Upload
others
View
2
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
eurowinds · November/Dezember 201732
Ju
ng
e B
läs
erp
hil
ha
rmo
nie
Ulm
in
Sü
da
frik
aPerform
ance
Auch Südafrika hat eine aktive Bläserszene.
Davon konnte sich das Große Orchester der
Jungen Bläserphilharmonie Ulm (JBU) mit 61
jungen Musikerinnen und Musikern unter Lei-
tung von Josef Christ zusammen mit sieben
Betreuern auf einer Konzertreise quer durchs
Land überzeugen. Im musikalischen Reisege-
päck der JBU waren Werke für ein anspruchs-
volles konzertantes Programm wie »Festive
Overture« von Schostakowitsch, das gewal-
tige »Praise Jerusalem« von Alfred Reed,
»Red Rock Mountain« von Rossano Galante,
»Gaelforce« von Peter Graham und »Festive
Dance« von Charles Gounod. Ergänzt wurden
diese Originalwerke durch »Symphonic
Dances from ›Fiddler on the Roof‹« (arr. Ira
Hearshen) und »The Phil Collins Collection«
(arr. Peter Kleine Schaars).
In den vergangenen Jahren waren an den süd-
afrikanischen Universitäten mit Musikabteilun-
gen neben den bereits existierenden Sinfonie-
orchestern und Chören vermehrt auch Blas-
orchester gegründet worden. In Port Elizabeth
und Pretoria konzertierte die JBU gemeinsam
mit den dortigen Blasorchestern der Universi-
tät. Von Frankfurt aus war es zuvor mit dem
Flugzeug über Dubai nach Kapstadt gegan-
gen. Untergebracht war die JBU im Umland
von Kapstadt in einem Camp in Paarl. Erste
musikalische Station war Stellenbosch. Dort
gibt es im renommierten Music Department
der Stellenbosch University die Möglichkeit
Musik zu studieren. Es existieren mehrere
große Ensembles, darunter das Stellenbosch
University Symphonic Wind Ensemble unter
Leitung von Pamela Kierman. Die Stellenbosch
University verfügt mit der Endler Hall über
einen wunderbaren, akustisch brillanten Kon-
zertsaal. Dort gab die JBU ein Lunch-Konzert.
Sie wurde bei Alfred Reeds »Praise Jerusalem«
unterstützt durch ein Blechbläser-Fernorches-
ter, bestehend aus Musikstudenten der Univer-
sität, das den dramatischen Schlusschoral des
Werkes mit viel Glanz zelebrierte.
Nach einem Konzert an der Paarl Boys’ High
School, die als südafrikanische Variante der
Zauberschule »Hogwarts« aus »Harry Potter«
hätte in die Filmgeschichte eingehen können,
Von Christiane Püschner 19 Reisetage, 8 Konzerte, tausende zurückgelegter Meilen und Ko"er voller Eindrücke im
Reisegepäck – so könnte die Konzerttour der Jungen Bläserphilharmonie Ulm in Kurzfassung beschrieben werden.
Foto
s: R
alf
Hin
z
››› Nicht aus dem Konzept zu bringen…
Die anfängliche Flugeuphorie durch ein
Upgrade in die Business Class zweier Musi-
ker wandelte sich in eine »Stadt-Land-
Bus«-Dramaturgie: Zahlreiche technische
Halts, Reparaturen und Warten auf Ersatz-
busse wurden zur Routine auf der Süd-
afrika tour. Am Straßenrand oder an der Am-
pel tanzende und singende Einheimische
brachten immer die nötige Au!ockerung.
Selbst ein fünfminütiger Stromausfall beim
Konzert in Pretoria – exakt zwischen zwei
Stücken – oder die vom Busfahrer durch
eine Fahrt zur Tankstelle direkt vor einem
Konzert »entführte« Konzertkleidung des
Dirigenten brachte die JBU nicht aus dem
Konzept. Alle Wege führen bekanntlich
nach Ulm. So freuten sich alle am Schluss
über den Rück!ug in einer A380.
eurowinds · November/Dezember 2017 33
ging es zum dritten Konzert nach Kapstadt,
dem wohl größten Hotspot der Musik- und
Blasorchesterszene Südafrikas. Hier gibt es
sehr gute und gut gebuchte Konzertsäle wie
die City Hall, das Artscape, das New Apostolic
Auditorium Silvertown und das Baxter Theatre.
