auch die SVP-Ortsgruppen der Gemeinde Franzensfeste haben sich für das Wipptaler Edelweiß ausgesprochen. Nach der Ankün-digung des amtierenden Bürger-meisters Richard Amort, sich nach 30 Jahren endgültig aus der Politik zurückzuziehen und im Mai weder als Bürgermeisterkandidat noch für den Gemeinderat anzutreten, hat sich der ehemalige Ge-meindereferent Thomas Klap-fer zur Verfügung gestellt. Al-lerdings unter der Bedingung, dass Amort doch für den Ge-meinderat kandidiere und sich weiterhin in die Gemeindepo-litik einbringen möge. Auch von anderer Seite sei Amort dazu gedrängt worden, sich noch einmal der Wahl zu stel-len, und hat sich schlussend-lich dazu überreden lassen. „Wenn meine Mitarbeit von so vielen gewünscht wird, soll es an mir nicht scheitern“, so Amort.Klapfer war bereits vor fünf Jahren als Bürgermeisterkandi-dat im Gespräch, zog sich damals aber wegen „Politikmüdigkeit“ nach jahrelanger Mitarbeit in der Ratsstube zurück. „Gerade für kleine Gemeinden wie Franzens-feste ist es wichtig, sich weiterzu-entwickeln und zukunftsfähig zu bleiben“, so Klapfer. Als eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre sieht er für Fran-zensfeste vor allem die Großbau-stelle Brennerbasistunnel.Vom Ausschuss treten Thomas Kerschbaumer und Ingrid Lorenzin wieder an, ebenso die Gemeinde-ratsmitglieder Markus Seeber und Carl von Pretz. Die Gemeinderäte Alessandro Goggi, Markus Haida-cher und Christian Stecher hinge-gen kandidieren nicht mehr. Neu auf der Edelweiß-Liste sind Dani-el Ganterer, Renate Faller, Daniela Nitz, Andreas Oberhuber, Tobias Steinmann und Margareth Kluber.

KANDIDATUR AUSSTIEG

Bürgermeister Richard Amort Gemeinderat Wipptaler Edelweiß

Thomas Kerschbaumer Wipptaler Edelweiß

Ingrid Lorenzin Wipptaler Edelweiß

Markus Seeber Wipptaler Edelweiß

Carl von Pretz Wipptaler Edelweiß

Christian Stecher Arbeitsgründe

Alessandro Goggi berufliche Gründe

Markus Haidacher berufliche Gründe

Michele Daz per motivi di lavoro

Andrea Tescaro per motivi di lavoro

Wilfried Heidenberger umgezogen nach Schabs

Markus Huber persönliche Gründe

Dario Massimo Fortezza vive

Annamaria Volcan 20 Jahre sind genug

Dino Morini Platz machen für jüngere Generation

Insgesamt will die SVP eine Liste mit 16 bis 18 Kandidaten stellen.Neben der SVP werden in Fran-zensfeste voraussichtlich noch zwei weitere Listen antreten, nämlich „Fortezza vive“, entstan-den aus der Bewegung „Emer-genza Fortezza“, und die neue Bürgerliste „Licht für Franzens-feste“, initiiert von Magdale-

na Wild, Tochter von Altbürger-meister Johann Wild, sowie Bet-tina Cipolletta, Tochter des ehe-maligen Vizebürgermeisters Gio-

vanni Cipolletta. Fortezza vive wird mit Luciana Pivetta-Colombi auch eine Bürgermeisterkandida-tin stellen. Ebenfalls auf der Lis-te sind bisher Gemeinderat Dario Massimo, Laura Manfredi, Mar-cello Morini, Ivan Rocco, Alice Slaviero, Giovanni Sodano und Roberto Goggi.„Licht für Franzensfeste“ ist laut

Magdalena Wild ein bunter Mix aus Langansässigen und neuen Wahl-Franzensfestern. „Unser Ziel ist es, mit junger Kraft optimistisch

FRANZENSFESTE

Drei Listen stellen sich dem Wähler

die Zukunft der Gemeinde Fran-zensfeste zu gestalten.“ Vor allem kleinere Instandhaltungsprojekte seien von Nöten, ebenfalls gebe es den Wunsch nach mehr Kom-munikation und Gemeinschaft im Dorf. Neben Wild und Cipolletta wird auch Pfarrgemeinderatsprä-sidentin Augusta Sorà für die Bür-gerliste antreten.Annamaria Volcan (Emergenza Fortezza) und Dino Morini (PdL) machen Platz für die jüngere Ge-neration und kandidieren nicht mehr. Auch Vizebürgermeister Andrea Tescaro und Referent Mi-chele Daz (beide PD) haben eine Wiederkandidatur aus Arbeits-gründen abgelehnt. Somit wird der PD aller Voraussicht nach die-ses Mal keine Liste stellen, ob-wohl Gerüchte um eine Wieder-kandidatur von ex Vizebürger-meister Cipolletta kursieren, der vor fünf Jahren für den PD in Bri-xen angetreten ist.Die beiden Freiheitlichen Gemein-deratsmitglieder Wilfried Heiden-berger und Markus Huber kan-didieren nicht mehr, eine neue blaue Liste ist nicht zustande ge-kommen.

Luciana Pivetta-Colombi (Fortezza vive) und Thomas Klapfer (SVP) wollen in Richard Amorts Fußstapfen treten.

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POLITIK

Wipptal im Jahr 2010: Die Frei-heitlichen sind nach den Ge-meinderatswahlen mit 13 Rä-ten in fünf Wipptaler Gemein-den vertreten. Diesmal treten sie nur noch in der Gemeinde Pfitsch zur Wahl an.

Nicht nur die SVP, sondern auch die Freiheitlichen haben im Wipptal stark an Rückhalt ver-loren. Sind die Blauen vor fünf bzw. sechs Jahren noch in allen Wipptaler Gemeinden außer Frei-enfeld angetreten, wird es am 10. Mai wohl nur in der Gemeinde Pfitsch eine Liste der Freiheitlichen geben. „In anderen Gemeinden werden Freiheitliche auf Bürger-listen kandidieren bzw. diese un-terstützen“, so F-Landtagsabge-ordneter Pius Leitner. „Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass es

mehr freiheitliche Listen gibt. Der allgemeine Frust im Bezirk und je-ner in den eigenen Reihen bilden derzeit leider keinen guten Hu-mus für aktives Mittun.“ Die po-litische Entwicklung insgesamt werde zeigen, wie das Be-finden der Men-schen nach den Ge-meinderatswahlen in den einzelnen Gemeinden und im Bezirk insgesamt ist. „Jetzt ist es so, aber ich bin überzeugt, dass sich die Freiheit-lichen auch im Wipptal wieder ‚aufrappeln’ werden“, so Leitner. Ein überzeugter Freiheitlicher än-dere seine Gesinnung nicht über Nacht, aber es sei natürlich leich-ter, bei einer von Erfolg zu Erfolg eilenden Partei zu sein, als bei ei-

ner, die in einer schwierigen Situ-ation steckt. „Wir mussten auch die Erfahrung machen, dass sich in der Zeit des schnellen Wachs-tums Trittbrettfahrer auf den fah-

renden Zug gesetzt ha-ben, dass diese aber plötzlich nicht nur ge-bremst haben, son-dern den Zug zum Ent-gleisen bringen woll-ten. Der Erfolg hat be-kanntlich viele Väter, der Misserfolg kennt

hingegen nur einen Täter.“ Ein Neustart im Bezirk könne nur in gemeinsamer Anstrengung zwi-schen Basis und Führung gelin-gen.2010 haben die Freiheitlichen im Bezirk einen Großangriff gestartet und sind in Franzensfeste mit vier, in Pfitsch mit neun, in Ratschings

mit acht und in Sterzing mit fünf Kandidaten zur Wahl angetre-ten. In allen anvisierten Gemein-den haben sie damals den Sprung in die Ratsstube geschafft und in Franzensfeste und Pfitsch jeweils zwei, in Ratschings und Ster- zing gleich drei Sitze ergattert. Ein Jahr zuvor sind drei blaue Manda-tare in die Ratsstube der Gemein-de Brenner eingezogen. 2010 waren die Blauen in Sterzing mit 11,5 Prozent zweitstärkste Kraft neben der SVP, in Franzensfes-te kamen sie auf 11,7 Prozent, in Pfitsch auf 13,4 Prozent und in Ratschings holten sie 12,2 Pro-zent der Stimmen, wenn auch die Sterzinger und Ratschinger Man-datare nach einiger Zeit in die „Wir Südtiroler“-Fraktion (2013) gewechselt haben bzw. aus der Partei ausgetreten sind.

Blaues Desaster

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AKTUELL

In Form eines Dienstleistungsver-trages will die Gemeinde Sterzing dem finanziell arg angeschlagenen Skibetrieb am Roßkopf (siehe eige-nen Artikel) unter die Arme greifen. Dies haben die Räte am 25. März ohne Gegenstimme beschlossen. Der Dienstleistungsvertrag sieht vor, dass die Neue Rosskopf GmbH in den nächsten siebeneinhalb Jah-ren insgesamt 900.000 Euro erhält, 120.000 Euro jährlich.

FÜNF PLUS EINSIn den beiden Ratssitzungen vom 11. und 25. März hat der Gemein-derat mehrheitlich einer neuer-lichen Aufstockung der Stadträ-te von vier auf fünf beschlossen, nachdem die Anzahl der Referen-ten im Zuge von staatlich zwin-genden Sparmaßnahmen (Mon-ti-Dekret) um zwei reduziert wor-den war. In einer ersten Abstim-mung Ende Februar fand sich im Gemeinderat dafür noch kei-ne Mehrheit. Ein Regionalgesetz

vom November 2014 erlaubt die-se neuerliche Erhöhung – aller-dings bei gleichbleibenden Kos-ten. Derzeit besteht der Stadtrat auch sechs Referenten und dem Bürgermeister, künftig wird er ein Mitglied weniger haben.Verkleinert wird künftig auch der Gemeinderat: Mit Beginn der neuen Amtsperiode besteht er in Sterzing ab Mai nur noch aus 18 und nicht wie bisher aus 20 Man-dataren.

JAHRESABSCHLUSS- RECHNUNGENBei vier Enthaltungen hat der Gemeinderat von Sterzing Ende März die Abschlussrechnung der Gemeinde für das Finanzjahr 2014 mit Einnahmen 23,9 Millio- nen Euro und Ausgaben in der Höhe von 21 Millionen Euro ge-nehmigt. Der Verwaltungsüber-schuss wurde – ebenfalls bei vier Enthaltungen – in den laufenden Haushalt eingebaut.

Einstimmig gutgeheißen haben die Räte Ende März auch die Ab-schlussrechnungen 2014 der Frei-willigen Feuerwehren von Ster-zing mit 199.600 Euro an Einnah-men und 142.300 Euro an Aus-gaben (Verwaltungsüberschuss: 57.300 Euro) und Thuins (40.600 Euro Einnahmen, 21.300 Euro Ausgaben; Verwaltungsüber-schuss: 19.300 Euro).

Die Abschlussrechnung 2014 des Stadttheaters – vom Gemeinderat einstimmig gutgeheißen – legte Präsident Gerhard Haller vor, dem Bürgermeister Fritz Karl Messner für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Namen des Gemeinderates dankte. Auf der Einnahmenseite standen 262.000 zu Buche. Die-ser standen 262.000 Euro an Aus-gaben gegenüber.

IN KÜRZEDen Trinkwasserversorgungs-dienst für die Fraktion Matzes Flans

Feld hat der Gemeinderat ein-stimmig an die Trink- und Lösch- wasserinteressentschaft Matzes Flans übertragen.

Ohne Gegenstimme zugestimmt haben die Sterzinger Räte einer Grundstücksregelung mit Helmut Ralser in Tschöfs und dem Verkauf einer Grundparzelle in Thuins an Cesare Curi.

Gutgeheißen wurde auch eine Vereinbarung mit der Agentur für Wohnbauaufsicht über die Einhal-tung der Vorschriften für die Sozi-albindung des geförderten Wohn-baues.

Geringfügig abgeändert wurde vom Gemeinderat auch die An-wendung der Gemeindeaufent-haltsabgabe.

lg

STERZING

Finanzspritzefür RoßkopfAus dem Sterzinger Gemeinderat Der Gemeinderat von Sterzing (es fehlen Benno Egger, Hermann Gögl und Martina Messner)

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FRANZENSFESTE

Aus dem GemeinderatBei seiner jüngsten Sitzung Mitte März hat der Gemeinderat von Franzensfeste eine vom Ausschuss im Dringlichkeitswege beschlossene Änderung des Haushaltsvoranschlages einstimmig ratifiziert. Diese sieht u. a. 783.000 Euro für die neue Brücke in Grasstein, 20.000 Euro für das Breitbandnetz und 26.000 Euro für Sport- und Freizeitanlagen vor.

Zu Beginn der Sitzung wurde Alt-bürgermeister Johann Wild mit einer Urkunde für seinen Einsatz für die mittlerweile 20-jährige Ge-meindepartnerschaft mit Zeitlarn (Bayern) geehrt.Einstimmig abgeändert wurde die Gemeindeverordnung über die Einführung und Anwendung der Gemeindeaufenthaltsabgabe nach den Vorgaben des Landes. So wird etwa künftig keine Abga-be eingefordert, wenn es sich um Notunterkünfte handelt, beispiels-weise im Fall eines geologischen Ereignisses. Zudem wurde der Tarif der Aufenthaltsabgabe ab 1. April auf einen Euro reduziert.Neu geregelt wurde ein Grenzver-lauf in Grasstein, wobei kleine Ge-meindewegstücke veräußert wur-den.Gutgeheißen wurde auch die drei-monatige Verlängerung der zeit-weiligen Vereinbarung zum ge-meinsamen Sekretariatsdienst zwischen den Gemeinden Vahrn und Franzensfeste. Beschlossen wurde eine Ergänzung der Ver-

einbarung mit der Pfarrei zum hl. Herzen Jesu in Bezug auf die Füh-rung von Seniorenwohnungen im alten Widum. Dabei fallen künftig notwendige außerordentliche In-standhaltungsarbeiten zu Lasten der Gemeinde. Die Seniorenwoh-nungen wurden steuerbefreit, da-mit die Pfarre keine Gemeinde-Im-mobiliensteuer zahlen muss.

UNMUT ÜBER BBT SE

Mehrere Gemeinderäte sind der Meinung, dass sich die BBT-Gesell-schaft dem Sportverein gegenüber für die durch den Bau des Tunnels entstehenden Unannehmlichkei-ten großzügiger verhalten hätte können. Verschiedene Konventio-nen seien nur mündlich bestätigt worden und würden sich unnötig in die Länge ziehen. Resultate sei-en noch keine erkennbar. Deshalb solle man sich darüber Gedanken machen, wie es weitergehe, falls die Versprechungen nicht einge-halten würden.

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Ist das die neue, vor kurzem noch mit großem Trara ange-kündigte transparente Gangart der Landesregierung? „Doch et-was erstaunt“ zeigten sich nicht nur Bürgermeister Johann Frei und seine Truppe im Pfitscher Gemeinderat, als der Gemeinde unlängst – ohne Vorwarnung – eine lapidare Baubeginnsmel-dung ins Haus flatterte.

Mit den notwendigen Anpas-sungsarbeiten an der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen, wo ein Aufnahmezentrum für Flüchtlinge untergebracht werden soll, wur-de mittlerweile bereits begonnen. Bürgermeister Johann Frei zeigte sich auf der Gemeinderatssitzung im März empört. „Ich spreche mich nicht dagegen aus, dass in unse-rer Gemeinde Flüchtlinge unter-

gebracht werden“, so Frei. „Über die Vorgangsweise der Landesre-gierung, insbesondere von Landes-rätin Martha Stocker, bin ich aller-dings mehr als erstaunt.“ Rein zu-fällig habe er bei einem Gespräch im Vermögensamt in Bozen im No-vember von dem Vorhaben erfah-ren. Eine Nachfrage bei Landes-

rätin Stocker ergab, dass die Kaser-ne auf ihre Nutzbarkeit hin über-prüft werde – weitere Informatio- nen wurden zwar zugesichert, blie-ben aber aus. Bis Anfang März die Baubeginnsmeldung auf dem Tisch lag. Im Bereich des ehemali-gen Magazins und der Küche der Kaserne soll nun ein Aufnahme-zentrum für Flüchtlinge entstehen, in dem 44 Schlafplätze mit Men-sa und Aufenthaltsraum unterge-bracht werden sollen. Landesrätin Stocker war um eine Ausrede nicht verlegen: Wenn nicht der Landes-hauptmann, dann seien doch ihre Beamten für die notwendige Infor-mationsweitergabe zuständig ge-wesen – und überhaupt sei sie der Meinung gewesen, die Kaserne lie-ge in Sterzing.

Wie auch immer: Der Gemeinderat zeigte sich auf seiner jüngsten Sit-zung mit den Bauplänen in keins-ter Weise einverstanden. Nicht genug, dass im betreffenden Be-reich der Boden verseucht sei (Ar-nold Mair, Bürgerliste). Auch ent-spreche die geplante Einrichtung nicht den herrschenden Hygiene-bestimmungen (Karl Volgger, Frei-heitliche). Stefan Gufler (SVP) for-derte eine wahrheitsgetreue Kos-tenschätzung, die auch mögliche Bodenanalysen und die Errich-tung der Infrastrukturen beinhal-tet. Auch mögliche Konflikte mit der angrenzenden Wohnbauzone sollten von vorneherein vermieden werden (Tamara Egger, Freiheitli-che). Einig waren sich die Gemein-deräte in dem Punkt, dass für die

AKTUELL

„Doch etwas erstaunt“

VERLEGUNG DER HOCHSPANNUNGSLEITUNG

Wie Bürgermeister Johann Frei berichtete, hat im Jänner eine Aussprache mit Ver-tretern der Terna und der SELNET sowie mit betroffenen Anrainern stattgefunden, um eine mögliche unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitung zu bespre-chen. Die Terna wurde in der Zwischenzeit mit der Ausarbeitung eines entspre-chenden Projekts beauftragt; die Kosten dafür belaufen sich auf 10.000 Euro. „Die Realisierung des Projekts hängt dann vor allem davon ab, ob die dafür notwendi-gen Geldmittel aufgetrieben werden können“, so Bürgermeister Frei. Die Kosten für die unterirdische Verlegung liegen bei rund 1,6 Millionen Euro pro Kilometer.

Von Barbara Felizetti Sorg

In der ehemaligen Gnutti-Kaserne in Wiesen sollen 44 Flüchtlinge untergebracht werden.

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„VON TRANSPARENZ KEINE SPUR“

„Was die Landesregierung unter Transparenz und Bürgernähe versteht, hat sie erneut unter Beweis gestellt: anstatt der Bevölkerung der Gemeinde Pfitsch über das geplante Flüchtlingszentrum in Wiesen von Anfang an reinen Wein einzu-schenken, haben selbst die Gemeindeverwalter laut Aussagen von Bürgermeister Johann Frei mehr oder weniger zufällig von den konkreten Plänen erfahren. Oder ist es vielleicht ganz anders?“, fragt sich der freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag, Pius Leitner, in einer Aussendung.Da der amtierende Bürgermeister bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen nicht mehr kandidiere, müsse auf jeden Fall die neue Gemeindeverwaltung die Folgen ausbaden. „Gerade angesichts der bevorstehenden Gemeinderatswahlen werden sich Bürger die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Kandidatur stellen, wenn sowieso alles von oben herab entschieden wird.“Und weiter heißt es in der Presseaussendung: „Wieder einmal hat die Landesre-gierung eine ganze Gemeinde vor vollendete Tatsachen gestellt. Das letzte Wort zum Flüchtlingszentrum soll der Bevölkerung von Wiesen zustehen“, so Leitner.

Flüchtlinge eine menschenwürdi-ge Unterkunft geschaffen werden soll. Landesrätin Stocker hat sich indes dazu bereit erklärt, die Plä-ne in Kürze der Bevölkerung vorzu-stellen. Ein Termin steht noch nicht fest. Die Eröffnung ist laut einer Presseaussendung des Landes „in einige Monaten“ geplant.

ERRICHTUNG GEHSTEIGEinstimmig gutgeheißen hat der Gemeinderat die Errichtung eines Gehsteiges zwischen Pfitscherstra-ße und dem Altenheim Schloss Moos. Die Arbeiten sollen dem-nächst ausgeschrieben werden. Die Kosten belaufen sich auf rund 250.000 Euro.

ABSCHREIBUNGBei fünf Enthaltungen wurde eine Abschreibung aus dem öffentli-chen Gut mehrheitlich genehmigt. Es handelt sich dabei um 204 Quad- ratmeter auf dem alten Gemeinde-weg in Ried.

ÄNDERUNG HAUSHALTS- UND FINANZIERUNGSPLANMehreinnahmen über 239.000 Euro, die sich aus dem Finanzab-kommen ergeben, wurden ein-stimmig in den Haushaltsplan auf-genommen. Sie kommen u. a. dem Kirchenchor St. Jakob (2.000 Euro) und dem Jugendraum in Wie-sen (1.500 Euro) zugute; zudem wird der Ankauf eines neuen Ver-einsbusses für den ASV Wiesen unterstützt (10.000 Euro), für den

Kindergarten Wiesen werden ein Computer und ein Multifunktions-gerät angekauft (3.230 Euro), rund 13.000 Euro fließen in die Instand-haltung von Straßen, 140.000 Euro in die Errichtung des Gehstei-ges bei Schloss Moos, rund 6.500 Euro werden für die Einrichtung der Weiß-Kreuz-Station in Sterzing verwendet.

RECHNUNGSREVISORZum Rechnungsrevisor für die nächsten drei Jahre wurde Markus Wisthaler aus Brixen bestimmt. Die Entscheidung fiel einstimmig aus.

GEMEINDEAUFENTHALTS- ABGABEDie zweite Abänderung zur Ver-ordnung über die Einführung und Anwendung der Gemeindeaufent-haltsabgabe wurde einstimmig ge-nehmigt. Demnach sind Personen, die sich aufgrund von Naturkata- strophen, aufgrund von problema-tischen Wohnsituationen und im Rahmen von Pflichtpraktika in Be-herbergungsbetrieben aufhalten, von der Abgabe befreit.

GEFÖRDERTER WOHNBAUDie Vereinbarung mit der Agen-tur für die Aufsicht über die Ein-haltung der Vorschriften in Bezug auf die Sozialbindung für den ge-förderten Wohnbau wurde ein-stimmig gutgeheißen. Diese wird in Zukunft Kontrollen durchführen und gegebenenfalls Sanktionen er-greifen.

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Am 10. März fand in Straßburg eine Veranstaltung mit dem Europäischen Landwirtschaftskommissar Phil Hog-an und Vertretern der Alpenländer über die „Zukunft des Milchsektors im Berg-gebiet“ statt. Hogan wurde offiziell ein Forderungskatalog für die Zeit nach dem Ende der Milchquoten überreicht. An der Tagung nahmen neben dem Süd-tiroler EU-Abgeord-neten Herbert Dorf-mann auch der Süd-tiroler Agrarlandesrat Arnold Schuler und sein Kollege aus dem Trentino Michele De-llapiccola sowie der Obmann des Südtiro-ler Bauernbundes Leo Tiefenthaler teil. In Anbetracht der auslaufenden Milch-quotenregelung und der zukünftigen Herausforderungen, die sich für die Milchproduktion in Bergge-bieten ergeben werden, unterstrich man dabei die Wichtigkeit der Milchwirtschaft für die Berggebiete. Dem Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwick-lung, Phil Hogan, wurden konkrete Prob-leme der kleinen Betriebe bei der Milcher-zeugung im Berggebiet verdeutlicht. Die Agrarlandesräte und Bauernverbands- präsidenten aus dem gesamten Alpen-bogen übergaben dem Kommissar das Memorandum von Straßburg, ein Doku-ment, das kurz und präzise Maßnahmen

auflistet, die das Überleben der kleinen Milchproduzenten im Alpenraum garan-tieren können.Die EU-Abgeordneten Elisabeth Köstin-ger und Michel Dantin, beide ebenfalls aus Berggebieten, sind derselben Ansicht wie Dorfmann: „Unsere typischen Bau-ernbetriebe können nicht mit Großbe-trieben in Flachlagen konkurrieren, wenn

sie nicht spezifisch unterstützt werden.“ Im Straßburger Memorandum fordern die alpinen Bergregionen deshalb eine stärkere Unterstützung für Molkereien, eine gerechtere Verteilung der Flächen-prämien und einen effizienten Schutz des Begriffs „Berg“ bei der Etikettierung. „Der Milchmarkt wird in den nächsten Jahren offener werden und damit stär-ker der Konkurrenz ausgesetzt sein. Wir wollen, dass unsere Bergbauern weiter-hin Milch produzieren. Daher müssen wir ihnen Vorteile schaffen, damit sie am Markt mithalten können“, so Dorfmann.

DER LÄNDLICHE RAUMIM FOKUS

Trotz eines witterungsbedingt schwierigen Jahres blick-ten die Wipptaler Bauern auf der Ende Jänner in Wie-sen abgehaltenen Bezirksversammlung des Bauernbun-des positiv gestimmt in die Zukunft.Heuer werden erstmals die neuen Kriterien der EU-Ag-rarpolitik greifen, die bis 2020 gelten. Die Landwirt-schaft soll noch ökologischer ausgerichtet werden. Vor allem kleine Betriebe werden stärker unterstützt und die Ungleichheiten bei den Flächenbezügen mit ande-ren Regionen zum Teil ausgeglichen. Die schwierigen Bedingungen für Betriebe in Berggebieten sollen ver-mehrt berücksichtigt werden.Den extremen Bergbauern kommt auch die neu aus-gerichtete Landesförderung zugute, ebenso den Jung-bauern und Biobetrieben. Die Forschung im Bereich Berglandwirtschaft soll ebenfalls ausgebaut werden.Mit einiger Spannung blicken die Milchbauern auf die Auswirkungen des Endes der Milchquoten und hoffen, dass die Preise trotz der prognostizierten Mehrmenge an Milch in der EU einigermaßen stabil bleiben, weil es im Berggebiet kaum Alternativen zur Milchwirtschaft gebe.In der abschließenden Diskussion wurden u. a. die In-standhaltung des ländlichen Wegenetzes inklusive der Forstwege, Einkehrmöglichkeiten auf den Almen in Pfitsch sowie die Neuregelung der Wasserkonzessionen besprochen.

LANDWIRTSCHAFT

Die Zukunft der Milch im Berggebiet

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Erker 04 I 15 27

Erker: Herr Seidner, mit 31. März ist die 1984 vom EG-Ag-rarministerrat eingeführte Milchquote ausgelaufen. Was bedeutet das Ende der 31-jäh-rigen Mengensteuerung für die Berglandwirtschaft?

Günther Seidner: Für die Berg-landwirtschaft wird sich direkt nicht allzu viel verändern, da bei uns der einzelne Landwirt nicht die Möglichkeit hat, von heute auf morgen seine Milchmengen wesentlich zu steigern.

Im Wipptal haben trotz ei-nes überdurchschnittlich ho-hen Milchauszahlungspreises durch den Milchhof in den ver-gangenen zwei Jahrzehnten zahlreiche Milchbauern ihren Hof geschlossen. Wird dieser Trend nun nochmals beschleu-nigt?

Der Grund, wieso es viele Hof-schließungen gab, liegt meiner Ansicht nach in einem Genera-tionswechsel. Es wird für junge Menschen zunehmend schwie-riger, von der Landwirtschaft zu leben, wenn der Hof nicht eine bestimmte Mindestgröße hat.Früher war es ja so, dass häufig Familienmitglieder am Hof mit-gearbeitet haben. Fallen diese Arbeitskräfte weg, ist es nicht

leicht, den Hof weiter zu bewirt-schaften. Erst recht, wenn die Bauern dann noch einem zwei-ten Beruf nachgehen müssen.

Drohen nun wieder Milchseen und Butterberge den Markt mit Billigprodukten zu über-schwemmen?

Was europaweit passiert, ist der-zeit schwer abschätzbar. Sicher ist aber, dass von einigen Län-dern mit besonderen Gunstla-gen mehr Milch auf den Markt kommen wird.

Sind die kleinen Milchlieferan-ten im Alpenraum weiter über-lebensfähig?

Es kommt immer darauf an, was mit der Milch von diesen kleinen Milchlieferanten passiert. Wir als Milchhof Sterzing haben uns in den letzten Jahren eine star-ke Marke aufgebaut, mit der wir am Markt erfolgreich arbei-ten. Die Herausforderung für die Zukunft wird es sein, unsere Ver-kaufspreise auf einem vernünf-tigen Niveau zu halten. Sollten die Verkaufspreise aufgrund ei-nes Überangebotes zu stark fal-len, wird es sicher sehr schwierig werden.

Kann der Milchhof Sterzing den derzeiti-gen Auszahlungspreis

für die Bauern halten oder wird der Preisdruck irgend-wann zu groß werden?

Unser Ziel wird es natürlich sein, unseren Milchpreis zu hal-ten. Das kann nur dann gelin-gen, wenn ich eine Marke habe und der Konsument diese auch künftig kauft. Der Preisdruck wird aber sicher zunehmen, da nicht nur mehr Tankmilch auf den Markt kommt, sondern si-cher das Angebot an billigeren Produkten zunehmen wird. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich das Überangebot an Milch – soll-te der Preis zu tief sinken – sich auch wieder regulieren wird, da die Milch ja nicht zu jedem

„Der Preisdruck wird zunehmen“Günther Seidner, Direktor des Milchhofes Sterzing, über das Ende der Milchquote und die Auswirkungen auf die Berglandwirtschaft

LANDWIRTSCHAFT

Preis produziert werden kann.Mit einem Einbruch des Milch-preises ist also vorerst nicht zu rechnen?

Der europaweite Milchpreis wird sicher sinken und auch bei den Produkten müssen wir erst se-hen, was da zusätzlich noch auf den Markt kommt. Es gibt ja be-reits heute im Joghurtbereich sehr vieles an billigen Produk-ten. Es gibt aber Gott sei Dank auch viele Konsumenten, die Wert auf Qualität und Produkt-sicherheit legen und daher auch bereit sind, mehr zu bezahlen. Genau diese Konsumenten sind

und bleiben unsere Ziel-gruppe.

Interview: lg

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Neben den vier verschiedenen Führungsangeboten, bei denen die Besucher mitten ins Bergwerksgeschehen eintauchen und damit den Arbeitsalltag der Knappen hautnah miterleben können, bie-

tet die BergbauWelt in diesem Jahr darü-ber hinaus ein reich-haltiges und ab-wechslungsreiches Rahmenprogramm, das mit interessanten Fachausstellungen, der Vorstellung ei-ner neuen Publikation über die Tiroler Rie-sin, dem traditionel-len Bergmannsfest, erlesenen Konzerten, bergbaubezogenen Kongressen und Fort-bildungen bestückt sein wird.

1. April: Saisonbeginn – Start der Führungen „Schneeberg kom-pakt“ und „Schneeberg Junior“.

24. April: Eröffnung der Ausstellung „Die Gletscher im Rid- nauntal – gestern – heute – morgen“ mit zwei Fachreferaten. Die Ausstellung ist vom 24. April bis zum 30. September in den Bergwerksanlagen zu den Öffnungszeiten des Museums zugäng-lich.

Öffnungszeiten BergbauWelt:1. April – 8. November 2015,Dienstag – Sonntag 9.30 – 17.00 Uhr, Montag Ruhetag.Im Monat August und an Feiertagen, die auf einen Montag fal-len, auch montags geöffnet. Im Dezember reduziertes Führungs-programm in Zusammenarbeit mit dem Weihnachtsmarkt Sterzing.

KONTAKT:BergbauWelt Ridnaun SchneebergRidnaun, Maiern 4839040 RatschingsTel: 0472 656364E-Mail: [email protected]

www.ridnaun-schneeberg.it

Eröffnung der Fachausstellung „Die Gletscher im Ridnaun-tal – gestern – heute – morgen“ am 24. April mit Beginn um 19.00 Uhr in der Bergbauwelt Ridnaun Schneeberg(in Zusammenarbeit mit dem Hydrographischen Amt Bozen und dem Bildungsausschuss Ridnaun)

Bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts galt das Ridnauntal als besonders attraktiv, nicht nur wegen seiner Erzvorkommen, son-dern auch wegen des stark vergletscherten Talschlusses. Innerhalb weniger Jahre wurden dort vier Schutzhütten gebaut und mehrere Naturwissenschaftler besuchten das Gebiet, um die Eisriesen zu ver-messen und sie im Detail zu studieren. In Kooperation mit dem italienischen Gletscherkomitee werden seit 1922 die Gletscherstände von Übeltal- und Hangendem Ferner re-gelmäßig aufgenommen. Im Jahr 1996 wurde auch mit den Mas-senhaushaltsstudien der genannten Gletscher begonnen. Diese Er-hebungen und weitere Forschungstätigkeiten im Gebiet laufen heute noch und werden vom Hydrographischen Amt der Autonomen Pro-vinz Bozen – Südtirol unterstützt.Gianluigi Franchi und Roberto Dinale werden mit dieser Ausstellung nicht nur die im Rahmen der genannten Untersuchungen gewon-nenen Erkenntnisse vorstellen, sondern auch die Gesamtproblema-tik von Klimawandel und Gletscherschwund einem breiten Publikum näher bringen.Dazu referieren Roberto Dinale vom Hydrographischen Amt in Bo-zen und Gianluigi Franchi über „Die Gletscher im Ridnauntal – ges-tern – heute – morgen“; Volkmar Mair, Landesgeologe und Präsi-dent des Fachbeirates des Südtiroler Bergbaumuseums spricht über „Die Landschaftsentwicklung im oberen Ridnauntal seit der letzten Eiszeit“.Anschließend Buffet in der Knappenstube.Die Ausstellung bleibt bis zum 30. September 2015 zugänglich.

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DIE BERGBAUWELT RIDNAUN SCHNEEBERG ÖFFNET WIEDER IHRE TORE.

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Vor kurzem fand im Forum Brixen die diesjährige Bezirksversammlung des hds Eisacktal/ Wipptal statt. Im Mittelpunkt der Versammlung des Handels- und Dienstleistungsverban-des Südtirol standen u. a. die Tätig-keiten des Verbandes und der neue Onlinedienst für Südtirols Handel und Dienstleistungen.hds-Bezirkspräsident Walter Amort betonte in seinem Tätigkeitsbericht, dass die Betriebe auch in dieser nicht leichten wirtschaftlichen Lage an sich glauben sollten. „Es kommt eine Reihe von Herausforderungen auf die Unternehmer zu. Es gilt jetzt, nicht den Mut zu verlieren, sondern mit den Stärken, die jeder noch so kleine Betriebe hat, zu punkten“, so Amort. Er betonte, dass die Re-form des Arbeitsmarktes „Jobs Act“ den Betrieben entgegenkomme und diesen neue Möglichkeiten und Vor-teile eröffne. Erfreut zeigte sich der hds-Bezirkspräsident, dass das The-ma der Sonn- und Feiertagsschlie-ßungen, die bis dato liberalisiert sind, in Rom wieder aufgegriffen wird. Geplant sei die Einführung ei-niger gesetzlich verankerter Pflicht-

schließungen im Jahr.Der neue hds-Direktor Bernhard Hil-pold informierte in seinem Impuls-referat über die Verbandstätigkeit, die Aufgaben als Interessenvertreter und die sozialen Tätigkeiten. „Rund 700 ehrenamtliche Mitglieder in den Orten und Bezirken sorgen dafür, dass mit verschiedenen Initiativen und Aktionen Dörfer und Städte be-lebt sind. Wo Leben und Frequenz sind, kann sich auch der Handel gut entfalten. Die Stärke der Kleinbetrie-be liegt darin, dass sie das anbieten können, was große, anonyme Han-delsstrukturen nicht bieten können, wie Vertrauen, persönliche Beratung oder Regionalität“, so Amort.Anschließend wurde die neue Inter-netplattform hds-bz.it vorgestellt.Abgeschlossen wurde die Versamm-lung mit der Ehrung langjähriger hds-Mitglieder im Bezirk. Für 40 Jah-re Mitgliedschaft wurden die Betrie-be Bruno Antoniol (Brenner), De-lla Vedova (Freienfeld), Mitterrut-zner Brennstoffe (Brixen), Profan-ter Backstube (Brixen) und Uhren & Schmuck Hummel (Brixen) ausge-zeichnet.

705 Millionen Euro Umsatzfür Leitner-GruppeIm Rahmen der diesjährigen Jahresversammlung Anfang März im Hauptsitz in Sterzing präsentierte die Unternehmensgruppe Leit-ner ihren Mitarbeitern die wichtigsten Kennzahlen des vergan-genen Geschäftsjahres sowie eine Vorschau auf die Projekte des laufenden Jahres.

AKTUELL

Der Leitner-Verwaltungsrat (1. Reihe) mit den im Rahmen der Feier für ihre 25-, 30-, 35- und 40-jährige Betriebstreue geehrten Mitarbeitern

„Der Konzernumsatz ist mit 705 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben“, so Leit-ner-Präsident Michael Seeber. Mehr als die Hälfte des Umsatzes wurde in Westeuropa, 20 Prozent in Nord-amerika generiert. Die Anzahl der Mitarbeiter stieg leicht auf 3.023 Personen an. „Auch die Ausgaben für Lohnkosten wachsen stetig und summierten sich gruppenweit in den letzten sieben Jahren auf mehr als eine Milliarde Euro“, so die Ge-schäftsleitung. Ein leichter Zuwachs ist auch im Bereich Forschung und Entwicklung mit Ausgaben von 23 Millionen Euro zu verzeichnen.Im abgelaufenen Geschäftsjahr war die Unternehmensgruppe in insge-samt 92 Ländern tätig und konnte auf zehn Produktionsstätten, 61 Filia- len und 123 Servicestellen zurück-greifen. Weltweit wurden insgesamt 66 Seilbahnen installiert, wobei sich der größte Markt in Frankreich be-findet. Leitner konnte auch erfolg-reich in neue Geschäftszweige vor-dringen bzw. neue Märkte erobern, wie etwa das Riesenrad in Las Vegas. Im Vordergrund stehen weiterhin die Themen Produktentwicklung so-wie Nutzung diverser Synergien in-nerhalb der Unternehmensgruppe.

So sind etwa der Direktantrieb sowie der Umrichter aus dem Hause Leit-ner einzigartig auf dem Weltmarkt und somit ein klarer Wettbewerbs-vorteil gegenüber der Konkurrenz.Prinoth erwirtschaftete im Ge-schäftsjahr 2014 mit seinen Pro-dukten Pistenraupen, Ketten-Nutz-fahrzeuge sowie Gerätschaften für das Vegetationsmanagement einen Umsatz von 201 Millionen Euro. Der Prinoth-Hauptmarkt befindet sich mit 31 Prozent in Nordamerika, wo-bei die Produktsparte der Pistenfahr-zeuge 70 Prozent des Umsatzes er-wirtschaftet.Leitwind konnte sich im abgelaufe-nen Jahr große Aufträge in Indien si-chern und gewann in der Türkei die erste öffentliche Ausschreibung im Bereich Windkraft.DemacLenko lieferte 2014 in re-nommierte Skigebiete wie Kitzbü-hel, Ischgl und St. Moritz insgesamt 1.015 Propellermaschinen bzw. Lan-zen.Für das aktuelle Geschäftsjahr ste-hen wieder wichtige Projekte – dar-unter auch einige urbane – rund um den Globus von Mexiko bis nach Al-gerien, von Malaysia über Kolum-bien bis hin nach Zermatt in die Schweiz auf dem Programm.

„Mit den eigenen Stärken punkten“

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Mit einer Talabfahrt vom Roß-kopf wird es vorerst nichts: Die UVP-Kommission stellte unlängst einen negativen Be-scheid dagegen aus. Bauen will die Neue Rosskopf GmbH heu-er hingegen die neue Verbin-dungspiste von der Telferseite. Im kommenden Jahr soll der Pa-noramalift durch einen neuen ersetzt werden. Weiterhin im Raum schwebt eine Verbindung mit dem Skigebiet Ladurns.

