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Vorlesungsblock 2
Thomas GrechenigPeter LeitnerSiegfried Zeilinger
2010S - 12. März 2010
INSO - Industrial SoftwareInstitut für Rechnergestützte Automation | Fakultät für Informatik | Technische Universität Wien
ERP Systeme
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 2
Überblick über den ersten Vorlesungsblock (fortgesetzt)
Betriebliche
Informationssysteme
Betriebliche
Anwendungssysteme
Planung &
Architektur
ERP Systeme
Wurde in Vorlesung 1 vorgetragen
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 3
Überblick über den ersten Vorlesungsblock
Betriebliche
Informationssysteme
Betriebliche
Anwendungssysteme
Planung &
Architektur
ERP Systeme
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 4
ERP Systeme
Marktübersicht2
Open Source ERP Systeme3
Entscheidungskriterien4
ERP Trends5
Grundlagen ERP1
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 5
ERP Systeme
Marktübersicht2
Open Source ERP Systeme3
Entscheidungskriterien4
ERP Trends5
Grundlagen ERP1
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 6
Grundlagen ERP
Definition: Enterprise Resource Planning (ERP)
▪ Der Begriff Enterprise Resource Planning (auf deutsch in etwa „Planung der Unternehmensressourcen“) bezeichnet die unternehmerische Aufgabe, die in einem Unternehmen vorhandenen Ressourcen (wie zum Beispiel Kapital, Betriebsmitteloder Personal) möglichst effizient für den betrieblichen Ablauf einzuplanen. .[Wikipedia]
▪ Enterprise Resource Planning bedeutet die Einrichtung umfassender elektronischer Informationssysteme, die es den verschiedenen, in der Vergangenheit weitgehend isolierten Teileneiner Organisation erlauben, auf einen gemeinsamen Informationspool zuzugreifen und miteinander zu kommunizieren. [Ephorie Managementmagazin]
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 7
Grundlagen ERP
Typische Funktionsbereiche
▪ Materialwirtschaft
▪ Produktion
▪ Finanz- und Rechnungswesen
▪ Controlling
▪ Personalwirtschaft
▪ Forschung und Entwicklung
▪ Marketing und Vertrieb
▪ Stammdatenverwaltung
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 9
Grundlagen ERP
Allgemeine ERP Vorteile
▪ Effizientere Geschäftsprozesse
▪ Erleichterte globale Integration (Sprachen, Währungen)
▪ Informationstransparenz
▪ Einfacheres Knowledgemanagement
▪ Bessere Skalierbarkeit
▪ Kostengünstigere Wartung
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 10
Grundlagen ERP
Vorteile einer ERP Implementierung in der Praxis
▪ Der Versand eines Ersatzteils geht in 3 Tagen (vorher 22 Tage)
▪ Repricing des gesamten Produktportfolios dauert bei ERP 5
Minuten (statt 5 Tagen)
▪ Eine Kreditwürdigkeitsprüfung dauert knappe 3 Sekunden (statt
20 Minuten)
Dargestelltes Projekt: IBM Storage Systems
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 12
Zur Wiederholung: Betriebliche Informationssysteme
Beispielhafte Integration betrieblicher Informationssysteme
Beschaffung
Unternehmen
Customer RelationshipManagement
Electronic Procurement
Supply Chain Management
Lieferant KundeVertriebProduktion
ERP System
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 13
ERP Systeme
Marktübersicht2
Open Source ERP Systeme3
Entscheidungskriterien4
ERP Trends5
Grundlagen ERP1
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 19
ERP Systeme
Marktübersicht2
Open Source ERP Systeme3
Entscheidungskriterien4
ERP Trends5
Grundlagen ERP1
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 21
Open Source ERP Systeme
Was für Open Source ERP Systeme spricht
▪ Lizenzkosten fallen meist vollständig weg
▪ Leichteres Customizing durch öffentlich zugänglichen Code
▪ Schnellere Anpassung an Markterwartungen und Trends
▪ Anbieterunabhängige Plattformwahl
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 22
Open Source ERP Systeme
Was gegen Open Source ERP Systeme spricht
▪ ERP Systeme sind “Mission Critical”: Ängste um zuverlässige Wartung bzw. Betreuung von Open Source Systemen
▪ Kosten für eine ERP Implementierung entstehen nicht nur durch Lizenzkosten sondern primär durch Customizing und Wartung
▪ Die enthaltene Geschäftslogik wird als “Wettbewerbsvorteil”gesehen und deshalb ungern weitergegeben
▪ Unterschiedliche Rechtslagen in verschiedenen Ländern und branchenspezifische Besonderheiten
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 27
ERP Systeme
Marktübersicht2
Open Source ERP Systeme3
Entscheidungskriterien4
ERP Trends5
Grundlagen ERP1
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 28
Entscheidungskriterien
