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Vereinszeitschrift des Vereins EXTRAZUG.CH
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EXTRABLATT Vereinszeitschrift des Vereins EXTRAZUG.CH 2015
VEREIN | VORWORT
EXTRABLATT 2015 2
W enn ich mich richtig erinnere, dann zählte der
Beruf eines Lokomotivführers nie zu einem mei-
ner Bubenträume. Zwar lauschte ich der Hörfolge „Jim
Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ liebend gerne
und spielte während Jahren zu Hause mit einer
„Märklin“-Modelleisenbahn und verarbeitete „Faller“-
Bausätze zu einem veritablen Dorf – wobei auch das
Bahnhofgebäude „Neuenstadt“ nicht fehlen durfte.
Und hätte ich nicht das Gymnasium in Burgdorf, son-
dern die Verkehrsschule in Biel besucht, dann wäre ei-
ne berufliche SBB- oder BLS-Laufbahn durchaus im Be-
reich des Möglichen gelegen. Nun, es ist anders gekom-
men. Allerdings sind mir Eisenbahnen deswegen nicht
fremd geworden. Immerhin stellen sie mein wichtigstes
Transportmittel dar. Seit mehr als 25 Jahren bin ich
stolzer Besitzer eines Generalabonnementes unserer
Bundesbahnen. Seit ich meinen Arbeitsplatz nicht mehr
in Bern habe, „rentiert“ das Abonnement nicht mehr.
Allerdings ist der Komfort unbezahlbar, am Morgen auf
den Kauf einer Fahrkarte verzichten und einfach in
Tram oder einen Bus einsteigen zu können.
Auch wenn ich nicht extra klassische Bahnstrecken be-
reise, so zählen doch Ferienfahrten nach Sizilien oder
an die französische Atlantikküste, aber auch nach Ham-
burg oder in verschiedene europäische Hauptstädte zu
den besonderen Erlebnissen. Ganz eindrücklich waren
Bahnfahrten in China und einen absoluten Höhepunkt
stellte natürlich die Reise mit der transsibirischen Ei-
senbahn von Peking über Ulan Bator nach Moskau dar.
Da erhält man einen ganz besonderen Eindruck von der
Weite und nimmt die landschaftlichen Veränderungen
viel bewusster wahr.
Was ich beim Reisen mit dem Zug im Alltag aber ganz
besonders schätze, ist – zumindest vor dem Handy-
Zeitalter – während einer gewissen Zeit ungestört und
nicht permanent erreichbar zu sein. Häufig nutze ich
die Zugfahrt nämlich noch für die Vorbereitung einer
Sitzung oder einer Verhandlung. Da kann ich mich nun
noch eine halbe Stunde oder länger auf das Kommende
konzentrieren und einstimmen.
Bernhard Antener, Gemeindepräsident Langnau
Bahn als wichtigstes Transportmittel
Impressum Adresse:
Verein EXTR AZUG.CH
Moosstrasse 22
3550 Langnau im Emmental
www.extrazug.ch
Konto-Nr: 60-146689-0
IBAN: CH75 0900 0000 6014 6689 0
Redaktion & Texte: Lektorat: Druck: Auflage:
Markus Barth, Hans Roth Peter Hürzeler, Martin a Roth Satz + Druck Herrmann AG, Langnau 1‘000 Exemplare
Bildernachweis: Markus Barth (Seite 9 unten), Philippe Blaser (Seite 10/11), Erwin Blok (Seite 6 oben), Archiv BLS (Titel, Seite 4, 6 unten), Robert
Drewes (Seite 3), Björn Grunder (Seite 2), Thomas Jetzer (Seite 9 oben), Hans Roth (Seite 12, 13, 14, 16), Bernhard Willen (Seite 5)
Mit dem Nostalgiezug in die Romandie
Am 27. August 2014 führte der Pensionierten-Verband Sektion Biel des Schweizerischen Eisenbahner-Verbandes (SEV) mit dem Verein EXTR A-
ZUG.CH eine Sonderfahrt durch. Hier ist der Erlebnisbericht aus den Federn von Robert Drewes und Rudolf Flückiger.
D ie Erwartungen an die Fahrt ins Blaue waren an-
spruchsvoll. Wohin würde der historische Schnell-
zug, bestehend aus der BLS Ae 4/4 251, den beiden grü-
nen BLS Erstklasswagen A 801 und 807, sowie dem
weinroten SBB Speisewagen WR 10105 des Vereins
EXTRAZUG.CH wohl fahren? Nachdem die 113 Teilneh-
menden in Lyss und Biel eingestiegen waren und in den
Schnellzugwagen Platz genommen hatten, servierte die
Crew des Vereins Kaffee und Gipfeli. Nach einer 3 ½-
stündigen Fahrt dem Bieler- und Neuenburgersee ent-
lang nach Yverdon und weiter über Payerne, Fribourg,
Romont, Puidoux und Vevey wurde das Fahrtziel
„Villeneuve“ erreicht. Während der Fahrt informierte
Paul Rohrer die Reisegesellschaft über die Lautspre-
cheranlage des Zuges. Er verstand es perfekt, in deut-
scher und französischer Sprache, Wissenswertes über
die Region, Firmen und Bauvorhaben der Bahn entlang
der Bahnstrecke zu vermitteln. Nach dem Mittagessen
im Restaurant Oasis blieb - bei strahlendem Sonnen-
schein (Sommer ahoi) - noch Zeit, sich in der hübschen
Ortschaft oder am Ufer des Genfersees umzusehen und
sich bei einem kurzen Spaziergang zu erholen. Die
Rückfahrt erfolgte über Lausanne über die Jürasüdfuss-
linie zurück nach Biel und weiter nach Lyss. Die Reaktio-
nen der Teilnehmenden zeigten, dass der Anlass mit
einer solchen Sonderzugsfahrt gut ankam. Bereits ha-
ben die Initianten der PV-Sektion Biel eine neue Fahr-
tenidee ins Auge gefasst.