Helmut Messner, Präsident der Neuen Rosskopf GmbH, hat auf der Verwaltungsratssitzung vom 19. März seinen Rücktritt bekannt gegeben mit Jahresende will er zu-rücktreten. Er vermisste in all den Jahren den Rückhalt durch die Ge-meinde. Sein Resümee: „Ich habe keine Lust mehr, mit dem Bürger-meister weiterzustreiten. Wenn die Gemeinde mit mir unzufrieden ist, soll sie sich jemand anderen suchen.“ Als Großinvestor habe Bürgermeister Messner nun ein-mal mehr die Firma Leitner ins Feld geführt, die laut Präsident Mess-ner einigen Personen versprochen habe, mit 100.000 Euro in die Ge-sellschaft einzusteigen. 2002 habe man bereits einmal eine ähnliche Situation vorgefunden. Herr Mi-chael Seeber habe, so Bürgermeis-ter Fritz Karl Messner, großes Ver-ständnis gezeigt und keine Mög-lichkeiten ausgeschlossen.Dass die finanzielle Lage kleiner Skigebiete wie dem Roßkopf an-gespannt ist, ist seit langem be-kannt. Die vergangene Wintersai-son mit akutem Schneemangel im

Dezember und dem Verlust des Weihnachtsgeschäftes tat ein wei-teres. Im Februar habe man dann aber einen so hohen Umsatz ge-macht wie nie zuvor. Mit einem besseren Sommer als dem regen-reichen vergangenen hofft Prä-sident Messner am Ende dieses Geschäftsjahres trotzdem in etwa dasselbe Ergebnis wie 2014 zu er-reichen. Von der Gemeinde Ster- zing habe man in den vergange-nen Jahren nicht die Unterstüt-zung erhalten, die man sich er-hofft hatte. In den neun Jahren ihres Bestehens hat die Neue Rosskopf GmbH ins-gesamt 227.440 Euro Verlust ge-macht. Dies sind rund 30.000 Euro pro Jahr. „Relativ wenig, wenn man bedenkt, dass in den ver-gangenen neun Jahren die Gesell-schaft von der Gemeinde Sterzing nicht einen einzigen Euro bekom-men hat“, so Rosskopf-Präsident Messner.Dem widerspricht Bürgermeister Messner entschieden. Die Gemein-de habe letzthin zwar keine direk-ten Bezuschussungen mehr geben

können, wohl aber verschiedene flankierende Maßnahmen ergrif-fen. Indirekt seien dadurch viele Gelder in den Berg geflossen, so für den Ankauf des Parkplatzes (knapp eine Mio. Euro), die Web-cam oder die Rodelbahn, um nur einige zu nennen.Anfang März genehmigten die Gesellschafter der Neuen Rosskopf GmbH die Bilanz 2014 (Stichtag 31. Oktober). Die Umsatzerlöse aus dem Kartenverkauf betrugen 1,82 Millionen Euro, die Bilanz-summe belief sich auf 2,34 Mil-lionen Euro. Am Ende stand ein Verlust des Geschäftsjahres von 22.000 Euro zu Buche. Die derzei-tige Schuldenlast der Gesellschaft beträgt rund 1,6 Millionen Euro; in einem Jahr wird die Schuldenlast noch rund eine Million Euro aus-machen. Die Gesellschafter haben nun einer Abwertung des Gesellschaftskapi-tals auf 292.000 Euro und einer gleichzeitigen Wiedererhöhung auf 569.944 Euro zugestimmt.1992 hatte die Plose ein ähnli-ches Problem wie der Roßkopf vor

AKTUELL

„Wollen Skibetrieb aufrechterhalten“UVP-Kommission lehnt Talabfahrt ab/ Helmut Messner tritt zurück

von Ludwig Grasl

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Helmut Messner: „Haben die mittelfristige Aufgabe geschafft, den Skibetrieb weiterzuführen.“

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neun Jahren. Damals stand der Sterzinger Hausberg vor dem Aus. In drei bis vier Jahren soll auf der Plose nun der Skibetrieb einge-stellt werden. Alessandro Marzo-la will auf dem Hausberg der süd-lichen Nachbarstadt nicht weiter in Ski-Infrastrukturen investieren.„Ohne Hilfe von außen ist der Ski-betrieb am Roßkopf sehr schwer zu halten.“ Obwohl der Skibetrieb jedes Jahr rote Zahlen schreibt, will Präsident Messner aber am Roß-kopf festhalten. Wenngleich er an-fügt: „Betriebswirtschaftlich ist der Skibetrieb zu teuer.“In den vergangenen zehn Wintern besuchten den Roßkopf jeweils zwischen 72.000 und 92.000 Ski-gäste. Auf der Rodelbahn wurden seit 2008 jährlich zwischen 40.000 und knapp 60.00 Schlittenfahrten gezählt.Die Gesellschaft bekommt nun auch in abgeänderter Form wie-der Finanzmittel von der Gemein-de Sterzing. Dass dies so kommen

würde, stand eigentlich schon län-ger im Raum. Am 25. März fass-te der Gemeinderat Sterzing einen einstimmigen Beschluss für einen Dienstleistungsvertrag mit der Neu-en Rosskopf GmbH. Dieser sieht vor, der Gesellschaft in den nächs-ten siebeneinhalb Jahren jährlich 100.000 Euro (exklusive Mehrwert-steuer) zukommen zu lassen.Rosskopf-Präsident Messner: „Der Dienstleistungsvertrag hätte längst schon abgeschlossen werden sol-len.“ Er sprach deshalb jetzt auch von einem „Wahlzuckerle“.

TALABFAHRT VORERSTVOM TISCHBis auf weiteres auf Eis gelegt ist indes die geplante Talabfahrt ent-lang des Tschöfergrabens. Zum einen hat die Umweltverträglich-keitskommission ein negatives Gutachten ausgestellt, das in den nächsten Wochen in der Landesre-gierung behandelt wird. Zum an-deren, so Messner, sei es derzeit

schwierig, eine Finanzierung da-für aufzutreiben und – besonders nach dem vergangenen warmen Winter – Argumente dafür ins Feld zu führen.  WEITERE SCHRITTEIm Sommer 2014 wurde der Telfer-lift abgebaut, ein Schritt, der nicht von allen gutgeheißen wurde. Heuer, so Präsident Messner, will die Gesellschaft noch ausstehende Arbeiten an der Rodelbahn vervoll-ständigen und die Verbindungspis-te zwischen Telferseite und Grin-gespiste nahe dem „Thaler-Wet-terkreuz“ auf den Weg bringen.Im nächsten Jahr, spätestens aber 2017 muss der in die Jahre gekom-mene Panoramalift ausgetauscht werden. „Wenn der politische Wil-le da ist, wird dieser auch gebaut werden“, so Präsident Messner. Über höchstmögliche Förderbei-träge durch die Landesregierung sei man in Verhandlung. Über die Art des Liftes ist man sich aller-

dings noch nicht restlos im Klaren.Weiterhin im Raum schwebt eine mögliche Verbindung mit dem Skigebiet Ladurns. Die Gemein-den Sterzing und Brenner werden demnächst eine entsprechende Studie ausschreiben.Ein wesentlicher Punkt für die Zu-kunft des Roßkopfs ist für Messner die bereits vor Jahren begonnene Weiterarbeit am Konzept als „Frei-zeitberg“. BAULEITPLANÄNDERUNGENIm November hat der Sterzinger Stadtrat einer Bauleitplanänderung für eine Hotelzone bei der Stern-hütte, Ende Februar für eine Ho-telzone der Rosskopf-Mountain GmbH, die unterhalb des Sterzin-gerhauses ein Ressorthotel errich-ten möchte, zugestimmt. Nun müs-sen diese von den zuständigen Stel-len in Bozen abgesegnet werden, bevor sie dem Sterzinger Gemein-derat zur endgültigen Beschlussfas-sung vorgelegt werden können.

AKTUELL

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HornsucherRegelmäßig halten sich in den Nachtstunden Horn-sucher im Gemeindegebiet Brenner auf, um Ausschau nach dem hoch begehrten Kopfschmuck der männ-lichen Hirsche zu halten. Denn Anfang März stoßen die kapitalen Hirsche ihr Geweih ab. Die Tiere ver-lassen in der Nacht die Ru-hezone, um auf den Wie-sen nach Futter zu suchen. Die ambitionierten Horn-sucher wissen dann an-geblich genau, in welchen Gebieten sich die Tiere mit den schönsten Geweihen aufhalten. Sie kommen mit Autos, um das äsende Wild mit extrem scharfen Scheinwerfern anzuleuch-ten. Ein Vorgehen, das ge-mäß der Jagdverordnung ausdrücklich verboten ist.Nachthornsucher hin oder her, aber bitte: Es kann nicht sein, dass diese mit ihren scharfen Lampen so-gar auf Häuser zielen, die Nachtruhe stören und vor allem den schlafenden Be-wohnern mit ihrem skru-pellosen Vorgehen einen Schrecken einjagen.

Hermann Marginter

AKTUELLLESERBRIEF

Im vergangenen Jahr verzeich-neten Sterzing, Pfitsch und Frei-enfeld 410.202 Nächtigungen (-1,76 %) und 160.789 Ankünf-te (+6,3 %). Der Großteil der Gäste kam aus Italien (44 %) und Deutschland (41 %), Öster-reich, den Niederlanden und der Schweiz. Knapp 60 Prozent der Nächtigungen entfielen auf den Sommer. Im Winter überwiegt der deutsche, im Sommer der italienische Gast.

„Ganz und gar nicht glücklich“ ist Tourismusverein-Präsident Alois Bacher mit der Situation am Roßkopf. Bei der Jahresver-sammlung des Tourismusver-eins Sterzing Mitte März machte er seinem Unmut Luft: „Wenn nicht bald ein Wunder passiert, wird der Roßkopf wohl als Ski-berg sterben.“ Bacher selbst sei im April vergangenen Jahres bei einer Vorstandssitzung der Neuen Ross-kopf GmbH anwesend gewesen und habe vor dem bereits beschlos-senen Verkauf des Telferliftes ge-warnt, unter dessen Abbau die At-traktivität des Sterzinger Hausbergs gelitten habe. Auf dem Roßkopf herrsche die typische Sterzing-Phi-losophie „jeder gegen jeden“, die niemandem etwas bringe. Gefor-dert werden nun die Realisierung der Verbindungspiste zum Stock-

lift sowie die Optimierung der Be-schneiungsanlage.Der Weihnachtsmarkt, der nun-mehr seit 15 Jahren in Sterzing or-ganisiert wird, bricht laut Direktor Josef Turin alle Rekorde. „Der letzte Dezember – ohne Schnee und so-mit ohne Wintersportler – war der

Beste, den wir je hatten.“ 72 Pro-zent der Marktbesucher kommen aus Italien, 20 Prozent aus Deutsch-land und der Rest aus Österreich und der Schweiz. Zudem wurde der Weihnachtsmarkt als „Green Event“ zertifiziert.Die traditionellen Veranstaltungen wie Joghurttage, Laternenparty, Knödelfest und Roter Teppich ha-ben sich ebenfalls bewährt. Ob die-se Events auch künftig organisiert werden können, hänge von der Ge-meinde ab, da die rigorosen Sicher-

heitsvorschriften – Gasherde, Strom- anschlüsse, Durchfahrtsbreite, Ab-dichtungen beim Kochen – man-chen Betreibern Probleme bereiten würden. „Wir sind aber dabei, diese Angelegenheit zu klären“, so Turin.„Stolz sind wir auf den Werdegang der Einkaufsgutscheine, durch die

im vergangenen Jahr 145.000 Euro in unseren Mitgliedsbetrieben um-gesetzt wurden“, so Direktor Turin. Erfolgreich sei auch die Gästekarte Tourcard, die 2014 auch das Balne-um umfasste. Weiters ist Sterzing Teil der Südtirol-Route beim Projekt „Rad und Kultur“ und hat gemein-sam mit den Kollegen im Nordtiro-ler Wipptal und Mayrhofen im Rah-men eines Leaderprojekts das „Bu-chungstool für Hütten“ realisiert. Der neue Weitwanderweg vom Te-gernsee nach Sterzing habe sich

„Haben vor Telferlift-Abbau gewarnt“Skiberg Roßkopf bereitet Tourismusverein Sterzing Sorge

(v. l.) Bürgermeister Johann Frei, Hannes Waldmüller vom Tourismusverband Eisacktal, Präsident Alois Bacher, Bürgermeister Fritz Karl Messner und Direktor Josef Turin

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Im Hotel „Maibad“ fand kürzlich die Jahres-versammlung der Ortsgruppe Wiesen/ Pfitsch des Hoteliers- und Gastwirtverbandes (HGV)

statt. Ortsobmann Paul Hofer hob in seinem Bericht das Vorausscheidungsturnier im Rah-men des „Südtiroler Wattkönig“ hervor, das bei den Teilnehmern sehr gut angekommen ist. Zudem plane die Ortsgruppe im Frühjahr

in Zusammenarbeit mit der HGV-Weiterbil-dung ein Weinseminar.HGV-Bezirksobmann Helmut Tauber ging in

seinen Erläuterungen u. a. auf die Reform der Tourismusorganisationen ein und un-terstrich dabei, dass auf den Verkauf der Betten größeres Augenmerk gelegt wer-den müsse. Gebietsobmann Hermann Gögl informierte über die Situation im Ski-gebiet Roßkopf: „Es braucht Klarheit da-rüber, in welche Richtung sich der Roß-kopf bewegen kann und ein deutliches Bekenntnis zum Ski- und Freizeitberg.“ Er kritisierte schließlich die hohe bürokrati-sche Belastung für Betriebe, welche stetig zunehme.Michaela Tschugguel vom HGV Bozen sprach zum Thema Online-Marketing und

darüber, wie die Sichtbarkeit der Betriebe im Internet erhöht werden kann. Verbandsse-kretär Reinhold Schlechtleitner informierte über aktuelle Neuerungen mit Schwerpunkt in der Steuergesetzgebung.

AKTUELL

Bürokratie belastet Betriebe

(v. l.) HGV-Gebietsobmann Hermann Gögl, Michaela Tschugguel, Ortsobmann Paul Hofer und HGV- Bezirksobmann Helmut Tauber

schon im ersten Jahr bezahlt gemacht. An die 1.000 Wanderer haben die Alpen im vergange-nen Jahr über diesen Weg überquert.Als Mitglied der Vereinigung „Borghi più bel-li d’Italia“ konnte sich Sterzing im November bei der Sendung „Kilimangiaro“ auf Rai3 ge-gen Glurns durchsetzen und ist unter den 20 schönsten Kleinstädten Italiens gelandet. Am 5. April wird entschieden, wer der erste „Borgo“ Italiens sein wird. Zudem wird der Tourismus-verein im Rahmen der Organisation der „Bor-ghi“ bei der EXPO in Mailand dabei sein.Dem Tourismusverein ist es in den vergange-nen Jahren gelungen, das Defizit beständig zu reduzieren und 2014 sogar mit einem kleinen Plus abzuschließen. Seit 1. Jänner 2014 wird die neue Ortstaxe eingehoben, durch die rund 271.000 Euro eingegangen sind, was dem Tou-rismusverein eine gesicherte Finanzierung und mehr Liquidität garantiert. Durch die Erhöhung der Ortstaxe um 30 Cent in allen Kategorien wurde der Beitrag für Beherbergungsbetriebe mit 1. Jänner auf 10 Euro pro Bett in Sterzing und auf 5 Euro in Pfitsch, Freienfeld, Ried und Thuins reduziert.

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Das Wipptal gehört flächenmä-ßig zu den kleineren Jagdbe-zirken im Land. Von Mittewald über Ridnaun und Pflersch er-streckt es sich auf einer Flä-che von knapp 55.000 Hektar bis zum Brenner und zum Pfit-

scher Joch. Im Vorjahr gingen im Wipptal 21 Jägerinnen und 437 Jäger dem Weidwerk nach.

Eines gleich vorweg: Die Antwort auf die Frage, ob viele Jäger des Hasen Tod bedeuten, gibt uns das

Rotwild. Seit 1984 hat sich das Rotwild im Wipptal stark ausge-breitet. Heute werden jährlich zwi-schen 150 und 200 Stück erlegt – vor zwanzig Jahren waren es noch zwischen 50 und 70 Stück. Dies legt einen anderen Zusammen-

hang nahe: Viel (Rot-)Wild bringt viele Jäger ... Doch nicht überall im Bezirk fühlt sich das Rotwild gleich wohl.

ABSCHÜSSE

Im vergangenen Jahr kamen 95 von 147 freigegebenen Stück Kahlwild zur Strecke, davon 33 Schmaltiere, zwölf Alttiere und 50 Kälber. So-wohl bei den Jährlingshirschen als auch bei den T-Hirschen wurde die freigegebene Stückzahl nicht zur Gänze geschossen (85 Prozent).Von 578 freigegebenen Gämsen wurden 505 erlegt. Der Abschuss verteilt sich zu gleichen Teilen auf Böcke (167), Geißen (161) und Jährlinge (177). Seit Jahren schon grassiert im Bezirk die wohl nicht mehr aufzuhaltende Gamsräude. Im Großteil des Bezirks ist der Ab-schuss über Jahre angehoben wor-den, um die Gamsbestände zu re-duzieren, bevor die Krankheit sie befällt. Die aktuellen Seuchenher-de befinden sich in Pfitsch, wo der Seuchenzug die orografisch linke Talseite erreicht hat. Im Jahr 2013 sind im Wipptal 14 Fälle von Gams-räude aufgetreten, im vergange-

AKTUELL

Von Franz Plattner

„Sind viele Jäger des Hasen Tod?“

Immer wieder stellen selbsternannte Tierschützer al-les, was die Jagd betrifft, in Frage und fechten dies in verschiedenen Instanzen an. Ein wichtiges Thema ist in diesem Zusammenhang unsere Ernährung.Der Konsum von Nahrungsmitteln, die uns die Natur zur Verfügung stellt, ist die natürlichste Art und Wei-se der Ernährung.Unnatürlich ist hingegen, wenn wir immer mehr Le-bensräume opfern müssen, um irgendwelche Hoch-leistungspflanzen anzubauen, oder wenn wir aus Kostengründen Hochleistungstiere züchten müssen. Mit enormem Energieaufwand Lebensmittel herstel-len, die weiß Gott wo produziert werden und dann Tausende von Kilometern weit transportiert werden müssen, ist ebenso unnatürlich. Es widerstrebt mir, wenn ich nur mehr verpackte Lebensmittel sehe, bei denen ich fünf Beipackzettel mit vielen Zahlen und Ziffern lesen muss, um festzustellen, ob nicht irgend-

ein Zusatzstoff enthalten ist, gegen den ich allergisch sein könnte.Zu hinterfragen sind auch jene Farmen, auf denen auf zig Hektar Pflanzen angebaut werden, von denen nicht eine Frucht auf den Teller kommt, sondern die ganze Biomasse in Energie umgewandelt wird.Natürlich ist hingegen die Nutzung von einheimi-schen natürlichen Ressourcen, d. h. mehr Kost aus Pflanzen und Beutetieren, die uns die Natur ohne unser Zutun schenkt. Der Schutz der natürlichen Le-bensräume und nicht deren Zerstörung, um „künst-liche“ energiereiche, zum Teil sogar genmanipulierte Nahrung zu produzieren, die wir bei einem gesunden Naturverständnis gar nicht bräuchten, ist natürlich.Je mehr wir imstande sind, nachhaltig das zu kon-sumieren, was in unserer heimischen Natur wächst, desto mehr tragen wir dazu bei, ursprüngliche Le-bensräume zu schonen, die schlussendlich auch das

Überleben unserer Wildtiere langfristig sichert. Das ist gelebter Tierschutz.Als Südtiroler Jäger brauchen wir uns nicht verurtei-len oder gar von extremen Gruppierungen durch den Dreck ziehen lassen. Wir nutzen unsere Natur; ein Großteil von dem, was bei uns auf den Teller kommt, stammt aus unserer heimischen Natur, die wir pfle-gen und respektieren.Meine lieben Leute, meiner Meinung nach kann und darf jeder essen, was er will. Wenn sich jemand von Salatblättern und gelben Rüben ernähren will, dann ist das sein gutes Recht. Wenn ich mich aber von na-türlichen heimischen Produkten, die in unserer schö-nen Natur wachsen, ernähren will, ohne dass ich Le-bensräume zerstören muss, dann muss das ebenso mein gutes Recht sein.

Bezirksjägermeister Franz Plattner, Gossensaß

KOMMENTAR

Auch der Verzehr von Beutetieren ist Tierschutz

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AKTUELL

(v. l.) Bezirksjägermeister Franz Plattner, Schießreferent Reinhard Gschnitzer, der Gewinner der Ehrenscheibe 2014 Martin Ralser und der Revierleiter von Ridnaun Benedikt Haller

nen Jahr waren es sieben Fälle – 40 im benachbarten Ahrntal (Lut-tach-Weißenbach). Auch nördlich der Grenze gibt es in zahlreichen Gebieten räudige Gämsen. Von al-leine wird die Krankheit wohl nicht mehr verschwinden. Vielmehr wird nach wie vor das Überschwappen der Gamsräude auch auf die oro-grafisch rechte Talseite des Wippta-les befürchtet.Mit Enttäuschung muss ich feststel-len, dass für die Steinwildjagd kei-ne Sonderdekrete mehr ausgestellt werden. Als vor über 30 Jahren die ersten Stück Steinwild durch Jäger ausgesetzt wurden, war der Jäger derjenige, der sie mit Freude auf-genommen und mit viel Fleiß und Liebe betreut hat. Im gesamten Al-penraum hat der Bestand fast nir-gends eine so hohe Zuwachsrate wie bei uns in Südtirol. Also haben wir hier sicherlich nicht alles falsch gemacht. Wir haben vielmehr stets verständnisvoll zugesehen, wie sich diese einzigartige Wildart aus-breitet, vermehrt und auch den Lebensraum der Gämsen besetzt. Und jetzt dürfen wir diese natür-lichen Ressourcen nicht mehr nut-zen, sondern müssen zusehen, wie aller Voraussicht nach diese guten Bestände zusammenbrechen.Von 621 laut Abschussplan freige-gebenen Rehen wurden 545 er-legt. Die vergangene Herbstjagd fiel zu einem guten Teil dem Re-gen zum Opfer, was sicherlich dazu beigetragen hat, dass erstmals seit mehreren Jahren wieder weniger Rehe erlegt worden sind. Noch im Jahr 2003 wurden mehr als 700 Rehe erlegt. Seit diesem Jahr ist ein starker Abfall der Rehstrecke fest-

zustellen, die ab 2009 jedoch wie-der stark zugenommen hat – es ist dies das Jahr, dem ein überaus har-ter Winter mit sehr viel Fallwild vo-rausgegangen war.Seit Jahren kommen im Bezirk mehr weiße Hasen zur Strecke als graue. Die Zahl der grauen Ha-sen ist letzthin wieder geringfü-gig gestiegen. Im Vorjahr wurden 28 Stück erlegt. Die Schneehasen-strecke ist jedoch außergewöhn-lich konstant und lag 2014 bei 66 Stück.Die letztjährige Strecke vervoll-ständigen die jagdlich entnomme-nen Füchse (85), Spielhähne (53), Schneehühner (33) und Stocken-ten (30).

DIE JÄGERSCHAFT

Die Entwicklung der Jägerzahl ist in Südtirol nicht überall gleich. Es gibt Bezirke, in denen die Jägerzahl seit Jahrzehnten konstant bleibt, Täler, in denen die Jägeranzahl abnimmt, aber auch Gebiete, in denen die Anzahl der Grünröcke zunimmt.Im Wipptal ist letzteres der Fall. Seit Jahrzehnten verzeichnen wir

einen deutlichen Zuwachs unter den Jägern. Vor 30 Jahren frön-ten im Wipptal 301 Männer und zwei Frauen dem Weidwerk. Heu-te sind es um fast 50 Prozent mehr. Die Anzahl der Jägerinnen hat sich in den letzten 30 Jahren sogar ver-zehnfacht.Von größter Bedeutung für die All-gemeinheit sind die Ermittlungen bei Wildunfällen. Jährlich werden an das Büro des Jagdverbandes jene Straßenabschnitte, auf denen es Unfälle gegeben hat, gemeldet. Diese werden kartiert und den zu-ständigen Stellen übermittelt. Im Vorjahr kam es im Wipptal zu 63 Wildunfällen; in 58 Fällen waren Rehe beteiligt, in fünf Fällen Rot-wild.Im Jagdrevier Ratschings hat die Jä-gerschaft im Vorjahr in Eigeninitia- tive gefährliche Straßenabschnit-te abgesichert, zum Wohle aller Verkehrsteilnehmer und natürlich auch zum Wohl des Wildes.

DIE JAGDAUFSICHT

In Südtirol wird von 75 Jagdaufse-hern eine Fläche von 606.000 Hek-

tar beaufsichtigt. Von den Jägern des Landes werden jährlich drei Millionen Euro für die Jagdaufsicht ausgegeben.Im Wipptal sind sechs Jagdaufseher beschäftigt. Im Revier Brenner geht Michael Trenker dieser Tätigkeit nach, in den Revieren Sterzing, Tel-fes und Ridnaun Heinrich Schwarz; die Reviere Jaufental, Mareit und Ratschings obliegen der Aufsicht von Erich Ilmer, in Pfitsch und Wie-sen ist Hermann Gruber tätig; die Reviere Elzenbaum, Stilfes, Freien-feld und Trens unterstehen Markus Rieper; Andreas Delueg ist Jagd-aufseher im Revier Mittewald.

Im Jagdbezirk Wipptal stand den 451 Jägerinnen und Jägern im Vor-jahr durchschnittlich eine Fläche von 114 Hektar zur Verfügung. Verteilt man die gesamte Schalen-wildstrecke von 1.108 Stück auf die Jägeranzahl, so fielen im Vor-jahr auf jeden Jahres- oder Gast-karteninhaber 2,5 Stück Schalen-wild. Damit ist das Wipptal eine Jagdstrecke, mit der alle Jägerin-nen und Jäger sehr zufrieden sein können.

Jagdhornbläser „Holerwind“ von Jaufental und Ratschings

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Drei Wochen Abenteuer – dar-auf hatten sie sich bereits Wo-chen vorher eingestellt. Doch ganz war es Penny Frick und Kaspar Hochrainer aus Ridnaun nicht bewusst, was sie in Äthio- pien erwarten würde. Von ei-ner Reise durch faszinieren-de Naturlandschaften, die kon- trastreicher nicht sein könnten.

„Unser erstes Ziel war die Haupt-stadt Addis Abeba, wo wir einen Tag Aufenthalt hatten“, erzählt Penny – und man merkt gleich, dass die Reise bleibende Eindrü-cke in ihr hinterlassen hat. Beein-druckend und abschreckend zu-gleich sei die Stadt am Horn von Afrika gewesen. Wunderschönen alten Gebäuden mit geschäftigem Treiben von fröhlichen Menschen standen ärmlichste Slums und riesi-ge Baustellen gegenüber. Vor allem die üblen Gerüche und die starken Abgase haben den kurzen Aufent-halt doch wesentlich getrübt.Am nächsten Morgen brachte ein kleines Flugzeug das reiselustige Paar mit seiner Reisegruppe nach Lalibela, ein wahres Paradies für Kulturfreunde. Imposante Felsen-kirchen und Labyrinthe aus Stein faszinierten das Auge, Geschich-ten von König Salomon und laute Gesänge der äthiopisch-orthodo-xen Kirche klangen im Ohr. Auch Gondar, die nächste Station, war-tete mit sehenswerten Kirchen und Palästen auf. „Die Hotels in dieser

Gegend waren relativ gut ausge-stattet“, erinnert sich Kaspar, auch wenn es immer wieder zu Strom-ausfällen und Engpässen bei der Wasserversorgung gekommen sei. „Da durften wir eben nicht zimper-lich sein“, so Kaspar. Gewöhnungs-bedürftig war – wie immer auf Rei-sen in ferne Länder – auch das Es-sen. Auf einem großen, säuerlich schmeckenden Fladenbrot , „Inje-ra“ genannt, werden buntes Ge-müse, Kartoffeln und viele scharfe Saucen serviert. „Doch der äthiopi-sche Kaffee schmeckt einfach herr-lich“, schwärmt Penny – nicht um-sonst ist er ein wichtiges Exportgut der äthiopischen Wirtschaft. In den Semienbergen allerdings tat sich ihnen eine völlig neue Welt auf. Allein die militärischen Begleiter mit ihren riesigen Kalaschnikows ha-ben die Reiseteilnehmer nachhaltig beeindruckt. „Unser erstes Camp schlugen wir auf 3.200 Metern auf“, so Kaspar. Von dort aus unter-nahmen sie Tagesausflüge auf ver-schiedene Gipfel der Umgebung. Auf dem Programm standen der Kedadit (3.760 m), Saha (3.785 m) und Imet Gogo (3.926 m), um sich der Höhe anzupassen. Beeindru-ckend war vor allem die Tierwelt, denn hier tummelten sich große Gruppen von Dscheladas-Pavianen genauso wie abessinische Steinbö-cke, Lämmergeier und Schakale. Die Besteigung des Ras Daschän, mit knapp 4.600 m der höchste Gipfel in Äthiopien, war schließlich

der Höhepunkt der Tour.Danach gab es in Axum endlich wieder eine Dusche. „Das war aber nur ein kurzer Zwischenstopp, denn schon ging es weiter nach Howizi-en in die Hochebene“, erzählt Pen-ny und lacht. „Dort haben wir so-gar bei einer einheimischen Familie im Wohnzimmer campiert.“In der Danakil-Wüste, einer der hei-ßesten Wüsten der Welt, in der das Thermometer schon mal auf 50° C klettern kann, erwarteten sie die nächsten Abenteuer. „Wie man sich fühlt, wenn einem nachts die Skorpione in die Schuhe kriechen, kann man sich vorstellen ...“, meint Penny und schüttelt sich.Das absolute Highlight der Reise lag aber noch vor ihnen: der Vul-kan Erta Ale, der sie schon von wei-tem mit feuerroten Lavafontänen begrüßte. „Das war der absolute Wahnsinn!“, schwärmt Penny. Bis auf 1,5 m konnten sie sich dem La-

AKTUELL

Auf Abenteuertour durch Äthiopien

Von Barbara Felizetti Sorg

vaspot nähern, ganze zwei Stun-den saßen sie gebannt vor dem Krater und beobachteten das Na-turschauspiel. „Dieser faszinieren-de Anblick hat uns für die Strapa-zen der Reise entlohnt“, sind sich die beiden einig.Zurück in heimischen Gefilden schmieden die beiden bereits die nächsten Reisepläne. „Eigentlich war ich ein wahrer Reisemuffel“, erinnert sich Kaspar schmunzelnd, der zu seinem ersten Urlaub fast gezwungen werden musste. „Doch jetzt bin ich so richtig auf den Ge-schmack gekommen.“ Und so wa-ren die beiden Abenteurer u. a. be-reits in Nepal, in Mexiko, Marokko und auf den Kapverden, in Pana-ma, Costa Rica und Jordanien. Wo sie das Reisefieber noch hinziehen wird? „Ach, die Welt ist groß“, lacht Penny. „Aber eine Reise nach Alaska oder nach Kamtschatka, die würde uns auf jeden Fall reizen.“

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GESCHICHTE

LUFTKRIEG IM WIPPTALÜber die „Brennerschlacht“ – die konzentrierten Angriffe auf die Brennerbahnlinie vor 70 Jahren – Teil 2

Die „Brennerschlacht“: Vor nun-mehr 70 Jahren – bis Ende April

1945 – bombardieren beinahe täg-lich amerikanische Jagdbomber

die Brennerbahnlinie im von den Nationalsozialisten besetzten Gau

Tirol-Vorarlberg und in der Ope-rationszone Alpenvorland. Beson-

ders heftigem Beschuss im südli-chen Wipptal waren der Brenner,

der Verschiebebahnhof in Frei-enfeld und Franzensfeste ausge-

setzt, im Nordtiroler Wipptal Steinach und Matrei. Auszüge

aus Thomas Albrichs„Chronik der Luftereignisse“.

Thomas Albrichs Ende 2014 im Universitätsverlag Wagner erschienenes Buch „Luftkrieg über der Alpenfestung 1943 – 1945. Der Gau Tirol-Vorarlberg und die Operationszone Alpen-vorland“ enthält eine detaillier-te Chronik des Luftkriegs und ermöglicht eine genaue Rekon-struktion der letzten Kriegsmo-nate im Wipptal.Anfang November 1944 be-ginnt die so genannte Brenner-schlacht, das konzentrierte An-griffsprogramm der 15th Uni-ted States Army Air Forces auf

die Brennerbahnlinie. Die Ame-rikaner verfolgen mit der „Batt-le of the Brenner“ das Ziel, die gesamte Eisenbahnstrecke zwi-schen Verona und München zu zerschlagen und so den Nach-schub der deutschen Wehr-macht in Italien zu unterbinden.Im März und April 1945 wer-den die Bombardierungen ent-lang der Brennerbahnlinie in-tensiviert. Am 21. März wird der Bahnhof Brenner bei einem Luftangriff beinahe vollständig zerstört. 25 Menschen müssen ihr Leben lassen. Am 20. Ap-

ril kommt es zur letzten und gleichzeitig stärksten Bombar-dierung im südlichen Wipptal: Mit 71 Bombern erfolgt der schwerste Angriff auf Fran-zensfeste. Sieben Menschen sterben. Das Ortszentrum wird stark verwüstet. Auf den Ver-schiebebahnhof von Freienfeld, so erinnert sich Pfarrer Johann Wolf aus Mauls, sollen rund 2.000 Bomben niedergegan-gen sein. Das Gebiet um den Sprechenstein-Kofel zeigt ein unbeschreibliches Bild der Ver-wüstung. lg

„Die Leute werden immer stiller und stummer vor Kummer.”

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GESCHICHTE

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...4. MärzMittelschwere B-25 greifen die Brennerstrecke an sieben Stellen an.

12. MärzBomber greifen Brückenziele ent-lang der Brennerstrecke an. P-47 unterbrechen die Eisenbahnlinie zum Brenner an mehreren Stellen.

14. MärzAngriff um 11.30 Uhr. Die hohe Bogenbrücke zwischen Niederried und Stilfes wird leicht beschädigt. Weder Tote noch Verletzte. Der An-griff erfolgte nach Alarm.Kurz vor 12 Uhr folgen wie weitere Angriffswellen auf die Eisenbahn-brücke; die Brücke wird blockiert. Ein Zeitzeuge über die Situation in Stilfes: „Wir sitzen im Keller, da kommt jemand keuchend herein-gestürmt: ‚Männer zum Löschen, - im Oberdorf brennt’s!‘ Eine Phos-phorbombe war beim ‚Kundler‘ in den Stadel gefallen. Zuerst dichter Rauch, danach schießen Feuergar-ben empor. (...) Das wilde Element greift auf den ‚Marxner-Stadel‘ und das ‚Karnerhaus‘ über. Sie sind ver-loren. (...)

16. MärzSTILFES: Um 12.29 Uhr fliegen kurz nacheinander 26 B-25 einen Angriff auf die Eisenbahnbrücke bei Stilfes. 16 Maschinen erhalten Flaktreffer. Ein Zeitzeuge berichtet über die Schäden in Mauls: „Bom-ben fallen in unmittelbarer Nähe vom Seeber Wirtshaus, in den umliegenden Feldern und auf der Reichsstraße. Durch eine Brand-bombe gerät die ‚Seeber Schmie-de‘ in Brand und brennt bis auf die Mauern ab. (...)“ In der Nähe ste-hende Gebäude werden so schwer beschädigt, dass sie als Wohnhäu-ser nicht mehr in Betracht kom-men.Bei diesem Angriff werden erst-mals Zeitzünderbomben auf die-ses Gebiet abgeworfen. Bei der Ex-plosion des ersten Zeitzünders um 19.30 Uhr werden mehrere von

den Deutschen zwangsrekrutier-te Fremdarbeiter – in der Mehrzahl Polen – zum Teil schwer verwun-det. Man spricht auch von Toten, ob es solche gab, kann der Zeitzeu-ge nicht sagen, weil die Verwun-deten (und eventuell Toten) sofort mit den Autos weg-transportiert werden. Die Flugzeuge werfen die Bom-ben aus einer Höhe von 7-8.000 Metern ab.

20. MärzBRENNER: Flugzeuge krei-sen über dem Brenner, ohne Bomben abzuwerfen. Zeit-zeugin Maria Zischg-Plang-ger: „Einige Tage vorher warfen Flugzeuge Phosphor- bomben auf die Flakstellun-gen beim Brenner Wolf, so dass in der Umgebung der Schnee schmolz.“

FREIENFELD: In zwei Wellen wird mit 22 Bombern (44 Tonnen Bom-ben) wieder die Brücke bei Stilfes angegriffen. Die Angreifer verlieren drei Maschinen, weitere 17 erhal-ten Flaktreffer. Um 10.50 Uhr wird der Bahnhof von 20 B-25 angegrif-fen. Ein Zeitzeuge berichtet: „Um 9.30 Uhr schon Alarm. Eine Stunde drauf wieder ein heftiger Angriff gegen alle fünf Ziele. Sie kommen unter dreimal. Diesmal fallen sechs Phosphorbomben ins Stilfer Dorf. (...)“ Der „Stoffner“ und „Trater“ brennen bis auf die Mauern nieder. Auch das Munitionslager wird wie-der getroffen.Ein weiterer Angriff erfolgt gegen 12 Uhr: „Die Eisenbahnbrücke beim Kofl (unter Schloss Sprechenstein) soll schwer getroffen sein. Drei Flugzeuge werden abgeschossen, gehen brennend nieder, man sieht die Piloten mit Fallschirmen in der Luft. Ein Flugzeug geht in der Nähe des Trenserjoches nieder und zer-schellt in Stücke, die Insassen sind tot (man sagt, einer soll mit dem Le-ben davon gekommen sein).“

GRASSTEIN: 24 B-25 greifen mit 31 Tonnen die Bahnanlagen an.

21. MärzBRENNER: Um 13.34 und 13.54 Uhr Angriffe auf den Bahnhof in zwei Wellen, die mit 26 Maschi-nen und 37,5 Tonnen Bomben die Bahnanlagen schwer treffen. Ma-

ria Zischg-Plangger berichtet, dass rund 80 Personen in die Bahnhofs-unterführung flüchteten. Die Bom-ber treffen den Bahnhof ganz ge-nau und zerstören den gesamten Mittel- und Nordteil. Zwei Volltref-fer zerstören auch einen Teil der Bahnunterführung. Für viele Ein-heimische und vor allem Eisenbah-ner wird der Bahnhof zur Todesfal-le. Wasser dringt von beiden Seiten in die Unterführung. 23 der 25 To-ten des Angriffs sterben hier, eini-ge werden verletzt. Zwei Mädchen, die unter einem Eisenbahnwaggon Deckung gesucht haben, werden durch Splitter getötet. Die deutsche Flak beim Weiler Wolfen, die zuvor schon mit Phosphorbomben belegt worden ist, kann nichts ausrichten.(...)Auch eine Reihe von Zeitzündern wird abgeworfen, die zum Teil erst Tage später explodieren. Ein russi-scher Kriegsgefangener wird bei ei-nem Entschärfungsversuch einer Zeit-bombe getötet. Die Toten werden am 28. März im Ortsfriedhof Brenner in einem Massengrab beerdigt.

FREIENFELD: Um 13.26 und 13.27 Uhr wird die Eisenbahnbrücke bei

Stilfes durch 23 Bomber zerstört. Die Angreifer verlieren eine Ma-schine, fünf erhalten Flaktreffer. Phosphorbomben entzünden ober-halb von Valgenäun einen riesigen Waldbrand. Ein Zeitzeuge: „Rauch

und Feuer so gewaltig, als habe sich die Hölle aufgetan (...) Die Brü-cken werden inzwischen zur Not gerichtet. Wir haben Ruhe.“Der Pfarrer von Mauls schreibt: „Die hohe Brücke zwischen Ried und Frei-enfeld wird schwer getroffen. Vier deutsche Soldaten auf dem Wege von der Südfront in den Urlaub wer-den von Bombensplittern getroffen. Drei davon bleiben auf der Stelle tot, einer stirbt auf dem Transport in das Spital nach Sterzing.“

MATREI AM BRENNER: Ein An-griff verfehlt die Eisenbahnbrücke, trifft stattdessen den Markt. Viele Häuser werden zerstört, fast alle beschädigt. Wohl infolge verspä-teter Alarmierung gibt es 48 Tote.

STEINACH AM BRENNER: Ein An-griff mit 18 Bombern fordert sechs Menschenleben.

23. MärzB-25 bombardieren Brücken und Brückenzufahrten im Brennerge-biet.

MATREI AM BRENNER: Beim An-griff mit 18 Bombern wird ein Haus

CHRONIK DES LUFTKRIEGS IM WIPPTAL

Der Verschiebebahnhof Sprechenstein nach den Bombardierungen im April 1945

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GESCHICHTE

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FREIENFELD: 28 Bomber sind im Einsatz, 25 Maschinen werfen 49,5 Tonnen Bomben ab, keine Verluste.

8. AprilMehr als 500 Bomber greifen Bahnziele entlang der Brenner-strecke an. Bombardiert werden u. a. Brücken, Viadukte und Bahn-höfe im Raum Franzensfeste und Sterzing.

FRANZENSFESTE: 87 Kampfflug-zeuge (219 Tonnen Bomben) flie-gen einen Angriff auf den Bahn-hof; keine Toten unter der Zivilbe-völkerung und keine Volltreffer auf Wohnhäuser.

FREIENFELD: Zwischen 11.20 und 11.44 Uhr Angriff von 87 Bom-bern mit 210 Tonnen Bomben auf die Brücke. Kurz darauf neuerlicher Angriff mit 83 B-24 gegen die Ei-

senbahnbrücke mit 223 Tonnen Bomben. Pfarrer Johann Wolf aus Mauls berichtet: „Das ganze Tal ist in Rauch und Nebel gehüllt.“

Ein Zeitzeuge erinnert sich: „Ge-gen 11 Uhr kündet die Thuiner Flak die einfliegenden Bomber an. Wie anders als sonst! Sie kommen von allen Seiten – alles viermotorige Maschinen – zwei Stunden dauert der Angriff (sonst nur 5-10 Minu-ten). Es gilt der ganzen Brennerli-nie. Ganz schwere Bomben! Ganze Häuser könnte man in die Trichter hineinstellen. Diesmal trifft es am schwersten Freienfeld: Das Rode-rerhaus und die Villa Eisack gehen in Trümmer; das Gemeindehaus und die übrigen Häuser werden arg beschädigt. Die alte Roderer-mutter, Maria Leitner geb. Sparber, wird neben den Ruinen schwer-verletzt, bewusstlos gefunden; sie

zerstört. Ein Kind kommt beim An-griff ums Leben.

GOSSENSASS: Um 13.35 Uhr greifen 39 Flugzeuge in zwei Wel-len Gossensaß an.

24. MärzST. JODOK: Bei einem Angriff auf die Eisenbahnbrücke vor dem Kehrtunnel gibt es einen Toten und zwei Verletzte.

STEINACH AM BRENNER: Bei ei-nem Angriff fällt ein Teil der Bomben ins Dorf, 40 Wohngebäude im Ort werden zerstört bzw. beschädigt.

31. MärzSTEINACH AM BRENNER: An-griff auf Steinach. Beim Ausgra-ben eines Langzeitzünders werden ein Wachmann und zwei Gefange-ne getötet sowie sieben Personen schwer und 24 leicht verletzt.

1. AprilGOSSENSASS: Am Ostersonntag greifen zwölf B-25 die Eisenbahn-brücke an.

2. AprilB-25 greifen Eisenbahnbrücken entlang der Brennerstrecke an, so auch in Matrei, Steinach und Gos-sensaß.In Matrei gibt es zwei Tote. In Au-ßerpflersch wird am Ostersonntag und Ostermontag die untere Bahn getroffen. Äcker, Wald und Felder werden beschädigt.

