Farbe und Architektur - · PDF fileJohannes Itten, welche er für seine Schüler am Bauhaus entwickelt hat und die dort als Lehrinhalt im Vorkurs lange praktiziert und

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  • Axel Buether Farbe und Architektur

    F a r b e u n d A r c h i t e k t u r

    D ie Farbe in der Arch i tek tu r, e in ebenso k r f t iges Mi t te l w ieder Grundr iss und der Schn i t t . Oder besser : D ie Po lychromie ,e in Bes tandte i l des Grundr isses und des Schn i t tes se lbs t . Le Corbusier

    Dokumentation Theorieseminar (72dpi) www.axelbuether.de Hrsg. Axel Buether Brandenburgisch Technische Universitt Cottbus 2002

  • Axel Buether Farbe und Architektur

    Farbe und Architektur

    Axel Buether Dozent und Herausgeber Internetpubl ikat ionDokumenta t i on e ines Theor iesemina rs m i t S teg re i fbungen

    Brandenburg ische Technische Univers i t t Cot tbus, Fakul t t I ILehrstuhl Entwerfen Wohn- und Sozialbauten, Prof. Huckriede

    Seminarteilnehmer im WS 2001/2

    Arno Kraus, Carola Francke, Carolina Papsch, Christine Rnisch, DagmaraKaczmarczyk, Daniel Ptter, Daniela Ottmann, El isabeth Eiselt , FelixHetterich, Felix Junker, Filip Kayser, Heike Hessenberger, Jan Kuhmann,Jana Lachmann, Janek BrinkmannJenny Dunkel, Jens Wilde, KatjaKlenk, Kristian Rb, Michael Klein, Oliver Berns, Petra Wittich, SebastianBhme, Sebastian Buntz, Steffen Gieselmann

  • Axel Buether Farbe und Architektur

    Seminarleitung, Redaktion und Layout: Axel BuetherUmschlagbild: Foto Le Corbusier, La Tourette

    Farbe und ArchitekturDokumentation eines TheorieseminarsSeminar im Wintersemester 2001/2002

    Erschienen als Buch in zwei Auflagen ISBN 3-9808787-0-8Die Deutsche Bibliothek - CIP EinheitsaufnahmeProf. Bernd Huckriede, Axel Buether (Herausgeber)Brandenburgische Technische Universitt Cottbus, Fakultt IILehrstuhl Entwerfen fr Wohn- und Sozialbauten, Prof. Huckriede

    Internetausgabe zu Studienzwecken mit Bildauflsung 72dpiJeder Nachdruck und jede Verwendung, auer der Bezeichneten ist aus-drcklich verboten! Axel Buether

    Darf nur zu Studienzwecken verwendet werden.Alle Rechte einschlielich fotomechanischer Wiedergabe und Vervielfltigung vorbehalten. Bei den dokumentierten Text- und Bildvorlagen handelt es sich um unkorrigierte, gekrzte und schriftlich ausgearbeitete Fassungen der whrend der Seminarveranstaltungen vorgetragenen Referatsbeitrge sowie der praktischen bungen der Seminarteilnehmer.

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    Axel Buether Farbe und Architektur

    Inhalt

    Einleitung Zielstellung 6

    Farbbung 1 Reflexion und Diskurs 8

    1 Erster Referatsblock, Theoretische Grundlagen 1.1 Farbenphysik 10 Petra Wittich, Jan Kuhmann1.2 Farbwahrnehmung (Licht und Farbempfindung) 13 Dagmara Kaczmarczyk, Heike Hessenberger, Arno Kraus1.3 Farbenpsychologie 19 Daniela Ottmann, Steffen Gieselmann1.4 Farbenphysiologie (Licht und Schatten) 21 Felix Junker, Carola Francke

