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Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

Festschrift zum 25-jährigen Bestehen der WIVO Wirtschafts ... · 4 | Grußworte Dr. Klaus Kalefeld Vorstand der Hammer Volksbank 25 Jahre sind Anlass genug, einmal an die Anfangs-zeiten

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Festschrift zum 25-jährigen Bestehender WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

Tipps vom Profi Wissen und Weisheiten aus der WIVO-Küche | Julia Scharte 42 Geheimrezepte à la WIVO | Hubert Püttmann und Friedrich Max Bullert 43 Das Gedicht vom guten Braten | Wilhelm Busch 45 Über guten Service | Martin Funke 46 Die WIVO – spezialisiert auf saubere Arbeit | Ingrid Wierling 48

Interview Gespräch mit Manfred Witkowski, Geschäftsführer der WIVO GmbH | Julia Scharte 50

Ein Blick nach vorn Die Zukunft der WIVO | Manfred Witkowski und Michael Wermker 52

Zahlen und Fakten Die Entwicklung der WIVO 53 Namen und Daten 54 Die WIVO in Zahlen 55

Grußworte Thomas Hunsteger-Petermann | Oberbürgermeister der Stadt Hamm 4 Dr. Klaus Kalefeld | Vorstand der Hammer Volksbank 5

Vorworte Pfarrer Alfred Grote | Vorsitzender des Aufsichtsrates der EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH 6 Manfred Witkowski | Vorstand der EKF / Geschäftsführer der WIVO GmbH 7

Die Geschichte der WIVO Die Geschichte der WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH von 1985 bis 2010 | Manfred Witkowski 8

Die WIVO heute | Manfred John

Gemeinschaftsverpflegung 24 Die hauswirtschaftlichen Dienste der WIVO 25 Partyservice und Event-Catering 26 Lieferservice „Essen auf Rädern“ 28 Die WIVO als Cafeteria- und Kantinenbetreiber 30 Der Veranstaltungsraum der WIVO 31 Die ökologische Seite der WIVO 32 Gebäudereinigung 34 Die administrativen Dienste der WIVO | Michael Wermker 36 Die WIVO hinter den Kulissen 38 So feiert die WIVO 40

|32 | Inhalt

WIVO – Die Nummer 1 in Hamm

Impressum

Herausgeber: WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

(Geschäftsführer: Manfred Witkowski)

Redaktionsteam: Manfred John, Julia Scharte, Manfred Witkowski

Fotos: Ingo Jakschies, Manfred John, Anja Laube, Thomas Meier-Vehring, Julia Scharte,

www.fotolia.de, Archiv EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH

Konzeption: grafik-werk · Anja Laube · Hamm

Druck: Gebrüder Wilke GmbH · Hamm

Auflage: 1.000, September 2010 | ISBN 978-3-931283-75-9

Copyright: 2010, WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

4 | Grußworte

Dr. Klaus KalefeldVorstand der Hammer Volksbank

25 Jahre sind Anlass genug, einmal an die Anfangs-zeiten zu erinnern und einen Ausblick auf die Zukunft zu wagen.

Ohne Frage stand am Anfang ein überzeugendes und tragfähiges Gesamtkonzept, das eine bis heute an-dauernde Verbundenheit zwischen der WIVO und der Volksbank Hamm eG begründet hat.

Aber im Falle der WIVO gab es noch mehr. Denn bei einer Investition von mehreren Millionen DM brauch-te es auch einen besonderen unternehmerischen Mut und persönliche Entschlossenheit. Alle Erfolgsfaktoren waren nicht nur in hohem Maße vorhanden, sondern die WIVO hat es in den 25 Jahren auch in exzellenter Weise verstanden, sie zum Vorteil und Nutzen für ihre Kunden umzusetzen.

Mit einem klaren Bekenntnis zu hoher Servicequalität hat sie es geschafft, nicht nur weit über die Stadtgren-zen hinaus eine stetig steigende Zahl von Kunden zu gewinnen, sondern sie auch langfristig zu binden. So kann sie heute sicherlich mit Stolz darauf verwei-sen, dass sie als Dienstleister eine hohe Reputation erworben hat. Ihr guter Name hat nicht nur für das Gesundheitswesen in Hamm eine große Bedeutung, sondern die WIVO ist inzwischen auch in anderen Bereichen ein gefragter Dienstleister.

Wie gut die WIVO für den Wettbewerb im gastronomi-schen Bereich gewappnet ist, zeigen die vielen Veran-staltungen unserer Volksbank, die sie zu unserer vollsten Zufriedenheit begleitet hat.

25 Jahre WIVO in Hamm sind eine Erfolgsgeschichte für regionale Verbundenheit, überregionale Akzep-tanz, hohe Wettbewerbsfähigkeit und kluges unter-nehmerisches Handeln.

Wir sind davon überzeugt, dass die WIVO mit diesem sehr soliden Fundament die Basis für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft gelegt hat und wünschen ihr auf diesem Wege dafür alles Gute!

Thomas Hunsteger-PetermannOberbürgermeister

der Stadt Hamm

Thomas Hunsteger-PetermannOberbürgermeister der Stadt Hamm

Dr. Klaus KalefeldVorstand der Hammer

Volksbank

Als erster Koch erhielt der Spanier Ferran Adria 2006 eine Einladung zu der weltweit beachteten Kunstaus-stellung Documenta. Seine Einladung unterstrich, dass Kochen und Kunst viele Gemeinsamkeiten haben. Bei-des erfordert Kreativität und Leidenschaft. Außerdem ist sowohl Kunst als auch Kochen heute aber vor allem auch eine Dienstleistung, zu der eine Nachfrage be-stehen muss.

Diesbezüglich scheint die WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH in Hamm ein echtes Erfolgs-rezept zu haben. Schließlich behauptet sie sich seit nunmehr 25 Jahren als gastronomische Institution in Hamm. Ob als Anbieter von Essen auf Rädern, ge-hobenem Party-Service oder als Cafeteria-Betreiber: Die WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH setzt in Hamm Maßstäbe.

Die strikte Orientierung an den Kundenwünschen und die Kreativität sind die großen Stärken der WIVO. Gerne entwirft sie auch überraschende kulinarische Köstlichkeiten – und betritt damit ähnlich wie viele Künstler neue Wege.

Einen ganz praktischen Unterschied zwischen dem Kochen und der Kunst sieht der Schriftsteller Günter Grass dann allerdings doch: »Ich halte Kochen für einen schöpferischen Vorgang, der sich allerdings von den Künsten dadurch unterscheidet, dass man ihn unmittelbar vom Endprodukt her genießen kann«.

Ich gratuliere den Mitarbeitern der WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH ebenso wie der EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbHals alleiniger Gesellschafterin ganz herzlich zum Jubiläum. Für die Zukunft wünsche ich den Verant-wortlichen eine Fortsetzung des wirtschaftlichen Erfolgs und den Kundinnen und Kunden weiterhin einen gesegneten Appetit.

Sehr geehrte Mitarbeiter der WIVO GmbH, liebe Leserinnen und Leser!

Liebe Leserin, lieber Leser,

6 | Vorworte Manfred WitkowskiVorstand der EKF

und Geschäftsführer

der WIVO GmbH

im Jahre 1985 hat sich die damalige Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH entschlossen, die WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH für gemein-nützige Einrichtungen als gewerbliche Tochtergesell-schaft zu gründen. Ziel war es, Dienstleistungen der Speisenversorgung und der Reinigung für das Evange-lische Krankenhaus in Hamm kostengünstiger als bisher zu erbringen. Damit war der Startschuss gefallen für eine rasante Entwicklung der WIVO zu einem Dienst-leister von hauswirtschaftlichen und administrativen Diensten innerhalb der Unternehmen der heutigen EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH.

Diese Tatsache ist dem Umstand zu verdanken, dass die Gremien der damaligen Krankenhaus GmbH mutige und zukunftsweisende Entscheidungen zur Gründung der WIVO gefällt haben, Mitarbeiterinnen und Mitar-beiter der Gründungsidee positiv gegenüberstanden und in ihr die Herausforderung sahen, sich mit ihren Leistungen und ihrer Leistungsfähigkeit über das Evangelische Krankenhaus hinaus bekannt zu machen.Zu erwähnen ist ebenfalls, dass sich die damalige Mit-arbeitervertretung des Evangelischen Krankenhauses den Gründungsplänen der WIVO gegenüber wohlwol-lend zeigte und dieser Idee nicht im Wege stand.

Was heute nahezu selbstverständlich ist, nämlich, dass gemeinnützige Einrichtungen Anteile an gewerblichen Tochtergesellschaften halten, war im Jahre 1985 noch ungewöhnlich, sodass wir heute mit Stolz sagen kön-nen, dass alle am Entscheidungsprozess Beteiligten Weitblick bewiesen haben. Die zunehmenden Herausforderungen im Gesundheits-wesen machen vor einem Dienstleister, der auf diesem

Gebiet tätig ist, nicht halt. Von daher gilt auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WIVO, dass Leistungen mit steigender Qualität unter strengen wirtschaftlichen Gesichtspunkten erbracht werden müssen. Dies gelingt nur mit dem stetigen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Nur so war die ra-sante Entwicklung der WIVO in den letzten 25 Jahren überhaupt möglich. Dass die WIVO mittlerweile auch Arztpraxen auf dem Gelände des Evangelischen Kran-kenhauses ebenso errichtet hat wie ein komplettes Facharztzentrum mit sehr unterschiedlichen Angeboten, macht die WIVO zum Rundumdienstleister im Gesund-heitswesen. Das werden Sie auf den nachfolgenden Seiten dieser Festschrift nachlesen können.

Als gewerbliches Unternehmen ist die WIVO dennoch – ein mittlerweile unverzichtbarer – Bestandteil unseres evangelischen Krankenhauskonzerns und damit dem Motto »Menschen in einem Zuhause auf Zeit« ebenso verpflichtet wie unsere Krankenhäuser. Mit diesem von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spürbar ausgehenden Geist muss uns nicht bange sein um die Zukunft der WIVO. Ziel der WIVO wird es sein, dass sie nach ihrer Erweiterung auf die Standorte Münster und Gronau dort ebenso Fuß fasst wie ihr das in Hamm gelungen ist.

Als langjähriger Geschäftsführer dieses Unternehmens wünsche ich schon jetzt den künftig Verantwortlichen und den mittlerweile über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine weiterhin positive Entwicklung.

Liebe Freunde und Mitarbeiterder WIVO GmbH,

Manfred WitkowskiVorstand der EKFGeschäftsführer der WIVO GmbH

Pfarrer Alfred GroteVorsitzender des Aufsichtsrates der EKFVorsitzender der Gesellschafterversammlung der WIVO

Liebe Freunde der Evangelischen Krankenhausfördergesellschaft,liebe Freunde der WIVO,

der Jubiläumsreigen innerhalb der EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft findet in diesem Jahr seinen Abschluss. Waren es im Jahre 2008 das 120-jäh-rige Jubiläum Evangelischer Krankenhäuser in Gronau,im Jahre 2009 100 Jahre Evangelisches Krankenhaus Jo-hannisstift Münster an der Wichernstraße und 40 Jahre Evangelisches Krankenhaus Hamm und Evangelisches Lukas-Krankenhaus Gronau, so ist es in diesem Jahr das 25-jährige Jubiläum der WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH, die 1985 als Tochterge-sellschaft der damaligen Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH gegründet und heute ein unverzichtbarer Bestandteil innerhalb des Konzerns der EKF ist.

Die WIVO erbringt innerhalb des Konzerns Leistungen, die nicht unmittelbar an den Patienten in den Kranken-häusern erbracht werden, sondern von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Küche, technischem Dienst, Ver-waltung und Reinigungsdienst, die nur selten für Pa-tientinnen und Patienten sichtbar sind, aber dennoch mittelbar der Genesung wertvolle Dienste leisten.

Im Hinblick auf die Arbeit, die von der WIVO ebenso wie in unseren Krankenhäusern von engagierten Menschen getan wird, habe ich den Eindruck, dass dort Tag für Tag der Versuch unternommen wird, das Unmögliche un-ter den Bedingungen des Möglichen zu verwirklichen.Menschen versuchen den Spagat zwischen Wirtschaft-lichkeit und Menschlichkeit in ihrem jeweiligen Auf-gabengebiet zu leben. Die Zwänge haben viele Namen: wirtschaftliche Notwendigkeiten, Arbeitsplätze und technischer Fortschritt.

Gesichtspunkte wie Zeit, Zuwendung und Menschlich-keit sind immer wieder gefährdet. Dabei kann das

evangelische Profil, dem wir uns in unserer Unter-nehmensgruppe verpflichtet fühlen, verloren gehen. Das aber wäre fatal.

Wir wissen, dass die Patienten in unseren Krankenhäu-sern dies – neben einer professionellen medizinischen Versorgung – von uns und damit auch von der WIVO erwarten. Nicht nur deshalb stemmen und behaupten sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort mit Krea-tivität, Engagement und Gottvertrauen gegen diese Zwänge. Das ist deutlich zu spüren und dafür können wir dankbar sein. Das gab in der Vergangenheit unse-ren Einrichtungen ein unverwechselbares christliches Gesicht und das wird mit Gottes Hilfe auch in der Zu-kunft gelingen.

»Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich« (Lukas 18, 27) – Dieser Satz soll uns Vertrauen und Mut geben. Damit wir uns stärken lassen und wirk-lich zu leben und zu handeln wagen. Damit wir uns nicht abfinden mit all den Zwängen zum Wohl der Menschen, die in unseren Krankenhäusern in »einem ganz besonderen Zuhause auf Zeit« zu Gast sind und damit auch Gäste der WIVO sind. Damit die Arbeit in unseren Einrichtungen auch in der Zukunft zum Segen werde. Der Gemeinschaft aus all den unterschiedlichen Menschen und Berufen, die sich dieser Aufgabe ver-schrieben haben, wünsche ich um der Menschen willen, dass das Unmögliche immer wieder möglich wird.

Pfarrer Alfred GroteVorsitzender des Aufsichtsrates der

EKF Evangelische Krankenhaus-

fördergesellschaft mbH

| 98 | Geschichte der WIVO

1985

Die Geschichte der WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH(1985-2010)

25 Jahre WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

Die WIVO GmbH besteht im Jahre 2010 25 Jahre. 1985 ist sie als Tochtergesellschaft der Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH gegründet worden. Da die Gründung von Tochtergesellschaften durch Kranken-häuser in den 80er-Jahren noch sehr ungewöhnlich war, bedurfte es einiger Überzeugungskraft, damit die Gründungsentscheidung von innen wie von außen mitgetragen wurde.

Innen, das waren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Mitarbeitervertretung, aber auch die Träger-gremien, das heißt der damalige Verwaltungsrat und die Gesellschafterversammlung der Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH. Außen, das waren die gesetzlichen Krankenkassen, aber auch die Industrie- und Handelskammer.

Die Bereitschaft der Mitarbeiter und der Mut der Gremien, neue Wege zu gehen, waren ein starker Ver-trauensbeweis in die Idee „WIVO“. Heute können wir mit Stolz sagen, dass sich das Vertrauen gelohnt hat, und danken allen, die uns damals wie heute in unserer Arbeit unterstützen. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir uns an die Anfangszeiten erinnern und einen Ausblick auf die Zukunft der WIVO wagen.

Die Gründungsidee

Die Idee zur Gründung der WIVO ist einem Umstand zu verdanken, der zunächst sehr ungewöhnlich klingt: Das Evangelische Krankenhaus in Hamm stellte Über-legungen an, eine interdisziplinäre Intensivstation für operative und konservative Patienten zu errichten. Mit dem Ziel der Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen waren deshalb mit der Bezirksregierung in Arnsberg Gespräche aufgenommen worden. Dort stand man diesem Ansinnen durchaus positiv gegenüber, brachte aber zum Ausdruck, dass eine räumliche Er-weiterung nicht infrage käme und eine Intensivsta-tion im Bestand zu errichten sei.

Wer auch immer die Idee hatte, die Räumlichkeiten der Zentralküche für eine neue Intensivstation zu nutzen – es war eine gute Idee. Die Küche musste somit aus dem Krankenhaus heraus. Damit war bereits die Entschei-dung gefallen, eine neue Küche außerhalb des Kran-kenhauses zu errichten. Die Bezirksregierung wollte zwar der Finanzierung der Intensivstation durch das Land Nordrhein-Westfalen zustimmen, nicht aber der Finanzierung einer neuen Küche. Also war nach Mög-lichkeiten der Eigenfinanzierung zu suchen.

Eine Krankenhausküche für ein 500-Betten-Kranken-haus war schon zum damaligen Zeitpunkt geeignet, als gewerbliches Unternehmen aufzutreten und Fremdver-sorgungen außerhalb des Krankenhauses sicherzustel-len. Wegen der Gemeinnützigkeit des Evangelischen Krankenhauses war dies allerdings nur in begrenztem Umfang möglich. Zudem war die Größe der damaligen Küche ein weiterer limitierender Faktor. Und wenn man schon in den gewerblichen Markt eintreten wollte, dann auch richtig. So kamen letztlich mehrere Vor-stellungen zusammen. Eine größere Küche musste her, sie musste finanziert werden und es brauchte Platz für eine Intensivstation.

Die Finanzierung

Im Raum stand folgende grundsätzliche Überlegung: Leistungsausweitung und dadurch Kostendegression. Über die Ersparnisse sollte eine neue Küche finanziert werden. So wurde gerechnet und das Modell schien aufzugehen.

Da jedoch die Gründung von Tochtergesellschaften von Krankenhäusern in den 1980er-Jahren noch sehr ungewöhnlich war, musste nach außen verstärkt um Bereitschaft dafür geworben werden. Außen, das waren wie bereits erwähnt unter anderem die gesetz-lichen Krankenversicherungen, denn diese mussten die Kosten für die Speisenerstellung über die damals geltenden Pflegesätze finanzieren. Es war also der Nachweis zu erbringen, dass keine höheren Kosten entstehen würden. Seitens der Krankenkassen klang das so: »Wenn’s nicht mehr kostet, keine Bedenken.«

Der Nachweis gelang, sogar mit der Zusage gegenüber den Krankenversicherungen, dass der Preis in den folgenden drei bis vier Jahren nicht steigen würde.

Die Idee der Bezirksregierung war daher, zu diesem Zweck eine normale Station aufzugeben. Abgesehen von der Tatsache, dass dadurch Betten für Patienten verloren gegangen wären, war die Tiefe einer Nor-malstation nicht unbedingt günstig für die Abläufe auf einer Intensivstation. Von daher wurde nach Möglichkeiten im Funktionstrakt des Krankenhauses gesucht. Die ersten fünf Geschosse dieses Traktes waren unveränderbar durch Funktionsabteilungen belegt und im 6. Obergeschoss war die Zentralküche untergebracht.

| 1110 | Geschichte der WIVO 1985

1965 1989

Der Beginn

Damit war der Startschuss für die Gründung einer gewerblichen Tochtergesellschaft der Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung gesetzt. Die Beurkundung fand nach Beschluss der Gesell-schafterversammlung am 1.3.1985 beim Notar Dr. Jerrentrup statt.

Und nun kam die Industrie- und Handelskammer (IHK) auf den Plan. Sie war vor Eintragung der neuen GmbH in das Handelsregister befragt worden, ob Bedenken gegen die Eintragung bestünden. Auch der IHK war der Gedanke, dass eine gemeinnützige Muttergesell-schaft eine gewerbliche Tochtergesellschaft gründen wollte, im Jahre 1985 „spanisch“ vorgekommen.

Sie wusste offensichtlich nicht so recht damit umzu-gehen und stimmte der Eintragung – durch wen auch immer beeinflusst – nur unter der Bedingung zu, dass die Firma unter dem Namen „WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst für gemeinnützige Einrichtungen“ eingetragen würde. Ob diese Einschränkung überhaupt rechtssicher war, war zum damaligen Zeitpunkt kaum zu beurteilen. Die Initiatoren stimmten zu, damit es überhaupt zur Gründung der WIVO kommen konnte. Der Zusatz „für gemeinnützige Einrichtungen“ wird seit etwa 15 Jahren nicht mehr geführt. Das konnte wohl auch nicht anders sein.

Eine Erfolgsgeschichte

Dass letztlich die Gründung der WIVO als Tochterge-sellschaft des Evangelischen Krankenhauses Hamm zur Erfolgsgeschichte wurde, ist auch und vor allen Dingen der Begeisterung der Mitarbeiter zu verdan-ken, die der neuen Idee, mit der Speiseversorgung in den freien Markt zu treten und Angebote für die Altenheimversorgung und für die Verpflegung von Schulkindern in Ganztagsschulen zu unterbreiten, sehr positiv gegenüberstanden. Junge Köche konnten sich zudem bei der Zubereitung von Speisen im Rahmen des Partyserviceangebotes verwirklichen.

Hinsichtlich der Zahl der zu versorgenden Gäste scheu-ten die Mitarbeiter schon in den Anfangsjahren keine Herausforderung. Besonders stolz waren sie, als sie bei der Eröffnung des Harenberg-Hochhauses in Dortmund ein ausgesprochen anspruchsvolles Büffet für rund 1.000 Gäste zubereiten und an Ort und Stelle mit 15 Mitarbeitern vorlegen durften.

Das zweite Standbein war von Beginn an die Übernahme der Gebäudereinigung des Evangelischen Kranken-hauses durch die WIVO.

Nahezu alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des damaligen Reinigers Pedus wurden im Rahmen eines Betriebsüberganges zu vergleichbaren, teils auch besseren Konditionen von der WIVO übernommen.

Es machte den Eindruck, dass sich die allergrößte Zahl der übernommenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei einem Unternehmen, das eine Tochtergesellschaft einer gemeinnützigen Einrichtung ist, recht wohlfühl-te und umso engagierter seine Arbeit verrichtete. Da es sich bei der Leistungserbringung innerhalb eines sogenannten Organkreises (hierbei handelt es sich um selbstständige Unternehmen, die mit mehr als 50%-iger Beteiligung miteinander verbunden sind und eine einheitliche Entscheidungsstruktur haben) um Innen-umsätze handelt, die der Umsatzsteuer nicht zugeführt werden müssen, wurde nebenbei auch noch diese Steuer gespart.

Von der privaten Geburtstagsfeier

über Firmenfeierlichkeiten bis hin

zum Großveranstaltungscatering

reicht heute die Bandbreite des

WIVO-Partyservice-Angebotes.

Rechts eine Auswahl von unter-

schiedlichen Veranstaltungen, an

denen die WIVO beteiligt war.

Gut geplant und voll ausgelastet.

Ein Auszug aus den Bauplänen des

EVK Hamm aus dem Jahr 1965.

„Kochen mit Aussicht“ in der alten Krankenhausküche im 6. Stock des EVK Hamm Ein Zeitungsartikel vom April 1989 zeigt den geplanten Anbau mit den Geschäftsräumen der WIVO

Einige Großveranstaltungen des WIVO-Partyservice:

· 100 Jahre Volksbank im Maximilian-Park, Zubereitung eines 5-Gang-Menüs für 300 Personen, serviert mit Cloche· Flughafenfest im Hangar, Beköstigung von 300 Gästen mit „Fliegercocktail“ und Grillspezialitäten· Schützenfest in Dinker / Hamm· Mitarbeiterfest der Firma Hösch Rohr AG, Gesamtversorgung von 800 Mitarbeitern· NRW-Tag in Hamm, Beköstigung von rund 4.000 Helfern· AOK-Firmenlauf mit bis zu 6.000 Sportlern und Zuschauern

| 1312 | Geschichte der WIVO 1987

1985 1989

2009

Der neue Erweiterungsbau des EVK Hamm

mit Küche, Cafeteria, Konferenzräumen

und der Patientenaufnahme gibt dem

Krankenhaus ein modernes Gesicht.

Die WIVO wächst – auch räumlich

Im Verlaufe von 25 Jahren wurde der Umfang der Leistungserbringung für das Evangelische Kran-kenhaus sowie für weitere gemeinnützige Einrich-tungen ständig erweitert. Waren es zu Beginn im Jahre 1985 die beiden beschriebenen Leistungs-bereiche, die einen Umsatz von 1.996.000 Euro generierten, so bildet die WIVO heute ein sehr umfangreiches Leistungsspektrum ab, das Dienstleistungen für alle selbstständigen Ein-richtungen des

mittlerweile zum EKF-Konzern gewachsenen Evange-lischen Krankenhauses Hamm erbringt und darüber hinaus Kundenwünsche von außerhalb erfüllt.

Neben der Speisen- und Getränkeversorgung undder Gebäudereinigung wurden sehr früh EDV-Leistun-gen in das Portfolio aufgenommen. Heute wird ein konzernweites IT-Serviceangebot vorgehalten. Nachdem die Dienstleistungen der WIVO ständig ausgeweitet wurden, lag der Gesamtumsatz im Jahre 2009 bei 15,5 Mio. Euro.

Nachdem die Pläne für die Nutzung des 6. Oberge-schosses als Intensivstation gefasst waren und es daran ging, neuen Raum für die Küche zu schaffen, kamen erneut mehrere Ideen zusammen. Schon lange galt die Situation im Eingangsbereich des Krankenhauses wegen der zahlreichen, sich über-lagernden Funktionen als unbefriedigend, sodass bereits 1985 Überlegungen angestellt wurden, diesen Bereich zu entzerren.

Abgesehen davon, dass durch eine wachsende Zahl von Patienten und Besuchern zeitweise großes Gedränge herrschte, fehlte vor allem Platz für die Patientenauf-

nahme, für die Besuchercafeteria und weitere Räum-lichkeiten, die für ein modernes Krankenhaus unver-zichtbar sind. Im Winkel der beiden zur Werler Straße hin gelegenen Trakte sollte ein Erweiterungsbau ent-stehen, der in seinem Untergeschoss auch die neue Küche beherbergen sollte. Im April 1989 konnte der neue, rund zehn Millionen Mark teure Gesamtkom-plex in Betrieb genommen werden. Er beherbergte neben der Küche ab diesem Zeitpunkt auch die groß-zügige Eingangshalle mit der angrenzenden Cafeteria, Büros und Besprechungsräume sowie die Patienten-aufnahme. Bauherr war auch hier die WIVO und nicht das Krankenhaus.