5. AprilMATREI/STEINACH: Bei Angriffen auf die Bahnstrecke bei Matrei und Steinach ist ein Todesopfer zu be-klagen.

6. AprilTieffliegerangriffe auf Brücken süd-lich des Brenners.

wird rasch ins Brixner Krankenhaus gebracht und stirbt dort. Das erste und einzige Todesopfer von unse-ren Leuten. Ein halbes Wunder! (...) Die Leute sind nach dieser Bombar-dierung sehr niedergeschlagen und verzagt: Wenn sie öfters so kom-men, bleibt nichts mehr übrig!“Eine B-24J wird über dem Angriffs-ziel in rund 7.000 m Höhe von der Flak getroffen, explodiert in einem Feuerball in der Luft, und ihre Einzel-teile stürzen brennend ab. Die zwölf-köpfige Besatzung findet den Tod. Eine weitere Maschine wird kurz vor dem Bombenabwurf von einer Phos-phorgranate der Flak getroffen, ex-plodiert sieben Sekunden später in der Luft und stürzt südlich von Ster-zing ab. Einige Besatzungsmitglieder können sich mit dem Fallschirm ret-ten, fünf können die Maschine nicht mehr rechtzeitig verlassen.

9. AprilIn Italien beginnt die alliierte Bo-denoffensive „Buckland“, die schlussendlich zum Durchbruch durch die deutsche „Gotenlinie“ und zur Kapitulation der Wehr-macht in Italien führt.

11. April544 schwere Bomber sind gegen Bahnanlagen entlang der Brenner-strecke im Einsatz. Sie greifen u. a. Brücken in Sterzing und Freien-feld an. 136 Bomber greifen den Bahnhof und die Brücke an. Ein Zeitzeuge berichtet: „(...) der Tren-ser Widum wird unbewohnbar; 5 Bomben wie gesteckt um die Haus-mauer herum! Dem ‘Ruoner’ geht auch ein Volltreffer in den Stall und haut ihm Haus und Vieh zusam-men; eine Kuh liegt auf dem Dach des Nachbarhauses! (...) Die Leute werden immer stiller und stummer vor Kummer. Werden wir wirklich

Am 21. März 1945 wird der Bahnhof Brenner weitgehend zerstört: 25 Menschen sterben.

Bombentrichter am Brenner

Auch 70 Jahre nach Kriegsende sind auf dem Gelände des ehemaligen Verschiebebahnhofs in Freienfeld noch immer Bombenkrater zu sehen.

Foto: Martin Schaller

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Erker 03 I 15 41

noch alle zu Bettlern? Nein! Es war der letzte Schaden.“

19. AprilFREIENFELD: Gegen Mittag wird die Brücke zweimal von zwölf Jagdfliegern bombardiert.

20. April Zur Unterbindung des Nachschubs der deutschen Wehrmacht in Itali-en und um die Absetzbewegungen zu verhindern, bombardieren mehr als 700 schwere Bomber u. a. die Eisenbahnbrücken bei Sterzing und Freienfeld.

STEINACH: Letzte Bombardierung der Brücke.

BRENNER: Sieben Bomber greifen den Bahnhof an.

FRANZENSFESTE: Schwerster An-griff auf Franzensfeste. In zwei Wel-len greifen 71 Bomber an, betroffen vor allem Bahnhof und Umgebung. Es sterben dabei sieben Menschen. (...) Stark verwüstet wird das Orts-zentrum mit der Pfarrkirche im Sü-den des Bahnhofsgeländes. In Flam-men stehen das Bahnhofshotel, Häuser oberhalb der Kirche und das Gemeindehaus, wo im Stiegenhaus eine Bombe einschlägt und sechs Personen tötet. (...) Der Großteil der Häuser wird durch Splitter und Druckwellen der Bomben beschä-digt. Die Wälder um Franzensfeste werden durch Brände fast vollstän-dig zerstört.Eine B-17G erhält einen direkten Flaktreffer ins Cockpit und stürzt in den Bergen nahe Franzensfeste ab. Das Schicksal einzelner Besat-zungsmitglieder ist ungeklärt. Drei

weitere Bomber stür-zen ab bzw. müssen notlanden. Mehrere Besatzungsmitglieder kommen ums Leben.

FREIENFELD: 132 Bomber greifen in mehreren Wellen die Bahnanlagen an. Sie treffen auf starke Flak- abwehr. Drei Maschi-nen werden schwer getroffen, zehn leicht. Mehrere Besatzungs-mitglieder sterben, an-dere können sich mit dem Fallschirm retten.Ein Zeitzeuge: „Hit-ler’s Geburtstag. Sei-ne Feinde werden auch glückwün-schen, aber auf ihre Weise! Rich-tig: Alarm! Sie kommen zur Mit-tagszeit und dreschen buchstäb-lich fast eine Stunde lang auf den Verschubbahnhof nieder; sie wer-fen sog. ‚Bombenteppiche‘: Ge-gen Tausend Bomben auf eine kleine Fläche! Das Gebiet um den Sprechensteiner Kofel ist wie um-gebaut. Ein Gräuel der Verwüs-tung. Schloss Sprechenstein und die Nachbarhäuser leiden großen Schaden. (...)Pfarrer Johann Wolf von Mauls schreibt dazu: „Dort sollen ge-gen 2.000 Bomben gefallen sein. Dieser Bahnhof bot auch ein un-beschreibliches Bild der Verwüs-tung. Waggons, Schienen, Wa-ren, alles liegt durch- und über-einander. Ein Waggon wurde vom Luftdruck über die Straße hinausgeworfen. Wer das nicht gesehen hat, kann sich davon

keine Vorstellung machen. (...) Man rechnet mit einem baldigen Kriegsende.“

Nach dem 20. April gab es keine weiteren Bombardierungen auf das südliche Wipptal.

21. AprilMATREI: Bei einem Angriff auf die Schlossbrücke werden von 94 Häu-sern 15 Gebäude total zerstört, neun schwer und fast alle übrigen leicht beschädigt. Auch in Mühl-bachl und Pfunds werden mehrere Häuser vollständig zerstört.

25. AprilSTEINACH: Letzte Bombardierung der Brücke. Ein Todesopfer ist zu beklagen.

29. AprilGeneral Heinrich v. Vietinghoff un-terzeichnet die Kapitulation der deutschen Truppen in Italien. Aus

Westen und Norden erreicht der französische und amerikanische Vor-marsch die Landesgrenzen von Tirol.

1. MaiIn Nord- und Südtirol wird der ame-rikanische Vormarsch ohne Luftun-terstützung fortgesetzt.

2. MaiAn der Südfront tritt das Waffen-stillstandsabkommen in Kraft.

3. MaiIn Nord- und Südtirol werden Flug-blätter abgeworfen, die über den Waffenstillstand informieren.

6. MaiDer Krieg in der „Alpenfestung“ ist vorbei.

8. MaiBedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht.

GESCHICHTE

Bombeneinschläge entlang der Eisenbahnlinie: Luftaufnahme der US Army Air Forces von Freienfeld und Stilfes

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42 Erker 04 I 15

GESELLSCHAFT

Der Bergrettungsdienst im AVS Ridnaun-Ratschings hielt vor kurzem seine Jahresver-sammlung ab. Bis Ende 2014 zählte der Verein 31 aktive Mitglieder und fünf Anwärter.

Das vergangene Jahr brachte vie-le Veränderungen mit sich: Im Jänner wurde Philipp Braunhofer zum neuen Rettungsstellenleiter gewählt, nachdem Paul Strickner nach elfjähriger unermüdlicher Tätigkeit nicht mehr für das Amt zur Verfügung stand. Hannes Volgger wurde technischer Leiter und Florian Amrain Schrift-führer.Der Hubschrauberlan-deplatz in Stange konn-te endlich verlegt wer-den. Diese Maßnahme war notwendig gewor-den, da die Nähe des alten Standortes zum Parkplatz Gilfenklamm bzw. zur Sporthüt-te Stange und der an-liegenden Hauptstra-ße immer wieder Prob- leme mit sich brachte. Der neue Landeplatz be-findet sich zwischen der Sportzo-ne Stange und dem Ridnauner-bach und ist auch mit einem Ret-tungstransportwagen erreichbar. Am Landeplatz in Ridnaun konnte eine Windfahne errichtet werden. Mit viel organisatorischem Auf-wand war der für das Jahr 2015 geplante Ankauf eines neuen Ein-satzfahrzeuges verbunden.2014 war für die Bergrettung Rid-naun-Ratschings wieder ein in-tensives Jahr. Insgesamt wurden die Rettungsleute zu 44 Einsätzen gerufen, darunter 36 leitende. 18 Alarmierungen betrafen Wander- unfälle, daneben reichte das Ein-satzspektrum von Suchaktionen, Verkehrsunfällen, Lawineneinsät-zen, Skitouren- und Langlaufun-

fällen bis hin zu Paragleiterunfäl-len und sonstigen Hilfeleistungen. Zwölfmal musste der Rettungs-hubschrauber angefordert wer-den.Damit im Ernstfall alle Handgriffe sitzen, spielte die Aus- und Weiter-bildung eine entscheidende Rolle, vor allem im Bereich Erste Hilfe. Im Dezember wurde die traditionelle Lawinenübung durchgeführt. Im Skigebiet Ratschings-Jaufen fan-den zwei Liftevakuierungsübun-gen statt, die jährliche Eisübung

wurde am Übeltalferner abge-halten, eine Einsatzübung in der Achenrainschlucht. Bei den Mo-natstreffen wurde viel Wert auf Notfallmedizin gelegt, aber auch das Technische kam nicht zu kurz, wie etwa bei der Vorbereitung auf Felsübungen oder auf das Ak-ja-Fahren. Im Oktober wurde mit der Freiwilligen Feuerwehr Ga-steig eine Einsatzübung im un-wegsamen Gelände durchge-führt. Auch der kameradschaftliche Teil wurde mit einer Grillfeier und ei-ner Raftingtour gepflegt.Wie in den vergangenen Jah-ren absolvierten die Hundefüh-rer Simone Girtler, Sandra Hilber und Paul Strickner ein großes Ar-

beitspensum, sowohl im Som-mer als auch im Winter. Insge-samt wurden von den Hundefüh-rern des Bergrettungsdienstes Rid-naun-Ratschings 14 Übungen ab-gehalten.Eine große Herausforderung stellen die Bereitschaftsdienste dar, die bei Rennveranstaltungen geleistet wer-den. Deren 16 wurden hauptsäch-lich in den Wintermonaten Jänner und Februar in Zusammenarbeit mit dem Weißen Kreuz Sterzing und an-deren Rettungsorganisationen ge-

leistet. An allen Sonn- und Feierta-gen leisteten jeweils zwei Bergret-tungsmitglieder einen ganztägigen Bereitschaftsdienst. Es wurden 523 Stunden bei Einsätzen geleistet, 1.281 Stunden bei Tätigkeiten, 714 bei Übungen und rund 800 Stunden bei Bereitschaftsdiensten an Sonn- und Feiertagen. Insgesamt wurden im Jahr 2014 3.318 Stunden Ar-beitsleistung erbracht, was 414 Ar-beitstagen bei einem 8-Stunden-Tag entspricht.Im Rahmen der Versammlung wurden fünf neue Anwärter auf-genommen. „Um den Nachwuchs brauchen wir uns also keine Sor-gen machen und blicken positiv in die Zukunft“, so Rettungsstellen-leiter Philipp Braunhofer.

25 JAHRE AVIS WIPPTAL

Die Jugend-gruppe der Fre iwi l l igen Blutspender AVIS veranstal-tet anlässlich der Jubiläen 65 Jahre AVIS Südtirol und 25 Jahre AVIS Wipptal am 11. April von 10.00 bis 12.00 Uhr eine kleine Jubiläumsfeier vor dem Sterzinger Stadtthea-ter, zu der alle Bürger und be-sonders die Blutspender einge-laden sind.Clowns unterhalten Groß und Klein mit Luftballonkunststü-cken, Seifenblasen und Pop-corn. 90 Kinder schicken 65 rote und 25 blaue Luftballons auf die Reise. Alle Teilnehmer erwarten kleine Überraschungen. Für mu-sikalische Unterhaltung sorgt die Band „Tun Na Kata“. Für alle Blutspender gibt es Weißwürste und Getränke.Die „vier A“ – AVIS (Blutspen-der), AIDO (Organspender), ADMO (Knochenmarkspender) und ADISCO (Nabelschnurspen-der) – informieren an einem Stand über die Möglichkeiten ei-ner eventuellen Mitgliedschaft.

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RIDNAUN/ RATSCHINGS

Ein intensives Jahr für die Bergretter

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Im Beisein zahlreicher Ehren-gäste und Behördenvertreter hielt der Bergrettungsdienst Sterzing um Rettungsstellenlei-ter Peter Payrer Anfang März im Hotel „Mondschein“ seine 68. Jahresversammlung ab.

33 Mal wurde die Bergrettung im Jahr 2014 zu einem Einsatz geru-fen. Von den 32 Mitgliedern, da-runter drei Frauen, wurden dafür 624 Stunden aufgewendet. Durch den ehrenamtlichen Einsatz rund um die Uhr und das professionel-le Vorgehen konnte dabei wieder vielen in Not geratenen Menschen geholfen werden. Die Hälfte aller Einsätze entfiel auf das Gemein-degebiet von Pfitsch. Beinahe je-der zweite Einsatz wurde mit Hilfe des Hubschraubers durchgeführt. Fünf Personen konnten unver-letzt, 14 ohne ernsthafte Verlet-zungen, acht schwer verletzt ge-borgen werden. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät.Der aufwändigste Einsatz war eine Suchaktion im Hochfeilerge-biet: 31 Retter waren zusammen mit Rettungseinheiten aus dem Pustertal und aus Nordtirol über Tage hinweg 228 Stunden im Ein-satz. Die vermisste Person wurde knapp einen Monat später in der Nähe der Edelrauthütte von Mine-raliensammlern tot aufgefunden. Es wird vermutet, dass der Berg-

steiger aufgrund des Nebels vom Weg abgekommen und in weite-rer Folge abgestürzt war.In die Ausbildung haben die Ster- zinger Bergretter im vergangenen Jahr 1.175 Stunden investiert. Für interne Arbeiten wurden weitere 813 Stunden aufgewendet. Dazu zählen u. a. die Ausrichtung des 11. Sterzinger Lawinenseminars, das über die Landesgrenzen gro-ßen Anklang findet oder die Mit-wirkung beim Eisacktaler Radtag.Anton Steinmann wurde für seine 25-jährige Mitarbeit im Bergret-tungsdienst mit dem Abzeichen in Silber ausgezeichnet. Florian Raffl und Klaus Rainer haben die An-wärterprüfung bestanden.Ausgestattet wurde das Rettungs-team im vergangenen Jahr mit neuen digitalen Alarmierungsge-räten und neuer Einsatzkleidung. Nicht zu kurz kamen auch mehre-re kameradschaftliche Treffen.

EINSATZSTATISTIK8 Unfälle beim Wandern5 Suchaktionen4 technische Hilfeleistungen3 Unfälle mit dem Mountainbike3 Arbeitsunfälle2 Lawinenunfälle2 Unfälle auf Gletschertour2 Unfälle auf Rodelbahn1 Unfall mit Paragleiter1 Katastropheneinsatz2 sonstige Einsätze

STERZING

33 Einsätze für Bergretter

(v. l.) Christian Gschnitzer (BRD-Bezirksvertreter Wipptal), Florian Raffl, Anton Steinmann, Klaus Rainer und Rettungsstellenleiter Peter Payrer

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44 Erker 04 I 15

GESELLSCHAFT

KEMATEN

Hermann Knollenberger bleibt FF-Kommandant

FF St. Jakob wählt neuen Ausschuss

Die Jahresversammlung der Frei-willigen Feuerwehr Kematen stand ganz im Zeichen von Eh-rungen und Neuwahlen der Kom-mandantschaft. Laut Schriftfüh-rer Philipp Obermüller wurden lediglich drei Einsätze gemeldet, wofür 26 Arbeitsstunden aufge-wendet wurden. Weit mehr Stun-den sind von 207 Personeneinhei-ten für Proben aufgebracht wor-den, nämlich deren 441. An der Feuerwehrschule in Vilpian wur-den acht Lehrgänge besucht. Eine

rege Tätigkeit konnte die acht Bu-ben starke Jugendgruppe vorwei-sen.Kommandant Hermann Knollen-berger kritisierte die immer noch bestehenden Mängel im Bereich des Funkwesens. Durch die Instal-lierung eines weiteren Umsetzers soll dieses Problem heuer endlich behoben werden.Für 25-jährige aktive Mitglied-schaft sind Werner Hofer, Ge-org Lapper, Alfred Hofer und Os-

kar Delueg mit dem Verdienst-kreuz in Silber geehrt worden. Peter Wieland wurde nach sei-nem altersbedingten Ausschei-den aus dem aktiven Dienst mit einer Urkunde zum Ehrenmitglied ernannt. Hannes Mair hingegen wurde in den aktiven Dienst auf-genommen.Die Neuwahlen brachten nicht viel Neues: Kommandant Knollenber-ger wurde mit 30 von 31 Stim-men im Amt bestätigt. Sein Stell-vertreter Hermann Gruber erhielt

nur eine Stimme weniger. Weiters in den Ausschuss gewählt wurden Erich Heidegger, Patrick Tötsch und Peter Ain-hauser.Bürgermeister Jo-hann Frei und Vi-ze-Bürgermeiste-rin Renate Ain-hauser Delueg lobten die erfolg-reiche Jugendar-

beit. Bezirks-Feuerwehrpräsident Peter Heidegger machte einen kurzen Rückblick auf das Feuer-wehrgeschehen des abgelaufe-nen Jahres im Bezirk und regte zur Teilnahme an den Atemschutz-Be-werben an.Weitere Grußbotschaften kamen von Bezirksschriftführer Norbert Plattner, von Pfarrer Walter Prast, Peter Payrer vom BRD sowie Fre-derik Eisendle vom Weißen Kreuz.

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Als letzte der 15 Wipptaler Feu-erwehren traf sich unlängst die FF St. Jakob zum Jahresrückblick. Wie Schriftführer Martin Martinelli berichtete, handelte es sich um ein sehr ruhiges Jahr. Lediglich fünf Einsätze wurden verzeichnet. Wei-tere sechs Ausrückungen gab es für Brandschutz- und Ordnungs-dienste. In insgesamt 27 Proben hielt man sich für den Ernst-fall fit. An der Landesfeuer-wehrschule wurden vier Lehr-gänge absolviert. Insgesamt haben 362 Feuerwehrmänner 745 Arbeitsstunden geleistet.Ein neues Fahrzeug, eine neue Pumpe und der Ankauf von einigen Personenrufemp-fängern stellen die techni-schen Neuerungen des Jahres dar. Kassier Stefan Messner konnte ei-nen beruhigenden Kassabericht vorlegen.Die Neuwahl des Ausschus-ses brachte kaum Neuerungen. So wurde Kommandant Markus Tötsch mit 27 von 28 Stimmen im Amt bestätigt. Sein Stellvertre-ter Florian Holzer konnte 26 Stim-men auf sich vereinen. In den Aus-schuss wurden Wolfgang Delueg, David Volgger und Peter Volgger gewählt. Schriftführer Martinel-li wurde in seinem Amt bestätigt. Frank Hofer wurde zum neuen Kassier bestellt.Bürgermeister Johann Frei stell-te fest, dass auch in einem ruhi-gen Jahr viel gearbeitet wurde. Er nahm Stellung zu den aufge-tretenen Problemen beim Sire-nenalarm und im Funkverkehr, die nun durch eine neue Sirene und einen neuen Umsetzer gelöst

werden sollten. Die gewünschten Wasserentnahmestellen entlang des verbauten Pfitscherbaches sol-len mithilfe des Amtes für Wild-bachverbauung realisiert werden. Auch wurde der Neubau des Ge-rätehauses angesprochen, der sich wegen der Einsprüche im Zusam-menhang mit den Gefahrenzonen bisher laufend verzögert hat. Frei

teilte hierzu mit, dass der Gemein-dezivilschutzplan inzwischen er-stellt worden sei.Bezirksfeuerwehrinspektor Alois Sparber hofft auf weitere gute Zu-sammenarbeit zwischen den Weh-ren des Abschnittes und im Bezirk. Wegen der großen Entfernung zum Hauptort Sterzing ist es wich-tig, dass die Wehren des Hochta-les möglichst unabhängig agieren können. Er kündigte an, dass im Herbst endlich die schon zweimal verschobene Bezirksübung „AN-WIPP“im Abschnitt Pfitsch statt-finden soll.Bezirksfeuerwehrpräsident-Stell-vertreter Ferdinand Sparber gra-tulierte dem neuen Ausschuss und dankte für die gute Zusammenar-beit im Bezirk. Abschnittsinspek-tor Hermann Knollenberger stell-te fest, dass die Wehren des Hoch-tales zurzeit optimal ausgerüstet sind. pn

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STILFES

Feuerwehr blickt auf ruhiges Jahr zurück

TRENS

Siegfried Leitner als FF-Kommandant bestätigt

Zur kürzlich abgehaltenen Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Trens konnte Kommandant Siegfried Leitner neben seinen Kameraden eine starke Gemeindevertretung mit Bürgermeister Armin Holzer an der Spitze sowie die Bezirksfunktionäre der Feuer-wehr begrüßen.Laut Schriftführer Chris-toph Leitner leistete die Wehr Trens im vergan-genen Jahr 1.236 ehren-amtliche Stunden. Kas-sier Reinhard Platzer ver-las einen ausführlichen Kassabericht, wobei der Ankauf des neuen Einsatzfahrzeuges im Mittelpunkt stand.Vier junge Männer wurden in die Reihen der Trenser Feuerwehr aufgenommen. Für ihren ehrenamtlichen Dienst bei der Wehr Trens wurden Elmar Gruber mit dem Abzeichen in Silber und Matthias Rainer mit dem Abzeichen in Bronze ausgezeichnet.

Bei den Neuwahlen wurde Siegfried Leitner als Kom-mandant bestätigt, als sein Stellvertreter fungiert Christoph Leitner. Dem Ausschuss gehören weiters die drei Gruppenkommandanten Christian Rainer, Elmar Gruber und Florian Seehauser an.

Bürgermeister Holzer stellte in seinen Gruß-worten das Ehrenamt sowie die stets un-komplizierte Zusam-menarbeit mit der FF Trens während seiner zehnjährigen Amtszeit in den Vordergrund.

Auch Bezirksinspektor Alois Sparber dankte der Tren-ser Wehr und verwies auf starke Zeichen der Anerken-nung von Seiten der Bevölkerung. Zudem berichte-te er von den Chemieeinsätzen am Brenner und über die drohende Katastrophe bei der Flainer Brücke. Be-zirkspräsident-Stellvertreter Ferdinand Sparber zollte seiner Nachbarwehr großen Respekt.

Der neue Ausschuss der FF Stilfes (es fehlt Christian Staudacher)

Die drei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Stilfes – Stilfes, Egg und Niederried – haben sich kürzlich zum Jahresrückblick getroffen. Die 78 Mann starke Einsatztruppe wurde im abgelaufenen Jahr zu elf Ein-sätzen gerufen. Der spektakulärste davon war sicher der Bergungseinsatz für eine verunglück-te Pferdekutsche; das Unglück war wie durch ein Wunder ohne tödliche Fol-gen geblieben. Zehn Mal rückte man zu Brandschutz- und Ordnungsdiensten aus. In 22 Proben hat man sich für den Ernstfall fit gehalten. An der Landesfeuerwehrschule wurden vier Lehrgänge besucht. Insgesamt haben 481 Feu-erwehrkräfte 842 Arbeitsstunden in den Dienst der Allgemeinheit gestellt. Aus dem von Kassier Heinrich Sieder verlesenen Kassabericht ging einmal mehr her-vor, dass durch sehr viel Eigenleistung nicht nur Geld-mittel für die eigenen Belange erwirtschaftet, son-dern auch ein wertvoller Beitrag für das Dorfleben geleistet werden konnte.Vier junge Männer wurden durch Bürgermeister Ar-min Holzer für den aktiven Dienst angelobt: Armin Larch, Simon Huebser, Wolfgang Nitz und Fabian Pir-

cher. Für 25 Jahre aktiven Dienst wurden Martin Leit-ner und Alfred Sparber mit dem Verdienstkreuz in Sil-ber geehrt.Bei den Neuwahlen wurde Kommandant Hansjörg Aukenthaler mit 58 von 61 Stimmen in seinem Amt

bestätigt, zu seinem Stellvertreter wurde Christoph Hilber be-stellt. Er folgt auf das Feuerwehr-Urgestein Ferdinand Sparber, der aus Altersgrün-den nicht mehr zur Verfügung stand. In

den Ausschuss wurden Christian Staudacher, Lukas Wieser und Stefan Hueb-ser gewählt.Bürgermeister Holzer dankte den Wehrmännern und dem Ausschuss für die wertvolle Arbeit, aber auch dem Bezirksfeuerwehrverband für die gute Koordi-nation der Dienste im Bezirk. Bezirksinspektor Alois Sparber stellte zwar ein ruhiges Jahr fest, das sich aber durch anderweitige rege Tätigkeit auszeichne-te. Er berichtete auch über Neuigkeiten aus Bezirk und Land, besonders in Sachen Funk und Alarmie-rung sowie im Atemschutzwesen. Bezirksschriftfüh-rer Norbert Plattner appellierte an mehr Bereitschaft zum Besuch von Lehrgängen. pn

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GESELLSCHAFT

Ende Februar blickte die Freiwillige Feuerwehr Wiesen im Rahmen ihrer Jahresversammlung auf das vergan-gene Jahr zurück. Insgesamt 741 Personeneinheiten leisteten im Vorjahr 1.895 Arbeitsstunden, davon entfielen 377 Stunden auf 23 Einsät-ze und 177 Stunden auf Brandschutz- und Ordnungsdienste. Bei 20 Übungen haben 505 Wehrleute 1.044 Stunden investiert. An der Landesfeuerwehr-schule in Vilpian sind zwölf Lehrgänge mit Erfolg absolviert worden. Kas-sier Alexander Haller berichtete, dass durch mehrere Veranstaltungen sehr viel Eigenleistung erbracht wer-den konnte.Laurent Egger wurde in den aktiven Dienst aufgenom-men. Für 25 Jahre aktive Dienstzeit wurden die Wehr-männer Reinhold Wild, Manfred Hofer, Anton Stamp-fer, Hans-Peter Mair und der Kommandant-Stellver-treter Martin Tratter mit dem Verdienstkreuz in Silber geehrt (im Bild). Beim Bezirksfeuerwehrtag im April in Sterzing werden Rudolf Hofer und Ex-Kommandant Jakob Weissteiner mit dem Verdienstkreuz in Gold für

40 aktive Jahre geehrt.Bei der Neuwahl wurde der amtierende Kommandant Michael Siller mit 51 von 52 Stimmen wiedergewählt.

Dasselbe Ergebnis konnte sein Stellvertreter Martin Tratter für sich verzeichnen. Neu in den Ausschuss gewählt wur-den David Weissteiner, Ewald Siller und Arnold Mair.B e z i r k s f e u e r w e h r p r ä s i -dent Peter Heidegger dank-te für die gute Zusammen-arbeit im Bezirk. Bezirks-feuerwehrinspektor Alois Sparber lobte die umfang-

reiche Tätigkeit und blickte auf das abgelaufene Jahr auf Bezirksebene zurück. Er regte zur Teilnah-me an den Atemschutzbewerben sowie am Landes-bewerb 2016 in Sterzing an. Bürgermeister Johann Frei dankte für die Mithilfe der Wehren bei der Er-stellung des Gemeinde-Zivilschutzplanes. Weite-re Grußbotschaften kamen vom Bezirksschriftfüh-rer Norbert Plattner, Pfarrer Walter Prast, Abschnitts- inspektor Hermann Knollenberger, Gemeindearzt Dr. Wilhelm Seppi sowie Interessentschaftspräsident Ro-land Bacher.

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GOSSENSASS

47 Einsätze geleistet

FAMILIENSTÄRKEN

Anfang März fand im Marga-rethensaal in Sterzing die dies-jährige Jahresversammlung des Bezirks Wipptal im Katholischen Familienverband Südtirol statt. Nach dem umfangreichen Tä-tigkeitsbericht der Zweigstel-len und des Bezirks wurden Er-fahrungen und Erlebnisse mit KFS-Präsidentin Angelika Mitter-rutzner und Bezirksleiter Alexan-der Kritzinger ausgetauscht. Ei-nes der Highlights des abgelau-fenen Jahres war die jährliche KFS-Familienwanderung zur On-trattalm im Jaufental, die der Be-zirk im Juli organisiert hat. Mar-kus Seppi, seit September Ge-schäftsführer des KFS, nahm erstmals an der Bezirksversamm-lung teil und erläuterte einige or-ganisatorische Belange.Mitterrutzner dankte den anwe-senden Zweigstellen-Mitarbei-tern für ihren Einsatz zum Woh-le der Familien. Sie hofft, dass der Bezirk auch weiterhin so gut weiterarbeitet wie bisher. In der Folge entwickelte sich eine rege Diskussion zu verschiedenen ver-einsinternen Themen. Besonders gut angekommen sind bei den Verbandsmitgliedern die fami-lienpolitischen Diskussionen. Es wird vorgeschlagen, eine ähnli-che Veranstaltungsreihe auch in Zukunft zu organisieren und im Wipptal einen Abend einzupla-nen.

WIESEN

Michael Siller als FF-Kommandant bestätigt

Ende Jänner hielt die Freiwillige Feuerwehr Gossen-saß bei ihrer Jahresversammlung im Feuerwehrheim Gossensaß Rückschau auf das abgelaufene Jahr. Kom-mandant Gerold Plank konnte Bürgermeister Franz Kompatscher, Bezirksschriftführer Norbert Plattner so-wie Alt- und Ehrenmitglieder begrüßen. Die Feuerwehrmänner rückten im Jahr 2014 zu 47 Einsätzen aus und führten 22 Übun-gen durch. Neben neun Brandeinsätzen wurden 38 technische Einsätze geleistet, darunter gab es zwölf der berüchtig-ten Chemieeinsätze am Brenner. Insgesamt meis-terten die Florianijünger 2.467 Arbeitsstunden.Die Jungmänner Florian Aukenthaler und Georg Tha-ler wurden angelobt und in den aktiven Dienst auf-genommen. Für 25-jährige Mitgliedschaft erhielt Mar-tin Prast das Ehrenzeichen in Silber und für 15 Jahre

Feuerwehrdienst David Thöni jenes in Bronze. Im April 2014 erhielt Josef Auckenthaler bei der Bezirkstagung das Verdienstkreuz in Gold. Er dient bei der Feuerwehr nunmehr über 40 Jahre.Die Gastredner lobten die Feuerwehrmänner ob ihrer geleisteten Arbeit für die Gemeinschaft in Gemeinde

und Bezirk und wünsch-ten weiterhin unfallfreie Einsätze und Freude in dieser ehrenamtlichen Organisation.Bei den Neuwahlen be-stätigten die aktiven Feuerwehrmänner den bisherigen Komman-danten Gerold Plank in seinem Amt, während Christian Plattner zu sei-

nem neuen Stellvertreter gewählt wurde. Weiterhin im Ausschuss bleibt Hanspaul Fuchs, neu sind Valenti-na Scaliero und Andreas Prünster.

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„UNSER GLAUBEAN DIE AUFERSTEHUNG“

Zur Glaubenswoche im vergangenen Herbst wurde eine Vortragsreihe zum Thema „Unser Glaube an die Auferstehung“ angeboten. Die einzelnen Vorträge werden in den kommenden Wochen über den Pfarr-sender Sterzing für das Einzugsgebiet der Seelsorge-einheit Wipptal ausgestrahlt.Am 10. April ist Bibelwissenschaftler Hansjörg Rigger mit „Unsere christliche Auferstehungshoffnung im Licht der biblischen Zeugnisse“ zu hören, am 17. Ap-ril referiert er zum Thema „Ist die Liebe stärker als der Tod?“. Am 24. April sprechen Sterbebegleiter und Sterbeforscher L. Degeneve sowie Krankenschwes-ter Gerda Riedmann zu „Dem Licht entgegen“. Am 1. Mai geht Albert Blesinger, Autor zahlreicher Pu-blikationen zu religiöser Erziehung, der Frage „Wie teilen wir die großen Geheimnisse unseres Glaubens mit den Kindern und Jugendlichen?“ nach. Am 8. Mai spricht Maria Kusstatscher über „Wir Menschen haben Sehnsucht und Hoffnung auf ein glückliches Weiterleben nach dem Tod – Nahtoterfahrungen“.Die Vorträge werden jeweils nach der Abendmesse gegen 20.00 Uhr auf Radio Grüne Welle (98,9 MHz) übertragen.

GRUNDSCHÜLER BASTELN FÜRKINDERSTATION

Mit farbenfrohen Schmetterlingen und anderen selbstgebastelten Frühlingsboten haben die drit-ten Klassen der Grund-schule „Dr. Josef Ram-pold“ unter der profes-sionellen Anleitung von Lehrerin Monika Palla den Frühling in die Kin- derstation des Ster- zinger Krankenhauses gebracht. Die Grundschüler verschönern dadurch nicht nur die Optik der Abtei-lung, sondern zeigen eine schöne Geste der Solida-rität mit Altersgenossen, denen es gerade nicht so gut geht.

GESELLSCHAFT

20 Jahre Jugenddienst Wipptal

Ein reges Vereinsjahr

Bei der vor kurzem abgehaltenen Jahres-versammlung des Jugenddienstes Wipptal begrüßte der Vorsitzende Werner Fuchs Vertreter der Pfarreien der Seelsorgeein-

heit Wipptal, der Wipptaler Gemeinden sowie der Bezirksgemeinschaft. Nach be-sinnlichen Worten zum hl. Josef durch De-kan Josef Knapp und einer Filmpräsentati-on über das vergangene Arbeitsjahr haben die drei Mitarbeiter Armin Mutschlechner, Simon Walter und Erwin Fassnauer eini-ge Tätigkeitsschwerpunkte erläutert, u. a.

das Sommerprojekt „Work & Fun“, der Zug der Erinnerung „Pro Memoria Ausch- witz“, die Arbeit im Jugendtreff, die Ju-gendwallfahrt nach Ridnaun, die „Spi-

ritnight“ in Neustift, der Liederwettbewerb „Hosch a Schneid“, das Projekt JAWA sowie Kochabende und Wan-derungen mit Jugendli-chen mit Migrationshin-tergrund.Am 7. Juni feiert der Ju-

genddienst Wipptal sein 20-jähriges Be-stehen. Dazu haben der Vorstand und die Mitarbeiter ein vielfältiges Programm zu-sammengestellt.Der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner bedankte sich für die wertvolle Tätigkeit zum Wohle der Kinder und Ju-gendlichen im Bezirk.

Vor kurzem blickte die Schützenkompanie Mareit bei der alljährlichen Jahresversamm-lung in Anwesenheit des Bezirksmajors Ru-dolf Lanz und einiger Ehrengäste auf eine rege Vereinstätigkeit zurück. Neben diver-sen Ausrückungen in Südtirol und darüber hinaus, organisiert die Kompanie schon seit Jahren im Rahmen des Wipptaler Radtages eine Zwischenstation in Mareit.

Die zurzeit einzige Kompanie der Ge-meinde Ratschings besteht aus 18 aktiven

Schützen, wovon zwei heuer neu auf-genommen wurden, drei Marketenderin-nen sowie neun un-terstützenden Mit-gliedern.Im Rahmen der Ver-sammlung erhielt Schütze Arnold Wur-

zer eine Urkunde für seine 15-jährige Mit-gliedschaft (im Bild).

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INFOS AUS DEM JUGENDTREFF

ACTION-SOMMER FÜR JUGENDLICHE

Der Jugendtreff organisiert vom 6. bis zum 31. Juli vier Wochen aktives Lernen, selbstständiges und eigenverantwortliches Han-deln, Einschätzen von Grenzen, Sprachförderung und erlebnis-

orientierte Freizeitaktivitäten für Jugendliche ab elf Jahren von Montag bis Freitag, jeweils von 8.00 bis 17.00 Uhr. Teilnehmen können pro Woche maximal zehn bis zwölf Jugendliche zu einem Unkostenbeitrag von 60 Euro. In-fos und Anmeldungen im Jugendtreff Sterzing, Tel. 0472 767890, Handy 345 3598339, E-Mail [email protected].

CHIEMSEE SUMMER FESTIVAL

Zwischen 19. und 23. August ist es wieder soweit. Wipptaler Ju-gendliche ab 16 Jahren können sich wieder am „Chiemsee SUM-MER Festival“ beteiligen. Die Un-kosten werden geteilt. Anmel-dungen und Infos bei Armin im

Jugendtreff Sterzing.

KULTUR- UND STUDIENREISE ALBANIEN

Ist das Land Albanien wirklich so, wie Vorurteile es uns weismachen wollen? Die zahlenmäßig größte Gruppe von

Migranten in Südtirol kommt aus Albanien. Acht Jugendliche ab 16 Jahren und acht Erwach-sene aus dem Wipptal haben die Möglichkeit, in der ersten No-vemberwoche 2015 dieses Land zu bereisen. Die Zielgruppe bei den Erwachsenen sollten Perso-

nen sein, die mit Kindern und Jugendlichen in Kontakt sind, wie ehrenamtlich Tätige in Vereinen, Lehrkräfte, Ge-meindereferenten oder Multiplikatoren im Allgemeinen. Da dieses Projekt vom Amt für Jugendarbeit gefördert wird, werden die Reisekosten sehr moderat ausfallen. Vor-einschreibungen können ab sofort getätigt werden. Aus-künfte erteilt Armin im Jugendtreff Sterzing.

ÖFFNUNGSZEITEN JUGENDTREFF STERZING

Jeweils Dienstag bis Samstag von 14.30 bis 17.30 Uhr, ausgenommen Ausflüge und Veranstaltungen. Die Räum-lichkeiten im Margarethenhaus können auch für Kinder- und Jugendgeburtstage oder für Familienfeiern gegen eine Spende genutzt werden. Wer ehrenamtlich im Ju-gendtreff mitarbeiten möchte, kann sich jederzeit melden, ebenso Jugendliche, die eine Idee verwirklichen möchten.

STERZING

Spiel und Spaß bei der Bürgerkapelle

Firmgruppe Trens im Kinderdorf

Sommerbetreuung für Kinder: Kalender erarbeitet

GESELLSCHAFTFo

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Eine Initiativgruppe, bestehend aus El-tern, Vertretern von Gemeinden, Or-ganisationen, Sozialdienst und Ju-gendienst Wipptal, haben in den ver-gangenen Monaten an der Erstellung eines Kalenders mit allen Sommer-

betreuungsangeboten für Kinder im Wipptal gearbeitet. In anderen Städten Südtirols gibt es diese Planhilfe für El-tern schon seit einigen Jahren. Die ers-te Ausgabe des Kalenders wird in allen Grund- und Mittelschulen verteilt.

Spiel und Spaß waren am letzten Feb-ruarwochenende bei der Bürgerkapel-le Sterzing angesagt.

Am 27. Februar besuchten die Dritt-klässler der Grundschule Sterzing die Bürgerkapelle. Einige Musikanten

stellten ihren die verschiedenen Instru-mente und mit einem kurzen Film die Jugendkapelle vor. Besonders großen

Spaß machte den Schülern das Aus-probieren der ein-zelnen Instrumente.Am 28. Februar ma-ßen sich die Mu-sikanten der Bür-gerkapelle in Ma-reit beim Eisstock-schießen in sieben

Teams. Gewonnen haben Monika Kob, Rudi Auckenthaler, Kurt Keim und Stefan Sparber.

Elf interessierte Kinder von der Firm-gruppe Trens besuchten unlängst in Begleitung zweier Mütter das Süd-tiroler Kinderdorf. Der Be-reichsleiter der Jugend-wohngemeinschaften Ro-land Feichter führte die Kinder durchs Dorf. „Wir legen Wert auf einen re-spektvollen Umgang mit den Betreuten, auf Acht-samkeit und gegenseiti-ge Wertschätzung“, so Feichter.Der elfjährige Peter staun-te: „Mich beindruckt, wie die Jugendlichen hier ohne Eltern zu-sammenleben und wie sie miteinan-der auskommen. Jeder hat ein eigenes Zimmer. Ich könnte mir nicht vorstel-len, ohne Eltern zu leben.“

Begeistert waren die Firmlinge von den Instrumenten im Raum für Musikthe-rapie. „Der Musikraum war cool, vor

allem die Klangschaukel“, war Gre-ta fasziniert. Feichter führte die Kin-der auch in eine Jugendwohngemein-schaft. Dort konnten sie den Erziehern und einem Betreuten Fragen stellen.

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Flohmarkt für eine solidarische Welt

GOSSENSASS

Schüler besuchen Vereinskapelle

Oberschüler schnuppern Betriebsluft

Musikklassen proben für Rockoper

GESELLSCHAFT

Auch in diesem Schuljahr konn-ten die Viertklässler der Ster- zinger Fachoberschule für Wirt-schaft (WFO) bei einem zweiwö-chigen Praktikum Einblick in die

Arbeitswelt nehmen. Viele Betrie-be hatten sich bereit erklärt, die Praktikanten in den ersten zwei Februarwochen zu betreuen. Die Schüler konnten zwischen In-dustrie- und Handwerksbetrieb,

Bankwesen, Versicherung, öf-fentlicher Verwaltung, Tourismus-verein, Reisebüro oder der Mitar-beit im Schulsprengel wählen.Für eine reibungslose Koordina-

tion sorgten die Lehr-personen Walter Teissl und Leopold Volgger.Jedem Praktikanten standen ein Beratungs-lehrer und ein Mitar-beiter im jeweiligen Betrieb zur Seite. Die Teilnehmer lieferten am Ende ein Tagebuch über das Betriebsprak-tikum ab. Die Betriebe

ihrerseits gaben Rückmeldung über Einsatz und Engagement, Höflichkeit, Pünktlichkeit, Ord-nung oder gewissenhafte Durch-führung der Arbeiten der Prakti-kanten.