Der Verein EXTRAZUG.CH dankt dem Pensionierten-
Verband Sektion Biel für das Vertrauen und den Herren
Robert Drewes und Rudolf Flückiger für Text und Bilder
für diesen Erlebnisbericht.
Extrazug buchen?
Der Verein EXTRAZUG.CH bietet mit seinem his torischen Rollmaterial Charterfahrten durch die ganze Schweiz an.
Wenn Sie, wie die PV-Sektion Biel, eine Sonderfahrt durch-führen möchten, dann unterbre iten wir Ihnen
gerne ein Angebot.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Vereinswebsite unter
www.extrazug.ch/extrazug-buchen
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VEREIN | CHARTERFAHRTEN
ROLLMATERIAL | GESCHICHTE
EXTRABLATT 2015 4
Die Pionierlokomotive
und der «Muni» Seit 2013 ist der Verein EX TRAZUG.CH Leihnehmer der beid en, weitherum bekannten Elek-
trolokomotiven Ae 4/4 251 und der Doppellokomotive Ae 8/8 273. Nun ist es an der Zeit,
kurz auf die Geschichte der beiden Lokomotiven einzugehen.
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ROLLMATERIAL | GESCHICHTE
I nmitten der Kriegswirren des zweiten Weltkrieges
erschuf die heimische Bahnindustrie eine grosse,
weltweit begeisternde Innovation. Für die BLS kon-
struierte die Brown Boveri & Cie. (BBC) in Baden in Zu-
sammenarbeit mit der Schweizerischen Lokomotiv- und
Maschinenfabrik (SLM) in Winterthur die erste lauf-
achslose Hochleistungslokomotive der Welt. Die Bauart
war wegweisend für die fortschreitende Lokomotivent-
wicklung und wird noch heute mit den gleichen Grund-
prinzipien angewendet. Heute käme kein Hersteller auf
der Welt mehr auf die Idee ein anderes Konstruktions-
konzept zu entwerfen oder zu verfolgen. Am 16. No-
vember 1944 wurde die Ae 4/4 251 von der SLM ausge-
liefert und sofort durch die BLS ausgiebig erprobt. Die
Ae 4/4 251 wurde 1947 sogar in Österreich auf der Arl-
berg- und Tauernstrecke vorgeführt und intensiv getes-
tet. Dieser Lokomotivtyp galt als Universalmaschine,
welche sich gut vor Schnell-, Personen- und auch Gü-
terzügen einsetzen liess. Da bereits 1939 der direkte
Lokdurchlauf Bern-Brig eingeführt wurde, war das
Einsatzgebiet der Ae 4/4-Lokomotiven von Anfang an
stark eingeschränkt. Für den Streckenabschnitt Bern-
Thun benötigte die BLS schnellfahrende Lokomotiven,
wodurch die Aufgabe der Ae 4/4 gegeben war: Schnell-
zugsdienste Bern-Brig. An Güterzügen wurden dagegen
die alten, langsameren Lokomotiven mit Stangenan-
trieb verwendet.
Lange einspurige Strecken an der Lötschberg-Berg-
strecke und immer schwerer werdende Güterzüge
zwangen die BLS zu einer raschen Reaktion. Die Indus-
trie jedoch hatte keine passende Güterzugslokomotive
bereit, welche 900 Tonnen ohne Unterstützung über
die Lötschbergstrecke zu ziehen vermochte. Eine Idee
war, bestehende Lokomotiven mit einer Vielfachsteue-
rung zu versehen um beim Einsatz von zwei Lokomoti-
ven wenigstens einen Lokomotivführer einsparen zu
können. Die SBB hatte dies kurze Zeit vorher einge-
führt. Die BLS mied diese Technik, da das Störungspo-
tential noch zu hoch war. Steckengebliebene Züge auf
der damals noch weitgehend einspurigen Bergstrecke
konnte man sich nicht leisten. Aus diesem Grund ent-
schied sich die BLS 1959 zum Bau einer Doppellokomo-
tive. Durch die Umwandlung einer Bestellung von zwei
Ae 4/4 entstand der Gigant der BLS, die Ae 8/8. So wur-
den nicht die bestellten Lokomotiven Ae 4/4 259 und
260 gebaut, sondern die Ae 8/8 271. Das Kraftpaket Ae
8/8 erhielt im Volksmund schnell einmal den Überna-
men „Muni“ (Bulle). Von den entstandenen 5 Doppel-
Lokomotiven wurden drei Maschinen neu gebaut und
zwei Stück aus vier Ae 4/4 (Nr. 253-256) umgebaut. Der
klassische braune Anstrich wurde nach und nach durch
drei Chrom-Zierstreifen, sowie einem Walliser- und ei-
nem Berner-Wappen ergänzt. Die Chromstreifen verlie-
hen der bulligen Lokomotive sogar eine gewisse Ele-
ganz. Die heute historische Ae 8/8 273 verliess am 7.