Als Berufsorchester haben in Kapstadt das
Sinfonieorchester Cape Town Philharmonic
Orchestra (CPO) und die South African Army
Band Cape Town ihre Heimat. Das CPO hat mit
dem Jugendblasorchester Cape Town Phil-
harmonic Youth Wind Ensemble (Leitung: Faan
Malan) und dem Jugendsinfonieorchester
Cape Town Philharmonic Youth Orchestra (Lei-
tung: Brandon Philips) zwei qualitativ hoch-
wertige und zugkräftige Jugendorchester mit
professionellem Management und Marketing.
Das CPO betreibt mit seiner Abteilung Youth
Development eine intensive und erfolgreiche
Nachwuchsarbeit in den Townships und in Ge-
genden mit sozial benachteiligter Bevölkerung
und führt so junge Leute aller Farben und
Schichten zur klassischen Orchestermusik.
Musik verbindet. So verhielt es sich beim
Konzert in Kapstadt, in dem die JBU gemein-
sam mit dem Cape Town Philharmonic Wind
Ensemble im New Apostolic Auditorium Silver-
town in Kapstadt vor 800 Zuhörern auftrat. Be-
reits in der Probe überraschte das südafrikani-
sche Partnerorchester beim gemeinsam ge-
spielten Zugabestück »Pata Pata« von Miriam
Makeba mit einzigartigen afrikanischen Lau-
ten, nachgeahmten A"en- und Vogelge-
räuschen. Die jungen Musiker der JBU wurden
zum Mitmachen animiert und brachten das
Publikum so richtig in Fahrt.
Für Abwechslung im Reiseprogramm sorg-
ten Aus!üge in die Umgebung. So war in Stel-
lenbosch eine Weinprobe im schönen Wein-
gut Lanzerac organisiert. Es wurde das Kap
der guten Ho"nung besucht und das einzig-
artige Panorama Kapstadts samt Tafelberg
Perform
ance
››› Aktiv und aufstrebend • Die Blasorchesterszene Südafrikas
Wohl das größte Musikzentrum Südafrikas ist die Region Kapstadt.
Neben den bereits erwähnten Blasorchestern Kapstadts gibt es das Wind-
Worx Symphonic Wind Ensemble, das unter Leitung von Sean Kierman
eher projektbezogen arbeitet, sowie das Blasorchester der University of
Cape Town unter Leitung von Alex Fokkens. WindWorx veranstaltet meist
Mitte Mai eine »Fanfare«, ein Festival für Blasorchester in Kapstadt. Im Ju-
gendbereich #ndet hochwertige Blasorchesterarbeit an musikalisch akti-
ven High Schools von Kapstadt statt, wie etwa an der Belville High School,
der Durbanville High School oder der South African College High School.
Zudem gibt es Musikschulen, die im Bläserbereich sehr aktiv sind, etwa das
Hugo Lambrechts Music Centre oder das Beau Soleil Music Centre.
Aufblühende Bläserszene verfügt noch nicht über eigenen Verband
An der nahen Stellenbosch University leitet Pamela Kierman, die Ehefrau
von Sean Kierman, das Stellenbosch University Symphonic Wind Ensem-
ble. In der Endler Hall der Stellenbosch University #ndet jährlich Anfang
Mai das Festival »Band Extravaganza« mit Gastorchestern statt. In Johan-
nesburg spielt die Johannesburg Youth Symphonic Wind Band unter Lei-
tung von Etienne Mecloen. Obwohl die Blasorchesterszene sehr aktiv und
aufstrebend ist, gibt es momentan keinen Verband, der die Bläser Süd-
afrikas organisiert. Insbesondere internationale Blasorchesterwett be-
werbe wie die »Tygerberg Fanfare« in Kapstadt, die Ende der 1990er Jahre
bis Mitte 2000 von der mittlerweile verstorbenen Ina Leuvenink im zwei-
jährigen Turnus organisiert worden waren, brachten Initiativen zur Schaf-
fung eines Dachverbandes. In dieser Zeit gab es einen bemerkenswerten
Austausch zwischen internationalen Dirigenten, deutschen und nieder-
ländischen Gastorchestern und südafrikanischen Blasorchestern. Diese Be-
mühungen wurden zudem von der WASBE stark unterstützt.