Seit Wochen üben die drei Mu-sikklassen der Sterzinger Mittel-schule „Vigil Raber“ für das Mu-siktheater „School of Pop“. Es soll Anfang Mai im Stadttheater Sterzing und in der Mittelschule St. Johann im Ahrntal aufgeführt werden.Die Lehrpersonen für Musik, Kunst und Technik, für Deutsch und Englisch sowie eine externe Regisseurin und eine Choreogra-

phin bemühen sich, gemeinsam mit den Schülern die Story der School of Pop auf die Bühne zu bringen. Dabei geht es um eine Schule, die sich bei einem Musik-wettbewerb beteiligt und natür-lich siegen möchte.Die Gesamtleitung liegt in den bewährten Händen von Musik-lehrerin Waltraud Pörnbacher, für die Regie ist Hanenn Huber ver-antwortlich.

Die Praktikanten (v. l.) Sarah Ralser, Philipp Lanthaler und Samira Siller

Der VKE Sterzing organisiert in Zusammenarbeit mit dem „Eine Welt La-den“ vom 27. bis zum 30. April einen Flohmarkt für eine solidarische Welt. Mit dem Erlös werden zwei Projekte in Bolivien unterstützt: „Vida y Espe-ranza in Champarrancho” für Kinder und Jugendliche aus einem Armenviertel und „CentroSigamos in Sacaba” für Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigung.Für diesen Zweck werden gut erhaltene Gebrauchsgegenstände aller Art gesucht, die bis zum 23. April mittwochs und don-nerstags von 15.00 bis 17.30 Uhr im „Eine Welt Laden“ in der Sterzinger Ralsergasse abgegeben werden können. Wer keine Möglichkeit hat, die Sachen persönlich abzugeben, kann einen Abholtermin unter der Rufnummer 338 3901106 (Lea) organisieren.

Beim Tag der offenen Tür besuch-ten die Grundschüler von Gossen-saß Ende Februar die Vereinska-pelle Gossensaß, um deren Tätig-keit näher kennen zu lernen. An-fang März waren die Mittelschüler zu Besuch.Obmann Armin Keim erklärte den Schülern die Bedeutung einer Mu-sikkapelle für das Dorfleben. In der Jugendkapelle „Brennerwind“ könne Erlerntes bereits früh in ei-

ner Kapelle umgesetzt werden. Musikanten erläuterten die ein-zelnen Instrumente, welche die Schüler auch selbst ausprobieren konnten.Eltern, deren Kinder gerne ein In-strument erlernen möchten, kön-nen sich bei Jugendleiterin Moni-ka Mayr (Tel. 338 4606249) nä-her informieren. Nach Möglichkeit stellt die Vereinskapelle kostenlos ein Leihinstrument zur Verfügung.

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Mit dem Kriegseintritt Italiens im Mai 1915 befand sich das gesam-te Gebiet Tirols südlich des Bren-ners unter strenger Militärkon- trolle. Die militärische Führung be-wies wenig Organisationstalent, so dass etwa bei der Viehsam-melstelle in Wiesen Rinder ver-endeten, weil ungeeignetes Per-sonal den Dienst versah. Johann Frick, seit 1908 Abgeordneter der Christlichsozialen im Tiroler Land-tag, fühlte sich verpflichtet, auf solche Missstände energisch hin-zuweisen. Somit war ein Streit mit den Militärbehörden unausweich-lich. Die Militärbehörde kannte in Bezug auf die Viehstellung und die Ablieferung von Korn und Viehfutter keine Gnade. Von den drei Landesverteidi-gungskommandanten General Viktor Graf Dankl, Feldmarschall Erzherzog Eugen und Feldmar-schall Conrad von Hötzendorf zeigte sich der Erzherzog mehr von der menschlichen Seite und handhabte die strengen Kriegs-gesetze nicht so stur wie die bei-den anderen, die für berechtigte Beschwerden wenig Verständnis aufbrachten.Der pflichtbewusste Sterzinger Jo-hann Frick (1875 – 1958), Bau-er, Gastwirt und Metzgereibe-sitzer, zudem Abgeordneter der Christlichsozialen im Tiroler Land-tag, half der Bevölkerung seines Wahlbezirkes, wo er nur konnte. Er beriet die bäuerliche Bevölke-rung bezüglich Ernteurlaube und Freistellungen für die Bewirtschaf-tung der Almen. Zudem hielt er nicht viel von der anscheinend vorteilhaften Kriegsanleihe. So riet er einer Bäuerin aus Mareit, sie solle ihr erspartes Geld besser für die Familie verwenden.

Die berechtigte Kritik an der dik-tatorischen Militärverwaltung und die heftige Auseinandersetzung mit einem Militärtierarzt hatten schwerwiegende Folgen für Frick, der bald zum Opfer der Militärdik-tatur wurde. Eines Nachts kamen Gendarmen auf den Brunnerhof an der Hochstraße, um den lästi-gen Kritiker zu verhaften. Beson-ders schmerzlich empfand der ver-haftete Frick den Hinweis, dass er als nicht mehr vertrauenswürdige Person gelte, obwohl er als Politi-

ker dreimal den Eid auf den Kaiser abgelegt hatte.Über seinen Kriegsdienst hat der Betroffene einen schriftlichen Be-richt hinterlassen:„Eingerückt am 17. Februar 1915 nach Bozen-Gries als Sanitäts-soldat und am 5. März in das k. k. Reservespital Sterzing transfe-riert. Am 9. November kam ich nach Innsbruck in Garnisonenar-rest und Untersuchungshaft we-gen 3 Verleumdungsanzeigen be-treff meiner an das Landesvertei-

GESCHICHTE I Das Wipptal im Ersten Weltkrieg

Von Luis Palla

„Erfrug nie warum!“

digungskommando wegen Milch-preistreiberei, wegen Unterhalts-beiträge betreff Gesuche, we-gen Ministerialverordnung betreff des Schlachtens von Kälbern und Jungvieh. Laut Erhebungen des Militärgerichtes Innsbruck wur-de ich als unschuldig erklärt und am 30. November enthaftet ohne Verhandlung noch Strafe. Am 18. März 1916 kam Befehl zum Nord-transport und Kasernenarrest. Er-frug nie warum, obwohl ich zwei-mal beim Rapport war. Am 3. Ap-

Johann Frick:wegen Verleumdung an die russische Front verlegt

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„Erfrug nie warum!“ril war Abmarsch nach Galizien über Wien-Budapest-Debrezen.“Frick landete nahe Czernowitz in der Bukowina, wo er nach eige-nen Angaben beim Straßenbau und Wachdienst eingeteilt war. Von der Personalsammelstelle De-brezen wurde er zum Militärkom-mando in Innsbruck und von dort im Juni 1917 zum Kaiserschüt-zenregiment in Schärding verlegt. „Am 9. Juli wurde ich dort als Älp-

Lesen Sie in der nächstenAusgabe des Erker:

„GRENZZIEHUNG. DER BRENNER 1918 – 1923“(Teil 1) von Hans Heiss.

E

Personen, die ihm durch die An-zeige bei der Militärbehörde Prob-leme bereiteten. In der Bukowina, im äußersten Ostzipfel des Habs-burgerreiches, forderte der Krieg gegen die in Massen anstürmen-den Russen viele Opfer. Nur durch eine rasche Flucht konnte Frick sein Leben retten.Als er im unwirtlichen Galizien aus einem Brief erfuhr, dass seine Frau Veronika eine Tochter, die den Na-

men Maria bekam, ge-boren hatte, hegte er Zweifel, dieses Kind je-mals zu sehen. Er be-fürchtete nämlich den Einsatz an vorderster Front.Hans Kramer, Univer-sitätsprofessor in Inns-bruck, schrieb über Jo-hann Frick: „Das auf-fallendste Ereignis war das Verfahren gegen den christlichsozialen Reichsrats- und Land-tagsabgeordneten, den Gastwirt Frick in Sterzing. Er kam we-gen angeblicher Ver-leumdung eines Mili-tärtierarztes, also ge-wiss keiner hohen Per-sönlichkeit, in Untersu-chungshaft. Er wurde schließlich in eine trien-tinische Marschkompa-

nie gesteckt und strafweise an die russische Front verlegt. Er sei zu niedrigsten Diensten verwendet worden. Das machte böses Blut. Frick konnte schließlich doch ge-sund nach Hause zurückkehren.“

ler enthoben. Dann erhielt ich von der k. k. Bezirkshauptmann-schaft Brixen Abwartebewilli-gung; am 15. Jänner 1918 erhielt ich die Enthebung als Winterfütte-rer bis 31. Mai.“ Parteifreund Jo-sef Schraffl hat sich mehrfach mit Erfolg für den strafversetzten Frick eingesetzt.In seinem zweiseitigen Bericht äu-ßerte sich der gedemütigte Ster- zinger sachlich, ohne jegliche Stel-lungnahme zum Kriegsverlauf. Er verlor auch keine Zeile über die

Johann Frick im Sommer 1952 in Sterzing

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MAULS

Sepp Pichler seit 70 Jahren ChorsängerGOSSENSASS

Geschwister Hofer geehrt

Musikalische TalenteST. JAKOB

Frühjahrskonzert der Musikkapelle

KULTUR

Über tausend Nachwuchstalente aus allen Teilen Tirols stellten sich Mitte März in über 700 Bewer-ben im Südtiroler Unterland dem musikalischen Wettstreit „prima la musica“. Aus Südtirol beteilig-ten sich in Auer und Tramin heuer 216 Solisten, 27 jugendliche Be-

gleitpersonen und 31 Ensembles mit insgesamt 56 Mitgliedern am Wettbewerb. 38 Südtiroler Solis-ten und zehn Ensembles wurden

zur Teilnahme am Bundeswettbe-werb in Eisenstadt zugelassen. In der Altersgruppe bis neun Jahre gab es neun erste Preise mit Aus-zeichnung.Ihr Können unter Beweis gestellt und die Juroren überzeugt ha-ben auch sechs Schüler der Mu-

sikschule Sterzing: Emma Wieser und Maja Malfer- theiner sowie Anna Gall-metzer und Emily Maria Volgger schafften in der Klasse „Klavier vierhän-dig“ (Altersgruppe B) je-weils einen ersten Preis mit Auszeichnung. Jo-hann Markio holte an der Klarinette in der Alters-

stufe 1 einen 2. Preis. Mit gutem Erfolg beteiligt hat sich auch Elisa-beth Sparber als jugendliche Kla-vierbegleiterin.

Zur diesjährigen Jahresversamm-lung des Kirchenchores St. Oswald in Mauls begrüßte Obfrau Anne-marie Saxl im Romantikhotel „Staf-ler“ neben den Sängern als Ehren-gäste Pfarrseelsorger Paul Valenti-ni, den Verbandsobmann des Süd-tiroler Chorverbandes Erich Delte-

desco, Vizebürgermeisterin Helene Nössing und den Vorsitzenden des Verbandes der Kirchenchöre Süd-tirols, Theodor Rifesser.

Chorleiter und Organist Wolfgang Girtler dankte den Sängern für ih-ren fleißigen Probenbesuch und verwies auf die Bedeutung jedes einzelnen für gelingenden Chor-gesang.Im abgelaufenen Jahr trafen sich die Mitglieder zu 33 Proben und

sangen bei 44 liturgischen Feiern. Höhepunkte waren der Pastoralbesuch von Bi-schof Ivo Muser und die Teilnahme am Chörefesti-val auf Schloss Rodenegg. Fünf neue Sänger sind dem Chor beigetreten.Ein besonderes Jubiläum feierte Tenor Sepp Pich-ler: Er singt seit nunmehr 70 Jahren im Kirchenchor Mauls, dem er auch eine Zeit lang als Chorleiter vor-

stand. Obfrau Saxl und Chorleiter Girtler überreichten dem begna-deten Sänger als Würdigung eine Statue der hl. Cäcilia.

(v. l.) Chorleiter Wolfgang Girtler, der Geehrte Sepp Pichler und Obfrau Annemarie Saxl

Am 18. April gibt die Musikka-pelle Innerpfitsch ihr diesjähriges Frühjahrskonzert. Unter der Leitung von Kapellmeis-ter Martin Rainer erwartet das Pub- likum ein abwechslungsreiches Programm. Zu hören sind sowohl traditionelle Werke wie der allseits

bekannte „Florentiner Marsch“, als auch moderne Konzertstücke wie „Voyage into the Blue“ von Naoya Wada oder „Let me enter-tain you – Robbie Williams“ von Don Campbell.Das Konzert im Schulhaus von St. Jakob beginnt um 20.30 Uhr.

Zur Jahresversammlung des Pfarr-chores von Gossensaß konnte Ob-frau Edith Mair Ende Jänner im Gasthof „Moarwirt“ Bürgermeis-ter Franz Kompatscher, den Ver-treter des Verbandes der Kirchen-chöre Martin Ellemunt und den Obmann des Verbandes der Süd-tiroler Chöre Erich Deltedesco be-grüßen. Der Chor traf sich im vergange-nen Jahr zu rund 70 Auftritten und Proben. Höhepunkte waren die Aufführung der Missa „Bea-ti omnes“ von J. v. Rathgeber an-

lässlich der Bischofsvisitation, ein Frühjahrskonzert gemeinsam mit dem MGV Sterzing und das Ad-ventsingen. Das Geschwisterpaar Anna und Hans Hofer wurde bei der Ver-sammlung für 50 Jahre im Diens-te des Kirchenchores geehrt. Ob-frau Mair sowie die Ehrengäste sprachen ihnen großen Dank für den unermüdlichen Einsatz in der Chorgemeinschaft aus und über-reichten als Zeichen der Anerken-nung eine Urkunde, ein Porträt und einen Reisegutschein.

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In der Woche vom 4. bis zum 10. Mai findet die beliebte Musik-Festwoche der Incredible Southern Blues Band zum dritten Mal statt. Standen die letztjährigen Blues Days noch ganz im Zeichen des 25-jährigen Band-Jubiläums, setzen die vier Gent-leman-Blueser Werner „Haifisch“ Heidegger, Gian-ni Ghirardini, Roland Egger und der ORF-TV-Pfar-rer Anton „Little“ Prinz, Markus Linder, mit der diesjährigen Veranstaltung neue Qualitätsmaßstä-be.

kultur

4. MAIALEX PUBCHARLEY DEANESI & GIOVANNI BETTI, 20.00 Uhr; freier Eintritt

5. MAIHOTEL MONDSCHEINFABIO DELLADIO & ANDREA FILIDEI, 20.00 Uhr; freier Eintritt

6. MAISTEINDLS BOUTIQUEHOTELANNIKA BORSETTO & CHRIS KAUFMANN,20.00 Uhr; freier Eintritt

7. MAIHOTEL STERZINGER MOOSMAURO FERRARESE & ALESSANDRA CECALA, 20.00 Uhr; freier Eintritt

8. MAIVIGIL RABER SAALFABIO TREVES & ALEX “KID” GARIAZZO, 20.00 Uhr; 10 EuroLATE NIGHT SHOW - DERBY CLUBCHRIS COSTA feat. ANDREA POLATO, MARCO STAGNI, 22.00 Uhr; freier Eintritt

9. MAIINNERCITY PARADESTB DIXIE TRAIN (Marching Band), 10.00 Uhr

BLUES NIGHT -STADTTHEATER/TEATRO COMUNALETHE INCREDIBLE SOUTHERN BLUES BANDfeat. THE INCREDIBLE HORNS, RICHARD MOYA CABALLERO& HUBERT TUBBS (ex Tower of Power), 20.00 Uhr; 15 Euro

10. MAIPFARRKIRCHE/CHIESA PARROCCHIALEGOSPEL MASS with ISBB feat. ROLAND EGGER, 10.00 UhrTHEATER CAFÈMOTHER’S DAY BLUES BRUNCHPETRA GRUBER, ANNA ZUEGG, GIGI MONGELLI, 11.30 Uhr; freier Eintritt

Kartenreservierungen für die Konzer-te am 9. und 10. Mai nimmt der Touris-musverein Sterzing (Tel. 765325, E-Mail [email protected]) vor.

STERZING, METROPOLE DES BLUESzer Flower einen neuen Hit und wird heuer, als erster männlicher Hauptgast, nicht nur Frauenherzen schnel-ler schlagen lassen. Am Vorabend wird im Vigil-Raber-Saal der aus Mailand stammende Sänger und Blues-Harp-Spieler Fabio Treves zusammen mit seinem langjährigen Bandkollegen, dem Gitarristen Alex „Kid“ Gariazzo ein Duo-Konzert der Ex-traklasse geben. Treves, von seinen Fans gerne Puma di Lambrate genannt, ist der einzige italienische Künstler, der jemals mit dem Baltimore-Genie Frank Zappa ge-meinsam auf einer Bühne gespielt hat.Im Anschluss daran geht es zur Friday’s Late Night Show ins Derby. Dort wird ab 22.00 Uhr der inzwischen in-ternational erfolgreiche Gadertaler Musiker Chris Costa mit seinem fulminanten Trio ordentlich einheizen. An den Wochentagen davor, von Montag bis Donners-tag, treten in bekannten Gastlokalen des Ortes wiede-rum einheimische Musiker in feinen Duo-Besetzungen auf. Die Blues-Meile erstreckt sich heuer zum ersten Mal vom „Sterzinger Moos“ über das „Mondschein“ wei-ter zum „Alex Pub“ bis hin zu „Steindls Boutiquehotel“ und umschließt so die ganze Stadt.Fester Bestandteil der Blues Days bleibt die Nordtiroler STB Dixie Train Marching Band, die am Samstagvormit-tag mit ihrer farbenfrohen New Orleans Parade wieder durch die Gassen ziehen wird. Die grenzüberschreitende Formation ISBB All Stars wird heuer wieder von den Incredible Horns unter der Lei-tung von Trompeter Simon Cede begleitet und präsen-tiert sich dem Publikum mit einem frisch überarbeite-ten Musikprogramm und unterhaltsamen Bühnenein-lagen. Ein Novum für die bühnenerprobte Rhythmus-gruppe der Band bildet die Erweiterung um den perua-nischen Perkussionisten Richard Moya Caballero.Die festliche Gospelmesse am Sonntagmorgen in der Pfarrkirche wird heuer Roland Egger singen. Begleitet von seinen Freunden Werner am Bass, Gianni an der Gitarre und Markus an der Orgel, wird der Stimmge-ber der Incredible mit einer Auswahl weltberühmter Gospels – eine Verkürzung von „God’s spell“ (Got-tes Wort) – den feierlichen Abschluss der Musikwoche einleiten.Im Anschluss an die Messe sind alle wieder zum tradi-tionellen Muttertags-Brunch auf die Terrasse des Thea-tercafès eingeladen, wo ab Sonntagmittag Petra Gru-ber mit ihrer Tochter Anna Zuegg für einen stimmigen Ausklang der Blues Days sorgt.Mit dem Spendenaufruf der begleitenden Hilfsaktion Blues Aid richten die Organisatoren ihre Aufmerksam-keit in diesem Jahr auf die Multiple Sklerose Vereini-gung Südtirol (MSV), die das Ziel hat, Betroffenen und deren Familien beizustehen.Die Musikfestwoche Blues Days ist eine Veranstaltung der Incredible Southern Blues Band unter der organisa-torischen Leitung von Roland Egger (movex), mit Un-terstützung von Tourismusverein und Gemeinde Ster- zing. Sponsor der Veranstaltung ist die Firma Leitner AG.

Stargast des Hauptabends im Stadttheater ist in diesem Jahr der ex Frontmann der legendären US-amerikani-schen Funk-Band Tower of Power aus Oakland, Kalifor-nien, Hubert Tubbs, der von 1975 bis 1978 als Lead-sänger die sagenhaften LPs „In the Slot“, „Live and in Living Color“, „Ain’t nothin’ stoppin’ us now“ und „We came to play“ aufgenommen hat. Tubbs landete erst kürzlich mit dem französischen Electro/Pop Trio Pan-

Fabio Treves & Alex Kid Gariazzo

Hubert Tubbs Incredible Southern Blues Band

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STERZING

„Hochzeitsfieber am Gardasee“

Am 9. April wartet die Volksbühne Rasen im Stadttheater Sterzing mit einem besonderen Stück eines besonderen Autors auf: „Hochzeitsfieber am Gardasee“ ist der Bühnenerstling von Julian Messner aus Oberrasen im Pustertal.

STERZING

„Es war die Lerche“

RIDNAUN

„’S Loch in der Wond“Ab Mitte April zeigt die Heimatbüh-ne Ridnaun in einer Inszenierung von Walter Larch das dreiaktige Lustspiel „’S Loch in der Wond“ von Bernd Gumbold.

Was macht ein Bürgermeister, des-sen Frau „Herr“ im Hause ist und der höchstwahrscheinlich seinen Bürger-meisterposten verlieren wird, da sei-ne Gemeinde zu wenig Einwohner hat und eingemeindet werden soll. Ein In-dustrieller mit der geplanten Ansied-lung eines Großbetriebes kommt ihm da gerade recht. Doch das Grundstück gehört ausgerechnet dem ledigen Bau-er Friedl, der keinen Zentimeter verkau-fen will.Das allein wäre halb so schlimm, wäre da nicht der Opa, der seine eigenen Plä-ne schmiedet, mit seinen Streichen das ganze Haus auf den Kopf stellt und die Absichten seines Sohnes durchkreuzt. In dieser vertrackten Situation bleiben dem Bürgermeister nur noch zwielichti-ge Methoden als Ausweg übrig.Es spielen Arthur Braunhofer, So-fia Wurzer Braunhofer, Nadin Wurzer, Heinrich Volgger, Josefine Larch, Mat-thias Wild, Albin Volgger, Michael Ga-steiger, Klaus Pittracher, Werner Pittra-cher und Andrea Maurmair.Premiere ist am 16. April um 20.00 Uhr im Vereinshaus von Ridnaun.Kartenreservierungen unter der Ruf-nummer 371 1788155 (13.00 – 14.00 Uhr, 19.30 – 21.00 Uhr).Weitere Aufführungstermine im Veran-staltungskalender.

KULTUR

Das Stadttheater Bruneck zeigt am 19. Ap-ril im Stadttheater Sterzing die Komödie „Es war die Lerche“ von Ephraim Kishon in ei-ner Inszenierung von Maria Kankelfitz.

Romeo und Julia sind inzwischen seit 30 Jahren verheiratet, aber leider alles andere als glücklich. Sie le-ben unter ärmlichen Verhält-nissen, zusammen mit ihrer 14-jährigen Tochter Lucre-tia, einem Hippie-Mädchen, das nachts heimlich Wän-de mit Graffitis beschmiert und etliche Liebhaber ver-schleißt. Romeo verdingt sich unlustig als Ballett-Leh-rer, schmust mit seiner Wär-meflasche und isst ständig, mit unangenehmen Folgen, Rettich. Er grämt sich außer-

dem, dass die reiche Verwandtschaft seiner Frau noch lebt, Julia das Verhältnis aber aufgekün-digt hat und somit an ein Erbe nicht zu denken ist. Und Julia macht ihrer Frustration beim alten Pater, der das Liebespaar einstmals getraut hat, Luft. Romeo, sagt sie, wäre der größte Volltrot-

tel und außerdem impotent, worunter sie seit 29 Jahren zu leiden habe, und sie wol-le sich endlich scheiden las-sen. Der Urheber des gan-zen Schlamassels, Herr W. Shakespeare, tritt höchst-persönlich ins Geschehen ein – aber er scheint die Kontrolle über sein Werk verloren zu haben.Die Aufführung beginnt um 20.30 Uhr. Karten im Vorver-kauf gibt es im Tourismusver-ein Sterzing.

Kreativität und Kommunikationsbedürfnis ha-ben Julian Messner, Mitglied der Volksbühne Ra-sen mit Down-Syndrom, schon immer ausgezeichnet. Wenn Selbstbewusstsein als tragen-des Charakterelement hinzu-kommt, dann wird auch die Öf-fentlichkeit auf diesen beson-deren Menschen aufmerksam. Julian Messner hat dies mit sei-nen preisgekrönten Gedichten hinlänglich unter Beweis ge-stellt.Auf Anraten der Obfrau der Volksbühne Rasen, Elisabeth Kofler, hat er nun mit „Hochzeitsfieber am Gardasee“ sein erstes Theaterstück geschrieben. Inspiriert wurde er dazu bei einem gemeinsamen Theaterausflug an den Gardasee.Und es wäre nicht Julian Messner, wenn er die Geschichte seines eigenen persönlichen Traums, in der sich zwei Menschen kennen und lieben lernen, nicht selbst inszenieren würde. Dazu

stellt ihm die Volksbühne einen ihm vertrauten Regisseur zur Seite, der ihn bei der dramaturgi-

schen Umsetzung unterstützt.Geschickt entführt der Autor das Publikum in eine Traumwelt und lässt es zwischen den Akten wieder in die Realität zurückkehren. Unterlegt wird diese „Wirklichkeit“ mit seinen vertonten Gedichten und folkloristischer Gardasee-Musik. Technische Hilfsmittel unterstützen den häufi-gen Szenenwechsel.Das Stück beginnt um 20.00 Uhr.

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Bei der Jahresversammlung der Heimat-bühne Mareit wurden im März Andrea Sil-ler und Walter Larch für ihre 40-jährige Mit-gliedschaft geehrt. Nachdem sie viele Jah-re lang in zahlreichen Produktionen zu se-hen war, hat sich Siller letzthin vor allem dem Bereich Kostüme bzw. Fundus gewid-met. Larch ist schon seit Jahren als Regis-seur tätig und hat als solcher den langjäh-rigen Spielleiter Karl Stefan Siller abgelöst. Er inszenierte neben mehreren Lustspielen auch die beiden Dra-men „Der Föhn“ und „Die sieben Todsün-den“. Ende März wurden beide auch in Bo-zen für ihren langjährigen Einsatz für das Theaterwesen im Wipptal ausgezeichnet.Die Theatergruppe um Obmann Thomas Sil-ler zählt derzeit knapp 30 Mitglieder. Im ver-gangenen Frühjahr lockte der Lachschlager

„Amerika-Seppl“ mit Thomas Wurzer in sei-ner Paraderolle, Josef Baier mit seiner bril-lanten Nachahmung des bayerischen Dia-lektes und Babsi Baur, im wirklichen Leben aus Mühldorf am Inn stammend, wieder über tausend Zuschauer nach Mareit. Spiel-leiter Walter Larch hatte für die Produktion

nicht weniger als 15 Spieler zu einer ho-mogenen Gruppe ge-formt, darunter alte Mareiter Theaterhau-degen und viele neue Gesichter.Begeistert aufgenom-men wurde auch das

Gastspiel der bayerischen Kult-Kabarettis-tinnen „Die Wellküren“.Im Herbst zeigte Nachwuchsgruppe der Heimatbühne mit der Brixner Jugendspiel-leiterin Monika Costabiei das Märchen-Pot-pourri „Es flattert ein wenig und schwirrt durch die Luft“.

THEATER

Neuer Bezirksvorstand gewählt

Anfang März wählte der Theaterbezirk Wipptal einen neuen Bezirksausschuss. Neue Obfrau des STV-Be-zirks ist Edeltraud Zössmayr. Sie tritt an die Stelle von Gert Platter aus Trens. Als Spielleiterin wurde Monika Bonell Leitner aus Sterzing im Vorstand bestätigt, ge-nauso wie Franz Ploner als Referent für Kinder- und Jugendtheater. Neu im Ausschuss sind neben der Obfrau auch Roland Leitner (Vize-Obmann), Kassie- rin Evi Heidegger, Schriftführerin Christine Mayr und Heidi Hofer, die fortan für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.Für Herbst 2016 ist wieder eine Produktion auf Be-zirksebene geplant, diesmal im Stadttheater Sterzing.

KULTUR

MAREIT

Ein Leben für das Volkstheater

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WOHER STAMMTEIGENTLICH DER NAME ...

von Harald Kofler

LEIMGRUBEN?

Die kleine Ansiedlung Leimgru-ben liegt an der orographisch linken Seite des Eisacks im Sen-gesertal (Maulsertal), gehört zur Fraktion und Katastralgemein-de Mauls und ist damit verwal-tungstechnisch ein Teil der Ge-meinde Freienfeld. Der Weiler Leimgruben liegt an der östli-chen Talseite und bestand noch im 19. Jahrhundert aus nicht mehr als 17 Häusern.Die Siedlung wird urkundlich erstmals im Jahre 1288, also zu Beginn des Spätmittelalters, als „ze Leimgruebe“ genannt, doch dürfte eine erste Besie-delung wohl bereits wesentlich früher erfolgt sein. Zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert ist eine Siedlungskontinuität histo-risch nachweisbar, sind doch die unterschiedlichen Ortsbezeich-nungen „Laymgrueb“, „Laim-grub“ oder „Laimgrueben“ durchwegs geläufig. Die heu-te gebräuchliche Bezeichnung und Schreibform „Leimgruben“ dürfte sich jedoch erst verhält-nismäßig spät, wahrscheinlich am Beginn des 19. Jahrhunderts weitgehend gefestigt haben.Die etymologische Deutung des Ortsnamens erweist sich als nicht besonders schwierig und kann als gesichert ange-sehen werden. Der Ortsname geht auf das mittelhochdeut-sche Wort „leim“ (d.h. Lehm) zurück. Der Baustoff Lehm wird zudem mundartlich noch heute häufig als „Luam“ bezeichnet und weist damit klar eine Affi-nität zum Wort „Leim“ auf. Der Ortsname dürfte sich aus einer einfachen „Lehmgrube“ entwi-ckelt haben.

Frei.Wild landet mit ihrer aktuellen Single  „Unver-gessen, Unvergänglich, Lebenslänglich“ auf Platz 6 in den deutschen Single-Charts – und erreicht damit den höchsten Sing-le-Chartentry ihrer Bandgeschichte.Der Song ist die zwei-te Single-Auskoppe-lung zu dem am 3. Ap-ril erscheinenden neu-en Album  „Oppositi-on“. Die Eisack- und Wipptaler Deutschro-cker verbinden damit Erinnerungen an ihre Kindheit, ihr Aufwachsen und ihr bisheriges Leben.Im Video werden einige recht private davon verar-beitet. „Erinnerungen sind nachhaltig. Sie können einem Motivation geben oder einfach nur Rückhalt, indem sie auch in weniger einfachen Lebensmomen-ten da sind und uns helfen, stolz oder etwas schlauer als vorher zurückdenken.“Der Titel des Albums „Opposition“ ist Programm. Viele politische Grundsatzdiskussionen sind mit und auf dem Namen Frei.Wild in den letzten Jahren aus-

getragen worden. Musikerkollegen haben sich durch ihre Ablehnung und Reaktion auf die Band ein Podi-um verschafft und 2013 schließlich einen Echo-Aus-

schluss mit noch mehr Grundsatzdiskussio-nen heraufbeschwo-ren. Im vergangenen Jahr verzichteten sie daraufhin freiwillig an einer Teilnahme. Heu-er war die Band zum dritten Mal in Folge für den wichtigsten deutschen Musikpreis nominiert worden. Sie

konnten sich in der Kategorie Musik-DVD/Blu-Ray aber nicht gegen Helene Fischer durchsetzen. Die Verleihung fand am 26. März in Berlin statt.Frei.Wild thematisieren all das auf „Opposition“ – die Texte auf dem Album handeln von ihren Emp-findungen und ihrem Erlebten. Der Albumtitel ist zu-gleich die Kernaussage dazu. „Wir sind die, die der Regierung im musikalischen Parlament gegenüber sitzen, aber stets bereit für Gespräche sind“, erklärt die Band.

100 Jahre Sportgeschichte

Seit drei Jah-ren arbeitet eine Gruppe von ehe-maligen Sportlern und Sportfunktio- nären daran, in einem Buch die Sportgeschichte der letzten hun-dert Jahre in und um Sterzing zu dokumentieren.

Viele Bilder und Zeitdokumente wurden gesam-melt. Das Ergebnis der Arbeit liegt nun als reich bebilderter Band vor. Träger der Initiative sind die Chronistengruppe und die Stadtgemeinde Ster-zing.Im Rahmen der Vorstellung des Buches am 17. April um 18.00 Uhr im Vigil-Raber-Saal wird auch eine Ausstellung eröffnet. Gezeigt werden alte Sportgeräte, Diplome, Medaillen und Erinne-rungsstücke von Sterzinger Sportlern. Die Ausstel-lung bleibt bis 23. April jeweils von Montag bis Samstag von 10.00 bis 12.00 Uhr und von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

4.500 Euro fürkaritative Projekte

KULTUR

„Unvergessen, Unvergänglich, Lebenslänglich“

Anfang März haben der Sterzinger Bürgermeister Fritz Karl Messner und der Stadtrat im historischen Ratssaal der Gemeinde den Erlös aus dem Verkauf der Neujahrsentschuldigungskarten 2014 und 2015 feierlich an die Vertreter der deutschen und italie-nischen Pfarrcaritas und des Vinzenzvereins über-geben. Die Vereine haben jeweils 1.500 Euro zur Finanzierung karitativer Projekte erhalten. Alle drei Organisationen unterstützen gemeinsam das Pro-jekt „Caritas Infopoint“, wo bedürftige Wipptaler Familien durch Lebensmittelpakete unterstützt wer-den.Auch die beiden Künstlerinnen Marlies Kerscher aus Kitzbühel und Alberta Merighi Covi aus Sterzing sind zum feierlichen Empfang erschienen. Sie haben auf ihr Honorar verzichtet und dieses ebenfalls den drei genannten Vereinen zur Verfügung gestellt.

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SPORTDAS WIPPTAL IM FOKUS

„OHNE TITEL“, Andreas Röck, Gossensaß

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Il tempo scorre e manca ormai poco più di un mese alle ele-zioni comunali del 10 maggio quando i cittadini della Wipp-tal saranno chiamati a votare i consigli comunali.Il gioco resta aperto fino al 7 aprile, data in cui dovranno es-sere depositate in comune le li-ste definitive con i candidati. I movimenti sono tanti e il pro-blema principale emerso è la difficoltà di trovare candida-ti forse a causa della stan-chezza e della sfiducia nei confronti della politica.

VIPITENOUfficiali da pochi giorni le candidature di Fritz Karl Mes-sner nella nuova lista „Ster-zing Wipptal” e di Die- trich Thaler nella lista “Klei-nes Edelweiß - SVP”, che si batteranno per conquistare la poltrona di primo cittadino. Nessuna ricandidatura per i Freiheitlichen. Per quanto ri-guarda gli schieramenti di lin-gua italiana Orfino (consiglie-re in carica) si presenta nuo-vamente con la lista Alto Adige nel cuore e sarà capolista: con lui Da-pas e altri 5 nomi per un totale di 7 candidati, 4 uomini e 3 donne. Si ripresenta anche la lista civica In-sieme per Vipiteno/Zusammen für Sterzing, di cui è certa la candida-tura della consigliera in carica Ca-sazza mentre l’assessore Ferri ha dichiarato che non si ripropone. Non sarà presente la lista Bürger Forum Cittadini ma i consiglieri in carica Debiasi e Forer riproporran-no la loro candidatura nella nuova lista „Sterzing Wipptal”.Verrà presentata anche una lista della Lega Nord. Per il resto il qua-dro generale risulta essere molto vago: non si hanno notizie da altri schieramenti.

BRENNERO Per il comune di Brennero uffi-ciale la candidatura del sindaco uscente Franz Kompatscher nel-la lista “Kleines Edelweiß”, 16 i candidati in lista. La novità per il Comune è che sarà istituita una lista civica „Gemeinde Brenner – Wipptal“ per la quale candide-ranno i consiglieri in carica Ru-dolf Plank e Armin Keim; non è ancora noto il numero definitivo dei candidati. Per quanto riguar-

da le liste italiane, al momento certa la candidatura del consi-gliere Pederzini; anche lui “stu-fo” dei partiti e della grande con-fusione politica, si presenterà con la lista civica “Noi per Brenne-ro” con 5 candidati. Sommacal, consigliere in carica per la Lega, non ripropone la sua candidatu-ra e si dichiara alquanto amareg-giato perché da parte dei vertici della lega non gli è stato chiesto di presentarsi. Il consigliere non esclude una ricandidatura fra cinque anni e si dice soddisfatto dell’ultima legislatura. Si ha no-tizia però che per la Lega Nord sarà presente una lista anche per il Comune di Brennero. Conferma la sua candidatura Pon-

zano assessore in carica, anche per il Pd la lista è in fase di pre-parazione.

VAL DI VIZZEIn corsa per la carica di sindaco Stefan Gufler per la lista “Klei-nes Edelweiß”, il numero delle adesioni verrà reso noto a breve. I Freiheitlichen danno per certa la loro candidatura (unico Comune della Wipptal) con Karl Volgger. Si ripresenta la lista civica Gemein-

sam für Wiesen/Pfitsch, i consi-glieri in carica Bacca e Schuster non ripropongono la loro candi-datura mentre Astenwald si pro-pone, a sostenere la lista civica an-che il consigliere in carica Renato Bussola, che ripropone la sua can-didatura.

RACINESA competere per la poltrona di primo cittadino Sebastian Hel-fer (in carica) anche lui per la lista “Kleines Edelweiß”.Anche per il comune di Racines si parla dell’istituzione di una lista civica, ma al momento non sono state rese notizie certe. Se Helfer sarà l’unico candidato sindaco, non è sicuro: pare che la lista ci-

vica nascente voglia presentare un altro candidato sindaco.

CAMPO DI TRENS Cambio del primo cittadino dopo l’annuncio di Holzer, sindaco in carica che non ripropone la sua candidatura. Due i candidati che si disputeranno la poltrona di sinda-co nella lista “Kleines Edelweiß” Alfred Sparber di Stilves e Oswald Mair di Mules. Si presenta nuova-mente anche la lista civica Freie Li-

ste Freienfeld.

FORTEZZA La lista “Kleines Edelweiß” presenta come candidato sindaco Thomas Klapfer. La SVP si presenterà con una li-sta di sedici, forse 18 candi-dati. Scomparsa la lista dei Freiheitlichen. In corsa la nuova lista “Luce per Fortez-za”, che propone probabil-mente a candidato sindaco Bettina Cipolletta, altri candi-dati: Augusta Sorà presiden-te del Consiglio parrocchia-le e la figlia dell’ex sindaco Magdalena Wild. Un’ulterio-

re lista in ballo è “Fortezza vive”, nata sull’onda di “Emergenza For-tezza” e che propone a candida-to sindaco Luciana Pivetta-Colom-bi, altri candidati: Laura Manfredi, oltre al consigliere uscente Dario Massimo e a un gruppetto di gio-vani tra i quali Marcello Morini, Ivan Rocco, Alice Slaviero, Giovan-ni Sodano e Roberto Goggi.I nominativi non sono al comple-to. Tra qualche giorno le liste sa-ranno ufficializzate. Di certo è che sono scomparsi nomi “nuovi” (e giovani) della scorsa legislatura, come Michele Daz (Pd) e Andrea Tescaro (Pd).

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ALTA VAL D’ISARCO

Elezioni comunali:tutto ancora in fase di preparazione

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

COMUNE DI VIPITENO

Approvata la variazione dello statuto comunale

Il fatturato del Gruppo Leitner a quota 750 milioniNel corso della festa di fine anno nello stabilimento di Vipiteno sono stati presentati ai collaboratori i risultati dell’esercizio 2014

È ormai una tradizione consolidata in seno al Gruppo Leitner. I primi a conoscere il risultato dell‘esercizio fi-nanziario 2014 sono stati proprio i collaboratori del Gruppo, riuniti nello stabilimento di Vipiteno in oc-casione della festa di fine anno.Un 2014 che si è chiuso con un fatturato che ha rag-giunto quota 750 milioni di euro. Più della metà del fatturato, il 53%, è stato generato in Europa, il 20%

tra Stati Uniti e Canada. Stabile anche il numero dei collaboratori, attestatosi a quota 3023 e, a questo riguardo, interessante risulta il dato che negli ultimi 7 anni il Gruppo ha speso per gli stipendi e costi an-nessi oltre 1 miliardo di euro. Un leggero incremento si è registrato sul fronte degli investimenti in ricerca e sviluppo, saliti a 23 milioni.Nel corso del 2014 il Gruppo è risultato commercial-

mente attivo in 92 Paesi sparsi in tutto il mondo, 10 sono invece gli stabilimenti produttivi, mentre am-montano a 61 le filiali e a 123 i punti service dislocati nei vari continenti.Rimanendo sul fronte dei numeri, da segnalare che lo scorso anno sono stati 66 gli impianti a fune installati in tutto il mondo. Nuovi mercati sono stati affrontati, così come anche nuovi settori (l’esempio più spetta-

colare la ruota gigante installata a Las Ve-gas). Un ruolo di preminenza è stato riser-vato allo sviluppo dei prodotti.Guardando al futuro e quindi al 2015, im-portanti progetti impreziosiscono il por-tafoglio delle commesse, dagli impianti a Città del Messico e Algeria a quelli in Ma-lesia e Colombia, per tornare poi sulle Alpi di Zermatt.Sul fronte Prinoth si è realizzato un fattu-rato di 201 milioni, con i battipista a farla

da padrone (il 70% del fatturato) e il mercato norda-mericano a svettare (31%).Leitwind ha invece registrato importanti commesse in India, dove sorge uno stabilimento produttivo per gli impianti eolici, mentre in Turchia si è aggiudicato il primo bando pubblico promosso nel settore eolico.A chiudere DemacLenko che nel corso del 2014 ha fornito 1.015 tra cannoni e lance.

Durante la seduta del consiglio comunale di Vipite-no dell’11 marzo i consiglieri hanno discusso nuova-mente la variazione dello statuto che dovrebbe por-tare il numero degli assessori in giunta a sei.A partire dalla prossima legislatura, in seguito ai ta-gli dettati dal decreto Monti, è prevista una riduzio-ne degli assessori (per Vipiteno da 7 a 5 compreso il sindaco).A decreto approvato, nel novembre scorso, su richie-sta di alcuni comuni, è stata approvata una legge re-gionale che prevede, a pari costi e con una variazio-ne dello statuto comunale, l’aumento del numero degli assessori.Durante la seduta del consiglio comunale svoltasi il 25 febbraio i consiglieri non erano riusciti a giungere a una decisione, tanto da dover rimandare la vota-zione. Durante la seduta dell’11 marzo la variazione è stata approvata con 12 voti favorevoli, 2 contrari e 2 astenuti.