Dezember 1963 die Werkhallen der SLM. Der Bau er-
folgte, wie schon bei den Ae 4/4, durch die Firmen BBC
und SLM. Die Ae 8/8 waren konstruktiv weitgehend
den Ae 4/4 entsprechend aufgebaut. Einzig in der Mitte
wurde sie durch eine spezielle Kurzkupplung und einen
Faltenbalg-Übergang verbunden. Die Ae 8/8-Lokomoti-
ven konnte vorwiegend vor schweren Güter- und Per-
sonenzügen auf dem Netz der BLS, wie auch auf den
Zufahrstrecken beobachtet werden. Für die Führung
von noch schwereren Zügen baute man den Ae 8/8
später eine Vielfachsteuerung ein. Diese erlaubte eine
Vielfachsteuerung mit den Ae 4/4, Re 4/4 oder gar den
modernen Re 465. Auch die laufende Auslieferung der
Buchtipp
Im Herbst 2015 erscheint beim Verlag Edition Lan das Buch «Die Loks Ae 4/4
und Ae 8/8 - Power auf der Lötschberg-Rampe» (ISBN 978-3-906691-86-2) ge-schrieben von den Autoren Peter
Hürzeler und Hans Roth.
Weitere Informationen f inden Sie im
Web unter www.editionlan.ch.
drängt. Bereits 1995 liess die BLS die Ae 8/8 273 mit
der Absicht, die Lokomotive als Ersatzteilspender für
die Ae 4/4-Lokomotiven zu verwenden, remisieren.
Eine nicht vorhersehbare Verkehrszunahme bescherte
den letzten Ae 8/8 ab dem Jahr 2000 wieder leichte
Dienste. Den „zweiten Frühling“ erlebten die noch vor-
handenen Ae 8/8 273 und 275 vor den Aushub-Zügen
des Lötschberg-Basistunnels. Im Jahr 2002 entschied
sich die BLS, die Ae 4/4 251 und Ae 8/8 273 als histori-
sche Lokomotiven der Nachwelt zu erhalten und rette-
te somit zwei der speziellsten Lokomotiven der Schweiz
vor dem Abbruch. Die Ae 4/4 251 stand aber infolge
Lokomotivmangels noch bis Ende 2004 im Einsatz, be-
vor fehlende Sicherheitseinrichtungen einen weiteren
Einsatz verunmöglichten.
Im Jubiläumsjahr 2013 übergab die BLS AG bzw. BLS-
Stiftung dem Verein EXTRAZUG.CH die Ae 4/4 251 und
die Ae 8/8 273 als Leihgabe. Im ersten Halbjahr 2013
wurde die Ae 4/4 251 betriebsfähig aufgearbeitet und
mit der aktuell gültigen Zugsicherung ETM-S ausgerüs-
tet, damit diese passend zu den grossen Jubiläumsver-
anstaltungen„ 100 Jahre Lötschbergbahn“ im Juni 2013
wieder vor historischen Zügen eingesetzt werden konn-
te. Der «Muni» Ae 8/8 273 wartet derzeit noch auf
dieses Revival.
Re 4/4 ab 1961, gaben den Ae 8/8-Lokomotiven keine
Leistungseinbussen.
Zur Führung von Pendelzügen und für die Mehrfach-
traktion mit anderen Lokomotiven baute die BLS bei
den Ae 4/4-Lokomotiven ab 1967 eine Vielfachsteue-
rung ein. Fortan war es möglich die Lokomotive auch
von einem Steuerwagen aus zu bedienen oder in Viel-
fachsteuerung mit einer anderen Lokomotive (Ae 4/4,
Ae 8/8, Re 425 oder Re 465) zu verwenden. Somit war
es anschliessend auch möglich die Ae 4/4 in den Auto-
zügen zwischen Kandersteg und Goppenstein, respekti-
ve Iselle (I) einzusetzen. Dieser Einsatz war eine gewis-
se Zeit ihr tägliches Brot.
Ihr Gandenbrot erhielten die Ae 4/4 schlussendlich
auf der Linie Interlaken Ost-Zweisimmen. Auf dieser
Linie zogen sie die direkten Regio-Express-Züge, sowie
den touristischen Zug „GoldenPass“. Die Ae 8/8 hinge-
gen wurden ab 1994 langsam von den neuen Re 465-
Lokomotiven aus dem schweren Güterzugsdienst ver-
ROLLMATERIAL | GESCHICHTE
EXTRABLATT 2015 6
Der «Muni» soll wieder fahren!
Der Verein EXTRAZUG.CH beabsichtigt, die BLS Ae 8/8 273 «Muni» wieder betriebsfähig aufzua rbeiten und für den
Event- und Charterverkehr e inzusetzen. Dazu werden noch
Spenden gesucht.
Die Plattform zur Aufarbeitung ist im Internet unter www.bls-muni.ch zu finden. Auf dieser Seite befinden sich auch alle Informationen
und Dokumente als Download.
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ROLLMATERIAL | TECHNIK
Wenn Fahrzeuge in den Unterhalt gehen
Die betriebsfähigen Fahrzeuge, seien es Triebfahrzeuge oder Schnellzugwagen, d es Vereins EXTRAZUG.CH wurden mit viel Liebe und Elan h erge-
richtet. Aber für ein en langfristigen und sicheren Betrieb reicht dies alleine nicht aus.