Bläsermusik spielt traditionell eine wichtige Rolle in Schulen und Kir-
chen. In Schulen beginnen Kinder oft damit, Block!öte zu lernen. Dies wird
häu#g als Sprungbrett zu einem Blasorchesterinstrument genutzt. In Kir-
chen werden mit Blasinstrumenten Gottesdienste umrahmt sowie Chöre
begleitet. Außerdem gehören Blasinstrumente zu den Kirchen-Marschbri-
gaden, die stark in den afrikanischen und farbigen Gemeinden vertreten
sind. Township-Projekte diverser Orchester begeistern viele Kinder und Ju-
gendliche, die aus sozialen Brennpunkten kommen, für Blasinstrumente.
Europäisches und amerikanisches Blasorchesterrepertoire
An Berufsblasorchestern gibt es etwa die South African Air Force Band in
Valhall bei Pretoria, die 47-köp#ge South African Navy Band in Simon’s
Town bei Kapstadt und die 42-köp#ge South African Army Band Cape
Town. Wichtige Dirigenten in der Blasorchesterszene sind unter anderem
Sean und Pamela Kierman, Faan Malan, Riaan van Wyk und Alex Fokkens
(alle Kapstadt), Gareth Williams (Port Elizabeth), Russell Scott (Durban),
Matheu Kieswetter (Pretoria) und Etienne Mecloen (Johannesburg). Für
Blas orchester komponieren in Südafrika unter anderem Allan Stephenson
und im U-Bereich Eddie Clayton. Das Repertoire der südafrikanischen Blas-
orchester bewegt sich im Rahmen des amerikanischen und europäischen
Repertoires. So wurden etwa in Kapstadt von Sean Kierman bereits Werke
von Paul Hindemith, Ernst Toch und Rolf Rudin aufgeführt. Josef Christ
Links: Erste musikalische Station war Stellenbosch. Im renommierten Music Department der Stellenbosch University kann man Musik studieren. Die JBU
konzertierte in der akustisch brillanten Endler Hall der Uni. Rechts: Josef Christ mit Zamile Mzizi-Khuzwayo, Orchestermanagerin der University of Pretoria.
eurowinds · November/Dezember 201734
JB
U i
n S
üd
afr
ika
Foto
s: R
alf
Hin
z
Josef Christ (Bild) war von 1988 bis 1996 Klarinettist und Bassklarinettist beim
Philharmonischen Orchester der Stadt Ulm. Seit 1996 leitet er hauptberu!ich die
Junge Bläserphilharmonie Ulm. Von 1991 bis 2004 leitete er das Kammerorches-
ter der Stadt Ochsenhausen. Von 2004 bis 2014 leitete er zudem das
Kreisverbandsjugendblasorchester Ulm/Alb-Donau. Durch ein Diri-
gierstudium bei Alex Schillings in den Niederlanden erweiterte er
sein Können. Wertvolle Impulse erhielt er durch Dirigierstudien un-
ter anderem bei Tim Reynish (England), José Rafael Pascual-Vilapla-
na (Spanien) und Eugene Corporon (USA). Zu Jurorentätigkeiten und
Seminaren wird Christ immer wieder ins In- und Ausland eingeladen.
Im Anschluss ans Bundes#nale des Deutschen Orchesterwettbewerbs 2008 wur-
de er mit einem Dirigentenstipendium des Deutschen Musikrates ausgezeichnet.