Beim Richtfest des neuen Anbaus am 19.05.1987 werden die Dimensionen des 10 Millionen Mark teuren Anbaus deutlich

Großzügig, modern und funktionell – so präsentiert sich der Anbau nach seiner Fertigstellung im April 1989 Der Neubau am EVK findet

schon aufgrund seiner

Architektur ein großes

Medieninteresse in Hamm.

Was aber die wenigsten

wissen: Bauherr ist nicht

das EVK, sondern die WIVO.

| 1514 | Geschichte der WIVO 1989

1993

19901988

Bevor die neue Großküche der WIVO ihren Betrieb aufnimmt, werden zunächst einmal die Spuren der Bauarbeiten und des Umzugs beseitigt

Im April 1989

erfolgte die offizielle Einwei-

hung des WIVO-Anbaus.

Geschäftsführer Manfred

Witkowski erhielt symbolisch

den Schlüssel zum Haus

aus den Händen von Architekt

Felix Petzelt (2. v. l.)

und dem Vorsitzenden

des EKF-Verwaltungsrates

Dr. Hans Büscher (3. v. l.).

Die mutige Idee der WIVO, eine neue Küche auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses in Hamm zu errichten, die zudem größer war als die bisherige Krankenhausküche und somit geeignet, Außer-Haus-Versorgung zu übernehmen, führte – da nicht von Beginn an die zur Deckung der Investitionskosten erfor-derlichen Umsätze erreicht wurden – zu Anlaufverlusten, die im Jahr 1990 mit 452.728 Euro am höchsten waren. In der Folge gab es dann aber durchgehend positive Ergebnisse, sodass die WIVO mittlerweile auf einem stabilen wirtschaftlichen Fundament steht.

Eine Entwicklung, die auch der Ausweitung auf weitere Leistungsbereiche geschuldet ist. So wurden bereits ab 1988 nach und nach verschiedene Verwaltungsdienst-leistungen für das Evangelische Krankenhaus in Hamm und auch später für die Tochtergesellschaften der EKF übernommen. Ab 1993 wurden dann neben der Ge-bäudereinigung weitere hauswirtschaftliche Dienste übernommen, der Betrieb der Zentralsterilisation sowie die Parkplatzbewirtschaftung nach Erweite-rung der Parkplätze durch die WIVO.

1996

2002

In der neuen Küche kocht es sich bestens – den Patienten schmeckt es ebenso gut wie den Gästen der neuen Cafeteria Festlich eingedeckt: der WIVO-Veranstaltungsraum

Im Jahr 1996 wurde oberhalb der Cafeteria am Evangelischen Krankenhaus ein Veranstaltungsraum in Betrieb genommen, der sowohl für Veranstaltungen des Evangelischen Kranken-hauses als auch zur privaten Nutzung wie zum Beispiel für Geburtstagsfeiern oder Fortbildungsveranstaltungen zur Verfügung steht.

Weitere unternehmerische Herausforderungen

Einmal mehr war der unternehmerische Geist der WIVO gefordert, als es um die Energieversorgung für das Evangelische Krankenhaus ging. Die Technologie der bis 1996 betriebenen Heizanlage im Kesselhaus erforderte eine ständige Beobachtung, sodass Kessel-wärter rund um die Uhr zur Verfügung stehen mussten. Zudem war die Auslegung der Anlagen nicht besonders energieeffizient. Aus Sicht des Krankenhauses, für das eine wirtschaftliche Energieversorgung von großer Bedeutung war, boten sich zwei Alternativen an.

Erstens die Beantragung von Fördermitteln beim Land Nordrhein-Westfalen zur Modernisierung der Heizkesselanlage. Zwar war das Evangelische Kran-kenhaus in der Vergangenheit immer mal wieder mit zusätzlichen Fördermitteln bedacht worden, da jedoch der Vorlauf von der Beantragung bis zur Förderung meistens mehrere Jahre in Anspruch nahm, schien die-ser Weg nicht sonderlich erfolgversprechend zu sein.

Als zweite Alternative war die Möglichkeit der Über-gabe an einen Betreiber denkbar, der seinerseits das Kesselhaus sanierte und die Gesamtversorgung ein-schließlich Personal für die Überwachung der Anlagen über einen Leistungspreis an die Abnehmer weiter-verrechnete. Selbstverständlich standen auchdie Stadtwerke Hamm als kompetenter Betreiber für dieses Projekt zur Vefü-gung, aber wozu gab es die WIVO?

Nach kurzer, aber intensiver Rechenarbeit stellte sich heraus: Was die Stadtwerke Hamm können, kann die WIVO auch. Sie besorgte sich Kapital am Markt, investierte in die Technologie und erreichte neben zeitgemäßer energieeffizienter Versorgung, dass künftig statt der bisher fünf Vollkräfte für den Kessel-betrieb nur noch eineinhalb Vollkräfte erforderlich waren. Auf diese Weise war die Refinanzierung in vollem Umfange sichergestellt. Zudem konnte die WIVO gegenüber dem Krankenhaus schon aus steuer-lichen Gründen die Leistung günstiger erbringen als die Stadtwerke. Die freigesetzten Mitarbeiter wurden alle in die für das Evangelische Krankenhaus zuständige technische Abteilung übernommen.

| 1716 | Geschichte der WIVO

Stolz präsentiert die WIVO

in Anzeigen ihr modernes

Gebäude und ihr erweiter-

tes Leistungsangebot, zu

dem auch der neue

Konferenzraum im Ober-

geschoss gehört.

Ab 2002 ebenfalls neu

im Angebot der WIVO:

„Essen auf Rädern“ für

das Stadtgebiet Hamm.

Der neue Veranstaltungsraum mit

mehr als hundert Plätzen befindet sich

im Dachgeschoss des Anbaus, direkt

oberhalb der Cafeteria.

Der Kamin des von

der WIVO betriebenen

Kesselhauses auf dem

Gelände des EVK Hamm

| 1918 | Geschichte der WIVO 2002

1999 2004

2006

Das von der WIVO bewirtschaftete Gästehaus in Münster

Das moderne MRT in der Radiologischen Praxis am EVK Hamm

Das Evangelische Krankenhaus Hamm

Mit der Übernahme der Speisenversorgung für das EVK Johannisstift Münster wurde im April 2004 vom Diakonissenmutterhaus in Münster ein Gästehaus mit Tagungsbetrieb übernommen. 32 Zimmer mit insgesamt 48 Betten wurden vorwiegend von Kurzzeitgäs-ten oder Tagungsteilnehmern in Anspruch genommen. An den Wochenenden konnten die Räume für private Feiern und Veran-staltungen zur Verfügung gestellt werden.

Die gute Auslastung und der vorteilhafte räumliche Anschluss an das EVK Johannis-stift, das ebenfalls eigene Veranstaltungen im Gästehaus durchführte, schlugen positiv zu Buche und zeigten den Erfolg des Pro-jektes. Ein Weiterbetrieb des Gästehauses wurde seitens der WIVO daher nie infrage gestellt. Ende Juni 2006 musste der Betrieb jedoch eingestellt werden, da der Vermieter die Immobilie nicht mehr zur Verfügung stellen konnte.

Außergewöhnliches Einsatzgebiet – Die WIVO als Hotelbetreiber

Im Jahre 1999 wurde angrenzend an das Evange-lische Krankenhaus eine Radiologische Praxis er-richtet und an Fachärzte für Radiologie vermietet.

Die Praxis bietet für stationäre wie für ambulante Patienten das gesamte Spektrum der radiologischen Untersuchungen an, wie konventionelles Röntgen, Mammographie, Schnittbilddiagnostik (MRT und CT) sowie die Nuklearmedizin in volldigitaler Qualität.

Nur zwei Jahre später konnte ein Pathologisches Institut, ebenfalls durch die WIVO errichtet, an niedergelassene Pathologen übergeben werden, deren Leistungserbringung den Raum Hamm ein-schließlich der Versorgung aller Krankenhäuser in Hamm abdeckt.

Als Erweiterung des Angebotes im Bereich der Spei-senversorgung startete die WIVO im Jahr 2002 das Projekt „Essen auf Rädern“ in Hamm.

Es erfreut sich – vor allem wegen der guten Qualität der Speisen – zunehmender Beliebtheit und wird bis heute insbesondere von älteren Menschen gerne in Anspruch genommen.

Neue Mitglieder in der EKF-Familie – neue Aufgaben für die WIVO

Mit dem Anschluss der Evangelischen Krankenhäuser in Münster und Gronau im Jahre 2004 an die EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft wurde das Leistungsspektrum der WIVO auch auf die neuen Töchter der EKF ausgeweitet. Mit der Ausweitung ist die Zahl der Mitarbeiter ebenso gestiegen wie der Umsatz. Heute stellt sich die WIVO als zentraler Dienstleister für alle Tochtergesellschaften der EKF dar. So werden zunehmend mehr Verwaltungsdienstleistungen der betrieblichen Steuerung aller Unternehmen der EKF auf die WIVO übertragen. Für alle Gesellschaften hat dies zu einer insgesamt wirtschaftlicheren Leistungs-erbringung geführt, weil dadurch Synergien erschlossen werden konnten. Die meisten administrativen Aufgaben aller Unterneh-men der EKF werden vom Standort Hamm aus erbracht.

Die im Jahr 2004 beginnende Dynamik durch die Er-weiterung des Leistungsspektrums auf die Standorte Münster und Gronau setzte sich mit weiteren Großpro-jekten fort: Im Jahre 2006 errichtete die WIVO wegen des auf 240 Plätze begrenzten Parkplatzangebotes auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses ein Parkhaus mit 245 Plätzen, das zusammen mit den ebenerdigen Parkplätzen von der WIVO bewirtschaftet wird und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Be-suchern aller Einrichtungen des Evangelischen Kranken-hauses insgesamt 400 Parkplätze zur Verfügung stellt.

Nach der Erweiterung der EKF erhält auch die WIVO ein neues

Corporate Design, durch welches sie ihre Zugehörigkeit zur

EKF nun deutlich nach außen präsentiert, wie diese Anzeige für

den Raum Münster zeigt.

Das EVK Johannisstift Münster (links) und das Evangelische Lukas-Krankenhaus Gronau Das neue Parkhaus am EVK Hamm

| 212007

2006 2008

Risikofreude macht sich bezahlt

Die lange ungeliebte Hinterlassenschaft aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, der ehemalige Luftschutz-bunker, erfuhr im Jahr 2006 eine neue Verwendung: In die alten Betonmauern, die teilweise bis zu zwei-einhalb Meter dick sind, zog nach einer sehr kurzen Umbauphase eine Gemeinschaftspraxis für Strahlen-therapie ein. Die extrem dicken Wände boten sich ge-radezu an, Patienten mit hochenergetischen Strahlen zu behandeln. In einem Neubau hätte man diesen Strahlenschutz nur unter hohem Kostenaufwand her-stellen können. Die innere Gestaltung der Praxis lässt heute in keiner Weise vermuten, dass sie sich in einem ehemaligen Luftschutzbunker befindet. Auch diese Praxis wurde an niedergelassene Ärzte vermietet, die sehr erfolgreich und auch zum Nutzen des EvangelischenKrankenhauses Hamm an diesem Standort tätig sind.

Bevor die Praxis für Strahlentherapie im Bunker er-richtet werden konnte, war es erforderlich, die Eigen-tumsverhältnisse so zu gestalten, dass alles rechtlich

abgesichert war. So musste die EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft den Bunker von der Bundesrepublik Deutschland erwerben und an die WIVO verpachten, damit diese in eigener Regie die Bauarbeiten übernehmen konnte.

Die Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutsch-land in dieser Sache gestalteten sich nicht einfach und kosteten bis zur Entscheidungsfindung vor allem viel Zeit. Erschwerend kam hinzu, dass zwei unterschied-liche Bundesbehörden Teilzuständigkeiten hatten, die untereinander abzustimmen waren. Auch die Einschal-tung eines renommierten Anwaltsbüros und das Enga-gement eines befreundeten Bundestagsabgeordneten konnten die Vertragsverhandlungen nicht wesentlich voranbringen. Zwei Möglichkeiten standen daher im Raum: Abwarten, bis alles in „trockenen Tüchern“ ist oder das Risiko eingehen, schon vor Vertragsunter-zeichnung mit dem Ausbau des Bunkers für die strah-lentherapeutische Praxis zu beginnen.

Da die Verhandlungen insgesamt gesehen zwar lang-sam, aber durchaus positiv verliefen und es keinerlei Anzeichen dafür gab, dass der Vertrag nicht zustan-de kommen könnte, fiel die Entscheidung zugunsten eines verfrühten Baubeginns. Dies war auch notwen-dig, da andernfalls Fristen nicht zu halten gewesen wären. Letztlich hat sich der Mut der Verantwortlichen bezahlt gemacht. Die Verträge mit dem Bund kamen positiv zum Abschluss und die gesetzten Terminewurden weitestgehend eingehalten.