Softwarespezifische Kriterien▪ Open Source vs. kommerzielle Software▪ Funktionale Kriterien (Muss/Soll/Kann)▪ Reifegrad der Software
Anbieterspezifische Kriterien▪ Marktsituation▪ Drittanbieteranbindung▪ Größe des Unternehmens▪ Branchenkompetenz ▪ Referenzen
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 29
Entscheidungskriterien
Kostenspezifische Kriterien▪ Implementierungskosten▪ Lizenz- und Wartungskosten▪ Folgekosten▪ Risikoabgrenzungen
Anwenderspezifische Kriterien▪ Benutzerakzeptanz▪ Begleitmaßnahmen
Implementierungsspezifische Kriterien▪ Branchen-Know-How▪ Erfahrung des Implementierungspartners
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 30
ERP Systeme
Marktübersicht2
Open Source ERP Systeme3
Entscheidungskriterien4
ERP Trends5
Grundlagen ERP1
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 31
ERP Trends
Verbesserte Integration und Flexibilität▪ Druck der Kunden fordert Anpassung durch ERP Anbieter▪ Offenere und flexiblere Architekturen ▪ Speziell um die externe Integration zu verbessern
Verschmelzen mit E-Business-Lösungen▪ Kunden wollen keine isolierte E-Business-Lösung einsetzen▪ Forderung nach Integration der Applikation im ERP System▪ Verankerung passiert mittels
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2 32
ERP Trends
Erhöhung der Nutzerzahlen▪ ERP öffnet sich für neue Nutzerschichten▪ Neue Intra-Company Nutzer (Self-Service und Mobile Users) ▪ Neue Inter-Company Nutzer (unternehmensübergreifende
Kollaborationen)
Adaptionen an das Internet▪ Das Internet ist wesentlicher Innovationstreiber für ERP Systeme▪ Webbrowser werden zum primären User-Interface ▪ ERP Anbieter modifizieren ihre Software und verwenden Web
Server, HTTP, Java und XML
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Vorlesungsblock 2
Corporate Governance und IT Governance1
Systemlandschaften2
Begleiterscheinungen von ERP Einführungen3
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Vorlesungsblock 2
Corporate Governance und IT Governance1
Systemlandschaften2
Begleiterscheinungen von ERP Einführungen3
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Warum will ein Unternehmen „compliant“ sein?
Gesetzliche Vorschriften
Vorbeugender Charakter
Erleichterung interner Kontrollen
Image
Ethik
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Vorlesungsblock 2
Corporate Governance und IT Governance1
Systemlandschaften2
Begleiterscheinungen von ERP Einführungen3
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Der Begriff der Systemlandschaft (1)
Logische Anordnung von EDV Systemen
Gruppierung kann auf verschiedene Arten gewählt werden
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Der Begriff der Systemlandschaft (2)
Ein System▪ Kann physisch aus mehreren Servern bestehen▪ Kann in mehreren Landschaften vorkommen
Datenbankserver
Applikationsserver
System„ERP Produktiv“
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Der Begriff der Systemlandschaft (3)
Die Systemlandschaft ist nach Anwendungen oder nach Aufgaben der jeweiligen Systeme gegliedert
Systemlandschaft
System
Server
1n
nn
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Der Begriff der Systemlandschaft (4)
Beispiele
Landschaft der Systeme auf Windows Plattformen
ERP Landschaft
SAP Landschaft
Produktive SAP Landschaft
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Sichere Entwicklung in einer 3+ Systemlandschaft
Idee:
Software getrennt▪ entwickeln▪ testen▪ verwenden
Ziel:▪ Stabilität▪ Investitionssicherheit (ROI)
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Darstellung einer 3-Systemlandschaft inkl. Änderungspfad
Entwicklungssystem
Testsystem
Produktivsystem
Weitere Möglichkeiten• Sandboxsystem• Integrationssystem• Schulungssystem
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Integrierte Systemlandschaften
Entwicklungssystem
Testsystem
Produktivsystem
Entwicklungssystem
Testsystem
Produktivsystem
Landschaft A Landschaft B
KOMMUNIKATION
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Integrierte Systemlandschaften - Beispiel
Entwicklungssystem
Testsystem
Produktivsystem
Entwicklungssystem
Testsystem
Produktivsystem
ERP ERP2 – z.B. CRM
Kunden, BestellungenMaterialien
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Fallbeispiel Systemlandschaft: Großkunde (1)
Verschiedene Tochtergesellschaften
Verschiedene Geschäftsfelder
Verschiedene gesetzliche Grundlagen
Verschiedene Sprachen
���� Sehr viele mögliche Fehlerquellen
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Fallbeispiel Systemlandschaft: Großkunde (1)
Integr.
Test
Bereich XY
Bereich Fin.
Bereich HR
Geschäftsfeld-versionen
Qual. U. Prod.