Das Jugendblasorchester Junge Bläserphilharmonie Ulm (JBU) wurde 1961
gegründet und trug bis zum Jahr 2008 den Namen »Ulmer Knabenmusik«. Kon-
zertreisen führten die JBU in die USA, 1999 erstmals nach Südafrika, zweimal
nach Australien (mit einem Auftritt im weltberühmten Sydney Opera House) so-
wie 2006 und 2014 nach China – mit Konzerten in den besten Konzertsälen des
Landes, wie der Forbidden City Concert Hall in Peking und der Qintai Concert
Hall in Wuhan, in der in diesem Jahr auch die Berliner Philharmoniker konzertie-
ren. Bei weiteren Konzertreisen war das Orchester zu Gast in den Niederlanden,
in Ungarn, in der Schweiz, in Südfrankreich und in Italien. Insgesamt neun CDs
wurden bereits produziert. Mehrfach war die JBU auch im Fernsehen bei ARD,
SWR und Regio-TV Schwaben zu bewundern. 2010 trat die JBU in der SWR-Sen-
dung »Sonntagstour« auf sowie 2010 und 2016 in der SWR-Live-Sendung über
den Ulmer Weihnachtsmarkt. Beim Weltjugendmusikfestival 2005 in Zürich be-
legte die JBU den ersten Platz in der Höchstklasse und erreichte von 85 Orches-
tern aus 25 Nationen die höchste Punktzahl des gesamten Wettbewerbs. Im Jahr
2004 belegte die JBU beim Bundes#nale des Deutschen Orchesterwettbewerbs
in Osnabrück den 3. Platz und im Jahr 2008 in Wuppertal den 1. Platz in der Kate-
gorie Jugendblasorchester. Wiederum beim Deutschen Orchesterwettbewerb
belegte die JBU in den Jahren 2012 und 2016 als Repräsentant Baden-Württem-
bergs den 2. Platz und ist deutscher Vizemeister.
Ein weiterer Meilenstein in der Erfolgsgeschichte der JBU war die »Gala der
Stars« in der Ratiopharm Arena Neu-Ulm im September 2013. Mehr als 3200 Zu-
schauer waren begeistert von der Musical-Gala mit Pia Douwes, Sabrina Wecker-
lin und Thomas Borchert, den Spitzenstars der Musicalszene, gemeinsam mit der
JBU. Das Nachwuchsorchester besteht derzeit aus 44 jungen Musikern und Musi-
kerinnen, es ist in der Kategorie 2 bis 3 angesiedelt. Die »Stiftung Ulmer Knaben-
musik« unterstützt seit ihrer Gründung im Jahr 2004 die Belange des Orchesters.
www.jungeblaeserphilharmonie.de
››› Josef Christ, Dirigent • Junge Bläserphilharmonie Ulm
Perform
ance
Trotz eines stra!en Programms mit insgesamt acht Konzerten in 19 Tagen blieb noch Zeit , um das Land zu erkunden. Ein Besuch am südlichsten Punkt des
afrikanischen Kontinents gehörte dazu: Die Junge Bläserphilharmonie Ulm versammelte sich zum Erinnerungsfoto am »Kap der guten Ho!nung«.
vom Si gnal Hill aus bewundert. Vor allem der
Cape Point und die Boulders Beach, die Heimat
der südafrikanischen Pinguine, aber auch die
prachtvolle Farbenvielfalt des Malaienviertels
in Kapstadt werden unvergessen bleiben. Auf
der Fahrt nach Port Elizabeth wurde ein Stopp
in Oudtshoorn eingelegt, dem Zentrum der
afrikanischen Straußenzucht, samt Besichti-
gung der Cango Caves, den riesigen Tropf-
stein höhlen, die früher auch für Konzerte ge-
nutzt worden waren. Die Touristenführerin
bescherte dem Ulmer Orchester einen Gänse-
hautmoment, als sie ein afrikanisches Klage-
lied anstimmte und mit dem Klang ihrer Stim-
me den Dom der Höhle erfüllte. Die JBU ließ
sich nicht lange bitten und stimmte daraufhin
eine Gesangsstelle aus »Hymn to the Sun« von
Satoshi Yagisawa an, dem Selbstwahlstück der
JBU beim letztjährigen Finale des Deutschen
Orchesterwettbewerbs. Wie man Strauße füt-
tert, wie Mutige die Riesenvögel liebkosen, wie
belastbar Straußeneier sind und wie Straußen-
!eisch schmeckt, zeigte der Besuch einer
Straußenfarm in Oudtshoorn.