Das größte Projekt leuchtet in Rot

Ohne Zweifel kann man das Projekt Facharztzentrum am Evangelischen Krankenhaus Hamm als das bisher größte bezeichnen, das die WIVO umgesetzt hat. Die Gesamtbaukosten lagen bei rund 13 Millionen Euro.Entstanden ist das Facharztzentrum (FAZ) auf dem zur Werler Straße hin gelegenen Teil des früheren EVK-Parkplatzes. Am 12. Oktober 2007 legten Oberbürger-meister Thomas Hunsteger-Petermann und WIVO-Geschäftsführer Manfred Witkowski den Grundstein.

In seiner Rede beschrieb der Oberbürgermeister diese neue Einrichtung als einen »wichtigen Schritt in die Zukunft der medizinischen Versorgung«. Ein großer Gewinn sei das neue Zentrum aber auch für die Stadt Hamm, die sich als Gesundheitsstandort schon einen Namen gemacht habe. Es stehe fest, dass man diesen Weg weiter gehen müsse. »Die Stadt sei um eine Attraktion im Gesundheitswesen reicher«, sagte auch Bürgermeisterin Ulrike Wäsche am Tag des Richtfestes, das auf den Tag genau fünf Monate später, am 12. März 2008, gefeiert werden konnte.

Im Juli 2008 konnte sich die Bevölkerung Hamms schließlich von einem neuen Blick-fang an der in diesem Bereich an baulichen Highlights nicht verwöhnten Werler Straße überraschen lassen: Die leuchtend rote Alu-miniumfassade des FAZ sei ein echter „Hin-gucker“, so hörte man aus der Umgebung.

In drei Etagen des sechsstöckigen Gebäu-des sind Facharztpraxen unterschiedlicherDisziplinen untergebracht, unter anderem

auch das MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am Evangelischen Krankenhaus, in dem eine urologische, eine gynäkologische und eine Praxis für physikalische Medizin zusammengeschlossen sind. Von den verfüg-baren 6.200 Quadratmetern nutzt das Evangelische Krankenhaus ein halbes Geschoss für ein ambulantes OP-Zentrum mit fünf OP-Sälen. Im Erdgeschoss sind zudem Räume an eine Apotheke und ein Orthopädie-fachgeschäft vermietet. Allein 1.400 m2 werden von einem Nierenzentrum mit 39 Dialyseplätzen genutzt. In den beiden oberen Stockwerken ist ein Rehabilita-tions- und Physiotherapiezentrum, das Gesundheits-zentrum „Iuventas“, untergebracht. Aktuell werden etwa 90 Prozent der Fläche genutzt.

Die massiven Mauern des alten Bunkers

Grundsteinlegung für das Facharztzentrum

3-D Plan mit den Gebäuden der WIVO: EVK-Anbau, FAZ, Parkhaus, Kesselhaus und der Strahlentherapie-Bunker

Das neue FAZ mit der Cafeteria im VordergrundEntwurf des neuen Facharztzentrums

| 2322 | Geschichte der WIVO2010

»Von der Gründung bis zum heutigen Tage

war die Entwicklung der WIVO von mutigen Entscheidungen geprägt,

die kalkulierbare Risiken durchaus im Blick hatten.

Unser Dank gilt allen, die diese Entscheidungen

mit getroffen und getragen haben –

seien es die zuständigen Gremien der GmbH

oder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,

sie alle sind am Erfolg der WIVO maßgeblich beteiligt.«

Manfred Witkowski, Geschäftsführer

Das leistungsstarke Netzwerk der EKF

Unter dem Dach der EKF Evangelische Krankenhausför-dergesellschaft mbH werden drei evangelische Kranken-häuser als Tochtergesellschaften unter der EKF-Holding betrieben: Das Evangelische Krankenhaus Hamm, das Evangelische Krankenhaus Johannisstift Münster sowie das Evangelische Lukas-Krankenhaus Gronau.

Zur EKF-Gruppe gehören mit der EMD Evangelische Gesellschaft für medizinische Dienstleistungen, der EPD Evangelische Pflegedienste im Kirchenkreis Hamm und dem MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am Evangelischen Krankenhaus Hamm weitere Unter-nehmen, die eine lückenlose Versorgung über die Sektorengrenzen hinaus ermöglichen.

Die WIVO – gewachsene Tochter einer starken Mutter

Alle Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens, die in der EKF-Gruppe gebündelt wurden, werden mit zentralen Dienstleistungen der WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH versorgt. Die WIVO betreibt drei Großküchen und stellt die Speisenversorgung der Einrichtungen sicher. Darüber hinaus werden neben der Unterhaltsreinigung Dienstleistungen rund um das Gesundheitswesen angeboten. Seit einiger Zeit sind auch die zentralen technischen und administrativen Dienste in der WIVO gebündelt, sodass im Sinne der Konzernstruktur der EKF eine einheitliche, administra-tive Steuerung aller Einrichtungen möglich wird.

Mit der Konzernstruktur der EKF-Gruppe wird deutlich, dass die Wirtschaftlichkeit der einzelnen Einrichtun-

gen und Standorte über die Strategie der durchgän-gigen Leistungsketten und die konsequente Zentra-lisierung von nicht-medizinischen Dienstleistungen gesichert ist.

Mit inzwischen über 2.000 Mitarbeitern im EKF-Konzern ist das Ende der Entwicklung noch nicht erkennbar. Gemeinsam arbeiten alle Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter daran, dass sich diese positive Entwicklung – vor allem durch die gute Zusammenarbeit aller EKF-Unternehmen – auch in Zukunft fortsetzen wird.

Gemeinschaftsverpflegung Die hauswirtschaftlichen Dienste der WIVO

Bandlauf in der Küche Gronau

Unten links Peter Stuntz, Küchenleiter in Münster,

rechts der Bandlauf in der WIVO-Küche Münster

Gutes Essen und reibungslose

Abläufe im Stationsalltag

steigern das Wohlbefinden der

Patienten und tragen auch

zur Genesung bei.

Kuchen für alle – Hubert Püttmann unter „kleinen“ Kunden

Christiane Wilms-Hummels,

Leiterin Hauswirtschaft

Eine der guten Seelen des Hauses,

Gisela Dabelstein (rechts),

bringt Akten und gute Laune

zu den Mitarbeitern.

24 | Die WIVO heute

Im Mai 1987 wurde der WIVO vom EVK Hamm nach Speisenversorgung und Reinigung der dritte große Bereich übertragen: die Hauswirtschaft.

Diese Sparte umfasste ursprünglich die Organisation der Textilver- und -entsorgung, die Organisation der Bettenzentrale und die Kontrolle und Auslastung der einzelnen Lastenaufzüge. Hinzu kam mit den Jahren der komplette Bereich des Hol- und Bringedienstes, die Müllentsorgung, die Pflege der Außenanlagen und der Winterdienst auf dem Klinikgelände am Evange-lischen Krankenhaus Hamm.

40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst das Team, das seit Jahren durch Frau Christiane Wilms-Hummels, die Leiterin der Hauswirtschaft des EVK Hamm, geführt wird. Im Jahr 2009 wurden durch die beiden Betten-zentralen in der Kinderklinik und im Stammhaus 24.705 mal die Betten aufbereitet.

Die Organisation der Berufsbekleidung für die ca. 850 ärztlichen, pflegerischen und Angestellten des medizinisch-technischen und Funktions-dienstes in Hamm erfordert viel Fin-gerspitzengefühl. Hinzu kommt die komplette Krankenhauswäsche inklusive Matratzen und Bettzeug.

An sechs Tagen in der Woche findet man im ganzen Haus die flinken Beine, die von A wie Apo-thekenbedarf bis Z wie Zeitungen alles an seinen gewünschten Ort bringen. Archivmaterialien, Speisen-transporte, Laborproben, Umzüge, Lagerwaren, Sterilgut- und Bettenver-teilung und vieles mehr erfordern jeden Tag aufs Neue eine logistische Meisterleistung. Es ver-wundert nicht, dass sich im Team auch ein Marathonläufer befindet.

Zur besseren Auslastung der im August 1988 in Betriebgegangenen Küche begann die WIVO schon kurz nach dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten mit der Belie-ferung externer Kunden. Die Speisenangebote wurden vom Krankenhausplan abgeleitet, da die Anzahl der Kochkessel, Kippbratpfannen und Gargeräte begrenzt war und immer noch ist. Somit muss das zusätzliche Angebot für externe Kunden in den Produktionsplan des Krankenhauses eingepasst werden.

Diese Herausforderung wurde gelöst. Heute zählen in Hamm fünf Schulen und 15 Kindergärten zum langjährigen Kundenkreis der WIVO.

140.000 Mittagessen kocht die WIVO im Jahr für diese Kunden, das ist knapp 1/3 der Jahresproduktion. In den letzten fünf Jahren fiel die Produktionsmenge, bedingt durch das Abstoßen von unattraktiven Aufträgen und die Schließung von Außenstellen, von ca. 500.000 Essen um 100.000 auf ca. 400.000 Essen. Gegenwärtig

steigt die Zahl jedoch wieder leicht an. Grund hierfür ist die zunehmende Anzahl an Ganztagsschulen, die neue Nachfrage schafft, und die gelockerten Vergabe-richtlinien der Stadt Hamm für die Schulverpflegung, die den Schulen nicht mehr den billigsten Anbieter als Lieferanten vorgeben. So hat die WIVO bereits zwei große Hammer Ganztagsschulen als Kunden zurück-gewinnen können.

In Münster werden aktuell fünf Schulen und sieben Kindertageseinrichtungen beliefert. Ein besonders gelungenes Projekt ist die Einführung eines Free-Flow-Systems in der Friedensschule in Hamm. Die Schüler können nach Betreten der Mensa ihr Essen frei wählen, wobei jeden Tag eine „Nudelbar“ mit verschiedenen Saucen oder Pasta, eine Salatbar mit unterschiedlichenDressings und ein Stammessen an der Theke erhältlich ist. Auch Hotdog, Pizza und Hamburger dürfen hierbei im ständig wechselnden Speisenangebot nicht fehlen. Es gilt: »All you can eat!« Die Teilnehmerzahl an der Mittagsverpflegung in der Friedensschule hat sich hier-durch gegenüber dem Voranbieter verdreifacht und liegt bei über 300 Schülern pro Tag.

An allen drei WIVO-Standorten in Hamm, Gronau und Münster werden Altenheime mit Vollverpflegung aus den WIVO-Küchen heraus versorgt. Die Erlöse durch die Belieferung externer Kunden tragen wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg der WIVO-Küchen bei.

Die WIVO bietet ihren Patienten eine große

Auswahl an Speisen in allen Sonderkostformen –

es darf zwischen drei Hauptgerichten gewählt werden.

Und ein Salatteller kann immer bestellt werden.

Seit dem ersten Tag betreibt die WIVO sehr erfolgreich diesen Geschäftszweig, denn bereits vor Gründung der WIVO wurde aus der alten Krankenhausküche heraus der ein oder andere externe Kundenwunsch erfüllt. Eine absolute Stärke der WIVO ist hierbei die individu-elle Beratung durch ihren Gastronomischen Leiter, RalfBosse. Seit 30 Jahren ist er in der Branche tätig und hat somit die Erfahrung, als sehr kompetenter Berater für jeden Geldbeutel das richtige Menü zusammen-zustellen. Hierbei hilft, dass die WIVO wirklich alles zu bieten hat, was der Markt an kulinarischen Köst-lichkeiten hergibt – und das zu annehmbaren Preisen.

Ob der Kunde im WIVO-Veranstaltungsraum oder bei sich zu Hause feiern, oder an einem anderen Ort be-liefert werden möchte, kann er selbst entscheiden. »Die WIVO bringt’s!« – Hierfür stehen drei eigene Auslieferungsfahrzeuge zur Verfügung.

Besteck, Geschirr, Tischdecken, Wärmebehälter und weiteres notwendiges Zubehör ist in ausreichender Anzahl vorrätig. Eine Crew von zehn Servicekräften steht jederzeit auf Abruf zur Verfügung. Bei Bedarf und genügend großer Vorlaufzeit kümmert sich die WIVO auch um Zelt, Musik und beinahe jeden Unter-haltungsbeitrag. »Wir liefern Partyservice von A – Z« ist nicht nur ein Werbeslogan! Diese Sparte floriert seit Jahren hauptsächlich durch die ausgezeichnete Speisenqualität, die die Köche der WIVO in der Groß-küche an der Werler Straße zubereiten.

Alle WIVO-Köche haben eine lange Betriebszugehörig-keit. Ein WIVO-Koch war Smut bei der Marine und hatte in jungen Jahren das Angebot bekommen, die Leitung der Botschaftsküche in Moskau zu übernehmen, ein an-derer hat in Sterneküchen in Polen gelernt und gear-beitet, ein dritter hat eine zusätzliche Metzgerlehre, der vierte ist diätetisch geschulter Koch. So bringt jeder sein Wissen mit ein – zum Wohl des Kunden.

Am größten Event der Stadt Hamm im letzten Jahr-zehnt, dem „Westfalentag 2009“, war die WIVO im Bereich Catering maßgeblich beteiligt. 4.000 Fest-umzugsteilnehmer waren zu versorgen und an wei-teren drei Stellen in der Stadt ca. 1.000 Helfer und selbstverständlich der Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen. Alles hat reibungslos geklappt.