V iele Unterhalts- und Wartungsarbeiten am Fuhr-
park des Vereins EXTRAZUG.CH werden, soweit es
die gesetzlichen Grundlagen und das Wissen zulassen,
ehrenamtlich von Mitgliedern und Helfern in ihrer Frei-
zeit erledigt. Allerdings gibt es auch anfallende Tätigkei-
ten an den Fahrzeugen, welche durch Spezialisten mit
dem notwendigen Spezialwissen erledigt werden müs-
sen. Um die Schnellzugwagen des Vereins EXTRA-
ZUG.CH auch längerfristig fit zu halten, mussten die
Fahrwerke an fünf Schnellzugwagen (BLS A 801, BLS A
807, BLS A 402, BLS B 829 und SOB B 343) erneuert
werden. Für dieses komplexe Vorhaben konnte, nach
intensiver Suche eines geeigneten Dienstleisters, das
Reparaturcenter Zürich-Altstetten der Schweizerischen
Bundesbahnen (SBB) gewonnen werden. So wurden die
fünf Wagen am 15. November 2014 mit einem Sonder-
zug ins Reparaturcenter nach Zürich-Altstetten über-
führt, wo diese umfangreichen Arbeiten, inklusive teil-
weisem Drehgestell- und Achswechsel, innerhalb einer
Woche professionell durchgeführt werden konnten
(Bild oben). Das Team des Reparaturcenters liess es
sich nicht nehmen, dem Verein EXTRAZUG.CH wertvol-
les Wissen mit auf den Weg zu geben. Durch diese Akti-
on sind die Schnellzugwagen des Vereins EXTRAZUG.CH
für eine lange Zeit wieder einsatzfähig und für den Son-
derzugsverkehr einsetzbar.
Auch die Lokomotive Ae 4/4 251 musste zur Kur. Die
präventive Instandhaltung (P4) stand an und wieder
kam das Reparaturcenter in Zürich-Altstetten für die
Arbeiten zum Zug. So weilte die Pionierlokomotive, die
erste laufachslose Hochleistungslokomotive der Welt,
ab dem 4. Februar 2015 im Depot G in Zürich-Altstetten
(Bild unten). Die Reparaturcrew machte einen hochpro-
fessionellen Job und zeigte, dass sie auch bei nicht all-
täglichen Arbeiten das notwendige Knowhow hat. Der
Verein war ein willkommener Gast und freut sich, auch
in Zukunft Arbeiten dort in Auftrag geben zu können.
Der Verein EXTRAZUG.CH bedankt sich bei den Teams
des SBB-Reparaturcenters Zürich-Alstetten für die aus-
geführten Arbeiten und die Unterstützung.
ROLLMATERIAL | LÖTSCHBERG-SCHNELLZUG
EXTRABLATT 2015 10
E s hätte eine ganz noble und einmalige Reiseroute
geben sollen, welche kurz vor der 2. Weltkrieg aus-
gerufen wurde. Der Krieg und die dadurch stark sinken-
de Nachfrage nach Luxuszügen liessen bei beiden Bah-
nen die gediegenen Wagen aufs Abstellgleis rollen. Mit
dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1950er-Jahren
gewann die Reisetouristik wieder an Bedeutung. Je-
doch galt eher das Motto „Masse statt Klasse“. Zwar
blieb der Markenname „Golden Pass“ jahrelang erhal-
ten, wurde aber nie effektiv benutzt. Es blieb bei regio-
nalem Charakter. Schwindende Personenzahlen liessen
die MOB ihre einstige Idee neu aufgreifen. Sie baute
sich aus altem Rollmaterial klimatisierte Panoramawa-
gen und sorgte damit für starkes Aufsehen. Erst 2002
schufen die MOB zusammen mit der BLS und der SBB
Brünigbahn die „neue“ Goldenpass-Linie. Das Ziel war
es, von Luzern bis nach Montreux im Goldenpass-Zug
reisen zu können und die Marke über ein weites Gebiet
abzustützen. Aus diesem Grund richteten die beiden
Partnerbahnen je einen Zug mit „goldenen Wagen“
her. Die BLS griff auf ihre bewährten Einheitswagen des
Typs I (EW I) zurück. Für die normalspurige Etappe zwi-
schen Interlaken Ost und Zweisimmen baute die BLS
Die goldenen Wagen im Emmental
Kurz vor dem 2. Weltkrieg, Ende der 1930er-Jahre, lan-
cierte die Chemin de fer Montreux-Oberland Bernois
(MOB) zusammen mit der BLS ein neues Produkt: die
Goldenpass-Linie. Die MOB setzte neue Salonwagen
der weltbekannten Compagnie International de Wa-
gons de Lits (CIWL) ein, während die BLS für die Zubrin-
gerzüge Spiez-Zweisimmen von derselben Gesellschaft
Salonwagen anmietete und sogar einen eigenen Salon-
wagen herrichtete. Der anschliessende Weltkrieg liess
das noble Produkt floppen, jedoch besteht die Marke
Goldenpass-Linie noch heute. Der Verein EXTRAZUG.CH
hat nun zwei Wagen aus der späteren Epoche in ihrem
Rollmaterialbestand.