Tra gli altri punti all’ordine del giorno il sindaco ha presentato una relazione sulla riforma sanitaria. Il primo cittadino ha illustrato la situazione e tutte le problematiche emerse nell’ultimo anno. Ha eviden-ziato i risultati raggiunti dopo molti colloqui e pre-se di posizione: ha confermato il mantenimento dei reparti e dei primariati. Ha inoltre fatto presente che cercherà di fare in modo che a breve venga bandito il concorso per coprire il posto di primario del reparto di medicina scoperto ormai da più di un anno. La battaglia per il mantenimento del reparto nascita è ancora aperta e il suo futuro purtroppo ancora in-certo. Ma il primo cittadino dopo l’incontro a Roma dei vertici provinciali con la ministra Lorenzin si di-chiara fiducioso. Messner si dice soddisfatto che la riforma sanitaria e le battaglie svolte per il manteni-mento del nosocomio cittadino siano state sostenute da tutti per obiettivi comuni.

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

Il mensile "Der Erker", edito dalla WIPP-Media S.r.l., è a disposizione di tutti i partiti politici e di tutti i candidati per inser-zioni a pagamento sul loro programma elettorale per le elezioni politiche fissate per il 10 maggio 2015.

CODICE DIAUTOREGOLA-MENTAZIONE Nell'ufficio di redazione

dell'Erker in Città Nuova 20A, 39049 Vipiteno, è possibile prendere visio-ne, previa richiesta, delle direttive indicate nel "Co-dice di autoregolamen-tazione" riguardanti la propaganda elettorale per le elezioni politiche fissate per il 10 maggio 2015.

PRENOTAZIONI Le prenotazioni per gli

spazi pubblicitari devono pervenire entro il giorno 20 del mese precedente l'uscita dell'Erker (ad ogni inizio mese) e vengono accettate solo dietro richiesta scritta (e-mail o fax). Esse devono inoltre contenere tutti gli elemen-ti essenziali (incluso nu-mero di P. IVA) ed essere firmate in modo leggibile. La collocazione delle inser-zioni avverrà rispettando l'ordine di arrivo delle richieste.

PREZZI Le tariffe per la pubblicità

elettorale nonché le con-dizioni di pagamento sono stabilite nel "Listino prezzi per le elezioni politiche".

ELEZIONI POLITICHE 2015

INFODer Erker; Città Nuova 20A,39049 Vipiteno;tel. 0472 766876;fax: 0472 760394;e-mail: [email protected]

Brennero è da sempre un luogo di transito. Il ricco centro di scambi che vi si trovava sino a qualche anno fa si è trasformato profondamente negli ultimi anni ma non ha perso l’antica vocazione di frontiera: con la massiccia perdita di posti di la-voro gli alloggi si sono dequalifi-cati, ciò ha portato un’alta con-centrazione di cittadini extraco-munitari e una grande frammen-tazione sociale, esasperata dalla carenza di luoghi pubblici e dalla chiusura delle scuole. Oggi a Brennero, porta d’Europa, si apre un cantiere per la convi-venza interculturale: proprio que-sti luoghi a rischio ghettizzazione possono rivelarsi delle chances di crescita sociale per tutto il territo-rio.È questo il concetto da cui parte Atelier, una coope-rativa sociale che promuove l’intercultura attraverso processi sociali partecipati e laboratori di creazione. “Tutti quanti – dice lo scrittore Francesco Tancredi – siamo stranieri in un’epoca in cui la globalizzazione ha trasformato radicalmente gli stili di vita, la comunica-zione, i luoghi, il mondo in cui abitiamo. Non ci resta che imparare a comporre nuovi tessuti sociali, tempo-ranei, leggeri, e questo è un processo creativo che può nascere solo dalla cooperazione tra soggetti.”T’immagini Brennero, progetto realizzato nell’ambito

della Piattaforma Resistenze, in collaborazione con l’Istituto Pluricomprensivo in lingua italiana di Vipite-no e con il Comune di Brennero, più che una mostra è uno spazio per immaginare, discutere, partecipare:

Atelier sosterrà infatti la creazione di una associazione degli abitanti.Nei mesi scorsi un’équipe di esper-ti ha incontrato i cittadini di Brenne-ro per realizzare interviste, fotografie dei luoghi e ritratti. Ai bambini della Scuola d’Infanzia si è chiesto di rea-lizzare per l’occasione dei disegni sul tema: come vorresti fosse Brennero nel futuro?Le immagini, forti e sorprendenti, sa-ranno accompagnate da un racconto polifonico, un testo assemblato con frammenti di interviste, una tecnica etnografica che coglie davvero l’ani-

ma profonda di un luogo e di una comunità.I materiali saranno esposti domenica 12 aprile dal-le ore 11 alle 17, presso la Prennerhaus, a Brenne-ro, dove gli abitanti si ritroveranno per accogliere gli ospiti, prendere un tè insieme, discutere dei progetti per “Brennero domani” insieme al Sindaco Kompa-tscher, la Dirigente Grassi, la Direttrice del Servizio Sociale Tinkhauser e gli esperti di Atelier.“Abbiamo davvero – chiede Tancredi – la possibilità di sottrarci a questo incontro con il mondo che ci vie-ne incontro?”

Il VKE - Vipiteno organizzain collaborazione col negozio “bottega del mondo” diVipiteno un mercato dellepulci per un mondo solidale.

Col ricavato vengono sostenu-ti 2 progetti in Bolivia: il proget-to "Vida y Esperanza in Champar-rancho" per bambini e giovani di un quartiere molto povero e il pro-getto "CentroSigamos in Sacaba" per bambini e giovani diversamen-te abiliPer questo scopo si cercano og-getti di ogni genere (vestiario, gio-cattoli, libri, articoli e attrezzi casa-linghi, bigiotteria, dischi, CD, og-getti da raccolta e curiosità) per organizzare un mercatino delle pulci.Punto di raccolta della merce: “Bottega del mondo” di Vipite-no - Via Ralser. Ogni mercoledi e giovedi dal 18 marzo al 23 apri-le 2015 dalle ore 15.00 alle 17.30

Chi non ha la possibilità di conse-gnare gli oggetti in negozio, puó contattare il numero 3383901106 (Lea) per un ritiro a domicilio.

Consiglio pastoraledi Brennero

Nell’anno 2014 la chiesa Madon-na della strada è stata allacciata al teleriscaldamento di Brennero.Il consiglio pastorale e tutti i fedeli ringraziano di cuore la fondazione Cassa di Risparmio per aver con-tribuito alla spesa con 6.000 euro.

Gara Sociale disci CAI e ANA Vipiteno

I Soci del CAI e dell’ ANA di Vipi-teno si sono ritrovati domenica 8 marzo sulle nevi di Monte Cavallo per rinnovare la sfida sugli sci che decreta i nuovi campioni sociali.Supportati da una bella giornata di sole e dalla splendida neve,è sta-ta l’occasione per un piacevole in-contro tra amici.La festa è continuata nel tardo po-meriggio presso la sede CAI con premiazione lotteria e spaghetta-ta. Molti i giovani che hanno par-tecipato il che fa ben sperare per il futuro del nuovo Direttivo CAI che sarà prossimamente rieletto.

T’immagini Brennero: una mostra per incontrarsi

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

La società “Nuova Monte Cavallo Srl” quest'anno pun-ta al collegamento con la pista verso Telves e prevede per l’estate dei lavori per il miglioramento della pista di slittino. Il prossimo anno, al più tardi entro il 2017, deve essere sostituito lo skilift panorama e non è da escludere un collegamento con l'impianto di Ladurns.Tutto ciò è stato comunicato dal presidente della so-cietà Helmuth Messner durante la seduta del consiglio di amministrazione svoltasi il 19 marzo. È da tempo noto che la situazione economica di Mon-te Cavallo non è delle più floride e quest'anno la scar-sa caduta di neve ha fatto registrare nel periodo nata-lizio delle perdite non indifferenti, anche se la situa-

zione è poi migliorata e, sperando in una buona esta-te, la chiusura dell'anno dovrebbe essere pari a quella del 2014. “Lo scorso anno ci si aspettava un maggiore suppor-to da parte del Comune che purtroppo non è arrivato. Durante i nove anni di vita la nuova società ha accu-mulato perdite per un importo di 227.440 euro, circa 30.000 euro all'anno. Relativamente poche se si consi-dera che i contributi del comune sono stati pari a zero”

– cosi il presidente Messner. A inizio marzo il consiglio di amministrazione ha ap-provato il bilancio 2014. I ricavi dalla vendita dei bi-glietti sono stati pari a 1.820.000 euro, il totale attivo pari a 2.340.000 euro. Alla fine dell'esercizio finanzia-rio risultava una perdita di 22.000 euro. L'onere del debito attuale della società è pari a circa 1,6 milioni di euro; tra un anno l'onere del debito sarà ancora di cir-ca un milione di euro.Gli azionisti hanno approvato una svalutazione del ca-pitale sociale di 292.000 euro e un aumento concomi-tante di 569.944 euro."Senza l'aiuto dall'esterno è molto difficile mantenere

Monte Cavallo, ma, anche se i nume-ri sono sempre in rosso, il presidente Messner sottolinea l'importanza di vo-lerlo mantenere. Negli ultimi dieci inverni Monte Caval-lo ha registrato dai 72.000 ai 92.000 ospiti. Dal 2008 la pista di slittino tra 40.000 e 60.000 discese ogni anno. La Società dovrebbe ottenere di nuo-vo finanziamenti da parte del Comu-ne di Vipiteno che il 25 marzo, ha ap-provato un contratto di servizio con la nuova Monte Cavallo Srl. "Se il Con-siglio di Amministrazione potrà accet-

tare le richieste da parte del Comune dovrà essere di-scusso" così il presidente Messner. Il contratto di ser-vizio prevede di far pervenire alla società nel corso dei prossimi sette anni e mezzo 100.000 euro (IVA esclu-sa).Infine il presidente sottolinea l'importanza di investi-re nel progetto di Monte Cavallo come montagna del tempo libero.

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Il gruppo deicronisti di Vipiteno

Da ben 3 anni ex atleti e fun-zionari sportivi si sono de-dicati alla ricostruzione del-la storia sportiva degli ultimi cent’anni a Vipiteno e din-torni.Il gruppo di lavoro ha opera-to con la raccolta e la sele-zione di numerosi documen-ti e di vecchio materiale fo-tografico, con-tribuendo alla stesura di una ricca rassegna illustrata.La presenta-zione della pubblicazione è prevista per il 17 aprile alle ore 18:00 nella sala “Vigil Raber”. Per l'occasione ver-rà allestita anche una mostra di vecchi attrezzi sportivi, di-plomi e medaglie nonché og-getti ricordo di atleti e vipite-nesi. La mostra rimarrà aperta nei giorni feriali fino al 23 apri-le dalle ore 10:00 alle 12:00 e dalle ore 14:00 alle 18:00. Il Comune della Città di Vipi-teno con il sindaco Fritz Karl Messner e il gruppo dei cro-nisti di Vipiteno, che sono i supporter della presente ini-ziativa, sono lieti di poter sa-lutare numerosi in occasione della presentazione del libro e della mostra.

MONTE CAVALLO

Dopo il parere negativo della commissione perl’ambiente sfuma la realizzazione della pista a valle.

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

SINDACO E BORGOMASTRO

Il sindacoImpossibile qui ricordare tutte le varie forme di amministrazione in qualche modo autonoma che nel Medioevo molte città europee avevano raggiunto all’interno del sistema imperiale e feudale: dal-le Reichstädte e Freistädte nei pa-esi tedeschi, ai liberi comuni e alle repubbliche marinare italiane alle bonne ville francesi e via dicen-do. Limitiamoci allora a indagare sul significato del termine sindaco e del termine Bürgermeister, con i quali ci confrontiamo oggi.La parola tardo latina syndicus nel Medioevo designava funzionari investiti delle cariche più svaria-te, con il compito di rappresentare una città, un comune, una comu-nità tutelandone gli interessi, ma non nel significato odierno. È solo nel 1865 che il Regno d’Italia, ri-prendendo il sistema amministra-tivo introdotto in Italia da Napo-leone, suddivise il territorio del-lo stato in province, con a capo il prefetto, e in comuni, con a capo il sindaco. Ma questa figura era nel contempo il rappresentante della comunità e il rappresentan-te locale dello Stato. Egli era infat-ti scelto fra i consiglieri comunali, ma nominato con un regio decre-to e solo nel 1889 cominciò ad es-sere eletto dai consiglieri all’inter-no del consiglio stesso.

Der BürgermeisterCon questo termine (prima cita-zione a Strasburgo 1198-1201) si indicava nelle città tedesche il capo dei cittadini (magister ci-vium). Esso era di carica elettiva; il signore della città si riservava so-lamente il diritto di conferma. Il ti-tolo di Bürgermeister è tuttora in uso in alcuni paesi europei e nel Sudtirolo.

Nel Tirolo però il termine Bürger- meister compare piuttosto tardi. Nel mondo contadino a capo del paese vi era il cosiddetto "Dorf-

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IL MONDO DELLEMINIERE DI RIDANNARIAPRE LE PORTE

Quest’anno oltre le quattro pos-sibilità di guide offerte il mondo

delle miniere offre un ric-co program-ma.

1° aprile: inizio del-la stagione

– guide „Mondo delle miniere compatto“ e „Mondo delle mi-niere Junior“.

24 aprile: apertura della mostra „I ghiacciai in Val Ridanna – ieri – oggi – domani“ con l’interven-to degli esperti Roberto Dinale, Gianluigi Franchi e Volkmar Mair.

La mostra è visitabile dal 24 aprile fino al 30 settembre pres-so le miniere durante gli orari di apertura del museo.

Orari di apertura del mon-do delle miniere: 1° aprile – 8 novembre 2015, martedì – do-menica dalle 9.30 alle 17.00 lu-nedì giorno di riposo. Nel mese di agosto e nei giorni festivi di lunedì il museo è aperto. In di-cembre programma di guide ri-dotto in collaborazione con il mercatino di Natale di Vipiteno.

CONTATTO:Mondo delle miniere di Ridanna Ridanna, Masseria 4839040 RacinesTel: 0472 656364E-Mail:[email protected]

strativamente e giudiziariamente il signore territoriale. Anche a Ster-zing già nel 1287 è attestato un "prepositus et judex de Sterzinga"

ELEZIONI COMUNALI NELLA WIPPTAL 2015

Partite a carte sparigliateI giochi si sono fatti aspri incerti e problematici – Aleatorio azzardare pronostici – Tanto vale ripensare qualche notizia storica sulle nostre amministrazioni cittadine

meister" (capofrazione), eletto dall'assemblea del paese, che si ri-univa almeno una volta all'anno. In un documento di Lana del 1239 si incontra per la prima volta la de-nominazione di Dorfmagister, (cu-riosa combinazione della parola tedesca Dorf con la parola latina magister).Nelle città tirolesi invece il termine "Bürgermeister" compare solo nel tardo Medioevo; piuttosto si par-la, in un primo tempo, di judex/Richter, che rappresenta ammini-

Il palazzo comunale di Vipiteno

o anche “de Wiptal”. Di consiglio civico si parla per la prima volta in un documento del 1396 (che ri-conferma per altro “gli antichi di-ritti”); ma si trattava di una ma-gistratura insediata dall'alto ("Io – Sigmund von Starkenberg, bur-gravio del Tirolo - ho insediato il consiglio e ho scelto 8 giurati") e sottoposta al controllo del giudice distrettuale.Un Bürgermeister a Sterzing com-pare nei documenti solo dal 1446 (Peter Hewsl), eletto per un anno

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CALENDARIETTO

Teatro Stabile di Bolzano21.04.15: “Prigioniero della seconda strada”, di Neil Simon, “il re della risata”. Presentato dalla Contrada Teatro Stabile di Trieste, regia di Giovanni Anfuso, con Maurizio Casagrande e Tosca d’Aqui-no. Vipiteno, Teatro Comunale, 20.30.

UPAD VipitenoOratorio M. Schutz, 15.30.08.04.15: “Demenza senile e perdita di autono-mia dell’anziano”. Rel: dr. Michele Piccolin.15.04-15: “Quando andava di moda il capello biondo”. Curiosità medievali. Rel.: dr. Marina Ma-scher.22.04-15: “L’uomo e il labirinto”. Rel.: Paolo Mar-chetti.29.04-15: Gita di chiusura con visita a Castel Trauttsmanndorff.

ARCI Vipiteno02.04.15: Film: “Il giovane favoloso”. Cinema Co-munale Vipiteno, 20.30.11.04.15: Teatro: “La strana coppia”, di Neil Si-mon. Gruppo “Insieme” di Bolzano. Teatro Comu-nale Vipiteno, 20.30.18.04.15: Serata musicale: “Water colours”. Bob, Jana, Fabio e Mauro in una serie di brani dal blues al jazz. Bar-Bistrot Teatro Vipiteno, 20.30.30.04.15: Conferenza: “Mussolini e l’Alto Adige”. Di e con dr. Maurizio Ferrandi. Teatro Comunale Vi-piteno, Sala conferenze, 20.30.

A.N.S.I. Vipiteno18-19.04.15: Gita a Reggio Emilia e Bologna con visita dei rispettivi caratteristici luoghi di storia, d’arte, dei formaggi e dei salumi con lode.

Ass. Naz. Carabinieri Vipiteno19.04.15: Gita socio-culturale.

CAI Brennero19.04.15: Prima uscita sull’altopiano del Renon per tutta la famiglia.26.04.15: Gita culturale per tutta la famiglia.

CAI Fortezza26.04.15: Passeggiata a S. Genesio

CAI VipitenoGiovanile25.04.15: Gita al Lago di Pontelletto.GAM11-12.04.15: Scialpinistica Monte Rosa.Cultura19.04.15: Galleria Piedicastello – Mostra sulla grande guerra.

Biblioteca civica Vipiteno22.04.15: Claudio Miola: proiezioni delle imma-gini dell’itinerario da lui intrapreso a piedi nei luo-ghi dove visse e passò S. Francesco d’Assisi. Ore 20.00. Entrata libera. È gradita prenotazione: 0472/767235.

Per medici e farmacie di turno vedi pag. 92

dal consiglio e dalla comunità, riuniti in assem-blea popolare, dapprima all'aperto, nella piaz-za e poi nel nuovo palazzo comunale.

LA “VACANZA” DELLA DEMOCRAZIA

La serie dei borgomastri a Sterzing si interrom-pe nel 1925 con l'avvento del fascismo.Nel 1926 l'ultimo "borgomastro" di Sterzing, Josef Oberretl, venne dichiarato decaduto dal suo incarico, ricevuto per mandato popolare (1919-1925), e al suo posto subentrò il "pode-stà" Giuseppe Silva, di nomina governativa, a cui seguirono altri sei podestà (l’ultimo fu Enri-co Schievano, 1940-42).Alla caduta del fascismo fu istituita la Zona di Operazioni della Prealpi nelle province di Bolza-no, Trento e Belluno, appartenente ancora for-malmente all’Italia, ma di fatto sotto la sovrani-tà del Reich. I podestà e i principali funzionari pubblici furono sostituiti con uomini di fiducia del nuovo regime, i cosiddetti Kommissarische Verwalter, commissari prefettizi, che perduraro-no anche dopo la fine della guerra; l’ultimo fu il vipitenese Hans Saxl (1947-1952).

IL RITORNO ALLA CARICA ELETTIVA

Il sistema elettivo del consiglio comunale fu ri-pristinato nel gennaio 1946: sindaco e giunta sono scelti dai consiglieri all’interno del consiglio stesso. Infine, con la legge del 15 marzo 1993, fu introdotta l’elezione diretta del sindaco, a cui spetta la scelta dei componenti della giunta.

Il primo sindaco/Bürgermeister che la popo-lazione di Vipiteno/Sterzing poté finalmente eleggere democraticamente nel 1952 fu pro-prio Hans Saxl.Ecco l’elenco dei sindaci/borgomastri della città di Vipiteno da allora fino ad oggi.

Hans Saxl 1952-1963Karl Oberhauser 1963-1973Johann Salazer 1973-1974Alois Graus 1974-1977Rudolf Pichler 1977-1981Josef Larch 1981-1990Fritz Karl Messner 1990-2000Thomas Egger 2000-2005Fritz Karl Messner 2005-2015

Alla luce dei recenti sconquassi verificatisi nella SVP, il partito che ha sempre governato in as-soluta maggioranza, non si possono fare previ-sioni su chi sarà il prossimo sindaco a Vipiteno.

UN AUSPICIO

All'inizio della scala che porta ai piani superiori del palazzo comunale di Vipiteno è esposto un dipinto che rappresenta il biblico Banchetto di Baldassarre. Il re babilonese Baldassarre gozzo-viglia con i suoi cortigiani, mogli e concubine e, nei vasi e nelle coppe d'oro e d'argento che suo padre, Nabucodonosor, aveva sottratto al tempio di Gerusalemme, tutti vi bevono il vino, esaltando gli dei d'oro e d'argento. Improvvisa-mente compare una mano bianca, che traccia sulla parete delle parole misteriose. Il re, impau-rito, fa allora chiamare Daniele, che interpreta le tre parole "Mane, Tecel, Fares" come la terri-bile profezia della morte del re e la fine del suo regno, avendo egli perduto ogni umiltà, diven-tando dispotico e arrogante. Quella stessa not-te Baldassarre viene ucciso dai suoi servi e dai suoi cortigiani.Naturalmente nessun cittadino di Vipiteno fa voti così crudeli contro i suoi amministrato-ri, ma si augura che il dipinto funga loro da ammonimento, affinché si mantengano scevri dall'arroganza del potere.

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“Il banchetto di Baldassarre” ai pie-di della scala che porta al primo pia-no, (Uff. Prov. Beni Artistici)

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NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

L'AVIS Wipptal festeggia i 25 anni

BLUES DAYS

Vipiteno metropoli del Blues

SCIALPINISMO

Dente Alto –Hoher Zahn 2.924 mStubaier Alpen

L’ultima proposta per quest’anno è la classica “gi-tona” di primavera che ci porta su una cima fra la valle di Fleres e la Gschnitztal. Per raggiungere la partenza dell’escursione, da Steinach am Brenner, percorriamo la valle di Gschnitz fino alla fine del-la strada e parcheggiamo a Obertal, 1.280 metri. Questa località è nota al “popolo delle pelli” perchè da qui iniziano due delle gite più impegnative della Wipptal, che non dovrebbero mancare nel palma-res di scialpinisti ambiziosi, il Tribulaun di Gschnitz e soprattutto l’Habicht che, con i suoi 2.000 metri di dislivello e i passaggi impegnativi, richiede condi-zione fisica eccellente e nervi saldi. L’Hoher Zahn è conosciuto da chi in estate compie l’attraversata dal rifugio Cremona al Tribulaun, in quanto la sua vet-ta è il punto più alto del sentiero che collega i due rifugi (2.924 metri). Il percorso inizialmente segue la strada forestale che porta alla Laponesalm 1.470 metri, oltrepassata la malga si attraversa il torrente su un comodo ponte e si comincia a salire per pen-dii facili fino ad incontrarne uno decisamente ripi-do tagliato in due da un canalino, anch’esso bello inclinato che sbuca su un plateau adatto per una pausa caffè. Dopo la sosta si sale sulla destra di un promontorio e si punta alla forcella fra la Parete Bi-anca e il Dente Alto, che raggiungiamo dopo pa-recchie inversioni che richiedono una buona tecnica in questa manovra, per consumare meno energia e perché anche questa parte della gita è bella ripida. Dalla forcella, ormai mancano pochi metri di disli-vello, la cima si raggiunge seguendo più o meno il sentiero estivo, a piedi o con gli sci se l’innevamento lo permette. Concludendo: 1.650 metri, la maggior parte esposti a nord, in un ambiente selvaggio con una stupenda vista, dalla vetta, sull’imponente mole del Tribulaun di Fleres, scogliera isolata che domina l’omonima valle.Cartina: può andare bene anche la Tabacco n. 038 Vipiteno – Alpi Breonie 1:25.000Bollettino valanghe https://lawine.tirol.gv.at/lagebe-richt/

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Festa dell’atletica altoatesina Ruggero Grassi premiato per i grandi successi ottenuti

Con la tradizionale Festa dell´atletica al-toatesina nella gremitissima cantina “von Braunbach” a Settequerce ha preso ufficialmente il via la nuo-va stagione agonistica dell´atle- tica altoatesina. Il presidente Bruno Cappello, dopo il suo se-condo anno alla guida del Co-mitato, ha tracciato un bilancio positivo dell´attività ed ha riper-corso gli istanti più salienti del-la passata stagione, premiando i protagonisti dei momenti agonistici più significativi. Numerosi ospiti d´onore hanno seguito

l´invito del Comitato, presenziando alla Festa, come il presidente del Coni locale

Heinz Gutweniger, l´ex Pre-sidente del Comitato Stefa-no Andreatta, i direttori del-l´Assisport e VSS Stefan Leit-ner e Klaus von Dellemann e gli sponsor del Comitato Bru-no Abram (Ladurner), Rober-to Franz e Lorenzo Concia (Mondo). Durante la manife-stazione è stato premiato per

i grandi successi ottenuti come allenatore Ruggero Grassi, il tecnico dell´ASV Vipite-no.

In occasione dei festeg-giamenti per i 65 anni dell‘AVIS provinciale e dei 25 anni dell‘AVIS Wipptal, l‘11.04.2015, l‘associazione dei volontari italiani del san-gue organizzerà una piccola festa. La mattinata, a partire dalle ore 10:00, sarà dedica-ta al gruppo giovani Avis Alto Adige Südtirol. Punto d‘incon-tro davanti al Teatro Comunale di Vipiteno: per l‘intrattenimento di grandi e picci-ni ci saranno clowns con le loro sculture di palloncini, bolle di sapone e popcorn,

90 bambini lanceranno in cie-lo 65 palloncini rossi e 25 blu. Ci saranno sorprese per tut-ti i partecipanti. Allieteranno la manifestazione i TUN NA KATA con la loro musica. Al termine verranno offerti Weißwurst e Weißbier per tut-ti i donatori di sangue.Dalle ore 14:00 avrà poi inizio

l‘assemblea ordinaria annuale.L‘AVIS si auspica una ricca partecipazione anche con lo scopo di sensibilizzare i più giovani e poter accogliere nuovi donatori.

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Per un’intera settimana, dal 4 al 10 maggio, tornerà il con-sueto appuntamento all’inse-gna del blues. Come per ma-gia Vipiteno si trasformerà nella metropoli del blues. Star di livello internaziona-le si esibiranno per garantire dei concerti memorabili. L’e-vento principale sarà di nuo-vo il concerto dell’incredibi-le southern blues band & friends feat, The incredible horns, Richard Moya Caballero & Hubert Tubbs.Domenica si concluderà la settimana piena di blues con la Santa Messa in stile Gospel e

il brunch per la festa della mam-ma presso il teatro comunale.Si esibiranno gli artisti Charley Deanesi & Giovanni Betti, Fa-bio Delladio & Andrea Filidei, Annika Borsetto & Chris Kauf-mann, Mauro Ferrarese & Ales-sandra Cecala, Fabio Treves & Alex “kid” Gariazzo Chris Costa feat. Andrea Polato, Marco Sta-gni, Stb Dixie Train (marching

band) e infine i Gospel Mass con ISBB Feat - Roland Egger.I Blues Days aspettano tutti con un program-ma emozionante.

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Colle Isarco ha ospitato a fine feb-braio, per la seconda volta, i cam-pionati italiani invernali della fe-derazione italiana sport disabilità intel-lettiva relazionale.Venerdì 27 e sa-bato 28 febbraio 120 atleti, più di 10 quelli della Wipptal, di 18 as-sociazioni provenie- nti da tutta Italia e con ospite la squad-ra nazionale france-se al completo, si sono confronta-ti nello sci alpino e nel fondo sulle piste da sci di Ladurns e del cen-tro fondo di Fleres di Dentro. Ve-nerdì mattina sotto un cielo nuvo-loso si sono svolte le gare di sla-lom speciale e di fondo a tecnica classica, poi, in serata, dopo una

suggestiva fiaccolata per le strade del paese, si è tenuta in piazza la cerimonia di apertura con i discor-

si del sindaco Franz Kompatscher e del presidente della FISDIR Mar-co Borzacchini. Momento di com-mozione per il folto pubblico pre-sente in piazza Ibsen, sottolineato da un lungo applauso si è avuto, quando l’organizzazione ha deci-so di non assegnare per le gare il

pettorale n. 1 e di donarlo alla fa-miglia di Franco Perini, scomparso un anno fa, grande personaggio

della nostra comunità e nome sto-rico dello sport paralimpico. Saba-to, seconda giornata di gare, con uno splendido sole e temperature primaverili, nelle sfide di slalom gi-gante e di fondo a tecnica libera, i nostri atleti non si sono rispar- miati spendendo fino all’ultima

goccia di energia, accompagna-ti da un tifo simpaticamente ru-moroso. Come manifestazioni di

contorno si è tenuto presso il teatro de-lla Base Logistica iL concerto dei TUN NA KATA, gruppo musi-cale nato da un’idea cha ha coinvolto in prima persona Fran-co Perini. Quest’ulti-ma edizione dei cam-pionati italiani è stata organizzata, in modo

impeccabile, dall’ASV Gossensass sezione sci fondo e sci alpino con l’attenta regia di Roland Schrof-fenegger e la collaborazione del soggiorno militare della Base Lo-gistica di Colle Isarco, che ha ospi-tato le delegazioni di atleti e fun-zionari. us

NOTIZIE DALL‘ALTA VAL D‘ISARCO

6° Campionati italiani invernali FISDIR Memorial Franco Perini

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SPORTLERPORAIT

Von Barbara Felizetti Sorg

Er fährt seit seinem sechs-ten Lebensjahr Ski, seit Jahren räumt er bei nationalen und internationalen Wettkämpfen regelrecht ab und ist trotzdem ein bescheidener junger Mann geblieben. Erwin Mühlsteiger aus Pflersch im Sportlerporträt.

„78 Medaillen habe ich schon ge-wonnen“, erzählt Erwin Mühlstei-ger und zeigt stolz auf seine Edel-metall-Sammlung, die er wie einen Schatz hütet. Mit leuchtenden Au-gen erinnert er sich an unzählige Wettkämpfe, in den vergangenen Jahren hat der 41-Jährige Sportler aus Pflersch die halbe Welt bereist. „Wir waren in Kanada, in der Tür-kei und in Alaska“, so Erwin. Viele schöne Erfahrungen hat er dabei gesammelt – und Medaillen. „Bei den Weltmeisterschaften in Alas-ka konnte ich gleich dreimal Gold gewinnen: In der Abfahrt, im Rie-sentorlauf und im Slalom konnte ich mich gegen meine Konkurren-ten durchsetzen.“ Gerne erzählt

er von seinen Erfolgen, die Erin-nerung daran lässt ihn immer wie-der zufrieden lächeln und zustim-mend nicken.Auch heuer hat er sich mit sei-nen hervorragenden Ergebnissen

für die Weltmeisterschaften qua-lifiziert. Sie finden vom 15. bis zum 19. April im schwedischen Klövsjö statt. Gemeinsam mit den Langläufern Peter Schroffenegger aus Pflersch und Kathi Pliger aus

Der Medaillensammler

Brixen darf er an den Titelkämp-fen teilnehmen. Die Vorfreude ist groß, die Medaillenhoffnungen sind berechtigt. „Im Super-G und im Riesentorlauf erhoffe ich mir schon eine Medaille“, ist Erwin

Drei Goldmedaillen hatErwin Mühlsteiger in diesem Jahr bei denItalienmeisterschaft in Pflersch geholt.

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SPORTLERPORTRAIT

zuversichtlich. Eine kleine Sieger-prämie einzuheimsen, würde ihn ebenfalls reizen. Im Slalom hinge-gen werde es schwierig, ganz vor-ne mitzumischen. Aber: „Wie es geht, geht es eben – dabei sein ist alles.“Auf Skiern steht der sportliche junge Mann schon von Kindes-beinen an. Im Alter von sechs Jah-ren haben ihm seine Eltern Rosa und Ferdinand das Skifahren bei-gebracht. Erst versuchte er sich im Tiefschnee hinter dem elterli-chen Haus in Pflersch, dann hat er auf den Pisten in Ladurns seine Schwünge gezogen. Dort hat er

vor kurzem bei den Italienmeister-schaften für Menschen mit Beein-trächtigung ebenfalls erfolgreich abgeschnitten und drei Goldene geholt.Erwin geht für den ASV Gossensaß und die Lebenshilfe Wipptal an den Start. Franco Perini aus Sterz-ing war es, der sich vor vie-len Jahren für den Aufbau einer Sportgruppe stark ge-macht und auch Erwin zum Mitmachen motiviert hat. „Mittlerweile bin ich schon viele Jahre und immer ger-ne dabei“, betont er. „Wir haben eine bärige Gruppe, in der wir uns gegenseitig motivieren.“ Gemeinsam mit Silvia Schifferle, Bernd Steiner, Florian Jäger und Mirko Frei wird er von Markus Schiffer-le betreut. Einmal in der Woche – entweder samstags oder sonntags – trainieren sie auf dem Roßkopf und bereiten sich auf ihre Wett-kämpfe vor. Harte Pisten mag er lieber als aufgeweichten Schnee, eigentlich findet er sich aber über-all zurecht. Das mag auch an sei-ner Einstellung liegen. „Wie es geht, geht es eben“, meint er ein weiteres Mal gelassen – und meis-tens geht es eben gut. Deshalb gehört er auch der italienischen Nationalmannschaft an, für die er bei internationalen Großereignis-

sen an den Start geht. Auf die Fra-ge, was ihm an seinem Sport denn so gefalle, hält er kurz inne. „So genau kann ich das nicht sagen“, meint er dann mit einem verle-genen Schulterzucken. „Es passt einfach alles – die Leute, die Stim-mung, der Wettkampf. Skifahren

macht mir einfach Spaß.“ Und so fühlt sich der Allrounder auch in allen Disziplinen zu Hause, auch wenn er im Slalom noch etwas wendiger sein könnte. Sein gro-ßes Vorbild? Da muss Erwin nicht lange nachdenken. „Manuela Mölgg und Lindsey Vonn“, sagt er dann schmunzelnd. „Auch weil sie ziemlich hübsch sind.“Von Montag bis Freitag arbeitet er im Sozialzentrum „Fugger“ in Sterzing, wo er in der Küche tä-tig ist. Abends geht er seinem Bru-der in der Pension „Knappenhof“ in Pflersch zur Hand. „Manch-mal wird die ganze Arbeit schon

ein bisschen viel“, gesteht er. Ein wenig mehr Freizeit würde er sich insgeheim doch wünschen. Denn diese ist meistens knapp bemes-sen. Sobald der Sommer ins Land zieht und die Skier im Keller ver-staut sind, erwandert er ger-ne die Berge seiner Heimat oder

schwingt sich auf sein Fahr-rad. Nicht nur dafür würde er sich gerne mehr Zeit neh-men.Im Moment richtet Erwin sei-ne ganze Aufmerksamkeit auf die anstehenden Welt-meisterschaften. „Das Ge-fühl, bei solchen Titelkämp-fen dabei zu sein und um den Sieg mitzukämpfen, ist schon etwas ganz Besonderes“,

schwärmt er. „Diese Atmosphäre kann man eigentlich gar nicht be-schreiben. Das muss man einfach selbst erlebt haben.“ Dann haben sich auch die vielen Trainingsstun-den gelohnt. Aufgeregt zählt er schon die Tage, bis er das Flugzeug nach Schweden besteigen darf. An drei Wettkampftagen wird er dort am Start stehen und wie bei jedem Rennen sein Bestes geben. Und vielleicht kehrt er mit mindes-tens zwei Medaillen wieder nach Hause zurück. 80 wären es dann – eine stolze Zahl. Und ein Erfolg, den ihm so schnell keiner nachma-chen wird.

ERWIN MÜHLSTEIGERkompakt

Geburtsdatum: 24.2.1974Geburtsort: SterzingWohnort: PflerschDisziplin: Ski alpinVerein: Lebenshilfe WipptalHobbies: wandern, radfahren E

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SPORT

BIATHLON

Zwei Staatsmeistertitelgehen nach Ridnaun

Gleich zwei Goldme-daillen holten sich zwei Nachwuchsathleten des ASV Ridnaun Anfang März in Forni Avoltri, wo in den Jugendkategorien die Titel im Einzelwett-kampf vergeben wurden. Patrick Braunhofer sieg-

te mit drei Fehlschüssen in der Kategorie U17, Niko Larch belegte mit ebenfalls drei Fehlschüs-sen den guten 4. Platz. In der U19 lief Jasmin Volgger (im Bild) mit zwei Fehlschüssen und ei-nem respektablen Vorsprung von einer Minu-te auf die Zweitplatzierte der Konkurrenz auf und davon.

BIATHLON

ASV Ridnaun landesweitzweitstärkster Verein

Bei den beiden letzten Etappen der Hubert-Leit-geb-Trophäe konnten mehrere junge Nach-wuchsbiathleten aus dem Wipptal auf Landes-ebene wieder beachtliche Erfolge feiern.Anfang März ging erstmals im Pfitscher Hochtal eine Ausgabe des Südtirolcups über die Bühne. Auf einer bestens präparierten Loipe konnten sich mehrere Athleten des gastgebenden ASV Pfitscher Eisbär, des ASV Ridnaun und des WSV Sterzing auf den vorderen Rängen platzieren.Auch das Finale der Rennserie, das in Antholz ausgetragen wurde, war ein großes Fest für die zahlreichen Nachwuchsbiathleten. In der Ge-samtpunktewertung krönte der ASV Ridnaun um das Trainerduo Isabella Filippi und Elisabeth Hofer eine erfolgreiche Saison auf dem 2. Platz; der Sieg ging an den ASV Antholzertal.

BIATHLON

Zweimal Bronze für Karin Oberhofer

Neue Sieger bei 28. Ridnauner Volkslauf

Foto

: FIS

I

Bei der Biathlon-WM, die Anfang März im finnischen Kontiolahti ausgetragen wurde, landete Karin Oberhofer, seit Jahren in Rid-naun wohnhaft, einen historischen Erfolg. Nach dem 3. Platz in der Staffel, in der sie mit Dorothea Wierer, Nicole Gontier und Lisa Vittozzi an den Start ging, holte sie sich nach einer sensa-tionellen Aufholjagd auch im abschließen-den Massenstartren-nen die Bronzemedail-le – die erste WM-Einzelmedaille für Italien in der Geschichte des Biathlonsports.Zu Beginn der Titelkämpfe stand das italieni-sche Team noch nicht auf Erfolgskurs. In der Mixed-Staffel kam Oberhofer mit ihren Team-kollegen Dorothea Wierer, Dominik Windisch und Lukas Hofer über den 7. Platz nicht hin-aus. Auch der Sprintwettkampf lief für Ober-hofer nicht nach Wunsch; nach vier Schieß-

fehlern belegte sie Rang 30. In der anschlie-ßenden Verfolgung erlebte sie einen raben-schwarzen Tag – acht Fehler bedeuteten am

Ende den 40. Platz. Im Einzelbewerb war sie lange auf Medaillenkurs; drei Fehler beim letzten Schießen warfen sie aber auf den 17. Platz zurück.Eine Glanzleistung zeigte Federica Sanfilippo, ebenfalls aus Ridnaun, bei ihrem WM-Debüt. Im Einzelbewerb leistete sie sich lediglich ei-nen Fehlschuss und landete dabei sensatio-nell auf dem 11. Platz.

Fanden in früheren Jahren noch über 800 Läufer den Weg nach Ridnaun, waren es in diesem Jahr immerhin 350, die beim 28. Rid-nauner Volkslauf an den Start gingen. Trotz der dünnen Schneedecke und einem Wär-meeinbruch in den Tagen zuvor boten sich den Teilnehmern ausgezeichnete Pistenver-hältnisse. Dass die gewohnte Spur auch auf der Sonnenseite gezogen werden konnte, hatte kaum jemand für möglich gehalten.Über 25 km konnte mit Paolo Fanton ein neuer Name in die Siegerlisten eingetragen werden; er siegte knapp vor Manuel Pedrot-ti und Julian Brunner. Bei den Damen war

Rebecca Walder siegreich. Über die Mara-thondistanz konnte sich Sebastiano Pellegrin im Zielsprint vor Alan Martinelli und Florian Kostner durchsetzen. Bei den Damen konn-te sich Sara Pellegrini gegen die Konkurrenz behaupten.Beim Juniorsprint über 6 km war Jonas Volg-ger vom gastgebenden ASV Ridnaun nicht zu schlagen. In der Gesamtwertung der Mädchen machten ebenfalls die Athletinnen aus Ridnaun den Sieg unter sich aus; dabei konnte Eva Brunner ihre Vereinskolleginnen Annalena Rainer und Karin Teissl auf die Plät-ze verweisen.

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SPORT

EISHOCKEY

Endlich Meister!

SLEDGEHOCKEY

Nils Larch fährt zur WM

Der 17-jährige Nils Larch aus Sterzing, seit mittlerweile zwei Jahren Mitglied der italienischen Sledgehockey-Natio-nalmannschaft, nimmt im April gemein-sam mit weiteren fünf Südtiroler Athle-ten an der A-Weltmeisterschaft in Buffa-lo (USA) teil. Insgesamt acht Mannschaf-ten kämpfen um den begehrten Titel. In der Gruppe A treten Kanada, Norwegen, Tschechien und Japan gegeneinander an. In der Gruppe B trifft Italien mit den USA, Russland und Deutschland auf har-te Konkurrenz. Ausgetragen werden die Spiele vom 26. April bis zum 3. Mai im Harbor Center in Buffalo – das Eisstadion liegt dort im 7. Stockwerk.Das italienische Team bestreitet im Ap-ril noch zwei Testspiele gegen Tschechi-en, bevor es die Reise in die USA antritt. Dort steht ein letzter Test gegen Japan auf dem Programm. Jubel gab es vor kurzem bei den South Tyrol Eagles, denen Nils Larch angehört: Anfang März kürte sich das Team bereits zum siebten Mal zum Italienmeister im Sledgehockey. Im Finale („best of three“) trafen die Südtiroler auf die „Tori sedu-ti“ aus dem Piemont, denen sie in zwei Spielen jeweils mit 2:0 die Stirn boten.