Weiter ging die Reise nach Port Elizabeth
zum vierten Konzert, das an der Nelson Man-
dela University stattfand. Hier existiert seit ei-
nigen Jahren die »Nelson Mandela University
Wind Symphony«, die von Gareth Williams en-
gagiert geleitet und konstant weiterentwickelt
wird. Als gemeinsame Werke standen »Pata
Pata«, »Festive Dance« und »My African
Dream« mit einer wunderbaren Sängerin auf
dem Programm. In Port Elizabeth wurden die
jungen Musiker der JBU in Gastfamilien unter-
gebracht, erlebten großartige Gastfreund-
schaft und durften nicht nur den südafrikani-
schen Alltag kennenlernen, sondern waren ein
Bestandteil davon. Nach einem Besuch im
nahen Addo Elephant Parc mit vielen Eindrü-
cken der afrikanischen Tierwelt ging die Reise
weiter nach Durban. Dort war die JBU einge-
laden, beim Festkonzert anlässlich des 40-jäh-
rigen Bestehens der KwaZulu-Natal Youth
Wind Band mitzuwirken. Die Band unter Lei-
tung von Russell Scott ist in Durban situiert,
unterstützt vom Bundesstaat KwaZulu-Natal
und integriert in die Music School Durban.
Safaris und Gemeinschaftskonzerte
Ein weiteres hervorragendes Ensemble des
Bundesstaates KwaZulu-Natal ist der Kwa Zulu-
Natal Youth Choir unter Leitung von Gérard’d
du Toit, der ebenfalls beim Festkonzert mit-
wirkte. Da in der City Hall Durban wenige Wo-
chen zuvor sich Teile der Decke gelöst hatten
und sie deswegen hatte geschlossen werden
müssen, wurde das Festkonzert in die Hellenic
Hall Durban verlegt. Mit einem Picknickkon-
eurowinds · November/Dezember 2017 35
Perform
ance
Vom Signal Hill aus bewunderten die Jugendlichen das einzigartige Panorama Kapstadts samt Tafelberg (oben). Auch der Cape Point und die Boulders
Beach, die Heimat der südafrikanischen Pinguine, sowie die prachtvolle Farbenvielfalt des Malaienviertels in Kapstadt werden unvergessen bleiben.
Sophia Hüber (Klarinette, Konzertmeisterin, 21 Jahre): »Die Konzertreise
nach Südafrika war ein einmaliges Erlebnis. Die Begegnungen in den Gastfami-
lien und die Gemeinschaftskonzerte mit den südafrikanischen Orches-
tern haben wieder gezeigt, dass Musik keine kulturellen oder sprach-
lichen Grenzen kennt. Neben den Konzerten durften wir auch beein-
druckende Orte besuchen, die Safari war sicher ein Highlight unserer
Reise. Ich freue mich, Teil einer so tollen Gruppe zu sein und bin
sicher, dass wir uns an diese Reise immer gerne zurückerinnern.«
Manuel Haiber (Altsaxofon, 14 Jahre): Die Konzertreise in Südafrika war
sehr schön und aufregend. Wir hatten sehr viel Spaß miteinander und haben viel
erlebt! Insgesamt hatten wir acht Konzerte, zum Teil gemeinsam mit unseren
gastgebenden Orchestern und Chören, in großen und schönen Konzert-
sälen. Die Konzerte und die Begegnungen waren sehr spannend und
eindrucksvoll. Zusätzlich durften wir die verschiedensten Sehenswür-
digkeiten und die südafrikanische Kultur kennenlernen und erleben.
Was natürlich nicht fehlen darf bei so einer Reise nach Südafrika war
eine abenteuerliche Safari-Tour im o"enen Jeep durch die Wildnis.
Roman Derr (Posaune, 16 Jahre): Die Konzertreise nach Südafrika war in vie-
lerlei Hinsicht sehr eindrucksvoll. Neben den wunderschönen Landschaften und
der vielfältigen Flora und Fauna des Landes waren für mich die Begegnungen
mit anderen Musikern, besonders Posaunisten, sehr wichtig. Ich konnte viele
neue musikalische Erfahrungen bei unseren Konzerten sammeln. Dazu
gehörte das Musizieren mit mehr als 100 Musikern auf einer Bühne.
Südafrika ist gesellschaftlich interessant und kritisch zugleich. Auf
unserer Konzertreise durften wir glücklicherweise einen sehr har-
monischen Umgang in unserem Orchester, mit anderen Orchestern
und den Gastfamilien erleben. Zusammenfassend würde ich die Kon-
zertreise in drei Worte fassen: erlebnisreich, harmonisch und fördernd.