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ROLLMATERIAL | LÖTSCHBERG-SCHNELLZUG
zwei Erstklasswagen, zwei Zweitklasswagen, ein Perso-
nenwagen mit zwei Wagenklassen, einen Steuerwagen
und sogar einen Speisewagen um. Den Personenwagen
wurde äusserlich den Anstrich der neuen Dachmarke
verpasst. Bis Ende 2013 standen die „goldenen Wagen“
zwischen Interlaken Ost und Zweisimmen im Einsatz,
wurden danach aber durch einen 20 Jahre jüngeren
Pendelzug ersetzt. Mit dem „Goldenpass“ verschwand
bei der BLS der letzte, reine EW I-Zug überhaupt. Durch
den Einsatz in diesem Zug überlebten die einzigen bei-
den Zweitklasswagen mit den alten, charakteristischen
Schletztüren der BLS, sowie der letzte EW I mit zwei
Wagenklassen, welcher sich äusserlich weitgehend im
Originalzustand befindet.
Der Verein EXTRAZUG.CH konnte Anfangs 2014 zwei
Wagen für ihr Projekt „historischer Lötschberg-Schnell-
zug“ übernehmen. So wanderten zwei Vertreter einer
Idee aus den 1930er-Jahre ins Emmental. Vorerst wer-
den die beiden Wagen als Arbeitsreserve hinterstellt,
denn weder Zeit noch Geld lassen derzeit eine histori-
sche Aufarbeitung der beiden Wagen zu. Aber es gilt
heute, die historischen Fahrzeuge für Morgen zu si-
chern und zu erhalten!
Die goldenen Wagen im Emmental
Technische Daten der Goldenpass-Wagen
BLS AB 801
Hersteller: SWS
Baujahr: 1961
Gewicht: 32‘000 kg
Länge über Puffer: 23‘700 mm
Achsstand: 20‘300 mm
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Sitzplätze 1. Klasse: 24
Sitzplätze 2. Klasse: 38
BLS B 829
Hersteller: SWS
Baujahr: 1963
Gewicht: 32‘000 kg
Länge über Puffer: 23‘700 mm
Achsstand: 20‘300 mm
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Sitzplätze 1. Klasse: -
Sitzplätze 2. Klasse: 80
S eit drei Jahren betreibt der Verein EXTRAZUG.CH
aktiv Öffentlichkeitsarbeit und sucht den Dialog mit
der Bevölkerung. Nebst der Präsentation der Arbeiten
auf verschiedensten Plattformen im Internet, zeigt sich
der Verein immer mehr an öffentlichen Anlässen wie
Bahnausstellungen, Modellausstellungen oder am be-
kannten Sonntagsverkauf in Langnau (kleines Bild un-
ten). Dabei kristallisierte sich bei den Gesprächen mit
den Besuchern heraus, dass zwar der historische
Lötschberg-Schnellzug enorm gut ankommt und gerne
für Charterfahrten gebucht wird (Bild oben), aber auch
die Lokremise Langnau nicht von minderem Interesse
ist. Was dabei auffällt, ist dass diese Interessenten ihr
effektives Tätigkeitsgebiet weit ausserhalb des Medi-
LOKREMISE | FAKTEN
EXTRABLATT 2015 12
Wenn die Eisenbahn in den Hintergrund rückt
Die beiden Hauptziele «historischer Lötschberg-Schnellzug» und «Lokremise Langnau» des Vereins EXTRAZUG.CH sind technische Denkmäler in
Bezug auf die Eisenbahn. Für die Öffentlichkeit können diese aber auch einmal anders präsentiert werden.
ums «Eisenbahn» haben. Es zeichnet sich ab, was die
Initianten des Vereins EXTRAZUG.CH schon lange ver-
muteten: die Lokremise Langnau wäre ein ideales Kul-
turlokal. Bei Führungen und Präsentationen der Lokre-
mise werden die Mitglieder immer wieder auf den vor-
handen Charme des aus dem Jahr 1864 stammenden
Gebäudes hingewiesen.
Um erste Erfahrungen mit der Lokremise als Event-
lokal zu sammeln, organisierte der Verein EXTRA-
ZUG.CH zusammen mit Privatpersonen einen kleineren
Anlass. Im November vergangenen Jahres wurden die
Remisentore für eine Bastel- und Hobbyausstellung
(Bild auf der nächsten Seite) geöffnet und der Verein
analysierte die Situation genau. Wie ist die Stimmung
der Aussteller und Besucher? Wie wirkt das Ambiente
auf den Anlass? Wie ist die Gesamtresonanz? Was be-
sonders auffiel ist die Tatsache, dass bauliche Massnah-
men unumgänglich sein werden. Beispielsweise verur-
sachte der Naturboden, welcher die halbe Grundfläche
der Lokremise einnimmt, enorme Staubentwicklungen.
Dies hatte zur Folge, dass sowohl bei den Ausstellern,
als auch bei den Besuchern das Schuhwerk und teilwei-
se die Hosen stark verstaubten. Auch wurden die sani-
tären Anlagen vermisst. Bei jedem Toilettengang muss-
te der Weg zum Bahnhof, wo sich die nächste öffentli-
che WC-Anlage befindet, unternommen werden. Zu
guter Letzt fehlen generell ebene Wege, um das Areal
der Lokremise zu begehen. Dem genannten Anlass ta-
ten diese schwierigen Umstände keinen Abriss. Im Ge-
13
LOKREMISE | FAKTEN
genteil, es konnten den Besuchern die Notwendigkeit
eines Ausbaus besser erläutert werden.