Bei einem weiteren Großereignis, dem AOK-Firmen-lauf, ist die WIVO seit drei Jahren der federführende Caterer für die Gesamtveranstaltung. Waren es 2008 noch 3.400 Läufer, so stieg die Zahl in 2009 auf 4.000und in 2010 auf 4.800 Läufer. Die große Herausfor-derung bei dieser Veranstaltung ist der vorgegebene Zeitkorridor, da die Veranstaltung um 22.00 Uhr be-endet sein muss, der Startschuss für die Läufer aber erst um 19.00 Uhr fällt. Unter diesen Rahmenbedin-gungen muss vor und nach dem Lauf die Organisation perfekt laufen. Und weil die WIVO dafür Garant ist, plant die AOK auch weiterhin mit ihr.

Die Vertreterversammlung der Volksbank Hamm in der Alfred-Fischer-Halle stellte eine weitere Herausforderung für die Cateringabteilung der WIVO dar. An drei aufeinanderfolgenden Tagen mussten jeweils bis zu 800 Gäste an Tischen mit Getränken und Fingerfood ver-sorgt werden. Wir bekamen viel Lob.

Im Jahr 2009 überstieg der Jahresumsatz der Sparte erstmals die 300.000 Euro Marke. Die WIVO flunkert nicht, wenn sie wirbt: »Party-service und Catering von 20 – 5.000 Personen.«

Bei Großereignissen geht in Hamm an der WIVO kein Weg mehr vorbei. Wir stehen bereit, in Gronau und Münster mit den Er-fahrungen aus Hamm den gleichen Weg zu beschreiten.

Egal wohin – die WIVO bringt‘s, wie hier

zu einer Feierlichkeit im Rathaus Münster

25 Meter WIVO – Beim AOK-Lauf legten nicht nur

die Sportler eine ganz schöne Strecke zurück

Mit gutem Geschmack und 30 Jahren Erfahrung berät Ralf Bosse,

der Gastronomische Leiter der WIVO, jeden Kunden individuell.

Stets gut gelaunt packt der „Chef“ gern selbst mit an.

Ob typisch deutsch oder exotisch, die WIVO

bietet alles, was der Markt hergibt

Erfrischendes und Deftiges fand

bei Läufern und Zuschauern

gleichermaßen großen Anklang.

Ein absoluter Renner waren vor

allem die frischen BIO-Produkte.

26 | Die WIVO heute

Partyservice und Event-Catering

28 | Die WIVO heute

Am 01.01.2002 begann die WIVO mit diesem Geschäfts-feld. Ein Hammer Anbieter hatte sich zurückgezogen und bei der WIVO angefragt, ob Interesse bestünde, einen Kundenkreis von 30 Personen und eine Fahrerin zu übernehmen. Da immer wieder Patienten, die die Qualität der Speisen der WIVO bei stationären Aufent-halten im EVK kennengelernt hatten, nachfragten, ob sie denn nicht auch zu Hause in den Genuss des Essens kommen könnten, war der Gedanke, diesen Dienst an-zubieten, der WIVO nicht fremd. Sie nahm die Offerte an und begann mit einer Tour und einer Fahrerin.

Qualität, Service und Preis stimmten, und so sprach sich das neue Angebot der WIVO schnell herum. Schon nach zwei Jahren waren es über 100 Kunden und nach vier Jahren schon über 200. Aktuell hat die WIVO einen Kundenkreis von über 250 Kunden für das Segment „Essen auf Rädern“, mit steigender Tendenz – und das trotz stetig steigendem Konkurrenzdruck.

Das Stadtgebiet ist in fünf Touren unterteilt. Zehn Teil-zeitarbeitsplätze entstanden bisher durch diese neue Sparte. Das Essen für diesen wichtigen Service, der mittlerweile in allen größeren Orten und Städten in Deutschland Einzug gehalten hat, wird bei der WIVO

jeden Tag frisch gekocht, heiß in für Mikrowellen ge-eignete Einwegschalen verpackt, mit einer Siegelfolie verschweißt und mit einem Dessert auf den Weg zum Kunden gebracht. Das Gericht muss vor dem Verzehr in der Mikrowelle erhitzt werden. Als lokaler Anbieter für die Stadt Hamm kennt die WIVOdie Bedürfnisse ihrer Kundschaft. Dieses Wissen, ge-paart mit hoher Flexibilität und schneller Reaktions-zeit, sind große Vorteile. Bis morgens um 9.00 Uhr können noch Bestellungen eingehen bzw. kann abge-sagt werden.

Der Kunde bekommt jede Woche für die Folgewoche einen Speiseplan mit drei unterschiedlichen Gerichten,auf dem immer ein vegetarisches Gericht angeboten wird. Steht Fleisch auf der Speisenkarte, so ist immerauch ein Gericht ohne Schweinefleisch im Angebot.Außerdem kann der Kunde zwischen einer ganzen und einer halben Portion wählen. Sonderkostformen? Pürierte Kost? Alles kein Problem!

Lieferservice „Essen auf Rädern“

Viel Zuspruch erhält die WIVO immer wieder für den Service über die eigentliche Lieferung hinaus, denn leider ist es oft so, dass unsere Fahrer die einzigen Kontaktpersonen sind, die einige Kunden am Tag zu sehen bekommen. Da muss auch die Zeit für ein kleines Schwätzchen bei der Tourenplanung mit ein-kalkuliert werden. Bei stark behinderten Kunden werden auch die Mahlzeitvorbereitungen wie z. B. das Bedienen der Mikrowelle oder das Zerschneiden der Speisen von den WIVO-Fahrern übernommen. Somit ist der Lieferservice „Essen auf Rädern“ auch ein wichtiger sozialer Dienst für viele unserer Mit-bürger in Hamm geworden.

Am WIVO-Standort Münster wurde in 2009 mit dem Dienst „Essen auf Rädern“ begonnen – aktuell sind es 30 Kunden.

Ein freundliches Wort oder Zeit für ein Schwätzchen an der Tür

gehören bei der WIVO mit zum Service

Immer unterwegs – die gelben WIVO-Flitzer

Die freundliche Stimme der WIVO, Bettina Beckmann, nimmt Bestellungen für den

selben Tag noch bis 9.00 Uhr morgens entgegen. Dieses ist möglich, weil alle Speisen

frisch gekocht und kurzfristig auf den Weg gebracht werden können.

Im Raum Hamm sorgen zehn Fahrer auf

fünf Touren für eine schnelle Auslieferung

der Speisen. Rechts ein Ausschnitt aus

dem Tourenplan der WIVO, unten rechts

ein „Fuhrparkbild“ aus den Anfangstagen

des Lieferservice in Hamm.

Die WIVO als Cafeteria- und Kantinenbetreiber

Nachdem die WIVO die eigene Cafeteria am EVK in Hamm 1989 in Betrieb genommen hat, stand sie An-fang der 90er-Jahre als Berater anderen Kantinen und Cafeteriabetreibern zur Seite. Das interessanteste Objekt war hierbei sicherlich die Zusammenarbeit mit dem Harenberg-Haus in Dortmund, bei dem die WIVO als Berater beim Neubau des Hauses 1993 für den Be-reich der Gastronomie mit am Tisch saß und die Er-öffnungsveranstaltung des Hauses bewirtschaftete.

Schließlich übernahm die WIVO externe Kantinen und Cafeterien. Zu den Standorten zählten die Rullko-Kantine in Rhynern, die Kantine im Glunz-Dorf, dieCafeteria im Arbeitsamt und im Landesarbeitsgericht.Außerdem bewirtschaftete sie die Werkskantine im Lippewerk in Lünen und die Cafeteria im Heinrich-Lübke- Museum in Hamm.

Im Jahr 1996 wurde der oberhalb der Cafeteria gele-gene Dachstuhl zu einem Veranstaltungsraum ausge-baut. Er unterteilt sich in einen ca. 120 m2 großen Multifunktionsraum sowie ein vorgelagertes Foyer mit Thekenbereich mit ca. 45 m2. Der Bereich ist sowohl durch ein Treppenhaus als auch mit einem Fahrstuhl für gehbehinderte Besucher gut zu erreichen.

Der klimatisierte Veranstaltungsraum verfügt über einen fest installierten Präsentationsprojektor inklu-sive großer Leinwand und einer Beschallungsanlage.Modernes Tagungsequipment steht allen Nutzern zur Verfügung. Somit verwundert es nicht, dass proJahr ca. 50 Tagungen und Vorträge in diesem offe-nen lichtdurchfluteten Saal stattfinden.

Aber als noch wichtiger hat sich dieser Raum für den Partyservice und die Cateringsparte erwiesen. Jedes Jahr finden dort über 100 Feierlichkeiten statt. Der Veranstaltungsraum kann bei Festen für bis zu 80 Gäs-te festlich eingedeckt werden. Die WIVO dekoriert nach den Wünschen der Kunden: Nach ausführlicher persönlicher Absprache wird vom Blumenschmuck bis zur Serviettenfarbe ein Gesamtangebot unterbreitet, das selbstverständlich Speisen und Getränke inklusive Service beinhaltet.

Die Küche befindet sich zwei Geschosse unterhalb der Veranstaltungsräume, sodass das schmackhafte Essen – frisch von unseren Küchenprofis zubereitet –auf kurzem Weg zum Verzehr gelangt.

Im Rahmen eines Gesamt-angebotes wird für den Veranstaltungsraum kein Entgelt erhoben; zudem ist das Parken frei.

Zunehmend werden die Veranstaltungsräume auch für Geburtstags-feiern, Jubiläen und andere private Anlässe gebucht. Die WIVO nimmt nahezu jede Herausforderung an und freut sich, wenn die Kunden sie wei-terempfehlen.

Wirtschaftliche Zwänge der Auftraggeber führten im Laufe der Jahre zur Verringerung der Essenszuschüsse für die Mitarbeiter und somit zur Verteuerung der Spei-sen. Durch diese Entwicklung wurde das Marktsegment der Kantinenbewirtschaftung für die WIVO zunehmend uninteressant. Heute bewirtschaftet die WIVO nur noch ihre hauseigene Cafeteria am EVK und in geringem Umfang das Café im Heinrich-Lübke-Museum. Die Cafeteria am EVK bietet 120 Sitzplätze und ist an 363 Tagen im Jahr geöffnet. Jeden Tag werden hier drei Stammessen angeboten. Zudem gibt es eine ab-wechslungsreiche Karte für kleine und große Snacks. Das reichhaltige Kuchenangebot lockt nicht nur Patien-ten und Besucher in die freundlich und hell gestalte-ten Räumlichkeiten. In den Wintermonaten wird an jedem zweiten Sonntag ein großes kalt-warmes Früh-stücksbuffet angeboten. Da ist es schon besser, man reserviert sich vorab einen Tisch.

In den warmen Monaten lädt die Sonnenterrasse bei einem Eisbecher zum Verweilen ein. Und wenn es mal länger mit der Bestellung dauert, da die à-la-carte-Speisen frisch zubereitet werden, dann nehmen Sie schon mal Platz – die WIVO serviert auch am Tisch.

Der Veranstaltungsraum der WIVO

Rundum gesund – das gilt in der Cafeteria am EVK Hamm auch

für die Salatbar, hier ist alles aus kontrolliert biologischem Anbau

Die Kantine des Lippewerks Lünen

Neben einer großen

Auswahl an Kuchen und

Snacks hat die Cafeteria

am EVK auch warme

à-la-carte-Gerichte

im Angebot.

Über 100 Feierlichkeiten und 50 Tagungen finden jährlich im Veranstaltungsraum der WIVO statt

30 | Die WIVO heute Sie machen einen Termin

und wir Ihnen ein rundum

Service-Angebot

Seit 2008 ist die WIVO-Küche am Standort in Hamm BIO-zertifiziert und darf Speisen, die aus Produkten des kontrolliert biologischen Anbaus stammen, auch nach außen mit dem Wortanhang BIO bezeichnen.

Hierfür musste die Lagerhaltung angepasst und die Nachvollziehbarkeit der Warenwege organisiert werden. Seitdem gibt es jede Woche ein BIO-Gericht im Kran-kenhaus-Speiseplan und donnerstags immer ein BIO-Salatbuffet für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch im Catering kommen mittlerweile BIO-Produkte zum Einsatz, so wurden beim letzten AOK-Firmenlauf 2010 fast 400 BIO-Salattaschen und 100 Portionen BIO-Sticks umgesetzt.

Qualität und Geschmack haben ihren Preis, doch es gibt viele Verbraucher, die bereit sind, für BIO-Erzeugnisse einen höheren Preis in Kauf zu neh-men. Die WIVO wird dieser Nachfrage mit dem neuen Angebot gerecht.

Die ökologische Seite der WIVO

»... Wir haben uns die Welt nur von unserenKindern geliehen!« (Indianisches Sprichwort)

Nach diesem Motto richtet sich die WIVO.

Die WIVO beteiligte sich im Jahr 2005 in Hamm und 2006 in Münster an dem von der Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützten Projekt ÖKOPROFIT.In diesem Projekt werden Prozesse in Unternehmen auf ihre Umweltverträglichkeit hin überprüft und Ver-besserungsvorschläge erarbeitet. An den genannten beiden Standorten fanden sich schnell Mitarbeiter, die als ÖKOPROFIT-Team für das Projekt begeistert werden konnten.