    Farbbung 2 Psychologie und Wahrnehmung 26

    2 Zweiter Referatsblock, Farblehren2.1 Pytagoras /Aristoteles /Platon, Leon Batista Alberti/Leonardo da Vinci, Isaac Newton 28 Katja Klenk, Sebastian Buntz, Filip Kayser2.2 J.W. von Goethe, Philipp Otto Runge, Wilhelm Ostwald 32 Sebastian Bhme, Michael Klein2.3 Bauhaus, Kandinsky, Klee, Itten 34 Felix Hetterich2.4 Harald Kppers 39 Jenny Dunkel, Jana Lachmann, Elisabeth Eiselt

    Farbbung 3 Bauhausbung nach Itten und Klee 44

    3 Dritter Referatsblock, Farbtheorien, - Konzepte3.1 Le Corbusier 46 Katja Klenk3.2 Mondrian, de Stijl 49 Oliver Berns, Janek Brinkmann

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    Axel Buether Farbe und Architektur

    3.3 Bruno Taut 52 Elisabeth Eiselt, Jana Lachmann, Jenny Dunkel3.4 Aldo Rossi 57 Daniel Ptter, Jens Wilde3.5 Matthias Sauerbruch 59 Kirsten Goldbach, Jan Kuhmann3.6 Klein & Dytham 62 Daniela Ottmann3.7 Herzog / de Meuron 64 Carolina Papsch, Steffen Gieselmann3.8 Panton 66 Kristian Rb3.9 Richard Meier 71 Sebastian Buntz, Filip Kayser3.10 Barragan 73 Carola Francke, Felix Juncker3.11 Colombo 76 Heike Hessenberger, Dagmara Kaczmarczyk, Arno Kraus3.12 El Lissitzky 79 Christine Rhnisch3.13 Neil Denari 82 Petra Wittich3.14 Peter Behrens 84 Sebastian Bhme, Michael Klein

    Stegreif 86

    4 Vierter Referatsblock, Anwendungen4.1 Firmen, Farbsysteme auf dem Markt 88 Oliver Berns, Janek Brinkmann4.2 Farbdruck 93 Carolina Papsch4.3 Farbmanagement fr Computeranwendungen 96 Daniel Ptter, Jens Wilde4.4 Farbe und Material in Proben und Mustern 98 Kristian Rb, Christine Rnisch, Felix Hetterich

    Impressum, Quellen, Abbildungsverzeichnis 106

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    Axel Buether Farbe und Architektur

    Das Seminar Farbe und Architektur thema-tisierte das Spektrum unseres Wissens um das Phnomen der Farbe von den ersten bekannten Farbtheorien der griechischen Antike bis zu den Farblehren der Gegenwart.Dabei wird der Zusammenhang von Theorie, Lehre und Anwendung weitestgehend parallel untersucht.Auf Grund der umfassenden kulturellen und wissenschaftlichen Dimension des Themas Farbe, musste die inhaltliche Struktur des Seminars auf eine Auswahl von Themen beschrnkt werden. Die Studenten erarbeiteten sich ihr Wissen auf zwei Ebenen, einer wissen-schaftlich theoretischen und einer gestalterisch praktischen Ebene. Selten finden sich so viele verschiedene Theorien zu einem Thema, wie bei dem Studium des Phnomens Farbe zusammenkommen. Hier kommt sinnliches und bersinnliches, wissenschaftliches und knst-lerisches Streben nach Wahrheit zusammen, ohne dass es uns bis heute gelungen ist, eine einheitliche Theorie der Farbe aufzustellen.

    In der griechischen Antike waren Philosophie und Wissenschaft noch untrennbar verbun-den. Erkenntnisse ber das Phnomen der Farbe wurden bereits durch die griechischen Philosophen Pythagoras, Aristoteles und Platon im Zusammenhang ihrer ganzheitlichen Weltbetrachtung gefunden.Eine weitere wichtige Station in der Entwicklung der Farbtheorie ist das Studium der Renaissance, der Wiedergeburt der Antike, in der Kunst und Wissenschaft erneut eng verbun-

    Zielstellung

    Axel Buether

    den waren. So stammten neue Erkenntnisse ber die Farbe von vielseitig forschenden und schaffenden Knstlern wie Leonardo da Vinci und Leon Batista Alberti. Naturwissenschaftler wie Isaac Newton ber-nahmen im beginnenden 18. Jahrhundert die Fhrungsrolle in der Entwicklung von Farbtheorien von den Knstlern und lenkten den Forschungsschwerpunkt in das Gebiet der Physik.