Wie geht es nun weiter? Der Verein EXTRAZUG.CH
hat ein Projekt erarbeitet um zu klären, welche Tätig-
keiten und Investitionen zuerst in Angriff genommen
werden müssen. Dabei wurde auch die zukünftige Nut-
zung der Lokremise Langnau genauer definiert. Für den
Einsatzzweck der Lokremise hält der Verein EXTRA-
ZUG.CH nach wie vor an der ursprünglichen Idee und
Vision fest: Die Lokremise Langnau dient als Abstell-
und Wartungsplatz für historische Schienenfahrzeuge
und Nutzung als Eventlokal für Kultur- und Privatanläs-
se. Dank des erstellten Pflichtenheftes können nun, in
Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege, des Heimat-
schutzes und anderen wichtigen Partnern, die Arbeiten
Schritt für Schritt in Angriff genommen werden. Mit
dieser Lösung soll sich in Zukunft in der Lokremise nicht
immer alles nur um die Eisenbahn drehen.
Geplante Ausbauschritte der Lokremise Langnau
• Einbau eines festen Remisenbodens
• Einbau sanitärer Anlagen (getrennte Damen- und Her-
rentoiletten)
• Abwasserlösung (Tank oder Kana lisation)
• Überarbeitung der Gebäudeelektrik
• Erstellung sicherer Gehwege
• Bau eines Portalkrans
• Sanierung der Gebäudehülle (Fassade und Dach)
Für die geplanten A usbauten ist der Verein EXT RAZUG.CH auf der Suche nach Sponsoren und A rbeitskräfte. Jede noch
so kleine Hilfe wird dankend entgegengenommen.
Weitere Informationen Lokremise Langnau finden Sie a uf der Vereinswebsite unter
www.extrazug.ch/lokremise-langnau
VEREIN | MITGLIEDER
EXTRABLATT 2015 14
H allo Rüdiger, schön besuchst du uns! Was führt
dich zu uns nach Langnau?
Ich bin endlich mal wieder in den Ferien im Berner
Oberland. Und natürlich interessiert es mich, was
„mein“ Verein gerade aktuell so macht. Da ich so weit
weg lebe, nutze ich jede Gelegenheit, mich über den
Stand der Dinge zu informieren.
Du bist der einzige ausländische Gönner des Vereins
EXTRAZUG.CH. Wieso gerade einen Schweizer Verein
unterstützen, wo es in Deutschland doch so viele Ver-
eine gibt?
Das ist eine lange Geschichte: eigentlich sind meine
Eltern schuld, die mir vor Jahrzehnten den Bausatz des
Stationsgebäudes „Blausee-Mitholz“ für die Modell-
bahn schenkten. Seitdem interessiere ich mich für
Schweizer Bahnen und für die BLS im Besonderen. Aus
diesem Grund habe ich mich auch bisher nicht für ei-
nen der vielen deutschen Modellbahn- oder Nostalgie-
bahnvereine erwärmen können. Auch wenn es im gros-
sen Kanton durchaus interessante Strecken oder auch
Fahrzeuge gibt, kann ich aufgrund meiner hobbymässi-
gen „Fixierung“ auf die BLS damit einfach nichts anfan-
gen. Vor allem weil fast überall in Deutschland die
Dampflok im Vordergrund des Interesses steht.
Wie bist du denn auf den Verein EXTRAZUG.CH auf-
Mit dem Herzen nahe
Mit Rüdiger J. Huth hat der Verein EXTRAZUG.CH den ersten Gönner aus dem Ausland. Im September weilte Rüdiger J. Huth anlässlich seinen
Ferien in der Schweiz und besuchte den Verein EXTRAZUG.CH in Langnau. Hans Roth führte mit Rüdiger J. Huth ein kurzes Gespräch.
merksam geworden und seit wann kennst du den Ve-
rein?
Meine erste und gleichzeitig wohl prägenste Begeg-
nung mit den Schweizer Bahnen war bei meinem ers-
ten Ferienaufenthalt in Frutigen: ich stieg aus dem
Schnellzug und betrachtete die Gegend – und auf dem
Nebengleis bremste eine Ae 8/8 einen Güterzug aus
dem Süden die Rampe runter….. die Erde bebte, die
Luft kochte über den Bremswiderständen und dieses
Stahlmonstrum rumpelte vorbei. Wer das einmal erlebt
hat, der vergisst es nie wieder. Da ist es schön, dass
sich einige Enthusiasten um den Erhalt der Bahnwelt
der 70er und 80er kümmern. Fernab jeglicher Dampfro-
mantik, aber eben mit dem Flair des bequemen Reisens
in den typischen Schweizer Wagen, wie ich sie heute
immer noch schätze. Auch wenn sie fast alle durch mo-
dernere, in meinem Augen aber unkomfortablere Fahr-
zeuge ersetzt werden. Dich kenne ich ja schon etwas
Steckbrief von Rüdiger J. Huth
Jahrgang 1971
Wohnort Karlstein am Main (D)
Beruf Infrastrukturplaner DB AG
Hobbys BLS im grossen und im Kleinen,
Velo fahren und meine Kinder
Bei EXCH seit: Juli 2013
Aktiv als: Gönner – Wohne halt leider zu weit
weg zum regelmässigen Helfen…
15
VEREIN | MITGLIEDER
Sohn besteht aber noch ein wenig Hoffnung. Immerhin
akzeptiert meine Familie, dass ich recht viel Zeit mit
meinem Hobby verbringe, wofür ich sehr dankbar bin.