Nach zwei Finalniederlagen in den vergange-nen beiden Jahren konnte sich der AHC Frei-enfeld Lions in dieser Saison endlich zum Meis-ter der Tiroler Landesliga küren. Nach erfolgrei-chem Abschluss des Grunddurchgangs auf dem ersten Platz traf das Team im Halbfinale auf den Viertplatzierten HC Kufstein. Zwei klare Siege kennzeichneten die Best-of-three-Serie. Final-gegner war – wie bereits im vergangenen Jahr – der EHC Weer-berg. Während das erste Spiel vor zahlreicher heimischer Kulisse nach einem Spielabbruch (Spielstand 4:2) mit 5:0 dem AHC Freienfeld zugesprochen wurde, konnten die Wipptaler das zweite Spiel in Wattens souve-rän mit 7:3 für sich entscheiden und somit erst-mals den Meisterpokal entgegennehmen. Dem Kader, der von Martin Schwitzer trainiert wird, gehören Samuel Messner und Alexander Kin-kelin (Torhüter), Manuel Rainer, Damian Sieder, Luca Scardoni, Alex Lanz, Christian Rainer, Han-no Richter und Riccardo Laurenzi (Verteidigung) sowie Michael Sparber, Martin Schwitzer, Mar-tin Haller, Arno Oberrauch, Oliver Schenk, Flori-an Profanter, Armin Oberhofer, Thomas Pichler, Hannes Schenk, Thomas Pardeller, Daniel Ros-saro, Paul Brunner und Mirko Berghenti (Sturm) an.Die U10-Mannschaft, die um einige begeisterte

Spieler erweitert wurde, bestritt wie bereits im vergangenen Jahr die Meisterschaft in Turnier-form. Forciert wurde die Zusammenarbeit mit den Falcons Brixen, die einigen Spielern weitere Trainingseinheiten und Spiele ermöglichten.Zudem wurde wieder eine Jugendmannschaft im Puschtra Cup ins Rennen geschickt. Der Ka-der, dem rund 25 Spieler im Alter von acht bis 15 Jahren angehören, konnte die Saison als Vi-zemeister beenden.Nachdem Jugendtrainer Armin Oberhofer aus beruflichen Gründen das Traineramt nicht weiter ausüben konnte, konnte mit Roland Hofer ein engagierter und sehr professioneller Übungslei-ter für den Nachwuchs gefunden werden. Ho-fer hatte nach mehreren Saisonen in Finnland in die EBEL zum HC Bozen Südtirol gewechselt und trainiert nun in seiner Freizeit die Jugend des AHC Freienfeld.Regen Zuspruch bei Jung und Alt fand wie im-mer der Publikumslauf am Nachmittag. Zudem wurden mehrere Eistockturniere organisiert, auch wenn die widrigen Witterungsbedingun-gen einen regulären Eisbetrieb oft nicht zulie-ßen. So musste etwa die Seniorenmannschaft häufig nach Sterzing oder Brixen ausweichen; lediglich fünf von zwölf Heimspielen konnten auf heimischem Eis ausgetragen werden.

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SPORT

WÖLFE STOPPENBRONCOS

Im fünften Play-off-Viertelfinalspiel war Schluss: Die Broncos mussten sich am 3. März im Rienzstadion in Bruneck zum vier-ten Mal dem HC Pustertal geschlagen ge-ben, der im Halbfinale dem HC Ritten un-terlag.Vor 1.300 Zuschauern stand es am Ende 4:1 für die Pusterer Wölfe. Die vorherge-henden Spiele endeten 7:3, 1:3, 1:0 und 1:0 für den Vizemeister aus dem Pustertal.Die Sterzinger Wildpferde gingen zwar in der siebten Minute mit einem Treffer von Jordan Owens in Führung, mussten aber im Powerplay nur 30 Sekunden später mit einem platzierten Schuss von Armin Ho-fer ins Kreuzeck den Ausgleichstreffer hin-nehmen.Im zweiten Drittel ebneten die Verteidiger der Pusterer Wölfe den Weg zum Sieg: Zuerst war der unermüdliche Kapitän Ar-min Helfer nach 25 Spielminuten erfolg-reich (2:1), in der 31. Minute reagierte Tu-ukka Mäkelä am schnellsten und stocher-te den Puck zum 3:1 hinter die Linie von WSV-Torhüter Joni Puurula. Bei den Bron-cos ging von der Einheimischen-Linie um Tobias Kofler und Christian Sottsass am meisten Gefahr aus; die beste Möglichkeit fand in der 33. Minute Matti Näätänen mit einem Gewaltschuss vor.Im Schlussabschnitt versuchten die Bron-cos zwar noch einmal das schier Unmög-liche zu schaffen und mobilisierten da-für noch einmal die letzten Kräfte. Doch es sollte nicht sein. In der 50. Spielminu-te setzte sich Raphael Andergassen in ei-nem schnellen Break auf der rechten Sei-te durch und spielte vor dem Tor perfekt quer, wo der mitgelaufene Patrick Rizzo zum 4:1 einschoss. Die Partie war ent-schieden – die Meisterschaft vorzeitig zu Ende.

Sportfest für Menschen mit Beeinträchtigung

BOB

Lukas Gschnitzer sammelt WM-Erfahrungen

Lukas Gschnitzer, einziger Südtiroler Teilnehmer bei der Bob- und Skeleton-WM in Winterberg (Nordrhein-Westfalen), konn-te bei seinem Einsatz im Viererbob-Bewerb wichtige Erfahrun-gen sammeln. Gemeinsam mit Alessandro Grande, Rocco Caru-so und Mattia Variola legte der 26-jährige Bobpilot aus Wiesen vier gleichmäßige Läufe hin und belegte am Ende den 25. Ge-samtrang.

Mehr als 100 Athleten von 18 Vereinen nah-men Ende Februar an den Italienmeisterschaf-ten für Menschen mit Beeinträchtigung in den Disziplinen Ski alpin und Ski nordisch teil, die zum zweiten Mal in Folge in Gossensaß bzw. Pflersch ausgetragen wurden. Am Start waren auch zwölf Athleten aus Frankreich. Träger die-ser Meisterschaft, die heuer im Gedenken an Franco Perini ausgetragen wurde, ist der Behin-dertensportverband FISDIR.Dabei konnten sich gleich mehrere Wipptaler Athleten in die Sieger-listen eintragen. Im Langlauf holte Peter Schroffenegger von der Lebenshilfe Süd-tirol in der Rennkate-gorie Gold über 3 km Skating und Silber über 10 km klassisch; in der Staffel holte er mit seinen Teamkolle-ginnen Anna Zingerle und Kathi Pliger eben-falls Gold. In der allge-meinen Kategorie be-legte Michael Pichler, ebenfalls von der Le-benshilfe Südtirol, über 500 m und 1.000 m je-weils den zweiten Platz, Manfred Eisendle hol-te über 1.000 m die Bronzemedaille. Felix Forer auf den Plätzen 5 und 6 (500 m und 1.000 m) rundete das gute Ergebnis der Wipptaler Ath-leten ab. In der Staffel holte Pichler Gold, Forer belegte den 2. Platz.Im Ski alpin beherrschte Erwin Mühlsteiger von der Lebenshilfe die Wettkämpfe der Amateure in der Rennkategorie und schaffte im Slalom, im Riesenslalom und Super-G das Triple, genauso wie Michael Markart von Sports & Friends, der bei den Senioren an den Start ging. Florian Jä-

ger von der Lebenshilfe belegte im Slalom und im Super-G jeweils den 2. Platz.In der allgemeinen Kategorie holte Silvia Schiff-erle (Lebenshilfe) ebenfalls dreimal Gold im Sla-lom, Riesenslalom und Super-G, Mirko Frei ge-wann die Silbermedaille und belegte zweimal den 5. Platz, während Matthias Hochrainer ne-ben Bronze im Riesenslalom die Plätze 4 und 6 für sich verbuchen konnte. Bernd Steiner wur-de im Riesenslalom 6.; im Super-G belegte er Rang 7.

Ein geselliges Rahmenprogramm rundete die Wettkampftage ab. FISDIR-Präsident Marco Borzacchini sowie Geoff Smedley, Präsident der internationalen Vereinigung für Menschen mit Down-Syndrom, waren für die Organisatoren voll des Lobes.Für die anstehenden INAS-Weltmeisterschaften im schwedischen Klövsjö haben sich zwei Athle-ten aus dem Wipptal qualifiziert. Peter Schroffen- egger geht im Langlauf über 15 km klassisch, 10 km Skating und 1 km Sprint an den Start, Er-win Mühlsteiger greift im Slalom, Riesenslalom und Super-G in das Wettkampfgeschehen ein.

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SPORT

SPORTRODLER SINDVIZE-EUROPAMEISTER

Bei den Europameisterschaften im Sportrodeln, die Ende Februar in Slowenien ausgetragen wurden, retteten Florian Schölzhorn und Do-minik Kinzner vom ASV Jaufental die Ehre der Südtiroler. Bei schwierigen Verhältnissen holten sie im Doppelsitzerbewerb die Silbermedaille, gefolgt von den Titelverteidigern Lambacher/Lambacher aus Villnöß; Gold ging an Öster-reich.Bei den Landesmeisterschaften in Latsch beleg-te das Duo den 3. Gesamtrang. Im Einzelbe-werb fuhr Kinzner mit knappem Rückstand auf den 2. Platz.

Gleich zwei Rennen um den Wipptaler Rodel-cup im Naturbahnrodeln – ein Nachtragsren-nen und das Finale – wurden Anfang März

in Schmirn ausgetragen. Die Organisatoren – der SV Matrei und der SV Schmirn – hat-ten ganze Arbeit geleistet, so dass beide Ren-nen planmäßig abgewickelt werden konn-ten. Der Wettergott hatte heuer überhaupt wenig Einsehen: Bereits das erste Rennen, das Anfang Jänner in Trins geplant gewesen wäre, konnte erst im Februar über die Bühne gehen. Das dritte Rennen kam Mitte Februar

auf der Naturrodelbahn „Waldeben“ in Jau-fental als Nachtrennen zur Austragung. Auf einer hervorragend präparierten Piste gelang

es dort Ulrich Kinzner vom ASV Jaufen-tal, den alten Bahnrekord aus dem Jahr 2010 deutlich zu unterbieten. Erfreulich auch die Tatsache, dass nicht weniger als 18 Nachwuchsrodler der Jahrgänge 2001 und jünger aus den eigenen Ver-einsreihen an den Start gingen.Als Gesamtsieger konnten sich in der Kategorie Jugend weiblich Hannah Kinzner und Simon Eller (beide ASV Jau-fental) sowie Eva Peer bei den Damen und Thomas Strickner bei den Herren

(beide WSV Trins) durchsetzen. Bei den Dop-pelsitzern waren Florian Schölzhorn und Do-minik Kinzner vom ASV Jaufental siegreich. In der Jugendwertung triumphierte der ASV Jaufental vor dem SV Schmirn und dem ASV Mareit, die Vereinswertung gewann der ASV Jaufental vor dem SV Schmirn und dem WSV Trins. Bei den vier Rennen waren durch-schnittlich rund 70 Teilnehmer am Start.

ASV Jaufental dominiert Wipptaler Rodelcup

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SPORT

SKI ALPIN

Holzer und Hochrainer sind Gemeindemeister

Wipptaler ermitteln Meister

In Ladurns fand Ende Februar das die Partnerschaft fördernde Skirennen der Gemeinden See-

feld-Hechendorf (Bayern) und Brenner statt.Ausgerichtet hat den Riesentor-lauf die Sektion Ski des ASV Gos-sensaß. Aus Hechendorf waren

viele Skisportfreunde mit Vizebür-germeister Sepp Schneider nach Pflersch angereist.

Bei der Siegerehrung im Hotel „Bergkristall“ waren auch Bür-germeister Franz Kompatscher und seine Stellvertreterin Dolo-res Oberhofer Leitner zugegen. Kompatscher verwies dabei auf die Feierlichkeiten zum 35. Part-nerjahr im Juli in Hechendorf. Die Preisverteilung nahm Alex von Dehn von der Partnerge-meinde vor. Mehr als zehn Ka-tegorien galt es zu prämieren, denn die Skifahrer beider Ge-meinden wurden in Gemeinde eigenen Startlisten geführt. Den

Wanderpokal holten sich erneut die jungen Fußballer vom ASV Gossensaß.

rr

Harley & Snow in Ridnaun

RICHTIGSTELLUNG

In der März-Ausgabe des Erker wurde die Elf des ASV Freienfeld, die in der 1. Amateurliga auf Torjagd geht, fälschlicherweise auf dem 7. Tabellenplatz gereiht. Die Mannschaft ist jedoch auf dem 4. Platz in die Rückrunde gestartet.Wir bedauern den Fehler.

Die Redaktion

Die Sieger in der Fraktionswertung

Mitte März wurde am Jaufen das 48. Ratschinger Gemeindeski-rennen ausgetragen, veranstaltet

vom ASV Telfes. 93 Teilnehmer gingen bei besten Pistenverhält-nissen an den Start.Mit einer Laufzeit von 48,27 Sekun-den kürte sich Sarah Holzer aus Jau-

fental zur Meisterin, bei den Herren war einmal mehr Hannes Hochrai-ner aus Ridnaun mit einer Laufzeit

von 44,86 Sekun-den siegreich. Eine knappe Entschei-dung gab es in der Familienwer-tung: Den Sieg holte sich Fami-lie Martin Schölz-horn aus Ridnaun mit 60 Punkten, die sich gegen die Familien Karl Sparber aus Ga-

steig und Gerold Holzer aus Jau- fental mit je 58 Punkten durch-setzte. Die Fraktionswertung si-cherte sich Ridnaun vor Innerrat-schings und Telfes.

Die Sieger der Kategorie U8: Timo Steger (1.), Noah Staud-acher (2.) und Valentin Sparber (3.)

Bei der Gesamtwipptaler Skimeis-terschaft, die auf der Bergeralm in Steinach ausgetragen wurde,

wurden unlängst die besten Ski-fahrer des Wipptales nördlich und südlich des Brenners ermittelt. Da-bei konnten die Athleten aus dem Bezirk zahlreiche Podestplätze einfahren.Goldmedaillen holten sich in den Kinder- und Jugendklassen Timo Steger (U8) und Klara Plank (U10) vom WSV Sterzing sowie Carmen Leitner (U14), Hannes Pöhl (U14),

Anna Maria Eisendle (U16), Frances-co Gatto (U16), Fabian Polig (U18) und Michael Hinteregger (U21) von

der RG Wipptal. Ivy Schölzhorn (U8) und Philipp Gschnitzer (U10) vom WSV Sterzing, Noah Staudacher (U8) und Emma Aukentha-ler (U10) vom ASV Gos-sensaß sowie Lucia Ren-zini (U14), Philipp Grasl (U14), Linda Schmid (U16), Benjamin Polig (U16) und Alex Put-zer (U18) von der RG Wipptal holten Silber. Bronze ging an Valentin

Sparber (U8) vom ASV Ratschings, Leonie Girtler (U10) und Emanuel Schwazer (U12) vom WSV Sterzing sowie Lukas Rizzi (U16) und Elias Mader (U18) von der RG Wipptal. Bei den Herren war Stefano Lorenzi vom WSV Sterzing nicht zu schla-gen. Die Mannschaftswertung hol-te sich die RG Wipptal vor dem SV Navis; der WSV Sterzing belegte Rang 3.

Partnerschaftsrennen in Ladurns

Anfang März organisierte der Har-ley Davidson Club Bozen in Zu-sammenarbeit mit Clubs aus Tri-ent und Bozen sowie der Wer-begemeinschaft Ridnauntal ein Motorrad-Hillclimbing-Event der Extraklasse. Zu befahren war ein Steilhang beim Skilift Gasse in Ridnaun, der den Teilnehmern ihr ganzes fahrtechnisches Können abverlangt hat. 125 Fahrer aus ganz Eu-ropa gingen unter dem Motto „Wir rocken auch im Winter“ in mehreren Kategorien an den Start. Absoluter Star des Tages war Ani-ta Stampfer; die Südtiroler Po-werfrau konnte sich gegen ihre

männlichen Konkurrenten durch-setzen und siegte in der Kategorie Harley Stock Bikes souverän.Neben diesem Spektakel, das sich einmal mehr als voller Erfolg her-ausstellte, wurde den rund 3.500 Zuschauern ein stimmiges Rah-

menprogramm mit Musik und atemberaubenden Hubschrau-ber-Rundflügen geboten.

© www.madnessphotography.nl 2015

Die Sieger der Kat. 2007 und jünger (v. l.) Jonas Aukenthaler, Damian Thaler und Adam Staudacher

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SPORT

LEICHTATHLETIK

Weissteiner holt Bronze

Nach dem letztjährigen Erfolg des TC Ratschings beim Winter-Ten-nis-Cup der Serie C beteiligte sich ein Team des Vereins mit Markus Gögele, Armin Graus, Lorena Lungkofler und Oliver Mayr in diesem Jahr am Cup der Serie B – angesichts des wesentlich hö-heren Spielerniveaus eine gro-ße Herausforderung, doch sah man die Teilnahme vor allem als gutes Training und als wichtige Erfahrung an.Nach drei verlorenen Spielen – das Spiel gegen Trient hätte mit ein wenig Glück auch unentschie-den ausgehen können – brach-

te der Sieg gegen Arco im letzten Spiel die ersehnten Punkte. Am Ende belegte der TC Ratschings den vorletzten Tabellenplatz. Den-

noch kann das Ergebnis als kleiner Erfolg gewertet werden, da die Meisterschaft nicht in Bestbeset-zung bestritten wurde.

Sterzinger Budokas zeigen ihr Können

2. Gilfenklammsprint

Mitte März konnten die Sterzin-ger Budokas in Predazzo (Provinz Trient) ihr Können unter Beweis stellen. Im Regionalcup siegte Doris Graber, Nicole Schölzhorn belegte Platz 2, Alex Giordani den 3. Platz in den jeweiligen Kategorien der U9. Vizere-gionalmeister sind in den Kategorien U12, U15 und Senioren Anna Gallmet-zer, Greta Braunhofer und Stefan Rainer, jeweils den 3. Platz belegten Maria Gallmet-zer, Yara Siller, Jovan Teodorovic, Tobias Marcotto und Moritz Kinz-ner. Platz 4 erkämpfte sich Jonas

Hochrainer, Platz 5 Nadine Schölz-horn und Platz 6 Devid Niedermair. In der Vereinswertung belegten die Athleten der AVI Polisportiva den 4. Platz.

Die Budokas bereiten sich nun auf die bevorstehende Italienmeister-schaft am 11. und 12. April in Po-mezia in Rom vor.

TC Ratschings beim Winter-Tennis-Cup

Mit einer Bronzemedaille kehrt Sil-via Weissteiner von der Cross-Ita-lienmeisterschaft in Fiuggi zurück.

Die 35-Jährige aus Gasteig muss-te sich bei der „Festa del Cross“ lediglich Sara Dossena und Fe-derica Dal Ri geschlagen geben. Ausgezeichnete Sechste wurde die für den ASV-Sterzing starten-de Agnes Tschurtschenthaler aus Sexten.Bei den Männern war Andrea Lal-

li siegreich. Markus Ploner vom ASV Sterzing landete auf dem 37. Platz.

Anna Stefani aus Sterzing, die für die Forstwache an den Start geht, belegte in der U23 den 7. Platz. In der U20 der Frauen gingen Alexand-ra Larch (16.), Anna Lena Ho-fer (29.), Verena Stefani (38.) und Vera Mair (47.) an den Start. In der Vereinswertung

sicherten sie dem ASV Sterzing den dritten Platz. In der U20 der Männer beendete Lukas Trenk-walder mit einem Rückstand von rund fünf Minuten das Rennen auf dem 108. Platz.Insgesamt nahmen rund 2.000 Athleten aus 236 Vereinen an der Italienmeisterschaft teil.

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Nach dem letzt-jährigen Erfolg or-ganisiert der ASC Stange auch heu-er wieder den Gil-fenklammsprint. Die Teilnehmer ge-hen am 9. Mai in verschiedenen Ka-tegorien an den Start. Während die Erwachsenen durch die enge Klamm von Stange nach Jaufen-steg laufen, bestreiten die Kin-

der eine verkürzte Runde bis zum Ein-gang der Gilfen-klamm. In der Ka-tegorie „Wande-rer“ ist das Dabei-sein wichtiger als die Zeit.Der Startschuss

fällt heuer bereits um 10.00 Uhr. Für das leibliche Wohl ist bes-tens gesorgt. Weitere Infos unter www.stange.it.

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EXTRA I RUND UM HAUS & GARTEN

RUND UM HAUS& GARTEN

BLINDE FENSTERSTRAHLEN WIEDEREin mattes Fenster erstrahlt in neuem Glanz, wenn man es mit Leinöl behandelt. Das Öl muss kurz einwirken und anschließend gut abgewaschen werden.

NICHT BEI PRALLERSONNE PUTZENGerade bei Sonneneinstrahlung fällt es auf, wie schmutzig die Fenster sind. Man sollte trotz-dem nicht sofort zum Fensterle-der greifen. Wer bei Sonne putzt, riskiert Streifen, weil die Scheiben zu schnell trocknen.

ESSIG GEGEN KALKFLECKENKalkflecken auf der Scheibe löst man am besten mit Essig. Dazu mischt man dem Putzwasser etwa drei Esslöffel pro Eimer bei. Viele Hausfrauen schwören zusätzlich

auf die Zugabe der gleichen Men-ge Wäschestärke, damit die Fens-ter blitzblank werden.

DACHFENSTEREINFACHER REINIGENAuf schrägen Dachfenstern blei-ben Staub und Pollen besonders

gut liegen. Wenn dann noch der Schmutz vom Dach dazu kommt, wird die Scheibe schnell unan-sehnlich. Das ist umso ärgerlicher, weil die Fenster oft schlechter zu-

gänglich sind und das Putzen da-her sehr beschwerlich ist. Um den Dreck leichter zu lösen, verteilen Sie vor dem nächsten Regen ein-fach etwas Reiniger auf der Schei-be. Der grobe Dreck wird vom Re-gen zumindest angelöst, wenn nicht gar komplett weggespült.

TOPFSCHWAMMHINTERLÄSSTKRATZERHartnäckiger Schmutz auf der Scheibe ver-leitet schnell zum Ein-satz eines rauen Spül-schwamms. Immerhin wird der auch an vie-len anderen Stellen im

Haushalt zum Entfernen von hart-näckigen Schmutzkrusten ver-wendet. Auf Fensterscheiben hin-terlässt die grobe Oberfläche je-doch feine Kratzer.

ABZIEHER NICHT ABSETZENFür ein streifenfreies Fenster ist es wichtig, dass man den Abzieher richtig verwendet. Arbeitet man zu langsam oder setzt das Gerät ab, sind Schlieren unausweichlich. Die Gummilippe des Abziehers muss gerade aufliegen und nach jeder Bahn mit einem sauberen, fussel- freien Tuch abgewischt werden.

FENSTERLEDER STATTZEITUNGSPAPIERVereinzelte Streifen lassen die sich mit einem Microfasertuch oder Fensterleder wegpolieren. Papier-tücher sind schlechter geeignet, weil sie Fusseln hinterlassen. Als altes Hausmittel wird oft Zeitungs-papier zum Abreiben des Fensters empfohlen. Allerdings hinterlässt die Druckerschwärze dunkle Spu-ren auf den heute weit verbreite-ten hellen Kunststoffrahmen.

FENSTER PUTZEN LEICHT GEMACHT

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PR

EINBRUCHHEMMUNGDAS GUTE GEFÜHL DER SICHERHEIT

Ein Einbruch bedeutet für viele Menschen ei-nen großen Schock. Da-bei machen den Betrof-fenen die Verletzungen der Privatsphäre, das verloren gegangene Si-cherheitsgefühl oder auch schwer wiegende psychische Folgen, die nach einem Einbruch auftreten können, häu-fig mehr zu schaffen als der rein materielle Scha-den.

Ein beträchtlicher Teil der Einbrüche sind ver-meidbare Gelegenheits-

delikte. Dabei spielt der Faktor Zeit eine große Rolle. Kommt ein Tä-ter nicht innerhalb von zwei bis fünf Minuten in das Gebäude, wird er die Tat in der Regel abbrechen. Bevorzugte Einbruchszeiten sind der späte Vormittag und der frühe Abend. Dramatische Einbrüche sind jene bei Anwesenheit der Bewohner z.B. in der Nacht.

Einbruchhemmende Grundausstattungen von Finstral Fenstern und Türen sind mit Zwei-Punkt-Sicherheitsbeschlägen und massiven Ver-schlussteilen versehen. Das Aushebeln der Flügel in Verschluss- oder Kippstellung wird mit dieser Maßnahme erschwert.

ERHÖHTE EINBRUCHHEMMUNGMIT FINSTRAL SICHERHEITSPAKETEN

Für weitere individuelle Sicherheitsbedürfnisse bietet Finstral mit dem „Protect“-Programm kostengünstige Systeme für wirkungsvol-le Einbruchhemmung. Die allseitig eingesetzten Sicherheitsverriege-lungen gegen das Aushebeln und die Verbundsicherheitsgläser ge-gen den Durchbruch der Scheiben sind die wesentlichen Sicherheits-maßnahmen. Beim Sicherheitsverschluss verriegelt der Rollen-Pilz-zapfen aus Stahl in das Stahl-Schließteil, das mit dem Verstärkungs-eisen des Blendrahmens verschraubt ist. Der Aufbohrschutz aus gehärtetem Stahl behindert das außenseitige Aufbohren des Be-schlagsgetriebes am Griff. Das Verbundsicherheitsglas besteht aus zwei Gläsern, die durch eine hochreißfeste Folie miteinander ver-klebt sind, welche im Fall des Glasbruches die Splitter bindet und den Durchbruch des Glases erschwert. Spezielle Sicherheitsgriffe mit Druckknopf oder mit Schlüssel vervollständigen die Sicherheitsaus-stattung.

Die Protect-Sicherheitspakete sind mit den bewährten Finstral Wär-medämmgläsern kombiniert. So können im Winter die Heizkosten gesenkt werden und im Sommer bleibt die Hitze draußen. Zusätz-lich verringern die Verbundsicherheitsgläser das Verletzungsrisiko bei Glasbruch und erhöhen die Schalldämmung wesentlich.Weitere Informationen unter www.finstral.com

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EXTRA I RUND UM HAUS & GARTEN

GIFTPFLANZEN INHAUS UND GARTEN

von Heinrich Abraham

Bäume, Pflanzen, Sträucher sind Teil un-serer Umwelt. Nur die richtige Kenntnis über Umgang, Aussehen und Gefahren kann verhindern, dass es immer wieder zu Vergiftungen mit tödlichem Ausgang durch Pflanzen kommt.

Grundsätzlich ist zwischen der Nahrungsauf-nahme und der wirklichen Vergiftung zu un-terscheiden. Es ist sehr schwierig, die Pflan-zen in verschiedene Gefährlichkeitsgrade ein-zuteilen, da die Stärke der Giftstoffe von einer Reihe von Faktoren abhängig ist. So sind der

Standort, das Klima, die Jahreszeit, die „Bal-samische Zeit“, das Alter und der Reifezu-stand der Pflanze sowie der verzehrte Pflan-zenteil maßgebend für den Wirkungsgrad.Die Art der Pflanzen, die zu Vergiftungen führen, hängt von der Gestaltung der Um-gebung, vor allem von Parks und Gärten, le-benden Zäunen und der Auswahl von Zim-merpflanzen in Wohnungen ab.Vergiftungen durch Beeren, Samen, Blät-ter und Blüten beruhen bei Kindern zum größten Teil auf Neugier und Ausprobie-ren der oft sehr stark gefärbten, verführe-

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Die Welt der Aufstriche ist vielfältig und köstlich!Saftig, cremig, süß, pikant, von klassisch bis kreativ, von traditionell bis vegetarisch: Brotexpertin Eva Maria Lipp

weiß nicht nur, wie We-ckerl zu Hau-se gelingen, sie hat auch wunderba-re Ideen für schmackhaf-ten Belag. Sie zeigt, wie leicht man Auf-striche sel-ber machen kann, am

besten mit natürlichen Zutaten aus der Re-gion. Von herzhaftem Grammelschmalz und verlockendem Kernölaufstrich über sommerlichem Oregano-Tomaten-Aufstrich und feiner Basilikumbutter bis zu süßem Heidelbeeraufstrich mit rotem Pfeffer oder duftender Ziegenkäse-Honig-Nusscreme.Mit einfachen Anleitungen und wertvollen Tipps ist der Aufstrich im Handumdrehen zubereitet. Dazu gibt es Vorschläge zum Anrichten sowie praktische Hinweise zu Haltbarkeit und Lagerung.Das im Löwenzahn-Verlag erschienene Re-zeptbuch ist im Buchhandel erhältlich.

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Kompetenz für Haus, Hof, Tier und GartenDer Erker war zu Besuch im GARTENmarkt der Landwirtschaftlichen Hauptge-nossenschaft in Sterzing und hat bei Filialleiter Günther Wieser nachgefragt.

Erker: Seit wann gibt es die Landwirtschaft-liche Hauptgenossenschaft in Sterzing?Günther Wieser: Seit 1935 sind wir als Nahversor-ger in Sterzing für die Landwirte aus dem Wipptal tätig. Von da an haben wir unser Sortiment lau-fend an die Bedürfnisse der Landwirtschaft ange-passt und erweitert. Seit den 90er Jahren haben wir auch unser Angebot in den Bereichen Garten, Hobby und Heimtier ausgebaut und präsentieren es mit unserer Marke GARTENmarkt.

Der GARTENmarkt bietet also nicht nur Produkte und Dienstleistungen für Landwirte, sondern auch für Hob-bygärtner und Tierliebhaber?Genau! Der GARTENmarkt ist ein kompetenter Partner für Haus, Hof, Tier und Garten. Unsere Produktpalette wird ständig erweitert und spricht ergänzend zu den landwirtschaftlichen Fachbereichen auch private Haushalte an.

Welche Vorteile hat ein GARTENmarkt-Kunde?Durch unsere jahrzehntelange Erfahrung aus der Landwirtschaft können wir auch Hobbygärtner und Tierliebhaber fachkundig beraten. Unser Sortiment ist riesig, günstig, von bester Qualität und wird ständig verbessert und erneuert. Unseren Kunden steht ein großer Parkplatz zur Verfügung. Von März bis Juni haben wir verlängerte Öffnungszeiten bis 19.00 Uhr.

risch glänzenden Beeren. Es wäre sehr wichtig, dass Kinder in Kin-dergärten und Grundschulen über eine Beerenliste rechtzeitig aufge-klärt würden, damit sie den Unter-schied zwischen essbaren und gif-tigen Früchten sehr früh erlernen. Ein schlechter, bitterer Geschmack scheint kaum eine Einwirkung auf die Probierfreudigkeit zu haben, da Kinder nicht immer auf Bitter-keit reagieren.Beim erwachsenen Menschen lie-gen meist andere Gründe vor. Sehr oft sind alternative Ernäh-rungsversuche, Verwechslung mit pflanzlichen Nahrungsmitteln, Selbstmedikation durch Pflan-zen, Suizidversuche und die Suche nach einer Ersatzdroge die Ursa-che von schweren Vergiftungen.Wer unsicher ist oder bereits ein Unwohlsein verspürt, sollte un-bedingt die Erste-Hilfe-Abteilung kontaktieren und dann sofort ins Krankenhaus fahren. Bei rein äu-ßerlichem Kontakt mit der Pflan-ze über Haut oder andere Körper-teile genügt in der Regel ein Be-such beim Dermatologen. Darü-ber hinaus ist es hilfreich, dieje-nigen Pflanzenteile, die zu einer möglichen Vergiftung geführt ha-ben, mit einer Gartenschere abzu-schneiden, um sie dem Arzt zei-gen zu können. Dieser kann dann genauere Informationen über mögliche Gesundheitsrisiken und notwendige Maßnahmen geben.Vergiftungen durch Pflanzen stellen das ärztliche Personal und die Ers-te-Hilfe-Abteilung vor eine schwieri-ge Aufgabe. Für eine optimale Ver-sorgung und die lückenlose Weiter-führung der Therapie ist die genaue Identifizierung der Pflanze Grundvor- aussetzung. In sehr wenigen Fällen ist die Pflanze dem helfenden Perso-nal bekannt. Für genaue Informatio- nen können Giftnotrufzentralen, Botaniker und Biologen herangezo-gen werden. Da eine telefonische Beschreibung von Pflanzen meist sehr schwierig ist, besteht die Mög-lichkeit, die Pflanzenteile zu fotogra-fieren und per E-Mail an die bera-tende Stelle zu schicken.

Zur Identifizierung der Pflan-ze sind folgende Punkte aus-

schlaggebend:• Möglichst alle Pflanzenteile mit-

nehmen oder beschreiben (Nur mit Handschuhen anfassen!).

• Wurden auch andere Pflanzen-teile aufgenommen?

• Art der Frucht (Beere, Nuss)• Beschaffenheit, Farbe und Größe

der Frucht (saftig, fleischig, fest)• Anzahl der Kerne in der Frucht• Anordnung der Früchte (einzeln,

paarig, büschelig, gestielt, unge-stielt)

• Beschreibung der Pflanze (niedri-ges Kraut, Strauch, Baum)

• Standort (Park, Hecke, Wiese, Wegrand, Garten, Wald)

• Anordnung, Form und Größe der Blätter (rundlich, oval, spitz, stachelig, gestielt, ungestielt, Einschnitte)

• Sehr wichtig ist die wissenschaft-liche Bezeichnung der Pflanze; die deutsche Bezeichnung führt oft sehr leicht in die Irre, da in der Umgangssprache sehr vie-le Pflanzen den gleichen Namen

haben oder unter unterschied-lichen Bezeichnungen bekannt sind.

Ein Anruf beim Rettungsdienst oder dem Notarzt kann lebens-wichtig sein. Man sollte folgende Informationen bereithalten:

WER? Kind oder Erwachsener. Alter, Geschlecht, ungefähres Kör-pergewicht.

WAS? Möglichst genaue Anga-be, welche Pflanze eingenommen wurde.

WANN? Zeitpunkt der Einnahme oder Einwirkung und Dauer der Einwirkung angeben.

WIE? Angeben, auf welchem Weg die giftige Substanz aufge-nommen wurde – geschluckt oder über die Haut.

WIE VIEL? Möglichst genaue Mengenangabe, etwa die Anzahl der Pflanzenteile (Beeren, Blätter, Wurzeln). ->

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EXTRA I RUND UM HAUS & GARTEN

Viele beliebte Sträucher, Bäume und Zierpflanzen sind extrem gif-tig. Manche werden als gefähr-liche Rauschmittel missbraucht. In dieser Ausgabe beginnt die Er-ker-Sommerreihe „Giftpflanzen in Haus und Garten“, in der Diplom-herborist Heinrich Abraham mo-natlich gefährliche Pflanzenarten vorstellt.

ADLERFARN(bot. Pteridium aquilinum)

Pflanze: Der Adlerfarn ist vor al-lem auf heimischen Waldlichtun-

gen, am Rand von Waldgebieten, in Gärten und in Gebüschen zu finden. Das Gewächs kann eine Höhe von bis zu zwei, in einigen Fällen sogar bis zu vier Metern er-reichen. Die ästigen Blätter des Adlerfarns stehen jeweils links und rechts von dem Pflanzenspross ab, mit vielen, tannenbaumartig zu-laufenden Blättern. In manchen Gegenden werden die noch jun-gen, gerollten Sprosse als Wildge-müse verwendet. Vergiftungsfälle mit Adlerfarn sind bekannt.Giftstoffe: Der Adlerfarn sieht zwar dekorativ aus, beinhaltet aber einige Giftstoffe. Sämtliche Teile der Pflanzen sind giftig. Ins-besondere junge Blätter des Farns enthalten Blausäureglycoside. Im Laufe ihres Lebens stellen die Pflanzen weitere Giftstoffe her, darunter eine Glykosid-Art, Sapo-nin und Pteridin.

Symptome: Folgen einer Vergif-tung durch den Adlerfarn sind hauptsächlich bei Huftieren be-kannt. Aber auch Menschen soll-ten lieber die Finger vom Adler-farn lassen. Die Pflanze gilt als krebserregend und kann Tumore verursachen.

BESENGINSTER(bot. Sarothamnus scoparius)

Pflanze: In den Frühlingsmona-ten Mai und Juni blüht der Be-senginster in seiner vollen, gelben Pracht: Die gelben Blüten locken viele Insekten, vor allem Schmet-

terlinge an. Die Gartenpflanze kann eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen.Giftstoffe: Der Besenginster ist in allen Pflanzenteilen giftig. Ver-antwortlich dafür sind neben dem Flavonglykosid Scoparin die Alka-loide Spartein und Lupanin.Symptome: Nach Verzehr von Blüten oder Samen treten Vergif-tungssymptome wie Kreislaufkol-laps mit Tachykardie, Erbrechen, Durchfall, Schwindel und Kopf-schmerzen auf. Kaltschweiß und Lähmungen, zusammen mit Prob-lemen im Verdauungstrakt gehö-ren ebenfalls zu typischen Beglei-terscheinungen.

BILSENKRAUT(bot. Hyoscyamus niger)

Pflanze: Diese Pflanze aus der Fa-milie der Nachtschattengewäch-

->

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RUND UM HAUS & GARTEN I EXTRA

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Sanoll – Landmaschinenhändler mit Power

Auf über 4.000 m² Ausstellungsfläche in Neumarkt zeigt Sanoll die neuesten Modelle führender Hersteller und das größte Gebrauchtmaschinenangebot Südtirols.

Das Sortiment des Landmaschinenhändlers Sanoll mit Standorten in Bruneck und Neumarkt ist umfangreich. Besonders ragen aber die neuen Traktoren der Deutz-Fahr-Serie 5, 6, 7 und 9 heraus, die bis-her unerreichte Maßstäbe setzen. Deutz AG bzw. Farm-Moti-on Common-Rail-Motoren der neuesten Stufe 4i sorgen für die nötige Power. Diese haben, in Kombination mit den bewährten stufenlosen TTV-Getrieben sowie Ausstattungsmerkmalen wie vier Bremsen, Negativstandbremse und dem neuen Design die-ser einzigartigen Reihe von Deutz zur Auszeichnung „Tractor of the Year 2015“ verholfen. Kurzum, der von Sanoll in Größen von 75 bis 350 PS lieferbare neue Deutz ist der ideale Partner für moderne Betriebe, der mit vielen Einsatzbereichen und durch in-novative Technik und Zuverlässigkeit punktet.Passend zu den Trägergeräten finden sich bei Sanoll nahezu alle Zusatzgeräte für die Grünlandwirtschaft: Heupressen, Mähwer-ke, Wender und Schwader der Marken SIP und Deutz-Fahr so-wie vieles mehr.Aber auch für Schnäppchenjäger zahlt sich ein Besuch bei Sa-noll erfahrungsgemäß immer aus. Im Internet unter www. sanoll.it sowie auf über 4.000 m² Ausstellungsfläche in Neu-markt zeigt Sanoll das größte Gebrauchtmaschinenangebot Südtirols mit komplett revisionierten Maschinen und Zusatzgerä-ten. Außerdem verfügt Sanoll über ein großes Ersatzteillager und bietet eine einjährige Garantie auf Gebrauchtmaschinen mit Um-tauschrecht. Und überhaupt: Service wird bei Sanoll groß geschrie-

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EXTRA I RUND UM HAUS & GARTEN

se ist besonders häufig am Weg- und Feldrand zu finden, sie gehört zu den so genannten Hexenkräu-tern. Bei manchem Pflanzenlieb-

haber erfreut sie sich großer Be-liebtheit. Das Bilsenkraut ist sehr fein behaart und wächst meist auf gut versorgten Böden. Die Blüten-blätter sind außen in einem hellen Gelbton gehalten und mit violet-ten Linien durchgezogen. Das In-nere des Bilsenkrautes blüht lila-farben. Insgesamt erreicht dieses Nachtschattengewächs eine Höhe von 20 bis 80 Zentimetern.Giftstoffe: Die ganze Pflanze ist sehr stark giftig, besonders aber die Wurzeln und die Samen. Die Blätter sind in Mengen über 0,5 g giftig. Etwa 15 Samen sind für Kinder tödlich. In den Blättern fin-det man einen Gesamtalkaloidge-halt von 0,06 bis 0,17 Prozent, in den Wurzeln 0,08 Prozent, in den Samen 0,05 bis 0,3 Prozent. Dazu gehören die Alkaloide: Hyoscya-min (bei Isolierung entsteht das Racemat Atropin) und Scopolamin (sie stellen 40 % der Gesamtalka-loide dar), sowie weitere Alkaloide

die ersten Blüten im Frühjahr noch vor den Blättern erscheinen. Ein zweiter Blütenschub folgt im Juli/ August, danach bilden sich läng-liche Hülsenfrüchte. Die wechsel-ständigen Laubblätter sind unpaa-rig gefiedert, die Fiederblättchen sind ganzrandig. Meist sind klei-ne Nebenblätter vorhanden. Der Blauregen erfreut sich als Garten-pflanze und als Kletterpflanze an Hauswänden und über Torbögen großer Beliebtheit.Giftstoffe: So schön wie der Blauregen ist, so giftig ist leider die Pflanze. In allen Pflanzenteilen der Wisteria werden Alkaloide ge-funden. In den Samen und Hülsen ist hauptsächlich Lektin und ein weiterer unbekannter Wirkstoff, in Rinde und Wurzeln ist Wistarin, ein giftiges Glykosid, enthalten.Vergiftungserscheiningen: Prob- leme im Verdauungstrakt können ebenso auftreten wie Beschwer-den mit dem Kreislaufsystem.