Schwerpunktmäßig wurden an beiden Standorten die Entsorgungswege optimiert und der Stromverbrauch deutlich gesenkt. So wurden z. B. einige „Stromfresser“ersetzt. Die Küche in Hamm bekam ein komplett neues

Beleuchtungssystem mit nur noch knapp der Hälfte des bisherigen Stromverbrauches. Seitdem spart die WIVO pro Jahr viele Tonnen an CO2.

Nach einer Analyse des Speiseresteaufkommens wurde das Bestell- und Abmeldeverfahren bei der Patienten-verpflegung in den Krankenhäusern der EKF verfeinert. Hierdurch konnte der Wareneinsatz optimiert und das Aufkommen an Speiseresten reduziert werden.

Außerdem werden mit dem Abschluss des Projektes ÖKOPROFIT die verschiedenen Müllbestandteile getrennt nach DSD-Abfällen (Duales System Deutschland), Glas,Metall, Papier/Pappe und Restmüll sortiert und der Entsorgung zugeführt. Das kostenträchtige Restmüll-aufkommen konnte hierdurch mehr als halbiert werden.Ein in dieser Zeit angeschaffter Firmenwagen wird mit Erdgas angetrieben – eine saubere und kostensparende Anschaffung. Insgesamt spart die WIVO durch die ökologischen Umstellungen jedes Jahr ca. 70.000 Euro ein.

Seit 2008 offiziell zertifiziert (s. r.),

der „BIO-Status“ der WIVO-Küche in Hamm

... das fanden auch die Gäste beim AOK-Firmenlauf, wo die BIO-Salattaschen und -Sticks des WIVO-Catering reißenden Absatz fanden

Engagiert und erfolgreich – gleich mit zwei Standorten

nahm die WIVO am ÖKOPROFIT-Projekt teil. Unten die

ÖKOPROFIT-Teams aus Hamm (links) und Münster.

Total „BIO“ und richtig lecker ...

Auch ganz schön „ÖKO“ – der Erdgas-Caddy

32 | Die WIVO heute

| 35

Kunden der Gebäude- und Unterhaltsreinigung der WIVO

· Evangelisches Krankenhaus Hamm· Gemeindehäuser in Hamm· Kindergärten in Hamm· Arztpraxen in Hamm (auch mit Dialyseplätzen)· Praxis für Physiotherapie · Evangelisches Krankenhaus Johannisstift Münster· Verwaltungsgebäude in Münster · Evangelisches Lukas-Krankenhaus in Gronau· Tagesklinik des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Gronau

Die Gebäudereinigung ist das zweitgrößte Geschäftsfeld der WIVO,wenn man den Umsatz betrachtet, und sogar das größte, wenn man auf die Zahl der Beschäftigten schaut. 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in dieser Sparte aktuell für die WIVO tätig. Die Tendenz ist leicht steigend, da insbesondere kleinere Einrich-tungen wie Schulen, Kindergärten, Horte oder auch Kirchengemein-den ihr eigenes Reinigungswesen aufgeben, um sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren zu können.

Durch den bei der Gründung vor 25 Jahren durchgeführten Be-triebsübergang der PEDUS-Mitarbeiter war von Beginn an das notwendige Know-how vorhanden, um heute EKF-weit als Rei-nigungsdienstleister tätig zu sein. Darüber hinaus hat sich die WIVO aus allen drei Standorten heraus lokal geöffnet und be-hauptet sich am Markt.

Außer den drei Krankenhäusern in Hamm, Münster und Gronau reinigt das Team um Frau Wierling, die seit 25 Jahren den Rei- nigungsdienst leitet, eine Kindertagesklinik des LWL in Gronau, ein Verwaltungsgebäude der Diakonie und mehrere Arztpraxen in Münster.

Gebäudereinigung

Ebenso gehören ein Altenheim, Arztpraxen, Kinder-gärten, Gemeindehäuser und andere kirchliche Ein-richtungen in Hamm zum Kundenkreis.

Das schafft die WIVO nur durch den Einsatz von gut geschultem Personal, kombiniert mit modernen Reini-gungsmethoden, einem gut sortierten Maschinenpark und auf die jeweilige Oberfläche abgestimmte Reini-gungsmittel. Ob Parkett, Teppich, Naturstein, Kaut-schuk oder Linoleum, das WIVO-Reinigungsteam haut nichts um!

Besonderes Augenmerk ist auf die Reinigungsqualität und Hygiene in den Krankenhäusern gerichtet, da durch wirkungsvolle Hygienemaßnahmen der Gene-sungsprozess der Patienten begünstigt und die Ver-schleppung von Keimen verhindert wird. Deshalb setzt die WIVO hier auf permanente Schulung und Fortbil-dung der Mitarbeiter. Aktuell angelaufen ist ein über zwei Jahre laufendes Projekt, in dem die reinigungs- und hygienerelevanten Prozesse aller drei Standorte extern untersucht und auf den aktuellsten Stand ge-bracht werden.

Aktuell reinigt die WIVO pro Jahr

eine Fläche von ca. 15.000.000 m2.

Das entspricht 2.100 Fußballfeldern,

oder alle 15 Jahre der kompletten

Fläche der Stadt Hamm.

Links Angelika Gervens, die Vorarbeiterin

der Reinigung am Standort Gronau

Reinigungsqualität und Hygiene – die Profis von der WIVO kennen und erfüllen

die besonders hohen Anforderungen der Krankenhäuser

Margret Garcia-Belmonte,

Vorarbeiterin der Reinigung

am Standort Hamm

Rechts Ingrid Wierling,

Leiterin des Reinigungs-

dienstes der WIVO

34 | Die WIVO heute

| 3736 | Die WIVO heute

Die administrativen Dienste der WIVO

Nachdem sich die WIVO in den Anfangsjahren nahezu ausschließlich auf die Speisenversorgung, Reinigung und Hauswirtschaft beschränkt hat, ist mittlerweile die Erbringung administrativer Dienste ebenso fester Bestandteil des Leistungsportfolios.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in administrati-ven Bereichen der Unternehmensgruppe EKF tätig sind, erbringen als Angestellte der WIVO Dienstleistungen für die anderen Einrichtungen und Unternehmen der EKF. Das gilt für das Personalwesen, den Bereich Be-triebswirtschaft, die Materialwirtschaft und die Steue-rung der technischen Dienste ebenso wie für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmens-leitung, also auch für die Geschäftsführungen samt Stabsstellen.

So werden in der Personalverwaltung der EKF-Tochter-gesellschaften Verträge für neue Mitarbeiter vorbe-reitet und ausgefertigt und die Gehaltsabrechnung für die über 2.000 Beschäftigten von sieben Mitarbeiter-innen und Mitarbeitern der Abteilung durchgeführt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Personal-abteilung stehen zudem für Beratungsgespräche und Anfragen rund um alle arbeitsrechtlichen, tariflichen und sozialversicherungsrechtlichen Themen gerne zur Verfügung. Das Personalwesen beschäftigt sich darüber hinaus mit der Organisation der innerbe-trieblichen Fortbildungen und erstellt halbjährlich ein Informationsheft über alle geplanten Fortbildun-gen in den Einrichtungen der EKF.

Finanzbuchhaltung und kaufmännisches Controlling sind wie Patientenverwaltung und Medizincontrolling im Bereich Betriebswirtschaft zusammengefasst und sorgen dafür, dass Rechnungen erstellt, gebucht und der Eingang der Rechnungsbeträge überwacht wird.

Das Medizincontrolling hat zusammen mit den Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern der Patientenverwaltung dafür Sorge zu tragen, dass beispielsweise die über 20.000 stationären und ca. 50.000 ambulanten Abrech-nungsfälle des Evangelischen Krankenhauses Hamm

zu Erlösen führen, die den wirtschaftlichen Betrieb sicherstellen. In nicht immer einfachen Auseinander-setzungen mit den gesetzlichen Krankenversicherun-gen ist hierbei hohe fachliche Kompetenz gefordert. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die Abrech-nung an den Standorten Münster und Gronau.

Alle Stabsstellen der Unternehmensführung wie Qua-litätsmanagement, kaufmännische Assistenz und Öffentlichkeitsarbeit sind ebenfalls als zentrale Dienst-leistung für die EKF-Tochtergesellschaften bei der WIVO angesiedelt.

Der schon relativ früh in das Portfolio der WIVO auf-genomme IT-Service betreut Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit insgesamt mehr als 580 Bildschirm-arbeitsplätzen über alle Standorte der EKF. Ebenso werden diverse zentrale Server vorgehalten, die die Verfügbarkeit von EDV-Anwendungen und die ent-sprechende Datenhaltung sicherstellen. Die Krankenhäuser in Münster undGronau sind zum Zwecke der Ver-netzung über Standleitungen per-manent mit der zentralen IT am Standort Hamm verbunden.

Um die Strukturen innerhalb des EKF-Konzerns weiter zu verfestigen, wird gegenwärtig für alle Tochterge-sellschaften ein einheitliches IT-Programm für Finanz-buchhaltung und Controlling eingeführt, um damit künftig Konzernstrukturen besser abbilden und die Leistung wirtschaftlicher erbringen zu können. Wei-tere Vereinheitlichungen innerhalb des EKF-Konzerns bei den zum Teil bisher eigenständigen Einrichtun-gen werden folgen, um daraus Vorteile für die Arbeits-prozesse zu erzielen. Die Dienstleistungen der WIVO werden überwiegend für die Einrichtungen der EKF erbracht. Teilweise versorgt die WIVO bereits heute schon in den administrativen Bereichen externe Kun-den, vornehmlich im Bereich der IT-Dienstleistungen. Weiteres Entwicklungspotenzial ist für die WIVO somit auch in den administrativen Diensten vorhanden.

Christoph Moor (links), Buchhalter, arbeitet fast ausschließlich mit EDV ... Uwe Holtmann, Leiter der Personalverwaltung,

Nicole Rolke (links) und Sabine Müller

Die IT-Leitung: Manuel Ueter und Ilona Jaster

im Zentral-Serverraum

Patricia Meyhack (rechts), Bereichsleitung Betriebswirtschaft,

und Gaby Eckey, Finanzbuchhalterin, bei der Datenanalyse

Die Mitarbeiter des adminis-

trativen Dienstes sorgen für

einen reibungslosen Austausch

von Informationen.

| 3938 | Die WIVO hinter den Kulissen

Wer ware da nicht auch gerne mal Koch?

Der PC bringt auch so manchen “zum Kochen“

Darius Reichel in seinem Element ...

... und nach getaner Arbeitdarf auch mal getanzt ...

Die WIVO-Hotline ...

... stets besetzt - und gut gelaunt

... und angestossen werden!

Frau Sperling, eine der “guten Seelen“der Mitarbeiter-Cafeteria in Hamm

Max Friedrich Bullert hat sich durch

25 Jahre harte Arbeit “geboxt“.

Unter Kollegen zeigt er aber

auch mal seine “weiche Seite“... ... wie hier mit Gerhard Hegemann (links vor 18 Jahren). Ein gutes Team wie eh und je!

2010

1992

Ralf Bosse -in Wahrheit weit entfernt von einem “Burohengst“

Margret Garcia-Belmonte: stets gut gelaunt und fur einen Spass zu haben

Das WIVO-Team: branchen-ubergreifend einsetzbar, hier als “Mobelpacker“

Hubert Puttmann: nicht nur in Stress-

phasen bei der WIVO, sondern auch

privat gern “auf der Jagd“. Eine Spezia-

litat der WIVO:“Wildgulasch Hubertus“

Heute Spuldienst? Kein Problem fur Mario Rutkowski, Kuchenhilfe in Gronau

Stress im Buro? Gibt es auch bei der WIVO, aber immer schon locker bleiben ... findet auch Kirsten Hubbig

... “geschafft“, im wahrsten Sinne des Wortes. Darius Reichel gestutzt von Martin Funke nach der Zubereitung von 800 Portionen Nudelpfanne

Das WIVO-Team - hier noch

“frisch und unverbraucht “...

... vorm grossen (An)Sturm der hungrigen Mauler beim AOK-Firmenlauf 2010

Gluckliche Gesichter -

wohin man auch schaut

Mit Liebe gemacht: Jubilaumskuchen der WIVO

Der Bereichsleiter Wirtschaft und

Versorgung, Manfred John, personlich

an der Kasse. Jedoch war bei “Alles

fur einen Euro“ kein Gewinn zu machen:

der Genuss stand im Vordergrund.

In der Leistungserbringung

hoch flexibel, aber die WIVO

kann auch “Standard“!

Wer feiern kann, der kann auch Feiern ausrichten!

Tel.: 02381 / 5621

Am 1. Juli haben alle Kunden der WIVO

Kuchen bekommen: nicht nur die Patienten

in allen drei Hausern, sondern auch alle

belieferten Kunden - jung und alt!

Ebenfalls am 1. Juli gab es ein Grillen fur Mitarbeiter und Patienten. Bei Temperaturen uber 30 Grad wurde es nicht nur den Grillmeistern heiss ...

Fruh ubt sich! “Bosse Junior“ hilft immer gern.