Was würdest du im Verein EXTRAZUG.CH ändern,
wenn du es könntest?
In Bezug auf dem Verein werde ich mich hüten, da et-
was besser wissen zu wollen. Solange nicht zu viele
Projekte auf einmal angefangen werden, sondern eines
nach dem anderen fertig gestellt wird, kann nichts
schiefgehen. Das Finanzielle jetzt mal ausgeklam-
mert…! Persönlich freuen würde ich mich über einen
grünen EW I in UIC-Beschriftung. Das würde prima zu
den EW I der BLS-Stiftung passen, so von wegen Zusam-
menarbeit, und so hab ich die BLS halt auch kennenge-
lernt. Aber das wäre jetzt sehr egoistisch….
Und natürlich würde ich den «Muni» retten, wenn ich
die Mittel hätte. Er steht zu Unrecht im Schatten ande-
rer Loks - auch wenn die Vermarktung sicherlich nicht
einfach wird, weil die Konkurrenz erhaltener Loks aus
den 1950er- und 1960er-Jahren gross ist. Aber er ist
nun einmal die grösste serienmässig gebaute kontinen-
taleuropäische Normalspur-Lokomotive und ein Zeuge
der damaligen Möglichkeiten, die Zugkraft zu steigern –
und ich mag dieses Monstrum einfach!
Warst du schon einmal bei einer unserer Sonderfahr-
ten dabei?
Leider hab ich das noch nicht geschafft, da spielt halt
auch die Entfernung eine Rolle, die eine passende Fe-
rienplanung notwendig macht. Aber irgendwann klappt
das sicher einmal!
Rüdiger, vielen Dank für deinen Besuch und das nette
Gespräch!
länger über ein Internet-Bahnforum. Und als du mir
erzähltest, dass „dein“ Verein anlässlich der Feierlich-
keiten „100 Jahre Lötschbergbahn“ der BLS mit von der
Partie ist, haben wir uns bekanntlich in Frutigen getrof-
fen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass genau dieser
Verein versucht, meine geliebte Ae 8/8 zu retten, war
ich dabei….
Was fasziniert dich am meisten beim Verein EXTRA-
ZUG.CH? Wie nimmst du den Verein wahr?
Was ich beim Verein EXTRAZUG.CH sehr gut finde - an-
ders als bei vielen anderen Nostalgiebahnvereinen - ist,
dass man sich hauptsächlich auf ein Ziel konzentriert:
eben einen stimmigen BLS-Schnellzug der 1970er-Jahre
aus absolut authentischen Fahrzeugen zu erhalten und
zu betreiben. Vor allem aus der deutschen Szene bin
ich da bunteste, unpassende Kompositionen gewohnt.
Ich denke, es ist heutzutage wegen der vielen Nostal-
gie-Angebote wichtig einen „unique-selling-point“ zu
haben, mit dem man werben kann. Ein stilreiner
Schnellzug, den das Publikum noch aus der Schulzeit
oder von Reisen aus der Kindheit kennt, verbunden mit
einer markanten Lok - vielleicht eben dem «Muni» -
könnte zu einem Wiedererkennungserlebnis führen.
Mit der Aufarbeitung der Ae 4/4 251 und den drei Per-
sonenwagen, hat der Verein in relativ kurzer Zeit einige
Erfolge erzielt.
Lokremise Langnau oder historischer Lötschberg-
Schnellzug. Was fasziniert dich eher?
Aufgrund meiner Leidenschaft muss ich klar bekennen,
dass der Schnellzug an sich für mich schon ausschlagge-
bend ist. Andererseits habe ich in den letzten 25 Jahren
den Wandel der Bahninfrastrukturen miterlebt, wie
typisch schweizerische Bahninfrastrukturen verschwun-
den sind und eine Art von „Einheitsbeton-Architektur“
entstanden ist. Zudem benötigt jedes Bahnfahrzeug
auch seine Heimatbasis. Deswegen passt es ganz gut,
dass die schönen Wagen nun in einer historisch wert-
vollen und dazu noch typischen Remise aufgehoben
sind, während anderswo die kleinen Depots, Schuppen,
Wärterhäuser und Stellwerke verschwinden.
Wie reagiert deine Familie auf deine Leidenschaft?
Leider wird meine Leidenschaft weder von meiner Frau
noch von meiner Tochter geteilt. Bei meinem kleinen
Den Verein EXTRAZUG.CH unterstützen?
Um auch in Zukunft unsere ambitionierten Ziele erreichen zu können, freuen wir uns auf Zuwachs in unserem Verein,
wie auch a uf Ihre Unterstützung, einmalig wie auch als Gön-
ner. Werden Sie Mitglied unseres Vereins.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf
der Vereinswebsite unter
www.extrazug.ch/verein/helfen-sie-uns
ROLMATERIAL | FAKTEN
EXTRABLATT 2015 16
E r war praktisch, der ehemalige SBB Baudienst-
traktor, welcher in der Bahnsprache eher nüchtern
Tm III 9527 heisst. Mit seinem starken Dieselmotor
konnten die Fahrzeuge des Vereins verschoben werden
und mit dem aufgebauten Kran konnte die Werkstatt-
crew ihre schwere Lasten heben. Mit dem Kauf der
Lokremise Langnau musste die Crew das geliebte Gerät
schweren Herzens dem Besitzer abgeben. Die Suche
nach einem neuen Arbeitsgerät erwies sich als nicht so
einfach wie gedacht. Die Preise solcher Baudiensttrak-
toren stiegen stetig in die Höhe und hatten bei der Su-
che nach einem neuen Traktor bereits ein Level er-
reicht, welches der Verein EXTRAZUG.CH nicht zu zah-
len vermochte. Was dem Einen Pech ist des Andern
Neue Kräne in Langnau
Bis im November 2013 war der Verein EX TRAZUG.CH mietweise in der Lokremise L angnau einquartiert . Während der Mietzeit konnte der Verein
auf den Tm III 9527 des damaligen Remisenbesitzers zurückgreifen. Der Kauf der Lokremise Langnau löste auch eine Fahrzeugbeschaffung aus.