Antonia Neumann (Fagott, 17 Jahre): »Es geht nach Südafrika« hieß es im
Herbst 2016, doch zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine Ahnung, dass die-
se Reise für uns alle ein ganz besonderes und unvergessliches Erlebnis werden
würde. Auf unserer Konzertreise haben wir das Land in unterschied-
lichster Weise kennengelernt und konnten einen Einblick in das Le-
ben der Menschen erhalten, sei es durch den Aufenthalt in Gast-
familien, die Zusammenarbeit mit Partnerorchestern oder auch durch
die Unterbringung in einem Zulu-Dorf. Im Verlauf der Reise und be-
stärkt durch wundervolle Ereignisse, wie zum Beispiel beeindrucken-
de Safaris, eindrucksvolle Konzerte oder die Besichtigung berühmter
Städte, ist das Orchester von Tag zu Tag mehr und mehr zusammengewachsen.
››› Teilnehmerstimmen • »Es war erlebnisreich, harmonisch und fördernd«
zert an der Deutschen Schule und Baden im
warmen Indischen Ozean endete der Aufent-
halt in Durban.
Nach dem stra"en Konzertprogramm waren
zwei Tage Freizeit im Norden Südafrikas ange-
sagt. Nach einer Nilpferd-Safari in der Lagune
von St. Lucia und einer Trommel-Vorführung
Einheimischer ging es zeitig zu Bett. Am nächs-
ten Morgen startete das Orchester zu einer
Pirschfahrt durch den Hluhluwe-Nationalpark.
Verteilt auf sieben o"ene Jeeps hielten die
Musiker Ausschau nach Südafrikas Tierwelt. So
kreuzten Löwen, Elefanten, Bü"el, Zebras, War-
zenschweine, Nashörner, A"en, Kudus, Anti-
lopen, ein kleines Krokodil und manch andere
exotische Tiere die Wege der Safariteilnehmer.
Es folgte eine Übernachtung im Zulu-Dorf
Shakaland, wo die Zulus ihre Kultur vorführ-
ten. Nach einem typischen Zulu-Essen durfte
das Orchester in luxuriösen Zulu-Hütten mit
afrikanischem Flair übernachten. Als eine der
letzten Stationen steuerte das Ulmer Orches-
ter die Drakensberge im Landesinneren an.
Highlight hier: das siebte Konzert zusammen
mit dem renommierten Drakensberg Boys
Choir, der sozusagen der Tölzer Knabenchor
Südafrikas ist. Die Bandbreite der vorgetra-
genen Stücke des Chores reichte von Mozart
bis zu Justin Timberlake. Um ihrer Heimat zu
huldigen, folgte im zweiten Teil des Chor-Auf-
tritts ein afrikanisches Musical. Neben eigens
komponierten Stücken, in denen ein afrikani-
scher Sonnenaufgang oder die prächtige Tier-
welt Afrikas dargestellt sind, waren auch Aus-
schnitte aus »König der Löwen« zu hören. Die
Klangvielfalt und -tiefe und die hörbare Le-
bensfreude dieses jungen Chores samt einer
komplexen Choreogra#e war für viele die Krö-
nung dieser Konzertreise und übertraf bisher
Bekanntes. Die JBU ließ sich von der energie-
geladenen Performance des Drakensberg Boys
Choir anspornen und brillierte im voll besetz-
ten Konzertsaal in Höchstform.
Letzte Reiseetappe: die University of Pre-
toria. Nach einem Dirigenten-Workshop für
Dirigierstudenten der Universität, geleitet von
Matheu Kieswetter, dem Dirigenten des Blas-
und Symphonieorchesters der Universität, und
Josef Christ, gab die JBU ihr achtes Konzert
gemeinsam mit den University of Pretoria
Symphonic Winds. Nach einem gemeinsamen
»Halleluja« folgte ein fröhlicher Ausklang auf
einer Pizzaparty mit beiden Orchestern. Zu-
rück ging es dann von Johannesburg aus über
Dubai und Frankfurt nach Ulm. Das Orchester
hat während dieser Konzertreise sehr viele un-
vergessliche Momente erleben dürfen. Süd-
afrika: ein magisches Land mit zauberhaften,
warmherzigen Menschen und geprägt von
großer Gastfreundschaft.