Gibt es ein schoneres Geschenk?Ein Gratulanten-Team des Kinder-gartens Sankt Ludgeri gratuliert der WIVO zum Jubilaum

... sondern auch den Gasten beim Geniessen der Kostlichkeiten

Nicht nur die Sonnestrahlte an diesem Tag ...

| 4140 | So feiert die WIVO

42 | Tipps vom Profi

Kochen ist ihre Leidenschaft und kochen für andere ihre Aufgabe. Seit 25 Jahren stehen die Mitarbeiter der WIVO Tag für Tag in der Großküche, um ein ab-wechslungsreiches und schmackhaftes Speisenan-gebot zu bereiten.

Vieles hat sich in 25 Jahren geändert, so zum Bei-spiel der Kundenkreis. War die Speisenversorgung zu Anfang nur auf das Evangelische Krankenhaus Hamm beschränkt, so erweiterte sich der Kunden- und Aufgabenbereich über die Jahre stetig.

Heute beliefert die WIVO unter anderem ein Altenheim,15 Kindergärten und 5 Ganztagsschulen in Hamm und Ahlen und betreibt auch die Cafeteria am EVK Hamm. Zudem werden täglich 250 Personen von der WIVO durch den Service „Essen auf Rädern“ versorgt.

In der Schulzeit verlassen jeden Tag bis zu 2.500 frisch zubereitete Mittagsessen die Großküche der WIVO. Zudem bietet die WIVO einen Partyservice für Veran-staltungen mit bis zu 5.000 Personen an. Seit 2004 kocht die WIVO im Evangelischen Krankenhaus Johan-nisstift Münster und seit 2005 auch im Evangelischen Lukas-Krankenhaus in Gronau. Zudem versorgt sie in Münster und Gronau jeweils ein Altenheim. In Müns-ter beliefert sie auch Schulen und Kindergärten.

Vieles hat sich geändert, manches aber auch nicht. Das verrät der Blick auf Speisekarten von heute und vor 25 Jahren (siehe Kasten).

Heringsstipp, Sauerbraten, Zigeuner- und Jägerschnit-zel – damals wie heute erfreuen sich diese Gerichte allergrößter Beliebtheit. Gerichte wie Vegetarischer Gemüsestrudel und Hähnchenbrust auf Tomatenbett tragen wiederum dem Bedürfnis nach einer modernen, gesundheitsbewussten Ernährung Rechnung.

Wissen und Weisheiten aus der WIVO-Küche

Geheimrezepte à la WIVO

Unter allen Lieblingsgerichten gibt es eines, das Patienten, Mitarbeiter und Kunden gestern, heute und zukünftig so oft wie möglich auf der Speisekar-te sehen möchten: Heringsstipp. Zum 25-jährigen Jubiläum zeigt Küchenleiter Hubert Püttmann, wie jeder Hobbykoch auch zu Hause in den Genuss des Klassikers kommen kann.

Heringsstipp(für vier Personen)

1. Die Zwiebeln pellen und in Würfel schneiden. Die Gurken in feine Scheiben und die Herings- filets in zwei Zentimeter große Stücke schneiden. Den Apfel schälen und würfeln.2. Mayonnaise und Sahne verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen.3. Die Sahne-Mayonnaise-Masse mit den anderen Zutaten mischen.4. Den Heringsstipp 24 Stunden durchziehen lassen.

Guten Appetit!

Heute

· Heringsstipp· Sauerbraten· Zigeuner- und Jägerschnitzel· Feldsalat mit Himbeerdressing· Mediterranes Schweinelummersteak mit Kräuterkruste· Schweinefilet mediterran mit Pfefferrahm· Frischer Spargel mit Schnitzel· Vegetarischer Gemüsestrudel· Hähnchenbrust auf Tomatenbett

Lieblingsspeisen aus der WIVO-Küche

Vor 25 Jahren

· Heringsstipp· Sauerbraten· Zigeuner- und Jägerschnitzel· Grünkohl mit Mettwurst· Rinderroulade· Gekochtes Rindfleisch mit Zwiebelsoße· Königsberger Klopse mit Kapernsoße· Himmel und Erde mit Frikadelle

· 250 g Heringsfilet· 150 g Zwiebeln· 120 g Gewürzgurken· 1 Apfel· 150 g Sahne· 150 g Mayonnaise· Salz· Pfeffer· Wacholderbeeren· Lorbeerblatt

Hubert PüttmannKüchenleiter der WIVO-

Küche in Hamm

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Das Gedicht vom guten Braten | 45

Noch nicht lange im Programm und trotzdem schon ein Klassiker aus der WIVO-Küche ist das Himbeer-dressing. Fruchtig auf Feld- oder Eisbergsalat gehört die Salatsoße zu den beliebtesten Ideen aus dem Partyservice-Programm.

Himbeerdressing(für vier Personen)

· Alle Zutaten zusammen in ein Gefäß geben und mit dem Mixstab pürieren.

· Das Dressing passt zu Feldsalat mit Walnusskernen.

Auf die gleiche Art und Weise lässt sich auch ein Erdbeerdressing herstellen. Dazu Himbeeren und Himbeersirup durch Erdbeeren und Erdbeersirupersetzen.

Guten Appetit!

»Es wird mit Recht ein guter Braten Gerechnet zu den guten Taten;

Und daß man ihn gehörig mache, Ist weibliche Charaktersache.

Ein braves Mädchen braucht dazu Mal erstens reine Seelenruh,

Daß bei Verwendung der Gewürze Sie sich nicht hastig überstürze.

Dann zweitens braucht sie Sinnigkeit, ja, sozusagen Innigkeit,

Damit sie alles appetitlich, Bald so, bald so und recht gemütlich Begießen, drehn und wenden könne, Daß an der Sache nichts verbrenne.

In Summa braucht sie Herzensgüte, Ein sanftes Sorgen im Gemüte,

Fast etwas Liebe insofern, Für all die hübschen, edlen Herrn,

Die diesen Braten essen sollen Und immer gern was Gutes wollen.

Ich weiß, daß hier ein jeder spricht: Ein böses Mädchen kann es nicht.

Drum hab‘ ich mir auch stets gedacht Zu Haus und anderwärts:

Wer einen guten Braten macht, Hat auch ein gutes Herz. «

(Wilhelm Busch)

· 170 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)

· 120 ml milder Essig (z. B. Apfelessig)

· 120 ml Sonnenblumenöl

· 1/2 Zwiebel (gewürfelt)

· Salz

· Pfeffer

· Etwas Himbeersirup

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Friedrich Max BullertStellv. Küchenleiter der

WIVO-Küche in Hamm

44 | Tipps vom Profi

***

Hier noch ein Glas Wein, dort noch eine neue Serviette, am nächsten Tisch soll’s noch ein Nachschlag von der leckeren Suppe sein. Gleichzeitig wartet in der Küche der nächste Gang darauf, möglichst zeitgleich an die Gäste der Gesellschaft ausgegeben zu werden.

Wo manch einer schon bei der bloßen Vorstellung ins Schwitzen kommt, bewegen sich die Servicekräfte der WIVO mit freundlicher Gelassenheit durch den Raum und kümmern sich um die Anliegen der Gäste. Ob beim Catering für mehrere tausend Personen oder bei der Bewirtung kleinerer Gesellschaften in den ei-genen Räumlichkeiten, sind die Mitarbeiter stets dort zur Stelle, wo der Gast einen Wunsch hat.

Flexibel müssen sie sein und improvisieren können müssen sie ebenfalls. Um bei Bedarf improvisieren zu können, braucht es allerdings bei den Laien wie auch bei den Profis eine gute Vorbereitung und ein paar Grundregeln. Restaurantleiter Martin Funke stellt die wichtigsten Tipps und Regeln für eine ge-lungene Veranstaltung mit zufriedenen Gästen vor.

Über guten Service

1. »Mise en place.« Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete.2. »Augen und Ohren offenhalten!« Wünsche der Gäste kann man so oftmals schon im Vorfeld erahnen.3. »Immer freundlich bleiben.« Auch wenn es manchmal schwerfällt.4. »Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.« Behandle Deine Gäste so, wie Du selbst auch behandelt werden möchtest. 5. »Nie leer gehen.« Viele unnötige Wege lassen sich so vermeiden.

Fünf Tipps aus der Praxis einer Servicefachkraft:

»Improvisation ist, wenn niemand die Vorbereitungen merkt.«

Martin FunkeRestaurantleiter

der Cafeteria

im EVK Hamm

46 | Tipps vom Profi

Henri Tisot, frz. Schauspieler

Die WIVO – spezialisiert auf saubere Arbeit

Spülmittel und Salzwasser genügen, um Blutflecken zu entfernen. Das Spülmittel unverdünnt auf den Blutfleck auftragen und ein-reiben, anschließend den Fleck mit Salzwasser ausspülen.

Einen Kaffeefleck entfernt man mit Sanitärreiniger auf Basis von Phosphorsäure und Wischpflege. Dazu zunächst den Sanitärreini-ger auf den Fleck geben. Danach mit Wischpflege nachbehandeln.

Ohne Rückstände lässt sich Tinte aus Kugelschreibern oder Füllern mit Händedesinfektionsmittel entfernen. Pur auf den Fleck gege-ben und nachgerieben, ist der Fleck verschwunden.

Rostflecken reagieren auf Sanitärreiniger. Dazu den Sanitärreini-ger auf einen sauberen Lappen geben und den Fleck behandeln. Im Anschluss mit einem sauberen Tuch nachreiben.

Eine der unangenehmsten und hartnäckigsten Verschmutzun-gen lässt sich ebenso gut mit Wärme wie mit Kälte entfernen. Entweder das mit Kaugummi verschmutzte Kleidungsstück ins Gefrierfach legen und anschließend den erstarrten Kaugummi abziehen, oder den Kaugummi dazu erwärmen und mit einem Spachtel entfernen. Die restlichen Verschmutzungen können anschließend mit Fleckentferner beseitigt werden.

Salz ist ein altbekanntes Mittel gegen Rotweinflecken. Großzü-gig auf den Fleck gestreut und nach einer kurzen Einwirkzeit mit klarem Wasser nachgespült, lassen sich die Flecken beseitigen. Sollten dennoch Rückstände vorhanden sein, sollten diese mit Glasreiniger getränkt und mit klarem Wasser bearbeitet werden.

Und wie sich Feuer mit Feuer bekämpfen lässt, so verhält es sich auch mit dem Wein. Ergießt sich der Inhalt des Rotwein-glases auf dem Tisch, am besten sofort das Weißweinglas darüber ausschütten.

Tipps vom Profi: Wie entferne ich gründlich…

… Blutflecken?

… Kaffeeflecken?

… Tintenflecken?

… Rostflecken?

… Kaugummi?

… Rotwein ?

48 | Tipps vom Profi | 49

Ein Rotweinfleck lässt sich mit Weißwein entfernen. Was erstaunlich klingt, ist tatsächlich wahr und nur einer von vielen Geheimtipps, die den Reinigungs-kräften der WIVO bekannt sind.

Ihre Wurzeln hat die Reinigungssparte wie auch die Speisenversorgung im Evangelischen Krankenhaus Hamm. Speisenversorgung und Reinigung waren die ersten beiden Wirtschaftsbereiche, die 1985 unter dem Dach der neu gegründeten Krankenhaustochterge-sellschaft WIVO zusammengefasst worden waren. Im Laufe der Jahre haben sich auch hier Aufgaben und Einsatzbereiche verändert und erweitert.

Reinigungsdienste werden von der WIVO mittlerweile an allen drei Krankenhausstandorten der EKF über-nommen. Neben den Krankenhäusern zählen auch externe Einrichtungen wie Schulen und Kinder-gärten zum Kundenkreis der WIVO Reinigungsdienste.

Ungewöhnliche und hartnäckige Verschmutzungen sind den Mitarbeitern der Reinigungsdienste daher nicht unbekannt und manchmal bedarf es außer-gewöhnlicher Methoden, um den Flecken zu Leibe zu rücken.

Ingrid Wierling, seit 25 Jahren Mitarbeiterin der WIVO und Leiterin der Reinigung, verrät die besten Tipps gegen lästige Alltagsflecken und hartnäckige Verschmutzungen.

Gewusst wie –Ingrid Wierling, seit 25 Jahren Mit-arbeiterin der WIVO, verrät ihre besten Praxistipps in Sachen Fleck-entfernung.