Integr.
Dev.
Qual.Entw.
Solche Systemlandschaften sind keine Seltenheit
• hohe Komplexität• dies ist z.B. nur für ein ERP System, in der Regel noch
ERP2 Systeme sowie Reporting- und Konsolidierungssysteme darüber
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Vorlesungsblock 2
Corporate Governance und IT Governance1
Systemlandschaften2
Begleiterscheinungen von ERP Einführungen3
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risikoabwägung
Koordinaten
Risiko Zielfindung
Risiko Projektorganisation
Risiko Budgetüberschreitung
Risiko Zielerreichung
Risiko Terminüberschreitung
Risiko Inbetriebnahme
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risiko Zielfindung
Was steht am Ende der Einführung?
Aus welchen Gründen wird das ERP System eingeführt?
(alte) Führungskräfte an der Zielfindung beteiligen – SAP ist kein IT Thema!
Akzeptanz gewinnen – denn nicht bei allen ist eine Veränderung willkommen
Sammlung und unternehmensweite Darstellung der Ziele
Mit Isolation der Zielkonflikte beginnt Prozeßredesign
Hieraus Ableitung der Leitlinien für die Projektgestaltung
Diese Ziele dienen letztlich der Kontrolle der Zielerreichung
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risiko Projektorganisation
� Struktur eines effizienten Projektteams
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risiko Budgetüberschreitung
� Vertrag und Controllinginstrumente
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risiko Zielerreichung
Ergebnis-Protokolle von Besprechungen und nachfolgenden Implementierungstests – Unterschriften von Beratern und Key User einfordern!
Der Blue Print als zentrales Basisdokument –kapitelspezifisch von den Key Usern und den Beratern unterschreiben lassen!
Ergebnisprotokollierung der Prozeßfahrpläne -Unterschreiben lassen!
Ergebnisdokumentation des Integrationstests - Unterschrift von Key User und Berater unabdingbar
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risiko Terminüberschreitung
Setzen und einfordern der Meilensteine
Intranetgestütztes Controlling- Instrument
Benennung der einzelnen Implementierungsschritte
Plan-/Ist-Vergleich hinsichtlich Terminplanung
Dokumentation des Kostenanfalls
Einbindung der digitalisierten Rechnungen
Steuerung der aktivierbaren bzw. erfolgswirksamen Ausgaben
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Risiko Inbetriebnahme
Datenmigration und Systemnutzung
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Datenmigration / Sicherstellen der Datenkongruenz Wie macht man Daten „passend “? (Datenfelder sind vorher eventuell anders definiert als in SAP)
Saldenabstimmung / Risiko der Bestandsdaten / Bewertung von Teilen
Vollinventur zum SAP-Start ratsam
Pflegeaufwand der zu verändernden Altdaten / Datenqualität?
Das Rechtekonzept definieren ���� Ziel der Wirtschaftsprüfer
Sicherstellen der Systemnutzung der Mitarbeiter durch Multiplikatorfunktion der Key User
Quelle: ERP Systeme und betriebliche Praxis, IWB TU München, Utz Verlag, 2005
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Schulung
Schulungsmaterial wird während der Einführung mit erarbeitet
Idealerweise Orientierung an Business Process Procedures (an Geschäftsvorfällen) und Flussdiagrammen
Gut geschulte Endbenutzer sind in der Regel zufriedener
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Roll Out
Je nach Implementierung besteht die Rollout Phase aus einem oder mehreren GoLives und der entsprechenden Vorbereitung sowie Begleitmaßnahmen.
Oft macht man die RollOuts länderweise und beginnt mit einem kleinen Land, um Erfahrungen zu sammeln.
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Go Live Phase (1)
Während des GoLive Fokus auf▪ Verstärkung des Supports (evtl. durch Projektmitarbeiter oder
durch direkten Kontakt zum Projektteam)▪ Intensives Monitoring (System) sowie Kontrollen (Fachabteilung)
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Go Live Phase (2)
Nach dem GoLive▪ Einholen von Feedback von den Endusern (z.B. durch die Key
User)▪ Lessons Learnt▪ Abschlussberichte▪ Ende mit der offiziellen Übergabe vom Projekt in die
Linienorganisation▪ Es folgt der Projektabschluss
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Support
Während der ersten Anlaufphase muss miteinem verstärkten Aufkommen von Anfragenim Supportbereich gerechnet werden.
Dazu ist es notwendig, dass die Keyuser vordem GoLive ausreichend geschult wurden.
Bei großen Projekten wird ein eigenes CCC (CustomerCompetence Center) für den Betrieb eingerichtet.
ERP Systeme 2010S | Vorlesung 2
Vorlesungsblock 2
Corporate Governance und IT Governance1
Systemlandschaften2
Begleiterscheinungen von ERP Einführungen3