    Von dort aus versuchten J.W. von Goethe, Phillip Otto Runge und Wilhelm Ostwald ihre Erkenntnis ber die Farbe in zusammen-hngende und umfassende Farblehren zu berfhren. Dabei wurde neben naturwis-senschaftlichen Modellen auch die sinnlich sittliche Wirkung von Farben untersucht. Das Phnomen der Farbe wurde auf die Ursache seiner Erscheinung wie auch auf seine Wirkung auf den Menschen ana-lysiert. Die Reproduzierbarkeit und die Einordnung von Farbtnen in umfassende Farbordnungssysteme wurde durch dreidimen-sionale Farbmodelle wie die Farbkugel von Runge mglich. Die in dieser Zeit gefundenen physikalischen, physiologischen und psychologischen Anstze prgen auch heute noch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phnomen der Farbe.

    Mit dem Beginn der Moderne wurden die Theorien Ostwalds aufgegriffen und von Knstlergruppen wie der hollndischen De Stijl -Bewegung weiterentwickelt. Farbe wurde als rumliches Element in die Komposition von Architektur und Bild einbezogen. Diese neue Interpretation der Farbwirkung belegt ein Zitat von Le Corbusier: Die Farbe in der Architektur,

    ein ebenso krftiges Mittel wie der Grundriss und der Schnitt. Oder besser: Die Polychromie, ein Bestandteil des Grundrisses und des Schnittes selbst.Einen neuen ganzheitlichen Ansatz fr die Theorie der Farbe versuchten die Bauhauslehrer Klee, Itten und Kandinsky zu entdecken. In ihren Lehranstzen vereinten sie eigene theoretische Anstze mit praktischen bungen, in denen die Studenten spezielle Aufgaben zu abstrakten Teilbereichen der Farblehre ausfhrten und damit ihr Wissen praktisch vertiefen konnten. Die noch erhal-tenen Aufzeichnungen der Bauhauslehrer geben einen guten Einblick in die Arbeitsweise des Bauhauses und sind zugleich Zeugnis fr die Bedeutung der Farblehre fr in der Moderne. Der Wunsch nach Abstraktion und Entmaterialisierung fhrte zu neuen Farbkompositionen.

    Die Grundlagenforschung im Vorkurs des Bauhauses in Weimar liefert uns auch heute noch Themen fr die Vermittlung von Zusammenhngen im Bereich der Farbe.Die bungen der Bauhauslehrer fhren den Studenten zu einer grundstzlichen Auseinandersetzung mit dem Phnomen der Farbwahrnehmung, wie es in dem Begriffspaar subjektives Erleben - objektives Erkennen von Johannes Itten zum Ausdruck kommt. Das Seminar hat deshalb keinen rein theore-tischen Ansatz sondern stellt eine Kombination verschiedener thematisch geordneter Referatsblcke dar, welche mit vertiefenden praktischen bungen kombiniert sind.

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    Axel Buether Farbe und Architektur

    Reflexion und DiskursZur Einfhrung in das Seminar wurden die Teilnehmer aufgefordert, sich mit ihren Arbeiten aus den vergangenen Semestern in Bezug auf die Anwendung von Farbe aus-einanderzusetzen. Dabei diente nicht die Qualitt der Arbeiten, sondern die inhaltliche Beziehung zum Thema als Auswahlkriterium. Die Arbeitsproben wurden im Rahmen des Seminars kurz vorgestellt und diskutiert. Dabei ergab sich ein Querschnitt von Entwrfen, in denen die Arbeit mit Farbe teils aus Angst vor Fehlgriffen komplett vermie-den wurde bis hin zu differenzierten Strategien fr den graphischen Einsatz von Farbe im Entwurfsprozess. Als Ergebnis blieben Erkenntnisse ber den eigenen Wissensstand, ber die bisherige B