BUCHSBAUM(bot. Buxus sempervirens)

Pflanze: Der Buchsbaum ist ganzjährig grün und kann eine Wuchshöhe von bis zu acht Me-

tern erreichen. Dann zeigen sich igelförmige Knospen an den Zweigenden. Der Buchsbaum ist ein kleiner, meist gut verzweig-ter, sehr intensiv riechender Strauch oder Baum. Die Blätter sind glänzend und unbehaart. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach. Buchsbäume sind einhäusig getrenntgeschlech-tig (monözisch). Seine Blütezeit hat das Gartengewächs in der Zeit von März bis Mai. Die Blü-ten stehen meist in kompakten, ährigen Blütenständen zusam-men. Die Blüten sind meistens zwei- bis vierzählig. Kelch- und Kronblätter sind mehr oder we-niger gleichgestaltet, weshalb nur ein Blütenhüllblattkreis vor-handen zu sein scheint. Reife Samen des Buchsbaums fallen durch ihr kernartiges, schwarz glänzendes Äußeres auf.Giftstoffe: In der Pflanze sind Alkaloide vorhanden, wie Bux-psiin, Buxtanin, Buxanin und Buxaltin. Der Hauptwirkstoff wird Buxin oder auch Buxein genannt. Alle Teile sind stark giftig, vor allem Rinde und Blät-ter.Vergiftungserscheinungen: Die Folgeerscheinungen einer Vergiftung durch den Buchs-baum hängen von der Menge des Giftes ab, das in den Körper gelangt ist. Es kann zu Erbre-chen, Durchfall, Lähmungen, Erbrechen und Krämpfen kom-men, in manchen Fällen sogar zum Tod.

wie Apoatropin, Cuskhygrin und andere. Das Vorhandensein von Mehltaupilzen kann den Alkaloid-gehalt in der Pflanze senken.Symptome: Hautrötung, trocke-ner Mund, Unruhe, Schläfrigkeit oder Halluzinationen, Verwirrtheit, Pupillenerweiterung, Herzrhyth-musstörungen und komatöse Zu-stände, Bewusstlosigkeit und Tod durch Atemlähmung. Die Rausch-wirkung kann mehrere Tage bis zu einer Woche anhalten. Irreversib-le Schäden wie Gedächtnisverlust und Verhaltensstörungen können aufgrund der Neurotoxizität der Inhaltsstoffe auftreten.

BLAUREGEN(bot. Wisteria sinensis)

Pflanze: Alle Wisteria-Arten sind robuste, stark wachsende, verhol-zende Kletterpflanzen und gehö-ren zu den Schmetterlingsblüt-lern. Die Pflanze fällt vor allem durch ihre zarten, blauen Blüten auf, die weiß ummantelt in lan-gen Trauben herab hängen. Je nach Art können Wuchshöhen bis über 30 Metern (Wisteria sinensis) erreicht werden. Blauregen blüht zumeist zweimal jährlich, wobei

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RUND UM HAUS & GARTEN I EXTRA

DIEFFENBACHIE(bot. Dieffenbachia sp)

Pflanze: Die Dieffenbachie (Dieffenba-chia seguine und sp) ist eine Pflanzen-art aus der Gattung der Dieffenbachien (Dieffenbachia) in der Familie der Arons-tabgewächse (Araceae). Ihre Heimat sind die tropischen Wälder Südamerikas, insbesondere Brasilien. Ihre verschiede-nen Sorten sind einfach zu pflegende Zimmerpflanzen oder Zierpflanzen für Haus, tropische Parks und Gärten. Die Dieffenbachie ist eine robuste immer-grüne, ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu drei Metern und Pflanzendurchmesser bis zu 40 cm

erreicht. Sie bildet gestielte, 35 bis 45 cm große Laubblätter mit breit eiförmi-gen bis länglichen oder lanzettlichen, glänzend dunkelgrünen Blattspreiten, die je nach Sorte weiße oder gelbe Mus-terungen aufweisen.Giftstoffe: In der Pflanze befinden sich Kalziumoxalat-Kristalle, die für Men-schen und Haustiere gleichermaßen giftig sind.Vergiftungserscheinungen: Die ora-le Aufnahme des Inhaltsstoffs Saponin und der Kalziumoxalat-Kristalle kann zu Krämpfen, Lähmungserscheinungen und schweren Reizungen im Körper füh-ren. Bereits beim äußeren Kontakt mit der Pflanze kommt es zu Irritationen auf der Haut. Werden Pflanzenteile verzehrt, können Brechreiz und Herzrhythmusstö-rungen auftreten. EFEU(bot. Hedera helix)

Pflanze: Der gemeine Efeu ist eine im-mergrüne, ausdauernde Pflanze. Er ist

sehr variabel in seinen Wuchsformen. Sobald Bäume, Zäune oder Mauern er-reicht werden, ist der Efeu in der Lage, durch Haftwurzeln daran emporzuklet-tern. Dabei erklimmt er Höhen von 20 oder selten bis zu 30 Metern und mehr.

Der Efeu ist der einzige in Mitteleuropa heimische Wurzelkletterer. Nach einigen Jahren beginnen die Sprossachsen zu verholzen und der Efeu entwickelt sich vom Halbstrauch zum Strauch bis hin zum Baum. Der Efeu kann ein Höchstal-ter von 450 Jahren erreichen. Die Blät-ter und Blüten sind ganzjährig grün, erst im Winter verfärben sich die Beeren in einen dunkelblauen, fast schwarzen Farbton. Giftstoffe: Sämtliche Pflanzenteile des

gemeinen Efeus sind giftig. Bekannte giftige Inhaltsstoffe sind a-Hederin (Tri-terpensaponin), das sich durch Abbau-reaktionen aus dem Hederasaponin C bilden kann (zu 80 % enthalten) sowie Falcarinol.Symptome: Zeichen der Vergiftung können schon nach Einnahme von zwei bis drei Beeren auftreten: Brennen im Rachen, Durchfall und/oder Erbrechen, Kopfschmerzen, erhöhter Puls, Krämpfe. Nach Aufnahme großer Mengen, was unwahrscheinlich ist, da die Beeren sehr bitter sind, können ein Schock und Atemstillstand auftreten. Häufig sind auch Kontaktdermatiden beim Pflücken und Schneiden von Blättern und Reak-tionen des Falcarinols mit den Proteinen auf der Haut auftreten. In alten Pflanzen-büchern wird von der empfängnisverhü-tenden und sogar abortiven Wirkung der Pflanze berichtet, die wohl auf die toxi-sche Wirkung zurückzuführen ist: „Alle frommen Frauen sollen sich hüten, von diesem Safte gekochte oder gebrannte Wasser zu sich zu nehmen.“ E

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EXTRA I RUND UM HAUS & GARTEN

Moderne Designs und Möbel aus den Werkstoffen Chromstahl und Aluminium kombiniert mit Kunst-stoffgewebe sind diesen Som-mer sehr beliebt. Egal ob farbige Kissen oder Textil-Bezüge, kräfti-ge Farben peppen den Außenbe-reich ordentlich auf. Neben Me-tall ist auch Holz im Trend. Ob als Ess- oder Lounge-Gruppe, der Werkstoff lässt sich zu edlen und vor allem nachhaltigen Produk-ten verarbeiten. Die beliebten Ge-flechtmöbel sind nach wie vor ge-fragt. Mit speziellen Formen und Farben hebt man sich von den 0815-Lounges ab. Gartentische mit HPL-, Keramik-, oder Fiber-glas-Tischplatten sind nicht nur sehr robust und absolut wetter-fest, sondern auch leicht. Große

Auszugstische erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Egal ob zu sechst oder zu zwölft, sekundenschnell lassen sich die Tische verlängern.

TEAK-HOLZ ist nach wie vor ein beliebtes Materi-al für Gartenmöbel, da es dank seines hohen Öl- und Harzanteiles besonders dauerhaft und wasserab-weisend ist. Wie bei allen Holzarten muss man aber mit einer Farbverände-rung rechnen. Unabhän-gig von der Vorbehand-lung bekommen Holz-Gar-tenmöbel durch Witte-rungseinflüsse mit der Zeit einen leichten Graustich. Verlangsamen

GARTENMÖBELTRENDS 2015lässt sich dies mit Holzpflege- und Teaköl. Je nach Bedarf sollten die

Möbel zwei- bis viermal pro Jahr behandelt werden. Durch Abde-cken oder Unterstellen im Winter kann der Alterungsprozess eben-falls verlangsamt werden. Oft ist es aber genau dieser Alterungs-prozess, der das Holzmöbel at-traktiv macht, schließlich hat man sich mit Holz für Natürlichkeit ent-schieden. Bei Holzprodukten wie Teak sollte man auf nachhaltigen Anbau und das FSC-Label achten. Besonders nachhaltig ist recyceltes Antik-Teakholz von alten Brücken, Häusern und Schiffen.

HOCHWERTIGE GARTENMÖBEL un-terscheiden sich auf den ersten Blick kaum von Günstigmöbeln. Der Qualitätsunterschied macht sich jedoch nach kurzer Zeit be-merkbar. Speziell im professio-nellen Bereich mit erhöhter Bean-spruchung müssen Gartenmöbel zum Teil bereits nach einer Saison entsorgt und teuer ersetzt wer-den. Eine Investition in ein quali-tativ hochstehendes Produkt rech-net sich und ist nachhaltig. Ver-gleichen Sie die Verarbeitung der Produkte und wagen Sie auch mal einen kritischen Blick auf die Un-terseite des Sessels. Da echter Rat-tan nur beschränkt wetterfest ist, sind Rattan-Gartenmöbel meist

aus Polyethylen-Fasern in Rat-tan-Optik (Polyrattan). In guter

Qualität sind sie extrem pflege-leicht und weitestgehend resistent gegen Nässe und UV-Strahlen. Sind die Fasern jedoch minder-wertig, verlieren auch sie mit der Zeit an Farbe und werden porös. Vor allem aber dehnen sich Möbel aus hochwertigen Fasern bei Wär-me nur minimal aus und sind ent-sprechend weniger schnell durch-gesessen.

WORAUF MUSS BEIM EINKAUF VON GARTENMÖBELN GEACHTET WERDEN?• Die Möbel müssen absolut wet-

terfest sein.• Achten Sie auf die Qualität und

Verarbeitung der Möbel und wagen Sie auch mal einen Blick auf die Unterseite.

• Beachten Sie auch die Qualität der Polster bzw. Kissen und de-ren Verarbeitung (Waschbar-keit, Reißverschluss ...).

• Klären Sie Ihre Bedürfnisse sorg-fältig ab und lassen Sie sich vom Spezialisten beraten.

• Achten Sie darauf, dass Möbel und Ersatzteile über Jahre liefer-bar sind.

• Lange Garantiezeiten und der Service nach dem Kauf sind ebenso wichtig wie der An-schaffungspreis.

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Im Garten zeigen so langsam die Krokusse ihre hellen Blüten in bunter Farbenpracht und die Bäu-me beginnen neue grüne Blätter auszutreiben. Man spürt bereits, dass der Frühling bald kommt. Das verleitet dazu, die Fens-ter weit zu öffnen und die neue Jahreszeit hereinzulassen. Einige Tipps für frühlingshafte Frische im ganzen Haus.

SAUBERE LUFTWenn Sie den Frühlingsduft ins Haus holen möchten, dann ist saubere Luft ein Muss. Es gibt vie-

le Zimmerpflanzen, die Ihnen bei der Realisierung dieser Aufgabe sehr gut weiterhelfen können. Friedenslilien, Palmen und Far-ne sind großartige Naturanlagen, welche die Luft im Haus reinigen.

ÖFFNEN SIE DIE FENSTER!Spüren Sie etwas Besonderes in der Luft? Öffnen Sie die Fenster und lassen Sie die warme Früh-jahrsbrise herein. Ein kleines Lüft-chen kann in Sachen Raumklima wahre Wunder bewirken.

BLUMENDEKOBlumen sind die beste Quelle für einen herrlichen, zarten Frühlings-duft im Haus. Wenn Sie einen Flie-derbusch in Ihrem Garten haben, dann holen Sie sich doch die zar-ten Fliederblüten in die Wohnung. Es gibt nichts Schöneres als einen Strauß frischer Blumen als Früh-lingsbote auf dem Tisch.

Ob milder Winter oder Schnee-gestöber, an tristen Wintertagen sehnt man sich nach bunten Blü-ten und frühlingshaften Düften. Gut, dass die Gärtner vorgesorgt haben. Mit knallig roten Tulpen, sonnengelben Narzissen und Hyazinthen in ro-mantischen Rosé-, Weiß- und Violetttönen halten sie das perfekte Gegen-mittel gegen den Win-ter-Blues bereit.Mehrere vorgetriebene Zwiebelpflanzen, in einen Korb oder eine Schale gepflanzt sowie mit Moos und Steinen de-koriert, werden zur Frühlingsland-schaft. Einzeln in gleichen Über-töpfen und in Reihe aufgestellt, sind sie eine edle Dekoration für Tisch oder Fensterbrett. An son-nigen Tagen können die Zwiebel-gewächse ins Freie gestellt wer-

den. Dort werden sie zum freund-lichen Gruß an der Haustür oder verschönern die Terrasse. Abends oder bei großer Kälte holt man sie allerdings besser wieder ins Haus.Und die Nebenwirkungen? In

Wohnungen, die mit vorgetrie-benen Zwiebelpflanzen dekoriert sind, kann es zu Frühlingsgefüh-len, heiterem Gemüt und guter Laune kommen.Der Gärtnertipp: Sind die Zwie-beln verblüht, setzt man sie in den Garten. Dort blühen sie im nächs-ten Jahr wieder auf.

FRÜHLINGSDUFT IM HAUS

MIT ZWIEBELPFLANZENDEN FRÜHLING INS HAUS HOLEN

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AUTO & BIKES

EXTRA I AUTO & BIKES

FAHRRAD PUTZENDem gröbsten Dreck wird trocken mit Hand-feger oder Bürste zu Leibe gerückt, an schwer zugänglichen Stellen helfen eine alte Zahn-bürste, Borstenpinsel oder Zahnstocher. Da-nach geht es weiter mit etwas lauwarmem Wasser und einem strapazierfähigen Lappen. Von Hochdruckreinigern sollte man beim Rad-putz die Finger lassen, da sie die Lager beschä-digen können. Hartnäckige Verschmutzungen beseitigt man besser mit speziellen Fahrradrei-nigern. Zum Abschluss das Rad mit einem wei-chen und saugfähigen Tuch trockenreiben.

KETTE SCHMIERENAlle beweglichen Teile wie etwa die Schaltung vertragen ab und zu etwas Ölschmierung. Dazu kann man die Kette durch einen trocke-nen Lappen oder ein altes Küchenhandtuch laufen lassen. Nach der Reinigung wird die Kette neu geschmiert: Das Mittel etwas einwir-

ken lassen und anschließend mit einem Lap-pen abreiben, da überschüssiges Schmiermit-tel neuen Schmutz regelrecht anzieht. Frisch gepflegt, sollten jetzt alle Gänge einwandfrei und exakt schalten. Ist das nicht der Fall, emp-fiehlt es sich gerade bei Kettenschaltungen, nur dann selber Hand anzulegen, wenn man sich damit auskennt.

SCHRAUBVERBINDUNGENUND LUFT PRÜFENDie Schrauben an allen tragenden Bauteilen wie etwa an Vorbau, Lenker, Kurbeln und Ket-tenblättern sollten auf ihren festen Sitz hin überprüft werden. Stand das Fahrrad den Win-ter über im Keller, haben die Reifen meist Luft verloren. Auf der Reifenflanke sind der zulässi-ge minimale und maximale Luftdruck angege-ben. Zum Aufpumpen empfiehlt sich eine ro-buste Standpumpe mit Manometer, die auch für hohen Reifendruck geeignet ist. Ist das Ma-

terial allerdings schon zu alt, hilft auch Pum-pen nichts mehr: Abgefahrene oder spröde, rissige Reifen sind ein ernstzunehmendes Si-cherheitsrisiko.

BREMSEN CHECKENVor der ersten Ausfahrt sollte auch die Bremsanlage geprüft werden. Lassen sich die Bremsen leichtgängig betätigen und greifen dabei schnell und kräftig zu? Sind die Bremszü-ge ausgefranst oder laufen nur schwer in den Hüllen? Wenn ein Tropfen Öl nicht hilft, heißt es neue Züge legen. Hydraulische Bremsen, die sich bis zum Anschlag durchziehen lassen, gehören entlüftet. Sind die Bremsbeläge ver-schlissen, müssen sie ebenfalls dringend aus-getauscht werden. Auf Scheibenbremsen lässt man im Zweifel den Fachmann einen Blick werfen, bei Felgenbremsen zeigen Kerben in den Bremsklötzen auch dem Laien an, ob sie noch funktionstüchtig sind.

TIPPS ZUR BIKE-PFLEGE UND REPARATUR

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AUTO & BIKES I EXTRA

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Fahrspaß ohne GrenzenDer Fiat 500X im Test

Er ist da, der neue Fiat 500X, und bereit, getestet zu werden. Als mich Werth-Au-to aus Brixen kontaktiert hat, habe ich es mir als 500er-Fan natürlich nicht neh-men lassen, gleich einen Testdrive-Termin zu vereinbaren. Die Vorfreude war riesig.Angekommen am vereinbarten Treffpunkt fiel mir sofort das moderne, innovati-ve Design des schnittigen, roten 500X auf: wahrlich ein Eyecatcher, bullig kom-pakt und doch mit italienisch-schickem Charakter, definitiv kein kleines Auto! Als Crossover bzw. kompakter SUV lässt die Silhouette trotz seiner Größe ei-nige Ähnlichkeiten zum klassischen Vorgänger erahnen (runde Lichter, freund-liches Gesicht).Einsteigen, wohlfühlen und los geht’s. Durch das etwas höhere Fahrwerk bietet der 500X eine gute Straßenübersicht und ist für den Stadtverkehr und auf der Autobahn genauso wie fürs Gelände bestens geeignet. Am ehesten der Blick durch die Rückscheibe fällt relativ schmal aus, wie beim Großteil der modernen Autos bedingt durch die Stromlinienform.„Der liegt in der Kurve wie auf Schienen“, schießt es mir durch den Kopf. Das Fahrgefühl ist wirklich angenehm, das Fahrwerk gut abgestimmt zwischen Stra-ße und Offroad. Das Automatikgetriebe arbeitet im Normalmodus treibstoffspa-rend, im Sportmodus ist Fahrspaß garantiert (schnelle Beschleunigung und Tip- tronik am Lenkrad). Auch die Allradfunktion arbeitet effektiv und kann vor allem in alpinen Gegenden nicht nur im Winter sehr nützlich sein. Zudem hat mir der erhöhte 500X auch einige Parksituationen erleichtert.

Was bei den klassischen 500-Modellen vielleicht den einen oder anderen stört, ist im 500X perfekt gelöst: Der Kofferraum bietet genügend Platz für Einkaufstü-ten und auch mal eine Kiste Bier und kann durch das Umklappen der Rückbank nochmals um einiges vergrößert werden.Edel wirkt die Innenausstattung – ein Multifunktionslenkrad in Leder, eine Mit-telkonsole mit Touchscreen und vieles mehr. Elektronik und Multimedia sind auf dem neuesten Stand und bieten zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten wie Navi, Parkhilfe, Spurwechselerkennung und Apps. Die Soundanlage liefert einen vol-len, ausgeglichenen Klang und kann mit USB, SSD und AUX gespeist werden, wie mir mein junger Kopilot voller Begeisterung erklärt. Die Akustik ist super, da der Innenraum gut vor Fahrgeräuschen abgeschirmt ist.Fast schon ein bisschen traurig war ich am Tag der Rückgabe, hatte ich mich nach zwei Tagen doch schon gut an meinen neuen fahrbaren Untersatz ge-wöhnt. So viel Spaß hat mir Autofahren schon lange nicht mehr bereitet. Das war meine erste, aber bestimmt nicht meine letzte Liebschaft mit einem Fiat 500X.

Erna Eisendle

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EXTRA I AUTO & BIKES

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Mehr als nur ein Auto ...

Wie ein Märchen klingt die Geschichte von Martin Drescher und seinem heißgeliebten, roten Oldtimer. Bestimmt hat sich schon so mancher gefragt, wem der rote Ford Transit gehört, der manchmal in den frühen Morgenstunden vor der Papierhandlung Drescher in der Sterzinger Neustadt steht.1972 von Vater Dieter Drescher gekauft, hat der „Rote“ Martin Dre-scher durch seine Kindheit begleitet. „Korsika, Elba, Frankreich, Ita-lien, Spanien und ex Jugoslawien – kein Weg war uns zu weit, kein Schlagloch hat uns aus der Bahn geworfen. Ohne Gurte und Kinder-sitze tourten meine zwei älteren Geschwister, meine Eltern und ich quer durch Europa. Es war eine völlig andere Zeit“, schwelgt Dre-scher in Erinnerungen.

1992 kam der trau-rige Abschied. Der „Rote“ wird nach et-lichen Touren nicht mehr gebraucht, Va-ter Drescher verkauft ihn nach Klausen. „Vor allem wir Kinder haben den roten Ford Transit vermisst. Seit ich denken kann, war

er Teil unserer Familie“, so Martin Drescher, damals 23 Jahre alt. Die Erinnerungen an den guten alten Ford Transit veranlassten Mar-tin Drescher im Jahr 2011 dazu, sich auf Spurensuche zu begeben. Er durchforstete jedes Internetportal und sämtliche Oldtimer-Websi-tes und – siehe da – eines Tages erscheint auf seinem Monitor das Bild einer roten Rostkutsche, die er nur allzu gut kannte. Er kaufte sich mit dem Auto ein Stück Kindheit zurück. Nach etlichen Feinar-beiten und Reparaturen erstrahlt der Oldtimer aus dem Jahr 1972 in neuem Glanz.Heute tourt Drescher mit Frau und Kindern auf den Spuren seiner Eltern durch Südtirol und lässt alte Zeiten wieder aufleben. Zudem ist der Ford Transit auch als Lieferwagen für die Papierhandlung im Einsatz.Mit modernen Autos kann der „Rote“ zwar nicht mithalten, doch „es geht um die Erinnerung, und nicht um das Auto“, ist Martin Drescher überzeugt.

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AUTO & BIKES I EXTRAEXTRA I AUTO & BIKES

Nach heftigen Regenfällen im Sü-den Englands trat der Fluss im Dorf Luckington in der Nähe von Bristol über die Ufer. Die Polizei sperrte die Furt – also die Untie-fe, die Fahrzeuge normalerwei-se durchqueren – und signalisier-te eine Umleitung. Zwei Wochen lang dauerte die Sperre, und jeden

Tag fuhr mindestens ein Auto an der Warntafel vorbei, hinein in das reißende Wasser. Die Fahrer waren so sehr auf ihr Navigationssystem konzentriert, dass sie nicht sahen, was direkt vor ihnen lag.Diese Beobachtung stammt von den Psychologen Daniel Simons und Christopher Chabris. In Harvard in den 1990ern filmten Forscher zwei Teams von Studentinnen, die sich Basketbälle hin- und herwar-fen. Das eine Team trug schwar-ze, das andere weiße T-Shirts. Das kurze Video ist auf YouTube unter „The Monkey Business Illusion“ zu finden. Falls Sie Internetzugang haben, lesen Sie nicht weiter, bis Sie das Video gesehen haben.Probanden, die sich das Video an-schauten, wurden aufgefordert, zu zählen, wie oft sich die weißen Spielerinnen den Ball zuwarfen. In der Mitte des Films passiert et-was Absurdes: Ein als Gorilla ver-kleideter Student spaziert in die Mitte des Spielfelds, trommelt sich auf die Brust und macht sich wie-der aus dem Staub. Am Ende des Videos wurden die Probanden ge-fragt, ob ihnen etwas Unübliches

aufgefallen sei, ja ob sie den Go-rilla gesehen hätten. Die Hälfte der Zuschauer schüttelte erstaunt den Kopf. Gorilla? Was für ein Gorilla?Das Monkey-Business-Experiment gilt als eines der bekanntesten in der Psychologie und demonstriert die so genannte „Aufmerksam-keitsillusion“: Wir glauben, nichts

zu verpassen, was sich in unserem Ge-sichtsfeld abspielt. Doch in Wahrheit se-hen wir oft nur das, worauf wir uns kon-zentrieren – hier das Zählen der Bälle. Das Unerwartete kann dabei noch so groß und auffällig daher-

kommen wie ein Gorilla.Die „Aufmerksamkeitsillusion“ kann gefährlich sein, etwa wenn Sie im Auto telefonieren. Im Nor-malfall läuft alles gut. Ihr Tele-fongespräch hat keinen negati-ven Einfluss auf die Routinetätig-keit, nämlich das Fahrzeug in der Mitte des Fahrstreifens zu halten und zu bremsen, wenn das vorde-re bremst. Doch sobald ein uner-wartetes Ereignis die Routine un-terbricht – etwa ein Kind über die Straße rennt –, bleibt nicht genug Aufmerksamkeit übrig, um zu re-agieren. Studien belegen, dass telefonieren während des Fah-rens die Reaktionsgeschwindig-keit gleich stark heruntersetzt wie Trunkenheit am Steuer. Ob Sie das Handy in der Hand halten oder die Gegensprechanlage benutzen, spielt dabei keine Rolle. Die Auf-merksamkeit für unerwartete Stra-ßensituationen ist weg.Vielleicht kennen Sie den engli-schen Ausdruck „the elephant in the room“. Damit bezeichnet man ein offensichtliches Thema, über das niemand sprechen will. Eine Art Tabu. Lassen Sie uns im Ge-

gensatz dazu den Ausdruck „der Gorilla im Raum“ definieren: Ein Thema, das übergroß, überaus wichtig und dringend ist, über das man durchaus sprechen würde, aber niemand nimmt es wahr. [...]Nun ist es ja nicht so, dass wir über-haupt nichts Außergewöhnliches wahrnehmen würden. Die Krux ist vielmehr: Uns fallen nur dieje-nigen überraschenden Dinge auf, die uns eben auffallen – und nicht jene, die wir übersehen. Wir haben keine Evidenz für unsere fehlende Aufmerksamkeit. Das gibt uns die gefährliche Illusion, dass wir alles Wichtige wahrnehmen.Deshalb: Rauben Sie sich selbst

AUFGESTÖBERT von Erker-Leserin Renate Turin

WARUM SIE GELEGENTLICH AM BRENNPUNKTVORBEISCHAUEN SOLLTENAufmerksamkeitsillusion

diese „Aufmerksamkeitsillusion“ immer mal wieder. Konfrontieren Sie sich mit allen möglichen und scheinbar unmöglichen Szenarien. Was könnte Unerwartetes eintre-ten? Was lauert neben, was lauert hinter den medialen Brennpunk-ten? Wovon spricht niemand? Wo ist es merkwürdig ruhig? Denken Sie das Undenkbare.Fazit: Etwas Überraschendes kann noch so groß und anders sein, wir sehen es vielleicht nicht. Groß und anders zu sein genügt nicht. Es muss erwartet werden.

Aus: „Die Kunst des klugen Handelns“

von Rolf Dobelli

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Haben auch Sie eine Frage zu den Themen Erziehung, Schulprobleme, familiäre, part-nerschaftliche oder persönliche Konflikte? Dann schreiben Sie mir: [email protected]. Ihre Frage (auch anonym) wird vertraulich behandelt.

FRAGEECKE

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Übergewichtige Kinder

Unser Sohn Noah (6) ist etwas zu dick – das hat uns bei ei-ner Kontrolluntersuchung der Kinderarzt mitgeteilt. Müssen wir in diesem Alter schon an eine Diät denken und wenn ja: Wie sollen wir das angehen?

Übergewicht ist nicht nur für Erwachsene, sondern auch zuneh-mend für Kinder und Jugendliche ein Problem. Die Hoffnung vie-ler Eltern, dass dieses Problem sich mit der Zeit von alleine löst, tritt selten ein. Es zeigt sich nämlich, dass 40 Prozent der über-gewichtigen Kinder und etwa 80 Prozent der übergewichtigen Jugendlichen auch „dicke“ Erwachsene werden. Deshalb ist es wichtig, nach den Ursachen für das Übergewicht zu suchen und bei Noah so früh wie möglich ein Gesundheitsbewusstsein zu we-cken.Zwei wesentliche Komponenten sind für das hohe Gewicht unse-rer jungen Bevölkerung verantwortlich: Bewegungsmangel und falsche Ernährung, also zu fettreiche Kost und zu viel Zucker in Verbindung mit zu wenig Bewegung – oft verursacht durch über-höhten TV- und PC-Konsum.Was können Sie nun tun? Von einer strengen Diät, wie es sie für Erwachsene gibt, ist dringend abzuraten. Vielmehr muss eine langfristige Umstellung des Fehlverhaltens angestrebt werden. Dabei kann gemeinsam mit Noah nach Ursachen geforscht wer-den, die für das Übergewicht verantwortlich sind. Auch mit Verboten ist es nicht getan. Es ist wichtig, Zucker und Fett zu reduzieren, jedoch nicht irgendwelche Lebensmittel gänz-lich zu verbieten, denn Verbote erhöhen die Attraktivität von Nahrungsmitteln. Oft genügt es in diesem Alter, das Gewicht durch bedarfsgerechte Ernährung über einige Monate konstant zu halten; das Kind wird durch sein Wachstum dann automatisch schlanker. Wesentlich bei einer Gewichtsreduktion ist zudem ein gezieltes Bewegungsprogramm, am besten für die ganze Familie. Allein schon eine Umstellung des Bewegungsverhaltens im Alltag hat große Wirkung: zu Fuß gehen anstatt mit dem Auto zu fahren, Treppen zu steigen anstatt den Aufzug zu nehmen. Diese klei-nen Dinge zeigen bereits große Wirkung. Geeigneter Sport kann unterstützend hinzukommen. Wichtig ist, dass die Bewegung re-gelmäßig erfolgt und zur Gewohnheit wird. Ideal ist, wenn die gewählte Sportart Noah Spaß macht. Gehen auch Sie selbst mit Noah hinaus an die frische Luft. Machen Sie am Wochenende Ausflüge, bei denen die ganze Familie Bewegung hat. Nehmen Sie einen Ball oder Spiele (Federball, Frisbee ...) mit.Wenn psychische Probleme als Auslöser für übermäßiges Essen zu Grunde liegen könnten, ist es wichtig, diesen auf den Grund zu gehen und Noah zu unterstützen, frei von den belastenden Ursa-chen zu werden.

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Hörbar gute LösungenIm Jahr 1994 von den Hörgeräte-Akustikern Josef Cagol und Josef Geyer in Bo-zen gegründet, ist das innovative Unternehmen „BESSER HÖREN“ mittlerweile in ganz Südtirol vertreten. Von Beginn an war es den Eigentümern wichtig, so nahe wie möglich am Kunden zu sein. Deshalb gingen sie verschiedene Koope-

rationen mit Optikern, Haus- ärzten und Apothekern ein, bei denen sie monatlich in al-len Landesteilen ihren Dienst anbieten. Ein unverbindlicher Hörtest, kostenloses Reinigen der Hörgeräte und kleinere Reparaturen können so seit jeher schnell und unkompli-ziert vor Ort erledigt werden,

ohne dass der Kunde lange Wege in Kauf nehmen muss. Bei Bedarf kommen die – mittlerweile fünf – „BESSER HÖREN“-Berater auch nach Hause.

Zum kundennahen Service zählt auch die Hilfe bei bürokratischen Abläufen, wenn es um Beiträge der Krankenkasse oder private Versicherungen geht. Auch Kunden mit implantierten Hörgeräten können auf das „BESSER HÖREN“-Team zählen. Neben den zahlreichen Hörhilfen werden verschiedene Maßanfertigungen ange-boten, die das Gehör schützen, etwa beim Wassersport oder bei ständiger Lärm-belästigung.

„Unsere Aufgabe ist es, Ihr ideales Hörsystem zu finden!“Ihr Josef Cagol

Am 7. März haben wir unseren Hauptsitz in Bozen eröffnet.

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Jetzt ist sie wieder in aller Mun-de: die Frühjahrsmüdigkeit. Falls auch Sie das Gefühl haben, stän-dig müde zu sein, ist es ratsam, zunächst das eigene Schlafver-halten unter die Lupe zu neh-men:

1) Schlafen Sie ausreichend? Es gibt Morgenmenschen („Lerchen“) und Abendmenschen („Eulen“). Die Prägung besteht meist seit dem Kin-desalter und ist erblich veranlagt. Gehören Sie also zu den „Lerchen“ und arbeiten beispielsweise bis spätabends, fehlt Ihnen der Schlaf, denn die meisten „Lerchen“ kön-nen morgens gar nicht viel länger schlafen. Gegen diese innere Uhr anzukämpfen, hat auch wenig Sinn. Studien zufolge leben „Lerchen“ im Durchschnitt etwas gesünder als „Eulen“, da sie auf eine höhere Ge-samtschlafdauer kommen. Ein ge-sunder Erwachsener benötigt etwa sechs bis neun Stunden Schlaf pro Nacht, im Schnitt rund 7,5 Stunden.2) Abendessen und Schlafräu-ber: Schweres Essen liegt im Magen und raubt den Schlaf ebenso wie ein intensiver abendlicher Medien-konsum (z. B. Handy, Smartphone, Computer und TV). Durch den rela-tiv hohen Blau-Anteil von Monito-ren und Displays wird die Ausschüt-tung von Melatonin verzögert. Me-latonin ist das „Schlafhormon“, das beim Einschlafen eine wichtige Rolle spielt. Das Problem betrifft alle Al-tersgruppen; besonders Kinder und Jugendliche sind gefährdet, diese Medien übermäßig zu nutzen. Ein weiteres Problem: Durch nächtliches Ausgehen, Nachtarbeit oder natür-lich auch bei jungen Eltern durch den Nachwuchs wird oftmals ein beachtliches Schlafdefizit angesam-melt, das nur zum Teil an den Wo-chenenden oder freien Tagen aufge-holt werden kann. Vielleicht ein gu-ter Vorsatz für Erwachsene: Gehen Sie an mindestens drei Abenden pro Woche vor 22.00 Uhr schlafen! So kommen Sie in den Genuss des ge-

GESUNDHEIT

Frühjahrsmüdigkeit

Ich wünsche Ihnen eineausgeschlafene underholsame Osterzeit!

IhreDr. Claudia Petroni

sunden vormitternächtlichen Schla-fes, der wesentlich zur Erholung beiträgt.3) Liegt eine organische Ursache vor? Bei übergewichtigen, chro-nisch kranken Patienten, aber auch bei Kindern und Erwachsenen mit vergrößerten Rachen- und Gaumen-mandeln kann es zum so genannten „Schlaf-Apnoe-Syndrom“ kommen, das mit häufigen Weckreaktionen, Schnarchen, Atempausen und letzt-lich großer Erschöpfung einherge-hen kann. Im Schlaflabor können diese Störungen im Schlafverhalten gut beobachtet werden. Wenn Sie ständig müde und erschöpft sind, könnte auch eine Blutarmut (Anä-mie), ein Eisenmangel oder ein Vita-min-D-Mangel dahinterstecken. Ihr Hausarzt kann Sie hier beraten und durch weiterführende Untersuchun-gen wie Laboranalysen der Ursache auf den Grund gehen. Eine Auffül-lung der Eisen- und Vitamin-D-Spei-cher bewirkt meist in relativ kurzer Zeit eine deutliche Besserung.

PRAKTISCHE VORSCHLÄGE FÜR DEN ALLTAG:• dreimal pro Woche vor 22.00 Uhr

zu Bett gehen;• möglichst gleichmäßige Bett-und

Aufstehzeiten;• kein Handy, Fernseher, Internet

im Schlafzimmer;• kein unnötiges „Ankämpfen“ ge-

gen den eigenen Schlaftyp;• keine stimulierenden Substanzen

in den Abendstunden wie Kaffee oder Schokolade;

• gegebenenfalls Beratung durch Ihren Hausarzt.

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LEUTE

Jetz hosche erreicht die 25 Johrund nou hosche kuan graues Hoor,

Die Glotze isch a nou net do.Jetz mogsche auschenkn ins a Glasl Wein,noar kemmer feiern und a bissl lustig sein.

Alles Gute zum Geburtstagwünschen nachträglich

Dein Schotz, Ro, Petra, Konny, Tata,Barbara, Manu, Stefan.

Kam zu glabm,ober es isch wohr,die Guflerbäurin

weard schun 80 Johr.

Das Allerbeste zu Deinem Festewünschen Dir Deine Kinder

Karl und Sieglinde.

Na schaug, wia di Zeit vergeaht.Iatz hot sich ban nägschtn 10x gejährt.

A Zigrette und a groaßes Bier zun Feirum,do geaht in Monze di Zeit glei um.

Ober uans mecht mer sogn:DANKE, man konn Di hobm .

Liebe Mutti,

zu Deinem runden Geburtstag wünsche ich Dir alles Gute, viel Glück und Gesundheit

und bleib weiterhin so, wie Du bist!

Armin

Sou liebe Leit,

iatz is a ba dor Berger Ruth sou weit!Man dorwerschts uanfoch net ohund noar isch dor 40a ah schun do.Obr ihr sigg man des gor net un,die Johr hobm ihr nicht getun.Olm afn Berg, sportlich und zackig,deswegn isch sie sou jung gebliebm und knackig.Lei olm weiter asou,noar wearsche a nou hundert Johr.

Liebe Ruth, miar wünschen Dir von gonzn HerzenOLLES GUETE und lei is Beschte.

Deine Familie

Liabr Tate, olls Guatezi Dein 90. Geburtstogund nou viele gsunde

und glickliche Johrwinschn Dir Deine Kindr

mit Familien.

Hoi Paul,Du bisch auchn afn Tribulaun und wieder runter

wia a Gamsbock, frisch und munter.Iatz geasch Du mit die Schneaschuache durch die verschneitn Pflerer Wälder,

a bissl gemiatlicher, mitn Manfred und in Dreiradler unterwegs, trifft man Enk boade a im Summer, voller Schwung, um die Pflerer Felder dumidum!

A guats Glasl Wein hosch olm gearnund drum a Hoch af Di und XUNDHEIT,

Du sollsch über 100 wearn!

Zum 80. Geburtstag von PAUL EISENDLE am 5. April 2015!

Die allerbesten Glückwünsche zum 80. Geburtstag,viel Gesundheit und Freude am Leben,

bleib immer so lustig und witzig,das wünschen Dir von ganzem Herzen Menschen, die Dich ehren und gern haben, aus Deiner Heimat, dem Pflerschtal!

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REZEPT

Frühlingscannelloni mit Frischkäse

Zutaten (für 4 Personen): ca. 300 g Nudelteig, Salz, Muskatnuss, 6 EL Parmesan, 6 El Mascarpone oder Ricotta, 6 El Sahne, ca. 200 g blanchierter Blattspinat, 90 g Frühlingskräuter wie Wiesenkerbel, Petersilie, Koriander.Zum Anrichten: blanchierter Blattspinat, frische Frühlingskräuter, getrocknete Toma-ten.

Zubereitung: Den Nudelteig dünn ausrol-len, in Rechtecke schneiden und in Salzwas-ser nicht zu lange kochen. Aus dem Wasser heben, auf ein Tuch legen und gut abtrock-nen lassen. Sobald sie abgekühlt sind, die Nudelblätter mit zwei Esslöffeln geriebenen Parmesan bestreuen, damit das Einrollen leichter fällt.Für die Füllung Mascarpone oder Topfen mit zwei Esslöffeln Sahne, Salz und gerie-bener Muskatnuss abschmecken. Den blan-chierten Spinat, zwei Esslöffel Parmesan und die frischen Kräuter unter die Frischkäsemischung geben.Die Masse in einen Spritzsack mit glatter Tülle füllen, auf die Nudelblätter dressieren und einrollen. Die Cannelloni mit dem Teigende auf ein Blech geben, mit Sahne übergießen und mit dem verbliebenen Parmesan be-streuen. Im vorgeheizten Rohr bei 180° C etwa zehn bis 15 Minuten ba-cken.Die Cannelloni mit etwas Spinat, frischen Kräutern und getrockneten To-maten anrichten.

Gutes Gelingen wünscht Ulli Mair, Pretzhof in Tulfer!

Lieber Tati,

am 2. April isch es so weit, Dein 75. Geburtstog feiersch Du heint.Mir winschn Dir von Herzen Gesundheit und Zufriedenheit

und für Deine Bergtourn nou gonz viel Zeit!Und nou viel Liebe oubmdrein, weil sell isch woll is Wichtigschte im Dosein.

Olles Guate fi Deiner Familie

Die „Turnfrauen vom Seniorenclub Wiesen“ möchtn ihreTurnlehrerin Veronika Tock gonz herzlich grüßen!

Herbst und Winter sein so schnell vergongen, und mir freidn ins,in Herbst wieder unzifongen.

Mit ihrn guetn Rot wearn mir ins übern Summer die Zeit vertreibm,um bis zin Herbscht sicher fit zi bleibm.

Zin Schluss möchtn mir nou a groaßes Donkschian sognund dass mir mit Dir – Veronika – a mords Freide hobm!

Die Turnfrauen aus Wiesen und Pfitsch

Liebe Katharina,

nach Deinen beiden Magistern hast Du nun auch das Forschungsdoktorat

(PhD) in Politikwissenschaften erfolgreich abgeschlossen.

Dazu gratulieren herzlich Deine Eltern, Dein Opa und Deine Patin Inge.

Wir wünschen Dir viel Erfolg für Deine wissenschaftliche Laufbahn!

Erst kam Silber, dann kam Gold,Diamanthochzeit ist nun,

denn das Glück ist jenen hold,die dafür auch etwas tun.

Alles Liebe zur

DiamantenenHochzeit,

die Ihr am 14. April feiern dürft,wünschen Euch

Eure fünf Kinder mit Familien, Eure Enkel und Urenkel.

Juliane & AloisBlasbichler

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ÄRZTEKALENDER

APOTHEKEN 01.04. – 03.04. Apotheke Wiesen Tel. 76035304.04. – 10.04.: Apotheke Gilfenklamm Tel. 75502411.04. – 17.04.: Apotheke Paracelsus, Tel. 76494018.04. – 24. 04.: Stadtapotheke Tel. 76539725.04. – 01.05.: Apotheke WiesenDer wöchentliche Bereitschaftsdienst (samt Feiertagsdienst) beginnt jeweils am Freitag um 19.00 Uhr.Arzneimittelausgabestelle Gossensaß: Tel. 632364.