Ingrid Wierlingseit 25 Jahren

Reinigungsfachkraft und

Objektleiterin bei der WIVO

Im Gespräch mit Manfred Witkowski,Geschäftsführer der WIVO GmbH

50 | Interview

»Herr Witkowski, wie entstand vor 25 Jahren die Idee, die WIVO als Tochtergesellschaft des Evangelischen Krankenhauses zu gründen?«

»Zum Zeitpunkt der Gründung der WIVO gab es auch schon Kostendruck im Krankenhauswesen, wenn auch nicht in dem Maße wie heute. Also war nach Möglichkei-ten zu suchen, Leistungen kostengünstiger zu erbringen, als das unter traditionellen Krankenhausbedingungen der Fall war.«

»Wir haben dabei an Leistungsbereiche gedacht, die nicht unmittelbar der Patientenversorgung dienen. So lag es nahe, mit der Speisenversorgung und der Reini-gung zu starten. Das war die Grundidee. Hinzu kam, dass wir im Evangelischen Krankenhaus Hamm Platz-not hatten und die Überlegung anstellten, die Küche aus dem 6. Obergeschoss des Krankenhauses auf die sogenannte „grüne Wiese“ zu verlagern. Beide Über-legungen lieferten dann den Impuls zur Gründung einer gewerblichen Tochtergesellschaft.«

»Gab es Widerstände, die Sie vielleicht auch an Ihrem Vorhaben zweifeln ließen?«

»Da die Idee, dass eine gemeinnützige Einrichtung eine gewerbliche Tochter gründet, Anfang der 80er-Jahre noch sehr ungewöhnlich war, wurden Fragen gestellt, die aus heutiger Sicht ebenso ungewöhnlich sind. Man kann das alles in der Frage bündeln: „Dürfen die das?“.Letztlich wurde allerdings kein entscheidender Wider-stand geleistet.«

»Lassen Sie mich an dieser Stelle zwei Dinge betonen: Zum einen war die Bereitschaft der betroffenen Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter groß, neue Wege zu gehen, zumal sich für die Speisenversorgung die Perspektive eröffnete, Service auch für Privatkunden zu bieten und damit zu beweisen, dass unsere Küche und unsere Köche mehr können als nur Patientenverpflegung herzustellen. Das Zweite war der Mut der Gremien der Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH, die dem Vorschlag der WIVO-Gründung ihre Zustimmung gaben. Ich habe das damals als starken Vertrauensbeweis in die Idee empfunden. Wir können heute mit Stolz sagen: Mut und Vertrauen haben sich gelohnt.«

»Sie haben als einer der ersten in Deutschland diesen Schritt gewagt – mit Erfolg. Inwieweit haben Sie damit eine Vorreiterrolle eingenommen?«

»Gewiss, es war ein Wagnis, dessen Risiken jedoch kal-kulierbar erschienen, trotz der hohen Investitionen, die durch den Bau der Küche entstanden sind. Ob wir damit eine Vorreiterrolle übernommen haben, lässt sich im Nachhinein nicht eindeutig beantworten. Wir waren zwar einer der ersten mit diesem Projekt, haben aber lange Zeit keine Nachahmer gehabt. Heute sprießen die gewerblichen Töchter gemeinnütziger Unternehmen geradezu aus dem Boden. Offenbar waren wir mit un-seren Überlegungen Anfang der 80er-Jahre noch viel zu früh, um damit eine Lawine in Gang zu setzen. Allerdings erinnere ich mich an eine Reihe von Gesprä-chen und Telefonaten einige Jahre später mit Fragen genau zu diesem Thema.«

»In Hamm ist die WIVO vor allem durch die Gastronomiesparte bekannt. Speisen-versorgung im Krankenhaus, in Altenhei-men, Schulen und Kindergärten, Essen auf Rädern und vor allem Catering bei vielen verschiede-nen Großveranstaltungen. Haben Sie vor 25 Jahren an eine solche Entwicklung geglaubt?«

»Am Anfang hat man einen Traum. Die Grenzen sind gesetzt in dem, was zum Zeitpunkt des Traumes vor-stellbar erscheint. Dass die WIVO Leistungen der Spei-seversorgung und der Reinigung und vielleicht auch in anderen Dienstleistungsbereichen wird erbringen können, war zum Zeitpunkt der Gründung vorstellbar. Dass sie jedoch mittlerweile als Bauherr von Arzt-praxen, einem Facharztzentrum und einem Parkhaus Vermietungen und Verpachtungen wird übernehmen können, daran habe ich 1985 nicht geglaubt. Heute ist es Realität.«

»Vielleicht klingt es ein wenig unbescheiden. Den-noch sage ich es: Die WIVO ist eine Erfolgsgeschichte. Allein die Umsatzzahlen belegen das sehr eindrucks-voll. Waren es 1985 noch ca. 2.000.000 Euro, so sind es im Jahr 2009 15.500.000 Euro gewesen.«

»Neben der Gastronomiesparte und dem Reinigungs-dienst hat die WIVO auch andere Dienstleistungzweige für sich entdeckt. Mittlerweile hält das Unternehmen auch Dienstleistungen für EDV und Verwaltung im Krankenhaus vor. Was wird die Zukunft noch bringen?«

»Das Leistungsangebot der WIVO innerhalb des EKF-Konzerns ist rund und bedient für unsere gemeinnützigen Töchter alle Dienst-leistungsbereiche, die nicht unmittelbar mit der Patientenversorgung zu tun haben. Der Partyservice und das Veranstaltungscatering haben in Hamm einen guten Namen. Was wollen wir also mehr?«

»Der Name WIVO Wirtschafts- und Ver-sorgungsdienst soll allerdings auch in den Städten Münster und Gronau – hier erbrin-gen wir am Evangelischen Krankenhaus Johannisstift Münster und am Evangelischen Lukas-Krankenhaus Gronau Leistungen in der Speiseversorgung und der Reinigung – beim Veranstaltungscatering und Partyservice einen ebenso guten Ruf bekommen wie in Hamm.«

»Vielleicht ist es auch heute so wie vor 25 Jahren. Träumen kann man nur das, was vor-stellbar erscheint. Es mag also durchaus sein, dass meine Fantasie heute noch nicht weit genug reicht.«

Manfred WitkowskiVorstand der EKF

und Geschäftsführer

der WIVO GmbH

Manfred Witkowski, Geschäftsführer der WIVO

im Gespräch mit Julia Scharte

Sollte sich die WIVO in den nächsten Jahren ebenso rasant weiterentwickeln wie in den letzten Jahren, so müssen wir uns um die Zukunft der WIVO keine Sorgen machen. Gleichwohl stellt sich die Frage, welche Geschäftsfel-der die WIVO künftig besetzen soll. In einem Inter-view des aktuellen Geschäftsführers, das am 01.07.2010, also genau 25 Jahre nach dem Gründungstag der WIVO im Jahre 1985 erschienen ist, hat dieser zum Ausdruck gebracht, dass aus Träumen Wirklichkeit geworden ist und die WIVO auf festem Boden steht.

Auf dieser Grundlage gilt es, das Unternehmen mit seinem Leistungsportfolio weiter zu optimieren. Dass die Herausforderungen im Gesundheitswesen, in dem die WIVO in Hamm mittlerweile einen festen Platz hat, größer geworden sind und größer werden, ist zusätz-lich Ansporn, über neue Geschäftsideen der WIVO nachzudenken. Naheliegend ist es, zunächst die be-stehenden Geschäftsbereiche weiterzuentwickeln. Als Beispiel sei genannt, dass die hauswirtschaftlichen und technischen Dienste zu einem abgerundeten Facility Management für die Krankenhausstandorte der EKF in Hamm, Münster und Gronau ausgebaut werden können.

Die Aufgabe der WIVO liegt darin, die Kernprozesse in den Einrichtungen der EKF durch die Erbringung von Dienstleistungen zu unterstützen, ohne den Einrichtungen vor Ort die Handlungskompetenzen zu beschneiden. So ist es vorstellbar, auch die IT- und Verwaltungsdienstleistungen noch stärker im EKF-Konzern zu erweitern und der Konzernstruktur anzupassen.

Neben oben genannten Geschäftsfeldern wird die WIVO bereits heute als Bauherrin und Vermieterin von Zweck-immobilien für die Gesundheitsbranche tätig, beispiel-haft sei das neue Facharztzentrum in Hamm genannt. Gerade hier scheint für die Zukunft weiteres Potenzial gegeben zu sein. Die Entwicklung und Finanzierung von spezifischen Immobilienprojekten wird vor dem Hintergrund sich verändernder sektorenübergreifen-der Behandlungspfade von Patienten zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Große Aufgaben warten also auf die WIVO –die nächsten Jahre werden mindestens ebenso spannend wie die letzten 25 Jahre.

Michael Wermker und Manfred Witkowski

Die Zukunft der WIVO

52 | Ein Blick nach vorn

Michael Wermker, Manfred Witkowski Vorstände der EKF und Geschäftsführer der WIVO GmbH

Die Entwicklung der WIVO

1985 31. Februar: Beschluss der Gesellschafterversammlung der Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH zur Gründung einer gewerblichen Tochtergesellschaft 01. März: Beurkundung des Gesellschaftsvertrages durch den Notar Dr. Jerrentrup 01. Juli: Gründungstag der WIVO GmbH als gewerbliche Tochtergesellschaft der Evangelisches Krankenhaus Hamm GmbH mit den Leistungsbereichen Speisenversorgung, Gebäudereinigung und EDV (Verwaltungsdienste)

1987 19. April: Richtfest des Anbaus an das EVK mit einer neuen von der WIVO betriebenen Küche

1988 Ausweitung der Verwaltungsdienstleistungen für EVK Hamm

1989 Fertigstellung Anbau am EVK Hamm durch WIVO mit Räumlichkeiten für die Küche, Eingangshalle mit Cafeteria, Büros, Besprechungsräumen und Patientenaufnahme

1994 Übernahme der Parkplatzbewirtschaftung am Evangelischen Krankenhaus Hamm nach der Erweiterung der Parkplätze durch die WIVO

1996 Inbetriebnahme eines Veranstaltungsraumes mit mehr als 100 Plätzen im Anbau und Sanierung des Kesselhauses des EVK Hamm mit Übernahme der Energieversorgung

1999 Errichtung einer Radiologischen Praxis und Vermietung an Fachärzte für Radiologie

2001 Errichtung einer Praxis für Pathologie und Vermietung an niedergelassene Pathologen

2002 Neues Angebot der WIVO: „Essen auf Rädern“

2004 Übernahme der Speisenversorgung, der Reinigung und weiterer Dienstleistungen für das Evangelische Krankenhaus Johannisstift Münster

2005 Übernahme der Speisenversorgung, der Reinigung und weiterer Dienstleistungen für das Evangelische Lukas-Krankenhaus Gronau

2006 Errichtung eines Parkhauses mit 245 Plätzen auf dem Gelände des EVK Hamm und Umbau des ehemaligen Luftschutzbunkers auf einem Grundstück am EVK Hamm zu einer Gemeinschaftspraxis für Strahlentherapie

2007 Oktober: Grundsteinlegung für das größte Projekt der WIVO – das Facharztzentrum am EVK Hamm

2008 März: Richtfest des Neubaus Facharztzentrum Juli: Fertigstellung des Facharztzentrums

2010 01. Juli: Die WIVO GmbH ist 25 Jahre alt

Zahlen und Fakten | 53

| 5554 | Zahlen und Fakten

Namen und Daten

WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

Gesellschafter EKF Evangelische Krankenhausfördergesellschaft mbH

Organe Gesellschafterversammlung Geschäftsführer

Vorsitzende der Gesellschafterversammlung

1985 – 1996 Dr. Hans Büscher1996 – 2008 Ernst August Draheim2008 – heute Alfred Grote

Geschäftsführer der Gesellschaft

1985 – heute Manfred Witkowski2010 – heute Michael Wermker

Umsatzerlöse in Euro (ausgewählt, in Tausend Euro) 1985 1995 2004 2009

Speisenversorgung /Catering 1.432 3.972 4.649 5.996

Gebäudereinigung 490 912 1.527 1.874

Verwaltungsdienste 74 167 1.084 2.358

Mieten und Pachten – 13 208 870

Parkplatzbewirtschaftung – 64 72 110

Energieerzeugung – – 381 634

gesamt 1.996 5.395 9.383 15.536

Die WIVO in Zahlen

Lebensmittel Verbrauch 2009

Brötchen 316.600 StückFleisch 39.800 KiloKartoffeln 31.950 KiloNudeln 37.250 KiloEier 30.500 StückSalat 16.560 Kilo

Produzierte Mahlzeiten der WIVO im Jahr 2009

Standort Hamm Münster Gronau

Für das Krankenhaus 132.244 50.823 43.394Für Schulen und Kindergärten 140.813 76.753 2.200Für Essen auf Rädern 67.879 9.151 3.000Für Cafeteria und Sonstige 49.047 7.215 4.400Für Altenheime 29.980 22.644 32.936

Mittagessen 419.963 166.586 85.930 Frühstück 162.224 73.467 76.330 Abendessen 161.738 70.286 68.601

Arbeitszeit der WIVO 2009 In zwei Schichten 365 Tage 5.00 – 21.00 Uhr

Von der WIVO ausgerichtete Veranstaltungen 2009

Sitzungen, Familienfeiern, Fortbildungen, Feste ≈ 700

Gereinigte Fläche 2009

Standorte gesamt ≈ 15.000.000 m2

Anzahl der Mitarbeiter(umgerechnet auf Vollkräfte) 59 87 164 283

Putzmittel Verbrauch 2009

Reinigungsmittel 9.000 LiterWischmopps 1.600 StückWaschpulver 2.500 KiloMikrofasertücher 1.400 StückHandschuhe 2.100 Paar

Werler Str. 110 · 59063 HammTelefon (0 23 81) 56 21Telefax (0 23 81) 59 89 [email protected]

WIVO Wirtschafts- und Versorgungsdienst GmbH

Zu dieser Festschrift

Aufgrund besserer Lesbarkeit wurde stellenweise auf die Unterscheidung zwischen männlicher undweiblicher Schreibweise verzichtet.

Wir danken allen, die zur Entstehung dieser Festschrift beigetragen haben.