Glück. Im Februar 2013 erlitt der damals frisch revidier-
te BLS Baudiensttraktor Tm 235 080-9 (kleines Bild,
2007 in Kandersteg) einen irreparablen Getriebescha-
den, so dass der Traktor vor dem Abbruch stand. Durch
glückliche Umstände gelang es dem Verein, den defek-
ten Traktor zu kaufen. Trotz des funktionsunfähigen
Antriebs kann die Krananlage vollumfänglich genutzt
werden. Der Tm 80 wird im Areal der Lokremise nun als
Kran genutzt und durch die bereits vorhandenen SBB-
Rangiertraktoren Tem II 278 und 298, sowie Tem III 343
bewegt. Eine Reparatur des defekten Antriebs steht
aktuell nicht zur Diskussion.
Da zu einem späteren Zeitpunkt vorgesehen ist, im Are-
al der Lokremise Langnau einen Portalkran zu installie-
ren, reicht ein Kranwagen aber nicht aus. Der Zufall
wollte es, dass die Südostbahn (SOB) ihren Rollmateri-
alpark beim Baudienst entrümpelte. Mitte 2014 wan-
derte so der Kranwagen X 40 48 95 56 209-2 von der
SOB ins Emmental. Beide Fahrzeuge leisteten bereits
unentbehrliche Arbeiten und werden von der Werk-
stattcrew bestens geschätzt.
Das Rollmaterial des Vereins EXTRAZUG.CH
Der Verein EXTRAZUG.CH unterhält mittlerweile eine g rosse Fahrzeugsammlung vom kleinen T raktor bis
hin zur grossen Doppellokomotive.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf
der Vereinswebsite unter
www.extrazug.ch/fahrzeuge
BEREICH | SP ARTE
19
VEREIN | EVENT
Nebst viel Arbeit fallen auch immer wieder grössere
Kosten an, um zum Teil sicherheitsrelevante Revisions-
arbeiten ausführen zu lassen. Aus diesem Grund wür-
den wir uns freuen, Sie als Gönner oder Aktivmitglied
im Verein EXTRAZUG.CH begrüssen zu dürfen. Der Gön-
nerbeitrag beträgt jährlich SFr. 50.-. (Familien SFr. 80.-).
Der Verein EXTRAZUG.CH gefällt mir...
O Ich möchte den Verein EXTRAZUG.CH als Gönner (Einzel) unterstützen
O Wir möchten den Verein EXTRAZUG.CH als Gönner (Familie) unterstützen
O Ich habe Interesse an aktiver Mitarbeit. Nehmen Sie mit mir Kontakt auf.
O Ich interessiere mich für die Adventsfahrt. Senden Sie mir nähere Informationen.
Vorname: _____________________________ Name: ________________________________
Strasse / Nr.: _____________________________ PLZ / Ort: ________________________________
Mail: _____________________________ Telefon: ________________________________
Talon einsend en an: Verein EXTRAZUG.CH, Moosstrasse 22, 3550 Langnau i.E. oder sich unter www.extrazug.ch an meld en.
Für die Aktivmitgliedschaft beträgt der jährliche Beitrag
SFr. 100.-. Als Dankeschön erhalten Sie jeweils die
neuste Ausgabe EXTRABLATT druckfrisch nach Hause
geschickt und geniessen vergünstigte Mitfahrten auf
unseren öffentlichen Fahrten.
Öffentliche Adventsfahrt nach Einsiedeln
B ereits zum vierten Mal führt der Verein EXTRA-
ZUG.CH die traditionelle Adventsfahrt mit dem
historischen Lötschberg-Schnellzug an einen Weih-
nachtsmarkt durch. Am 1. Advent, dem 29. November
2015, führt die Fahrt an den Weihnachtsmarkt in Ein-
siedeln. Der Schnellzug, bestehend aus Erstklasswagen
und einem Speisewagen, gezogen von der BLS Ae 4/4
251, bringt sie ohne Hektik und ohne Umzusteigen
nach Einsiedeln. Der Weihnachtsmarkt vor der fantasti-
schen Kulisse des Klosters Einsiedeln und entlang der
gesamten Hauptstrasse hat seinen ganz besonderen
Reiz. Heimelig dekorierte Verkaufsstände, die festliche
Weihnachtsbeleuchtung und der grosse Weihnachts-
baum auf dem Klosterplatz werden auch Ihre Augen
zum leuchten bringen. Das Angebot wird durch die vie-
len Verkaufsgeschäfte im Dorf abgerundet.
Kommen Sie mit uns am 29. November 2015 nach Ein-
siedeln und geniessen Sie die einmalige Atmosphäre!
Weitere Informationen finden Sie jeweils im Internet
auf unserer Homepage, Facebook- oder Google+-Seite.