PRAKTISCHE ÄRZTE04.04.: Dr. Markus Mair Tel. 329 239520505.04.: Dr. Wilhelm Seppi Tel. 764656, 76476206.04.: Dr. Claudia Petroni Tel. 329 652786011.04.: Dr. Pietro Stefani Tel. 760628, 349 162449312.04.: Dr. Konrad Wieser Tel. 764771, 335 29934218.04.: Dr. Alberto Bandierini Tel. 764144, 388 761966619.04.: Dr. Stefan Gögele Tel. 756786, 335 607248024.04.: Dr. Franz Keim

Tel. 764577, 335 695103125.04.: Dr. Wilhelm Seppi26.04.: Dr. Esther Niederwieser Tel. 756786, 335 607248030.04.: Dr. Claudia Petroni01.05.: Dr. Konrad Wieser

Der jeweils diensthabende Arzt kann von 8.00 Uhr bis 8.00 Uhr des darauf folgenden Tages unter der angegebenen Telefonnum-mer erreicht werden und ist von 9.00 bis 11.00 Uhr und von 16.30 bis 17.00 Uhr in seinem Ambulatorium anwesend.Bis Mai 2015 ist samstags von 14.00 bis 17.00 Uhr im Vorsorgedienst Brixen, Rom-straße 5, ein kinderärztlicher Betreuungs-dienst für dringende Fälle tätig.

TIERÄRZTE04./05.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Heinrich Forer)06.04.: Dr. Heinrich Forer11./12.04.: Dr. Bruno Prota18./19.04.: Dr. Heinrich Forer (Dr. Bruno Prota)25./26.04.: Dr. Stefan Niederfriniger (Dr. Bruno Prota)01.05.: Dr. Bruno Prota02./03.05.: Dr. Bruno Prota (Dr. Heinrich Forer)Der in Klammern angeführte Tierarzt ver-sieht den Dienst Samstagvormittag in sei-ner jeweiligen Zone.

Dr. Heinrich Forer,Tel. 764636, 347 7514146Dr. Bruno Prota,Tel. 647454, 329 2179979Dr. Stefan Niederfriniger,Tel. 388 8766666

KLEINTIER-NOTFALLDIENST:Tierklinik Thumburg, Tel. 335 7054058, 335 1206704, 335 259994Sterzing, Frundsbergstraße 13,Tel. 766666, 388 8766666, 328 0514167

5. APRILKonzert: Osterkonzert der BK Sterzing, Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr.

9. APRILTheater: „Hochzeitsfieber am Gardasee“, Aufführung der Volks-bühne Rasen, Sterzing, Stadtthea-ter, 20.00 Uhr.Vortrag: „Gärtnern für intelligen-te Faule“, mit Martha Canestrini, Stilfes, Bibliothek, 19.30 Uhr.

10. APRILFilmclub: „Selma“, USA/GB 2014, 128 min., Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr.

10. – 12. APRILSport: Saisonfinale im Skigebiet Ratschings-Jaufen.

12. APRILSport: Gardaseewanderung, AVS Sterzing.Ausstellung: „Stell dir den Bren-ner vor“, Brenner, Prennerhaus, 11.00 - 17.00 Uhr.

14. APRILSport: Wanderung Nals–Prissian–Tisens–Lana, AVS Freienfeld.

16. APRILTheater: „’S Loch in der Wond“, Lustspiel der Heimatbühne Rid-naun, Ridnaun, Kulturhaus, 20.00 Uhr.Infoabend: „Nachbarschaftshilfe für meine Kinder“, organisiert von ElKi Wipptal, KVW, Bezirksgemein-schaft Wipptal, Bildungsausschuss Sterzing und KFS, Sterzing, GS „Dr. Josef Rampold“, 19.30 Uhr.Vortrag: „Schüssler-Salze in der Pflege“, mit Astrid Hell (Treffen Angehörige und Freunde von Pfle-gepatienten), Sterzing, Sozialzen- trum Fugger, 15.00 Uhr.

17. APRILFilmclub: „Heute bin ich Sam-ba“, FR 2014, 120 min., Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr.Buchvorstellung: „100 Jahre Sport-geschichte“ mit Ausstellung, Ster-zing, Vigil-Raber-Saal, 18.00 Uhr.

18. APRILTheater: „’S Loch in der Wond“, Ridnaun, 20.00 Uhr.Konzert: Frühjahrskonzert der MK Innerpfitsch, St. Jakob, Schul-haus, 20.30 Uhr.

18./19. APRILSport: Skitourenwochenende in Innervillgraten (Osttirol), AVS Frei-enfeld.

19. APRILTheater: „Es war die Lerche“, Ko-mödie des Stadttheaters Bruneck, Sterzing, Stadttheater, 20.30 Uhr.Theater: „’S Loch in der Wond“, Ridnaun, 18.00 Uhr.Unterhaltung: Preiswatten, Kir-chenchor Stilfes, Stilfes, Ver-einshaus, 14.00 Uhr.

22. APRILDiaschau: „Sulle orme di San Francesco“, von Claudio Miola, Sterzing, Stadtbibliothek, 20.00 Uhr.

23. APRILTheater: „’S Loch in der Wond“, Ridnaun, 20.00 Uhr.Vortrag: „Sterzing im Ersten Weltkrieg“, mit Dietrich Thaler (VHS Sterzing), Sterzing, Raiffei-sensaal, 20.00 Uhr.

24. APRILFilmclub: „Still Alice – Mein Le-ben ohne gestern“, USA 2014, 99 min., Sterzing, Stadttheater, 20.00 Uhr.

25. APRILTheater: „’S Loch in der Wond“, Ridnaun, 20.00 Uhr.26. APRILTheater: „’S Loch in der Wond“, Ridnaun, 20.00 Uhr.

3. MAIMusik: „Mai o Mai erwache“, Tel-fer Singgemeinschaft, Messe mit anschließendem Frühschoppen, Telfes, Festplatz, 10.30 Uhr.Unterhaltung: Familienausflug in den Münchner Zoo, VKE Sterzing. Einschreibungen im Tourismusver-ein Sterzing.

5. MAIMusik: „School of Pop“, Rock-oper der Musikklassen der MS „Vigil Raber“, Sterzing, Stadtthea- ter, 20.00 Uhr.

24. APRILAusstellung: „Die Gletscher im Ridnauntal – gestern – heute – morgen“, Eröffnung, Ridnaun, BergbauWelt, 19.00 Uhr.

4. – 10. MAIMusik: Blues Days, Sterzing. Das detaillierte Programm auf S. 53.

> Kurse

17./18. APRILSeminar: „Träume – die Sprache der Seele“, Gasteig, Jaufenstraße 3, Fr 19.00 – 22.00 Uhr, Sa 9.00 – 18.00 Uhr. Infos und Anmeldung: Sonja Kotter, Tel. 388 0438853.

VERANSTALTUNGEN

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25./26. APRILGeburtsvorbereitungskurs mit Hebamme, Sanitätsassistentin und Kinderarzt, Sterzing, Krankenhaus, Sa 9.00 – 18.00 Uhr, So 9.00 – 17.00 Uhr. Anmeldung: Vorsorge-dienst Sterzing, 0472 774621.

27. APRILVortrag: „Jenseitskontakte“, Ga-steig, Jaufenstraße 3, 19.30 Uhr. Infos und Anmeldung: Sonja Kot-ter, Tel. 388 0438853.

> SprechstundenVerbraucherzentrale: Beratung je-den Montag, Sterzing, Neustadt 21, 9.30 – 12.30 Uhr.Arbeitsvermittlungszentrum: je-den Donnerstag, Sterzing, Bahn-hofstr. 2/E, 8.30 – 12.00, 14.00 – 16.30 Uhr.Sozialgenossenschaft Tages-mütter: Sprechstunden jeden 1. Montag im Monat, 15.00 – 17.00 Uhr, Sterzing, Margarethenhaus, Tel. 347 4601005.Anlaufstelle für Frauen in Ge-waltsituationen und deren Kinder: Beratungsangebot in Sterzing: jeden ersten Donners-tagvormittag nach Terminverein-barung unter der kostenlosen Grünen Nummer 800601330.Gewalt im Alter: Hilfesuchen-de können sich an die kostenlo-se grüne Nummer 800 001 800 wenden.Sprachencafè Sterzing: Je-den 1. und 3. Mittwoch im Mo-nat. Deutsch, Italienisch, Englisch:

9.00 – 10.30 Uhr, Bar des Hotels „Sterzinger Moos“, Moosweg 4. Russisch, Spanisch: 19.00 – 20.30 Uhr, „ConTakt“, Bahnhofstraße 6. Kontakt: Christine Zwischenbrug-ger Haller, Tel. 339 8698659.Selbsthilfegruppe Demenz für Angehörige und Pflegende: Je-den 2. Samstag im Monat, Ster-zing, Tagespflegeheim im Bezirk-saltenheim Wipptal, St. Jakobweg 6, 15.00 – 17.00 Uhr, Infos: Ger-traud Beikircher, Tel. 632670. Selbsthilfegruppe Alleinerzie-hende: Einmal monatlich nach Absprache, Tel. 333 8397846.

> Vereine und VerbändeJugenddienst/JugendtreffÖffnungszeiten Jugendtreff: Di – Sa, 14.30 – 17.30 Uhr, ausgenom-men Ausflüge und Veranstaltun-gen. Die Räumlichkeiten im Mar-garethenhaus können gegen eine Spende auch für Kinder- und Ju-gendgeburtstage oder Familien-feiern genutzt werden.Jugenddienst Wipptal, Tel. 0472 767890.

ElKiInfos: Tel. 768067; E-Mail: [email protected] Veranstaltungen auf www.elki.bz.it

Kolpingfamilie19. April: Teilnahme Kassianspro-zession, Brixen, Dom, 9.00 Uhr.26. April: Landeswallfahrt aller Kolpingfamilien Südtirols nach Götzens in Nordtirol. Info: Tel. 338 1039988.Jeden Mittwoch: Seniorentreff, Kolpingstube, ab 14.30 Uhr.

Lebenshilfe23. April: Vollversammlung, Ster-zing, Räume der Lebenshilfe Wipptal, 19.30 Uhr.

> Märkte4., 20. April: Krämermarkt, Brenner.7., 14., 21., 28. April: Sterzlmarkt, Sterzing.19. April: Flohmarkt, Sterzing.24. April: Monatsmarkt, Sterzing.27. – 30. April: Flohmarkt für eine solidarische Welt, Sterzing.

VERANSTALTUNGEN

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe: Spezielle Krankheitsbil-der im Kindesalter

Ablauf Kind: fünf Schläge zwischen die Schulterblätter – fünf Oberbauchkompressionen (Heimlichmanöver)

Ablauf Säugling: fünf Schläge zwischen die Schulterblätter – fünf Brustkorbkompressionen

Die Landesnotrufzenrale gibt genaue Anweisungen über Telefon.WICHTIG: Ruhe bewahren!

Weißes Kreuz Sterzing

VERLEGUNG DER ATEMWEGE BEIM KIND ODER SÄUGLING

Vollständige Ver- legung der Atemwege

Teilweise Verlegung der AtemwegeHusten, Schreien, Atmen möglich,

Beruhigen undzum Husten anregen

Ggf. NotrufNotruf absetzen lassen

Kind oder Säugling bewusstlos

Mund auf Fremdkörper überprüfen

5 Beatmungsversuche

Beginn Herz-Lungen-Wiederbelebung 30:2

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94 Erker 04 I 15

Nach bekannten Sudoku-Regeln muss ein Quadrat aus 9 x 9 Kästchen ausgefüllt werden – hier allerdings mit den vorgegebenen Buchstaben. Das ERKOKU muss so vervollständigt werden, dass in allen Zeilen, Spalten und Blöcken jeder Buchstabe genau einmal auftritt. In der Diagonale von oben links nach unten rechts erscheint dann das Lösungswort (= Begriff beim Tennis).

Folgende Buchstaben werden vorgegeben: A C D E H K N R U

Erkoku

Auflösung des Vormonats

Lösu

ngsw

ort:

LENZ

MON

D

Lösu

ngsw

ort:

OLI

VGRU

EN

Kannst Du die 5 Fehler finden?

94 Erker 04 I 14

UNTERHALTUNG

K

H

R

D

D

U

C

• S • M • I • E • A • E • A • PS T R E U N T H U R N G A S S E• E N Z E N B E R G G A R T E NE R • Z B • • R V • O R T • I N• Z L A T K O • O R • T E N N EK I E S E R E N G E R N • I • S• N I E • O L L E • U E B E N •A G • L I N K • L A B R A D O R• E L V I R A • • N • • S E T AE R N A • A N H E I M • T R • U• M • • S T N I M M E R L E I NB O D E N • E N • A T U E • O Z• O R I O N • D A T E N R A T EU S O • B A J U W A R E • R A N

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D

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Pfiffikus sucht noch eine Kapelle an der Bren-nerstraße. Wer den genauen Standort kennt, schreibt eine frankierte Postkarte an den Er-ker, Kennwort „Wipptaler Pfiffikus“, Neustadt 20 A, 39049 Sterzing, ein Fax (760394) oder ein E-Mail ([email protected]). Adresse nicht ver-gessen! Einsendeschluss ist der 15. April. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen; an der Verlosung können nur schriftliche Einsendungen teilneh-men.

Auflösung des Vormonats: Die Kapelle in Freienfeld an der Brennerstraße ist im eigentli-chen Sinne ein Kapellenbildstock, der seit 1986 unter Denkmalschutz steht. Der quadratische Pfeiler mit Pyramidendach steht vor dem Rat-haus der Gemeinde. Die nicht mehr gut erhal-tenen Malereien aus dem 17. und 18. Jahrhun-dert stellen verschiedene Dekorationen und die Verkündigung dar.

Das Los bestimmte

Christoph Trockeraus Tisens/Kastelruth

zum Pfiffikus des Monats März.

Der Gewinner erhält einen Gutscheinfür zwei Pizzas und zwei Getränke im

Der Gutschein kann in der Erker-Redaktion persönlich abgeholt werden.

Wir gratulieren!

Pfiffikus

A

U

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Erker 04 I 15 95

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LÖSUNGSWORT 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11

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96 Erker 04 I 15

JAHRESTAGE

10. Jahrestag

Florian Keim† 14.04.2005

In Liebe und Dankbarkeit denkenwir ganz besonders an Dich beider hl. Messe am Samstag,den 11. April um 19.30 Uhr in derSt. Margarethenkirche in Sterzing.

Deine Familie

Auch wenn die Jahrewie im Wind verwehen,

unsere Gedanken an Dichniemals vergehen.

8. Jahrestag

CarolinGirtlerGanz besonders denken wiran Dich am Samstag,den 11. April um 19.30 Uhr in der Pfarrkirche von Mauls.

Mami, Tati,Sophie und Greta

Eines der schwierigsten Dinge im Lebenist zu akzeptieren,

dass gewisse Menschen nie wiederkommen,egal, wie sehr man sie liebt,

vermisst oder an ihnen festhält ...

3. Jahrestag

Aloisia Wieser„Siller Luise“

In Liebe denken wir ganzbesonders an Dich bei derhl. Messe am Sonntag,den 26. April um 8.30 Uhrin der Pfarrkirche von Ridnaun.

Deine Kinder

Liebevolle Erinnerungen.Niemand kann sie uns nehmen,

nichts kann die Freudeund das Schöne schmälern,

das wir mit Dir erleben durften.

Wir vermissen Dich.Man sagt, die Zeit heilt alle Wunden,

gäbe es nur nicht diese bitteren Stunden.So plötzlich und unerwartetbist Du von uns gegangen

und wir konnten nichts dagegen tun.Still und ohne Schmerz ruht nun ein Mutterherz.

3. Jahrestag

Elisabeth Larchgeb. Fassnauer

Dankbar für die schöne, kurze Zeit mit Dir und verbunden in Liebe den-ken wir ganz besonders an unse-re liebe Mamme beim Gottesdienst am 12. April um 10.00 Uhr in der Pfarrkirche von Mareit.

In LiebeDeine Familie

Johann HolzmannZingerle Seppl in Raminges

* 17.06.1940 † 12.02.2015

DanksagungWir möchten uns auf diesem Weg bei jedem einzelnen bedanken für die tröstenden oder

geschriebenen Worte, jeden Händedruck und jede Umarmung, die zahlreichen Kerzen, Blumen, Messen und die vielen Spenden.

Ein herzlicher Dank gilt Dekan Josef Knapp, den Ministranten, Oswald Salcherund Werner Haller, den Sarg- und Kranzträgern, den Vorbetern sowie allen,

die zur würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben.

Ein besonderer Dank gilt auch den Hausärzten Dr. Konrad Wieser undDr. Wilhelm Seppi, dem gesamten Team der Abteilung Medizin am Krankenhaus Sterzing,

besonders Dr. Birgit Heinke.

Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott den Jagdkameraden, den Jagdhornbläsern,den Verwandten, Freunden und Kollegen sowie allen Nachbarn,

die unseren Tate auf seinem letzten Weg begleitet haben.

Vergelt’s Gott an alle!

Die Trauerfamilie

Obwohl wir Dir die Ruhe gönnen,ist voller Trauer unser Herz.Dich leiden sehen undnicht helfen können,das war unser größter Schmerz.

Frida Obex geb. Graus* 08.03.1928 † 18.02.2015

DanksagungUnmöglich jedem persönlich zu danken, möchten wir uns auf diesem Weg

bei allen für jeden Händedruck und jede Umarmung, für die tröstendenWorte, gesprochen oder geschrieben, für die Gebete, Blumen, Kerzen,

Messen und Spenden bedanken.

Ein herzliches Danke Pfarrer Thomas Stürz und Pater Meinrad,den Ministranten, den Kranz- und Sargträgern und all jenen,

die zur würdevollen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben.

Einen besonderen Dank gilt dem gesamten Teamdes Bezirksaltenheimes Wipptal und der Abteilung Chirurgie Brixen

für die liebevolle Betreuung und Begleitung.

Die Trauerfamilie

Im Himmelsgarten

fehlte eine Blume zu der Pracht,

da hat eine guter Engel

Dich von hier dorthin gebracht.

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Erker 04 I 15 97

JAHRESTAGE

5. Jahrestag

Franz Saxl In Liebe und Dankbarkeit gedenken wir Deiner

am Ostersonntag, den 5. April um 10.30 Uhrin der Pfarrkirche von Maria Trens.

Allen, die an der Messe teilnehmen,ein herzliches Vergelt’s Gott.

In LiebeDeine Familie

Immerwenn wir an Dich denken,fallen Sonnenstrahlenin unsere Herzenund wir haltenDich gefangen,so als wärst Du niegegangen.

Johanna Graf Wwe. Delueg* 20.06.1928 † 01.03.2015

DanksagungWir möchten uns auf diesem Weg bei jedem einzelnen bedanken

für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck und jede Umarmung,für die Kerzen, Blumen, Messen und Gedächtnisspenden.

Danke allen, die unsere Mame auf ihrem letzten Weg begleitet haben.

Ein besonderer Dank gilt auch unserem Pfarrer Walter Prastund Pater Meinrad sowie allen, die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier

beigetragen haben.

Vergelt’s Gott an alle!

Die Trauerfamilie

Liebe Mame, liebe Oma,was Du uns warstund immer noch bist, das werden weder Todnoch Zeit uns nehmen.

1. Jahrestag

DavidInderst* 23.02.1933 † 10.04.2014

In Liebe und Dankbarkeitgedenken wir Deinerbei der Gedächtnismesseam Sonntag, den 12. Aprilum 8.30 Uhrin der Pfarrkirche von Ridnaun.

Allen, die daran teilnehmenoder im Stillen an Dich denken, danken wir von Herzen.

Deine Familie

Ein Vater liebt –ohne viel Worte.Ein Vater hilft –ohne viel Worte.

Ein Vater versteht –ohne viel Worte.Ein Vater geht

ohne ein Abschiedswortund hinterlässt

eine Leere,die in Worten

keiner auszudrückenvermag.

Sebastian KotterWastl

* 20.01.1946 † 04.03.2015

DanksagungWir möchten uns auf diesem Weg bei jedem einzelnen bedanken

für die tröstenden Worte, für jeden Händedruck, für die zahlreichen Kerzen, Blumen, Messen und Gedächtnisspenden.

Danke allen, die unseren Wastl auf seinem letzten Weg begleitet haben.

Ein besonderer Dank gilt Dekan Josef Knapp undKrankenhausseelsorger Pater Meinrad sowie allen,

die zur schönen Gestaltung der Trauerfeier beigetragen haben.

Vergelt’s Gott allen!

Die Geschwister

Du bist nicht mehr da,wo Du warst,aber Du bist überall dort,wo wir sind.

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98 Erker 04 I 15

JAHRESTAGE

Meine Seele

spannt die Flügel aus,

fliegt friedlich in die Weite.

Ich wache immer über Euch

und stehe Euch zur Seite.

Helmuth MairGeschäftsmann

*29.11.1943 † 07.03.2015

Dankefür die vielen mündlichen und schriftlichen Beileidsbekundungen,

für die herzliche Anteilnahme und das Gebet für unseren lieben Helmuth.Wir danken für die Gedächtnisspenden, die Heiligen Messen,

Kerzen und Blumen sowie für die Teilnahme an den Rosenkränzenund an der Beerdigung.

Ein besonderer Dank gilt der Geistlichkeit für die tröstenden undmitfühlenden Worte und die würdevolle Gestaltung des Trauergottesdienstes.

Weiters sei gedankt den Mesnern, den Ministranten, den Kranz-, Licht-, Kreuz-und Sargträgern sowie dem Vorbeter Christian Egartner.

Ein ganz großes Vergelt’s Gott für die musikalische Gestaltung gehtan den Männerchor Neustift unter der Leitung von Rudi Chizzali.

Auch dem Organisten Oswald Salcher und der Violinistinein großes Vergelt’s Gott.

Es ist unsagbar schwer, unseren lieben Helmuth zu verlieren,aber es ist tröstend zu erfahren, wie viel Liebe,

Freundschaft und Achtung ihm entgegengebracht wurden.Danke allen, die sich mit uns verbunden fühlen und ihre Anteilnahme

in so vielfältiger Weise zum Ausdruck gebracht haben,unseres lieben Helmuth im Gebet gedenken und ihn

in lieber Erinnerung behalten.

Die Trauerfamilie

2. JahrestagPaula Gandergeb. MühlsteigerIn Liebe und Dankbarkeit denken wir ganzbesonders an Dich bei der hl. Messeam Sonntag, den 3. Mai um 10.00 Uhrin der Pfarrkirche von Wiesen.

Allen, die daran teilnehmen und Dich in lieber Erinnerung behalten, ein herzliches Dankeschön.

Deine Lieben

Manchmal bist duin unseren Träumen,

oft in unseren Gedankenund immer in unserem Herzen.

Du fehlst uns ...

Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,von vielen Blättern eines,

dies eine Blatt, man merkt es kaum,denn eines ist ja keines.

Doch dieses eine Blatt allein,war Teil von unserem Leben,

drum wird dies Blatt allein,uns immer wieder fehlen.

(Rainer Maria Rilke)

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Erker 04 I 15 99

AUS DER SEELSORGEEINHEIT

BEWUSST ENTSCHEIDENMIT „FIRMUNG 18+“

Eine Untergruppe im Fachausschuss Sakramentenkatechese der Seelsorgeeinheit Wipptal beschäftigt sich schon seit über einem Jahr mit der Idee „Firmung 18+“. Dieses Konzept wird im Bistum St. Gallen schon seit Jahren erfolgreich praktiziert.Die Firmung ist das dritte Sakrament, das nach Taufe und Eucha-ristie die Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft der Christen be-stätigt, stärkt und besiegelt.Bei „Firmung 18+“ dürfen die Jugendlichen mit 17 Jahren selbst entscheiden, ob sie sich mit anderen Jugendlichen auf die Vorbe-reitung und die Spendung des Sakramentes der Firmung einlassen wollen oder nicht.Ich selbst bin davon berzeugt, dass in dieser neuen, bewussten Form der Entscheidung zur Firmung eine „Win-win-Situation“ ste-cken kann: zum einen für den Jugendlichen, der die Möglichkeit erhält, sich mit 17 Jahren mit Lebens- und Glaubensfragen ausei-nandersetzen zu können, und zum anderen auch für die Pfarrge-meinden. Diese jungen Menschen zeigen Interesse am Glaubens-leben und bringen sich in die Pfarrgemeinschaft ein.In fünf Pfarreien unserer Seelsorgeeinheit habe ich das Konzept von „Firmung 18+“ den Eltern von Firmkandidaten im Mittelschul-alter vorgestellt. Dabei hat sich gezeigt, dass viele Eltern Bedenken haben, die Entscheidung für oder gegen die Firmung ganz allein den Jugendlichen zu überlassen. Für einige wäre es schwer vor-stellbar, sich von der gewohnten Form und Tradition zu verabschie-den. Einige Eltern stehen „Firmung 18+“ aber auch sehr wohlwol-lend und offen gegenüber.

Muten wir es unseren Jugendlichen im Alter von 17/18 Jahren zu, selber zu entscheiden,

wie sie zum Glauben stehen, welche Rolle er in ihrem Leben spielt und geben wir ih-nen dann die Möglichkeit, bewusst Glau-benserfahrungen zu machen!

Simon WalterJugenddienst Wipptal

AUS DEN WIPPTALER GEMEINDEN

> GeburtenFreienfeld: Fabian Seehauser (08.02.2015, Sterzing). Elias Häusler (14.02.2015, Sterzing). Laura Colucci (23.02.2015, Ster-zing). Greta Mader (26.02.2015, Sterzing). Pfitsch: Vera Kinzner (02.02.2015, Sterzing). Moritz Au-ckenthaler (20.02.2015, Sterzing). Franz Holzer (27.02.2015, Ster-zing). Anna Volgger (28.02.2015, Sterzing). Emma Passarella (28.02.2015, Sterzing). Ratschings: Janek Rainer (12.02.2015, Sterzing). David Obex (14.02.2015, Sterzing).Sterzing: Gabriel Venturini (06.02.2015, Sterzing). Alessio Brando Correggioli (10.02.2015, Bologna). Marco Da Soghe (27.02.2015, Benevento).

> TodesfälleBrenner: Johanna Steurer, 89 (11.02.2015, Brenner). Luise Mayr, 89 (22.02.2015, Brenner). Ratschings: Josef Schafer, 36 (07.02.2015, Ratschings). Anton Klotz, 80 (16.02.2015, Sterzing). Frida Graus, 86 (18.02.2015, Brixen).Sterzing: Notburga Haller, 80 (09.02.2015, Terenten). Johann Holzmann, 74 (12.02.2015, Ster- zing). Laura Larch, 84 (23.02.2015, Sterzing). Notburga Seehauser, 73 (27.02.2015, Sterzing).

> EheschließungenRatschings: Maria Angela Girardi und Stefan Klotz (23.02.2015, Ratschings).

> BaukonzessionenBrenner: Sandra Pederzini, An-tonino Rossitto, St. Valentinstr.40: Instandhaltung und Zusammen-legung Wohnung, Bp.162, K.G. Brenner. Alois Gamper, Gossensaß, Romstr.31: Erweiterung Gasthaus Europa, Bp.258, K.G. Gossensaß.Freienfeld: Robert Wieser, Stilfes 37: Umwidmung von lw. Kubatur, Ausbau des Dachgeschosses, Bp.270, K.G. Stilfes. Veronika Staf-ler, Mauls 11: Interne Umbauarbei-ten im Geschäftsraum, Bp.64, K.G. Mauls. Thomas Seehauser, Flans

40: Abbruch und Wiederaufbau des Wohngebäudes, Bp.129, K.G. Trens. Paul Überegger, Stilfes 92: Errichtung einer Überdachung für Fahr- und Motorräder, Gp.122/2, K.G. Stilfes. Manuel Rainer, Trens, A.-Zigau-Straße 19: Neubau eines lw. Wohngebäudes – Schmirberhof, Bp.632, K.G. Trens.Pfitsch: Alois Seehauser, St. Jakob 4: Neubau einer Mistlege, Gp.1156 und 1157, K.G. Pfitsch. Renate Rainer, St. Jakob 28: Neuerrichtung eines lw. Geräteraumes und der dazugehörigen Produktions- und Lagerräume sowie Verlegung der lw. Kubatur der Bp.231/2 auf die Gp.1286/3, K.G. Pfitsch. Fugger Immobilien KG, Sterzing: Errich-tung eines Mehrfamiliengebäudes in Maibad, Bp.611, K.G. Wiesen.Ratschings: Daniel Graus, Mareit, Durach: Sanierung der Hofstelle, Bp.38, Gp.125, K.G. Mareit. Matthias Gander, Monika Girtler, Carmen Zampol, Pardaun 30: Abbruch und Wiederaufbau, energetische Sanierung von zwei Baueinheiten und Errichtung einer thermischen Solaranlage, Bp.374, K.G. Ratschings. Pfarrei zum Hl. Josef, Ridnaun, Dorf 13: Sanierung Pfarrwidum Ridnaun, Bp.99, K.G. Ridnaun. Michael Nössing, Ma-reit, Nassereit 12: Sanierung des Wohnhauses, Bp.100, K.G. Mareit. Christian Haller, Innerratschings 26: Sanierung des Dachgeschosses und Errichtung einer Gaube beim Schölzhornhof, Bp.189, K.G. Rat-schings. Anton Hochrainer, Maiern 31: Abbruch der Garage und Zubau einer Wohnung ans Wohn-haus, Bp.373, K.G. Ridnaun. Mi-chael Nössing, Mareit, Nassereit: Errichtung eines lw. Maschinenrau-mes, Bp.100, K.G. Mareit.Sterzing: Kurt Dander, Patrick Dander, Hermine Holzer, Ried 44A: Sanierung, Erweiterung, Bau eines Wintergartens und interne Umbau-arbeiten des Wohnhauses, Bp.107, K.G. Ried. Hotel Restaurant Zoll OHG, Ried 30: Erweiterung des Hotel Zoll, Bp.56 und 95, K.G. Ried.

> Funde und Verlustesiehe www.fundinfo.it

5. Jahrestag

Martin Gschnitzer

Wir denken besondersan Dich bei der hl. Messeam Freitag, den 1. Maium 19.30 Uhr in derPfarrkirche von Sterzing.

In LiebeDeine Familie

Wir sind traurig, dass Du gingst, aber dankbar, dass es Dich gab.

Unsere Gedanken kehrenin Liebe immer zu Dir zurück.

Page 100: Erker 04 2015

100 Erker 04 I 15

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Page 101: Erker 04 2015

Erker 04 I 15 101

WIPPTALERSUMSERIN

Bold geaht’s lous!

Ginau in zechntn Mai –

und sell war eigntlich in-

ser Muttertog – giehn woll

huire die meahrigschtn

nit lei guet essn oder es

preschtern die Mander und

die Kinder firs Mammile

eppas Guets afn Tisch.

Na, huire ginau in zechntn

Mai sein a nou die Ge-

meindewohln. Und, wie

man asou ummerheart,

solln de huire amol gonz

schponnend und interes-

sant wearn. Ober heint sog

i nou nicht derzue. I wissat

woll heint schun, wie de

hintnnochn ausgiehn, ober

sell sog i enk a lei erscht

hintnnochn. Weil sischt,

wenn er oder sie va mier

in voureichn derfrogg, wie

die Wohln ausgiehn, gang

er oder sie gor nit wähln,

weil er oder sie sogat: „Des

half eh nicht!“

Interessant weard lei sein,

wie hintnnochn olle zi-

friedn sein, a wenn se hin-

ter der Hond verschteckt

awie grantig die Zehnde

zommbeißn. I gab jo, wenn

i kannt, in olle die Schtim-

me, weil eppas Guets ver-

hoaßt jo aniede Partei.

Bis selm freidn mir ins

amol, dass mer huire in

Winter gor leichter um-

merbrocht hobm as wie in

veertign, dass Oaschtern

uhne groaße Eiereidn ibr

die Bihne gongin isch und’s

Friehjohr eingizouchn isch.

Und wärmer weard’s a!

Wort und Schrift. Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Tätig-keit. Tel. 0472 765535.Bedienung für unsere Hausgäste sowie Rezeptionistin zur Verstärkung unseres Teams gesucht. Hotel Berg-blick Ratschings. Tel. 0472 659197.Romantik Hotel Stafler sucht in Vollzeit für Juli und August professionelle Kinderbetreu-ung m/w mit Erfahrung, wenn möglich mit Schwerpunkt Natur (Sonntag frei). Tel 0472 771136, www.stafler.com.

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Page 102: Erker 04 2015

102 Erker 04 I 15

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Bürozeiten: 8.30 - 12.00 Uhr I 14.30 - 18.00 UhrFreitag Nachmittag geschlossen

Eigentümer und Herausgeber:WippMedia GmbH

Redaktionsanschrift:Neustadt 20 A, 39049 SterzingTel. 0472 766876 I Fax 0472 [email protected]

Presserechtlich verantwortlich:Renate Breitenberger (rb)

Chefredakteur:Ludwig Grasl (lg),[email protected]

Redaktion & Lektorat: Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected] Strickner (sst)[email protected]

Sportredaktion:Barbara Felizetti Sorg (bar)[email protected]

Redaktion italienischer Teil:Chiara Martorelli (cm)[email protected] Perini (ap)

Sekretariat & Werbung:Erna Eisendle ([email protected])

Grafik & Layout:Alexandra Martin([email protected])

Mitarbeiter dieser Nummer: Heinrich Abraham, Günther Ennemo-ser (rr), Harald Kofler, Luis Palla, Franz Plattner, Norbert Plattner (pn), Karl-Heinz Sparber, Ugo Santon (us)

Druck: Tezzele by Esperia, Bozen

Preise: Einzelnummer 0,75 Euro; Jahres-schutzgebühr Wipptal 5 Euro; Jahresabo Inland 35 Euro; Jahresabo Ausland 50 Euro.

Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam ge-macht, dass sämtliche in dieser Zeitung veröf-fentlichten Stellenangebote, sei es im Kleinanzei-ger wie auch in Formatanzeigen, sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechtes beziehen.Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzei-gen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Für den Inhalt von Anzeigen gewerblicher Art zeichnet die Re-daktion nicht verantwortlich. Eingesandte Bilder und Texte verbleiben im Eigentum der Redakti-on. Mit Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Herausgeber wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz über-prüfbar. Nachdruck sowie Vervielfältigung jeder Art ausschließlich mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.

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1915 I VOR HUNDERT JAHREN

Zusammengestellt von Karl-Heinz Sparber

10.04.1915 (Totgeglaubte in Si-birien). Daß von Totgeglaubten plötzlich wieder eine Nachricht ein-langt, dieser Fall hat sich nun schon oft ereignet. So wurde, wie man uns aus Sterzing meldet, der Sohn des Besitzers Gärtner in Thuins, der Landesschütze Anton Gärtner, als auf dem nördlichen Kriegsschau-platz gefallen abgesehen, und am 2. Februar bereits fand in Sterzing ein Sterbegottesdienst statt. Nun erhielt der Vater des „Gefallenen“ am 7. des Monats von seinem Be-kannten, Serafin Senn in Telfs, eine Nachricht, nach welcher ein aus Telfs stammender Landesschütze seinen Angehörigen auf einer Feld-postkarte seine Gefangenhaltung in Sibirien mitteilt, und daß die-se Karte auch die Unterschrift des Landesschützen Anton Gärtner tra-ge. Die Freude und das Glück in der Familie Gärtner kann man sich vor-stellen, den als tot Betrauerten nun wieder unter den Lebenden zu wis-sen. (Der Tiroler)

10.04.1915 (Landsturmmuste-rung im Bezirk Sterzing). Bei der am 8. April stattgefundenen Mus-terung der Landsturmpflichtigen der Jahrgänge 1873-1877 im Be-zirke Sterzing wurden von 133 Er-schienenen 37 für tauglich befun-den. (Der Tiroler)

13.04.1915 (Kriegschronik aus der Gemeinde Tschöfs bei Ster-zing). In der Gemeinde Tschöfs sind 54 Mann eingerückt. Den Hel-dentod starben: Kaiserjäger Jo-hann Plank von Raminges und Alois Gschnitzer, Hoferpoldsohn von Feld bei Tschöfs (gefallen am 29. März durch einen Kopfschuß in den Karpathen). - Vermißt sind: Alois Trenkwalder, Stuixnersohn und Johann Schwitzer, Weigels-ohn von Raminges, Johann Spar-ber von Tschöfs. - Ausgezeichnet wurde: Matthias Brunner, Hatzls-ohn aus Tschöfs. Zugsführer des 3. Landschaftsregiments, erhielt im September die silberne Tapferkeits-medaille 2. Klasse. - Verwundet

wurden: Johann Tschopfer, Tschop-fersohn, Josef Gogl Frei (ist auch vermißt) von Raminges; Josef Rainer von Matzes, Alois Brunner, Holz-sohn von Tschöfs, Josef Schwitzer (bereits wieder an der Front), Franz Schwitzer (hat einen Finger verlo-ren), Johann Salchner, Stegschmied- bauernsohn von Tenewies (zum zweitenmal), Stefan Gogl, Brannt-nersohn, Johann Mair, Schneider-sohn von Ried, Johann Meßner, Pichlhanssohn von Lurx. - In Kriegs-gefangenschaft geraten sind: Ste-fan Tschopfer, Josef Plank und Franz Plank, Leopold Schwitzer, Weigele-sohn von Raminges, Konrad Steck-holzer von Matzes, Franz Ralser, Jörgner, Josef Recla, Tschöfs, Karl Gschnitzer, Hoferpoldsohn von Feld, Franz Gschnitzer, Hoferhanse-lesohn, Ludwig Holzmann, Stocker-sohn von Steckholz und der Besitzer des Templgutes in Steckholz. (Der Tiroler)

16.04.1915 (Eine Bismarckge-denktafel in Sterzing). Zu den Bis-marck-Ehrungen in Oesterreich, die wir in unserer heurigen Bismarck- folge veröffentlichten, wird uns mitgeteilt, daß auch in Sterzing, dem freundlichen Tiroler Städtchen südlich vom Brenner, am Gasthofe „zur alten Post“ sich eine Gedenk-tafel aus weißem Marmor befin-det, auf der in goldenen Buchsta-ben vermerkt ist, daß der Alte aus dem Sachsenwalde einstmals hier verweilt hat. (Deutsche Presse)

24.04.1915 (Osterbescherungen. Schulleiter N. Detter in Gossensaß schreibt uns: Von der Schulleitung in Gossensaß ist unter den Schul-kindern eine Sammlung von Os-terliebesgaben für die im Felde stehenden Soldaten aus Tirol ver-anstaltet worden. Die Sammlung fiel sehr reichhaltig aus. Die Kin-der überboten sich völlig im Her-beischaffen von Geschenken und daß die Soldaten mit den Sachen zufrieden waren, beweisen zur Ge-nüge die zahlreichen Dankschrei-ben welche noch stets von ihnen

an die Schulleitung gerichtet wer-den. Eine heute eingelangte Kar-te hat folgenden herzlichen Inhalt: Sehr geehrte Schulleitung! Indem wir für Ihre veranstaltete Samm-lung von Osterliebesgaben unter den Schulkindern herzlichst dan-ken, bitten wir die geehrte Schul-leitung den Kindern folgende Zei-len zu übermitteln: „Liebe, liebe Kinder! Heute sind Eure lieben Os-tergaben bei uns angekommen und verteilt worden. Ihr habt uns

große Freude bereitet mit den Ge-schenken aus der lieben, lieben Heimat. Euch allen danken wir recht innig für die lieben Gaben und wünschen, daß Ihr recht ge-sund bleibet. Allen lieben Gossen-sassern schicken wir recht herzli-che Grüße. Euch, Ihr lieben Kinder, grüßen ganz besonders K. Nasser, August Wild, August Loidl, Ober-leutnant Lagger, Oberleutnant Sin-zinger, Abteilungskommandant Albert Bermoser im Namen ihrer Abteilungen und vieler Soldaten.“ (Innsbrucker Nachrichten)

28.04.1915 (Marktbericht aus Sterzing). Der geringe Viehauftrieb bei dem am 24. April abgehaltenen Jahrmarkt im Verhältnis zu anderen Jahren ist heuer allgemein aufge-fallen, weil tatsächlich noch immer ein reichlicher Viehbestand im Be-zirke vorhanden ist. Die Preisstei-gerung beim gesamten Vieh ist seit dem Vormarkte eine sehr er-hebliche und beträgt bei den Kü-hen seit dem Lichtmeßmarkte 30-

40 Kronen, bei den Ochsen 60-70 Kronen, bei den Ziegen 4-6 Kronen per Stück, ebenso bei den Schafen und Zuchtschweinen 6-8 Kronen. Der Stechkälberpreis beträgt 88-90 Heller per Pfund Lebendgewicht, jener der Stechschweine per Kilo 2.10-2.20 Kronen. Die besten Käl-berkühe kosteten 600-800 Kronen (…). Das Kilo Schafwolle gilt der-zeit 4.60 Kronen. Der Stechschaff-leischpreis beträgt 1.50 Kronen. Ziegen bester Sorte kosteten 48

Kronen per Stück, mittlere 40-44 Kronen und einjährige Kitze 28 bis 32 Kronen. Der Krämermarkt war lebhaft. (Der Tiroler)

28.04.1915 (Ein redlicher Finder). Aus Sterzing wird uns geschrieben: Während des Jahrmarktes hat die 14jährige Maria Leider, Tochter des Findelerbauers in Unterackern, Ge-meinde Thuins, in Sterzing in der Nähe des Zwölferturmes auf der Reichsstraße einen Geldbetrag von 670 Kronen gefunden. Die ehrli-che Finderin übergab das Geld so-fort ihrem Vater, welcher es beim Stadtmagistrat deponierte und um Ausforschung des Verlustträgers er-suchte. Auf die öffentliche Bekannt-gabe des Fundes meldete sich Filo-mena Kofler, beim Litzler in Thuins, als Verlustträgerin. Der Findelerbau-er beanspruchte anstatt des gesetz-lichen Finderlohnes von 67 Kronen von der Verlustträgerin, einer armen dürftigen Person, nur 20 Kronen für die Sparbüchse seiner Tochter. (Der Tiroler)

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